Das Programm zur Spurensuche 13 zum downloaden

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Das Programm zur Spurensuche 13 zum downloaden
 Herzlich willkommen zur spurensuche in Köln
grussworte
Liebe Besucher*innen der Spurensuche 2016!
Liebe Freund*innen, liebe Freie Theater!
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2016 findet die Spurensuche zum 13. Mal statt, dabei erst zum zweiten
Mal in NRW, dem Bundesland, das doch eine so reiche Freie Szene
hat! Und zum ersten Mal ist sie in Köln, und das hat seinen guten
Grund. Denn erst jetzt gibt es hier die Räume für Freies Theater, die
ein solches Arbeitstreffen braucht. Seit 2009 sind wir nun hier im
COMEDIA Theater in der Vondelstraße beheimatet. Mit Westwind hatten wir 2011 die Möglichkeit, unser Haus als Festivalort zu
‚testen‘. Zudem sind wir alljährlich im Herbst Spielort für das Festival
Spielarten.
Aber die Spurensuche ist anders. Die Spurensuche ist ein Treffen der
Freien, das von den Freien kuratiert wird. Spurensuche ist miteinander arbeiten und nicht in Konkurrenz zueinander stehen. Spurensuche heißt voneinander lernen und sich willig in Frage stellen lassen,
sich den Fragen der Zeit und der Kolleg*innen stellen und reicher
wieder abreisen. Spurensuche bedeutet auch: durchlässig sein für neue
Formen, Nachwuchsperformer*innen, Themen der Zeit. Und so
haben wir mit dem Titel „Grenzenlos“ die Herausforderungen der
Einwanderungsgesellschaft zum Kernthema des Rahmenprogramms
gemacht.
Auch die eingereichten und ausgewählten Stücke haben es gezeigt:
Die Theater sind bereits mitten im Thema. Flucht, Krieg, Ausweisung, Einladung, der fremde Blick auf Deutschland – der Fokus ist
gesetzt. Aber ist in unseren Köpfen schon alles auf ein vorurteilsfreies
Miteinander eingestellt? Welche Rolle spielt die akzentfreie Sprache
im Deutschen Theater? Wie vermittelt sich Arroganz gegenüber dem
Publikum, auch wenn sie gar nicht intendiert ist? Wann ist ein Stück
kolonialistisch geprägt? Ist schon die Bühne an sich eine Herablassung?
Und reicht es aus, die Themen der Migrationsgesellschaft zu verhandeln
und dabei fröhlich unter sich zu bleiben?
Wir werden uns auch in Werkstätten mit dem Thema beschäftigen und
ich freue mich sehr auf Barbara Fuchs, Bassam Ghazi, Eilidh McAskill
und Tobias Rausch, die ihre Techniken der vorurteilslosen Kommunikation mit uns teilen werden. Wir tauschen uns aus mit Kolleg*innen
aus Schweden, die hier und zuhause den neuen Europäischen Rassismus
untersuchen. Und wir werden reden und essen, diskutieren und trinken,
gehen und streiten, tanzen und brüllen (über die Musik).
Wir hoffen, dass alle sich willkommen fühlen in dieser Spurensuche und
dass Köln als Theaterstadt im Juni sich kraftvoller in unser Gedächtnis
gräbt, als die Bilder der Silvesternacht das taten.
Jutta Maria Staerk
Für die Künstlerische Leitung der Spurensuche
und für das Team des COMEDIA Theaters Köln
grussworte
Liebe Besucher*innen der Spurensuche 2016,
Sie treffen sich hier in Köln für fünf prall gefüllte Tage, in denen Sie
sich mit der Positionierung der Freien Theater in der Einwanderungsgesellschaft in Deutschland beschäftigen. Dass diese traditionsreiche
Veranstaltung – das Arbeitstreffen der Freien Kinder- und Jugendtheater
in der ASSITEJ – in diesem Jahr in Köln zu Gast ist, ist kein Zufall,
denn hier hat sich ein Freies Kinderkulturhaus seit Jahren dem Thema
Migration verschrieben. Hier sind Produktionen wie „Taksi to Istanbul“
und „Methode Baklava“ entstanden, hier standen „Türkisch Gold“ und
„Hasenland“ auf dem Spielplan und „Tigermilch“ werden Sie im Verlauf
des Festivals noch sehen. Aber es scheint wie ein makabrer Zufall, dass
die Spurensuche zum Thema Grenzenlos ausgerechnet jetzt in Köln
stattfindet, wo meine geliebte Heimatstadt seit der Neujahrsnacht zum
Synonym für verabredete Übergriffe und zum Ausgangspunkt für neue
Ängste, Vorurteile und Rassismus geworden ist. Und es ist für mich Teil
einer längst fälligen Arbeit an einem wirklichen Miteinander, dass die
Theater – gerade die Kinder- und Jugendtheater – eine Vision von einer
funktionierenden postmigrantischen Gesellschaft entwickeln und auch
zeigen. Auf den Bühnen in ihren Stücken, in der Arbeit mit internationalen Ensembles, im Denken, im Tun, in der Sprache.
Als Bürgermeisterin dieser Stadt begrüße ich Sie alle hier in Köln und
hoffe, dass Sie sich ein gutes Bild auch von der gelebten friedlichen
städtischen Einwanderungsgesellschaft machen können. Als Mitglied des
Bundestages freue ich mich, dass eine solche national bedeutende
Veranstaltung biennal in Deutschland stattfindet und auch internationale Ensembles einbindet. Als Vorsitzende des Fördervereins dieses
Theaters wünsche ich gutes Gelingen und hoffe, dass Sie sich hier
wohl und willkommen fühlen.
Elfi Scho-Antwerpes
Mitglied des Bundestags
Bürgermeisterin der Stadt Köln und
Schirmherrin der Spurensuche
05
grussworte
Liebe Festivalbesucher*innen,
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Kulturelle Ereignisse wie Musikkonzerte, Ausstellungen oder Theateraufführungen sind ganz besondere Momente. Mitunter freut man
sich schon Wochen im Voraus. Man erlebt das Ereignis mit allen
Sinnen mit und fühlt sich häufig noch Tage danach erfüllt und inspiriert. Kultur ist eine Verbindung von ästhetischen und sinnlichen
Eindrücken, die man nicht einfach reproduzieren kann, ohne die
Aura des Wahrgenommenen zu verlieren.
Die Kopplung von Festival, Arbeitstreffen, Fortbildungen und die
Begegnung von Kindern und Jugendlichen mit Theaterkünstlern
stehen im Vordergrund von Spurensuche 2016. Die nachhaltige
Verbindung und Vernetzung der Kinder und Jugendlichen in die
Theaterszene ist einer der Schwerpunkte des Projektes und ermöglicht den Teilnehmer*innen, einen Blick über den Tellerrand zu
werfen. Genau hier setzt auch die RheinEnergieStiftung Kultur mit
den Zielen ihres Förderprogramms an und konzentriert sich einerseits auf die nachhaltige Vernetzung der Theaterszene untereinander
und andererseits auf die Vermittlung von Kunst und Kultur an
Kinder und Jugendliche. Um die Kinder und Jugendlichen der Stadt
Köln und Umgebung an einem einmaligen Ort teilhaben zu lassen,
ermöglicht Spurensuche 2016 den innovativen Ansatz, Theaterkunst
für jeden erlebbar zu gestalten. Für 5 Tage verwandelt sich Köln in
einen Schauplatz für Theaterinszenierungen mit dem Zielpublikum
von 4-18 Jahren, bei der sich die Jüngsten unter uns mit anderen
Theaterliebhabern austauschen, reflektieren und verbinden können.
Die praktische und inhaltliche Auseinandersetzung mit Themen rund
um das Theater helfen dabei auch das eigene Handeln der Kölner Szene
neu zu definieren und ein qualitatives Forum zu schaffen. Da es sich bei
dem Festival um ein Wanderfestival handelt, das alle zwei Jahre in einer
anderen Stadt stattfindet, sind wir besonders erfreut darüber, dass das
Kölner Comedia Theater, mit dem wir als Stiftung schon viele Jahre
eng verbunden sind und das für höchste Qualität in der kulturellen
Bildung steht, als Ausrichter in 2016 ausgewählt wurde.
