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Rückblick auf das mav Innovationsforum vom 1. April 2014 Automation für Maschinen (ab Seite 28) Offizielles Verbandsorgan des Kraftpaket Industriemeisterverband Deutschland e.V. Verband betrieblicher Führungskräfte www.imv-deutschland.de www.yaskawa.eu.com www.automationspraxis.de die anwenderorientierte Fachzeitschrift für Führungskräfte in der Industrie Nr. 5 / Mai 2014 Die EU investiert jedes Jahr mehr Geld als Google: Nun muss die Forschungs-Community in Europa zeigen, dass sich dieses Investment gelohnt hat Serviceroboter suchen Geschäftsmodelle Der Markt für Serviceroboter ist in Bewegung geraten, zeigen die siebten Schunk Expert Days on Service Robotics. Noch nie gab es so viele marktnahe Anwendungen. Dennoch bleiben Hürden. „Durch Googles Investition in acht Roboterfirmen ist die Servicerobotik in aller Munde“, sagt Henrik Schunk, Geschäftsführer des GreiftechnikSpezialisten Schunk und Chairman des europäischen Verbandes EUnited Robotics. Er hält die Zeit für die Servicerobotik nun für reif. Angst vor den großen Namen hat er nicht: „Wenn ein Großer Player wie Google einsteigt, ist das nur gut für uns alle.“ Aber nicht nur die Internet-Riesen sind aktiv. „Auch GE, Boeing und GM investieren in Robotics“, berichtet Prof. Dr. Henrik I. Christensen vom Georgia Institute of Technology. Christensen hält die viele Aufmerk- Interview Olaf Kramm, Geschäfts2 führer, Fanuc Deutschland Branchen-News 3 Systemhaus des Monats 4 Servicerobotik 5, 27 Robotik: Praxis & Trends 7-11 Handhabung & Montage 12-14 Messtechnik, Sensorik & Bildverarbeitung 15-18 imv aktiv 19-21 Themenspecial Verpackung & 23-26 Logistik Impressum 28-39 2 „Fragt sie, welches Minimum an Funktionalität für sie akzeptabel ist und welchen Preis sie gerade noch bereit sind, zu bezahlen.“ Um das vorhandene Forschungs-Knowhow zu kommerzialisieren, bringt Risager mit seiner Firma Endnutzer, Technologie und Entrepreneure zusammen. Ob die robotergestützte Montage von großen Glasscheiben in Büroräumen, Trainingsroboter für autistische Kinder oder eine Plug&Play-Lösung für den Griff in die Kiste – stets konnte er in enger Kooperation mit künftigen Anwendern, serienreife und wirtschaftliche Roboterlösungen entwickeln. Dazu seien standardisierte und einfach zu bedienende Roboter nötig, „denn 85 Prozent der potenziellen Kunden haben heute noch keinen Roboter“, so Risager. Dem kann Dr. Roko Tschakarow, Business Director für Mobile Greifsysteme bei Schunk, nur zustimmen: „Viele Menschen, die Serviceroboter in Zukunft selbstverständlich nutzen werden, haben heute noch keinerlei Bezug zur Robotik.“ Nötig seien daher auch engagierte Systemintegratoren, die die Lücke zwischen For- Wirkung ist eine Frage des Willens Das sei gar nicht so schwer, findet Dr. Claus Risager, Director des dänischen Technologie-Inkubators Blue Ocean: „Eine ökonomische Wirkung zu haben, ist schlicht eine Frage des Willens.“ Dafür dürfe man aber keine Technik-Verliebtheit an den Tag legen, sondern müsse mit einem designorientierten Ansatz den Fokus auf eine passende Lösung legen. „Man muss eine Lösung entwickeln, die preislich passt und die minimalen Anforderungen der Nutzer erfüllt.“ Statt Projekte am Schreibtisch oder im Uni-Labor auszutüfteln, sollten Servicerobotik-Experten zu den potenziellen Nutzern gehen und mit diesen über ihre Bedürfnisse reden: Umfrage zeigt Diskrepanzen auf INHALT mav Innovationsforum samkeit, die Google durch seine Robotik-Einkäufe erhält, ohnehin eher für einen PR-Erfolg: „Die EU investiert jedes Jahr mehr als Google in die Servicerobotik.“ Nun müsse die Forschungs-Community in Europa zeigen, dass sich dieses Investment gelohnt hat. Es gelte Geschäftsmodelle zu entwickeln, wie der Markt erschlossen werden kann und welche Roboter für welche Anwendungen unter ökonomischen Aspekten Sinn machen. Zumal derzeit auch Investmentfirmen großes Interesse an der Robotik zeigen. „Wir brauchen daher Roboter mit Wirkung“, fordert Christensen. Ob in schmutzigen Umgebungen wie beim Sandstrahlen (rechts) oder beim Warentransport in Reinräumen (links) – Serviceroboter können in einer Vielzahl von Anwendungsszenarien gute Dienste leisten schung und Komponentenherstellern auf der einen und Anwendern auf der anderen Seite schließen. Dabei sei es entscheidend, konsequent aus Sicht der künftigen Anwender zu denken und deren Sprache zu sprechen, so Tschakarow: „Wir sprechen alle noch zu sehr Maschinenbau-Sprache.“ Und manchmal ist es unter Umständen sogar zielführend, dem Kunden gar keine expliziten Serviceroboter zu verkaufen. So stellt Dr. Hans-Peter Grothaus, Head of Development of Systembased Services, beim LandFortsetzung auf Seite 27 Preis für angewandete Roboterlösungen IT versteht die Keba und Fanuc sahnen beim Robotics Award ab Produktion nicht Verbesserung der Ergonomie durch Die Preisträger des Obwohl die IT-Durchdringung in den Fabriken steigt, haben die Produktions- und IT-Abteilungen noch immer zu einem ausreichenden Schulterschluss gefunden. Das zeigt eine Studie der Felten Group. So wünscht sich über die Hälfte der Produktionsmanager eine engere Kooperation mit den IT-Kollegen. Sie beklagen, dass sich die IT mit ihren Kernkompetenzen zu sehr auf die Unterstützung der Geschäftsprozesse konzentriere und ihnen daher die Nähe zu den Produktionsprozessen fehle. Das sehen die ITExperten allerdings anders: Für sie liegt das Problem darin, dass sie in der Vergangenheit nicht genug in die Fachanforderungen der Produktion eingebunden wurden. Einig sind sich die beiden Gruppen allerdings in einer Hinsicht: Sie sprechen noch nicht die gleiche Sprache. www.felten-group.com die Automation manueller Tätigkeiten, eine einfachere Bedienung und die verstärkte Kooperation von Mensch & Roboter – diese Trends haben den Robotics Award 2014 von Hannover Messe und Industrieanzeiger geprägt. „Die Qualität und die Zahl der Wettbewerbsbeiträge zeigen, dass die Robotik aus unserer Realität nicht mehr wegzudenken ist“, betont Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG. Gewonnen hat die österreichische Keba mit dem intuitiven Bediengerät Ketop T10 Directmove. Das Bediengerät wird in die gewünschte Verfahrrichtung gehalten, und mit einem Daumenjoystick eine Verschiebung oder Rotation des Roboterwerkzeugs ausgelöst. „So einfach wie bei einer Spielekonsole“, lobt Jury-Mitglied Olaf Katzer von VW Coaching. Platz zwei ging an Fanuc für eine standardisierte Robotics Award 2014: Sieger des Wettbewerbs ist Keba mit seinem intuitiven EinhandBediengerät. Fanucs Bin-PickingZelle für den Griff in die Kiste kam auf Platz zwei Bin-Picking-Zelle zum Beladen von Werkzeugmaschinen aus Behältern mit Schüttgut. „Den Griff in die Kiste haben viele schon umgesetzt, aber die Standardisierung ist ein Schritt in eine neue Dimension“, so Katzer. Der dritte Platz wurde erstmals doppelt vergeben: Die eine Hälfte ging an den automatischen Produktionsassistenten Apas von Bosch. Dieser ist durch die Berufsgenossenschaft (BG) zugelassen und erlaubt auf- grund seiner kapazitiven Sensorhaut eine direkte Zusammenarbeit mit dem Menschen ohne Schutzvorrichtung. Die andere Hälfte ging an ein Gemeinschaftsprojekt der Continental Reifen und der Preccon Robotics zur robotergestützten Prototypenreifenproduktion aus Glattreifen. www.industrieanzeiger.de/ robotics-award Branche Nr. 5 / Mai 2014 Seite 2 Interview: Olaf Kramm, Geschäftsführer, Fanuc Deutschland GmbH „An Fanuc kommt man künftig nicht mehr vorbei“ Welche Synergien sich Fanuc durch die Zusammenlegung der bislang getrennten Geschäftseinheiten Robotics, CNC-Steuerungen und Maschinen erhofft und warum er vor der CNC-Kooperation von Kuka und Siemens keine Angst hat, das erklärt Olaf Kramm, Geschäftsführer der vereinigten Fanuc Deutschland GmbH, im Interview mit der Automationspraxis. AP: Fanuc tritt jetzt in Deutschland als eine GmbH auf. Was versprechen Sie sich davon? Kramm: Wir können nun eine große Bandbreite an Produkten aus einer Hand bieten – von der Steuerung über die Maschine bis zur vollautomatisierten Version mit dem Roboter. Das ist für Integratoren wie für Kunden ein echter Vorteil und eröffnet uns in vielen Branchen neue Möglichkeiten: Denn bei den Maschinen haben wir ja nicht nur unsere Robodrill Bohr- und Fräszentren, sondern auch die Robocut Drahterodiermaschinen und die Roboshot Spritzgussmaschinen. So haben wir mit Hahn Automation beispielsweise eine Kooperation in Sachen Spritzguss geschlossen, um uns auch in der Kunststofftechnologie ganz breit aufzustellen. AP: Und was ist der Vorteil für die Kunden? Kramm: Der Kunde bekommt eine Turnkey-Lösung mit in sich verheirateten Komponenten. Immer mehr Werkzeugmaschinen-Hersteller kaufen daher bei uns nun nicht nur die Steuerung, sondern auch die Roboter, weil die Kommunikation zwischen den beiden Systemen Plug and Play funktioniert. Das ist ein Vorteil gegenüber zwei Systemen, die ich erst verheiraten muss. AP: Gibt es neben den technischen Vorteilen denn auch finanzielle? Kramm: Klar, der Preis wird bestimmt durch Volumen, und wir können nun Pakete schnüren. Fanuc Deutschland ist räumlich und personell auf Expansionskurs. Geschäftsführer Olaf Kramm: „Wir stellen dieses Jahr 10 Prozent neue Mitarbeiter ein und platzen aus allen Nähten.“ Deshalb werden derzeit mögliche Gebäudeerweiterungen analysiert. Dass das Geschäft so prima in Schwung ist, liegt neben den Synergien aus der Geschäftsbereich-Fusion in Deutschland auch an Impulsen aus Japan. Zur EMO 2013 hat Dr. Y. Inaba, Präsident & CEO und Sohn des Firmengründers Dr. S. Inaba, das Unternehmen auf Wachstum eingeschworen. Das entfaltet eine enorme Menge an Ideen und Dynamik. Daher ist Kramm überzeugt: „Die nächsten fünf Jahre werden als die schönsten – und erfolgreichsten – Jahre in die 52-jährige Fanuc-Geschichte eingehen“ Kramm: Nein, wir haben beides – CNCKunden, die nun auch Roboter kaufen, und Roboterkunden, die nun auch CNC kaufen. Wir erwarten für das kommende Geschäftsjahr 17 Prozent Wachstum für Fanuc in Deutschland. Der Großteil des Wachstums sind Synergieeffekte aus dem Zusammenschluss. Wir erreichen nun einfach Kunden, die wir vorher nicht erreicht haben. Das gilt gerade für unsere Maschinensparte. AP: Dass die Robomachines bislang nicht so offensiv verkauft wurden, hatte ja auch einen Grund: Man wollte die vielen CNC-OEMs nicht mit Konkurrenzprodukten aus eigenem Haus verärgern. Spielt das keine Rolle mehr? Kramm: Das hat noch nie eine Rolle gespielt. Das wurde zwar von anderen so aufgebauscht, innerhalb Fanuc aber so nie diskutiert. Das gilt insbesondere für Deutschland: Wir haben zwar in asiatischen Märkten einen CNC-Marktanteil von 70 Prozent – in Deutschland ist der Anteil nur bei etwa 10 Prozent. Und der Anteil potenzieller Robodrill Wettbewerber liegt bei 5 Prozent. Von daher sehen wir mit den CNCKunden keine Diskrepanz. Im Übrigen gibt es die Robodrill seit 40 Jahren – die anderen haben also eher nachgezogen. „Wir sind immer noch erschlagen von den vielen Möglichkeiten“ AP: Sie selbst haben ja einen RobotikBackground: Soll die dynamische Robotik in Deutschland also die schwächelnde CNC in Schwung bringen? Kramm: Natürlich hat es seinen Grund, warum wir die Robotics Struktur auf den ganzen Vertrieb ziehen: Denn der Robotics Vertrieb war der dynamischste in den letzten Jahren. Daher wollen wir dieses Modell auf die anderen Bereiche übertragen. AP: Sie haben auf der CNC-Seite ja einen großen Kundenstamm mit etablierten Vertriebskontakten. Müssen sich Kunden jetzt auf neue Ansprechpartner einstellen? Kramm: Nein. Wir bilden Hybridverkäufer aus. Denn die CNC-Verkäufer haben eine enge Beziehung zu ihrem Kunden, weil es ein bis zwei Jahre dauert, eine CNC-Maschine zu entwickeln. Das Robotergeschäft dagegen ist eher schnelllebig. Daher verkaufen unsere CNC-Verkäufer künftig den Kunden nicht nur die Steuerung, sondern auch den Roboter dazu. AP: Gibt es durch die Fusion also vor allem Zusatzgeschäft für die Robotik bei bestehenden CNC-Kunden? AP: Fanuc Robotics ist im CNC-Geschäft ja bereits gut unterwegs. Nutzt der Robotik überhaupt der Merger? Die Robotik-Wachstumsmärkte liegen ja eher in anderen Bereichen wie Lebensmittelverpackung oder der automatisierten Messtechnik… Kramm: In Zukunft werden 60 bis 70 Prozent aller Werkzeugmaschinen automatisiert – das heißt der Bereich Automatisierung von Werkzeugmaschinen hat noch großes Potenzial. Unsere LR Mate Serie geht mit der neuen Modellreihe ab wie eine Rakete. Daher wird auch die Robotik vom Merger profitieren. AP: Aber auch Kuka will den CNC-Bereich stärker in den Fokus nehmen und hat hierzu eine strategische Kooperation mit dem deutschen CNCPlatzhirsch Siemens geschlossen. Das macht es für Sie nicht einfacher, oder? Kramm: Wir haben bislang noch keinen Kunden deswegen verloren. Wir fürchten das auch nicht, was da entsteht. Was dort als enge Verbindung gepriesen wird, ist bei Fanuc schon lange Standard. Man kann bei uns schon lange einen Roboter auf der CNC-Steuerung verfahren, diese Schnittstelle haben wir seit drei Jahren. Die Frage ist für uns jetzt, was die nächsten Schritte beim Zusammenwachsen von Roboter und CNC sind. Da haben wir als Roboter- und CNC-Hersteller natürlich einen ganz anderen Anspruch, als wenn zwei verschiedene Unternehmen etwas entwickeln. Bei uns sind beide Steuerungen aus einem Guss, weil sie nicht nur aus einer Hand stammen, sondern mit dem gleichen gedanklichen Ansatz der integrierten Automation entwickelt wurden. AP: Haben Sie die Synergien aus dem Zusammenschluss schon voll ausgeschöpft? Kramm: Nein. Wir stehen noch ganz am Anfang und sind immer noch etwas erschlagen von den vielen Möglichkeiten, die wir vertrieblich und strategisch zunächst gar nicht in dieser Vielfalt gesehen haben. Die Möglichkeiten zeigen uns unsere Kunden auf. Daher sind wir überzeugt, dass man an Fanuc künftig nicht mehr vorbeikommt. Weltweit haben wir im CNC-Bereich einen Marktanteil von 65 Prozent. Und auch im Robotermarkt sind wir mit 30 Prozent Marktführer. Der Maschinenbauer und der Integrator, der sein Fertigungs-Equipment in die Welt verkaufen will, kommt also an uns nicht vorbei. Editorial Robotik muss raus aus der Nische Nach den öffentlichkeitswirksamen Ankündigungen von Google, Amazon und Co. ist die Robotik in aller Munde. So veröffentlichte kürzlich sogar das Wirtschaftsmagazin The Economist eine Robotik-Sonderbeilage. Der Special Report „Immigrants from the Future“ prophezeit, dass Roboter jetzt durchstarten und in vielen Bereichen zum Einsatz kommen werden - anstatt bloß beschränkte Aufgaben in Fabriken auszuführen. Allerdings fragt das Wirtschaftsblatt auch gleich provokant: „Wird diese neue Armee von Robotern den Menschen Arbeitsplätze wegnehmen?“ Zwar wird dies natürlich verneint, doch zeigt sich das alte Dilemma, dass es offensichtlich immer noch eine Grundangst vor der Maschine gibt, die den Menschen unterjochen will. Oder warum muss man gleich von einer „Armee von Robotern“ sprechen? Dass der Begriff Robotik oft noch ein G'schmäckle hat, zeigt sich auch daran, dass Firmen wie der Landmaschinenkonzern Claas zwar autonome Serviceroboter für die Landwirtschaft entwickeln, diese aber nicht Ernte“roboter“ nennen, sondern lieber intelligente Erntemaschinen, um die Kundschaft nicht zu verschrecken. Auch der Economist konstatiert, dass dem Begriff Robotik eine experimentelle Hightech-Aura Armin Barnitzke, stellvertretender Chefredakteur umgibt, die mit Unreife assoziert wird. „Sobald die Roboter eine Routineaufgabe verlässlich erledigen – etwa Staubsaugen – werden sie nicht mehr als Roboter angesehen.“ Zugegeben: Letztlich ist diese Begriffsdiskussion („Ist das nun ein Roboter oder nicht?“) zwar müßig. Dem Selbstbewusstsein der Branche würde es aber dennoch nicht schaden, wenn man die Robotik nicht verschämt durch die Hintertür einführen müsste, sondern stolz durch den Haupteingang marschieren könnte. Insofern bleibt zu wünschen, dass es der Automatica 2014 mit ihrem Sonderausstellungsbereich professionelle Servicerobotik gelingt, hier Akzente zu setzen und die Robotik aus der Hightech-Nische herauszuholen. Fraunhofer IPA sucht Nachfolger Verl wechselt in die Zentrale ISSN 1863-401X Herausgeberin: Katja Kohlhammer Verlag: Konradin Verlag R. Kohlhammer GmbH, Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany Geschäftsführer: Peter Dilger Verlagsleiter: Peter Dilger Chefredakteur: Holger Röhr (hr), Phone +49 711 7594-389 Stellv. Chefredakteur: Armin Barnitzke (ab), Phone +49 711 7594-425 Redaktionsassistenz: Gabriele Rüdenauer, Phone +49 711 7594-257, Fax +49 711 7594-1257, E-Mail: [email protected] Layout: Vera Müller, Phone +49 711 7594-422 Verl (links) und Bauernhansl (rechts) haben zweieinhalb Jahre gemeinsam das Fraunhofer IPA geleitet AP: Bauen Sie dazu in der Robotik ein eigenes System-Knowhow auf wie andere Mitbewerber? Kramm: Nein, wir wollen kein eigenes Systemgeschäft. Es gibt 10 bis 15 dominierende Roboterapplikationen am Markt – die kann man nicht alle beherrschen. Man kann nicht heute ein Experte zum Schokoladenverpacken sein und morgen ein Auto schweißen. Wir haben mittlerweile 200 Systempartner in Deutschland – davon 15 bis 20 sehr starke, mit denen wir näher zusammenrücken. Wir haben in jedem Applikationsbereich den besten Integrator im Markt als Partner, das ist unser Anspruch. Das macht unseren Erfolg aus: Vor fünf Jahren haben wir in Deutschland rund 1500 Roboter verkauft. dieses Jahr lag der Auftragseingang bei 3100 Robotern. Und das soll so weiter gehen. Wir sind jetzt klare Nummer zwei in Deutschland – und wir werden den Abstand zu Kuka weiter verringern. ab Der Leiter des Fraunhofer IPA, Professor Alexander Verl, wechselt als Vorstand Technologiemarketing und Geschäftsmodelle in die oberste Führungsebene der Fraunhofer-Gesellschaft. Er will dort weitere Potenziale in der Vermarktung von Forschungsleistungen und in der Verwertung von Forschungsergebnissen erschließen sowie vor allem die Gründerkultur in Deutschland vorantreiben. Beim IPA hatte sich seit Verls Berufung zur Institutsleitung 2006 das Forschungsbudget inklusive Wirtschaftserträge bis heute mehr als verdoppelt. Nun muss das IPA für Ersatz sorgen – und das ist eine große Herausforderung: Erfahrungsgemäß dauert dies etwa eineinhalb Jahre. In dieser Zeit wird Professor Thomas Bauernhansl das Institut alleine führen. Bauernhansl leitet auch das Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) und kommissarisch das Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Uni Stuttgart. www.fanuc.eu www.ipa.fraunhofer.de Anzeigenleitung: Dipl.-Oec. Peter Hamberger, Phone +49 711 7594-360 Auftragsmanagement: Matthias Rath, Phone +49 711 7594-323 Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 1.10.2013 Leserservice: Brigitte Sauer, Phone +49 711 7594-265, Fax +49 711 7594-1265, E-Mail: [email protected] Erscheinungsweise: monatlich (mit zwei Doppelnummern). Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel. Bezugspreis jährlich 46,50 € inkl. Versandkosten und MwSt. (Ausland: 49,50 €); Einzelheft 4,70 € inkl. MwSt. und zzgl. Versandkosten. Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf. Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier Wochen zum Quartalsende. Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz. Ein Teil dieser Auflage enthält „imv intern“, das Verbandsorgan für alle Mitglieder der IMV. Die Mitglieder bezahlen den Bezug im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hampshire RG29 1TA, Phone 1256 862589, Fax 1256 862182, E-Mail: [email protected] Schweiz: IFF Media AG, Bruno Fisch, 8200 Schaffhausen, Emmersbergstr. 1, Phone 052 6330884, Fax 052 6330899 Bank: Baden-Württembergische Bank Stuttgart, Konto 26 23 887, BLZ 600 501 01; Postbank Stuttgart, Konto 44 689–706, BLZ 600 100 70; Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Alle in Automationspraxis erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart. Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen Printed in Germany © 2014 by Konradin Verlag GmbH, Leinfelden-Echterdingen Nr. 5 / Mai 2014 Branche Seite 3 KURZ NOTIERT Pletscher und Pedersen verstärken Universal Robots Innovationen in der Servicerobotik und in der Vakuum-Handhabungstechnik gesucht Automatica und Schmalz prämieren Zwei neue Innovationspreise für Robotik und Handhabung haben die Automatica und der Vakuum-Spezialist Schmalz ins Leben gerufen. Dieter Pletscher (Foto) betreut nun bei Universal Robots die Vertriebstätigkeiten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er übernimmt als Area Sales Manager unter anderem die Betreuung und Weiterentwicklung des Vertriebsnetzes in der DACH-Region. Der Schweizer wohnt seit über 20 Jahren in Dänemark und ist damit das optimale Bindeglied zwischen dem deutschsprachigen Markt und Universal Robots in Dänemark. Ebenfalls neu an Bord ist Gert Taul Pedersen, der nun als Chief Commercial Officer (CCO) den globalen Vertrieb sowie das Marketing des dänischen Leichtbauroboterherstellers verantwortet. www.universal-robots.com Der Service Robotics Masters und der Sonderpreis ESA BIC Start-up Award zeichnen auf der Automatica 2014 erstmalig herausragende Produktinnovationen in der Servicerobotik aus. Die Gewinner erhalten neben Geldpreisen und einem Messeauftritt die Chance, sich bei der Preisverleihung im Automatica Forum am 4. Juni 2014 als Innovationsmotor zu präsentieren. Interessierte Unternehmen und Start-ups können noch bis zum 2. Mai 2014 unter www.robotics-mas ters.com teilnehmen. Anlässlich seines 30-jährigen Jubiläums schreibt auch Schmalz erstmals einen Innovationspreis aus. Gesucht werden innovative Produktideen in der Vakuum-Handhabungstechnik sowie in angrenzenden Technologien für flächiges Greifen von Werkstücken. Die innovativste Idee beim Wettbewerb für Vorausdenker prämiert Schmalz auf der Motek 2014 mit 4000 Euro. www.robotics-masters.com www.schmalz.com/30-jahre Gronemann vertreibt Mitsubishis Automation im Südwesten Als Regional Sales Director South-West ist Ralf Gronemann bei Mitsubishi Electric nun verantwortlich für die Betreuung und den Ausbau des Factory Automation Business im Südwesten Deutschlands (Baden Württemberg, Hessen und RheinlandPfalz). Gronemann verfügt über viele Jahre Erfahrung in der Automatisierungsbranche, darunter Bosch Rexroth, Elau und Rockwell Automation. www.mitsubishielectric.com Sumitomo Cyclo ordnet Topmanagement neu Beim Getriebespezialisten Sumitomo (SHI) Cyclo Drive Germany in Markt Indersdorf hat Shaun Dean (Managing Director, CEO und PTC EMEA President, Foto) das Management neu geordnet und Teile des Unternehmens umstrukturiert: Dr. Johann Hopfner, langjähriger Leiter des Bereichs Konstruktion und Entwicklung, übernimmt nun als Chief Technical Officer die Bereiche Konstruktion und Entwicklung, Qualitätsmanagement und IT. Takeshi Okabe wiederum verantwortet als Chief Operating Officer die Bereiche Einkauf und Produktion. Okabe hat bereits von 1995 bis 2002 in Markt Indersdorf gearbeitet und hier das globale Produktionssystem eingeführt. www.sumitomodrive.com EPSON 6-ACHS-ROBOTER PROSIX MIT NEUER C4-SERIE SCHNELLER. SCHLANKER. STÄRKER. Erstmalig für die Robotik! Vibrationskontrolle durch Epson QMEMS®Sensortechnologie. Noch mehr Traglast bei weniger Gewicht und Platzbedarf – die Epson ProSix C4 und C4L setzen den Maßstab bei kompakten 6-Achs-Robotern. Epson ProSix C4 Reichweite 600 mm, Traglast 4 kg Epson ProSix C4L Reichweite 900 mm, Traglast 4 kg Samarzija verstärkt Yaskawa als Key Account Manager Mit dem Branchenkenner Thomas Samarzija baut Yaskawa seinen technischen Vertrieb für Lackierroboter und roboterbasierte Oberflächenbehandlung aus: Der 48-Jährige betreut nun als Key Account Manager OEM Endkunden und Anlagenbauer in Deutschland und Europa. Als Automatisierungstechniker ist Samarzija seit über zwei Jahrzehnten in der Robotik-Branche aktiv, mehrere Jahre davon bei Yaskawa. Zuletzt war Samarzija Manager Robotics bei Comau. www.yaskawa.eu.com Epson Sensortechnologie Fanuc schließt Partnerschaft mit Georg Fischer Automotive Die Georg Fischer Automotive AG aus Schaffhausen ist im Bereich der Robotik eine strategische Partnerschaft mit Fanuc Deutschland eingegangen. Der Anlagenspezialist für die Automotive-Industrie wird in europäischen Projekten bevorzugt die gelben Roboter verbauen. www.fanuc.eu ENGINEERED FOR BUSINESS mehr online unter www.epson.de/robots www.automationspraxis.de/news Eps_Az_C4_6Achs_188x270.indd 1 08.11.13 09:33 Systemhaus des Monats Nr. 5 / Mai 2014 Seite 4 Portalanlage fertigt eine Vielzahl von Varianten im Mix weitestgehend automatisiert – Output verdoppelt – Automationsgrad auf 90 Prozent gesteigert Roboter schweißen Chassis im Akkord Eine von Exner Ingenieurstechniek aus Holland gemeinsam mit Reis Robotics konzipierte RoboterSchweißportalanlage kann eine Vielzahl von Nutzfahrzeug-Chassisvarianten im Mix weitestgehend automatisiert fertigen – bis zu Losgröße 1. Der Output wurde damit im Vergleich zu den älteren Anlagen verdoppelt und die Lagerhaltung fertiger Produkte auf Null heruntergefahren. „Jeder Carrier steuert über den Barcode die komplette Anlage und startet das hinterlegte Schweißprogramm des Modells“, erklärt Bas van Haagen, Projektleiter bei Exner. „Die Robotersteuerung übernimmt als führende SPS den gesamten Ablauf. Auch die Datenerfassung und -speicherung auf einem FTP-Server übernimmt der Roboter selbst.“ Gesteuert werden – neben dem Schweißprozess – der Kettenförderer, der die Wagen weiter transportiert, ebenso wie das exakte Positionieren der Carrier. „Sogar die Prozessvisualisierung stellt Robot Star V in Verbindung mit Pro Vis dar. Ein PC dient nur der Darstellung von Prozessverlauf und Produktionsleistungen auf einem großen Monitor vor dem Schweißportal“, so van Haagen. Das Portal wurde mit seinen Abmessungen von 13 000 x 6500 x 1500 mm exakt in die knappe Fläche der Produktionshalle integriert. Durch die Linearkinematik und die hängende Montage am Portal hat jede einzelne Zelle dabei einen Bearbeitungsraum Die vielen verschiedenen ChassisModelle, deren Bestandteile verschweißt werden müssen, erforderten bei dem Exner-Kunden in der Vergangenheit fast ebenso viele Schweißvorrichtungen. Diese mussten nicht nur für jede neue Variante neu angefertigt werden, sondern später auch irgendwo gelagert werden. Zudem mussten die Vorrichtungen vor jedem Modellwechsel ausgetauscht und kalibriert werden. Fortschrittliches Dosieren Optimale Resultate mit Dosiersystemen und Dosierkomponenten von Nordson EFD Dosiersysteme von Nordson EFD Konstante, präzise Dosierung Kompakt und zuverlässig Kostengünstige Lösungen W a us: H en a ll ir ste 6, lle A 9 d 41 Stan Optimum-System von Nordson EFD Einzigartiges Design Bedienerfreundlich 50% bessere Dosiergenauigkeit Für Ihre Anwendungen: Kleben, Abdichten, Sprühen, Fetten, Markieren, Löten ... 75172 Pforzheim Tel. +49 (0) 7231 9209-0 [email protected] www.nordsonefd.com/de INTELLIGENT Daher stellte man auf ein automatisierungsgerechtes Chassiskonzept und eine passende außergewöhnliche Schweißroboterlinie um. Das Ergebnis ist eine lineare Fertigung ohne Kreuzung von Materialflüssen mit vier Schweißstraßen. Die Modelle bilden auf den flexiblen Carriern ihre eigene Schablone oder Vorrichtung, so dass jedes Modell jederzeit ohne Umrüstung an jeder der vier Schweißstationen gefertigt werden kann. Möglich macht das die geänderte Konstruktion: Heute wird jedes Chassis aus einer überschaubaren Anzahl von vorgefertigten und zugeschnittenen Profilen zusammengesetzt. Diese Vorprodukte lassen sich leicht lagern sowie zu den unterschiedlichsten Abmessungen zusammenstellen. Steckbrief > Schnell > Flexibel X-Guard® - die Schutzeinrichtung für Maschinen, Anlagen, Roboter, Logistik und Lager. Erfahren Sie mehr unter www.axelent.de oder 0800 1817889 (gebührenfrei) AXELENT GmbH • Tränkestraße 11 Tel: 0711 252509-0 • Fax: 0711 252509-49 Das Portal wurde mit seinen Abmessungen von 13 000 x 6500 x 1500 mm exakt in die knappe Fläche der Produktionshalle integriert • 70597 Stuttgart • E-Mail: [email protected] Branche: Nutzfahrzeuge, Wohnwagen, Anhänger, Trailer Aufgaben Roboter: automatisches Schweißen von Anhängern mit 2 Portalrobotern in 4 Stationen Eingesetzte Roboter: Reis Roboter RLP130 Projektdauer: Lieferzeit 5 Monate, von der Anfrage bis zur Übergabe 12 Monate Besonderheiten: Fertigung in Losgröße 1 mit dutzenden von Grundtypen sowie kundenspezifischen Varianten in jedem Auftrag. Toleranzausgleich durch integrierte Lasersensoren Vorteile: flexible Fertigungsfolge, Pausenüberbrückung, reduzierte Durchlaufzeit Natürlich müssen die einzelnen Komponenten vor dem Schweißen an den richtigen Positionen sowohl ineinander als auch auf der Vorrichtung fixiert werden. Dazu wurde ein System aus Transportwagen (Carriern) entwickelt, die zugleich eine universelle Vorrichtung bilden. Dadurch können sie Chassistypen unterschiedlichster Abmessungen aufnehmen und zunächst über Klemmen fixieren. Die Produktion erfolgt fließend. Das ERP-System erstellt den Auftragszettel für die Fertigung eines Chassis, der eine Liste aller notwendigen Teile mit den entsprechenden Barcodes enthält. Anhand des Auftrags entnimmt ein Werker die vorgefertigten Teile aus den Lagerboxen, legt sie auf dem Carrier auf und steckt sie an vorgegebenen Stellen zusammen. An einem Handschweißplatz heftet er entscheidende Teile manuell. Dann schiebt der Werker den Transportwagen vor das Schweißportal, das vier parallele Produktionsstraßen mit insgesamt zwei Schweißrobotern des Typs RL130 P aufweist. Der Transportwagen wird einfach an einen bereits wartenden anderen Wagen angehängt. So entsteht ein kleiner Zug, der automatisch von einem Kettenförderer weiterbewegt wird. Für den Carrier-Zug musste eine besondere Safety-Lösung erdacht werden, um zu verhindern, dass Mitarbeiter während des Betriebs die Schweißzellen betreten: An der Einfahrt in die Zellen wurden Kontaktmatten installiert, die an jeweils zwei Spuren der Räder ausgespart sind. Diese Schienen sind so schmal gehalten, dass Mitarbeiter nicht in die Schweißzelle gelangen können, ohne die Matte zu berühren. Jeder Roboter verfügt über einen Schweißbrenner mit MAG-Pulsschweißtechnik von Fronius sowie eine Kamera, die online für einen Abgleich der Schweißnähte sorgt von 3200 x 6500 mm. In diesem Raum werden Teile bis zu 2400 x 6050 mm geschweißt. Die Installation spart viel Platz, weil kein Standplatz für einen KnickarmRoboter nötig ist und externe Verfahrachsen eingespart werden konnten. Zudem ist die schnellere Verfahrbarkeit der Roboter mit überwiegend linearen Bewegungen – bis auf die Handachsen – ein Vorteil. Jeder Roboter verfügt über einen Schweißbrenner mit MAG-Pulsschweißtechnik von Fronius sowie eine Kamera, die online die Schweißnähte abgleicht. Vor dem Schweißen ermittelt die Kamera die genaue Position des Chassis. Im Automatikablauf sind nur wenige Messvorgänge vorgesehen, um die Toleranzen auszugleichen. Am Ende der Fertigung lösen sich die einzelnen Carrier vom Zug und werden anschließend von einem zweiten Werker zur weiteren Montage in Empfang genommen. Reis Group Holding GmbH & Co. KG www.reisrobotics.de Nr. 5 / Mai 2014 Servicerobotik Seite 5 Universal Robots will sein Geschäft jedes Jahr verdoppeln Sichere Zusammenarbeit von Mensch und Roboter Roboter als alltägliches Werkzeug Darmstädter Leichtbau-Arm erhält DGUV-Zertifizierung „Unsere Vision ist ein einfaches Werkzeug und kein intelligenter Roboterassistent“, betont Cheftechnologe Esben H. Østergaard Ehrgeizige Wachstumspläne hegt Enrico Krog Iversen, Chief Executive Officer beim dänischen Leichtbau-Roboter-Spezialisten Universal Robots: „Wir wollen unser Geschäft jedes Jahr verdoppeln.“ Um für dieses Wachstum gerüstet zu sein, sind die Dänen in neue Räume gezogen, die statt 1700 nun 12 000 qm Fläche bieten. „Dort können wir bis zu 33 000 Roboter pro Jahr bauen“, so Iversen. 2013 haben die Dänen 1000 Roboter verkauft. Wachsen will Iversen vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen und dabei vom Trend zur näheren Zusammenarbeit von Mensch und Roboter profitieren. „Im Bereich der Kleinroboter mit Mensch-Roboter-Kooperation gibt es quasi unendlich viele Anwendungsmöglichkeiten.“ Esben H. Østergaard, Chief Technology Officer und Firmengründer, ergänzt: „Wir wollen den Roboter zum alltäglichen Werkzeug für den Mitarbeiter machen, das er so selbstverständlich nutzt wie eine Bohrmaschine.“ Dabei soll der Roboter aber weiter möglichst einfach bleiben: „Unsere Vision ist ein einfaches Werkzeug und kein intelligenter Roboterassistent.“ Daher sieht Iversen sich auch nicht als Konkurrent für klassische Roboterhersteller. „Nur in 20 Prozent der Applikationen treten wir in Konkurrenz mit klassischen Industrierobotern.“ Dennoch habe man inzwischen eine Größe erreicht, „die uns für manchen etablierten Anbieter bedrohlich erscheinen lässt. Daher gibt es verstärkt Gerüchte am Markt, dass unsere Roboter nicht sicher seien.“ Erst kürzlich etwa veröffentlichte die Berufsgenossenschaft online eine Warnung vor den dänischen Robotern, die inzwischen aber aus dem Netz genommen ist. „Leider hat die Berufsgenossenschaft auf unsere Nachfragen nicht geantwortet und ist auf unsere Kooperationsangebote nicht eingegangen“, beklagt Iversen. Er sieht sich jedenfalls sprichwörtlich auf der sicheren Seite. „Wir konnten bislang noch jeden Vorwurf mangelnder Sicherheit entkräften.