mittendrin 04-2014 PDF 5,55 MB
Transcrição
mittendrin 04-2014 PDF 5,55 MB
mittendrin im Quartier rund um die Friedrich-Ebert-Straße Wohnen – Leben – Arbeiten 04 Winter 2014/15 „Hauptsache der Bagger arbeitet“ Boulevard-Nordseite fast fertig Freiheit im Quartier Leben auf dem Affenfelsen! 2 3 Inhalt Editorial Bürger/innen machen Zeitung Unter dem Stichwort „gelebte Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung“ machten wir uns also auf, warben um Ihre aktive Mitarbeit und luden für Anfang Mai zu einer ersten offenen Redaktionssitzung ein. Mit ständig wechselnder „Besatzung“ ging es seitdem alle vier Wochen weiter. „Alszus was anneres“ war das Motto, das sich hier zum Erfolgsmodell entwickelte. Gerade durch die vielen Beteiligten kamen immer wieder interessante neue Themen, andere Blickwinkel und interessante Wahrnehmungen in, aus, über und für das Quartier in die mitunter leidenschaftlich geführte Diskussion. So viele, dass sich davon locker zwei Ausgaben gestalten ließen. Unterwegs auf dem Boulevard 3 Die Zukunft der Straße mitgestalten 4 Neu im Quartier – GRADLINIG-KASSEL 4 Vom Land in den Vorderen Westen 5 Ein Bürgersteig im Spiegel der Zeit 6 Wenn Chinesen tanzen lernen 8 Kolumne: Ich mach mich zum Affen! 9 Neu im Quartier – Schule für darstellende Künste 9 Die „Grüne Banane“ 10 Markt-Idee für die „Grüne Banane“ 11 Das Repair Café im Vorderen Westen 12 „Kultur-Honig“ vom Bunkerdach 12 Das neue Stadtteilzentrum 13 „Hauptsache der Bagger arbeitet“ 14 Deutscher Städtebaupreis für Goethe-/Germaniastraße 15 Baustellenführungen 15 Als die Themenübersicht aus verschiedenen Redaktionssitzungen stand, votierten die Redaktionsmitglieder per KlebepunktAbstimmung demokratisch für die Themen, die sie in ihrer ersten „selbstgemachten“ mittendrin lesen wollten. Und damit nicht genug. Ein Teil der Redaktionsgruppe griff zu Papier und Stift bzw. zum Klapprechner und entfaltete fortan ihr Potenzial als Bürgerinnen- und Bürgerreporter. Poesie statt Baustellenlärm 16 Der Kulturbunker in der Friedrich-Engels-Straße 17 Neu im Quartier – Bettenexperts by Schmidt 17 Sie erkennen sie an den namentlich gekennzeichneten Beiträgen und dem kleinen erläuternden Text zu ihrer Person. Eine bunte Truppe, die es gemeinsam vollbracht hat, für Sie eine lebendige und ebenso bunte mittendrin zu kreieren. Absolut großartig! Allen, auch jenen, die auf dieser Reise durch das Quartier „nur“ mitgedacht, mitgeredet oder Informationen geliefert haben, sei an dieser Stelle ganz, ganz herzlich gedankt! Und allen, die jetzt Lust bekommen haben, die nächste mittendrin zu bereichern, sei an dieser Stelle zugerufen: „Machen Sie mit!“ Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre! Klaus Schaake Redakteur Verfügungsfonds für’s Quartier Friedrich-Ebert-Straße 18 Das Stadtbüro: zentrale Anlaufstelle im Quartier 19 „Jeder Schritt ein Stück Freiheit“ 20 Neu im Quartier – HÖRMEISTEREI am Bebelplatz 20 Kinowerbung für’s Quartier 22 Fassadenprogramm für die Friedrich-Ebert-Straße 22 „Leben mit der Promenade“ 23 Neu im Quartier – Galerie Coucou 23 Stadtteilkonferenz im Vorderen Westen 24 Lebendiger Adventskalender 25 Weihnachtsbeleuchtung für den Boulevard 25 Veranstaltungskalender 26 Kontakte, Rat & Hilfe 28 Baustelle ist Schaustelle 29 Rätsel 30 Schöne Gehölze für die Friedrich-Ebert-Straße 31 Impressum, mittendrin-Team 31 Blick in die Nordseite des fast fertigen Boulevards. Noch fehlen die Bäume... Unterwegs auf dem Boulevard Die Nordseite der Friedrich-Ebert-Straße ist fast fertig. Flaneurinnen und Flaneure empfängt der neue Boulevard kurz hinter dem Ständeplatz mit einem kleinen, neu geschaffenen Platz. Die vormals hier gelegene Parkplatzausfahrt wurde verlegt, was vor der Bäckerei Raum für eine Sitzbank sowie für Bistrotische schaffte. Platz - Strecke - Platz, Platz - Strecke - Platz: Nach diesem Prinzip entstanden auf der Nordseite des neuen Boulevards besondere Orte und neue Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum. Bereits jetzt geben sie einen kleinen Vorgeschmack auf das, was die Friedrich-Ebert-Straße ab Herbst 2015 in Gänze auszeichnen wird: ein Stück Straße, ein Stück Stadt, das all ihren Nutzerinnen und Nutzern angemessenen Raum bietet und zum Verweilen und Flanieren einlädt. Deutlich wahrnehmbarer werden diese Qualitäten sein, wenn im Zuge des Endausbaus die fast 80 Amber-Bäume auf beiden Seiten der Straße gesetzt sind, die die Farbenpracht der Natur auch in die Stadt holen. Im Bereich der Friedrich-Ebert-Straße 18 findet sich jetzt ein breiter Gehweg, die unansehnlichen Betonkisten vor dem Haus sind verschwunden. Zwei leicht erhöht liegende Plätze mit Stufen nutzen die topografische Situation, schaffen SitzmöglichNeue Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum. keiten und geben den Blick in und auf den Boulevard, die Alte Hauptpost und die tolle 1950er-Jahre-Architektur des ehemaligen Nordsternhauses frei. Auch die Vorzone der von Paul Bode geplanten Friedrich-Ebert-Straße 48 präsentiert sich mit Sitzgelegenheiten vor dem Haus deutlich großzügiger. Ein breiter, gepflasterter Gehweg schafft im weiteren Verlauf großzügige Vorzonen für Geschäfte und Gastronomie und mündet an der Annastraße wiederum in einen kleinen Platz mit AußenGastronomie. Helena Schätzle Im Frühjahr dachten wir vom Stadtbüro-Team noch: Um Sie auch zwischen den ein bis zwei Mal im Jahr geplanten mittendrin-Ausgaben über die vielen interessanten Entwicklungen im Quartier Friedrich-Ebert-Straße auf dem Laufenden zu halten, hätten wir gern so etwas wie einen gedruckten Newsletter. Schnell stellte sich heraus, dass es viel eher an der Zeit war, die mittendrin, von der bislang drei Ausgaben erschienen waren, neu zu erfinden. Und beim Erfinden wollten wir unbedingt Sie, die zukünftigen Leserinnen und Leser, mit im Boot haben. Helena Schätzle Liebe Leserinnen, liebe Leser! 4 5 Gestalten Sie die Zukunft unserer Straße mit! GRADLINIG-CASSEL Der neue Vorstand der Aktionsgemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße e.V. sieht große Chancen für den zukünftigen Boulevard. Neu im Quartier „Helfen Sie mit, die Zukunft der Friedrich-Ebert-Straße zu gestalten“, ruft der neue Vorstand allen Interessierten zu und bittet um aktive Unterstützung. „Durch den Umbau der Friedrich-EbertStraße werden wir einen Boulevard bekommen, der als Einkaufs- und Flaniermeile große Chancen hat“, ist die Aktionsgemeinschaft überzeugt. Über öffentliche Fördermittel finanziert die Stadt Kassel den Umbau der zentralen Achse zwischen Innenstadt und Bad Wilhelmshöhe, die gleichzeitig die Straße mit den meisten inhabergeführten Geschäften Kassels ist. Viele Dinge, die die Stadt nicht finanzieren kann oder darf, die aber für das Funktionieren des zukünftigen Boule- vards wichtig sind, will die Aktionsgemeinschaft in Zusammenarbeit mit allen Akteuren vor Ort realisieren. Bünyamin Can, Klaus Parzefall, Stefan Vogt, Dieter Göhlich (v. l.) i Klaus Parzefall, 1. Vorsitzender Post-Apotheke, Friedrich-Ebert-Str. 27 0561 - 2 88 56 50 Dieter Göhlich, stellv. Vorsitzender Hausmann Immobilien Friedrich-Ebert-Str. 45-47 0561 - 51 05 76 80 Von Wolfgang Ehle Das Auto verkauft, die Fahrräder vor der Tür, Bus und Tram gleich um die Ecke, die Kellner kennen Herrn und Hund mit Vornamen. Erfahrungsbericht eines Zugezogenen. Die Ausgestaltung der Lichtwerbung für Weihnachten und das Thema „Kunst in der Straße“ sind derzeit die zentralen Themen. Mit der KVG laufen die Planungen und Absprachen, um die Fahrleitungsmasten so auszustatten, dass eine Lichtwerbung überhaupt erst möglich wird. „Mit einer großen Gemeinschaft sind solche und andere Projekte leicht möglich“, ist der neue Vorstand überzeugt und bittet, die Arbeit des Vereins mit dem Beitritt, einer Fördermitgliedschaft oder einer Spende zu unterstützen. Weitere Informationen geben die Vorstandsmitglieder jederzeit gern. Bünyamin Can, Schatzmeister Prima-Reisen, Friedrich-Ebert-Str. 35 0561 - 7 39 07 36 Stefan Vogt, Schriftführer Buchhandlung Vogt, Friedrich-Ebert-Str. 31 0561 - 9 37 21 94 Gesunde Mischkost! A Wohlfühlen und sich verwöhnen lassen in einem neuen Friseursalon, das ist seit Anfang Oktober in der Friedrich-EbertStraße 31 möglich. Friseurmeisterin Julia Gebhardt hat hier, zusammen mit Stylistin und Betriebswirtin Stephanie Lascho, den Salon Gradlinig-Cassel eröffnet. Die beiden haben einen schlichten, loungigen Laden geschaffen. Dabei war ihnen eine belebte, schöne Umgebung und die Nähe zur Innenstadt wichtig. In der Umgestaltung der Friedrich-EbertStraße sehen sie ein Potential und sind der Meinung: „Hier kann noch viel passieren“. Zukünftig planen Stephanie Lascho und Julia Gebhardt Stylingabende, bei denen sie über das passende Styling für unterschiedliche Gelegenheiten beraten. i GRADLINIG-CASSEL Friedrich-Ebert-Str. 31, 34117 Kassel 0561 - 56 01 66 60 [email protected] www.gradlinig-cassel.de Öffnungszeiten: Dienstag/Donnerstag/ Freitag: 9-18 Uhr, Mittwoch: 10-20 Uhr, Samstag: 9-15 Uhr ls Frankfurter hat man an Kassel keine allzu hohen Erwartungen – egal in welcher Hinsicht. Als Jugendlicher hatte ich 1964 den Adenauer‘schen Muff von Kassel gern hinter mir gelassen und fand in Frankfurt eine andere Welt vor. Jetzt passierte genau das Gleiche in umgekehrter Richtung: Ungeahntes urbanes Leben in einem Kasseler Stadtviertel, das vor 50 Jahren eher durch seine Trümmergrundstücke oder Neubausünden auffiel. Ein Paradies für meinen Husky Als Hundebesitzer kommt man ja erstens viel rum und zweitens leicht in Kontakt zum Eingeborenen. Etwa beim Spaziergang im Tannenwäldchen, Hundefreigang nur am Nordhang und nur inoffiziell. Aber ein Paradies für meinen Husky und für mich: Jede Menge Hunde mit jeder Menge netter Menschen. Mein nach wie vor grundsätzlich gültiges Vorurteil gegen den generell muffeligen Beleuchtete Gründerzeitbebauung am Bebelplatz. Aktion „Das Quartier leuchtet“ am 7. November. Nordhessen musste ich dort um einige Prozentpunkte revidieren. Dann: Infrastruktur. Jenseits der Sechzig schaut man auf kurze Wege. Alles da! Doktoren, Apotheken, Klinik, Naturkostläden, Supermärkte, Weinhandlung, Sparkasse. Dazu jede Menge Anbieter von esoterischen Heil- und Glücksmethoden, von denen man vorher nichts wusste und die man unbedingt googeln muss. Weil: Craniosakrale Tiefenentspannung wäre vielleicht genau das Richtige für meinen manchmal zu aufgeregten Hund ... Atemberaubende Architektur Und noch mal: Infrastruktur. Im Umkreis von 500 Metern vier Italiener, ein Grieche, ein Gutbürgerlicher, ein Bistro, zwei Eckkneipen, ein Dönerladen, drei Cafés, zwei Eissalons, ein Thai, ein Chinese, ein Japaner – das verstehe ich unter gesunder Mischkost! Die Krönung: Wer mit offenen Augen durch die Straßen geht, entdeckt hier eine atemberaubende Gründerzeit-Architektur. Die Architekten des frühen 20. Jahrhunderts konnten sich offenbar richtig austoben – von Historismus bis zum extravaganten Jugendstil mit einer Fülle und einem Formenreichtum, bei dem man jeden Tag ein neues faszinierendes Detail entdeckt. Soziale Vielfalt Toll auch die beiden Kirchen, die vorgeben, etliche Hundert Jahre alt zu sein: Die neuromanische St. Marien und die neobarocke Friedenskirche, beide gebaut zu Kaisers Zeiten. Man kann es an den eher abstrakten Mosaikfenstern erkennen oder bei der Friedenskirche daran, dass am nördlichen Turm am Anfang des Daches ganz verschämt ein Kamin herauslugt. Hatte man im 17. Jahrhundert noch nicht, denke ich. Hin und wieder wird man auch an die kriegsbedingten Verluste erinnert und so mancher Waschbeton-Neubau lässt einen schaudern. Oder der weiße, neoklassizistische Bau mit Säulenportalen, dem man kürzlich einen Zaun mit gelben Sandsteinobelisken Marke Ramses verpasst hat – man schüttelt sich. Aber insgesamt ein Genuss, hier zu bummeln. Schließlich wäre noch ein Wort über das segensreiche Wirken des genossenschaftlichen Wohnungsbaus gerade im Vorderen Westen zu sagen. Er trägt sicher zur sozialen Vielfalt und Harmonie dieses Viertels bei und fängt das hemmungslose Ansteigen der Mieten etwas ab. Fazit: Hier kann man leben. Das Auto wird verkauft. Die Fahrräder stehen vor der Tür, Bus und Tram sind gleich um die Ecke. Die Kellner kennen Herrn und Hund mit Vornamen. Was will man mehr? Wolfgang Ehle war selbstständiger Marketingberater. Ehrenamtlich engagiert er sich für den BUND und ist Initiator des Repair Cafés im Vorderen Westen. 