de 20/2005 2. Oktober-Heft
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www.de-online.info Der Elektro- und Gebäudetechniker 20/2005 GEBÄUDETECHNIK Lösungen für das barrierefreie Wohnen ELEKTROINSTALLATION Auswahl von RCD: Typ A oder B? INFORMATIONSTECHNIK IFA 2005: Multimedia und ITK wachsen weiter zusammen D 4785 PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt · Postfach 10 28 69 · 69018 Heidelberg AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Lichtschranken mit Lichtleiter-Technik BETRIEBSFÜHRUNG Unternehmensziel Schuldenabbau »10 Jahre String-Wechselrichter für PV-Anlagen« ORGAN DES ZVEH Editorial Alte Tugenden sind immer modern V iel zu viele beklagen sich über die schlechte Wirtschaftslage. Schuld seien die Globalisierung, die hohen Lohnnebenkosten, die Konsumverweigerung hier zu Lande und die fehlenden Aufträge. Ach ja, und die Politik und das Steuerrecht – die ganze Palette eben. Es ist noch nicht allzu lange her, da sagte Bundespräsident Horst Köhler, dass wir mehr deutsche Produkte kaufen sollen. Ein mutiger Satz, finde ich, den man noch vor ein paar Jahren hätte so nicht sagen dürfen. Die Nachricht höre ich wohl, doch allein der Glaube fehlt. Oder kennen Sie ein hier zu Lande gefertigtes Handy? Na bitte. Doch irgendwie gebe ich die Hoffnung nicht auf, noch nicht. Ich, Optimist durch und durch, mache also – wie übrigens fast jedes Jahr – Urlaub in Deutschland. Wetter hin oder her. Das Geld muss unter die Leute, und es muss hier bleiben, sonst wird es nie etwas – davon bin ich felsenfest überzeugt. Köhler hat Recht. Mir kommt ja eine ganze Menge zu Ohren, und das ist auch gut so. Manches lässt mich allerdings schon arg zweifeln. Als ich der Inhaberin eines großen Hotels an der Ostseeküste erzähle, wo ich mein Brot verdiene, beklagt sie sich, dass der »Elektriker«, bei dem sie seit Jahr und Tag alles machen lässt, noch niemals bei ihr zum Essen war. »Da stimmt doch das Geben und Nehmen nicht«, sagt sie, die ihn mit einem großen Hotelkomplex beauftragt hat. Ich kann ihre Wut gut verstehen. Später schlage ich vor, beim nächsten Auftrag einen anderen Elektrohandwerker zu berücksichtigen. Ihr Mann lehnt ab, man wolle doch die heimischen Betriebe de 20/2005 unterstützen. Das ehrt ihn, hilft ihm und seiner Frau aber nicht weiter. Was wäre denn dabei, wenn besagter Handwerker dort mal zum Essen hingehen würde? »Und ob das Essen schmeckt oder nicht, ist in diesem Moment vollkommen nebensächlich«, sagt meine Freundin, selbst Gastwirtin, als ich ihr das erzähle. Noch denke ich, das wäre ein Einzelfall, doch meine Freundin bestärkt die Aussagen der Kollegin. Was früher ganz selbstverständlich war, nämlich dass auch die Handwerker ihren Kunden regelmäßig etwas Gutes tun, scheint heute nicht mehr gefragt zu sein. »Vor allem die Jugend lässt das schleifen«, sagt sie. »Entweder sie machen es aus Trotz nicht oder sie erkennen nicht das Potenzial, das dahinter steckt.« Sie erzählt viel von dem menschlichen Aspekt, vom persönlichen Kontakt und von den emotionalen Beziehungen und Bindungen, die eine große Chance fürs Geschäft sind. »Wir haben unsere Handwerker noch nie nach dem Preis gefragt. Wir nehmen immer die gleichen. Und der Malermeister kommt mit der ganzen Familie zu Weihnachten zum Essen, der kennt die alten Tugenden«, berichtet sie und dass einer, der sich nur selten bei ihr sehen lässt, sich nicht zu wundern braucht, wenn die Aufträge ausbleiben. Sie weiß nicht, ob es so etwas wie einen Knigge für Handwerker gibt, würde ihn aber sehr begrüßen. Was früher gut und richtig war – eine Selbstverständlichkeit und eine Ehrensache – kann heute nicht so verkehrt sein, meine auch ich. Christiane Decker Redakteurin Die Kunden wollen gepflegt und gehegt sein. Ein einfaches »Ich wollte mich mal erkundigen, ob was anliegt« hat noch nie gereicht – erst recht nicht heute. 3 de 20 / 2005 Inhalt 3 Alte Tugenden sind immer modern Der Elektro- und Gebäudetechniker 80. JAHRGANG Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. 6 6 6 7 8 10 11 11 14 14 Mit »Elektrotreff« zur professionellen Homepage Metallnotierungen Legrand und BTicino sind jetzt ein Unternehmen Übernahme der Moeller-Firmengruppe abgeschlossen Umsatzrekord im Bereich Zentralwechselrichter »Volks-Bus«-Aktion mit Sonderkonditionen Risikohinweis für Anti-Panik-Mehrfachverriegelungen 25 Jahre Ankaro Sagem bezieht neue Räumlichkeiten Dienst für das Handwerk: Der Vertrauenskreis Elektro 15 15 17 18 19 Stilllegung einer elektrischen Anlage durch Elektrofachkraft Prüfung von ME-Geräten Konzessionsfragen bei kommunalem Angestelltenverhältnis Außensteckdose unter Wasserhahn Thermische Wirkungen von Störlichtbögen beim Bearbeiten unter Spannung Konzessionen bei VNBs Zugluft durch Hohlraumdosen Sind Brandmelder neuerdings Pflicht? Berichtigung Verantwortliche Elektrofachkraft Kompetenzen eines VBNs – Qualifikation der Elektrofachkraft für RWA und Brandmeldeanlagen – Zusatzanfrage (2) 32 Alten- und behindertengerechtes Wohnen – ein Markt mit großem Potenzial. Wir beschreiben die Inhalte der dazu neu herausgegebenen Richtlinie VDI 6008:2005-08. 20 21 22 22 23 24 58 Auf jedem dritten landwirtschaftlichen Hof gibt es schwer wiegende Mängel mit erhöhter Brand- oder Unfallgefahr. Wiederholungsprüfungen sind hier nicht lästige Pflicht, sondern sinnvolle Vorsorge. 26 30 Neuheiten von der Messe Elektrotechnik (2) Multimeter oder Spannungsprüfer? Wann nimmt man welches Gerät? 32 Barrierefreie und behindertengerechte Lebensräume Anforderungen an die Elektro- und Fördertechnik Die neue Internetadresse des OnlineAuftrittes von »de« lautet ab sofort: www.de-online.info 35 String-Technik in der Photovoltaik Stand der Entwicklung und Ausblick ANZEIGE TITELSEITE Titelbild: SMA 4 de 20/2005 43 Elektrische Sicherheit in landwirtschaftlichen Betrieben 48 EMV-taugliche Elektroinstallation Netzsysteme und Schutzmaßnahmen 54 Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen Typ A oder B 61 Schutz privater Sat- und Antennenanlagen 59 Fahrzeug-Trenntransformator ohne Einschaltstromspitze 60 Service und Wartung von Windenergieanlagen ... 62 IFA 2005 im Zeichen der Konvergenz CE- sowie IT- und TK-Anwendungen verschmelzen 68 Wann kommt das Hochzeilen-Fernsehen Private und Öffentlich-Rechtliche verhalten sich abwartend 71 Blick durchs geschlossene Edelstahlgehäuse Ein Trend für robuste Näherungsschalter 74 Vielseitiger als vermutet Warum stehen Lichleiter-Lichtschranken im Schatten 79 Sägeblätter schneller schleifen Anwendung für Multifunktionsdisplay 82 Die Crux mit zahlungsunfähigen Kunden Alles rechtens? Folge 55 83 86 Aktuelle Dokumentation dank CAD Schuldenabbau als Unternehmensziel Zukunftssicher mit positivem Eigenkapital Alles rechtens? Folge 52 90 94 100 101 102 Regeln der Technik Neue Produkte Fachliteratur Termine Vorschau iG GELERNT IST GELERNT Die Aus- und Weiterbildung gibt es ab Seite 103 de 20/2005 G 5 Aktuell Mit »Elektrotreff« zur professionellen Homepage Metallnotierungen Datum Kupfer 323,45 - 330,78 29.08.2005 323,52 - 330,86 30.08.2005 331,14 - 338,54 31.08.2005 331,36 - 338,76 01.09.2005 319,53 - 326,81 02.09.2005 324,81 - 332,00 05.09.2005 320,27 - 327,46 06.09.2005 322,83 - 330,07 07.09.2005 319,15 - 326,39 08.09.2005 318,44 - 325,71 09.09.2005 310,87 - 318,15 12.09.2005 317,03 - 324,37 13.09.2005 318,33 - 325,68 14.09.2005 316,71 - 324,06 15.09.2005 314,31 - 321,69 16.09.2005 314,19 - 321,55 19.09.2005 313,02 - 320,45 20.09.2005 326,69 - 334,10 21.09.2005 326,71 - 334,10 Blei in Kabeln 94.29 - 93,46 KURZ NOTIERT RoHS-Richtlinie vorfristig erfüIlt Erst am 1. Januar 2006 wird sie in vollem Umfang wirksam – doch bereits jetzt erfüllt die E-M-C Direct GmbH & Co. KG mit den von ihr vertriebenen Standard-Elektroinstallationsartikeln alle Anforderungen der RoHS-Richtlinie. Die Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in elektronischen und elektrotechnischen Geräten beinhaltet einige wesentliche Stoffverbote. Dies betrifft insbesondere die Reduktion der Verwendung von Blei, Cadmium, Chrom VI, Quecksilber und bromierter Flammschutzmittel. Die Richtlinie soll die Menge toxischer Stoffe und die davon ausgehenden Gefahren reduzieren. Bei E-M-C Direct hatte sie Auswirkungen auf die Produktgruppen Kabelbinder und Schrumpfschläuche mit selbstverlöschender Wirkung und auf Kabelverschraubungen sowie die Kennzeichnungssysteme für den Schaltanlagenbau. www.e-m-c-direct.de 6 Seit Anfang des Jahres bietet die Deha Elektrohandelsgesellschaft ihren »Elektrotreff« an. Mit diesem Marketinginstrument können Handwerker, Fachhändler und Installa- tionsbetriebe aus der Elektrobranche ihren eigenen, professionellen Internetauftritt gestalten. Etwa 2500 Webvisitenkarten und 350 Homepages wurden bereits von der Deha für das Handwerk gestaltet. Alle bisher realisierten Internetseiten verzeichnen zusammen einen Zugriff von durchschnittlich 500 000 Hits pro Monat, in Spitzenzeiten sind es bis zu 45 000 Hits an einem Tag. Über die Möglichkeiten und Chancen von »Elektrotreff« informieren können sich Fachhändler und Elektromeister bei den Fachberatern der einzelnen Deha-Unternehmen Alexander Bürkle GmbH & Co. KG, Adalbert Zajadacz GmbH, Emil Löffelhardt GmbH & Co. KG, Hardy Schmitz GmbH & Co. KG und Oskar Böttcher GmbH & Co. KG oder direkt unter www.elektrotreff.de Legrand und BTicino sind jetzt ein Unternehmen Die Soester Unternehmen Legrand GmbH und Seko BTicino GmbH haben sich zum 1. September 2005 zusammengeschlossen. Die Legrand-BTicino GmbH unter der Geschäftsleitung von Harald Scheufler bündelt damit ihre Produkt- und Vertriebskompetenz im Elektrofach- vertrieb. Die Fusion der bislang eigenständigen Gesellschaften war bereits seit längerem geplant. Die Aktivitäten von Legrand-BTicino konzentrieren sich im Wesentlichen auf den Wohnungsneubau und den Renovierungsmarkt. Die Marke Legrand steht hier für Schal- terprogramme sowie Verteilereinbaugeräte und Zeitschalttechnik. Von BTicino kommt die Türkommunikationstechnik, die sich besonders durch ihre innovative Zwei-Draht-Technologie auszeichnet. www.legrand.de www.bticino.de Auf’s Dach gestiegen Im Rahmen einer stimmungsvollen Feier hat die Wagner & Co Solartechnik GmbH eine 250-kW-Solarstromanlage auf dem Dach ihres Produktionsund Logistikzentrums in Kirchhain eingeweiht. Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie Mitarbeiter und Partner des Unternehmens nahmen an der Einweihungsfeier teil und sorgten mit ihren Beiträgen für einen interessanten und anregenden Tag. Für die Solaranlage wurde auf dem sanierungsbedürftigen Flachdach des Firmengebäudes ein optimal nach Süden ausgerichteter Dachstuhl gebaut. Auf circa 2000m2 wurden 1330 Solarmodule vom Typ »BP 7175 S« installiert. Die Module von BP Solar arbeiten mit der »Real-Power«- Quelle: Wagner & Co 26.08.2005 Quelle: Deha (DEL-Notierungen) Technolgie für hohe Erträge. »Rechnerisch können wir jetzt etwa 70 Haushalte oder unser gesamtes Unternehmen an den Standorten Cölbe und Kirchhain mit Strom versorgen – sauber und ökologisch«, so re- sümiert Projektleiter Karsten Tent. Der Ertrag der 250-kWSolarstromanlage wird in das öffentliche Netz eingespeist und entsprechend dem Energieeinspeisegesetz vergütet. www.wagner-solartechnik.de de 20/2005 Aktuell Steuerungsplattform eröffnet neue Anwendungsbereiche Eine neue Technologie für Netzwerke in der Steuerungs- und Regelungstechnik stellt die Echelon Corporation mit der »Pyxos«Plattform vor. Die Technik kann in Bürogeräten, in der Gebäudeautomation, in Verkaufsautomaten, aber auch in Industriemaschinen installiert werden. Sie basiert auf so kleinen, preiswerten und einfach anzuwendenden Komponenten, dass sie sogar in Werkstoffe und Geräte integriert werden kann, die ursprünglich gar nicht für Vernetzung vorgesehen waren. Denkbar sind Applikationen in Teppichböden, Büromöbeln oder Bekleidung. Bei der »Pyxos«-Plattform konfigurieren sich die Geräte automatisch, um funktionsfähige Netzwerke zu bilden. Damit ist diese Technologie auch für die Anwendung durch technische Laien geeignet. Darüber hinaus kann die Plattform unproblematisch in LonworksNetzwerke integriert werden, da sie mit diesen voll kompatibel ist. »Wir glauben, dass die Kombination von Lonworks und »Pyxos« rund 10 Mrd. Geräte umfassen wird, versteckt in Anlagen, Möbeln, Kraftfahrzeugen und anderen Anwendungen«, erklärt M. Kenneth Oshman, Chairman und CEO von Echelon. www.echelon.com Weiterbildungsangebot für Unternehmensnachfolger/-innen Zukünftige Unternehmer/innen im Bereich der Elektro- und Informationstechnik stehen vor großen Herausforderungen, wenn sie ein erfolgreiches Unternehmen übernehmen und führen wollen. Hierfür ist eine grundlegende, praxisnahe, fundierte und breit gefächerte Ausbildung unverzichtbar. Speziell für künftige Unternehmer bietet das bfe-Oldenburg eine Fortbildung zum /r »Fachplaner / in für Elektround Informationstechnik« an. Die Teilnehmer erwerben während der zweijährigen Weiterbildung drei anerkannte Abschlüsse: Meister /in, Betriebswirt/in (HWK) und Fachplaner/in für Elektround Informationstechnik. Nach dem ersten Jahr legen die Teilnehmer ihre Meisterprüfung ab. Nahtlos folgt dann eine fünfmonatige Ausbildung zum/r Betriebswirt/in (HWK). Hier vermitteln die Ausbilder aktuelles betriebswirtschaftlide 20/2005 ches Fachwissen, das aufbauend zum Meisterwissen eine Vertiefung der kaufmännischen Kernkompetenzen darstellt. Anschließend folgt die Ausbildung zum/r Fachplaner/in für Elektro- und Informationstechnik. Sie befasst sich u. a. mit Automatisierungstechnik, Leistungselektronik, Mess- und Regelungstechnik, Lichtwellenleitertechnik, Gebäudeautomation, Kommunikations- und Informationstechnik, dem technischen Englisch und der Projektplanung und Dokumentation mit CAD-Software. Darüber hinaus werden Themen wie Fachkalkulation, Angebots- und Auftragsabwicklung sowie die Nachkalkulation behandelt. Am Ende des Lehrgangs sind die Teilnehmer/innen in der Lage, einen Handwerksbetrieb mit überdurchschnittlich hohen Anforderungen zu führen. www.bfe.de Stadt am grünen Strom Wo vor Jahren noch Müll gelagert wurde, wird jetzt sauberer Strom erzeugt. Auf dem Gelände der Altdeponie Neu Wulmstorf, im Süden Hamburgs gelegen, ist die bislang größte PhotovoltaikAnlage der Hansestadt entstanden. Die von der Stadtreinigung Hamburg gemeinsam mit dem Sharp-Partner SunEnergy GmbH errichtete Anlage erzeugt 500 kW Sonnenstromleistung. Das ent- spricht dem jährlichen Strombedarf von über 100 Haushalten. Auf einer Fläche von 4 100 m2 kommen dabei 3 132 polykristalline 160-WSolarmodule von Sharp zum Einsatz. Neben der Photovoltaikanlage erzeugen in Neu Wulmstorf drei Windräder und ein DeponiegasBlockheizkraftwerk Strom für Hamburg. www.sharp-solar.de www.sunenergy-gmbh.de Übernahme der MoellerFirmengruppe abgeschlossen Die unabhängige Fondsmanagementgesellschaft Doughty Hanson & Co. hat den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Moeller Firmengruppe vollzogen. Dazu hat das Unternehmen die Mehrheitsbeteiligung zum Kaufpreis von 1,1 Mrd. €, einschließlich Pensionsverbindlichkeiten und Finanzschulden, von der Private-Equity-Gesellschaft Advent International erworben. Advent hält zukünftig eine Minderheitsbeteiligung von 15% an Moeller, die übrigen Anteile liegen beim Management des Unternehmens. Claus Felder von Doughty Hanson erklärte: »Wir freuen uns, die Moeller Firmengruppe nach der sehr erfolgreichen Restrukturierung der letzten zwei Jahre in unser Portfolio übernommen zu haben. Wir werden das Management dabei unterstützen, die Kernkompetenzen und die Wettbewerbsfähigkeit von Moeller weiterzuentwickeln und die Erschließung von Wachstumspotenzialen in Osteuropa und Asien voranzutreiben.« Als erste konkrete Maßnahmen stehen die Eröffnung eines neuen Logistikzentrums in Tschechien, der Aufbau einer Fertigungsstätte in Indien sowie die Eröffnung einer Landesgesellschaft in Bulgarien unmittelbar bevor. Im ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres (Mai bis Juli 2005) konnte die Moeller-Firmengruppe die gute Entwicklung des Vorjahres fortsetzen. So ist, bezogen auf das Kerngeschäft, ein Plus von rund 10% beim Ergebnis (EBITDA) zu verzeichnen. www.moeller.net www.doughtyhanson.com 7 Aktuell Umsatzrekord im Bereich Zentralwechselrichter Unternehmenssport dient der Fitness, baut Stress ab und fördert das Gemeinschaftsgefühl. Betriebssport kann dazu beitragen, arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhüten. Mit der neuen DVD »Unternehmen in Bewegung« wirbt die Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik (BGFE) für sportliche Betätigung. Sie informiert dar- In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2005 hat die SMA Technologie AG, Hersteller systemtechnischer Komponenten für Solarstromanlagen (Wechselrichter und Anlagenüberwachung), erheblich mehr Zentralwechselrichter der Produktserie »Sunny Central« in der Leistungsklasse ab 100kW verkauft, als dies zu Jahresbeginn absehbar war. Mit einem Zuwachs von circa 75% ausgelieferter Geräteleistung liegt SMA damit deutlich über dem Vorjahresniveau, obwohl schon das Jahr 2004 für die gesamte Branche außerordentlich erfolgreich verlaufen ist. Ermöglicht wurde diese Entwicklung durch mehrere Bestellungen für Großprojekte. Allein im Juli wurden Zentralwechselrichter mit einer über, wie Sport sicher und gesundheitsfördernd ausgeübt und sinnvoll im Unternehmen organisiert werden kann. Für BGFE-Mitglieder kostet die DVD 10,00 €, für Nichtmitglieder 25,00 € plus 3,50 € Versandkosten. Bestellungen unter: Tel.: (0221) 37 78-10 30 E-Mail: [email protected] www.bgfe.de Sichere Stromversorgung im Tunnel Ein Mega-Bauprojekt wird derzeit mit der Bahnlinie »Neue Alpentransversale« (NEAT) realisert. Allein auf den fünf Baustellen des Gotthard-Basistunnels (57km) arbeiten zurzeit rund 1800 Personen aus zwölf Nationen. Aufgrund dieser Dimensionen bestehen an die Ausstattung der Baustellen die hohen Sicherheitsanforderungen von Arbeitsstätten. Beim Bau der ersten NEAT-Bahnstrecke, die durch den Lötschberg-Basistunnel mit 33 km Länge führt, kommt deshalb ein speziell entwickeltes Sicherheitskabel der Dätwyler Kabel+Systeme zum Einsatz. Das Spezialkabel »Pyrofil flex« speist vor allem kleinere Baumaschinen, Leuchten und andere temporäre Verbraucher. Es ist nicht nur halogenfrei, sondern auch schwer entflammbar und raucharm. Darüber hinaus weist es eine geringe Brandfortleitung auf und bietet im Brandfall Kurzschlussfestigkeit. Das Kabel erlaubt sehr enge Biegeradien und gewährleistet somit die Flexibilität, die bei Bauarbeiten unabdingbar ist. Bislang hat Dätwyler rund 50 km des Sicherheitskabels ausgeliefert, weitere etwa 50 km werden in den kommenden Monaten folgen. www.daetwyler.net Quelle: Alpentransit Sport und Gesundheit im Betrieb Am 9. September 2005 ging auf dem SMA-Firmengelände die größte gebäudeintegrierte Solarstromanlage im Land Hessen in Betrieb Gesamtleistung von 5,5MW ausgeliefert. Dabei steigt der Anteil südeuropäischer, insbesondere spanischer, Investoren deutlich an. SMA entwickelt und fertigt Wechselrichtereinheiten, die auf die Einspeisebedingungen der einzelnen Länder zugeschnitten sind. www.sma.de VERANSTALTUNGEN, KONGRESSE UND ROADSHOWS Seminarreihe zu Industrial Ethernet Unter dem Titel »Industrial Ethernet: Ihr Weg in die offene Automation« bietet die Weidmüller Akademie bis zum 10. November 2005 eine umfangreiche Seminarreihe an. Alle Seminare werden in Gruppen mit maximal 15 Teilnehmern in Detmold durchgeführt. Auf Wunsch veranstaltet die Weidmüller Akademie die Seminare auch bei Interessenten vor Ort. Die Referenten kommen aus dem »Center Verteilte Systeme« der Universität Magdeburg. Die Teilnahmegebühr pro Person beträgt 340,00€ (zzgl. MwSt). Bei der Anmeldung zu mehr als einem Seminar wird ein Rabatt von 15% auf die Teilnahmegebühr gewährt. Weitere Informationen und Download der Anmeldeunterlagen: www.weidmueller.de Quelle: Alpentransit Internationale Patentrechttagung Beim Bau der »Neuen Alpentransversale« speist ein spezielles Pyrofil-Sicherheitskabel vor allem kleinere und temporäre Verbraucher. 8 Mit den wirtschaftlichen Seiten des gewerblichen Rechtsschutzes im In- und Ausland beschäftigt sich am 15. November 2005 eine Fachtagung im Haus der Technik in Essen. Es bedarf langjähriger Erfahrung, um in Unternehmen Schutzrechte effizient zu nutzen. Die durch gewerblichen Rechtsschutz geschaffenen Monopole sollen ablesbare Vorteile erbringen. Hierzu muss planmäßig ein Schutzrechts-Management aufgebaut werden. Die Referenten dieser Tagung zeigen praxisnah, wie man dieses realisiert und welche unterschiedlichen Strategien eingesetzt werden können. Dargestellt werden an Beispielen die Probleme und Lösungen kleinerer, mittlerer und größerer Unternehmen. Die Tagung informiert darüber, wann es sich lohnt, Verletzer anzugreifen und welche Verhaltensweisen bei Verletzungen fremder Schutzrechte erfolgreich sind. Informationen und Anmeldungen unter: www.hdt-essen.de de 20/2005 Aktuell PERSONALIEN Nach 46 Jahren für Fränkische in den Ruhestand Fast 35 Jahre hat Theo Horn als Vertriebsleiter für die Fränkischen Rohrwerke den Markt für Elektroinstallationsrohre mit geprägt. Nun hat er – nach insgesamt 46 Berufsjahren – sein Amt in jüngere Hände gelegt und seinen »Unruhestand« angetreten. Theo Horn hat mit seinem Engagement großen Anteil am Erfolg des Unternehmens. Im Segment Technische Wellrohre für Automotive, Hausgeräte und Spezialanwendungen – heute ein eigenständiger Bereich des Königsberger Rohrspezialisten – hat er beachtliche Aufbauarbeit geleistet. Die Nachfolge im Bereich Elektrosysteme bei Fränkische hat zum 1. August 2005 Bernd Späth angetreten, der auf Grund seiner bisherigen Tätigkeiten als Vertriebsleiter bei namhaften Unternehmen der Elektrobranche den Markt kennt und das entsprechende Know-how mitbringt. www.fraenkische.de Ulrich Mietschke ist Präsident der AG Kreishandwerkerschaften Elektroinstallateurmeister Ulrich Mietschke wurde zum Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Kreishandwerkerschaften in der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Er tritt damit die Nachfolge des vor einem Jahr verstorbenen Hans Sievers an. Seit 2002 war Mietschke bereits Vizepräsident der AG. Er ist seit 1987 in der Standesorganisation des Handwerks tätig. Damals wurde er zum Obermeister seiner Innung gewählt. Heute ist er Landesinnungsmeister des Verbandes der elektro- und informationstechnischen Handwerke Schleswig-Holsteins. Seit 1993 arbeitet Mietschke als Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Ostholstein/Plön. Seine wichtigste Aufgabe als Präsident der AG Kreishandwerkerschaften sieht er in der zukunftorientierten Positionierung der Kreishandwerkerschaften, besonders mit Blick auf die wieder einmal aktuellen Diskussionen über eine Reform der Handwerksorganisation. 10 »Volks-Bus«-Aktion mit Sonderkonditionen Mit einem Preis von 19590€ für einen Transporter-Kasten und 20900€ für einen Transporter-Kombi läuft derzeit eine Sonderaktion von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) und Bild.T-Online. Bis 29.Oktober 2005 gibt es beide Modelle kurzzeitig mit Preisvorteilen von bis zu 5000€ und bis zu 5700€. Die Aktion, die VWN und Bild.T-Online mit dem Slogan »Doppelspitze für den Aufschwung« bewerben, soll an Wirtschaftswunderzeiten erinnern. Schon in den 50er Jahren war der VW-Bus das Symbol für den wirtschaftlichen Aufschwung und galt als der Lastesel eines Landes im Wiederaufbau. »Auch heute brauchen wir Lastesel für den Aufschwung. Für Menschen mit wirtschaftlichem Mut und begrenzten Mitteln haben wir die diese Lösung konzipiert«, sagt dazu Dr. Michael Kern, Vertriebsvorstand bei VWN. »Wir wollen mit der Aktion ‘Volks-Bus’ vor allem Handwerker, Kleinbetriebe und Vereine gewinnen.« www.volksbus.de Ausgezeichnete Kabelbox In seiner Oktoberausgabe hat das Fachmagazin »Digital Fernsehen« den digitalen Kabelreceiver »Digit MF4-K« mit der Bestnote »sehr gut« getestet. Neben technischen Werten standen beim Test die intuitive Bedienung und die starken Zusatzfeatures des Digitalreceivers aus dem Hause TechniSat im Blickpunkt. So hob das Magazin vor allem den Installationsassistenten »Autoinstall« zur kinderleichten Ersteinrichtung, den automatischen Programmsuchlauf und das automatische Firmware-Update via Kabelnetz hervor. Als bemerkenswert unterstrich die Testredaktion, dass beim integrierten elektronischen Programmführer »SiehFern Info« auch für solche Programme Informatio- nen vorliegen, die von sich aus keine Hinweise zu ihren Sendungen einspeisen. Standardmäßig bietet der »Digit MF4-K« das Entschlüsselungssystem Conax mit einem Kartenleser und ist dadurch für den Empfang der Pay-TV-Pakete »visAvision« und »KabelKiosk« geeignet. Zusätzlich steht ein CommonInterface zur Aufnahme eines CI-Moduls zum Entschlüsseln anderer Pay-TV-Angebote zur Verfügung. Der Receiver ist in der Variante »Digit MF4-S« auch für den digitalen Satellitenempfang erhältlich. www.technisat.de Neue Arbeitsplätze in Schleswig Bei der 1998 gegründeten und auf die Fertigung von elektronischen Leistungsmodulen spezialisierten Danfoss Silicon Power stehen die Zeichen auf Wachstum. So will das Unternehmen am Standort St. Jürgen in Schleswig 53 neue Arbeitsplätze schaffen. Insgesamt wird Danfoss in den kommenden drei Jahren 8,8Mio. € in den Standort investieren, um die notwendigen Erweiterungen entsprechend der steigenden Dietrich Austermann, Wirtschaftsminister von SchleswigHolstein (links), übergibt Claus A. Petersen die Fördermittel des Landes zum weiteren Ausbau der Fertigung in Schleswig Nachfrage durchzuführen. Das Land Schleswig-Holstein fördert dieses Investitionsprojekt mit 1,58 Mio. €. Den Zuwendungsbescheid des Landes erhielt das Unternehmen während eines Besuchs durch den Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, Dietrich Austermann. Bereits heute arbeiten mehr als 70 Mitarbeiter in der Fabrik in Schleswig. http://siliconpower. danfoss.com de 20/2005 Aktuell Risikohinweis für Anti-PanikMehrfachverriegelungen Bild: Winkhaus Gruppe Im Rahmen kontinuierlicher Marktbeaobachtung haben Winkhaus Sicherheitssysteme, Münster, und Winkhaus STV, Meiningen, festgestellt, dass sich Notausgangs- oder Paniktüren, die mit Anti-PanikMehrfachverriegelungen und Anti-Panik-Mehrfachverriegelungen von Winkhaus erkennt man an einer Kennzeichnung auf dem Stulp. Diese Kennzeichnung lautet: CE EN 1125 37601321A oder CE EN 179 37601341A. Winkhaus Profilzylinder erkennt man an dem Firmenlogo, das auf der Frontseite eingestanzt ist. Sollte sich auf dem Profilzylinder kein Firmenlogo befinden, müssen Mitarbeiter der Winkhaus-Hotline klären, welcher Profilzylinder eingesetzt wird Winkhaus-Profilzylindern mit Freilauffunktion ausgestattet sind, in Einzelfällen nicht öffnen lassen. Auch wenn Profilzylinder mit Freilauffunktion von anderen Herstellern in Anti-Panik-Mehrfachverriegelungen von Winkhaus eingesetzt werden, kann es in Einzelfällen zur Blockade kommen. Das geschilderte Problem tritt nur dann auf, wenn der Schlüssel beim Verschließen der Notausgangs- oder Paniktür vor einer vollständigen Durchführung des Schließvorgangs (Durchschließen) abgezogen wurde. Die Blockade der Tür kann verhindert werden, wenn die Schließbewegung mit dem Schlüssel vollständig bis zum Anschlag ausgeführt wird. Für den Kundendialog zu diesem Thema wurden eine kostenfreie Hotline (montags bis freitags 8.00 bis 19.00 Uhr), eine E-Mail-Adresse und eine Internetseite eingerichtet: Hotline: (08 00)1 18 21 22 E-Mail: [email protected] Internet: www.winkhaus.de/ risikohinweis 25 Jahre Ankaro Das Ziel, ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis in Verbindung mit solider Qualität anzubieten, und der Anspruch, als flexibler Mittelständler unkonventionell und schnell auf Markttendenzen zu reagieren – diese zwei Faktoren dominieren die Firmenphilosophie des Unternehmens Ankaro Otto Wolf und sind die Basis des 25jährigen erfolgreichen Bestehens des Unternehmens. Im März 1980 wurde die Firma Ankaro Otto Wolf mit Sitz in Dortmund gegründet und 1987 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Ausgehend von den im Gründungsjahr vorrangig vertriebenen Produkten (Antennen, Kabeln und Rotoren), entschied man sich 1981 für den Aufbau einer eigenen Entwicklung und Produktion. Investitionen in die Herstellung, starkes Engagement in der Produktentwicklung sowie die Einführung moderner Lager- und Fertigungstechniken führten zur Errichtung eines neuen Firmenkomplexes in Lünen, der 1990 bezogen wurde. Heute umfasst das Liefer- und Fertigungsprogramm: • Satelliten-Verteiltechnik, • Empfangsantennen für TV und Rundfunk, • Breitbandkommunikationstechnik und • Zubehör für die Antennenanlagen-Installation. Neu- und Weiterentwicklungen werden von der Entwicklungsabteilung über CAD-System konzipiert und bis zum Serienprodukt kontinuierlich betreut. Die moderne Fertigung, z.B. mit Platinen-Bestückungsanlagen in der neusten Siemens »Siplace«-Generation, gewährleistet eine effiziente Produktion mit anschließender Qualitätsprüfung. Das gut ausgebaute Vertriebsnetz ermöglicht eine kontinuierliche Betreuung der Großhandelskunden aus dem Rundfunk-, Fernseh- und Elektromarkt sowie dem Elektroinstallationshandwerk. Ankaro setzt gezielt auf den Ausbau internationaler Märkte in Europa, im Mittleren und Fernen Osten, Nordafrika und Südostasien. www.ankaro.de Das Ankaro-Werk in Lünen AMA-Fachverband mit neuen Leistungsverzeichnissen Nahezu seit seiner Gründung gibt der AMA-Fachverband für Sensorik e.V. unter der Überschrift »Wer bietet welche Produkte oder Dienstleistungen an« ein Leistungsverzeichnis seiner Mitglieder heraus. In diesem Jahr erschien die Publikation zum 22. Mal in gedruckten Form, aber zusätzlich auch im Internet. Da man zur Beurteilung von Dienstleistungsangeboten de 20/2005 mehr als nur Nomenklaturstichworte braucht, wird das Leistungsverzeichnis seit fast zehn Jahren von zwei speziellen Druckschriften flankiert, die sich auf den Know-howTransfer bzw. auf die Auftragsfertigung beziehen. Auch diese Publikationen hat der AMA-Fachverband neu aufgelegt. Das Verzeichnis »Knowhow Transfer für Mikrotech- nologien in Sensorik und Messsystemen« erschien in seiner 5. Auflage. Auf jeweils zwei Seiten beschreiben hier 34 Institute und Firmen ihre Kernkompetenzen und bieten sich als Partner für den Wissenstransfer an. Zum vierten Mal erschien das Verzeichnis »Auftragsfertigung für Mikrotechnologien in Sensorik und Messsystemen«. In dieser Broschüre be- schreiben auf jeweils zwei Seiten 16 Firmen und Institute ihre Fertigungskompetenz und bieten sich als Partner für die Serienproduktion an. Beide Verzeichnisse können kostenlos bei der AMAGeschäftsstelle angefordert werden. Sie können aber auch als inhaltlich identische PDFDateien von der AMA-Website herunter geladen werden: www.ama-sensorik.de 11 Aktuell Niederlassung in München eröffnet Qualifizierungsoffensive für Tore und Rollladen Die Plüth Regelsysteme GmbH aus Rheine hat eine neue Niederlassung für die Region Bayern eröffnet. Die Eröffnung des Standortes in München ist Folge des starken Wachstums des Unternehmens. Niederlassungsleiter ist Joachim EllwangerSchmitt, der mit seiner über 20-jährigen Branchenerfahrung und einem kompetenten Team den Vertriebs- und Systempartnern, aber auch Fachplanern und Bauherren zur Verfügung steht. www.plueth-regelsysteme.de Sachverstand und kundengerechte Kommunikation sind im Handwerksbetrieb unverzichtbare Fähgkeiten. Bei ihrer Aneignung und ihrem Training will Roma seine Fachpartner mit einem Seminarprogramm unterstützen. Von Oktober bis Januar bietet der Rollladen- und Torehersteller an mehr als fünfzig Tagen umfangreiche Schulungen sowohl im Bereich Technik als auch in der Beratung und Unternehmensführung. Die Lehrgänge finden am Firmen-Hauptsitz in Burgau oder am Standort Joachim Ellwanger-Schmitt leitet die Münchener Niederlassung Sagem bezieht neue Räumlichkeiten Nachdem Sagem im Mai dieses Jahres Teil der SafranUnternehmensgruppe wurde, stehen auch bei Sagem Communication Germany die Zeichen auf Veränderung: der TK-Hersteller bezieht neue Räumlichkeiten in der Eschborner Mergenthalerallee. Der Anschluss von Sagem hat der französischen SafranUnternehmensgruppe ein brei- tes Spektrum an neuen Produktlösungen und Dienstleistungen eröffnet. Ihr Gesamtumsatz belief sich im ersten Quartal 2005 auf rund 2,5 Mrd. €. Die Unternehmensgruppe hat ihren Hauptsitz in Paris und beschäftigt insgesamt über 55 000 Mitarbeiter. www.sagem.com www.safran-group.com Rostock statt. Die Seminare sind frei kombinierbar, die Teilnehmerzahl ist jedoch beschränkt. Detaillierte Informationen gibt Roma unter: Tel.: (08222) 40 00-3 64, [email protected] www.roma.de Elektro Stoll Schweiz GmbH gegründet Bereits seit 1959 besteht das Stammhaus der Elektro Stoll GmbH in Martinszell. 1998 erfolgte die Eingliederung der Frey Ingenieurgesellschaft. Im August 2005 wurde nun die Firma Elektro Stoll Schweiz GmbH neu gegründet, die ihren Sitz in Dinhard /Winterthur hat. Das Leistungsspektrum der Elektro Stoll GmbH, der Frey Ingenieurge- sellschaft mbH sowie jetzt auch der Elektro Stoll Schweiz GmbH umfasst die vier Geschäftsbereiche Anlagenbau, Automatisierungssteuerungen, Elektrotechnik und Energietechnik. Für den letztgenannten Geschäftsbereich vertreibt die Unternehmensgruppe das Schaltanlagensystem »Okken«. www.elektro-stoll.de Dienst für das Handwerk: Der Vertrauenskreis Elektro Seit 1981 arbeitet der Vertrauenskreis Elektro (VKE) als Plattform für den Dialog zwischen Hersteller, Handel und Handwerk. Über 2 300 Elektro-Fachbetriebe sind Mitglied in der Kooperation und erwirtschaften einen Außenumsatz von mehr als 2,5 Mrd. €. Ebenfalls Partner sind bedeutende ElektroFachgroßhandlungen mit einem Niederlassungsnetz aus 130 Filialen. Und um den Kreis zu schließen, arbeiten etwa 60 namhafte Markenhersteller mit. Letztlich die entscheidende Rolle im Marketing-Transfer spielen die Elektro-Fachbetriebe, sind sie 14 es doch, die die Brücke zum Endkonsumenten schlagen. Und genau hier sieht der VKE seine Aufgabe. Mit seinem Service- und Dienstleistungsangebot will der Verbund seine Mitglieder vor Ort stärken, deren Absatz fördern und dem Wettbewerb den oftmals entscheidenden Zentimeter voraus sein. Michael Draber, Geschäftsführer des VKE, bringt es auf den Punkt: »Wir verstehen uns als Dienstleister für unsere Mitglieder. Der VKE will – im wahrsten Sinne des Wortes – seinen Mitgliedern gute Dienste erweisen. Dafür lassen wir uns eine Menge einfallen.