für den Modehandel
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mb marketing berater 76365_BTE_05_2014.indd 1 Nr. 5 • Mai 2014 • 4,50 EUR • G 2397 BTE-Magazin für den Modehandel 24.04.14 20:00 WEIL LOGISTIKLÖSUNGEN NICHT JACKE WIE HOSE SIND. Saisongeschäft? Kurzfristiger Bedarf? Retouren? Fashion-Logistik muss leistungsstark und flexibel sein. Wir entwickeln für Sie individuelle Lösungen, vom einzelnen Transportservice bis zur umfassend optimierten Lieferkette. Kompetent, zuverlässig – und stets zur Stelle, wenn Sie uns brauchen. Die Adresse für alle, die mehr erfahren möchten: [email protected] www.hermesworld.com Sourcing & Product | Transport Logistics | Full-Service E-Commerce | Distribution 76365_BTE_05_2014.indd 2 24.04.14 20:00 mb marketing berater inhalt 5⁄2014 eco & fair fashion handel Amsterdam: Location für Individualisten 22 Suburbia Store, Düsseldorf: Der Laden des Vertrauens 10 Kolossa, Nienburg: Neue Wege 24 Textil-Siegel: Darf’s noch ein Label mehr sein? 11 Modehaus Münsterkötter, Münster: Leben auf dem Lande 26 Fördergemeinschaft Körperverträgliche Textilien: Doppelt geprüfte Sicherheit 26 Oeko-Tex: „Sichtbarmachen engagierter Firmen“ 27 Remei: Ecofaire Eigenmarken 9 12 Ästhetik & Design: Blickfänge für den POS kommunikation Kolossa 14 Mode-Marken-Kongress: Mitten ins Herz 28 Eco-Label: Nachhaltige News 16 Werbung: Nicht aus dem Handgelenk 28 Ethical Fashion Show Berlin⁄ Greenshowroom: Messe-Vorschau Berlin einkauf 20 rubriken Casamoda: „Der Effizienz-Gewinn ist riesig“ Proportion London Ethical Fashion Show Berlin 4 Editorial 6 Kompakt 30 Glosse des Monats: Revolution im Bundestag 30 Impressum Beilage: BBE-Verlag 5∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 3 mb 3 24.04.14 20:00 editorial MarkenDistribution: Weniger ist oft mehr! Modemarken nutzen zunehmend neue Vertriebskanäle. Und die müssen strategisch sinnvoll bespielt werden. Im Bild das Beispiel Brax im TV-Shopping-Sender QVC mit absatzkanalspezifischen Hosenmodellen. natürlich eine Verknappung des Warenangebots. Ware, die an jeder Ecke zu haben ist, verliert für den Verbraucher an Attraktivität. Dann wird für sie die Frage, wo ein Produkt billiger zu haben ist, interessanter als Eigenschaften wie modische Aussage, Produktqualität, PassProf. Dr. Siegfried Jacobs form oder der Markenname Je stärker eine Marke penetriert selbst. Der Preis dominiert die ist, desto eher sprechen Marketingexperten Nachfrage, Sonderangebote werden zur von der sog. Ubiquität, der „Überall-Erhält- Regel statt zur Ausnahme. lichkeit“. Die Ubiquität soll Bekanntheitsgrad und Markentreue bei Verbrauchern Nicht wenige Bekleidungshersteller befördern. Diese Sichtweise stammt allerdings schreiten vor diesem Hintergrund derzeit primär aus dem Lebensmitteleinzelhandel: einen problematischen Weg: Sie nutzen als Wenn bestimmte Waschmittelmarken und Distributionskanal (fast) alles, was heute Babywindeln im Handel stark verbreitet technisch möglich ist. Man könnte meinen, sind, bedeutet das in der Regel hohe dass die Frage, ob das strategisch überMarktanteile und Wiederkaufraten. Das haupt Sinn macht, in so mancher Cheffreut die Marketing-Strategen von Persil, Etage von nachrangiger Bedeutung ist. Die Pampers & Co. Umsatz-Chancen der neuen Verkaufskanäle wie Internet und TV-Shopping, aber auch Aus Handelssicht ist die Markenubiquität freie Verkaufsflächen am POS scheinen alljedoch wenig wünschenswert, da der Kauf- zu verlockend. Schwappt da eine Umsatzort für den Konsumenten sekundär wird und Marktanteilsdenke aus der Lebensund die Einkaufsstättentreue abnimmt. Und mittelbranche herüber, die dort – in einem in der Bekleidungsbranche spricht ein weite- sehr versorgungsorientierten Konsumsegrer Aspekt gegen eine breite Erhältlichkeit: ment – ihren berechtigten Platz haben mag? Die meisten Modemarken leben von Begehr- Das wäre freilich fatal. lichkeit und einer Wertschöpfung, die über Lifestyle, Image und ein überdurchschnitt- Unsere Branche muss aufpassen, dass sie liches Preisniveau erzielt wird. Dazu braucht nicht über eine unreflektierte und – vor es aber ein passendes Verkaufsumfeld – und allem im Internet – schier grenzenlose Mar- Weite Teile des deutschen Modemarkts sind geprägt von Herstellermarken. Sie sind insbesondere für den qualifizierten Bekleidungshandel von großer sortimentspolitischer Bedeutung. Das macht das Thema Marke, aber auch Markenvertrieb, so wichtig und zugleich sensibel. 4 mb kenverfügbarkeit der Angebotsbeliebigkeit und dem Preiskampf Tür und Tor öffnet. Marken-Mehrwert und Massenangebot vertragen sich schlecht. Wer alle Kanäle befeuert, darf sich nicht wundern, wenn Preispositionierung, Margen und Markenimage erodieren. Die Kundinnen und Kunden haben oft ein feines Gespür dafür, wenn die Dinge nicht mehr zusammenpassen. Es gibt bekannte Beispiele aus dem Mainstream-Bekleidungsmarkt, bei denen starkes Umsatzwachstum, Überdistribution und der Wunsch, für die Kapitaleigner eine kurzfristig möglichst hohe Rendite zu erwirtschaften, geradewegs in die Krise führten. Das sollte nachdenklich stimmen. Eine absatzkanalspezifische Marken- und Produktpolitik könnte ein gangbarer Weg sein. Durch Selektion erreicht man Abgrenzung und Begrenzung, das schafft zumindest ein Stück Profil, für Hersteller und für Vertriebspartner. Es löst allerdings nicht das Problem, das die neuen Kanäle den Markt mit insgesamt zu viel Ware fluten. Ihr 5∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 4 25.04.14 09:47 76365_BTE_05_2014.indd 5 24.04.14 20:00 mb kompakt Kommende Veranstaltungen Titel Termin und Kosten (+ MwSt.) für EHV-⁄Nicht-Mitglieder BTE-Infotag ’Zahlungssysteme‘ 08.05.14 in Köln 29⁄49 EUR BTE-Seminar ’Der rechtssichere B2C-Onlineshop‘ 21.05.14 in Köln 199 ⁄349 EUR BTE-Seminar ’Kundenfrequenz steigern‘ 04.06.14 in Köln 299⁄399 EUR BTE-Seminar ’Reklamationsmanagement im Modehandel‘ 18.06.14 in Köln 199⁄349 EUR BTE⁄LDT-Kompetenztag 2014 ’Entrepreneurship‘ 24.06.14 in Nagold 149 EUR Infos und Anmeldung: www.bte.de · Oder direkt bei Alexandra Müller, Tel.: 0221⁄921509-41, E-Mail: [email protected] Kundenfrequenz steigern BTE-Fachdoku zum Demografiewandel Uniqlo feiert Deutschland-Premiere Neues Modeloft in Günzburg Im Kampf gegen die sinkende Kundenfrequenz kommt dem Verkaufsmitarbeiter als wichtigstem Touchpoint für die Kunden eine entscheidende Rolle zu. Gelingt es ihm, den Kunden zu begeistern, werden aus Käufern Fans, die das Unternehmen weiterempfehlen. Das ist die kostengünstigste Möglichkeit, Neukunden zu gewinnen und Stammkunden zu binden. Wie dies bewerkstelligt werden kann, vermittelt das BTE-Seminar ’Frequenzorientiertes Verkaufen und Empfehlungsmarketing durch den Modeberater‘ am 4. Juni 2014 in Köln. Die erfahrene Hutner-Trainerin Claudia Winkler zeigt einerseits, wie in gut frequentierten Zeiten Mehrfachberatungen durchgeführt werden. Andererseits wird aktives Empfehlungsmarketing am POS trainiert. Weitere Informationen s. Kasten oben. • Mehr Senioren, Migranten, Singles und berufstätige Frauen – die deutsche Gesellschaft wird älter, bunter, vielschichtiger. Diesem Thema widmet sich die gerade erschienene BTE-Fachdokumentation ’Demografie- und Strukturwandel: Konsequenzen, Herausforderungen und Potenziale für den Modehandel‘. Autoren sind Prof. Dr. Andreas Kaapke, Duale Hochschule BadenWürttemberg, und Nina KleberHerbel. Die Berliner Fachjournalistin Elke Giese hat zudem einen zehnseitigen Exkurs zu ’Erfolgsfaktoren im modischen Sortiment für 50+-Frauen‘ verfasst. Die BTE-Fachdokumentation kann zum Preis von 37 Euro für EHV-Mitglieder, sonst 45 Euro zzgl. MwSt. und Versand unter www.bte.de oder per Mail an [email protected] bestellt werden. • Mitte April startete der japanische Modefilialist Uniqlo mit seinem ersten Flagship-Store in Deutschland. Am Standort der ehemaligen Nike-Town in der Berliner Tauentzienstraße wurden 2.700 qm Fläche, verteilt auf drei Etagen, bezogen. Angeboten wird die gesamte Produktpalette für Männer, Frauen und Kids. Das Design des Stores hat mit seiner Mischung aus Edelstahl- und Spiegelflächen, Hightech-Installationen, Bildschirmen und LED-Laufschriften futuristische Attitüde. Das Düsseldorfer Architekturbüro Schwitzke & Partner passte das bestehende, von Wonderwall entwickelte japanische Retailkonzept auf die Berliner Filiale an und übernahm die Ausführungsplanung. Schwitzke Project realisierte dieses Projekt als Generalunternehmer. • Seit 16 Jahren betreibt Gabriele Schrauth bereits die kleine Boutique O’lala in Günzburg. Jetzt hat sie den Schritt in die Expansion gewagt und am Marktplatz ein weiteres hochwertiges DOB-Geschäft mit Marken wie z.B. Gaudì, Liebeskind, Marc O’Polo und Tommy Hilfiger eröffnet. Mit Hilfe des LadenbauUnternehmens Knoblauch aus Markdorf wurde die ehemalige Apotheke in einem historischen Gebäude mit Kreuzgewölbe in ein stilvolles Loft verwandelt, das von New Yorker Szeneläden inspiriert ist. Rostige Kleiderständer, aus alten Möbeln zusammengesetzte Schränke, Holzkisten und Metallrahmen sorgen in Kombination mit eindrucksvollen Frauenporträts und alten Einrichtungsgegenständen aus der Apothekenzeit für ein besonderes Ambiente. • The Gallery: Mehr Fläche H&M: Neuer Store Primark in Köln Wormland in Berlin Für die kommende Ausgabe der ’The Gallery Düsseldorf‘ (25. bis 28. Juli während den CPD) hat die Igedo Company zusätzlich zur Location ’Botschaft‘ und dem ’Red Carpet‘-Bereich im HiltonHotel die ’Hammer Hallen‘ am Hafen angemietet, um Neuausstellern Platz zu bieten. • Seit Anfang Mai ist der irische Filialist Primark auch in Köln vertreten. In den ehemaligen Räumlichkeiten von Karstadt Sport in der Neumarktgalerie belegt der Discounter eine Fläche von 8.300 qm, die sich auf drei Ebenen verteilen. Dies ist die zwölfte Filiale in Deutschland. • Männermode-Filialist Wormland eröffnet dieses Frühjahr in der neuen ’Mall of Berlin‘ am Leipziger Platz seinen 15. Store. Er hat über 2.000 qm Verkaufsfläche und ist der erste in der Hauptstadt. Anfang April wurde eine ’Warm up-Party‘ veranstaltet, um darauf aufmerksam zu machen. • 6 mb An der Weinstraße 8 in München wurde der 400. H&M-Store in