6 7 Ein Bürgersteig im Spiegel der Zeit Von Sebastian Bleisch Erst breit, dann schmäler, jetzt wieder breit: 80 Jahre nach einem ersten Eingriff in die Aschrottsche Planung finden Flanierende bald wieder mehr Platz auf ihren Bürgersteigen. Die Kamera war 1935 an der Einmündung der Westendstraße in die Hohenzollernstraße gestellt, so dass wir in der unteren Ecke des Fotos noch die Einmündung der Bordsteine in die Hauptstraße sehen können. Auffällig für den heutigen Beobachter ist, wie viele Arbeiter – vielleicht elf – auf dem kurzen Stück mit dem Pflastern beschäftigt waren und wie wenig technisches Gerät eingesetzt wurde. Die Straßenbahn fuhr trotz der Bauarbeiten und der Bürgersteig war gut besucht, denn während der Umbauarbeiten wird es viel weniger Lärm als heute gegeben haben. Die Friedrich-Ebert-Straße Die Hohenzollernstraße (heute Friedrich-Ebert-Straße) erschloss zusammen mit der Kaiserstraße (heute Goethestraße) den Westen der Stadt. 1871 angelegt, fungierte sie mit einer Breite von 21,5 Metern und einer fünfgeschossigen Bebauung als Verbindungs- und Verkehrsstrang für Wohnund Versorgungseinrichtungen im neu entstandenen Hohenzollernviertel, das sich vom Ständeplatz nach Westen erstreckte. Seine Gründung geht auf den Industriellen und Kommerzienrat Sigmund Aschrott zurück. 1875 war die Straße bis zur Querallee vorläufig befestigt, zwischen 1884 und 1892 war ein guter Teil des Straßenbaus fertiggestellt. Bis zum Ende der Westendstraße war die Straße mit Bäumen und allen andern Ausbauten bis Ende der 1880er Jahre fertiggestellt, bis etwa 1900 bis zur Querallee, bis 1910 bis zum Bebelplatz, dem damaligen Neumarkt. Von den zwei Straßenbahnen, die wir sehen, lässt die rechte gerade an der Haltestelle Annastraße aus- und einsteigen. Die linke befindet sich an der Stelle der zukünftigen “Grünen Banane”, genau dort, wo sich die beiden neuen Haltestellen – statt wie jetzt noch an der Annastraße – in Zukunft befinden werden. Und das Haus auf der Südseite neben dieser linken Straßenbahn ist in sofern auffällig, als dass es als einziges niedriger war als alle anderen (Gründerjahre-)Bauten: Es war mal das erste Haus auf weiter Flur in diesem stadtauswärts liegenden Bereich und deshalb noch nicht so hoch, wie später zu Aschrotts Zeiten gebaut wurde. Nach dem Krieg eine vierspurige Ausfallstraße Auf gleicher Straßenseite, etwas weiter zur Friedenskirche hin, kann man das Haus “Zum Herkules” die anderen Bauten überragen sehen. Dieser Prachtbau stand an der Stelle des heutigen Commerzbankgebäudes am Abzweig in die Goethe straße und ist von vielen Fotos im Stadtarchiv bekannt und leider auch dem Krieg zum Opfer gefallen. Stadtarchiv um historischen Foto dieser mittendrin-Ausgabe ist zu berichten, dass es im Stadtarchiv Kassel zu finden war und mit dessen freundlicher Genehmigung hier veröffentlicht wird. Das Foto wurde ca. 1935 in der Friedrich-Ebert-Straße, die damals noch Hohenzollernstraße hieß, mit Blick nach Westen, also zur Friedenskirche am Horizont hin, aufgenommen. Es zeigt die Bauarbeiten anlässlich einer Verbreiterung der Straße auf Kosten des um 1,5 Meter schmaler werdenden Bürgersteigs. Nach dem Krieg wurde die linke Seite der Friedrich-Ebert-Straße mit ihrer Häuserflucht um ca. 3,5 Meter nach außen versetzt neu bebaut. So wurde in den 1950er Jahren eine überwiegend dem Autoverkehr dienende vierspurige Straße daraus. Zum Glück wurde der Plan aus den 1980er Jahren, die Straße für noch viel mehr Autos umzugestalten, nicht realisiert. Denn bis heute hat der motorisierte Individualverkehr wieder abgenommen, weil das Autofahren immer teurer wurde. Stattdessen werden viel mehr Passanten in den viel größeren Straßenbahnzügen transportiert oder sie steigen gar auf ’s Fahrrad um. Nun, 80 Jahre nach dieser im Foto festgehaltenen Bürgersteigverschmälerung, werden die Bürgersteige zum Glück wieder verbreitert sowie mit Bäumen gesäumt und somit sogar einladender als auf dem historischen Foto. Sebastian Bleisch engagiert sich für vielfältige Verbesserungen bei der Neugestaltung des Quartiers, um das Flanieren und Verweilen für alle zu fördern. Sebastian Bleisch Z 8 9 Von Frank Fornaçon Japan, Eritrea, Chile, Rumänien, China, jung, alt, Studentin, Managerin oder Frührentner: Der internationale Gospelchor im Vorderen Westen macht seinem Namen alle Ehre. D as muss mehr nach Afrika klingen“, kommentiert Thomas Penkazki, der Chorleiter. „Am besten tanzt Ihr zur Musik“, rät er dann den 14 Teilnehmern, die an diesem Montagabend die in Kassel Stadtplanung studiert. Die jüngsten sind Mitte zwanzig, die ältesten um die siebzig. Gemeinsam ist allen die Liebe zur Musik, besonders zum Gospel. Kein Wunder: Der Gospelkirchentag im „Wir beschränken uns mit den Proben auf die Vorlesungszeiten“, erklärt Vera Vogeley, eine der erfahrenen Sängerinnen in dem Projekt, „weil viele internationale Studierende während der Semesterferien nicht in Kassel sind, sondern irgendwo in der Welt die Verwandtschaft besuchen“. Für Pastor Frank Fornaçon ist der Chor eine wichtige Brücke: „Hier können Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft etwas gemeinsam tun. Da gibt es kein Sprachgefälle oder kulturelle Gräben. Wenn Menschen miteinander Musik machen, dann verstehen sie einander.“ Seine Kirche soll ein Zuhause für vielerlei Menschen sein. „Wir sind froh, dass in unserer Kirche eine eritreische Gemeinde zu Gast ist und wir im Gottesdienst oder beim Deutschkurs Leute aus der ganzen Welt treffen.“ Frank Fornaçon, Pastor der Kirche im Hof, engagiert in internationalen Gremien, unter anderem in Fragen der Religionsfreiheit. Im Stadtteil Vorderer Westen Mitarbeit im Vorstand von Kassel-West e.V. und Mitglied der Lokalen Partnerschaft. Sänger aus Asien, Afrika und Europa freuen sich auf die Freunde aus China. in die Kirche im Hof gekommen sind. Und beim zweiten Anlauf klappt alles schon viel besser. Eine der afrikanischen Sängerinnen inspiriert ihre rumänische Nachbarin, es auch mit dem Tanzen zu probieren. Die zwei Chinesinnen im Sopran schauen zuerst zu, aber dann packt auch sie der Rhythmus. Der Internationale Gospelchor macht seinem Namen alle Ehre. Die Sängerinnen und Sänger sind alle in Kassel zu Hause. Einige leben für immer hier, andere sind beruflich oder wegen des Studiums nur für ein paar Jahre nach Kassel gezogen. Sie haben ihre Wurzeln zum Beispiel in Japan, Eritrea, Chile, Rumänien oder China. Und der Chor ist auch sonst bunt gemischt. Ein Flüchtling, der die Fahrt über das Mittelmeer überlebt hat, steht neben dem Frührentner, der schon in Kassel geboren wurde. Eine Managerin singt neben der Studentin, September war für viele ein Highlight. Nur wenige der Sängerinnen und Sänger sind chorerprobt und können sicher vom Blatt singen. Der Dirigent meint: „Das ist bei uns auch nicht nötig, weil wir die Lieder intuitiv erfassen. Es kommt uns auch nicht in erster Linie auf Auftritte an, sondern es geht um die Freude am gemeinsamen Singen.“ „Lust am Singen verbindet über alle Grenzen“ Spannend wird es, wenn die chinesischen Teilnehmer einen amerikanischen Gospel in einer chinesischen Version beibringen, oder wenn alle einen rumänischen Volkstanz einüben. Wenn der Chor probt, dann wird fast so viel gelacht, wie gesungen. Gospel sind ursprünglich die Lieder der afroamerikanischen Sklaven, die im Evangelium – dem Gospel – Kraft fanden. Dies half, dem Alltag mit einem Schule für darstellende Künste Kassel i Gospel im Vorderen Westen Ende September startete der Internationale Gospelchor in sein zweites Semester. Er probt jeden Montag von 20 bis 21.30 in der Kirche im Hof, Friedrich-Ebert-Straße 102. Gäste, die erleben möchten, ob Gospel auch etwas für sie ist, sind herzlich willkommen. 05609 - 8 06 26 [email protected] Neu im Quartier Andreas Schmitz Wenn Chinesen tanzen lernen Lächeln zu begegnen oder auch leidenschaftlich Gott zu loben. Der Rudolphsplatz an einem lauen Sommerabend. Ich mach mich zum Affen! Kolumne von Markus Exner W arum, so werden Sie mich fragen, mache ich mich (freiwillig!) zum Affen? Nun, ich will auch dort sitzen. Dort, auf dem Affenfelsen. – Dem Affenfelsen? Hier in Kassel? – Ja! Denn „mein“ Affenfelsen ist nicht auf Gibraltar und auf ihm tummeln sich nicht die kleinen Berberäffchen. Mein Affenfelsen ist in Kassel, mitten in „meinem“ Quartier, im Vorderen Westen zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Wilhelmshöher Allee und ist Schauplatz eines herrlichen „Affentheaters“. Gebaut hat ihn die Stadt Kassel nach Entwürfen des Architekten Andreas SchmidtMaas vom Planungsbüro PLF, und er ist ein rechtwinkliges, kantiges Gebilde aus Stein, Beton und Holz auf dem Rudolphsplatz. – Dem Rudolphsplatz? – Dem neuen Platz am Ende der Promenade, wo die Germania straße von der Goethestraße abzweigt. Ich liebe diesen Platz! Von ihm aus sehe ich den Herkules hoch oben im Bergpark. Auf ihm fahren tagsüber die Kinder wie Markus Exner ist Schauspieler und Regisseur. Er lebt seit zweieinhalb Jahren im Vorderen Westen. vom wilden Affen gebissen auf ihren Rollern und Inline-Skates oder vollführen Jugendliche affengeile Kunststücke mit ihren Skateboards. Doch abends sitzen wir dort, bisweilen dicht gedrängt. Wir gehen vor die Tür und genießen bei einem Glas Wein oder Bier die laue Sommerluft, das Gespräch mit Nachbarn, die Gesellschaft neuer Bekannter. Wir sind weder affektiert noch Lackaffen, wir zelebrieren nur einfach mal die schönen Seiten des Lebens, die Vielfalt eines bunten Stadtviertels. Großeltern spielen mit ihren Enkeln, junge Väter und Mütter mit ihren Kindern. Neulich hat sich ein Paar einen Rekorder mitgebracht und getanzt. Urbanität zwischen Tango und Foxtrott. Und samstags zieht der documenta-Laser am Himmel einen grünen Strich über unsere Köpfe. Ich weiß nicht, wer die Bezeichnung Affenfelsen für den Platz geprägt hat, jedoch ist er bereits in aller Munde – treffend und positiv. Hier mache ich mich gern zum Affen. Sicher wird man uns nicht einst ein Affendenkmal setzen, wie das im Garten von