Wir wünschen der Spurensuche 2016 in Köln viel Erfolg und der
Kölner Kinder- und Jugendtheater-Szene inspirierende Einblicke in das
abwechslungsreiche Festivalprogramm.
Gesche Gehrmann
Geschäftsführender Vorstand RheinEnergieStiftung Kultur
grussworte
Über die Grenzenlosigkeit der Darstellenden Künste
Das Freie Theater versucht seit jeher und immer wieder, Grenzen zu
überwinden: künstlerisch, organisatorisch, finanziell, politisch, thematisch. Und jetzt schreibt sich die Spurensuche, das traditionsreiche
Arbeitstreffen und Festival der Freien Kinder- und Jugendtheater in der
ASSITEJ, die Grenzenlosigkeit als zentrale Fragestellung auf die Fahne.
freien Kinder- und Jugendtheater in Deutschland ihrer Verantwortung für die Teilhabe junger Menschen an Kunst und Kultur gerecht
werden? Welche Rolle spielen Perspektivwechsel, Prozessorientierung und Partizipation?
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Darüber gilt es nachzudenken und auch zu streiten.
Unübersehbar sind die Bezüge zur Lebenswirklichkeit von Kindern
und Jugendlichen, zum Alltag einer vielfältigen Stadtgesellschaft und
zur Politik in Europa, wo gerade wieder Zäune hochgezogen und Mauern errichtet werden. Erlebbar wird dies in der Auswahl der Produktionen aus Berlin, Braunschweig, Brüssel, Freiburg, Hamburg, Hildesheim
und, nicht zuletzt, Köln. Themen wie Rassismus, Extremismus und
Postkolonialismus werden in Impulsen aufgegriffen. Und in Inszenierungsgesprächen und Workshops geht es um nichts Geringeres als
um die Positionierung der Theatermacher in Deutschland, um nichts
weniger als um eine engagierte Suche nach den Antworten des Theaters
auf die drängenden Fragen der Gesellschaft. In erster Linie geht es um
die Potentiale der Darstellenden Künste in der Auseinandersetzung mit
der Welt wie sie ist und wie sie sein sollte.
Wie also können die Theater grenzenlos kreativ und offen sein, neue
Menschen, Ideen, Sprachen, Fragen einbeziehen, mehr erfahren über
eine sich verändernde Bevölkerung, mehr vermitteln über die Grenzenlosigkeit der Kunst und ihrer Ausdrucksmittel? Und wie können die
In diesem Sinne wünsche ich der Spurensuche anregende Diskussionen, viele Fragen und reichlich Mut; denn für das Kinder- und
Jugendtheater gibt es keine Obergrenzen, was künstlerische Innovation betrifft!
Prof. Dr. Wolfgang Schneider
Vorsitzender der ASSITEJ Deutschland
Ehrenpräsident der Internationalen Vereinigung des Theaters
für Kinder und Jugendliche
auftakt und Jubiläum
eröffnung
Ein paar Worte zum Beginn
Wir starten gemeinsam! Kurz vor der ersten Vorstellung der Spurensuche wollen wir in einer kleinen Auftakt-Veranstaltung die anwesenden
Künstler*innen und ihr Publikum begrüßen, uns einander vorstellen und
auf das Gelingen des Arbeitstreffens anstoßen.
Wir freuen uns auf die Begrüßungsredner*innen! Es sind die Bürgermeisterin der Stadt Köln Frau Elfi Scho-Antwerpes (MdB), die
Theaterreferentin im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur
und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Frau Bettina Milz (in
Vertretung für Frau Ministerin Christina Kampmann), in ihrer Funktion
als Geschäftsführender Vorstand der RheinEnergieStiftung Kultur Frau
Gesche Gehrmann und der Vorsitzende der ASSITEJ Deutschland Prof.
Dr. Wolfgang Schneider.
Musikalisch gerahmt werden die Grußworte von den Musikern von
Kent Coda in ihrer Unplugged-Formation. Direkt im Anschluss sind die
Gäste der Eröffnung nach einer kleinen Erfrischung zu der Vorstellung
Nightcalls von James & Priscilla geladen.
happy birthday assitej
2016 wird die ASSITEJ Deutschland 50 Jahre alt!
50 Jahre ASSITEJ Deutschland - das bedeutet 50 Jahre Eintreten für
das Theater für junges Publikum!1966, bei der Gründung von zwei
Verbänden – einer Sektion der BRD und einem DDR-Verband –
waren es insgesamt 7 Theater, die sich ganzjährig und ausschließlich
dem jungen Publikum widmeten. Nach dem Mauerfall wuchsen beide
Verbände zusammen zur ASSITEJ Deutschland. Heute sind bundesweit über 300 Theater Mitglied in der ASSITEJ!
Dieses Jubiläum wird 2016 bei regionalen wie internationalen Festivals
und Arbeitstreffen gefeiert, so auch bei der Spurensuche. In Köln
knüpft die Party am Festivalthema Migration an: Wir singen gemeinsam türkische Lieder mit Öğünç Kardelen, dem Musiker in Tigermilch, feiern in britischer Manier Katie‘s Birthday Party und trinken
selbstverständlich Kölsch.
Das Glas erheben wir dabei mit großem Dank auf das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das die Spurensuche
seit 1992 fördert und somit einen fachlichen Austausch ermöglicht.
İyi ki doğdun ASSITEJ!
So. 19.06. um 14:00 Uhr | Roter Saal | ca. 50 Min.
Di. 22.06. um 22:00 Uhr | Theaterfoyer
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Foto: Tim Klausing
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Urban loving: Nichts wird dabei
zu Ende (oder gar zu Tode)
erklärt, die Zuschauer erleben
gastweise für eine Weile das
Zusammensein der beiden,
das schleichende sich
Verselbständigen.
Harald Schandry vom Paten-Theater
KinderTheaterHaus Hannover
Produktion des Arbeitstreffens
Nightcalls | 9+
James & Priscilla, Hildesheim
In Kooperation mit theaterSCHLACHTHOF Bremen und cobratheater.cobra
Da sind zwei und die sind eben zusammen, die ganze Zeit zusammen.
Halten sich an den Händen, rennen durch Gärten und alles andere ist
egal. Und dann, in einem alten Schloss, finden sie Möbel, die sprechen
können und gut aussehen, cooler irgendwie. Und die fragen die beiden,
warum sie denn immer nur zu zweit sind, denn das ist doch langweilig.
Und außerdem würde sie auch wirklich deutlich besser singen als er.
Die Theatergruppe James & Priscilla hinterfragt mit aktueller Pop-Musik und Anleihen an den Disney-Film Die Schöne und das Biest, was es
heißt, ein Pärchen zu sein (A physical kiss is nothing without it — Chet
Faker), was das mit Individualität und Selbstverwirklichung zu tun hat
(See, I don‘t need his love — Friends) und warum es so peinlich sein
kann, aneinanderzuhängen (I need your love — James Yuill).
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James & Priscilla, Hildesheim
James & Priscilla arrangieren seit 2009 Texte und Musik aus
Popsongs als Theaterinszenierungen. Das Ergebnis kann
Pop-Oper genannt werden, minimalistisches Bildertheater
Mit. Mila Dargies, Janis Fisch, Karoline Kähler, Clara Minckwitz,
Felix Scheer, Aishe Spalthoff, Jasper Tibbe Bühnenbild, Instrumente.
Stefan Gottwill Sounddesign. Nicolas Schneider
oder abstraktes Live-Hörspiel. Die Gruppe erzählt lakonische Geschichten von Jugend, Liebe und Tristesse, ersetzt
dabei die große Geste durch Understatement und formuliert
so eine zeitgenössische Form von Pathos.
Gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem
Fonds Darstellende Künste, der Karin und Uwe Hollweg Stiftung und der
Waldemar Koch Stiftung.
