Lokale Zeitung 2008: Musik für Medizin

K A I S E R S L AU TE R N
DIE RHEINPFALZ — NR. 239
MONTAG, 13. OKTOBER 2008
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L I T FA S S - S ÄULE
Ausstellung:
„Mode und mehr“
beim Frauenforum
Mitten in der Farbenpracht des Pfälzerwaldes
Ferien bei den Naturfreunden
Die Naturfreunde Kaiserslautern bieten
ein Herbstferienprogramm für Kinder
an: Rund um das Thema „Herbstwald“
geht es an zwei Terminen. Am morgigen
Dienstag dreht sich im Naturfreundehaus alles um „Spiel und Spaß“, am 18.
Oktober um das „Naturerlebnis“. Die
beiden Veranstaltungen, die jeweils von
9 bis 16.30 Uhr über die Bühne gehen,
richten sich an Kinder von neun bis elf
Jahren. Die Leitung hat Peter Schmidt.
Unter dem Motto „Die Herbstwichtel
und Zwerge sind los“ wird unter der Leitung von Wolfgang Akamphuber am 16.
Oktober auf Holz gemalt. Die Teilnehmerzahl ist bei den Veranstaltungen begrenzt, die Anmeldung ist heute noch
möglich: Telefon 06306/2882.
Zum zweiten Mal organisierte das
protestantische Frauenforum Dansenberg am Wochenende eine zweitägige Ausstellung im Gemeindehaus. Unübersehbar füllte das diesjährige Motto „Mode und mehr“
den Saal.
Vortrag: „Metropolregion“
In der Veranstaltungsreihe „Der Lautrer
Dialog“ des SPD-Stadtverbandes referiert der ehemalige stellvertretende Vorstandsvorsitzende der BASF, Eggert Voscherau, über das Thema „Erfolgsmodell Metropolregion Rhein-Neckar –
Chance für Kaiserslautern“. Die Veranstaltung findet morgen in der Fruchthalle statt. Einlass ist ab 18 Uhr, der Vortrag
beginnt um 19 Uhr, eine Diskussion soll
sich anschließen. Die Moderation hat
Professor Dieter Rombach.
Tanzen mit „Lexington Bridge“
Am Mittwoch, 15. Oktober, gibt es in der
Tanzschule Marquardt einen Workshop
mit der Boygroup „Lexington Bridge“.
Zu der neuesten Band-Single „Dance
with me“ können die Jugendlichen von
16 bis 17.30 Uhr mit ihren Stars tanzen.
Im Anschluss gibt es Autogramme, Fotos und Interviews. Weitere Infos sind
unter der Telefonnummer 0631/65453
erhältlich.
Spanisch-Kompaktkurs 2
Vom 20. bis zum 24. Oktober bietet die
Volkshochschule einen Spanisch-Kompaktkurs an. Die Teilnehmer sollten bereits Vorkenntnisse in der Sprache haben. Der Kurs, der von einem Muttersprachler geleitet wird, findet täglich jeweils von 13 bis 17.45 Uhr, statt. Einfache Zukunft und Vergangenheit werden
eingeführt, die Teilnehmer lernen anhand alltäglicher Themen komplexere
Zusammenhänge auszudrücken. Zusätzlich werden weitere kulturelle und landeskundliche Aspekte behandelt. Der
Kurs ist anerkannt nach dem rheinlandpfälzischem Bildungsfreistellungsgesetz,
die Teilnehmer können dafür Bildungsurlaub beim Arbeitgeber beantragen.
Folgekurse finden im November und Dezember statt. Anmeldung unter Angabe
der Kursnummer (4619) bis zum 15. Oktober im Sekretariat des Fachbereichs
Sprachen bei Maike Kraus, Telefon
0631/36258-23.
WAS - WANN - WO
Montag, 13. Oktober
Arbeiterwohlfahrt Seniorentreff: 14
Uhr, Mannheimer Straße 33, „Bunter
Nachmittag mit Marlis“.
Deutscher Hausfrauenbund: 14.30
Uhr, Haupteingang Pfalztheater, Führung „Ein Blick hinter die Kulissen“.
Deutscher Kinderschutzbund: 20 Uhr,
Moltkestraße 10, Tages-Eltern-Stammtisch.
Fachdienst Migration & Integration:
14.30 - 16.30 Uhr, Mehrgenerationenhaus, Kennelstraße 7, Seniorentreffen
für Aussiedler, Ausländer und Einheimische. Thema „Bunt sind schon die Wälder“, Infos unter 0631/3638-268.
