PARKANLAGEN UND GARTENKULTUR in der Sonderburger
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PARKANLAGEN UND GARTENKULTUR in der Sonderburger
BAUERNGÄRTEN AUF ALSEN UND SUNDEVED DANFOSS: MODERN UND ALT Der Stil der ländlichen Gärten war schon früh von der nordeuropäischen Stadtkultur geprägt. Die ländlichen Gärten haben daher in der Regel den Stil mit den Moderichtungen der Zeit gewechselt. Im 19. Jahrhundert waren die Gärten von Blumen- und Gemüsebeeten geprägt, die von Buchsbaumhecken umzäunt waren. Später wurden die Gärten mehr „landschaftlich“, und um 1900 waren in Form geschnittene Eiben beliebt. Die Einfriedungen zur Strasse bestanden im 18./19. Jahrhundert in der Regel aus Steinwällen mit geflochtenen Zäunen darauf, später kamen u.a. Eisenzäune (ca. 1900-10) und Profilbretter zwischen Mauerpfeilern (ca. 1930-40) in Mode. Das hochtechnologische Unternehmen Danfoss wurde 1933 von Fabrikant Mads Clausen auf seinem elterlichen Hof in Elsmark auf Nord-Alsen gegründet. Bei dem Unternehmen wurde 2005 ein gross angelegtes Science Center eröffnet, das Danfoss Universe, mit interessanter Architektur und Gartenkunst. Die Gartenanlage wurde von der englischen Firma Gillespies Landscape Design in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten Rumpf, Deutschland, gestaltet. PARKANLAGEN UND GARTENKULTUR in der Sonderburger Kommune Obstgarten in Broballe Gute Beispiele für „schleswigsche“ Höfe mit Gärten sind u.a. in dem Dorf Holm bei Nordborg zu sehen (z.B. Møllegade 68 und 74 sowie der kürzlich restaurierte „Jollmands Gård“). Privat. ARBEITERGÄRTEN Ein unter Denkmalschutz stehender Bauerngarten mit Buchsbaumhecken aus der Zeit um 1850 ist in Vollerup auf Alsen (Lambjergskovvej 14) zu sehen. Hübsche geschnittene Eiben aus der Zeit um 1900 sind u.a. bei „Blommesgård“ in Kettingskov (Øskystvejen 54), bei „Kobbelgård“ auf Kegnæs (, Nørre Landevej) und in einem Bauerngarten in Købingsmark (Møllebækvej 4) zu sehen. Privat. Die Flensburger Förde ist seit dem 18. Jahrhundert bis heute die wichtigste Ziegeleiregion Schleswig-Holsteins und Dänemarks. Die alte Ziegelei Cathrinesminde bei Broacker ist heute ein Ziegeleimuseum. Nahe der Ziegelei ist ein Gebäude mit drei Arbeiterwohnungen erhalten. Sowohl die drei Wohnungen wie auch die drei Arbeitergärten sind rekonstruiert, und zwar im Stil der Jahre 1890, 1930 und 1960. Die Arbeitergärten werden heute von freiwilligen Mitarbeitern des Museums gepflegt. In dem elterlichen Hof von Mads Clausen, einem typisch alsischen Hof aus der Zeit 1890-1914, befindet sich das Danfoss Museum, das dem Danfoss Universe angegliedert ist. Der Vorgarten und die kleine öffentliche Anlage vor dem Hof sind typisch für die alsische Gartenkultur; die roten und weissen Rosen sind ein Symbol für die dänische Gesinnung der Region. Danfoss Universe und das Danfoss-Museum, Elsmark, Als (Mads Patent Vej 1) sind das ganze Jahr 10.00-16.00/10.00-17.00 offen. Ein hübscher Garten von 1875, in modernem Stil vereinfacht, befindet sich auf „Knøs’ Gård“ in Hørup, Alsen (Vestervej 1-3). Öffentlicher Zutritt (Bibliothek und Kulturhaus). Viele Höfe auf Alsen und Sundewitt sind „schleswigsche“ Höfe mit Stall und Wohnhaus in einem langen Gebäude – im Gegensatz zu den dänischen Vierseithöfen und den norddeutschen Hallenhäusern. Die Höfe auf Alsen und Sundeved haben deshalb