Deutschland eröffnet. Auf 2.800 qm werden alle Produktlinien erstmals unter einem Dach präsentiert. Free Wifi und eine Aktionsfläche, auf der innovative Umkleidelösungen getestet werden, sind weitere Neuerungen. • 5∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 6 25.04.14 09:48 kurz & knapp Der Limbecker Platz in Essen wurde durch das ’International Council of Shopping-Centers‘ mit dem ’European Shopping-Center Award 2014‘ in der Kategorie ’Established Center‘ ausgezeichnet. Vor allem die eindrucksvolle Architektur wurde hervorgehoben. • Bikinizeit in Berlin Sommerzeit im Schaufenster Intelligente Lichtsteuerung von D&L Anfang April hat am Bahnhof Zoo die erste, so genannte Concept Mall eröffnet, die mit klassischen Einkaufscentern nicht viel zu tun hat. Keines der etwa 60 Geschäfte ist an vertikale Filialisten vermietet und in Form von Pop-up-Stores wird neuen Labels und Designern eine Plattform geboten. Einer der größten Mieter im ’Bikini Berlin‘ ist der ortsansässige Modehändler Andreas Murkudis mit drei Stores. Marken wie Aspesi, Grifoni und Odeeh feiern im Bikini ihre deutsche Store-Premiere und Retail-erfahrene Anbieter wie Carhartt, Closed, Vans und Gant legten sich in Sachen Storedesign besonders ins Zeug. Bei Gant werden ausschließlich die Spezial-Linien ’Gant Rugger‘, ’Gant by Michael Bastian‘ und modische Spitzen aus der Hauptlinie präsentiert. • Locker und ungezwungen, bunt und abwechslungsreich, robust und naturnah zeigen sich die sommerlichen Inszenierungen für die Urlaubssaison. Deko-Spezialist Woerner (www.dekowoerner.de) hat die Trends im Katalog Frühjahr⁄Sommer 2014 in komplett arrangierten Szenen zusammengestellt. Sie dienen als Inspiration und können, so heißt es, einfach nachdekoriert werden. Starke Haptik und rustikale Optik liegen in dieser Saison im Trend. Seile aus Hanf, Sisal oder Jute tauchen immer wieder auf und werden für die verschiedensten Dekozwecke verwendet. Ein schöner Blickfang sind auch die stimmungsvollen Polaroids aus der Zeit der Sofortbildkameras. An einfachen Wäscheklammern aus Naturholz befestigt, verleihen sie jeder Inszenierung eine nostalgische Note. • D&L Lichtplanung aus Menden stellt eine intelligente Lichtsteuerung auf Basis der LED-Technik vor. Damit lässt sich die Helligkeit zum einen gemäß eines festgelegten Zeitplans steuern, andererseits kann über Bewegungsmelder oder Kundenzähler eine Anpassung je nach Publikumsfrequenz erfolgen. Eine dritte Möglichkeit ist die tageslichtabhängige Steuerung über Lichtsensoren. Alle drei Optionen helfen, Energie zu sparen, bei gleichzeitig verkaufsfördernder Beleuchtungsdynamik. Weitere D&L-Neuigkeit: Das angebotene Spektrum der Lichtfarben wurde um zwei Qualitäten erweitert. ’Clean White‘ lasse Weiß auch bei warmer Farbatmosphäre (3.000 K) Weiß aussehen, ’Vivid White‘ steht mit einem Farbwiedergabe-Index von Ra 98 für beste Farbwiedergabe. • Die Tom Tailor Gruppe, Hamburg, meldet für das erste Quartal ein Umsatzplus von 5,1 Prozent. Die gute Entwicklung der Marke Tom Tailor konnte das Umsatzminus von Bonita (-6,3 Prozent) mehr als kompensieren. • Taschenspezialist Bree, Hannover, will mit Unterstützung eines Investorenteams um Dr. Klaus Schmidt und Peter Wolf als neue Miteigentümer das Wachstum in allen Vertriebskanälen verstärken sowie in Produkt, Marke und Internationalisierung investieren. Axel Bree bleibt alleiniger Geschäftsführer. • Ab diesem Frühjahr ergänzt die dänische Bestseller-Gruppe ihr Angebot in den Jack & JonesStores um die preisaggressive Linie ’Produkt‘. Die Preise für die T-Shirts, Pullover, Hemden und Hosen liegen etwa 30 Prozent unter dem J&J-Niveau. • Item m6 aus Bayreuth, spezialisiert auf ’intelligent legwear‘, wurde für seine ’Shape Tights Translucent‘ mit dem ’Red Dot Award‘ für das beste Produktdesign ausgezeichnet. • Geschenk-Gutschein www.bbe-geschenkgutscheine.de Geschenk-Gutschein Geschenk-Gutschein Geschenk-Gutschein 76365_BTE_05_2014.indd 7 Geschenk-Gutschein 24.04.14 20:00 mb kompakt Ceceba präsentiert WM-Edition News bei KIKO-Lizenzen Am 12. Juni ist es soweit: Dann beginnt in Brasilien die FußballWeltmeisterschaft 2014. Das Motto ’All in one Rhythm‘ ist auch für die Bodywear-Marke Ceceba, Balingen, Programm. Sie bringt dazu passende BaumwollElastan-Pants mit einem elastischen Webbund in den Farben der deutschen und brasilianischen Flaggen heraus. Das ’95⁄5 xlastic‘-Material mache jeden Torjubel mit. Die WM-Kollektion ist ab sofort als Lot mit 18 schwarzen und sechs grünen Pants zum Preis von 199,67 Euro erhältlich (entspricht einem Stückpreis von 4,99 Euro). Zu jeder Erstbestellung gibt es Unisex-BaumwollPrintshirts gratis dazu. Das Größenspektrum der Sonderedition reicht von M⁄5 bis XXL⁄8. • Die Clinton-Gruppe, Hoppegarten, erweitert ihr Portfolio und launcht zum Frühjahr 2015 eine neue Camp David-Junior-Kollektion, die u.a. auf der Panorama (8. bis 10. Juli) vorgestellt wird. Lizenznehmer wird Kindermodespezialist Sanetta, Meßstetten, der für Entwicklung, Produktion und Vertrieb verantwortlich sein wird. Sanetta kann damit die Lücke schließen, die durch den Verlust der Marc O’Polo-Lizenz nach 16-jähriger Zusammenarbeit entstanden war. Die Kinderkollektion von Marc O‘Polo wird ab 2015 von der Kids Fashion Group, Pliezhausen, als neuem Lizenznehmer hergestellt und vertrieben. Im Sommer 2014 wird die erste Vororder für die F⁄S-Kollektion 2015 stattfinden. • Olymp am Airport Sponsor S.Oliver Hemdenspezialist Olymp, Bietigheim-Bissingen, hat in München den ersten selbstbetriebenen Monomarken-Store in einem deutschen Flughafen eröffnet. Dieses Vertriebskonzept soll auf weitere große Inlands-Airports übertragen werden. Der Store befindet sich auf der Landseite, hat 60 qm Fläche und bietet Hemden, Krawatten, Polos und Strickwaren. • Das internationale Mode- und Lifestyle-Unternehmen S.Oliver, Rottendorf, stattet ab sofort den Schwergewichts-Boxer Wladimir Klitschko aus. Schon beim WMKampf Ende April stieg er mit Kampfhose und -mantel mit entsprechendem Branding in den Ring. Das Betreuer-Team trug werbewirksam T-Shirts und Trainingsanzüge mit dem Markenschriftzug. • 8 mb Prof. Dr. Günter Faltin, Freie Universität Berlin Christoph Munier, Kauf Dich Glücklich Wolfgang Schmidt-Ulm, Outfittery Marco Dionisio, Dioma BTE-Kompetenz-Tag ’Innovation und Entrepreneurship‘: Unter diesem Titel steht der BTE-Kompetenz-Tag 2014, der nach erfolgreicher Premiere im letzten Jahr zum zweiten Mal an der LDT in Nagold stattfindet. Termin ist der 24. Juni. Das Programm gliedert sich in fünf Vorträge sowie drei praxisorientierte Workshops, die von den BTE KompetenzPartnern geleitet werden. ’Komponist, Künstler, Visionär – welche Fähigkeiten brauchen innovative Unternehmen und gute Führungskräfte, um das Morgen erfolgreich zu meistern?‘ Dieser Frage geht Christian Göggerle von Hutner Training in seinem Workshop nach, während sich Dr. Alfred Haar von Hachmeister + Partner mit den ’Erfolgstreibern im Handel 2020‘ beschäftigt und Andreas Unger von Hutter & Unger ’Kreativ-Techniken als Basis für neue Konzepte‘ vermittelt. Keine Frage, der Modehandel braucht frische Ideen und innovative Unternehmer, um die anstehenden Herausforderungen – Stichworte E-Commerce, Frequenz-Rückgänge – zu meistern. ‘Kopf schlägt Kapital‘: Schon der Titel des Einstiegs-Vortrags, der von Prof. Dr. Günter Faltin von der Freien Universität Berlin gehalten wird, soll Mittelstand und jungen Entrepreneuren Mut machen. Marco Dionisio von der Dioma AG zeigt auf, wie Einzelhandel inspirierend bleibt, und Tobias Humpert von Hachmeister + Partner, welche Technologien zum Erfolg im Omni-Channel-Wettbewerb beitragen. Last but not least stellen Christoph Munier von ’Kauf Dich glücklich‘ und Wolfgang Schmidt-Ulm, Outfittery, erfolgreiche Unternehmensgründungen der jüngeren Vergangenheit vor. Die Teilnahmegebühren liegen bei 149 Euro für Privatpersonen bzw. 249 Euro für Unternehmensvertreter. Anmeldung und detailliertere Informationen: LDT Nagold, Akademie für Mode-Management, Katrin Haldi, E-Mail: [email protected], Tel.: 07452⁄8409-38, Fax: -40, www.ldt.de. SH 5∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 8 24.04.14 20:00 Im Flaggschiff von de Bijenkorf am Dam schmücken modische Überflieger das Fenster. Bei ’I love Vintage‘ ist die Vernetzung von on- und offline längst Gegenwart und prominent platziert. Location für Individualisten In Amsterdam wird der Einkauf zur Entdeckungstour Natürlich gibt es sie auch in der holländischen Hauptstadt: die vertikalen Ketten und Filialisten. Sie haben sich vor allem in der Kalverstraat angesiedelt, die auf den zentralen Damplatz, an dem der Palast, das Kaufhaus ’de Bijenkorf‘ (zu deutsch: der Bienenkorb) und das v.a. architektonisch sehenswerte Einkaufszentrum ’Magna Plaza‘ liegen. Viel inspirierender aber ist eine Tour durch das Grachtenviertel und hier insbesondere durch die ’Negen Straatjes‘ (Neun Straßen), in denen sich kleine Cafés, Schmuckgeschäfte, individuelle Boutiquen, Buchhandlungen, Vintage- und Concept-Stores abwechslungsreich aneinanderreihen. Designermode hat in der P.C. Hooftstraat zwischen Vondelpark und Van Gogh-Museum ihren Platz gefunden, aber auch die Beethovenstraat ist eine Adresse für Luxus-Shopping. Interessant ist zudem ein Besuch des Harlemmerdijk im Westen der 800.000-Einwohner-Stadt, der sich zur Trendmeile gemausert hat. UAK Betont maskuliner Auftritt des SportswearLabels Chasin’ im Grachtenviertel ’Negen Straatjes‘. 76365_BTE_05_2014.indd 9 Marlies Dekkers inszeniert einen üppigen DessousDschungel. Concept-Store in Reinkultur: Vom Fahrrad über Inneneinrichtung bis Mode (u.a. von Allude und Annette Görtz) gibt es bei Pick & Spend alles. 