Leitfaden für Zitate und Literaturangaben

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Leitfaden für Zitate und Literaturangaben
Leitfaden für
Zitate und Literaturangaben
Markgraf-Ludwig-Gymnasium Baden-Baden
Stand: November 2008
Die folgende Zusammenstellung versucht in ihrer Ausführlichkeit sowohl den naturwissenschaftlichen wie den
geisteswissenschaftlichen Fächern gerecht zu werden und möchte sowohl eine Orientierungshilfe für das
Anfertigen einer GFS wie auch einer Fach- oder Seminararbeit zu sein.
Die genutzten Quellen und gedanklichen Grundlagen entstammen Materialien aus meinem Studium, aus der
Ausbildung am Seminar oder sie wurden bereits vorhandenen Übersichten aus der Lehrerbibliothek
entnommen, deren Ursprung nicht mehr nachzuvollziehen ist, weshalb also gerade hier auf eine Angabe der
genutzten Quellen fatalerweise verzichtet werden muss. Nehmt euch das nicht zum Vorbild!
MW
Inhaltsverzeichnis
1.
Lesenswert! – zum Aufbau des Leitfadens
S. 3
2.
… und noch einige Bemerkungen vorab
S. 4
3.
Direktes Zitieren
3.1
Was ist ein direktes Zitat?
S. 5
3.2
Wann ist ein direktes Zitat sinnvoll?
S. 5
3.3
Wie muss ein direktes Zitat aussehen?
S. 6
3.4
Wie muss die Ursprungsquelle eines direkten Zitats angegeben werden?
S. 7
3.4.1
Das naturwissenschaftliche Verfahren
S.7
3.4.1.1
Beispiel für die Anwendung des naturwissenschaftlichen Belegverfahrens in einer
Facharbeit im Fach Geographie
3.4.2
Das geisteswissenschaftliche Verfahren
3.4.2.1
Beispiel für die Anwendung des geisteswissenschaftlichen Belegverfahrens in einer
S.9
S. 10
Facharbeit im Fach Geographie
S. 11
3.5
Welche Fehler sollten bei direkten Zitaten vermieden werden?
S. 12
4.
Indirektes Zitieren
4.1
Was ist ein indirektes Zitat?
S. 13
4.2
Wann liegt kein indirektes Zitat vor?
S. 13
4.3
Wie muss ein indirektes Zitat aussehen?
S. 13
4.4
Indirekte Zitate am Beispiel einer Arbeit im Fach Pädagogik
S. 14
5.
Zitate und Quellenbelege im mündlichen Vortrag
5.1
Direkte Zitate
S. 15
5.2
Indirekte Zitate
S. 15
5.3
Handout
S. 15
6.
Literatur- und Quellenverzeichnis
6.1
Funktion
S. 16
6.2
Aufbau
S. 16
6.3
Layout
S. 17
6.4
Literatur- und Quellenverzeichnis einer Arbeit, in der das naturwissenschaftliche
Belegverfahren angewandt wurde
S. 17
6.4.1
Literatur- und Quellenverzeichnis einer Facharbeit im Fach Biologie
S. 19
6.5
Literatur- und Quellenverzeichnis einer Arbeit, in der das geisteswissenschaftliche
Belegverfahren angewandt wurde
S. 20
6.5.1
Literatur- und Quellenverzeichnis einer Facharbeit im Fach Englisch
S. 21
7.
Die Schlusserklärung
S. 22
2
1. Lesenswert! – zum Aufbau des Leitfadens
Arthur klopfte nervös auf die Matratze und setzte sich dann auch darauf: er hatte auch kaum Grund, nervös zu sein,
denn alle Matratzen, die in den Sümpfen von Sqornshellous Zota wachsen, werden sehr sorgfältig getötet und
getrocknet, bevor sie in Gebrauch genommen werden. Nur sehr wenige sind jemals wieder lebendig geworden.
Ford reichte Arthur das Buch rüber.
»Was ist das denn?« fragte Arthur.
»Per Anhalter durch die Galaxis. Das ist sowas wie ein elektronisches Buch. Es sagt einem alles, was man wissen
muß. Dazu ist es da.«
Arthur drehte es nervös in seinen Händen.
»Der Umschlag gefällt mir«, sagte er. »Keine Panik. Das ist das erste hilfreiche oder vernünftige Wort, das heute
gesagt bekomme.«
aus: Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis. Alle 5 Romane in einem Band!, 9. Aufl., München 2001, S. 60.
Keine Panik! Das ist das erste, was ich jedem von euch, der diesen Leitfaden benutzen möchte (oder muss) zurufen
will.
Dieser Leitfaden ist sehr umfassend geraten, bemüht er sich doch sowohl geisteswissenschaftlichen Ansprüchen (zum
Beispiel der Fächer Deutsch, Geschichte, Ethik oder eines Seminarkurses) wie auch naturwissenschaftlichen
Ansprüchen (zum Beispiel der Fächer Biologie, Physik und u.U. Geographie) zu genügen. Zudem habe ich versucht
sowohl direktes und indirektes Zitieren wie auch das Anfertigen eines Literatur- und Quellenverzeichnisses zu erläutern.
Im Anspruch orientiert sich dieser Leitfaden irgendwo zwischen gymnasialer Oberstufe und universitärem Proseminar im
Grundstudium. Aber nicht umsonst lautet ein zentraler pädagogischer Leitspruch: „Fördern und fordern.“ ;-)
Für deine Herangehensweise:
Es ist sicherlich nicht besonders sinnvoll und wenig hilfreich diesen Leitfaden an einem Stück „durchzulesen“.
Stattdessen solltet ihr besser mithilfe des Inhaltsverzeichnisses gezielt das Thema heraussuchen, das ihr gerade
benötigt, z.B. das indirekte Zitieren in einer Facharbeit eines geisteswissenschaftlichen Faches.