“ Laut Iversen haben die Roboter eine redundant ausgelegte Kraftbegrenzung. Zudem gebe es zur Absicherung noch ein paar weitere Safety-Details, über die er aber nicht im Detail sprechen will. Klar ist aber: „Wir haben weltweit 2500 Roboter im Betrieb, rund 80 Prozent davon ohne Schutzzaun. Passiert ist noch nichts“, so Iversen. In Zukunft will sich Østergaard zudem verstärkt dem Thema Montage widmen: „Hier arbeiten wir zum Beispiel am Forschungsprojekt LIAA – Lean Intelligent Assembly Automation – mit.“ Ziel des Projekts ist ein einheitliches Software-Framework für Montagesysteme, das die Stärken von Mensch und Roboter vereint. Je nach Situation können die Montagearbeitsplätze sowohl vom Roboter als auch vom Menschen genutzt werden. Zudem sind die Dänen am Forschungsprojekt Factory in a Day beteiligt. Hier geht es darum, die Installationszeit und -kosten von Robotern zu reduzieren. Østergaard: „Die Idee ist, dass man künftig auch einen Roboter für einen Tag mieten kann – etwa als Krankheitsvertretung, wenn der Mitarbeitern an der CNC-Maschine plötzlich krank wird.“ Universal Robots A/S www.universal-robots.com Der Biorob-Roboterarm weist dank seiner Leichtbauweise je nach Ausführung nur ein Eigengewicht von drei bis dreieinhalb Kilogramm auf Der Leichtbauroboter Biorob von Bionic Robotics hat die DGUV-Zertifizierung durch die Berufsgenossenschaft Holz & Metall (BGHM) erhalten. Das Zertifikat der Deutschen Gesetzlichen Unfallsicherung bestätigt, dass der Roboterarm ohne zusätzliche Schutzvorrichtung im direkten Umfeld des Menschen eingesetzt werden kann. „Damit ist Biorob der einzige Roboterarm auf dem Markt, der unabhängig einer aufwändigen Steuerung ohne Schutzvorrichtung betrieben werden kann“, sagt Geschäftsführer Jan Röhlinger. Dafür sorge die geringe kinetische Energie des Systems. Der Roboter punktet mit seinem cleveren Seilzug-Antriebskonzept: Da der Antrieb in der Basis des Roboterarms platziert ist und so keine schweren Elektromotoren und Getriebe an den einzelnen Gelenken verbaut werden müssen, weist der Leichtbauroboter je nach Ausführung nur ein Eigengewicht von drei bis dreieinhalb Kilogramm auf. Konventionelle Roboter mit Traglasten von bis zu fünf Kilogramm haben bei vergleichbarer Reichweite in der Regel ein fünf- bis zehnfaches Eigengewicht. Der Leichtbauroboter, der sich in seinen Ausmaßen und seiner Bewegungsgeschwindigkeit am Vorbild des menschlichen Arms orientiert, eignet sich zum Beispiel für die Automation von Handhabungsaufgaben, die sich regelmäßig ändern. Dies kann das Bestücken von Maschinen oder Palettieren von Werkstücken mit stets wechselnden kleinen und mittleren Losgrößen sein. Innerhalb weniger Minuten lässt er sich aufbauen, programmieren und in Betrieb nehmen. Dank der Sicherheit in der direkten Zusammenarbeit mit Menschen ist er zudem für die Laborautomation sowie für Test- und Inspektionsaufgaben prädestiniert. Bionic Robotics wurde 2010 als Spin-off der TU Darmstadt gegründet. Bionic Robotics GmbH www.bionic-robotics.de Innovative Etikettierlösungen für Produktion und Logistik Laser-Beschrifter Inkjet-Drucker Just in time Etikettierung in Hochgeschwindigkeit Etikettendruck-Spender 2-seitige Palettenetikettierung ohne Stopp Etikettenspender RFID-Lösungen, Track & Trace, Produktrückverfolgung Etiketten Software Unbegrenzte Möglichkeiten durch Modulbauweise Jetzt informieren! Für jede Anwendung das richtige System Telefon: +49 (0) 2224 / 77 08 - 7142 . [email protected] . www.bluhmsysteme.com/ap Promotion Nr. 5 / Mai 2014 Seite 6 Robotikintegratoren präsentieren sich auf Gemeinschaftsstand in Halle A4 Robotics Integrators Pavilion Praxis-Knowhow finden AutomaticaBesucher auf dem neuen Gemeinschaftsstand Robotics Integrators Pavilion, auf dem sich spezialisierte Robotikintegratoren und -Systemhäuser präsentieren (Halle A4, Stand 110/118). „Damit erweitern wir unseren Ausstellerkreis und bieten Besuchern die Gelegenheit, auch mit Spezialisten, die einen großen Messeauftritt eher scheuen, ins Gespräch zukommen“, betont Projektleiter Armin Wittmann. Kooperationspartner des von der Gesellschaft zur Förderung des Maschinenbaus mbH organisier- ten Gemeinschaftsstandes sind der VDMA Robotik + Automation und die Automationspraxis als Medienpartner. Auf dieser Seite geben wir einen Überblick. www.automatica-munich.com Halle A4 RILE Roboter und Anlagentechnik Wir bieten maßgeschneiderte Lösungen im Bereich der Automatisierungstechnik an und konzipieren sowie realisieren Fabrikautomation aus einer Hand. Ebenso stellen wir auftragsbezogen konstruierte komplette Maschinen und Anlagen her Entwicklung & Konstruktion: Anhand eines mit Ihnen erarbeiteten Konzeptes erstellen wir Konstruktionszeichnungen, Schalt-, Hydraulikund Pneumatikpläne sowie die nötige Software und Steuerungstechnik. Plug & Play Baugruppenmontage: Wir unterstützen Sie bei der Konzepterstellung bis hin zur Just-inTime-Anlieferung der Baugruppen. Fabrikautomation & Systemintegration: Wir bieten maßgeschneiderte Lösungen im Bereich Automatisierungstechnik an und realisieren Roboter- und Linearsystemapplikationen für unterschiedlichste Fertigungsverfahren. www.rile-group.com Alfing Montagetechnik AMT ist die richtige Adresse, wenn es um Automation geht. Als Experten für Automatisierung liefert AMT intelligente Automationskonzepte, komplette Systemlösungen und schlüsselfertige Anlagen rund um das Handhaben, Zuführen und Transportieren von Werkstücken – alles aus einer Hand. Wir sind ein international tätiges Unternehmen mit viel Praxiserfahrung aus der Realisierung von Systemlösungen in den Bereichen Schraubtechnik, Montagesysteme und Automation. Eine kontinuierliche Entwicklung unserer Produkte und ein stetiger Ausbau der Serviceleistungen für unsere Kunden stehen bei uns an oberster Stelle. Der Produktbereich Automation hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. AMT beliefert weltweit namhafte Firmen in der Automobil- und Zuliefererindustrie. Schon in der Planungsphase werden die Kunden durch unsere Spezialisten unterstützt, um den besten Materialfluss und die höchste Wirtschaftlichkeit zu erzielen. www.alfing.de Noficontrol Europe Noficontrol hat sich auf innovative Lösungen im Bereich Robotik und Motion Control für das effiziente Handling von kleinen Teilen spezialisiert und bietet kompakte und energiesparende Lösungen für die flexible Fertigungsautomation schon bei mittleren Stückzahlen. Rakurobo und Rakufeeder als kostengünstige Alternative zu kamerabasierten Vereinzelungssystemen: Der Desktop Handling Roboter Rakurobo für kleine Teile ist bereits für kleinere Stückzahlen rentabel einsetzbar. Mit Hilfe des Rakufeeder werden die Teile vereinzelt und in eine definierte Position und Lage gebracht. Von dort werden sie von Rakurobo entnommen und palettiert. USPD – Ultra Slim Positioning Device: Für hochgenaue Positionieraufgaben in der Mikromontage, der Messtechnik, bei bildgebenden Systemen oder in der Lasertechnik ist das ultrakompakte Kreuztischsystem USPD die Alternative, wenn es um Präzision und Qualität bei kleinstem Raumbedarf geht. www.noficontrol.com Morena S.K.M. Informatik Die S.K.M. Informatik GmbH ist ein IT-Systemhaus mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Realisierung kundenspezifischer Lösungen. Die Geschäftsfelder umfassen IT-Lösungen, CAD/CAM/PDM-Applikationen und ein Trainingszentrum. Auf der Automatica präsentiert SKM das OfflineProgrammiersystem SKM DCAM zur CNC- und Roboterprogrammierung speziell im Bereich der Lasermaterialbearbeitung: Schneiden, Schweißen, Härten und Laserauftragsschweißen mit Pulver und Draht. In der Software wird die gesamte Prozesskette vom CAD-Daten-Import bis zum fertigen NC- bzw. Roboterprogramm Lenzing Technik abgebildet. SKM DCAM unterstützt die Bahnplanung für bis zu 9 simultane Achsen. Die integrierte Simulation erlaubt das Überprüfen des Bewegungsablaufes in einer realistischen Umgebung. www.skm-informatik.com Easy-Rob Seit der Firmengründung 1992 hat Morena Inženjering ein moderates aber stetiges Wachstum erzielt. Das Unternehmen erzielt Umsätze aus Software Entwicklung und ITDienstleistungen sowie Investitionen in Robotik. Ein Großteil stammt aus den Software Entwicklungsdienstleitungen im Umfeld der Künstlichen Intelligenz für Kunden in den USA und Kanda sowie Softwarelösungen für den heimischen Markt in Serbien. Das Unternehmen hat enge Beziehungen zu der benachbarten Fakultät für Electronic Engineering und arbeitet eng mit den Forschern der Universität Niš an Projekten, die eine Grundlagenforschung benötigen. www.morenaict.com Lenzing Technik ist Ihr kompetenter und zuverlässiger Partner für Automationslösungen. Wir liefern Systeme für jede Art von Prozessautomatisierung. Unser Wissen um komplexe Zusammenhänge und das Streben nach kontinuierlicher Optimierung sind erfolgswirksame Faktoren für Ihre Projekte. Für die verschiedensten Problemstellungen schaffen wir mit effizientem und kreativen Vorgehen maßgeschneiderte Systemlösungen und stehen Ihnen von der Planung bis zur Installation als kompetenter Partner zur Seite. Wir sind Systempartner von FANUC Robotics – dem weltweit größten Roboterhersteller. Neben dem Handel mit FANUC Industrierobotern bieten wir Gesamtlösungen im Bereich Roboterautomatisierung sowie ein umfassendes Dienstleistungspaket inklusive Roboterservice an. www.lenzing.com/technik Seit 2001 bietet Easy-Rob Robotersimulationswerkzeuge für die Anlagenplanung und Entwicklung und zur Integration in technologiebasierte Softwarelösungen an. Mit der Easy-RobMulti-Program Version planen Sie Ihre Roboterarbeitszellen am PC, prüfen Zugänglichkeiten, Kollisionen, Verfahrbereiche, schätzen Taktzeiten ab und erhöhen so die Planungssicherheit und verkürzen Inbetriebnahmezeiten erheblich. Eine leistungsfähige API erlaubt die individuelle Produktanpassung. Die Easy-Rob DLL Version ist ein Plug-In mit OpenGL Visualisierung zur Integration in eigene Anwendungen. Die offene Softwarearchitektur Erosa erlaubt es, die DLL mit der exportierten Methoden-Klasse ER_CAPI bidirektional anzusteuern. Allen Versionen steht eine reichhaltige Roboter- und Gerätebibliothek zur Verfügung, die mit eigenen Kinematiken erweitert werden kann. www.easy-rob.com M&M Software M&M Software ist der Experte rund um das Thema industrielle und technische Softwarelösungen. Unser Dienstleistungsangebot umfasst Management & Technologie Beratung, Software-Entwicklung und -Wartung sowie Qualitätssicherung und IT-Services. Seit über 25 Jahren hat sich M&M einen Namen als zuverlässiger Partner für zahlreiche namhafte Kunden in allen Teilen der Welt gemacht. Hauptsitz ist St. Georgen im Schwarzwald. Mit unserer Niederlassung in Suzhou bei Shanghai in China bedienen wir nicht nur die zukunftsträchtigen Märkte in Asien, sondern bieten mit dem Leistungsangebot Offshore Development unseren Kunden in Europa und Amerika die bewährte M&M-Qualität zu signifikanten Preisvorteilen an. www.mm-software.com Nr. 5 / Mai 2014 Robotik: Praxis & Trends Seite 7 www.schmersal.com Zentraler Handling-Roboter verbindet sieben Einzelpositionen auf engstem Raum Robotertrio lackiert Sonnenschirm-Betonteile Seit den 1960er Jahren stellt der Beton-Spezialist Delschen Sonnenschirmständer her. Die enorm gestiegene Produktion war von Hand nicht mehr zu bewältigen. Nachdem die Fertigung der Ständer bereits weitgehend automatisiert ist, entschloss man sich, auch das Beschichten zu automatisieren. Der Anlagenbauer Venjakob errichtete daher mit Hilfe von drei KawasakiRobotern eine vollautomatische Beschichtungsanlage, die auf engstem Raum agiert. Die Produktion bei Delschen umfasst eine Vielzahl von unterschiedlichen Schirmständern mit einem Gewicht von 15 bis 160 kg und Formen von rund über achteckig bis viereckig. Die geforderten Taktzeiten liegen zwischen 35 Sekunden bei kleineren Steinen und vollautomatischer Beschickung bis zu 90 Sekunden bei manueller Einschleusung schwerer Steine im Sonderformat und wurden von Venjakob sogar noch deutlich unterschritten. Das Anlagenkonzept beinhaltet drei Kawasaki-Roboter: • Ein ZX300S, der die Steine zwischen Lagersystem, Beschichtungsanlage, Trockenofen und Schleusensystem handhabt – insgesamt sieben Aufnahme- und Ablagepositionen. • Zwei RS010N zum Beschichten der Steine in zwei getrennten Lackierkabinen. Auf die Verwendung von Atex-Lackierrobotern konnte hier verzichtet werden, da mit wasserbasierten Lacken beschichtet wird. Jeder Stein durchläuft zwei Beschichtungsgänge: In Zelle 1 wird eine Grundierung aufgetragen und in Zelle 2 dann Lacke unterschiedlicher Farbe als Finish. Vor dem Lackieren muss aber in einer Bürstzelle zunächst eine Reinigung stattfinden, da der Fertigungsprozess der Betonsteine sehr staubintensiv ist. Zudem werden die Steine in punkto Höhe und Gewicht vermessen, um die Montagehöhe der Schirmaufnahme in der nachfolgenden Verarbeitung festzulegen. Die Steine werden dazu am Lagerausgang auf eine Transportaufnahme mit Wiegezellen überführt. Und auf dem Weg in die Bürstzelle wird mit Hilfe von Ulraschallsensoren on the fly die Höhe ermittelt. Alle Daten werden dann auf einem RFID-Chip gespeichert. In der geschlossenen Bürstzelle wird der Stein von allen Seiten gereinigt. Am Ende wird der Stein von dem ZX300S aufgenommen und in die erste Lackierzelle überführt. Nach dem ersten Beschichten durchlaufen die Steine einen Trocknungsund Vorwärmgang bei 60 °C bzw. einen reinen Trocknungsgang nach der zweiten Beschichtung. Zwischen den beiden Zellen ist hierfür ein vierstöckiger Infrarot-Ofen installiert, der von beiden Seiten bestückt wird. Der Transfer zwischen Zellen und Ofen wird durch ein speziell konstruiertes Shuttlesystem auf der einen Seite und dem ZX300S auf der anderen Seite realisiert. Die fertigen Steine werden bis zur vollständigen Aushärtung in einem Trocknungsturm eingelagert. Die Programmierung der Roboter erfolgte in drei Grundprogrammen und einem produktspezifischen Variablenhandling. Die Wahl der Programme erfolgt in der übergeordneten Steuerung, die Daten an sich werden aber in der Robotersteuerung organisiert. Die Kommunikation erfolgt via Profibus. Das ERP-System übernimmt die automatische Teileverfolgung sowie das Handling aller weiteren prozessrelevanten Daten. Eine Herausforderung bestand in den gegebenen Platzverhältnissen. Aus diesen resultieren das Shuttlesystem zwischen den Lackierzellen und Ofen sowie der extrem platzsparend gebaute vierstöckige Trockenofen. Eine ma- nuelle Bedienung dieses Anlagenteils ist faktisch unmöglich. Auch die Roboter wurden an den wenigen Platz angepasst. So wurden die RS010N im Winkel von 90° (Roboterfuß senkrecht an der Kabinenwand) montiert. Der ZX300S wurde mit dem Sicherheitsmodul Cubic-S ausgestattet, um eine möglichst enge und leichte Einhausung zu ermöglichen. So trägt das Sicherheitsmodul neben der erhöhten Sicherheit auch zur Kostenersparnis im Zaunbau bei. Ein weiterer Aspekt war die manuelle Be- und Entladung von Sonderformen mittels eines Schubladensystems, das ebenfalls an das Sicherheitsmodul gekoppelt ist. Im laufenden Betrieb kann mittels Cubic-S der Bereich der Schublade wahlweise aus dem befahrbaren Bereich des Roboters ausgegrenzt werden, um so ein Be- und Entladen der Schublade zu ermöglichen. Seit Anfang 2013 ist die Anlage störungsfrei in Betrieb und hat alle Erwartungen erfüllt, teilweise sogar übertroffen. Geplant ist eine weitere Ausbaustufe, die das automatische Bedrucken der Steinoberfläche mit Werbedrucken vorsieht. Zentraler ZX300S: Der Roboter transportiert den imprägnierten Stein in den Trockenofen. Im Hintergrund (in der geschlossenen Lackierzelle) beschichtet ein RS010N bereits den nächsten Stein Systemlösungen für Ihre Sicherheit Q Sicherheits-Systeme für separate und integrierte SicherheitsLösungen Q Sicherheits-Schaltgeräte für un- terschiedlichste Anwendungen Q Master/Monitor-Kombinationen für I/O-Kopplung, PROFIBUS, PROFINET und Ethernet/IP Q Safety-Gateways für PROFIBUS und PROFINET mit PROFIsafe Q Safety I/O-Module und Dreh- zahlüberwachungen Sicherheit vom Kompetenzführer. Kawasaki Robotics GmbH www.kawasakirobot.de Wir freuen uns auf Sie: AUTOMATICA, Halle B4, Stand 429 Maschine via Roboter be- und entladen – unterschiedliche Artikeltypen werden über ein optisches System erkannt Bearbeitung von keramischen Küchenspülen automatisiert Eine automatische Fertigungszelle für keramische Küchenspülen hat Rile Roboter und Anlagentechnik entwickelt. Via Fanuc-Roboter wird eine vom Kunden bereitgestellte Bearbeitungsmaschine be- und entladen. Die Spülen werden auf Holzpaletten aufgestapelt bereitgestellt und dann von einem Werker manuell auf ein Fördersystem mit Pufferstrecke aufgelegt, um die Teile der Zelle automatisch zuzuführen. Die unterschiedlichen Artikeltypen werden über ein optisches System erkannt und von einem Fanuc R2000iB-125L mit automatisch anpassbaren Greifern über Servo- und Vakuumtechnik abgenommen. Der Greifer kann auch gleichzeitig Styroporzwischenlagen handeln, die als Schutz zum Stapeln der Artikel auf der Holzpalette eingesetzt werden. Die Artikel werden dann in die Bearbeitungsmaschine eingelegt und durchlaufen zusätzlich noch weitere speziell entwickelte Stationen wie Vorbrechen des Spülenrandes, Ausrichten, Überlaufbohren, Entgraten, Messen und Prüfen. Nach der Fertigstellung werden die Artikel wieder mit der Styroporzwischenlage auf Holzpaletten abgestapelt und aus der Zelle geschleust. Rile Roboter und Anlagentechnik GmbH www.rile-group.com Ihr Termin in Leipzig: 24. – 27. Februar 2015 Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik Der Greifer mit Servo- und Vakuumtechnik Internationale Zuliefermesse für Teile, Komponenten, Module und Technologien Die wichtigste Messe für die Metallbearbeitung 2015 in Deutschland. Die effiziente Messeplattform für industrielle Zulieferleistungen. www.messe-intec.de www.zuliefermesse.de Leipziger Messe GmbH, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig, Tel.: +49 341 6788218, [email protected], [email protected] Robotik: Praxis & Trends Nr. 5 / Mai 2014 Seite 8 Anlage kann gleichzeitig drei Glasscheiben eigenständig aufnehmen und handeln Produktionsautomation mit integrierter Spanntechnik Roboter geben Gas beim Handling von Flachglasscheiben Leichtbauarm arbeitet Hand in Hand mit Nullpunktspanntechnik Eine automatisierte Anlage zur Herstellung oder Bearbeitung von Teilen mit hoher Stückzahl lässt sich nur dann optimal nutzen, wenn die Be- und Entladezeiten geringer sind als die eigentlichen Bearbeitungsprozesse. Für die optimale Anlagennutzung bei der Bearbeitung von Flachglasscheiben hat Maschinenbau Gerold das robotergestützte schnelle Be- und Entladesystem Gerold-Fastmove entwickelt. Das System ermöglicht eine automatische Beladung und Verkettung von Bearbeitungs- oder Stapelstationen. „Besonderheit unserer Anlage ist die maximal ausgenutzte Geschwindigkeit, die das empfindliche Gut Flachglas zulässt“, erklärt der Geschäftsführer Harald Firmenich. Dabei kann die Anlage gleichzeitig maximal drei Glasscheiben mit einer Abmessung bis zu 1656 x 2700 mm Gesamtaußenkontur eigenständig aufnehmen und handeln. Das Fastmove-System nutzt dazu das Leistungspotenzial der Fanuc Industrieroboter R-2000IB/165F. „Arbeitsraumuntersuchung und Linienkonzeption reizen Traglast, Geschwindigkeit und die Reichweite im Arbeitsbe- Zur Batchverarbeitung mit nur einem Greifer wurden die Roboter mit einer Zusatzachse ausgerüstet reich optimal aus, ohne die Lebensdauer des Systems einzuschränken“, berichtet Firmenich. Zur Batchverarbeitung mit nur einem Greifer wurden die Roboter mit einer Zusatzachse mit alpha 4/5000iS Motor ausgerüstet. „Der Batchgreifer in Verbindung mit der Zusatzachse reduziert erheblich die Bewegungszyklen der Roboter und steigert somit den Linienoutput“, so Firmenich. „Im 2013 realisierten Projekt wurde das System für die automatisierte Ofenentladung sowie eine automatisierte und hochflexible Verpackungslinie projektiert“, berichtet Firmenich. Aufgrund der frei programmierbaren Robotersteuerung ist die Ablageposition (stehend oder liegend) material- und prozessoptimiert aus- legbar. Das auftragsbezogene Konfektionieren erfolgt auf unterschiedliche Gestelle oder Paletten sowie wahlweise mit Papiereinlage oder Schnureinzug als Abstandhalter. Fastmove ist zwar für Glasscheiben zur Produktionsreife entwickelt worden, aber nicht auf diesen Anwendungsfall beschränkt, so Firmenich: „Die eingesetzte Technologie lässt sich selbstverständlich auch auf andere Güter übertragen, wobei wir in diesen Fällen die Geschwindigkeit weiter steigern können.“ Denn als Spezialist für die Glas-Produktion und Folienhandling kenne sich Gerold aus mit empfindlichen Gütern. Maschinenbau Gerold GmbH & Co. KG www.gerold-mb.de In Kooperation mit dem Robotik-Systemhaus Bachmann Engineering bietet der Spanntechnik-Spezialist Gressel eine robotergestützte Spanntechnik-, Werkstückmagazin- und Handhabungslösung für kubische Teile. Während herkömmliche Roboterzellen bei kleineren Serien des Öfteren den Nachteil langer Umrüstzeiten haben, reduzieren sich die Rüstarbeiten bei der Lösung auf unter 30 Minuten. Das System besteht aus Magazin, Roboter mit Greifer und Spanntechnik: Je nach Werkstückgröße nehmen die Standardmagazine bis zu 500 Rohteile auf (Abmessung 40 x 20 x 160 mm). In Sachen Spanntechnik wird das Nullpunkt-Spannsystem Gredoc NRS eingesetzt. Als Roboter werden, je nach Werkstückgewicht, entweder ein Universal-Roboter UR5 oder UR10 (5 bzw. 10 kg Traglast) genutzt. Die Greifer können Werkstücke mit 10 bis 40 Millimetern Dicke transportieren. Der per Teachen programmierte Roboter kann nicht nur die Bauteile in die Einfachspanner einsetzen bzw. nach Bearbeitung wieder entnehmen, sondern auch selbsttätig den nächsten Schritt der Bearbeitung organisieren: Beispielsweise die 1. und 2. Aufspannung zur automatisierten Komplettfertigung. Damit die automatisierte Fertigung ohne Unterbrechung abläuft, nimmt der Roboter Das BFM Bachmann Feed-Master System Gressel im Einsatz auch das Öffnen und Schließen der Maschinentür vor. Optional sind verschiedene RoboterAusrüstungen möglich, und es können auch andere Gressel-Spannelemente eingesetzt werden. Das komplette Automatisierungssystem ist als eigenständige und überall anzudockende Einheit kompakt aufgebaut und benötigt nur 1,5 m2 Stellfläche. Gressel AG www.gressel.ch REIS - PROZESSORIENTIERTE SYSTEMLÖSUNGEN BESUCHEN SIE UNS HALLE A4, STAND 520 REIS - Ihr Partner mit umfangreicher Technologie- und Steuerungskompetenz. Reis GmbH & Co. KG Maschinenfabrik . Walter-Reis-Str. 1 . D-63785 Obernburg . Phone: +49 6022 503-0 . www.reisrobotics.de Nr. 5 / Mai 2014 Robotik: Praxis & Trends Seite 9 Beim Be- und Entladen einer Laserschneidmaschine greift Roboter mit Samthandschuhen zu Roboterduo handhabt Blechteile schnell und sensibel In Indats Roboterzelle für das Handling von Blechformteilen arbeiten zwei Kuka-Roboter auf engstem Raum Hand in Hand, um kürzestmögliche Taktzeiten beim Be- und Entladen einer Laserschneidmaschinen zu realisieren. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Greifertechnologie, damit trotz größerer Lagetoleranzen ein sicheres Handling ohne Beschädigung der Werkstücke möglich ist. Die Roboteranlage entnimmt einzelne Blechformteile aus Ladungsträgern und legt sie auf einem Rundtisch ab, wo sie dann der Bearbeitung zugeführt werden. Anschließend werden die Fertigteile wieder aufgenommen, gewendet und in einen zweiten Ladungsträger gestapelt. Zwei Industrieroboter teilen sich diese Aufgabe. In umfassenden Simulationen wurden verschiedene Konstellationen dieser Zusammenarbeit analysiert, um das Optimum in punkto Taktzeit zu erzielen. Neben hohen Taktraten muss die Anlage auch mit den Lageabweichungen der Werkstücke in den Ladungsträgern zurecht kommen, die mehrere Millimeter betragen können. Da die Blechformteile vergleichsweise groß sind, besteht zudem die Gefahr, dass sich Teile in der Box verhaken. Der Roboter muss die Formteile also mit Samthandschuhen anfassen, damit er sie nicht mit seiner brachialen Kraft deformiert. Um Form- und Lagetoleranzen beim Greifvorgang zu kompensieren, ist jeweils eine Greiferbacke definiert nachgiebig gelagert. Eine Ausgleichseinheit bewirkt, dass die Teile jeweils nur mit der eigenen Gewichtskraft anliegen und kompensiert sowohl unterschiedliche Höhenverhältnisse als auch horizontale Wegetoleranzen. So lässt sich verhindern, dass Teile verkanten oder verklemmen. Ein in die Ausgleichseinheit integrierter Positionsspeicher sorgt dafür, dass der Greifer die Teile beim Be- und Entladen der Boxen auch in Schrägstellung zuverlässig hält. Und last but not least verhindert ein Kollisionsund Überlastmodul Schäden, wenn doch einmal ein Teil verkantet. Dass mehrere Werkstückderivate mit minimalem Rüstaufwand zu greifen sind, um den Prozess möglichst flexibel und wirtschaftlich zu gestalten, machte die Greifer-Herausforderung nicht einfacher. Dazu haben die Ginsheimer eine Greiferlösung auf Basis von Standardkomponenten konzipiert, die für die Aufgabe entsprechend angepasst wurden. Über das standardisierte Schnellwechsel-Modul kann der Greifer schnell auf einen neuen Backensatz und damit auf eine neue Bauteilgeometrie umgerüstet werden. Via Transponder überwacht die Anlage, dass der zum Bauteil passende Backensatz gerüstet ist. Die Roboterzelle kann verschiedene Bauteilgeometrien von Blechformteilen mit minimalem Rüstaufwand handhaben Indat Robotics GmbH www.indat.net Traglasten von 360 bis 600 kg Schwerlast-Serie komplettiert Mit der Schwerlast-Serie KR Fortec komplettiert Kuka das Schwerlastsegment. 25 Robotertypen decken Traglasten von 360 bis 600 kg ab und schließen so die Lücke zum KR 1000 titan, mit dem sie nun ein durchgängiges Schwerlast-Portfolio bilden. Neben den Standardrobotern gibt es Varianten für die Deckenmontage sowie für den Einsatz an Werkzeugmaschinen und im Gießerei-Bereich. Im Vergleich zur Vorgängerserie (KR 360/500) konnten die Augsburger die Achsgeschwindigkeiten um bis zu 18 Prozent steigern – bei gleicher Traglast und Reichweite. Durch die Umstellung von Riemen- auf Zahnradtechnik entfällt der jährliche Riementausch – das reduziert Wartungskosten. Für vereinfachtes Planen und Umrüsten auf den KR Fortec sorgen die unveränderten Schnittstellen. Die konsequente Gleichteil-Strategie senkt Wartungs- und Ersatzteilkosten. Die kompakte Bauform ohne Störkonturen und die schlankere Erscheinung ermöglichen den Einsatz in engen Zellen, aber auch vollkommen neue Zellenkonzepte. Dabei ist der KR Fortec auch für den Einsatz auf Lineareinheiten optimiert. Kuka Roboter GmbH www.kuka-robotics.com Produktionszeit erhöhen ohne Kostensteigerung. Produkte, Systeme und Dienstleistungen von ABB steigern die Produktivität und Energieeffizienz einer Vielzahl von Industrieprozessen. In arbeitsintensiven Anwendungsbereichen liefern unsere Roboter, Antriebe und Servomotoren Höchstleistungen – hygienisch einwandfrei, flexibel und stets zuverlässig. Automatisierungstechnik von ABB erhöht die Betriebszeit, optimiert die Produktqualität und verbessert die Sicherheit – und das bei gleichzeitiger Reduzierung des Material- und Energieverbrauchs. Interessiert? Besuchen Sie uns auf www.abb.de ABB Automation GmbH Telefon: +49 60 31 85-0 Fax: +49 60 31 85-297 E-Mail: [email protected] AUTOMATICA München, 03. – 06. Juni 2014 Halle B4, Stand 320 Sicherheitstechnik für den Maschinenbau w w w . e u c h n e r. d e MGB Multifunctional Gate Box Sicherheitssystem für Schutzeinrichtungen Einfache Montage und Integration in Ihr Sicherheitskonzept Modularer Aufbau für individuelle Anwendungen Vielfältige Anschlussmöglichkeiten Höchstes Sicherheitsniveau, PL e / Kategorie 4 Robustes Design Reihenschaltung von bis zu 10 Geräten Im Traglastbereich von 360 bis 600 kg können Kunden nun mit den schlankeren KR Fortec Robotern arbeiten COMPONENTS DÜSSELDORF 8. - 10.5.2014 · Halle CS / Stand 103 AUTOMATICA MÜNCHEN 3. - 6.6.2014 · Halle A4 / Stand 302 EUCHNER GMBH + CO. KG I KOHLHAMMERSTRASSE 16 I 70771 LEINFELDEN-ECHTERDINGEN I 0711 7597-0 I [email protected] Robotik: Praxis & Trends Nr. 5 / Mai 2014 Seite 10 Herstellung hochwertiger Prüfgewichte: Automation bewältigt starke Auftragsschwankungen, weil die Anlage auch über Nacht laufen kann Roboter spart 30 Prozent Zeit beim Schleifen und Polieren Bei der Herstellung hochwertiger Prüfgewichte zählt jedes Milligramm und die Oberflächenqualität muss glänzend sein. Die mittelständische Haigis Gewichtefertigung hat mit einer innovativen Roboter-Schleif- und Polieranlage von SHL Automatisierungstechnik ihre Produktionsprozesse optimiert. Diese Anlage spart beim Schleif- und Polierprozess 30 Prozent Zeit und macht die Produktion planbarer. Haigis baut mit 45 Mitarbeitern sowie 22 CNC-Drehmaschinen, einer CNCFräsmaschine, zwei Reibschweißanlagen, einer CNC-Flachschleifmaschine, zwei Glühöfen und vier Poliermaschinen hochwertige Gewichte aller Genauigkeitsklassen von einem Milligramm bis 500 Kilogramm. Je nach Klasse werden Edelstahl, Messing, Grauguss, Stahl, Neusilber und Aluminium verwendet. Seit 1996 sind die Albstädter als Labor für Gewichtstücke des Deutschen Kalibrierdienstes (DKD) akkreditiert. Bei der Produktion werden die Gewichte auf Vortoleranz gedreht und anschließend bis auf einen bestimmten Wert geschliffen. Dann werden Hals, Kopf und Boden poliert, bis das vorgegebene Gewicht erreicht ist. Diese Tätigkeit übernahmen bislang Mitarbeiter von Hand. „Das erfordert ein gutes Auge und sehr viel Berufser- Band und das Werkstück wird dagegengehalten. Bei unserer Anlage ist das genau anders. Der Roboter dreht das Teil und hält es gegen das Band. Das hat den Vorteil, dass wir immer die gleichen Schleifparameter haben und unterschiedliche Gewichte mit demselben Band bearbeitet werden können“, schildert Märtens. Seit November 2013 bedient bei Haigis nun ein Kuka-Roboter vom Typ Quantec KR 120 R2500pro vier Schleif- und Polierstationen. Nachdem der Bediener einen mit Gewichten beladenen Palettenwagen in der Zelle platziert hat, nimmt der Roboter ein Teil auf und führt es zur Freibandund Kontaktrollenschleifmaschine (FKS) 250/450. Dort wird die Stirnseite am Kopf geschliffen. Anschließend wird das Gewicht an der Doppelpoliermaschine DP1000 poliert und dann an der Doppelpoliermaschine DP550 geglänzt. Wenn die Palette abgearbeitet ist, werden die Gewichte gedreht und der Prozess beginnt von vorn. Nach dem Schleifen an der FKS 250/450 führt der Roboter das Gewicht an das Schleifaggregat in Sonderbauform, an dem das Superfinish erfolgt. Anschließend wird wieder an der DP1000 poliert und dann an der Doppelpoliermaschine DP550 geglänzt. Danach wandert das Gewicht zurück in die Palette. „Mit dem Roboter bewältigen wir auch starke Auftragsschwankungen, weil wir die Anlage auch einmal über Nacht laufen lassen können“, so Bürkle. Zudem werden mit der Anlage sehr gute Polierleistungen erzielt. „Der Roboter dreht endlos mit gleichbleibender Qualität. Er braucht keine Pausen – das spart uns 30 Prozent Zeit.“ Das Polieren eines 200 Gramm Gewichts dauere von Hand etwa 16 Minuten. „Davon nimmt uns der Roboter zwölf Minuten ab und wir sparen hier sogar 75 Prozent Zeit“, freut sich Bürkle. Drei Viertel des Schleif- und Polierprozesses bei Haigis sind nun automatisiert. Die restlichen 25 Prozent – beispielsweise das Fertigpolieren – werden von Mitarbeitern übernommen. Somit ist eine optimale Arbeitsaufteilung Mensch-Maschine gegeben – jeder macht, was er am besten kann. Für Bürkle ist diese Entwicklung noch nicht zu Ende. Er will durch weitere Prozessoptimierung den Anteil manueller Polierarbeit auf fünf bis zehn Prozent senken. Märtens steht bereit: „Die Anlage hat sicher Luft nach oben. Wir brauchen aber noch etwas Zeit, um Erfahrungswerte zu sammeln.“ fahrung. Außerdem ist die Arbeit schwer“, verweist Geschäftsführer Manfred Bürkle auf ein Problem, das Haigis immer mehr zu schaffen machte. Erst kürzlich habe ein sehr erfahrener Werker aus gesundheitlichen Gründen gekündigt. „Und ge- eigneten Nachwuchs zu finden, wird immer schwieriger.