häufig Hofplatz und Ziergarten zur Strasse, während Gemüse- und Obstgarten hinter dem Haus liegen. Bei vielen Höfen führt der Weg zum Haupteingang durch den Vorgarten. Dies ist ganz ungewöhnlich im übrigen Dänemark, wo es üblich ist, durch die Toreinfahrt zum Eingang des Wohnhauses zu gelangen. Das Ziegeleimuseum ist von 1. Mai bis 30. September täglich ausser montag von 10.00-17.00 Uhr geöffnet; die Gärten können zu jeder Tageszeit besichtigt werden. Vorderseite: Gartenwanderung bei dem Schloss Gravenstein Text: Peter Dragsbo Deutsche Fassung:Wiebke Johnsen Englische Fassung: Beate Gredsted Hansen Fotos: Christian Balslev, Poul Iversen, Hans Arne Madsen und Peter Dragsbo Layout: Lene Brunsgård Herausgeber: Museum Sønderjylland – Schloss Sonderburg ©, Ferieregion Sønderborg und der Gemeinde Sonderburg, Plan und Entwicklung Druck: Als Offset ApS, 2008 Guide PARKANLAGEN UND GARTENKULTUR in der Sonderburger Kommune Sonderburg ist die Kommune mit den vier Fürstenschlössern. Das Schloss Sonderburg und das Schloss Nordborg sind königliche Schlösser aus dem Mittelalter, das Herzogschloss in Augustenburg wurde 1651 neu angelegt, und das Gut Gravenstein wurde 1725 Herzogschloss. Bei den Schlössern gibt es noch heute Reste von vornehmen Barockgärten und landschaftlichen Parkanlagen. Nordborg DIE SCHLOSSPARKS Schloss Augustenburg Schloss Gravenstein Das ursprüngliche Augustenburger Schloss wurde 1651 erbaut, das heutige Schloss stammt jedoch aus der Zeit von 1770-76. Von dem ehemaligen Barockpark sind zwei prächtige Lindenalleen erhalten, die durch den Wald westlich des Schlosses führen. Früher befanden sich auch Gartenlauben und Tempel im Park. In der Zeit von 179698 wurde der Park in einen Landschaftspark umgewandelt; hier ist u.a. die Linde des dänischen Märchendichters H.C. Andersen zu sehen. Auch Augustenburg wurde von Hirschfeld gerühmt – wegen der schönen Promenaden mit Ausblick auf die Augustenburger Förde. gehörte von ca.1550-1725 dem Adelsgeschlecht Ahlefeldt. Von 1725-1852 sowie von 1866-1921gehörte es der Augustenburger Herzogsfamilie. 1921 übernahm der dänische Staat das Schloss und stellte es 1935 Kronprinz Frederik (König Frederik IX.) und Prinzessin Ingrid von Schweden (Königin Ingrid) zur Verfügung. Seitdem ist Schloss Gravenstein Sommerresidenz der dänischen Königsfamilie. Danfoss Öffentlicher Zutritt (Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke). Gutsparkanlagen sind u.a. auf Sandbjerg bei Sonderburg und auf Ballegård bei Snogbæk zu sehen. In Hørup und Notmark auf Alsen gibt es schöne alte Pfarrhausgärten. Öffentlicher Zutritt zum Park von Sandbjerg (Eigentum der Universität Århus). DÄNEMARKS ERSTE PFLANZENSCHULE Von dem Renaissance-Garten des Sonderburger Schlosses ist nichts mehr erhalten. Um 1620 bauten die Sonderburger Herzöge ein Palais an der Hauptstrasse, der Perlegade. Um 1650 wurde das Palais von dem Augustenburger Herzog Ernst Günther übernommen. Schlosskoncerte. Augustenborg Gråsten Sønderborg Cathrinesminde Die Gartenkultur auf Alsen, Sundewitt und in Angeln war sowohl von den Schlossgärtnern wie auch von der ersten Baumschule des dänischen Königreiches in Sonderburg geprägt. Seltene Bäume und städtische Gartenkultur bestimmen immer noch die Bauerngärten der Region. Ein älterer Barockgarten wurde in der Zeit von 1757-80 ersetzt durch einen der