So. 19.06. um 15:00 Uhr | Roter Saal | ca. 75 Min.
internationales gastspiel
brandungen (Ressacs) | 13+
Cie. Gare Centrale, Brüssel/B
In Koproduktion mit dem TJP Alsace-Strasbourg, Théatre de Namur Belgien und
dem Lindenfels Westflügel Leipzig
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Das große Haus, das neue Auto, der Garten mit den wunderschönen
Rosen – alles ist verloren. Schluss mit der perfekten Welt. Vollkommen
allein treibt ein Paar in einer Nussschale auf hoher See einer ungewissen
Zukunft entgegen. Von Stürmen und Wellen erschüttert, stranden sie
auf einer einsamen Insel, unberührt und einladend. Alles scheint wieder
möglich. Das Spiel des Lebens beginnt aufs Neue. Und wer zahlt den
Preis?
Cie. Gare Centrale, Brüssel/B
Agnès Limbos studierte u.a. an der Internationalen
Pantomimenschule von Jacques Lecoq in Paris, bevor sie
Brandungen (Ressacs) ist eine poetische Auseinandersetzung mit der
sogenannten Krise. Zwischen Objekttheater und Musik entspinnt sich
eine bittersüße Studie über das, was den heutigen Menschen ausmacht.
1984 in Brüssel die Compagnie Gare Centrale gründete.
Ihrer Compagnie gelingt es mit dem Einsatz alltäglicher
Gegenstände, einem reduzierten Text und allgegenwärtigem
Die Aufführung ist in einem Sprachmix aus Deutsch, Englisch und
Französisch.
Humor, Klischees zu hinterfragen, die Widersprüche unserer
Welt herauszustellen und die Zuschauer in eine surreale Welt
zu entführen.
Mit. Agnès Limbos, Gregory Houben Konzept, Ausstattung.
Agnès Limbos Regie, Textberatung. Françoise Bloch Kostüme.
Emilie Jonet Musik. Gregory Houben
So. 19.06. um 19:30 Uhr | Grüner Saal | ca. 70 Min.
Foto: Alice Piemme
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Die beiden Darsteller lassen ihre
Figuren nach einem kapitalistischen Weltbild agieren, in dem
sie die Fäden ihres Lebens nicht
selbst ziehen. Ihre unbeholfene
Omnipotenz mutet komisch an
und lässt den Zuschauer oft genug aus vollem Herzen lachen.
Sie meistern die Kunst, ihren
Ton seriös zu halten und gleichzeitig mit trockenem Humor
zu kommentieren. Agnès und
Gregory zeigen eine Form von
Einbildungskraft, die unwiderstehlich ist.
Maïlys C., sortiraparis.com
Foto: Nino Herrlich
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Es ist eine mutige ehrliche Arbeit, mit intensiven Momenten,
die ohne aufdringliche bunte
„Extras“ entstehen.
Es ist deutlich spürbar und auch
sichtbar, wie verloren sich das
Mädchen immer wieder fühlt.
Wie wichtig und existenziell
jede neue Begegnung mit
Menschen auf ihrem Weg ist.
Sie ist manchmal voller Furcht,
aber nie verzagend. Stattdessen
entschlussfreudig erreicht sie ihr
Ziel auf vielen Umwegen. Sehr
ermutigend.
Tania Klinger vom Paten-Theater
Theater Feuer und Flamme,
Braunschweig
Produktion des Arbeitstreffens
Als mein vater ein busch wurde und
ich meinen namen verlor | 9+
kirschkern & COMPES, Hamburg
Nach dem gleichnamigen Buch von Joke van Leeuwen in der
Stückfassung von Marie Stolze
Was mache ich, wenn es in meinem Land Krieg gibt? Wo kann ich mich
verstecken? Wohin kann ich flüchten? Was nehme ich mit? Wie komme
ich an Essen? Wem kann ich vertrauen?
Das Mädchen Toda muss auf all diese Fragen Antworten finden. Denn
Toda erlebt, wie der Krieg in ihre Stadt kommt und sie zu Hause nicht
mehr sicher ist. Toda wird von ihrer Oma auf die Flucht geschickt –
allein. Aber sie ist ausgerüstet mit einigen Dingen, die sie gut brauchen
kann: Kekse, ein Heft zum Schreiben, schöne Erinnerungen, Neugier,
Mut und Hoffnung. So gelingt es ihr über die Grenze zu kommen, auch
wenn sie dabei ihren Namen verliert ...
ist
Heute chtlü
Weltf tag
lings
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kirschkern & COMPES, Hamburg
Judith Compes und Sabine Dahlhaus arbeiten seit 1998 unter
dem Namen kirschkern & COMPES als freies Kinder- und
Jugendtheater zusammen. Der sorgfältige Umgang mit Sprache hat für beide einen großen Stellenwert.
Mit. Judith Compes, Sabine Dahlhaus
Regie. Luisa Taraz Ausstattung. Julia Berndt
In jeder Produktion suchen sie nach neuen Herausforderungen und unbekannten Wegen, um sich und ihre Arbeit weiter
zu entwickeln.
Gefördert von der Kulturbehörde Hamburg, der Hamburgischen Kulturstiftung
und der Rudolf Augstein Stiftung.
Mo. 20.06. um 11:00 & 15:00 Uhr | Grüner Saal | ca. 60 Min.
Produktion des Arbeitstreffens
krieg. stell dir vor, er wäre hier | 13+
Theater Strahl, Berlin
In Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Künste,
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ist
Heute chtlü
Weltf tag
lings
Theater Strahl, Berlin
Theater Strahl ist ein privat geführtes Theater, das
sich seit 1987 zu einem der renommiertesten Theater Berlins
Frankfurt/Main
Stell dir vor, es ist Krieg – hier in Europa! Die demokratische Politik ist
gescheitert und faschistische Diktaturen haben die Macht übernommen.
Du lässt das alles hinter dir. Du bist auf der Flucht. In einem ägyptischen Flüchtlingslager versuchst du mit deiner Familie ein neues Leben
zu beginnen. Weil du keine Aufenthaltsgenehmigung hast, kannst du
nicht zur Schule gehen, kein Arabisch lernen, keine Arbeit finden. Du
fühlst dich als Außenseiter und sehnst dich nach Zuhause.
Doch wo ist das?
Mit. Jennifer Jefka, Moses Leo
Regie. Anna Vera Kelle Bühnenobjekte, Bildbau. Lilian Matzke
Dramaturgie. Charlotte Baumgart
für ein junges Publikum entwickelt hat.
Die Stücke, nach akribischer Recherche entwickelt, setzen
sich mit Perspektiven, Ängsten, Wünschen und Fähigkeiten
der jungen Generation auseinander.
Theater Strahl gibt neuen Formen und Ideen Raum,
experimentiert mit Medien, Musik und Masken, entführt das
Publikum in die Interaktion, verbindet Tanz mit Theater und
inszeniert Klassiker in einer zeitgemäßen Fassung.
Mo. 20.06. um 19:30 Uhr | Roter Saal | ca. 70 Min.
Foto: Jörg Metzner
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Das Thema Flucht, Kultur,
Inklusion, Diversität und die
Situation in Aufnahme- und
Transitländern ist aktueller
denn je. Die Gedankenspiele in
Krieg. Stell dir vor, er wäre hier
sind unglaublich hilfreich, um
Jugendliche und Erwachsene zu
sensibilisieren für Zuschreibungen wie „Flüchtling“, aber auch
für die Identitäten und subjektiven Geschichten dahinter.
Vera Strobel vom Paten-Theater
Theater o.N., Berlin
Foto: Georg Dornig
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Es sind grundsätzliche Themen,
die da behandelt werden. Unterschiedlich sein, Angst voreinander haben, sich aneinander
freuen, so tun als wäre nichts,
den ersten Schritt machen,
miteinander Spaß haben, traurig
sein, sich verkriechen wollen …
Ich glaube, dass das Stück die
Kraft hat, seinem Publikum
Mut zu machen.
