Hochtief oder Alto Bajo
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Hochtief oder Alto Bajo
Aktuell Hochtief und der Aufsichtsrat den Aktionären, die Offerte von ACS nicht anzunehmen. Am 3. Februar 2011 knackte ACS die 30 Prozenthürde und hält 33,49 Prozent der Anteile. In dieser Ausgabe liegt der Focus auf die größten Bauunternehmen der Region. Hochtief ist nicht nur das größte Bauunternehmen im Revier, sondern gehört weltweit zu den größten mit über 18 Milliarden Euro Umsatz und den mehr als 66.000 Mitarbeitern. Kein Wunder also, dass ACS gerne von dem großen Kuchen naschen möchte. Der Kampf ist jedoch nicht verloren. Für die Mitarbeiter sind die letzten Wochen und Monate, ähnlich wie im Fall Karstadt, nervenaufreibend. Wie sieht die Zukunft aus? Behalten wir unseren Job? Was passiert mit uns? Die Entscheidung scheint erst am 12. Mai bei der Hauptversammlung zu fallen. Die endgültige Entscheidung liegt dann bei den Aktionären. Bis dahin müssen sich alle noch in Geduld üben und weiterhin hoffen! Heike Born | [email protected] Wirtschaftsspanisch für Anfänger INFO Deutsch Hochtief oder Alto Bajo Der Essener Baukonzern kämpft weiter gegen eine Übernahme von ACS I m März 2007 steigt Acitividades de Construcción y Servicios kurz ACS als Großaktionär bei Hochtief mit 25,08 Prozent der Stimmrechte ein. Der Konzern versichert dem damaligen Hochtief-Chef Hans-Peter Keitel, diesen Anteil nicht weiter auszubauen – Keitel vertraute. Auch Nachfolger Herbert Lüttkestratkötter tat es Anfang 2009, als der Anteil auf 29 Prozent stieg. Ein Fehler? Derzeit sieht es so aus. Florentino Pérez, Besitzer des spanischen Baukonzerns ACS, ist vielen Fußballfans als der Präsident des Spitzenclubs Real Madrid bekannt, bei dem er nicht gerade zimperlich agiert. Häufige Trainerwechsel seiner Ära lassen zumindest darauf schließen. Anderthalb Jahre nach der Erklärung des spanischen Bauriesen, Hochtief nicht schlucken zu 6 REVIER Manager 02/11 wollen, liegt am 16. September 2010 das Übernahmeangebot auf dem Tisch des Vorstandes von Hochtief. Seit dieser Zeit kämpfen Mitarbeiter und Vorstandsebene gegen diese Übernahme. Es wird gehofft, es wird gebangt. Hochtief prüft die Möglichkeit einer Kapitalerhöhung, um den Anteil von ACS zu verwässern. Auch politisch spalten sich die Lager. Die Regierung sieht keinen Grund sich einzumischen, die SPD dagegen schon. Ein weiterer Hoffnungsträger – die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).Wenn sie die Offerte von ACS ablehnt, kann keine Übernahme erfolgen. Doch die BaFin genehmigt den Antrag. Die IG Bau sieht Ende November Hochtief in spanischer Hand. Im Dezember empfehlen der Vorstand die Arbeit der Arbeitnehmer besprechen der Bestand das Defizit die Deflation der Fehlbetrag das Fremdkapital die Führungskraft das Geld das Geschäft die Güter der Gewinn der Kredit der Markt der Preis Prozent die Rate die Rechnung die Schulden die Steuer der Überschuss der Unternehmer verhandeln der Verlust das Vermögen die Verwaltung der Zins Spanisch trabajo empleado discutir inventario déficit deflación déficit deuda ejecutivo dinero;moneda tienda, negocio bienes beneficio crédito mercado precio por ciento Cuato cuenta, factura deuda impuesto excedente empresario negociar pérdida fortuna administración interés Hochtief Aktuell Chronologie der Hochtiefübernahme von ACS März 2007 Acitividades de Construcción y Servicios kurz ACS steigt als Großaktionär bei Hochtief ein. Der Konzern übernimmt 25,08 Prozent der Stimmrechte von der Custodia Holding des Milliardärs August von Finck für rund 72 Euro je Aktie. Der damalige Hochtief-Chef Hans-Peter Keitel betont, ACS habe versichert, den Anteil nicht weiter ausbauen zu wollen. Anfang 2009 ACS hat seinen Hochtief-Anteil auf rund 29 Prozent aufgestockt. Keitels Nachfolger an der Hochtief-Spitze, Herbert Lütkestratkötter, gibt bekannt, dass ACS weiter versichert, den Konzern nicht schlucken zu wollen. 16. September 2010 Der Vorstand von Hochtief bekommt ein Übernahmeangebot von ACS. Der Vorstand will das Angebot prüfen und zu einem gegebenen Zeitpunkt eine Erklärung und Empfehlung dazu abgeben. 22. September 2010 Die Großaktionäre von ACS stellen sich hinter die Übernahmepläne. 