« Doch wie sieht er nun aus, der Dienst, den der VKE seinen Mitgliedern erweist? In Zeiten, in denen es jedes erdenkliche Warenangebot im Überfluss gibt und der Preiskampf gegen Billiganbieter nicht zu gewinnen ist, können nur Alleinstellungsmerkmale Wettbewerbsvorteile sichern. Neben Qualität, guter Beratung, innovativen Ideen und Dienstleistungskonzepten kann auch Wissen Vorsprung bedeuten. Deshalb bietet der VKE seinen Mitgliedern ein umfangreiches, speziell auf ihre Belange und ihre Situation zugeschnittenes Aus- und Weiterbildungsprogramm an. Wettbewerbsvorteile können auch dann entstehen, wenn es gelingt, voraus zu denken und zukünftige Entwicklungen so frühzeitig zu erkennen, dass im richtigen Augenblick das richtige Angebot für eine neue Nachfrage vorhanden ist. So leistet der VKE seinen Mitgliedern gute Dienste bei der Vermarktung von speziellen Themen wie z. B. »Altersgerechte Installationen für die Generation 50+« und hilft mit Werbeflyern, Internetpräsenz, Kundenanschreiben oder Schulungen bei der Erschließung neuer Aufträge und Zielgruppen. www.vke-elektro.de de 20/2005 Praxisprobleme Stilllegung einer elektrischen Anlage durch Elektrofachkraft? AVBEltV FRAGESTELLUNG Wir haben im April 2002 einen Schaltschrank für die Automatisierung einer Abluftreinigungsanlage gebaut, die Software erstellt und in Betrieb genommen. Die Anlage dient zur Abluftreinigung der Behälterabluft in einem Klärwerk. Der Schaltschrank wurde in unmittelbarer Nähe der Anlage aufgestellt, da kein Schaltraum zur Verfügung stand. Den Standort des Schaltschranks legte der Kunde fest. Seit Mai 2003 fallen öfter Baugruppen aus. Bei den ersten Baugruppen handelte es sich um SPS-Komponenten, kürzlich musste der Hauptschalter (Leistungsschalter 400 A) getauscht werden. Die Baugruppen wurden zu den Herstellern eingeschickt. Dabei stellte dieser fest, dass die Bauteile durch »Schwefelfraß« zerstört wurden. Abgesehen von den enormen Kosten, die durch die Ausfälle der Bauteile und den damit bedingten »Produktionsausfällen« entstehen, sehen wir mittlerweile eine akute Gefährdung von Mensch und Maschine. Laut Reparaturbericht des Hauptschalterherstellers kann durch den entstandenen Belag auf den Kontakten der Schal- ter zu heiß werden, was letztlich zum Brand führen kann. Unserer Meinung nach muss die Anlage stillgelegt werden, da eine Personengefährdung nicht ausgeschlossen werden kann. Welche Rechte und Pflichten haben wir als ausführendes Elektrounternehmen gegenüber dem Kunden? Müssen bzw. dürfen wir die Anlage ohne Zustimmung des Kunden stilllegen? Haben wir eine Meldepflicht gegenüber den Aufsichtsbehörden des Kunden? S. K., Niedersachsen ANTWORT Zu Frage 1 Klare Vorgaben hierzu gibt es meines Wissens nicht. Wenn eine Elektrofachkraft Kenntnis von solchen Problemen hat, sollte (muss, wenn Gefahr in Verzug) sie den Betreiber schriftlich darauf aufmerksam machen. Zu Frage 2 Sie als Elektrofachkraft dürfen aus meiner Sicht die elektrische Ausrüstung nicht stilllegen. Es empfiehlt sich daher, da es sich um einen Gewerbe-/Industriebetrieb handelt, dass Sie sich mit der zuständigen Gewerbeaufsicht in Verbindung setzen. Die Gewerbeaufsicht hat rechtliche Möglichkeiten solche Anlagen, wenn erkennbar Gefahr in Verzug ist, stillzusetzen. Eine weitere Möglichkeit wäre, das zutreffende Elektrizitätsversorgungsunternehmen (VNB) hinzuzuziehen. Die Netzbetreiber haben nach § 33 der AVBEltV die rechtliche Möglichkeit, die Versorgung der Anlage abzuschalten. Zu Frage 3 Eine Meldepflicht gegenüber den Aufsichtsbehörden haben Sie meines Wissens nicht. Es sollte jedoch auch geprüft werden, ob die Beeinträchtigung der Anlage durch die Umgebungsbedingungen nicht auf andere Weise beseitigt werden kann. Z.B. wäre es möglich die Schaltschränke mit sauberer Luft geringfügig auf Überdruck zu halten, sodass die Umwelteinflüsse nicht in die Schaltanlage eindringen können. W. Hörmann Prüfung von ME-Geräten Richtlinie 93/42/EWG, Medizinproduktegesetz, MPBetreibV, DIN VDE 0751-1:2001-10 und Entwurf 2004-11 FRAGESTELLUNG Ein Kunde betreibt eine Praxis der Orthopädie- und Rehatechnik. Er fragte uns, ob er medizinisch genutzte Geräte prüfen müsse, z. B. Absaugeinrichtugen, Wechseldruckmatrazen, Badewannenlifter, Ernährungskatheder usw. Dieser Kunde ist der Meinung, dass für ihn in diesem Fall die BGV A2 nicht zutrifft, da er die Geräte verleiht und sie sich deshalb nicht mehr in seinem direkten Einwirkungsbereich befinden. Meine Kollegen und ich sind der Meinung, er müsste die Geräte trotzdem nach BGV A2 prüde 20/2005 fen, da er die Geräte gewerblich nutzt. In der VDE 0751 steht nur, wie man die Geräte zu messen hat. Hierbei sehe ich eine Gefahr, wenn man die Isolationsmessung mit 500V DC durchführt. Könnten dabei nicht empfindliche Geräte zerstört werden? Wenn ja, wo kann ich nachlesen welche Prüfintervalle vorgeschrieben sind? Wie soll man bei diesen Geräte mit der Isolationsmessung verfahren? Einfach weglassen kann ich sie ja wohl kaum? Muss man hier mit einer niedrigeren Spannung messen? S. L., Bayern ANTWORT Regulative Anforderungen Das Inverkehrbringen medizinischer elektrischer Geräte regelt die Richtlinie 93 /42 /EWG des Rates vom 14. Juni 1993 über Medizinprodukte für die Europäische Gemeinschaft. EURichtlinien sind von den Mitgliedsländern in nationales Recht umzusetzen. In Deutschland ist dieses erfolgt durch das Gesetz über Medizinprodukte (Medzinproduktegesetz – MPG), aktuelle Fassung vom 02. August 1994. 15 Praxisprobleme Für das Errichten, Betreiben, Anwenden und Instandhalten von Medizinprodukten nach § 3 des MPG – mit Ausnahme der klinischen Prüfung – gilt die Verordnung über das Errichten, Betreiben und Anwenden von Medizinprodukten (Medizinprodukte-Betreiberverordnung – MPBetreibV), aktuelle Fassung vom 29. Juni 1998. Bezug zum Anwenderschutz Die Unfallverhütungsvorschriften, z. B. BGV A2, sind auch in diesen Fällen einzuhalten, siehe MPBetreibV: » § 2 Allgemeine Anforderungen (8) Die Vorschriften zu den wiederkehrenden Prüfungen von Medizinprodukten nach den Unfallverhütungsvorschriften bleiben unberührt, es sei denn, der Prüfumfang ist in den sicherheitstechnischen Kontrollen nach § 6 enthalten.« Sicherheitstechnische Kontrollen Umfang, Fristen und Herstellerangaben finden sich im MPBetreibV: »§ 6 Sicherheitstechnische Kontrollen (1) Der Betreiber hat bei Medizinprodukten, für die der Hersteller sicherheitstechnische Kontrollen vorgeschrieben hat, diese nach den Angaben des Herstellers und den allgemein anerkannten Regeln der Technik sowie in den vom Hersteller angegebenen Fristen durchzuführen oder durchführen zu lassen. Soweit der Hersteller für die in der Anlage 1 aufgeführten Medizinprodukte keine sicherheitstechnischen Kontrollen vorgeschrieben und diese auch nicht ausdrücklich ausgeschlossen hat, hat der Betreiber sicherheitstechnische Kontrollen nach den allgemein aner- kannten Regeln der Technik, und zwar in solchen Fristen durchzuführen oder durchführen zu lassen, mit denen entsprechende Mängel, mit denen auf Grund der Erfahrungen gerechnet werden muss, rechtzeitig festgestellt werden können. Die Kontrollen nach Satz 2 sind jedoch spätestens alle zwei Jahre durchzuführen. Die sicherheitstechnischen Kontrollen schließen die Messfunktionen ein. Für andere Medizinprodukte, Zubehör, Software und andere Gegenstände, die der Betreiber bei Medizinprodukten nach den Sätzen 1 und 2 verbunden verwendet, gelten die Sätze 1 bis 4 entsprechend. (2) Die zuständige Behörde kann im Einzelfall die Fristen nach Absatz 1 Satz 1 und 3 auf Antrag des Betreibers in begründeten Fällen verlängern, soweit die Sicherheit auf andere Weise gewährleistet ist. (3) Über die sicherheitstechnische Kontrolle ist ein Protokoll anzufertigen ...« Eigentümer/Betreiber/ Anwender – Verleihsituation Wer in der Verleihsituation die Betreiberpflichten der sicherheitstechnischen Kontrolle wahrzunehmen hat, ist nach meiner Kenntnis offen. Für die Klärung dieser Frage sind folgende Stellen zuständig: • ZLG – Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz bei Arzneimitteln und Medizinprodukten, Sebastianstr. 189, 53115 Bonn, Tel. (02 28) 9 77 94 - 0, Fax …- 44, E-Mail: [email protected] • oder das zuständige Gewerbeaufsichtsamt. Eine vertragliche Regelung ist zu empfehlen. Wiederholungsprüfungen Hier einige Anmerkungen zur DIN VDE 0751-1:2001-10 und Entwurf 2004-11: Wiederholungsprüfungen und Prüfungen vor der Inbetriebnahme von medizinischen elektrischen Geräten oder Systemen – Teil 1: Allgemeine Festlegungen: • DIN VDE 0751-1 ist Teil der sicherheitstechnischen Kontrolle. Die Norm unterstützt die sicherheitstechnische Kontrolle aus Sicht der elektrischen Sicherheit und der geforderten Funktionsprüfung. Für eine umfassende Beurteilung, die auch weitere Aspekte z. B. wesentliche Leistungsparameter einschließen, kann auch die Anwendung zusätzlicher Normen erforderlich sein. Hierfür müssen Sie die Herstellerangaben beachten. • Diese Norm fordert keine Isolationsprüfung, sie lässt sie jedoch optional zur Information zu. Zu den Ersatz-/Ableitstromprüfungen müssen Sie nicht noch zusätzlich Isolationsprüfungen durchführen. Zerstörende Prüfungen sollen nicht angewendet werden. Eine Isolationsprüfung lässt sich jedoch mittels Messung nach Anhang D (informativ) vornehmen, wenn der Hersteller dies fordert oder wenn Zweifel am einwandfreien Zustand der Kriechstrecken bzw. der Qualität der Isolierung des Geräts bestehen. Der Normentext weist explizit auf diese Problematik hin: »Um einer Beschädigung des Gerätes vozubeugen, darf die Messung des Isolationswiderstandes ... nur durchgeführt werden, wenn die Eigenschaften des Gerätes dieses zulassen.« W. Linke Anschluss von Rettungswegleuchten FRAGESTELLUNG Es geht um eine Nachinstallation von Rettungswegleuchten, die in Dauerschaltung betrieben werden sollen. Ist es möglich, die (Einzelbatterie-) Leuchten mit den in den jeweiligen Räumen bzw. Fluren vorhandenen Beleuchtungsstromkreise zu verbinden oder ist es zwingend vorgeschrieben, die Stromkreise der Sicherheitsbeleuch- 16 tung von der allgemeinen Beleuchtung zu trennen? P. M., Hessen ANTWORT Vorsicht bei Nachrüstung mit Batteriemodulen Das Angebot von Einzelbatterieleuchten dient genau der Erfüllung der von Ihnen angefragten Möglichkeit. Natürlich ist es sehr aufwändig, nachträglich ein Leitungssystem für eine Sicherheitsbeleuchtungsanlage zu installieren. Deshalb können Leuchten mit integrierter Sicherheitsstromquelle eine wirkliche wirtschaftliche Alternative sein. Allerdings sollte Sie sich auch hier nicht zu sehr täuschen lassen. Es sollten keinesfalls vorhandene Rettungszeichenleuchten mit so genannten Batteriemode 20/2005 Praxisprobleme dulen nachgerüstet werden, wenn der Hersteller dies nicht ausdrücklich als Option vorsieht. Dies bedeutet nämlich grundsätzlich einen Eingriff in die Herstellerhaftung, und das kann gerade bei Sicherheitsanlagen erhebliche Folgen haben, wenn ein Schaden eintreten sollte. Ebenso ist zu beachten, dass die Batteriemodule von Einzelbatterieleuchten keinesfalls auf Grund ihres technischen Aufbaus die gleiche Lebensdauer und Qualität wie Zentralbatterien besitzen. Sie sind also sehr gewissenhaft in regelmäßigem Turnus zu prüfen und zu ersetzen. Der Aufwand kann sehr erheblich sein und so sollte je nach Größe der Anlage bei einer späteren Installation des Gebäudes die Frage eines eigenen Leitungsnetzes der Sicherheitsstromversorgungsanlage und des Einsatzes eines zentralisierten Systems unter dem Gesichtspunkt des Betreiberaufwands neu gestellt werden. T. Flügel Konzessionsfragen bei kommunalem Angestelltenverhältnis GUV-V A3 (alt GUV-V A2), DIN VDE 1000-10, DIN VDE 0100-610:2004-04, BetrSichV FRAGESTELLUNG Ich habe vor ca. zwei Jahren die Meisterprüfung zum Elektrotechnikermeister (Handwerk) abgelegt und bin seitdem bei einer Stadt als einziger Betriebsbzw. Hauselektriker – nicht als Meister – angestellt. Mein Aufgaben- und Tätigkeitsbereich besteht hauptsächlich aus der Unterhaltung, Reparatur bzw. Wartung der Straßenbeleuchtung sowie der elektrischen Anlagen der städtischen Gebäude (Rathaus, Stadtgärtnerei, Bauhof, Stadthalle, Marktstromverteiler usw.). Außerdem führe ich die Prüfung und Reparatur der ortsveränderlichen Betriebsmittel nach VDE 0701 und VDE 0702 und kleinere Installationsarbeiten aus. Zu meiner Werkstattausrüsten gehören • Elektra-Prüftafel PST 1, • Multitester Beha-Unitest 0701/0702, • Isolationsmessgerät, • FI-Tester, • Zangenamperemessgerät, • digitales Messgerät sowie • NH-Griff und Schutzhelm mit Visier und das übliche bis 1000 V isolierte Standardwerkzeug. 1) Wenn ich als Elektriker eine Firma bzw. einen Elektroinstallationsbetrieb eröffnen möchte, muss ich einen Meistertitel vorweisen bzw. einen Meister einstellen, der für die Arbeiten die Verantwortung übernimmt. Muss die Stadt hierfür nicht auch einen Meister einstellen? Wenn ja, welche Vorschriften können hierfür zu Grunde gelegt werden? Wenn nein, wer müsste dann die Haftung bzw. Verantwortung übernehmen (mein direkter Vorgesetzter oder der Chef meines direkten de 20/2005 Vorgesetzten oder sogar der Bürgermeister)? 2) Es ist doch für ein Elektroinstallationsbetrieb erforderlich, VDE-Vorschriften zu besitzen und diese ständig auf den neuesten Stand zubringen. Gibt es eine Vorschrift, die besagt, dass mein Arbeitgeber diese beschaffen und aktualisieren muss? 3) Für einen Elektroinstallationsbetrieb ist es doch ebenfalls erforderlich, Messgeräte und Werkzeug für VDEMessungen (FI-Messung, Schleifenimpedanzmessung, Isolationsmessung usw.) zu besitzen. Ist in meinem Fall ein FITester überhaupt zulässig? Wenn nein, in welchen Vorschriften kann ich nachlesen, was an Messgeräten erforderlich ist und was nicht? M. S., Baden-Württemberg ANTWORT Zu Frage 1 Grundsätzlich hat der Unternehmer bzw. in diesem Fall die Stadt gemäß GUV-V A3 (alt GUV-V A2) dafür zu sorgen, dass elektrische Anlagen und Betriebsmittel nur von einer Elektrofachkraft oder unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft den elektrotechnischen Regeln entsprechend errichtet, geändert und instand gehalten werden. Der Unternehmer hat ferner dafür zu sorgen, dass die elektrischen Anlagen und Betriebsmittel den elektrotechnischen Regeln entsprechend betrieben werden. Damit die elektrotechnische Sicherheit gegeben bleibt, beauftragt der Arbeitgeber eine »Verantwortliche Elek- trofachkraft«. Laut DIN VDE 1000-10 ist dies in der Regel eine Elektrofachkraft mit einer Ausbildung zum • staatlich geprüften Techniker/zur staatlich geprüften Technikerin, • Industriemeister/zur Industriemeisterin oder • Handwerksmeister/zur Handwerksmeisterin oder • Diplomingenieur/zur Diplomingenieurin. Die für die Anlage geforderte Ausbildung der »Verantwortlichen Elektrofachkraft« legt der Arbeitgeber fest. Da es sich bei den DIN-VDE-Bestimmungen um anerkannte Regeln der Technik handelt, ist der Arbeitgeber gut beraten, wenn er sich an diese Mindestanforderung (DIN VDE 1000-10) hält. Klargestellt werden soll hier jedoch auch, dass eine verantwortliche Elektrofachkraft (z. B. Handwerksmeister) nur begrenzt die Verantwortung übernehmen kann. Jede Elektrofachkraft ist für ihr Handeln selbst verantwortlich. Der Unternehmer hat »nur« dafür zu sorgen, dass geeignetes Personal und geeignete Arbeitsmittel zur Verfügung stehen. Zu Frage 2 Laut Energiewirtschaftsgesetz sind Energieanlagen so zu errichten und zu betreiben, dass die technische Sicherheit gewährleistet ist. Dabei sind vorbehaltlich sonstiger Rechtsvorschriften die allgemein anerkannten Regeln der Technik zu beachten. Die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik vermutet man, wenn bei Anlagen zur Erzeugung, 17 Praxisprobleme Fortleitung und Abgabe von Elektrizität die technischen Regeln des Verbandes Deutscher Elektrotechniker (VDE) eingehalten worden sind. Damit eine Elektrofachkraft die allgemein anerkannten Regeln der Technik einhalten kann, muss er diese natürlich auch kennen bzw. darüber verfügen. Dass der Arbeitgeber diese Normen zur Verfügung stellen muss, kann man indirekt ableiten – z. B. mit Hilfe der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und den Vorschriften der Berufsgenossenschaften. Zu Frage 3 Elektroinstallationsbetriebe müssen die Eintragung beim zuständigen VNB beantragen. In der Richtlinie für die Eintragung von Elektrotechnikern in das Installateurverzeichnis des Verteilungsnetzbetreibers (VNB) sind dann Mindestfestlegungen an den Betrieb enthalten. Häufig werden hier die Empfehlungen des ZVEH zu Grunde gelegt. Hier der Auszug aus einer Richtlinie: »Anforderungen an die Werkstattausrüstung Die Werkstattausrüstung hat in Art und Umfang dem Tätigkeitsbereich und der Anzahl der Beschäftigten zu entspre- chen. Um die vom Betrieb des Elektrotechniker-Handwerks üblicherweise zu errichtenden elektrischen Anlagen und die an elektrischen Betriebsmitteln vorzunehmenden Instandsetzungen vorschriftsmäßig ausführen und prüfen zu können, sind grundsätzlich Ausrüstungsgegenstände, Mess- und Prüfgeräte sowie Fachliteratur erforderlich. Ausrüstungsgegenstände Prüfplatz nach DIN VDE 0104 mit fest eingebauten oder ortsveränderlichen Messgeräten zum Prüfen elektrischer Betriebsmittel, insbesondere zum Messen von Betriebsspannung, Betriebsstrom, Ableitstrom, Isolationswiderstand, Schutzleiterwiderstand. Mess- und Prüfgeräte (Kombinations-Messgeräte nach DIN VDE 0413 sind zulässig). Zweipoliger Spannungsprüfer nach DIN VDE 0682-401, Spannungsmesser nach DIN VDE 0411-1, Strommesser nach DIN VDE 0411-1, IsolationsMessgerät nach DIN VDE 0413-2, Schleifenwiderstands-Messgerät nach DIN VDE 0413-3, Widerstands-Messgerät nach DIN VDE 0413-4+5, Messgerät zum Prüfen der Wirksamkeit der Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen nach DIN VDE 0413-6, Drehfeld-Richtungsanzeiger nach DIN VDE 0413-7, Prüf- und Messeinrichtungen zum Prü- fen der elektrischen Sicherheit von Geräten, allgemeine Anforderungen nach DIN VDE 0404-1, Prüf- und Messeinrichtungen zum Prüfen der elektrischen Sicherheit von Geräten, Prüfeinrichtungen für Prüfungen nach Instandsetzung, Änderung oder für Wiederholungsprüfungen nach DIN VDE 0404-2. Weitere Hilfsmittel • VDE-Bestimmungen im Auswahlordner für das Elektrotechniker-Handwerk in der jeweils gültigen Fassung einschließlich Ergänzungsabonnement (in Papierform oder auf CD-ROM), • DIN-Taschenbuch ElektroinstallateurHandwerk« Um eine neu errichtete, erweiterte oder instand gesetzte elektrische Anlage vor der Inbetriebnahme vorschriftsmäßig prüfen zu können, sind geeignete Messgeräte erforderlich. Ein einfacher FI-Tester gehört im Allgemeinen nicht zu diesen Messgeräten. Hier kann auf DIN VDE 0100610:2004-04, Abs. 612.6, hingewiesen werden. R. Soboll Außensteckdose unter Wasserhahn DIN VDE 0100 Teil 737 FRAGESTELLUNG Wir haben an einem Wohnhausneubau eine Außensteckdose (Auf Putz IP 44) für eine Terasse in der Höhe von ca. 35 cm über dem Terassenboden installiert. Die Außensteckdose ist über einen RCD mit 30 mA angeschlossen. Senkrecht darüber in der Höhe von ca. 130 cm ist jedoch ein Wasserhahn installiert. Nun verlangt der Bauherr, dass die Steckdose ca. 30 cm nach rechts oder links versetzt wird, da sonst ständig Wasser über die Steckdose laufen würde. Allgemein kann man ja sagen, dass die Steckdose bei Regen bzw. Niederschlag ja auch dem Wasser ausgesetzt wird. Gibt es hierfür eine Bestimmung, welche die von uns ausgeführte Installation untersagt? L. B., Baden-Württemberg 18 ANTWORT Steckdose für diesen Fall nicht ausreichend geschützt Für Außensteckdosen ist in ungeschützten Bereichen mindestens die Schutzart IP X3 vorgeschrieben. Da hier die Schutzart IP 44 gewählt wurde, wäre diese Wahl formal richtig. Die DIN VDE 0100 Teil 737 weist jedoch auch darauf hin, dass für Betriebsmittel, die dem Wasserstrahl direkt ausgesetzt werden, eine erhöhte Schutzart – z. B. IP X5 – zu wählen ist oder es müssen zusätzliche Maßnahmen getroffen werden. Nach der beschriebenen Anordnung reicht also die Schutzart IP 44 nicht aus. Auch aus mechanischen Gründen bestehen Bedenken, da im Bereich von Wasserhähnen häufig mit Gießkannen und Wassereimern gearbeitet wird. Hier besteht nach meiner Meinung die Gefahr einer mechanischen Beschädigung der Steckdose. Frage nach dem Verursacher Bevor die Steckdose versetzt wird, sollte geklärt werden, ob zuerst der Wasserhahn oder die Steckdose installiert wurde. Unter Umständen müsste der Sanitärbetrieb den Wasserhahn umsetzen (oder alternativ die Kosten der Steckdosenumsetzung übernehmen), da Elektrofachbetriebe nicht für eventuelle Fehler anderer Gewerke verantwortlich gemacht werden können. R. Soboll de 20/2005 Praxisprobleme Thermische Wirkungen von Störlichtbögen beim Arbeiten unter Spannung EN 60909-0 (VDE 0102):2002-07, CLC/TS 50354 (früher: ENV 50354), IEC 61482-1-2 FRAGESTELLUNG Bei der Stadtwerke München GmbH werden einige Montagetätigkeiten im Niederspannungs-Versorgungsnetz unter Spannung ausgeführt. Die Monteure verwenden hierzu Schutzausrüstungen (Schutzkleidung) mit hohen thermischen Sicherheitsreserven (lt. Herstellerangaben 10000A während 1s. Die ermittelten Stromwerte bei stichprobenweisen Kurzschlussberechnungen (nach VDE 0102) im Niederspannungsnetz unter Berücksichtigung der mittleren Schmelzzeiten der vorgeschalteten Sicherungen bestätigen die thermische Sicherheit der verwendeten Schutzkleidung. Nun ist aber in Diskussionen die Frage aufgetaucht, ob nur der Strom einer Phase, welcher laut Kurzschlussberechnung ermittelt wird, für die thermische Wirkung an der Kurzschlussstelle verantwortlich ist. Beim dreipoligen Kurzschluss fließen – wenn auch mit unterschiedlichen Augenblickswerten – immerhin die Ströme aus drei Leitern über die Kurzschlussstelle. Nachdem bei der I2·t-Betrachtung Effektivwerte eingesetzt werden (die Augenblickswerte spielen also keine Rolle), besteht die Vermutung, dass unter diesen Umständen für die thermische Wirkung an der Kurzschlussstelle 3·I2·t in Ansatz gebracht werden muss. Noch unübersichtlicher erscheint uns der zweipolige Phasenschluss mit Erdberührung. Wir gehen davon aus, dass nur die zufließenden Ströme (in diesem Fall die quadratische Summe der Phasenströme) zu berücksichtigen ist und damit der Anteil des zum Neutralleiter fließenden Kurzschluss-Stromanteils mit abgedeckt ist. Müssen wir unser Sicherheitskonzept neu überdenken? J. W., Bayern ANTWORT Auswirkungen von Störlichtbögen sind zu betrachten Unter dem thermisch wirksamen Strom versteht man üblicherweise den Fehlerde 20/2005 bzw. Kurzschlussstrom, der zu einer Leitererwärmung führt und deshalb zur Beurteilung der thermischen Kurzschlussfestigkeit heranzuziehen ist. In den Normen (EN 60909-0 bzw. VDE 0102) wird der thermisch gleichwertige Kurzschlussstrom Ith definiert, der mit dem so genannten Joule-Integral in Zusammenhang steht: Dieses Joule-Integral ist ein Maß für die Energie, die bei einem Kurzschluss in einer linearen Resistanz des Netzes [R ≠ (i, u)] erzeugt wird. Im Hinblick auf Schutzausrüstungen und Schutzkleidung geht es dagegen im Zusammenhang mit dem Schutz von Personen um Lichtbogenfestigkeit, d. h. um die Festigkeit der Ausrüstungen bzw. Kleidung gegenüber den thermischen Wirkungen von Störlichtbögen. Diese Wirkungen sind von der Einwirkenergie und diese wiederum von der Lichtbogenenergie abhängig, die während des Kurzschlusses in dem bzw. den Störlichtbögen umgesetzt wird. Der I2·t-Wert ist zur Charakterisierung dieser Wirkungen nicht ausreichend. Schutzkleidung gegen Störlichtbögen Der Störlichtbogen ist ein nicht linearer Widerstand. Insbesondere im Niederspannungsbereich wird die Lichtbogenenergie stark durch die Lichtbogenspannung bestimmt. Weitere Einflussgrößen auf die Lichtbogenenergie sind die Fehlerart, die Kurzschlussleistung am Fehlerort S″k und die Kurzschlussdauer tk. Die Lichtbogenspannung hängt vor allem von den geometrischen Anlagenbedingungen (Leiter- bzw. Elektrodenabstände u.a.) und den elektrischen Stromkreisparametern ab. Es gibt sowohl Möglichkeiten der Berechnung als auch zur Abschätzung von Lichtbogenspannung und Lichtbogenenergie. An der TU Ilmenau existieren entsprechende Verfahren. Die von Ihnen genannten Herstellerangaben kann ich nicht einschätzen. Vermutlich beziehen sich die Angaben (10 000 A und 1 s) auf durchgeführte Lichtbogenprüfungen. Es muss diesbezüglich jedoch hinterfragt werden, nach welchem Verfahren geprüft wurde und insbesondere, ob ein-, zweioder dreipolig geprüft wurde und wie hoch der Prüfstrom war bzw. ob die 10-kA-Angabe sich auf den prospektiven Prüfstrom bezieht. Das gegenwärtig europäisch standardisierte Lichtbogenprüfverfahren für Schutzkleidung CLC /TS 50354 (früher: ENV 50354), wie es auch an der TU Ilmenau praktiziert wird, beinhaltet zwei Schutzklassen: • Schutzklasse 1 (4 kA – 0,5 s) • Schutzklasse 2 (7 kA – 0,5 s) Die Klammerangaben beziehen sich dabei auf den prospektiven Prüfstrom und die Lichtbogenwirkdauer bei einer zweiphasigen Lichtbogenprüfung mit 400 V (Leerlaufspannung) zwischen zwei Außenleitern. Hierfür sind sowohl die Lichtbogenenergie als auch die Einwirkenergie als statistisch gesicherte Mittelwerte und deren Standardabweichung bekannt. Das Prüfverfahren wird zukünftig in einer IEC-Norm verankert sein; die betreffende IEC 614821-2 wird gegenwärtig erarbeitet. Weiteres Vorgehen Um eine Einschätzung vornehmen zu können, müssten Sie also beim Hersteller die Prüfbedingungen und -parameter, insbesondere jedoch die Lichtbogenenergie erfragen. Besser wäre noch, nach der Einwirk- und Lichtbogenenergie zu fragen. Kurzschlüsse mit Störlichtbögen gehen im Allgemeinen unabhängig von ihrer Entstehung sehr schnell in dreipolige Fehler über. Zweipolige Kurzschlüsse mit Erdberührung bestehen – wenn überhaupt – damit nur als kurzzeitige Phasen eines Kurzschlusses. Bei Überlegungen zum Sicherheitskonzept hinsichtlich des Schutzes von Personen vor den thermischen Störlichtbogenwirkungen kann man im Allgemeinen von dreipoligen Kurzschlüssen ausgehen. 19 Praxisprobleme Zur Fragestellung Die Frage, ob das Schutzkonzept überdacht werden muss, richtet sich also nach den Prüfbedingungen, der Lichtbogen- und Einwirkenergie, die bei den Prüfungen vorlag. Dem gegenüberzustellen sind die Erwartungswerte für die Lichtbogenenergie bei einem tatsächlich im Netz auftretenden Kurzschluss. Dafür müssen Sie die Kurzschlussströme und die zugehörigen Schutzausschaltzeiten heranziehen. Fazit Die Prüfbedingungen decken alle potenziellen Fehlerorte ab, an denen I″k3p 10 kA und tk 1 s gilt. Eine Umrechnung auf andere Zeit- und Strombereiche anhand des I2·t-Werts ist nicht gerechtfertigt. Unter der Voraussetzung, dass dreipolig mit 1 s Lichtbogendauer geprüft wurde und 10 kA der dabei eingestellte prospektive Prüfstromstrom war, lässt sich folgender Schluss ziehen: Dr.-Ing. habil. H. Schau Konzessionen bei VNBs (BGG 944, BGV A 3) FRAGESTELLUNG Für die Gesellen der Zentralheizungsund Lüftungsbauer gibt es einen Zusatzlehrgang »Fachkraft für festgelegte Tätigkeiten«. Gibt es eine Richtlinie zur Durchführung dieses Lehrganges? (Dauer, Themen, Prüfung) Außerdem schreibt der VDE-Verlag Folgendes auf seine Broschüren: Nach der Verordnung über »Allgemeine Bedingungen für die Elektrizitätsversorgung von Tarifkunden« (AVBELtV) des Bundesministers für Wirtschaft dürfen elektrische Anlagen hinter der Hausanschlusssicherung nur von Elektrotechnikern, die in das Installateurverzeichnis eines Elektrizitätsversorgungsunternehmen eingetragen sind, errichtet, erweitert, geändert und instand gehalten werden. Diese müssen die anerkannten Regeln der Technik (hierzu zählt auch das VDE-Vorschriftenwerk) sowie die einschlägigen gesetzlichen und behördlichen Bestimmungen einhalten. Dies erfordert, über die gültigen VDEBestimmungen einschließlich eines Ergänzungsabonnements zu verfügen. Ebenso müssen die in der VDE geforderten Messgeräte vorhanden sein. 1) Darf ein Heizungsmonteur mit diesem Befähigungsnachweis jetzt die Gastherme o.ä. selbst anschließen (und in Betrieb nehmen), ohne dass seine Firma beim VNB als Konzessionsträger im Elektrobereich eingetragen ist? Ich setze mal voraus, dass er dann die in der VDE vorgeschriebene Überprüfung einschließlich Messungen auch durchführt und protokolliert. 2) Genügt es, wenn die Firma als Konzessionsträger im Bereich Gas eingetragen ist? K. J., Schleswig-Holstein 20 ANTWORT Zu Frage 1 Die BGG 944 – Ausbildungskriterien für festgelegte Tätigkeiten im Sinne der Durchführungsanweisungen zur BGVorschrift »Elektrische Anlagen und Betriebsmittel« (BGV A3, bisherige BGV A2)« – regelt Dauer, Themen und den erforderlichen Nachweis der erworbenen Kenntnisse. Der Anhang der genannten Richtlinie enthält das Beispiel eines Ausbildungsplans. Die dort beschriebene Ausbildung setzt sich aus folgenden Teilen zusammen: • Vorkurs (Grundkenntnisse) zwei Wochen • Fachtheorie acht Wochen • Fachpraxis vier Wochen • Betriebliche Qualifizierung (im Betrieb) mindestens vier Wochen Die Ausbildung ist mit einer Prüfung abzuschließen, in der der Teilnehmer die erforderlichen Kenntnisse in Theorie und Praxis nachweisen muss. Nach erfolgreicher Prüfung wird ihm ein Zertifikat ausgestellt, welches bescheinigt, mit welchen Tätigkeiten der Teilnehmer künftig vom Unternehmer beauftragt werden darf. Zu Frage 2 Die Durchführungsanweisung zu §2 Abs. 3 der BGVA 3 enthält sinngemäß folgende Aussage: Sollen Mitarbeiter, die nicht Elektrofachkraft sind, für festgelegte Tätigkeiten, z.B. nach § 5 Handwerksordnung, bei der Inbetriebnahme und Instandhaltung von elektrischen Betriebsmitteln eingesetzt werden, können diese durch eine entsprechende Ausbildung eine Qualifikation als »Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten« erreichen. Diese Qualifikation wird nicht als Nachweis der erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten zur Erteilung der Ausübungsberechtigung gemäß § 7a Handwerksordnung angesehen. Festgelegte Tätigkeiten sind gleichartige, sich wiederholende Arbeiten an Betriebsmitteln, die vom Unternehmer in einer Arbeitsanweisung beschrieben sind. In eigener Fachverantwortung dürfen nur solche festgelegten Tätigkeiten ausgeführt werden, für die die Ausbildung nachgewiesen ist. Nach § 5 der Handwerksordnung kann derjenige, der ein Handwerk nach § 1 Abs. 1 der Handwerksordnung betreibt, hierbei auch Arbeiten in anderen Handwerken nach § 1 Abs. 1 ausführen, wenn sie mit dem Leistungsangebot seines Gewerbes technisch oder fachlich zusammenhängen oder es wirtschaftlich ergänzen. Damit darf ein Heizungsmonteur (eigenverantwortlich) z. B. Gasthermen anschließen und in Betrieb nehmen. Voraussetzung ist die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zur »Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten« (siehe auch Antwort zu Frage 1). Zudem muss er grundsätzlich vor jeder Inbetriebnahme die geforderte Prüfung (siehe DIN VDE 0100 Teil 610) durchführen und dokumentieren. Zu Frage 3 Der Eintrag als Konzessionsträger im Bereich Gas berechtigt nicht automatisch zur Durchführung von Arbeiten in oder an elektrischen Anlagen. R. Soboll de 20/2005 Praxisprobleme Zugluft durch Hohlraumdosen EnEV, DIN 4108 Teil 7 FRAGESTELLUNG Mit Interesse habe ich folgende Fachbeitragsreihe von Jürgen Anders, Fa. Kaiser gelesen: »Elektroinstallation in Hohlwänden und -decken« in »de« 19 /2004, 20 /2004 und 21/2004. Ich führe seit über zwei Jahren BlowerDoor-Tests im Nebengewerbe durch und habe bisher erst sehr selten einen Elektroinstallateur als »Schuldigen« für eine Undichtigkeit in Wohngebäuden gefunden. Nun aber zum Bericht: Richtig ist, dass in Niedrigenergie- oder Passivhäusern die Luftdichtigkeit eine sehr wichtige Rolle spielt. Ebenfalls führen Sie hier auch korrekt die in der Leichtbauwand verwendete Folie als luftdichte Ebene an. Teilweise wird im Holzbau hierfür auch eine verklebte OSB-Platte verwendet. Innerhalb dieser luftdichten Ebene sollte vom Architekten immer eine Installationsebene geplant sein. Wenn alle Kabel innerhalb dieser Installationsebene verlegt sind und es an der in der Installationsebene eingebauten Hohlwanddose »zieht«, ist hier nicht der Elektroinstallateur schuld. Zwar läßt sich der Luftzug bei einer Gebäudeprüfung durch Unterdruck (Blowtest) an der Steckdose feststellen, aber der Fehler liegt dann nicht in der undichten Hohlwanddose, sondern in der fehlerhaft ausgeführten luftdichten Ebene dahinter. Da die Rigipsplatte in den seltensten Fällen Bestandteil der luftdichten Ebene ist, können hier auch ohne Probleme Hohlwanddosen mit vorgestanzten Löchern verwendet werden. Sollte dennoch in Ausnahmefällen die Rigisplatte als luftdichte Ebene Verwendung finden, müsste der Installateur bereits in der Ausschreibung darauf hingewiesen werden. Mir ist aber bisher keine Konstruktion bekannt, in der die Rigipsplatte diese Funktion erfüllen muss. Der Elektroinstallateur kann sich also bei Zugerscheinungen an der Schalterdose immer auf die dahinter liegende luftdichte Ebene berufen. Im Zweifelsfall fordert er die Planung der Luftdichtigkeit bei dem zuständigem Architekten an. Hieraus muss dann hervorgehen, wo die Ebene der Luftdichtigkeit liegt und wie diese an die de 20/2005 einzelnen Bauteile z. B. Betonboden oder Giebelwand, angeschlossen wird. Unbeachtet des vorgenannten Umstands, muss aber der Installateur auch für Kabel, die die luftdichte Ebene durchdringen, geeignete Maßnahmen ergreifen, damit diese