Ebenso sinnvoll ist es bei Unsicherheiten gleich den betreffenden Fachlehrer anzusprechen – und nicht erst nach
zwei Wochen und sieben Seiten später…
Den teilweise recht abstrakten Anweisungen folgen meist Anwendungsbeispiele, die der Veranschaulichung dienen
sollen. Beides zusammen – theoretische Beschreibung und konkretes Beispiel – sollten euch dann einheitliches und
korrektes Zitieren ermöglichen. Die im Text angeführten Nummern (, , usf.) beziehen sich auf die in den folgenden
Unterkapiteln angeführten Anwendungsbeispiele.
Alles klar? Dann geht es jetzt los.
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2. … und noch einige Bemerkungen vorab
Stelle dir vor, du hast einen Berg von Literatur, zahlreiche Internetquellen ausgewertet und viel Zeit auf die Formulierung
deiner GFS oder Seminararbeit verwandt. Mit der Benotung bist du durchaus zufrieden: Deine erbrachte Leistung erhält
die Note sehr gut.
Vier Jahre später absolvierst du im Rahmen deines Lehramtsstudiums ein Schulpraktikum. Der dich betreuende Lehrer
zeigt dir eine besonders gelungene GFS, die dir sogleich sehr bekannt vorkommt: Es ist deine eigene alte Arbeit.
Wortwörtlich abgeschrieben – mit nur einer Änderung: Als Autor ist eine dir völlig fremde Person angegeben.
Wenn du dir deine möglichen Gefühle in einer solchen Situation vorstellst, wirst du verstehen, was der Begriff Plagiat,
der Diebstahl geistigen Eigentums, meint. Und du wirst auch nachvollziehen können, warum es im Rahmen
wissenschaftlicher Arbeit bereits am Gymnasium verpflichtend vorgeschrieben ist, jedes Zitat als eine wörtliche oder
sinngemäße Übernahme von Formulierungen oder Gedanken Anderer kenntlich zu machen und mit einem exakten
Quellenbeleg zu versehen. Wird dies bewusst versäumt, wird also die gedankliche und sprachliche Leistung Anderer als
die eigene ausgegeben, so begeht der- oder diejenige ein Plagiat. Wird ein Plagiat entdeckt, zieht dies, je nach Umfang
des geistigen Diebstahls, Notenabzüge oder gar die Bewertung der Gesamtleistung als ungenügend nach sich.
Bei der Arbeit mit Zitaten müssen vier grundlegende Vorgaben beachtet werden:
-
Erkennbarkeit: Der Leser muss unmittelbar erkennen können, welche Passagen ein Zitat darstellen.
-
Genauigkeit: Im direkten Zitat sind Worte, Wortstellung, Orthographie und Interpunktion – also auch Fehler – vom
Original zu übernehmen. Mit dem Hinweise [sic!] nach dem entsprechenden Wort wird gewöhnlich auf den Fehler
hingewiesen.
-
Unmittelbarkeit: Nach Möglichkeit sollen Originaltexte für Zitate herangezogen werden. Bei fremdsprachigen
Texten sollte demnach in der Originalsprache zitiert werden.
-
Zweckmäßigkeit: Zitate sollten und dürfen nur dann eingesetzt werden, wenn sie in Bezug zur behandelten
Thematik stehen und die deine Aussage unterstützen.
Hierbei werden zwei Varianten der Übernahme von Formulierungen und Gedanken unterschieden:
-
direkte (wörtliche) Zitate,
-
indirekte (sinngemäße, gedankliche) Zitate,
auf die im Folgenden näher eingegangen werden soll.
Zur Erinnerung:
Lasse dich dabei von der Ausführlichkeit der Ausführungen nicht abschrecken, sondern sehe die Detailliertheit vielmehr
als eine konkrete Handlungshilfe bei der Anfertigung deiner Arbeit sowie als echte Vorbereitung auf dein
Hochschulstudium an.
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3. Direktes Zitieren
3.1 Was ist ein direktes Zitat?
Bei einem direkten Zitat handelt es sich um die exakte Übernahme eines Textes, Textabschnittes oder auch einer
Tabelle, eines Diagramms, einer Karte usw. aus einer von dir bearbeiteten Quelle in deine eigene Arbeit. Zu jedem
direkten (wörtlichen) Zitat gehört ein Quellenbeleg, also die genaue Angabe der Quelle, aus der du das Zitat
übernommen hast sowie der Fundstelle des Zitates innerhalb dieser Quelle.
3.2 Wann ist ein direktes Zitat sinnvoll?
Hat ein Autor einen für deine Arbeit wichtigen, grundlegenden Gedanken so hervorragend formuliert, dass jede
Veränderung zu einer sprachlichen Verschlechterung oder sogar zu sachlichen Unschärfen oder Ungenauigkeiten
führen würde, dann solltest du diese Textpassage wörtlich in deiner Arbeit übernehmen.
Willst du eine Textpassage aus einer Primärquelle1 im Folgenden interpretieren und kommentieren, so solltest du
diese Passage als direktes Zitat deiner Interpretation voranstellen. Dasselbe gilt für Tabellen, Diagramme, Karten,
Bilder usw., die du nachfolgend auswerten und erläutern möchtest; auch sie gehören der Erläuterung in der
Originalfassung vorangestellt.
Vertrittst du in einer bestimmten Frage eine andere Meinung als ein von dir gelesener Autor, dann solltest du den
Autor gerechtigkeitshalber „zu Wort kommen lassen“, dessen Position also wörtlich zitieren, bevor du deine
gegensätzliche Meinung darlegst.
Definitionen, die für deine Arbeit besonders wichtig sind, müssen exakt angeben werden. Dieses gilt erst recht,
wenn eine Definition in der Fachliteratur umstritten ist. Du beziehst dann mit deinem wörtlichen Zitat einer
bestimmten Definition eindeutig Position, auch wenn du in deiner Arbeit, aus Platzgründen etwa, nicht auf die
zwischen den Fachleuten bestehenden Meinungsunterschiede eingehst.