5∕2014 mb 9 25.04.14 09:51 handel Kaufimpulse setzen und die Verweildauer der Kunden erhöhen – in der umgestalteten Herrenabteilung ist dies gut gelungen. Neue Wege in Nienburg Der bei Kolossa eingeleitete Veränderungsprozess zeigt positive Wirkungen In der neu gestalteten Herrenabteilung im 2. Obergeschoss des Stammhauses in Nienburg zeigt sich besonders deutlich, wie die neue Devise – „weg von langweiligen Ärmelparaden, hin zu Looks“ – Kaufimpulse setzt. „Die sonst sehr auf Schnelligkeit bedachten Männer nehmen sich die Zeit, in Ruhe unsere Multilabel-Fläche durchzuschauen und lassen sich dort häufig zum Kauf eines neuen Teils verführen“, freut sich Kolossa. Auch in der Trend-Abteilung K 1 im Untergeschoss wurden das Visual Merchandising optimiert und das Sortiment um neue Marken ergänzt. Mit überdurchschnittlichen Temperaturen und vielen Sonnenstunden war dieser Frühling rekordverdächtig. Das war der letztjährige auch. Allerdings leider in die andere Richtung: nasskaltes Wetter bis Ende Mai. Daran erinnert sich Jörg Kolossa nur zu deutlich. Allerdings nicht ausschließlich mit einem weinenden Auge. Die schlechten Umsatzzahlen des ersten Quartals 2013 waren der Auslöser für viele kleine und größere Veränderungen im Auftritt des niedersächsischen Modehauses mit Stammsitz in Nienburg (2.500 qm) und zwei Filialen in Wunstorf (1.100 qm) und Verden (500 qm), die jetzt zur Freude des Geschäftsführers sichtbare Früchte tragen. „Im Nachhinein betrachtet, war der Veränderungsdruck, der durch die negative Umsatzentwicklung entstanden war, sehr hilfreich. So war die Bereitschaft, alte Zöpfe abzuschneiden und neue Wege zu gehen sehr groß.” Im Rahmen eines Strategieworkshops, der von dem Unternehmensberater Uwe Mainzer von den ’Kaufmannsköpfen‘, Hamburg, moderiert wurde, hat ein zehnköpfiges FührungskräfteTeam Ideen entwickelt, wie es gelingen kann, die Kunden zu begeistern sowie die 10 mb Jörg Kolossa führt das Unternehmen in dritter Generation. Aufenthaltsqualität und Verweildauer zu verbessern. „Unser Ziel ist es, das emotionalste Modehaus zwischen Hannover und Bremen zu sein“, so Jörg Kolossa. Wichtigster Schritt in diesem Veränderungsprozess war eine Umstrukturierung des Sortiments zulasten langjähriger Systempartner und zugunsten neuer Label und Produktspezialisten wie zum Beispiel Lieblingsstück, Key Largo, Buena Vista, Lola, Tonno & Panna, Blonde, Jott und Colmar. Sie werden jetzt auf kleinen Multilabel-Flächen präsentiert, die zwischen Markenflächen und Kompetenzabteilungen die Blicke auf sich ziehen. Mit Vintagemöbeln, Antiquitäten, Teppichen, besonderen Leuchtobjekten und dekorierten Mixed-Looks machen sie den Kunden Lust auf ein neues Outfit. Hinzu kommen attraktive Ruhezonen, die zum Verweilen einladen und nicht nur als ’Männerparkplatz‘ benutzt werden. Apropos Männer: Ganz neu ist auch das Angebot von Damenschuhen der Marken Tamaris und Marc O’Polo. Sie werden im Erdgeschoss präsentiert und ergänzen das stark ausgebaute Accessoires-Angebot mit Tüchern, Lederwaren und Modeschmuck. Die dafür neu geschaffene Fläche wurde Esprit ’abgezwackt‘. Die Ratinger müssen sich jetzt mit weniger Quadratmetern begnügen – und, so wie andere Systempartner auch, mit einem geringeren Ordervolumen. „Wir geben nicht mehr aus als vorher, sondern verteilen den Kuchen anders und versuchen verstärkt, während der Saison Trendteile nachzuziehen“, so der 43-Jährige, der das Unternehmen in dritter Generation führt und gut ein Jahr nach der Strategiesitzung ein rundum positives Feedback zieht: „Viele unserer Maßnahmen haben schnell Wirkung gezeigt. Das spiegeln nicht nur die Umsätze wider, sondern generell die Stimmung im Team. Unsere Mitarbeiter, die wir regelmäßig durch gezielte Coachings weiterentwickeln und rechtzeitig in den Veränderungsprozess einbezogen haben, machen alle engagiert mit, und der gemeinsame Erfolg hat das Wir-Gefühl ungemein gestärkt.“ UL 5∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 10 24.04.14 20:00 Der Münsterkötter-Kunde schätzt die Bequemlichkeit, wie kostenlose Parkplätze, ebenerdiges, ruhiges Einkaufen und persönliche Beratung. Leben auf dem Lande Das Modehaus Münsterkötter in Münster-Nienberge hat Erfolg in „Nullfrequenzlage“ „Hier ist ja nichts!“, lautete der erstaunte Ausruf eines Teilnehmers, als im Rahmen einer Tour zu Handelskollegen bei M + B – Modehaus Münsterkötter Halt gemacht wurde. Nun ist „nichts“ gewiss eine Untertreibung, wenn man von Nienberge spricht, dem Standort des Unternehmens seit 1979, und doch ist Wahres an dieser Aussage. Knapp 7.000 Menschen leben in dem Stadtteil von Münster. Die Innenstadt ist circa acht Kilometer entfernt, und das merkt man auch. Hier zieht hin, wer Kinder großzieht oder schnell auf der Autobahn sein möchte – die A1 liegt direkt nebendran. „Die Lage ist Segen und Fluch zugleich“, sagt Guido Münsterkötter, der die gegenüber liegenden DOB- und HAKA-Häuser, jedes mit einer (ebenerdigen) Fläche von rund 1.000 qm, seit 1997 leitet. Einen solchen Standort „mit Nullfrequenz“ sucht man sich nicht aus, der ergibt sich. Karl Münsterkötter, Vater des heutigen Geschäftsführers, war hier bis in die 70er Jahre hinein Textilproduzent. Als sich dieses Business nicht mehr rechnete, hingen im Lager 30.000 Fertigteile. „Also entschloss sich mein Vater, einen Fabrikverkauf zu eröffnen“, beschreibt der 48-jährige Sohn die Anfänge. Der lief so erfolgreich, dass zugekauft wurde; das Modehaus Münsterkötter war geboren. 76365_BTE_05_2014.indd 11 Nun wäre es falsch, zu denken, dass hier ’nur‘ die Bevölkerung aus dem Umland einkauft. Zahlreiche Münsteraner kommen aus der Stadt nach Nienberge und wissen die Vorteile des Modehauses M + B zu schätzen: kostenlose Parkplätze vor beiden Häusern, barrierefreies Einkaufen, kein Gedränge und nicht zuletzt sehr persönliche Beratung. „Wir sind kein blutleeres Geschäft ohne Seele. Zu vielen Kunden haben wir ein fast freundschaftliches Verhältnis“, sagt der Vater von drei Kindern. Bei Münsterkötter steht folgerichtig weniger der modisch allerletzte Schrei im Fokus. Es geht ganz unprätentiös – vor allem bei den Herren – um „zügig erledigten Be- Guido Münsterkötter liebt es, mittendrin im Verund Einkaufsgeschehen zu sein. Jedes Jahr eine Marke tauschen – mit diesem Konzept „vorsichtiger Modernisierung“ fährt M + B gut. kleidungseinkauf“. Das heißt aber nicht, dass Trends verschlafen werden. Desigual führte M + B als eines der ersten Geschäfte im Umkreis, allerdings verabschiedet man sich nun nach drei Jahren von der Marke. Wie es überhaupt ein Anliegen von Guido Münsterkötter ist, für frischen Wind im Sortiment zu sorgen: „Wir tauschen jedes Jahr mindestens ein Label und sind mit dieser vorsichtigen Modernisierung sehr erfolgreich.“ Khujo, Gaastra und Timezone gehören zu den Neuzugängen. Besondere Freude bereiten in der DOB ansonsten zum Beispiel Marc O’Polo, Soccx und Comma, bei den Herren Digel, Roy Robson oder CG. Die Größenskala reicht bei den Damen bis 50 bzw. 25 und bei den Herren bis 60 und 30 bzw. 110 und ist damit etwas umfangreicher als im Handelsdurchschnitt. Eine Spezialität von Münsterkötter ist seit 15 Jahren der Bereich festliche Kleidung für Herren. Mit seinem Angebot ist das Modehaus Münsterkötter ganz nah am Kunden. Anders könnte man hier nicht bestehen. „Unser Kunde kommt nur wieder, wenn er absolut ehrlich beraten wird“, weiß der Handelsprofi. Und das ist mehr als viele andere bieten und sehr viel mehr als „nichts“, wovon sich auch der eingangs erwähnte Kollege überzeugen durfte. UAK 5∕2014 mb 11 24.04.14 20:00 handel auch als kopflose Figur eingesetzt werden. Die Büsten der neuen Snodo-Kollektion interpretieren das Thema Vintage auf eine moderne Weise im italienischen Style. Neu im Showroom von Ästhetik & Design: die Büsten-Serie ’Bespoke‘ von Proportion London. Das neue Damen-Mannequin ’Soffio‘ von MD Studio ist auch als kopflose Figur einsetzbar. Blickfänge für den POS ‘Ästhetik & Design‘ zeigt in seinem neuen Showroom auch Möbel und Deko-Objekte Rechtzeitig zur EuroShop war der neu gestaltete und auf 400 qm vergrößerte Showroom von Ästhetik & Design Holger Kressin in Kaarst fertiggestellt. Hier wurden während der EuroShop die Figuren von Rootstein, ABC, King Manichini, New John Nissen Proportion, Panache und MD Studio Italia im Rahmen einer Offside-Show präsentiert. Dabei standen die folgenden Innovationen besonders im Mittelpunkt des Interesses der internationalen Besucher: Europa-Premiere: Rootstein zeigte seine neue Serie ’Sketch’ während der EuroShop exklusiv in dem Kaarster Showroom von Holger Kressin. Rootstein: Zum ersten Mal wurden die drei neuen Serien ’Sketch‘, ’Allure Homme’ und ’Pop‘ in Europa gezeigt. Sketch umfasst zwölf Herren- und Damenfiguren in semiabstrakter Optik. Pop ist eine Kollektion von zwölf realistischen Damen- und Herrenfiguren. Die abstrakte Herrenfigur Allure Homme besteht aus fünf klassischen Herrenposen. ABC: Die Italiener haben mit ’Ophelia Men‘ eine semi-abstrakte Figur entwickelt, die in 14 verschiedenen Positionen erhältlich ist. 12 mb MD Studio: Das Damen-Mannequin ’Soffio‘ besteht aus drei unterschiedlichen Haltungen mit zwei abnehmbaren Köpfen und kann Seit 2007 ist Holger Kressin mit seinen beiden Vertriebsagenturen ’Ästhetik & Design‘ sowie ’The Mannequin House‘ Vertriebspartner (DACH-Region) der führenden, in Europa produzierenden europäischen Figuren- und Büstenhersteller. Zu seinen Kunden zählen neben dem Modefachhandel wie zum Beispiel Breuninger und Peek & Cloppenburg Nord auch Modemarken wie Bogner, Marc Cain und More & More, für deren Markenkommunikation spezielle customized Figuren entworfen werden. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt zudem auf dem Vertrieb von Büsten, die aus der hochwertigen Modepräsentation nicht mehr wegzudenken sind. „Wir haben den Trend der Vintage-Büsten vor einigen Jahren nach Deutschland gebracht und gehören zu den Spezial-Anbietern in diesem Segment“, so Holger Kressin. Zur Auswahl stehen eine Vielzahl an Stoffen und Oberflächen, Größen und Shapes sowie verschiedene Ständervarianten. Individuell kreierte Büsten sind innerhalb von kürzester Zeit auch in geringen Stückzahlen lieferbar. Ganz neu ist zum Beispiel die Serie ’Bespoke‘ von Proportion London, die stellvertretend für den neuen Trend steht, der das VintageThema hinter sich lässt und in Richtung edle und moderne Optik geht. Dazu gehören zum Beispiel Samt- oder Alcantara-Stoffe in den Farben Violett, Kobalt und Braun sowie ein neues Design für die Ständer, beispielsweise aus gebürstetem Nickel. Dazu passend werden Ständer für die Präsentation von Accessoires wie Brillen, Uhren, Gürtel, Krawatten und Schmuck angeboten. Seit vergangenem Jahr hat Holger Kressin sein Portfolio um Massivmöbel, Regale und Leucht- sowie Deko-Objekte in einem urbanen Industriedesign erweitert, die sich als Blickfänge am POS oder in den Schaufenstern eignen. „Sie sind eine gute Ergänzung zu unseren Figuren und Büsten. So können wir unseren Kunden eine große Bandbreite an Inszenierungs-Möglichkeiten anbieten.