Ulrike Monecke vom Paten-Theater
Theater OZELOT, Berlin
Produktion des Arbeitstreffens
grosser wolf und kleiner wolf| 4+
Theater Feuer und Flamme, Braunschweig
Von Nadine Brun-Cosme in einer Bühnenfassung des Ensembles
Der große Wolf lebt einsam auf einem Hügel. Eines Tages ist der kleine
Wolf einfach da. Er kommt – ohne zu zögern, ohne ein Wort – zum
großen Wolf. Es ist der große Wolf, der sich gleich sorgt, der Fremde
könnte vielleicht größer sein als er. Doch diese Sorge ist unbegründet. Dann bricht der große Wolf zu seinem Spaziergang auf und als er
abends zurückkehrt, ist der Kleine nirgends zu sehen. Der große Wolf
isst nichts an diesem Abend, er schläft nicht in dieser Nacht, am Morgen
schaut er nur lange in die Ferne. Und wartet. Ein Stück über das Eingeständnis, dass es ohne einander langweilig ist.
Mit. Tania Klinger, Ute von Koerber
Regie, Choreografie. Stefan Ebeling, Ulrike Schauer
Kostüme. Petra Heidrich Bühne. Nicholas Stronczyk
Gefördert vom Land Niedersachsen, Stiftung NORD/LB-Öffentliche,
Stiftung Niedersachsen, Stadt Braunschweig, Gahnz Stiftung Braunschweig
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Theater Feuer und Flamme, Braunschweig
Theater Feuer und Flamme ist als freies Theater im Duo oder
als Solo seit 1989 spielend unterwegs. In einer Verbindung
von Schauspiel, Musik, Objekttheater und Tanz werden
phantasiereiche und sensible Inszenierungen auf die Bühne
gebracht, die Kinder ernst nehmen und ihnen komplexe
Themen zutrauen. Mit viel Spielfreude und starken Bildern
zeigt das Theater Feuer und Flamme Geschichten, die das
Publikum bewegt und aufregt.
Di. 21.06. um 09:00 & 11:30 Uhr | Grüner Saal | ca. 50 Min.
Produktion des Arbeitstreffens
VOm schatten und vom licht | 10+
Die Azubis, Hamburg
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Die Azubis, Hamburg
Ophelia steht am Grab ihres verstorbenen Mannes, das Glas mit ihrem
Goldfisch unter dem Arm. Auch Ophelia wird bald sterben, das ahnen
beide, aber der Fisch kann nicht begreifen, was das soll. Also machen die
beiden sich auf den Weg, den Tod zu suchen. Und sie sind nicht die Einzigen, die dringend etwas mit dem Tod klären müssen: der Schatten von
Professor Gruber kann nicht gehen, weil der Professor seine Lebensaufgabe noch nicht erfüllt hat. Chi Noq, Schatten eines Inuit, befürchtet,
dass der Tod ihn einfach vergessen hat. Und James Blond kann nicht
akzeptieren, dass ein schnöder Schlaganfall das Ende eines Superagenten
sein soll … Ophelia, der Fisch und immer mehr Schatten reisen über
den Erdball und lernen einiges über das Sterben. Auf die Begegnung mit
dem Tod sind sie dennoch nicht vorbereitet ...
Die AZUBIS sind Christopher Weiß und Kai Fischer und
haben sich 2009 formiert.
Sie verstehen sich als Poeten des Alltags und vermitteln
ihre Inhalte in einer Mischung aus Trash, Dokumentation
und Poesie. Dabei nutzen sie das ganze Spektrum theatraler
Regie, Spiel, Ausstattung, Musik. Kai Fischer und Christopher Weiß
Gefördert durch die Hamburgische Kulturstiftung und die
Stiftung Maritim Herrmann & Milena Ebel
Kunst: von Schauspiel und Gesang über Video, Objekt- und
Schattentheater bis zu Elementen der site–specific und urban
art. Ziel ihrer künstlerischen Arbeit ist es, Konflikte und
Widersprüche in den Raum zu stellen und jenseits gängiger
Denkmuster Assoziationsspielräume zu eröffnen.
Di. 21.06. um 09:00 & 11:00 Uhr | GGS Zwirnerstraße | ca. 80 Min.
auft Uhr | GGS Zwirnerstraße | ca. 80 Min.
Mi. 21.06. um 08:00
&
erk10:00
v
s
u
a
Foto: Jens Beckmann
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Das kleine Wunder dieses
Morgens liegt im permanent
unaufwendigen doch pointierten
Wechsel zwischen dem Gespräch
mit den Kindern und der
Narration der Geschichte. Es
ist ein gekonntes Spiel mit dem
Phantastischen und Realen, bei
dem jedes Kind selbst entscheiden kann, wie nah es das Thema
an sich heran lassen will.
Hannah Biedermann vom
Paten-Theater pulk fiktion, Köln
Foto: Chloe Lanier
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‘Ich war ein Teil der Party ...
Ich mochte, wie jeder
involviert wurde.‘
Zuschauer beim Belfast
Children’s Festival 2015
internationales Gastspiel
katie‘s birthday party| 10+
Mary-Frances Doherty, Belfast/UK
In Zusammenarbeit mit Young at Art Belfast
Katie feiert ihren 12. Geburtstag und wir sind eingeladen! Sie hat gerade
auf die weiterführende Schule gewechselt. Leider auf eine andere als ihre
beste Freundin, weswegen diese heute leider nicht dabei sein kann. Zwischen trick or treat, Tanz und Gesang erzählt Katie wie es sich anfühlt,
seinen Weg zu finden, wenn man zwölf Jahre alt ist.
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Eine interaktive One-Woman-Show, die einen spannenden Blick auf den
Umbruch von der Kindheit zur Jugend wirft. Und das bei jeder Menge
Geburtstagsspaß.
Konzept, Spiel. Mary-Frances Doherty
Mary-Frances Doherty, Belfast/UK
Mary-Frances Doherty ist Schauspielerin und Theaterma-
Die Aufführung ist in englischer Sprache.
cherin aus Nordirland. 2007 verließ sie die Royal Scottish
Academy of Music and Drama mit einem Abschluss in
Zeitgenössischer Theaterpraxis. Momentan ist sie assoziierte
Künstlerin von Young at Art, Nordirlands führender Kompagnie für junges Publikum, die u.a. das Belfast Children‘s
Festival ausrichtet.
Di. 21.06. um 19:00 & 21:00 Uhr | Grüner Saal | ca. 40 Min.
Mi. 22.06. um 11:00 Uhr | Grüner Saal | ca. 40 Min.
Produktion des Arbeitstreffens
made in germany |12+
Cargo Theater, Freiburg
Von Leon Wierer und Ensemble
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Cargo Theater, Freiburg
Das Cargo Theater realisiert seit 1992 in diversen Konstellationen und Kooperationen Theaterprojekte im deutsch- und
„Made in Germany“ steht für Qualität, Effizienz und Zuverlässigkeit.
Attribute wie diese gilt es zu verteidigen – fordern nicht nur selbsternannte Patrioten. Die Angst vor Überfremdung ist nun nicht gerade ein
Novum im Sorgenkatalog der hiesigen Bevölkerung, doch scheint ihr
Nährboden im Augenblick besonders fruchtbar.
Im Rahmen des Projekts „Made in Germany“ haben sich sieben Darsteller*innen aus der ganzen Welt auf die Suche nach der so oft behaupteten deutschen Identität gemacht. Was sie auf ihren Recherchefahrten
quer durch die Republik entdeckt haben, wird unsere bisherigen
Vorstellungen von diesem Land auf den Kopf stellen.
Ein Definitionsversuch einer kulturellen Identität im Stile eines Roadmovies.
französischsprachigen Raum.
Die Stücke entstehen projekthaft im Austausch mit allen
beteiligten Künstler*innen. Durch Bewegung, Rhythmus,
Musik, Material- und Objektspiel transportieren sie Themen,
die ihnen am Herzen liegen. Als mobiles Theater sind sie
Mit. Mammo Asaad, Serap Balli, Baboucarr Boye, Firas Diab,
Ansu Fathi, Teresa Habla, Cosmea Spelleken Regie. Leon Wierer
Musik, Bewegung. Carla Wierer, Lubi Kimpanov
Video. Cosmea Spelleken
unterwegs zu nationalen und internationalen Gastspielen,
regelmäßig auch in Frankreich und in der Schweiz.