In praktischen naturwissenschaftlichen Arbeiten kann es oftmals sinnvoll sein, die Vorschriften, nach denen du
deine Versuche bzw. Untersuchungen ausgeführt hast, wörtlich zu zitieren. So kann der Leser deinen Versuchsweg
nachvollziehen und eventuell aufgetretene Probleme abschätzen.
Direkte Zitate können auch als Beleg eigener Behauptungen, Interpretationsaspekte und Argumentationsschritte
angeführt werden.
1 In den sprachlichen Fächern wird zwischen Primär- und Sekundärliteratur unterschieden. In den naturwissenschaftlichen und vielen
geisteswissenschaftlichen Fächern ist eine solche Unterscheidung hingegen unüblich. Bei der Primärliteratur handelt es sich um literarische oder
philosophische Texte eines Autors. Diese werden von der Sekundärliteratur kommentiert und interpretiert. Ein typisches Beispiel für Primärliteratur
ist der FAUST von Johann Wolfgang von Goethe. Zur Sekundärliteratur gehören wissenschaftliche und kritische Texte über einen bestimmten Autor,
sein Werk, eine literarische Epoche usw. Sekundärliteratur wird auch als Forschungsliteratur bezeichnet.
5
3.3 Wie muss ein direktes Zitat aussehen?
Ein direktes Zitat muss exakt der Ursprungsquelle entsprechen. Groß- und Kleinschreibung, Zeichensetzung,
Rechtschreibung, Hervorhebungen, Datenangaben, selbst Fehler müssen originalgetreu aus der Ursprungsquelle
übernommen werden.
Bei Texten gilt:
Der wörtlich übernommene Text muss in Anführungszeichen („ ... “) gesetzt werden.
Wird eine Textstelle zitiert, die ihrerseits wiederum ein Zitat beinhaltet, so wird dieses Zitat im Zitat in einfache
Anführungszeichen (' ... ‚) gesetzt. Stören bestimmte Abschnitte des zitierten Textes den Argumentationsfluss oder könnten sie zu einer Verwirrung
des Lesers führen, so dürfen diese weglassen werden. Kürzungen in direkten Zitaten sind jedoch nur zulässig,
solange dadurch der Sinn des Zitates nicht verfälscht wird. Zudem muss jede Auslassung kenntlich gemacht
werden.
Die Kenntlichmachung von Auslassungen geschieht dabei in folgender Weise:
...
Werden einzelne Wörter weggelassen, so wird dieses durch drei Auslassungspunkte kenntlich
gemacht, die an die Stelle des/r ausgelassenen Worte/s gesetzt werden.
. (...)
Werden ein oder mehrere Sätze ausgelassen, so wird dies durch den Schlusspunkt des letzten
zitierten Satzes und drei in runde Klammern gesetzte Auslassungspunkte kenntlich gemacht. Werden ein oder mehrere Absätze ausgelassen, so werden die Auslassungspunkte in eine Extra-Zeile
gesetzt. Teilweise kann es sinnvoll und notwendig sein, zur Verbesserung der Verständlichkeit eines direkten Zitates
ergänzende oder erläuternde Anmerkungen in das Zitat einzubinden. Diese werden in eckige Klammern gesetzt [...],
damit sie von den in runden Klammern stehenden Einschüben im Originaltext unterschieden werden können. Auch Umstellungen in der Satzkonstruktion, die aus Verständlichkeitsgründen notwendig erscheinen, werden durch
eckige Klammern gekennzeichnet. Dabei wird an der Stelle im Satz, an der Text entfernt wurde, eine eckige
Klammer mit drei Auslassungspunkten gesetzt; der an anderer Stelle im Satz wieder auftauchende Text wird
gleichfalls in eckige Klammern gesetzt. Enthält ein Zitat offensichtliche Fehler (z.B. eine falsche Datenangabe, Druckfehler), so kann dieses durch ein in
eckige Klammern gesetztes Ausrufezeichen [I] oder ein in eckige Klammern gesetztes [sic!] (= es steht dort wirklich
so!) angedeutet werden.
Längere Zitate werden vom übrigen Text abgesetzt. Dieses geschieht dadurch, dass sie
-
in einer neuen Zeile begonnen werden, vom vorausgehenden Text und vom nachfolgenden Text jeweils durch
eine Leerzeile abgesetzt werden,
-
rechts um ca. 1 cm eingerückt werden,
-
mit kleinerer Schriftgröße geschrieben werden,
-
mit einzeiligem anstelle des sonst vorgegebenen eineinhalbzeiligen Zeilenabstand geschrieben werden.
Sie sind auf diese Art und Weise direkt als Zitate erkennbar. Auch sie müssen jedoch in Anführungszeichen
gesetzt werden.
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Kürzere Zitate werden der besseren Lesbarkeit wegen in den laufenden Text integriert. Dabei darf, ohne dies zu
kennzeichnen, beim ersten Buchstaben des Zitats die Groß- und Kleinschreibung geändert sowie am Ende des
Zitates das Satzzeichen geändert oder weggelassen werden.
Steht das Zitat am Ende eines Satzes, so ist das zu setzende Satzzeichen stets das Satzzeichen, das der
Satzzusammenhang, in den das Zitat in der Arbeit gestellt wird, erfordert. Es steht nach dem das Zitatende
markierenden Anführungszeichen bzw. dem Quellenbeleg.
3.4 Wie muss die Ursprungsquelle eines direkten Zitats angegeben werden?
Für die Angabe der Ursprungsquelle eines Zitates, den Quellenbeleg, gibt es zwei zentrale Vorgaben:
-
Sie muss so gestaltet sein, dass Ursprungsquelle sowie Fundstelle in dieser Quelle vom Leser eindeutig zu
identifizieren sind.