“ Damit waren die Weichen in Richtung Automatisierung gestellt. Als Projektpartner kam schnell SHL ins Spiel. Eine wichtige Rolle in der Planungs- und Beratungsphase spielte das modernes Technologiezentrum in Böttingen. Denn die Haigis-Anlage stellte die Ingenieure vor eine Reihe von Herausforderungen. Zum einen müssen große Gewichtsunterschiede bewältigt werden. Die Palette reicht von 20-Gramm-Winzlingen bis hin zu 20 Kilogramm schweren Gewichten. Zum anderen verlangt die Bearbeitung der Werkstücke eine sehr hohe Rundlaufgenauigkeit. „Weil hier eine herkömmliche Roboterlösung nicht greift, haben wir spezielle Antriebe eingesetzt. Und automatisch betätigte Spannfutter erzeugen die geforderte Rundlaufgenauigkeit“, sagt Sales Manager Heiko Märtens. Ein weiterer Knackpunkt war das Superfinish – die Feinstbearbeitung der Gewichte. „Normalerweise läuft das Zehnfache Prozessor-Power Vorschubgeschwindigkeit in Abhängigkeit von den Reaktionskräften angepasst Steuerung beschleunigt Gefühlsstarker Roboter testet Schleif- oder Trennscheiben Leuchtstark. Lautstark. Der Roboter entnimmt die Gewichte aus einer bereitgestellten Palette und führt sie zur Bearbeitung Das Handbediengerät T20 ist leichter als die Vorgänger und verfügt über ein verbessertes Farb-Display www.werma.com Blick in den Arbeitsraum der SHL-Roboter-Schleif- und Polieranlage Dank schneller Datenkommunikation und höherer Prozessorleistung steigert Adepts Smartcontroller EX die Arbeitsgeschwindigkeit der Roboter um bis zu 5 Prozent. Die Robotersteuerung verfügt über einen um den Faktor 10 schnelleren Prozessor. Zudem hat sie viermal mehr Speicher zur Verfügung. Sie wird mit der neu entwickelten Software eV+ betrieben, die eine enge Anbindung an die Bildverarbeitung Adeptsight erlaubt. Der Smartcontroller EX eignet sich für die Scara-Roboter Cobra, die Viper 6-Achs-Roboter, die Quattro Parallel-Roboter und die Python LinearModule. Dazu gibt es das robuste und ergonomische T20 Handbediengerät. Adept Technology GmbH www.adept.de SHL Automatisierungstechnik AG www.shl.ag Beim Schleifmittelhersteller Klingspor passen die eingesetzten ABBRoboter beim Testen der Schleifoder Trennscheiben ihre Vorschubgeschwindigkeit in Abhängigkeit von den Reaktionskräften flexibel an. Dank des Funktionspakets Force Control reagieren die Automaten bei veränderten Bedingungen ähnlich wie ein Mensch. Klingspor ist einer der größten Schleifmittelhersteller der Welt. Im Testfeld prüfen Roboter Schleifmopteller, Fiber-, Schrupp- sowie Trennscheiben und Schleifblätter sowie -bänder und sichern so die Qualität der Produkte. Dank des Funktionspakets Force Control können sie dabei auf sich verändernde Situationen wie härtere Materialpartien oder größere Querschnitte eingehen. Konventionell gesteuerte Roboter dagegen bewegen ihr Handgelenk bzw. das daran befestigte Werkzeug mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit auf dem programmierten Pfad – unabhängig von ungeplanten Widerständen. Das kann zu Überlastungen bis zum Crash des Systems führen. Bei Force Control nimmt ein Sensor zwischen dem Handgelenk und dem Situativ angepasste Trenngeschwindigkeiten simulieren das menschliche Verhalten beim Schneiden mit der Trennscheibe angetriebenen Werkzeug die Kräfte und Drehmomente auf. Die Reaktionszeit beträgt maximal vier Millisekunden. Force Control bietet zwei unterschiedliche Gefühlsstrategien: Bei FC Pressure hält die Steuerung die Bearbeitungskraft stets konstant und ändert bei Bedarf die Bahn. So folgt das Werkzeug der Werkstückkontur mit konstanter Kraft und Geschwindigkeit. Es trägt Materialüberstände überall in derselben Tiefe ab. FC Pressure erzielt bei Bearbeitungsprozessen wie Schleifen parallel zur Oberflächenkontur gute Ergebnisse. · · FC Speedchange hält sowohl die programmierte Bahn als auch die Kraft ein. Erhöhen sich die Widerstände, passt die Steuerung die Geschwindigkeit an. Dies verhindert ein Überlasten des Werkzeugs, des Werkstücks und der Vorrichtung. FC Speedchange erzeugt mit reduzierter Geschwindigkeit die vorgegebene Formkontur exakt. Beim Fräsen und Entgraten mit senkrechter Achse erzielt die Funktion gute Ergebnisse, ohne Schäden. ABB Automation GmbH www.abb.de/robotics Nr. 5 / Mai 2014 Robotik: Praxis & Trends Seite 11 Interview: Manfred Gundel, Vorsitzender der Geschäftsführung, Kuka Roboter GmbH „Entwicklungs-Knowhow ist und bleibt in Augsburg“ China ist der größte und schnellst wachsende Robotermarkt. Kuka hat den großen Schritt gewagt und eine 20 000 m2 große Fertigungsstätte in Schanghai eröffnet. Was Kuka sich in China erhofft und wie er einem Knowhow-Abfluss verhindern will, das erklärte Manfred Gundel, Geschäftsführer der Kuka Roboter GmbH, der Automationspraxis in Schanghai. T E74C52 H 84 NO L O· www.MartinMechanic.com GIE & AUTOMATION Tel. +49 (0) 66-0 INDUSTRIAL NETWORKING UND CONNECTIVITY IO-Link − für die leistungsstarke industrielle Kommunikation Die vielen Kopien von Kuka-Roboter in China machen CEO Manfred Gundel nicht nervös: „Denn es werden ja immer nur die Besten kopiert“ Steuerung, auch hier ist der Zusammenbau schnell erlernt. Unsere Kernkompetenz bleibt also die Software – und der Entwicklungsstandort ist nach wie vor Augsburg. AP: Aber gibt es nicht gerade auf dem chinesischen Markt inzwischen zahlreiche Kuka-Duplikate? Gundel: Natürlich finden Sie auf jeder Messe immer wieder zahlreiche neue chinesische Roboterhersteller. Auf diesen Ständen findet man auch Kopien von Kuka-Robotern. Dies macht mich allerdings alles andere als nervös, sondern es bestärkt mich eher darin, dass unsere Produkte eben zu den attraktivsten auf dem Markt gehören. Denn es werden ja immer nur die Besten kopiert. Und im Einsatz wird schnell der Unterschied zwischen Original und Kopie deutlich. Gerade im Automobilbau müssen die Roboter zwei Mal sechs Jahre lang die sehr hohen Leistungen garantieren können – und da zeigt sich unsere Qualität. „Wir verhindern das deutsche Problem des Overengineerings“ AP: Was sind die größten Vorteile, in China zu produzieren? Gundel: Die Lieferfähigkeit ist heute das entscheidende Kriterium. Mit unserem neuen Werk verkürzen wir die Time-toMarket-Zeiten extrem und werden so weiter Marktanteile gewinnen. AP: Im Zusammenhang mit China ist immer die Sorge groß, dass innovatives Firmen-Knowhow gestohlen wird. Wie schützt Kuka sich davor? Gundel: Wir haben hierfür natürlich effektive Vorkehrungen getroffen. Gerade auf der Softwareseite haben wir unser Schanghaier System mit zusätzlichen Schutzvorkehrungen ausgestattet. Aber der wesentliche Punkt ist, dass unsere Systeme aus drei Komponenten bestehen: erstens der Mechanik, zweitens der Steuerung und drittens der Software. Die Montage der mechanischen Komponenten gestaltet sich verhältnismäßig einfach. Das Gleiche gilt für die Sie schauen vorbei. Wir schauen voraus. Bearbeitung I Handling I Montage I Prüfung I Robotik AP: Für Kuka ist der chinesische Robotermarkt kein Neuland: Seit Ende der 90er Jahre sind Sie auf dem damals noch sehr jungen und stark expandierenden Markt unterwegs. Wie haben Sie den chinesischen Markt erlebt? Gundel: Ich bin in den 90er Jahren persönlich nach China geflogen und habe die ersten Roboter verkauft. Von den heutigen Stückzahlen waren wir aber noch weit entfernt. Ein großer Schritt war die Gründung unserer Tochtergesellschaft in China im Jahr 2000. AP: Mit der Entscheidung, eine eigene Fertigung in Schanghai zu eröffnen, ist Kuka jetzt aber noch einen Schritt weitergegangen. Welche Erfahrungen haben Sie mit diesem Projekt in Fernost gemacht? Gundel: Wir haben im Jahr 2012 mit Sondierungen in China begonnen und entschieden uns relativ schnell für den Standort Schanghai, um mit einer Kapazität von 5000 Robotern und 5000 Steuerungen pro Jahr fertigen zu können. Erstaunlich war für uns die kurze Bauphase: Lediglich ein Jahr nach Baubeginn wurden bereits die ersten Roboter in Schanghai montiert. Dies trotz der Herausforderung, unsere deutschen Qualitätsansprüche hier in China zu implementieren. Die daraus resultierenden zwingenden Nacharbeiten haben aufgrund der Flexibilität der Chinesen unseren Eröffnungstermin aber nicht nach hinten geschoben. Kuka hat von Anfang an eine unglaubliche und uneingeschränkte Unterstützung durch die chinesische Administration erfahren. Dies natürlich auch, weil der Bereich Automatisierung momentan ein wirtschaftliches Fokusthema der chinesischen Regierung ist. vom 03. bis in München and B4-330 St 06.06.2014 · AP: Wird in China irgendwann auch für den chinesischen Markt entwickelt werden? Gundel: Nein, dies ist ausgeschlossen. Die Forschungs- und Entwicklungskompetenz von Kuka ist in Augsburg und wird auch dort bleiben. Aber wir haben unsere Produktmanager vor Ort, die uns die Anforderungen des chinesischen Marktes weitergeben. So wird ein vielleicht typisch deutsches Problem des Overengineerings verhindert. AP: Ein weiteres Sicherheitsrisiko stellen die eigenen chinesischen Mitarbeiter dar. Wie hoch ist denn deren Fluktuation? Verbinden Sie Sensoren, Systeme und Bus-Technik umfassend und zuverlässig. Nutzen Sie für intelligente Lösungen IO-Link. Zum kontinuierlichen Datentausch – von der Signal- bis zur Steuerungsebene. Sie verlängern Maschinenlaufzeiten, erhöhen die Effizienz und sparen bares Geld. Gundel: Die Fluktuation ist in China ein riesen Thema. Bei Kuka stellt dies aber kein Problem dar. Das liegt neben der angemessenen Bezahlung auch an der sehr hohen Arbeitssicherheit. Zudem darf man auch die weicheren Faktoren nicht vergessen – beispielsweise unsere Firmenkultur oder auch unsere gute Kantine. AP: Haben Sie konkrete Tipps für andere Unternehmen, die in China eine Fertigung aufbauen möchten? Gundel: Aus meiner Sicht ist das wichtigste, dass man zwei Köpfe hat. Sie brauchen zum einen einen Mitarbeiter, der aus der Firmenzentrale heraus das Projekt vorantreibt und zum anderen einen Mitarbeiter, der aus chinesischer Sicht das Projekt betreut. Diese Kollegen müssen auf einer hierarchischen Ebene stehen und zusammen harmonieren. Ansonsten wird das Projekt zum Scheitern verurteilt sein. AP: Bei den Steurungen beschränken Sie sich in Schanghai auf die KR C4. Welche Modelle wollen Sie dort bei den Robotern montieren? Gundel: Wir werden in Schanghai die Roboter der KR Quantec-Serie, welche für die Automobilbranche und auch für die General Industrie prädestiniert sind, fertigen. Wir haben uns aber auch die Möglichkeit offen gehalten, andere Modelle fertigen zu können. Dies sind zum Beispiel gerade für die General Industry die Modelle KR 6 und KR 16 zum Schutzgasschweißen oder auch die Modelle KR 360 und KR 500 für den Schwerlastbereich. Mit dem Schweißroboter KR 5 R1400 haben wir ein Produkt entwickelt, das genau auf die Anforderungen des chinesischen Marktes angepasst ist. Langfristig wollen wir auch diesen Robotertyp hier fertigen lassen. fr Kuka Roboter GmbH www.kuka-robotics.com Installation Parametrierung Diagnose Systeme und Dienstleistung | Industrial Networking und Connectivity | Industrial Identification | Objekterkennung | Weg- und Abstandsmessung | Zustandsüberwachung und Fluidsensorik | Zubehör Tel. +49 7158 173-0 www.balluff.com Handhabung & Montage Nr. 5 / Mai 2014 Seite 12 Metallerodierer entfernt abgebrochene Bohrer Interview: Gökhan Sonuc, Neher Automation GmbH Erste Hilfe bei Werkzeugbruch „Wir agieren nun als Systemlieferant“ Handlingtechs Eromobil bietet schnelle Hilfe beim Werkzeugbruch. Der Metallerodierer entfernt abgebrochene Werkzeuge wie Gewindebohrer oder Spiralbohrer in Minuten. Das System wurde 1972 ursprünglich von Waldmann & Weigl entwickelt und nach der Übernahme in Steinenbronn in einer eigenen Produktreihe weiterentwickelt. Im neuen Design ist das Gerät kompakter und funktionaler. Beispielsweise wurde das Gehäuse mit ergonomischen Handgriffen ausgestattet, die das Herausheben und Transportieren erleichtern. Kernkomponente ist ein kleiner Schwingkopf, in den eine KupferHohlelektrode eingespannt wird. Zum Erodieren von VollhartmetallWerkzeugen werden Spezial-Elektroden aus Wolfram-Kupfer verwendet. Da die Elektroden im Durchmesser kleiner sind als das abgebrochene Werkzeug, wird beim Erodieren nur dessen Kernstück abgebaut. Reste lassen sich so leicht entfernen, ohne das Gewinde zu beschädigen. Als Kühlflüssigkeit wird übliche Bohremulsion verwendet. Der handliche Schwingkopf des Erodiergeräts lässt sich mit seiner Zylinderschaftaufnahme einfach anstelle des Bohrers in die Bearbeitungsmaschine einspannen. Zum Erodieren auf großen magnetisierbaren Werkstücken lässt sich der Schwingkopf auch in einem optional erhältlichen Magnetständer einsetzen. Elektroden sind ab 1 bis 30 Millimeter Durchmesser und bis 1000 Millimeter Länge für Bohrungen bzw. Gewinde ab 2 bis 40 Millimeter Durchmesser erhältlich. Handlingtech Automations-Systeme GmbH www.handlingtech.de Warum und wie sich Neher als Hersteller von Präzisionswerkzeugen zum Systemlieferanten für Automatisierung und Dichtheitsprüfung wandelt, das erläutert Gökhan Sonuc, Geschäftsführer der Neher Automation, im Gespräch mit der Automationspraxis. Der Schwingkopf ist die Kernkomponente des Eromobils Optimale Maschinenauslastung in Kombination mit verringertem Personalbedarf Palettenhandhabung senkt Stückkosten in der Einzel- und Kleinserienfertigung um über 20 Prozent Um die Einzel- und Kleinserienfertigung wirtschaftlich zu automatisieren, hat Liebherr die Palettenhandhabungssysteme (PHS) entwickelt. Diese senken die Stückkosten um mehr als 20 Prozent, bei Bearbeitungszeiten von zwei Stunden sogar um über ein Drittel. Erreicht wird dies durch optimale Maschinenauslastung in Kombination mit verringertem Personalbedarf und reduziertem Gesamtinvestment. Anstatt zweier Maschinen mit Palettenwechsler, die eine Auslastung von knapp 75 Prozent erreichen, ist beispielsweise nur noch eine, dann zu 90 Prozent ausgelastete Maschine mit Palettenwechsler und PHS nötig – bei annähernd gleicher Stückzahl. Das Rüsten der Vorrichtungen läuft hauptzeitparallel an separaten Plätzen. Mehrfachspannungen erhöhen die Maschinenlaufzeiten und damit den Arbeitsvorrat im System. Die Zellsteuerung regelt das modulare Soflex-PCS-System. Die Software sorgt für Transparenz und optimiert die Kapazitätsauslastung. Sie regelt Werkstücktransporte, verwaltet die Zwischenspeicher, Werkzeuge sowie Vorrichtungen und stellt NC-Daten bereit. Das PHS ist in drei Baureihen verfügbar, für Werkstückdurchmesser zwischen 1000 und 2500 Millimeter sowie Gewichten ab 500 bis zu 6500 Kilogramm und bei Bedarf modular erweiterbar. Das Liebherr PHS 1500 im Einsatz Liebherr-Verzahntechnik GmbH www.liebherr.com AP: Warum widmen Sie sich als Spezialist für die spanende Bearbeitung dem Thema Automation? Sonuc: Die Wertschöpfung an der Spindel der Bearbeitungsmaschine kann nur effektiv erfolgreich sein, wenn man das ganze Bearbeitungskonzept betrachtet. Hierzu gehört in erster Linie die Spannvorrichtung. Wir konstruieren daher unsere Spannvorrichtungen mit Hilfe von FEM-Analysen, um unseren Kunden die Einfahrzeiten zu reduzieren. Aus unserer kontinuierlichen Marktanalyse hat sich der Bedarf formuliert, unser Portfolio zu erweitern und neben der Spannvorrichtung auch Förderbänder, Handlingsysteme, Dichtheitsprüfanlagen bis hin zur Lasergravur ins Portfolio aufzunehmen. Als einziger Werkzeuglieferant können wir nun alles aus einer Hand anbieten und agieren so als Systemlieferant. AP: Wie läuft Ihre automatisierte Dichtheitsprüfung ab? Sonuc: Der Automatisierungsgrad unserer Anlagen ist variabel: Wir können von einer handbedienten bis zur vollautomatisierten Anlage alles liefern. Als Endausbaustufe können wir sogar die Integration der Dichtheitsprüfung in eine Verkettung oder Roboterzelle realisieren. Unsere Fertigungstiefe und unsere Mannschaft aus Spezialisten für Konstruktion, Elektrik, Programmierung, Fertigung und Montage ermöglicht uns, jede erdenkliche Ausbaustufe anzubieten. AP: Wie sind die ersten Praxiserfahrungen? Wer setzt Ihre Systeme ein? AUTOMATION für höchste Ansprüche Besuchen Sie uns auf der Messe: Halle 27 Stand G38 Kawasaki Robotics GmbH Tel. +49 (0)2131-3426-0 Sonuc: „Die Wertschöpfung an der Spindel der Bearbeitungsmaschine kann nur effektiv erfolgreich sein, wenn man das ganze Bearbeitungskonzept betrachtet“ Sonuc: Der Grundgedanke Neher Group als Systemlieferant wird von unseren Kunden sehr positiv aufgenommen. Wir haben inzwischen unser gesamtes Produktportfolio bei verschiedenen Kunden etabliert, zum Beispiel ZF Lenksysteme, Allweier oder ADG, um nur einige zu nennen. Wir sind aber nicht beschränkt auf die Automobilindustrie, sondern sind auch in der Lebensmittelindustrie aktiv, um dort beispielsweise Verpackungen auf ihre Dichtheit zu prüfen. Unser Konzept ist für alle Branchen einsetzbar. AP: Wie sind Ihre weiteren Pläne mit dem Bereich Automation? Sonuc: Wir wollen den Bereich ausbauen. Entsprechend gestalten wir unsere Vertriebsstrukturen und werden zunächst den Markt in Deutschland, Österreich und Schweiz angehen. Danach wollen wir unseren Kunden die Möglichkeit bieten, weltweit ihre Wertschöpfungskette zusammen mit der Neher Group zu optimieren. · Mit der Dicht· heitsprüfanlage · DX01 zielt Neher !"# nicht · Automation $ %& nur $ % ' auf den Auto %) · motive-Markt *" % #$ AP: Wollen Sie noch weitere Automationsthemen angehen? Sonuc: Eher nicht – denn unser Portfolio ist schon ziemlich rund. Wir haben von der Aufnahme und der Bearbeitung des Werkstücks über das Teilehandling bis zur Dichtheitsprüfung und Lasergravur alles abgedeckt. Wir werden aber als Systemlieferant den Kundenwünschen außerhalb unseres Produktportfolios durch Zusammenarbeit mit ausgesuchten Partnern Rechenschaft tragen. [email protected] www.kawasakirobot.de Neher Automation GmbH http://neher-group.com AZ_Kawasaki_Automationspraxis_188x133+3mm.indd 1 07.04.14 15:56 Nr. 5 / Mai 2014 Handhabung & Montage Seite 13 Materialfluss-Organisation mit Werkstückträgertransport versorgt Roboterstationen Roboterlabor vermittelt Praxisrüstzeug Mit der einmaligen Kombination aus Robotertechnik von Adept und Werkstückträger-Transport von Stein Automation vermittelt der Fachbereich Maschinenbau an der FH Dortmund den Studierenden das nötige Rüstzeug für die industrielle Praxis. Für hoch automatisierte ProduktionsEinrichtungen ist qualifiziertes Personal erforderlich. Ein Vorbild ist hier die Fachhochschule Dortmund mit ihrem Fachbereich Maschinenbau, der sich im Wahlpflichtfach Robotik explizit mit der Robotertechnik und automatisierten, systemintegrierten Produktionslösungen befasst. Dazu gehört auch ein gut ausgestattetes Roboterlabor, das mit Mitteln des Fachbereich-Budgets und mit Unterstützung einiger Industrieunternehmen aufgebaut wurde. Prof. Dr.-Ing. Thomas Straßmann, Dekan im Fachbereich Maschinenbau: „Damit sind wir in der Lage, prozess- und praxisorientierte Ausbildungsinhalte zu vermitteln, die sehr nah am tatsäch- Energiespeicher integriert Box versorgt vier Aktoren Die Busbox der Zimmer Group wird so einfach wie eine Ventilinsel angeschlossen, kann aber bis zu vier elektrische Aktoren der 9000er-Baureihen mit Steuerungsdaten und elektrischer Energie versorgen. Zum Schaltschrank läuft nur noch ein einziges Anschlusskabel. In die unter der Produktmarke Sommer-Automatic vertriebene Busbox ist auch ein Energiespeicher integriert. Statt jeden elektrischen Aktor an ein eigenes Netzteil mit 5 A Leistung anzuschließen, versorgt der Energiespeicher bis zu vier Aktoren während der Arbeitsphasen mit Strom und wird in den Ruhephasen aus dem Netzteil nachgeladen. Über die Profibus-Anbindung, die auf Profinet und Ethercat erweitert werden soll, kann der Nutzer zum Beispiel die Temperatur im Aktor auslesen, um zum Beispiel Störungen frühzeitig zu erkennen. Der Zykluszähler gibt gleichzeitig für die vorbeugende Wartung Auskunft über die erreichte Zyklenzahl. Auch der Aktor-Status (offen, geschlossen) wird direkt an die Steuerung gemeldet. Die Busbox steuert alle elektrischen Aktoren der 9000er-Baureihen an, neben den Vereinzelern VEE9200 auch die Nadelgreifer GEN9100 sowie die Parallelgreifer GEP9000. Zimmer GmbH www.zimmer-group.de lichen Bedarf der Industriebetriebe ausgerichtet sind.“ Dass es Prof. Straßmann mit der Fokussierung auf die Produktionsautomatisierung ernst ist, zeigen Aufbau und Ausrüstung des Labors, denn neben den Robotern gehört auch die Materialfluss-Organisation zur elementaren Funktion: Die Versorgung der Prozessstationen übernimmt ein Werkstückträger-Transportsystem von Stein. Prof. Straßmann: „Wir hatten ein begrenztes Budget zur Verfügung und dachten zunächst daran, eine vorhandene WTS-Anlage zu modernisieren. Schließlich machte uns Stein ein interessantes Angebot über eine Anlage nach unseren Anforderungen, die komplett aus Standard-Modulen zusammengestellt werden konnte. Das offerierte Rechteck-Layout bietet uns die Möglichkeit der offenen Anwendungs-Konfiguration, so dass wir jederzeit weitere Prozessstationen einfügen, entnehmen oder außerhalb der Anlage umrüsten können.“ Das Rechteck-Layout hat den Vorteil, dass an den Längstransferstrecken an jeder beliebigen Stelle Ausschleus- oder Bypass-Strecken angedockt werden können, etwa zum Anbau weiterer Roboter- oder Prozessstationen. Aktuell sind am WTS vier Robotersysteme von Adept angedockt, zum einen als voll integrierte Inline-Stationen und zum anderen als teilintegrierte Beistell-Stationen. Für den flexiblen Laborbetrieb hat dies den Vorteil, dass die einzelnen Roboter für individuelle Aufgaben zu nutzen sind und sich nach Bedarf ganz einfach umstellen lassen – eben so, wie es auch in der Industrie gefordert und praktiziert wird. Für Prof. Straßmann ist damit aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Denn als eine der nächsten Investitionen im Labor steht die SPS-Integration für die Steuerung und Überwachung von Zusatzfunktionen. Dank des Rechteck-Layouts kann man jederzeit weitere Prozessstationen einfügen, entnehmen oder außerhalb der Anlage umrüsten Stein Automation GmbH & Co. KG www.stein-automation.de Palettiersysteme Halle A5 | Stand 227 KURZ NOTIERT Vanderlande investiert in Robotertechnologie Mit der Übernahme des Robotik-Systemintegrators Ferdar Automation Technology verstärkt sich der Materialfluss- und Logistik-Spezialist Vanderlande Industries mit Robotik-Kompetenz, denn die Kunden fordern mehr Flexibilität und einen höheren Automatisierungsgrad. Der Robotik kommt bei der Lager- und Logistikautomatisierung, etwa beim (De-)Palettieren, eine immer größere Bedeutung zu. Und auch bei der Gepäckbeförderung an Flughäfen findet die Robotertechnik immer häufiger Anwendung, wie zum Beispiel bei der Beladung von Containern. www.vanderlande.de Aus Pneumotec wird Fastems Systems Der Maschinenautomations-Spezialist Fastems setzt die Integration der im letzten Jahr übernommenen Pneumotec fort, die nun seit April als Fastems Systems firmiert. „Die Namensänderung ist der nächste logische Schritt, um unsere Triple-P-Strategie verstärkt im Automatisierungsmarkt zu positionieren“, kommentiert Bernd Grieb (Foto), Geschäftsführer bei Fastems in Göppingen, die Namensänderung. Triple P (Pallets, Parts, Process) steht für ein breites Lösungsspektrum in den Bereichen Maschinenpalettenund Werkstückhandling sowie intelligente Prozessplanung und -steuerung. Fastems Systems ist auf Automationslösungen rund um das Werkstückhandling spezialisiert. Hierzu gehören vor allem Roboter-Applikationen, Portallader, Verkettungen, maschinenintegrierte Systeme, Magazine und Fördertechnik. „Durch unsere Zugehörigkeit zur Fastems Group entstehen völlig neue Synergien, die vor allem auf internationaler Ebene große Potenziale bieten“, ergänzt Christoph Wessels, der als bisheriger Geschäftsführer von Pneumotec auch die Fastems Systems leitet. www.fastems.com Neue Struktur bei Cloos Schweißtechnik Der Roboter- und Schweißtechnik-Spezialist Carl Cloos hat eine neue Unternehmensstruktur mit drei Geschäftsbereichen eingeführt. Die Aufstellung mit den Geschäftsbereichen Robot & Welding Products, Automation und Customer Service ermöglicht eine optimale Fokussierung auf die einzelnen Märkte, Produkte und Anwendungen. „Die Projekte im Bereich Automation erfordern eine andere Herangehensweise als die Produkte im Bereich Robot & Welding Products, da sich die Bearbeitung der Märkte wesentlich unterscheidet“, erklärt Markus Grob, Vorsitzender der Geschäftsführung. Darüber hinaus stärkt das Unternehmen die Vertriebsstruktur mit dem Ausbau von Niederlassungen und der Aufnahme weiterer Handelspartner. www.cloos.de Hümmler neuer Produktionsleiter bei Röhm Dr. Joachim Hümmler hat die Produktionsleitung bei Röhm in Sontheim übernommen. Gleichzeitig wird er zum Mitglied der Geschäftsleitung berufen. Der 49-Jährige ist als Nachfolger von Christoph Taxis für die Planung, Steuerung, Umsetzung und Kontrolle der Produktionsprozesse des Spannmittelspezialisten verantwortlich. Hümmler wird die Produktion mit Blick auf termingerechte und kostenoptimale Fertigstellung von Kundenaufträgen vorantreiben und dabei mit seinen Mitarbeitern den Fokus auf die sich permanent ändernden Marktbedürfnisse richten. Hümmler war nach dem Studium an der RWTH Aachen und Promotion am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie in der Industrie in verschiedenen leitenden Positionen in den Bereichen Technologie und Industrial Engineering tätig und verfügt über langjährige Auslandserfahrung. www.roehm.biz mehr online unter Raumsparende, energie- und ◾ Handhabung verschiedener ! ◾ einfache Integration in den Fertigungsablauf ◾ "# Komponenten garantieren eine unterbrechungsfreie, wartungsarme Produktion www.automationspraxis.de/news Mit der Busbox lassen sich elektrische Aktoren einfach anschließen ief- .de Handhabung & Montage Nr. 5 / Mai 2014 Seite 14 Kompaktes Palettiersystem lässt sich flexibel an unterschiedliche Anforderungen anpassen In beide Richtungen drehen Palettierer führt Endoskope Laserbeschriftung zu Schwenkeinheit taktet durch IEFs modulares Palettiersystem Variostack lässt sich an jede Aufgabenstellung anpassen. Im Einsatz ist es zum Beispiel bei einem Medizintechnik-Hersteller, um mit Endoskopen befüllte Paletten einem Roboter zur Laserbeschriftung zuzuführen. Rohteile, die von einer Produktionslinie auf eine Montagelinie befördert werden sollen, stellt das Palettiersystem orientiert bereit, und holt sie nach der Montage wieder ab. Je nach Anwendung wird der Palettierer dazu mit Einfach- oder Mehrfachgreifer ausgestattet, er kann aber auch an ein vorhandenes Roboter- oder Handlingsystem angebunden werden. Der Variostack lässt sich an unterschiedliche Traygrößen anpassen – insbesondere an Paletten im Vierteloder Achteleuromaß. Außerdem lässt sich der kompakte Palettierer von vorn sowohl über ein Transportband als auch einen Wagen oder von der Seite über ein Transportband mit Paletten beladen. Der Palettenwechsel dauert weniger als vier Sekunden. Bei dem Hersteller medizintechnischer Produkte wird das Palettiersystem eingesetzt, um mit Endoskopen befüllte Paletten mit den Maßen 600 x 400 Millimeter der Laserbeschriftung zuzuführen. Dazu legt der Bediener einen Stapel bestückter Paletten auf das Einlaufband. Um die Paletten zu vereinzeln, verfährt eine Hubachse nach unten. Da drei verschiedene Palettenhöhen unsortiert im Stapel verarbeitet werden sollen, befindet sich an der Die Variostack-Palettiersysteme mit Frontlader. Diese können von vorn mit den palettierten Rohteilen beladen werden Stirnseite jeder Palette ein Barcode, der Informationen zur Palettenhöhe und zum genauen Inhalt enthält. Ein Barcode-Reader am Palettengreifer liest die Daten aus und übermittelt sie an die Steuerung PA-Control Touch, die sie wiederum über das Bussystem an die Roboter-Steuerung weitergibt. Anschließend wird die vereinzelte Palette nach oben transportiert und in Bearbeitungsposition gebracht. Dort werden die Produkte vom Roboter entnommen, beschriftet und wieder in der Palette abgelegt. Eine weitere Hubachse mit Palettengreifer übernimmt die bearbeitete Palette und legt sie auf einem Transportband ab, das sie aus der Anlage fährt. Damit die Palettengreifer beim nach unten Fahren nicht mit dem Traystapel kollidieren – falls dieser nicht korrekt positioniert sein sollte –, sind sie mit einer Crash-Sicherung ausgerüstet. Zum Schutz des Bedieners wurde der Gefahrenbereich hinter den Zuführschächten des Einund Auslaufbands außerdem mit einem Lichtvorhang gesichert. Eine bewegliche Schutzabdeckung erlaubt einen Wagen- oder Stapelwechsel ohne Unterbrechung des Teilehandlings. IEF-Werner GmbH www.ief-werner.de Die rotierenden Elektrotische bieten eine Wartungsfreiheit von 5 Millionen Zyklen Bei Gimatics Schwenkeinheit MTRE für die Montageautomation kann sich die Schwenkplatte in beide Richtungen drehen. Mit mechanischen Stopps alle 90, 60, 45 oder 30 Grad können 4 bis 12 Positionen werden. Der Drehtisch lässt sich sowohl feststehend als auch an beweglichen Teilen befestigen. Angetrieben mit einem bürstenlosen DC-Motor bieten die rotierenden Elektrotische eine Wartungsfreiheit von 5 Millionen Zyklen. Das Plug & Play-System gestattet ein endloses Durchtakten. Die Schwenkeinheit wird nur bestromt, wenn sie sich bewegt. Das spart Energie. Optional wird sie mit magnetischen Näherungssensoren zur Erfassung der Arbeitsposition ausgeliefert. Gimatic Vertrieb GmbH www.gimaticvertrieb.de Linearsystem mit der Seele eines Rundschalttischs verdoppelt Output von medizinischen Nadeln Gebogene Nadeln auf Linie gebracht Bei seiner Fertigungsanlage für medizinische Nadeln musste Jouhsen-Bündgens hohe Taktzahlen mit vielen Arbeitsstationen verbinden. Weiss lieferte dafür anschlussfertig ein Linearsystem, das wie ein Rundschalttisch funktioniert. DIE SANFTEN SCHWERvon 2 - 2000 kN TOX®-Pressen ARBEITER. TOX® Pressenprogramm • C-Gestell-Pressen • Säulenpressen • Tischpressen Antriebsvarianten • pneumohydraulisch • hydraulisch • elektromechanisch Entwickelt zum • Fügen • Stanzen • Einpressen • Umformen Sicherheitssteuerungen TOX® PRESSOTECHNIK GmbH & Co. KG Riedstraße 4 D-88250 Weingarten Tel. 0751 5007-0 Fax 0751 52391 www.tox-de.com Pressen_60x270.indd 1 09.08.13 10:55 Die Arbeitsschritte zur Herstellung medizinischer Nadeln sind so zahlreich, dass für die Nadelstraße das schnell taktende Linearmontagesystem LS 280 zum Einsatz kommt Ein gebogener Edelstahlstift mit einer Spitze an einem und einer Bohrung am anderen Ende – medizinische Nadeln sind aufwändig in der Herstellung. 20 Arbeitsschritte musste der technische Leiter Dieter Bartke daher in der Fertigungsanlage unterbringen. „Aufgrund der Vielzahl der erforderlichen Bearbeitungsstationen war von vornherein klar, dass wir nicht wie sonst mit einem Rundschalttisch auskommen würden.“ Denn zwar liefern Rundschalttische hohe Taktzahlen, doch sind der Durchmesser und damit die Zahl der Stationen begrenzt. „In solchen Fällen haben wir bisher auf Linearsysteme auf der Basis eines Kettentransfers zurückgegriffen“, erklärt Bartke. Damit entsteht zwar Platz für beliebig viele Bearbeitungsstationen, allerdings sinkt die Taktzahl drastisch, weil das aufwändige Indexieren der Werkstückträger nach jedem Transportschritt wertvolle Zeit kostet. Die Lösung lieferte Weiss mit dem Montagesystem LS 280. Es vereint ein traditionelles Bandsystem für den Transport zwischen den Montagezellen mit einem Kurvenantrieb an den Zellen für den Werkstückwechsel. Die auf Bewegungsbahnen laufenden Werkstückträger werden dabei am Anfang der Arretierstation von einer Transportkurve erfasst, um den Werkstückwechsel auszuführen. Dann werden sie wie bei einem Rundschalttisch in einer weichen Bewegung zum Stillstand gebracht. Die mechanische Verriegelung findet gleichzeitig ohne einen zeitaufwändigen Zusatzschritt statt. Nach der Bearbeitung wird der Werkstückträger von der Transportkurve dann wieder schnell und ruckfrei beschleunigt Die Positioniergenauigkeit des LS 280 ist so hoch, dass ein Indexieren der Nadeln vor jedem Bearbeitungsschritt entfallen kann und an das Bandsystem übergeben. Neben den hohen Taktzahlen gefiel Bartke zudem der übersichtliche Aufbau der Anlage: „Das System ist von beiden Seiten zugänglich. Damit hat man die ganze Linie immer im Blick.“ Erweiterbarkeit war ein weiteres Argument für das Linearmontagesystem mit seinem dezentralen Zellenaufbau. Um sich nicht um allzu viele Details beim Transportsystem kümmern zu müssen, orderte Bartke ein nahezu einschaltfertiges System. Die Linie besteht aus zwei Doppel-Arretierstationen in Zwillingsanordnung, 4 Bandstrecken und zwei 180-Grad-Eckumlenkungen. Aus Rohlingen, bereits angespitzten Drahtstiften mit Durchmessern von 0,2 bis 1,6 Millimeter und Längen zwischen 10 und 65 Millimeter, fertigt die Anlage medizinische Nadeln in gerader oder gebogener Form mit unterschiedlichen Biegewinkeln. Dazu müssen die Nadelrohlinge mehrfach geprägt, gebogen und gewendet werden – Arbeitsschritte, bei denen auch mehrere Handlingmodule aus Buchen zum Einsatz kommen. „Dabei können wir dank der hohen Positioniergenauigkeit des LS 280 von plus/minus 0,03 Millimeter auf ein zusätzliches Ausrichten der Rohlinge verzichten“, lobt Bartke. „Lediglich bei der Laserstation werden die Nadeln über drei Linearmotoren indexiert.“ Hier erhalten die Nadeln die Bohrung zur Aufnahme des Fadens. Pro Minute verlassen so 40 Nadeln die Anlage. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Lineartransfersystem konnte Bartke den Output fast verdoppeln. Weiss GmbH www.weiss-gmbh.de Nr. 5 / Mai 2014 Messtechnik, Sensorik & Bildverarbeitung Seite 15 Von der Automobilindustrie über die Apfelernte bis in den Weltraum Roboter sehen mit 3D-Vision Mit 3D-Bildverarbeitung können Roboter das Sehen lernen. Einige Praxisbeispiele mit MVTecs HalconSoftware zeigen die Anwendungsmöglichkeiten. Die Software bietet eine der umfangreichsten Bildverarbeitungsbibliotheken und ist auf 3D-Vision spezialisiert. 