Gut Windhausen bei Niestetal. Doch bewahrheitet sich mal wieder ein Satz des klugen und geistreichen Erich Kästner: „Die ersten Menschen waren nicht die letzten Affen“. Nach umfangreicher Sanierung und Einbau einer Bühne hat die Schule für darstellende Künste seit Anfang August ihren Sitz in der Friedrich-Ebert-Straße 92. „Was mir hier gefällt, dass es eine junge Szene gibt mit weiteren Tanzschulen und dem Varieté Theater. Und natürlich die umliegenden Bars und Restaurants, die auch unsere Studenten gern besuchen“, erzählt Renate Herberg, die Geschäftsführerin, über den Vorderen Westen. Die Schule bietet eine sechs- bis achtsemestrige Ausbildung, die als Schwerpunkt Schauspiel, Tanz und Gesang beinhaltet. Für alle Schauspiel-Interessierten ist der Einstieg in die Welt des Theaters in Orientierungs-Workshops möglich und auch Unternehmen können in Seminaren für Personalentwicklung ihre Mitarbeiter schulen. Die neue Bühne bietet zudem Raum für interne und öffentliche Veranstaltungen. i Schule für darstellende Künste Kassel GbR Friedrich-Ebert-Str. 92, 34119 Kassel 0176 - 61 34 80 14, [email protected] www.sfdk-kassel.de 10 11 „Freiraum-Perle“ im Quartier Flanieren, Verweilen, Frisches Einkaufen Von Sebastian Bleisch Die Grünfläche zwischen der Albert-Schweitzer-Schule im Norden und dem Luisenplatz im Süden soll als zusammenhängende Freifläche an Aufenthaltsqualität gewinnen. Ein von der Stadt Kassel beauftragtes Kasseler Planungsteam hat ein Entwicklungskonzept erarbeitet, in dem es sich mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieses innerstädtischen Grünraums beschäftigt. In bislang zwei Beteiligungsveranstaltungen konnten Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen für die Neuordnung dieser Freiflächen in die laufenden Planungen Stadtplaner Holger Möller (re.) diskutiert mit Anwohnern die einbringen und mit den Planungen für die Grüne Banane Fachleuten der Stadt und den beauftragten Planungsbüros diskutieren. Bedeutung zu. Bei den Planungen für die 'Grüne Banane' sogenannte „Grüne Banane“ geht es um Unter dem Arbeitstitel „Stadtplatz Annadie weitere Entwicklung der Grünflä- straße“ laufen bereits auch die Planungen Handlungskonzept Entwurf und südchen, Bäume und Spielplätze ebenso wie für die Freifläche direkt- nördlich Maßnahmen zukünftigen Haltestelle. Im Rahum die Fußwege, Parkplätze und Gebäu- lich der Öffentliche Parken und sitzen unter berankten Pergolen, Wand zur Abschirmung der PKW's, de. Darüber hinaus soll geprüft werden, men des1 Straßenumbaus der Friedrichevtl. Wasserbecken 93 91 sogenannte 16 89 65 9 12 87 65 10 126 65 21 9 11 14 65 8 65 20 127 65 7 I städtebauliches freiraumplanerisches Konzept für die Grünachse zwischen Albert - Schweitzer - Schule und Königstorschule 52 8 95 Ebert-Straße wird die neue Haltestelle in diese Achse rücken. Baubeginn ist für das Frühjahr 2016 geplant, damit die Arbeiten nicht parallel zum bis Herbst 2015 laufenden Straßenumbau beginnen. Wie bei den bisherigen Planungen zur Friedrich-Ebert-Straße und der Grünen Banane wird es auch für die Neugestaltung des „Stadtplatzes Annastraße“ eine Bürgerbeteiligung geben, sobald die Konzepte dafür soweit ausgearbeitet sind, dass sie der Bürgerschaft vorgestellt werden können. 65 12 Erweiterungsfeld 65 Albert-Schweitzer-Schule 26 Jens Franken vom Stadtbüro Friedrich-EbertStraße erläutert die Planungen 10 von 22 privaten Parkplätzen nördlich der Fr. - Ebert - Str. entfallen 6 Parkplätze im Platzbereich, 2 Parkplätze werden nördlich der Fahrgasse neu geschaffen (> Summe 18) 273 65 Müllschränke für Mülltonnen Parkstraße 190,077 279 8 Grüne Banane Lage im Stadtraum und Geschichte Platz im Süden der Fr. - Ebert - Str. erweitern bis an die Hauskanten, ein Baum entfällt 94 1 südliche Parallelerschließung: Fahrbahnverengung, um Parken im Grünzug zu verhindern (vgl. 1.1) 65 27 189,357 189,069 6677 8 188,781 8 23 23 188,513 Fahrbahn wird Multifunktionsfläche 188,449 66 26 15 15 6626 (0106) 66 34 6634 66 76 6613 15 66 35 6635 66 51 6651 4 4 186,835 27 66 53 19 P P Westendstraße 13 10 13 19 66 61 29 67 7 67 22 67 17 6717 184,514 187,5 66 55 6655 66 50 66 70 P 6650 7 6722 183,1 6670 67 21 P 66 71 6721 62 6671 183,714 62 66. 73 6 736 66. 66 72 737 182,4 64 Muell 66 73 6673 A 73 7 6672 64 183,697 P 183,409 183,124 183,397 60 182,724 58 181,774 58 1 182,639 75 182,341 P 75A 73 7 60 182,116 P 75A 78 23 182,395 182,926 75 P P 7 FriedrichEbert-Stra ße 183,8 183,65 16 184,7 9. 677 185,088 9. A 6718 66 60 6660 11 2 1.1 29 186,3 185,709 6661 66 54 6654 11 2 6719 187,6 18 66 41 6641 66 75 6675 67 19 (1001) 6653 187,2 66 74 P P 182,023 73 93 14 181,675 P 181,328 9314 181,075 181,669 71 71 P P 181,284 P 65 (0311) 705 70 8 70 5 713 702 70 2 71 3 P 63 63 182,3 61A 72 5 1.2 725 182,6 723 70 22 61A 72 3 88 20 74 3 185 7 185 8 763 Schp 773 185 24 77 3 P 18524 88 1 P 881 182,4 1857 185 31 180,257 76 3 Muell 8820 185 26 179,389 78 24 7824 TGa 18526 1858 69 69. 18521 181,3 5 67 18537 12 A 185 32 185 21 182 5 179,3 12 18531 (1001) 67 177,8 18527 18525 182,2 BB 177,7 182,561 1246 178 177,492 BB 3 3 BB 185 BB 182.60 22 18522 1 2 184 2 1076 179 4 1842 BB 176,886 Sitzstufen und Stufenanlage in Südlage zum Spielen und Verweilen, Hang z.T. abtragen, neue Stützmauer 1379 177 8 BB 1 BB BB 182,609 177 3 10 3 3 185 27 185 25 18536 Westendstraße Westendstraße 185 23 18523 185 33 52 59 P 743 182 P 7022 Ga 181,6 61 61 P 708 181,041 65 182,8 Friedrich-Ebert-Straße Zwischen der Albert-Schweitzer-Schule Schaffung einer durchgehenden Wegeverbindung 1.1 auf öffenlichem Raum; in Verbindung damit Erneuerung und Aufwertung des Kleinkinder im Norden Spielplatzes und der Königstor-Sporthalle Schaffung eines durchgehenden und dem1.2Luisenplatz im Grünraumes Süden liegt die von Nord nach Süd, die 16 Parkplätze südlich der Fr. - Ebert - Str., (11 privat, 5 öffentlich) nach Osten verlegen betrachtet „Grüne Banane“. Von oben Private Maßnahmen zeigt sich das Planungsgebiet gekrümmt "Alles unter einem Dach" gestalterische Zusammenfassung der vielfältigen wie dieseA Südfrucht, was für Funktionen und Nutzungen auf der der RückseiteGrund der Fr. - Ebert - Straße (Dach, Pergola o.ä.) diesen Arbeitstitel ist. Private / Öffentliche Maßnahmen Bei diesemOptioninnerstädtischen Freiraum Nachverdichtung 2 Realisierungsmöglichkeit für ein mehrgeschossiges Tiefgarage) handelt esWohngebäude sich (mit um eine durchgrünte in diesem Zusammenhang Stadtlandschaft, die die klare HandVerbindung (Treppe) direkt von der Westendstraße zum Motzberg schaffen wird für Nutzer ablesbar. der 1950er schrift des>> Zugänglichkeit Wiederaufbaus heutiger Treppenaufgang kann entfallen und Jahre trägt.gestalterische Aufwertung des nördlichen Sporthallenumfeldes durch Veränderung der Topografie (Modellierung) „Licht, Luft, Sonne“ war das vorherrMaßnahmen schendeÖffentliche Leitbild für die Wohnbebau3 Attraktivierung und Aufwertung des Spielbereichs ung nördlich und südlich des Bereichs 3.1 Vorplatz und Aufenthaltsbereich an der Sporthalle 'Platz schaffen!' - Gehweg verbreitern, zwischen Westendund Annastraße. In Einsehbarkeit verbessern! 295 79 27 6678 187,026 67 18 66 13 6676 17 187,8 6629 20 66 33 6633 Annastraße Öffentliche / private Maßnahmen 188,6 25 17 66 29 66 9 15 Annastraße 6. 6 6631 6611 25 66 32 6632 66 31 66 11 189,5 Aufwertung/ Neugestaltung der Sporthallenfassade BB P 10 BB BB 5 Private Maßnahmen P OK Ebene 1 Wohnen 179.00 5 181,939 182,335 176,28 fotoman1962 - Fotolia.com ob es in den Randbereichen des Grünzuges noch Flächen für zusätzliche Gebäude geben könnte. diesem Teil der Friedrich-Ebert-Straße verabschiedeten sich die Planer von der historischen Blockrandbebauung, wie sie im ehemaligen Hohenzollernviertel gegeben war und die sich auch heute noch in vielen Teilen des Vorderen Westens findet. Die Zeilenbauten und auch die beiden Laubengang-Hochhäuser verlaufen von Nord nach Süd. Die Wohnungen orientieren sich mit ihren Wohnzimmern und Balkonen nach Westen. Zwischen den Gebäuden gibt es einen hohen Grünanteil – gern auch Abstandsgrün genannt, weil es in seinen Nutzungen oftmals nicht klar definiert ist. ch habe neulich in Edertal-Bergheim die dort neu entstandene Markthalle besucht und erfahren, dass der althergebrachte „Marktplatz“ eine sehr starke Anziehungskraft haben kann: Die Menschen kommen aus dem Umfeld zwar zum Wochenendeinkauf der frisch präsentierten, saisonalen und regionalen Angebote, sie kommen aber auch und insbesondere, wie sie sagten, um sich wieder zu begegnen, zu plauschen und um das Wochenende vom Alltagsstress erlöst beginnen zu lassen. Mit der Umgestaltung der Kasseler Friedrich-Ebert-Straße (FES) in einen Boulevard, der endlich auch wieder in dem Teil zwischen Annastraße und Ständeplatz eine von Bäumen gesäumte Allee werden wird, soll auch der in den 50er Jahren angelegte und die FES querende Grünzug für die Fußgänger wiederbelebt und einbezogen werden: Das wird den Aspekt des Flanierens und Verweilens unterstützen. Am Kreuzungspunkt des Boulevards und dieses Grünzuges – „Grüne Banane“ genannt, weil er sich zum Luisenplatz hin nach Westen krümmt – liegt auf der Südseite zwischen dem Etuis-Mertel und der Berliner Apotheke eine teils baumbestandene Fläche, die seit dem Krieg überwiegend ungenutzt ist. Nun drängt es sich nahezu auf, hier einen „Grünen-Markt“ in der „Grünen-Banane“ entstehen zu lassen! Einen Wochenmarkt, der das Wochenende im Vorderen Westen eröffnen könnte, der vermutlich auch die Gaststätten und Geschäfte in der Umgebung beleben würde und die Familien weiter zu dem anschließend renovierten Spielplatz auf den Motzberg führen könnte. Eine aussichtsreiche Zukunft... Spielplatz am Motzberg. Die Grüne Banane soll zwar erst anschließend an die Friedrich-Ebert-Straße im Jahr 2016 renoviert werden; die Überlegungen hierzu werden aber schon seit einem Jahr konkretisiert: Bessere Erreichbarkeit der Grünflächen, bessere Querbarkeit der Hauptstraße von der Parkstraße herunter kommend, sanfterer Anstieg von der Luisenstraße herauf zum Spielplatz und den Grünflächen mit weiteren Sitzgelegenheiten, neue Be- leuchtung und vielleicht sogar Gemüsebeete vor den großen Hausblöcken. Aus meiner Sicht fehlt in der Stadtplanung nur noch ein Trinkwasserspender und vor allem eine öffentliche Toilette, IMMOVATION AG rholen, spielen und zwischen Innenstadt und Goetheanlage einfach mal durchatmen: Dem Bereich rund um die Annastraße kommt bei einer insgesamt engen städtischen Bebauung eine große IMMOVATION AG E Ein „grüner“ Wochenmarkt in der „Grünen Banane“ könnte den zukünftigen Boulevard ab 2016 beleben. Die „Grüne Banane“ heute. um das Verweilen in der Grünen Banane auch artgerecht entlasten zu können: Einer aussichtsreichen Zukunft der Grünen Banane in Verbindung mit dem Boulevard, der neuen Straßenbahnhaltestelle und der nun attraktiven Goethestraße in unmittelbarer Nähe stünde nichts mehr im Wege. Wenn am Kreuzungspunkt des neuen Boulevards und der Grünen Banane ein neuer Platz mit einem „Grünen Markt“ etabliert und besucht würde, würde sich im Übrigen auch anbieten, die genau dort in Zukunft angesiedelte Tram-Haltestelle „Grüne Banane“ zu nennen. 