-
Im Rahmen einer Arbeit muss der Quellenbeleg in einheitlicher Form vorgenommen werden.
Zwei Belegformen sind dabei weit verbreitet: die naturwissenschaftliche und die geisteswissenschaftliche Form des
Quellenbelegs. Beide Belegverfahren sind heute in allen Fächern gebräuchlich. Beide sind jedoch nur in Verbindung mit
einem entsprechend gestalteten Literatur- und Quellenverzeichnis zulässig, da dem Leser nur so die vollständige
Ermittlung der Ursprungsstelle ermöglicht wird.
Welches der beiden Belegverfahren du in deiner Arbeit nutzen sollst, hängt von den Vorstellungen der dich betreuenden
Lehrkraft ab. Erkundige dich, bevor du mit der Reinschrift deiner Arbeit beginnst, nach ihren Vorstellungen zur
Gestaltung der Quellenbelege.
Welches der beiden Belegverfahren du in deiner Arbeit nutzen solltest, hängt von den Vorstellungen der dich
betreuenden Lehrkraft ab. Frage diese unbedingt, bevor du mit der Reinschrift deiner Arbeit beginnst, nach ihren
Vorstellungen zur Gestaltung der Quellenbelege.
3.4.1
Das naturwissenschaftliche Verfahren
Beim naturwissenschaftlichen Belegverfahren wird die Quelle folgendermaßen angegeben. Die angegebenen Nummern
beziehen sich auf das Beispiel einer Anwendung des naturwissenschaftlichen Belegverfahrens in einer Facharbeit im
Fach Geographie:
bei gedruckten Quellen durch den in Großbuchstaben geschriebenen NACHNAMEN DES AUTORS, das
Erscheinungsjahr der Quelle, die Angabe der Seite, von der das Zitat stammt, sowie bei Primärquellen oftmals die
Angabe der Zeile(n), in denen der zitierte Text zu finden ist, bei Internetquellen werden wie gewohnt Autor und Titel angegeben und durch die URL (Uniform Resource Locator)
ergänzt, und zwar – was wichtig ist – in der Form, in der die Internetadresse in der Browserleiste erscheint. Da
Adresse und Dateien sich ständig im Wandel befinden, ist die Datumsangabe der Texterfassung Pflicht. Da sich
Seitenzahlen, die du beim Ausdruck erhältst, je nach Drucker, Seiteneinrichtung und Formatangaben verändern, ist
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es in der Regel sinnvoller, Kapitelnummern, Zwischenüberschriften o. Ä. zur Markierung der Textstelle zu nutzen.
Wenn du aus einem PDF-Dokument zitierst, bleibt die Paginierung stabil, d.h., du kannst wie gewohnt nach
Seitenzahlen zitieren. Auch beim Zitieren einer Mailing Liste sind das Datum der Versendung und nach Möglichkeit
die URL der Seite, auf der der Text gespeichert wird, anzugeben.
Bei anderen Quellen (historischen Handschriften, CD-ROM usw.) ist analog zu verfahren. Dabei werden die ersten
beiden Angaben (NACHNAME DES AUTORS und Erscheinungsjahr bzw. abgekürzte URL und Entnahmedatum) ohne
Komma nebeneinandergestellt, die Seitenangabe sowie ggf. die Angabe der Zeile(n) werden aber durch ein Komma
abgesetzt. und Folgende Sonderfälle sind zu beachten:
Du liest ein Buch. Dort wird ein anderer Autor zitiert. Nun möchtest du das dort zitierte Wort des anderen Autors in
deiner Arbeit zitieren. Der Quellenbeleg muss in diesem Fall folgendermaßen aussehen:
ROSE 1991; zitiert nach: STAUF 1995, S. 43 oder ROSE 1991; in: STAUF 1995, S. 43.
Du zitierst die gleiche Quelle unmittelbar danach noch ein zweites Mal. In diesem Fall kann der Beleg so aussehen:
ebd., S. 102 (ebd. = ebenda, eben die unmittelbar vorher angeführte Quelle). Du zitierst eine Quelle ohne Jahresangabe. Der Beleg enthält dann anstelle der Jahreszahl die Angabe o.J. (= ohne
Jahresangabe). Beispiel: STEENBLOCK o.J., S. 12.
Du übernimmst eine Tabelle, ein Diagramm, eine Abbildung o. Ä. Hier wird der Quellenangabe in der Regel das
Wort Quelle(n): vorangestellt. Beispiel: Quelle: WOLF 1999, S. 3.
Die Quelle hat zwei Autoren. In diesem Fall werden beide Nachnamen durch einen Schrägstrich getrennt
angegeben. Beispiel: UHLENBROCK/WALORY 1998, S. 77. Auch eine Verbindung beider Autorennachnamen
durch ein und ist üblich. Beispiel: UHLENBROCK und WALORY 1998, S. 77.
Die Quelle hat drei oder mehr Verfasser. In diesem Fall wird in der Regel nur der erste Autor genannt, die übrigen
Autoren werden unter dem Zusatz et al. (et alii = und andere) zusammengefasst. Beispiel: CASTRUP et al. 1997, S.
41.
Du zitierst in deiner Arbeit aus zwei oder mehr Werken eines Autors, die dieser alle im selben Jahr verfasst hat.
Oder du zitierst zwei Internetquellen mit gleicher abgekürzter URL, die du am selben Tag aus dem Internet
entnommen hast. In beiden Fällen erfolgt die Kennzeichnung durch Hinzufügen eines Kleinbuchstabens hinter die
Jahreszahl bzw. das Entnahmedatum (in alphabetischer Reihenfolge beginnend mit a), Beispiel: WEIDLICH 1999a,
S. 12 ... WEIDLICH 1999b, S. 48 ... WEIDLICH 1999c, 5. 17.
8
3.4.1.1 Beispiel für die Anwendung des naturwissenschaftlichen Belegverfahrens in einer Facharbeit im Fach
Geographie
9
3.4.2
Das geisteswissenschaftliche Verfahren
Beim geisteswissenschaftlichen Belegverfahren wird der Quellenbeleg in Form von Fußnoten oder Endnoten geführt.