“ UL 5∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 12 24.04.14 20:00 BTE Clearing-Center Papierlose ! U NE Rechnungsabwicklung! Das BTE Clearing-Center hat seine EDI-Dienstleistung um den voll-elektronischen Rechnungsverkehr erweitert: ■ ohne Papierbeleg ■ zum automatisierten Datenabgleich ■ zur elektronischen Archivierung ■ volleffizient ■ geprüft und testiert Geringere Kosten, weniger Bürokratie, mehr Zeit für Ihre Kunden. Wir wissen, was die Modebranche braucht! KONTAKT: www.bte-clearing-center.de / [email protected] / 76365_BTE_05_2014.indd 13 ✆ 02 21.92 15 09-11 24.04.14 20:00 kommunikation Mitten ins Herz „Was wir nicht haben, ist nicht in“ – Manuel Rivera setzt darauf, Trendmarken frühzeitig zu entdecken. Im Bild der neu gestaltete Store Different Fashion No.6 in Kampen auf Sylt. Emotionale Markenkommunikation stand im Mittelpunkt des Mode-Marken-Kongresses Der Applaus am Ende des Tages machte noch einmal deutlich, was zuvor in den Pausengesprächen zu vernehmen war: Die Teilnehmer des von BTE und der Textilwirtschaft organisierten Mode-Marken-Kongresses Anfang April in Frankfurt kehrten mit vielen Inspirationen im Gepäck zurück an den Schreibtisch. Im Mittelpunkt aller Referate stand das Thema ’Marke‘, und die große Bandbreite der Referenten vom Sylter Einzelhändler Manuel Rivera bis hin zu Pier Paolo Righi, CEO von Karl Lagerfeld, zeigte die vielen Facetten auf, die Markenstrategien haben können. Die Entscheidung darüber, welches Unternehmen als vertrauenswürdige Marke wahrgenommen wird, liegt dabei immer beim Endverbraucher: Das gilt für vertikale Filialisten genauso wie für mittelständische Modehäuser oder eben Modemarken. Deshalb lautete die wichtigste Botschaft des Tages: Wer langfristig Erfolg haben will, muss sich bei seinen Kunden als Marke fest im Kopf verankern. Und – da waren sich alle einig – dieser Weg führt immer mitten ins Herz der Kunden. Kastner & Öhler ist diesen Weg mit der emotionaleren Neuausrichtung und -gestaltung des Stammhauses in Graz erfolgreich gegangen, wie Geschäftsführer Alexander Petrskovsky berichtete: „Wir haben uns einen Platz im Herzen der Kunden erobert. Vorher wurden wir gemocht, aber wir haben nicht begeistert.“ Seit der Neueröffnung 2010 sind die Umsätze um 50 Prozent und die Frequenz um 60 Prozent gestiegen. Wichtige Stellschrauben waren neben der modischeren Ausrichtung des Sortiments und einer stärkeren Serviceorientierung u.a. 14 mb Pier Paolo Righi, Karl Lagerfeld Dr. Oliver Pabst, Bogner mit Piano-Bar, Bistro sowie Personal Shopping eine wesentlich aufwändigere Warenpräsentation mit Loops, Focus-Punkten und Deko-Flächen. Bei allen Emotionen wird aber auch die Effizienz nicht außer Acht gelassen. So wurde z.B. die anfängliche Überversorgung mit Personal korrigiert und besser an die Frequenz angepasst. Dazu gehört auch die Besetzung der Kassen. „In einer Kundenbefragung wurde deutlich, dass kurze Wartezeiten an den Kassen gar nicht als so unangenehm empfunden werden. Das hatten wir anders eingeschätzt“, gibt Petrskovsky zu. Bestehende Regeln zu hinterfragen und etablierte Denk- und Handlungsstrukturen aufzubrechen, ist auch ein wichtiger Aspekt bei dem Launch der Lifestylemarke Karl Lagerfeld, die der Schwabe Pier Paolo Righi gerade mit Unterstützung finanzkräftiger Investoren vorantreibt. „Wir pflegen bei uns im Team bewusst eine Kultur des ’Think different‘ und versuchen unsere Aufgabe, aus der Ikone Karl Lagerfeld eine internationale LifestyleMarke zu entwickeln, mit viel Leidenschaft, aber auch mit sehr großer Sorgfalt zu erfüllen.“ Bei Bogner hat das „Regeln brechen“ Tradition, wie Vorstandsmitglied Dr. Oliver Hans-Dieter Ernst, Ernsting’s family Pabst ausführte: „Das ’Anderssein‘ ist bei Bogner ein wichtiger Markenkern. Unser erster Regelbruch war in den 30er Jahren die Erfindung des Segments modische Sportbekleidung. Und auch die Verknüpfung von Mode und Film durch Willy Bogner in den 60er Jahren war ein ganz neuer Ansatz in der Markenkommunikation.“ Wettbewerbsvorsprung durch Innovation funktioniert aber nicht nur in der Markenindustrie, sondern auch im Handel, wie Manuel Rivera mit seinen Handelskonzepten auf Sylt beweist. „Wir gehören deutschlandweit stets mit zu den ersten, die neue TrendMarken führen und verdienen damit gutes Geld. Sobald die Marken überall zu haben sind, eigene Mono-Marken-Stores eröffnen und irgendwann auch im Internet verramscht werden, ist deren Zeit bei uns vorbei. Dann werden die Marken gnadenlos ausgelistet, um nicht in die tödliche Reduzierungsspirale zu geraten.“ Leider werde die Verfallszeit von Marken und damit die Zeit, in der man mit den Produkten gute Renditen erzielen kann, immer kürzer. „Das bedeutet für uns, noch schneller sein zu müssen. Trotzdem glaube ich an den stationären Multilabel-Handel. 5∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 14 24.04.14 20:01 Wir agieren dabei ausschließlich analog und nutzen keinerlei Online-Marketing.“ In dieser Position unterschied sich Rivera deutlich von den anderen Referenten, die 360-Grad-Marketing in der Kundenkommunikation für unerlässlich halten. „Die Kunden unterscheiden heutzutage nicht mehr zwischen offline und online. Sie erwarten, dass wir einheitlich auf allen Kanälen präsent sind“, bestätigte z.B. Norbert Lock, CEO Marc Cain, und betonte die wichtigen Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Norbert Lock, Marc Cain 76365_BTE_05_2014.indd 15 Medien: „Nach erstmaliger Ausstrahlung unseres neuen Fernsehspots brach unser Server zusammen, weil der Traffic auf unserer Website sofort nach oben schnellte.“ Ähnlich sieht es Dr. Oliver Pabst von Bogner: „Jeder Print-Anstoß, beispielsweise in Form unseres Magalogs, das wir achtmal im Jahr herausgeben, ist direkt im Online-Shop spürbar.“ Für Bogner sind die Kunden, die sowohl stationär als auch online kaufen besonders wertvoll, da sie vier Mal so viel ausgeben, wie Kunden, die ausschließlich offline kaufen. Manuel Rivera, Different Fashion Die intelligente Verknüpfung der verschiedenen WerbeMedien und Absatzkanäle steht auch bei Ernsting‘s family auf der MarketingAgenda ganz oben. Zum Beispiel in Form von Cross-Channel-Kampagnen, bei denen es in einem Online-Gewinnspiel Gutscheine gibt, die ausschließlich in den Filialen eingelöst werden können. Alexander Petrskovsky von Kastner & Öhler wurde per Videoübertragung zugeschaltet. Der Lufthansa-Pilotenstreik stand seiner Anreise im Weg. Alle Kongressfotos: Thomas Fedra „Gerade durch die Verbreitung des Smartphones sind diese Mobile-Marketing-Kampagnen sehr erfolgreich und locken die Kunden in die Geschäfte“, erklärt Geschäftsführer Hans Ernst. Zusätzliche Frequenz bringt auch die Möglichkeit, dass sich Kunden online bestellte Ware in den Filialen abholen und dort auch gegen Geld retournieren können. Die Artikel werden dann direkt in den Filialbestand übernommen. „Eine sowohl unter Service-Aspekten als auch aus betriebswirtschaftlich-logistischer Sicht ideale Lösung“, so Ernst. UL 25.04.14 09:53 kommunikation We are ragazza: Im Mittelpunkt der Mailings stehen bei Keller-Warth fast immer die Mitarbeiter. Hier ein Mailing für den Girl’s Fashion-Store Ragazza. Werbung: Mehr Professionalität! Die heutige Vielfalt der Werbemedien erfordert mehr denn je eine Kommunikationsstrategie „Nur echt von Pecht“ – mit diesem Slogan wirbt die Shoppingwelt Pecht in Bad Neustadt seit diesem Frühjahr. Gemeinsam mit der Kölner Werbeagentur Trading Up wurde das Kommunikationskonzept relauncht und auf die Dachmarke Pecht fokussiert. „Der Claim passt zu allen Sortimentsbereichen und soll als eine Art Gütesiegel die Produkte und das Einkaufserlebnis bei Pecht von anderen Anbietern differenzieren“, so Tobias Theill, Geschäftsführender Gesellschafter von Trading Up. Dem neuen werblichen Auftritt ging eine „Häufig werden bei der Werbeplanung falsche Prioritäten gesetzt“, Andreas Unger, Hutter & Unger, Wertingen. „Jedes Unternehmen hat eine Seele, die als USP emotionalisiert in Szene gesetzt werden sollte“, Tobias Theill, Trading Up, Köln. umfassende Umstrukturierung des Sortiments voraus: Einige Abteilungen wie z.B. Kosmetik, Kurzwaren und Schreibwaren wurden aufgelöst und in den Fashion-Abteilungen wurde die starre Shop-in-ShopSystematik aufgelockert und durch trendige Multilabel-Flächen mit neuen Marken ergänzt. „Vorher war bei uns jeder Quadratzentimeter an Systemanbieter vergeben. Dadurch war unser Haus ein Stück weit langweilig. Jetzt lädt es zum Bummeln, Stöbern und Verweilen ein“, freut sich Pecht-Geschäftsführer Horst Dömling. „Diesen deutlich emotionaleren Auftritt, in dessen Mittelpunkt Einkaufserlebnis und kompetente Beratung stehen, galt es durch die neue Kommunikationsstrategie herauszuarbeiten, um sich aus der preislichen Vergleichbarkeit zu lösen“, ergänzt Tobias Theill. Diese Differenzierung sei mit dem bisherigen Mix aus produkt- und preislastigen Trends, Verführung, Überraschungen – alles echt von Pecht. Seit diesem Frühjahr wirbt die Shoppingwelt in Bad Neustadt mit einer Dachmarkenstrategie. Konzept: Trading Up, Köln 16 mb „Wir haben Werbung in Printmedien deutlich zurückgefahren und setzen stärker auf persönliche Mailings“, Günter Warth, Keller-Warth, Biberach. Anzeigen, Beilagen, Verbandsprospekten und Radiospots nicht ausreichend gelungen. „An der Auswahl der Medien haben wir nicht viel geändert, da wir gerade nach dem Relaunch des Hauses auch viele Neukunden gewinnen möchten. Jetzt steht die gesamte Kommunikation aber unter dem neuen Image-Kampagnen-Dach mit einer viel emotionaleren Bildsprache und hohem Wiedererkennungswert“, so Dömling, der froh ist, sich durch eine Agentur externe Kompetenz ins Haus geholt zu haben. „Die Vielfalt der Werbemedien ist heute so groß, dass Werbung so nebenbei aus dem Handgelenk nicht mehr funktioniert.