Frauenselbsthilfe nach Krebs: 15 Uhr,
Edith-Stein-Haus, Konferenzraum, Erdgeschoss, „Entspannt und strahlend in den
Herbst“, Birgit Keller, Firma Mary Kay,
gibt Tipps zur Hautpflege im Herbst.
Initiative Tagesmütter/-väter: 20 Uhr,
Elterncafé des Kinderschutzbundes,
Moltkestraße 10b, Stammtisch, Info unter 06329/8385.
Kolpingfamilie Kaiserslautern-Ost: 15
Uhr, Klosterkeller Maria Schutz, „Neuer
Wein und Zwiebelkuchen“.
Literaturfreunde: 19 Uhr, „Tamarillo“,
Pirmasenser Straße 59, Kurzgeschichten, Erzählungen, Gedichte, Anekdoten.
Infos unter Telefon 06303/3932 oder
06303/8090890.
Protestantischer Frauenverein: 16
Uhr, Vereinshaus Kolpingplatz 12, Vortrag „Eine Donauschifffahrt von Passau
bis Budapest - mit Foto-CD“ Referent:
Gerhard Stammwitz.
Schlafapnoe-Selbsthilfe Pfalz: 14 - 17
Uhr, Beratungsstelle Altenwoogstraße
11, Beratung für Betroffene und Ratsuchende (jeden Montag).
I M P R ES S UM
DIE RHEINPFALZ
Kaiserslautern
Bezirksverlagsleiter: Thomas Vorländer
Redaktionsteam:
Hans-Joachim Redzimski (rdz, verantwortlich),
Rainer Dick (rik, Stellvertreter), Charlotte Drewitz
(dre), Gerhard Dürnberger (dür), Steffen Gall (ffg),
Marita Gies (ita), Dr. Fabian R. Lovisa (faro), Horst
W. Müller (hwm), Claudia Schneider (cla), Gabriele Schöfer (oef), Susanne Schütz (ütz), Sabrina
Zeiter (zs), Gundula Zilm (gzi)
Nun ist er doch noch gekommen, der goldene Oktober. Strahlender Sonnenschein bringt das bunte Herbstlaub zum Leuchten und Menschen ins Freie.
„Nichts wie raus“, freute sich gestern auch eine Besucherin des Bremerhofes.
Mit Ehemann und befreundetem Ehepaar saß sie bereits zur Mittagszeit in der
prallen Sonne. Wenn auch in Jacken und Mäntel. „Ein Traumplatz“, pflichteten
die anderen bei, „mitten in der Farbenpracht des Waldes und der Wiesen."
Trübte am Samstag noch anhaltender Nebel die aussichtsreichen Wetterprogno-
sen fürs Wochenende, so hieß es gestern Sonne pur tanken. Sie lockte die
Menschen aus den Häusern. Sonntägliche Spaziergänge und -fahrten waren angesagt. Unterwegs trafen sich Familien und Freunde, Radler und Wanderer bei
jungem Wein und frischem Pils, schmackhafter Hausmannskost und knusprigen Pommes. Gastronom Alf Schulz freute es umso mehr, da „der diesjährige
Oktober bisher längst nicht so golden war wie im letzten Jahr“. (igs)
Für das „Modische“ waren Bärbel
Heinrich-Brown, Martina Müller,
Waltraud Stowasser und Ursula Glaser zuständig. An ihren Ständen hingen und lagen Kleider, Blusen, Jacken oder Schals aus feinen Stoffen
wie Bouclé, Seide oder selbst gewirktem Filz und Wolle. Nichts fehlte,
auch das Zubehör wie Hüte oder gar
Schmuck aus Gewebtem nicht. Meike Diedeling machte es den Kunden
schwer, sich im Angebot flauschig
weicher Strümpfe für ausgefallene
Farben und Muster zu entscheiden.
Ingrid
Eisenbeiß
präsentierte
Schmuck aus Edelmetall, Halbedelsteinen und Perlen. Und rund ums
gute Aussehen durch wohltuende
Körperpflege kannte sich Helene
Fries aus. Auch eine kleine Modenschau gab es, die mit Musik und Salsatänzen der Gruppe „Rueda del Subsuelo“ aufgelockert wurde.