Die angegebenen Nummern beziehen sich auf das Beispiel einer Anwendung des geisteswissenschaftlichen
Belegverfahrens in einer Facharbeit im Fach Geographie:
Dazu wird nach dem Anführungszeichen am Zitatende eine Ziffer gesetzt. Diese muss hochgestellt oder aber in
runden Klammern an das Zitatende gesetzt werden. Wird eine Statistik, Grafik usw. übernommen, so wird die Zitatziffer an das Ende der Über- bzw. Unterschrift der
übernommenen Tabelle, Abbildung usw. gesetzt. Alle Zitate einer Arbeit bzw. bei längeren Arbeiten eines Kapitels werden dabei fortlaufend durchnummeriert.
Die Quellenangabe kann an zwei Stellen erfolgen:
1. In einer Fußnote am Ende (Fuß) der Seite. Dabei wird ein Teilstrich gezogen, der über ein Fünftel bis ein Drittel
der Textbreite verläuft (Zitierstrich). Dann wird die Ziffer des Zitates als Hochzahl bzw. als in runde
Klammern gesetzte Zahl aufgeführt und daran anschließend die Quelle angegeben. In Fußnoten können neben Quellenangaben auch Informationen aufgeführt werden, die nicht direkt in den
Gedankengang des Haupttextes passen, doch wert sind, erwähnt zu werden. Auch Hinweise auf
Querverbindungen zu anderen Stellen der Arbeit sowie Begriffserläuterungen usw. lassen sich in Fußnoten
unterbringen. Fußnoten werden häufig mit einer kleineren Schrifttype und mit einfachem Zeilenabstand geschrieben. Viele
Schreibprogramme enthalten Möglichkeiten, Fußnoten automatisch zu erstellen und zu verwalten.
2. Quellen können auch in Endnoten am Ende eines Kapitels oder am Ende der Arbeit dokumentiert werden. Die
Dokumentation erfolgt dabei wie bei den Fußnoten. Die Endnoten stellen also eine Sammlung aller Fußnoten
eines Kapitels bzw. einer Arbeit dar. Diese Art des Quellenbelegs ist die für den Leser mühsamste.
Die Angabe der Quelle muss in gleicher Weise erfolgen wie im Literatur- und Quellenverzeichnis.
Bei der ersten Angabe einer Quelle in einer Fuß- oder Endnote muss die Quelle im vollständigen Wortlaut
angegeben werden. Wird die gleiche Quelle ein zweites oder weiteres Mal zitiert, kann die Angabe abgekürzt werden. Es wird dann nur
noch der Nachname des Autors (je nach formaler Gestaltung des Literaturverzeichnisses in Großbuchstaben oder
Kleinbuchstaben) und die Seitenzahl angegeben. Teilweise ist es üblich, nach dem Nachnamen des Autors den Zusatz a.a.O. aufzuführen (= am angegebenen Ort,
d.h., diese Quelle wurde bereits zitiert und kann im vollständigen Wortlaut im Literatur- und Quellenverzeichnis
nachgeschlagen werden). Die Angabe
71NOSBERT,
71NOSBERT,
S. 123 ist dabei jedoch völlig identisch mit der Angaben
a.a.O., S. 123. Damit liefert der Zusatz a.a.O. keine weitergehenden Informationen und kann
weggelassen werden. Zitierst du vom selben Autor mehrere Werke, so muss du, um Verwechselungen
auszuschließen, auch beim zweiten oder weiteren Zitat eine Kurzform des Titels der Quelle mit angeben. Bei einem zweiten bzw. dritten Zitat aus derselben Internetquelle oder sonstigen Quellen solltest du in gleicher
Weise verfahren.
10
3.4.2.1 Beispiel für die Anwendung des geisteswissenschaftlichen Belegverfahrens in einer Facharbeit im Fach
Geographie
11
3.5 Welche Fehler sollten bei direkten Zitaten vermieden werden?
Fehler 1: Direkte Zitate werden weder ausgewertet noch interpretiert oder kommentiert. Sie dienen lediglich als
Ersatz für eine eigenständige Textformulierung, was nicht sein darf.
Fehler 2: Direkte Zitate geben Banalitäten, Selbstverständlichkeiten, Allgemeinweisheiten wieder, die man auch
leicht mit eigenen Worten hätte formulieren können. Hier liegt die Vermutung nahe, dass der Verfasser Angst vor
einer eigenen Formulierung hatte.
Fehler 3: Das Zitat passt nicht in den Kontext des übrigen Textes. Hier stellt sich die Frage, ob der Inhalt des Zitates
korrekt erfasst wurde.
Fehler 4: Das Zitat ist zu lang. Es enthält zu viele verschiedene Facetten. Hier bleibt dem Leser unklar, welche
konkrete Bedeutung das Zitat in der Arbeit hat. Lange Zitate sind nur zulässig, wenn sie ausführlich interpretiert und
erläutert werden.
Fehler 5: Das Zitat ist unvollständig und endet, bevor der Kerngedanke, die aussagekräftige bzw. die beweiskräftige
Stelle überhaupt genannt wurde.
Fehler 6: Der Sinnzusammenhang, in den das Zitat gestellt wird, ist ein völlig anderer als der Sinnzusammenhang in
der Ursprungsquelle. Damit wird die Intention des zitierten Textes verfälscht.
Fehler 7: Die Vorgaben zur Form eines direkten Zitates werden nicht beachtet. Insbesondere wird der zitierte Text
verändert, ohne dieses kenntlich zu machen.