Gefördert vom Innovationsfonds Kunst Baden-Württemberg
Mi. 22.06. um 19:30 Uhr | Roter Saal | ca. 60 Min.
Foto: Leon Wierer und Sead Ademaj
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Der Reiz dieser Aufführung
lebt von der Begegnung des
Publikums mit den sogenannten
Fremden, die sich auf die Suche
nach dem sogenannten Eigenen
desjenigen Landes begeben, in
dem sie fortan leben wollen. Und
man fühlt sich dann selbst ein
wenig fremd im eigenen Land.
Renate Obermaier
vom Paten-Theater
Theater im Marienbad, Freiburg
Foto: ©Meyer Originals
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Tigermilch ist in seiner Mischung aus Abenteuerroman,
Sozialreportage und „Lust for
Life“ (klar, Iggy Pops Berlin-Hit
wird auch angespielt) ideales
Jugendtheater.
Christian Bos, Kölner Stadt-Anzeiger
gastgeberinszenierung
tigermilch| 15+
COMEDIA Theater, Köln
Von Stefanie de Velasco in der Fassung von Catharina Fillers
Nini und Jameelah leben in derselben Siedlung, sie sind unzertrennlich
und mit ihren vierzehn Jahren eigentlich erwachsen, finden sie. Deswegen
kaufen sie sich Ringelstrümpfe, die sie bis zu den Oberschenkeln hochziehen und üben schon mal für das Projekt Entjungferung. Sie mischen
Milch, Mariacron und Maracujasaft, nennen das Tigermilch und streifen
durch den Sommer, der ihr letzter gemeinsamer sein könnte.
Sie hängen mit Nico ab, der in der ganzen Stadt „Sad“ an die Wände
malt und Nini ein Gefühl von Zuhause gibt. Sie machen Party, rauchen
und gehen mit Amir ins Schwimmbad. Dessen großer Bruder Tarik liegt
mit seiner Schwester im Dauerstreit, weil sie, eine Bosnierin, sich in einen
Serben verliebt hat. Eines Nachts erleben Nini und Jameelah mit, wie der
Konflikt in Amirs Familie eskaliert. Und alles droht zu zerbrechen ...
Mit. Nadja Duesterberg, Öğünç Kardelen, Sibel Polat
Regie. Catharina Fillers Ausstattung. Cordula Körber
Musik. Öğünç Kardelen Dramaturgie. Hannah Biedermann
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COMEDIA Theater, Köln
Das COMEDIA Theater Köln ist das größte Freie Kinderund Jugendtheater in Köln und Nordrhein-Westfalen. Auf
zwei Bühnen zeigt das Theater ein Repertoire aus Stückentwicklungen, Rechercheprojekten, Autorenstücken und
Prosa-Bearbeitungen bis zu großen Stoffen der Weltliteratur.
Herausforderndes Theater für junges Publikum ist das
inhaltliche Zentrum des COMEDIA Theaters. Das Team
des Hauses arbeitet in den Produktionen mit künstlerischen
Gästen, die dem Haus über Jahre fest verbunden sind.
Do. 23.06. um 10:00 Uhr | Grüner Saal | ca. 70 Min.
austausch
das ist das, was da ist. da müssen wir
noch mal gucken morgen
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Julia Kraus Dybeck was born in Stockholm, Sweden in
1987. She started her dance education at the Academy of
Ballet in Stockholm and continued at The Maslool under
the direction of Naomi Perlov and Ofir Dagan in Tel Aviv,
Israel, where she graduated in 2010. Since then she´s been
working in a project with Batsheva dance ensemble, and
creating independently and working with several Israeli
choreographers such as Irad Matzliah, Rotem Tashach, Roy
Assaf, Maya Brinner, Gefen Shoval among others.
Bianca Traum is based in Stockholm, Sweden. She is one of
the founder of P*fect dance company and is also a member
of the modern company Carrasco Dance.
Bianca works as a freelance dancer, choreographer and
actress. She has been training and working with different
styles such as modern, hip hop, voguing, whacking and
many more. Bianca is versatile and is working in different
fields and contexts like dance festivals, musicals, commercial TV work, dance battles and so on.
Recently Bianca has been working with theatre. The last
two years she‘s been in „Girls will make you blush“ director and choreographer Mari Carrasco and Gustav Deinoff
and „Vitsvit“ directed by Farnaz Arbabi both at „Unga
Klara“ in Stockholm.
Shadowland
Künstlerresidenz
In Zusammenarbeit mit der schwedischen ASSITEJ ermöglicht die
Spurensuche 13 eine Künstlerresidenz in Köln, in der zwei junge
schwedische Theatermacher*innen zu Fragen des zunehmenden
Rassismus in den westlichen Gesellschaften arbeiten und in den Dialog
mit den Theatermacher*innen in Deutschland treten.
Lecture Performance
Julia and Bianca met and worked together for the first time in decembre
2015 at Dansenshus in Stockholm.
In connection to the production they held dance workshops with refugees coming from all over the world.
Since then they have been working together with Basel, a young Syrian
dancer.
One of the conditions of the collaboration was the fact that they couldn´t speak the same language. A fact that brought them into a deep and
unexpected journey of what it is to communicate without words.
So. 19.06. um 17:00 Uhr | Roter Saal | ca. 50 Min.
austausch
Inszenierungsgespräche
6 Inszenierungen. 3 Gespräche. 3 Formate.
Theatermachen ist das Eine – die Kunst darüber zu sprechen, das
Andere. Im Sinne der Spurensuche wollen wir Nachgespräche als
Wahrnehmungs- und Diskursforschung betrachten.
Dabei interessieren uns spannende Fragen mehr als die richtige Antwort, der Finger in der Wunde mehr als die ultimative Lobhudelei und
das Ringen um Worte mehr als die lange Erklärung.
Und ganz allgemein, aber auch im Speziellen haben wir Lust, mit euch
darüber nachzudenken: Wer redet hier eigentlich über wen – sowohl in
den gezeigten Inszenierungen, als auch in den Nachgesprächen. Migration steckt in den Figuren, den Theaterstoffen und unseren Köpfen.
Und so wollen wir auch unseren Blick hinterfragen und gemeinsam
nach genauen oder neuen Begriffen suchen.
Mo. 20.06., 16:30 Uhr Inszenierungsgespräch I *
zu Nightcalls und Als mein Vater ein Busch wurde ...
Di. 21.06., 20:00 Uhr Inszenierungsgespräch II *
zu Krieg. Stell Dir vor ... und Großer Wolf und Kleiner Wolf
Do. 23.06., 14:00 Uhr Inszenierungsgespräch III *
Hannah Biedermann studierte zunächst Schauspiel am
Theater der Keller in Köln und anschließend Szenische
Künste an der Universität Hildesheim. Sie arbeitet als Regisseurin u.a. am Theater Marabu, Jungen Staatstheater
Karlsruhe, Grips Theater Berlin oder Stadttheater Ingolstadt und seit 2007 mit ihrer eigenen Theatergruppe pulk
fiktion. Zudem arbeitete sie für diverse Festivals und ist seit
2010 in der künstlerischen Leitung der SPURENSUCHE.
Sie konzipiert und moderiert seither die Inszenierungsgespräche.
Carolin Gerlach studierte Szenische Künste (Hildesheim)
sowie Genderstudies (Utrecht). 2009 erfand sie das Nachgesprächsfestival State of the Art und entwickelt seither
Formate der Publikumsbegegnung (u.a. Fast Forward,
Foreign Affairs, Schülertheatertreffen). Als Mitglied des
Netzwerks cobratheater.cobra arbeitet sie als Theaterpädagogin, Kuratorin und Produktionsdramaturgin.
zu Vom Schatten und vom Licht und Made in Germany
Alle Inszenierungsgespräche finden auf der Probebühne statt.
*nur für Teilnehmer*innen des Arbeitstreffens
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Werkstätten
Der andere Blick. Postmigrantische Perspektiven & Nonverbal erzählen.
Diskurse im Theater
Tanz als Sprache des Theaters
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Werkstatt I mit Bassam Ghazi
Werkstatt II mit Barbara Fuchs
In diesem Workshop erproben wir künstlerische Methoden und handlungsorientierte Grundlagen für eine diversitätsbewusste Theaterarbeit.