Durchdringung luftdicht verschlossen wird. Dies gilt z. B. für Versorgungsleitungen Außensteckdosen und -leuchten oder Antennenkabel. Hier gibt es im Baustoffhandel – leider noch nicht in allen Elektrogroßhandlungen – entsprechende Dichtmanschetten. Könnten Sie die Frage nach der Luftdichtigkeit noch einmal aufgreifen? B. D., Nordrhein-Westfalen ANTWORT Verbrauch vom Primärenergie ist Kriterium Zunächst ist festzustellen, dass bei allen Arten von energiesparenden Häusern nach EnEV keine bestimmte Bauart, geschweige denn eine luftdichte Elektroinstallation vorgegeben ist. Allein die Verbrauchswerte an Primärenergie sind festgeschrieben. Wie diese Werte erreicht werden, bleibt dem Errichter des Hauses überlassen und damit auch die eingesetzten Mittel. Sie führen aus, dass vom Planer immer eine Installationsebene (Vorsatzschale) mit einzuplanen ist und beziehen sich wahrscheinlich hierbei auf die DIN 4108 Teil 7. Zu den Normenbeispielen Nach unserer Auffassung handelt es sich hierbei lediglich um Empfehlungen und Beispiele. In Bild 4 von DIN 4108 Teil 7 mit einer Installationsebene, in Bild 8 der nach unserer Meinung häufigste Fall: Dichtfolie direkt an der Wand- oder Deckenbekleidung. In diesem Fall durchtrennt der Elektroinstallateur beim Herstellen der Einbauöffnung die Dichtschicht und erzeugt durch den Einsatz konventioneller Hohlwanddosen zwangsweise Leckagestellen, die bei einer Prüfung durch Thermographieaufnahmen oder Blower-Door-Test offensichtlich werden (teilweise lässt sich dies auch füh- len). Sollte eine Installationsebene vorhanden sein, kann selbstverständlich mit Standard-Hohlwanddosen gearbeitet werden. In den anderen Fällen ist der Einsatz von winddichten Dosen quasi ein Muss. Selbstverständlich sollte der Elektro-Installateur durch den Architekten oder Planer besonders auf die Luftdichtheit des Gebäudes hingewiesen werden, aber auch dies ist nach unseren Erfahrungen nicht immer der Fall. Wir denken, hieran wird sich auch durch die Einführung des Energiepasses nichts ändern. Für Durchdringungen der luftdichten Ebene mit Leitungen oder Rohre sind entsprechende Luftdichtungsmanschetten im Lieferprogramm der Firma Kaiser enthalten. Anmerkung: Die Erstellung winddichter Produkte ist auf Anforderung des Marktes vorgenommen worden. Ein stückzahlmäßiger Vorteil ergibt sich für Kaiser nicht unbedingt. J. Anders KOMPAKT GEBÜNDELTES WISSEN Praxisprobleme – Suchen + Finden 2 2005, CD-ROM Hüthig & Pflaum Verlag Preis: 49,80 € Sonderpreis für »de«Abonnenten: 39,80 € ISBN 3-8101-0226-1 Die CD-ROM enthält über 3000 »de«Druckseiten mit mehr als 1500 Beiträgen der Jahrgänge 1998 bis 2004, z.B.: • 1027 »Praxisprobleme« • 326 ausgewählte »de«-Fachbeiträge • 175 »Normen und Vorschriften«. Weiterhin gibt es viele zusätzliche Informationen und Hilfsmittel für Elektrofachkräfte und Praktiker. So z.B. Tabellen zur individuellen Weiterverwendeung für Prüf- und Wartungsfristen in elektrischen Anlagen oder zum Instandhaltungs- und Sicherheitsmanagement. Die CD-ROM lässt sich bestellen unter: Fax (062 21) 4 89-443 oder E-Mail: [email protected] 21 Praxisprobleme Sind Brandmelder neuerdings Pflicht? DIN 14676, EN 54-7, DIN V VDE V 0825 FRAGESTELLUNG In einem Artikel in unserer Regionalzeitung las ich, dass es Vorschrift sei, ab 2005 in allen Neubauten Brandmelder zu installieren. Könnten Sie mehr Infomationen hierzu liefern? S. A., Schleswig-Holstein ANTWORT Brandtote sind in der Regel Rauchtote Im Bundesgebiet fallen jährlich ca. 800 Menschen dem Brandrauch zum Opfer. Häufig werden Personen im Schlaf vom Brandrauch überrascht. Nicht das Feuer selbst, sondern die von der Verbrennung der zahlreichen in Wohnungen vorhandenen Kunststoffe erzeugten toxischen Gase sind Ursache für die Todesfälle. Rauchwarnmelder – diese wurden früher auch als Heimrauchmelder bezeichnet – können hier Abhilfe schaffen. Sie zählen zu den wichtigsten technischen Geräten der Selbstrettung im Falle eines Brandes. Insbesondere nachts wecken diese Melder mit einem Warnton von min. 85 dB (im Abstand von 1 m) schlafende Personen und ermöglichen ihnen die rechtzeitige Flucht aus dem Gebäude. Aber nur der flächendeckende Einsatz dieser Melder in Privatwohnungen kann die gewünschte Wirkung zeigen. So waren z. B. in Schweden nach einem Einbau in 70 % der Privathäuser 50 % weniger Brandtote nach Einsatz von Rauchwarnmeldern zu beklagen. Nach der erfolgreichen Aktion »Rauchmelder-Lebensretter«, die auf die private Initiative baut, wurden zwar viele Melder verkauft, aber bislang sind nur ca. 9 % der Privathäuser mit Rauchmeldern ausgestattet. Zum Installationsort der Melder wurden die Anforderungen in die Norm DIN 14676 (Rauchwarnmelder) aufgenommen. Hier sind Angaben zu einem normalen und optimalen Schutzkonzept enthalten. Entgegen anderer Angaben bin ich der Meinung, dass auch in dem kritischen Bereich der Küche unbedingt Rauchwarnmelder installiert werden sollten. Hier befinden sich die meisten potenziellen Zündquellen des Hauses. Einem möglicherweise auftretenden Falschalarm – der ohnehin, außer einer akustischen Belästigung, keine Auswirkung hat – begegnet man, indem man den Melder nicht unmittelbar über der Kochstelle, sondern möglichst in über 2 m horizontalem Abstand installiert. In allen oben genannten Fällen handelt es sich um Rauchwarnmelder und nicht um Brandmelder nach EN 54-7 für die Nutzung in industriellen Anlagen. Neben den autarken Rauchwarnmeldern können auch Ausführungen in (funk-)vernetzter Art genutzt werden. Hierbei geben alle Melder ein akustisches Signal ab, wenn ein Melder in Alarm gefallen ist. Auch die neuen Gefahrenwarnanlagen nach DIN V VDE V 0825 mit Rauchmeldern erfüllen die oben genannten behördlichen Bedingungen. Alle Melder sollten geprüft und anerkannt sein. Das VdS-Zeichen und/oder die Anerkennungsnummer (G2xxxx) bestätigen dies. Auskunft über anerkannte Produkte finden Sie im Internet unter www.vds.de. Normen erhalten Sie im Beuth-Verlag Berlin www.beuth.de H. Berger Antennenanlagen müssen nach DIN EN 50083-1 (VDE 0855 Teil 1):1994-03, Abschnitt 10.1.1 mit den Gebäudeblitzschutzanlagen verbunden sein. Allerdings erschien im Jahr 2002 dann die Vornorm DIN V 0185-3 (VDE V 0185 Teil 3):2002-11; Blitzschutz Teil 3: Schutz von baulichen Anlagen und Personen. Dessen Hauptabschnitt 4, Abschnitte 2.1.2.3 und 4 erwähnen, dass alle Dachaufbauten, die elektrische oder Informationsverarbeitungseinrichtungen enthalten, mit dem Schutzbereich der getrennten Fangeinrichtung geschützt werden sollen. Dieselbe Vornorm bildet ein Beispiel der Schutzmaßnahme in Bild 32 ab. Ein Bild aus der Praxis wurde im o.g. Beitrag in »de« 18/2005 veröffentlicht. (MM) Schrittweise Einführung in einzelnen Bundesländern Nun haben einige Bundesländer es zu ihrer Aufgabe gemacht, den Einbau dieser wichtigen Geräte für den Privatbereich zu fordern. So ging RheinlandPfalz mit gutem Beispiel voran und fordert bei Neubauten den Einbau von Rauchwarnmeldern. Das Saarland folgte als weiteres Bundesland. Der schleswig-holsteinische Landtag ging noch einen Schritt weiter und hat am 16.12.2004 die Landesbauordnung geändert und beschlossen, den Einbau auch bei bestehenden Wohnungen in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluren, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen, zu fordern. Die Nachrüstung muss bis zum 31.12.2009 erfolgt sein. Auch Hessen beabsichtigt diesen Schritt, wobei an eine Pflicht zur Installation innerhalb von zehn Jahren gedacht wird. Mit der Entscheidung ist in Kürze zu rechnen. Anzuwendende Norm Berichtigung Im Beitrag »Antennenmasterdung« in »de« 18/2005, S. 20, kam es zu einem Fehler. Es handelt sich um folgenden inhaltlich nicht korrekten Satz (nach der zweiten Zwischenüberschrift): »Die o.g. Antennenanlagen müssen mit den Gebäudeblitzschutzanlagen verbunden sein.« Zur Richtigstellung veröffentlicht »de« diese Aussage nun hier neu und etwas ausführlicher: 22 de 20/2005 Praxisprobleme Verantwortliche Elektrofachkraft BetrSichV, BGV A3 FRAGESTELLUNG Wir sind ein mittelständischer Automobilzulieferer mit ca. 340 Beschäftigten. Ich selbst bin Industriemeister, Fachrichtung Elektrotechnik, und führe eine Elektroabteilung mit sieben Facharbeitern und einem Elektroniker-Azubi. Unsere Aufgaben sind das Errichten, Warten und Instandhalten von Maschinen und Anlagen, Anlagen der Gebäudetechnik sowie der Stromversorgung im 20-kV- und 0,4-kV-Netz. Ebenso gehören Änderungen vorhandener Steuerungen sowie die Neuanfertigung von Schaltschränken für Betriebsmittel und Maschinen des Eigenbedarfs zu unserer Tätigkeit. Da ich das Unternehmen in Kürze verlassen werde, treten folgende Fragen auf: 1) Benötigt die Firma weiterhin eine verantwortliche Elektrofachkraft (VEFK)? 2) Muss diese VEFK z.B. ein Industriemeister Elektro, Handwerksmeister etc. sein, oder reicht ein erfahrener Facharbeiter aus (im konkreten Fall über 30 Jahre Berufserfahrung)? In welchen Gesetzen, Verordnungen etc. finden wir etwas darüber, da unsere Sicherheitsfachkraft und der Personalchef der Meinung sind, wir benötigen keinen Meister. J. M., Baden-Württemberg ANTWORT Zu Frage 1 Auf jeden Fall benötigt die Firma eine verantwortliche Elektrofachkraft oder eine befähigte Person zur Errichtung und Prüfung elektrischer Installationen, Geräte und Anlagen. Grundlage sind z. B. die Betriebssicherheitsverordnung und die BGV A3. Denn ist keine verantwortliche Elektrofachkraft oder befähigte Person vorhanden, tritt immer der Betreiber/Arbeitgeber – ob er nun von Strom Ahnung hat oder nicht – haftungsmäßig ein. Das kann zu rechtlich sehr kritischen Situationen für den Betreiber/Arbeitgeber führen. Zu Frage 2 Die Anforderung »Qualifikation« für diesen komplexen Aufgabenbereich sollte eine Meisterausbildung sein, muss de 20/2005 aber nicht. Die DIN VDE 1000 verlangt nicht ausdrücklich einen Meister. Aber es ist wie gesagt nur eine Norm. Wichtig: Wenn die verantwortliche Leitung ein Meister oder Ingenieur im Unternehmen oder der Abteilung ist, muss die verantwortliche Fachkraft kein Meister sein. Aber nur dann. Wer kann verantwortliche Fachkraft sein? Zudem würde es ja EU-Recht widersprechen, wenn nur Meister die Position einer Verantwortlichen Fachkraft einnehmen könnte, da viele unserer Nachbarländer keine Meisterausbildung haben. Was macht eine befähigte Person aus? Die BetrSichV z.B. sagt im §2 (7) Folgendes: »(7) Befähigte Person im Sinne dieser Verordnung ist eine Person, die durch ihre Berufsausbildung, ihre Berufserfahrung und ihre zeitnahe berufliche Tätigkeit über die erforderlichen Fachkenntnisse zur Prüfung der Arbeitsmittel verfügt.« Hier setzt die Berufsausbildung, Qualifikation und die praktische Erfahrung des Elektrikers an. Berufsfremde Personen dürfen also nicht z. B. zur Prüfung elektrischer Geräte eingesetzt werden. Nur ein Weiterbildungskurs reicht nicht zur vollen Übernahme der Verantwortung aus (wichtig für den Arbeitgeber). Das ist aber nichts Neues, die BGV A3 setzt gleiche Kriterien. Allerdings muss man die Begriffe vorher festlegen: Eine »Befähigte Person zur Errichtung und Prüfung elektrischer Geräte und Anlagen« gemäß BetrSichV ist gleichbedeutend der »Verantwortlichen Elektrofachkraft« gemäß BGV A3. Befähigte Personen ernennt der Betreiber /Arbeitgeber Um den exakten Stellenwert der »Befähigten Person« genauer zu definieren, muss §3 BetrSichV tiefer analysiert werden: »(3) ... Ferner hat der Arbeitgeber die notwendigen Voraussetzungen zu ermitteln und festzulegen, welche die Personen erfüllen müssen, die von ihm mit der Prüfung oder Erprobung von Arbeitsmitteln zu beauftragen sind.« Dies ist eine sehr wichtige Textstelle im Gesetzestext. Die Personalauswahl liegt also beim Betreiber/Arbeitgeber. Bei einer Auftragsvergabe, egal ob intern oder extern, muss sich der Betreiber über den Prüfer und dessen Qualifikation Gedanken machen. Denn man darf nicht zwangsläufig davon ausgehen, dass derjenige »es schon kann«. Dieser gedankliche Ansatz würde gegen die notwendigen Sorgfaltspflichten eines Unternehmens oder einer Institution gemäß des Bürgerlichen Gesetzbuches verstoßen. Man muss zur Absicherung des Betreibers wie schon erwähnt folgende drei Anforderungen an den zukünftigen Prüfer stellen: • Berufsausbildung als Elektriker oder einen artverwandten Beruf, • Qualifikation für die Prüfung der Arbeitsmittel vorhanden (Schulung über BG, TÜV etc.) und • praktische Erfahrung für die Prüfung vorhanden. Leider interpretieren Arbeitgeber immer wieder Folgendes falsch: Nicht die billigste Variante ist die Beste, sondern die rechtlich sicherste. In einem solchen Fall würde ich als Gerichtssachverständiger darauf hinweisen, dass aus Gründen der Sorgfalt immer der für diese verantwortungsvolle Aufgabe am besten Qualifizierte ausgewählt werden sollte. Und das ist diesem Fall ein Elektromeister. Andere Entscheidungen, welche Qualifikationen die verantwortliche Elektrofachkraft haben sollte, sind auch möglich, bergen aber etwas größere Risiken für den Betreiber/Arbeitgeber. T. Neumann PRAXISHILFEN 5 Das »de«-Special »Praxishilfen 5« enthält Praxisproblemfälle der Jahre 2001 bis 2003 aus der Fachzeitschrift »de« sowie zusätzlich bisher nicht veröffentlichte Fachfragen. ISBN 3-8101-0205-9; 15,80 € für »de«-Abonnenten Bestellung: Hüthig & Pflaum Verlag, Tel. (0 6221) 489-555, Fax (06221) 489-443, E-Mail: [email protected] 23 Praxisprobleme Kompetenzen eines VBNs – Qualifikation der Elektrofachkraft für RWA und Brandmeldeanlagen – Zusatzanfrage (2) DIN 14675, DIN VDE 0022 (VDE 0022):1994-09 FRAGESTELLUNG (Zusatzanfrage zum Beitrag »Kompetenzen eines VBNs – Qualifikation der Elektrofachkraft für RWA und Brandmeldeanlagen« in »de« 10/2004, S. 16 sowie Zusatzanfrage in »de« 12/2004, S. 20) Ich sehe das so, dass keine Verbindung der Vorschriften und Richtlinien vom VdS mit den Ausführungen der DINNormen hergestellt werden kann. Der VdS bezieht sich in seinen Ausführungen gelegentlich auf die gültigen Normen – dennoch ist der VdS ein privatwirtschaftlicher Verein, welcher der Versicherungswirtschaft etc. mit einigen Vorschriften und Richtlinien dient, sowie Firmen und Fachbetriebe im Bezug auf die Versicherungswirtschaft für bestimmte Aufgaben und Bereiche zertifiziert u.v.m. Die Sachverständigen beim VdS fungieren wie andere Sachverständige auch, denen die gültigen Normen zugrunde liegen. In dem o.g. Artikel schreibt Herr Hörmann, dass in Ausnahmefällen keine Zertifizierung erforderlich sei. Das ist nach dem Studium der relevanten Richtlinien, Vorschriften und Normen nicht uneingeschränkt richtig. Denkbar ist für mich lediglich die Konstellation, dass der nicht zertifizierte Errichter eine solche Anlage errichtet hat und diese wartet. Wenn jedoch eine bestehende Anlage jetzt neu errichtet wird oder eine bestehende Anlage wird von einer anderen Fachkraft gewartet, gilt DIN 14675:2003-11 uneingeschränkt. Dort steht, dass diese Norm für den Aufbau und Betrieb von Anlagen gilt, die dem Schutz von Perso- nen und Sachen dienen. Die Aussage von Herrn Hörmann, »Diese Norm muss eingehalten werden, wenn die Norm vertraglich vereinbart wurde oder wenn die Einhaltung bauaufsichtlich gefordert wurde oder wenn die örtliche Feuerwehr dies fordert«, widerspricht m.E. dem Sinn der Norm unter »1. Anwendungsbereich«, Abs. 3 und 4, da darin keine Einschränkungen vermerkt sind. Richtig hingegen ist m.E. Folgendes: Wurde die Installation einer Anlage, die für den Schutz von Personen oder Sachen vorgesehen ist, einem Dritten in Auftrag gegeben, so ist DIN 14675:2003-11 entsprechend anzuwenden. Denkbar ist für mich lediglich, jemand errichtet eine solche Anlage für sich selbst und es besteht keine Vorgabe von Dritten. Könnten Sie hierzu Stellung nehmen? L. I., Hessen Im zweiten Punkt Ihres Schreibens habe ich einen Abschnitt eines Schreibens, der für DIN 14675 mitverantwortlichen Frau Lehninger vom DIN zitiert. Diesen Abschnitt möchte ich hier wiedergeben, wobei darauf hingewiesen sei, dass ich dafür die Erlaubnis von Frau Lehninger eingeholt habe. Der Abschnitt lautet wie folgt: »Brandmeldeanlagen mit Übertragungseinrichtung zur automatischen Weiterleitung des Alarmzustands mittels Fernalarm an die zuständige Feuerwehr dürfen auch dann noch weiterhin durch nichtzertifizierte Betriebe instand gehalten werden (Phase nach Abschnitt 11), wenn diese vor dem 1.11.2003 errichtet worden sind.« Die weiteren Hinweise in Ihrem Schreiben sind für mich nicht ganz nachvollziehbar. Vertrag ist Vertrag ANTWORT VdS richtet sich grundsätzlich an den Nomen aus Zu Ihrem ersten Punkt gilt, dass ich weder in der Antwort in »de« 10/2004 noch in 12 /2004 eine direkte Verbindung des VdS mit DIN-Normen hergestellt habe. Ich hatte in 10 /2004 lediglich behauptet, dass in vielen Fällen die Richtlinien des VdS zusätzlich eingehalten werden müssen. Diese Richtlinien beziehen sich fast immer auf gültige Normen. Sie tun dem VdS unrecht, wenn Sie behaupten, er würde sich nur gelegentlich an gültige Normen halten. Wenn ein Auftraggeber sich auf Richtlinien des VdS bezieht, wird man diese auch zwangsläufig einhalten müssen. Das »muss ..., wenn vertraglich vereinbart...« in meiner Antwort in »de« 12 /2004 ist richtig. Von DIN-Normen und VDE-Bestimmungen darf abgewichen werden, wenn die gleiche Sicherheit auf andere Weise erbracht wird. Bei Einhaltung von Normen und Bestimmungen ergibt sich jedoch eine »Vermutungswirkung« sicher gehandelt zu haben. In allen anderen Fällen muss ggf. die Gleichwertigkeit der Maßnahmen nachgewiesen werden. Entsprechendes finden Sie auch im Abschnitt 8.1 von DIN VDE 0022 (VDE 0022):1994-09. Wenn bestimmte Normen und Bestimmungen ohne »wenn und aber« vereinbart wurden, müssen sie eingehalten werden. W. Hörmann HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN LESERSERVICE Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Telefax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: [email protected] WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin, erhältlich sind. 24 de 20/2005 Gebäudetechnik Neuheiten von der Messe Elektrotechnik (2) Andreas Stöcklhuber Die Fachmessen Elektrotechnik in Dortmund und Eltefa in Stuttgart nutzten die Hersteller zur Präsentation ihrer Innovationen. Wir stellen die interessantesten Neuigkeiten vor. A uf der Eltefa informierten sich gut 23000 Besucher über das Angebot von 395 Firmen, 99% davon waren Fachbesucher. Ganz blieb auch die Stuttgarter Messe nicht von den Auswirkungen der Konjunktur verschont – im Jahr 2003 kamen noch mehr als 26000 Besucher. Die nächste Eltefa 2007 wird dann bereits auf dem neuen Stuttgarter Messegelände am Flughafen stattfinden. Systemuhr für Jalousiesteuerung Die 8-Kanal-Schaltuhr Luxor 414 von theben eignet sich zur Steuerung beliebiger Ausgänge des Luxor-Systems. Für die einfache Bedienung sorgt die bereits von der Reihe »TR top« bekannte Textzeile im Display. Die Schaltuhr verfügt über Tages- und Wochenprogramme sowie wahlweise astronomische Programme, die in Abhängigkeit des Sonnenauf- und -untergangs schalten. Somit lassen sich Jalousien und Rollladen komfortabel vollautomatisch steuern und positionieren im Bereich von 0…100 %. Die 732 vorprogrammierten Astro-Schaltzeiten und 128 frei programmierbaren Schaltzeiten decken unterschiedliche Anforderungen der Gebäudeautomation ab. Astronomische Sperrzeiten ermöglichen die Zeitverschiebung des Auf- und Abfahrtens von Jalousien und Rollladen frühmorgens im Sommer. Bedienerführung durch Textzeile im Display und automatische Sommer-/ Winterzeitumschaltung sowie Handbedienung sind möglich. Mit Hilfe des Wahlschalters Dipl.-Ing. (FH) Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«, nach Unterlagen der erwähnten Unternehmen 26 kann man die Schaltuhrkanäle individuell mit den Luxor-Ausgängen verknüpfen. In Kombination mit den Dimmern ist eine Lichtszenensteuerung möglich, da die Systemuhr Dimmwerte von 0…100% senden kann. Fax (07474) 692150 www.theben.de Winddichter Verschlussstopfen Strom im Freien Geyer hat sein Säulenprogramm überarbeitet und noch montagefreundlicher gestaltet. Berücksichtigung fand die neue »VDN-Richtlinie für den Anschluss von ortsfesten Schalt- und Steuerschränken und Zähleranschlusssäulen an das Niederspannungsnetz der VNB«. Auch die neue Zählerplatz- und Verteilergeneration »Dispo Plus« wurde mit in die neue Serie eingearbeitet. Somit ist die gesamte Produktlinie Zähler und Verteiler von Geyer jetzt aus einem Guss. Besonderen Wert legte der Hersteller auf die Freiräume über Erdgleiche nach TAB 2000 sowie auf die nach DIN 43870 und DIN VDE 0603 geforderten Merkmale. Weiterhin wurde berücksichtigt, dass die neuen, in vielen Gebieten geforderten, Zählerfeldabdeckungen in IP 54 montagefreundlich und dicht sind. Die Zähleranschlusssäulen sind deshalb auch umgriffsicher und entsprechen der Schutzklasse 2. Einen wesentlichen Zeitvorteil bringen die neue Einspeisung und die Montage der abgehenden Leitungen. Mit der neuen Anschlussgarnitur kann man bei allen 100-A-Hausanschlusskästen KH00 einfach und schnell die Verbindung zum unteren Anschlussraum herstellen. Alle in Verteilern aufgelegten Leitungen werden über Membran-Flansche eingeführt. Fax (0911) 4120363 www.geyer.de Einen einfachen und zuverlässigen Verschlussstopfen zum sicheren Verschließen von allen Wellrohren präsentierten die Fränkischen Rohrwerke. Der Stopfen FWVS-E ermöglicht einen winddichten Verschluss von Rohren auch mit eingeführten Kabeln und Leitungen. So kann kein Kondenswasser mehr in die Rohre eindringen. Bei der Installation lässt sich die Membran einfach mit den Leitungen durchstoßen. Man benötigt dazu kein Hilfswerkzeug. Fax (09525) 88751 www.fraenkische-elektro.de FI-Schutzschalter mit automatischer Rückstellung Mit der Serie »Restart« präsentiert Gewiss Fehlerstromschutzschalter oder Fehlerstrom-Leitungsschutzschalter mit automatischer Rückstellung. Diese Geräte vermeiden die durch das fehlerhafte oder unnötige Auslösen der Schutzeinrichtung verursachten Probleme. Fehlerstrom-Schutzschalter können Auslösungen unterliegen, die nicht mit einer Funktionsstörung der Anlage, sondern mit unvorhersehbaren Ereignissen verbunden sind, wie Überspannungen durch Gewitter oder vorübergehenden Störungen im Netz. Bei der Auslösung prüft der »Restart« zuerst, ob das Ereignis, das zur Auslösung geführt hat, auf einem Defekt der Anlage beruht. Ist alles in Ordnung, schaltet sich der Schalter selbsttätig wieder ein, und die Spannung liegt innerhalb von 90s wieder an. Anderenfalls, d.h., wenn es sich um einen dauerhaften Defekt handelt, verhindert »Restart« die erneute Einschaltung des Schutzschalters, wobei eine Kontrollleuchte die Störung der Anlage anzeigt. Ein Hilfskontakt kann die Fernsignalisierung der Betriebszustände der Anlage oder des FI-Schutzschalters übernehmen. Der Fehlerstromschutzschalter »Autotest« führt außerdem wöchentlich einen de 20/2005 Gebäudetechnik falls zum Esy-Lux-Programm. Die Motoren-Sets enthalten alles, was man für eine Um- oder Nachrüstung bei bereits montierten Rollläden benötigt. Der Vertrieb von Esy-Lux Produkten erfolgt in Deutschland über die Firma Elektro-Technische Systeme GmbH in Ahrensburg. Fax (04102) 489333 www.etsysteme.de unverändert erhalten. Der Farbwiedergabeindex liegt bei Ra 93. Die Lampen gibt es in den Leistungsstufen 35 W und 70 W. Für Dimmanwendungen bietet das neue Vorschaltgerät mit Dimmfunktion sowohl 1…10-V- als auch DaliRegeloptionen. Fax (040) 28992786 www.philips.de/licht Neue Leuchtenfamilie Dimmbare Halogen-MetalldampfLampen Selbsttest durch, ohne die Spannungsversorgung der Anlage zu unterbrechen. Bei herkömmlichen Fehlerstromschutzschaltern muss dieser Test manuell mit der zugehörigen Prüftaste »T« ausgelöst werden. Fax (06471) 5412 www.gewiss.de Steuerung von Rollläden, Jalousien und Markisen Das Topcontrol-System von Esy-Lux eignet sich zur Steuerung von Rolläden, Jalousien und Markisen. Die Steuerung der Motoren kann entweder drahtgebunden oder per Funk auf ein, zwei, vier oder zwölf Kanälen erfolgen. Die auf der sicheren Frequenz von 868 MHz kommunizierenden Funksender und -empfänger ersparen das Verlegen von Steuerleitungen. Die separaten Wandhalter der batteriebetriebenen Sender lassen sich ohne Kabelanschluss an die Wand schrauben oder kleben. Die Funksender können als Wandschalter oder als mobile Tischschalter genutzt werden. Die Funkempfänger gibt es als Unterputz- und Aufputzvarianten, sowohl als einfacher Taster bis hin zur Touchscreen-Steuerung. Motoren für Rollläden sowie Motoren-Sets gehören eben- de 20/2005 Die neuen Lampensysteme und Vorschaltgeräte »CDM Master Colour Elite« von Philips bieten ein sehr hohes Leistungsniveau im Bereich der keramischen Halogen-Metalldampf-Lampen. Zu den Merkmalen des neuen Systems gehören die Dimmbarkeit, ein höherer Lichtstrom, eine weiter verbesserte Farbwiedergabeeigenschaft und eine höhere Lichtstromstabilität. Durch ihre besseren Leistungsparameter bietet sich mit diesem Lampensystem, das ein natürliches, brillantes Licht hat, die Möglichkeit, nicht nur Energie zu sparen, sondern auch neue, interessante Beleuchtungsdesigns für Verkaufsräume zu kreieren. Die »CDM Master Colour Elite« ist die erste dimmbare keramische HalogenMetalldampflampe für die Verkaufsraumbeleuchtung im Einzelhandel. Die Lichtleistung lässt sich mit dem entsprechenden Vorschaltgerät stufenlos bis auf 60% des maximalen Lichtstroms herunterregeln, während die hohe Effizienz und die ausgezeichnete Lichtqualität beibehalten wird. Darüber hinaus ermöglicht die Reduzierung der Lichtleistung außerhalb der Hauptgeschäftszeiten Energieeinsparungen bis zu 40%. Im Vergleich zu herkömmlichen Keramik-Metallhalogendampflampen hat die »CDM Master Colour Elite« einen 15 % höheren Anfangslichtstrom. Außerdem beträgt der Lichtstromrückgang über die gesamte Lebensdauer nur 10 %. Damit bleibt ein vorgesehenes Beleuchtungsniveau über die mittlere Lampenlebensdauer von 12000h nahezu Mit »Siluette« präsentiert Siteco eine Leuchte für zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Zwei Grundtechniken – die Prismenoptik und die Diffusoroptik – sorgen je nach Raumsituation für gute Ausleuchtung und angenehme Atmosphäre. Die Leuchten gibt es serienmäßig mit Schnellmontagezubehör. Sie eignen für den Deckenanbau, die Schienen-, Pendel- und Einzelmontage. Ein zusätzlicher Schnellmontage-Längsverbinder ermöglicht die einfache Lichtbandmontage. Die neu entwickelte Schnappverbindung gewährleistet bei allen Varianten eine schnelle und vor allem einfache Montage. Weitere Pluspunkte sind die Abhängevorrichtung als Montagehilfsmittel und die Möglichkeit der Durchgangsverdrahtung oberhalb der Leuchte im Leitungskanal oder innerhalb des Gehäuses. Statt mit nur einer Wattage kann man Siluette mit verschiedenen T16-Leuchtstofflampen bestücken. Dieses »Multipowerkonzept« ermöglicht es, eine Leuchte für verschiedene Beleuchtungsstärken einzusetzen. Sehr hohe Leuchtenbetriebswirkungsgrade bis zu 90% tragen zur guten Energieeffizienz bei. Die Leuchten weisen die Schutzart IP50 auf und sind damit staubgeschützt. Fax (08669) 33710 www.siteco.de (Fortsetzung folgt) 27 Gebäudetechnik Multimeter oder Spannungsprüfer? Wann nimmt man welches Gerät? Horst Kalla Multimeter können zwar mehr Größen messen als Spannungsprüfer, müssen aber zum sicheren Gebrauch auch immer korrekt bedient werden. Für die tägliche Praxis eignen sich daher Spannungsprüfer oft besser. Dipl.-Ing. Horst Kalla, Weidmüller Interface, Detmold 30 Quelle: Weidmüller M ultimeter messen eine Vielzahl von Messgrößen (Bild 1). Sie kommen zur Messung von Spannungen, Widerständen, Strömen und anderen Größen zum Einsatz. Ihr Einsatzfeld sind vorrangig Laboranwendungen oder Prüfungen von Schaltkreisen. Seit 1. Januar 2004 gilt die zweite Ausgabe der DINEN61010-1 (Messgerätenorm) als verbindlich. Zweipolige Spannungsprüfer sind tagtäglich routinemäßig im Einsatz. Sie gehören zur Grundausstattung einer Elektrofachkraft (Bild 2). Zweipolige Spannungsprüfer stellen vorrangig die Spannungsfreiheit fest, haben aber auch andere Funktionen wie Phasentest, Durchgangsprüfung und Messstellenbeleuchtung. Die Spannungsprüfernorm ist in EN61243-3 fixiert. Bei den Funktionen gibt es auch Gemeinsamkeiten zwischen Multimetern und Spannungsprüfern. Bei der Sicherheit bzw. dem Schutz des Nutzers ist die Spannungsprüfer- der Messgerätenorm jedoch überlegen, sie ist detaillierter in der Funktionsbeschreibung und hat den sicheren Umgang mit dem Spannungsprüfer im Fokus. Elektrofachkräfte treffen auf harte Bedingungen, finden also Netzspannungen vor, bei denen der Gebrauch eines Multimeters gefahrvoll sein kann. So treten in der Installationstechnik und in der industriellen Mess- und Regeltechnik oftmals Nieder- und Hochspannung gleichzeitig auf. Ob ein Kurzschluss oder eine Fehlbedienung – beim Arbeiten an Starkstromnetzen setzen sie Energien frei, die den Mensch gefährden, aber auch im Messgerät zum Überschlag führen können. Die Spannungsprüfernorm Multimeter oder Spannungsprüfer – welcher ist wann vorzuziehen? EN 61243-3 ist darauf ausgerichtet, ein Höchstmaß an Funktionalität und Sicherheit zu gewährleisten. Die Spannungsprüfernorm gilt jedoch nicht für Messgeräte, die lediglich in Optik und Design einem Spannungsprüfer gleichen, jedoch in keiner Weise die hohen Anforderungen der Spannungsprüfernorm erfüllen. Umfangreiche Prüfanforderungen bei zweipoligen Spannungsprüfern Die Spannungsprüfernorm EN 61243-3 ist, verglichen mit der Messgerätenorm DINEN61010-1, hinsichtlich folgender Kenngrößen umfänglich beschrieben: • Temperaturbereich, • Sicherheit beim Anlegen einer Spannung, • Funktionalität bei leerer oder nicht vorhandener Batterie, • Handgriffe, • Schlagprüfung und • Batteriefach. Die Messgerätenorm sieht für diese Kenngrößen keine oder nur vage definierte Anforderungen vor. Die Spannungsprüfernorm ist präzise und eindeutig. Sie gibt als zu prüfenden Temperaturbereich –10° C bis + 55°C vor, in diesem Bereich ist die Funktion sicher zu stellen. Zudem muss ein Spannungsprüfer – ohne Betätigung von Bedienelementen wie etwa einem Schalter – das Vorliegen einer Spannung anzeigen. Das schützt den Anwender in hohem Maße. Spannungsprüfer haben außerdem eine redundante Anzeige, die den Anwender vor berührungsgefährlicher Spannung warnt, egal ob die Batterie leer oder nicht vorhanden ist. Spannungstester sind auch bei der Konstruktion der Hangriffe nicht frei: Bestimmte Maße sind einzuhalten, damit die Hand des Anwenders stets einen definierten Abstand vom Messpunkt hat. Das schützt vor einem elektrischen Schlag. Auch die Schlagprüfung gibt die Spannungsprüfernorm exakt vor. So sind – nach einer zweistündigen Lagerung bei einer Temperatur von – 10°C – drei Schläge mit einer Energie von 1 J auf alle berührbaren Oberflächenteile vorzunehmen. Das gewährleistet eine mindestens doppelt so hohe Schlagfestigkeit. Und nicht zuletzt das Batteriefach: Beim Batteriewechsel muss Berührsicherheit gegeben sein, so dass der Anwender auch bei unsachgemäßem Gebrauch geschützt ist. Die Spannungsprüfernorm EN 61243-3 (VDE 0682 Teil 401) ist gegenüber der »alten« Norm VDE 0680 hinsichtlich der Sicherheit präzisiert. Beim Test der Spitzenspannungsfestigkeit gilt heute für Spannungsprüfer bis 500 V eine Spitzende 20/2005 Quelle: Weidmüller Gebäudetechnik Bild 1: Multimeter können viel, erfordern aber auch Sicherheit in der Bedienung Quelle: Weidmüller spannung von 4 kV, bei Spannungsprüfern bis 1 000V von 6 kV. Die alte Norm sah für alle Spannungsprüfer gleichermaßen 5 kV vor. Auch beim maximalen Berührungsstrom ergaben sich Änderungen. Laut neuer Norm darf der Spannungsprüfer beim Prüfen einer Spannung ab 5 s den maximalen Betriebsstrom von 3,5 mA nicht überschreiten. Liegt der Betriebsstrom über 3,5 mA, so muss der Spannungsprüfer entweder an jeder Prüfspitze einen Drucktaster zur Aktivierung der Messung haben oder die Kontaktelektroden müssen durch einen mechanischen Schutz gegen zufälliges Berühren geschützt sein. Bild 2: Spannungsprüfer sollten zur Grundausstattung jeder Elektrofachkraft gehören de 20/2005 Zwar dürfen Tester, die nicht der neuen Norm entsprechen, weiter genutzt und vertrieben werden, aber Anwender und Verantwortliche sollten auf eine sichere Anwendung bestehen, also Spannungsprüfer gemäß Norm EN61243-3 nutzen. Die alte und neue Spannungsprüfernorm gibt vor, dass Spannungsprüfer für alle Prüfungen im Niederspannungsbereich bis 1 000V sicher angewendet werden können. Das heißt, auch Tester mit kleineren Messbereichen müssen einen Anwenderschutz bis 1 000V gewährleisten. Die oft vorfindbare Angabe Cat steht für Kategorie (engl. category) und meint die Überspannungs-, Einsatz- oder auch die Messkategorie. Als Messkategorien sind CatI, CatII, CatIII und CatIV definiert. Je näher nämlich die Messung an der Quelle der Niederspannungsinstallation stattfindet, desto höher und damit energiereicher können Störungen auftreten. Die Messkategorien (bisher Überspannungskategorien) berücksichtigen Kurzschlussströme, Leistungen und erwartbare Transienten. Sorgfältige Bedienung Multimeter sind durch ihre Messbereichsvielfalt verstärkt Fehlhandlungen ausgesetzt. Man sollte also auf eine sorgfältige Bedienung achten. So gilt es, vor dem Einschalten der Stromversorgung, den richtigen Messbereich auszuwählen und einzustellen. Das Feststellen der Spannungsfreiheit ist mit einem Vielfachmessgerät in energiereichen Anlagen nicht zugelassen. Unzulässig sind auch einpolige Spannungstester mit Glimmlampe. Nur zweipolige Spannungsprüfer dürfen entsprechend dem Arbeitsschutzgesetz zum Feststellen der Spannungsfreiheit genutzt werden. Weidmüller bietet seine zweipoligen Spannungsprüfer entsprechend Spannungsprüfernorm EN61243-3 an: So sind alle Spannungsprüfer mit einem hohen Eingangswiderstand versehen. Das heißt, sie überschreiten den Betriebsstrom von 3,5mA zu keiner Zeit. Und die Multimeter von Weidmüller sind digital ausgelegt, zeigen also Messgrößen eindeutig an, was Fehler durch falsches Umrechnen der