12 13 Zusammen leben, zusammen schrauben! Von Wolfgang Ehle Defekte Geräte einfach in die Tonne? Das muss nicht sein! Mit ein wenig Geduld, Fingerspitzengefühl und dem richtigen Werkzeug kann man dem Hersteller oft ein Schnippchen schlagen. Das Repair Café im Vorderen Westen hilft dabei. E rsatzteile kosten meist nur einige Cent. Gemeinsam reparieren macht Spaß und spart Geld. Und schließlich: Wenn‘s nicht klappt – wegwerfen kann man das Teil immer noch. Oder als Ersatzteil-Fundus aufheben. Seit August gibt es im Vorderen Westen die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Kuchen gemütlich von ehrenamtlichen Fachleuten beim Reparieren helfen zu lassen! Repair Cafés sind Veranstaltungen, bei denen defekte Alltagsgegenstände in angenehmer Atmosphäre gemeinschaftlich unter fachkundiger Anleitung repariert werden. Elektrische und mechanische Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Spielzeuge, Fahrräder, Laptops und Fachmännische Staubsaugerreparatur beim ersten Repair Café in den Räumen von Hand in Hand e.V. in der Samuel-Beckett-Anlage. Hintergründe Repair Café Kassel Fachsimpeln bei einer Tasse Kaffee. andere Dinge. Repair Cafés sind nichtkommerzielle Treffen, deren Ziel es ist, die Nutzungsdauer von Gebrauchsgütern zu verlängern, dadurch Müll zu vermeiden, Ressourcen zu sparen und nachhaltige Lebensweisen in der Praxis zu erproben. Ein wichtiger Aspekt ist auch die nachbarschaftliche Kommunikation, die beim Reparieren und Kaffeetrinken stattfindet und viele neue Kontakte schafft, die sonst nicht zustande kämen. So besehen ist das Repair Café eine echte Bereicherung der Lebensqualität im urbanen Raum. Das Repair Café Kassel ist eine Initia tive mit Unterstützung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Kassel und des Hand in Hand e.V., dem Nachbarschaftshilfe-Verein der Vereinigten Wohnstätten 1889 eG. Es findet jeweils am vierten Freitag im Monat ab 16 Uhr im Nachbarschaftstreff in der Samuel-BeckettAnlage 12 statt. Die Idee stammt aus den Niederlanden und hat sich in kurzer Zeit weltweit verbreitet. In Deutschland gibt es aktuell über 200 Initiativen, Tendenz steigend. Weitere Infos: www.repaircafe.de Termin: jeder vierte Freitag im Monat Zwei Bienenstöcke der Stadtimkerei Kassel stehen auf dem Dach des Kulturbunkers. Den im Vorderen Westen gesammelten Honig gibt’s bei percussion+m sowie im Schmanddibben. Den luftigen Standort auf dem Dach des Kulturbunkers in der Friedrich-EngelsStraße mögen die Bienen. Sie sind dort vor Vandalismus und Pestiziden geschützt und lassen sich auch von gelegentlichen Dach-Parties der Musikschüler nicht stören. Das Sammelgebiet der Bienen umfasst die Goetheanlage, das Tannenwäldchen sowie den Stadthallengarten. percussion+m, der „Trommelladen“ im Erdgeschoss der Friedrich-Engels-Straße, und der Schmanddibben am Goethestern verkaufen den Kultur-Honig an eine treue und begeisterte Kundschaft. Im Untergeschoss des Bunkers haben Marie Heppner und Michael Hertweck zudem einen Raum angemietet, der ihr Honiglager beherbergt. Dort gibt es das ganze Jahr über konstant gute Lagerbedingungen: Kühl, trocken und geruchsfrei - bei praktisch konstanter Temperatur. i Albrecht Weisker Kultur-Honig vom Bunkerdach Impressionen in und um das neue Stadtteilzentrum in der Elfbuchenstraße. Ein offenes Forum mitten im Quartier Von Albrecht Weisker Familienfest, Fortbildungsveranstaltung, Stadtteilkonferenz, Kirchenparlament, Neujahrsempfang, Blutspende, Kindertheater, Musikworkshop: Das neue Stadtteilzentrum neben der Friedenskirche erfreut sich großer Beliebtheit. E in Nachmittag im September: Vor dem Stadtteilzentrum sitzen Menschen in der Sonne. Jüngere, ältere, Kinder. Anregende Gespräche, dazu Ku- www.stadtimkerei-kassel.de Kirche öffnet sich stärker ins Quartier Mietbar von Privat und Institutionen. chen, Kaffee und Saft. Ein offenes Forum mitten im Quartier. Seit einigen Monaten wird dieser Treffpunkt mittwochs ab 15 Uhr im neuen Stadtteilzentrum angeboten. Mit großem Erfolg. „Wir haben schon Stammgäste, es kommen aber stets neue Gesichter dazu“, erzählt Regina Greiling-Geister, die das Café ehrenamtlich betreut. Wolfgang Ehle 0152 - 03 13 02 50 [email protected] www.repaircafe-ks.de i Die Bienenstöcke auf dem Kulturbunkerdach. de Veranstaltungen auf. Ob Familienfest, Fortbildungsveranstaltung, Stadtteilkonferenz, Kirchenparlament oder Neujahrsempfang, ob Blutspende, Kindertheater oder Musikworkshop – dank barrierefreier Ausstattung, räumlicher Flexibilität sowie großer Küche, offener Teeküche, Bühnenelementen und Musikanlage findet sich für jedes Event der passende Rahmen. Im Untergeschoss belegt die Ev. Jugendarbeit mit dem „Hanging out“ die Räume, im Obergeschoss hat sich ein Architekturbüro eingemietet. Ein Jahr nach der Eröffnung erfreut sich das Stadtteilzentrum wachsender Beliebtheit. „Sitzungen des Ortsbeirates, Treffen des Vereins Kassel-West e.V., aber auch Seniorengymnastik und zwei Chöre, die hier proben“, zählt Kirchenvorsteherin Franziska Flögel regelmäßig stattfinden- Der Neueröffnung im Herbst 2013 vorausgegangen war ein barrierefreier Umbau inklusive energetischer Sanierung des früheren Gemeindehauses. Bewusst hatte die Evangelische Kirchengemeinde als Träger entschieden, sich durch den Umbau zu Bürgerräumen stärker in das Quartier zu öffnen und noch mehr soziale Verantwortung zu übernehmen, statt das Gebäude in Toplage zu verkaufen. Ohne Risiko ist diese Vorleistung jedoch nicht: „Die laufenden Kosten sowie die Innenausstattung stemmen wir allein“, betont Pfarrer Köstner-Norbisrath das Engagement der Gemeinde. Die Zahlen machen Mut, auch wenn sich der Betrieb erst einspielen musste. Doch die Vorzüge der neuen Räume sprechen sich herum. Die Auslastung liegt im Soll, „aber es gibt noch Luft und wir freuen uns über weitere Nutzungsanfragen“, sagt Köstner-Norbisrath. Wer mag, solle doch gleich nächsten Mittwoch mal die Räume in Augenschein nehmen. Einen Kaffee gibt’s gratis dazu. Mieten Sie „Ihren“ Raum im Stadtteilzentrum! Anfragen zur Raumnutzung bitte an Carsten Köstner-Norbisrath, geschäftsführender Pfarrer der Ev. Gemeinde der Friedenskirche. Je nach Veranstaltungsart und Raumgröße variieren die Kosten zwischen 20 und 400 Euro. Eine Webseite mit detaillierten Informationen befindet sich im Aufbau. Carsten Köstner-Norbisrath 0561 - 3 67 27 pfarramt2.kassel-friedenskirche @ekkw.de www.stadtteilzentrum.info i Albrecht Weisker, 43, ist Journalist und lebt mit seiner Familie im Vorderen Westen. Er engagiert sich auch im Kirchenvorstand der Ev. Gemeinde der Friedenskirche. 14 15 Baustellenführung Hauptsache der Bagger arbeitet! Von der Hohenzollernstraße zum schicken Boulevard Helena Schätzle Der coolste Bagger auf der FriedrichEbert-Straße ist rot und hat ein weißes Dach. Baustellen-Experte Ole ist jeden Tag auf ‘s Neue begeistert. Blick vom Rudolphsplatz in die Goethestraße. Neue Wege in der Stadt Ausgezeichnete Neugestaltung der Goethe-/Germaniastraße mit dem Deutschen Städtebaupreis. enn ich runterkomme und zum Kindergarten gehe, arbeiten die Bauarbeiter. Jeden Tag gucke ich auf der Straße, wie schnell das geht. Und ich passe auf, ob der Bagger arbeitet. Bagger sind toll. Weil das so Krach macht, wenn er so abrütteln muss von der Schaufel. Das Tolle am Baggerfahren: dass man so doll wackelt und dass der so ein bisschen kippt. Es macht viel Spaß, die Baggerfahrer anzugucken. Mein Lieblingsbagger ist rot und hat ein weißes Dach. Das ist der coolste. An der Seite ist was Braunes. Das sind die Lüfter. Da hab‘ ich mich schon genau hingestellt und habe warme Luft an mich gekriegt. Der Bagger ist viel stärker als ein Mensch. Wenn der Bagger arbeitet, geht es mit der Baustelle voran. Also Hauptsache, der Bagger arbeitet. Ich kenne Kettenbagger, Räderbagger und an der Ostsee habe ich sogar schon mal einen Bagger gesehen, der auf dem Meer fahren kann. Von einem Bauarbeiter habe ich schon mal ein lila Bonbon bekommen. Und ein Aufpasser hat mir und meinem Bruder Enno ein Sauerapfel-Bonbon geschenkt. Das war gar nicht sauer... Von einem großen Bagger aus hat der Baggerfahrer meiner Mama ein Bonbon für uns beide gegeben. Dafür hat er seinen Bagger extra ein bisschen leiser gemacht. Und einmal nachmittags, als die Bauarbeiter schon alle fertig waren mit arbeiten, durfte ich bei einem richtigen Baggerfahrer mitbaggern*. Der Fast-Baggerfahrer hat mich hochgehoben. Ich hab‘ auf dem Schoß vom Baggerfahrer gesessen. Beim Baggern hab‘ ich den Arm vom Baggerfahrer festgehalten. Und ich durfte sogar mal die Schaufel auf einen Haufen ausleeren. Ich will auch Baggerfahrer werden! Wenn die Erde wackelt... Was noch viel lauter und fast besser als ein Bagger ist, ist eine Rüttelplatte. Oder so eine Schiebewalze. Oder so ein Stampfer. Krach, der viel lauter als vom Stampfer ist, mag ich nicht. Mit dem Stampfer geht es am besten für kleine Löcher. Die Walze kann überhaupt nicht durch Löcher fahren. Die ist zu dick, viel dicker als eine Rüttelplatte. Bei Stampfer, Rüttelplatte oder Schiebewalze spüre ich, wenn die Erde wackelt. Und der Bauarbeiter wackelt auch, die Arme ganz doll. Wenn ich rausgehe, nehme ich meinen Werkzeugkasten mit. Wenn der Gully wackelt, dann mache ich zack, zack und dann ist der wieder fest... ls „Beispiel gebend für die vielerorts anstehende städtebauliche Reparatur autogerechter Hauptverkehrsstraßen“, charakterisiert die Jury der Städtebau-Akademie den Umbau der Goethe- und Germaniastraße zu einer Promenade. Wenn auch der Entwurf selbst konkret für Kassel erstellt worden sei, so seien die Entwurfsprinzipien doch verallgemeinerbar, so die Jury weiter. Der parallel zum Städtebaupreis ausgelobte Sonderpreis, in dessen Rahmen die Kasseler Planungen nun ausgezeichnet wurden, stand in diesem Jahr unter dem Motto „Neue Wege in der Stadt“ und diente der Akzentuierung eines besonders dringlichen Handlungsfeldes im Bereich Stadtentwicklung und Baukultur. Stadtbaurat Christof Nolda beschreibt den * Weil die mittendrin über Oles Begeisterung für Bagger und Baustellen berichtet, ermöglichte ihm das Bauteam nach Feierabend den im Text beschriebenen „Bagger-Einsatz“, der auf der laufenden Baustelle natürlich undenkbar wäre. Der Baustellenexperte: Ole ist vier Jahre alt und wohnt seit Oktober 2013 mit seiner Familie in der Friedrich-Ebert-Straße. In Heidelberg, wo er vorher wohnte, hatte er auch eine Baustelle vor der Haustür. Helena Schätzle W A Zwischen Ständeplatz und Annastraße vermittelt die Baustellenführung auf einer Strecke von nur 800 Metern auch historische und aktuelle Einblicke in die Geschichte des ehemaligen Hohenzollernviertels sowie die Wiederaufbauplanungen der 1950er Jahre und ihre Realisierung. Kasseler Ansatz, mit dem die Stadt die Situation für alle Verkehrsarten sowie das Stadtklima und die Artenvielfalt durch Neupflanzungen von Bäumen verbessert hat, kurz und knapp: „Zum Flanieren und Infos zum Umbau der Goethe- und Germaniastraße auch auf den Internetseiten der Stadt Kassel und des Stadtbüros Friedrich-Ebert-Straße. www.stadt-kassel.de/projekte/ kernbereiche/infos/17036/index. html www.friedrich-ebert-strasse.net Christian Schauderna Baustellenexperte Ole auf „seiner“ Baustelle. Am diesjährigen „Tag der Architektur“ fand Ende Juni die erste, vom Stadtbüro organisierte und durchgeführte Baustellenführung durch die Friedrich-Ebert-Straße statt. Mittlerweile fanden drei dieser geführten Spaziergänge statt, zu denen sich jeweils etwa 30 Interessierte einfanden. i Wohlfühlen haben wir dem Verkehr etwas Raum abgerungen.