Wie könnte ein experimentelles, forschendes und biografisches Theaterlabor mit einer heterogenen Gruppe junger Menschen aussehen?
Und wie gewinne ich Jugendliche aus unterschiedlichen Milieus und
Communities für ein gemeinsames Theaterprojekt?
Am Beispiel städtischer Identität verhandeln wir in der künstlerischen
Auseinandersetzung unsere Diversität. Gesellschaftliche Realitäten und
differenzierte Perspektiven werden beleuchtet. Entlang der Kernfrage
„Wie wollen wir zusammen leben?“ wird recherchiert, verhandelt und
visioniert …
Durch die unverstellten körpersprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten
des Tanzes werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf eine sehr
direkte Weise erreicht. Der Körper „spricht“ häufig brachialer und
zugleich subtiler und mehrdeutiger als es die Sprache kann.
Kursraum 2 | Mo. 20.06., Auftakt 10 Uhr | Werkstatt 10:30–13:30 Uhr
Di. 21.06., 14:30–17 Uhr | Mi. 22.06., 15–18 Uhr
Do. 23.06., 15:30 Uhr Präsentation im Grünen Saal
Di. 21.06., 14:30–17 Uhr | Mi. 22.06., 15–18 Uhr
Do. 23.06., 15:30 Uhr Präsentation im Grünen Saal
Bassam Ghazi ist Theaterpädagoge, Regisseur und Diversity
Trainer am Schauspiel Köln. Seit 2005 entwickelt er mit dem
Import Export Theater und den mix cultured / abled / aged
Expert*innen doku-fiktionale Theaterprojekte. Die Akteure
betreiben Handel mit Geschichte und Geschichten und pendeln zwischen den Kulturen und Perspektiven: biografisch /
dokumentarisch / postmigrantisch / divers / inkludiert. Als
Theaterpädagoge war Bassam Ghazi bereits tätig am GRIPS
Theater Berlin, COMEDIA Theater Köln, Forum Ziviler
Friedensdienst Beirut und Sommerblut Köln.
Dieser Workshop gibt praxisbezogene Einblicke, wie man mit den
Mitteln der Motorik erzählerische Inhalte transportieren kann. Mittels
spezifischer Aufgabenstellungen werden wir gemeinsam Tanzsprachen/
Choreografien entwickeln.
Trainingskleidung ist erwünscht.
Probebühne | Mo. 20.06., Auftakt 10 Uhr | Werkstatt 10:30–13:30 Uhr
Barbara Fuchs ist Choreografin, Regisseurin und Performancekünstlerin. Sie gründete vor 13 Jahren das Label tanzfuchs
PRODUKTION, welches für innovative, interdisziplinäre
Tanztheaterkunst für Erwachsene wie auch für Kinder steht.
Ihre Arbeiten wurden mehrfach nominiert und ausgezeichnet,
u.a. mit dem Kölner Tanztheater Preis. Sie gastierten auf zahlreichen Festivals in Deutschland, Belgien, den Niederlanden,
Luxemburg, Großbritannien, Litauen, Finnland, Norwegen
und Schweden. Darüber hinaus führten Gastregien Barbara
Fuchs an das Comedia Theater Köln, an das Staatstheater
Karlsruhe und an das tjg. theater junge generation in Dresden.
Werkstätten
Recherche und Interviewführung in künstlerischen
Projekten
Gendersaurus Rex. Practice and discoveries on
feminism, sexuality, queerness and difference
Werkstatt III mit Tobias Rausch
Werkstatt IV mit Eilidh MacAskill
Immer mehr Theaterprojekte beruhen auf Recherchen und Interviews.
Das gilt für Projekte mit „Experten des Alltags“ genauso wie für
verschiedene Spielarten des sog. Dokumentarischen Theaters. Aber mit
welchen Methoden kann man eigentlich recherchieren? Wie führe ich
ein gelungenes Interview mit Zeitzeug*innen? Und wie wird dann aus
recherchiertem Material Kunst?
In diesem Praxisworkshop werden verschiedene Formen der Recherche
diskutiert und praktisch ausprobiert. Ein Schwerpunkt liegt auf dem
Thema „Interviewführung“ und auf der Frage, welche Techniken der
Gesprächsführung für künstlerische Projekte besonders geeignet sind.
How do we deal with gender, sexuality and queerness in our work
for children? Is it something we need to think about? Is it our job as
artists or should we just get on with making the work? What do the
bodies, images and ideas we put on stage say to children about identity, whether we intend it or not?
In this workshop, theatre makers and performers have an opportunity
to engage with aspects of this wide-ranging theme and apply them directly to their own personal practice. It will be a mixture of discussion
and sharing of experiences, along with practical exercises to test out
the theories. We will also explore the differences between approaching
these ideas in Germany and the UK and in other cultures.
The workshop will be held in English.
Kursraum 1 | Mo. 20.06., Auftakt 10 Uhr | Werkstatt 10:30–13:30 Uhr
Di. 21.06., 14:30–17 Uhr | Mi. 22.06., 15–18 Uhr
Do. 23.06., 15:30 Uhr Präsentation im Grünen Saal
Tobias Rausch ist Regisseur, Autor und Dozent. Er inszenierte
Rechercheprojekte an zahlreichen Stadttheatern und
freien Spielstätten, u.a. am Deutschen Theater Berlin, Staatsschauspiel Dresden, Staatstheater Hannover, Hebbel am Ufer
oder an den Sophiensaelen Berlin. Von 2001–2015 war er Mitglied des Produktionskollektivs „lunatiks produktion“. Für
seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter
den Otto-Kasten-Preis der deutschen Intendanten 2012. Er
lehrt regelmäßig Recherche-Techniken an der Zürcher Hochschule für Künste (ZHdK), an der Hochschule für Bildende
Künste Braunschweig und an der Universität der Künste Berlin.
Kursraum 3 | Mo. 20.06., Auftakt 10 Uhr | Werkstatt 10:30–13:30 Uhr
Di. 21.06., 14:30–17 Uhr | Mi. 22.06., 15–18 Uhr
Do. 23.06., 15:30 Uhr Präsentation im Grünen Saal
Eilidh MacAskill is a Glasgow-based live artist creating
solo performance work and collaborative projects for both
children and adults. Recent projects include The Polar Bears
Go Up in co-production with Unicorn Theatre London;
STUD a solo show for adults – Live Collision (IRE); CPT,
London (UK); Forest Fringe (UK). She is currently research
artist leading on Gendersaurus Rex, a major new project
exploring gender, sexuality, queerness and difference in
children’s performance, supported by Imaginate.
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impulse
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Kommen – Gehen – Bleiben.
Die Migrationsgeschichte Deutschlands seit 1945
Fonds Darstellende Künste.
Förderschwerpunkte und Antragsverfahren
Vortrag von Arnd Kolb
Gesprächsrunde mit Holger Bergmann
Wirtschaftliche, sozio-kulturelle und politische Dimensionen der
Migration prägen unseren Alltag. Vieles von dem, was wir als alltäglich
wahrnehmen, lässt sich auf Migration zurückführen und ist uns in
seiner historischen Dimension nicht bewusst. Der Vortrag skizziert
vor diesem Hintergrund die Migrationsbewegungen, die Deutschland
seit 1945 prägten. Wer kam wann und unter welchen Umständen?
Was bedeutete dies für die Gesellschaft und wie ging diese mit der
Migrationserfahrung um?
Der Fonds Darstellende Künste ist bundesweit seit 28 Jahren ein zentraler Förderer von herausragenden und impulsgebenden Produktionen der
freien Darstellenden Künste, auch für junges Publikum. Die SPURENSUCHE nutzt der Fonds für ein Gespräch über die Entwicklung von
Förderstrukturen und künstlerischen Zukunftsperspektiven. Holger
Bergmann, Geschäftsführer seit 2016, informiert über die Richtlinien des
Fonds und lädt Theatermacher*innen zum Austausch über die geplante
Neukonzeption der Förderung ein. Das Gespräch soll Raum für Fragen
zu aktuellen Förderungen bieten sowie für die Frage, wo die Künstler
selbst einen Erneuerungsbedarf im Fördermodell sehen.