“ Diese Erkenntnis ist, so die Erfahrung von Andreas Unger, Geschäftsführender Gesellschafter von Hutter & Unger, Wertingen, im deutschen Modehandel noch längst keine Selbstverständlichkeit. „Viele Unternehmen arbeiten in Sachen Werbung leider nach wie vor mit wenig Strategie. Dies gilt sowohl für die Wahl der Medien als auch für die Kommunikationsinhalte. Häufig werden diverse Aktivitäten einschließlich Verbands- 5∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 16 24.04.14 20:01 und Lieferantenpromotions wild miteinander kombiniert, ohne dass auf das eigene Corporate Design im Rahmen einer Dachmarkenstrategie Rücksicht genommen wird.“ An erster Stelle sollte, dem Werbeprofi zufolge, die Analyse der eigenen Identität und der Stärken stehen: Wofür steht das Unternehmen? Welchen Mehrwert bietet es seinen Kunden? Wie sehen die Kernkompetenzen aus? Die Antworten auf diese Fragen sollten dann im Mittelpunkt des Werbeauftritts stehen. Ein anderer häufiger Fehler sei, dass die falschen Prioritäten gesetzt werden. „In vielen Unternehmen werden bis zu 80 Prozent des Umsatzes mit bekannten Kunden und nur 20 Prozent mit Laufkunden getätigt. Trotzdem liegt der Marketing-Schwerpunkt in vielen Fällen auf Massen- und LaufkundenAktivitäten in Streumedien. Dabei lässt sich durch kundenbezogene Direktmailings in der Regel erfolgreicher brachliegendes Umsatzpotenzial realisieren.“ Diese Erfahrung hat auch das Unternehmen Keller-Warth, Biberach, gemacht, das in Oberschwaben insgesamt 15 Multilabel-Stores mit unter- schiedlicher Zielgruppenausrichtung betreibt. „Wir haben Werbung in Printmedien ziemlich zurückgefahren und nutzen sie in erster Linie für Sale-Phasen oder bei bestimmten Anlässen wie z.B. ShoppingNächten. Unser Schwerpunkt liegt auf Postkarten-Mailings, die wir zielgruppengenau an unsere Kunden verschicken“, so Günter Warth, Geschäftsführender Gesellschafter. Das Besondere dabei: Im Mittelpunkt der Mailings stehen jeweils die Mitarbeiter der entsprechenden Geschäfte. „Sie sind unsere wichtigsten Botschafter, weil sie den engsten Kundenkontakt haben und meistens der entscheidende Grund sind, dass die Kunden immer wieder zu uns kommen und uns in ihrem Freundeskreis weiterempfehlen.“ Pro Jahr werden insgesamt 150 Mailings verschickt, die an sorgfältig selektierte Kundenkreise gehen und immer ein bestimmtes Thema zum Inhalt haben. Das Motiv eines Mailings wiederholt sich dann am POS in Form von Aufstellern und Schaufensteraufklebern, um die Wiedererkennung zu gewährleisten. Der Erfolg dieser Mailings ist enorm: zwölf bis 18 Prozent der Empfänger kaufen etwas. Der Erfolg der Mailings wird u.a. über Response-Elemente wie z.B. einen Gutschein für ein kostenloses Give-away gemessen. Viel Arbeit und Mühe wird bei KellerWarth zurzeit ergänzend in das Thema Online-Marketing investiert. „Sich da hineinzudenken, ist eine echte Herausforderung für uns. Klar ist aber: Bevor wir uns online promoten, muss unser Internet- und SocialMedia-Auftritt erstklassig sein. Mit tollen Bildern, interessanten Storys und stets aktuellen Informationen. Das ist unglaublich aufwändig.“ Die Biberacher Agentur Zweieinhalb unterstützt das Unternehmen dabei und hat u.a. viele Videos produziert, die auf der Internetseite integriert sind. Hauptdarsteller sind natürlich auch hier die Warth-Mitarbeiter, die in den sympathischen Spots ’ihre‘ Filiale vorstellen. UL Mehr Rendite durch die EFG! D Die ie V Vorteilsgemeinschaft or teilsgemeinschaf t für d den en M Modefachhandel odefachhandel m mitit me mehr hr a als ls 5 50 0R Rahmenpartnern ahmenpar tnern vorteile • Kosten abnehmerroß durch G itionen kond tionen Informa e lt ie z e •g s für die und Tipp ranche Modeb Transportkosten Zahlungsverkehrskosten Energiekosten Marketingkosten EDV-Kosten Fahrzeugkosten Kommunikationskosten Warensicherungskosten Ladenbaukosten Über meine EFG-Mitgliedschaft spare ich nicht nur mehrere Tausend Euro im Jahr, sondern profitiere auch von einer häufig vereinfachten Abwicklung und guten Tipps. Oliver Fischer, Modehaus Carl Fischer, Singen Profitieren auch Sie von der EFG! Wir informieren Sie gerne über Details: EFG c/o BTE, Petra Weber, Maria Bausch; An Lyskirchen 14, 50676 Köln Tel.: 02 21/92 15 09-21, Fax: -10, E-Mail: [email protected] • Nähere Informationen auch im Internet unter www.efg-info.de Eine Auswahl aus den EFG-Kooperationspartnern: 76365_BTE_05_2014.indd 17 24.04.14 20:01 Kommunikationspaket für die Neueröffnung bei Rübsamen in Dachau: anzeige . promotion Normally never, but NOW and ever! Mit Sonderverkäufen Umsatz und Rendite massiv steigern Facebook-Anzeige Wer behauptet, dass nur die der Zielgruppe zu sorgen und die branchenübliche Rotpreisorgie den Wiedererkennung zu stärken. Das 3,8-fachen Umsatz in die Kassen zieht sich bis zur POS-Deko, Artispült? Als Spezialisten für Sonderkelauszeichnung und zum Merchanverkäufe sind die Macher von NOW dising durch, am Ende passt vom überzeugt: Auch ansprechend geersten Mailing bis zur Tüte alles zustaltete Abverkäufe erreichen große sammen. „Wir betreuen jährlich vieUmsatz- und Kommunikationsle solcher Aktionen sehr erfolgreich, Ziele! Denn sowohl offline als auch gerne auch mit Unterstützung durch Günter Nowodworski, online gilt: Die Werbung mit Prozendie TUB Unternehmensberatung“, Geschäftsführer ten macht an.Von Anzeigen bis Maiso Geschäftsführer der Augsburger NOW COMMUNICATION lings, vom Webbanner bis Facebook, Agentur Günter Nowodworski. In von der Großfläche bis zum Radiospot – mit der letzter Zeit durften sich etwa Modefachhändler eigens konzipierten 360°-Kommunikationsstrate- wie Schneider in Fulda, Löning in Lingen, Rübsagie katapultieren die Werbecracks sämtliche Räu- men in Dachau und Prinz in Euskirchen über namungsverkäufe, Jubiläumsverkäufe oder ähnliche hezu vierfache Umsatzberge freuen, weil sie einen Aktionen in die oberste Verkaufsliga. Als versier- Räumungsverkauf mit NOW durchgeführt haben. ter Digital Player entwickelt „Natürlich machen wir auf Kundenwunsch so NOW ein eigenes Key Visual, ziemlich alles möglich, aber schön gestaltete Sondas sich in allen Werbemaß- derverkäufe sind uns schon allein deshalb wichtig, nahmen wieder findet, um weil sie neben den Umsatzzielen auch die Komdurch den starken Aufmerk- munikationsziele bedienen und das Image unserer samkeitswert für eine mög- Händler massiv steigern“, erklärt Nowodworski lichst hohe Kontaktzahl bei weiter. „Auch Jubiläums- und Geburtstagsver- käufe sind Kundenmagnete und belohnen unsere Händler mit einer 2,8-fach gesteigerten Umsatzrate. Und ganz nebenbei ist ein Sonderverkauf perfekt zur Neukundengewinnung!“ Denn ein Modehändler benötigt etwa 10% Neukundenwachstum pro Jahr, um die Anzahl seiner Stammkunden auf einem konstanten Niveau zu halten. Das Ausmaß an positiven Effekten ist für Händler also enorm. Das Big Opening mit besten Mitteln voll ausschöpfen! Was kann danach noch kommen? Die große Neueröffnung natürlich! Der Sonderverkauf hat den Händlern viele wertvolle Kundenadressen zugespielt, die per Mailing zur Neueröffnung aktiviert werden: Dank der direkten Kundenansprache immerhin nach wie vor das effektivste Werbemittel! Auch hier mit Key Visual und der 360°-Kommunikation plus Neukundengewinnung, nur mit etwas weniger Budget. „NOW zaubert dafür ein exklusives Re-Marketing aus den kreativen Köpfen, sowohl über Facebook als auch über das GoogleDisplay-Netzwerk etc. BBesuchen esuchen KKunden unden während JAHRE Werbemittel für den Jubiläumsverkauf bei Löning in Lingen JAHRE VOM 28.11. BIS 14.12. * * In allen Stores Am Markt 23 · 49808 Lingen · MO bis SA 9.30 bis 19 Uhr TRENDHOUSE, GRACE UND CECIL FEIERN MIT! Im Lookentor: Poststr. 5 · 49808 Lingen · MO bis SA 9.30 bis 20 Uhr POS-Banner 18 mb Deckenabhänger am POS Zeitungsanzeige facebook.de/ loeningmode 12-Seiter zur Neukundengewinnung 4∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 18 24.04.14 20:01 12-Seiter zur Neukundengewinnung eines bestimmten Zeitraumes Zeitraumes die Händlerwebsite oder den Facebook-Auftritt, Facebook-Auftritt, w werden erden sie gezielt mit Online-Bannern zur Neueröffnung bespielt“, erklärt Kundenbetreuerin Simone Schreier die Idee. Dabei vermittelt das „Schlüsselloch-Prinzip„ gleich eine heimelige Atmosphäre: Ü Über ber die Werbemittel dürfen Kunden Kunden in den neuen Store schielen, ddas as macht definitiv definitiv neugierig auf die „Live-V „Live-Version“. ersion“. Am meisten machen die Bilder in einem KKundenundenmagazin her, her, das das gezielt auch per PPostwurf ostwurf an Neukunden gestreut wird. BBest-Practice-Beispiel est-Practice-Beispiel ist das Juhasz-Magazin: Individuell Individuell und stylisch gestaltet, zzeigt eigt es echte Fashion-Kompetenz Fashion-Kompetenz und stärkt das Image des Bad Reichenhaller Modehändlers. Seine Kunden lieben die Lektüre! DIN A3Stammkundenmailing Großfläche Großfläche Big Opening bei Juhasz in Bad Reichenhall: Magazin zur Neukundengewinnung Bei E-Communication und Facebook ganz vorne mitspielen! Das Netz entscheidet: Über Über 60 60% % aller Neukunden googeln erst das jeweilige Geschäft, bbevor evor Sie sich auf den Weg Weg machen. EEine ine gute Internetpräsenz ist also ein zahlungskräftiges Argument für jedes Modehaus. V Von on NOW erstellte Händlerseiten wie z.B. für Juhasz, Schild oder Löning erreichen monatlich mindestens 400 User, die sich drei Minuten oder länger auf der Website tummeln. By the way: Solche Kunden haben bereits ein wesentlich höheres Interesse als diejenigen, die beispielsweise einen Prospekt aus der Zeitung fischen. Zusätzlich ist jede dieser Seiten mindestens 1.500 Mal je Monat unter den Top 3 der Google-Suche zu finden, wenn diese z.B. nach „Öffnungszeiten Schild Günzburg“ suchen. Da die Info gleich im Google-Snippet angezeigt wird, müssen diese Kunden nicht mehr auf die Website gehen – beste Werbekontakte also. Diesen Fakten geht eine gute On-Page-Optimierung durch die OnlineExperten von NOW voran, Responsive Design inbegriffen, so dass die Ansicht auf alle Endgeräte passt, ob Desktop-PC, Tablet oder Smartphone. 