12
4. Indirektes Zitieren
4.1 Was ist ein indirektes Zitat?
Jede Form einer sinngemäßen Wiedergabe fremder Texte, Daten, Quellen und Gedanken wird als indirektes
(sinngemäßes, gedankliches) Zitat bezeichnet. Die angegebenen Nummern beziehen sich auf das Beispiel einer Arbeit
im Fach Pädagogik.
Bei einem indirekten Zitat kann es sich um die Wiedergabe eines gelesenen Ausspruches in deinen eigenen Worten
handeln, oder auch um einen von dir selbst (frei) formulierten Text, der jedoch in seinen Grundgedanken auf den
Ausführungen beruht, die du zuvor z.B. in einem Aufsatz gelesen hast. Oder es handelt sich um einen Text, den du
selber formuliert hast, dessen Datengrundlage du jedoch aus einem Buch entnommen hast. In all diesen Fällen haben
deine Formulierungen geistige Mütter bzw. Väter, die der Fairness halber angegeben werden müssen.
Zu jedem indirekten Zitat gehört deshalb ein Quellenbeleg, also die genaue Angabe der Quelle(n), auf die du dich bei
deinen Ausführungen gestützt hast. 4.2 Wann liegt kein indirektes Zitat vor?
Wenn du eigene Untersuchungsergebnisse vorstellst, auswertest und kommentierst,
wenn du eigene Beschreibungen, Erläuterungen, Schlussfolgerungen, Bewertungen usw. formulierst,
wenn du ein direktes Zitat (s.o.) in den Text einbringst.
4.3 Wie muss ein indirektes Zitat aussehen?
Ein indirektes Zitat steht niemals in Anführungszeichen.
Anfang und Ende eines umfangreicheren indirekten Zitates müssen für den Leser erkennbar sein. In der Regel kann
dieses dadurch erreicht werden, dass ein längeres indirektes Zitat einen eigenen Absatz im laufenden Text bildet
und der Quellenbeleg am Ende des Absatzes steht. Werden einzelne Aussprüche, Gedanken usw. eines Autors in indirekter Rede zitiert, so muss der Konjunktiv
verwandt werden. Am Ende des Satzes oder Absatzes, in dem das indirekte Zitat steht, erfolgt der Quellenbeleg nach dem
naturwissenschaftlichen oder dem geisteswissenschaftlichen Belegverfahren (s.o.). Du musst hierbei das gleiche
Belegverfahren verwenden, das du in deiner Arbeit auch für den Nachweis bei direkten Zitaten verwendest. Dem
Quellennachweis kann jedoch der Zusatz nach oder auch vgl. (= vergleiche) vorangestellt werden. Die Quellenbelege werden nach den gleichen Regeln erstellt wie bei direkten Zitaten.
13
4.4 Indirekte Zitate am Beispiel einer Arbeit im Fach Pädagogik
14
5.
Zitate und Quellenbelege im mündlichen Vortrag
Auch der mündliche Vortrag im Rahmen eines Referates stützt sich auf Quellen, die du gelesen und durchgearbeitet
hast.
5.1 Direkte Zitate
Werden im Vortrag solche Quellen wörtlich zitiert, muss wie bei schriftlichen Texten auch eine solche Stelle als direktes
Zitat ausgewiesen werden. Es gelten die gleichen Regeln wie für ein direktes Zitat in schriftlichen Texten. Insbesondere
dürfen keine inhaltlichen Veränderungen vorgenommen werden, ohne diese kenntlich zu machen, und es muss ein
klarer Quellenbeleg angeführt werden. Zudem ist es wichtig, den Beginn und das Ende eines direkten Zitates deutlich
anzuzeigen. Anders als in einem schriftlichen Text kann dieses ja nicht durch Anführungszeichen geschehen.
Ein direktes Zitat im Referat sollte damit die folgende Form aufweisen:
„... Die Diskussion um eine Green Card für ausländische Spitzenkräfte und Experten begann im
Zusammenhang mit der CEBIT 2000 in Hannover.
Ich zitiere hier aus einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 25. Februar 2000: „Deutschland
öffnet sich einer neuen Gruppe von Gastarbeitern. Mit feinem Gespür für den richtigen Auftritt kündigte
Bundeskanzler Gerhard Schröder auf der CEBIT an, Spezialisten in Sachen Datenverarbeitung und
elektronische Netze aus fernen Ländern, insbesondere aus Indien und Russland, eine Arbeitserlaubnis
erteilen zu wollen. Er wolle jene Zulassung vergeben, die in Amerika „Green Card“ heißt.“ Zitatende.
Seit jener ersten Ankündigung ...“
5.2 Indirekte Zitate
Ein Referat enthält in der Regel auch große Passagen, die sich sinngemäß auf eine oder mehrere Quellen beziehen. Es
ist jedoch für den Vortragsfluss sehr störend, wollte der Vortragende, wie bei einem schriftlichen Text, jedes dieser
indirekten Zitate mit einem Quellenbeleg versehen. Hier reicht es in der Regel aus, die als Basis benutzte Literatur am
Ende des Referates anzugeben. Dies kann dadurch geschehen, dass du die Literatur auf dem Handout, das du an die
Zuhörer verteilst, in einem Literatur- und Quellenverzeichnis auflistet. Verteilst du kein Papier, können die benutzten
Quellen auch an die Tafel geschrieben oder als Folie aufgelegt werden oder aber im Original mitgebracht und den
Zuhörern zur Ansicht ausgehändigt werden.
5.3 Handout
Hier gelten für direkte Zitate (inklusive übernommener Abbildungen, Tabellen usw.) die gleichen Zitierregeln wie bei
schriftlichen Arbeiten. Auch umfangreiche indirekte Zitate aus einer Quelle sollten mit einem Quellenbeleg versehen
werden. Ansonsten reicht das am Ende des Papiers dokumentierte Literatur- und Quellenverzeichnis aus.
15
6.