Messbereiche oder Ablesefehler nahezu ausschließt. ■ Gebäudetechnik Barrierefreie und behindertengerechte Lebensräume Anforderungen an die Elektro- und Fördertechnik Werner Baade Das alten- und behindertengerechte Wohnen stellt einen Markt mit großem Potenzial dar. Wichtig: Bereits bei der Planung sollte man eine spätere Umrüstung im Zuge des Älterwerdens der Bewohner berücksichtigen. Werner Baade, bfe-Oldenburg 32 Quelle: Rademacher D ie neu herausgegebene Richtlinie VDI 6008:2005-08 enthält Anforderungen und zeigt Lösungswege auf hinsichtlich der • Elektrotechnik, • Kommunikations- und Sicherheitstechnik, • Bedienungs- und Meldeelemente, • Beleuchtungstechnik und • Fördertechnik zur Anwendung in und an Gebäuden für ältere, kranke und /oder behinderte Menschen. Die Anwendung der Richtlinie bei der Gestaltung von Wohnungen soll es dem Menschen gestatten, bis ins hohe Alter und bei Behinderungen möglichst selbstständig, weitgehend ohne fremde Hilfe, in der eigenen Wohnung zu leben. Die Anforderungen an die Wohnung, deren Ausstattung und an das Wohnumfeld ändern sich infolge von eintretenden Behinderungen, von Krankheit usw. mit zunehmenden Lebensalter. Oftmals ist es möglich – auch bei bestehenden Gebäuden – bereits durch kleine bauliche und technische Veränderungen eine hohe Steigerung der Lebensqualität zu erreichen und einen Beitrag zum selbstständigen, unabhängigen Leben im Alter zu leisten (Bild 1). Ideal wäre es, die entsprechenden Gesichtspunkte bereits frühzeitig zu berücksichtigen, d. h. bei Neubauten und bei Renovierungen (Bild 2). In diesem Stadium lassen sich die notwendigen Veränderungen oder vorbereitenden Maßnahmen für spätere Änderungen bei entsprechender Planung in der Regel relativ kostengünstig realisieren. Bild 1: Der elektrische Türantrieb »Samson« von Rademacher ermöglicht ein Öffnen von Wohnungstüren auf Knopfdruck; er lässt sich problemlos nachrüsten Weiterhin besteht für die Bewohner solcher Gebäude ausreichend Zeit, sich bereits als gesunde, nicht behinderte Person mit technischen Lösungen und der Bedienung solcher Systeme vertraut zu machen. Für diesen Personenkreis kommt besonders der Markt der Generation 50+ in Betracht, aber auch die jüngere Generation. Leistungsminderungen beim älteren Menschen Nach dem Behindertengleichstellungsgesetz müssen technische Produkte so gestaltet sein, dass diese möglichst für alle Menschen in allgemein üblicher Weise ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind. Dabei müssen die Produkte die veränderten physischen und psychischen Fähigkeiten des älteren Menschen berücksichtigen, und zwar besonders die • sensorischen Fähigkeiten, wie Sehen, Hören, Fühlen, Tasten und das Körperpositionsgefühl, • motorischen Fähigkeiten, wie Kraft, Geschicklichkeit und Beweglichkeit (Bild 3) sowie • kognitiven Fähigkeiten, wie Gedächtnis, Koordination und Informationsverarbeitung. Verringerte visuelle Fähigkeiten durch mangelnde Scharfeinstellung und eingeschränkte Adaption des Auges beim Wechsel vom Hellen ins Dunkle, der Verkleinerung der Pupille und der Unterscheidungsschwäche zwischen den Farben Grün und Blau führen zu wesentlich höheren Anforderungen an die Beleuchtungsqualität. Die Beleuchtungsstärke muss deshalb z.B. etwa doppelt so hoch sein wie beim jungen Menschen (Tabelle). Besonders hohe Anforderungen gelten für die Beleuchtung von Verkehrswegen und Treppen. In Verkehrswegen sollte in Augenhöhe (ca. 1,7 m Höhe) eine zylindrische Beleuchtungsstärke (Mittelwert der vertikalen Beleuchtungsstärke) von ca. 500 lx und in 10 cm Höhe eine horizontale Beleuchtungsstärke von mindestens 200 lx erreicht werden, besser noch 300 lx. Ähnliches gilt für die Beleuchtung von Treppen. Bei der Auswahl der Lampen sollte man solche mit hoher Farbtemperatur und tageslichtähnlichem Spektrum bevorzugen. Diese ermöglichen eine bessere Sehleistung und haben bei hohen Beleuchtungsstärken einen positiven Einfluss auf die biologische Uhr des Menschen, also auf seine Gesundheit. Beleuchtungsstärke Räume und Bereiche Flure und Eingangsbereiche Treppenräume Bade- und Duschräume Wohnräume Küche und Essplatz Beleuchtungsstärke [lx] 200…500 300…500 500 500 500 Tabelle: Empfohlene Mindestbeleuchtungsstärken (Wartungswerte) für Wohnräume (Auszug aus VDI 6008) de 20/2005 Gebäudetechnik Wegen der höheren Blendempfindlichkeit des älteren Menschen muss man eine mögliche Direkt- und Reflexblendung besonders berücksichtigen. Um eine ausreichende Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke zu erreichen, empfiehlt sich grundsätzlich der Einsatz mehrerer Leuchten. Besonders gut eignen sich – auch in Hinsicht auf die Blendungsbegrenzung – großflächige, dimmbare Lichtquellen und/oder Beleuchtungseinrichtungen mit hohen indirekten Lichtanteilen. Punktförmige, direktstrahlende Lichtquellen, z. B. Niedervolt-Halogenglühlampen, sollte man möglichst vermeiden. Bei vielen Menschen lässt die Hörfähigkeit (auditive Fähigkeit) im Alter nach. Darauf sollte man bei der Auswahl von akustischen Signalgebern, z. B. Türklingeln, achten. Die Hör-Einschränkungen wirken sich häufig nur in bestimmten Frequenzbereichen aus. Daher sollte man grundsätzlich akustische Signalgeber wählen, die mehrere Frequenzen aussenden, z. B. Zwei- oder Mehrklanggongs. Wer für das Alter plant und installiert, schließt die Jugend ein – wer für die Jugend plant und installiert, schließt das Alter aus. Quelle: Gira Bedienung von Geräten und Systemen Bild 2: Komfort für alle – Hilfsmittel für ältere Menschen, und zwar ideal zum Nachrüsten: Funk-Automatikschalter von Gira de 20/2005 kognitiven Fähigkeiten, sollten die Geräte problemlos mit einer Hand bedienen können – und zwar ohne besonderes technisches Wissen. Stellteile und Anzeigen müssen mit mindestens zwei Sinnen wahrgenommen werden können. Beabsichtigte oder unbeabsichtigte Fehlbedienungen dürfen nicht zu Gefahrenzuständen führen. Damit stehende, sitzende und behinderte Menschen die Bedienelemente problemlos erreichen können, empfiehlt die Richtlinie VDI 6008:2005-08 Montagehöhen, die teilweise von den Angaben in den Normenreihen DIN 18024 und DIN 18025 abweichen, und zwar: • Steckdosen in mindestens 40 cm Höhe bis maximal 105 cm, bei Arbeitsplatten 10 cm oberhalb der Platte, • Schalter und Taster in mindestens 85 cm Höhe bis maximal 105cm, • Schalter, Steckdosen und Ähnliches neben dem Bett in 80 cm Höhe, Bei der Auswahl der Bedienelemente spielen die nachlassende Fein- und Grobmotorik sowie die verringerte Kraft des älteren Menschen eine wichtige Rolle. Mehrfachfunktionen an einem Bedienelement, z.B. das Drücken und Drehen bei einigen Dimmern, sind möglichst zu vermeiden. Alle Menschen, auch solche mit reduzierten sensorischen, motorischen und 33 Gebäudetechnik Quelle: Busch-Jaeger minimieren. Zusätzlich empfiehlt sich der Einsatz von Steckdosen mit nachgebenden Seitenwänden, die bei Zugbeanspruchungen auch ein seitliches Herausziehen des Steckers ermöglichen. Flexibilität der Elektronstallation Bild 3: Der seitliche Hebel an der Steckdose erleichtert das Ziehen des Steckers • Notruf in Sanitärräumen, Auslösung sitzend vom WC oder am Boden liegend in maximal 20 cm Höhe, z.B. durch Zugtaster, • Gegensprechstellen, Video-Türsprechstellen in mindestens 100 cm bis maximal 140 cm. Alle Bedieneinrichtungen sollen so beschaffen sein, dass sie auch Personen mit eingeschränktem Sehvermögen einwandfrei erkennen können. Hier empfehlen sich z.B. kontrastreiche und sich von der Umgebung abhebende Abdeckungen. Haben die Abdeckungen außerdem aufgeklebte, erhabene Symbole, so können auch Personen mit eingeschränktem Sehvermögen diese durch Fühlen erkennen. Die Stolpergefahr über lose herumliegende Leitungen und Mehrfachsteckdosen lässt sich durch eine ausreichende Anzahl von fest montierten Steckdosen Bei Neubauten und umfassenden Renovierungen sollte man u.a. folgende Punkte für spätere Nachrüstungen berücksichtigen: • Verwendung tiefer Gerätedosen für den späteren Einsatz von elektronischen Schaltgeräten oder Betriebsmitteln für netzleitungsbasierende Bussysteme. • Anordnung von Leerdosen in verschiedenen Höhen zur Anpassung von Bedienstellen. • Vorbereitende Verlegung von Busleitungen zu den Bedienstellen und Verlegung der in Betracht kommenden Lastleitungen zum Verteiler, z.B. für die Beleuchtung. • Berücksichtigung von ausreichenden Reserveplätzen im Verteiler. • Vorbereitende Verlegung der Leitungen für Notruftaster, Notrufsysteme und Umweltsteuerungen. • Anschlussmöglichkeiten für höhenverstellbare WCs, Waschbecken, elektronisch gesteuerte Armaturen, Kraftbetätigungen für Türen und Fenster oder Treppenlifte. WEITERBILDUNGSANGEBOT Eine Schulung zum »Fachbetrieb für senioren- und behindertengerechte Elektrotechnik« bietet der ZVEH gemeinsam mit der GGT (Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik) an. Das nächste 2-Tages-Seminar findet am 17. und 18.11.2005 in Iserlohn bei der GGT statt. Die Kosten betragen 495 € für einen Teilnehmer bzw. 930 € pro Betrieb (ab der zweiten bis maximal vierten Person). Für Nicht-Innungsmitglieder liegen die Seminargebühren bei 695 € bzw. 1130 €. Das Seminar vermittelt folgende Inhalte: • Der neue Markt: Die demografische Entwikklung in Deutschland sorgt dafür, dass zukünftig immer mehr Menschen in Deutschland immer älter werden. Die Zielgruppe 50+ ist sehr interessiert an Komfort und Qualität und verfügt über eine hohe Kaufkraft. • Altersbedingte Beeinträchtigungen: Wie hört ein älterer Mensch? Wie sieht er? Welche Informationen werden noch wahrgenommen? • Gesetzliche Rahmenbedingungen: Bereits seit fast zwei Jahren gibt es auf Bundesebene das Behindertengleichstellungsgesetz BGG. Bisher ist es kaum bekannt und wird auch kaum gelebt. Die ersten laut Gesetz mög- 34 lichen Zielvereinbarungen sind in Vorbereitung, und können auch dem Handwerk interessante Ansatzpunkte bieten. • Finanzierung/Kostenträger: Auch im Elektrohandwerk können Kostenträger eine Rolle spielen. Insbesondere bei pflegebedürftigen Personen kann es möglich sein, Zuschüsse von der Pflegekasse zu bekommen. Auch einige Hilfsmittel, die direkt das Elektrohandwerk betreffen können, sind auf dem Markt verfügbar. • Komfortwohnen mit barrierefreien Elektroinstallationen: Es gibt einschlägige DIN- und VDI-Vorschriften, die sich mit Fragen des barrierefreien Bauens auseinander setzen. Insbesondere die VDI 6008 geht sehr detailliert auf die Anforderungen verschiedener Benutzergruppen mit unterschiedlichen Einschränkungen ein. • Zielgruppenorientiertes Marketing: Die Generation 50+ ist sehr heterogen und lässt sich mit Seniorenmarketing nur schwer erreichen. Trotzdem gibt es Medien, Mittel und Wege, mit denen sich sowohl eine Gruppe 50+ als auch eine Gruppe 70+ erreichen lässt. Weitere Informationen unter www.gerontotechnik.de. Die Sicherheitstechnik Die Sicherheitstechnik in Sinne der Richtlinie VDI 6008:2005-08 umfasst im Wesentlichen • den Einsatz von Notrufsystemen für Wohnungen, • die Videoüberwachung und • die Installation von Rauchmeldern. Hausnotrufanlagen ermöglichen die Signalisierung bei Auslösung eines Notrufs durch ein automatisches Wählgerät, z.B. bei einem angeschlossenen Pflegedienst oder bei anderen Hilfspersonen. Die Geräte sind möglichst an einem getrennten Stromkreis zu betreiben. Eine Vorrangschaltung stellt sicher, dass andere Telefongespräche die Alarmauslösung nicht blockieren. Bei Geräten mit Freisprecheinrichtung sollten sich bei einer Alarmauslösung Rundfunk- und Fernsehgeräte oder ähnliche Anlagen automatisch abschalten, damit eine einwandfreie Verständigung möglich ist. Durch Videoüberwachung könnte man eine in einer Wohnung z.B. allein lebende Person auch aus der Ferne »im Auge haben«. Der Betrieb solcher Systeme erfordert die Einwilligung der überwachten Person. Rauchmelder warnen die in der Wohnung lebenden Personen frühzeitig vor lebensgefährlichen Rauchentwicklungen bei der Entstehung von Wohnungsbränden. Sie sollten eigentlich in jeder Wohnung installiert sein, unabhängig vom Alter der Bewohner. Bei ihrer Installation sind die Herstellerangaben und die Anforderungen aus der DIN 14676 zu berücksichtigen. Es empfiehlt sich, Videoüberwachungseinrichtungen und Rauchmelder mit dem Hausnotrufsystem zu kombinieren. Weitere Abschnitte der Richtlinie befassen sich mit • Umfeldsteuerungen zur Fernbedienung von Systemen, Geräten, Fenstern, Türen usw. z.B. durch Sprachbefehle, • Aufzügen und Treppenliften, • Kommunikationstechniken, z. B. Telefon, Internet, Nutzung von Hörfunkund Fernsehempfang sowie • Gebäudesystemtechniken. Außerdem enthält die Richtlinie Empfehlungen zur Ausstattung von Wohnungen mit elektrischen Anlagen nach den Kriterien »Komfort«, »Barrierefreiheit« und »VDI-6008-Sternen«. Die Empfehlungen weichen erheblich von der in DIN 18015-2 geforderten Mindestausstattung von Wohnungen ab und stellen wesentlich höhere Anforderun■ gen. de 20/2005 Gebäudetechnik String-Technik in der Photovoltaik Stand der Entwicklung und Ausblick G. Cramer, B. Engel, F. Greizer, J. Laschinski, M. Meinhardt, M. Victor Die String-Technik hat vor zehn Jahren den Aufbau von netzgekoppelten PVAnlagen revolutioniert. Die Kosten wurden seitdem gesenkt und der Wirkungsgrad wesentlich erhöht. Die bisherige Entwicklung und die aktuellen werden im Folgenden erläutert. D er String-Wechselrichter (Bild 1) speist als Bestandteil modularer Systemtechnik für PV-Anlagen jeweils die Energie eines Strings aus PVModulen in das Niederspannungsnetz ein. Die Vorteile gegenüber PV-Anlagen mit zentralem Wechselrichter, der an parallel geschaltete PV-Module angeschlossen wird, sind vielfältig: • Kostenreduzierung durch vereinfachte Installation (keine Parallelschaltung der PV-Module im freien Feld, Parallelschaltung der Wechselrichter auf der AC-Seite), • erhöhter Energieertrag aufgrund der Reduzierung von Verlusten infolge von Mismatching der PV-Module, • erhöhter Energieertrag aufgrund von lokalem MPP-Tracking, • erhöhte Betriebssicherheit von PVSystemen, • erhöhte Verfügbarkeit aufgrund von optimaler Überwachung des PVSystems, • modulare Erweiterbarkeit des PVSystems. A e: SM Quell Trends bei String-Wechselrichtern Bild 1: Erster String-Wechselrichter Sunny Boy 700 aus dem Jahre 1995 • Modulintegriertes PV-Systemkonzept (modulintegrierter Wechselrichter). Bild 2 zeigt die Hauptmerkmale der verschiedenen PV-Systemkonzepte. Hierzu zählen u.a. die allgemeine Systemstruktur, Sicherheit, Kosten, Betriebsverhalten, Systemaspekte (z. B. Überwachung, Wartungsfähigkeit usw. Dabei steht jeder Wechselrichter für seine eigene PV-Systemphilosophie. Entwicklung der String-Wechselrichter Der Wechselrichter in String-Technik wurde basierend auf den Prinzipien der modularen Systemtechnik entwickelt. 1995 wurden die ersten in Serie gefertigten String-Wechselrichter auf den Markt gebracht (Bild 1). Darauf folgte die Entwicklung des trafolosen String-Wechselrichters. Das Streben nach immer höheren Wirkungsgraden führte 1998 zu dieser Entwicklung. Es wurde nun ein Wirkungsgrad von 96% erzielt und ein vergleichbarer Grad an Sicherheit wie bei Wechselrichtern mit galvanischer Trennung erreicht. Nach wie vor sind in vielen Ländern Wechselrichter mit galvanischer Trennung vorgeschrieben, so dass auch bei diesen Gerätetypen durch innovative Technologien weitere Fortschritte erzielt wurden. Die Markteinführung des »Sunny Boy 3000« mit einem maximalen Wirkungsgrad von >95 % im Jahr 2001 zeigte, dass Wechselrichter mit Netzfrequenz-Transformator auf keinen Fall veraltet sind, sondern dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Der Trend zu immer höheren Anlagenleistungen erforderte ein neues Wechselrichterkonzept, das es ermöglicht, die String-Technik auch oberhalb der 3-kW-Leistungklasse beizubehalten. Dazu wurde 2002 die Multi-StringTechnik auf dem Markt etabliert. Nun war es möglich, Strings mit unterschiedlicher Modulzahl oder Himmelsausrichtung und verschiedenen Modultypen bei gleichzeitig maximalem Energieertrag, mit nur einem Wechselrichter zu betreiben. Drei separate Eingänge mit jeweils einem eigenen MPPTracker sorgen für eine optimale Konventionelle PV-Systemkonzepte Günther Cramer, Bernd Engel, Frank Greizer, Joachim Laschinski, Mike Meinhardt, Matthias Victor; SMA Technologie AG, Niestetal de 20/2005 Quelle: SMA Zu den drei wichtigsten Konzepten netzgekoppelter PV-Systeme gehören: • Anlagenorientiertes PV-Systemkonzept (Zentralwechselrichter), • Modulorientiertes PV-Systemkonzept (String-Wechselrichter, Multi-StringWechselrichter), Bild 2: Vergleich von PV-Systemkonzepten 35 Gebäudetechnik Quelle: SMA Bild 3: Blockschaltbild einer Anlage mit Multi-String/ -Wechselrichter Anpassung des Multi-String-Wechselrichters an die einzelnen Strings (Bild 3). Mit der Zusammenführung der Stringund der Master-Slave-Technik durch die sog. Team-Verschaltung wurde 2002 auch ein verbesserter Teillastwirkungsgrad erreicht. Durch die Vermeidung von Mismatching im Bereich größerer Leistungen gegenüber der klassischen Master-Slave-Technik werden höhere Energieerträge erzielt (Bild 4). Kostenreduzierung von PV-Wechselrichtern Das größte Hindernis bei der Verbreitung der netzgekoppelten photovoltaischen Energienutzung sind die hohen Investitionskosten für PV-Module und PV-Systemtechnik. Der Einsatz von String-Wechselrichtern ist mit einer Kostenreduzierung der Systemtechnik in dreierlei Hinsicht verbunden: • Die Benutzung der String-Technik führt zu einer Reduzierung der Installationsund allgemeinen PV-Systemkosten. • String-Wechselrichter sind kostengünstiger als Zentralwechselrichter mit der gleichen Nennleistung. • Die Weiterentwicklung der StringWechselrichter-Technik hat in den letzten zehn Jahren dazu geführt, dass das Preiseniveau seit 1995 um mehr als 50% gesunken ist (Bild 5). Die Reduzierung der spezifischen Kosten WR ist unter anderem auf die folgenden Faktoren zurückzuführen [6]: • Erhöhung der Produktionsmengen, • Tendenz zu größeren Wechselrichtereinheiten, • Erhöhung des Integrationsgrades, • Einsatz neuester Fertigungstechniken. Stand der Entwicklung Bei String-Wechselrichtern mit Transformator wird heute ein maximaler Wirkungsgrad von bis zu 95,6% erreicht (Bild 6). Durch die Entwicklung eines robusten Aluminium-Druckgussgehäuses Quelle: SMA Quelle: SMA Gebäudetechnik Bild 4: Wirkungsgradvergleich einer Wechselrichtergruppe mit und ohne »Team-Verschaltung« konnten die Material- sowie auch die Fertigungskosten reduziert werden. Um die Vorteile der String-Technik nutzen zu können, müssen WR nahe am PV-Generator installiert werden. Eine der wichtigsten Anforderungen an String-Wechselrichter ist daher, dass sie für die Außenmontage und hohe Umgebungstemperaturen geeignet sind. Somit ist mindestens Schutzklasse IP54 erforderlich. Gleichzeitig ist eine ausrei- Bild 5: Entwicklung der spezifischen Kosten und Produktionsmengen von PV-Wechselrichtern chende Kühlung notwendig, um die Temperatur der Wechselrichter-Komponenten zu minimieren und so eine Lebensdauer von mehr als 20 Jahren zu erreichen. Für die Temperaturregelung werden ein in zwei Kammern geteiltes Gehäuse und ein temperatur- und drehzahlgeregelter Lüfter eingesetzt. Bild 7 zeigt die Funktionsweise des »Opti-Cool«-Kühlsystems. Die Grundidee für die Entwicklung des Kühlsystem war die Unterbringung der Wechselrichterkomponenten in verschiedenen Kammern. Dabei werden die Komponenten mit der größten Wärmeentwicklung (d. h. Drosseln, Transformator, Kühlkörper der Leistungshalbleiter) getrennt von der hochempfindlichen Elektronik in einer nach Schutzart IP54 abgedichteten Kammer mit forcierter Lüftung untergebracht. Die Elektronik wird dadurch Gebäudetechnik Quelle: SMA Preis In der Vergangenheit hat die Einführung der String-Technik auf Systemebene bereits zu einer erheblichen Kostenreduzierung geführt. Um hier weiter voran zu kommen, ist eines der vorrangigen Ziele von Forschung und Entwicklung, eine Kostenreduzierung bei den einzelnen PV-Komponenten zu erreichen. Bild 6: String-Wechselrichter mit Transformator erreichen 95,6% Wirkungsgrad weniger wärmebelastet und befindet sich im wasserdichten Bereich (IP65). Die Verwendung von Lüftern zur Kühlung innerhalb von Wechselrichtern ist nicht neu. Neu ist jedoch die Kombination aus Konvektionskühlung und forcierter Kühlung. Da die Trennung zwischen den Kammern gleichzeitig als Kühlkörper fungiert, ist ein Betrieb des Lüfters erst dann erforderlich, wenn die Umgebungstemperatur oder die Belastung des Wechselrichters einen bestimmten Wert überschreitet. Ein lüfterloser Betrieb des Wechselrichters bei Nennleistung ist so teilweise möglich. Ergebnis ist eine niedrigere Lüfterbetriebszeit und damit eine berechnete MTBF (Mean Time Between Failures) des Lüfters von mehr als 50 Jahren. Neben dem Einsatz neuester Materialien bei den Komponenten sind Innovationen bei den Schaltungstopologien ein wichtiger Ansatzpunkt zur Wirkungsgradbesserung. Durch den Einsatz der »H5-Topologie« für transformatorlose Wechselrichter ist es möglich, den Wechselrichter im mittleren Leistungsbereich <10kW mit einem maximalen Wirkungsgrad von 98% als Serienprodukt anzubieten. Wirkungsgrad Eine Steigerung des Energieertrags und damit eine verbesserte Wirtschaftlichkeit insbesondere von Solarstromanlagen kann nur durch einen höheren Wirkungsgrad des Wechselrichters oder ein optimiertes Systemverhalten erreicht werden. Betriebssicherheit Eine weitere Verbesserung der Rentabilität geht mit einer erhöhten Betriebssicherheit der PV-Systemkomponenten einher. Darüber hinaus können die Wartungs- und Servicekosten durch Minimierung der Ausfallzeiten des PV-Systems aufgrund des Einsatzes modernster Anlagenüberwachungssysteme (z.B. Internet, GSM, Bluetooth) reduziert werden. Trends in der Entwickung Zusätzliche Features PV-Systemkomponenten werden zukünftig Produkteigenschaften aufweisen, die für den Endkunden einen erheblichen Zusatznutzen bieten. Hierzu gehört beispielsweise die Möglichkeit, netzgekoppelte PV-Systeme als Backup bei einem AC-Stromausfall nutzen zu können oder als aktive Filter zur Verbesserung der Netzspannungsqualität einzusetzen. Wichtig für die Entwicklung netzgekoppelter PV-Systeme wird jedoch die Integrierbarkeit in die Netzbetriebsverfahren öffentlicher Energieversorgungsunternehmen als eine Art »virtuelles Kraftwerk« sein. Hinsichtlich der zukünftigen Entwikklungsbereiche für String-Wechselrichter sind verschiedene Faktoren von Bedeutung. Für jeden Bereich werden im Folgenden die entsprechenden Entwicklungsansätze aufgeführt. Erhöhung der Nennleistung von StringWechselrichtern Durch die Einführung neuer SolarzellenFertigungstechnologien, die durch eine größere Fläche der Zelle zu höheren Ausgangsströmen der Solarmodule führt, Quelle: SMA Bild 7: Funktionsweise des Kühlsystems »Opti-Cool« 38 werden die zukünftigen String-Wechselrichter eine höhere AC-Nennleistung haben. Diese Leistungssteigerung wird zu einer weiteren Reduzierung der spezifischen Kosten der Wechselrichter führen. Fazit In den letzten 10 Jahren wurde die Entwicklung der systemtechnischen Komponenten einer Solarstromanlage durch eine Steigerung der Produktionskapazitäten und durch innovative Technologien bestimmt (z.B. reduzierte DCInstallationund lokales MPP-Tracking). Eine weitere Reduzierung der spezifischen Kosten der PV-Wechselrichter ist möglich. Eine Verbreitung der photovoltaischen Energiesysteme erfordert eine weitere Reduzierung der spezifischen Kosten bei Erhaltung des heutigen hohen Standards der PV-Wechselrichter in Bezug auf Sicherheit, Wirkungsgrad, Zuverlässigkeit, elektromagnetische Kompatibilität und Funktionalität (z.B. Netzüberwachungsfunktionen). Der andauernde Innovationsprozess ist eine wichtige Grundlage für die positive Entwicklung des europäischen PV-Marktes, da dieser den Weg für die notwendige Verbesserung des Preis- / Leistungsverhältnisses der PV-Systemtechnik ebnet. Literatur [1] Kleinkauf, W.: Photovoltaic Power Conditioning/ Inverter Technology; 10th European Photovoltaic Solar Energy Conference; Lissabon 1991 [2] Cramer, G. and Greizer, F.: Vom netz-kommutierten Stromrichter zum Multi-String, Zeitschrift: Erneuerbare Energien, Nr. 2/2000, S. 10 – 12 [3] Stiftung Warentest: Strom hausgemacht, Zeitschrift: Test, Stiftung Warentest, Berlin, Nr. 9, September 1999, S. 66 – 71 [4] Meinhardt, M. et. al.: Multi-String Converter with Reduced Specific Costs and Enhanced Functionality, Zeitschrift: Solar Energy, Vol. 69 (2001), S. 217 – 227 [5] Meinhardt, M., Greizer, F., Cramer, G.: Technische Innovationen im boomenden Markt der PV-Systemtechnik, 17. Symposium Photovoltaische Solarenergie, Staffelstein, 13. – 15. März 2002 [6] Meinhardt, M. and Cramer, G.: Cost Reduction of PV Inverters – Targets, Pathways and Limits; 17th European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition, München 2001 [7] Cramer, G. et. al.: String Technology – A Successful Standard of the PV System Technology for 10 Years now, 20th European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition, ■ Barcelona, Juni 2005 de 20/2005 Elektroinstallation Elektrische Sicherheit in landwirtschaftlichen Betrieben Gefahren lauern überall Helmut Kiefer Auf jedem dritten landwirtschaftlichen Hof gibt es schwer wiegende Mängel mit erhöhter Brand- oder UnQuelle: Triphaus fallgefahr. Diese Erkenntnis belegen die regelmäßigen Untersuchungen bayerischen Berufsgenossen- schaft. Dass Wiederholungsprüfungen nicht lästige Pflicht, sondern sinnvolle Vorsorge sind, beweist dieser Beitrag und befasst sich mit weiteren Maßnahmen zur Schadenver- Bild 1: Bei Berührung Stromschlag: Uralter, zerbrochener Klemmstein, nicht angeschlossene Schutzleiter, von der Verteilerdose existiert nur noch der Boden hütung. pro 1000 € Versicherungssumme etwa ein Drittel unter der Schadenssumme in vergleichbaren Bundesländern. M Weniger als ein Fünftel der Betriebe mängelfrei Helmut Kiefer, Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Kirchhundem de 20/2005 Die Tabelle (S. 46) mit einem Auszug aus der aktuellen Mängelstatistik zeigt, wo die Gefahrenschwerpunkte liegen. Insgesamt deckte man im Jahr 2002 in Bayern fast 79 000 Mängel in über 12 000 Betrieben auf. Davon waren über 30 000 Mängel lebens-, unfall- oder brandgefährlich. Die meisten schwer wiegenden Mängel betrafen den Schutzleiteranschluss bzw. die Fehlerstromschutzschaltung gefolgt von unsachgemäßer Leitungsverlegung. Bei der regelmäßigen Wiederholungsprüfung lassen sich viele Mängel bereits im Vorfeld erkennen und beheben (Bilder 1 bis 15). Bild 3: Statt des bisher eingesetzten unzulässigen Adapters mit 32-A-Stecker und 16-A-Kupplung empfiehlt der Elektrofachmann, hier einen robusten Vollgummiverteiler des Typs »Evergum« mit integrierter Einzelabsicherung der Stromkreise einzusetzen Quelle: Triphaus it der elektrischen Sicherheit in landwirtschaftlichen Betrieben ist es schlecht bestellt. Die letzte veröffentlichte Erhebung stammt aus dem Jahr 2002. Rechnet man die bayrischen Ergebnisse auf alle Bundesländer hoch, so lassen sich über 200 000 Anlagen als gefährlich einstufen. Die tägliche Praxiserfahrung der Versicherungsgutachter, die den Ursachen der tatsächlich entstandenen Schäden auf den Grund gehen, bestätigen diese Aussagen. Nach einer Studie der Fachhochschule Ingolstadt aus dem Jahr 2002 sind 91 % der befragten Landwirte der Meinung, dass eine regelmäßige Prüfung viel zur Schadenverhütung beiträgt. Allerdings erfolgt diese Prüfung nur in Bayern automatisch – und auch nur im Abstand von sechs Jahren. Dazwischen müssen die Landwirte sich selbst um die Überprüfung der Anlage kümmern. In den anderen Bundesländern liegt es ausschließlich in der Verantwortung der Landwirte, die vorgeschriebenen Wiederholungsprüfungen durchführen zu lassen. Dass diese Wiederholungsprüfungen nicht lästige Pflicht, sondern sinnvolle Vorsorge sind, zeigt der Vergleich der Versicherungsschäden. In Bayern liegt die Schadenssumme für Brandschäden Quelle: Mennekes der Bild 2: Vorausgesetzt die Abdeckung war korrekt aufgeschraubt: Die Schutzart IP 44 ist hier durch defekte bzw. doppelt belegte Einführungen nicht mehr gegeben Landwirtschaftliche Betriebsstätten sind durch besondere Umgebungsbedingungen geprägt. Einflüsse von Feuchtigkeit, Staub, Säuren, Salzen und aggressiver Atmosphäre – hier in erster Linie ammoniakhaltige Gase – stellen höchste Anforderungen an das Material. Hinzu kommen mechanische Belastungen der elektrischen Betriebsmittel und Leitungen unter rauen Umgebungsbedingungen. Leicht entzündliche Stoffe wie Heu, Stroh, Futtermehle und Stäube können in Verbindung mit Elektrizität oder durch unzureichende Abstände zu Wärmequellen (z. B. Leuchten oder Heiz- strahler) Brände verursachen. Starke Staubablagerungen können zu Wärmestaus führen, es entstehen örtliche brandgefährliche Hitzenester, die im Extremfall zu Verpuffungen und in der Folge ggf. zur Staubexplosionen führen. In der Praxis kommt es vor, dass sich einzelne Bereiche feuergefährdeter Betriebsstätten zu explosionsgefährdeten Bereichen entwickeln, wenn kein vorbeugender primärer Brand- und somit auch Explosionsschutz in Form regelmäßigen Reinigens (Entstauben) erfolgt. 