“ Der Stadtbauat freut sich, „dass die neu gestaltete Goetheund Germaniastraße nicht nur von den Anwohnern und Nutzern gut angenommen wird, sondern auch die Experten der Städtebaupreis-Jury überzeugen konnte.“ Mit ihrer sorgfältigen Planung erreicht die Neugestaltung durch Flächengewinne für Fußgänger, Radfahrer und die Aufenthaltsqualität enorme Verbesserungen – und das bei vollem Erhalt der Verkehrsfunktion für PKW und Tram. Zwei Plätze auf ehemaligen Verkehrsflächen markieren Auftakt und Ende der neuen Promenade, die Teil einer stadtweiten Rad- und Fußverkehrsverbindung ist. Klaus Schaake erläutert die Geschichte der Friedrich-Ebert-Straße. Kommende Termine Sonntag, 18. Januar, 14 Uhr Sonntag, 15. Februar, 14 Uhr Sonntag, 15. März, 14 Uhr Treffpunkt: Stadtbüro Friedrich-EbertStraße, FES 32-34 Um Anmeldung wird gebeten: 0561 - 475 10 11 [email protected] Das Leben des Quartiers ist die Geschichte seiner Menschen! Erzählen sie uns Ihre Geschichte(n) und wir veröffentlichen diese in den nächsten Ausgaben der mittendrin. 16 17 Produktion, Unterricht, Nachwuchsförderung, Konzerte ... Jung und Alt begeisterten sich bei der Baustellenbespielung Nr. 2 für den Dichterwettstreit junger Künstlerinnen und Künstler und tauschten den Baustellenlärm vom Tag „auf der Fritze“ mit Poesie am Abend. „Das Leben ist eine Baustelle“, war das Motto des Poetry Slams, den das Stadtbüro zusammen mit der Bunte Wege uG organisiert hatte, damit die FriedrichEbert-Straße trotz Baustelle im Bewusstsein der Menschen bleibt. Die Stimmung an diesem Abend: großartig! Poesie statt Baustellenlärm „Ich sag Friedrich, ihr sagt Ebert…“, animierte Moderator Claas Dohmann “sein” Publikum an diesem Mittwochabend Mitte Oktober. Auf diese Aufforderung hin schallte ihm selbstverständlich ein lautes, fröhliches „Ebert“ entgegen. Neun Jugendliche und junge Erwachsene nahmen am Baustellen-Slam mit ihren selbstgeschriebenen Texten teil. Die meist sehr humorvollen, doch mitunter nicht weniger tiefgehenden Gedichte und Geschichten handelten von Süchten, Liebe und Selbstfindung. Neufassungen von „Romeo und Julia“ sowie „Ein Goethes Faust reloaded“ brachten die jungen Dichterinnen und Dichter den eifrig mitfiebernden Zuschauern zu Ohren. Sven Stickling entschied am Ende den Wettstreit um die besten Texte für sich. Den 2. Platz machte Jules, den 3. Marc mit „c“ Hörcher. Prädikat für diesen kreativen Umgang mit den realen und den Baustellen des Lebens: absolut wiederholungswert! Die drei Gewinner mit Moderator Claas Dohmann (rechts). Die Zweitplatzierte wollte ihr Gesicht ungern in der Zeitung sehen. Diesem Wunsch ist die Redaktion gern nachgekommen. by design Neu im Quartier Seit Anfang November bietet Susanne Wolf in ihrem neuen Laden „by design“ in der Friedrich-Ebert-Straße ausgewählte Möbel und mehr. „Ich war total begeistert von den einzelnen Läden in der Straße und möchte die schöne Atmosphäre, die hier herrscht, aufgreifen“, berichtet die Inhaberin. Zu den Möbeln im Laden Die Kulturbunker Kassel GmbH wurde für ihr großes Engagement bei der Entwicklung eines ehemaligen Hochbunkers zu einem musikalischen und kulturwirtschaftlichen Zentrum mit dem Kulturförderpreis der Stadt Kassel ausgezeichnet. E in Kooperationsverbund von engagierten Musikern und Kulturschaffenden mietete sich im Jahr 2000 unter Federführung der beiden Musiker Mathias Reuter und Prof. Bernd Nentwig in ein ehemaliges Bürogebäude mit angeschlossenem Hochbunker in der Friedrich-Engels-Straße ein. Durch das große Engagement der beteiligten Akteure entwickelte sich der Gebäudekomplex im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden kulturwirtschaftlichen Zentrum in Kassel. Nach anfänglich schwierigen Verhandlungen mit der Eigentümergesellschaft gelang den Akteuren 2010 durch den Kauf des Gebäudes schließlich die langfristige Standortsicherung des „Kulturbunkers“. Mehrere hundert Musikschüler jede Woche Rund 40 professionelle Musikerinnen und Musiker nutzen das Gebäude mit seiner zentralen innerstädtischen Lage inzwischen für Produktion, Proben und Musikunterricht. Mit dem Kooperationspartner „mik - Musik im Kutscherhaus“ ist der Kulturbunker zudem eines der wichtigen Zentren für die musikalische Nachwuchsförderung in Kassel. Mehrere Hundert Musikschülerinnen und -schüler sind jede Woche vor Ort und partizipieren an der professionellen Atmosphäre der Einrichtung. Mit der von Detlef Landeck gegründeten Konzertreihe „shelter sounds“ etabliert sich der Kulturbunker seit 2012 auch als Veranstaltungsort für die ansässigen Musiker und Gastmusiker. Darüber hinaus halten die Kulturbunker-Akteure zahlreiche Angebote für Unterricht, Workshops, Rhythmusfortbildungen, Chor, Orchester und Drum Circles für Amateur-Musiker bereit. Die Galerien der Kasseler Südstadt e.V. und TOKONOMA e.V. sind die weiteren Preisträger, die am 30. November 2014 im Staatstheater geehrt wurden. Sie erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro. i Kulturbunker Kassel GmbH Friedrich-Engels-Str. 27, 34117 Kassel 0561 - 921 933 03 gehört eine Auswahl an Prototypen und Fotomustern. Handtaschen, die im nahegelegenen Kirchweg genäht werden, können ebenfalls erworben werden. Zum Sortiment von „by design“ gehören zudem ausgesuchte Wohnaccessoires, Dekoartikel, Schmuck und Notizbücher. i by design, Susanne Wolf Friedrich-Ebert-Str. 115, 34119 Kassel 0561 - 20 23 06 03 [email protected] www.by-design-online.com BETTEN XPERTS BY SCHMIDT Neu im Quartier Am 22. August hat Reiko Schmidt seine Filiale in der Germaniastraße eröffnet. BettenXperts bietet eine breite und aktuelle Auswahl hochwertiger Schlafzimmermöbel, Matratzen, Lattenroste und Betttextilien. Die Produktion der Schlafmodule in Deutschland liegt dem Eigentümer ebenso am Herzen, wie die persönliche Beratung seiner Kunden. In dem ehemaligen Postgebäude leitet er parallel einen DHL Paketshop. Das Ambiente des gegenüberliegenden, neu gestalteten Platzes und die angenehme Atmosphäre des Viertels haben Reiko Schmidt überzeugt, sich mit seinem Laden in der Germaniastraße anzusiedeln. BETTEN XPERTS BY SCHMIDT Reiko Schmidt Germaniastr. 12, 34119 Kassel, 0561-7 667 96 33, [email protected] Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 10 bis 19 Uhr, Samstag: 10 bis 14 Uhr i Neu im Quartier ... ... und Sie möchten die Menschen um Sie herum davon wissen lassen? Wir stellen Sie gerne in der nächsten Ausgabe der mittendrin vor! Stadtbüro Friedrich-Ebert-Straße 0561 - 60 285 630 [email protected] i Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 10 bis 18 Uhr, Samstag: 10 bis 14 Uhr Oberbürgermeister Bertram Hilgen zusammen mit den Gästen bei der seinerzeitigen offiziellen Einweihung des Kulturbunkers nach der Übernahme durch die Kulturbunker Kassel GmbH. 19 werden für Ihr Quartier Ja, wir wollen Gemeinschaft stärken, Bewohner-Engagement aktivieren, Eigenverantwortung fördern, Identität stiften: Bis 2018 unterstützt das Förderprogramm „Aktive Kernbereiche“ diese Aktivitäten aus seinem Verfügungsfonds mit ca. 220.000 Euro. ... uns aktiv für unser Quartier engagieren und unsere Ideen und deren Umsetzung aus Mitteln des Verfügungsfonds mit 50 Prozent fördern Die Mittel aus dem Förderprogramm sind für Projekte bestimmt, die von Bewohnerinnen und Bewohnern oder lokalen Akteuren vorgeschlagen und umgesetzt werden. Ziel ist es, ehrenamtliches Engagement zu unterstützen, um gemeinsam die Aufenthaltsqualität im Quartier zu verbessern und aktiv mitzugestalten. Aus eins mach zwei: Jeden Euro, den Sie investieren, verdoppelt das Förderprogramm. Beispiele für geplante und bereits umgesetzte Projekte: Büchertauschbörse im Quartier Linda Cunnigham LUXMOMENTUM Die lange als Büchertauschbörse fungierende alte, gelbe Telefonzelle in der Querallee hatte im Jahr 2012 ausgedient. Sie sollte abgebaut und verschrottet werden. Kassel West e.V., Ortsbeirat und Privatpersonen bildeten eine Gruppe, die das Projekt „Büchertauschbörse“ weiterführen wollten und die AWO am Standort Querallee erklärte sich bereit, die Tauschbörse auf ihrem Grundstück zu beherbergen. Kassel West e.V. lobte einen künstlerischen Wettbewerb aus, den Wolfgang Korz für sich entschied. Nach seinen Entwürfen entstand die neue Büchertauschbörse, die am 26. Oktober 2013 eingeweiht wurde. Auf dem Foto: Mitinitiatorin Lisa Hochmuth. Gesamtkosten: 5.430 €, davon über den Verfügungsfonds finanziert: 2.715 € Zum Stadtjubiläum im Jahr 2013 entstand ein Werk über elf historisch bedeutsame Kasseler Frauen aus 11 Jahrhunderten. Zunächst in Buchform veröffentlicht, soll sich die Würdigung dieser Frauen bald auch in Form eines Kunstwerks im öffentlichen Raum finden. Als Standort ist die Grüne Banane, der Grünzug zwischen Albert-Schweitzer-Schule und Königstorschule, für dieses Gedenk-Kunstwerk vorgesehen. Das geplante Projekt der Künstlerin Linda Cunnigham (New York) steht unter der Schirmherrschaft von Dr. Ute Giebhardt, der Frauenbeauftragten der Stadt Kassel. Es ehrt Landgräfin Anna von Hessen, Herzogin Elisabeth von Mecklenburg, Gertrud Elisabeth Mara, Louise von Bose, Malwida von Meysenbug, Sophie Henschel, Auguste Förster, Luise Greger, Sara Nussbaum, Dr. Elisabeth Selbert und Christine Brückner. Der Standort im Vorderen Westen wurde gewählt, weil Dr. Elisabeth Selbert in der Goethestraße ihre Kanzlei hatte, Louise von Bose das Bose-Museum in der Luisenstraße gestiftet hat und darüber hinaus der Vordere Westen eng mit der bürgerlichen Frauenbewegung und den sozialen Frauenvereinen verbunden ist. Gesamtkostens: 30.000 €, davon über den Verfügungsfonds finanziert: 15.000 € Einzelperson, Nachbarschaft, Verein oder Organisation an. Grundlage für die Auswahl eines förderfähigen Projekts ist ein Antrag, den Sie über das Formular „Verfügungsfonds“ stellen. Diesen finden Sie auf unserer Homepage oder können ihn im Stadtbüro Die Mittel sind an den beantragten Zweck gebunden. Um Mittel aus dem Verfügungsfonds für ein konkretes Projekt zu erhalten, muss dieses den folgenden Kriterien entsprechen: Die Projekte • müssen dem Allgemeinwohl dienen • dürfen nicht der privaten Wertschöpfung und Einzelinteressen dienen • sind von dem integrierten Handlungskonzept Friedrich-Ebert-Straße umfasst Festbeleuchtung für die Friedrich-Ebert-Straße Das Stadtbüro-Team: Klaus Schaake, Simone Mäckler und Jens Franken (v. l.) Das Förderprogramm spricht Sie als abholen. 