ältesten „englischen“ Landschaftsgärten Nordeuropas. Der Garten, von Seen und Inseln geprägt, die durch kleine Brücken verbunden waren, wurde von dem deutschen Verfasser C.C.L. (Christian Cay Lorenz) Hirschfeld in seinem Werk „Theorie der Gartenkunst“ (1779-85) sehr gerühmt. Die verschiedenen Pavillons und der Tempel „Hjertehøj“ (Herzenshügel) sind heute nicht mehr vorhanden, aber der hübsche und weit ausgedehnte Park mit den großen Rasenflächen und den alten Bäumen ist immer noch beeindruckend. Nach 1935 ließ Königin Ingrid die Gartenflächen rund um das Schloss umgestalten und viele hübsche Rosen- und Staudenbeete anlegen, inspiriert von englischen Gärten (Gertrude Jekylls Gärten, Bagshot Park) und von der Gartenkultur der schwedischen Königsfamilie (Sofiero, Waldemarsudde). Ende des 17. Jahrhunderts brachte Graf Frederik Ahlefeldt den berühmten Gravensteiner Apfel aus einem Kloster in Savoyen mit nach Gravenstein. Um 1750 züchtete Gärtner Petersen mehrere Sorten dieses Apfels, die in kurzer Zeit im Landesteil verbreitet wurden. Bei dem Kleinbauernhof Møllebækvej 4, Købingsmark, ist ein schöner Bauerngarten erhalten. Zu dem Park gehören einige alte Karpfenteiche, in denen noch heute Karpfen gezüchtet werden. Öffentlicher Zutritt 7.30-19.00 Uhr. Zu „Ernst Günthers Palais“ gehörte ein Gemüsegarten, die sogenannte Pflanzbeete, die zwischen Perlegade und Mariegade (früher PlantebedGade) lag. Der Ziergarten des Palais’ lag westlich der Perlegade, in der Nähe von Østergade/Kastanie Allé. 1689 wurde Gärtner Peter Vothmann für die Pflege des Gartens angestellt. 1726 kaufte er den Garten, der zur ersten Baumschule des dänischen Königreiches wurde. Aus dem Vothmannschen Garten wurden grosse Mengen von Obst- und Zierbäumen verkauft, im 19. Jahrhundert u.a. eine Menge Kastanien, Linden für Alleen und Ziernadelbäume. 1821 ging die Pflanzenschule an die Familie Thomsen über, und um 1910 wurde der Betrieb stillgelegt. An Vothmanns Baumschule erinnern nur noch die Bäume der Grünanlage hinter der Löwenapotheke, Perlegade 4, und die Strassennamen Kastanie Allé und Gartnervænget, Sonderburg. Ernst Günthers Palais wurde 1864 von preussischen Bomben zerstört, aber die Gartenmauer der „Pflanzbeete“ mit der Gartenlaube zur Mariegade, Sonderburg, ist noch erhalten. Schloss Norburg stammt aus dem Mittelalter. Das heutige Schloss wurde in der Zeit von 1676-78 erbaut und 1909 umgebaut. Aus dem 18. Jahrhundert sind eine hübsche Lindenallee auf der Schlossinsel und die Linden um Ridepladsen im Ort erhalten. Privat (Nachschule). Reitplatz Die Gärten der ländlichen Bevölkerung auf Alsen, Sundeved und in Angeln waren seit dem 18. Jahrhundert von den Schlossgärtnern und den Pflanzenschulen der Region geprägt. Seltene Bäume wurden hier 100-150 Jahre früher heimisch als im restlichen Dänemark: Kastanie, Traueresche, Blutbuche, Walnuss, Maulbeere, Tulpenbaum, „Affenschwanzbaum“, Tanne und Kiefer sowie die heute selten gewordene Mispel (Mespilus germanica). Aus den Obstgärten wurden Äpfel nach Schweden und Russland verkauft. Heute gibt es die alten Obstgärten kaum noch, aber in der Apfelmosterei „Ryesminde“ in Mintebjerg, Alsen, kann man einen erlesenen Apfelmost aus Gravensteiner Äpfeln der Region kaufen. nEine hübsche Mispel ist auf einem Hof in Rinkenæs Nederby (Nederbyvej 97-99) direkt am Weg zu sehen. Privat.