Das „Mehr“ zeigte Fotografie und
Keramik. So brachte Wieland Ramm
Fotos aus Indien mit, auf denen Frauen und traditionelle Saris zu sehen
sind. Regine Hakenbeck spürte
Schaufensterpuppen in Spiegelungen auf, so dass sie inmitten einer
Großstadtkulisse stehen und Julia
Heinrich porträtierte sinnliche Mädchengesichter, die selten schön geschminkt wirkten. Christel Schäfers
Tonkörper dagegen zeigten sich materialgetreu nackt, dafür umso figurbetonter und äußerst dekorativ. (igs)
FOTO: GIRARD
Wieder in der Fruchthalle
KVK-Inthronisierung von Prinzessin Melanie I. bei Galaabend – Doppelte Schlüsselübergabe
„Wir wollen den KVK wieder dahin
bringen, wo er einmal war.“ Deshalb geht der Karnevalverein Kaiserslautern nach den Worten seines Präsidenten Timo Menge zum
ersten Mal seit langem wieder in
die Fruchthalle, um seine alte Prinzessin zu verabschieden und die
neue zu inthronisieren. Termin: 14.
November.
Ein karnevalistisches und unterhaltsames Programm soll die Gäste am
Freitag, 14. November, ab 20.11 Uhr
auf die Kampagne einstimmen. Bisher wurde das Ereignis im Vereinsheim „Kalause“ gefeiert. Dieses Jahr
jedoch will der KVK „die Fruchthalle
füllen“, wie Timo Menge erklärt. Neben der Gala-Prunksitzung, dem „Pälzer Owend“, der Altweiberfastnacht
und der Damensitzung soll die öffentliche Inthronisation ein weiterer Höhepunkt im Vereinskalender werden. „Die Nachfrage nach unseren
Veranstaltungen war so groß, dass
wir weitere Festlichkeiten einem
breiteren Publikum zugänglich machen wollten“, begründet der KVKPräsident den Schritt in die Fruchthalle.
Bei dem Galaabend erhält die neue
„Prinzessin Melanie I. aus dem Hause Karstadt am Hofe des Pfalzgrafen
Johann Casimir“ ihr Krönchen. Melanie Pruban, die in dem Kaufhaus arbeitet, übernimmt das Zepter von
Eva I., die feierlich verabschiedet
und von den anderen Ex-Tollitäten
in ihren Kreis aufgenommen wird.
Einer der Höhepunkte wird auch
die erste Übergabe des Schlossschlüssels der Casimirburg an den KVK
sein, kündigt Menge an. Überdies
wird der Stadtschlüssel übergeben:
Oberbürgermeister Klaus Weichel
gibt ihn in die Hand von Prinzessin
Melanie I. In der vergangenen Fastnachtssaison gab es unter den Vereinen Streit um den Stadtschlüssel.
Deshalb wurde der Burgschlüssel erfunden und der Stadtschlüssel wird
künftig jährlich unter den fünf Vereinen KVK, Vollmarscher Männerchor,
Narrensänger, Rot-Weiß und Stadtgarde rotieren. Der KVK hat damit in
der kommenden Kampagne die doppelte Schlüsselgewalt.
Das gut dreistündige Programm in
der Fruchthalle, die mit runden Tischen ausgestattet wird, soll „niemanden mit Karneval erschießen“,
wie Menge formuliert. Büttenreden
der KVK-Größen und von Gästen wie
dem „Pälzer“ Ramon Chormann wird
es dennoch geben. Der Fanfarenzug
Bann begleitet die Inthronisation, außerdem treten die „Favorites“ und
die „Speisbuwe“ auf, die ihr neues
FCK-Lied „Wie oft“ vorstellen. (ita)
INFO
Melanie Pruban wird seit langem wieder die erste KVK-Prinzessin sein,
die in der Fruchthalle inthronisiert wird.
FOTO: VIEW
Karten für die Inthronisierung in der
Fruchthalle am Freitag, 14. November,
20.11 Uhr, gibt es in der KVK-Geschäftsstelle, Telefon 0631/65511.
Mit Filz- und Fotoarbeiten: Zum
zweiten Mal organisiert das protestantische Frauenforum Dansenberg
eine Ausstellung.