3D-Vision wird zum Beispiel in der Automobilindustrie gebraucht, wenn ein Roboter eine Tür greifen und einbauen soll. Herausforderung: Die Position der Tür ist nicht exakt definiert, sondern der Roboter muss selbst sehen, in welcher Lage sich die Autotür befindet, damit er sie greifen kann. Dazu muss er ein Modell der Tür kennen. Das Modell wird entweder zuvor vom Programm gelernt oder liegt bereits als CAD-Modell vor. Dazu werden nur wenige, eindeutige Merkmale der gesamten Tür benötigt, was den Arbeitsspeicher der Prozessoren enorm entlastet. Das perspektivisch deformierbare Matching von Halcon erkennt an ausgeprägten Kanten die perspektivische Verzerrung der schräg gestellten Autotür. So kann der Roboter die Tür gezielt greifen. Um zielgerichtetes Greifen geht es auch beim Bin Picking. Ausgereifte 3D-Vision-Technologien sorgen bei diesem Griff in die Kiste dafür, dass ein Roboter eines von zahlreichen unsortierten Objekten gezielt greifen kann, wie eine Applikation bei einem großen deutschen Hersteller in der Automobilindustrie zeigt. Genutzt wird hier die Methode Sheetof-Light. Eine Laserlinie wird dabei auf die Oberfläche der lose geschütteten Objekte projiziert. Durch eine schräg dazu positionierte Kamera werden sukzessive die Konturenlinien aufgenommen und von der Software in eine Punktwolke umgewandelt. Halcon erkennt anschließend über oberflächenbasiertes 3DMatching nicht nur die 3D-Lage der einzelnen Objekte, sondern entscheidet auch, welches der vielen Objekte vom Roboter angesteuert wird. Anwendungsfelder für 3D-Vision gibt es auch jenseits der klassischen Industrierobotik. Die japanische Kawada Industries hat zum Beispiel einen neuen Typ von Industrieroboter entwickelt, der sich stark an der Biomechanik des Menschen und an seinen Bedürfnissen in der Arbeitswelt orientiert. Der Nextage arbeitet mit 3D-Vision-Technologien von Halcon und wurde speziell entwickelt, um Hand in Hand und Seite an Seite mit Menschen zu arbeiten. Dazu ist er mit einer Stereo-Kameraeinheit im Kopf und je einer Kamera an jeder Greiferhand ausgestattet. Mit der Stereo-Einheit detektiert der Roboter jede Veränderung in seiner Umgebung, was für die Arbeitsplatzsicherheit und das Teamwork wichtig ist. Um die Position von Werkteilen erkennen zu können, braucht der Roboter nur zwei zuvor kalibrierte Marken am Arbeitstisch. Werkteile können dann von den Handkameras in unterschiedlichen Positionen und Lagen erkannt werden. Die Robotik hat auch längst in der Raumfahrt Einzug gehalten. Eine gemeinsame Entwicklung von der Nasa und General Motors ist der erste im Weltraum eingesetzte humanoide Robonaut R2. Er arbeitet in der internationalen Raumstation ISS weitgehend autonom. Das Bildverarbeitungssystem wurde mit 3D-Vision-Technologien von Halcon realisiert. Die Software interpretiert die Bilder, die der Robonaut R2 sieht, und steuert daraufhin die Bewegungen, die er in Echtzeit vollführt. Der Vorteil liegt in der höheren Flexibilität des Roboters und besteht auch darin, dass eine permanente Supervision nicht mehr nötig ist. Denn der Robonaut R2 könnte eventuell auch auf künftigen Reisen zum Mond oder Mars eingesetzt werden. Ein wachsendes Einsatzfeld ist auch die Agrar-Robotik: Weil zur Erntezeit für hochwertiges Tafelobst kaum mehr Saisonarbeiter zu finden sind, wurde das Acro Institut beauftragt, einen automatischen Ernteroboter zu entwickeln. Der Prototyp der ApfelPflückmaschine arbeitet mit einem herkömmlichen Industrieroboter, der mit einem speziellen Vakuum-Greifer und einem Kamerasystem sowie einer auf Halcon basierten Bildverarbeitungssoftware ausgestattet ist. Das Gerät kann von einem herkömmlichen Traktor gezogen werden. Die große Herausforderung ist hier neben den schwankenden Beleuchtungsbedingungen auch die unterschiedliche Form der Apfelbäume. Außerdem dürfen nur reife Früchte geerntet werden. Die Zuverlässigkeit der Ernteausbeute liegt bei 85 %, das entspricht in etwa der Quote beim Pflücken von Hand. 3D-Bildverarbeitung bringt Service-Robotern das Sehen bei: Im Bild der Nasa-Weltraum-Roboter Robonaut R2 (oben) und der japanische Produktionsassistent Nextage (unten) MIT WEITBLICK GEPLANT. STEIN baut Transfersysteme von bleibendem Wert. Für präzise Montageprozesse einfach der beste Weg. MVTec Software GmbH www.mvtec.com Automatisierte Erfassung von Airbag-Perforationen amortisiert sich nach einem Jahr Lasersensor misst Sollbruchstellen Durch Einsatz des 2D-Laser-Wegmess-Sensors LJ-G von Keyence hat der Automobilzulieferer Faurecia in seinem F&E-Zentrum in Méru die Inspektion von Airbag-Sollbruchstellen in Kfz-Instrumententafeln automatisiert. Das Ergebnis sind zuverlässige Messungen bei schnellem Return on Invest. Die Oberflächen der Instrumententafel sind mit Perforierungen ausgestattet, die im Falle eines Aufpralls als Sollbruchstelle dienen und so ein Öffnen des Airbags ermöglichen. Wenn diese Perforationen das Material nicht ausreichend schwächen, kann dies die Fahrgastsicherheit einschränken. Deshalb misst Faurecia die Materialdicke. „Diese Messungen wurden ursprünglich manuell mit einem Mikroskop durchgeführt“, erläutert Lionel Marlier, Director Safety & Regulation. „Das war nicht nur langwierig, sondern erforderte auch die Zerstörung der gemessenen Bauteile. Wir haben deshalb nach einem berührungslosen Messverfahren gesucht, das einfach zu integrieren ist und eine sehr gute Reproduzierbarkeit bietet.“ Dieses Verfahren fand man mit dem 2D-Laser-Wegmesssensor LJ-G. Er besteht aus einer Steuereinheit, ei- nem Monitor sowie den Sensorköpfen und kann Messungen in Fertigungsstraßen on the fly durchführen. Dabei zeichnet sich das System durch einfache Bedienung aus: Selbst Anfänger können die Einstellungen schnell über einen PC konfigurieren. Marlier: „Es war sehr einfach, das System zu integrieren. Die automatisierten Messungen sind stabil, ohne dass wir eingreifen müssten.“ Obwohl die Oberflächen der Instrumententafeln schwarz, braun oder weiß sein können, wird das Messergebnis weder von der Farbe noch von den Lichtverhältnissen beeinträchtigt. Grund dafür ist der E3-Bildsensor. Er besitzt einen Dynamikbereich, der 300 Mal größer ist als der konventioneller Sensoren. Deshalb kann er Messungen auf Oberflächen beliebiger Farbe und sogar auf reflektierenden Oberflächen durchführen. Die LJ-G-Serie hat eine Wiederholgenauigkeit von 1 µm und eine Abtastgeschwindigkeit von 3,8 ms. Von der Geschwindigkeit profitiert die Instrumententafel-Produktion. Marlier: „Wir können die Inspektion der Airbag-Nähte und -Perforationen jetzt inline und mit doppelter Geschwindigkeit durchführen.“ Das automatisierte Messsystem sei daher nicht nur ein Hilfsmittel zur Die LJ-G-Serie hat eine Wiederholgenauigkeit von 1 µm und eine Abtastgeschwindigkeit von 3,8 ms QUALITAT MARKE SCHWARZWALD kontinuierlichen Verbesserung der Qualität, sondern obendrein auch noch kostengünstig. „Die Inspektionen sind schneller, zerstörungsfrei und benötigen weniger manuelle Eingriffe“, so Marlier. „Damit hat sich das System für uns in weniger als einem Jahr amortisiert.“ Keyence Deutschland GmbH www.keyence.de Control Halle 1, Stand 1520 www.stein-automation.de Messtechnik, Sensorik & Bildverarbeitung Nr. 5 / Mai 2014 Seite 16 Bin-Picking-System erreicht Taktzeiten von unter 10 Sekunden Flexible Verpackungsmaschinen Stereo-3D-Kameras helfen beim Griff in die Kiste Wie Roboter sehen lernten 3D-Vision gilt als Schlüsseltechnologie, denn anspruchsvolle Montageprozesse oder auch der berühmte Griff in die Kiste lassen sich nur mit einer exakten dreidimensionalen Positionsbestimmung zufriedenstellend lösen. Für ein überaus flinkes Bin-Picking setzt der Systemintegrator BSAutomatisierung die Stereo-3D-Kamera Ensenso von IDS ein. Nach wie vor zählt der Griff in die Kiste zu den schwierigsten RobotikAufgaben. Um unsortierte Teile aus einer Gitterbox zu greifen, müssen Form, Größe, Position und Orientierung der Objekte zuverlässig erkannt werden, um eine kollisionsfreie Roboterbahn zu generieren. Doch neben einer hinreichenden Genauigkeit und Vollständigkeit sind dabei auch hohe Taktraten und Prozessstabilität gefordert. In der Bin-Picking-Roboterzelle von BS Automatisierung arbeiten zwei Stereo-3D-Kameras Ensenso von IDS Sie haben immer die Wahl. Ob schlankere Produktionsprozesse, eine Serienfertigung oder auch die Herstellung mit variablen Losgrößen bei konstant hoher Qualität. Was immer Sie möchten, eines können Sie mit uns immer: Ihre Durchlaufzeiten reduzieren, die Produktivität und den Auslastungsgrad erhöhen und gleichzeitig die Flexibilität steigern. Oder kurz gesagt: Schön, dass Sie sich bei Fastems nur zwischen einmalig und einzigartig entscheiden müssen. Unser Know-how – Ihr Vorsprung: FASTEMS und FASTEMS SYSTEMS Hier starten: Rufen Sie an oder schicken Sie uns eine E-Mail. FASTEMS Telefon: +49 7161 963 800 [email protected] www.fastems.com FASTEMS SYSTEMS: Telefon: +49 2835 9244 0 [email protected] www.fastems-systems.de Die Stereo-3D-Kamera Ensenso N10 bringt diese Ansprüche unter einen Hut. Die industrietaugliche USB-Kamera integriert nicht nur zwei Global Shutter CMOS-Sensoren mit WVGAAuflösung samt Software in einem kompakten Gehäuse, sondern auch einen Infrarot-Patternprojektor. Dieser wirft ein zufälliges Punktmuster auf das Objekt, womit auf dessen Oberfläche nicht oder schwach vorhandene Strukturen hervorgehoben werden. So lässt sich selbst dann ein vollflächiges und detailreiches 3D-Bild generieren, wenn relativ monotone Bauteile in der Kiste aufgenommen werden. Und das Ganze in wenigen Millisekunden. Diese Schnelligkeit nutzen die Rosenfelder in ihren Bin-Picking-Roboterzellen. Mit diesen lassen sich in Kisten chaotisch liegende Teile automatisiert vereinzeln und nachfolgenden Fertigungsprozessen zuführen – und das mit Taktzeiten von unter 10 Sekunden, was mit herkömmlichen Ansätzen wie dem Lichtschnittverfahren nicht zu realisieren wäre. Je nach Anwendung und Kundenanforderung werden die Zellen mit klassischem Mehrachs-Roboter oder einem Linearportalroboter angeboten. Sie sind modular aufgebaut, können an verschiedene Behältergrößen angepasst werden und sind für einen oder bis zu vier Kisten ausgelegt. Dabei wird jede Kiste von zwei stationär montierten Kameras beäugt. Im Gegensatz zu einer direkt am Roboterarm installierten Kamera hat dieser Aufbau zwei wichtige Vorteile. 1. Zum einen kann eine höhere Taktrate des Systems realisiert werden. Während aus der einen Kiste gegriffen wird, kann in der anderen Kiste die Objekterkennung schon wieder gestartet werden. Selbst wenn in der Anlage nur aus einer Kiste gegriffen werden soll, kann der Suchprozess beginnen, während der Roboter das gegriffene Teil ablegt. 2. Da die Kamerasoftware für den Mehrkamerabetrieb ausgelegt ist, lässt sich das Bildfeld durch den gleichzeitigen Einsatz von zwei oder mehr Kameras erweitern, die eine Szene synchron von verschiedenen Seiten aufnehmen. Auch die Genauigkeit kann durch die Anzahl der Kameras nahezu beliebig skaliert werden. Außerdem ermöglicht die Kamera-Software nicht nur die Kombination mehrerer StereoKameras, sondern auch deren Einsatz mit herkömmlichen Industriekameras, um beispielsweise zusätzliche Farbinformationen oder Barcodes zu erfassen. Nachdem die erfassten Bilder ausgewertet wurden, werden die Zielkoordinaten der Teile sowie ein Abbild des restlichen Kisteninhalts als dynamisches Hindernis an ein Softwaremodul weitergeleitet, das daraus zusammen mit den CAD-Daten der Zelle, des Roboters und des Greifers eine kollisionsfreie Roboterbahn generiert. Aufgrund von Ungenauigkeiten, Fehlerkennungen und verrutschenden Teilen kann es dazu kommen, dass der Greifversuch fehlschlägt. Über Sensoren im Greifer und über eine Kollisionsüberwachung zwischen Greifer und Flansch erkennt der Roboter dies, fährt aus der Kiste und versucht es an anderer Stelle erneut. Ein menschlicher Eingriff ist nicht nötig. Der ganze Vorgang wird von einer SPS gesteuert. Sie ist es auch, die dem Bildverarbeitungssystem sagt, wann in welcher Kiste nach welcher Art von Teilen gesucht werden soll. IDS Imaging Development Systems GmbH www.ids-imaging.de Vor 30 Jahren entwickelte der Verpackungsmaschinenspezialist Gerhard Schubert mit dem Institut für Material- und Festkörperforschung am Kernforschungszentrum Karlsruhe die erste Bildverarbeitung für Verpackungsroboter. Die Bildinterpretation und Mustererkennung war damals eine noch junge Forschungsdisziplin. Als Schubert 1984 die erste robotergestützte Pralinenpackstraße der Welt auslieferte, erfolgte die Produktzuführung rein mechanisch. Um dies zu ändern, überzeugte Schubert die beiden Karlsruher Wissenschaftler Dr. Abdelmalek Nasraoui und Dr. Josef Pecht, in sein Unternehmen nach Crailsheim zu wechseln. Gemeinsam bauten sie dort die Entwicklungsabteilung für Bildverarbeitung auf. Im ersten Schritt kamen CCD-Kameras zum Einsatz. Sie dienten als Augen der Roboter in der Maschinenserie Speedline, die 1987 Premiere feierte. Anfang der 1990er Jahre führt man Zeilenkameras ein. Diese machten den Weg frei für Lösungen in der Gebäckindustrie, wo Transportbänder mit zwei Metern Breite üblich sind. Wenige Jahre später folgte der Paradigmenwechsel: Das Team hatte die Idee eines Liniensensors zur Marktreife gebracht und stellte 1996 den Durchlichtscanner vor: Dieser machte die Inbetriebnahme sehr einfach. Die nächsten Meilensteine waren der Auflichtscanner und der Farbauflichtscanner. Auf der Interpack 2014 kommt eine neue Dimension hinzu: Der neue 3D-Scanner kann Parameter wie Volumen, Gewicht und Stapelhöhe kontrollieren. Schuberts Roboter beim Verpacken von Gummi-Burgern: Seite 24 Gerhard Schubert GmbH www.gerhard-schubert.de Umfassende Inline-Vermessung für Automobil-Produktionslinien Bild des Monats: Mit seinen 360° Smart Inline Measurement Solutions stellt sich Hexagon Metrology auf den wachsenden Bedarf an MesstechnikInformationen in den Automobil-Produktionslinien ein. Die 360° SIMS werden an die jeweilige Umgebung angepasst und ermöglichen beim Stanzen, im Karosseriebau und in der Endmontage eine Vollflächenprüfung und die Messung kritischer Merkmale von bis zu 100 Prozent der produzierten Karosserien, Teile und Baugruppen. Die Installationen umfassen typischerweise erprobte Weißlicht-Bereich Messsensoren und Cloud-basierte Softwareanwendungen. Andere Optionen sind ein Ausrichtungs- und Messgerät für große Objekte, Software zur Visualisierung und Analyse großer Datensätze und feste optische Sensoren zur Unterstützung der Messaufgaben. „Das Ganze ist ein großer Schritt in Richtung der digitalen Fabrik der Zukunft und integriert unsere stärksten Produkte“, freut sich Giacomo Barilà, der Leiter des Bereichs Automatische Messsysteme. Hexagon Metrology 360sims.hexagonmetrology.com Control Halle 5, Stand 5206 Nr. 5 / Mai 2014 Messtechnik, Sensorik & Bildverarbeitung Seite 17 KURZ NOTIERT Netzwerken ist Qualität Erstmals präsentiert das Landesnetzwerk Mechatronik Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Messeveranstalter Schall auf der Control einen Themenpark Mechatronik. Dieser ist bei anderen Schall-Veranstaltungen wie der Motek ein etablierter Treffpunkt. „Netzwerken ist Qualität“ lautet das Motto des Control-Themenparks, der ganz im Zeichen der industriellen Qualitätssicherung steht. www.mechatronik-ev.de; Control Halle 7, Stand 7514 Opto-Sensoren online bestellen Mit optischen Sensoren erweitert Autosen sein Online-Sortiment. Wie die induktiven Sensoren sind die Opto-Sensoren ausschließlich via Internet erhältlich und dadurch bis zu 50 Prozent günstiger als vergleichbare Produkte. Die optischen Sensoren sind im kompakten Edelstahlgehäuse für den Einsatz in Nassbereichen, im robusten Kunststoffgehäuse für die Fördertechnik und Verpackungsindustrie sowie als M12- und M18-Gewindegeräte in zylindrischer Bauform für Handling oder Holzindustrie erhältlich. www.autosen.com Automatische Röntgen-Prüfanlage Zusammen mit dem Fraunhofer Entwicklungszentrum Röntgentechnik (EZRT) hat das Heitec Tochterunternehmen Erhardt+Abt die vollautomatische Röntgen-Prüfanlage Heidetect FlexCT entwickelt. Die 2D-/3D-Prüfanlage verfügt über 13 Achsen und ermöglicht durch den Einsatz einer hochleistungsfähigen 80 kW SiemensRöhre sowie der Aufnahmetechnik Dragonfly des Fraunhofer EZRT schnelle, flexible und zerstörungsfreie Röntgen-Prüfungen von Werkstücken. Durch die Verwendung eines Kuka-Roboters kann die Anlage inline betrieben werden – auch bei extremen Bedingungen in der Massenproduktion. Der Roboter kann je nach Prüfaufgabe das Beladen des Siebenachs-Achssystems oder die Positionierung der Prüflinge im Strahlengang vornehmen. www.heitec.de; www.erhardt-abt.de Lichtschnitt-Volumenmessung und Gewichtsbestimmung von Umschlägen und Paketen Sensoren sparen Versandkosten In seiner Lagerverwaltungssoftware Uniware unterstützt Unitechnik die dreidimensionale Messung von Versandstücken. Durch die Volumen- und Gewichtsbestimmung kann der günstigste Versanddienst beauftragt werden. Die optimale Sensor-Lösung dafür: Lichtschnittsensoren von Leuze Electronic. Die Ausrichtung der Versandstücke bei der Fahrt über die Messungsstation ist beliebig. Dabei werden sowohl Längen, Breiten und Höhen als auch die Gewichte ermittelt. Dazu kommen eine Durchlaufwaage sowie drei Lichtschnittsensoren LPS 36 zum Einsatz. Diese sind in verschiedenen Winkeln am Messtor angebracht. Vergleichbar mit einem Laserscanner erkennen Lichtschnittsensoren die Anwesenheit von Objekten – auch in undefinierter Objektlage. Dazu projizieren sie einen divergenten Lichtstrahl mittels einer Laser-Linienbeleuchtung bis 600 mm Breite. Gerade die verwendeten Lichtschnittsensoren LPS 36 werden für die 2D-/3D-Objektvermessung eingesetzt. Jeder Sensor sendet dazu eine Linie mit 376 Messpunkten aus. Ein Inkremental-Encoder unterstützt die Erzeugung von kalibrierten 3D-Daten. So liefert der Inkrementalgeber die zurückgelegte Strecke der Teile. Alle 10 ms werden die Distan- Lichtschnittsensoren erkennen die Anwesenheit von Objekten – auch in undefinierter Objektlage. Dazu projizieren sie einen divergenten Lichtstrahl mittels einer Laser-Linienbeleuchtung bis 600 mm Breite zen zu den Auftreffpunkten ermittelt und an Uniware übertragen. Die Messung dauert bis alle Sensoren nur noch das Förderband sehen. Uniware ermittelt den größtmöglichen Quader, der die resultierende Punktewolke umschließt und definiert so die Dimensionen des Briefes oder Paketes. Die Dimensionen und das Gewicht dienen zur Bestimmung des günstigsten Versanddienstes wie DHL, UPS oder Fedex. Die Applikation zur Volumenmessung ist unabhängig von der Anzahl und dem Typ der Sensoren. Dadurch lässt sich das System auch für eine Leerbehältererkennung oder für die Messung von Luftfracht-Paletten oder Containern einsetzen. Leuze Electronic GmbH + Co. KG www.leuze.com Prüfplattform weiterverwenden Die Prüfeinheit Test Cell hat Teamtechnik für die Vorund Kleinserienproduktion entwickelt. Niedrig automatisiert ist sie gerade für die Start-up-Phase eines neuen Produkts eine wirtschaftliche Lösung. Ist das Produkt dann in die Serienproduktion übergegangen, kann Test Cell ohne Aufwand als Modul unseres vollautomatisierten Test Centers weiter genutzt werden. Testen lassen sich mit Test Cell Automotive-Komponenten wie Servo- und Hochdruckventile oder hydraulische Schaltplatten. www.teamtechnik.com Stemmer Imaging übernimmt Parameter Nachdem Stemmer Imaging den in Nordeuropa und Polen führenden Bildverarbeitungsanbieter Parameter übernommen hat, ist Europas größter Bildverarbeitungslieferant nun in elf statt bislang sieben Ländern mit eigenen Niederlassungen lokal vertreten und deckt vertrieblich 19 Länder ab. Mit seiner Zentrale in Stockholm und Niederlassungen in Dänemark, Finnland und Polen vertreibt Parameter industrielle Bildverarbeitungskomponenten und -systeme in den nordischen Ländern, im Baltikum und in Polen, darunter schon seit vielen Jahren Stemmers Bildverarbeitungssoftware Common Vision Blox (CVB). Der bisherige Parameter-Eigentümer Michael Cohn wird den Übergang noch bis Ende des Jahres 2014 in seiner Funktion als Geschäftsführer begleiten. www.stemmer-imaging.de INNOVATIVE MONTAGETECHNIK. WELTWEIT. »DAMIT AUS ANFORDERUNGEN PERFEKTE LÖSUNGEN ENTSTEHEN.« Framos expandiert nach Nordamerika Als Mitbegründer der Montageautomation wissen wir: Montageanlagen sind nur Mittel zum Zweck – Der Bildverarbeitungsspezialist Framos dehnt seine Geschäftsaktivitäten auf Nordamerika aus und hat mit Framos Technologies Inc. eine Tochter in Ottawa, Kanada, gegründet. Dr. Ronald Müller, Geschäftsführer der Framos Technologies Inc. (Foto): „Mit unserem Büro in Kanada stehen wir nun unseren Kunden, die global verteilte Entwicklungs- und Produktionsstandorte besitzen, von Russland über Europa bis Nordamerika mit lokalen Ansprechpartnern und Services zur Seite. Zudem erlaubt dies auch die Optimierung von Einkaufs- und Logistik-Prozessen in der Zusammenarbeit mit unseren weltweit verteilten Lieferanten.“ www.framos.com Ziel ist immer die Lösung eines komplexen Montageproblems. Und das ist unser Anspruch: Wir bieten echte Lösungen für die Montageautomation. Unsere Kunden aus Automobil, Elektronik, Konsumgüter, Medizin und Pharma vertrauen darauf, seit 40 Jahren. Überzeugen Sie sich und besuchen Sie uns auf der AUTOMATICA 2014! 03. - 06. Juni 2014, Messe München, Halle A6 Stand 107 R 1 3 5 2 4 6 AUTOMOBIL mehr online unter www.automationspraxis.de/vision ELEKTRONIK KONSUMGÜTER MEDIZINTECHNIK PHARMA KOSMETIK IMA Automation Amberg GmbH | Wernher-von-Braun-Str. 5 | DE-92224 Amberg Telefon +49 (0)9621 608 0 | Telefax +49 (0)9621 608 293 www.ima-automation.de | [email protected] GREEN ENERGY Messtechnik, Sensorik & Bildverarbeitung Nr. 5 / Mai 2014 Seite 18 Präzise Kontrolle auf Oberflächendefekte 3D-Weißlichtscanner optimiert Inspektion und Qualitätssicherung Modulare Zelle prüft und sortiert Automatisiertes und hochgenaues Scannen in der Fertigung Die modularen Prüfzellen Videocheck VVC 811 von Vester Elektronik sorgen für eine schnelle und flexible Qualitätskontrolle von Drehteilen, Stanz- und Hybridprodukten. Die Prüfteile werden auf einen kontinuierlich drehenden Glasringteller aufgebracht und können von allen Seiten mit der Präzision bis in den µ-Bereich exakt kontrolliert werden. Je nach Teilebeschaffenheit wird dabei ein Durchsatz von über 400 Teilen pro Minute erreicht. Die PC-basierte Bildverarbeitung kann anwendungsspezifisch mit mehreren Kameras und Beleuchtungssystemen ausgestattet werden. Integriert ist die patentierte Trevista Vision-Technologie, die dank speziell strukturiert angesteuerter LED-Dombeleuchtung und besonderen VisionAlgorithmen Mikrodefekte und Verschmutzungen selbst auf stark glänzenden oder diffus streuenden Oberflächen detektieren kann. Vester Elektronik GmbH www.vester.de Control Halle 1, Stand 1518 Um große Bauteile hochgenau in der laufenden Produktion zu prüfen, bietet die Aicon-Tochter Breuckmann den Stereoscan an. Der Weißlichtscanner erledigt diese Aufgabe zusammen mit einem Roboter vollautomatisiert und erfasst dabei auch minimale Abweichungen und feinste Strukturen mit einer Genauigkeit unter 0,1 mm. Im Unterschied zum Koordinatenmessgerät, das einzelne Messpunkte ansteuert, misst der Scanner das Bauteil flächenhaft und erzeugt so eine höhere Informationsdichte. Der Anwender erhält ein exaktes 3D-Abbild des Messobjekts, mit farblicher Darstellung der Abweichungen zu den CAD-Daten. Der Stereoscan R16 verfügt über zwei 16-Megapixel-Kameras. Aicon 3D Systems GmbH www.aicon3d.de Control Halle 5, Stand 5207 Der Weißlichtscanner erledigt die Messaufgabe zusammen mit einem Roboter vollautomatisiert 3D-Inlineprüfung mit automatisierter Sensortechnik Oberflächenfehler mikrometergenau erkannt Die Laserscanner des Geräts arbeiten mit Laser-Triangulationsvermessung, die einen zweidimensionalen Schnittnachweis auf verschiedenen Ziel-Oberflächen ermöglicht Mit der 3D-Inlinemesstechnik von Mesure-Systems-3D lassen sich kleine Bauteile während der Produktion auf Geometrie- und Formdefekte kontrollieren. Das neueste Gerät Shapenspection untersucht die Oberflächenbeschaffenheit der Bauteile. Damit können lange und zylindrisch aufgebaute Teile berührungslos in wenigen Sekunden auf bis zu 50 Merkmale hin untersucht werden. Die Genauigkeit liegt bei von 0,1 bis 1 µm. Die Laserscanner des Geräts arbeiten mit Laser-Triangulationsvermessung. Die Bauteile selber können sowohl manuell als auch automatisch in die richtige Position gebracht werden. Je nach Aufbau der Einspannvorrich- tung braucht der Anwender eine bis drei Sekunden, um das Bauteil manuell anzubringen. Automatisch läuft das Ganze in einer halben bis einer Sekunde ab. Pro Bauteil werden in der Regel zwei bis vier Sekunden benötigt, um es mittels 3D zu vermessen. Das Gerät selbst berechnet die geometrischen Eigenschaften des Bauteils in nur ein bis zwei Sekunden. Für eine Fehlerkalkulation der Form- und Oberflächenaspekte benötigt es je nach Komplexität zwei bis zehn Sekunden. Mesure-Systems-3D www.ms3d.eu Control Halle 5, Stand 5321 Embedded Systeme Software grafisch entwickeln Alles im Griff mit Vakuum! Für jede Automationsaufgabe die passende Vakuum-Komponente: Schmalz unterstützt Sie mit einem umfangreichen Produkt programm, innovativen Branchenlösungen und qualifizierter Systemberatung. Weitere Informationen: www.schmalz.com/katalog | Tel. +49 (0)7443 2403-201 J. Schmalz GmbH, Aacher Str. 29, D-72293 Glatten, [email protected], www.schmalz.com Besuchen Sie uns auf der Interpack in Düsseldorf: Halle 13, Stand A40 PERFEKTION „OUT-OF-THE-BOX“ 0001549138_000001.indd 1 03.04.14 16:12 Mit dem Matrox Design Assistant können Bildverarbeitungs-Anwendungen ganz ohne Programmierung entwickelt werden. In der Version 4.0 ist die Entwicklungsumgebung nun eine Multi-Plattform-Lösung: Erzeugte Projekte können sowohl auf der Embedded Hardware von Matrox – Smart Kameras und Embedded PCs – sowie auf Standard- PCs ausgeführt werden. Mit einem Entwicklungs-Tool erstellt man also Projekte sowohl für intelligente Kameras als auch für alle GigE Vision und USB3 Vision-Kameras, unabhängig vom Hersteller. Rauscher GmbH www.rauscher.de Control Halle 1, Stand 1602 In der Version 4.0 ist die Entwicklungsumgebung nun eine Multi-PlattformLösung Wissen Sie, dass.... - lebensbegleitendes Lernen für uns nicht nur Pflicht, sondern selbstverständlich ist - die Stellung, das Ansehen und das Vorwärtskommen des Meisters in der Industrie Grundlagen unserer Aktivitäten sind - es eine unserer Aufgaben ist, die Interessen des Meisters zu vertreten - wir nicht die geschlossene, sondern die offene Tür sehen, damit unsere Mitglieder einen Schritt voraus sind. Warum zögern Sie noch? Werden Sie Mitglied im Industriemeisterverband Deutschland e.V. Der Verband betrieblicher Führungskräfte. Es lohnt sich. Tool Center Point Vermessung „out-of-the-box“ VMT ToolBox 3D Die hohen Qualitätsstandards und die Präzision in vollautomatisierten Produktionsprozessen setzen perfekte Werkzeuge voraus. Die VMT ToolBox 3D garantiert Ihnen diese Perfektion! Durch Eintauchen des Werkzeuges in die VMT ToolBox 3D wird sicher und zuverlässig die Werkzeuggeometrie und der ToolCenterPoint überprüft. Bei Abweichungen kann der TCP automatisch korrigiert werden, so dass die Werkzeugausrichtung wieder hergestellt wird. Diese Präzisionsvermessung wird durch die extrem stabile Gehäuseausführung, die speziell für rauhe Industrieumgebungen konzipiert ist, perfekt unterstützt. AUTOMATICA Halle A4, Stand 303 VMT Bildverarbeitungssysteme GmbH Mallaustraße 50 - 56 68219 Mannheim/Germany Telefon: +49 621 84250 - 0 [email protected] www.vmt-vision-technology.com Name, Vorname ................................................. .......... Straße, Hausnr. ........................................................... PLZ, Ort ........................................................... Ausschneiden und im frankierten Umschlag an IMV-Deutschland Geschäftsstelle Dietmar Fey Vor dem Wald 9, 57299 Burbach oder per E-Mail an: [email protected] Informationen, Mitteilungen und Verbandsarbeit aktiv Offizielles Organ des Industriemeisterverbandes Deutschland e. V. IMV Deutschland IMV Deutschland Industrieservice 4.0 Fraunhofer präsentiert Entwicklungen und Lösungen bei der Maintain. Die Fachmesse für industrielle Instandhaltung bietet in diesem Jahr dem Thema Industrie 4.0 und den dazugehörigen Serviceleistungen eine eigene Plattform. Sechs Institute der Fraunhofer Gesellschaft präsentieren Lösungsansätze für den Industrieservice 4.0. Die Maintain findet vom 3. bis 6. Juni 2014 auf dem Gelände der Messe München statt. Der IMV Deutschland hat ein Kartenkontingent, das interessierten Mitgliedern zur Verfügung steht. Abgabe erfolgt in Reihenfolge der Meldungen durch Frau Regina Wenzl. Mail: [email protected] Industrie 4.0 – unter diesem Stichwort findet gegenwärtig eine industrielle Revolution statt, die auf der digitalen Vernetzung von Maschinen basiert. Intelligente Produkte und Systeme, die eindeutig identifizierbar sind und miteinander kommunizieren, ermöglichen es, Produktionssysteme und Wertschöpfungsketten neu auszurichten. In diesem Zusammenhang entstehen Serviceleistungen, die als Industrieservice 4.0 bezeichnet werden. Dadurch können neue Formen von vorausschauenden Wartungskonzepten umgesetzt sowie die Möglichkeiten von Remote Services erweitert werden. Außerdem stehen auf diese Weise Daten von Anlagen und Maschinen zum digitalen Auslesen zur Verfügung. Um Einblicke in Entwicklungen und Lösungen von Industrieservice 4.0 zu geben, bündelt die Fraunhofer Gesellschaft für die Maintain 2014 erstmals Kompetenzen mehrerer Institute auf dem Gebiet des industriellen Service-Geschäfts. Zu den teilnehmenden Institutionen zählen neben dem Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), das Institut für Integrierte Schaltungen (IIS), das Institut für Materialfluss und Logistik (IML), das Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) sowie das Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) 4. Sächsischer Industriemeistertag Der 4. Sächsischer Industriemeistertag findet am 12. September 2014 in Radebeul statt. Meisterlich geht es auch in diesem Jahr wieder in Radebeul zu. Meisterinnen und Meister sind das Rückgrat jedes Unternehmens und folgerichtig bilden sie sich auch jährlich weiter, um stets „up to date“ zu sein. Ausrichter des 4. Sächsischen Industriemeistertags, der gemeinsam mit der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft e. V., Sachsenmetall und dem IMV Deutschland e. V. durchgeführt wird, ist die bsw – Beratung, Service & Weiterbildung GmbH der Unternehmensgruppe Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft. Passend zu dem Motto „Meisterliche Herausforderung – Mitarbeiter führen, fordern und fördern“ bieten wir Ihnen sechs Workshops an mit den Schwerpunkten Arbeitsrecht, Gesundheits- und Arbeitsschutz, Konfliktmanagement, Kommunikation, die Meisterin – der Meister als Zeitund Stressmanager und Mitarbeiter- gespräche erfolgreich führen. Sie können sich ein Thema für den Vormittag und den Nachmittag auswählen. Mitglieder des Industriemeisterverbands Deutschland erhalten bei einer Anmeldung über den IMV e.V. einen Preisnachlass von 15 %. Anmeldung unter der Mailadresse geschaefts [email protected], Infos im Internet unter www.imv-deutsch land.de Otto Piehl IMV Kassel Jahreshauptversammlung 2014 und das Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF). Diese zeigen bei der Maintain 2014, welche Schritte für Unternehmen notwendig sind, damit ihre Dienstleistungsgeschäfte die Anforderungen der Industrie 4.0 erfüllen. Dabei profitieren die Besucher von der vielseitigen Kompetenz der anwesenden Fraunhofer-Institute. Sie decken unter anderem die Felder Logistik, Prozessoptimierung, Automatisierung, Datenmanagement, Virtualisierung sowie Geschäftsmodellentwicklung ab. Darüber hinaus setzt sich der Messeauftritt aus zwei weiteren Themenfeldern zusammen. Zum einen beraten die Institute bei Fragen der Prozessanalyse, Technologieauswahl und Vertriebsmöglichkeiten zu Industrie 4.0. Gemeinsam mit Experten von Fraunhofer können außerdem Technologien wie cyber-physische Instandhaltungssysteme entwickelt werden. Weitere Informationen: www.main tain-europe.com Regina Wenzl. IMV-Meldung in der Automationspraxis Eine weitere Meldung des Industriemeisterverbandes Deutschland e. V. finden Sie auf Seite 18. Zur Jahreshauptversammlung trafen wir uns im Lokal Stilbruch bei Familie Schwarz. Hier begann unser Tag der Jahreshauptversammlung mit einem gemeinsamen Mittagessen, das wir mit unseren Ehefrauen einnahmen. Diese haben im Anschluss an einem Programm mit Cocktail mixen und russische Spezialitäten herstellen teilgenommen. Frank Böhme, Holger Goder, Horst Opfermann, Norbert Kesler, Volker Bachmann und Udo Hennecke (v. li. n. re.) Unsere Sitzung begann um 14:15 Uhr mit ein paar netten Begrüßungsworten unseres ersten Vorsitzenden Volker Bachmann. Das Protokoll der letzten Sitzung aus 2013 wurde ohne Einwand einstimmig angenommen. Im Anschluss sind Themen des Landesverbandes erläutert worden. Es wurde kurz auf die Mitteilung des Landesverbandes zum Thema Pressearbeit eingegangen. Norbert Kesler erläuterte kurz die Aktivitäten Süd West. Als Beispiel wurde das Thema „Leiharbeitsfirma qualifiziert seine Mitarbeiter selbst“ vorgestellt. Was bedeutet das? Der entleihende Betrieb formuliert seine Bedarfe, die Firma qualifiziert nach Angaben der entleihenden Firma. Erst nach dieser Qualifizierung arbeitet der Mitarbeiter bei der entleihenden Firma. Der Mitarbeiter ist bei der Leiharbeiter-Firma fest eingestellt. Danach wurde von unserem Kassierer der Kassenbericht vorgestellt. Anschließend wurde die Entlastung der Kasse sowie des Vorstands beantragt. Dies wurde einstimmig angenommen. Im Anschluss wurde noch über die Vereinsarbeit der IMV-Kassel berichtet. Im Schnitt waren bei den Vorstandssitzungen 9 Personen anwesend. Ebenso wurden im abgelaufenen Jahr 12 Veranstaltungen angeboten, an denen im Schnitt 22 Personen teilnahmen. Für das Jahr 2014 sind noch 10 Veranstaltungen geplant. An dieser Stelle recht herzlichen Dank an alle mitwirkenden Personen, die an den erfolgreichen Veranstaltungen mitgewirkt haben. Nach den allgemeinen Themen ging es nun zu den Wahlen. Zur Wahl standen an: 1.Vorsitzender 2. Vorsitzender Geschäftsstellenleiter 2.Revisor Unser 1. Vorsitzender Volker Bachmann sowie der 2. Vorsitzende Horst Opfermann standen nicht mehr zur Wahl. Gewählt wurden: 1. Vorsitzender Udo Hennecke 2. Vorsitzender Frank Böhme Geschäftsstellenleiter Norbert Kesler 1. Revisor Horst Opfermann Nach Abschluss der Wahlen wurden Volker Bachmann und Horst Opfermann im Namen aller Anwesenden mit ein paar Worten und einem kleinen Präsent geehrt. Es war eine lange und erfolgreiche Zeit, die wir gemeinsam den Weg der IMV gegangen sind. Beide sagten im Anschluss, wir verlassen zwar den Posten des Vorstands, aber nicht den Verein. Wir sind sicherlich bereit, uns in anderer Form noch einzubringen. Mit diesen letzten Worten ging es dann noch zur Ehrung unserer langjährigen Vereinsmitglieder Herren Goder und Nierenköder für 10 Jahre sowie Herren Wetzel, Tubenbach und Göbel für 25 Jahre. Herzlichen Glückwunsch dazu. Nach Abschluss der Versammlung um ca. 15:30 Uhr war noch Kaffeetrinken mit unseren Frauen angesagt. Hier wurden die russischen Spezialitäten verzehrt, die während der Sitzung hergestellt wurde. Die Cocktails hatten unsere Frauen nur für sich – schade. Wolfgang Sparr Mai 2014 imv aktiv I IMV Duisburg: Artikel aus der Neuen Ruhr Rhein Zeitung (NRZ) über Thyssen Krupp Steel Europe Der Besuch des alten Chefs Wenn ein Industriemeister auch nach dem Ausscheiden aus dem Beruf bei den ehemaligen Kollegen beliebt ist und respektiert wird, dann spricht das für seine Führungsqualitäten. Wir dokumentieren hier daher einen Artikel über den langjährigen IMV-Kollegen Hans Hausmann von der IMV Duisburg, der am 17. Oktober 2013 in der Neuen Ruhr Rhein Zeitung (NRZ) erschienen ist und im Februar 2014 auch von Thyssen Krupp Steel Europe AG in der weltweit vertriebenen Online-Ausgabe der Mitarbeiterzeitschrift aufgegriffen wurde. In Begleitung von NRZ-Chefreporter Matthias Maruhn besuchte Hans Hausmann, Industriemeister Fachrichtung Hüttentechnik, seine alte Arbeitsstelle im Warmbandwerk II Beeckerwerth.. „Ich bin stolz darauf, dass ich als Industriemeister noch gefragt bin. Hätte ich damals als Thyssen-Mitarbeiter nicht einen guten Namen gehabt, hätte man diesen Besuch nicht erlaubt“, sagt Hausmann. Und der Beitrag kam auch bei den Lesern gut an: „Wir hatten damals eine große, sehr positive Reaktion auf unseren Bericht“, so Peter Toussaint, Mitglied der NRZ-Chefredaktion. Ein Arbeitsplatz im Wandel der Zeit: Der Rentner Hans Hausmann traf sich im Warmbandwerk Beekerwerth in Duisburg mit den Schichtkollegen von einst. Ist ja nicht gesagt, dass sich alle freuen, wenn der ehemalige Chef nach Hans Hausmann (rechts) besucht seinen alten Arbeitsplatz im Warmbandwerk von Thyssenkrupp und trifft dort auch seinen Nachfolger Frank Struska (links). Im Hintergrund Ralf Waldbach Jahren wieder reinschaut. Hier im Warmbandwerk II im Werk Beeckerwerth bei Thyssen-Krupp ist es aber so. Axel, Stefan und Jürgen nehmen Hans sogar kurz in den Arm, fester Schlag auf den Rücken, Männerbegrüßung, „alles klar?