11 Frauen, 11 Jahrhunderte Seit ca. zwei Jahren arbeitet die Aktionsgemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße e.V. an dem Projekt „Festbeleuchtung“. Wenn die Baumaßnahme abgeschlossen und der Boulevard in neuer Pracht strahlt, soll eine zusätzliche Beleuchtung der Straße für stimmungsvolles Licht sorgen. Zu außergewöhnlichen Anlässen soll die Straße auch besonders geschmückt werden. Die erforderlichen baulichen Voraussetzungen zur Befestigung der Effektbeleuchtung und der Schmuckelemente werden hälftig über Mitgliedsbeiträge der Aktionsgemeinschaft und den Verfügungsfonds finanziert. Gesamtkosten 30.000 €, davon über den Verfügungsfonds finanziert: 15.000 € Helena Schätzle 18 • werden innerhalb der Grenzen des Fördergebietes verwirklicht. Ihre zentrale Anlaufstelle im Quartier Beraten, unterstützen, beteiligen, koordinieren, gestalten: Simone Mäckler, Jens Franken und Klaus Schaake vom Stadtbüro Friedrich-Ebert-Straße sind Ihre direkten Ansprechpartner vor Ort. D as Stadtbüro ist die zentrale Anlaufstelle für alle relevanten Akteure – Bürger/innen, Eigentümer/innen, Einzelhändler/innen, Dienstleister/innen, Vereine, kulturelle und soziale Institutionen. Die Stadtbüro-Mitarbeiter beantworten drängende Fragen, beraten, unterstützen und informieren. Mit Jens Franken und Simone Mäckler bilden zwei ausgewiesene Projektbegleitungs-Experten das Wir ... ... fördern den Dialog zwischen allen Beteiligten ... leisten im Quartier eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit ... unterstützen das bestehende, bürgerschaftliche Engagement und geben Anstöße für weitere Aktivitäten ... sprechen mit Haus- und Grundstückseigentümern über ihre Investitionsmöglichkeiten ... unterstützen die Einzelhändler, um den Einzelhandelsstandort nach vorn zu bringen und drohenden Leerständen vorzubeugen ... beteiligen Anlieger und Anwohner im Quartier an den Planungen zu den Neugestaltungen im öffentlichen Raum ... sorgen gemeinsam mit den Kulturschaffenden dafür, dass im Quartier auch weiterhin ein reichhaltiges Angebot vorhanden ist. Sprechen Sie uns an! Stadtbüro Friedrich-Ebert-Straße, Friedrich-Ebert-Str. 32-34, 34117 Kassel 0561 - 60 285 - 630, [email protected], www.friedrich-ebert-strasse.net Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag 9 bis 13 Uhr, Dienstag und Mittwoch 15 bis 19 Uhr Außerhalb der Öffnungszeiten sind wir auch telefonisch für Sie erreichbar. i Gern berät Sie das Stadtbüro-Team zur Beantragung von Fördermitteln aus dem Verfügungsfonds. Sprechen Sie uns an! Stadtbüro-Vor-Ort-Team und stehen allen Interessierten und allen Beteiligten mit Rat und Tat zur Seite. Klaus Schaake konzentriert sich mit seinem journalistischen Hintergrund auf die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Stadtbüros. Gemeinsam übernehmen wir vielfältige Aufgaben, um den Bedürfnissen der Menschen im Quartier rund um die FriedrichEbert-Straße gerecht zu werden. 20 21 HÖRMEISTEREI am Bebelplatz Neu im Quartier Jeder Schritt ein Stück Freiheit Von Georg Sauer-Lochter Die Friedrich-Ebert-Straße bietet ein lebenswertes Umfeld und gute Nachbarschaft, auch für Menschen, die es in ihrem Leben nicht so leicht hatten. W armes Morgenlicht auf der Friedrich-Ebert-Straße. Gemessenen Schrittes und zielgerichtet umgeht ein Mann die Baustellenabsperrung auf dem Weg zu seinem Stammcafé. Das war nicht immer so. Während der Ableistung seines Wehrdienstes erkrankte Herr S. – russische Satelliten nahmen Kontakt mit ihm auf, ließen ihn wissen, wie es um die Welt steht, erlaubten oder verboten ihm Dinge zu tun. In ihm tobte der Kalte Krieg in seinem ganzen Wahnsinn – das war der Anfang seines Verschwindens. Gänzlich überfordert war sein soziales Umfeld mit ihm. Eine Angehörige schilderte mir einmal, wie er im Türrahmen vor ihr gestanden habe, blutüberströmt. Er hatte sich selber verletzt. „Die Kinder waren damals noch klein, ich wusste nicht, was ich machen sollte.“ Herr S. wurde in eine psychiatrische Anstalt zwangseingewiesen. Wie viele psychiatrische Patienten damals wurde er mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln behandelt: Elektroschocks, Insulin-Schocktherapie und – im Vergleich zu heute in Kinderschuhen steckende – Therapie mit den klassischen Neuroleptika. Nichts führte zu einer Besserung. Wie viele Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen in dieser Zeit verschwand er für Jahre von der Bildfläche – im Nirgendwo, zwischen Wiesen und Wäldern, in einer der Anstalten, in denen damals Menschen mit psychischen Erkrankungen verwahrt wurden. Die Menschen mögen Herrn S. In einer kleinen Parallelstraße der Friedrich-Ebert-Straße hat Herr S. heute sein Zuhause gefunden. Die FES ist sein Revier. Wie an einer Perlenkette reihen sich an ihr die Orte, die er mitunter täglich aufsucht. Seine Bank, sein Discounter, sein Bäcker, seine Apotheke, die Straßenbahn, die ihn in seine Tagesstätte im Sommerweg bringt. Kollegen aus dem Betreuten Wohnen kümmern sich um ihn, gehen mit ihm Einkaufen, erledigen mit ihm die notwendigen Wege. Vieles erledigt er allein, besucht seinen Hausarzt, sieht regelmäßig seinen Psychiater und besucht täglich einen der Begegnungsorte für Menschen mit psychischen Behinderungen. Aber nichts übertrifft die gewonnene Freiheit, gehen zu können, wann und wohin er möchte. Ich sehe ihn regelmäßig in einem der Cafés an der FES sitzen. Menschen, die ihn kennen und sich an seinen etwas anderen Umgang mit Menschen gewöhnt haben, mögen ihn. Ein sogenanntes Enthospitaliserungsprogramm in den 1980er Jahren war der Startschuss für diese Geschichte. Die Sozialtherapie Kassel, ein Verein, der Menschen mit psychischer Behinderung begleitet, siedelte Langzeitpatienten aus psychiatrischen Krankenhäusern im städtischen Umfeld an. In kleinen Schritten brachten Kollegen den ehemaligen „Anstaltsangehörigen“ bei, ihren Alltag wieder zu meistern. Vom Mehrbettzimmer im Krankenhaus mit Spind, Rundumversorgung, durchorganisiertem Tagesablauf und unendlicher Langeweile war es ein Riesenschritt zum selbstbestimmten Leben in der eigenen Wohnung in unmittelbarer Nähe zur Friedrich-Ebert-Straße. Für Menschen wie Herrn S. bietet die Friedrich-EbertStraße ein Stück Lebensrealität und eine gute und wichtige Nachbarschaft. Das Quartier gibt Struktur und Sicherheit Biege ich zum Kauf meines Croissants am Morgen um die Ecke der Westendstraße, begegnet mir Frau T. Auch sie war lange Zeit von der öffentlichen Bildfläche verschwunden. Auch jetzt als Rentnerin, nach Jahren Arbeit in der Werkstatt für behinderte Menschen hat sie ihren festen Tagesablauf. Zu diesem Ablauf gehört der morgentliche Einkauf. Ihr Leben ist extrem geordnet. Ihr Einkauf ist sehr klar festgelegt, Variationen sind selten und mit sehr viel Bedacht erlaubt, so scheint es. Auch Wege und Zeiten scheinen, genau festgelegt zu sein – all das Teil eines Rituals gegen die große Angst vor der Grenzenlosigkeit des Wahnsinns. In ihrer Wiederholung geben Rituale Sicherheit. Auch Frau T. ist Teil der Friedrich-Ebert-Straße. Freundlich grüßt sie mich, als wir uns begegnen. Eine unauffällige kleine Frau, die im selben Moment wieder aus dem Straßenbild verschwindet. Kurz und schemenhaft nehme ich beim Vorbeifahren der Straßenbahn Bernd F.’s Gesicht wahr und winke ihm zu. Herr F. wohnt unweit der Annastraße in einem Als Gegenentwurf zum klassischen Hörgerätegeschäft ist in der Friedrich-EbertStr. 145 innerhalb der letzten Monate ein neuer Hörgeräteakustik-Meisterbetrieb entstanden. der Wohnblocks in einer Wohngemeinschaft. Als ich ihn in unserem Erstgespräch kennenlernte, saß da vor mir ein extrem zurückhaltender junger Mann. Stockend brachte er heraus, nach mehreren Monaten Klinikaufenthalt nun die Schule wieder aufzunehmen, sein Abitur zu machen und danach Elektrotechnik zu studieren. Ich hatte damals massive Zweifel an dieser Planung. Er hat mich eines Besseren belehrt. Georg Sauer-Lochter arbeitet als Sozialarbeiter bei der Sozialtherapie Kassel. Der Verein begleitet und berät u.a. Menschen mit seelischer Behinderung. Sein Credo: „Niemand muss langfristig in einer stationären Einrichtung leben, wenn es außerhalb die geeigneten Angebote zur Betreuung und Begleitung gibt“. In der HÖRMEISTEREI werden mit einer in Kassel und Umgebung einzigartigen Messtechnik unter optimalen raumakustischen Bedingungen bestmögliche Hörgeräte-Versorgungen ermöglicht. Die Hörmeisterin Gudrun Surup ist Lieferantin aller Krankenkassen und arbeitet herstellerunabhängig. Neben speziell nach Maß angefertigten Hörsystemen werden auch kleinere Reparaturen, Lösungen für Tinnitus-Patienten, Gehörund Schwimmschutz sowie Beratungen und Zubehör für barrierefreies Hören angeboten. Um die bestmögliche Versorgung und Kundenzufriedenheit zu gewährleisten, wird die HÖRMEISTEREI als Praxis mit Terminen nach vorheriger Vereinbarung betrieben. Termine können ab sofort telefonisch oder online vereinbart werden. HÖRMEISTEREI am Bebelplatz, Friedrich-Ebert-Str. 145, 34119 Kassel, 0561-50 39 59 79, www.hoermeisterei.de i 22 23 Werbung im Kino fürs Quartier ze t i r F r e d f u a r e m Som Seien Sie neugierig Mit diskursorientierter, zeitgenössischer Kunst „bespielt“ die Galerie Coucou seit Anfang September den ehemaligen Kiosk Bossert in der Eflbuchenstraße. Mit kreativen Ideen und Motiven hält das Stadtbüro-Team das Quartier Friedrich-Ebert-Straße in den Köpfen. Regelmäßige Kinogängerinnen und -gänger haben ihn schon längst entdeckt: den Weihnachtsmann. Er wurde in Bali, Gloria und Filmladen gesichtet – und das, wo gerade der Herbst angefangen hat. Das Stadtbüro-Team hatte sich wieder etwas besonderes ausgedacht und eine „voreilige“ Weihnachtswerbung auf die Leinwand gebracht. Weitere Motive liefen bereits über den Sommer. Stadtbüro Friedrich-Ebert-Straße | www.friedrich-ebert-strasse.net früher an später denken alles auf der Fritze Schöner wird’s! Förderprogramm „Aktive Kernbereiche“ unterstützt neue Fassadengestaltung. Von Stefanie Lang Die neu gestaltete Goethe- und Germaniastraße: ein 100%iger Zugewinn an Lebensqualität. Ermöglicht wird die Aktion von den BaliKinos, die dem Stadtbüro und somit dem Quartier ein Jahr lang eine Werbung für die Friedrich-Ebert-Straße und den Vorderen Westen schenken. Das Stadtbüro bedankt sich hierfür sehr herzlich bei Frank Thöner und seinem Team für dieses tolle Engagement! Zu(m) Hause: Leben mit der Promenade N ... nicht nur zu Weihnachten Stadtbüro Friedrich-Ebert-Straße | www.friedrich-ebert-strasse.net Für Gebäude, die sich entlang der zentralen Quartiersachse entwickeln und die das Bild des zukünftigen Boulevards maßgeblich mitprägen, steht eine Förderung für neu zu gestaltende Fassaden in Aussicht. Im Rahmen des „Integrierten Handlungskonzepts“ wurden diese ausgewählten Gebäude im Bereich zwischen Ständeplatz und Annastraße festgelegt. Ab sofort können Eigentümerinnen und Eigentümer eine Förderung beantragen. Wie hoch die Fördersumme ist, wie das Antragsverfahren abläuft und was im Detail gefördert wird, erfahren Interessierte in einem Faltblatt auf der Webseite oder im persönlichen Gespräch mit Simone Mäckler vom Stadtbüro-Team. i Kontakt: Stadtbüro Friedrich-Ebert-Straße, Friedrich-Ebert-Str. 32–34, 34117 Kassel 0561 - 60 285 - 630, [email protected] www.friedrich-ebert-strasse.net Simone Mäckler berät Sie zum Fassadenprogramm. eun Jahre ist es nun her: Wir kamen aus Frankfurt am Main und zogen in die Goethestraße. In dieser Zeit schätzten wir die Anonymität der Großstadt, fühlten uns frei und unbeobachtet. Dann, zurück in Kassel, in freudiger Erwartung eines Kindes. Am schwarzen Brett im neuen Haus in der Goethestraße: gemeinsames Hausgrillen am 20. Juli. Welcher Kontrast, kannten wir in Frankfurt doch gerade mal den Hausmeister. Heute, neun Jahre nach unserem