So. 19.06., 21:00 Uhr | Roter Saal
Mo. 20.06., 21:00 Uhr | Probebühne
nach Anmeldung!
Arnd Kolb ist Geschäftsführer des Dokumentationszentrums und Museums über die Migration in Deutschland
(DOMiD) in Köln. Der Historiker arbeitete zuvor als
Redakteur beim Südwestrundfunk (SWR), wo er die
erfolgreiche Wanderausstellung Zwischen Kommen und
Gehen – und doch Bleiben konzipierte, die sich mit der
Arbeitsmigration nach Deutschland ab 1955 beschäftigt.
Kolb sammelte Projekterfahrungen als freier Kulturmanager und als Veranstaltungsleiter im Mercedes-Benz Museum
in Stuttgart. Daneben betätigte er sich auch publizistisch.
Zuletzt erschien sein Buch Autos-Arbeit-Ausländer, die
erste Studie, die die Geschichte der Arbeitsmigration eines
Autoherstellers nachzeichnet.
Holger Bergmann ist Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste, Künstlerischer Leiter des Theaterfestivals
FAVORITEN 2016 sowie als Kurator für Urbane Künste
Ruhr tätig. Er fungiert als kulturpolitischer Berater und
hat Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen. In der
Vergangenheit war er Künstlerischer Leiter des Ringlokschuppen Ruhr, Kurator für die Kulturhauptstadt und die
Ruhrtriennale.
IMPULSe
Der Geist der Spurensuche. Bestandsaufnahme und
Fan-Tribü(h)nen. Inszenierungen der Fankultur zwischen Gemeinschaft, Provokation und Diskriminierung Zukunftsvision eines Arbeitstreffens
Vortrag von Jonas Gabler
Eine Standortbestimmung
Weltweit ist die Fußballfankultur von einem starken Gefühl der
Gemeinschaftlichkeit geprägt, wenn alle zusammen das eigene Team
anfeuern. Die Unterstützung von der Tribüne aus findet aber auch in
Form von Provokation, Rivalität und Abwertung des Gegners statt.
Diskriminierungen und rechtsextreme Handlungen durch Fans wurden
bis in die 90er Jahre – und teilweise bis heute – bagatellisiert. Zugleich
haben sich in den Fanszenen jedoch auch Gegenbewegungen formiert,
die für die Tribüne als diskriminierungs- und rechtsextremismusfreier
Raum kämpfen – und dabei beachtliche Erfolge erzielen. Jonas Gabler
führt mit seinem Vortrag in die Welt der Fankultur beim Männer-Fußball ein und zeigt auf, wie sich die Fanszene im Fußball gewandelt und
ausdifferenziert hat.
Vor fast 30 Jahren entstand in der Szene der Wunsch, das freie Kinderund Jugendtheater in der deutschen Theaterlandschaft zu stärken, sich
solidarisch zu vernetzen und über Qualität und Formen zu diskutieren. In diesem Geiste wurde die Spurensuche begründet. Welcher Geist
verbindet uns heute? Auf dem nunmehr 13. Arbeitstreffen wollen wir
die Chance ergreifen, um gemeinsam kräftig die Spurensuche-Lampe zu schrubben und zu schauen, was passiert. Zeigt sich der Geist,
finden wir sicher ein gutes neues Gefäß für ihn.
Di. 21.06., 17:00 Uhr | Roter Saal
Im Rahmen der Vorbereitungen für die Spurensuche hat sich aus dem
Patentreffen im November 2015 eine Arbeitsgruppe gebildet, die neue
Fragen an das Arbeitstreffen formuliert und diese mit den Theatermacher*innen der Freien Szene diskutieren möchte.
Mi. 22.06., 21:00 Uhr | Probebühne*
Im Vorbereitungsteam: Kurt Pothen, Wolfgang Stüssel, Sabine Trötschel
Jonas Gabler studierte Politikwissenschaft in Berlin und
Mailand. Er verfasste seine Diplomarbeit zum Thema
Rechtsextremismus in der deutschen und italienischen
Fußballfankultur und veröffentlichte 2010 das Buch Die
Ultras. Er ist Mitbegründer der KoFaS gGmbH, die
Verbände, Vereine, Politik und Polizei zu Themen rund um
Fußballfankultur berät.
*nur für Teilnehmer*innen des Arbeitstreffens
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impulse
Performing the Archive.
Über die Notwendigkeit, das Freie Theater für
junges Publikum zu dokumentieren
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Gespräch mit Dr. Henning Fülle
Das Freie Theater in Deutschland braucht ein Archiv – für die Anerkennung seiner spezifischen Produktionsweisen, seiner Dramaturgien,
seiner Ästhetik, aber auch als Grundlage für die Auseinandersetzung
mit seiner eigenen Geschichte.
Aktuell entsteht unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Schneider
eine Datensammlung, die die Dimensionen des Freien Theaters zeigen
wird – als Grundlage für eine Konzeption als kollektives Gedächtnis
und zugleich als lebendiger Ort des Austauschs: Performing the Archive.
Im Rahmen dieser Veranstaltung werden erste Projektergebnisse zur
Diskussion gestellt: Wie können sich Theatermacher in die Sammlung
einbringen und wie befruchtet das Archiv auch ihre aktuelle Arbeit?
www.theaterarchiv.org
Mi. 22.06., 21:00 Uhr | Kursraum 1
Dr. Henning Fülle ist Dramaturg, Kulturforscher, Redakteur
und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität
Hildesheim im Projekt „Performing the Archive“. Seit
Mitte der 90er Jahre im Freien Theater unterwegs, u.a. als
Dramaturg auf Kampnagel, für viele freie Produktionen und
Künstler*innen, u.a. Jo Fabian und Ingrid Lausund. Seine
Dissertation „Freie Gruppen, Freie Szene, Freies Theater und
die Modernisierung der deutschen Theaterlandschaft (19602010)“ erscheint im Herbst 2016 im Verlag Theater der Zeit.
Dekolonisiert das Theater!
Strategien gegen Rassismus in der Theaterarbeit
Ursprünglich als Referentin für das Impulsthema Rassismus im
deutschen Theater geplant, regt Simone Dede Ayivi unsere Gedanken
nun im Diskurs deutsche Migrationsgesellschaft mit drei spannenden
Artikeln an:
Schwarze Bühnenpositionen. In: Denise Bergold-Caldwell, u.a [Hrsg.]:
Spiegelblicke. Perspektiven Schwarzer Bewegung in Deutschland. Berlin:
Orlanda, 2016;
Wir müssen über Rassismus reden. Artikel auf zeit-online.de, 07.10.2015;
WE ARE TOMORROW. Artikel auf blog.faz.net, 18.02.2015;
Rassismus in Kinderbüchern. Wörter sind Waffen. Artikel auf tagesspiegel.de, 18.01.2013.
Simone Dede Ayivi wünscht allen Beteiligten ein spannendes Festival
und anregende Diskussionen!
Die Artikel liegen der Festivalmappe bei und können so als Impuls für die Inszenierungsgespräche dienen.
Simone Dede Ayivi ist Theatermacherin, Kulturwissenschaftlerin und Aktivistin. Nach Regiearbeiten am Berliner
Ballhaus Naunynstraße, beschäftigte sie sich mit Empowerment und Schwarzer Selbstrepräsentation. Deshalb entwickelt sie jetzt Performances aus Schwarzer, feministischer
Perspektive.
austausch
He stonn mer zesamme
Köln Diagonale
Die Spurensuche möchte den angereisten Theaterakteuren die Szene
der Freien Kölner Kinder- und Jugendtheater präsentieren. Ein Vormittag
gehört den Theatern in Köln, alle gut vom Festivalzentrum aus erreichbar.