“, „sicher, muss ja“. Hans Hausmann, 79 Jahre alt, setzt sich und lächelt: „Die Jungs sind fast wie Söhne für mich.“ Dann blickt er durch die Glasscheiben hinunter in die mächtig große Werkshalle und sagt etwas leiser: „Als wäre es gestern. Hier habe ich im Frühjahr 1964 die erste Bramme gezogen.“ Fast 50 Jahre also ist das her. Und die NRZ hat das Wiedersehen der alten Kollegen genutzt, um mal einen kurzen Blick auf die Arbeitswelt damals und heute zu werfen. Der größte Unterschied im Werk selbst: Damals gab es nur zwei Öfen, an denen in einer Schicht zwölf Mann arbeiteten, heute sind es sechs, sowohl Öfen als auch Mitarbeiter. Frank Struska (48) ist seit 1984 dabei, Hausmann hat ihn also angelernt, heute trägt er den schönen Arbeitstitel „Senior Engineer“, er kennt die Fakten: „Sicherheit ist heute das wichtigste Thema auf der Schicht, überall auf der Hütte. Wir im Warmbandwerk II haben jetzt ein komplettes Geschäftsjahr ohne Unfall mit Ausfalltag.“ Unten im Werk wird es plötzlich höllenhell, ein Ofen öffnet sich, eine der Brammen wird auf den Rollgang ausgetragen, 1280 Grad heiß, über 30 Tonnen schwer, zehn Meter lang, 26 Zentimeter stark. Später wird die Bramme gewalzt, dann ist sie nur noch 2 mm dick, aber einen Kilometer lang. Das Blech, aus dem unsere Autos sind. Hausmann winkt ab: „Wir waren natürlich auch vorsichtig damals. Unfälle gab’s selten. Aber... na ist schon besser heute.“ Zur Sicherheit haben vermutlich auch die Arbeitszeiten beigetragen. Zwar wurde damals wie heute acht Stunden gearbeitet, früher aber im 7–7–7-Rhythmus. Früh-, Mittag-, Nachtschicht jeweils sieben Tage und dann vier Tage frei. Heute geht das im Industriemeister Hans Hausmann (2.v.r.) und die Kollegen von einst: Stefan Heilmann, Norbert Quicker, Axel Eckardt, Jürgen Terlau und Frank Struska Zwei-Tage-Rhythmus. Das schlaucht Körper und Psyche nicht so. Sagen die Experten, bestätigen auch die Männer. Wie sieht denn der Vergleich beim Geld aus? Hausmann, mit einem Elefantengedächtnis gesegnet, hat die Zahl sofort parat: „Ich habe am Anfang 4,20 bekommen. D-Mark.“ Axel grinst: „Bisschen mehr ist es schon. So zwischen 14 und 17 Euro kriegen wir heute.“ Und die Effektivität der Arbeit? Frank Struska schränkt ein. „Schwer zu vergleichen. Letztens hatten wir 7932 Tonnen in einer Schicht. In den 80ern waren es so im Schnitt 4200 Tonnen.“ Während die Anlage zu Beginn von Hand gefahren wurde, übernimmt das heute ein Computer. Was aber nicht bedeutet, dass die Männer nicht mehr richtig wullacken müssen. Denn noch immer muss ab und an die Rest-Schlacke mit dem Krätzer in der Hand aus dem Ofen geholt werden. Und die Gemeinsamkeit, das Bierchen nach Schichtende? Hausmann: „Wir sind damals öfter nach Bruckhausen zu ,Tante Emma’ gegangen. Aber als die Polizeikontrollen auf den Straßen immer mehr wurden, ließ das schnell nach. Damals wurde auch während der Schicht schon mal Bier oder ein Klarer getrunken. War damals auch verboten, aber später kam dann das grundsätzliche Alkoholverbot.“ Frank: „Da halten sich auch alle dran. Heute gehen wir selten nach der Arbeit in eine Kneipe. Eher mal gibt es Kegelausflüge oder ein Fußballturnier.“ Hausmann geht mit Struska hinüber in den Kontrollraum. Stunde der Wahrheit. Wie war er denn wirklich so als Schichtführer? Stefan grinst: „Streng, aber gerecht. Wenn du Scheiße gebaut hattest, bekamst du den Besen in die Hand. Ich hab hier einige Quadratkilometer gefegt.“ Axel nickt: „Zum Glück hat er Zigarre geraucht. Da hast du schon immer von Weitem gerochen, wenn er kam.“ Die drei lachen, werden dann aber wieder ernst: „Erstens war es immer witzig mit ihm. Und zweitens: Nach außen stand er immer vor uns und hat allen Ärger von uns ferngehalten. Und genau das macht doch einen Chef aus, oder?“ NRZ Köpfe im IMV IMV Deutschland „Über dreißig Jahre IMV: Ich habe es nie bereut“ Instandhaltung, Wartung und Reparatur erfordern viel Knowhow Hans Hausmann (79) war schichtführender Industriemeister im Warmbandwerk von ThyssenKrupp. Er ist Mitglied der MercatorGesellschaft Duisburg, der Universitätsgesellschaft Duisburg-Essen und im Arbeitskreis Meister im Gewerkschaftshaus Duisburg. Vor allem aber ist er seit 32 Jahren Mitglied der IMV Duisburg e.V. Der ehemalige Bundespressereferent im Industriemeisterverband Deutschland e.V. ist noch heute der Meinung, ein Industriemeister sollte Mitglied in der IMV sein, um seine beruflichen Ansprüche zu stärken und zu verbessern. „Die Aufgaben als Industriemeister sind besonders vielfältig und anspruchsvoll. Nur fachliche Qualifikationen reichen heute nicht mehr, weil dazu die Führungs- und Arbeitssicherheitsaufgaben einen wichtigen Faktor darstellen, sind auch die Anforderungen besonders hochgestellt. Ich fand es als Meister sinnvoll, und die Entscheidung fiel mir dabei nicht schwer, dem Berufsverband der Industriemeistervereinigung Duisburg beizutreten. Das erworbene schulische Wissen dient heute teilweise nur noch als Ein- II imv aktiv Mai 2014 Referate mit der heimischen Wirtschaft. Es werden sowohl allgemeinbildende als auch gesellschaftliche Veranstaltungen geboten. Seit über dreißig Jahren gehöre ich der IMV an und habe es nie bereut. Durch Schulungen, Seminare und Besichtigungen habe ich einen wichtigen Beitrag zu meiner Existenzsicherung beigetragen und habe mein Selbstwertgefühl gestärkt. Der Austausch mit anderen Meistern und Technikern stärkt höchste berufliche Ansprüche sowie die gesellschaftlichen Aufgaben und aktiviert das geistige Potenzial.“ Mehr Köpfe gesucht Hans Hausmann, Industriemeister für Hüttentechnik stieg in die berufliche Stellung. Daraus ergibt sich ein hohes Maß von Eigenverantwortlichkeit in Sachen der Fortund Weiterbildung. Aus dieser Erkenntnis heraus lohnt es sich, sich der IMV als Mitglied anzuschließen. Die IMV arbeitet mit anderen Bildungsträgern zusammen, sie arbeitet auch in den Prüfungsausschüssen mit den Kammern zusammen, für die Weiterbildung werden Schulungen, Seminare und Vorträge angeboten. Geboten werden aber auch Besichtigungen und Um im imv aktiv Teil in der Automationspraxis die Menschen im IMV und die Erfolgsgeschichten seiner Mitglieder verstärkt ins Blickfeld zu rücken, suchen wir IMV-Mitglieder, die sich mit einem Foto und einem kurzen Statement rund um die Fragen „Warum bin ich im IMV? Was bringt mir der IMV?“ zu ihrem Verband bekennen. Bitte nehmen Sie Kontakt auf zur Automationspraxis (Armin Barnitzke, [email protected]) oder zur IMV-Pressestelle ([email protected]) Permanenter Materialfluss und Fließbänder, die nie stillstehen, sind die Symbole andauernden Wirtschaftswachstums. Gerade im digitalen Zeitalter dürfen der Waren-, der Informations- und der Kommunikationsfluss nicht zum Erliegen kommen. Dies ist eine permanente Aufgabe für Instandhalter, die Experten, um die die Unternehmen zur Zeit buhlen wie nie. Instandhaltung ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. „40 Millionen Arbeitsplätze in Europa hängen unmittelbar davon ab“, kalkuliert Norbert Bargmann, Geschäftsführer der Messe München. „An den Hochschulen“, sagt Stefan Nowak, Leiter der Instandhaltung beim Automobilzulieferer TRW in Gelsenkirchen, „werden Ingenieure lediglich in der Errichtung, aber nicht in der Instandhaltung von Systemen ausgebildet.“ Vorbeugende Instandhaltung ist unabhängig von Wartung und Reparatur ein wichtiger Garant für die Sicherstellung kontinuierlicher Produktion mit gleichbleibender Qualität. Besonders in Betrieben des Anlagenund Maschinenbaus, in der Automobilindustrie, im Luft- und Raumfahrzeugbau, bei Herstellern von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen sind Industriemeisterinnen und Industriemeister wichtige Partner für Instandhaltung, die ihr Fachwissen in Anlagen-, Produkt-, Prozess-, Programm-, Informations-, Material- und Personalwirtschaft einbringen, um für störungsfreie Abläufe im Produktionsprozess zu sorgen. Das Arbeiten mit unterschiedlichsten Technologien stellt die Instandhalter immer wieder vor neue Herausforderungen, und das Aufgabengebiet bleibt interessant und abwechslungsreich. Hinzu kommt der fachliche Austausch mit Kollegen und das Erarbeiten von Lösungen gemeinsam im Team. Instandhalter beherrschen zunehmend vernetzte, hochkomplexe und weitgehend automatisierte Prozesse und halten das Ausfallrisiko in Grenzen. Aufgrund ihrer umfassenden interdisziplinären Ausbildung haben Industriemeisterinnen und Industriemeister die idealen Voraussetzungen. Die Mischung aus fundierter Theorie und profunder Praxiserfahrung bilden eine gute Grundlage, um im Störungsfall schnell und zuverlässig die richtigen Diagnosen zu stellen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, denn Anlagen fährt und wartet man nicht auf Knopfdruck oder Mausklick, sondern mit viel Erfahrung und Knowhow. Klara Rüsenberg IMV Deutschland – Serie Rechtsanwälte informieren zum Arbeitsrecht Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall – selbst verschuldete Arbeitsunfähigkeit – Verschuldensmaßstab Dieses Mal informieren wir in unserem Beitrag über den Entgeltfortzahlungsanspruch des Arbeitnehmers bei krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit. Nach § 3 Abs.1 Entgeltfortzahlungsgesetz (EFZG) hat der Arbeitnehmer einen Anspruch auf Entgeltfortzahlung für die Dauer von sechs Wochen, wenn er durch Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit an der Erbringung der Arbeitsleistung gehindert ist, ohne dass ihn ein Verschulden trifft. Häufiger Streitpunkt ist die Frage, wann eine Arbeitsunfähigkeit als selbst verschuldet anzusehen ist. Ist dies der Fall, ist der Arbeitgeber nämlich nicht verpflichtet, das Arbeitsentgelt weiterzuzahlen. Anlass für einen Beitrag zu diesem Thema ist eine Entscheidung des Landesarbeitsgerichts Köln (Az. 7 Sa 1204/11, Urteil vom 19.4.2013). Im entschiedenen Fall verweigerte die Arbeitgeberin einer Arbeitnehmerin die Entgeltfortzahlung für die Zeit vom 22.12.2012 bis 18.1.2013, da diese die Arbeitsunfähigkeit selbst verschuldet habe. Die Arbeitnehmerin war in einem Restaurant der Arbeitgeberin beschäftigt und erlitt im Bereich eines feucht aufgewischten Fußbodens des Restaurants während ihrer Arbeit den zur Arbeitsunfähigkeit führenden Unfall. Die Arbeitgeberin begründete ihre Verweigerung der Entgeltfortzahlung in erster Linie damit, dass die Arbeitnehme- aktiv Offizielles Organ des Industriemeisterverbandes Deutschland e. V. www.imv-deutschland.de Vorsitzender Otto Piehl Am Schenkenfeld 30 97209 Veitshöchheim Tel./Fax IMV 0931/4606738 [email protected] Stellv. Vorsitzende/Leitung Pressestelle Klara Rüsenberg Kupferstr. 24 85049 Ingolstadt Tel.: 0841/99377123 E-Mail: [email protected] Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt des IMV dar. rin mit ungeeigneten Schuhen – Stoffturnschuhe mit glatter Sohle – zur Arbeit erschienen sei, obwohl sie am Vortag von zwei Vorgesetzten unabhängig voneinander darauf hingewiesen worden sei, dass die Schuhe wegen ihrer glatten Sohle nicht rutschfest und daher ungeeignet seien. Außerdem sei der frisch aufgewischte Bereich des Restaurantfußbodens, in welchem sich der Unfall ereignete, durch ein gelbes Warnschild gekennzeichnet gewesen. Das Landesarbeitsgericht Köln hatte nun zu klären, ob aufgrund der vorliegenden Umstände von einem eigenen Verschulden der Arbeitnehmerin auszugehen ist, welches ein Ausmaß erreicht, das für den Ausschluss des Entgeltfortzahlungsanspruchs nach § 3 Abs.1 S. 1 EFZG ausreichend ist. Nach Leichtfertigkeit liege in der Missachtung der Anweisung der Vorgesetzten, ist das Gericht nicht gefolgt. Als die Arbeitnehmerin am Vortag des Unfalls angeblich auf die Ungeeignetheit der Schuhe hingewiesen wurde, hatte sie noch mehr als fünf Stunden Arbeitszeit vor sich. Wenn der hinweisende Vorgesetzte das Tragen derartiger Schuhe für so exorbitant leichtsinnig gehalten hätte, wie die Arbeitgeberin nun im Prozess behauptet, hätte der Vorgesetzte die Anordnung getroffen und auch treffen müssen, dass die Arbeitnehmerin sofort ihre Schuhe wechseln muss, so das Gericht. In derselben Weise hätte er eingreifen müssen, als sie am nächsten Tag mit denselben Schuhe erschien. Vor allem aber: Der Gefahrenbereich des feucht aufgewischten Bodens, in imv-aktiv Mai 08.05.2014 IMV-Treff Hagen 08.05.2014 Stammtisch Duisburg 11.05.2014 Frühjahrswanderung Esslingen 12.05.2014 Vortrag alternative Energien Würzburg 13.05.2014 Exkursion EnBW Rheinkraftwerk Iffezheim Pforzheim 15.05.2014 Thema siehe www.imvvelbert-niederberg.de Velbert 20.05.2014 Besichtigung VW Logistikzentrum Baunatal Kassel 29.05.- 01.06.14 Radtour Esslingen Juni 05.06.2014 IMV-Treff Hagen 11.06.2014 Mitgliederversammlung Esslingen 25.06.2014 Betriebsbesichtigung Fa. Knauf oder Würzburg s.o.Tagesfahrt TRW automotive Würzburg 26.06.2014 Thema siehe www.imvvelbert-niederberg.de Velbert 03.07.2014 IMV-Treff Hagen 08.07.2014 Firmenbesichtigung, Stock GmbH, Werkzeug- u. Maschinenbau Pforzheim 31.07.2014 IMV-Treff Hagen Juli IMV Berlin „Wichtiger Lebensabschnitt vollbracht“ Der Ausbildungsverbund Teltow e.V., das Bildungszentrum der IHK Potsdam, hatte 82 Jungmeister zur feierlichen Übergabe ihrer Urkunden am 07. März 2014 eingeladen. Rechtsanwältin Yvonne Ledfuß, Fachanwältin für Arbeitsrecht Rechtsanwalt Guntram Ledfuß, Fachanwalt für Arbeits- und Verkehrsrecht ganz herrschender Auffassung in Rechtsprechung und Literatur wird im Entgeltfortzahlungsrecht nur ein solches Verhalten als anspruchsausschließend bewertet, bei welchem es sich um einen groben Verstoß gegen das eigene Interesse eines verständigen Menschen handelt. Ein im allgemeinen Sprachgebrauch als leichtsinnig bezeichnetes Verhalten erfüllt den Ausschlusstatbestand des § 3 Abs.1 S. 1 EFZG daher noch nicht. Erforderlich ist also ein besonders leichtfertiges oder gar vorsätzliches Verhalten des Arbeitnehmers. Dieses kann auch darin bestehen, dass der Arbeitnehmer in grober Weise seiner Sicherheit dienende Anordnungen des Arbeitgebers nicht beachtet. Das LAG Köln konnte in dem Verhalten der Arbeitnehmerin kein besonders leichtfertiges Verhalten erblicken. Es führt dazu aus, dass es sich bei den Stoffturnschuhen nicht etwa per se um ein ungewöhnliches und schon auf den ersten Blick für den Einsatz bei der Arbeit oder im sonstigen Alltag ungeeignetes Schuhwerk handelt, wie dies z. B. bei Stöckelschuhen der Fall wäre. Die Stoffturnschuhe seien vielmehr ein insbesondere in der jüngeren Generation weit verbreitetes Schuhmaterial, das gerade im Alltag massenhaft getragen werde. Folglich ist das Tragen der Stoffturnschuhe bei der Arbeit im Restaurantbereich kein besonders leichtfertiges Verhalten der Arbeitnehmerin. Aber auch der Argumenation der Arbeitgeberin, die besondere dem sich der Unfall ereignete, befand sich in einem auch Gästen des Restaurants zugänglichen Bereich. Außerdem handelt es sich bei den Stoffturnschuhen um ein gerade von jüngeren Leuten häufig getragenes Schuhwerk, so dass die Arbeitgeberin nach Auffassung des Gerichts jederzeit damit rechnen musste, dass eine Vielzahl von Gästen mit entsprechendem Schuhwerk das Restaurant betritt. Wären die Gefahren, die aus dem Betreten des feuchten Restaurantbodens mit derartigen Schuhen entstehen können, so groß, wie die Arbeitgeberin es der Arbeitnehmerin durch ihren Vorwurf grob leichtfertigen Verhaltens unterstellt, hätte die Arbeitgeberin den Bereich für ihre Gäste unbedingt unzugänglich halten müssen. Dass dies nicht geschah, spricht nach Ansicht des LAG Köln dafür, dass die Gefahren seitens der Arbeitgeberin und ihren Verantwortlichen im Restaurant als nicht so groß eingeschätzt wurden, wie dies der Vorwurf eines besonders leichtsinnigen Fehlverhaltens gegenüber der Arbeitnehmerin voraussetzt. In Abgrenzung zu obigem Fall ist aber von einem Verschulden des Arbeitnehmers auszugehen, wenn sich ein Arbeitsunfall ereignet, weil der Arbeitnehmer Vorgaben der Unfallverhütungsvorschriften in grober Weise missachtet (z. B. bei Missachtung des Verbots von Alkoholgenuss). Ledfuß Rechtsanwälte www.ledfuss.de In fünf Fachrichtungen war der neue Führungsnachwuchs vertreten. Die Industriemeister Elektrotechnik waren am stärksten vertreten, gefolgt von Metalltechnik mit 24, Industriemeistern Kraftverkehr mit 11 und Logistik mit 11 sowie 1 Polier. Hinzu kamen noch 4 Restaurant-, 4 Küchenund 1 Hotelmeister. Allen Jungmeistern und einer Meisterin, Susanne Dannenberg, Metall, konnten wir herzlich gratulieren und Erfolg wünschen. Vom Geschäftsführer des AVT, KarlHeinz Ganzleben, wurden in seiner Ansprache insbesondere hervorgehoben, dass der AVT nun mehr 2500 Industriemeister seit seiner Gründung 1999 ausgebildet hat. Die Absolventen können nun auch am Projekt Bachelor, dem ersten akademischen Abschluss, teilnehmen. In seiner Festrede betonte Steffen Heller, Unternehmerverband Bran- denburg-Berlin e.V., dass nun ein wichtiger Lebensabschnitt vollbracht ist. Es ist nicht leicht nach einer anstrengenden Arbeitswoche die Schulbank zu drücken. Zum Glück leben wir in einer dynamischen Wirtschaftsregion, mit einem innovativen Markt und Spitzenprodukten, in dem Industriemeister eine gute Zukunft haben. Der Jahrgangsbeste Jens Jahnke, Elektrotechnik, hat in seiner sehr launigen Rede seinen Werdegang aufgezeichnet, verbunden mit seinem Dank an die Dozenten und die Betreuung des AVT „für die schöne und aufregende Zeit“. Mario Fiebiger, Vorsitzender IMV Potsdam, überbrachte die Grüße der IMV und lobte die gute Zusammenarbeit des AVT mit dem IMV. Er bot einen umfassenden Erfahrungsaustausch an. Den Schlusspunkt bildeten die Kraftverkehrsmeister mit ihrem selbst zusammengeschweißten Kunstwerk, einer Kunstfigur aus diversen Fahrzeugteilen hergestellt. Peter Müller IMV Kassel Besichtigung des Cross Docking bei VW Kassel in Baunatal VW Kassel hat seit 1957 einen Standort in Baunatal, das seinerzeit noch zu Kassel gehörte, daher die Namensgebung. Unübersehbar ist das VW Logo, das mit seinen acht Metern Durchmesser das größte sich drehende VW-Logo der Welt ist. Trotzdem laufen in Baunatal keine VW vom Band, sondern es ist der größte deutsche Standort für „VW Komponenten“. Allein im Jahre 2008 fertigten die 4200 Beschäftigte rund 2,8 Millionen Getriebe für die Volkswagen-, Audi-, Seat- sowie Škoda-Modelle. Im März 2010 verließ das einhundertmillionste Getriebe das Werk Kassel. Abfertigungsstation Die Station, die unter dem Namen Cross Docking läuft, ist seit Ende 2012 fertig. An 10 Stationen Docken Lkws an und werden Be- und Entladen. Ein ausführlicher Bericht folgt nach unserem Besuch im Mai. Norbert Kesler Mai 2014 imv aktiv III Connecting Global Competence Neuer Ausstellungsbereich: Professionelle Servicerobotik OPTIMIZE YOUR PRODUCTION 6. Internationale Fachmesse für Automation und Mechatronik 3.– 6. Juni 2014 | Messe München www.automatica-munich.com Nr. 5 / Mai 2014 Themenspecial Verpackung & Logistik Seite 23 Flexible Anlage für kleinere Chargen ergänzt vollautomatische Linie Roboter verpackt Motoröl-Flaschen Seit Jahren verpackt Valvoline große Serien seiner Motorenöl-Flaschen mit einer vollautomatischen Abfüllanlage. Weil die Umrüstung der großen Anlage zum Verpacken kleinerer Serien nicht kosteneffektiv war, investierten die Niederländer für die kleineren Chargen in eine zusätzliche Anlage. Zum Einsatz kommt hier der speziell für Verpackungsarbeiten entwickelte Yaskawa-Roboter Motoman HP20F. „Die neue Roboterlinie zur Verpackung von Flaschen mit ValvolineÖl in Kartons ist dafür vorgesehen, die mechanische Abfüllanlage für größere Serien zu ergänzen“, erläutert Projektleiter Kees Verbunt. „Daher muss die Verpackungsgeschwindigkeit der Roboterlinie auch nicht so hoch sein. Wichtig ist für uns, dass wir über eine Verpackungseinheit für kleinere Serien verfügen, um Umrüstungskosten zu vermeiden.“ Am Anfang stand die Idee einer kleinen Abfüllanlage mit einer Geschwindigkeit von maximal 20 Flaschen pro Minute, bei der die Flaschen manuell auf das Band gestellt und heruntergenommen werden. Im Laufe des Projekts erhöhte sich die Kapazität jedoch auf 40 Flaschen pro Minute. „Da bei dieser Kapazität ein manuelles Be- und Entladen nicht mehr möglich ist, entstand die Notwendigkeit einer weiteren Automatisierung, und so wandte sich Valvoline an uns“, erklärt Ad Nieuwlaat, Produktionsleiter beim Systemintegrator Overveld Packaging, der für Konzeption, Aufbau und Service verantwortlich ist. „In der Angebotsphase sind wir an verschiedene Automatisierungsanbieter herangetreten, aber letztlich haben wir uns aufgrund der guten Leistungsdaten und des wettbewerbsfähigen Preises für die Overveld-Anlage mit einem Yaskawa-Roboter entschieden“, ergänzt Verbunt. Er ist zufrieden: „Die gesamte Linie ist sehr übersichtlich, an allen Stellen zugänglich und überall mit Not-Aus-Vorrichtungen zum Abschalten der kompletten Anlage oder Teilen versehen. Darüber hinaus bietet Overveld einen 24 Stunden-/7 Tage-Service.“ Für die Abfüllanlage hat Overveld, seit 2012 Systemintegrator von Yaskawa Benelux, den Roboter HP20F mit 20 kg Nutzlast gewählt. Dieser High-Speed-6-Achs-Roboter ist vor allem wegen seiner kompakten Bauweise und seiner großen Reichweite von mehr als 1,70 Metern ideal für die Handhabung kleiner bis mittelgroßer Stücke. Der Roboter übernimmt drei Funktionen: Er stellt den Karton auf, füllt den Karton mit Flaschen und klebt den Karton auf der Ober- und Unterseite zu. Die Ansteuerung erfolgt mit der Steuerung FS-100, die speziell für Picking and Packing entwickelt wurde. Die Verarbeitung der Sensorsignale in Echtzeit oder Reaktionen auf Kamera-Informationen sind damit leicht möglich. Programmierung und Ansteuerung können über einen PC oder eine SPS erfolgen. „Die FS-100 eignet sich sehr gut für kompakte Installationen und wird häufig für unsere Abfüllanlagen eingesetzt“, sagt Nieuwlaat. „Diese Verpackungseinheit, wie sie jetzt für Valvoline geliefert wurde, ist für uns eigentlich eine Standardlösung, die für verschiedene Anwendungen einsetzbar ist. So bauen wir zum Beispiel derzeit eine ähnliche Anwendung für das Einpacken von kleinen Zwiebelsäcken.“ Hier wird zwar die Nutzlast von 20 kg nicht benötigt, wohl aber die große Reichweite. Projektleiter Kees Verbunt (rechts) von Valvoline und Ad Nieuwlaat, Produktionsleiter von Overveld Packaging, mit der neuen Abfüllanlage mit dem Yaskawa Motoman Roboter HP20F Yaskawa Europe GmbH www.yaskawa.eu.com Zuführung von Fertigspritzen in eine Endverpackungsanlage Roboter handhaben 600 Spritzen pro Minute auf engstem Raum LÖSUNGEN, DIE GREIFEN. Gemeinsam mit dem Schweizer Robotikspezialisten Robotronic hat Mitsubishi Electric eine Handlinglösung für die Zuführung von Fertigspritzen in eine Endverpackungsanlage entwickelt. Deren Vorteile: Besonders platzsparende Bauweise, hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit (bis zu 600 Spritzen pro Minute) und Möglichkeit zur schnellen Umrüstung zwischen verschiedenen Formaten. Die Lösung führt Einwegspritzen über ein Schienensystem schnell und flexibel dem Verpackungsprozess zu. Sie besteht aus zwei modular aufgebauten Roboterzellen, die Robotronic MRTs (modulare Robotertechnik) nennt. In einer Zelle übernehmen zwei aufeinander abgestimmte Melfa Roboter der RV-4FL-Serie das komplette Handling von Tubs und Spritzenträgern sowie den verschiedenen Spritzenformaten von 0,5 bis 10 Milliliter. Dazu verfügen sie über eine entsprechende Umrüstoption. Die zweite Zelle enthält einen drehbaren Magazinturm, der bis zu 20 mit den Spritzenträgern befüllte Tubs in die Anlage befördert. Das MRT-Basismodul nimmt mit 1,0 mal 1,30 Meter eine Fläche von knapp einer Europalette ein und ist 2,20 Meter hoch. Mike Weber, Geschäftsführer der Robotronic: „Die kompakte Bauweise macht unsere MRTs einzigartig. Eine ähnliche Maschine eines anderen Herstellers braucht in etwa drei- bis viermal so viel Platz. Und gerade daran mangelt es in der Produktion meistens.“ Die beiden kompakten ÜberkopfKnickarmroboter können sowohl Renesting- als auch Denesting-Aufgaben durchführen und verarbeiten in der Beispielapplikation 400 Sprit- WIR VERBINDEN PROZESSWISSEN MIT KOMPETENZ IM ENGINEERING UND MASCHINENBAU. Die Besonderheit der Spritzenhandlinglösung ist es, die Melfa-Roboter nicht nur über Kopf hängend, sondern auch zu zweit auf engstem Raum zusammenarbeiten zu lassen zen pro Minute. Durch Integration einer zusätzlichen Achse lässt sich die Leistung der Zelle auf 600 Stück pro Minute erhöhen. Der Drehturm wird von einem Servomotor MR-J4 der Japaner angetriebenen. Über den Turm lässt sich das MRT während des laufenden Prozesses nachladen und so die Standzeit reduzieren. Um die gleiche Autonomie mit einem Förderband zu erzielen, wäre ein Band von vier Metern Länge erforderlich. Zudem hat Weber ein maßgeschneidertes Gesamtkonzept für das Zuführen und Verpacken von Vials realisiert, in der ebenfalls zwei Melfa Roboter der RV-4FL-Serie sowie insgesamt zwölf Servoantriebe vom Typ MR-J4 integriert sind. Die Anlage setzt sich aus zwei MRT-Zellen mit je einem 6-Achs-Roboter zusammen und ist quasi beliebig erweiterbar. Eine Förderlinie mit acht servoange- triebenen Positionierschnecken führt die Vials den Robotern zu, die für das Handling zuständig sind. Dazu nehmen sie mit Vakuumgreifern jeweils zwei Reihen Vials zu je fünf Stück von der Förderstrecke und setzen sie in bereitstehende Packmittel. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Maschine liegt bei 300 Stück pro Minute. Die Dynamik der Servos zeichnet sich insbesondere in der Förderstrecke durch schnelle Beschleunigung und hohe Bremsmomente bei sehr sanftem Anfahren und Abbremsen aus. Beim Taktfördersystem der Packmittel ist ihre hohe Präzision wichtig, denn die Maschine muss alle 300 Millisekunden neue Blister positionieren, um mit dem Sekundentakt der Kartonier-Zuführkette mitzuhalten. Mitsubishi Electric Europe B.V. Industrial Automation www.mitsubishielectric.com Q Maßgeschneiderte Roboteranlagen, individuell geplant und schlüsselfertig gebaut Q Lösungen u.a. für die Automatisierung komplexer Bearbeitungsprozesse und die Werkzeugmaschinen-Automation Q Linear- und Flächenportalroboter aus dem Modulbaukasten Q Anlagen-Retrofit und Energieoptimierung Q Komplettes Leistungsspektrum: Projektierung und 3D Simulation Sicherheitskonzepte Mechanik-/Elektrokonstruktion Softwareentwicklung Maschinen- und Schaltschrankbau iNDAT Robotics GmbH 65462 Ginsheim - Gustavsburg Tel.: 0 61 34 / 56 48 - 0 E-Mail: [email protected] www.indat.net Themenspecial Verpackung & Logistik Nr. 5 / Mai 2014 Seite 24 Transmodul ist ein einachsiger, schienenbasierter Roboter – einzelne Module bewegen sich autonom Roboter setzen Gummi-Burger in der Verpackung zusammen Seit Mai 2013 verfügt der Süßwarenspezialist Trolli über eine Anlage von Gerhard Schubert, die pro Minute bis zu 540 Mini Burger vollautomatisch zusammensetzt und verpackt. Die Packstraße besteht aus 17 Teilmaschinen und verfügt über 18 TLM-F4-Roboter. Alles ist fast wie beim Original, nur süß statt herzhaft und sehr viel kleiner. Der Trolli Mini Burger besteht aus mehreren Schichten Fruchtgummi und Schaumzucker, die lose in festgelegter Reihenfolge und Orientierung aufgestapelt im Klapptray liegen. Verpackt wird das Ganze mit einer TLM-Anlage aus Crailsheim. Aktuell liegt der geforderte Arbeitstakt bei 540 Verpackungen / Minute. Dafür müssen 1620 Einzelteile in den Klapptrays zu Mini Burgern zusammengesetzt werden. Erreicht wird diese Leistung mit dem bewährten Konzept der TLM-F44-Packstraße. In diesem Fall besteht sie aus 17 Teilmaschinen und verfügt über 18 angeordnete TLM-F4-Roboter. Damit zählt sie zu den größeren TLM-Anlagen. Die Packstraße integriert zwei Transmodulstrecken. Der eine Schienenstrang misst 30 m. Es ist die längste Transmodulstrecke, die Schubert bisher realisiert hat. Darauf transportieren 30 Transmodule die Klapptrays in den Pickerbereich und weiter zum Verschließen. Der zweite Schienenstrang befördert die geschlossenen Trays bis zum Siegelprozess. Das patentierte TLM-Transmodul ist ein einachsiger, schienenbasierter Roboter mit kontaktloser Energieund Datenübertragung. An jedem Ende des Schienenstrangs befindet sich eine Wendeeinheit, so dass entladene Module auf einer Unterspur an das andere Ende zurückfahren können. Die einzelnen Transmodule bewegen sich autonom. Für das Ablegen der Klapptrays bewegt sich das Transportmodul getaktet. Dann schließt es sich einem Verbund von Transmodulen an, der sich beim Pick-and-Place- Vorgang wie ein kontinuierlicher Kettenförderer verhält. In den Pickerstationen führen die ersten drei Produktbänder das Unterteil des Trolli Mini Burgers zu. Es folgen je drei Produktbänder für das Mittelund Oberteil. Die Zuführungen sind quer zur Anlage angeordnet. Scanner erfassen Position, Drehlage und Unter- oder Oberfläche der Fruchtgummis. Weist die richtige Seite nach oben, legt der TLM-F4-Roboter das Produkt direkt in eine Schale der Klapptrays ein. Muss ein Burger-Element gewendet werden, kommt das Produkt in ein Wendeaggregat unmittelbar neben dem Produktband. Am Ende der Picker-Straße ist der Fruchtgummi-Burger komplett und die Deckel werden in der Verschlussstation verschlossen und mit Etikett sowie Chargen-Nummer versehen. Ein Kamerasystem von Cognex überprüft die Kennzeichnung. Für die Versiegelung setzt Trolli auf ein modernes Ultraschall-Aggregat, damit das Klapptray verlässlich dicht ver- Die Packstraße verfügt über 18 TLM-F4-Roboter schließt, vom Verbraucher aber möglichst leicht zu öffnen ist. Ein TLM-F2-Roboter entnimmt dazu die Klapptrays aus dem Werkzeug und gibt sie in das Siegelaggregat. Nach dem Siegelvorgang greift ein Zweiachsroboter die fertigen Klapp- trays und legt sie auf das Auslaufband ab. Die fertigen Produkte durchlaufen eine Kontrollwaage und einen Metalldetektor. Gerhard Schubert GmbH www.gerhard-schubert.de Gesamtkosten 720 statt 3700 Euro für konventionell konstruierten Greifer Auf 15 Quadratmetern über 20 Packeinheiten in der Minute Modularer Baukasten spart Zeit und Geld beim Greiferbau für Verpackung Palettieren ohne Stillstände Beim Bau eines Greifers für Verpackungsmaschinen kann Schmalz' Baukastensystem für den modularen Aufbau von Vakuum-Endeffektoren (VEE) Zeit und Geld sparen, zeigt ein Vergleich mit der konventionellen Fertigung. „Konventionell konstruierte Vakuumgreifer stellen ein Nadelöhr bei der Entwicklung, Montage und Inbetriebnahme von kundenspezifischen Verpackungsmaschinen dar“, so die Vakuumspezialisten aus Glatten. Abhängig auch von der Fertigungstiefe des Maschinenbauers ergebe