Literatur- und Quellenverzeichnis
Die fertig gestellte GFS oder Seminararbeit enthält am Ende eine Sammlung aller zitierten Quellen, das
Literaturverzeichnis (sofern nur Literatur aufgeführt wird) bzw. das Literatur- und Quellenverzeichnis. Sie sollte erst nach
Fertigstellung des Arbeitstextes erstellt werden. In einer Seminararbeit bildet sie das letzte Kapitel (vor einem
eventuellen Anhang). Auf einem möglichen Handout steht sie an letzter Stelle.
6.1 Funktion
Als Autor einer Seminararbeit, einer GFS oder eines Referates bist du verpflichtet, alle von dir benutzten Quellen offen
zu legen. Die Quellenangaben müssen dabei so ausführlich und exakt gestaltet werden, dass ein Auffinden der Quellen
möglich ist. So erhält der Leser bzw. Zuhörer die Möglichkeit, deine Angaben nachzuprüfen und, falls gewünscht, die
von dir benutzten Quellen im Original zu lesen.
Wenn du das naturwissenschaftliche Belegverfahren benutzt, so dient das Literatur- und Quellenverzeichnis dazu, deine
Quellennachweise „mit Leben zu füllen“, also z.B. die hinter den Kurzangaben NACHNAME und Erscheinungsjahr
verborgenen Literaturwerke namentlich vorzustellen.
Das Literatur- und Quellenverzeichnis ist dabei nicht mit einer Bibliographie zu verwechseln. Eine Bibliographie soll die
zu einem bestimmten Thema oder Fachgebiet vorhandene Literatur in systematisch geordneter Form aufführen. Ein
Literatur- und Quellenverzeichnis listet hingegen nur die Literatur auf, die du zur Erstellung der Seminararbeit bzw. der
GFS benutzt und hier auch zitiert hast.
6.2 Aufbau
Ein Literatur- und Quellenverzeichnis kann drei Gruppen von Quellen aufführen: Primärliteratur, Sekundärliteratur und
sonstige Quellen. In den sprachlichen Fächern ist es üblich, Primär- und Sekundärliteratur getrennt aufzuführen. In den
übrigen Fächern ist dieses eher unüblich. Hast du in deiner Arbeit neben Primär- und Sekundärliteratur auch sonstige
Quellen verwandt (z.B. Internetquellen), so müssen diese getrennt aufgelistet werden, ggf. nochmals differenziert nach
lnternetquellen und sonstige Quellen.
Die Dokumentation der zitierten Zeitungsartikel in einem eigenen Abschnitt mit der Überschrift Zeitungen ist nur
notwendig, wenn du Zeitungsartikel in größerem Umfang zitiert hast. Ansonsten werden diese wie Zeitschriftenartikel
bibliographiert und, je nachdem, ob du die Print- oder die Online-Version benutzt hast, unter Literatur oder
Internetquellen aufgelistet.
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6.3 Layout
Über die Layoutgestaltung eines Literatur- und Quellenverzeichnisses gibt es sehr unterschiedliche Vorstellungen.
Im Folgenden werden zwei gängige, in der wissenschaftlichen Literatur weit verbreite Layoutvarianten vorgestellt.
Sicherheitshalber solltest du jedoch vor der Erstellung deines Literatur- und Quellenverzeichnisses die dich betreuende
Lehrkraft fragen, welche konkreten Layoutvorstellungen sie hat und die vorgestellten Layoutvarianten ggf. entsprechend
abändern.
Die Abweichungen im Layout betreffen im Wesentlichen die Groß- und Kleinschreibung, die Zeichensetzung und die
Anordnung der einzelnen Elemente der Quellenangabe. Jenseits all dieser Layoutunterschiede gibt es jedoch
hinsichtlich der Elemente, die eine korrekte Quellenangabe enthalten muss, bei allen Autoren weitgehende
Übereinstimmung.
6.4 Literatur- und Quellenverzeichnis einer Arbeit, in der das naturwissenschaftliche Belegverfahren
angewandt wurde
Die Quellenangaben sollen hier wie in dem Beispiel einer Facharbeit im Fach Biologie gestaltet werden:
Fall 1: Ein Buch – ein Autor
NACHNAME, Vorname (Erscheinungsjahr): Titel des Buches. Untertitel. Auflage. Erscheinungsort: Verlag. Fall 2: Ein Buch – zwei Autoren
NACHNAME, Vorname/NACHNAME, Vorname (Erscheinungsjahr): Titel des Buches. Untertitel. Auflage.
Erscheinungsort: Verlag. Fall 3: Ein Buch – drei oder mehr Autoren
NACHNAME DES ERSTEN AUTORS, Vorname des ersten Autors et al. (Erscheinungsjahr): Titel des Buches.
Untertitel. Auflage. Erscheinungsort: Verlag. Fall 4: Aufsatz in einer Zeitschrift
NACHNAME, Vorname (Erscheinungsjahr): Titel des Aufsatzes. Untertitel des Aufsatzes. In: Name der
Zeitschrift Nummer der Zeitschrift, Seitenangabe Anfang und Ende des Aufsatzes. Fall 5: Aufsatz in einem Sammelband (= einem Buch ggf. mit (einem) Herausgeber(n), in dem mehrere Autoren
Aufsätze geschrieben haben)
NACHNAME, Vorname (Erscheinungsjahr): Titel des Aufsatzes. Untertitel des Aufsatzes. In: NACHNAME,
Vorname (Hrsg.): Titel des Sammelbandes. Untertitel. Auflage. Erscheinungsort: Verlag, Seitenangabe Anfang
und Ende des Artikels. Fall 6: Internetdateien
Kurzform der URL (Entnahmedatum). NACHNAME DES AUTORS, Vorname: Titel des Dokuments. [ggf.] In:
Zeitung/Zeitschrift. Datum der Meldung bzw. Datum der Einstellung ins Netz. Vollständige URL. Fall 7: Sonstige Quellen
Hier gibt es keinen Standard. Du solltest die Quelle allerdings möglichst genau bezeichnen.