Am Mittwochvormittag, dem 22.6., sind zu sehen:
MIMI AUF DER SUCHE Das Geheimnis der Bergelfen | 10:00 Uhr
Cassiopeia Theater (0221. 937 87 87)
UnterFremden Jugendtheater | 10:00 Uhr
Kölner Künstler Theater (0221. 510 76 86)
WÖLFCHEN Ein Tischtheaterstück | 10:30 Uhr
Puppentheater im Blaues-Haus (0221. 471 32 39)
KRIMS KRAMS Theater. Klang. Dada. | 10:30 Uhr
theater monteure (0177 92 56 318)
Stadtführung durchs Eigelsteinviertel mit Gerd Krebber
Von den Römern über die zahlreichen mittelalterlichen Brauereien
bis zum Rotlichtmiljö und Migrantenveedel – Weidengasse, Eigelstein
und St. Ursula erzählen ihre ganz eigene, damit aber auch urkölsche
Geschichte.
Und wir sind da mittendrin, wandern durch das Neben- und Miteinander der verschiedenen Miljös und Nationalitäten, treffen auf altes
Handwerk, leckere Spezialitäten und Sie erfahren, woher der Eigelstein seinen Namen hat.
Na, dann, vill Spass!
Mi. 22.06., 12:30 Uhr | Treffpunkt: S-Bahn-Haltestelle Hansaring, direkt vor Saturn
FatBoy Jugendtheater | 11:00 Uhr
Horizont Theater (0221. 13 16 04)
Bitte reservieren Sie Ihre Tickets direkt bei den Theatern.
Mehr Informationen erhalten Sie an der Festival-Info.
Führung im DOMiD
*
Zeitgleich öffnet das DOMiD Köln um 10:00 Uhr seine Pforten zu
einer Führung durch die Sammlung zur Migration in Deutschland.
Mi. 22.06., gesamter Vormittag
*siehe Arnd Kolb, Seite 32
Gerd Krebber bezeichnet sich selbst als „Kölscher Immi“,
weil er ursprünglich aus Dortmund kommt. Er hat sein
halbes Leben in der Stadt am Rhein verbracht, das COMEDIA Theater mitgegründet und war fast 30 Jahre als freier
Mitarbeiter beim WDR tätig. Wenn einer die Kölschen
Veedel kennt, dann Gerd Krebber.
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austausch
Fremde Heimat
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36 Kölner Jugendliche machten sich in Köln auf die Suche, ihre Sicht
auf das Fremde in der Heimat und auf das Heimische in der Fremde
fotografisch zu gestalten. Unter der Anleitung von Theaterpädagogin
Xenia Bühler und dem Fotokünstler Boris Becker, einem der wichtigsten zeitgenössischen Vertreter der deutschen Fotografie-Szene,
entstanden Köln typische und untypische Aufnahmen.
Im Flur der Kursetage
Der SPURENSUCHE Begegnungstisch
Kinder fragen Künstler*innen – und Künstler*innen fragen Kinder.
Nutzt die Chance euch zu begegnen: mit direktem Blickkontakt, anonym durch Zettelchen oder per Dosentelefon ... Im geschützten Raum
ist Platz für alles Euphorische, Peinliche, Unwissende, Interessierte,
Laute und Leise.
Im Garten
3-Generationen-Porträts von Guenay Ulutuncok
Villa Utopia
Im Theaterfoyer
Vor dem Theater
Drei Fotoporträts aus jeweils einer Familie erzählen Geschichten, die
als Teil der bundesdeutschen Wirklichkeit zu verstehen sind und das
Erfahrungsspektrum der Einwander*innen aus der Türkei abbilden.
Zudem drücken sie die Entwicklung der politischen Haltung gegenüber
Migrant*innen aus: von dem Konzept der Gastarbeit über die Debatte
der Integration bis hin zur gegenwärtigen Forderung nach gesellschaftlicher Teilhabe. 2011 entwickelte DOMiD diese Fotoausstellung, die in
Berlin, Düsseldorf und Köln zu sehen war.
Das aktuelle Recherche- und Stückentwicklungsprojekt des COMEDIA Theaters lädt zum Visionieren über den Plan für ein besseres
Leben ein! Welche Erwartungen und Lebensentwürfe haben wir, die
Geflüchteten, die Urkölner, die Migranten, die Gäste? Mit dem Wohnwagen ist das Produktionsteam um Manuel Moser nicht nur in ganz
Köln unterwegs, sondern auch während des Festivals auf der Suche
nach euren Ideen und Antworten: Von Sonntag bis Mittwoch erwartet
euch der Utopie-Caravan .
austausch team
Patengruppen
Wenn die eingeladenen Theater nach Köln kommen, erwartet sie eine
Sammlung ganz persönlicher Köln-Tipps der Kinder und Jugendlichen
aus ihrer Patenklasse. Die Schüler*innen haben im Gegenzug die besondere Möglichkeit, im Vorfeld Kontakt zu den Ensembles aufzunehmen und ihnen Fragen zu ihrer Theaterarbeit zu stellen. Neben dem
Theaterbesuch setzen sich die Klassen in Workshops und Nachgesprächen mit den Inszenierungen inhaltlich und ästhetisch auseinander. Im
anschließenden Briefkontakt können sie dann ihre ganz persönlichen
Eindrücke spiegeln. Die Theater erhalten zu guter Letzt noch ein kulinarisches Mitbringsel als Dankeschön für‘s Spielen. Zur Drucklegung
haben bereits sieben Kölner Schulklassen eine Patenschaft für die eingeladenen Theater übernommen.
Die Patengruppen sind: Kinderkurs COMEDIA Theater, KGS
Trierer Straße, Albert- Schweitzer Realschule, Kita St. Aposteln, GGS
Antwerpenerstraße, GGS Zwirnerstraße, Johann-Amos-Comenius
Hauptschule
Künstlerische Leitung der Spurensuche
Hannah Biedermann, Stefan Ebeling, Andrea Erl, Meike Fechner,
Gundula Hölty, Jutta M. Staerk, Wolfgang Stüßel
Organisation spurensuche
Clemens Dardenne, Susanne Faßbender, Meike Fechner, Heike Klinge,
Jutta M. Staerk, Sarah Victoria Wagner und Mitarbeiter*innen des
COMEDIA Theaters
Theaterwerkstatt Melanie Delvos, Hanna Westerboer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Astrid Hage, Jürgen Pohl
Praktikant*innen der Theaterwerkstatt Franz Roser, Sabine Fongar
Praktikant*innen Festivaldurchführung Julian Breer, Marja Naber
Technische Leitung COMEDIA Theater Oskar Feierabend (Technik
Theater), Stephanie Thelen (Veranstaltungstechnik)
Technische Leitung spurensuche Julia Marx
Technik Techniker*innen des COMEDIA Theaters
Festivalfotograf Dirk Gebhardt (© Dirk Gebhardt/laif)
Catering COMEDIA Wagenhalle
Unterbringung Mercure Hotel Severinshof
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dank | förderer | impressum
Wir danken
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Mercure Hotel Severinshof, Gemeinschaftsgrundschule Zwirner Straße, Eyes & Ears of
Europe, KölnBäder GmbH, Schokoladenmuseum Köln, den weiteren Mitarbeiter*innen des COMEDIA Theaters und unserem
ehrenamtlichen Einlasspersonal.
Spurensuche wird gefördert
durch die RheinEnergieStiftung Kultur, die
Stadt Köln, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur
und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
und der ASSITEJ
Impressum
Herausgeber COMEDIA Colonia Theater gGmbH
Köln, Vondelstraße 4–8, 50677 Köln
Künstlerische Leitung Jutta M. Staerk
Redaktion Jutta M. Staerk, Sarah Victoria
Wagner, Astrid Hage, beteiligte Theater
Spurensuche 13 ist eine
Veranstaltung der ASSITEJ Deutschland
und des COMEDIA Theaters
Grafikdesign Astrid Hage Fotos Agentur Springer
F3, David Baltzer, Jens Beckmann, Georg Dornig,
Daniel George, Nino Herrlich, Tim Klausing, Chloe
Lanier, Vico Leon, Jörg Metzner, ©MEYER ORIGINALS, Alice Piemme, RheinEnergie AG, Björn
Stork, Leon Wierer und Sead Ademaj, Privat
Druck Druckhaus Moradi, Köln, Stand vom 03.06.16