sich ein Konstruktionsaufwand und eine Fertigungsdauer inklusive Wartezeiten von 1 bis 4 Wochen. Besonders problematisch ist dies, wenn aufgrund der Produktwechsel immer wieder andere Greifer auf der Maschine integriert werden müssen. Der Extremfall sind Beutelverpackungen, etwa Nachfüllbeutel für Flüssigseife. Hier werden oft an einem Arbeitstag verschiedene Beutelformate verpackt, weil auf einer Maschine verschiedene Produktlinien gefahren werden. In Einzelfällen werden Maschinen so flexibel aufgebaut, dass bis zu zehn Varianten eines Beutels verarbeitet werden. Zudem verändert sich eine Beutelverpackung im Durchschnitt alle ein bis zwei Jahre Alle VEE-Elemente sind aus FDA- und BfR-konformem Polyphenylsulfon gefertigt. Ihre Oberflächen sind leicht zu reinigen und beständig gegenüber alkalischen Reinigungslösungen Dank eines patentierten Sicherheitskonzepts lassen sich mit den standardisierten Roboterzellen Palletsystem 1250 von Koch Industrieanlagen unterschiedlichste Gebinde selbst bei Palettenwechsel unterbrechungsfrei palettieren. Und das bei minimalem Platzbedarf, denn das Roboter-System palettiert auf einer Fläche von circa 15 Quadratmetern über 20 Packeinheiten in der Minute. Haupteinsatzgebiet ist die automatische Palettierung am Ende von Verpackungslinien. Neben der effizienten Technik punktet die Anlage mit einem geringen Investitionsaufwand. So sind die Palletsystems schon ab 80 000 Euro erhältlich. Zur Miete kostet das System monatlich 1500 Euro. Koch Industrieanlagen GmbH www.koch-roboter.de Einsatzmöglichkeiten der Palettierroboter erweitert Kanister und Säcke greifen in Form, Farbe, Verpackungsmaterial, Größe oder Füllgrad. Das bedeutet, dass auch alle ein bis zwei Jahre neue Greifer aufgebaut werden müssen. Diesen Anforderungen kommt das VEE-System entgegen. Nach dem Prinzip „Konfigurieren statt konstruieren“ kann der Anwender mit einer intuitiv bedienbaren Software aus Einzelteilen wie Flanschen, Verbindungselementen und Sauggreifern seinen Endeffektor mit nur wenigen Klicks zusammenstellen. Über die 3D-Vorschau können Änderungen Schritt für Schritt verfolgt werden. Das 3D-Modell des Greifers lässt sich einfach in bestehende CADKonstruktionsprogramme einbinden. Zusätzlich erhält der Anwender di- rekt nach Fertigstellung der Konfiguration eine detaillierte Teile-Stückliste und die technischen Daten. Durch die Verwendung des VEE-Systems reduziert sich der Aufwand zur Greiferdefinition und Montage auf gerade einmal eine Stunde. Auch die Kosten sinken. Summiert man die Ausgaben vom ersten Handhabungstest bis zur Maschineninbetriebnahme und bezieht in die Betrachtung einen Formatwechsel sowie eine Änderung des Füllgrads des Produkts ein, ergeben sich für den VEE Gesamtkosten von 720 Euro, für konventionell konstruierte Greifer 3700 Euro. J. Schmalz GmbH www.schmalz.com Mit neuen Greifsystemen erweitert Roboterspezialist Roteg die Einsatzmöglichkeiten seiner Palettierroboter. So haben die Dortmunder für das Palettieren von Kanistern und Kartons einen Multifunktionsgreifer konzipiert, so dass mit einem Greifsystem unterschiedliche Produkte palettiert werden können – ohne Rüstzeiten und umständlichen Werkzeugwechsel. Zudem wurde der Zangengreifer für die Absackung weiterentwickelt. Der Zwei-Achs-Greifer sorgt für eine sanfte Handhabung von Packstücken, die unterschiedliche Füllungen beinhalten können. Durch das unabhängige Schwenken der Achsen, können Säcke unbeschädigt aufgenommen, gegriffen und abgelegt werden. Flexible Handhabung von Kanistern und Säcken Roteg AG www.roteg.de Visualisierungsspezialist WEIGANG stellt neuen Katalog vor Wer Informationen vermitteln, Prozesse organisieren oder Ergebnisse präsentieren muss, ndet im neuen Katalog „Visualisierung“ von WEIGANG für jeden Fall die passende Visualisierungslösung. WEIGANG-Vertriebs-GmbH Tel.: 09303 / 98 160 - 0 E-Mail: [email protected] www.weigang.de Nr. 5 / Mai 2014 Themenspecial Verpackung & Logistik Seite 25 Architektur mit zwei Prozessoren spart Datentausch zwischen Sicherheits- und Standardsteuerung Süßwaren automatisiert verpackt Unter dem Motto Packaging your Ideas bietet der Maschinenbauer Loeschpack ein breites Programm für alle Bereiche der automatischen Verpackung von Süßwaren, Schokolade und Dauerbackwaren. Dabei setzt man auf Automatisierungstechnik von Rockwell. „Wir entwickeln für jeden Kunden individuell maßgeschneiderte Maschinen“, so Bernd Dürr, Leiter der Elektrokonstruktion. Insbesondere ist Loeschpack Spezialist für Falteinschlagmaschinen zur Verpackung von Schokolade und Kaugummi. Ein Beispiel ist die LRM/2-G-S: Diese kompakte, zweibahnige Maschine schlägt kleine Schokoladeriegel, Napolitains und Ähnliches in Hüllstoffe ein. Sie bietet einen Leistungsbereich von bis zu 1000 Artikel pro Minute bei großem Formatbereich. Vor allem aber ermöglicht die LRM/2-G-S viel Flexibilität: Sie kann Artikel in ein oder zwei Packmaterialien hüllen, verschiedene Hüllstoffe verarbeiten und unterschiedliche Faltungsarten realisieren. Sie kann im Linienverbund mit dem Displaykartonierer WKM-2 eingesetzt werden. Auch die WraparoundKartonierlösung ermöglicht eine hohe Flexibilität bei den Formaten und eine schnelle Umstellung auf andere Schachtelinhalte und Produktabmes- sungen: Denn alle wichtigen Funktionen der Maschine wurden über Servoachsen realisiert. Für die Steuerung beider Anlagen kommt das Guardlogix-System zum Einsatz. Die Sicherheitssteuerungen der Serie 1756 verfügen über eine Architektur mit zwei Prozessoren und eignen sich für SIL 3-PLe-Anwendungen. „Bei getrennten Systemen besteht immer der Nachteil, dass ein Datentausch zwischen Sicherheitssteuerung und Standardsteuerung realisiert werden muss, um zum Beispiel Fehler auf dem Bedienpanel anzeigen zu können. Das entfällt bei Guardlogix“, betont Dürr. Zudem sei das Sicherheitssystem einfach zu bedienen und die Fehlerauswertung sei leichter. Darüber hinaus unterstützen die Guardlogix-Systeme CIP Safety über Ethernet/IP. Dürr: „So können wir eine durchgängige Kommunikation realisieren – sowohl die LRM/2-G-S als auch die WKM-2 sind über Ethernet/IP vernetzt.“ Auch die Signale der Sicherheitssteuerung werden über die Standard-Ethernet-Leitung übertragen: „Ein zusätzlicher Verdrahtungsaufwand ist nicht notwendig“, betont Dürr. Damit lässt sich zum Beispiel auch ein Not-Aus für die gesamte Linie realisieren – gleich welcher Not-Aus-Schalter betätigt wird, es bleiben immer der Displaykartonierer und die Falteinschlag- Alle Komponenten sind in ein Netzwerk eingebettet Die kompakte, zweibahnige Hochleistungs-Falteinschlagmaschine LRM/2-G-S im Linienverbund mit dem Displaykartonierer WKM-2: Das Ganze wird gesteuert von Rockwells Guardlogix-System maschine stehen. Zur Bedienung der Maschinen kommt das Panel View Plus zum Einsatz. Hier ist zum Beispiel auch die Rezeptverwaltung hinterlegt – über die grafische Oberfläche lassen sich die gewünschten Formate leicht einstellen. Rockwell Automation GmbH www.rockwellautomation.de Etikettierer, Tintenstrahldrucker und Laser im Griff Verpacken in Zeiten von Industrie 4.0 Kennzeichnungsprozesse steuern Wie sich VerpackungsmaschinenHersteller auf die Industrie 4.0 einstellen, erläutert Hans-Jürgen Heinrich, Produktmanager für den Geschäftsbereich Systeme bei Multivac, am Beispiel des Multivac Line Control (MLC). „In der Industrie 4.0 gibt es die Brüche zwischen einzelnen Insellösungen einer Produktionslinie nicht mehr: Alle Komponenten sind in ein Netzwerk eingebettet und werden über eine zentrale Instanz gesteuert“, betont Heinrich. Mit dem hauseigenen Multivac Line Control (MLC) stellt man in Wolfertschwenden bereits die Weichen in Richtung Industrie 4.0. „Die übergeordnete Steuerungseinheit koordiniert alle Komponenten einer Verpackungslinie. So lassen sich alle Parameter und Einzelschritte überwachen, protokollieren und auswerten. Die Produktionsprotokolle könnten bis auf das einzelne Packgut genau ausgewertet werden. So lassen sich Qualitätsmängel und Überproduktionen verhindern. Steuerung der Vorprozesse Auch eine Vernetzung und Weitergabe der Produktionsdaten in die Organisations- und Datenstruktur ist möglich, also die Anbindung an Manufacturing Execution (MES)-Systeme zur Produktionssteuerung, an Enterprise Resource Planning (ERP)-Systeme zur Auftragsverwaltung sowie an Systeme zur Maschinen- und Betriebsdatenerfassung. „Zudem übernimmt MLC die weitgehende Steuerung der Vorprozesse, die bisher meist auf mehrere Mitarbeiter verteilt sind.“ Die Liniensteuerung gibt dann Packstoffe und MLC basiert auf einem Netzwerk aus Industrie-PCs. Die Daten werden lokal verarbeitet, aufbereitet und gefiltert. Dabei bildet das HMI 2.0 die Schnittstelle zum Bediener Hilfsstoffe vor, kontrolliert deren korrekte Bereitstellung, stellt die Anlage und alle Einzelmodule auf den nächsten Arbeitsschritt ein und weist den Mitarbeiter auf seine Aufgaben ein. Vorteil des vernetzten virtuellen Systems: Ein Mitarbeiter, der beispielsweise eine Folienrolle aus dem Packstofflager holen soll, könne kaum beurteilen, ob eine angebrochene Rolle für die nächste Charge reicht. Im Zweifelsfall greift er lieber zu einer neuen Rolle, um unerwünschte Maschinenstopps zu vermeiden. „So entstehen unnötige Kosten.“ Die zentrale Liniensteuerung dagegen könne schnell aus den Produktionsparametern ausrechnen, ob die Rolle reicht. Multivac Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG www.multivac.com Mit Bluhms Software Bluhmware Control lassen sich alle Kennzeichnungssysteme – Etikettierer, Tintenstrahldrucker, Laser – in Millisekunden ansteuern. Alle Kennzeichnungssysteme und Peripheriegeräte sind übersichtlich abgebildet und der Status einsehbar. Chargendatenverwaltung, MHD-Ermittlung und Ähnliches erleichtern die tägliche Arbeit. Videos, Bilder Nonstop-Printing-Funktion: Zwei synund Piktogramme unterstützen chronisierte Inkjet-Druckköpfe sorgen bei der Fehlerdiagnose. Ergän- für höhere Druckerverfügbarkeit zend zur Prozesssteuerungssoftware Control gibt es das Bluhmware Cockpit, mit dem sich auf einen Blick die Kennzeichnungssysteme und Produktivität überwachen lassen. Im Inkjet-Bereich gibt es Neuerungen bei den Markoprint-Tintenstrahldruckern. Mit dem automatisch selbstverschließenden InkjetDruckkopf für HP-Kartuschen kann das hochauflösende Thermo-Inkjet-Druckverfahren auch mit schnelltrocknenden Tinten zuverlässig eingesetzt werden, wo bisher nur Continuous Inkjet in Frage kam. Der Automatikschutz schützt vor Staub und sorgt für permanente Druckbereitschaft. Bluhm Systeme GmbH, www.bluhmsysteme.com Motion Control Drives einfach präzise. Überlegene Antriebslösungen mit höchster Präzision, hohem Wirkungsgrad, schnellen Lieferzeiten. Ihr Wettbewerbsvorteil: Antriebstechnik von Sumitomo Drive Technologies. Mit modularen Kunststoffketten Aufsteigendes Förderband Halle B5, Stand 316 Mit einem unteren Knick ist das aufsteigende modulare KunststoffkettenFörderband AM-K von Geppert-Band ausgestattet. Mit dieser Erweiterung seiner Produktplatte stellt das Unternehmen nach Flach-Förderbändern also nun auch ansteigende Förderbänder her. Dabei ist der Knick vom Boden aus zwischen 40 und 60° in Stufen von 5° verstellbar. Ausgerüstet mit Begrenzungs-Seitenplatten und Querstollen kann der Gurt auch kleinste Teile oder Schüttgut sicher transportieren. Standardmäßig werden sechs Nutzbreiten von 182 bis 562 mm angeboten. Alle Ketten sind leicht zu reinigen und für Lebensmittel zugelassen. Zur Instandhaltung lassen sich einzelne Glieder einfach ersetzen. Da das Band in Deutschland hergestellt wird, ist es in nur zehn bis zwölf Tagen in individuellen Maßen lieferbar. Telefon +49 8136 66-0 [email protected] www.sumitomodrive.com Geppert-Band GmbH; www.geppert-band.de 0001554465_000001.indd 1 09.04.14 13:30 Themenspecial Verpackung & Logistik Nr. 5 / Mai 2014 Seite 26 Bildverarbeitung und visuelle Erkennung von Lebensmitteln werden immer wichtiger Lebensmittelindustrie fordert hygienische Roboter Zutaten, Rohstoffe und Produkte sortieren, portionieren, verarbeiten, packen und stapeln – in der Lebensmittelbrache gibt es eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten für Industrieroboter. „Die Lebensmittelindustrie bietet ein enormes Wachstumspotenzial“, erklärt Björn Gentsch vom Deutschland-Vertrieb bei Denso Robotics. Ein erhebliches Potenzial sieht er in der Fisch- und Fleischverarbeitung. Hier arbeiten die Mörfeldener etwa mit einem Unternehmen aus Norwegen zusammen, das sich auf die Fischverarbeitung spezialisiert hat. „Unser Roboter übernimmt das Filettieren des Fisches und bedient das Schneidemesser“, erklärt Gentsch. Der Fisch wird dabei mit Hilfe von Feinsensorik vermessen, so dass analysiert werden kann, an welchen Stellen das Messer genau ansetzen muss Industrie anzeiger 3. Fachforum Energieeffizienz – Druckluft mit Sparpotential oder wo sich beispielsweise Gräten und Haut befinden. Für den Kunden hat der Robotereinsatz den Vorteil, dass Gewicht und Form der Filets nahezu identisch sind, wenn sie in den Verkauf gelangen. Ein weiterer Kunde ist in der Verpackung von Käse tätig. Das deutsche Unternehmen liefert Käsesorten in verschiedenen Verpackungsgrößen, Einheiten und Formen. Die Roboter übernehmen hier die komplette Verpackung und Palettierung des Käses – von der Portionierung bis zum Einlegen von Trennpappen und Stapelung. „Ohne Roboter-Einsatz könnte das Unternehmen nicht flexibel auf eine geänderte Nachfrage reagieren. Es muss nur die jeweilige Programmierung aufgerufen und schon kann eine andere Käsesorte verarbeitet werden“, betont Gentsch. Allerdings stellt die Lebensmittelindustrie die Hersteller vor Herausforderungen. Denn alle Roboter, die mit Nahrungsmitteln in Berührung kommen, müssen hohen Reinheitsstandards genügen und dürfen keine Kontaminationsquellen und Angriffspunkte für Schmutz und Bakterien bieten. Zudem sollten sie abwaschbar und resistent gegenüber Reinigungsund Desinfektionsmitteln sein. J e tz t a n m e ld e n Im laufenden Betrieb erweitert Das Fachforum auch in der INDUSTRIEevents-App Available on the Die Partner An den 96 Versandplätzen verpacken die Mitarbeiter die Aufträge zusammen mit E-Commerce-Ware in Kartons 21 . M A I 20 14 www.industrieanzeiger.de/smartenergy/forum App Store ! Denso Europe B.V. www.densorobotics-europe.com Automatische Kommissionierung bewältigt Online-Bestellungen Melden Sie sich heute noch an und erleben Sie: Bauen Sie Ihr Netzwerk aus und diskutieren Sie mit den Profis der Branche. und damit sehr hygienisch angeschlossen werden. Zusätzlich können die Roboter aufgrund des Zugriffs auf das Orin-Netzwerk mit einer Vielzahl von Komponenten wie Greifern und Kameras zusammenarbeiten. „Die Bildverarbeitung wird immer wichtiger, da Verbraucher nach identisch und perfekt aussehenden Produkten verlangen“, erklärt Gentsch. Automatisches Kleinteilelager Für Sie persönlich: Erfolgscoach Ilja Grzeskowitz zeigt Ihnen das Geheimnis erfolgreicher Veränderung • ein Programm das keine Wünsche offen lässt • geballte Kompetenz in der Drucklufttechnik • ein Forum, das Sie mit Sicherheit voran bringt • Praxisbeispiele eines Anwenders Besonders beliebt in der Lebensmittelbranche sind deshalb Roboter aus Edelstahl. Die Norm IP67 wird für fast alle Aufgabenfelder in der Verarbeitung von Lebensmitteln verlangt. Zudem sind die Roboter zum Schutz oft mit speziellen Hüllen versehen, denn häufig wird auch unter Frostbedingungen gearbeitet. Die Denso-Roboter sind für die Lebensmittelindustrie gut geeignet, da sie über eine innere Verkabelung verfügen. Sie können zudem von unten Mammutprojekt bei laufendem Betrieb umgesetzt Für Tchibo betreibt die BLG Handelslogistik in Bremen eines der größten Logistikzentren Europas. Nachdem man seit Sommer 2013 neben der Versorgung des stationären Handels auch die Abwicklung der Online-Bestellungen übernommen hat, wurde das Zentrallager ausgebaut – mit SSI Schäfer als Generalunternehmer für die Intralogistik. Eine automatische Lösung sorgt für die Kommissionierung. Entdecken Sie Potentiale zur Optimierung und Kostenreduzierung in allen Bereichen der Drucklufttechnik am 21.05. 2014 in Stuttgart Der Fisch wird mit Hilfe von Feinsensorik vermessen, so dass analysiert werden kann, an welchen Stellen das Messer genau ansetzen muss oder wo sich beispielsweise Gräten und Haut befinden Bild: Sintef_TYD Über 50 Millionen Euro hat BLG in das 92 000 m² große Logistikzentrum investiert. „Das gesamte Projekt haben wir bei laufendem Betrieb umgesetzt“, erklärt Stefan Kubin, Projektleiter bei SSI Schäfer. Der Umsetzungszeitraum betrug ca. 12 Monate. Highlight ist ein neues, komplett mit Fördertechnik ausgestattetes, 2-geschossiges Sortergebäude, welches durch eine neue Fördertechnikbrücke mit den restlichen Hallen verbunden ist. Darüber hinaus wurden drei Be- standshallen neu eingerichtet, ebenso die Halle für die Retourenabwicklung. 17 km Fördertechnik, 20 Behälterpuffer, 133 Kommissionierplätze, 14 Kartondurchlaufregale, 96 Verpackungsplätze, Palettenfördertechnik, Behälter und Behälterpalettierer sowie 42 Teleskopgurtförderer sorgen jetzt für effiziente Prozesse. Alle Onlineaufträge werden in Wannen kommissioniert, während die Shopversorgung in Kartons (Nachversorgung) und Behältern (Erstversorgung) erfolgt. Die Ladungsträger gelangen per Fördertechnik direkt zu den auf zwei Hallen verteilten Kommissionierplätzen. Dort entnehmen die Mitarbeiter die Ware entweder aus den dahinter angebrachten Durchlaufregalen per Pick-by-LightSystem oder direkt von der Palette. Wie viele und welche Artikel kommissioniert werden müssen, zeigen die Monitore am Arbeitsplatz an. Durch eine installierte Gewichtskontrolle werden Kommissionierfehler sofort erkannt. Bis die Aufträge abgearbeitet sind, führt die Fördertechnik die Behälter von einem Arbeitsplatz zum nächsten. Reicht ein Behälter nicht für einen Auftrag aus, steht bereits der nächste zur Kommissionierung neben dem Bediener bereit. Fertig bestückte Behälter gelangen über die Fördertechnikbrücke in das Sortergebäude. Dort hält ein Behälterpuffer bis zu 13 500 Behälter vor und führt die Aufträge zusammen. Anschließend verpacken die Mitarbeiter die Aufträge zusammen mit E-Commerce-Ware versandfertig in Kartons, die über einen Sorter sowie Teleskopgurtförderer direkt zum Warenausgang geschickt werden. SSI Schäfer / Fritz Schäfer GmbH www.ssi-schaefer.de Die Ausbaustufe bietet Platz für über 11 000 Behälter (600 x 400 mm) oder über 22 000 Behälter (300 x 400 mm) Bereits nach drei Jahren war das 2-gassige automatische Kleinteilelager bei der Jacob GmbH in Kernen zu klein geworden. Da der IntralogistikSpezialist MFI eine Erweiterung in der ersten Baustufe schon eingeplant hatte, konnte der Anbau im laufenden Betrieb erfolgen. Vorgaben des Kunden waren: Verdoppelung der Anlagenleistung; 2 weitere Regalgassen für Behälter 600 x 400 mm (doppeltief gelagert) und Behälter 300 x 400 mm (4-fachtief gelagert); Anbindung der neuen Gassen an die vorhandene Zuführstrecke aus dem Produktionsgebäude; Kommissionierplatz im UG, der auf alle 4 Gassen zugreifen kann und Erweiterung für den Kommissionierplatz im OG, so dass auch von dort auf alle Gassen der Zugriff erfolgen kann. Dank des modularen Aufbaus der Lagermanagement-Software (EDY) konnte die Umsetzung nahezu unterbrechungsfrei erfolgen. Eine Herausforderung waren jedoch der beengte Platz und die händische Einbringung der Baugruppen durch Kellerfenster und einen kleinen Aufzug. MFI AG www.mfi-lb.de Nr. 5 / Mai 2014 Servicerobotik Seite 27 Fortsetzung von Seite 1 Automatica Highlight: Professionelle Servicerobotik technik-Spezialisten Claas, klar: „Wir sind kein Roboter-Hersteller, wir stellen Erntemaschinen her.“ Diese Erntemaschinen allerdings werden immer intelligenter: Sie können mit anderen Landmaschinen interagieren, enthalten GPS- und Telemetrie-Funktionen sowie Laserscanner oder Kameras für die Getreidequalitätsmessung – sie entwickeln sich also zu autonomen Ernterobotern. Die Automatica 2014 widmet der professionellen Servicerobotik erstmals einen eigenen Ausstellungsschwerpunkt in Halle A4. Auch das von der Automationspraxis organisierte Automatica Forum in Halle B5 widmet dem Thema eine Vortragsreihe. Hier ein Überblick telindustrie – die Vorteile einer engen Kooperation zwischen Forschung und KMUs 14:30 – 15:15 Uhr: Mobile Roboter: Von industrieller Logistik zu Reiseinformation und professioneller Reinigung 03. Juni 2014 15:15 – 16:30 Uhr: Die Zukunft der Servicerobotik (Podiumsdiskussion) 04. Juni 2014 12:15 – 13:00 Uhr: Mobile Robotik in der Halbleiterindustrie: Automatisierung bei Infineon Technologies Dresden 13:00 – 13:45 Uhr: Robotik und Automation für Medizin und Lifesciences: Vom Patienten-Positionierer in der Strahlentherapie bis zur Automation in Biotech-Laboren 13:45 – 14:30 Uhr: Vision-geführte Robotik in der Agrar- und Nahrungsmit- Dazu gehört auch ein autonom navigierender Serviceroboter zur Automatisierung des Warentransports in Reinräumen. Mit diesem lassen sich bestehende Halbleiter-Fabriken wirtschaftlich automatisieren. „Da die Fabriken voll gestopft sind mit Menschen, Tischen, PCs benötigt man frei navigierende Fahrzeuge, die ausweichen können“, sagt Dr. Karli Hantzschmann, Division Manager Automation, Roth & Rau – Ortner. Neben dem reinen Transport hat er mit- hilfe eines Schunk-Arms nun auch eine Handling-Funktion für das Be- und Entladen an den Prozessstationen an seinem Mobilroboter ergänzt. Mit Roboterarmen aus dem Hause Schunk arbeitet auch Greg Peters, Engineering Design Manager bei Sabre Autonomous Solutions, einem Spinoff der Universität in Sydney. In einem groß angelegten Forschungsprojekt hat er in Sydney einen Sandstrahlroboter entwickelt, der bei der Instandhaltung der Hafenbrücke den Arbeitern das anstrengende Stahlreinigen abnimmt. Peters rät zu einem pragmatischen Vorgehen: „Man darf von einem Serviceroboter nicht erwarten, dass er alles löst, sondern man muss sich auf eine spezielle Anwendung konzentrieren und diese Tag für Tag verbessern.“ 05. Juni 2014 13:00 – 13:45 Uhr: Die Automobilfabrik der Zukunft: Mensch-RoboterKooperation als Basis für eine wandlungsfähige Produktion 13:45– 14:30 Uhr: Mensch & Roboter: Hand in Hand in der Fabrik der Zukunft 14:30 – 15:15 Uhr: Der Automatische Produktionsassistent für die agile Fertigung 15:15 – 16:00 Uhr: Rechtliche Perspektiven der Robotik-Assistenz, Autonomik und Industrie 4.0 www.automaticaforum.de/ servicerobotik Kunden nicht verschrecken „Obwohl wir viel Robotertechnik an Bord haben, nennen wir unsere intelligenten Maschinen nicht Serviceroboter“, so Grothaus. Denn er will seine Kundschaft nicht verschrecken: „Unsere Kunden sind sehr konservativ. Die wollen in erster Linie verlässliche Maschinen, die ihnen einen Nutzen bringen.“ Es scheint, als müsse der Begriff der Servicerobotik also wesentlich breiter angelegt werden. Denn das Feld der möglichen Anwendungen ist groß. www.automaticaforum.de/ servicerobotik Wandlungsfähige und kostengünstige Automation für kleine und mittlere Produktionen Kollege Roboter lernt und denkt mit Kleine und mittlere Unternehmen benötigen wandlungsfähige und kostengünstige Automatisierungslösungen, die für Kleinserien und wechselnde Produktzyklen geeignet sind. Das europäische Forschungsprojekt SME Robotics entwickelt daher intelligente und kostengünstige Robotersysteme, die sich schnell installieren und leicht bedienen lassen. „Die Roboter sollen intuitiv und einfach bedienbar sein, interaktiv vom Menschen lernen und sich an variable Produktionsprozesse anpassen“, sagt Projektkoordinator Martin Hägele, der Leiter der Abteilung Roboter- und Assistenzsysteme am Fraunhofer IPA. In SME Robotics werden die Industrieroboter daher um kognitive Fähigkeiten erweitert. Schwerpunkt ist vor allem die Entwicklung neuartiger Softwarefunktionen. „Aus bestehenden Produktionsdaten sollen Roboterprogramme generiert werden. Fehlende oder unvollständige Daten sollen die Roboter beim Werker erfragen“, so Hägele. „Intelligente Robotersysteme folgen nicht konsequent einer einmaligen Anweisung, sondern lernen intuitiv vom Menschen, der sie bedient. Sie verbessern ihre Arbeit kontinuierlich in Zusammenarbeit mit dem Werker.“ Auf einem Gemeinschaftsstand auf der Automatica 2014 präsentiert SME Robotics erste Prototypen aus dem Projekt in Live-Demonstrationen. ? Intuitiv und effizient montiert: Wie Roboter den Menschen am manuellen Arbeitsplatz entlasten und auch bei der Montage kniffliger Teile den Durchsatz erhöhen können, zeigt das Fraunhofer IPA an einem Beispiel für Montagearbeiten im Kleinserienbereich mit dem Leichtbauroboter Kuka LBR iiwa. ? Auch bei Losgröße 1 wirtschaftlich geschweißt: Der Schweißroboter vom Fraunhofer IPA und Reis lässt sich über Sensoren führen und lernt vom Schweißer. Er kann einfach und schnell für neue Bauteile programmiert werden, greift auf Schweißerfahrungen zurück und kann somit gelerntes Wissen anwenden. Wie Roboter den Menschen am manuellen Arbeitsplatz entlasten können, zeigt das Fraunhofer IPA an einem Beispiel für Montagearbeiten im Kleinserienbereich mit dem Leichtbauroboter Kuka LBR iiwa b u rg - Au g s 4 1 0 2 2 /0 4 w fb 5 & F- 0 0 / 2 0 G St a n d ? Zweiarmig – Werkstücke halten und fügen: Am Beispiel von Schweißund Montagearbeiten zeigt Comau erstmals, wie der Werker dem Zweiarmroboter Smart Dual Arm am Bildschirm beibringt, wo sich die Werkstücke befinden und wie der Prozess ausgeführt werden soll. So kann das Robotersystem den Prozessablauf automatisch generieren. ? Einfach automatisiert: DLR und Kuka zeigen einfache und flexible Automatisierungslösungen für die Montage von Metallkonstruktionen mit dem Kuka LBR iiwa. Der Werker kann den Montageprozess programmieren, indem er die gewünschte Montage vormacht. Somit lässt sich der Montageprozess automatisch planen und für die Durchführung zu einem Roboterprogramm konvertieren. ? Wirtschaftlich bestückt: DTI zeigt eine kostengünstige Roboterzelle für allgemeine Handhabungsaufgaben (Griff in die Kiste) oder zur Maschinenbestückung als Plug’n’ProduceSystem. Damit lassen sich bisher manuell gefertigte Kleinserien profitabel automatisieren. ? Gemeinsame Handhabung: Güdel und die Universität Lund demonstrieren die Portierbarkeit von skill-basierten Roboterprogrammen, sowohl von manuell erstellten als auch von automatisch generierten, zwischen Robotern mit einer seriellen oder einer parallelen Kinematik. Dies wird am Beispiel der Holzverarbeitung mit einer Echtzeit-Koordination der Roboterarme über Ethernet gezeigt ein- schließlich Selbst-Kalibrierung der Roboter und Lernfunktionen zur kontinuierlichen Prozessverbesserung über eine Wissensbasis. ? Intuitive Schnittstellen: Der Projektpartner Fortiss präsentiert intuitive Schnittstellen für die Mensch-Roboter-Interaktion. Basierend auf Techniken wie Augmented Reality und Semantic Knowledge sind diese Systeme ohne nötiges Expertenwissen zum Thema Robotik einsetzbar. www.smerobotics.org www.automatica-munich.com Am Beispiel von Schweiß- und Montagearbeiten zeigt Comau, wie der Werker dem Zweiarmroboter Smart Dual Arm am Bildschirm beibringt, wo sich die Werkstücke befinden und wie der Prozess ausgeführt werden soll CMM Qi Die Messmaschine für wirtschaftliches Qualitätsmessen und Voreinstellen. Höchste mechanische Präzision durch geniale Bauweise, bedienerfreundliche Software. Automatisierbar für prozessintegrierte Kontrollmessungen. www.erowa.com Promotion Nr. 5 / Mai 2014 Seite 28 Rund 750 Besucher in Böblingen – 40 Marktführer informierten die Branche mav Innovationsforum begeistert Das mav Innovationsforum hat auch in seiner sechsten Auflage die Erwartungen voll erfüllt: Rund 750 Teilnehmer informierten sich am 1. April in der Kongresshalle Böblingen über die neuesten Trends der Branche – auch und gerade der Automatisierungssaal war stets gut gefüllt. Neben der reinen Wissensanreicherung stand für viele Fachbesucher die Vernetzung in der Branche im Vordergrund. Die 750 Fachbesucher bestätigten den Anspruch des mav Innovationsforums, ein echter Branchentreff zu sein. Dies unterstrichen, neben der überwiegend sehr positiven Resonanz, auch die beteiligten Marktführer. In den vier Sälen des Böblinger Kongresszentrums referierten die ausstellenden 40 Firmen über die Innovationen 2014. Die Vorträge wurden, wie auch in den Jahren zuvor, in die vier Themenblöcke Werkzeugmaschinen, Werkzeuge, Automatisierung und Maschinenelemente unterteilt. Die einleitende Keynote von Prof. Dr.Ing. Thomas Bauernhansl lud ein, sich über die wahre, alltägliche Komplexität in der spanenden Fertigung Gedanken zu machen. Der Vortrag des Leiters des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA sowie der Institute für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) und für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) an der Universität Stuttgart, zeigte aber auch Lösungen, wie die noch weiter an- wachsende Komplexität mit Hilfe von Techniken der Industrie 4.0 sinnvoll bewirtschaftet werden kann. Die Fachbesucher nutzten die Gelegenheit, sich innerhalb der Branche besser zu vernetzen. Dies zeigten die sehr rege geführten Gespräche an den Firmenständen und im Foyer. www.mav-online.de/innovations forum Nr. 5 / Mai 2014 Promotion Seite 29 Die Mensch-Roboter-Kollaboration hilft den Automatisierungsgrad im Zuge von Industrie 4.0 zu erhöhen Leichtbauroboter als Produktionsassistenten Enrico Krog Iversen, CEO Universal Robots Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe sehen sich, neben dem Druck immer flexibler zu werden, auch verstärkt mit der Herausforderung des demografischen Wandels konfrontiert. In Zeiten von Industrie 4.0 steht hier die Mensch-Roboter-Kollaboration im Fokus. So können die Leichtbauroboter von Universal Robots den Menschen bei ergonomisch ungünstigen Arbeiten entlasten und als Produktionsassistenten mit ihm zusammenarbeiten. Keine Frage – Industrie 4.0 steckt noch in den Kinderschuhen. Aufgrund der vielfältigen Anforderungen an die industrielle Fertigung ist es jedoch unerlässlich sich frühzeitig mit Möglichkeiten und Entwicklungen auseinander zu setzen. Es führt kein Weg daran vorbei, dass Fabriken auch kleine Losgrößen rentabel handeln, Variantenvielfalt als Chance begreifen und ihre Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen binden. Nur dann können sie auch künftig wettbewerbsfähig bleiben. Das gilt vor allem für kleinere und mittelständische UR10 etwa in vielen KMU, die über eingeschränkte Platzverhältnisse verfügen und im Umgang mit Industrierobotern unerfahren sind, zum Einsatz. Sie entlasten Mitarbeiter von monotonen Aufgaben, die sie körperlich, aber nicht geistig fordern. Je nach Anwendung dürfen die Roboter ohne Schutzzaun auf engstem Raum mit dem Menschen arbeiten. Sicherheit hat hier jedoch die höchste Priorität. Das heißt, bevor eine Roboterapplikation in Betrieb genommen wird, ist eine Risikoanalyse auf Basis der aktuell bestehenden Maschinenrichtlinien und DIN-Normen für den kollaborierenden Betrieb notwendig. Nur, wenn bestätigt ist, dass von der Roboteranwendung keine Gefahr für den Menschen ausgeht, darf sie ohne Schutzzaun genutzt werden. Vom gefährlichen Ungetüm zum kollegialen Assistenten Die Roboter von Universal Robots unterstützen etwa bei Montageaufgaben, Verpackungsprozessen oder beim Be- und Entladen von CNC-Maschinen. Beim dem Schweizer Unter- Beim Kleinbetrieb Fries Maschinenbau ist der UR10 – integriert in eine Komplettlösung – an einer CNC Maschine im Einsatz und handelt dort einen Hartdrehprozess Betriebe, die sich in einer globalisierten Welt behaupten müssen. Automatisierungslösungen, die den Menschen sowohl von körperlichen Tätigkeiten entlasten, als auch die Produktivität erhöhen, stehen schon heute im Fokus, wenn es um innovative Produktionsmethoden geht. Leichtbauroboter, die sicher, flexibel, einfach zu bedienen und kostengünstig sind, ermöglichen es dem Großteil aller produzierenden Betriebe, ihre Fertigungslinien zu modernisieren und sich für die Zukunft zu rüsten. So kommen die Roboterarme UR5 und nehmen Franke Küchentechnik AG hilft der Roboter beispielsweise Prozesse zu optimieren. Gesucht wurde nach einer Lösung, in der ein Roboter zusammen mit einem Mitarbeiter an einem Fertigungsprozess arbeitet und Befestigungslaschen an ein Spülbecken klebt: „Ein global agierendes Unternehmen steht unter ständigen Wettbewerbsdruck. Prozessoptimierung bei gleichmäßiger Qualität und das Einsparen von Kosten sind wichtige Kriterien, um sich langfristig Wettbewerbsvorteile zu sichern“, erklärt Christoph Henzmann, Projekt- leiter bei Franke. „Universal Robots ermöglicht Roboteranwendungen, in welchen sich Mensch und Roboter effektiv ergänzen, und in Bereichen, die mit klassischen Robotersystemen nicht realisierbar, beziehungsweise schlichtweg unwirtschaftlich sind.“ In diesem Zusammenhang wird der Imagewandel deutlich, den Roboter in den letzten Jahren erfahren haben: Statt schweren, lauten, teuren und Jobs vernichtenden Maschinen werden Leichtbauroboter heute zunehmend als Assistenten wahrgenommen, die Arbeitsplätze komfortabler machen, repetitive Aufgaben übernehmen und die Wettbewerbsfähigkeit sichern. So sieht das auch Anton Fries, Geschäftsführer des Dreh- und Frästeile-Zulieferers Fries aus Meitingen bei Augsburg: „Meine Mitarbeiter sind begeistert von dem Roboterarm. Innerhalb weniger Stunden haben sie gelernt, diesen zu programmieren und zu bedienen“, freut sich Fries, in dessen Unternehmen der Roboter für die Maschinenbestückung zuständig ist. „Der Mitarbeiter, der früher die CNC-Maschine bedient hat, kümmert sich heute um weitere Maschinen, ohne in Stress zu geraten. Außerdem kann er sich gänzlich auf die Qualitätskontrolle konzentrieren.