FOTO: GIRARD
IG Bau:
Langjährige
Mitglieder geehrt
Der Bezirksverband-Süd-West-Pfalz
der Industriegewerkschaft Bauen,
Agrar, Umwelt hat am Samstag langjährige Mitglieder gefeiert. Im Vereinsheim der „Alten Knacker“ an der
Feuerwache ehrte stellvertretender
Vorsitzender Karlheinz Runck den
82-jährigen Heinz Goede aus Mehlingen und Lothar Kischkat aus Niederkirchen (77 Jahre) für 60 Jahre Zugehörigkeit. Seit 50 Jahren mit dabei
sind Karl Glag, Wilhelm August Hein
und Ludwig Müller aus Kaiserslautern. Für 40 Jahre wurde Otto Nothof
aus Weilerbach geehrt; auf 25-jährige Zugehörigkeit blicken Willi Gimbel aus Hochspeyer sowie Fredi Richter und Linda Wendel aus Kaiserslautern. (krh)
Mit „Musik für Medizin“ armen Kindern in Peru helfen
INTERVIEW:
Die Studentin Felicitas Lauer engagiert sich für rund 400 Schulkinder im Armenviertel von Arequipa
Felicitas Lauer, Studentin aus Kaiserslautern, will für rund 400 Schulkinder in einem Armenviertel der
peruanischen Stadt Arequipa eine
medizinische Basisversorgung auf
den Weg zu bringen. Die dafür notwendigen Mittel sollen durch das
Benefizkonzert „Musik für Medizin“ am Sonntag, 26. Oktober, um
18 Uhr in der Marienkirche zusammenkommen. Heidelore Kruse
sprach mit der Organisatorin über
ihre Pläne.
Frau Lauer, was verbindet Sie mit den
peruanischen Schulkindern?
Ich habe über die Organisation „viSozial e.V.“ nach dem Abitur drei Monate freiwillige Arbeit als Lehrerin für
Musik und Sport in der Schule „San
Juan Paul Apostól“ gemacht, die in einem Slumviertel von Arequipa liegt.
Die Organisation wurde im Jahr
2006 in Berlin gegründet mit dem
Ziel, im Sinne von kultureller Tole-
ranz und Völkerverständigung einen
Beitrag zu leisten für die Verbesserung der Lebensbedingungen der
Menschen in südamerikanischen Regionen. Dabei sollen die dort lebenden Menschen unter Achtung ihrer
kulturellen Werte solidarisch unterstützt werden. Bei „viSozial“ fallen
fast keine Verwaltungskosten an,
das hat mir gefallen.
Felicitas Lauer will eine medizinische Basisversorgung
für Kinder in Peru angehen.
FOTO: VIEW
Wie kamen Sie auf die Idee, sich über
die drei Monate hinaus zu engagieren?
Bei meinem Aufenthalt habe ich erkannt, dass für die Menschen eine
lang anhaltende Hilfe notwendig ist,
vor allem eine medizinische. Auslöser für mich war der Unfall eines kleinen Jungen, der dabei eine stark blutende Kopfwunde davontrug. Es
konnte ihm einfach nicht geholfen
werden; seine Wunde blutete nach
fünf Stunden immer noch. Ich konnte nicht mit ihm zum Arzt gehen, sei-
ne Eltern hatten ja keine Versicherung.
Was sind Ihre Pläne?
Die Kinder haben viele gesundheitliche Probleme wie Mangelernährung,
starke Sehschwächen, die von stark
reflektierenden Steinen ausgelöst
werden und fast alle Kinder sind von
Parasiten im Magen- und Darmtrakt
befallen. Unser Ziel ist es, eine medizinische Basisversorgung aufzubauen, das heißt, alle Kinder sollen einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren.
Wir stellen uns vor, dass sie ihre
Kenntnisse in die Familien hineintragen. Einen Arzt wollen wir nicht einstellen weil wir befürchten, dass wir
ihn nicht weiterbeschäftigen können, sobald das Geld aus dem Benefizkonzert aufgebraucht ist.
Wer hilft Ihnen dabei?
Beim Organisatorischen unterstützt
mich meine Mutter Sieglinde.
Auf welchen Erlös hoffen Sie?
Wir brauchen etwa 2000 Euro. Das
mehrfach preisgekrönte Blechbläserensemble „BrassCats“, das sich aus
Amateurmusikern aus der Region zusammensetzt, hat sich spontan bereit erklärt, das Konzert zu geben.
Karten zum Preis von 10 Euro gibt es
ab sofort im Vorverkauf bei der Tourist-Information Kaiserslautern und
in der Thalia-Buchhandlung.
Wie weit gehen Ihre Pläne für die peruanische Schule?
Die Eltern dieser Kinder sind oft Tagelöhner, sie leben in Armenvierteln,
ihre Kinder sind traumatisiert. Für
die Zukunft streben wir an, eine
Krankenstation einzurichten und einen Psychologen einzustellen. Wir
können uns außerdem vorstellen,
für jedes dieser Kinder einen Paten
zu finden. Mit dessen Hilfe könnte
dann ein Großteil der Schule finanziert werden. (krh)