76365_BTE_05_2014.indd 19 Die Königsdisziplin dafür erstellt NOW auf einem Content-Management-System, damit Kunden alle Möglichkeiten eigenständig ausschöpfen können. Auch das Einrichten von Google-Places, Facebook-Seiten oder Instagram-Accounts gehört zum Angebot. Ein besonders bemerkenswertes Kundenbeispiel ist das Facebook-Gewinnspiel für Löning. Innerhalb kürzester Zeit konnten die Social-Media-Macher die Fanbase von 268 auf 1.357 (!) steigern und über 900 Interaktionen in Form von Posts erreichen. Demnach waren über 65% der Fans aktiv involviert! Für die Reichweite natürlich ein wahnsinniger Anstieg – am Ende der Aktion wurden über 27.600 Facebook-User mit nur einem einzigen Post erreicht. Erfolgskennziffern der NOW-Sonderverkäufe Räumungsverkauf: 360 % mehr Umsatz* Jubiläumsverkauf: 260 % mehr Umsatz* * als im Vorjahres-Vergleich bei gleicher Quadratmeterzahl und gleicher Anzahl an Verkaufstagen. NOW COMMUNICATION GmbH, Gögginger Str. 105 a, 86199 Augsburg Fon + 49 (0) 8 21 / 4 20 70-0, [email protected], www.nowcom.de 24.04.14 20:01 einkauf Prominentes Unterhaltungsprogramm und Spitzen-Gastronomie: Die Einweihung wurde mit Geschäftspartnern gefeiert. Das neue Logistikgebäude des Hemdenspezialisten Casamoda. „Der Effizienz-Gewinn ist riesig“ Casamoda weihte neues Distributionszentrum am Firmensitz in Oldenburg ein Casamoda-Chef Klaus Katt und sein neuer Stolz: das vollautomatische Karton-Lager. Klaus Katt, Geschäftsführer des Familienunternehmens Casamoda Heinrich Katt, hat zur Logistik eine besondere Beziehung. Schon als Zwölfjähriger besserte er im Lager sein Taschengeld auf und lernte die Kunden so zumindest schon einmal per Paketaufkleber kennen. „Viele davon sind noch immer unsere Geschäftspartner und heute hier präsent, so zum Beispiel die Modehäuser Rudnick aus Aurich, Leffers und Bruns aus Oldenburg oder Stackmann aus Buxtehude“, berichtete er voller Freude während der feierlichen Eröffnung des neuen HightechLagers Ende März. Zu Klaus Katts Jugendzeiten wurden die Adressetiketten noch von Hand geschrieben und mittels Tapetenkleister aufgeklebt. Das 20 mb war schon lange nicht mehr Status quo, doch jetzt wurde ein echter Meilenstein gesetzt: AKL – automatisches Karton-Lager – nennt sich das neue Gebäude, das mit einer 30 Meter langen Verbindungsbrücke an das bestehende angedockt wurde. Zwölf Millionen Euro wurden investiert. „Mit inzwischen vier Außenlägern war unsere Logistik nicht mehr effizient“, so der Firmenchef. Das Umsatzwachstum der letzten Jahre – 2013 lag der Gruppenumsatz bei 76 Millionen Euro – und die Erweiterung der zuvor aus Casamoda und Cotton Island bestehenden Markenfamilie um Venti und Redmond ließen die Logistik bildhaft gesprochen aus den Nähten platzen. Auch die immer stärker werdende Online-Vernetzung zum Handel erforderte einen Technologiesprung. Über 800 EDI-gesteuerte Flächen gibt es bereits, deren Nachbestückung nun deutlich beschleunigt wird (maximal 24 h). Die weltweit mehr als 2.100 Handelspartner, 790 Shop-in-Shops in Modehäusern und 32 eigenen Geschäfte werden nun allesamt ausgehend vom neuen Logistik- und Vertriebszentrum beliefert. Das AKL bietet 110.000 Stellplätze für Warenkartons, diese entsprechen 2,2 Millionen Bekleidungsstücken wie Hemden, Polos, Krawatten, T-Shirts und Strickwaren, auf denen der Fokus des sportiv ausgerichteten Herstellers liegt. Die Ware (zehn Monatsprogramme plus NOS-Artikel) wird mit auto- matisch lesbaren Identifikatoren versehen, zum Beispiel einem Barcode oder Smart Label, und bis zur Ausbuchung vom Lagerverwaltungssystem verwaltet. Hänge-Fördertechnik mit ausgefeiltem Taschensystem kommissioniert automatisch 5.000 Hemden pro Stunde. Wo früher in der Spitze 25.000 Teile pro Tag verschickt werden konnten, sind jetzt 80.000 Teile möglich – dank Automatisierung mit der gleichen Mitarbeiterzahl. Am Standort Oldenburg beschäftigt Casamoda 180 Mitarbeiter in den Bereichen Verwaltung, Lager und Kreation, die Gesamtzahl der Angestellten liegt inklusive der eigenen Produktionsstätten in Mazedonien und Rumänien bei 1.060. Die Eröffnungsgäste bekamen aber nicht nur die neue Logistik zu sehen, auch das Entree des Firmengebäudes wurde frisch herausgeputzt, und der Casamoda-Store im Famila Einkaufsland Wechloy – Stadtteil von Oldenburg – konnte begutachtet werden. Er war termingerecht mit der neuesten Ladenbaugeneration umgebaut und von 120 auf 140 qm erweitert worden. In den nächsten drei Jahren sollen weitere vier Millionen Euro in den Ausbau von Verwaltung, Technik sowie Designabteilung investiert werden. Schon bald wird es – über den bestehenden Vororder-Showroom hinaus – zudem einen Showroom für AbholerKunden geben, die sich direkt ab Lager bedienen möchten. SH 5∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 20 24.04.14 20:01 Damit Ihre Kunden Feuer und Flamme sind Gerne helfen wir Ihnen dabei. Mehr Infos unter: www.BTE-KompetenzPartner.de HUTNER TRAINING AG 76365_BTE_05_2014.indd 21 24.04.14 20:01 eco & fair fashion Renate Hunfeld Addison: „Eine andere Mode ist möglich“. Foto: Sebastian Damberger⁄ Fritz Straube Der Laden des Vertrauens Der Düsseldorfer Suburbia Store vereint Nachhaltigkeit und modischen Anspruch Es klingt paradox, aber ein Stück weit hofft Renate Hunfeld Addison, Inhaberin des Suburbia Stores, dass ihr Geschäftsmodell sich überlebt. Dass Organic Fairtrade Fashion Selbstverständlichkeit und ihr Geschäft „ein ganz normaler Modeladen“ wird. 2008 gründete die gelernte Modedesignerin, die zuvor in verschiedensten Bereichen der Branche tätig war, Düsseldorfs erste ’grün‘ ausgerichtete Boutique. Inzwischen gibt es vier ’Gleichgesinnte‘ vor Ort, die derartige Concept-Stores betreiben. „Wir haben“, berichtet die gebürtige Niederländerin, „einen guten Draht zueinander und kooperieren bei Aktionen.“ Wie kürzlich beim ’Fashion Revolution Day‘, in dessen Rahmen an das Bangladesch-Unglück vor einem Jahr erinnert und zu einem Wandel in der textilen Kette sowie beim Konsumverhalten aufgerufen wurde. Doch nicht nur die Zahl der Wettbewerber ist gestiegen – es führen auch immer mehr konventionelle Geschäfte Eco-Fashion-Marken –, auch Suburbia konnte „dank guter Resonanz“ kräftig wachsen. Durch Umzug von der Dorotheen- in die nahe gelegene Birkenstraße vor gut einem Jahr wurde die Verkaufsfläche von 45 auf 120 qm erweitert. Der Store befindet sich im Trendviertel 22 mb Flingern, in dem die zweifache Mutter mit ihrer Familie selbst zu Hause ist. „Die Kunden sind im Schwerpunkt 30 bis 45 Jahre alt, meist junge Eltern, die sich Gedanken um eine lebenswerte Zukunft ihrer Kinder machen und gleichzeitig das Besondere suchen. Zunehmend erreichen wir zudem Schüler und Studenten.“ Denn, so steht es schon auf der Suburbia-Website: „Es ist kein Widerspruch, sich modisch zu kleiden und bewusst zu konsumieren – eher gesunder Menschenverstand.” Das Angebot umfasst zu 80 Prozent Damen-, zu 20 Prozent Herrenmode. Gerne würde Renate Hunfeld Addison den Männern noch mehr bieten, doch da gebe es herstellerseitig Nachholbedarf. Die wichtigsten Marken bei Suburbia sind People Tree, Studio Jux, L’Herbe Rouge, Alchemist, Alma & Lovis und TwoThirds. Schuhe von Grand Step Shoes runden das Portfolio ab. „Ideal wäre, wenn ein nachhaltig agierendes Schuhgeschäft in der Nähe eröffnen würde, darin sehe ich eine Marktlücke“, macht die Einzelhändlerin aufmerksam. Ihren Store vergleicht sie mit den Hofläden von Bauernhöfen, die hohes Vertrauen der Menschen genießen. „Analog dazu sind die Kunden bei mir überzeugt, dass ich mein Sortiment Mittelpunkt des Suburbia Stores ist ein Tisch für den intensiven Kundendialog. Fotos: Lars David Neill gewissenhaft zusammenstelle.“ Renate Hunfeld Addison verlangt von ihren Lieferanten nicht zwingend kostentreibende Zertifizierungen, denn sie kennt die Verantwortlichen hinter den Marken allesamt und ist über die Produktionsstrukturen genauestens im Bild. Sie schätzt die oftmals kleinen Labels wegen der hohen Transparenz und „weil diese meist das spannendere Design kreieren“. Das ist zugleich die Strategie für die noch ferne, rundum grüne Zukunft: „Es ist die Individualität, mit der wir uns als mittelständische Modehändler behaupten können.“ Persönlichkeit und Service sind es sicher auch: Mittelpunkt des Suburbia Stores, der seine Besucher im Eingangsbereich mit Vogelgezwitscher begrüßt, ist ein Tisch mit dahinter gelagerter Küchenzeile. Hier findet bei Heiß-⁄Kaltgetränken und Gebäck ein intensiver Austausch mit den Kunden statt. Mit Betonboden und -wänden, viel Holz, Mittelraummöbeln aus alten Paletten oder Lampenschirmen, die eine Vergangenheit als Eierkartons mitbringen, ist das Geschäft ökologisch und sehr ’basic‘ eingerichtet. So lässt es saisonal wechselnder Dekoration Raum. Das aktuelle Motto lautet: ’It’s a jungle out there‘. SH 5∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 22 25.04.14 09:56 xins MEDIZ INI SC ÜFT EPR FG TET · SCHAD TES ST OF GE ed te d · M fo r To . V. F KT e Fördergemeinschaft Körperverträgliche Textilien e. V. H es ical ly Tested · T Doppelt geprüfte Sicherheit Das FKT Prüfsiegel „medizinisch getestet – schadstoffgeprüft“ kennzeichnet Textilien, aus denen sich keine Chemikalien freisetzen, die die Haut irritieren oder den Menschen gesundheitlich schädigen können. Hersteller hochwertiger Textilien sichern sich durch die wissenschaftliche Zertifizierung ihre anspruchsvollen Qualitätsstandards und schaffen hohes Vertrauen beim Endkunden. FKT - Fördergemeinschaft Körperverträgliche Textilien e. V., Körschtalstr. 