“ Realisierbar: Die Mensch-Roboter-Kollaboration Als wahre Produktionsassistenten treten Leichtbauroboter in MenschRoboter-Kollaborationen auf. Im ver- gangenen Jahr sind etwa die ersten UR-Roboter im kollaborierenden Betrieb in die Serienfertigung des VW Werks Salzgitter integriert worden. Dort unterstützen sie die Mitarbeiter etwa in der Zylinderkopfmontage bei der Handhabung von Glühstiftkerzen: „Wir möchten mit einer ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung in allen Bereichen unseres Unternehmens langfristigen Belastungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorbeugen. Durch den Einsatz von Robotern ohne Schutzzäune können sie Hand in Hand mit dem Roboter zusammenarbeiten. Hierdurch wird der Roboter zum Produktionsassistent der Fertigung und kann als solcher den Mitarbeiter von ergonomisch ungünstigen Arbeiten befreien“, erläutert Jürgen Häfner, verantwortlicher Projektleiter im Volkswagen Werk Salzgitter. Auch bei BMW wird „Industrie 4.0“ durch die Implementierung von Mensch-Roboter-Kollaborationen vorangetrieben: Im US-Werk Spartanburg arbeiten seit Ende 2013 vier unserer Roboter direkt mit dem Menschen zusammen: Statt Folie zur Schall- und Feuchtigkeitsisolierung von Türinnenseiten manuell mit einem Handroller zu fixieren, sind nun die Roboter für diese anstrengende Tätigkeit zuständig. Entscheidend für deren Einführung waren vor allem ergonomische Aspekte: „Roboter, die den Menschen in der Fertigung zur Hand gehen und ihnen schwere körperliche Arbeiten abnehmen, werden Der UR5 wird bei Franke Küchentechnik in der Endmontage der Beckenproduktion eingesetzt. Dort bestückt ein Mitarbeiter die Fertigungsanlage mit Spülbecken und Befestigungslaschen. Der Roboter übernimmt den Klebeprozess, während der Mitarbeiter, der zuvor für den Klebeprozess eingesetzt wurde, andere, weniger monotone Arbeiten ausführen kann die Fabrik der Zukunft prägen. Ihre Stärken sind Kraft und mechanische Genauigkeit“, sagt Harald Krüger, Produktionsvorstand von BMW. Mit Automatisierung in eine planbare Zukunft Internationale Konzerne gehen in großen Schritten voraus, aber auch KMU haben den Zeitgeist erkannt: Automatisierung bedeutet heute nicht mehr, Arbeitsplätze überflüssig zu machen, sondern vielmehr Mitarbeiter zu unterstützen und so zu einer Produktivitätssteigerung und einer planbaren Zukunft beizutragen. Das bewirkt, dass die Akzeptanz von Roboterlösungen hoch ist. Leichtbauroboter als Produktionsassistenten sind damit weit mehr als eine Vision – sie sind im industriellen Alltag angekommen und werden in den kommenden Jahren mit vielen weiteren Entwicklungen überraschen. Universal Robots A/S www.universal-robots.com Promotion Nr. 5 / Mai 2014 Seite 30 M-Tool setzt auf anspruchsvolle Zellen Lösung bevorzugt Karl Vlahek, Geschäftsführer, M-Tool Solutions Wenn man für eine Automation mehrere einzelne Standardprodukte zu einer effizienten und zuverlässigen Anlage mit Mehrwert integriert, ist man schon nahe am Geschäftsmodell der M-Tool Solution. Von Anfang an zielt M-Tool Solutions auf die Realisierung anspruchsvoller Zellen und Anlagen – und folgt damit dem Vorbild der seit vielen Jahren erfolgreichen Schwesterfirma Robotec Solutions AG, Schweiz. Beide gehören zur Alaxa Robotic Group. Eigenes Knowhow und der reiche Erfahrungsschatz der Robotec bilden ein Fundament, das gerade bei größeren Projekten oder aufwändigen Anlagen ein Vertrauen bildendes Argument ist. Dieses Netzwerk erleichtert es zudem, sich intensiv in den Märkten Feinmechanik, Medizintechnik, Uhrenproduktion, Pharma und Regenerative Energien zu bewegen. In jeder dieser Branchen ist spezifisches Knowhow gefragt. Das Konzept der M-Tool Solution greift jedoch weiter: „Das Produkt ist das eine – die Lösung das wichtigere.“ Gesamtkonzept Bewährte Baugruppen oder Subsysteme wie Roboter oder Basismaschinen werden selbstverständlich zugekauft. Wo der kundenspezifische Prozess eine individuelle Lösung erfordert, ist die M-Tool in ihrem Element. So wurde für ein aktuelles Automotive-Pro- jekt eine Robodrill zur 5-Achs-Maschine aufgerüstet und mit einer separaten Roboterzelle ergänzt, in der ein LR Mate 200iD das Be- und Entladen der Maschine übernimmt. Eine besondere Herausforderung für das M-Tool-Team war es, dass es sich um Teile aus Aluminium-Sinterguss handelt, bei der Bearbeitung also um eine „Grünzerspanung“. Diese Zelle wird über einen Palettenwagen manuell beschickt. Beispielhaft wird an dieser Stelle deutlich, was bei M-Tool gemeint ist, wenn man die Lösung in den Vordergrund rückt: Denn das modulare Konzept bietet saubere Schnittstellen, so dass bei entsprechenden Stückzahlen durchaus auch die Zu- und Abfuhr automatisiert werden kann. Das gilt erst recht, wenn ein Fertigungsprozess erweitert und zusätzliche Maschinen eingebunden werden sollen. Modulare Bauweise Wichtig ist immer auch zu einem frühen Projektzeitpunkt zu klären, wie autonom eine Zelle oder eine automatisierte Bearbeitungsstation generell arbeiten soll. Entsprechend sind die Werkstückspeicher und Magazine auszulegen oder auf Zuwachs auszulegen. Mit der „Bin Picking“-Zelle demonstriert M-Tool eine (weitere) Kompetenz. Die Kombination von intelligenter, sicherer Software und Hardware bedeutet eine effiziente Kooperation von Mensch und Roboter. Das ermöglicht neue Ansätze und Lösungen Wo der kundenspezifische Prozess eine individuelle Lösung erfordert, ist die M-Tool in ihrem Element bei der Zuführtechnik mit Robotern. Zur vollständigen Betrachtung von Automationslösungen gehört auch, die Produktivität einer Zelle oder Anlage unter dem jeweils möglichen Sicherheitsstandard zu gewährleisten. Auch hier nutzt M-Tool vorhandene M-Tool setzt als Systempartner von Fanuc die ganze Palette an FanucProdukten ein Technik, wie sich am Beispiel der „Bin Picking“-Zelle zeigen lässt. Dort ist der Arbeitsbereich des Roboters in frei programmierbare Zonen unterteilt und wird mit der Software Dual Check Safety sowie Sicherheitslaserscannern überwacht. Der Roboter geht automatisch in eine Sicherheitsgeschwindigkeit sobald der Bediener in die äußere Zone eintritt, um ein Fertigteil zur Qualitätskontrolle aus der KLT-Box zu nehmen. Verlässt er den Bereich, setzt ner von Fanuc setzt M-Tool die ganze Palette an Fanuc-Produkten ein. Damit bestehen beste Voraussetzungen, Applikationen auf dem angestrebten Qualitätsniveau zu realisieren. Insbesondere das Visionsystem iRVision und der neue Area Vision Sensor sind als integraler Bestandteil von FanucRoboterlösungen einfach auf die jeweilige Anwendung abzustimmen. Gleichzeitig ist man bei M-Tool vor allem im Bereich Sensorik immer auch auf der Suche nach Lösungen, die „Das Produkt ist das eine – die Lösung ist das andere.“ Karl Vlahek, Geschäftsführer M-Tool Solutions der Roboter seine normale Arbeitsgeschwindigkeit fort. Beim Betreten der inneren Zone erfolgt ein kontrollierter Roboterhalt. Das Roboterprogramm wird erst fortgesetzt, nachdem der Bediener diese Zone verlassen hat. Die Scanner ersetzen praktisch den Schutzzaun. Sensorik und Bildverarbeitung auf dem Vormarsch Die Kombination von intelligenter, sicherer Soft- und Hardware bedeutet eine effiziente Kooperation von Mensch und Roboter. Als Systempart- vielleicht eine Nummer kleiner sind, den eigentlichen Zweck aber ebenso effizient erfüllen. Grundsätzlich konzentriert sich M-Tool Solutions darauf, möglichst viel Wertschöpfung selbst zu erbringen. Die Haltung des Unternehmens: Das erleichtert qualitativ hochwertige und innovative Lösungen. Klar strukturierte, kompakte und funktionssichere Einheiten auf höchstem Qualitätsniveau sind dafür ausschlaggebend. M-Tool Solutions GmbH www.m-tool.eu Nr. 5 / Mai 2014 Promotion Seite 31 Bildverarbeitung schon in der Simulation einsetzen Ein gutes Visionsystem sieht „alles“ Jürgen Barth, Key Account Manager Werkzeugmaschinen, Fanuc Deutschland In gut organisierten Fertigungsprozessen ist immer häufiger Bildverarbeitung im Einsatz. Sei es, weil man nur prüfen will, ob ein Teil tatsächlich griffbereit auf einem Werkstückträger liegt, oder weil das Visionsystem dem Roboter die exakte Lage signalisieren soll: Visionsysteme sind gefragter denn je. Auch hier ist das Potenzial trotz steigender Einsatzzahlen bei weitem noch nicht ausgeschöpft – und da ist der „Griff in die Kiste“ noch gar nicht berücksichtigt. Bildverarbeitung wird eine Schlüsseltechnologie in der Fertigungsautomation der Zukunft sein. Leicht vorherzusagen, dass die Aufgaben nicht nur zahlenmäßig zunehmen, sondern auch an Komplexität. Dabei sind die einzelnen Einsatzbereiche durchaus unterschiedlicher Art, bei Fanuc aber immer integraler Bestandteil einer Automatisierungsaufgabe. und Roboterkinematik aus einem Guss sind. Sämtliche Funktionsmodule sind vollständig integriert. Schnittstellen sind für Anwender nicht erkennbar. Die gleichen Argumente sprechen für einen Einsatz bei Prüfaufgaben. Auch hier kommen Kombinationen von Standardprodukten (Roboter, Sensor, Kamera) zum Einsatz. Fertige Routinen führen schnell zu einer aufgabengerechten Konfiguration. Bildverarbeitung in der Simulation Roboguide ist ein Robotersimulations- und Programmierwerkzeug, welches speziell für die Produktionsunterstützung und Wartung entwickelt wurde. Roboguide ermöglicht mit seiner animierten Robotersimulation Machbarkeitsstudien, mit denen sich beispielsweise Kollisionen ausschließen und Störkonturen ermitteln lassen. Das Pro- oben: Kamerasysteme unterstützen den Roboter beim Handling der Teile rechts: Mit dem Area Vision-Sensor will Fanuc auch dem Griff in die Kiste neuen Schub geben Das Robotersimulations- und Programmierwerkzeug Roboguide wurde speziell für die Produktionsunterstützung und Wartung entwickelt So ist es schon lange Ziel unterschiedlicher Entwicklungen, bei einer Programmerstellung die Pfadgenerierung zu automatisieren. Mit der kamerabasierten Pfadgenerierung ist Fanuc einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Dabei nimmt die Kamera des Visionsystems von einem zu bearbeitenden Teil, beispielsweise bei einer Entgrat-Applikation, vorher definierte Punkte auf. Die Roboter- oder Zellensteuerung generiert daraus direkt das Bearbeitungsprogramm. Eine solche Vorgehensweise bietet sich vor allem bei Kleinserien an, um Aufwand und Bearbeitung in einem vernünftigen Verhältnis zu halten. Fanuc hat dabei den Vorteil, dass Kamera (iRVision), eventuell erforderliche Sensoren wie der Kraftmomenten-Sensor gramm ermöglicht darüber hinaus die Abbildung von realen Roboterbewegungen. Eine sehr „schicke“ Funktion ist inzwischen die Simulation von Aufgaben der Bildverarbeitung. Anhand von CAD-Daten können Bauteile schon in der Simulationsphase „eingelernt“ werden. Offline lässt sich die Kameratechnik in der Fanuc-Welt simulieren. Parallel zeichnet der Rechner den Pfad während der Simulation auf. Vorteil: Das gesamte Roboterprogramm kann mit Roboguide-Unterstützung am PC schon geschrieben werden. Inklusive Roboter und Kamera kann virtuell eine Inbetriebnahme vorgenommen werden. Wem ein kurzer Film entweder in der Argumentation oder in der Erkenntnis weiterhilft, zeichnet die Si- mulation einfach als Video auf. In einer frühen Projektphase lassen sich Taktzeitprüfungen vornehmen, die schon nahe an der Praxis sind. Der „Teach Pendant Program Profiler” erlaubt ein Analysieren der benötigten Zeiten für einzelne Programmschritte, um eine optimale Taktzeit zu erreichen. Das wird in der Projektphase ebenso geschätzt wie bei einer geplanten Veränderung der Anlage. Die Frage „Baue ich die Anlage?“ kann sehr viel konkreter beantwortet werden. Eine weitere Unterstützung bietet eine grafische Ausgabe der Simulationsergebnisse für Präsentationen und Dokumentationen. Eine Kiste voller Teile Vorangetrieben hat Fanuc das Thema Bildverarbeitung im Zusammenhang mit „Bin Picking“-Applikationen, gerne auch „Griff in die Kiste“ genannt. Mit dem Area Vision Sen- sor schlägt Fanuc ein neues Kapitel bei der Beschickung von Werkzeugmaschinen auf. Denn bislang litten Versuche einer Beschickung mit lo- für die jeweils beste Greifposition. Neu sind bei diesem Sensor gleich mehrere Dinge. So gibt es keinen Übergang mehr zwischen 2D-Vorerkennung und 3D-Feinsuche. Der komplett in die Robotersteuerung integrierte Sensor liefert direkt 3D-Positionsdaten eines Teils oder auch mehrerer Teile. Das erleichtert das Einrichten und beschleunigt vor allem die Zykluszeiten. Je nach Rahmenbedingungen bekommt der Roboter seine Informationen bis zu 50 % schneller. Da es nur einen Sensor gibt, ist eine solche Bin-PickingApplikation weit weniger komplex „Bildverarbeitung ist bei Fanuc ‚pfannenfertig‘ integriert.“ Jürgen Barth, Key Account Manager Werkzeugmaschinen, Fanuc Deutschland sem Schüttgut auch darunter, dass die Zeit für die Detektion von Position und Lage vergleichsweise lang war. Der neue Area Vision Sensor erkennt unsortierte Teile in einer Kiste, lokalisiert sie dreidimensional und liefert dem Roboter exakte Informationen als bisher. Außerdem ist der Sensor nicht mehr an der Roboterhand befestigt, sondern wird viel besser geschützt über der Bin-Picking-Zelle angebracht. Fanuc Deutschland GmbH www.fanuc.eu Promotion Nr. 5 / Mai 2014 Seite 32 Automatisierungsprojekte erfordern detailliertere Vorplanung Risikominimierung durch effiziente Projektierung Volker Renz, Vertrieb, Handlingtech Automations-Systeme GmbH Die Anforderungen in der Automation verändern sich mit großer Geschwindigkeit. Systeme werden komplexer, müssen flexibler sein, der Kostendruck wird größer und die Realisierungszeiten werden weiter verkürzt. Um diesen Marktanforderungen weiter gerecht zu werden, sind bereits in der Vertriebsphase eines Projekts neue Methoden und effiziente Abläufe gefragt. Verkettung von Fräs-, Erodier- und Messmaschinen mittels HandlingtechAutomation Wichtig ist es, bereits in der Projektphase die Risiken auf der Seite des Kunden und des Maschinenbauers zu reduzieren. Dazu ist eine detailliertere Vorplanung notwendig, wie sie bei Handlingtech Automations-Systeme GmbH bereits Standard ist. Alle Roboterlösungen wurden dort schon immer weiterentwickelt, und die Standardisierung wird forciert. Der Hersteller greift auf bestehende Standards gerne zurück. So reduziert er das Risiko durch mehrfach erprobte Lösungen. Unabhängig von der Art der Automation, ob bei Standalone- oder bei sind die Basis für die Ausarbeitung der kundenspezifischen Lösung. Hier werden dann entsprechende Lösungsszenarien erarbeitet, die im Ganzen wiederum den Kunden- und Produktanforderungen entsprechen. Robax SRZ Sonderlösung mit Drehturmspeicher Je komplexer das System desto detailreicher die Planung verketteten Lösungen, sind die Marktanforderungen dieselben. Der knifflige Teil eines Projekts liegt im „projektspezifischen“ Bereich und im Zusammenspiel von Standards und anforderungsrelevanten, projektspezifischen Lösungen. Um ein effizientes Projekt durchführen zu können, müssen bereits zum Projektstart, d. h. beim ersten Gespräch, detaillierte Informationen zur Verfügung stehen und grundsätzliche Anforderungen festgelegt werden. Diese sind notwendig um den gesamten Prozess der Automation inklusive den vorgelagerten und nachgelagerten Prozessen in die Planung mit einzubeziehen. Es sind nicht nur Informationen über die materialbedingten Einflüsse, sondern auch über sonstige Störfaktoren aus dem „Umfeld“ der geplanten Automation notwendig. Dies können z. B. geplante Stillstandszeiten wie Werkzeugwechsel sein oder auch ungeplante Stillstandszeiten wie ein Maschinenausfall. Auch Themen wie Temperaturen oder Mitarbeiterqualifikationen gilt es zu berücksichtigen. Alle gesammelten Informationen So kann Handlingtech mit den vorliegenden technischen Anforderungen und CAD-Daten in kurzer Zeit ein Anlagenlayout entwickeln. Basierend auf dieser Ausarbeitung werden dann klassisch die ersten Machbarkeitsprüfungen in der Projektierungsphase durchgeführt. Bei den heutigen Anforderungen und auch technischen Möglichkeiten erfolgen weitere Schritte. Je komplexer das System und je höher das Projektrisiko ist, umso detaillierter werden die Planungen vorab durchgeführt. Die Auswirkungen der internen und der externen Einflüsse auf das Projekt werden aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und geprüft. So werden z. B. bei der Maschinenauslegung alle Störfaktoren von der geplanten Wartung bis hin zur werkzeugbedingten Stillstandszeit oder das Umrüsten auf ein anderes Produkt in die ganzheitliche Projektierung eingebracht. In dieser Phase plant Handlingtech nicht nur in Word, Excel oder im CAD Abläufe, sondern prüft das gesamte Projekt auf seine Funktionali- tät. Hierfür nutzt man eine Echtzeitsimulation. Es werden alle relevanten Abläufe in das Layout integriert. So führt der Hersteller vorab Tests an einem virtuellen, dem aktuellen Planungsstand entsprechenden System durch. Schwachstellen werden in einem sehr frühen Stadium lokalisiert. Eine Behebung dieser Punkte ist mit einem minimalen Aufwand bzw. ohne Risiko möglich. Die Auswirkungen der Änderungen werden dann sofort in der virtuellen Umgebung nachvollzogen und überprüft. Bei dieser ganzheitlichen Betrachtung werden nicht nur Teilsysteme geprüft, sondern es wird das Gesamtsystem auf die Probe gestellt. Einflüsse aller Teilsysteme Die klassische Automation betrachtet somit nicht nur den Roboter an sich, sondern auch die Einflüsse und Auswirkungen aller Teilsysteme. Detaillierte Leistungsdaten wie Taktzeiten und Auslastung der Anlagenkomponenten liegen somit vor. Bei Roboterlösungen wird explizit die kollisionsfreie Erreichbarkeit der Positionen überprüft. Alle angebundenen Systeme werden mit einbezogen und ebenfalls überprüft. Somit werden Abhängigkeiten schnell klar. Wer bremst wen aus? Ist die Automation die Schwachstelle oder die Bearbeitungsmaschine? Ist der Puffer zu klein oder zu groß? Oder wird er gar nicht benötigt? Die Simulation kann im Schnelldurchlauf ausgeführt werden. Je nach Projekt sind dabei unterschiedliche Betrachtungszeiträume erforderlich. Eine belastbare Aussage kann teilweise bereits mit kurzen Läufen erzielt werden. Bei komplexeren Fertigungslinien mit z. B. entsprechend langem Einschwingverhalten müssen längere Zeiträume betrachtet werden. Ergebnis sind eine 3D-Simulation und Statistiken aller kinematischen Komponenten im Layout. Zu jedem Zeitpunkt sind allen Partnern sowohl die Engpassressource wie auch nicht ausgelastete oder kritische Komponenten bekannt. Dies kann als hervorragende Entscheidungsgrundlage für weitere Schritte im Projekt verwendet werden. Die Projektkalkulation ist im Detail auf die Ausarbeitungen abgestimmt. Basis dazu sind auf der einen Seite die Standardkomponenten. Auf der anderen Seite werden die projektspezifischen Baugruppen hinzugefügt. Wichtige bzw. Kernkomponenten werden vorab mit den Lieferanten abgestimmt. Die Kalkulation erfolgt auf Baugruppenebene. Die Struktur der Kalkulation wird in das Angebot übertragen. Dieser Detaillierungsgrad wird in den meisten Fällen erst zu einem späteren, oftmals zu späten, Zeitpunkt erreicht. Sowohl Kunden wie auch der Maschinenbauer haben sehr schnell ein gemeinsames Konzeptbild vor Augen. Durch den gemeinsamen Blickwinkel wird zügig in dieser frühen Phase ein optimaler Planungsstatus erreicht. Eine hohe Transparenz vermittelt allen Projektbeteiligten eine sehr gute Vertrauensbasis in das Projekt und in den Projektpartner. Alle Projektbeteiligten sprechen dieselbe Sprache und haben dieselbe Erwartungshaltung an das Projekt. Es stehen die berechneten Leistungsdaten der Anlage zur Verfügung. Punkte wie Taktzeit, Anlagenleistung, Erreichbarkeit, Kollisionsbetrachtungen etc. sind untersucht und, falls notwendig, korrigiert worden. So agiert Handlingtech bereits in der Vertriebsphase schneller und spart Zeit und Kosten ein. Der Mehraufwand in der Projektierung wird durch den schnelleren Projektfortschritt kompensiert. In der Umsetzung wie auch während der Inbetriebnahme werden Durchlaufzeiten verkürzt und Nacharbeiten reduziert. Handlingtech Automations-Systeme GmbH www.handlingtech.de Nr. 5 / Mai 2014 Promotion Seite 33 Sinumerik auf dem Weg zu Industrie 4.0 Produktion der Zukunft Peter Kreusser, Leiter der Fachberatung Ausrüstungen für Werkzeugmaschinen, Siemens AG Durch die ständig wachsenden Anforderungen an die metallverarbeitende Industrie wird die Verbindung von realer und digitaler Welt immer wichtiger. Das SinumerikProduktportfolio von Siemens spielt dabei eine große Rolle. Unter dem Schlagwort Industrie 4.0 kündigt sich eine tiefgreifende Veränderung in der Fertigungswelt an, die vergleichbar ist mit vorhergegangenen industriellen Revolutionen. Zukünftig werden autonome Produkte und Entscheidungsprozesse auf der Basis cyber-physischer Systeme Wertschöpfungsnetzwerke steuern – und das nahezu in Echtzeit. Ein zentraler Schritt auf dem Weg zu Industrie 4.0 ist die Integration von Produktentwicklungs- und Produktionsprozessen. Siemens hat ideale Systemvoraussetzungen für die Parallelisierung dieser Prozesse geschaffen und arbeitet mit der Digital Enterprise Platform an der Realisierung. Dr. Robert Neuhauser, CEO Motion Control bei Siemens, resümiert: „Gestern wurden die Fertigungsprozesse noch lokal automatisiert, heute sorgen neue Ansätze bei der Entwicklung von Werkzeugmaschinen für die Verschmelzung von virtuellen und realen Welten sowie des Maschinendesigns und des Fertigungsteils. Morgen integrieren dann innovative Softwaresysteme und leistungsfähige umsteuerung Sinumerik 840D sl für High-End-Maschinen über die kompakten Steuerungen Sinumerik 828D und 828D Basic für Standardmaschinen bis hin zur Sinumerik 808D für Einstiegsmaschinen. „Das Sinumerik Portfolio ist damit so breit und zielgruppengerecht aufgestellt wie nie zuvor“, betont Joachim Zoll, Leiter des Bereichs Werkzeugmaschinen bei Siemens. Künftige Produktionsmodelle fordern aber auch höhere Produktivität und Effizienz bei gleichzeitig vereinfachter Maschinenbedienung und verbesserten Produktionsabläufen. Siemens hat deshalb Sinumerik Lösungen für Werkzeugmaschinen entwickelt, die es den Maschinenherstellern und Maschinenbetreibern ermöglichen, intelligente Produktionskonzepte zu realisieren – durch entsprechende Maschinenbedienung, technologische Kompetenz und IT-Integration in der Fertigung. Durchgängiges Bedienkonzept für intelligente Maschinenbedienung Für die intelligente Maschinenbedienung steht dem Anwender ein durchgängiges Bedienkonzept auf Basis von Sinumerik Operate zur Verfügung – für alle Maschinen und alle gängigen Technologien, vom einfachsten Drehen und Fräsen bis hin zu Multitasking-Anwendungen. Da Product Lifecycle Management Mit der virtuellen Maschine der Firma Index, die ein exaktes physisches Gegenstück zur realen Maschine ist, verschmelzen reale und virtuelle Welten. Eine so entwickelte Werkzeugmaschine arbeitet bis zu 10 % effektiver und ist deutlich schneller am Markt. Durch vertikale und horizontale IT-Integration konnte der Serienanlauf bei einem Hersteller von Pkw-Automatikgetrieben um ca. 50 % beschleunigt werden. Fertigungsplanung und Produktentwicklung wurden kennzahlenbasiert durchgeführt und optimiert und somit erhebliche Potenziale realisiert. Die perfekte Symbiose von innovativer Software mit leistungsfähiger Hardware ist in der modernsten und größten Optikmaschine der Welt in Teisnach realisiert, die höchst präzise Teleskopspiegel für die Weltraumforschung fertigt. Sie wurde digital designt, virtuell optimiert und war so Garant für die schnelle Markteinführung der Teleskopspiegel. Hardware den gesamten Produktentwicklungs- und Produktionsprozess. Das ist die Grundlage für das Übermorgen, für Industrie 4.0.“ Mit dem Produktportfolio von Sinumerik unterstützt Siemens Werkzeugmaschinenhersteller und -betreiber dabei, der Vision Industrie 4.0 ein Stück näher zu kommen. Grundlage ist zunächst eine für jedes Maschinenkonzept passende Hardware: angefangen von der modularen Premi- Bedienstruktur sowie Look and Feel über alle Sinumerik Steuerungen hinweg identisch sind, findet sich der Bediener schnell an jeder Sinumerik CNC zurecht. Doch wird in Industrie 4.0 überhaupt eine intelligente Maschinenbedienung benötigt? Zoll bestätigt das: „Der Mensch bleibt immer unerlässlicher Bestandteil in der Fertigung. Deshalb wollen wir Sinumerik Operate immer weiter optimieren, um den Anwender an der CNC Mit dem Produktportfolio von Sinumerik unterstützt Siemens Werkzeugmaschinenhersteller und -betreiber dabei, der Vision Industrie 4.0 ein Stück näher zu kommen zielgerichtet bei der Erledigung seiner Aufgaben zu unterstützen.“ So garantiert beispielsweise die Funktion „Manuelle Maschine“ auch in hochautomatisierten Fertigungen Flexibilität. Bei Bedarf lassen sich damit an einer CNC-Werkzeugmaschine ohne das Erstellen eines Teileprogramms schnell und präzise Werkstücke mit dem Handrad bearbeiten. Intelligente Maschinenbedienung umfasst aber nicht nur die optimale Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, sondern auch die Leistungsfähigkeit der CNC. Sinumerik CNC-Steuerungen setzen schon lange Maßstäbe in der Bearbeitungsperformance. Mit Collision Avoidance gibt es nun einen Ansatz zur Vermeidung von Kollisionen in der Maschine. Maschinenhersteller können mit Collision Avoidance das Maschinenmodell der Kollisionsüberwachung bequem am PC aus bestehenden Konstruktionsdaten der Maschine ableiten. Ganz im Sinne von Industrie 4.0 wird so ein sicherer Maschinenbetrieb durch die Verbindung von virtueller und realer Welt unterstützt. Schwerpunkte Fräsen und Multitasking Multitasking-Maschinen sind der Trend in der Metallbearbeitung, denn mit ihnen lassen sich in einer einzigen Aufspannung Fräs- und Dreh- vorgänge an einem Werkstück durchführen. Ergebnis sind eine höhere Produktivität, höhere Genauigkeit und weniger Kosten. Aufgrund ihrer Komplexität stellen MultitaskingMaschinen hohe Anforderungen an die Programmierung und benötigen deshalb ein passendes Steuerungssystem. Sinumerik bietet Funktionen, die perfekt auf sie zugeschnitten sind. Neben der bereits erwähnten einheitlichen Bedienoberfläche für alle Technologien verfügt die CNC auch über Transformationsfunktionen, die mit wenigen Parametereingaben aus Fräsmaschinen Drehspezialisten und aus Drehmaschinen Profis für anspruchsvolle Fräsaufgaben machen. Dazu kommen eine leistungsfähige Werkzeugverwaltung, einheitliche Programmierung und Technologiezyklen sowie eine CNC-Simulation, die ein Höchstmaß an Prozesssicherheit bietet. Mit dem Fräs-Technologiepaket Sinumerik MDynamics für Sinumerik 828D und 840D sl bietet Siemens beste Lösungen für Fräsmaschinen – speziell für den Werkzeug- und Formenbau. Dieses besteht aus Technologiezyklen, Messzyklen, 3-D-Simulation, Advanced Surface und Shop Mill, so dass der Werkzeugmaschinenbauer mit Sinumerik MDynamics ein auf die Anwendung abgestimmtes Software-Paket und der Endkunde eine Maschine mit einer ihm bekannten Bedienung erhält. Durch die Optimierung und Ergänzung weiterer Funktionen, wie zum Beispiel Nick Compensation, kann auch auf die Anforderungen von besonderen Anwendungen reagiert werden. Vernetzung von Produktionssystemen Für die vertikale Vernetzung von Werkzeugmaschinen hat Siemens die neue Softwaresuite Sinumerik Integrate for Production entwickelt. Sie ermöglicht eine durchgängige Datennutzung von der Unternehmensebene bis in die Steuerung. Einige Leitbranchen wie der Maschinenbau, die Automobil- und Flugzeugindustrie, aber auch die Medizintechnik (zum Beispiel zur Herstellung von Implantaten) nutzen bereits heute Sinumerik für die Integration von Produkt- und Produktionsdesign. Dabei läuft die Produktentwicklung, aber auch die Produktionsplanung digital am Bildschirm ab, bevor nur ein einziger Span fällt. So kann die Produktivität erhöht und die Markteinführungszeit um bis zu 50 % verkürzt werden. Die IT-Integration ist ein weiterer Baustein von Siemens, um die Zukunft zu gestalten. Siemens AG www.siemens.com Promotion Nr. 5 / Mai 2014 Seite 34 Kuka vereinfacht durch Kooperationen die Maschinenintegration Perfekte Integration Winfried Geiger, Key Technology Manager Werkzeugmaschinen, Kuka Roboter GmbH Spätestens die Wirtschaftskrise hat offengelegt, wie wichtig es für Deutschland ist, über „atmende“ Produktionseinrichtungen zu verfügen. Als eine der Schlüsseltechnologien erweist sich dabei die Automatisierung über Industrierobotik. Dies gelingt häufig nur dann in akzeptabler Weise, wenn Roboter und das zu automatisierende Umfeld – Maschinen, Fördereinrichtungen etc. – sowohl operationell, als auch bedientechnisch perfekt integriert werden. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit zwischen Kuka und Siemens steht die Integration von Kuka Robotern und SiemensCNC-Lösungen Roboter erfüllen unterschiedlichste Teilaufgaben bei der Lösung einer Automatisierungsaufgabe. So können sie z. B. zum Be- und Entladen der Fertigungsmaschinen ebenso wie zum Vor- oder Nachbearbeiten der Werkzeuge oder Werkstücke bzw. deren Handling verwendet werden. Damit die Arbeiten von Fertigungsmaschine und Roboter koordiniert ablaufen können, ist eine Kommunikation zwischen deren Steuerungen notwendig. Ursprünglich wurde diese Aufgabe von parallel verdrahteten Signalen erfüllt, welche danach von herkömmlichen Feldbussen abgelöst gen er und alle anderen Beteiligten, wie z. B. das Service-Personal detaillierte Kenntnisse zur Roboterprogrammierung. Integration der Robotersteuerung in die Maschinensteuerung Durch die Kooperationen und Partnerschaften ist es nun möglich, dass das gesamte System von einer zentralen Stelle gesteuert werden kann wurden. Einige Industrien, wie z. B. Spritzgießen, standardisierten mit der Euromap67-Schnittstelle auch die Bedeutung der einzelnen Signale. Um die Anforderungen moderner Automatisierungsanlagen zu erfüllen, reicht die Kommunikation über ein paar wenige E/A-Signale jedoch nicht mehr aus. Mit dem Aufkommen der modernen Ethernet-basierten Feldbusse wurden die kommunikationstechnischen Voraussetzungen für ein leistungsfähiges Zusammenarbeiten von Anlage, Produktionsmaschine und Robotern geschaffen. Eine wichtige Eigenschaft der neuen Feldbusse ist es dabei, mehrere Protokolle und damit Dienste über dasselbe Ethernet-Kabel oder mehrere Busse parallel betreiben zu können. Die neue Kuka Robotersteuerung KR C4 unterstützt Profinet, Ethernet/IP, und über Gateways können weitere Busse, wie z. B. Varan angebunden werden. Auf diesen verbesserten Kommunikationsmechanismen aufbauend kann der Maschinenbauer oder Systemintegrator wie herkömmlich seine Automatisierungsaufgabe lösen, indem er separat Maschinenprogramm, Roboterprogramm und die entsprechenden Bedienerscreens für Maschine und Roboter erstellt und in Betrieb nimmt. Dazu benöti- Um diese Lernkurve niedriger zu halten und um die Bewegungen von Roboter und Maschine nur an einer Stelle programmieren zu müssen, hat Kuka mit mxAutomation einen Weg geschaffen, mit dem Maschinenbauer oder Systemintegratoren quasi die Kuka Robotersteuerung in ihre Maschinensteuerung integrieren können. Sämtliche Programmier- und Bedienhandlungen des Roboters können dann ausschließlich über die Maschinensteuerung und deren Bedienpanel erfolgen, spezielle Roboterprogrammierkenntnisse sind nicht mehr erforderlich. Die Bedienung der Maschinen-/Roboterzelle erfolgt wie selbstverständlich aus einem Guss am gewohnten Maschinenpanel. Auf der internationalen Werkzeugmaschinen-Messe EMO hat Kuka zudem im letzten Jahr eine enge Kooperation mit der Siemens-Division Drive Technologies angekündigt. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht die Integration von Kuka Robotern und Siemens-CNC-Lösungen beim Beschicken von Werkzeugmaschinen und der Bearbeitung von Werkstücken mit Robotern. Mit dieser gemeinsamen Herangehensweise stärken beide Unternehmen den Kerngedanken der integrier- ten Fertigung und können beispielsweise durch die enge Verzahnung von Werkzeugmaschinen- und Beladeaufgaben neue Märkte erschließen. Die CNC-Steuerungen von Siemens und die Roboter-Steuerungen von Kuka sind prädestiniert für eine Integration von Roboter- und CNC-Technologie: Aufbauend auf mxAutomation für S7 hat Siemens die Option Sinumerik Integrate Run MyRobot entwickelt, eine Lösung für die integrierte Bedienung, Programmierung und Diagnose von Kuka Robotern an Werkzeugmaschinen. Interaktionen wie Bedienung, Freifahren, Teachen und Diagnose der Roboter können mit der Sinumerik 840D sl an einer einzigen Bedieneinheit vorgenommen werden. Das erhöht sowohl die Effizienz als auch die Flexibilität der Werkzeugmaschine. Die bisher bekannte aufwändige Roboter-Programm-Erstellung entfällt dabei gänzlich. Für anspruchsvolle komplexe Bearbeitungsaufgaben steht zudem mit Run MyRobot/Machining in Verbindung mit dem Produkt Kuka.CNC Sinumerik in der zweiten Jahreshälfte ein rein Sinumerik CNC programmierbarer Roboter bereit. Strategische Partnerschaft mit Erowa Um diesen Single-Point-of-Operation noch weiter auszubauen, ist Kuka nun auch eine weitere strategische Partnerschaft mit Erowa eingegangen. Erowa ist einer der führenden Hersteller von flexiblen AutomationsLösungen und Technologien in den Bereichen Werkzeug- und Formenbau und Präzisionsmechanik. Gewachsen aus einem kleinen Betrieb im Werkzeug- und Formenbau, ist Erowa heute eine global abgestützte Organisation für Entwicklung, Produktion, Beratung und Vertrieb moderner Fertigungsautomation geworden. 