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Die Quellen müssen im Literatur- und Quellenverzeichnis in alphanumerischer Reihenfolge (= nach Buchstaben und
Ziffern geordnet) aufgelistet werden. Dies heißt:
Ordnungskriterium 1 ist der Nachname des (ersten) Autors deiner Quelle bzw. bei Internetquellen die URLKurzfassung. Entsprechend diesem Ordnungskriterium werden die Quellen in alphabetischer Reihenfolge
aufgeführt. Namenszusätze wie von werden nicht zum Nachnamen, sondern hinter den Vornamen gesetzt. Bei gleichlautenden Nachnamen wird als weiteres Ordnungskriterium der Anfangsbuchstabe des Vornamens
genutzt.
Hat ein Autor ein Buch alleine verfasst, ein anderes jedoch mit einem Co-Autor zusammen, so wird das vom Autor
alleine verfasste Werk zuerst aufgeführt.
Ordnungskriterium 2 ist das Erscheinungsjahr des Literaturwerkes bzw. das Entnahmedatum der Internetquelle aus
dem Netz. Haben Sie von einem Autor zwei oder mehr Werke zitiert, so werden diese nach dem Erscheinungsjahr
geordnet, beginnend mit dem ältesten Werk. Zitieren Sie vom gleichen Autor mehrere Werke mit gleichem
Erscheinungsjahr oder mehrere Internetquellen mit gleicher URL-Kurzfassung und gleichem Entnahmedatum, so
erhalten diese hinter der Jahresangabe den Zusatz a, b, c usw. Sie werden dann diesem Zusatz entsprechend
alphabetisch angeordnet.
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6.4.1
Literatur- und Quellenverzeichnis einer Facharbeit im Fach Biologie
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6.5 Literatur- und Quellenverzeichnis einer Arbeit, in der das geisteswissenschaftliche Belegverfahren
angewandt wurde
Beim geisteswissenschaftlichen Belegverfahren werden die Quellen bereits in den Fuß- oder Endnoten vorgestellt. Es
entfällt somit die Notwendigkeit, im Literatur- und Quellenverzeichnis die abgekürzten Belegangaben NACHNAME
Erscheinungsjahr zu vervollständigen. Auf eine starke Betonung dieser beiden Elemente im Layout kann damit
verzichtet werden.
Die Auflistung der zitierten Quellen ist auch hier am Nachnamen des Autors und am Erscheinungsjahr des Werkes
orientiert. Das dritte Ordnungskriterium ist der Titel des Werkes. Damit entfällt die Notwendigkeit, bei mehreren im
gleichen Jahr veröffentlichten Werken desselben Autors den Jahreszahlen Kleinbuchstaben hinzuzusetzen. Häufig wird die Angabe des Verlages, in dem das Werk erschienen ist, weggelassen.
Die bibliographischen Angaben sollen wie folgt an dem Beispiel einer Facharbeit in Fach Englisch gestaltet werden:
Fall 1: Ein Buch - ein Autor
Nachname, Vorname: Titel des Buches. Untertitel, Auflage, Erscheinungsort Erscheinungsjahr. Fall 2: Ein Buch - zwei Autoren
Nachname, Vorname/Nachname, Vorname: Titel des Buches. Untertitel, Auflage, Erscheinungsort
Erscheinungsjahr. Fall 3: Ein Buch - drei oder mehr Autoren
Nachname des ersten Autors, Vorname des ersten Autors et al.: Titel des Buches. Untertitel, Auflage,
Erscheinungsort Erscheinungsjahr.
Fall 4: Aufsatz in einer Zeitschrift
Nachname, Vorname: Titel des Aufsatzes. Untertitel des Aufsatzes, in: Name der Zeitschrift, Nummer der
Zeitschrift Erscheinungsjahr, Seitenangabe Anfang und Ende des Aufsatzes. Fall 5: Aufsatz in einem Sammelband
(= einem Buch ggf. mit (einem) Herausgeber(n), in dem mehrere Autoren Aufsätze geschrieben haben)
Nachname, Vorname: Titel des Aufsatzes. Untertitel des Aufsatzes, in: Nachname, Vorname (Hrsg.): Titel des
Sammelbandes. Untertitel, Auflage, Erscheinungsort Erscheinungsjahr, Seitenangabe Anfang und Ende des
Artikels. Fall 6: Internetdateien
Vollständige URL, Nachname des Autors, Vorname: Titel des Dokuments, [ggf.] Zeitung/Zeitschrift, Datum der
Meldung bzw. Datum der Einstellung ins Netz, aus dem Internet entnommen am und Fall 7: Sonstige Quellen
Hier gibt es keinen Standard. Bezeichne die Quelle möglichst genau.
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6.5.1
Literatur- und Quellenverzeichnis einer Facharbeit im Fach Englisch
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7.
Die Schlusserklärung
Das letzte Blatt der Seminararbeit oder GFS muss die sogenannte Schlusserklärung sein:
Ich erkläre, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und nur mit den angegebenen Hilfsmitteln
angefertigt habe und dass alle Stellen, die dem Wortlaut oder dem Sinn nach anderen Werken oder dem
Internet entnommen sind, durch Angabe der Quellen als Entlehnungen kenntlich gemacht wurden.
Auf diesem Blatt befindet sich außer der Schlusserklärung kein weiterer Text und das Blatt muss eigenhändig mit einer
Datums- und Ortsangabe versehen und unterschrieben sein. Die Seite mit der Schlusserklärung wird nicht mit einer
Seitenzahl versehen und wird auch nicht im Inhaltsverzeichnis aufgeführt. Bei einer Gruppenarbeit muss jedes
Gruppenmitglied eine eigene Schlusserklärung abgeben; in ihr müssen die Teile der Arbeit konkret benannt werden, die
vom unterzeichnenden Gruppenmitglied verfertigt wurden.
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