23. September 2010 Hochtief sucht neue Anteilseigner. Der Konzern bildet einen Ausschuss des Aufsichtsrats, in dem die beiden ACS-Gesandten außen vor bleiben. Hochtief will Entscheidungen treffen können - ohne dass der Angreifer den Essenern sofort durch seine Vertreter im Aufsichtsrat in die Karten schauen kann. 4. Oktober 2010 Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstandsvorsitzenden Herbert Lütkestratkötter das Vertrauen aus. Lütkestratkötter will die Interessen von Hochtief wahren. Zwei Mitglieder von ACS bekommen die Gelegenheit zu einer Erklärung über das angekündigte Angebot. IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel, der im Hochtief-Aufsichtsrat sitzt, warnt, der Angriff sei wohl nicht abzuwehren, wenn die Finanzaufsicht BaFin das Angebot zulasse. 5. Oktober 2010 Hochtief wehrt sich mit allen Mitteln gegen eine Übernahme. Der Konzern will ACS zwingen, ein Übernahmeangebot auch für die australische Tochter Leighton (Hochtief gehören 54,5 Prozent) abzugeben, was das Vorhaben für die Spanier deutlich verteuern würde. 12. Oktober 2010 Eine weitere Strategie gegen eine Übernahme: Hochtief prüft eine Kapitalerhöhung. Diese würde ACS eine Übernahme erschweren, da sie den Anteil der Spanier verwässert. 14. Oktober 2010 Die Bundesregierung lehnt ein Eingreifen in den Konflikt ACS versus Hochtief ab. 20.Oktober 2010 Hochtief stellt einen Antrag an das Takeovers Panel, das maßgebliche Gremium in Australien bei Entscheidungen im Zusammenhang mit Übernahmeangeboten, über eine Zwangsofferte für die Hochtief-Tochter Leigthon. 8. November 2010 Die australischen Behörden lehnen die von Hochtief geforderte Zwangsofferte für Leighton ab. 19. November 2010 Die ACS-Aktionäre billigen eine Kapitalerhöhung und stärken dem Konzern damit im Übernahmekampf den Rücken. 29. November 2010 Die Aufsichtsbehörde BaFin genehmigt die ACS-Offerte für Hochtief. IG Bau sieht Hochtief schon in den Händen von ACS. 1. Dezember 2010 ACS legt die Übernahmeofferte für Hochtief vor und bietet acht eigene für fünf Hochtief-Aktien. 6. Dezember 2010 Hoffnung für Hochtief im Übernahmekampf. Der Essener Baukonzern gewinnt über eine Kapitalerhöhung Katar als neuen Großaktionär. Das Emirat soll mit knapp 9,1 Prozent einsteigen. Dadurch würde der ACS-Anteil schrumpfen. 8. Dezember 2010 Der Hochtief-Kurs hat nach dem Einstieg Katars deutlich zugelegt. 15. Dezember 2010 Vorstand und Aufsichtsrat von Hochtief empfehlen den Anteilseignern, die ACS-Offerte abzulehnen. ACS bietet daraufhin neun ACS-Aktien für fünf Hochtief-Aktien. 16. Dezember 2010 Der Hochtief- Großaktionär Southeastern, der auch an ACA beteiligt ist, kündigt an, ACS rund zwei Millionen Hochtief-Aktien verkaufen zu wollen. 17. Dezember 2010 Vorstand und Aufsichtsrat empfehlen weiterhin, das ACS-Angebot nicht anzunehmen, trotz der Erhöhung des Angebots. Es ist immer noch zu niedrig. 22. Dezember 2010 Die Industriegewerkschaft Bergbau-Agrar-Um- INFO welt (IG BAU) schließt mit ACS eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit nach einer Übernahme des deutschen Marktführers. Beim HochtiefBetriebsrat sorgt der Schritt der Gewerkschaft für Empörung. 4. Januar 2011 ACS hat nach eigenen Angaben die entscheidende Schwelle von 30 Prozent der Stimmrechte überschritten. Der Anteil sei bis zum Ablauf des freiwilligen Übernahmeangebots am 29. Dezember auf 30,34 Prozent gestiegen. 5. Januar 2011 Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) geht Vorwürfen nach, dass sich der spanische Baukonzern ACS bei der geplanten Übernahme des Essener Wettbewerbers Hochtief möglicherweise mit dem US-Fonds Southeastern Asset Management abgesprochen hat. 11. Januar 2011 Kann eine Gesetzesänderung mit einer Creeping-in Klausel Hochtief noch vor einer Übernahme retten? Heiko Stiepelmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), meint ja. 14. Januar 2011 Hedgefonds wollen ACS die Übernahme erschweren und kaufen massiv Hochtief-Aktien ein. 21. Januar 2011 ACS hält nach Ablauf der weiteren Annahmefrist 31,59 Prozent der Hochtief-Stimmrechte. Die Uhr tickt nun erneut: Ab dem 24. Januar haben die Hochtief-Anteilseigner noch einmal Zeit zu entscheiden, ob sie ACS ihre Aktien endgültig überlassen. 3. Februar 2011 Etappensieg für ACS. Das spanische Bauunternehmen hält jetzt 33,49 Prozent der Hochtief Aktien. Letzte Hoffnung für Hochtief das eine Übernahme doch nicht zustande kommt: Die Aktionäre müssen die drohende Abstimmungsmehrheit der Spanier bei der Hauptversammlung am 12. Mai verhindern. Siegfried Müller, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats von Hochtief gibt sein Amt auf, bleibt aber Betriebsratschef der Essener Unternehmenszentrale. Herbert Lüttkestratkötter kündigt im Interview der WAZ an, im Unternehmen bleiben zu wollen, wenn er weiterhin unabhängig die Strategie des Unternehmens durchsetzen könne. 12.Mai 2011 Hochtief-Hauptversammlung und vielleicht letzte Möglichkeit eine Übernahme zu verhindern! revier Manager 02/11 7