1987 stellte Erowa den ersten Drei-Achs-Roboter für den automatischen Wechsel von Werkstücken und Elektroden vor. Um gewachsenen Marktanforderungen gerecht zu werden und um weitere Einsatzgebiete abzudecken, geht Erowa nun eine strategische Partnerschaft mit Kuka ein. Ziel ist es, standardisierte Lösungen am Markt mit Kuka Sechs-AchsRobotern der breiten Kundschaft anbieten zu können. Das Prozessleitsystem für hohe Fertigungssicherheit, angebunden an die Siemens CNC 840 D und die Kuka KR C4-Steuerung hilft dem Bediener, jederzeit die Übersicht zu bewahren und Fertigungsprozesse, wie entgraten, reinigen, prüfen und messen in den Nebenzeiten zu erfassen, während die Zelle produziert. Durch die bestehenden Kooperationen und Partnerschaften ist es nun möglich, dass das gesamte System von einer zentralen Stelle gesteuert werden kann. So werden der Roboter und das zu automatisierende Umfeld perfekt integriert. Kuka Roboter GmbH www.kuka-robotics.com Nr. 5 / Mai 2014 Promotion Seite 35 Optimierung erfordert Analyse der gesamten Prozesskette Flexible Fertigungssysteme senken Kosten pro Teil Thomas Freinbichler, Vertriebsleiter Palettenhandhabung und Werkzeughandhabung, Promot Automation GmbH Unabhängig von den Rahmenbedingungen, Losgrößen und Fertigungstechnologien steht in der mechanischen Fertigung ein gemeinsames Ziel im Fokus: Die Kosten für das einzelne Werkstück zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen und langfristig erhebliches weiteres Optimierungspotenzial zu heben, ist die Analyse der gesamten Prozesskette angebracht. Im Jahr 2008 stand man bei Promot Automation aufgrund des steigenden Kostendruckes, immer kleiner werdenden Losgrößen und größer werdender Variantenvielfalt vor der Herausforderung, die Fräsbearbeitung neu zu gestalten. Mit der Investition in Maschinen, ein flexibles Fertigungssystem und Optimierungen entlang der gesamten Prozesskette konnten die Kosten pro Teil bis heute um mehr als 50 % reduziert werden. Und weitere Kostensenkungen sind noch geplant. Diese Erfahrungen haben zur Entwicklung der neuen Produktlinie Palmaster für Palettenhandhabung und Toolmaster für Werkzeughandhabung geführt, werden aber auch in Form von Workshops und Vorträgen weiter gegeben. Neben den Zeitanteilen an denen die Maschinen belegt sind, sind die Zeiten der Mitarbeiter in den einzelnen Arbeitsfolgen relevant. Je nachdem, ob kleine/große Losgrößen oder Neuteile/Wiederholteile gefertigt werden, sind jeweils andere Zeitanteile ausschlaggebend. Mit der Analyse der aktuellen Kosten pro Teil wird klar, wo in jedem Unternehmen die Stellhebel sind, um Optimierungsprojekte anzusetzen. Entkopplung Mensch – Maschine Ein wichtiger Punkt, um die Kosten pro Teil wirklich zu senken, ist die Entkopplung von Mensch und Maschine. Damit nicht der Mensch auf die Maschine oder die Maschine auf den Menschen warten kommt hier die Automation in Form von flexiblen Fertigungssystemen ins Spiel. Verschiedene Systeme, vom einfachen Palettenpool, zur Roboterzelle, bis hin zum vollautomatischen Hochregallager kommen in verschiedenen Varianten zum Einsatz. Allen gemein sind die Handhabung von Paletten, externes Rüsten, Aufbau von Autonomie und ein Leitrechner, der das System steuert und die Ressourcen prüft. Um die Spindeleingriffszeit zu erhöhen, muss der Rüstprozess von der Maschine weg verlagert werden. Diese Forderung wird an externen Rüststationen mit Paletten mit NullpunktSpannsystemen sowie aufgeschraub- Wochenende, oft auch erst mit einem zentralen Werkzeugmagazin mit entsprechender Kapazität und dem Vorhalten von Schwesterwerkzeugen möglich. Dem Leitrechner kommt bei zentralen Werkzeugmagazinen wiederum eine große Bedeutung zu. Bei Promot Automation wurde dazu die modulare Leitrechnersoftware Prosys um ein entsprechendes Modul ergänzt. Die Software entscheidet, welche Werkzeuge zum jeweiligen Zeitpunkt aus der Maschine entnommen und welche Werkzeuge in die Maschine beladen werden. Input ist eine Werkzeugbedarfsliste, die unter Berücksichtigung der Werkzeug-Reststandzeiten erstellt wird. Zwischen Maschine und Leitrechner werden demnach entsprechend viele Daten ausgetauscht. Aufgrund dessen ist eine intensive Kooperation mit dem Maschinenhersteller Grundvoraussetzung für ein funktionierendes System. Die Zusammenarbeit beginnt bei den notwendigen Steuerungsmodulen der Maschine und geht dann über die Schnittstelle zur direkten Beladung in das WerkzeugPalettenhandhabung im Palmaster FFS ten Spannmitteln umgesetzt. In flexiblen Fertigungssystemen wird meist eine höhere Anzahl an Paletten eingelagert, daher Bedarf es hier innovativer Lösungen, um die Kosten für Paletten und Spannmittel im Griff zu behalten. Die Automatisierungslösungen sind meist sehr unterschiedlich. So unterschiedlich wie Fertigungsphilosophien, Logistik, Maschinen und Hallenlayout unserer Kunden. Daher sind die Anlagen durch einen intelligenten und flexiblen Modulbaukasten so variabel, dass sich das Layout an die Anforderungen anpasst. Mit der Roboterzelle Palmaster RZ kann beispielsweise als stationäre Zelle für eine oder zwei Maschinen begonnen und mittels Lineareinheit, auch zu einem späteren Zeitpunkt, beliebig erweitert werden. Das schafft die notwendige Investitionssicherheit. Ist die notwendige Raumhöhe vorhanden, kommt mit dem Palmaster FFS ein vollautomatisches Hochregallager zur Anwendung. Die Handhabung der Paletten erfolgt mit einem Regalbediengerät. Auch dieses System ist einfach erweiterbar. Der Software kommt bei flexiblen Fertigungssystemen eine sehr hohe Bedeutung zu. Im Leitrechner werden die Stammdaten verwaltet, die Bearbeitungsreihenfolge der einzelnen Paletten festgelegt und die Res- sourcen geprüft. Ressourcenprüfung kann dabei auch bedeuten zu prüfen, ob die notwendigen Werkzeuge für die Bearbeitung in den Maschinen vorhanden sind und ob die Reststandzeiten ausreichen. Mit der Softwarefamilie Promot Prosys wurde bei Promot Automation ein modulares System auf dem neuesten Stand der Technik entwickelt. Ohne zusätzliche Schnittstellen und klaren Fokus auf „Kosten pro Teil“. Neben der Zerspanaufgabe kommen dem Werkzeug zwei weitere Bedeutungen zu. Einerseits als Kostenfaktor, andererseits als Grundvoraussetzung um die Spindellaufzeit hoch zu halten. Fehlendes Werkzeug und dadurch stillstehende Maschinen reduzieren die Spindellaufzeit und treiben die Kosten je Teil in die Höhe. Eine Analyse der Werkzeugbedarfe und der vorhandenen Werkzeuge an den Maschinen ist daher ebenfalls eine Grundvoraussetzung für ein effizientes flexibles Fertigungssystem. Zentrales Werkzeugmagazin Als Alternative zu großen Werkzeugmagazinen an den Maschinen hat Promot Automation mit der Produktreihe Toolmaster ein zentrales Werkzeugmagazin entwickelt und aufgebaut, welches mehrere Maschinen automatisch mit den notwendigen Das zentrale Werkzeugmagazin Toolmaster versorgt die Bearbeitungszentren mit den notwendigen Werkzeugen Werkzeugen versorgt. Warum ein zentrales Werkzeugmagazin wirtschaftlich ist, lässt sich anhand mehrerer Vorteile aufzeigen: Erstens muss nicht für jede Maschine ein eigenes, großes Werkzeugmagazin beschafft werden. Das spart Investitionskosten bei jeder einzelnen Maschine. Zweitens müssen nicht für jede Maschine alle Werkzeuge aufgelegt werden, es genügt oft, wenn ein Sonderwerkzeug einmal für alle Maschinen beschafft wird und dieses im zentralen Werkzeugmagazin eingelagert wird. Drittens ist eine längere mannlose Produktion, zum Beispiel über das magazin bis hin zum Datenaustausch. Die positiven Reaktionen, vor allem auf die Erfahrungsberichte aus der eigenen Fertigung, zeigen, dass ein sehr brennendes Thema in der Industrie angesprochen wurde und dass durch die Beratungsdienstleistungen und die Produktfamilien Palmaster und Toolmaster die Basis für eine notwendige Optimierung der Kosten pro Teil geschaffen wurde. Kostenreduktionen auf 40 % der ursprünglichen Kosten pro Teil sind möglich. Promot Automation GmbH www.promot.at Promotion Nr. 5 / Mai 2014 Seite 36 Roboter für die Automation von Werkzeugmaschinen Prozesssichere Lösungen mit maximaler Wirtschaftlichkeit Manfred Hübschmann, Geschäftsführer Stäubli Robotics Deutschland Die Automation von Werkzeugmaschinen trägt maßgeblich zur Steigerung der Gesamtproduktivität dieser kapitalintensiven Investitionsgüter bei. Kein Wunder, haben sich diese Applikationen zu einem wachsenden Markt für die Robotik entwickelt. Doch prozesssichere Automatisierungslösungen für diese anspruchsvollen Aufgabenstellungen erfordern viel Knowhow, leistungsfähige Roboter sowie eine überlegene Steuerungstechnik. verschiedenster Arbeitsschritte im Fokus. Der Roboter erledigt hier nicht nur das Be- und Entladen der Werkzeugmaschine, sondern auch nachgelagerte Arbeitsschritte bis hin zur Komplettbearbeitung. Vom Universal-Roboter zur Spezialmaschine Mit einfachen Standardrobotern sind die bei der Maschinenautomation vorherrschenden Anforderungen nicht zu erfüllen. Insbesondere die art IP 65 und punkten zudem mit innenliegenden Kabeln sowie einem kompakten Footprint, der die Integration auf kleinstem Raum erlaubt. Eine aufwändige Handgelenkskonstruktion verhindert das Eindringen von Schmutz, Staub, Flüssigkeiten und Spänen. Darüber hinaus lassen sich die Roboter optional durch Überdruck innerhalb des Gehäuses zusätzlich schützen. Für bestimmte Applikationen, bei denen die Roboter im Arbeitsraum der Werkzeugmaschine dauerhaft der Be- Vollintegrierte Adaption des Roboters in den Arbeitsraum der Werkzeugmaschine Bild: Index-Werke Die Präzisionsmaschinen bieten gute Dynamikwerte bei gleichzeitig hoher Wiederholgenauigkeit Bild: Feinmechanik Michael Deckel Auch steuerungsseitig für alle Applikationen gerüstet Stäubli Robotics hat sich frühzeitig auf die Automatisierung von Werkzeugmaschinen und Bearbeitungszentren konzentriert und verfügt heute über ein maßgeschneidertes Komplettprogramm an Robotern für alle denkbaren Applikationen. Nachdem sich viele Anwender von den Vorteilen der Maschinenautomation bei einfacheren Anwendungen überzeugen konnten, geht der Trend heute hin zu hochentwickelten Automatisierungen. Dabei deckt Stäubli alle möglichen Einsatzfälle ab. Das Spektrum reicht von der direkten Integration des Roboters in den Arbeitsraum der Maschine bis hin zu Roboterzellen, die an Bearbeitungszentren angedockt werden. Bei den Zellenlösungen steht die Übernahme direkte Integration von Sechsachsern innerhalb eines Bearbeitungszentrums zählt zur Championsleague der Automation. Mit den Extrembedingungen innerhalb einer Werkzeugmaschine kommen nur Premiumroboter zurecht. Schleifstaub, Späne, aggressive Kühlschmierstoffe und dergleichen bedeuten für eine Vielzahl von Robotern bereits nach kurzer Einsatzdauer das sichere Aus. Dass gerade Sechsachser von Stäubli unter solch widrigen Umständen mit hoher Verfügbarkeit arbeiten können, zeigt sich beim Blick auf deren Konzeption. Bereits die Standard-Sechsachser der TX-Baureihe zeichnen sich durch eine voll gekapselte, kompakte Bauweise aus. Sie erfüllen die Schutz- aufschlagung von flüssigen Medien ausgesetzt sind, empfiehlt Stäubli die besonders geschützten Roboter in HE-Bauweise. Das Kürzel HE steht für Humid Environment und kennzeichnet die speziellen Feuchtraumausführungen der Sechsachser. Das Handgelenk dieser Maschine ist in IP 67 gehalten und erlaubt das Eintauchen in flüssigen Medien. Besonders hilfreich beim Einsatz in Feuchträumen: die vertikale Kabeldurchführung. Sämtliche Anschlüsse befinden sich vor Kühlschmierstoffen und Spänen geschützt unter dem Roboterfuß. Die Roboter sind dank einer speziellen Oberflächenbehandlung und des Einsatzes von Edelstahl korrosionsbeständig und unempfindlich gegen mechanische Beanspruchung. Um Integratoren und Anwender auch programmiertechnisch optimal zu unterstützen, hat Stäubli die Robotics Suite 2013 aufgelegt. Mit der SRS 2013 lassen sich Roboterapplikationen schneller realisieren, die Programmierung wird noch einfacher und die Fernwartung noch komfortabler. Das Windows basierende Softwaretool mit den beiden Modulen Development Studio und Maintenance Studio macht die Roboterintegration sowie Inbetriebnahme und Betrieb der Systeme effizienter denn je. Die SRS 2013 trägt dazu bei, typische Fehler bei der Automation von Werkzeugmaschinen bereits im Vorfeld zu vermeiden. Das „Development Studio“-Modul ist die ideale Applikations- und Simulationssoftware. Es beinhaltet alle wichtigen Funktionen und ermöglicht den CAD-Daten-Import in allen gängigen Formaten (STEP, IGES, STL, VRML). Ein integriertes Kollisionserkennungssystem sorgt für Sicherheit bei der Konzeption. Für die Programmierung der Roboter stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung: die Stäubli-spezifische Hochsprache VAL3, das bedienerfreundliche Softwaretool VALtending oder die Maschinensteuerung des Bearbeitungszentrums. VAL3 bietet höchste Flexibilität und nahezu unbegrenzte Programmiermöglichkeiten. Das Softwaretool VALtending ist eine Stäubli-Entwicklung, die durch vordefinierte Bausteine eine besonders einfache Programmierung von Beund Entladevorgängen an Werkzeugmaschinen erlaubt. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern lassen sich alle Stäubli Roboter aber auch über den Motioncontroller der Werkzeugmaschine programmieren. Möglich macht es uniVal drive, eine Echtzeit-Schnittstelle zur Integration der Scara- und Sechsachs-Kinematiken in Maschinensteuerungen. Dank der intensiven Entwicklungsarbeit der vergangenen Jahre kann Stäubli Robotics heute prozesssichere Lösungen für die Automation von Werkzeugmaschinen anbieten, mit denen sich eine Reihe von Vorteilen erschließen lassen: Das fängt bei der Reduzierung der Nebenzeiten durch schnelle, vollautomatische Be- und Entladung der Maschinen an, reicht über die Minimierung von Maschinenstillstandszeiten und endet beim teilautonomen Betrieb der Werkzeugmaschinen in mannlosen Schichten. Kein Wunder also, dass viele Werkzeugmaschinenhersteller in punkto Automation auf Stäubli vertrauen. Stäubli Tec-Systems GmbH Robotics www.staubli.com Nr. 5 / Mai 2014 Promotion Seite 37 Liebherr realisiert effiziente Bin-Picking-Lösungen Der sichere Griff in die Kiste Michael Appel, Gebietsverkaufsleiter, Liebherr-Verzahntechnik GmbH, Automationssysteme Der Mensch nutzt seine Augen, den Tastsinn, den Arm und die Hände, um Gegenstände zu greifen und zu bewegen. Es gilt als die Königsdisziplin, diesen Ablauf auf ein Roboterhandling zu übertragen. Um chaotisch ungeordnete Werkstücke aus einem Transportbehälter entnehmen zu können, ist ein komplexes Zusammenspiel zwischen Bilderkennungssystem, Software, Roboter und einer ausgefeilten Handling-Strategie erforderlich. Diese intelligente Werkstückentnahme, das automatisierte Entnehmen von ungeordneten Teilen, nennt man Random Bin Picking (Griff in die Kiste). Nach der Entnahme geht es um das exakte Positionieren in Fertigungslinien sowie in Montagelinien. Die Automatisierung dieses Ablaufs im industriellen Maßstab bietet drei zentrale Vorteile, ohne dass bei der Einbindung in die bestehende Anlage zusätzliche Kosten entstehen: Produktivitätssteigerungen/höherer Output durch automatisierte Teilevereinzelung Entlastung des Personals – Stichwort Ergonomie Einfaches Umrüsten und Einlernen auch von neuen Bauteilen „Ideen und Modelle gibt es in diesem Bereich eine ganze Reihe auf dem Markt – allerdings funktionieren diese meist nur unter Labor- und Testbedingungen. Bislang scheiterten sie an der mangelnden Prozesssicherheit in der Praxis. Wir haben Lösungen für Kunden realisiert, die prozesssicher die geforderten Taktzeiten und die hohen Verfügbarkeiten erzielen“, berichtet Michael Appel, Gebietsverkaufsleiter Bereich Automationssysteme bei der Liebherr-Verzahntechnik GmbH. Kern der Herausforderung ist das reibungslose Zusammenspiel verschiedener komplexer Prozesse bzw. Technologien. Für die Leistung, die beim den Randbedingungen in der realen Produktion, den Kundenvorschriften und den Sicherheitsvorschriften vor Ort jederzeit gerecht werden. Liebherr greift in der Kooperation auf eine langjährige Forschung und Erfahrung im Bereich der Kamerasysteme und Softwareentwicklung zu. Ein entscheidender Durchbruch gelang beim Objekterkennungssystem: Der 3D-Laserscanner erkennt präzise die zu greifenden Bauteile – Lichteinflüsse von außen, z. B. durch Oberlichter in der Fertigungshalle, spielen keine Rolle. Auch schwarze, braune oder sogar rostige Komponenten werden erkannt. Die zugehörige Software segmentiert, identifiziert und selektiert Informationen über Werkstücke und Randbedingungen in der bereitgestellten Kiste. Mehr Beweglichkeit durch Zusatzachsen Kollisionsfreie Teileentnahme Speziell entwickelte Greifer mit zusätzlichen Achsen ermöglichen den kollisionsfreien Zugriff und die Entnahme der Teile aus dem Transportbehälter sowie die anschließende, präzise Positionierung, z. B. auf der Vorrichtung zur Bearbeitung. Die Beweglichkeit des menschlichen „Greifapparates“ kann zwar nicht komplett kopiert, aber adäquat nachempfunden werden. Für maximale Präzision wird das Bauteil im mechanischen Greifer mit einer Zwischenkontrolle · · · Objektpositionierung 3D-Objekterkennungssystem Menschen das Gehirn übernimmt, sind in diesem Fall der Industrie-PC, die Software und die intelligente Strategie zuständig. Hinzu kommt, dass jeder der Einzelvorgänge für sich prozesssicher ablaufen muss. Insbesondere die Fortschritte in der Bilderkennungstechnologie und die gestiegene Rechenleistung von Standard-PCs begünstigten die Prozesssicherheit und damit die Marktreife entscheidend. Erfolgreicher Praxiseinsatz Objektidentifikation und -selektion Die Referenzen zeigen, was heute mit flexiblen Robotersystemen möglich ist. Liebherr realisierte unter anderem komplette Systeme für die Baumaschinenindustrie. Dabei werden nicht-rotationssymmetrische Bauteile, die unsortiert in einer Kiste ankommen, effizient in die Fertigungslinie bzw. in Härteöfen eingeschleust. Der Einstieg in eine Anlage oder Fertigungslinie ist der Schlüsselpunkt, an dem der Griff in die Kiste nötig ist. Die technische Lösung hat Liebherr in Kooperation entwickelt und praxistauglich erprobt. Die Systeme müssen im Zehntelmillimeterbereich ausgerichtet. Bei Fehlgriffen läuft das System dank der speziellen Strategie nach einer automatischen Korrektur mit nur kurzer Verzögerung weiter. Über die Baumaschinenbranche hinaus bieten individuell entwickelte Bin-Picking-Lösungen für Bauteile zwischen 1 und 50 Kilogramm in weiteren Industrien Potenziale zu Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen: · · · · Automotive Nutzfahrzeuge Allgemeiner Maschinenbau Luft- und Raumfahrttechnik Lösungen für „knifflige Aufgaben“ „Beim prozesssicheren Realisieren solcher Lösungen sind vor allem Engineering-Leistung und Kompetenz in den Handling-Strategien gefragt. Das gilt insbesondere bei der Umset- zung in komplexen Anlagen und Fertigungslinien. Mit unseren über 40 Jahren Erfahrung in der Automatisierungstechnik sind wir ein umfassend aufgestellter Partner vom ersten Beratungsgespräch an – insbesondere bei kniffligen Aufgaben“, betont Michael Appel die Bedeutung der übergreifenden Kompetenz für Antworten auf die Fragestellungen. Durch die lange Erfahrung mit Automationssystemen in vielen Branchen und Bereichen mit unterschiedlichen Anforderungen, Randbedingungen, Vorschriften und Gegebenheiten hat es Liebherr geschafft, den bisher hauptsächlich nur unter Laborbedingungen betriebenen Griff in die Kiste in Industrieanwendungen prozesssicher zu realisieren. Michael Appel fasst zusammen: „Dies ist nur möglich, indem wir die theoretischen Erkenntnisse der Forschungsinstitute mit den praktischen Erfahrungen des Systemhauses Liebherr vereinen und in enger Zusammenarbeit mit den Kunden die individuellen Produktionsbedingungen und Spezifikationen analysieren und umsetzen.“ Liebherr-Verzahntechnik GmbH, Automationssysteme www.liebherr.com Promotion Nr. 5 / Mai 2014 Seite 38 Aus der Praxis für die Praxis Maschinenbestückung mit Robotern Matthias Trenner, Product Manager, Robotics Division, Yaskawa Europe GmbH Die automatisierte Bestückung von Werkzeugmaschinen mit Robotern ist zweifellos eine komplexe Angelegenheit. Umso wichtiger ist es, schon im Vorfeld die richtigen Entscheidungen zu treffen. Doch welche Entscheidungen sind dies? Und welche Kriterien sind dabei zu beachten? Bei der automatisierten Bestückung von Werkzeugmaschinen ist die Auswahl des geeigneten Roboteraufbaus, des Manipulators, ein wesentlicher Baustein im Planungsprozess. Aber eben nur einer von mehreren. Denn ebenso wichtig wie der richtige Roboter sind das optimale Ansteuerungskonzept und die dazu passende Softwarestruktur. Für den Anlagenplaner ergeben sich daraus konkret folgende drei Fragestellungen: Welcher Steuerungstyp ist für die spezifische Automatisierungsaufgabe am besten geeignet? Auf welchem Weg sollen Roboter und Maschinensteuerung kommunizieren? Welche Roboter-Hardware erfüllt die anwendungsspezifischen Anforderungen optimal? Die Voraussetzung für die optimale, anwendungsspezifische Umsetzung kompletter Systemlösungen ist ein sehr breit gefächertes Produkt- und Lösungsspektrum, wie es Yaskawa im Bereich der Robotik und darüber hinaus anbietet. Im Einzelnen umfasst die Robotik-Welt neben dem eigentlichen Roboter einen Controller, also die Robotersteuerung, sowie ein Programmierhandgerät (PHG) zur Programmierung des Roboters, die so genannte Teachbox. Die zweite Ebene einer automatisierten Anlage bildet die Maschinen-Welt: Sie besteht in den meisten Fällen aus einer Speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) oder einem PC, aus einer Bedienoberfläche (Human Machine Interface, HMI) und gegebenenfalls aus zusätzlichen Baugruppen wie Sensoren, Kameras etc. · · · Auswahl des Steuerungstyps Die Planung eines Anlagenkonzepts zur roboterbasierten Bestückung von Werkzeugmaschinen setzt in der Robotikwelt an. Und zwar nicht beim Roboter, sondern zuallererst bei der Steuerung. Yaskawa zum Beispiel stellt aktuell zwei Steuerungstypen zur Auswahl: die Hochleistungsteuerung DX100 und die Kompaktsteuerung FS100. Die Hochleistungssteuerung hat zweifellos ihre Vorteile: Über eine einzige DX100-Steuerung lassen sich bis zu 8 Roboter bzw. insgesamt bis zu 72 Achsen vollsynchron programmieren. Daraus ergeben sich einzigartige Möglichkeiten zur Ausführung unterschiedlicher Aufgaben und für eine synchrone Koordination. Al- lerdings ist eine solche Hochleistungssteuerung für die meisten Bestückungsaufgaben, wie sie besonders CNC-Maschinen stellen, überdimensioniert und damit nicht die ideale Lösung. Hier, bei der Bestückung von Werkzeugmaschinen, kann die Kompaktsteuerung FS100 ihre Vorteile voll ausspielen: Sie ist nicht nur viel kleiner als eine DX100, sondern auch schnell und offen konzipiert. Das bedeutet: Mit ihren handlichen Abmessungen passt sie in ein Standard-19-Zoll-Gehäuse. Und durch offene Programmier- und I/O-Schnittstellen lässt sie sich hervorragend in übergeordnete Anlagensteuerungen integrieren. Gerade für Roboter mit kleineren Traglasten bis etwa 20 kg ermöglicht die FS100 hochgenaue Bahnbewegungen und sehr schnelle Interpolationszeiten mit einem IPO-Takt von nur 4 ms. Das patentierte Advanced-Robot-MotionSystem (ARM) berechnet dynamisch das Drehmoment und die Belastung der Roboterachsen. Unterstützt durch die Vibrationskontrolle und eine hochsensible Kollisionserkennung sind extrem wiederholgenaue und schnelle Roboterbewegungen möglich. Auswahl der Kommunikationsart Steht der Steuerungstyp fest, muss im nächsten Schritt über die Einbindung der Robotersteuerung (Controller) in die übrige Anlagenumgebung entschieden werden. Generell ist dabei die Verknüpfung von allen Einzelkomponenten denkbar und technisch möglich. Im einfachsten Fall nutzt die Robotersteuerung ihr internes SPSProgramm, um mit den Peripheriegeräten zu kommunizieren. Über das Softwaretool IF Panel, das ausschließlich auf der Teachbox läuft, können einfache Bedienvisualisierungen realisiert werden. Im Normalfall ist aber eine Verknüpfung mit der SPS gefragt. 7-Achs-Roboter bieten beim automatisierten Be- und Entladen von Werkzeugmaschinen, bei Montage etc. zahlreiche Vorteile Damit stellt sich die Frage: Auf welche Art, in welcher Sprache sprechen Robotik- und SPS-Welt miteinander? Standardmäßig kommunizieren Controller und SPS direkt auf einem von drei Wegen: über I/O-Bausteine, per System-Kommunikation oder über Feldbusse wie beispielsweise Profibus oder Profinet. Ein direkter Zugriff vom Bedienfeld (HMI) auf den Controller ist als Sonderfall ebenfalls möglich, nämlich über eine Modbus TCPSchnittstelle im Controller bzw. über eine Softwareapplikation im HMI. Das Softwaretool Moto Plus ermöglicht es in diesem Zusammenhang, in der Robotersteuerung kundenspezifische Sonderfunktionen in Form von Apps zu erzeugen. Diese Apps bieten die Lösung für alle denkbaren Anforderungen. Insbesondere erlaubt sie den Zugriff auf diverse Baugruppen wie Kameras, Sensoren etc. Nur als ein Beispiel führt der Roboter dann eine spezielle Aktion aus, sobald ein vordefinierter Sensorwert erreicht wird. Als zweites Kommunikations-Szenario kann aber auch die komplette Programmierung der Robotersteuerung direkt in der SPS erfolgen. Möglich macht es die Schnittstelle Motoman Sync. Sie verknüpft die offen konzipierte Robotersteuerung FS100 per Ethernet/IP oder Profinet mit der SPS. Dabei werden keine Daten übertragen wie bei einer üblichen Ein-/Ausgangskommunikation. Die Programmierung wird vielmehr direkt im PC oder der SPS durchgeführt. Von dort gehen die Bewegungsbefehle in Echtzeit an den Roboter. Das von Yaskawa in Japan entwickelte Protokoll unterstützt dabei verschiedene SPS-Marken sowie den Anschluss an einen PC. Zur Integration von Motoman-Robotern in SPS-gesteuerte Anlagen waren Bei der Einbindung der Robotersteuerung (Controller) in die übrige Anlagenumgebung ist generell die Verknüpfung von allen Einzelkomponenten denkbar und technisch möglich mit MotomanSync schon bisher keine speziellen Robotik-Kenntnisse notwendig. Denn die Programmierung kann komplett in der bekannten SPSProgrammiersprache erfolgen. Speziell für die Einbettung der FS100 in eine Vipa CPU mit Speed 7-Technologie oder eine Siemens-S7-Steuerung hat Yaskawa Europe die Schnittstelle um eine neue Bibliothek erweitert: die MotomanSync PLC Profinet. Die neue Bibliothek enthält alle notwendigen Befehle, um einen Motoman-Roboter in eine S7-Umgebung zu integrieren. Programmiert sind diese Befehle als Multi-Instanz-fähige Funktionsbausteine (Function Blocks, FB). Sie lassen sich flexibel und projektkonform umbenennen. Die Steuerung von Motoman-Industrierobotern direkt über eine S7-SPS wird damit noch einfacher. Sinnvoll ist diese Lösung vor allem für große Unternehmen mit vielen SPS-geschulten Servicetechnikern. Auswahl der Roboter-Hardware Bleibt – im letzten Schritt – die Auswahl der geeigneten Roboter-Hardware. Die aktuelle Entwicklung ist dabei bestimmt von neuartigen Kinematiken in Form von menschenähnlichen Ein- und Doppelarmrobotern. Gegenüber herkömmlichen Industrierobotern verfügen diese über eine enorme Bewegungsfreiheit und sind damit ideal für Handlings- und Montagetätigkeiten. Konkret stehen dabei zum einen die 7-Achs-Roboter der Motoman SIA-Serie zur Verfügung, zum anderen die Doppelarm-Roboter der Motoman SDA-Serie mit 15 Achsen. Yaskawa Europe GmbH www.yaskawa.eu.com Nr. 5 / Mai 2014 Promotion Seite 39 Branchen-Knowhow und maßgeschneiderte Softwarelösungen Die digitale Fabrik mit Cenit Jens Fetzer, Leiter Vertrieb Digital Factory Solutions, Cenit AG Durch enge, jahrzehntelange Zusammenarbeit mit ihren Kunden kennt und versteht Cenit die Prozesse und marktspezifischen Anforderungen. Damit ist das Unternehmen in der Lage, maßgeschneiderte Software-Lösungen zu entwickeln – über Branchen hinweg. Mit seiner 25-jährigen Expertise und strategischen Partnerschaften mit weltweit etablierten Software-Branchenführern hat sich Cenit als Lösungsanbieter im Product Lifecycle Management (PLM) und Enterprise Information Management (EIM) einen Namen gemacht. Seinen Erfolg baut das Software-Haus auf starken Pfeilern: Als international aufgestellter Value Added Reseller von Dassault Systèmes und Partner von Firmen wie SAP und IBM sowie mit den eigenen Softwarelösungen im Umfeld der digitalen Fabrik ist die Cenit in der Lage, auf ein breites Softwareportfolio zuzugreifen. Dies wird kombiniert mit der Kernkompetenz, aus der zur Verfügung stehenden Standard-Software individuelle, auf die spezifischen Anforderungen der Kunden ausgerichtete Lösungen zu ter- und Machining-Anwendungen, inklusive passender Postprozessoren. Damit Unternehmen bereits von der ersten Planungsphase unterstützt werden, bietet der DFS-Bereich eine innovative Software zur Layoutdefinition und -simulation inkl. Materialflussanalyse. Für maßgeschneiderte Ergebnisse gibt es einen umfassenden Service der DFS-Experten: Implementierung und Entwicklung der Softwarelösungen entsprechend der speziellen Kundenanforderungen und die kompetente Betreuung über Hotline wie auch On-site-Support. Offline Programmierlösung – mehr Flexibilität, mehr Qualität Cenit Offline-Programmierlösungen bieten das wichtige Zusammenspiel zwischen CAD- und Robotics-Lösungen. Diese zeichnen sich durch hohe Flexibilität bei der Abbildung von spezifischen Lösungen zum effizienten Programmieren automatischer 3D-Prozesse mit Robotern oder Maschinen aus. In Ergänzung zur CADund Robotics-Infrastruktur sind Integrations- und Optimierungs-MöglichCenit Offline-Programmierlösungen bieten ein Zusammenspiel zwischen CAD- und Robotics-Lösungen Freie Interpolationen unterstützen die Kontrolle der Roboterpositionen an beliebigen Bahnpunkten. Sogenannte Events dienen der prozessspezifischen Definition von Technologiewerten oder Parametern im Programmiersystem. Die moderne 3D-Layout-Simulationssuite steht für realistische, leistungsfähige und simple Visualisierung und Simulation von Anlagen-, Zellen-, Linien- und Fabriklayouts. Alle Fertigungsbranchen, Maschinenhersteller und System-Integratoren können von der komfortablen wie auch innovativen Handhabe der Software profitieren: Fertigungsprozesse und -anlagen können schnell gemäß Ist-Zustand dargestellt und auf Optimierungspotenzial beziehungsweise Im Bereich Digital Factory Solutions bietet Cenit innovative Softwarelösungen realisieren und sie optimal in die bestehenden Prozesse einzubinden. Digital Factory Solutions für optimierte Fertigungsprozesse Im Bereich Digital Factory Solutions (DFS) bietet die Cenit innovative Softwarelösungen für die Definition, Automatisierung und Simulation von Fertigungsprozessen. Die Cenit eigenen Softwarelösungen der Fastsuite vereinen und ermöglichen effiziente Offline-Programmierung von Robo- keiten wichtig, die die effiziente, geometriebezogene Offline-Programmierung von Nischenanwendungen wie Nahtabdichten, Rollfalzen, Kleben, Laserschneiden oder Auftragsschweißen ermöglichen. Dabei wird der gesamte Prozess abgebildet – vom CAD-Datensatz bis zum Download des Roboter-/Maschinenprogramms auf die Anlage. Die Bauteildaten werden nach Fertigungsfeatures analysiert und automatisch in punkt-, kontur- oder flächenbasierte Bewegungen umgesetzt. Schwachstellen untersucht werden. Sowohl bei der Planung neuer oder veränderter Fertigungsanlagen (KVPProzess, Retrofit-Projekt, BrownfieldProjekt), wie auch bei Materialflussanalysen ist es meist erforderlich, die unterschiedlichen Fertigungsvarianten aussagekräftig und präzise zu untersuchen. Die abgesicherten Ergebnisse aus der Echtzeit-Simulation bieten eine optimale Planungs-, Entscheidungs- und Investitionsgrundlage für die Gestaltung und Optimierung des Konzepts. Die Ausgabe als 3D-PDF ermöglicht ein einfaches Einbinden in Vertriebs- und Marketingunterlagen und ein komfortables Teilen mit den entsprechenden Beteiligten per E-Mail. Visionen unserer Kunden sind unser Antrieb Intelligente und innovative Lösungen, die genau auf die Anforderungen unserer Kunden zugeschnitten sind, eine umfassende Branchen-Kompetenz und ein klar serviceorientierter Ansatz sind die Erfolgspfeiler der Cenit AG. Dies alles um die Kunden zum Erfolg zu führen: Von der Planung und Beratung bis zur Software-Implementierung sowie dem Training und Support. Das ist das Ziel von Cenit. Denn die Visionen unserer Kunden sind unser Antrieb. Cenit AG www.cenit.com/digitalefabrik Die 3D-Layout-Simulationssuite ermöglicht realistische Simulationen Feeding all needs from process to the end of line. www.staubli.com/robotik Spezifische Anforderungen finden spezielle Lösungen. Optimieren Sie Ihren Produktionsprozess unter Einhaltung der besonders hohen Anforderungen der Lebensmittelindustrie. Sie erwarten höchste Qualität, Flexibilität und Hygiene. Mit Stäubli Robotics sichern Sie sich Ihren Wettbewerbsvorteil, beginnend bei vorgelagerten Prozessen bis hin zur Endpalettierung. Stäubli – Ihr innovativer Partner für die Lebensmittelindustrie. Stäubli Tec-Systems GmbH, Theodor-Schmidt-Str. 19, D-95448 Bayreuth,Tel. +49 (0) 921 883 0 Staubli ist eine Marke von Stäubli International AG und ist in der Schweiz und anderen Ländern registriert. © Stäubli, 2014 014 8. – 14. Mai 2 F03 d an St , 16 Halle