26, 73770 Denkendorf, [email protected], www.fktev.eu IF YOU DO IT RIGHT, IT WILL LAST FOREVER ewerk Berlin, 8 – 10 July 14 76365_BTE_05_2014.indd 23 green showroom 8 – 10 July 14 Hotel Adlon Kempinski, Berlin 24.04.14 20:01 eco & fair fashion Darf’s noch ein Label mehr sein? Diskussion um Textil-Siegel entfacht Kompetent zu sein ist der Anspruch, den BTE-Präsident Steffen Jost, Inhaber von fünf Modehäusern mit Stammsitz in Grünstadt, an seine Geschäfte stellt. Wenn Kunden nach den Produktionsbedingungen der Artikel fragen – und das geschehe zunehmend – sieht er diesen jedoch nicht ausreichend erfüllt. Welcher Lieferant leistet was in punkto Ökologie und Sozialem? Welches Siegel am Produkt steht – glaubwürdig – wofür? „Die Informationen darüber zusammenzustellen, zu bewerten und den Verkaufsmitarbeitern zu vermitteln, ist ein höchst komplexes Unterfangen“, so Jost. Dr. Annette Hempel, die zusammen mit ihrem Mann das Wolfsburger Modehaus Hempel führt, das seit Jahren den Anteil nachhaltiger Mode am Sortiment stärkt, bestätigt: „Die Siegel-Flut, aber auch die Nichtnutzung von Siegeln erschweren die Einordnung von Marken. Nachhaltigkeit hat viele Facetten, und jede Brand reklamiert ein anderes Verständnis für sich.“ Eine unbefriedigende Situation, die während der letzten BTE-Präsidiumssitzung Mitte März intensiv thematisiert wurde. „Mehr Klar- heit und Sicherheit“, formuliert Steffen Jost das angepeilte Ziel. gesetzt. Er basiert allerdings allein auf schadstoffbezogenen Produktprüfungen. Mehr Klarheit und Sicherheit gewünscht Insgesamt reicht das Markt-Spektrum der Siegel von reinen Produkt-Test-Labels bis hin zu solchen, die die gesamte Herstellungskette in den Blick nehmen. Manche legen den Schwerpunkt auf die Human- und⁄ oder Produktionsökologie, andere rücken Arbeitsschutz und soziale Herstellungsbedingungen in den Fokus. Wieder andere verbinden all das, bleiben aber auf Naturtextilien beschränkt, doch auch Siegel, die sich den synthetischen Fasern annehmen oder tierleidfreie Bekleidung ausloben, fehlen nicht. Es gibt unabhängige und MarkenLabel. Nur den konsensfähigen Alleskönner gibt es offenbar nicht. Nach einer Bewertung der neun am weitesten verbreiteten, unabhängigen Nachhaltigkeitsstandards kamen BSD Consulting und Get Changed – The Fair Fashion Network (www. getchanged.net) 2013 zu dem Urteil: „Kein Standard deckt in allen Prozessstufen der Lieferkette soziale und ökologische Aspekte zufriedenstellend ab. Wenn eine Duplizität der Ereignisse: Anfang April setzte Entwicklungsminister Gerd Müller per Zeitungsinterview eine öffentliche TextilLabel-Diskussion in Gang. Er kündigte ein Siegel „für nachhaltig produzierte Kleidung“ an, das noch in diesem Jahr eingeführt werden soll. Doch braucht der Markt ein weiteres Siegel? Es gibt aus staatlicher Richtung bereits das ’EU Ecolabel‘ mit aktuell vier Zeichennehmern in Deutschland und den ’Blauer Engel‘, dessen Zeicheninhaber das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit ist. In anderen Branchen weit verbreitet, konnten im Bereich Textilien bisher keine Zeichennehmer gewonnen werden. Hingegen wird der bereits 1992 von mehreren Textilforschungs- und Prüfinstituten entwickelte ’Oeko-Tex Standard 100‘ mit rund 10.000 beteiligten Unternehmen in mehr als 90 Ländern um- Wichtige Öko- und Sozial-Standards ⁄Label ⁄Initiativen 24 mb www.global-standard.org www.oeko-tex.com www.naturtextil.de www.fktev.eu www.bluesign.com www.fairtrade-deutschland.de www.fairwear.org www.sa-intl.org⁄sa8000 5∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 24 24.04.14 20:01 Modefirma beide Bereiche über die gesamte Lieferkette mit Hilfe von Nachhaltigkeitsstandards glaubwürdig abdecken möchte, dann müssen mehrere Standards kombiniert werden.“ Ist Minister Müllers angekündigtes Siegel die mögliche Lösung? Der BTE sieht keinen Nutzen in der Schaffung eines weiteren Labels. „Angesichts der bereits existierenden Vielfalt sollten vielmehr sinnvolle bestehende Initiativen in Abstimmung mit allen relevanten Branchenverbänden gestärkt werden“, regt der BTE-Präsident stellvertretend an. Welche das sein können? „Mit Blick auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen raten wir dem importierenden Handel und den Lieferanten des deutschen Textileinzelhandels, sich der international bereits weit vorangeschrittenen Business Social Compliance Initiative (BSCI) anzuschließen.“ BSD und Get Changed halten in ihrer Bewertung von 2013 Fair Wear Foundation, GOTS, IVN Best und Fairtrade für besonders empfehlenswerte Standards. Das Tool ’STeP‘ (s.S.26⁄27), das versucht, die ganze Komplexität abzudecken, war damals noch nicht am Markt. Dr. Annette Hempel könnte sich künftig einen standardisierten QR-Code an den Produkten vorstellen: „Mit dessen Hilfe könnten die einzelnen Stationen der Wertschöpfungskette glaubwürdig abgebildet und Informationen zu den Materialien, Färbe- und Veredelungstechniken sowie zum Naturverbrauch vermittelt werden. Ein von einer unabhängigen Institution vergebenes Punktesystem zu ökologischen und sozialen Aspekten erleichtert den Kunden den Vergleich und entfacht einen positiven Wettbewerb.“ Die Siegel-Diskussion steht erst am Anfang. Steffen Jost indes zweifelt nicht daran, dass das im Kern dahinter stehende Thema, die textile Kette insgesamt nachhaltiger auszurichten, die Branche unaufhaltsam weiter beschäftigen wird. Er prüft für seine Modehäuser, „verstärkt wettbewerbsfähige Eco- und Fair-Fashion-Brands in das Sortiment zu integrieren. Wir möchten keine Getriebenen der Entwicklung sein“. SH www.eu-ecolabel.de www.oeko-tex.com www.bsci-intl.org 76365_BTE_05_2014.indd 25 24.04.14 20:01 eco & fair fashion Doppelt geprüfte Sicherheit Das FKT Prüfsiegel wird von vielen namhaften Herstellern genutzt. Das FKT Prüfsiegel dokumentiert die Hautfreundlichkeit von Textilien FKT – das Kürzel steht für die Fördergemeinschaft Körperverträgliche Textilien, die seit 1998 das wissenschaftlich fundierte Prüfsiegel ’medizinisch getestet – schadstoffgeprüft‘ vergibt. Doppelt hält besser, getreu dieser Devise werden Hautverträglichkeitstest und Schadstoffprüfungen kombiniert. Nur Produkte, die beides bestehen, dürfen das Siegel tragen. Hintergrund: Schadstoffprüfungen decken dasSpektrumvorabdefinierter,alsbedenklich eingestufter und gesetzlich reglementierter Substanzen ab, geben aber keinen Aufschluss über sämtliche Inhaltsstoffe, die über das Textil auf die Haut gelangen können. Diese Lücke schließt der dreistufige Hautverträglichkeitstest der FKT, der auf den strengen Kriterien der Zulassungsprüfung für Medizinprodukte basiert und in den akkreditierten Prüflaboratorien der ITV Denkendorf Produktservice durchgeführt wird. Stufe 1: Unter wissenschaftlichen Rahmenbedingungen werden intensive Trage- und Nutzungsbedingungen simuliert. Dabei werden Substanzen aus dem Textil gelöst, in ein spezielles Gel transferiert und hundertfach aufkonzentriert. 26 mb Stufe 2: Der ’Zytotoxizitätstest mit Fibroblasten‘ zeigt die Wirkung der transferierten Substanzen auf Bindegewebszellen an. Toxische oder stark irritierende Stoffe würden die Vitalität der Fibroblasten verändern beziehungsweise beeinträchtigen. Stufe 3: Ist Stufe 2 bestanden, folgt der ’Zytokintest mit Keratinozyten‘. Dieser ist noch sensitiver und weist selbst schwach irritative Substanzen nach. Über einen Zeitraum von 24 Stunden werden die Substanzen in Kontakt mit lebenden Hautzellen gebracht, die keine Anzeichen einer Entzündung entwickeln dürfen. Ergänzend wird eine Schadstoffprüfung durchgeführt, die sich an den Grenzwerten des Oeko-Tex Standard 100 in der Produktklasse 1 (Textilien für Babys und Kleinkinder) orientiert. Zertifizierte Textilien sind somit nachgewiesen körperverträglich und enthalten keine die Haut irritierenden oder gesundheitsgefährdenden Schadstoffe. Zu den Mitgliedern der FKT gehören führende Markenhersteller aus den Bereichen Kindermode (z.B. Sanetta, Kanz), Wäsche (u.a. Mey, Schiesser, Triumph, Falke, Esge) und Heimtextilien (z.B. Mattes & Ammann, Bodet & Horst, Paradies, Vossen). SH „Sichtbarmach e engagierter Fir m Diesen Ansatz verfolgt die Oe k die Label am Produkt hinaus Zum unabhängigen Prüf- und Zertifizierungssystem Oeko-Tex gehören drei Label: der bereits 1992 lancierte, mit aktuell 135.000 Zertifikaten in mehr als 90 Ländern verbreitete ’Oeko-Tex Standard 100‘, der Schadstoffe in Textilien ausschließt bzw. streng reglementiert. Umfangreiche Labortests stellen dies sicher. das 2012 gestartete, ganzheitlich ausgerichtete Bewertungs-Tool ’STeP‘ (Sustainable Textile Production) by Oeko-Tex, dessen Ziel die dauerhafte Umsetzung umweltfreundlicher Produktionsprozesse, hoher Arbeitssicherheit und sozialer Arbeitsbedingungen ist. Ein transparentes Scoring-System gibt Aufschluss darüber, in welchen Bereichen ein Unternehmen bereits nachhaltig arbeitet und wo noch Handlungsbedarf besteht. 13 Unternehmen haben sich bis dato auditieren lassen, bei 15 weiteren ist der Prozess angelaufen. STeP hat den OekoTex Standard 1000 abgelöst. der 1995 eingeführte ’Oeko-Tex Standard 100 plus‘, der als Kombination aus bestandener Schadstoffprüfung sowie Zertifizierung ökologischer⁄sozialer Herstellungsprozesse die höchste Stufe des Systems 5∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 26 24.04.14 20:01 Nachhaltige Eigenmarken Die Remei AG produziert ecofaire Fashion für Markenhersteller und Handelsunternehmen h en ir men“ Der Wäschehersteller Comazo war im April ’Oeko-Tex Firma des Monats‘. Oe ko-Tex Gemeinschaft über us darstellt. Er wird voraussichtlich im Sommer 2014 unter neuem Namen relauncht. Drei Label, ein Vorhaben: „Wir möchten dazu beitragen, die textile Kette nachhaltiger zu gestalten und engagierte Firmen sichtbar zu machen“, bringt es Jutta Knels, Leiterin der Stiftung Oeko-Tex in Frankfurt⁄Main, auf den Punkt. Um Letzteres zu erreichen, wird neben den Zeichen am Produkt sowie diversen Marketing-Aktionen verstärkt die eigene Website unter www.oeko-tex.com genutzt: Dort hilft zum Beispiel der OekoTex-Einkaufsführer in Form einer interaktiven Datenbank bei der Suche nach Anbietern. Diese können neben den Kontaktdaten ihr Firmenprofil und Produktinformationen hinterlegen. Mit großem Medienecho wurde zu Jahresbeginn die nachhaltig und zugleich modisch-kommerziell ausgerichtete HerrenCasualwear-Marke OC – Outfitters of Change lanciert. Der Vertrieb läuft über das Unternehmen Ragman, hinter Entwurf und Beschaffung steht jedoch die Schweizer Remei AG. 1983 als idealistisches Projekt gestartet, hat sich das Unternehmen mit Sitz in Rotkreuz inzwischen zu einem marktstarken Spezialisten für ecofaire Fashion entwickelt, mit dem Firmen wie Coop