Codecs und Container
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Codecs und Container
Codecs und Container Codec (Kunstwort aus engl. coder und decoder) Als Codec wird ein Verfahren oder auch ein Programm bezeichnet, welches Daten oder Signale digital kodiert und enkodiert. Container Container ist die Bezeichnung f€r ein Dateiformat, welches verschiedenartige Datenformate enth•lt. Der Container bestimmt zun•chst einmal die Dateiendung, aber auch die F•higkeiten, die das Video sp•ter haben wird (mehrere Tonspuren, Untertitel, Kompatibilit•t zu Hard- und Softwareplayern) sind durch ihn gegeben. Oft verwendete Container: AVI Kurz f€r „Audio Video Interleaved“, ist der AVI Container, welcher auch als „Video f€r Windows“ bekannt ist, der bekannteste und dementsprechend auch verbreiteteste Videocontainer. Aufgrund dessen k„nnen die meisten Programme und Ger•te AVI lesen, dennoch gibt es keine Garantie, dass ein Player AVI lesen kann, weil dies auch noch von den Formaten innerhalb des AVI abh•ngig ist. DVD-Player, die MPEG-4 lesen k„nnen, bekommen die Videos am liebsten als AVI serviert. Aufgrund seines Alters hat AVI aber auch Nachteile, so unterst€tzt er z.B. nicht jedes Format, freie Formate wie OGG Vorbis lassen sich nur bedingt einbinden, Untertitel sind nicht optional ein- oder ausblendbar sondern m€ssen fest mit einkodiert werden, auch Kapitel oder Men€s werden nicht unterst€tzt. MOV Die drei Buchstaben sind die klassische Dateiendung f€r Filme in Apples Quicktime-Format. Quicktime-Filme k„nnen, wie AVIs, viele verschiedene Medienformate enthalten, Quicktime kann ebenso Flash-Inhalte, Bilder oder Animationen enthalten. Ein weiterer Vorteil ist, dass MOVs mit einer interaktiven Steuerung versehen werden k„nnen. Ein schwerwiegender Nachteil ist, dass die volle Funktionalit•t dieses Containers nur mit demQuicktimeplayer von Apple genutzt werden k„nnen; die meisten DVD-Player kommen mit dem Container nicht wirklich zurecht, auch Softwareplayer haben oft Probleme komplexere MOVs zu lesen. MP4 Der MP4-Container ist der offizielle Beh•lter f€r MPEG-4-Videos. Die Auswahl der Formate ist hier deutlich kleiner: Das Bild ist meist als MPEG-4 oder H.264 kodiert, der Ton ist in der Regel entweder MP3 oder AAC. Die Technik hinter MP4 basiert auf Apples Quicktime-Container. Da MP4 jedoch ein verbreiteter Industriestandard ist, kann der Container von vielen Ger•ten und Playern gelesen werden. Dazu z•hlen viele Handys, mobile Videoplayer oder beispielsweise iPods. Kapitel und Untertitel sind hier wie bei Quicktime m„glich. Das Manko: Digitaler Surroundklang €ber Dolby Digital ist hier nicht m„glich. Matroska Als quelloffener Container ist Matroska im Gegensatz zu all den vorhergehenden Containern nicht propriet•r. Jedes Video- und jedes Audioformat kann in einer Matroska-Datei zusammengef€hrt werden. Untertitel, Men€s und einzelne Kapitel sind damit ebenfalls m„glich. Was zuerst so perfekt klingt, muss jedoch auch mit Einbu…ungen leben: Nicht jedes Abspielprogramm kommt mit dem Format zurecht. Man muss zu Allesk„nnern wie VLC oder MPlayer greifen, um diese Videos auf dem Rechner abzuspielen. Bei externen Ger•ten sieht es d€ster aus. So gibt es zwar Abspielsoftware f€r manche Handys und PDAs, die ersten DVD-Player mit Unterst€tzung der .mkv-Dateien lassen aber noch auf sich warten. DivX DivX Inc., die ihre Bekanntheit durch ihren Videocodec erreichten, entwickelten zus•tzlich ihren eigenen Container, das sog. „DivX Media Format“(.divx), welches eine Videospur im DivX-Format und eine oder mehrere Tonspuren im Mp3- oder Dolby-Digital-Format enth•lt. Der Container kann auch Kapitel und Men€s verwalten, um solche Dateien abzuspielen braucht es dann aber den firmeneigenen DivX-Player. Ohne Men€s etc. lassen sich DivX-Dateien auch auf vielen anderen Playern abspielen. Besonders interessant ist dieser Container f€r Besitzer von DVD-Playern mit dem DivX-"Ultra"Siegel. Denn mit diesen zertifizierten Ger•te gibt es Film-DVDs mit Men€s auf dem Fernseher - bei weniger Platzbedarf als bei einer herk„mmlichen DVD. So passen gleich mehrere Filme komfortabel auf eine DVD, ohne dabei