43 Quelle: Mennekes Bild 4: Unfachmännisch ausgeführter Anschluss eines Ölbrenners führte zu Brandschaden in Lüftungsanlage – Sicherheitseinrichtungen waren wegen falscher Verdrahtung nicht wirksam Bild 5: Regelmäßige Pflege und gutes Material machen sich bezahlt: Die an der Außenwand montierte Steckdosenkombination verrichtet ihren Dienst bereits seit über 15 Jahren 44 Schmutz in Verbindung mit Feuchtigkeit kann die vorgeschriebenen Luftstrecken reduzieren und Kriechströme verursachen. Zu beachten ist auch, dass verschmutzte oder oxydierte Kontakte in Steckvorrichtungen zu erhöhten Übergangswiderständen und gefährlicher Erwärmung führen können. Oft liegt es ganz einfach an mangelnder Pflege bzw. unsachgemäßer Aufbewahrung von Elektrogeräten und Verlängerungskabeln. Allein durch regelmäßige Reinigung lässt sich die Sicherheit und Lebensdauer bei elektrischen Anlagen verlängern. Die Bilder 1 bis 15 dokumentieren dies sowohl mit Negativ- als auch mit Positivbeispielen. Quelle: Triphaus Quelle: Triphaus Elektroinstallation Versicherungsgutachten dokumentieren dringenden Handlungsbedarf Bild 6: Unfachmännisch und unverantwortlich: Unter der blauen Klemme wurden die Meldeleitungen der Alarmeinrichtung kurzgeschlossen. Beim E-Check wäre dies dem Fachmann sicher aufgefallen Interessant sind auch die Schadensberichte der Versicherungsgutachter, die täglich mit Schäden – verursacht durch fehlerhafte Elektroinstallationen und defekte oder unsachgemäß eingesetzte Elektrogeräte – konfrontiert werden. Die folgenden Schadensfälle aus der Praxis zeigen, wo typische Fehler zu finden sind. nicht fachgerechten Verdrahtung des Ölbrenners zu suchen war, denn der Brenner wurde von einem Nichtfachmann schaltungstechnisch falsch angeschlossen. Sowohl Thermostat als auch Sicherheitsabschaltung waren ohne Funktion. Fazit: Selbermachen kann teuer werden, denn die Versicherung zahlt in solchen Fällen nicht. Beispiel 1 In einer Mischfuttertrocknungsanlage kam es zum Feuer in der Lüfteranlage. Da der Schaden zeitgleich mit einem Gewitter auftrat, vermutet der Betreiber zunächst einen Überspannungsschaden. Bei genauerer Untersuchung stellte sich jedoch heraus, dass die Ursache in einer Beispiel 2 Auch der nachfolgend beschriebene Schaden hätte vermieden werden können. In einem Hähnchenmastbetrieb verendeten 13 000 Hähnchen nach Ausfall der Lüfteranlage. Ursächlich hierfür war eine mangelhafte Verdrahtung durch kurzgeschlossene de 20/2005 Quelle: Mennekes Quelle: Mennekes Elektroinstallation Bild 7: Diese Steckdosenkombination mit integrierter Absicherung ist bereits seit 25 Jahren im Einsatz, allerdings wurde die Kombination regelmäßig von Ablagerungen und Schmutz gereinigt und die Kontakte mit Pflegeöl behandelt Adern in der Alarmleitung. Ein Abnahme- sowie ein Einweisungsprotokoll erstellte der Errichter nicht. Die regelmäßige Funktionsprüfung wurde nicht sorgfältig genug durchgeführt. Der eklatante Verstoß gegen die Bestimmungen, der durch die fehlende Dokumentation belegt wird, zeigt die Wichtigkeit, ein Abnahmeprotokoll und eine Installationsdokumentation zu erstellen. Dies nicht nur zur Sicherheit des Betreibers, sondern auch zum eigenen Schutz vor Regressansprüchen. Quelle: Triphaus Beispiel 3 In einem weiteren Schadensfall erstickten 80 Schweine in einem Betrieb mit Intensivtierhaltung nach dem Ausfall der Lüfteranlage. Die Alarm- Bild 9: Dieser Landwirt – ein begeisterter Do-it-yourself-Bastler – wandte sich nach mehrfachen Anlagenstörungen letztlich doch an einen Fachmann. Dieser installierte eine Kombination mit Steckdosen der Schutzart IP67, weil dort mit Hochdruckreinigern gearbeitet wird anlage wurde nach einem nicht mehr recherchierbaren Abschalten von zwei Vorsicherungen nicht aktiviert. Der Grund hierfür lag in dem verwendeten Relais ohne Asymmetrieerkennung. Die Anlage errichtete man vor 20 Jahren nach den damals gültigen Bestimmungen. Jedoch traten gerade im Bereich der Intensivtierhaltung seitdem mehrere neue Bestimmungen zur Vermeidung von Schäden in Kraft. Die Anlage unterlag zunächst dem Bestandsschutz gegenüber den heute gültigen Anforderungen. Allerdings lief die Übergangsfrist von zehn Jahren längst ab. Aus versicherungsrechtlicher Sicht konnte dem Betreiber also keine Schuld angelastet werden. Dennoch hätte der Schaden vermieden werden können, wenn die Technik dem heutigen Stand angeglichen worden wäre. Fazit: Altanlagen müssen einer besonders aufmerksamen Prüfung und Funktionskontrolle durch den Elektrofachmann unterzogen werden. Prüf- und Kontrollgrundlage muss der aktuelle Stand der Technik und der gesetzlichen Bestimmungen sein, damit der Betreiber neue Erkenntnisse hinsichtlich der elektrischen Sicherheit von Anlagen berücksichtigen kann. Überspannungsschäden vorbeugen Bild 8: Am falschen Ende gespart: Ein Aufputz-Verteilerkasten ohne Verkleidung und Türen stellt ein hohes Gefahrenpotenzial dar de 20/2005 Durch ihre oftmals exponierte Lage sind landwirtschaftliche Betriebe häufig von Überspannungsschäden durch Blitzschlag betroffen. Hinzu kommt, dass die 45 Elektroinstallation Quelle: Triphaus lassen. Häufig belohnen Versicherer die Installation von Blitzschutzeinrichtungen mit Prämienvorteilen oder gar Zuschüssen für den Einbau entsprechender Schutzeinrichtungen. Bild 10: Leitungsführung unerreichbar hinter einer Styrophan-Decke, verdrahtet in nicht selbst verlöschenden Abzweigdosen – eine potenzielle Brandgefahr Betreiber vermehrt Elektronik zur Steuerung und Automatisierung von Arbeitsabläufen einsetzen. Schäden und Ausfälle hieran können erhebliche Folgen haben, wenn die Versorgung der Tiere mit Licht, Luft und Nahrung hiervon abhängt. Diese lassen sich in der Regel durch entsprechende Schutzmaßnahmen vermeiden. Summe der geprüften Betriebe Landwirtschaftliche Betriebe ohne Mängel Landwirtschaftliche Betriebe mit in erhöhtem Maß lebens-, unfall- oder brandgefährlichen Mängeln Gesamtzahl der Mängel Anzahl der Mängel mit Lebens-, Unfalloder Brandgefahr Beispiele für besonders schwer wiegende Mängel, Leitungen schadhaft Unfachgemäße Leitungsverlegung Verwendung einer unvorschriftsmäßigen Leitung Unterbrechung des Schutzleiters Fehlerstromschutzschaltung nicht angewendet Fehlerstromschutzschaltung nicht funktionsfähig Leuchte mit leicht entzündlichen Stoffen bedeckt Unvorschriftsmäßige Leuchte auf brennbarer Oberfläche Quelle: Triphaus Bild 11: Die Brandspuren lassen noch erkennen, wo die Polyesterleuchte mit Drosselspule montiert war. Diese sind an dieser Stelle nicht zulässig, denn es müssen hier Leuchten mit begrenzter Oberflächentemperatur eingebaut werden 46 24806 4 508 7859 78826 30306 Beispiel 5 2 324 Dass vorschriftengerechte und fachmän3956 nisch installierte Pro1340 dukte ein Mehr an 4083 Sicherheit bieten, 5813 zeigt ein Schadensfall 773 in einer Stallanlage 1773 für 250 Rinder. Dort fiel nach einem Blitz653 einschlag die Gesamtbeleuchtung aus. Der zufällig im Stall anwe- Auszug aus der Statistik der Elektroberatung Bayern aus dem sende Landwirt beob- Jahr 2002 achtete, dass aus einer keine Verbrennungsspuren. Nachdem Leuchte eine Stichflamme austrat. Er die hinteren Leuchten vom Stromkreis schaltete sofort den Stromkreis ab und getrennt und der Stromkreis wieder einlöschte das Feuer. Er konnte so größegeschaltet war, zeigte sich, dass sie die ren Sachschaden vermeiden. Bei einer Überspannung schadlos überstanden anschließenden Untersuchung stellte hatten. der Gutachter fest, dass im hinteren Bei dieser Gelegenheit entdeckte der Stallbereich bei neun LeuchtstofflamGutachter eine weitere Gefahrenquelle. pen das Polyestergehäuse im Bereich der Das vorhandene Leitungsnetz verlief in Drosselspule verkohlt war. Diese entZwischendecken und war dort in nicht sprachen nicht den Anforderungen, die zugänglichen und nicht feuersicheren für den Einsatz in landwirtschaftlichen Thermoplast-Abzweigdosen verdrahtet. Betriebsstätten gelten. Hier muss der Diese Art der Installation stellt in sich Betreiber Leuchten mit begrenzter schon eine erhebliche Brandgefahr dar. Oberflächentemperatur einsetzen. Diese Als Konsequenz forderte der Gutachter sind grundsätzlich mit elektronischen eine komplette vorschriftengerechte Vorschaltgeräten ausgestattet. Im vorNeuinstallation und wies den Versichederen Bereich waren zehn für den Einrungsnehmer darauf hin, dass die satzort zugelassene Leuchtstofflampen gesamte Installationsanlage dringend eines Markenherstellers montiert, die einer Überprüfung bedarf, denn offenam gleichen Stromkreis angeschlossen sichtlich waren die jährlich vorgeschriewaren. Diese Lampen zeigten optisch benen Wiederholungsprüfungen bis dato nie durchgeführt worden. Quelle: Triphaus Beispiel 4 Beim folgenden Praxisbeispiel kam es aufgrund nicht vorhandener Überspannungsschutzeinrichtungen zu einem erheblichen Schaden. Die Lüftungsregelung sowie 20 Stellantriebe wurden zerstört, genauso wie die Fütterungsüberwachung nebst PCs und dem Steuerpult des Blockheizkraftwerks. Für den Betreiber ein immenser wirtschaftlicher Schaden, von den Konsequenzen aus dem Ausfall der Steuerungseinrichtungen einmal ganz abgesehen. Der Gutachter betonte in diesem Fall ausdrücklich, dass sich die Schäden durch entsprechende Schutzeinrichtungen hätten vermeiden lassen. Er gab dem Betreiber den dringenden Rat, die Installation dieser Einrichtungen ausführen zu Mängel über Mängel Bild 12: Hier eine der Leuchten, die an der Decke im Bild 11 montiert waren. Da diese Leuchten nicht bei unzulässig hohen Temperaturen abschalten, können sie – auf brennbaren Untergründen montiert – großen Schaden anrichten Beispiel 6 Absolute Sicherheit vor Überspannungsschäden gibt es nicht. Selbst bei optimaler Installation bleibt ein Schadensrisiko bei Überspannungen. So geschehen bei einem Unwetter, bei dem über 300 Blitze im Umkreis von 15 km registriert wurden. Trotz guter Blitzschutzeinrichtungen wurden zwölf Fütterungsautomaten durch Blitzüberspannungsschäden zerstört. Allerdings wäre es gar nicht auszudenken, was ohne Schutzeinrichtungen hätte passieren können. de 20/2005 Quelle: Mennekes Elektroinstallation Schadensrisiko reduzieren durch regelmäßige Prüfungen Quelle: Mennekes Mit sorgfältig durchgeführten Wiederholungsprüfungen, die übrigens vorgeschrieben sind, hätten sich alle zuvor genannten Schäden vermeiden lassen. Allerdings erfordert eine qualifizierte Errichtung, Prüfung und Instandsetzung von elektrischen Anlagen in landwirtschaftlichen Betrieben, dass die verantwortlichen Mitarbeiter die einschlägigen Bestimmungen kennen und korrekt anwenden. Deshalb ist die Teilnahme an regelmäßigen Weiterbildungsangeboten unabdingbar. Für weiterführende Informationen gibt es viele Quellen im Internet, z. B.: • VdS Verband der Sachversicherer: www.vds.de • GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.: www.gdv.de • Normen- und Vorschriftendienst des bfe-Oldenburg: www.bfe.de • Bundesverband der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften (BLB): www.lsv.de • ZVEH: www.zveh.de Bild 14: Beim Einsatz in landwirtschaftlichen Betrieben lässt es sich gar nicht vermeiden, dass sich Schmutzablagerungen bilden. Gute Steckvorrichtungen vertragen dies auch klaglos. Allerdings sollten die Kontakte regelmäßig gereinigt werden, um die Übergangswiderstände möglichst gering zu halten und somit unzulässig hohe Erwärmung der Kontakte zu vermeiden de 20/2005 Quelle: Mennekes Bild 13: Solche Staubablagerungen auf elektrischen Geräten sollten regelmäßig entfernt werden, um unzulässig hohe Erwärmung zu vermeiden und so einem möglichen Brand vorzubeugen Bild 15: Elektrogeräte besser in einem sauberen, trockenen Raum aufbewahren Die Elektrofachkraft sollte bedenken, dass sie/er für die korrekte und vorschriftengerechte Ausführung ihrer Arbeiten und der eingesetzten Materialien verantwortlich ist. Im Schadensfall ziehen Betreiber, Geschädigte, Versicherungen und Staatsanwaltschaft Elektrofachkräfte zur Rechenschaft. Daher ist es falsch, dem häufig geäußerten Wunsch des Betreibers nach Billiglösungen nachzugeben, wenn sich damit die Vorschriften nicht erfüllen lassen und somit die Sicherheit der Anlage auch nicht gewährleistet ist. Schlussbemerkungen Elektrofachbetriebe sollten sich in ihrem Kundenkreis und Einzugsgebiet um die entsprechenden Unternehmen bemühen. Gerade in der Landwirtschaft mit ihren hohen Schadensrisiken bietet sich hierfür genügend Potenzial. Ein prädestiniertes Mittel zur Akquise stellt der E-Check und die damit verbundenen Prüfplaketten dar. Diese sind sichtbares Zeichen der durchgeführten Prüfungen und geben gleichzeitig Auskunft über den Fachbetrieb (Name, Telefon) und den nächsten Prüftermin. Der Elektrofachbetrieb sollte den Betreiber darauf hinweisen, dass er nur dann für die Anlage verantwortlich zeichnet, wenn sonst niemand etwas daran verändert. Und wenn es der Elektrofachbetrieb schafft, den Sinn einer regelmäßigen Wiederholungsprüfung zu vermitteln, öffnet sich ihm in den meisten Fällen auch ein lukrativer Markt für den Verkauf neuer, innovativer Produkte, die ein Mehr an Sicherheit bieten. Der Autor bedankt sich an dieser Stelle für das Bereitstellen der vielen Praxisbeispiele von Friedhelm Triphaus, VDS-anerkannter Sachverständiger zum ■ Prüfen elektrischer Anlagen. www.mennekes.de 47 Elektroinstallation EMV-taugliche Elektroinstallation (2) Vojtech Kopecky Während der erste Beitragsteil sich mit der Planung sowie den Blitzschutzkonzepten und Potentialausgleichsmaßnahmen für EMV-taugliche Anlagen befasste, geht es im zweiten Teil um das Energieversorgungsnetz und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen. W ie bereits im ersten Teil erwähnt, gehören EMV-Maßnahmen zu den anerkannten Regeln der Technik. Diese bilden eine Einheit aus Planung und Ausführung. Sie müssen ständig aus gesamtheitlicher Sicht der elektround informationstechnischen Systeme eines Gebäudes gesehen werden. Galvanische Trennung Nicht immer lassen sich einzelne bauliche Anlagen auf den gleichen Potentialausgleich bringen. In der Norm DIN VDE 0800-2 [8] aus dem Jahr 1985 und jetzt auch in [6] und [7] aus 2001 und [9] aus 1999 sind aus diesem Grund die alternativen Maßnahmen festgehalten, wenn fernmeldetechnische Anlagen auf unterschiedlichen Potentialen liegen. Das gilt auch, wenn sie sich auf gleichem Potential befinden, jedoch durch unterschiedliche Energieversorgungssysteme gespeist werden. Zur Auswahl stehen die in Bild 4 (»de« 19/2005, S. 49) dargestellten Varianten. EMV-freundliche Netzsysteme Zwischenzeitlich ist nicht nur allgemein bekannt, sondern auch vorgeschrieben, dass nur das TN-S-System EMV-freundlich ist. Im Jahre 2001 wurde gab die Norm [7] im nationalen Vorwort bekannt, dass die Norm DIN VDE 0100540 (VDE 0100 Teil 540):1991 [10], Abschnitte 7.2 und C.2 ergänzt wurde. Das bedeutet, dass lediglich die EmpfehVojtech Kopecky, Sachverständiger, Aachen Fortsetzung aus »de« 19/2005, S. 46 ff. 48 lung für das TN-S-System nicht mehr aktuell ist. Nach [7], Abschnitt 6.3, muss die Wechselstromverteilungsanlage in einem Gebäude die Anforderungen eines TN-SSystems erfüllen. Anderenfalls gelten die im oberen Abschnitt genannten Maßnahmen. Dies macht es erforderlich, dass im Gebäude kein PEN-Leiter vorhanden sein darf, d.h. die Ausführung nach 546.2.1 von HD Bild 5: Stromabnahme mit Phasenverschiebung; die 384.5.54 S1:1980 darf verzerrten Sinuskurven der zwei »überlappten« Phasen addieren die Ströme auf dem N-Leiter nicht angewendet werden. Die Norm [7] ist zwar soll mindestens mit demjenigen des eine Telekommunikationsnorm, sie gilt aber für Installationen der PC-Technik, Außenleiters übereinstimmen, um den Gefahrenmeldeanlagen sowie auch weiAuswirkungen einer ungleichmäßigen tere elektronische Einrichtungen. Sie gilt Lastverteilung und der dritten Oberaber auch für einfache Bürotechnik schwingung entgegenzuwirken. (siehe Norm [11]). Damit ist die Norm Aber auch andere Normen, z.B. EN ist auch für »Starkstromelektriker«, die 60 439-1, Abs. 7.1.3.4, schreiben diese solche Einrichtungen installieren, verMaßnahmen vor. bindlich. Beispiel aus der Praxis: Auf Bild 5 sieht man die aufgezeichnete Umstellung eines TN-C-(S)Stromerhöhung in einem Wohnhaus in Systems auf ein TN-S-System dem Moment, wo sich zwei Stromsinuskurven überlappen und der PhasenNicht immer kann der Betreiber aus winkel der dritten Stromsinuskurve nur finanziellen Gründen das gesamte Verca. 90° statt 120° beträgt. Infolgedessen sorgungsnetz ändern und entscheidet heben sich die Phasenströme auch bei sich aus Preisgründen für die Alternative, nachträglich eine fünfte Adern zu instalsymmetrischer Lastverteilung nicht auf lieren. und addieren sich auf dem N-Leiter. Der Aus EMV-Sicht darf die fünfte Adern N-Leiter ist oft auch kleiner und es kann nur ein PE-Leiter sein. Der N-Leiter entzur thermischen Überlastung des N-Leifällt hierfür, weil zwischen den alten vierters kommen, wenn dieser einen kleineren adrigen Kabeln und dem zusätzlichen NQuerschnitt als die Phasen hat. Die N-Leiter-Klemmen sind nicht immer für die Leiter magnetische Felder bilden können. erhöhten Ströme ausgelegt. Den »alten« PEN-Leiter des vierIn den letzten Jahren ist sehr viel über adrigen Kabels nutzt man weiterhin als diese Problematik geschrieben worden. PEN-Leiter – markiert in der Farbe gelbDurch die Belastung des N-Leiters entgrün mit blauem Ring. Er wird aber nur stehen neue magnetische Felder entsteals N-Leiter benutzt und darf nicht mehr hen, wenn der N-Leiter nicht mit dem geerdet werden. Phasenleiter geführt wird. Problemfall N-Leiter In der DIN EN 50174-2 (VDE 0800 Teil 174-2): 2001-09 [6], Abschnitt 6.4.4.1, Unterabschnitt c ist festgelegt, dass es bei Netzen mit nicht linearen Lasten erforderlich ist, einen angemessenen Querschnitt des Neutralleiters zu wählen. Er Sammelschienen als elektromagnetische Störquelle Durch ungünstige Anordnung von Sammelschienen entstehen zwischen den Sammelschienen niederfrequente elektromagnetische Felder innerhalb der de 20/2005 Quelle: Kopecky Netzsysteme und Schutzmaßnahmen Schaltschränke, welche die dort installierte Elektronik stören können. Diese ungünstige Anordnung liegt vor, wenn die PE- und N-Sammelschiene unten und die Phasensammelschienen oben angebracht sind. Die beste Lösung ist gefragt Auf dem Markt gibt es bereits Schaltschrankhersteller, welche die N-Sammelschiene schon im oberen Bereich platzieren und damit deutlich die magnetischen Felder verkleinern. Die PE-Sammelschiene bleibt oft noch weiter auf der anderen Seite. Im normalem Betrieb stört das nicht, aber beim Ansprechen von im Schaltschrank installierten Blitzstromoder Überspannungsableitern entstehen starke magnetische Felder im Schaltschrank, die in diesem Moment auf Überspannung empfindlich reagierende elektronischen Einrichtungen stören oder gar zerstören. Die beste Lösung ist es, alle Sammelschienen an einer Stelle im Verbund anzuordnen. Damit lassen sich auch im Störungsfall die magnetischen Felder klein halten. Der Zentrale Erdungspunkt ZEP Ein zentraler Erdungspunkt der Energieversorgung bietet einen großen Vorteil. Es besteht aber auch ein Nachteil bei großen baulichen Anlagen, wo sich mehrere Transformatoren an unterschiedlichen Stellen befinden. Empfeh- Bild 6: Stromverteilung bei verschiedenen Anwendungen lenswert ist es, einen ZEP auszuführen, wenn dies sich realiTransformatoren haben zwar immer sieren lässt. Dann müssen alle mögnur einen ZEP, aber durch den Potenlichen Alternativen für die Ausgleichtialausgleich in den Trafozellen sind ströme bei mehreren Einspeisungsauch die Zargen angeschlossen, die stellen beurteilt werden. Bei meinen dann z. B. die Blechfassade mit BlitzGutachten stellte ich schon Ausgleichschutz, die Stahlkonstruktion oder ströme von 300 A zwischen einzelnen zufällig die Moniereisen berühren. Man Transformatoren über den Blitzschutz fand schon Stellen, die Ursachen für die oder auch über Kabelkanäle fest. Brände waren. Frequenzumrichter sind aus EMVBesonders problematisch wirkt sich Sicht starke Störquellen. Im Bild 6 ist das diese Erscheinung bei Stahlhallen oder Bild 3 aus der DIN EN 50310 (VDE Hallen mit Blechverkleidung aus. Die Quelle: DIN EN 50310 (VDE 0800 Teil 2-310): 2001-09, Bild 3 Elektroinstallation Elektroinstallation Zwischen Leistungskabeln und Signalleitungen soll der Abstand ≥20cm betragen. Quelle: Phoenix Blitz- und Überspannungsschutzgeräte Bild 7: Mehrfacher Schutz 0800 Teil 2-310): 2001-09 [7] dargesteltt, auf dem die beste Anschlussalternative für alle störenden Geräte gezeichnet ist. Diese Anschlussart gilt auch für Frequenzumrichter. Sie sind in die Verteiler und Schaltschränken eingebaut und beeinflussen negativ die benachbarten elektrischen und elektronischen Einrichtungen. Die Kabelschirme der Anschlusskabel müssen schon beim Eintritt in den Verteiler geerdet werden. Innerhalb des Verteilers oder Schaltschranks müssen sie von anderen empfindlichen Einrichtungen abgeschirmt sein und/oder es muss ein ausreichender Abstand bestehen. Eine fachgerechte Installation ohne Blitzund Überspannungsableiter ist nicht mehr vorstellbar. Die DIN VDE 0100443 [12] gibt den maximalen Spannungspegel der Energieversorgung an, welcher nicht überschritten werden sollte. Dieses lässt sich ohne Blitz- und Überspannungsschutzgeräte nicht realisieren. Das gilt nicht nur für die Energieversorgung, sondern auch für die elektronischen Einrichtungen. Nach [13], Abschnitt 6.3.1, sind die Überspannungsschutzmaßnahmen erforderlich bei Anlagen mit Luft-, Erd- und Zuführungskabeln, da sie infolge atmosphärischer Entladung und durch Einwirkungen aus benachbarten Starkstromanlagen gefährdet werden können. Weiterhin muss der Errichter ein Überspannungsschutz installieren fürhochempfindliche Bauelemente und zum Herstellen eines Potentialausgleichs zwischen nicht zu den Betriebsstromkreisen gehörenden, aber leitfähigen Anlageteilen. Dies trifft z.B. auch auf einen Stan- Abstände Abstand A Art der Installation ohne bzw. nicht metallener Trennsteg 1) Trennsteg aus Stahl Ungeschirmte Stromversorgungsleitungen und ungeschirmte informationstechnische Kabel 200 mm 100 mm 50 mm Ungeschirmte Stromversorgungsleitungen und geschirmte informationstechnische Kabel2) 50 mm 20 mm 5 mm Geschirmte Stromversorgungsleitungen und ungeschirmte informationstechnische Kabel 30 mm 10 mm 2 mm 0 mm 0 mm 0 mm Geschirmte Stromversorgungsleitungen und geschirmte informationstechnische Kabel2) Quelle: [6] Trennsteg aus Aluminium 1) Es wird angenommen, dass im Falle metallener Trennstege die Dimensionierung des Kabelführungssystems eine dem Werkstoff des Trennsteges entsprechende Schirmdämpfung erreicht. 2) Die geschirmten informationstechnischen Kabel müssen den Normen der Reihe EN 50288 entsprechen. Tabelle 2: Empfehlungen gemäß Vornorm 50 dard-PC zu, auf dessen Platine z.B. die Telekomleitung und die Energieversorgung angeschlossen sind. Ebenso machen Trägerfrequenz-Nachrichtenübertragungen oder Fernwirkanlagen in Verbindung mit Hochspannungsleitungen, Antennen und Funksendern einen Überspannungsschutz erforderlich. Bei den Blitz- und Überspannungsschutzmaßnahmen muss man die Leistungen der Blitz- und Überspannungsableiter ´und auch ihre »Selektivität« beachten. Ebenfalls wichtig: Die Installationsstelle der Blitz- und Überspannungsableiter, die Anschlussart, die Vermeidung von langen Anschlussadern oder Maschen-Schleifen sowie Kopplungen zwischen geschützten und ungeschützten Adern, Erdung, Schirmung und vollständiger Überspannungsschutz ausschließen. Unter vollständigen Überspannungsschutz versteht man, dass kein einziges Kabel bzw. einzelne Ader (auch Reserveader) in einem Kabel vergessen werden darf. Es müssen ausnahmslos alle geschützt werden. Verfügen die Reserveadern über keinen Schutz, so man sie zumindest erden. Richtiger Geräteschutz Im Bild 7 ist nur ein Gerät/eine Anlage gezeichnet, und im Prinzip egal, ob es sich um einen einfachen PC oder eine aufwändige elektronische Anlage handelt. Alle diese Einrichtungen müssen über eigene Spannungsfestigkeit verfügen (Überspannungskategorie). Nur die Anschlusskabel – abhängig von Länge, Verlegung oder Schirmungsart – koppeln weitere Überspannungen ein oder führen Ausgleichströme. Aus diesem Grund gehören an alle Kabel sowie dern sämtlichen Adern entsprechende Schutzmaßnahmen. An die Endgeräten installiert man einzelne Geräte oder Kombigeräte, die in einem Störungsfall einen örtlichen Potentialausgleich zwischen den Netzen herstellen. Bei den Kabeln, an denen Ausgleichströme entstehen können, muss man die Entkopplungen installieren – Unterbrechungen der leitfähigen Kabel (siehe oben). Kabelführung Die Bilder 8a bis 8d aus der Vornorm [3] kann man aussagekräftig ansehen, inwiefern unterschiedliche Kabelverlegungsarten in der bauliche Anlage die EMV-Tauglichkeit der Elektroinstallation beeinflussen. Die Kabel können sich auch gegenseitig stören. de 20/2005 Elektroinstallation Bei Signal- oder Datenleitungen ist darauf zu achten, dass ein möglichst großer Abstand (> 20 cm) zu den Stromkreisen besteht, auf denen im normalen Betrieb mit schnellen Strom- und Spannungsänderungen zu rechnen ist (Tabelle 2). Kabel reagieren weniger empfindlich auf Störungen, wenn es sich um geschirmte Kabel mit verdrillten Adernpaaren (DA) handelt, z. B. Telefon- und Datenverarbeitungsanlagen sowie Energiekabel mit konzentrischem Leiter (Schirmleiter). In dieser Hinsicht muss der Handwerker beachten, dass er bei der Kabelabisolierung die ursprünglich verdrillten Adernpaare (DA) bis zur Anschlussstelle verdrillt lssen muss ([6], Abschnitt 5.9). In der Praxis sollte dafür der Kabelmantel nur soweit wie erforderlich entfernt werden. Kabelschirme und ihre Erdung Ein einseitig geerdeter Schirm schützt nur gegen kapazitive Kopplungen. Erst ein beidseitig geerdeter Schirm schützt gegen kapazitive und induktive Kopplung. Kopplungen in den Kabeln lassen sichdurch Kabelschirme, die mindestens beidseitig (nach [6 und 7]) geerdet sind, reduzieren. Die Norm [3] schreibt auch bei der Überschreitung der einzelnen Blitzschutzzonen eine Erdung vor. Bei einem Potentialausgleichsnetzwerk und einem TN-S-System in der baulichen Anlage entstehen keine oder nur geringe Ausgleichströme, die dann keine Störungen auf dem Kabelschirm verursachen. Nach [6] Abschnitt 6.3.2 sollte der Schirmkontakt dem Prinzip des Faradayschen Käfigs folgen, also eine 360OUmschließung. Damit wird nicht nur die nieder-, sondern auch hochfrequente Verbindung hergestellt. Noch heute findet man auch außerhalb baulicher Anlagen installierter Telefonkabel, z. B. I-Y(ST)Y-Bd (Kabel mit kunststoffkaschierter Aluminiumfolie mit Beilaufdraht). Nach Vornorm [4], HA 4, Abschnitt 1.7.2 und Anhang B müssen die Installationsfirmen die Berechnungen des Mindestquerschnitts der Kabelschirme durchführen, was aber sehr selten stattfindet. Die »Kabelschirme« verschmelzen bei einem Blitz- schlag in die bauliche Anlage. Aber auch innerhalb der baulichen Anlagen eignen sich Kabel mit kunststoffkaschierter Aluminiumfolie mit Beilaufdraht nicht aus EMV-Sicht. Hierzu vermerkt die Norm [1], Abschnitt 6.3.2: »…Ein Schirmkontakt, der lediglich durch den Beilaufdraht hergestellt wird, hat bei hohen Frequenzen kaum eine Wirkung.« Fazit Elektromagnetische Verträglichkeit ist nach dem Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten, von 18. September 1998, § 2, Abschnitt 9, die Fähigkeit eines Gerätes, in der elektromagnetischen Umwelt zufrieden stellend zu arbeiten, ohne dabei selbst elektromagnetische Störungen zu verursachen, die für andere in dieser Umwelt vorhandenen Geräte unannehmbar wären. Der Abschnitt 9 dieses Gesetzes verwendet zwar nur der Begriff »Gerät«, aber in Abschnitt 3 wird erklärt, dass Geräte alle elektrischen und elektronischen Apparate, Systeme, Elektroinstallation Europäischen Normen und VDE-Bestimmungen, die hier teilweise beschrieben sind. Literaturzusammenfassung der Beitragsteile 1 und 2 Ungeschütztes System Verringerung der Magnetfeldwirkung duch geschirmte Leitungen Verringerung des Magnetfelds innerhalb einer Blitzschutzzone durch räumliche Schirmung Verringerung der Induktionsschale durch geeignete Leitungsführung Bild 8: 1) Geräte; 2) Energieleitung; 3) Datenleitung; 4) Fläche der Induktionsschleife; 5) räumliche Schirmung; 6) geschirmte Leitung Anlagen und Netze sind, die elektrische oder elektronische Bauteile enthalten. Mit anderen Worten: Es handelt sich um alle Installationen in den baulichen Anlagen. Die Einhaltung des EMVG ist erreicht, wenn alle Pläne und ihre Ausführungen nach den allgemein Anerkannten Regeln der Technik durchgeführt werden. Dazu gehören die [1] Vornorm DIN V 0185-2 (VDE V 0185 Teil 2):2002-11 Blitzschutz Teil 2: Risiko-Management: Abschätzung des Schadenrisikos für bauliche Anlagen [2] VdS 2010: 2002-07 (01) Risikoorientierter Blitz- und Überspannungsschutz; Richtlinien zur Schadenverhütung [3] Vornorm DIN V 0185-4 (VDE V 0185 Teil 4):200211 Blitzschutz Teil 4: Elektrische und elektronische Systeme in baulichen Anlagen [4] Vornorm DIN V 0185-3 (VDE V 0185 Teil 3):2002-11 Blitzschutz Teil 3: Schutz von baulichen Anlagen und Personen [5] DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410):1997-01 Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V – Schutzmaßnahmen [6] DIN EN 50174-2 (VDE 0800 Teil 174-2): 2001-9; Installation von Kommunikationsverkabelung; Teil 2: Installationsplanung und -praktiken in Gebäuden. [7] DIN EN 50310 (VDE 0800 Teil 2-310): 2001-9; Anwendung von Maßnahmen für Potentialausgleich und Erdung in Gebäuden mit Einrichtungen der Informationstechnik [8] DIN VDE 0800-2 (VDE 0800 Teil 2): 1985-7 Fernmeldetechnik; Erdung und Potentialausgleich [9] DIN VDE 0100-444 (VDE 0100 Teil 444): 1999-10; Elektrische Anlagen von Gebäuden; Schutzmaßnahmen – Schutz bei Überspannungen – Schutz gegen elektromagnetische Störungen (EMI) in Anlagen von Gebäuden [10] DIN VDE 0100-540 (VDE 0100 Teil 540): 1991-11 Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannung bis 1000 V; Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel, Erdung, Schutzleiter, Potentialausgleichsleiter [11] DIN VDE 0800-1 (VDE 0800 Teil 1): 1989-5 Fernmeldetechnik; allgemeine Begriffe, Anforderungen und Prüfungen für die Sicherheit der Anlage [12] DIN VDE 0100-443 (VDE 0100 Teil 443):2002-01; Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 4: Schutzmaßnahmen – Kapitel 44 Schutz bei Überspannungen infolge atmosphärischer Einflüsse oder von Schaltvorgängen (IEC 60364-4-4443; 1995 modifiziert) Deutsche Fassung HD 384.4.443 S1:2000 [13] DIN VDE 0800-10 (VDE 0800 Teil 10): 1991-3 Fernmeldetechnik; Übergangsfestlegungen für Einrichtung und Betrieb der Anlagen ■ www.emv-kopecky.de 52 de 20/2005 Elektroinstallation Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) Werner Hörmann Einer im Rahmen der Rubrik Praxisprobleme häufig gestellten Frage bezüglich des notwendigen Typs einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) und daran angrenzenden Fragestellungen geht der folgende Beitrag nach. H äufig kommt die Frage vor, wann denn Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ A oder B notwendig seien. Zur Beantwortung dieser Frage muss man sich sowohl auf die Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) als auch folgende Normen beziehen: • DIN EN 61008-1 (VDE0664 Teil10), • DIN EN 61008-2-1 (VDE0664 Teil11), • DIN EN 61009-1 (VDE0664 Teil 20), • DIN EN 61009-2-1 (VDE0664 Teil21) • und DIN EN50178 (VDE0160). Vorweg sei zur Klarstellung gesagt, dass es bei Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs)1) derzeit drei Varianten gibt: • Netzspannungsunabhängige Fehlerstrom-Schutzschalter Typ A zur Auslösung bei Wechsel-Fehlerströmen und pulsierenden Gleich-Fehlerströmen, · ohne eingebaute Überstrom-Schutzeinrichtung (RCCBs) nach DIN EN 61008-1 (VDE 0664 Teil 10):2000-09 und DIN EN 61008-2-1 (VDE0664 Teil 11):1999-12, · mit eingebauter Überstrom-Schutzeinrichtung (RCBOs) nach DIN EN 61009-1 (VDE 0664 Teil 20):2000-09 und DIN EN 61009-2-1 (VDE 0664 Teil 21):1999-12 (Bild 1). • Netzspannungsunabhängige Fehlerstrom-Schutzschalter Typ AC zur Auslösung nur bei Wechsel-Fehlerströmen sind in Deutschland durch »Besondere Nationale Bedingungen« in den oben stehenden Normen ausgeschlossen und nach den Errichtungsbestimmungen nicht zugelassen. 1) Wegen der besseren Lesbarkeit im Beitrag nur noch mit RCD bezeichnet Dipl.-Ing. Werner Hörman, freier Autor der Rubrik »Praxisprobleme« 54 • Fehlerstrom-Schutzschalter Typ B zur Auslösung bei Wechsel-Fehlerströmen, pulsierenden und glatten Gleich-Fehlerströmen ohne eingebaute Überstrom-Schutzeinrichtung (RCCBs). Diese arbeiten bei Wechsel- und pulsierenden Gleich-Fehlerströmen netzspannungsunabhängig, bei glatten Gleich-Fehlerströmen netzspannungsabhängig nach Entwurf DIN VDE 0664-100 (VDE 0664 Teil 100):200205 – eine entsprechende europäische Norm (EN) gibt es zurzeit nicht. Das Bild 2 stellt eine RCBO vom Typ B dar. 1. Bei welchen Netzformen ist die Verwendung von RCDs generell vorgeschrieben? Eine generelle Forderung nach RCDs enthalten die Errichtungsnormen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) nicht. Damit gibt es auch keine Forderung in Abhängigkeit von einer bestimmten Netzform (aktuelle Anwendungen siehe Bild 3). Allerdings ergibt es sich in TT-Systemen zwangsläufig, dass ab Bemessungsströmen von etwa 16-ARCDs notwendig werden. Dies ist auf die Notwendigkeit zurückzuführen, die Abschaltbedingung zu erfüllen. Bei eingesetzten Sicherungen von 16A benötigt man immerhin einen RA von ca. 0,63Ω. Ein so niedriger Wert lässt sich in der Praxis selbst bei Einsatz von Fundamenterdern in der Regel kaum erreichen. 1.1 Welche elektrischen Betriebsmittel sind mit RCD Typ B auszustatten? Zur Beantwortung dieser Frage, bei welcher Art von Betriebs-/ Verbrauchsmitteln bei der Errichtung RCDs vom Typ B auszuwählen sind – sofern RCDs für den betreffenden Stromkreis überhaupt notwendig sind –, sei auf die einleitende Klarstellung verwiesen. Die Forderung nach RCDs desTyp B besteht immer dann, wenn durch mögliche Gleichfehlerströme oder durch höherfrequente Fehlerströme RCDs vom Typ A nicht auslösen können. In erster Linie betrifft das elektronische Betriebsmittel, z.B. Strom- und Umrichter. Die für solche Betriebsmittel relevante Norm DIN EN 50178 (VDE 0160) legt fest, dass Betriebsmittel, die über Steckvorrichtungen angeschlossen werden, mit Quelle: ABB Typ A oder B? Bild 1: RCD vom Typ A; Auslösung bei Wechsel-Fehlerströmen und pulsierenden Gleich-Fehlerströmen (pulsstromsensitiv), mit einem Bemessungsstrom von 16 A und I∆N ≤ 30 mA; kombiniert mit einem Leitungsschutzschalter B16 A Stromkreisen verträglich sein müssen, die durch RCDs vom Typ A geschützt sind. Bei Betriebsmitteln mit Festanschluss muss die Verträglichkeit mit der RCD angegeben sein, d.h. die Dokumentation hat anzugeben, ob Typ A ausreicht oder Typ B notwendig ist. 1.2 Welche VDE-Bestimmung fordert den Einsatz von RCDs vom Typ B? Eine direkte Festlegung bezüglich Typ B gibt es in den Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) derzeit nicht. Eine entsprechende Festlegung wird es erst in DIN VDE 0100-530 (VDE0100 Teil 530) geben. Momentan lässt sich eine solche Forderung aber durch die allgemeine Festlegung im Abschnitt 510.1 von DIN VDE 0100-510 (VDE 0100 Teil510):1997-10 ableiten, welche verlangt, dass Betriebsmittel so auszuwählen sind, dass die Schutzmaßnahmen wirksam bleiben. Damit müssen entweder die Betriebsmittel oder die Schutzeinrichtungen entsprechend ausgewählt werden. Eine erste Forderung bezüglich Typ B wird es in der in Kürze erscheinenden DIN VDE 0100712 (VDE 0100 Teil702) »Photovoltaikanlagen« geben. 1.3 Wie soll mit dem Begriff Altanlagen umgegangen werden? Wenn bei der Errichtung der »Altanlage« die zu diesem Zeitpunkt gültigen de 20/2005 Quelle: ABB Elektroinstallation Bild 2: Beispiel einer RCBO, d. h. einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) vom Typ B; Auslösung bei Wechsel-Fehlerströmen und Gleich-Fehlerströmen (allstromsensitiv), mit einem Bemessungsstrom von 32 A und I∆N ≤ 30 mA; kombiniert mit einem Leitungsschutzschalter K32 A Normen eingehalten wurden, sind Nachrüstungen nicht gefordert und auch nicht notwendig. Sollten jedoch zum Zeitpunkt der Errichtung solche »unverträglichen« Betriebsmittel ausgewählt worden sein, dann wurde z. B. DIN VDE 0100-510 (VDE 0100 Teil 510) nicht berücksichtigt, sodass die Anlage im Nachhinein »normgerecht« ausgeführt werden muss. 2. Welche RCDs sind beim Einsatz von Frequenzumformern im TTSystem zu wählen? Wenn nach Vorgaben des Herstellers des Frequenzumrichters (FU) nur RCDs vom Typ B ausgewählt werden dürfen, so muss der Anwender das unbedingt berücksichtigen. 2.1 Welcher Bemessungsdifferenzstrom ist bei FU-angetriebenen Wasserpumpen im TT-System einzusetzen ? Für Anlagen mit fest angeschlossenen Betriebsmitteln gibt es auch im TTSystem keine zwingende Vorgabe nach einem bestimmten Bemessungsdifferenzstrom. Der notwendige Bemessungsdifferenzstrom hängt vom erreichbaren Wert des Anlagenerdungswiderstandes RA ab. Ob es sich bei dem Verbraucher um eine Wasserpumpe handelt oder nicht, ist dabei nicht relevant – es sei denn für die Pumpe muss DIN VDE 0100-702 (VDE 0100 Teil 702) »Becken von Schwimmbädern und andere Becken« angewendet werden, falls sich die Pumpe innerhalb eines Beckens befindet. In solchen Fälde 20/2005 len kann auch bei Festanschluss bei Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung eine RCD mit einem Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA gefordert sein. 2.2 Welcher Auslösestrom gilt bei FUangetriebenen Kühl- und Klimaanlagen bzw. Kühlschränken im TT-System? Bei derartigen Betriebs-/ Verbrauchsmittel gibt es, wie unter 2.1 schon angeführt, keine Vorgaben nach einem bestimmten Bemessungsdifferenzstrom. Beim Einsatz im TT-System ist nur der Wert des Anlagenerdungswiderstands RA maßgebend. 