Einzug, sind oft wir es, die die Gemeinschaft suchen. Seit knapp einem Jahr leben wir nun mit der Promenade. Sie erweitert unseren Lebensraum, besonders den der Kinder um uns. Sie bietet einen Zugewinn an Spielraum, vergrößert unseren Wohnraum, ist eine Art Terrasse, die sonst fehlte. Erst kürzlich fiel mir auf, wie sehr ich den neugewonnenen Stadtraum angenommen habe, ihn bewahren will – es stört mich sehr, wenn Müll auf ihm herumliegt. „Hier fühlen wir uns zuhause“ Im Laufe des letzten Jahres habe ich Menschen auf der Straße kennengelernt, die unsere Nachbarn sind, die ich vorher auf dem schmalen Bürgersteig einfach nicht getroffen habe. Jetzt sind es gerade diese Begegnungen, die das Leben vor der Tür so bereichern. Einen Kaffee auf der Bank vorm Haus zu trinken, ein Plausch mit Passanten, mit Bekannten, mit Nachbarn. Abends, dann und wann, der Musik zu lauschen, den Paaren zuzusehen, die Foxtrott tanzen um den Rudolphsplatz und Tango. Den Kindern zuzuschauen, wie sie die Promenade mit noch mehr Leben füllen, sich ständig neue Spiele einfallen lassen, aus Bierkästen und Bohlen Rampen bauen, um Stunts mit ihren Rollern zu machen und den glatten Belag zum Skaten nutzen. Es ist Leben eingekehrt, der Stadtraum bietet sich an, ihn zu nutzen. Holzbänke werden mal zum Fußballtor, dann laden sie wieder zum Verweilen ein. Für uns ist die neue Promenade ein 100%iger Zugewinn an Lebensqualität. Nicht zuletzt durch ihr Entstehen ist der Stadtteil für mich zu meinem Kasseler Kiez geworden, hier fühl ich mich mit meiner Familie zuhause. Schon vor dem Bau der Promenade hatten wir vor zu bleiben, nun werden wir es sicher tun. Stefanie Lang führt mit Ihrem Mann Mario Lang ein Architekturbüro im Königstor 32. Sie wohnt mit ihrer Familie an der neuen Goethestraße-Promenade. Pünktlich zur Museumsnacht eröffnete die Galerie Coucou ihre neuen Räume in der Elfbuchenstraße 20. An diesem fürs Quartier signifikanten Ort, an dem es fast 34 Jahre lang das Bossert-Eis gab, gibt es ab sofort frische Kunst in gewohnter Cou cou-Qualität. „Soit curieux/Seien Sie neugierig!“, ist das Motto des Coucou-Teams, das sich seit 2008 mit seiner Galerie als Ausstellungsort für relevante, diskursorientierte, zeitgenössische Kunst im Hinterhof der Werner-Hilpert-Straße 8 etablierte. Inner- halb von sechs Jahren zeigte die Galerie Coucou in über 30 Gruppen- und Einzelausstellungen sowohl deutsche als auch internationale Künstler. Darüber hinaus war sie Teil der Museumsnacht und einer der Ausstellungsorte des Kasseler Videound Dokumentarfilmfestivals. „Unser ausgezeichnetes und abwechs lungsreiches Ausstellungs- und Begleitprogramm gibt es nun im Vorderen Westen“, so die Kunstaussteller. Wie jedes Jahr gibt es im Dezember die Weihnachts- Gruppenausstellung „SAMOWAR“ mit Kunst, Tee und Sensatio nen. Kunstgenuss, nette Gespräche und eine Tasse heißen Tee aus dem originalrussischen Samowar sind inbegriffen. i Galerie Coucou Elfbuchenstr. 20, 34119 Kassel 0170 - 9 69 98 97 [email protected] www.coucou-coucou.com 24 25 Eine Stadtteilkonferenz ging der Frage nach, ob die Aufwertungsprozesse im Vorderen Westen angestammte Bevölkerungsschichten und Geschäfte verdrängen. D as Thema, zu dem Expertinnen und Experten, Bewohnerinnen und Bewohner am 20. September im Stadtteilzentrum in der Elfbuchenstraße diskutierten, war „Gentrifizierung oder deren Westen aktuell nicht feststellbar. Wohnraumknappheit könne verzeichnet werden, allerdings in einem Maße, die eine gesunde Fluktuation weiterhin ermöglicht. Trotzdem sei der Vordere We- Die Krönung: Wer mit offenen Augen durch Viele Interessierte hatten den Weg ins Stadtteilzentrum gefunden und diskutierten mit. gesunde Entwicklung?“ Die Experten waren sich einig: Gentrifizierung im Sinne der bekannten Beispiele aus Berlin, Hamburg und München sei im Vor- sten weiterhin zu beobachten, um auf unerwünschte Tendenzen rechtzeitig reagieren zu können. Mit der Aufwertung der letzten Jahre Gentrifizierung – Hintergrund Der Begriff Gentrifizierung wurde in den 1960er Jahren von der britischen Soziologin Ruth Glass geprägt, die Veränderungen im Londoner Stadtteil Islington untersuchte. Seither wird er zur Charakterisierung von Veränderungsprozessen in Stadtvierteln verwendet und beschreibt den Wechsel von einer statusniedrigeren zu einer statushöheren (finanzkräftigeren) Bewohnerschaft. Dieser Wechsel geht oft mit einer baulichen Aufwertung, Veränderungen der Eigentümerstruktur und steigenden Mietpreisen einher. Ausgangssituation ist häufig zunächst Leerstand. In solche leerstehenden Gebäude ziehen „Kreative“, die sie als Ateliers und für preiswertes Wohnen nutzen. Dies wiederum verändert das Image zuvor unattraktiver Quartiere, die sich nun in „Szenequartiere“ wandeln und damit öffentliche Aufmerksamkeit – und Begehrlichkeiten – auf sich ziehen. Im Zusammenhang mit dem Aufwertungsprozess erfolgt oft die Verdrängung sowohl der alteingesessenen, gering verdienenden Bevölkerung als auch von langansässigen Geschäften, die dem Zuzug der neuen kaufkräftigeren Bevölkerung und deren entsprechend veränderten Nachfrage weichen müssen. Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik gehe einher, dass ein hochwertigeres Wohn-, Kultur- und Freizeitangebot im Stadtteil zu finden sei. Dies sei seitens der Bevölkerung gewünscht und werde gut angenommen. Trotzdem sei nach wie vor eine gesunde Durchmischung aller Angebote, auch im Bereich Wohn- und Gewerbe immobilien, vorzufinden. Die Zahl der Studenten sei statistisch kaum rückläufig und für sogenannte „Heuschrecken“ sei der Vordere Westen aufgrund seiner heterogenen Gebäudestruktur kaum interessant. In der von Andreas Schmitz (KasselWest e.V.) moderierten Veranstaltung beleuchteten die Referentinnen und Referenten das etwas sperrige und schwer fassbare Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Das waren: Prof. Dr.-Ing. Uwe Altrock (Universität Kassel), Tobias Schäfer (Universität Kassel), Monika Wiebusch (planbar Büro für Stadtplanung und Beratung), Christof Nolda (Stadtbaurat der Stadt Kassel), Helga Bast (Hessisches Immobilienmanagement), Dr. Hans-Jürgen Kampe (Hösch-Kröger-Kampe), Klaus Morell (Chassalla-Immobilien GmbH), Christian Wedler (GWH) und KarlHeinz Schwabe (Mieterbund Nordhessen). Vertreterinnen der Gruppe „Recht auf Stadt“ (asta uni Kassel) lieferten einen Gastbeitrag. Kassel West e.V. hat die Vorträge auf seiner Webseite verfügbar gemacht. i www.vorderer-westen.net Lebendiger Adventskalender 2014 Noch bis zum 24. Dezember gibt es wieder vielfältige Aktionen im Quartier Friedrich-Ebert-Straße. Machen Sie mit! Lesungen, kleine Konzerte, Adventssingen, Angebote in Geschäften, ein Adventsmenü, ein Nikolaus-Cocktail, eine Bastelaktion, Vorführungen, Waffelbacken, und, und, und ... Auch beim diesjährigen „Lebendigen Adventskalender“ im Quartier zwischen Stände- und Bebelplatz, Kölnische Straße, Herkulesstraße und Königstor kennt die Phantasie keine Grenzen. Zusammen mit Anwohner/innen, Einzelhändler/innen, Vereinen, Initiativen, Kirchengemeinden, Schulen, Kindergärten, Gastronom/innen, Gewerbetreibenden und Interessierten hat das Stadtbüro Friedrich-EbertStraße vom 1. bis zum 24. Dezember für Sie einen „bunten Strauß“ an Angeboten zusammengestellt. Tagesaktuelle Programminformationen finden Sie auf der Webseite des Stadtbüros: www.friedrich-ebert-strasse.net i Stadtbüro Friedrich-Ebert-Straße Jens Franken, 0561 - 60 28 56 30 [email protected] Den Boulevard erstrahlen lassen! Für die zukünftige stimmungsvolle Beleuchtung sucht die Aktionsgemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße e.V. Förderer und Unterstützer/innen. D amit der ab Herbst 2015 fertiggestellte Boulevard zur Weihnachtszeit im festlichen Licht erstrahlt, plant die Aktionsgemeinschaft FriedrichEbert-Strasse e.V., die Fahrleitungsmasten entsprechend auszustatten. So möchte die Aktionsgemeinschaft eine unverwechselbare Atmosphäre in Kassels Straße mit dem größten Besatz an inhabergeführten Geschäften schaffen und auch in der dunklen Jahreszeit zum Flanieren und Verweilen einladen. „Da für eine Weihnachtsbeleuchtung – und auch für die angedachte Beflaggung zu besonderen Ereignissen wie Welt- und Europameisterschaften – keine Fördermittel zur Verfügung stehen, sind aktive Bürgerinnen und Bürger, Geschäftsleute, Dienstleister, Anlieger und Sponsoren gefragt, sich hier einzubringen“, so Klaus Parzefall, 1. Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft. Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich die Fahrmasten der Straßenbahn ohne grö- LUXMOMENTUM Noch immer gesund durchmischt So könnte die Weihnachtsbeleuchtung des neuen Boulevards aussehen. ßeren Aufwand mit der notwendigen Technik ausstatten, um zukünftig eine solche Beleuchtung zu ermöglichen. Nach Abschluss der Bauarbeiten entstünde dafür ein Vielfaches der Kosten. „Mit einer großen Gemeinschaft ist es leicht möglich, unsere Idee Realität werden zu lassen“, so Klaus Parzefall. „Deshalb bitten wir Sie, unseren Verein mit Ih- rem Beitritt, einer Fördermitgliedschaft oder einer Spende zu unterstützen.“ Aktionsgemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße c/o Post-Apotheke Friedrich-Ebert-Str. 27, 34117 Kassel Ansprechpartner: Klaus Parzefall 0561 - 2 88 56 50, [email protected] i 26 27 Veranstaltungskalender Quartier Friedrich-Ebert-Straße Dezember 05.12., Freitag, 23 Uhr Orchestrale Jam-Session im Kinosaal Yoel Gamzou und das International Mahler Orchestra laden zum Late-Night Konzert Gloria Kino www.gloriakino.de 06.12., Samstag, 17 und 20 Uhr Machos auf Eis Theatersaal, Komödie Kassel gGmbH, Friedrich-Ebert-Str. 39 www.komoedie-kassel.de Weitere Vorstellungstermine: 07.12., Sonntag, 18 Uhr 10.12., Mittwoch, 20 Uhr 11.12., Donnerstag, 20 Uhr 12.12., Freitag, 17 und 20 Uhr 13.12., Samstag, 17 und 20 Uhr 14.12., Sonntag, 18 Uhr 17.12., Mittwoch, 20 Uhr 18.12., Donnerstag, 20 Uhr 19.12., Freitag, 20 Uhr 20.12., Samstag, 17 und 20 Uhr 21.12., Sonntag, 18 Uhr 25.12., Donnerstag, 20 Uhr 26.12., Freitag, 20 Uhr 27.12., Samstag, 17 und 20 Uhr 28.12., Sonntag, 18 Uhr 31.12., Mittwoch, 17, 20 und 23 Uhr 07.12., Sonntag, 16 Uhr Chor compagnia vocale kassel: „Gesang der Sterne“ Friedenskirche www.friedenskirche-kassel.de www.cvks.de 10.12., Mittwoch, 14 Uhr Seniorenkreis: Vorfreude auf Weihnachten – Adventsfeier mit Gedichten und Geschichten Pauluskirche, www.emk-kassel.de 13.12., Samstag Pretty in Pink 80s Party Joe’s Garage www.joes-garage.de 14.12., Sonntag, 11 und 14.30 Uhr Rapunzel Theatersaal, Komödie Kassel gGmbH, Friedrich-Ebert-Str. 39 www.komoedie-kassel.de 16.12., Dienstag, 18-20 Uhr X-MAS: Die Weihnachtsfeier der Haupt- und Ehrenamtlichen in der Kinder- und Jugendarbeit Räume der Kinder- und Jugendarbeit im Untergeschoss des Stadtteilzentrums Vorderer Westen www.friedenskirche-kassel.de/ jugendarbeit.html 06.12., Samstag, ab 18 Uhr Offener Drum Circle bei percussion+m Alle können mitmachen – alle sind willkommen. www.percussionundm.de 18.12., Donnerstag, 19 Uhr Weihnachtskonzert der Albert-Schweitzer-Schule Karlskirche www.ass-kassel.de 07.12., Sonntag, 11 und 14.30 Uhr Rapunzel Theatersaal, Komödie Kassel gGmbH, Friedrich-Ebert-Str. 39 