an Bedienfreundlichkeit einzub€…en. Nachteilig ist jedoch, dass sich DivX Inc. seine Produkte gut bezahlen l•sst. So ist der Standardcodec zwar kostenlos, die fortgeschrittene "Pro"-Variante hingegen nicht. Auch der DivXAuthor, der f€r die DVDs mit den praktischen Men€s n„tig ist, kostet gutes Geld. Die Kombination der Freeware Dr. DivX mit dem DivX-Player kann aber auch kostenlos DivX-DVDs oder CDs brennen, wenn auch ohne Men€. Oft verwendete Codecs XviD Dieser Abk„mmling des MPEG-4-Standards ist einer der bekanntesten. Urspr€nglich entstand dieser Codec als Abzweigung von DivX, als dieses kommerziell wurde. XviD ist Open-Source und wird von der Entwickler-Community st•ndig verbessert. Es basiert auf MPEG-4 ASP, dem "Advanced Simple Pofile". Dies erlaubt im Gegensatz zum einfachen MPEG-4 zahlreiche Methoden, um die Effizienz der Konvertierung zu verbessern. XviD ist qualitativ einer der besten Codecs, wenn auch nicht der schnellste. Um ein mit XviD enkodiertes Video abzuspielen, reicht ein beliebiger Decoder, der MPEG-4 ASP unterst€tzt. DivX Der kommerzielle Codec ist einer der bekanntesten Schraubzwingen f€r Videos. Die aktuelle Version von DivX produziert eine gute Qualit•t und ist dabei je nach gew•hltem Profil schneller als andere Codecs. Der Nachteil liegt darin, dass DivX ein propriet•rer Codec ist und sich nicht streng an die Vorgaben des MPEG-4-Standards h•lt, auch wenn er grundlegend wie XviD auf dem ASP basiert. W•hrend Multi-Player wie VLC mit den Videos keine Probleme haben, brauchen Windows Media Player und Co. den Codec, um die Dateien abzuspielen. Externe Ger•te m€ssen mit dem "DivX"-Logo zertifiziert sein, um die Videos abspielen zu k„nnen. H.264 Die neuste Generation von MPEG-4, mit den Zusatz "AVC" oder auch H.264 genannt, ist das zuk€nftige Videoformat. HD DVD und Blu-ray setzen ebensoauf das neue Format wie das digitale Satellitenfernsehen in der neuesten Version: DVB-S2. Es gibt verschiedene Codecs, die Filme in H.264 umwandeln k„nnen. Dazu z•hlen der freie Codec x264, Apples H.264 oder Nero Digital AVC. H.264 zeichnet sich durch eine €berlegene Qualit•t aus, ist detailreich und liefert satte Farben, die •lteren Formate sprichw„rtlich blass aussehen lassen. So viel Qualit•t fordert seinen Tribut: hoher Rechenaufwand bei der Umwandlung und beim Abspielen. 3ivX Dieser Codec ist ein weiterer Abk„mmling des MPEG-4-Standards und ist deshalb ein enger Verwandter von XviD und DivX. 3ivX ist eine propriet•re Entwicklung, kann jedoch kostenlos heruntergeladen werden. Die Besonderheit: 3ivX ist voll kompatibel zu allen Playern und Abspielger•ten, die MPEG-4 beherrschen. Somit ben„tigt man keinen Codec und keine spezielle Zertifizierung, um die Resultate abspielen zu k„nnen. Die F€higkeiten der Container im Vergleich Matroska MP4 AVI OggMedia MPEG-4-Video Ja Ja Ja Xvid, DivX Ja Ja Ja Nein [1] Nein [1] H.264 Audio Ja Ja Ja Ja MP3 Ja Nein Nein Ja Vorbis Ja Ja teils [2] Ja AAC Nein Ja Ja AC-3, DTS Ja Untertitel Ja Ja teils [3] Ja SubRip Ja Nein [4] Nein Nein Vobsub Metadaten Ja Nein teils Stream-Info [5] Ja Ja Ja Nein Ja Kapitel Nein [6] Nein [6] Nein Nein Men•s Player Ja Ja Ja Computer Ja teils [7] teils [7] Nein Hardware teils [7] Matroska MP4 AVI OggMedia [1] Ist mit gro…en Verrenkungen und Einschr•nkungen teilweise m„glich, aber ohne praktischen Wert. [2] AAC in AVI kann nur von AVI-Mux GUI gemuxt werden und wird nur beim Abspielen am Computer unterst€tzt. [3] Kann nur mit Tricks in AVI gemuxt werden und hat keine Unterst€tzung in den popul•ren Playern VLC und mplayer. [4] Im Standard nicht vorgesehen. Von Nero €ber private Streams trotzdem realisiert, hat aber keine allgemeine Unterst€tzung bei der Wiedergabe. [5] Damit sind Angaben wie Sprache oder Trackname gemeint. [6] Im Standard vorhanden, aber ohne praktische Unterst€tzung. [7] Matroska-Hardware f•ngt aktuell (Anfang 2008) langsam an zu erscheinen. MP4 existiert in Form Nero-zertifizierter Player, ist aber noch nicht weit verbreitet. Die €blichen DivX-f•higen Player verwenden AVI als Container, unterst€tzen aber bei den Codecs nur einen mehr oder weniger eingeschr•nkten Funktionsumfang.