2.3 Kann man im TN-System bei Einsatzfällen gemäß Punkt 2.1 und 2.2 auf eine RCD verzichten? Bei TN-Systemen darf man bei Festanschluss üblicherweise bei den unter 2.2 genannten Fällen auf RCDs verzichten. Ausgenommen ist der Fall, in dem sich die genannten Betriebsmittel in einer feuergefährdeten Betriebsstätte befinden. Anders verhält es sich bei einem Kühlschrank, der z. B. in einem Raum mit Badewanne oder Dusche aufgestellt wird. Darüber hinaus gibt es in den Normen der Teile 700 von DIN VDE 0100 (VDE 0100) noch weitere Forderungen, auch im TN-System RCDs auszuwählen. In feuergefährdeten Betriebstätten genügen aber solche mit einem Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 300 mA. In den übrigen Fällen können RCDs mit einem Bemessungsdifferenzstrom von I∆N ≤ 30 mA gefordert sein. 55 Elektroinstallation 3. Zählen Kühlräume zu den feuchten und nassen Räumen? Nach DIN VDE 0100-200 (VDE 0100 Teil 200 gilt Folgendes: Feuchte und nasse Räume sind Räume oder Orte, in denen die Sicherheit der Betriebsmittel durch Feuchtigkeit, Kondenswasser, chemische oder ähnliche Einflüsse beeinträchtigt werden kann. In einer Anmerkung von DIN VDE 0100-200 (VDE 0100 Teil 200) wird hierfür angegeben, dass dies z. B. sein können: • Backstuben, Düngerschuppen, • Futter- und Großküchen, • unbeheizte oder unbelüftete Keller, Kornspeicher, • Kühl- und Pumpenräume, Milchkammern, • Räume, deren Fußboden, Wände und ggf. auch Einrichtungen zu Reinigungszwecken abgespritzt werden, sowie Spül- oder Waschküchen. Natürlich ist diese Aufzählung nicht allumfassend. Somit gelten die Anforderungen der DIN VDE 0100737 (VDE 0100 Teil737):2002-01 auch für andere, in der Norm nicht explizit erwähnte Bereiche. Andererseits müssen für die hier genannten Bereiche die Anforderungen der DIN VDE 0100-737 (VDE 0100 Teil737):2002-01 nicht in jedem Fall gelten. Auch wenn diese beispielhafte Aufzählung Kühlräume benennt, halte ich persönlich Kühlräume nur dann für feucht und/oder nass, wenn häufig durch zu niedrige Temperaturen eine Schwitzwasserbildung auftritt, die so bedeutend ist, dass dadurch Tropfwasser auftreten kann. So etwas sehe ich aber als eine Fehlkonstruktion dieses Raums an, da solche Erscheinungen dem eingelagerten Kühlgut nicht zuträglich sind. Ungeachtet dessen, wie der Kühlraum klassifiziert wird – ob feucht und oder nass –, bedeutet das nicht, dass die für solche Räume vorgesehenen Stromkreise mit RCDs mit einem Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA vorgesehen werden müssen, auch nicht für Steckdosenstromkreise. Für die in diesen Räumen errichteten elektrischen Betriebsmittel ist ist nur ein höherer Wasserschutz gefordert (mindestens IP X1). 3.1 Welche 30-mA-RCD setzt man beim TT- bzw. beim TN-System ein? Kühlräume können zu den feuchten und/oder nassen Räumen zählen. Eine globale Forderung nach einer RCD – insbesondere solchen mit einem Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA – leitet sich dadurch nicht ab. Dies schließt aber nicht aus, dass im TT-System RCD notwendig sein können. 3.2 Besteht eine Nachrüstpflicht bezüglich RCDs beim TT- bzw. beim TN-System? Eine Nachrüstpflicht gibt es nicht. Dennoch muss die elektrische Anlage den Normen entsprechen, die zum Zeitpunkt der Errichtung zutreffend waren. Wären RCDs zu diesem Zeitpunkt wegen der Abschaltbedingung notwendig gewesen, sind diese nachträglich zu installieren. In einem solchen Fall handelt es sich dann nicht um eine Nachrüstung, sondern um eine nachträgliche normgerechte Errichtung der ausgeführten elektrischen Anlage. Für das TN-System gelten die oben angeführten Aussagen. 56 de 20/2005 4. Normen, die RCDs fordern Der besseren Orientierung wegen folgen nun die Normen, welche RCDs mit einem Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA fordern. Diese Aufstellung erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie klammert auch Forderungen nach RCDs mit anderen Bemessungsdifferenzströmen aus. Anmerkung: Es gibt allerdings auch die Möglichkeit alternativer Maßnahmen, wie z. B. SELV- und PELV-Stromkreise oder Stromkreise mit Schutz durch Schutztrennung (d. h. mit einem oder mehreren Verbrauchern an einer Stromquelle mit sicherer Trennung). RCDs mit einem Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA sind derzeit nur gefordert für: • Steckdosen (ein- und mehrpolig) im Freien mit einem Bemessungsstrom bis einschließlich 20 A sowie Steckdosen, die voraussichtlich der gelegentlichen Versorgung von tragbaren Betriebsmitteln für den Gebrauch im Freien dienen. Diese Forderung gilt somit auch für Steckdosen im Wohnzimmer oder in anderen Zimmern, z. B. für Steckdosen neben der Terrassentür, wenn im Freien keine Steckdose vorhanden ist. Auch für Steckdosen auf Balkonen [siehe Abschnitt 471.2.3 von DIN VDE 0100-470 (VDE 0100 Teil 470)], ist dieser Schutz gefordert, auch wenn es sich um höhere Stockwerke handelt. Diese Schutzforderung gilt auch für Steckdosen auf der Außenseite bzw. im angrenzenden Raum und in der Nähe von Balkontüren – sofern auf dem Balkon selbst keine Steckdose vorhanden ist. • Stromkreise für Steckdosen hinter Stromerzeugungsanlagen [siehe Abschnitte 551.4.4.2 und Anhang N von DIN VDE 0100-551 (VDE 0100 Teil 551)] Diese Forderung gilt allgemein, d.h. für alle Stromkreise nicht nur für Steckdosen (siehe unter Stromkreise, weiter unten). • Stromkreise mit Steckdosen in Räumen mit Badewanne oder Dusche. Hiervon ausgenommen sind Stromkreise mit Steckdosen, in denen Schutz durch SELV, PELV oder Schutztrennung zur Anwendung kommt, [siehe Abschnitt 701.412.5 von DIN VDE 0100-701 (VDE 0100 Teil 701)]. Diese Forderung gilt für fast alle Stromkreise (siehe Stromkreise, weiter unten). • Stromkreise mit Steckdosen · im Bereich 2 von Becken von Schwimmbädern und anderen Becken, · im Bereich 1 von Schwimmbädern mit kleinem Umgebungsbereich, · im Bereich 1 von nicht begehbaren Becken, · ggf. für Stromkreise mit besonders gekennzeichneten Steckdosen, die der Versorgung von Betriebsmittel dienen, die im Bereich 0 nur verwendet werden dürfen, wenn sich keine Personen im Bereich 0 befinden. · Hiervon ausgenommen sind Stromkreise mit Steckdosen, in denen Schutz durch SELV, PELV oder Schutztrennung, soweit dies zulässig ist, zur Anwendung kommt, – siehe in den Abschnitten 702.471.4.1, 702.471.4.2, 702.471.4.3 und 702.53 de 20/2005 Quelle: ABB Elektroinstallation Bild 3: Anwendungsbeispiele – Angaben aus dem Produktprogramm eines Herstellers von DIN VDE 0100-702 (VDE 0100 Teil702)) • Stromkreise mit Steckdosen auf Baustellen mit einem Bemessungsstrom bis 32 A – siehe 704.471 von DIN VDE 0100-704 (VDE 0100 Teil 704). • Stromkreise mit Steckdosen ohne Begrenzung des Bemessungsstroms in landwirtschaftlichen Betriebsstätten – siehe Abschnitt 3.2 von DIN VDE 0100-705 (VDE 0100 Teil 705) und Abschnitt 705.413.1 der Vornorm. • Steckdosen ohne Begrenzung des Bemessungsstroms für den Speisepunkt auf Campingplätzen – siehe Abschnitt 3.3.2.6 von DIN VDE 0100-708 (VDE 0100 Teil 708). • Steckdosen bis 32A in medizinisch genutzten Bereichen der Gruppe 1 – siehe 710.413.1.3 von DIN VDE 0100710 (VDE 0100 Teil 710). • Stromkreise mit Steckdosen bis 32A bei Ausstellungen, Shows und Ständen – siehe Abschnitt 711.481.3.1.4 von DIN VDE 0100-711 (VDE 0100 Teil 711). • Steckdosen ohne Begrenzung des Bemessungsstroms für die Stromversorgung von Stellplätzen auf Campingplätzen und Liegeplätzen (Marinas) von Booten – siehe Abschnitt 4.3 von DIN VDE 0100-721 (VDE 0100 Teil 721). • Stromkreise mit Steckdosen für Experimentierstände (indirekte Forderung) – 58 siehe Abschnitt 4.3.2 von DIN VDE 0100-723 (VDE 0100 Teil 723). • Steckdosen für den Anschluss von Springbrunnenpumpen, (indirekte Forderung, die in der Betriebsmittelnorm enthalten ist) – siehe Abschnitt 4.3.2 von DIN EN 60335-2-41 (VDE 0700 Teil 41). Die folgende Abgrenzung von Steckdosen zu Stromkreisen mit Steckdosen wurde bewusst vorgenommen, damit zu erkennen ist, wo RCDs am Leitungsanfang vorzusehen sind und wo auch Steckdosengeräte (SRCDs) verwendet werden dürfen: • Stromkreise bei denen widerstandsbehaftete Fehler einen Brand entzünden können, z. B. bei Deckenheizungen mit Flächenheizelementen, nach Abschnitt 482.1.7 von DIN VDE 100-482 (VDE 0100 Teil 482). • Stromkreise bei Schutz durch automatische Abschaltung bei nicht dauerhaft installierter elektrischer Anlage und nicht dauerhaft errichteter Stromerzeugungsanlage [siehe Abschnitte 551.4.4.2 und Anhang N von DIN VDE 0100-551 (VDE 0100 Teil 551)]. • Stromkreise in Räumen mit Badewanne oder Dusche nach Abschnitt 701.412.5 von DIN VDE 0100-701 (VDE 0100 Teil 701). Hiervon sind ausgenommen: · SELV- oder PELV-Stromkreise (zum Teil mit Begrenzung der Spannung), · Stromkreise mit Schutztrennung, · Stromkreise, die ausschließlich Wassererwärmer versorgen. • Stromkreise in den Bereichen von Becken von Schwimmbädern und anderen Becken nach DIN VDE 0100-702 (VDE 0100 Teil 702), und zwar wie folgt: · für Betriebsmittel, die im Inneren von Becken nur dann betrieben werden dürfen, wenn sich keine Personen in den Becken befinden, siehe Abschnitt 702.471.4.1, · für Betriebsmittel /Verbrauchsmittel in den Bereichen 0 und 1 von nicht begehbaren Becken, siehe Abschnitt 702.471.4.2, · für Betriebsmittel/ Verbrauchsmittel im Bereich 2 von Becken von Schwimmbädern und anderen begehbaren Becken einschließlich von Stromkreisen mit Schaltern (z. B. Beleuchtungsstromkreise), siehe Abschnitt 702.471.4.3, · für Stromkreis von elektrischen Fußbodenheizungen, siehe Abschnitt 702.55.1, · für Stromkreise mit Schaltern und Leuchten im Bereich 1 von Schwimm- bädern mit kleinem Umgebungsbereich, s. Abs. 702.53 und 702.55.4, · für Stromkreise von Betriebsmitteln /Verbrauchsmitteln in Gehäusen der Schutzklasse II im Bereich 1 von Schwimmbädern, siehe Abschnitt 702.55.4. Nicht gefordert bei: · Versorgung aus SELV- oder PELVStromkreisen (zum Teil mit Begrenzung der Spannung), · Versorgung aus Stromkreisen mit Schutztrennung, gilt nicht für elektrische Fußbodenheizungen. • Stromkreise mit Schutz durch automatische Abschaltung in engen leitfähigen Räumen für fest angeschlossene elektrische Betriebsmittel/Verbrauchsmittel nach Abschnitt 4.2.2 von DIN VDE 0100-706 (VDE 0100 Teil 706). • Stromkreise in medizinisch genutzten Bereichen der Gruppe 1 für Beleuchtung (ausgenommen OP-Leuchten) nach Abschnitt 710.413.1.3 von DIN VDE 0100-710 (VDE 0100 Teil 710), wenn Schutz durch automatische Abschaltung zur Anwendung kommt. • Stromkreise in medizinisch genutzten Bereichen der Gruppe 2 nach Abschnitt 710.413.1.3 von DIN VDE 0100-710 (VDE 0100 Teil 710), wenn Schutz durch automatische Abschaltung zur Anwendung kommt, für: · elektrische Versorgung von Operationstischen, · Verbrauchsmittel, deren Ausfall keine unmittelbare Gefahr für den Patienten bedeutet, · Beleuchtung innerhalb der Patientenumgebung, jedoch nicht für Operationsleuchten und andere unentbehrliche Leuchten. • Stromkreise für Experimentierstände nach Abschnitt 4.3.2 von DIN VDE 0100-723 (VDE 0100 Teil 723). • Stromkreise bei Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung für elektrische Fußbodenheizungen nach Abschnitt 753.413.1 von DIN VDE 0100-753 (VDE 0100 Teil 753). Schlussbemerkung Zusätzlich zu den vorstehenden Ausführungen gibt es eine Empfehlung bezüglich RCDs mit I∆N ≤ 30 mA für alle Steckdosen in Wohnungen bis 32A – siehe Abschnitt 5 von DIN VDE 0100739 (VDE 0100 Teil 739). Eine aktuelle, noch detailliertere Aufzählung enthält die VDE-Schriftenreihe, Band 140, 2. Auflage (Oktober 2005). ■ de 20/2005 Elektroinstallation Schutz privater Sat- und Antennenanlagen J. Schurwanz, M. Holterhoff Der Beitrag liefert Hinweise, wie neue und bestehende Empfangs- Bild 1: Blockschaltbilder: Sat-Empfangsanlage (links), DVB-T Empfangsanlage (rechts) anlagen vor der Einkopplung magnetischer Felder und die dadurch resultierenden Überspannungen zu schützen sind. S at-Parabolantennen und herkömmliche Antennenanlagen findet man heute – insbesondere in ländlichen Regionen – nahezu an jedem privaten Haus (Bild 1). Vor allem die älteren Antennenanlagen erleben derzeit eine Renaissance wegen der Einführung des digitalen Fernsehens – dem Digital Video Broadcast (DVB-T) (Bild 2). Aber schnell wandelt sich die Freude an diesen Systemen in Frust um, wenn Einkopplungen magnetischer Felder und die daraus resultierenden Überspannungen die neuen Receiver oder D/A-Wandler zerstören. Schutz gegen Überspannungen Will der Einzelkunde seine persönliche Anlage gegen Überspannungen schützen, bedarf es eines Schutzgerätes welches keinen negativen Einfluss auf den Betrieb der Anlage ausübt. Es muss in der Lage sein DC-Ströme zu führen, weil die LNBs (Low Noise Blockconverter) in den Sat-Empfangsanlangen ihre Stromversorgung auf diesem Wege realisieren. Gleichzeitig bestehen hohe Forderungen hinsichtlich der HF-Anpassung zum Verringern von Reflektionen sowie nach einer geringen Dämpfung des Systems. Erfüllt ein Schutzgerät diese Anforderungen nicht, so enstehen analoge Modulationen, bekannt vom herkömmlichen Kabelfernsehen durch Bildstörungen bzw. Schneebilder. Gleichzeitig wird natürlich ein geringer Schutzpegel an den Ausgangsklemmen des Gerätes erwartet, damit die empfindliche Empfangselektronik nicht beschädigt wird. Das Schutzgerät »TV 4+1« von Obo Dipl.-Ing. Jürgen Schurwanz, Forschung und Entwicklung, Dipl.-Ing. Martin Holterhoff, Produktmanagement, beide Obo Bettermann GmbH & Co., Menden de 20/2005 Endgeräte ist, dass diese auch von der Bettermann, Menden, erfüllt diese elektrischen Versorgung her geschützt Anforderungen. Es unterstützt DCwerden, z. B. durch den Obo FineStröme bis zu 2 A. Controller (Bild 2). Die Hochfrequenzeigenschaften bezüglich der Anpassung an die 75 -Ω- Leitungen sind hinsichtlich der Dämpfung Messergebnisse des Geräts optimiert. Unerwünschte An den empfindlichen terrestrischen Reflektionen, wie sie bei Kanal werden höhere AnforderunSchutzgeräten mit 50 Ω auftreten – entfallen, gen gestellt als an die digitalen die frequenzabhängige Kanäle, weil hier eine RekonDämpfung überschreistruktion des Datensignals nicht tet nicht den Wert von möglich ist. 2 dB. Die Schutzpegel Auch für Haushalte die nur des Gerätes liegen bei jeweils über eine Sat- oder Antennenanlage verfügen bietet unterhalb von 45 V für die Sat-Eingänge. Obo Bettermann Schutzgeräte in einfacher Ausführung Aufgrund der einfaan. Die Schutzgeräte des chen Installation erlaubt das TV 4+1 Bild 2: »Obo FineController« mit Typs DS-F bieten ebenfalls gute HF-Eigenschafverschiedene Anwen- SAT-Schutz für das Endgerät ten auf 75 -Ω-Basis zum dungen. NachfolSchutz von Anlagen mit jeweils einer gend ein kurzer Überblick über die gebräuchlichste Methode. Leitung. Je nach Anwendungsfall ist dieses Schutzgerät in der Ausführung männVerschiedene Anwendungen lich / weiblich oder auch weiblich / weiblich erhältlich (Bild 3). Diese Applikation findet oft Anwendung in Mehrfamilienhäusern. Jede Wohnung verfügt über eine eigene SatelFazit litenschüssel, die getrennt von den anderen versorgt wird. Sind lange LeitungsZu oft vergisst oder vernachlässigt der wege bis zu dem Receiver zu erwarten, Anwender Daten- oder Messleitungen baut man häufig einen so genannten bei der Planung eines BlitzMultiswitch in das System ein. schutzkonzepts. Dieser Multiswitch verIn der Folge stärkt das einkommt es dann kommende Damitunter – trotz tensignal. In Überspannungsdieser Anwenschutz in der Energiedung ist zuversorgung – zu Schäsätzlich eine sepaden an Endgeräten, rate terrestrische z. B. an Receivern Antenne vorhanden, die Bild 3: Schutzgerät DS-F oder Modems. zum Empfang von DVB-T »männlich/weiblich« Eine leicht zu oder herkömmlichen analog installierende und Fernsehen bestimmt sein kann. Um den zuverlässige Lösung zum Schutz Multiswitch gegen transiente Einkoppkleiner Antennen- bzw. Sat-Anlagen lung zu schützen, lässt sich das Obo TV gegen transiente Einkopplungen von 4+1 einfach mit Adapaterkabel davor Überspannungen stellt die beschrieinstallieren. bene Lösungen dar. Voraussetzungen für einen komplet■ ten Schutz der Anlage und der jeweiligen www.bettermann.de 61 Informationstechnik IFA 2005 im Zeichen greifbarer Konvergenz CE- sowie IT- und TK-Anwendungen verschmelzen Karsten Jungk Die diesjährige IFA 2005 auf dem Messegelände unter dem altehrwürdigen Berliner Funkturm konnte zwar keinen Größen- und Wachstumsrekord vermelden, zeigte dafür aber dem kundigen Besucher umso deutlicher, dass die bereits jahrelang vorhergesagte Konvergenz der digitalen Medien mittlerweile mit Macht stattfindet. Letztlich ist die durchgängig angewandte Digitaltechnik der Grund für die Auflösung der Grenzen zwischen der Unterhaltungselektronik (CE: Consumer Electronics), Auf 160 000 m2 zeigten 1 200 Aussteller aus 40 Ländern ihre Neuheiten. Unter den 250 000 Besuchern waren gegenüber 2003 56 % mehr Händler und Einkäufer der Informationstechnik (IT) und der Telekommunikation (TK). Die Verschmelzung der Bereiche führt zu Synergien in allen Abschnitten der Wertschöpfungskette, bei Herstellern, Handel und Endverbrauchern. A uf der Messe dominierten die großflächigen Displays mit atemberaubend präziser Bildwiedergabe unübersehbar (Bild 1). Dass dabei auch bereits chinesische Unternehmen im großen Maßstab anbieten, lässt einen schnellen Preisrückgang noch wahrscheinlicher werden. Als Wachstumsmotoren kann man betrachten: hochauflösende Displays und mobile Multimediaanwendungen. das in der Lage ist, ein echtes HD-Signal über eine kompatible Schnittstelle an ein HD-ready-Display zu liefern. Die HD-TV-Spezifikation deckt auch voll integrierte hochauflösende Fernsehgeräte ab. ready-Eigenschaft aber nur auf das Display und nicht auf den Empfänger bezieht. Um die Verunsicherung oder gar Irreführung des Konsumenten zu beenden, hat die EICTA (European Industry Association for Information Systems, Communication Technologies and Consumer Electronics) eine klare Spezifikation für solche Geräte geschaffen, die HD-Übertragungen auf einem oder mehreren der digitalen Übertragungswege (Kabel, Satellit, Terrestrik) empfangen können, das HD-TV-Logo (Bild 2). Das Logo garantiert dem Käufer ein Empfangsgerät, Die wichtigsten HD-TV-Kriterien • Satelliten-HDTV-Receiver: DVB-S, DVB S2. min. 30MSym/s Kabel HDTV-Receiver: 256QAM • Terrestrische HDTV-Receiver: entsprechend ISO/IEC 62216-1 »Digital Terrestrial Receivers fort he DVB-T system, 2001« Bild 1: Die Präzision der neuen HD-Bildschirme ist enorm. Selbst in der Vergrößerung zeigt das Bildschirmfoto eines Panasonic-Vierra noch großen Detailreichtum Bild 2: Mit diesem Logo sollte ein Gerät für den Empfang von hochauflösenden TV-Sendungen geeignet sein Aufklärung erforderlich Viele Interessenten wissen inzwischen bereits um die Aussagekraft des HDready-Logos (HD: High Definition = hohe Auflösung). Verwirrung entsteht, wenn Anbieter Bildschirme mit integriertem digitalem Empfangsteil unter HD-ready anbieten, sich die HDKarsten Jungk, freier Fachjournalist, Straubenhard 62 de 20/2005 Informationstechnik • Videokompression: MPEG-4 AVC HP@L4, 50 Hz und MPEG-2 MP@HL, 50 Hz • Audiokompression: AC-3 (enhanced) und MPEG-1 Layer II (2.0) Die vollständige Spezifikation findet sich in http://www.eicta.org/files/Min ReqHDTV08-05-174441A.pdf Verbesserung der Bildqualität Unter dem Motto »Digitaler Rundfunk: Neue Wege zum Publikum« haben ARD und ZDF im 15. Internationale Pressekolloquium Rundfunktechnik ihre Vision vom Übergang in ein volldigitales Medienzeitalter vorgestellt. Auf den HDTV-Zug wollen die Öffentlich-Rechtlichen erst nach einer Übergangsphase aufspringen, in der qualitätsverbessernde Maßnahmen auf der Grundlage des bereits bestehenden Digitalfernsehens vorgesehen sind. Eine »Qualitätsoffensive« sieht zunächst vor: Ausschließliche Produktion im 16 :9-Seitenverhältnis und Erhöhung der Übertragungsrate durch Verringerung der Programmanzahl auf einem Kanal. Ab 2008 erwarten ARD/ZDF de 20/2005 nach Aussage des Referenten Joachim Lampe (Bild 3), Produktionsdirektor beim NDR, eine derartige Durchdringung der Haushalte mit Flachbildschirmen, dass die Anmietung zweier zusätzlicher Astra-Transponder zur Vergrößerung der Übertragungsbandbreite gerechtfertigt sei. Damit könne ein »sanfter Weg« über die kontinuierliche Verbesserung der Bildqualität mit herkömmlicher Empfangsgerätetechnik bis zur endgültigen Einführung von HDTV beschritten werden. Qualitätsvergleiche im Wissenschaftlich-Technischen Forum der IFA demonstrierten jedoch dem kritischen Betrachter die klare Überlegenheit von HDTV gegenüber »qualitätsverbessertem« Standard-DVB. Bild 3: Joachim Lampe, Produktionsdirektor beim NDR, beschrieb die »Qualitätsoffensive« der öffentlich-rechtlichen Sender als Alternative zum kurzfristigen Umstieg auf HDTV Verbreitung der Multimediadaten über DVB-H – kein Handy-TV In seinem Vortrag »Mobile Broadcast« berichtete Dr. Klaus Illgner-Fehns, Direktor des Instituts für Rundfunktechnik, über die Konkurrenz zwischen dem DAB-basierten DMB (Digital Mobile Broadcasting) und dem auf DVB-T Bild 4: Im Savant-Projekt wurde das Nebeneinander aller Multimediatechnologien über alle Netze vorgezeichnet 63 beruhenden DVBH. Der umgangssprachliche Begriff des »Handy-TV« führt in die Irre, denn gerade für klassische TV-Formate ist das Handy wenig geeignet. Vielmehr sind spezielle Produktionen, welche das Mobilfunknetz als Rückkanal für In- Bild 5: Multimedia mobil und teraktivität nutzen, kinderleicht – eine Vision? geplant. Die Zubringung der Inhalte soll dann über eines der digitalen Rundfunknetze erfolgen. Es werden so völlig neue Nutzungsformen und Geschäftsmodelle möglich, die noch lange nicht ausgelotet sind. Vom (volks-)wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen erscheint es fragwürdig, dass Deutschland sich den Luxus erlaubt, zwei nutzengleiche Systeme parallel zu entwickeln. Nach Meinung vieler Experten würde das technisch überlegene DVB-H zur Verbreitung der Multimediadaten für alle Dienste genügen. Triple Play: Zusammenwachsen von TV, Telefon und Internet Fernsehen und Internet wachsen zusammen Einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten einer vielfältigen Nutzung interaktiver TV-Inhalte bietet Savant (www.savant.tv, s. Bild 4), ein inzwischen abgeschlossenes, wegweisendes internationales Forschungs- und Entwicklungsprojekt im Rahmen des Informations-Society-Technology-(IST)-Programms der EU. Die Abkürzung Savant steht für »Synchronised and scalable Audio Video content Across NeTworks«. Innerhalb des Projekts wurden neuartige digitale Technologien entwickelt, mit denen der Anwender auf einfachste Art und Weise über unterschiedliche Netzwerke verteilte interaktive Fernsehinhalte nutzen kann. Diese kann Bild 6: Philips-CEO Rudy Proer sowohl zu Hause voost sieht eine große Aufgabe als auch unterwegs für sein Unternehmen darin, auf unterschied- komplexe Technologien für den lichen Endgeräten Anwender sinnvoll und einfach empfangen, ohne zu gestalten, und zwar unter sich Gedanken dem Motto »Sense and Simüber die techni- plicity« 64 de 20/2005 Quelle: Intel Informationstechnik schen Details der Übertragung machen zu müssen (Bild 5). Damit ist eine auf der IFA 2005 deutlich erkennbare Entwicklung beschrieben: »Fernsehen und Internet wachsen zusammen«. Das Internet-Protokoll (IP) als Schlüssel zur Konvergenz Es ist interessant zu sehen, wie die großen Marktplayer sich des Themas Konvergenz der Medien angenommen haben. In den Keynotes von Fumio Ohtsubo (Panasonic), Rudy Provoost (Philips), Don MacDonald (Intel) und Kai-Uwe Ricke (Deutsche Telekom AG) war übereinstimmend der Gedanke einer unternehmensübergreifenden Förderung des Marktes und einheitlicher technischer Standards zu finden. Proprietäre Ansätze würden ohne Zweifel die Entwicklung hemmen. Einheitlich sahen die Redner die Zukunft in Kundenorientiertheit, Standardisierung, Connectivity (Verbindungsfähigkeit, keine Insellösungen) und Simplicity (Einfachheit der Nutzung). Vor dem Hintergrund der übergreifenden Nutzungsmöglichkeiten, die mit dem Triple Play von TV, Telefon und Internet über die verschiedenen Übertragungsmedien verbunden sind, werden »End-to-End«-Lösungen angestrebt. In der Verknüpfung der Triple-Play-Komponenten können »integrierte« Dienstleistungen und Produkte geschaffen und angeboten werden, die für alle Beteiligten von Vorteil sind. Das Internet spielt dabei eine zentrale Rolle. Neue Geschäftsmodelle So sieht Rudy Provoost (Bild 6) in der »Devertikalisierung« des Marktes und einer »integrierten Wertschöpfung« für Philips eine wichtige Zukunftsaufgabe. Er nannte »Remote Medical Care« (Fernüberwachung des Gesundheitszustands) als Beispiel eines großen Wachstumsmarkts, der ohne das Zusammenwirken Bild 7: Intel-Chef Don MacDonald: »Die Industrie muss lernen, was der Kunde will.« Bild 8: Kai-Uwe Ricke, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, will der Funk- und Kabelverbreitung multimedialer Dienste und Inhalte über ein Breitband-DSLNetz Konkurrenz machen de 20/2005 Informationstechnik Massenkopien Das wesentliche Problem der Urheberrechtswahrung in einer Welt freizügiger Inhalteverteilung muss gelöst werden. Ein Vorschlag dazu ist DTCP/IP (Digital Transmission Content Protection over Internet Protocol). Zur Vermeidung von Massenkopien haben sich schon vor einigen Jahren Unternehmen wie Intel, Sony, Toshiba, Matsushita Electric Industrial Co. (Panasonic) und Hitachi zusammengeschlossen, um diesen Standard zu entwickeln. Dabei soll der Nutzer innerhalb eines Heimnetzwerks frei von den kopiergeschützten Inhalten Gebrauch machen dürfen, der Austausch mit Einrichtungen außerhalb des Netzwerks und speziell über das Internet dagegen soll nicht erlaubt sein. Geschwindigkeit) kommen. In den nächsten zwei bis drei Jahren sollen die 50 größten Städte in Deutschland an einem Hochgeschwindigkeitsnetz mit bis zu 50 Mbit /s angeschlossen sein. Für das Handy als universelles, mobiles Kommunikationsmedium werden ähnlich schnelle Mobilnetze angestrebt. Rickes klares Statement: »Die Telekom versteht sich in Zukunft nicht mehr ausschließlich als Transporteur von Daten, sondern als Anbieter integrierter Informations- und Telekommuni- Quelle: Panasonic Ricke sieht eine neue Dienstleistungsangebotslandschaft entstehen, in der Anbieter und Kunden dazu lernen müssen. Die Telekom will in die erforderliche technische Infrastruktur im erheblichen Maßstab investieren. Die gegenwärtig rund sieben Millionen DSL-Anschlüsse sollen quantitativ und qualitativ ausgebaut werden. Noch in diesem Jahr werden in Hamburg und Stuttgart Telekomkunden in Pilotversuchen in den Genuss einer Datenrate von 25 Mbit /s (ca. 33fache Standard-DSL- Bild 9: Die Zubringung im Haus sollen drahtgebundene Techniken übernehmen. Für die letzten m im Zimmer kann zusätzlich Funk zum Einsatz kommen Quelle: Panasonic von Bild- und Datenübertragung via Internet schwer denkbar wäre und völlig neue Geschäftsmodelle ermöglicht. Don MacDonald (Bild 7) bekannte sich zu der Maxime »Lernen, was der Kunde will«. Produkte müssten für den Kunden Problemlösungen darstellen. Als Beispiel nannte MacDonald einen HDTV-Recorder von Hitachi, der ein Fußballspiel anhand des Tons und der bildlichen Aktivitäten analysiert und dem eiligen Zuschauer eine Zusammenstellung der wichtigsten Spielabschnitte bietet. In Zukunft müssten alle Produkte neben einer entsprechend hohen Prozessorleistung auch über die Mechanismen zur Selbstkonfiguration und -integration in die entsprechenden Netze verfügen. Ein Beispiel ist das in einer gemeinsamen Initiative mit Philips entwickelte Showline Media Center MCP9350i, welches auf aktuellen Prozessoren, Chipsets und Software-Technologien aufbaut, aber auch weitergehende Produktmerkmale aufweist (wie Dolby Surround Sound 7.1, hochauflösende Grafik mit HDTV-Grafikformat 1080i). Bild 10: Der Weg von HD-Inhalten durch das koaxiale Gebäudeverteilnetz Pläne der Telekom Kai-Uwe Ricke (Bild 8) hat seinem Unternehmen die Realisierung des Triple Plays über das Internet auf der Grundlage von breitbandigem DSL auf die Fahnen geschrieben. Damit tritt neben die Verbreitungswege Funk-, Kabel- und Telefonnetz ein interaktives Medienangebot über den DSL-Breitbandanschluss, für das die Wertschöpfungsketten neu gestaltet werden müssen. 66 Bild 11: Zwischen dem UHF und dem Sat-ZF-Bereich findet die schnelle Datenübertragung für hochauflösende Videoinhalte zwischen IP-basierten Geräten statt de 20/2005 Informationstechnik kationsdienstleistungen, nicht aber von Inhalten.« Panasonics konkrete Visionen Panasonic zeigte auf seinem Stand bereits voll funktionsfähige Demo-Installationen zukünftiger Hausverteilsysteme für die HD-Videoübertragung unter IP-basierten Komponenten. Dabei verwendete Panasonic drahtlose Netze (WLAN) für die Verbindung innerhalb des Raums, das Stromnetz (PLC: Power Line Communication) und das koaxiale Hausverteilnetz für die Verbindung zwischen den Räumen. (Bilder 9 und 10). Beim letztgenannten soll die Kommunikation in der Frequenzlücke zwischen UHF- und SatZF-Bereich mit über 100 Mbit /s stattfinden (Bild 11). Wie geht’s weiter? Dass große Unternehmen nicht mehr auf den Markt warten, sondern ihn teilweise gemeinsam vorbereiten, lässt hoffen. Ob der Konsument genügend fasziniert ist von der neuen multimedi- de 20/2005 alen Welt, um die für deren Erleben notwendigen Mittel zu investieren, hängt nicht zuletzt von den Inhalteanbietern und dem für einen Massen- markt noch notwendigen Preisverfall ab. ■ GLOSSAR 256-QAM: Bei der Modulation von Symbolen (kurze Bitfolgen) auf die Trägerschwingung gibt es 256 nach Betrag und Phase unterscheidbare Trägerzustände, von denen jeder ein bestimmtes Symbol mit 8 Bit Länge repräsentiert. AC3: Die AC3-Codierung wurde von Dolby Laboratories zur Datenreduktion digitaler Audiosignale entwickelt und wird hauptsächlich bei Dolby Digital eingesetzt. Dabei macht sich AC3 den Verdeckungseffekt zunutze, der darin beruht, dass leise Töne in der frequenzmäßigen Nachbarschaft von lauten Tönen von diesen für unser Ohr »verdeckt« werden und somit auch nicht codiert werden müssen. DVB-S2: Modulationsschema, welches für die Übertragung hochauflösenden Fernsehens via Satellit eingesetzt wird. Im Vergleich zum herkömmlichen QPSK ist DVB-S2 effizienter, aber auch störanfälliger, was durch eine aufwändigere Fehlerkorrektur (FEC: Forward Error Correction) kompensiert wird. MPEG-1 Layer II: Dies ist das erste weltweit von der ISO (International Organization for Standardization) standardisierte Codierverfahren für den Audio-Bereich. MPEG1-Layer II arbeitet mit konstanter Bitrate (FBR: Fixed Bit Rate) von bis zu 384 kbit /s und wird bei VCD (Video-CD) verwendet, wodurch es nur noch wenig im Einsatz ist. Heute ist MPEG-1 Layer III als MP3-Codierung das gebräuchlichere Verfahren. MPEG-2 MP@HL: MPEG-2 lässt sich in weitem Umfang an die erforderliche Bildqualität anpassen. Dazu gibt es Vorschläge in Gestalt von Profiles und Levels (Quelle: http://videosystems.com/mag/video_profiles_levels) MPEG-4 AVC HP: Kompressionsstandard für Audio/Video (AVC: Advanced Video Coding, HP: High Profile), der von den Satellitenreceivern für hochauflösendes Fernsehen beherrscht werden muss. Auch unter H.264 bekannt. 67 Informationstechnik Wann kommt das Hochzeilen-Fernsehen? Private und Öffentlich-Rechtliche verhalten sich abwartend Jürgen Schlomski In Deutschland verfügen gegenwärtig fast 15% der Haushalte über eine digitale Fernsehempfangsmöglich- keit. Davon sind fast 60 % Satellitenhaushalte. Die restlichen 40 % entfalQuelle: Technisat len auf Kabel und DVB-T. Diese Zahlen nannte Gottfried Langenstein vom ZDF in der Zeitschrift »MediaPerspektiven«. Wie sehen die Entwikklungstrends bis 2008 aus? Vor allem, was sagen die privaten und öffentlich-rechtlichen Programmanbieter zum Thema hochzeiliges Fernsehen, kurz HDTV genannt? Doch zunächst etwas über die Entwicklung des digitalen Fernsehens. D ie stärksten Steigerungen haben in jüngster Zeit der Sat-Empfang und das terrestrische DVBT erfahren. Hingegen hat das Kabel in den letzten beiden Jahren hinsichtlich seiner digitalen Reichweite nur wenige Haushalte dazugewinnen können. Im Gegenteil: Der Kabel-Anschluss ist zu einem großen Kostenfaktor im Medienbudget der Haushalte geworden. Bei Preisen bis zu 26 € pro Monat übersteigen sie inzwischen sogar die Rundfunkgebühr. Mit anderen Worten: Investition in Sat- oder DVB-T-Receiver amortisieren sich schon in kurzer Zeit. Was den Markt angeht, erwartet der ZDF-Direktor, dass die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 den Verkauf von digitalen Endgeräten massiv ankurbeln wird und den Anteil der Digitalhaushalte auf 40 % hochschnellen lässt. Bis zum Ende 2008 rechnet Langenstein sogar mit 75 %. Bisher PAL, heute HDTV Und nun zu HDTV. Bereits in den frühen 90er Jahren gab es Versuche mit diesem Hochzeilen-Verfahren. Die Jürgen Schlomski, Pressebüro, Dietzenbach 68 Bild 1: Bildvergleich zwischen Standard- und Hochzeilen-TV damaligen europäischen Bemühungen sind gescheitert (siehe dazu Special Netzwerktechnik 2 / 2005). Die Sendungen in Japan wurden fortgeführt und erlebten mit der Umstellung von analoger auf digitaler Technik einen deutlichen Aufschwung. Derzeit gibt es zwei Verfahren: 720 p und 1080 i. Dahinter verbirgt sich die Anzahl der Bildzeilen. Bei 720 p sind es 1280 Bildpunkte pro Zeile. Damit verbessert sich die Qualität gegenüber einem herkömmlichen Pal-Bild um das 2,2-fache (Bild 1). Bei 1080 i, mit 1920 Bildpunkten pro Zeile, wird sogar eine Auflösung erreicht, die fünfmal so hoch ist wie die eines derzeitigen Pal-Bildes. Flachbildschirme dominieren Die heutige Renaissance von HDTV wird im wesentlichen mit der zunehmenden Zahl von Fernsehern mit Flatscreens begründet (Bild 2). Bei großen Diagonalen wird nämlich die unzureichende Auflösung des Pal-Standards mit 576 Zeilen und jeweils 720 Bildpunkten für jedermann sichtbar. Außerdem sind diese Flatscreens zusehends in der Lage, die volle HDTV-Auflösung darzustellen (Bild 3). Als zweiter Faktor wird die DVD genannt. Auch dieses Medium liefert bereits höhere Aufnahmequalitäten als dies beim StandardTV der Fall ist. Vorerst Simulcast-Übertragung Die Ausstrahlung eines HDTV-Programms erfordert je nach Qualitätsstandard die zwei- bis dreifache Bandbreite eines normalen Digitalkanals. Da es sich bei HDTV um eine andere Norm handelt, muss man von einer SimulcastÜbertragung ausgehen. Das heißt: Ein Programm muss in zwei Digital-Normen ausgestrahlt werden. Es sei denn, die Industrie versieht die Receiver mit entsprechenden Wandlern, die sowohl das normale DVB-Signal als auch das HDTV-Signal verarbeiten können. Beide Signale entstammen zwar der MPEG-Familie, weichen jedoch in Bandbreite und Kompressionsgrad stark voneinander ab. Zur Bandbreite-Entwicklung noch folgende Ergänzung: Während das erste europäische HDTVVerfahren (HD-MAC) noch viermal so viel Bandbreite benötigte wie ein normaler analoger TV-Kanal, liegt der derzeitige Bedarf bereits bei einem Viertel. Das heißt: Die Kompression hat in nur zehn Jahren eine Verbesserung um den Faktor 16 erreicht. Allein ein Wechsel von MPEG-2 zu MPEG-4 würde (die Entscheidung steht noch aus, ist jedoch wahrscheinlich) zu einer weiteren Halbierung der Bandbreite führen. Zusätzliche Kosten für Produktion und Nachbearbeitung Noch ein Wort zu den Produktionskosten. So erklärt Gottfried Langenstein in seinem Beitrag, dass das HDTV-Equipment im Kauf wie in der Anmietung heute noch sehr teuer ist. Außerdem verlangt die höhere Auflösung nach Bildpunkten und Farbwerten eine wesentlich feinere Lichtregie und mehr »gesetzte« Lichter von kleinerer Intensität. Auch müssen die de 20/2005 Informationstechnik Hintergründe und das Bühnenbild sorgfältiger aufbereitet werden, da jedes Detail erkennbar ist. (Es soll Schauspieler geben, die sich wegen ihrer Falten und ihres Make-up echt Sorgen machen.) Außerdem ist für Dolby-Surround die Ton-Installation aufwendiger. Darüber hinaus fallen höhere Nachbearbeitungskosten an. Insgesamt rechnet man in Mainz bei Fernsehspielen und Dokumentationen mit einem HDTV-Aufschlag von 10…20 %. Das sind allerdings nicht die einzigen Zusatzkosten. Hinzu kommen noch Investitionen für eine neue Sendeabwikklung, die etwa 2 Mio. € kosten würde. Noch teurer wird es, wenn über diese Zentrale nicht nur Beiträge abgespielt werden, sondern auch Zuspielungen von Nachrichten möglich sein sollen. Wie beurteilen die privaten Programmanbieter die Situation? »Wir sind, was HDTV angeht, bei weitem nicht so euphorisch wie die Öffentlich-Rechtlichen«, sagt Ingrid M. Maas von RTL. Die Generalsekretärin Quelle: Technisat Bild 2: HDTV-Receiver und Bildschirm von Technisat führt weiter aus: »HDTV ist in den USA ein Erfolgsmodell, weil der amerikanische Bildstandard sehr viel schlechter ist als das deutsche PalFernsehen. Bei uns braucht man schon einen sehr, sehr großen Flatscreen, um den Unterschied wahrnehmen zu können. Auf normalen Fernsehern ist Pal und HDTV kaum unterscheidbar.