Schweiz mit der Marke Naturaline, Globetrotter, Grüne Erde oder die Rewe Group im Bereich ihrer Eigenmarken kooperieren. Auch die Hersteller Mammut oder Elkline setzen auf Produkte mit dem Qualitätssiegel ’bioRe‘, das nicht zuletzt von der Umweltschutzorganisation Greenpeace als empfehlenswert eingestuft wird. Zu den Leistungen der Remei AG gehört die Erstellung von Kollektionen in den Segmenten DOB, HAKA, KIKO und Loungewear, vom Entwurf bis zur Warenauslieferung. Die Mindestabnahmemengen liegen bei 300 Stück pro Farbe und Artikel (bei Kidswear 750 Stück). Das Besondere: Die Textilien bestehen aus fairer Bio-Baumwolle (ElastanBeimischung ist möglich), die unter strengen ökologischen und sozialen Anforderungen weiterverarbeitet wird. Die gesamte Produktionskette ist transparent. Über eine Traceability-Nummer auf den Einnäh-Etiketten können Endverbraucher via Internet (www.biore.ch) den Werdegang ihrer erworbenen Kleidungsstücke rückverfolgen. Seit 2012 wird zudem komplett CO2 -neutral produziert. Dazu wurden unter anderem Biogasanlagen gebaut. Die Remei AG koordiniert aktuell ein Herstellernetzwerk aus 36 bioRe-Betrieben in Indien, Tansania und Litauen. Sie steht gegenüber etwa 100.000 Menschen in der Verantwortung, allen voran gegenüber 8.000 Kleinbauern, die eine Bio-Prämie von bis zu 15 Prozent und Abnahmegarantie erhalten. Die bioRe-Stiftung investiert zudem in verbesserte Lebensbedingungen der Bauernfamilien, insbesondere in Gesundheitsförderung und Bildung. „Nachhaltigkeit ist für jedes Modeunternehmen attraktiv“, ist Head of Sales Diane Gerth überzeugt und hofft, weitere Abnehmer für Kollektionen mit dem bioRe-Siegel zu gewinnen. SH Die Remei AG steht unter anderem hinter der neuen HAKA-Marke OC – Outfitters of Change. Überdies wird seit 2011 jeweils die ’OekoTex Firma des Monats‘ gekürt und detailliert vorgestellt. Aktuell, im April 2014, ist dies der Wäschehersteller Comazo, dessen gesamtes Sortiment mit dem Oeko-Tex Standard 100 zertifiziert ist. Im eigenen Ausrüstungsbetrieb in Albstadt bleicht, färbt und veredelt das Unternehmen seine Rohware mittels modernster Verfahren, die anschließende Konfektionierung erfolgt in eigenen Werken in Europa und Russland. SH 5∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 27 mb 27 25.04.14 09:59 eco & fair fashion Nachhaltige News Neues Siegel: Der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN), der das Label ’IVN zertifiziert Best Naturtextil’ vergibt, hat nun auch einen Standard für nachhaltige Schuhe lanciert: ’IVN zertifiziert Naturleder’. Dieser gibt Händlern und Verbrauchern die Sicherheit, dass die gelabelten Schuhe umweltschonend, schadstofffrei und sozialverträglich hergestellt sind. Armedangels Armedangels startet Flächenkonzept: Zum Herbst ⁄Winter wird es zunächst in 20 Handelshäusern umgesetzt, darunter bei Hagemeyer in Minden. Tischmodule aus heimischem Rohholz, Patchwork-Teppiche aus recycelten Kelims und handgeschweißte Kleiderstangen aus Kupferrohr bestimmen das Interieur-Design. Gleichzeitig beinhaltet das Konzept der Kölner Eco- und Fair-Fashion-Marke eine Zielmargenvereinbarung sowie die Flächenpflege mit Hilfe von EDI-Monitoring (Warenaustausch, schnelle Nachbestückung). Biobaumwolle wird knapp: Trotz steigender Nachfrage geht das weltweite Biobaumwollangebot zurück. Die Gründe sind vielfältig: Zum Beispiel ist Syrien aufgrund des Bürgerkriegs als Lieferant weggebrochen. Im Hauptlieferland Indien ’verunreinigen‘, wie andernorts auch, zunehmend gentechnisch veränderte Pflanzen von benachbarten Feldern die Bestände. Auch der Zugang zu gentechnikfreiem Saatgut wird schwerer. C&A, Düsseldorf, weltweit größter Abnehmer von Biobaumwolle, warnt vor Lieferengpässen und sucht mehr Mitstreiter in der Branche. Dafür wurde die Broschüre ’Let’s take Bio Cotton to everyone every day‘ aufgelegt. Sie informiert umfassend über den Mehrwert sowie die aktuellen Herausforderungen des Biobaumwollanbaus und zeigt die Chancen für alle Beteiligten in der globalen Lieferkette auf. Download: www.c-and-a.com. SH 28 mb Für Greenshowroom (links, im Bild die Salonshow) und Ethical Fashion Show Berlin bleibt der Stadtteil Mitte gesetzt. Messe-Vorschau Berlin Ethical Fashion Show Berlin und Greenshowroom werden vom 8. bis 10. Juli wieder zentral gelegener Bestandteil der Berlin Fashion Week sein. Zu seiner zehnten Ausgabe kehrt der Greenshowroom, internationale Fachmesse für exklusives nachhaltiges Mode- und Accessoires-Design, in seine Stamm-Location – das Hotel Adlon Kempinski – zurück, das zuletzt nicht verfügbar war. Es ist mehr als eine Rückkehr: „Wir konnten den Ballsaal, den größten Saal des Hotels, für unsere Salonshow buchen. Er bietet das perfekte Ambiente für unser traditionell stark besuchtes Event-Highlight“, freut sich Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies des Veranstalters Messe Frankfurt. Analog dazu erfahren auch die Showrooms weitere Aufwertung: Sie werden nicht mehr in den Hotelsuiten untergebracht sein, sondern rücken in die bisherigen Räumlichkeiten der Salonshow, die so genannten Berliner Salons, mit großzügigerem, lichterem Ambiente auf. Auch die Übergangs-Location, das Kronprinzenpalais, war von den Besuchern im Januar gut angenommen worden. „Doch das Hotel Adlon fügt sich mit seiner verkehrsgünstigen Lage am S- und U-Bahnhof Brandenburger Tor besucherfreundlicher in die Fashion Week und den Shuttle-Service ein“, erklärt Schmidt. Die Ethical Fashion Show Berlin, Plattform für nachhaltig produzierte Street- und Casualwear, stößt derweil im nahe gelegenen ’ewerk‘ an ihre räumlichen Grenzen. Doch auch hier gilt: „Wir möchten nicht aus dem Stadtteil Mitte heraus.“ Wichtige Key-Label werden mehr Fläche als zuletzt belegen, „was ihren erfolgreichen Wachstumskurs dokumentiert“. Mit ’Pearls of Laja‘ und ’L’Herbe Rouge‘ konnten namhafte Neuaussteller gewonnen werden. „Passend zur Fußball-WM werden überdies spannende brasilianische Brands präsent sein“, kündigt Olaf Schmidt an. SH 5∕2014 76365_BTE_05_2014.indd 28 24.04.14 20:01 76365_BTE_05_2014.indd 29 24.04.14 20:01 glosse des monats Revolution im Bundestag Ist Ihnen in letzter Zeit bei TV-Berichten aus dem Deutschen Bundestag etwas aufgefallen? Ich spiele damit weder auf das hohe Niveau der politischen Auseinandersetzung, gesellschaftsumwälzende Entscheidungen (obwohl die Rente mit 63 eventuell das Zeug dazu hätte) noch die Farben der Blazer von Frau Merkel oder die neuesten Haarkolorierungen von Frau Roth an. Nein – der Schlips ist ab! Denn während die ’Repräsentanten des deutschen Volkes‘ oder schlichter die Abgeordneten sich längst kleiden wie ihr individueller Geschmack es ihnen empfiehlt, waren die Schriftführer bis vor kurzem nach wie vor dem Schlipszwang (zur Not auch Fliege oder Entsprechendes) unterworfen. Was Schriftführer tun? Sie sitzen links und rechts neben dem Bundestagspräsidenten vorn im Bundestag, nehmen Anträge entgegen und führen Rednerlisten. Wahrhaft staatstragend also. Den Beginn nahm die Bekleidungsdebatte 2011, als der damalige Schriftführer-Obmann Jens Koeppen zwei Schlipsverweigerer nicht als Schriftführer neben dem Bundestagspräsidenten Platz nehmen ließ, da die „Würde des Hauses“ ohne Krawatte nicht angemessen repräsentiert werde. So alt ist diese Debatte schon. impressum Verlag und Redaktion ITE Institut des Deutschen Textileinzelhandels GmbH Geschäftsführung: Jürgen Dax, Prof. Dr. Siegfried Jacobs Postfach 101865, 50458 Köln Fax: 0221⁄921509-10 www.bte.de www.bte-marketingberater.de [email protected] Verlags- und Redaktionsleitung Prof. Dr. Siegfried Jacobs (SJ) Telefon: 0221⁄921509-40 30 mb Vielleicht ein Thema für die nächste Modedebatte im Bundestag: die angemessene Unterwäsche. Foto: Hanro Wie bereits erwähnt, sieht man das für die Abgeordneten lockerer. Doch das war längst nicht immer so. Viele werden sich noch an den Aufschrei der Empörung erinnern, der dieses Land erschütterte, als Joschka Fischer – Jahre später dann ganz staatsmännisch als Außenminister im feinen Anzugzwirn – 1985 in Hessen in Turnschuhen und ohne Krawatte zum Minister für Umwelt und Energie vereidigt wurde. Schon zuvor probte ein ganz anderer den Krawattenaufstand: Der spätere und inzwischen ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder hielt 1980 als erster Abgeordneter im Plenarsaal eine Rede „oben ohne“ und wurde dafür von der damaligen Bundestagsvizepräsidentin ernsthaft gerügt. Nun aber wurde dieses wichtige Kapitel parlamentarischer Mode-Geschichte zu Ende geschrieben, und die Politik kann sich wieder auf Wesentlicheres konzentrieren. Den Antrag auf Abschaffung des Krawattenzwangs für Schriftführer stellten übrigens zwei Damen: Claudia Roth von den Grünen und Petra Pau von der Linken, das nur als kleine Randnotiz. Und: Die Krawattenverweigerer sollten froh sein, dass ihr „Vorgesetzter“ sich nicht in ganz andere Bereiche ihrer Bekleidung eingemischt hat. Mitarbeiter der Sicherheitskontrolle am Flughafen Köln ⁄Bonn wurden 2011 beispielsweise dazu verpflichtet einfarbige Unterhosen in Weiß oder Hautfarbe zu tragen. Wer das überprüft? Keine Ahnung! UAK Redaktion Anzeigenverwaltung Abonnement Ulrike Ascheberg-Klever (UAK) Telefon: 0221⁄2859645 DOB, Bodywear, Mode mit Funktion Manuela Carlier (MC) [email protected] Telefon: 0221⁄921509-71 Anzeigenpreisliste: Nr. 39⁄Januar 2014 Erscheint monatlich Inland 39,00 EUR (inkl. Versandkosten) Ausland 43,00 EUR (inkl. 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MASSGESCHNEIDERTER RISIKOSCHUTZ AUS EINER HAND der KataG Versicherungsdienst hat sich als Versicherungsmakler auf den besonderen risikoschutz von handels-, Produktions- und dienstleistungsunternehmen spezialisiert. Kostenlose Versicherungsanalyse Günstige Prämien bei optimalem Versicherungsschutz rahmenverträge für betriebliche und private Versicherungen Persönliche Vor-Ort-Betreuung 24h soforthilfe im schadenfall KATAG Versicherungsdienst Stralsunder Str. 5 D-33605 Bielefeld 76365_BTE_05_2014.indd 31 Telefon: (0521) 292-700 Telefax: (0521) 292-799 E-Mail: [email protected] www.katag-versicherungen.de 24.04.14 20:01 76365_BTE_05_2014.indd 32 24.04.14 20:01