www.komoedie-kassel.de 18.12., Donnerstag, 19.00 – 21.30 Uhr „Jetzt wird‘s besinnlich“ Ehrenamtlichen-Abend für alle Ehrenamtlichen von heute, gestern und auch von vorgestern sowie alle Gäste und Freunde. Jugendraum „Hanging Out“ im Untergeschoss des Stadtteilzentrums Vorderer Westen www.friedenskirche-kassel.de/ jugendarbeit.html 07.12., Sonntag, 15 Uhr „Von der Hohenzollernstraße zum Boulevard“ – Baustellenführung Treff: Stadtbüro, Friedrich-Ebert-Str. 32-34 www.friedrich-ebert-strasse.net 19.12., Freitag Blend – Live Joe’s Garage, www.joes-garage.de 20.12., Samstag, ab 20 Uhr Shelter Sounds Jazz im Kulturbunker Kassel „Quartett Wip Bereich“ www.kulturbunker-kassel.de 21.12., Sonntag, 11 und 14.30 Uhr Rapunzel Theatersaal, Komödie Kassel gGmbH, Friedrich-Ebert-Str. 39 www.komoedie-kassel.de 25.12., Donnerstag, 10 Uhr Englisches Weihnachtsliedersingen ‚The Festival of Nine Lessons and Carols‘ Kirche im Hof, www.kirche-im-hof.de 26.12., Freitag Rockmachine & Friends – Live – Joe’s Garage, www.joes-garage.de 29.12., Montag, 19 Uhr Herrmann-Gehrke-Elsas-SchmidtMayrhofer-Streichquintett: „Nachtmusik zum Jahreswechsel“ Friedenskirche www.friedenskirche-kassel.de 31.12., Mittwoch, 20 Uhr „Ab dafür“ – der satirische Jahresrückblick von und mit Bernd Gieseking Gloria Kino, www.gloriakino.de Januar 23.01., Freitag, 16 Uhr Repair Café Kassel Hand in Hand Nachbarschaftstreff, Samuel-Beckett-Anlage 12 www.repaircafe-ks.de 27.03., Freitag, 16 Uhr Repair Café Kassel Hand in Hand Nachbarschaftstreff, Samuel-Beckett-Anlage 12 www.repaircafe-ks.de 26.01., Montag (bis 29.01.), 19.30 Uhr Ökumenische Bibelwoche Rosenkranzkirche, Bebelplatz www.st-maria-kassel.de April Februar 08.02., Sonntag, 10 Uhr Gospelgottesdienst mit dem Internationalen Gospelchor Kirche im Hof, www.kirche-im-hof.de 11.02., Mittwoch, 11 Uhr Seniorenkreis: Gemeinsam statt einsam – Gemeinsames Mittagessen Pauluskirche, www.emk-kassel.de 15.2., Sonntag, 14 Uhr „Von der Hohenzollernstraße zum Boulevard“ – Baustellenführung Treff: Stadtbüro, Friedrich-Ebert-Str. 32-34 www.friedrich-ebert-strasse.net 08.04., Mittwoch, 15 Uhr Seniorenkreis: Wie erlebte ich Ostern als Kind? Wie erlebe ich es heute? Pauluskirche www.emk-kassel.de 24.04., Freitag, 16 Uhr Repair Café Kassel Hand in Hand Nachbarschaftstreff, Samuel-Beckett-Anlage 12 www.repaircafe-ks.de donnerstags … 16.30-18.00 Uhr (außerhalb d. Schulferien) Kindertreff für alle zwischen 6 und 10 Jahren Räume der Kinder- und Jugendarbeit im Untergeschoss des Stadtteilzentrums Vorderer Westen Evangelische Jugend am Standort Friedenskirche www.friedenskirche-kassel.de/ jugendarbeit.html Hier könnte Ihre Veranstaltung stehen! Sie möchten in der kommenden Ausgabe Ihre Termine und Veranstaltungen ankündigen? Senden Sie eine E-Mail an die Redaktion! [email protected] Regelmäßige Termine im Quartier KULTUREINRICHTUNGEN montags… IM QUARTIER 27.02., Freitag, 16 Uhr Repair Café Kassel Hand in Hand Nachbarschaftstreff, Samuel-Beckett-Anlage 12 www.repaircafe-ks.de ab 15 Uhr Montagscafé freiRAUM, Samuel-Beckett-Anlage 6 fab e. V. – Förderung der Autonomie Behinderter www.fab-kassel.de März dienstags … Gloria-Kino www.gloriakino.de jeden 2. und 4. Dienstag im Monat, 19 Uhr Doppelkopfabend freiRAUM Samuel-Beckett-Anlage 6 fab e. V. - Förderung der Autonomie Behinderter www.fab-kassel.de Komödie Kassel www.komoedie-kassel.de 01.03., Sonntag, 16 Uhr Projektchor camerata vocale göttingen: „Psalmi et Cantica“ Friedenskirche www.friedenskirche-kassel.de www.dommusikenverden.de 14.01., Mittwoch, 15 Uhr Seniorenkreis: Gespräch zur Jahreslosung 2015 Pauluskirche, www.emk-kassel.de 11.03., Mittwoch, 15 Uhr Seniorenkreis: Wir begrüßen den Frühling mit Liedern, Gedichten und Geschichten Pauluskirche, www.emk-kassel.de 18.1., Sonntag, 14 Uhr „Von der Hohenzollernstraße zum Boulevard“ – Baustellenführung Treff: Stadtbüro, Friedrich-Ebert-Str. 32-34 www.friedrich-ebert-strasse.net 15.3., Sonntag, 14 Uhr „Von der Hohenzollernstraße zum Boulevard“ – Baustellenführung Treff: Stadtbüro, Friedrich-Ebert-Str. 32-34 www.friedrich-ebert-strasse.net 15.30-17.00 Uhr (außerhalb d. Schulferien) Offener Jugendtreff für alle zwischen 10 und 14 Jahren Jugendraum „Hanging Out“ im Untergeschoss des Stadtteilzentrums Vorderer Westen Evangelische Jugend am Standort Friedenskirche www.friedenskirche-kassel.de/ jugendarbeit.html Café Buch Oase www.cafebuchoase.de Filmladen www.filmladen.de Kulturbunker www.kulturbunker-kassel.de Musikzentrum im Kutscherhaus www.mik-kassel.de StarClub www.starclub.de Theaterstübchen www.theaterstuebchen.de tic (theater im centrum) www.theaterimcentrum.de 28 29 ... Rat & Hilfe & ... Alt-katholische Gemeinde Gemeindezentrum Friedrich-Ebert-Straße 111, 34119 Kassel AWO mobil Kassel Samuel-Beckett-Anlage 12, 34119 Kassel 0561 - 70 16 28 71 www.awo-nordhessen.de Café März Motzstraße 3, 34117 Kassel 0561 - 2 20 72 72 www.sozialtherapie-ks.de fab e.V. Samuel-Beckett-Anlage 6, 34119 Kassel 0561 - 7 28 85-0 www.fab-kassel.de Ev. Friedenskirche Kassel, Pfarrbüro: Pfarramt I Matthias Meißner Olgastraße 14, 34119 Kassel 0561 - 17972 Pfarramt II Carsten Köstner-Norbisrath Friedrich-Ebert-Str. 249, 34119 Kassel 0561 - 3 67 27 www.friedenskirche-kassel.de Kirche St. Maria Kirchweg 71, 34119 Kassel 0561 - 1 50 13 www.st-maria-kassel.de Mädchenhaus Kassel e.V. Annastraße 9, 34119 Kassel 0561 - 7 17 85 www.maedchenhauskassel.de Ortsvorsteher Stadtteil Mitte Christian Schnittker 0561 - 77 57 38 Ortsvorsteher Stadtteil Vorderer Westen Steffen Müller 0176 - 20 83 56 59 Pauluskirche Friedrich-Engels-Straße 24, 34117 Kassel 0561 - 1 65 95 www.emk-kassel.de Sozialer Friedensdienst Kassel e.V. Annastraße 11, 34119 Kassel 0561 - 71 26 80 www.sfd-kassel.de Goethe 15 sen. Goethestraße 15, 34119 Kassel 0561 - 7 01 39 26 www.diakoniestationen-kassel.de Stadtbüro Friedrich-Ebert-Straße Friedrich-Ebert-Straße 32-34, 34117 Kassel 0561 - 60 285-630 www.friedrich-ebert-strasse.net Hand in Hand e.V. Samuel-Beckett-Anlage 12, 34119 Kassel 0561 - 2 87 62 76 www.handinhand-kassel.de Stadtteilzentrum Vorderer Westen Elfbuchenstraße 3, 34119 Kassel Buchung/Info: 0561 - 3 67 27 www.friedenskirche-kassel.de www.stadtteilzentrum.info [email protected] Ev. Jugend Kassel / Kinder- und Jugendarbeit Elfbuchenstraße 3, 34119 Kassel 0561 - 71 92 60 oder: 0176 - 67 09 39 13 www.friki.de.tl Kassel-West e.V. Goethestraße 42, 34119 Kassel 0561 - 71 98 90 www.vorderer-westen.net Kirche im Hof Friedrich-Ebert-Straße 119, 34119 Kassel 05609 - 8 06 26 www.efg-kassel-west.org Baustelle ist Schaustelle Senden Sie uns Ihre schönsten Baustellenbilder, in der nächsten Ausgabe präsentieren wir eine Auswahl! 30 31 Rätseln Sie mit und gewinnen Sie mit! Die Antworten erschließen sich aufmerksamen mittendrin-Leserinnen und -Lesern zum größten Teil aus der Lektüre der aktuellen Ausgabe. 1. Preis: Ein Liegestuhl mit FES-Logo 2. Preis: zwei Eintrittskarten für’s Theaterstübchen für eine Veranstaltung nach Wahl 3. Preis: ein Essensgutschein im Wert von 20 Euro bei Da Toni Schreiben Sie das Lösungswort mit Ihrem Namen, Adresse und Telefonnummer auf eine Postkarte und senden Sie diese an das Stadtbüro Friedrich-Ebert-Str. 32–34, 34117 Kassel oder per E-Mail an: [email protected] 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. Schönste Gartengehölze für die Fes! Wie hieß die Friedrich-Ebert-Straße früher? Rudolphsplatz im Volksmund ... Kino im Quartier ... Geplanter Freiraum: Grüne ... Platz benannt nach einem Sozialdemokraten Nachname des Ortsvorstehers des Vorderen Westens Naturprodukt vom Dach des Kulturbunkers: Das Haus der Rentenversicherung heißt auch ... Vorname von Herrn Marx Wer lernt Tanzen? Wie heißt der Baustellenexperte? Wolfgang Ehle hat einen ... Ein offenes Forum mitten im Quartier Lustiges Theater in der FES Fast 80 Amberbäume schmücken den zukünftigen Boulevard. Was die Herbstfärbung betrifft, kann dem Amberbaum kaum eine andere Gartenpflanze das Wasser reichen. Seine ahornähnlichen Blätter zeigen im Herbst zwischen Schwarzviolett und Gelborange fast die gesamte Farbpalette. Gelegentlich zeigt sogar ein und dasselbe Blatt mehrere Farbtöne. Amberbäume im herbstlichen Kleid auf dem Opernplatz; bald auch auf dem Boulevard. Meist hat der Amberbaum eine kegelförmige Krone mit einem durchgehenden Mitteltrieb. Der graurindige Stamm ist tief gefurcht und auch die älteren Triebe tragen breite Korkleisten. Impressum Das mittendrin-Team mittendrin - Quartiersmagazin Friedrich-Ebert-Straße Nr. 4, Winter 2014/15 Herausgeber: Lokale Partnerschaft Friedrich-Ebert-Straße c/o Stadtbüro Friedrich-Ebert-Straße, Friedrich-Ebert-Straße 32-34, 34117 Kassel Redaktion: Stadtbüro Friedrich-Ebert-Straße und Bürgerinnen und Bürger aus dem Quartier verantwortlicher Redakteur i.S. §7 Abs. 1 HPresseG: Klaus Schaake Grafik: Maria Rufle + Reinhold Weber Druck: Grafische Werkstatt von 1980 GmbH Auflage: 9.000 Stück Verteilung: Briefkastenverteilung im Aktiven Kernbereich Friedrich-Ebert-Straße / Auslage in Geschäften, Apotheken, Arztpraxen, öffentlichen, kulturellen, kirchlichen und sozialen Einrichtungen, City-Displays. Alle nicht näher bezeichneten Fotos oder Grafiken wurden der Redaktion von Akteuren aus dem Quartier oder anderen Anbietern zur Nutzung überlassen. Die Sender von Grafiken oder Fotos erklären sich mit der Veröffentlichung einverstanden und erklären, im Besitz der Nutzungs- bzw. Abbildungsrechte zu sein. Sollten aufgrund der Zusendung von Grafiken oder Fotos die Rechte Dritter berührt sein, haftet der Übersender für etwaige, aus Urheberrechtsverletzungen resultierenden Schäden. Die Verbreitung der mittendrin-Inhalte ist ausdrücklich erwünscht. Die Verwertung von Texten und Bildern in anderen Publikationen oder Internet-Auftritten darf jedoch nur nach schriftlicher Zustimmung durch die Herausgeber erfolgen. Kommerzielle Nutzungen von Text- und Bildmaterial sind schriftlich mit den Herausgebern abzustimmen und angemessen zu vergüten. Gefördert durch das Bund-Länder-Programm „Aktive Kernbereiche in Hessen”. Diese Menschen aus dem Quartier Friedrich-Ebert-Straße haben sich gemeinsam mit dem Stadtbüro auf den Weg gemacht, diese mittendrin zu erfinden und sie mit Leben zu füllen. Die Gewinner werden nach der Ziehung benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Lösungswort Sebastian Bleisch Wolfgang Ehle Markus Exner Frank Fornaçon Christa Gieseler Dieter Göhlich Britta Gutsch Lukas Kiepe Stefanie Lang Klaus Parzefall Bärbel Praßer Georg Sauer-Lochter Stefanie Senftleben Gudrun Surup Albrecht Weisker ... die vielen Sender von Informationen und Terminen Simone Mäckler, Jens Franken und Klaus Schaake, die Mitarbeiter des Stadtbüros Friedrich-Ebert-Straße Carlo Frohnapfel, Projektleiter der Stadtplanung der Stadt Kassel. Das Leben der Straße ist die Geschichte ihrer Menschen! Sie haben Interesse an den Entwicklungen in Ihrem Quartier? Sie kennen interessante Geschichten und möchten sie erzählen? Sie haben Lust, sich beim Schreiben auszuprobieren? Sie wollen Ihren Verein oder Ihre Institution vorstellen? Sie möchten Ihre Termine veröffentlichen? Gestalten Sie die mittendrin mit! Stadtbüro Friedrich-Ebert-Straße 0561 - 60 285 630 [email protected]