« Informationstechnik Common Interface Schnittstelle Smartcard-Leser geeignet für DVB-S, F-Buchse geeignet für DVB-T und DVB-C, IEC Buchse 2 x HDMI S-Video Hosiden Audio Digital (elektrisch) Quelle: Technisat Audio Digital (optisch) Bild 3: Seitenansicht des Flachbildschirms HD-Vision 32, der Benutzer findet hier alle notwendigen Schnittstellen für Audio/Video Weitere Satelliten Und wie sieht das Ganze die ARD? Auch sie hat sich langfristig auf HDTV eingestellt. So plant man im Jahr 2008 einen vierten Satelliten-Transponder in Betrieb zu nehmen. Er soll ausschließlich dazu dienen, die Datenraten zu erhöhen, um die digital ausgestrahlten Programme qualitativ zu verbessern. Jörg Schönenborn vom WDR weiter: »Unabhängig von einer möglichen späteren Umstellung auf HDTV wird für den Zuschauer schon dann ein Qualitätsniveau erreicht, das in etwa dem der DVD entspricht.« Fazit Fasst man Meinung der Privaten und ÖffentlichRechtlichen zusammen, so kann man generell eine allgemeine Zustimmung feststellen. Allerdings gibt es unterschiedliche Zeitachsen für Produktion und Ausstrahlung. Bei letzterem scheint man sich, zum Verdruss der Hersteller von Plasmas und LCDs, Zeit zu lassen und handelt nach der Devise: »Lassen wir Premiere erst einmal starten. Wir können immer noch reagieren.« Und wie verhält es sich bei den Produktionen? Hier reagieren die Programmanbieter schneller. Vor allem bei großen, internationalen Koproduktionen ist HDTV schon jetzt unbedingte Forderung, da die Produzenten auch Länder erreichen möchten, die Deutschland hinsichtlich des Hochzeilen-Fernsehens voraus sind. ■ 70 de 20/2005 Automatisierungstechnik Blick durchs geschlossene Edelstahlgehäuse Ein neuer Trend für robuste Näherungsschalter Bei der Blechbearbeitung Andere Probleme gibt es in der Blechbearbeitung. Dort können z. B. schon kleine Toleranzen in der Position der Bleche den Sensoren den Garaus machen. Denn diese müssen in der Regel sehr nah am zu erfassenden Objekt montiert werden, was das Risiko einer Beschädigung deutlich erhöht. Denn ein starker Schlag oder kurzzeitig hoher Druck auf den Sensor kann reichen, um ihn zu zerstören. Robustere Näherungsschalter, die sich mit einem größeren Schaltabstand montieren lassen, helfen hier, Kosten zu sparen. Nora Homburg, Peter Heimlicher Induktive Näherungsschalter müssen unter rauen Umgebungsbedingungen stets zuverlässig arbeiten. Aus diesem Grund werden in vielen Bereichen solche Sensoren präventiv ausgetauscht, in der Automobilproduktion manchmal sogar alle drei Tage. Bedenkt man, dass z. B. in einer Montagelinie für den Karosseriebau oft bis zu mehrere tausend Schalter im Einsatz sind, wird schnell klar, Schwächen herkömmlicher Näherungsschalter welch immense Kosten das bedeutet. An die Umgebungsbedingungen angepasste Sensoren können helfen, diese Kosten zu reduzieren. P roblembehaftete Einsatzgebiete für induktive Näherungsschalter sind z.B. das Schweißen, Lackieren oder die Blechbearbeitung, wie man sie unter anderem im Karosseriebau vorfin- Dipl.-Ing. Peter Heimlicher, Geschäftsführer der Firma Contrinex AG, und Dipl.-Ing. (FH) Nora Homburg, Redaktionsbüro Stutensee de 20/2005 Robuste Sensoren haben auch über der aktiven Fläche eine Wandstärke von bis zu 1 mm det. Beim Schweißen werden Sensoren oft durch Schweißspritzer beschädigt. Gewöhnlich schützt eine Teflonschicht solche Sensoren, damit die Spritzer auf ihrer Oberfläche nicht so stark haften. Will man die Sensoren wegen zu starker Verschmutzungen trotzdem einmal reinigen, muss man das äußerst vorsichtig tun, um das Teflon nicht zu verletzen. Der mechanische Aufbau und Schaltabstand der Näherungsschalter ist jedoch stark vom verwendeten Funktionsprinzip abhängig und lässt sich daher nicht einfach verändern. Die bislang auf dem Markt verfügbaren induktiven Näherungsschalter arbeiten im Wesentlichen nach einem der beiden folgenden Funktionsprinzipien: • Im ersten Fall enthalten Geräte stirnseitig eine Spule, die Teil des Schwingkreises eines Hochfrequenzoszillators ist. Die Spule erzeugt vor der aktiven Fläche ein hochfrequentes Magnetfeld. Leitende Objekte, die in dessen 71 Automatisierungstechnik Bild 1: Mit dem Condet- Verfahren arbeiten Näherungsschalter ohne einen temperaturempfindlichen Schwingkreis Bereich gelangen, erhöhen die Verluste im Schwingkreis. Die nachgeschaltete Elektronik erkennt dieses und wertet es aus. Der Nachteil dieser Methode liegt darin: Die Umgebungstemperatur beeinflusst die Verluste im Schwingkreis. Das setzt dem erzielbaren Schaltabstand Grenzen. • Alternativ gibt es Näherungsschalter, die nach dem Prinzip eines Differentialtransformators arbeiten und daher diese Probleme nicht haben. Technisch stellt dieses jedoch eine sehr anspruchsvolle Lösung dar, denn man benötigt mindestens eine Sende- und eine Empfangsspule. Die am meisten verbreiteten, nach diesem Prinzip arbeitenden Geräte erfordern sogar drei Spulen. hängige Geräte technisch einfach herstellen. Die Sensoren arbeiten prinzipiell wie gewöhnliche Transformatoren, folgen also in ihrem Verhalten dem Induktionsgesetz. In dieses gehen bekanntlich weder Temperatur noch sonstige Verlus- te ein, was sich auf das Verfahren entsprechend positiv auswirkt. Hinter der aktiven Fläche liegt eine einfache Spule, die während eines Sendestromimpulses als Primärspule dient (Bild 1). Sie induziert im zum erfassenden leitfähigen Objekt eine Spannung, die einen Strom fließen lässt. Wird nun der Sendestrom abrupt ausgeschaltet, klingt dieser Strom ab und induziert seinerseits als »Primärspule« eine Spannung zurück in die Sensorspule, die jetzt als Sekundärspule arbeitet. Das Gerät wertet diese rückinduzierte Spannung aus (Bild 2). Die gesamte Sende-, Warte- und Empfangszeit beträgt dabei zwischen 100 µs und 200 µs und liegt damit etwa 20…100 mal unter dem Frequenzbereich herkömmlicher Geräte. Interes- Näherungsschalter komplett aus Edelstahl Mit dem Condet-Verfahren für induktive Näherungsschalter aus dem Hause Contrinex lassen sich temperaturunab- 72 Bild 2: Das Gerät basiert auf dem Prinzip eines Transformators, also der Kopplung zweier Spulen. Es nutzt das Induktionsprinzip und ist somit unabhängig von Umgebungsbedingungen de 20/2005 Automatisierungstechnik Bild 3: Die Hammer-Demo zeigt, wie robust die Geräte sind. Im Kopf des Hammers befindet sich ein Näherungsschalter, mit dessen Hilfe Nägel eingeschlagen werden. Der Sensor bleibt dabei unverletzt santerweise steigt durch die niedrigere Frequenz die Eindringtiefe des Magnetfelds in leitfähige Materialien stark an. Bei nichtmagnetischen Materialien mit hohem spezifischen Widerstand wie zum Beispiel Edelstahl lassen sich Eindringtiefen von bis zu 2 mm erreichen. Das bedeutet, solche Sensoren können durch dünne Edelstahlwände hindurchblicken. Die aktive Fläche des Näherungsschalters kann, wie das gesamte Gerät auch, aus einem solchen Metall bestehen (Bild 3). So hergestellte Sensoren sind wesentlich robuster, benötigen keine Kunststoffkappen über den Sensorköpfen, was bedeutet, dass die bei mechanischer Beschädigung üblichen Bruchstellen (Bild 4) vermieden werden können. de 20/2005 Auch über der aktiven Fläche ist die Gehäusewand bis zu 1 mm dick und damit sehr stabil. Die Gehäuse kommen ohne Teflonbeschichtung aus, denn auf Edelstahl haftet Schmutz schlecht und obendrein lassen sich die Ganzmetallgehäuse schadlos mit aggressiven Mitteln und groben Werkzeugen reinigen. Wegen der großen Schaltabstände reagieren die Näherungsschalter auch in weiter Entfernung zur Gefahrenstelle. Das reduziert die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung. Typische Werte für Schaltabstände liegen beim Dreifachen der Norm. Durch Kombination beider Vorteile – robuste Geräte können mit größerem Abstand montiert werden – wird die Ausfallrate stark reduziert. Hohe Schaltabstände auch auf Aluminium Schaltabstände von Näherungsschaltern werden gewöhnlich für Stahl definiert. Bei anderen Metallen wird der Schaltabstand um einen bestimmten Korrekturfaktor reduziert. Mit dem Condet-Verfahren lassen sich auch auf allen gängigen Nichtmetallen hohe Schaltabstände einhalten. Der Korrekturfaktor zwischen Stahl und Aluminium ist werksseitig auf den Wert 1 eingestellt, da Aluminium in der Praxis neben Stahl das am meisten verwendete Metall ist. Mit dem Verfahren werden daher sehr gute Ergebnisse bei der Erfassung von Aluminiumteilen erzielt. Die Wirtschaftlichkeit der Geräte veranschaulicht ein einfaches Rechen- Bild 4: Die Kunststoffkappen über den Sensorköpfen führen bei herkömmlichen Sensoren oft zu störenden Bruchstellen beispiel: Geht man davon aus, dass ein teflonisierter Sensor zum Preis von 30€ präventiv alle drei Tage ausgetauscht wird und ein Techniker bei einem Stundenlohn von 60€ dafür 15min benötigt, entstehen in einem Jahr mit 270 Betriebstagen Kosten in Höhe von 4050€. Setzt man die robuste Edelstahlalternative zum Preis von 60€ ein und kann dann auf den präventiven Ersatz verzichten, fallen zusammen mit den Kosten für die Montage dagegen nur 75€ pro Jahr an. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass die neuen Näherungsschalter auch weit länger als ein Jahr ohne Beschädigung arbeiten. In einer kleinen Produktionslinie beispielsweise wurden innerhalb von 18 Monaten alle defekten induktiven Näherungsschalter durch die neuen Sensoren ersetzt. Während dieses Zeitraums fiel kein einziger der neu eingesetzten Sensoren aus. ■ www.contrinex.de 73 Automatisierungstechnik Vielseitiger als vermutet Warum stehen Lichtleiter-Lichtschranken im Schatten? in der Maschine, an der detektiert werden soll (Bild 1). Ein weiterer Lichtleiter erfasst das Signal und leitet dieses wiederum an den Verstärker zurück, der es auswertet. A. Neues, N. Homburg Die Lichtleitertechnik wird oft nur da eingesetzt, wo herkömmliche Fotoschalter an ihre Grenzen stoßen. Typisch sind Anwendungen, bei denen Die Vorteile der Lichtleitertechnik sehr kleine Lichtpunkte benötigt werden, zum Beispiel beim Erfassen kleiner und winziger Bauteile. Dabei bringen Lichtleiter-Lichtschranken weit mehr Vorteile mit sich: In vielen Einsatzbereichen, bei denen auf den ersten Blick herkömmliche Fotoschalter die richtige Wahl zu sein scheinen, wäre man mit LichtleiterLichtschranken wesentlich besser beraten. Es gilt also genau zu prüfen, welche Technik für den konkreten Fall wirklich die geeignetere ist. Lichtleiter: der verlängerte Arm von Lichtschranken. Diese Technik ermöglicht den Einsatz von Lichtschrankenfunktionen auch unter schwierigeren Bedingungen H erkömmliche Lichtschranken, bestehend aus Sender (Lichtquelle) und Empfänger (Sensor), müssen direkt da eingebaut werden, wo sie das Licht aussenden beziehungsweise erfassen. Der benötigte Strom wird mit Hilfe einer elektrischen Leitung zugeführt. Diese Technik bringt jedoch Schwierigkeiten mit sich. Die gegen Umwelteinflüsse empfindliche Elektronik befindet sich genau in dem für sie gefährlichsten Bereich, beispielsweise da, wo Stöße oder Vibrationen nie ganz ausgeschlossen werden können, oder in unmittelbarer Nähe von hohen Temperaturen. Lösung: Lichtleitertechnik Mit Hilfe von Lichtleitern lassen sich diese Probleme lösen: Sender und Empfänger, in diesem Fall als Verstärker bezeichnet, werden außerhalb des Gefahrenbereichs montiert. Eine LED erzeugt in sicherem Abstand ein Signal. Ein Lichtleiter leitet dieses an die Stelle Arndt Neues Produktmanager Sensoren, Omron Electronics GmbH und Dipl.-Ing. (FH) Nora Homburg, Redaktions Büro Stutensee 74 Bild 1: Lichtleiterverstärker führen ihr gesendetes beziehungsweise empfangenes Licht mit Hilfe von Lichtleitern an die Stellen, wo es benötigt wird Lichtleiter-Lichtschranken sind auf dem Markt mit den gleichen Grundfunktionen wie herkömmliche Fotoschalter erhältlich: als Durchlichtund Reflexionslichtschranken sowie als Taster (Bild 2). Jede dieser Varianten macht sich die Vorteile der Lichtleitertechnik zunutze. In manchen Maschinen würde der Einsatz herkömmlicher Fotoschalter die Baugröße unnötig »aufblähen«, hier sind Lichtleiter-Lichtschranken der ideale Partner. Die dünnen Lichtleiter benötigten vor Ort kaum Platz, sind leicht und ihre Geometrie lässt sich flexibel an die Maschinenumgebung anpassen. Auch Maschinen, in denen raue Umgebungsbedingungen im näheren Umfeld der Sensoren nie gänzlich ausgeschlossen werden können, sind ein hervorragender Einsatzort für die Lichtleitertechnik; Lichtleiter mit Faserbündeln sind gegen mechanische Stöße oder Vibrationen unempfindlich. Das Licht in den Lichtleitern ist auch immun gegen elektromagnetische Einflüsse jeder Art. Darüber hinaus kann es auf diese Weise in Ex-Bereiche geführt werden. Der Markt bietet auch chemisch resistente Lichtleiter, was in der Prozessindustrie viele Anwendungen erschließt und vor allem im Halbleiterbereich für die Waferherstellung sind die Sensoren ein zuverlässiger Partner. AUTOMATIC POWER CONTROL (APC) Das Verhalten von LEDs ist über die Jahre betrachtet nicht konstant. Eine Erstausfallrate liegt bei bis zu 5%. Diese LEDs können beim Burn-in aussortiert werden. Erfahrungsgemäß geht im Feldeinsatz die Leistung der Leuchtdioden nach einer gewissen Zeit zurück. APC trägt mit Hilfe eines Algorithmus und einer Vier-Elemente-LED dazu bei, die Sendeleistung über Jahre hinweg konstant zu halten. Zu diesem Zweck wird nicht nur die Empfangsleistung ermittelt, eine Monitordiode überwacht darüber hinaus zusätzlich die Sendeleistung der Leuchtdiode und regelt sie gegebenenfalls nach. Mit diesem Verfahren kann vermieden werden, dass sich die Schaltschwelle der Lichtschranke schleichend verschiebt. www.omron.de de 20/2005 Automatisierungstechnik Schön, aber viel zu teuer – wirklich? Schneller erkennen Mit Erfassungszyklen von unter 50 µs ist die Lichtleitertechnik bis zu 20-mal schneller als diskrete Fotoschalter und eignet sich somit zum Erkennen schneller Vorgänge. Anwendungsbeispiele sind das Erfassen fallender Kleinteile am Rüttelkopf eines Schwingförderers oder die Zuführüberwachung von SMD-Bauelementen in der Elektronikfertigung. Bild 3: Lichtleiterverstärker, als Sender oder Empfänger einsetzbar Electron ics Gmb H Bild 2: LichtleiterLichtschranken gibt es in den gleichen Grundfunktionen wie herkömmliche Fotoschalter: als Durchlicht- und Reflexionslichtschranken sowie als Taster. Sie sind in verschiedenen Bauarten erhältlich Wer jetzt sagt: »Das ist ja schön, aber wer soll das bezahlen?«, sollte noch mal genau nachrechnen. Sicher, Lichtleitersysteme sind teurer als Fotoschalter. Rechnet man aber die Gesamtinvestitionskosten für eine Maschine gegen, kommt man durchaus zu erstaunlichen Ergebnissen. Durch kleinere Bauformen, Einsparen zusätzlicher Kapselungen im Prozessbereich, kürzere Einstellzeiten und geringe Lagerhaltung lassen sich gerade bei Neuentwicklungen immense Kosten sparen. Oft lohnt sich also ein zweiter Blick und das genaue Prüfen, ob nicht im konkreten Anwendungsfall Lichtleiter-Lichtschranken eine effektivere und zuverlässigere Alternative zu herkömmlichen Fotoschaltern sind. Denn in vielen Anwendungsbereichen führt die Lichtleitertechnik tatsächlich ein völlig ■ unbegründetes Schattendasein. Dank Automatic Power Control (APC – siehe Kasten S. 74) halten LichtleiterLichtschranken ihre Sendeleistung über Jahre hinweg konstant. Schleichender Verschmutzung wirkt der Verstärker mit Automatic Threshold Control (ATC – siehe Kasten S. 76) entgegen. Damit können sie bei Verschmutzung länger als herkömmliche Lichtschranken eine konstante Leistung beibehalten. Die Wartungsintervalle verzögern sich. Kommunikative Verstärker Die Lichtleiterverstärker (Bild 3) lassen sich gewöhnlich auf DIN-Schienen anreihen. Modelle aus dem Hause Omron bringen ein weiteres interessantes Feature mit sich: Sie können dank optischer Kommunikationsbusse untereinander Daten austauschen und diese dann an die SPS weitergeben (Bild 4). Dazu befindet sich seitlich am Lichtleiterverstärker eine optische Schnittstelle, die zum Austausch von Daten mit dem angereihten Nachbarverstärker dient. Durch die optische Kommunikation lassen sich lästige Kabel einsparen. Für das Ende der Verstärker-Gruppe gibt es Interface-Bausteine; sie erlauben, über gängige Bustypen zu kommunizieren. 76 Auf diesem Weg lässt sich auch die Konfiguration eines Verstärkers effektiv auf einen oder mehrere andere übertragen, Updates oder neue Einstellungen für andere Chargen können einfach aufgespielt werden. So muss nicht jede Lichtschranke individuell konfiguriert werden. Das spart Zeit und somit bares Geld. Letztlich lässt sich mit dieser Technik auch der Betrieb überwachen und Ausfälle identifizieren. Das bietet völlig neue Chancen für das Qualitätsmanagement. Quelle: Omron Längere Wartungsintervalle Bild 4: Die Lichtleitverstärker lassen sich auf DIN-Schienen anreihen und können dank optischer Kommunikationsbusse untereinander Daten austauschen und diese dann an die SPS weitergeben AUTOMATIC THRESHOLD CONTROL (ATC) Verstärker mit Automatic Threshold Control (ATC) führen bei schleichender Verschmutzung die Schaltschwelle nach, sodass der Schaltpunkt immer gleich bleibt. Herkömmliche Sensoren generieren ein Schaltsignal, wenn die Verschmutzung einen gewissen Grad erreicht hat. Währenddessen hat sich das Schaltverhalten der Sensoren verscho- ben. Dagegen können die Sensoren mit ATC deutlich länger ihr gewohnt gleichbleibendes Schaltverhalten zeigen und signalisieren den Bedarf zum Reinigen erst dann, wenn es wirklich notwendig wird. Dies ermöglicht der Maschine eine gleichbleibend hochwertige Produktionsgüte und verringert Wartungsintervalle. de 20/2005 Automatisierungstechnik Sägeblätter schneller schleifen Anwendung für Multifunktionsdisplay Paul Knodel Ständiger Innovations- und hoher Preisdruck sowie höhere Anforderungen an die Bedienung und Steuerung fordern Maschinen und- Anlagenbauer ständig neu heraus. Um den Kundenanforderungen nach einer einfachen und kostengünstigen Bedienung sowie einer platzsparenden Steuerung der neuen Sägeblattschleifmaschine zu genügen, entschied sich die Kaindl Schleiftechnik Reiling GmbH für das Multifunktionsdisplay MFD-Titan von Moeller. Bedienung für alle Den Konstrukteuren der Sägeblattschleifmaschine überzeugte vor allem, dass der entsprechende Schaltplan für das MFD-Titan schnell und einfach zu programmieren ist. Nach eigener Aussage entwickelte R. Reiling das Kernprogramm für die Schleifmaschine in der Mittagspause. »Als das Kernprogramm Paul Knodel, Moeller Electric GmbH, Bonn de 20/2005 das später die Maschinen betätigt. Die Konstrukteure der Sägeblattschleifmaschine hatten bei der Umsetzung die Anwender immer im Auge. Sie nutzten MFD-Titan, da die einfache Bedienung der Steuerung direkt am Display erfolgt und keine besondere Schulung des Personals nötig ist. Um kostenaufwendige Bedienfehler zu reduzieren, setzen immer mehr Konstrukteure auf die flexible Kleinsteuerung von Moeller. Besonders, da der internationale Handel eine Anzeigenvisualisierung in den entsprechenden Sprachen oder mit weltweit intuitiv verständlichen Symbolen fordert. Gleichwohl gilt es, wichtige Betriebsdaten sowie Störmeldungen technisch konkret Quelle: Moeller A nstelle bestehender Lösungen übernimmt ein einziges MFDTitan die Steuerung. Es spart Platz und Materialkosten und ist leichter zu installieren. Selbst das Kernprogramm konnte der technische Leiter Reinhard Reiling ohne Schulung und während der Mittagspause realisieren. Prozesse beschleunigen und die Handhabung von Schleifgeräten optimieren, damit beschäftigt sich die Firma Kaindl seit mehr als 30 Jahren – mit Erfolg, wie die jüngste Innovation zeigt. Bei der Sägeblattschleifmaschine SSG 600-A DC (Bild 1) wird das Sägeblatt dem Schleifwerkzeug linear zugeführt, und der zeitraubende Schleifscheibenwechsel beim Schärfen von Zahnbrust und Zahnrücken fällt weg. Für die elektropneumatische Digitalsteuerung kommt das Multifunktionsdisplay MFD-Titan zum Einsatz (Bild 2). stand, erstellte ich am PC noch schnell ein paar Bitmaps, z.B. die Sägezähne, und fertig war die Applikation«, berichtet der technische Leiter. Neben der Editierung direkt am Gerät steht dem Anwender zur Schaltplaneingabe die skalierte Software »Easy-Soft-Pro« (Professional) mit integriertem OPCServer zur Verfügung. Über »Easy-Net« können mehrere Steuerungen vernetzt werden. Somit lassen sich alle Steuerungen zentral von einem MFD-Titan programmieren. Der Anwender spart Projektierungs- und Programmierungszeit, da er nicht jedes Gerät einzeln einstellen muss. Zudem lassen sich die Geräte bei Bedarf schnell von zentraler Stelle aus nachjustieren. Fehlerquellen im Vorfeld erkennen ist eine weitere Eigenschaft, die dem Anwender hilft, Zeit und Kosten zu sparen. Mit der integrierten Offline-Simulation kann der Nutzer vom PC aus den Schaltplan im Vorfeld auf seine korrekte Funktion hin testen. Bei Stromausfall speichert die Software Schalteinstellungen und Werte – die Daten stehen nach dem Wiedereinschalten zur Weiterverwendung bereit. Anwender im Auge Schon bei der Planung denken Maschinenbauer immer auch an das ungeschulte Personal, Bild 1: Ausgefeilte Schleifmaschine für Sägeblätter – die SSG 600-A DC in Tischausführung 79 Automatisierungstechnik Quelle: Moeller DIE KLEINSTEUERUNG Bild 2: In der Pause programmiert – einfach steuern mit MFD-Titan anzuzeigen. MFD-Titan entspricht diesen Anforderungen, da es 13 Sprachen mit landesspezifischer Kennung und entsprechenden Fonts unterstützt. Die Zeichensätze umfassen West- und Mitteleuropa sowie kyrillische Zeichen. Zusätzlich können alle Fehlermeldungen über eindeutige Symbole visualisiert werden – eine Übersetzung in die jeweilige Landessprache ist nicht mehr nötig. Die unmissverständlichen Fehlermeldungen erleichtern ein unmittelbares Reagieren. Neben den Störanzeigen visualisiert MFD-Titan wichtige Betriebsdaten wie die Betriebsstunden der Maschine, 80 Stromaufnahme in A und in % sowie Ausgaben als Bargraph. In der praktischen Anwendung kann das Gerät relevante Daten erfassen und auswerten. Es kann mit seiner internen Auflösung von 32 bit Zahlenwerte von – 2 · 109 bis von + 2 · 109 darstellen. Das entspricht dem Bereich, den nahezu alle Bausteine wie Zähler und Timer verwenden. Zwei frei parametrierbare Status-LED zeigen zusätzliche Betriebszustände an und melden gegebenenfalls Alarm. In der rauen Umgebung einer Maschine, die Sägeblätter schleift, zeigt das robuste Grafik-Display, dass es für Mit dem Multifunktionsdisplay MFD-Titan realisierte Kaindl die platz- und materialsparende Steuerung seiner neuen Sägeblattschleifmaschine. Die flexible Kleinsteuerung von Moeller ist eine leicht zu programmierende und somit kostengünstige Alternative zu bestehenden Lösungen. Sie spart Platz, Materialkosten und ist einfach zu installieren. Die Software »EasySoft-Pro« verfügt über 13 Sprachen sowie international verständliche Symbole. Mit MFD-Titan gesteuerte Maschinen eignen sich somit auch für den weltweiten Export. den Einsatz in der Industrie und für Außenanwendungen geeignet ist. Stoßund Kratzfestigkeit zeichnen es ebenso aus wie die Betriebstemperatur, die von – 25 °C bis +50 °C reicht. Das Produkt bietet mit 132 x 64 Pixel und einer frei zuschaltbaren Hintergrundbeleuchtung ein hochwertiges Anzeige-, Bedienungs- und Visualisierungsgerät. Es ist kompakt in der Abmessung, und der Kunde kann das Gehäuse sowie die Funktionstasten individuell nach seinen ■ Vorgaben beschriften. de 20/2005 Betriebsführung Die Crux mit zahlungsunfähigen Kunden Alles rechtens? Folge 55 Corinna Linke Ein Generalunternehmer für Wohnanlagen kommt in Zahlungsschwierigkeiten und bietet seinen Auftragnehmern an, ihre Forderungen gegen Immobilien aus seinem Bestand zu verrechnen. Ein Elektrobetrieb geht darauf ein. Der Deal platzt aber mit der Insolvenz des Auftraggebers. E in Elektrobetrieb arbeitet für einen Generalunternehmer, der Supermärkte und Wohnungen erstellt. Als beide gerade vier Vorhaben abwikkeln, gerät der Auftraggeber in finanzielle Schwierigkeiten. In dieser Notlage bietet er eine unkonventionelle Lösung an: Die offenen Forderungen will er gegen vermietete Wohnungen tauschen. Den Auftragnehmern bleiben nur wenige Tage, um über diesen Vorschlag nachzudenken. Der Elektrobetrieb kommt zu dem Schluss, dass es keine akzeptable Alternative für ihn gibt. Sollte er den Auftraggeber verlieren, würden gleich vier laufende Projekte platzen, die sich auf einen sechsstelligen Betrag summieren. Es würde einige Monate dauern, um neue Vorhaben zu akquirieren. Für die Handwerksfirma gilt es also, Schadensbegrenzung zu betreiben. Da beide Unternehmen schon 15 Objekte gemeinsam realisiert haben, schließt der Elektrobetrieb einen faulen Trick aus und geht auf den Vorschlag ein. Die Parteien schließen bei einem Notar den Kaufvertrag für eine vermietete Wohnung, die dem Elektrobetrieb sofort Mieteinnahmen bescheren. Der Eintrag ins Grundbuch kann aber nicht erfolgen, da die Teilungserklärung fehlt und die Stadtverwaltung erst das zuständige Amt aufbaut. Der Notar sichert zu, eine Auflassungsvormerkung an das Grundbuchamt zu schicken. Böses Erwachen So scheint der Fall erledigt, bis die Tochterfirma und ein paar Monate später Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin, Hamburg 82 auch das Bauunternehmen Insolvenz anmelden. Der Verkauf der selbst gebauten Wohnungen verlief nur schleppend, so dass der Finanzierungsplan platzte. Ein Insolvenzverwalter befasst sich mit beiden Unternehmen und wendet sich an die Gläubiger. Zu diesen zählt er auch den Elektrobetrieb wegen der gekauften Wohnung. Allerdings zweifelt er die Rechtsmäßigkeit des Kaufvertrages an: In dem nun vorliegenden Grundbuch steht nur die Tochterfirma als Eigentümer; damit sei der Kaufvertrag zum Zeitpunkt der Insolvenz unwirksam. Das will der Handwerker nicht auf sich beruhen lassen und fragt beim Grundbuchamt an. In der Tat fehlen die Einträge über die nachfolgenden Besitzer, sprich das Mutterunternehmen sowie sein eigener Betrieb. Nun will er den Notar nach der versprochenen Auflassungsvormerkung fragen, aber dieser hat seine Kanzlei mittlerweile an einen Nachfolger übergeben und der weiß angeblich von nichts. Schließlich wendet sich der Elektrounternehmer an den Insolvenzverwalter mit logischem Menschenverstand: Er bekommt seit Jahren die Mieteinnahmen aus der strittigen Wohnung. Der Kaufvertrag ist notariell bestätigt und nur durch eine Panne fehlt der Eintrag im Grundbuch. LESERBRIEF Zum Beitrag »EFB-Preisblatt fehlt – kein Grund zum Ausschluss«, Alles rechtens? Folge 49 in »de« 10/2005, S. 78 erreichte die Redaktion folgender Leserbrief: »Hiermit erlaube ich mir, auf eine aktuelle vergaberechtliche Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) hinzuweisen: In seinem Urteil vom 07.06.2005 (Aktenzeichen X ZR 19/02) hat der BGH nunmehr klargestellt, dass auch die in den Ausschreibungsunterlagen geforderten Erklärungen nach den Formblättern EFB-Preis 1a, 1b und 2 dem Angebot beigefügt werden müssen. Fehlen diese Unterlagen, ist das Angebot unvollständig und ist somit zwingend auszuschließen.« Rechtsanwalt aus Sachsen Summe. Das reicht, meint er, und gibt seine – ehemals eigene – Wohnung an den Insolvenzverwalter ab. Für die Zukunft nimmt er sich vor: Tipp 1: Vorsicht bei finanziell angeschlagenen Auftraggebern. Hier gilt es, Schadensbegrenzung zu betreiben und lieber die Arbeiten sofort einzustellen anstatt sich auf eine Forderungsverrechnung einzulassen. Tipp 2: Mehrere zeitgleiche Projekte mit einzelnen Auftraggebern zu vermeiden. ■ Zweiter Kauf gefordert Doch der Insolvenzverwalter geht gar nicht darauf ein, sondern klagt auf Herausgabe fremden Eigentums. Der Richter gibt ihm Recht, stoppt die Mietzahlungen an den Handwerker und lässt sie stattdessen an den Kläger gehen. Trotzdem fällt er kein Urteil, sondern fordert beide Parteien auf, sich zu einigen. Jetzt bietet der Insolvenzverwalter die Wohnung für einen fünfstelligen Betrag zum Verkauf. Der Handwerker traut seinen Ohren nicht: Nach sieben Jahren soll ihm die Immobilie plötzlich nicht mehr gehören? Er fragt bei den anderen Auftragnehmern von damals nach; auch sie haben ähnliche Erfahrungen mit dem Verwalter gesammelt und ihre Immobilien teilweise schon zurückgegeben. Der Elektrounternehmer zählt die bislang angefallenen Prozesskosten zusammen und kommt auf eine gut vierstellige LESERSERVICE Haben Sie einen ähnlichen Fall erlebt? Berichten Sie uns davon. Schreiben Sie an unsere Mitarbeiterin Corinna Linke, die diese Serie betreut: Anschrift: Dipl.-Ing. Corinna Linke Wrangelstraße 9 20253 Hamburg Tel.: (040) 53169237 E-Mail: [email protected] Juristische Betreuung: Rechtsanwälte Nasner & Kollegen Rechtsanwalt Thoralf Haak Moritz-Wiggers-Straße 3 19053 Schwerin Tel.: (0385) 564994 Wir behandeln Ihre Informationen vertraulich und anonym. de 20/2005 Betriebsführung Aktuelle Dokumentation dank CAD Rolf Herrmann Für ausgeführte Elektroanlagen sind häufig keine Pläne vorhanden. Dies kann für Anlagenbetreiber Unsicherheit und erhöhte Kosten, z. B. bei Fehlersuche und Reparaturen bedeuten. Elektroinstallateure können den Mangel mit einem professionellen CAD-Programm beheben und dabei E lektroanlagen Brandt in Altenstadt bei Hanau ist ein kleiner, aber – wie man so sagt – feiner Elektroinstallationsbetrieb. Obwohl Elektromeister Bernd Brandt lediglich zwei Mitarbeiter beschäftigt, sind dem Team hochwertige und umfangreiche Installationen nicht fremd. Schon bei der Unternehmensgründung 1997 gab der Auftrag für die Elektroinstallation einer Villa in Bad Sonden die Richtung des geschäftlichen Erfolgsweges vor. Die technischen Ansprüche des Eigentümers an Beleuchtungsanlage, Steuerung der Jalousieund Torantriebe, Sicherheitseinrichtungen, Heizungs- und Raumtemperaturregelung und Belüftungsanlage konnte er mit Hilfe von Powernet EIB erfüllen. Zum Kundenkreis von Brandt zählen Wohnhausbesitzer ebenso wie Industrieunternehmen. Bei der Aufzählung der Leistungen nennt er so interessante technische Bereiche wie: Videoüberwachung, Beschallungssysteme, Netzwerktechnik, EIB/KNX-Installationen, Visualisierung mit Home-Manager und Touch-Display, Industrie-Installationen und Automatisierungstechnik mit SPS. Quelle: DDS die Kundenbeziehung festigen. Bild 1: Wer geschäftlich am Ball bleiben will, nutzt Branchenereignisse wie den im Juni stattgefundenen VKE-Kongress in Mannheim zur Information und zum Austausch: Eine Gelegenheit für Bernd Brandt, um über seine Erfahrungen mit seinem CAD-Programm zu sprechen hochfunktioneller Anlagen auch Verantwortung hinsichtlich deren künftiger Betriebssicherheit. Letzteres wurde Bernd Brandt endgültig klar, als er von einem Unternehmen der Lebensmittelindustrie gebeten wurde, von ihren Elektroanlagen zur Vorlage bei der Feuerversicherung aktuelle Dokumentationen zu erstellen: »Alleine Prüf- und Messberichte genügen in diesem Fall nicht. Für jede Betriebsanlage, jeden Steuerschrank und jede Energieverteilung müssen aktuelle Installations- und Schaltpläne vorliegen« beschreibt er die Aufgabenstellung. Die Anlagen waren bisher ungenügend betreut worden und es lagen viele Beanstandungen vor. So mussten erst mal die Mängel aufgelistet werden: »Das war richtig viel Arbeit: Bestandsaufnahme, Reparaturen und teilweise Erneuerungen, dann vollständige neue Pläne zeichnen und Dokumentationen erstellen«, zählt er die Aufgaben auf. Einfache Aktualisierung B. Brandt hatte schon vorher an die Anschaffung einer CAD-Software zur Planung seiner Elektroinstallationen Beleg für Betriebssicherheit Rolf Herrmann, Fachjournalist für Gebäudetechnik, Stuttgart de 20/2005 Quelle: DDS Das vielseitige und technisch anspruchsvolle Angebot verlangt von Meister und Mitarbeitern breites Wissen, umfangreiche Erfahrung und handwerkliches Geschick. Als Chef ist man auch noch durch Kundenberatung, Projektierung und Ausführungsorganisation gefordert. Nicht zuletzt bedeutet die Installation Bild 2: Zur Dokumentation bestehender Elektroanlagen lassen sich mit Hilfe fertiger Bausteine schnell und sicher Schaltpläne erstellen 83 Quelle: DDS Betriebsführung Bild3: Durch Symbole und Zeichnungen der Daten- und Telekommunikationstechnik können Änderungen und Erweiterungen der strukturierten Verkabelung leicht aktualisiert werden gedacht. Für die anstehende Aufgabe erschien ihm jetzt das System »ElektroPartner« von Data Design System, Ascheberg, das er auf einer Fachmesse kennen gelernt hatte, besonders 84 geeignet. Es unterstützt die Installations- und Schaltplanerstellung mit automatischen Zeichenfunktionen, vorgefertigten Bausteinen wie Schützsteuerung oder Stern- Dreieckschaltung für Steuer- und Schaltpläne, Berechnungen z. B. für Leitungsquerschnitt und Kurzschlussstrom, Beleuchtungsplanung, und mit einer umfangreichen Datenbank: »Damit habe ich in Windeseile Installations- und Schaltpläne erstellt«, betont Brandt. Mit Elektro-Partner besitzt er jetzt auch ein wichtiges Werkzeug zur Dokumentation vorhandener Elektroinstallationen: »Die Prüfingenieure erhalten mit den Ausdrucken der Pläne und Listen auf übersichtliche Art und Weise den Beleg über errechnete Querschnitte, angeschlossene Geräte, Prüfwerte und andere wichtigen Anlagendaten.« Änderungen und Erweiterungen lassen sich für die nächsten Prüfungen im zweijährigen Turnus ohne großen Aufwand kostensparend nachtragen. Dass der Kunde mit der perfekten Lösung seines Problems glücklich war, liegt auf der Hand. Seitdem führt Elektroanlagen Brandt bei seinem neu gewonnenen Industriekunden alle anfallenden Elektroarbeiten aus und hat dort inzwischen einen großen Teil der Elektroinstallation modernisiert. de 20/2005 Kompetenter Auftritt Auch im Bereich der gehobenen Wohnhausinstallation, für Büros und Praxen nutzt Elektromeister Brandt sein CADProgramm erfolgreich: »Mit den professionellen Plänen kann ich mich als kompetenter Fachmann präsentieren«, erklärt er. Ihm gefällt es, dass er sofort nach dem ersten Beratungsgespräch Grundrisse mit den Elektrogeräten »ausstatten« kann, wenn nötig auch mit Einrichtungsgegenständen. Er kann auch sofort eine Lichtplanung durchführen oder ein Datennetzwerk detailliert mit Patchfeld-Belegung zeichnen. Über die Datenbank stehen auch Symbole z.B. für die EIB-Installation und für die Telekommunikations- und Computervernetzung zur Verfügung. Architekten und Bauherren erhalten somit schnell eine eindrucksvolle Information ihrer meist komplexen Elektroanlage: »Einmal besprochene Funktionen oder Ausstattungen wie Schalterprogramm, Umfang der Verteiler usw. sind dann Basis für Angebot, Auftragsumfang und Ausführung«; zählt er auf. Das Angebot macht Brandt, wie er vorrechnet, innerhalb de 20/2005 kürzester Zeit: »Die entsprechend dem ZVEHLV strukturierten Massenauszügen lassen sich von unserem Angebotsprogramm eins zu eins übernehmen und somit schnell in ein Leistungsverzeichnis umwandeln.« Die Pläne dienen dann als Dokumentation des Auftrages, als Arbeitsunterlage und als Beweismittel, wenn z. B. während der Installation Änderungen vorgenommen wurden und zusätzliche Kosten angefallen sind. Quelle: DDS Betriebsführung Bild 4: Die dreidimensionale fotorealistische Darstellung informiert auf den ersten Blick und hinterlässt einen guten Eindruck beim Kunden Mehr Auftragschancen Dass Elektromeister Brandt die Installationen professionell projektiert und plant, ist den Architekten nicht entgangen. Inzwischen erhält der Meister von ihnen auch Planungsaufträge: »Damit eröffnen sich weitere Geschäftschancen, denn meist erhalten wir hinterher auch den Auftrag«, freut er sich. Dabei profitieren beide Parteien: Der Elektromeister kann seine Kompetenzen für hochwertige Installation einbringen. Architekt und Bauherr erhalten Know-how aus einer Hand. Den Anlagenbetreiber aber liegen zu jeder Zeit exakte Dokumentationen vor, die sich auch künftig jederzeit aktualisieren lassen. ■ 85 Betriebsführung Schuldenabbau als Unternehmensziel Zukunftssicher mit positivem Eigenkapital Ulrich C. Heckner Banken fordern von ihren Kunden eine zielorientierte Unternehmensführung, wodurch auch das Rating verbessert wird. Wer in der Zielplanung den Tag definiert, an dem man schuldenfrei sein will, schafft eine gute Grundlage für betriebliche Entscheidungen. Die Banken wiederum danken dies mit günstigeren Konditionen. F ür die Rating-Einstufung eines Handwerksbetriebes spielen die Unternehmensziele eine wesentliche Rolle. Nur jeder 10. Mittelständler verfügt jedoch über klare Unternehmensziele. 50 % der mittelständischen Betriebe sind zudem überschuldet. Beide Kriterien machen die Zusammenarbeit mit der Hausbank nicht leichter. Das Eigenkapital steht bei überschuldeten Unternehmen auf der falschen Seite der Bilanz – nämlich links. Negativkapital entsteht, wenn weniger Gewinn erwirtschaftet wird als der Unternehmer privat entnimmt. Angemessene Privatentnahmen Einzelunternehmen und Personengesellschaften sollten sich die entsprechende Kontenklasse (»1800« bei SKR 03 bzw. »2100« bei SKR 04 )genauer ansehen (in diesen Kontenklassen sind alle Privatentnahmen gebucht). Nahezu jeder zweite mittelständische Betrieb verfügt über Negativkapital (Tabelle 1). Würde dieser Unternehmer seinen Betrieb beispielsweise aus Altersgründen zu Bilanzwerten verkaufen, würde er auf Schulden in Höhe von 90 000 € »sitzen bleiben«: Ein schlechter Einstieg in den Ruhestand. Heute kann es sich kein Unternehmer mehr leisten, auf »zu großem Fuß zu leben«. Eine Anpassung der Privatentnahmen an die Gewinne des Betriebes und eine Analyse der privaten AufUlrich C. Heckner, Unternehmensberatung Heckner, Kastl/Obb. 86 Bild 1: Egon Strom kann seinen Ruhestand genießen, da sein Eigenkapital auf der richtigen –auf der rechten – Seite seiner Bilanz steht steht das Eigenkapital auf der rechten Seite der Bilanz – und das ist die richtige Seite (Bild 1). Wird das Unternehmen in diesem Fall zu Bilanzwerten verkauft, bleibt dem Unternehmer nach Rückzahlung der Verbindlichkeiten der Anteil des Eigenkapitals an Barvermögen. wendungen ist für einen erfolgreichen und verantwortungsbewussten Unternehmer heute ganz selbstverständlich. Baustein zur Altersvorsorge Sind die Vermögensgegenstände höher als die Verbindlichkeiten des Betriebs, Bilanz Aktiva Anlagevermögen Umlaufvermögen Warenbestand Forderungen Sonstige Vermögensgegenstände Eigenkapital Summe Firma Muster € 40000 80000 10000 10000 90 000 230 000 Passiva € Bankverbindlichkeiten 170000 Lieferantenverbindlichkeiten 35000 Sonstige Verbindlichkeiten 25000 Summe Firma Muster 230 000 Tabelle 1: Ein überschuldetes Unternehmen erhält ein schlechtes Rating de 20/2005 Betriebsführung Bild 2: Bei einem schlechten Rating verweigert die Bank weitere Kredite Da es sich beim Eigenkapital um bereits versteuerte, im Unternehmen belassene Erträge handelt, schlägt das Finanzamt hier nicht mehr zu. Neben dem »Schuldenabbau« wäre also »positives Eigenkapital« ein konservatives aber dennoch hochaktuelles Unternehmensziel. de 20/2005 Analyse der Kontokorrent-Zinsen Anhand des Kontokorrentzinses lässt sich analysieren, wie gut das Unternehmen bei der Bank eingestuft wird. Die Tabelle 2 zeigt mögliche Kontokorrent- zinssätze und die damit verbundenen Ratingeinstufungen. Falls man bei seiner Bank einen nicht angemessenen Zinssatz zahlt, sollte schnellstens das persönliche Gespräch gesucht werden. Dabei geht es nicht nur um das Verhandeln über Zinssätze, son- 87 Betriebsführung Kontokorrent Zinssatz bis 7 % bis 8 % bis 9 % bis 10,5 % über 10,5 % Bewertung Sie werden von Ihrer Hausbank als sehr guter Unternehmer geschätzt. Nicht mehr als ca. 2 % der deutschen Elektrohandwerksbetriebe zahlen so geringe Zinsen. Das Unternehmen ist gut geratet. Der Zinssatz ist fair, Ihre Unternehmensführung wird als gut eingestuft. Die Bank sieht in Ihrem Unternehmen gewisse Risiken, vielleicht zurückgehende Umsätze oder zu geringe Erträge. Offensichtlich sieht Ihr Kreditinstitut erhebliche Risiken in Ihrem Unternehmen. Dies schlägt sich im Kontokorrentzinssatz nieder. Sie sollten sich gut auf ein Bankgespräch vorbereiten und die Bank »klipp und klar« fragen, was die Ursache für diesen hohen Kontokorrentzinssatz ist. Lassen Sie dabei nicht locker und bestehen Sie auf klaren Antworten. Die Bank sieht in Ihrem Kreditengagement ein erhebliches Risiko. Ein Zinssatz von über 10,5 % entspricht eher einem Zins für ein privates Girokonto und nicht für ein Geschäftskonto. Suchen Sie dringend das Gespräch mit Ihrer Hausbank. Fragen Sie in diesem Gespräch, ob Sie als Kunde noch erwünscht sind oder ob der KK-Zinssatz nur »versehentlich« so hoch liegt. Hören Sie sich die Forderungen Ihrer Hausbank genau an, vielleicht sind Ansatzpunkte für notwendige Veränderungen in Ihrem Unternehmen dabei. Tabelle 2: Zinssatz des Kontokorrent und seine Deutung dern um die Frage: »Was kann ich tun, damit meine Ratingeinstufung besser wird und damit meine Zinskosten sinken?« Auch wenn es altmodisch klingt: Ein wichtiges Unternehmensziel muss der Schuldenabbau sein. Nur so hat der Betrieb eine Chance beim Rating gut abzuschneiden und wird von seiner Hausbank mit günstigeren Zinskonditionen belohnt. Wer im Privaten spart, erreicht sein Ziel schneller. So manche privaten Träume müssen dafür auf der Strecke bleiben. Es sind Fälle bekannt, in denen Unternehmer trotz einer ausgeglichenen Eigenkapitalsituation und trotz eines professionellen Umgangs mit den Zahlen und einer guten Informationspolitik gegenüber der Hausbank Zinssätze von 12 % zahlen mussten. Liegt der KKZinssatz über 10,5 %, muss sofort das Gespräch mit der Hausbank gesucht werden. Nur wer von seiner Hausbank positiv geratet wird, hat gute Chancen Kredite zu erhalten. Oft führt ein Gespräch innerhalb weniger Minuten zu einer deutlichen Senkung des Kontokorrentzinssatzes. Wer mit seiner Hausbank nicht spricht, wird diese Vorteile nicht nutzen können. Wer schlecht geratet de 20/2005 wird, zahlt nicht nur zu hohe Zinsen. Oft werden sogar Investitionskredite verweigert. Das Unternehmen sitzt dann auf dem »Trockenen«. Rating-Einstufung abfragen In der Regel geben die Banker Auskunft über die Rating-Einstufung. Wenn man weiß, wie das Unternehmen geratet ist, kann die finanzielle Zukunft abgeschätzt werden (Bild 2). Sollte die Bank nicht bereit sein, den Zinssatz zu senken, dann muss der Unternehmer aktiv werden. Dann gilt es, die Veränderungen im Unternehmen umsetzen, welche durch die Hausbank gefordert werden. Rating als Chance sehen Die Forderungen, welche die Kreditinstitute gegenüber den mittelständischen Betrieben auf der Grundlage des Firmenratings stellen, sind genau jene Kriterien, die eine erfolgreiche Unternehmensführung ausmachen. Die Banken schikanieren ihre Kunden dabei nicht, sondern wollen diese zwingen, die unternehmerischen Entscheidungen zu treffen, welche dem Unternehmen erfolgreiche Zukunftsperspektiven eröffnen. Offene Informationspolitik Aus der Praxis der Unternehmensberatung ist bekannt, dass eine professionelle, offene und zeitnahe Informationspolitik gegenüber dem Kreditinstitut positive Einflüsse auf das Verhalten der Bank hat. Wer seiner Hausbank das Unternehmensziel Schuldenabbau kommuniziert, präsentiert sich als verantwortungsvoller Unternehmer. Damit sammelt er weitere Punkte für eine gute Rating-Einstufung. Diese hat einen günstigen Zinssatz, damit geringere Kosten und höhere Erträge zur Folge. Schuldenfrei zu sein bedeutet auch größere persönliche Freiheit. Eine Zurückhaltung bei den Privatentnahmen und damit der Aufbau eines positiven Eigenkapitals gehören zu den zeitgemäßen Unternehmenszielen im Elektrohandwerk. ■ 89 R e g e l n d e r Te c h n i k Neue Normen und Bestimmungen Inkraftsetzungen DIN CLC/TS 62046 (VDE V 0113-211):2005-09 Sicherheit von Maschinen – Anwendung von Schutzausrüstungen zur Anwesenheitserkennung von Personen DIN VDE 0119-206-5 (VDE 0119-206-5):2005-09 Zustand der Eisenbahnfahrzeuge – Elektro- und Traktionsanlagen, Zugelektrik – Teil 206-5: Zugsammelschiene (einschließlich Trenn- und Erdungseinrichtungen) 90 DIN VDE 0119-206-7 (VDE 0119-206-7):2005-09 Zustand der Eisenbahnfahrzeuge – Elektro- und Traktionsanlagen, Zugelektrik – Teil 206-7: Schutzmaßnahmen gegen indirekte Berührung von Hochspannung DIN EN 50107-2 (VDE 0128-2):2005-09 Leuchtröhrengeräte und Leuchtröhrenanlagen mit einer Leerlaufspannung über 1 kV, aber nicht über 10 kV – Teil 2: Anforderungen an Erdschluss-Schutzeinrichtungen und Leerlauf-Schutzeinrichtungen DIN EN 60228 (VDE 0295):2005-09 Leiter für Kabel und isolierte Leitungen DIN EN 61857-1 (VDE 0302-11):2005-09 Elektrische Isoliersysteme – Verfahren zur thermischen Bewertung – Teil 1: Allgemeine Anforderungen – Niederspannung DIN EN 61858 (VDE 0302-30):2005-09 Elektrische Isoliersysteme – Thermische Bewertung von Veränderungen an einem erprobten, drahtgewickelten EIS DIN IEC 61226 (VDE 0491-1):2005-09 Kernkraftwerke – Leittechnische Systeme mit sicherheitstechn. Bedeutung – Kategorisierung leittechn. Funktionen DIN EN 60034-8 Berichtigung 1 (VDE 0530-8 Berichtigung 1):2005-09 Drehende elektrische Maschinen – Teil 8: Anschlussbezeichnungen und Drehsinn DIN EN 60947-5-1 Berichtigung 1 (VDE 0660-200 Berichtigung 1):2005-09 Niederspannungsschaltgeräte – Teil 5-1: Steuergeräte und Schaltelemente – Elektromechanische Steuergeräte de 20/2005 R e g e l n d e r Te c h n i k DIN EN 60335-2-2 (VDE 0700-2):2005-09 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2-2: Besondere Anforderungen für Staubsauger und Wassersauger DIN EN 60335-2-6 (VDE 0700-6):2005-09 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2-6: Besondere Anforderungen für ortsfeste Herde, Kochmulden, Backöfen und ähnliche Geräte DIN EN 60335-2-11 (VDE 0700-11):2005-09 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2-11: Besondere Anforderungen für Trommeltrockner DIN EN 60335-2-36 (VDE 0700-36):2005-09 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2-36: Besondere Anforderungen für elektrische Herde, Bratund Backöfen und Kochplatten für den gewerblichen Gebrauch DIN EN 60335-2-105 (VDE 0700-105):2005-09 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2-105: Besondere Anforderungen für multifunktionelle Duscheinrichtungen DIN EN 60598-2-11 (VDE 0711-2-11):2005-09 Leuchten – Teil 2-11: Besondere Anforderungen – Aquarienleuchten DIN EN 60432-1 (VDE 0715-1):2005-09 Glühlampen – Sicherheitsanforderungen – Teil 1: Glühlampen für den Hausgebrauch und ähnliche allgemeine Beleuchtungszwecke DIN EN 60432-3 (VDE 0715-11):2005-09 Glühlampen – Sicherheitsanforderungen – Teil 3: Halogen-Glühlampen (Fahrzeuglampen ausgenommen) DIN EN ISO 9919 (VDE 0750-2-54):2005-09 lichen Leistungsmerkmale von Pulsoximetriegeräten für den medizinischen Gebrauch DIN EN 61000-3-2 (VDE 0838-2):2005-09 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 3-2: Grenzwerte – Grenzwerte für Oberschwingungsströme (Geräte-Eingangsstrom bis einschließlich 16 A je Leiter) DIN EN 61000-3-12 (VDE 0838-12):2005-09 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 3-12: Grenzwerte – Grenzwerte für Oberschwingungsströme, verursacht von Geräten und Einrichtungen mit einem Eingangsstrom >16 A und <76 A je Leiter, die zum Anschluss an öffentliche Niederspannungsnetze vorgesehen sind DIN EN 62226-2-1 (VDE 0848-226-2-1): 2005-09 Sicherheit in el. oder magnetischen Feldern im niedrigen und mittleren Frequenzbe- reich – Verfahren zur Berechnung der induzierten Körperstromdichte und des im menschlichen Körper induzierten elektrischen Feldes – Teil 2-1: Exposition gegenüber magnetischen Feldern DIN EN 55016-1-1 (VDE 0876-16-1-1):2005-09 Anforderungen an Geräte und Einrichtungen sowie Festlegung der Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung und Störfestigkeit – Teil 1-1: Geräte und Einrichtungen zur Messung der hochfrequenten Störaussendung und Störfestigkeit DIN EN 55016-1-2 (VDE 0876-16-1-2):2005-09 Anforderungen an Geräte und Einrichtungen sowie Festlegung der Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung und Störfestigkeit – Teil 1-2: Geräte und Einrichtungen zur Messung der hochfrequenten Störaussendung und -festigkeit – Zusatz-/Hilfseinrichtungen – Leitungsgeführte Störaussendungen Medizinische elektrische Geräte – Besondere Festlegungen für die grundlegende Sicherheit und die wesent- DIN EN 60335-2-54 (VDE 0700-54):2005-09 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2-54: Besondere Anforderungen für Geräte zur Oberflächenreinigung mit Flüssigkeiten oder Dampf DIN EN 60335-2-75 (VDE 0700-75):2005-09 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2-75: Besondere Anforderungen für Ausgabegeräte und Warenautomaten für den gewerblichen Gebrauch de 20/2005 91 R e g e l n d e r Te c h n i k DIN EN 55016-1-3 (VDE 0876-16-1-3):2005-09 Anforderungen an Geräte und Einrichtungen sowie Festlegung der Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Teil 1-3: Geräte und Einrichtungen zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Zusatz-/Hilfseinrichtungen – Störleistung DIN EN 55016-1-4 (VDE 0876-16-1-4):2005-09 Anforderungen an Geräte und Einrichtungen sowie Festlegung der Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Teil 1-4: Geräte und Einrichtungen zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Zusatz-/Hilfseinrichtungen – Gestrahlte Störaussendungen DIN EN 55016-1-5 (VDE 0876-16-1-5):2005-09 Anforderungen an Geräte und Einrichtungen sowie Festlegung der Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Teil 1-5: Geräte und Einrichtungen zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Messplätze für die Antennenkalibrierung von 30MHz bis 1000MHz DIN EN 55016-4-2 (VDE 0876-16-4-2):2005-09 Anforderungen an Geräte und Einrichtungen sowie Festlegung der Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Teil 4-2: Unsicherheiten, Statistik und Modelle zur Ableitung von Grenzwerten (Störmodell) – Unsicherheit bei EMV-Messungen DIN EN 55016-2-1 (VDE 0877-16-2-1):2005-09 Anforderungen an Geräte und Einrichtungen sowie Festlegung der Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Teil 2-1: Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Messung der leitungsgeführten Störaussendung DIN EN 55016-2-2 (VDE 0877-16-2-2):2005-09 Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Teil 2-2: Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Messung der Störleistung DIN EN 55016-2-3 (VDE 0877-16-2-3):2005-09 Anforderungen an Geräte und Einrichtungen sowie Festlegung der Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Teil 2-3: Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Messung der gestrahlten Störaussendung DIN EN 55016-2-4 (VDE 0877-16-2-4):2005-09 Anforderungen an Geräte und Einrichtungen sowie Festlegung der Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Teil 2-4: Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Messungen der Störfestigkeit Entwürfe Anforderungen an Geräte und Einrichtungen sowie Festlegung der Verfahren zur Messung der hochfrequenten Einsprüche an die Deutsche Elektrotechnische Kommission im DIN und VDE (DKE), Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt, bis 31. 10. 2005, falls nichts anderes angegeben. E DIN IEC 61133 (VDE 0115-101):2005-09 Bahnanwendungen – Bahnfahrzeuge – Prüfung von Bahnfahrzeugen nach Fertigstellung und vor der Indienststellung E DIN VDE 0282-3/AA (VDE 0282-3/AA):2005-09 spannungen bis 450/750V – Teil 3: Wärmebeständige Silikonaderleitungen E DIN IEC 60060-1 (VDE 0432-1):2005-09 Hochspannungs-Prüftechnik – Teil 1: Allgemeine Begriffe und Prüfbedingungen E DIN EN 60034-26 (VDE 0530-26):2005-09 Drehende elektrische Maschinen – Teil 26: Auswirkungen von Spannungsunsymmetrien auf das Betriebsverhalten von Drehstrom-Induktionsmotoren E DIN IEC 60974-4 (VDE 0544-4):2005-09 Lichtbogen-Schweißeinrichtungen – Teil 4: Sicherheit, Instandhaltung und Prüfung von Lichtbogen-Schweißeinrichtungen im Gebrauch E DIN IEC 60309-2/A2 (VDE 0623-20/A2): 2005-09 Stecker, Steckdosen und Kupplungen für industrielle Anwendungen – Teil 2: Anforderungen und Hauptmaße für die Austauschbarkeit von gebogenen Messerkontaktund Anschluss-Steckvorrichtungen E DIN VDE 0635/A1 (VDE 0635/A1):2005-09 Niederspannungssicherungen – D-Sicherungen E 16 bis 25A, 500V; D-Sicherungen bis 100A, 750V; D-Sicherungen bis 100A, 500V Einsprüche bis 31.12.2005 E DIN VDE 0638/A1 (VDE 0638/A1):2005-09 Niederspannungs-Schaltgeräte – Schalter-SicherungsEinheiten – D0-System Einsprüche bis 31.12.2005 Starkstromleitungen mit vernetzter Isolierhülle für Nenn- 92 de 20/2005 R e g e l n d e r Te c h n i k E DIN EN 60335-2-2/A2 (VDE 0700-2/A1):2005-09 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2-2: Besondere Anforderungen für Staubsauger und Wassersauger E DIN EN 60335-2-11/A2 (VDE 0700-11/A1): 2005-09 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2-11: Besondere Anforderungen für Trommeltrockner E DIN EN 60335-2-14/AA (VDE 0700-14/A8): 2005-09 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2-14: Besondere Anforderungen für Küchenmaschinen E DIN EN 60335-2-27/AA (VDE 0700-27/A35): 2005-09 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2-27: Besondere Anforderungen für Hautbestrahlungsgeräte mit Ultraviolett- und Infrarotstrahlung E DIN IEC 60335-2-108 (VDE 0700-108):2005-09 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Teil 2108: Besondere Anforderungen für waschmittelfreie Elektrolysator-Waschmaschinen E DIN IEC 62031 (VDE 0715-5):2005-09 LED-Module für Allgemeinbeleuchtung – Sicherheitsanforderungen E DIN EN 60745-1/AA (VDE 0740-1/AA):2005-09 Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit – Teil 1: Allgemeine Anforderungen cherheit – Teil 2-6: Besondere Anforderungen für Hämmer E DIN EN 50420 (VDE 0848-420):2005-09 Grundnorm zur Ermittlung der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern von einzelnen Rundfunksendern (30 MHz bis 40 GHz) E DIN EN 50421 (VDE 0848-421):2005-09 Produktnorm zum Nachweis der Übereinstimmung von einzelnen Rundfunksendern mit den Referenzwerten oder den Basisgrenzwerten bezüglich der Exposition der Allgemeinbevölkerung gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (30 MHz bis 40 GHz) E DIN EN 55016-2-3/A2 (VDE 0877-16-2-3/A2): 2005-09 Anforderungen an Geräte und Einrichtungen sowie Festlegung der Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Teil 2-3: Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörung) und Störfestigkeit – Messung der gestrahlten Störaussendung E DIN EN 60745-2-1/AA (VDE 0740-2-1/AA): 2005-09 Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit – Teil 2-1: Besondere Anforderungen für Bohrmaschinen und Schlagbohrmaschinen E DIN EN 60745-2-6/AB (VDE 0740-2-6/AB): 2005-09 Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Si- de 20/2005 93 Produkte Gebäudetechnik ¨ Wetterfeste Kamera Die Indexa GmbH stellt eine neue Nachtsichtkamera vor. Das Modell »IND-6141X« arbeitet mit einem »Ex-View«CCD-Sensor von Sony mit einer Lichtempfindlichkeit von 0,003 lx. Sinkt die Beleuchtungsstärke der Umgebung unter 5 lx, schaltet der integrierte Dämmerungsschalter 20 Infrarot-Leuchtdioden ein. So kann das Gerät sogar bei 0 lx Beleuchtungsstärke bis zu einer Entfernung von 20m die Umgebung erkennen. Die Kamera in stabilem AluGehäuse hat ein Weitwinkelobjektiv. Dank Sonnenschutzdach und Schutzart IP 67 eignet sie sich auch für den Außeneinsatz. Fax: (0 71 36) 22579 www.indexa.de ¨ Funkdisplay für Wechselrichter Das »Personal Display« von Fronius erlaubt das Ablesen der Daten von bis zu 15 Wechselrichtern ohne störende Kabelverbindungen per Funk. Dazu wird jeder auszulesende Wechselrichter mit einer Steckkarte »Personal Display Card« und einer Antenne ausgerüstet. Per Funk werden dann sämtliche Daten wie zum Beispiel »Aktuelle Stromeinspeisung«, »CO2-Einsparung«, »Bisheriger Stromertrag«, aber auch Störmeldun- gen an das »Personal Display« gesendet. Das System arbeitet mit Funkfrequenz 868 MHz/915MHz bei Reichweiten von 200 m im Freien bzw. 30 m in Gebäuden. Fax: (00 43 -72 42)241-3940 www.fronius.de – Kopieren Sie diese Seite – Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an – Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein – Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Name Firma Anschrift Tel. + Fax Bitte senden Sie mir die angekreuzten Firmenschriften zu. 94 ¨ Natursteinheizungen Jede Natursteinheizung von AEG ist Unikat und DesignObjekt zugleich. Angeboten werden sieben verschiedene Oberflächen, die in jedem Ambiente attraktive Akzente setzen. Die elektrische Hei- zung eignet sich als punktueller zusätzlicher Wärmespender oder als maßgeschneidertes Heizsystem für den gesunkenen Energiebedarf in Niedrigenergie- und Passivhäusern. Weil die Natursteinheizung mit langwelliger Wärmestrahlung arbeitet und nicht über die Raumluft, kann man die Raumtemperatur im Vergleich zu einer Konvektorheizung um etwa 2° C senken, ohne Verlust an Behaglichkeit. Dies ermöglicht Einsparungen von bis zu 15 % Energie. Fax: (09 11) 9656-2 22 www.aeg-haustechnik.de ¨ Unterbrechungsfreie Stromversorgung Mit dem Modell »Comet EX RT« ergänzt die MGE USVSysteme GmbH jetzt ihre Produktfamilie im oberen Leistungsbereich. Die einphasige Lösung wurde speziell für den Einsatz in Rack- und kritischen Industrieumgebungen konzipiert. Gleichrichter- und Bypass-Eingang sind bei dieser USV getrennt, was eine redundante Energieeinspeisung aus zwei unterschiedlichen Quellen ermöglicht. Gemeinsam mit dem integrierten statischen Bypass sorgt der Wartungsbypass für eine bestmögliche Verfügbarkeit der USV. Die doppelte Fehlertoleranz ermöglicht die problemlose Absicherung besonders kritischer Situationen. Die USV arbeitet im normalen Betrieb mit Spannungen zwischen 120V und 280V. Fax: (09 11) 4 74 98-50 www.mgeups.de ¨ Flexibler Funksender Mit dem Funksender »Invio868« bietet elero die Möglichkeit, Funktechnik mit Jalousietastern beliebiger Schalterprogramme zu kombinieren. Der nur einige Zen- timeter große Funksender kann mit wenigen Handgriffen in eine tiefe Unterputzdose eingebaut werden und auf alle Funkempfänger der »ProLine«-Serie von elero eingelernt werden. Zudem ist es möglich, mit dem »Invio868« übergeordnete bedrahtete Steuerungsbefehle, zum Beispiel von einer »ProLine«Steuerung oder einer Alarmanlage, an die jeweiligen Empfänger weiterzuleiten. Fax: (0 7025) 13-212 www.elero.com de 20/2005 Produkte ¨ Doppelleisten für Trafostationen Elektroinstallation ¨ Steckverbinderreihe für Ex-Bereich Die Cooper Crouse-Hinds GmbH und die R. Stahl Schaltgeräte GmbH haben gemeinsam eine Steckverbinderreihe für explosionsgefährdete Bereiche entwickelt. Die in der Schutzart Ex-d ausgeführten Gerätestecker, Stecker, Flanschsteckdosen, Winkel- Mit der Serie »InLine«, die aus »XUBM«-Sicherungsunterteilen und »XLBM«-Lasttrennschaltern besteht, präsentiert ABB eine neue Generation von Lasttrennschaltern. Für größere Ströme stehen nun für Trafostationen 800-Aund 1250-A-Doppelleisten zur Verfügung. Die Leisten sind entweder ein- oder dreipolig schaltbar. Die Kabelmontage kann mit vier Kabeln je 240 mm2 erfolgen. Die kompakten Außenmaße von 200 mm x 75mm gewährleisten einen Platz sparenden Einbau. Integrierte Z-Klemmen, mit deren Hilfe sich die Leisten auf die Schienen stecken lassen, erleichtern den Einbau zusätzlich. Fax: (0621) 43 81 - 3 90 www.abb.de stücke und Kupplungen der Serie »eXLink« sind extrem klein und können in der MSRTechnik zum Anschluss aller Aktoren und Sensoren und von anderen Betriebsmitteln mit einer Stromaufnahme von bis zu 10 A eingesetzt werden. Ein Ex-d-Raum um die Steckerstifte sorgt beim Verbinden und Trennen der Steckverbindungen für den zuverlässigen Explosionsschutz in den Zonen 1, 2, 21 und 22. Fax: (0 62 71) 806-4 76 www.ceag.de ¨ Bewegungsmelder für Deckenmontage Der Bewegungsmelder »Infra Garde 360 UP« der Züblin Elektro GmbH passt in jede Unterputz-Dose Größe 1. Für die Aufputz-Montage ist ein zusätzliches Gehäuse verfügbar. Der Melder kann maximal eine Fläche von 30 m Durchmesser überwachen. Für große Bereiche können die Geräte parallel geschaltet werden. StandardTimer, Reichweiten- und Lichtregler bringt das Gerät von Hause aus mit und für Lichtsteuerungen über ein Zeitrelais bietet es Impulsfunktion. Fax: (07623) 96697-7 www.zublin.de eine ¨ Schnell installieren und sicher von der Ferne schalten Neue Fernschalter der Reihe »5TT« hat Siemens Automation and Drives (A&D) entwickelt. Zeitsparend lassen sich die L- und N-Klemmen mehrerer Fernschalter über Sammelschienen verbinden. Durch die Montage mit Sammelschienen sind die Geräte leichter zu de 20/2005 installieren. Der Betriebszustand lässt sich schnell mit Hilfe der Schaltstellungsanzeige erkennen und manuell korrigieren. Die neuen Fernschalter gibt es mit einem oder zwei Schließern oder mit der Kombination Schließer und Öffner. Die Betätigungsspannung liegt zwischen 8V und 230V. Geschaltet werden können Lasten bis zu 250V und 16A. Die Schalter sind für Verteiler mit 70mm Einbautiefe geeignet. Fax: (09 11) 978-33 21 www.siemens.com ¨ Schalterprogramm in Edelstahl Das Wissen um die Verbraucherwünsche hat Berker bei der Entwicklung seiner neuen Designlinie bewusst berücksichtigt und in sein neues Edelstahl-Programm »K.5« einfließen lassen. Die Komposition scharfkantiger Konturen mit ebenen, völlig planen Oberflächen aus Edelstahl zu einem eigenständigen Produkt war der Grundgedanke beim Design von »Berker K.5«. Die große Sortimentstiefe des Programms deckt alle wichtigen Funktionen der modernen Gebäudetechnik ab und bietet den zusätzlichen Vorteil, dass mit speziellen Dichtungen auch wassergeschützte Unterputz-Anwendungen (IP44) in identischem Design ausgeführt werden können. Fax: (0 23 55) 905-1 11 www.berker.de – Kopieren Sie diese Seite – Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an – Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein – Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Name Firma Anschrift Tel. + Fax Bitte senden Sie mir die angekreuzten Firmenschriften zu. 97 Produkte Beleuchtungstechnik ¨ Hängeleuchte für Ex-Bereiche Die Hängeleuchten-Reihe »6470 /6480« der R. Stahl Schaltgeräte GmbH kann in explosionsgefährdeten Bereichen der Zonen 2, sowie in staubgefährdeten Bereichen der Zonen 21 und 22 eingesetzt werden. Diese Leuchten ergänzen die bereits existierende Serie »6050«, die in der Zone 1 und 21 ihre Anwendung findet. Die neue Hängeleuchte entspricht sowohl den IEC-, als auch den NECRichtlinien. Für die Deckenund Wandbefestigung stehen sechs verschiedene Montagevarianten zur Auswahl. Als Leuchtmittel kommen Entladungs-, Glüh-, Halogen- oder Induktionslampen in einem Leistungsbereich von 50 W bis 500 W in Frage. Fax: (0 79 42) 943-43 33 www.stahl.de ¨ Modul für Lichtwellenleitereinsatz Das neue »Han 3A SC«Modul von Harting ergänzt die Steckverbinderbaureihe »Han 3A« um einen Einsatz für Lichtwellenleiter (LWL). Bis zu vier mit SC-Kontakten konfektionierte LWL lassen sich in das Modul integrieren. Optimierte Toleranzen ermöglichen neben dem Einsatz von Multimode- auch die Verwendung von SinglemodeLWL. Neben Schutzart IP67, die bereits bei Verwendung Automatisierungstechnik ¨ DC/DC-Wandler für 24-V-Eingang Informationstechnik ¨ Stecker wandelt USB in RS485 Einen Stecker für den Übergang von USB 2.0 zu RS485 stellt Spectra vor. Durch den Wandlerstecker kann jeder PC mit USB 1.0- oder USB 2.0Port sofort und preisgünstig mit einer RS485-Schnittstelle ausgerüstet werden. Dazu wird der Stecker in den USBPort gesteckt und der mitgelieferte Treiber für Windows 98/ME/2000/XP installiert. Nach der Installation findet der Benutzer einen COMPort mehr in der Liste der verfügbaren Ein-/Ausgabegeräte und kann diesen mit seinen Programmen wie einen Standard-COM-Port benutzen. Der Datenverkehr auf der RS485-Seite des Wandlers erfolgt im Zweidraht Lese-/ Schreibmodus. Die maximale Datenrate beträgt 1 Mbps. Die Stromversorgung für den Wandler erfolgt über die USBSchnittstelle. Fax: (0711) 90297-90 www.spectra.de Tyco Electronics Power Systems präsentiert mit »Austin 24VinLYNX« eine Serie von POL-DC/DC-Wandlern. Das »AXB050X43-SR«-Modell der Serie ist für 24-VDC-Eingang ausgelegt und liefert konstant 50 W. Seine Eingangsspannung darf zwischen 20 VDC und 30 VDC variieren und die Ausgangsspannung ist mittels externem Firma Anschrift Tel. + Fax Bitte senden Sie mir die angekreuzten Firmenschriften zu. 98 Widerstand von 5VDC bis 15 VDC einstellbar. Das Modell »ABX030X43-SR« gibt eine konstante Leistung von 30 W ab, arbeitet mit Eingangsspannungen von 18 VDC bis 30 VDC und liefert eine Ausgangsspannung zwischen 3 VDC bis 6VDC. Beide Varianten besitzen u. a. einen Stromfühler, eine positive Einschaltlogik sowie Schutz vor Überstrom und Übertemperatur. Ein Start auch bei »vorgespanntem« Ausgang ist problemlos möglich. Fax: (089) 6089 608 www.tycoelectronics.com ¨ Erweitertes Frequenzumrichter-Programm – Kopieren Sie diese Seite – Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an – Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein – Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Name von Standardgehäusen erreicht wird, stehen mit der Baureihe »HPR« auch Gehäuse zur Verfügung, die IP68 erfüllen. Fax: (05 71) 8896 - 99 06 04 www.harting.com Die Rossmanith GmbH hat ihr Frequenzumrichter-Programm erweitert. Mit drei Baugrößen deckt die kompakte Reihe »896V...« den Leistungsbereich von 0,4kW bis 11kW ab. Sensorlose Vektorregelung ist bei diesen Umrichtern, sowohl bei den ein-, als auch bei den dreiphasigen, Standard. Integrierte SPS-Funktionen (Komparator, Timer, Zähler...) und eingebauter EMV-Filter sind ebenfalls Teil der Standardausrüstung. Einfache Parametrierung, MotorAutotuning, PID-Regler, eingebaute Bremschopper und ein abnehmbares Bedienfeld erleichtern die Inbetriebnahme. Die Geräte verfügen über eingebaute Schnittstellen RS422/ 485 und erfüllen die Standards nach CE, UL und c-UL. Fax: (0 7161) 3090-90 www.rossmanith.de de 20/2005 Produkte ¨ Industriemodems Mitsubishi Electric ergänzt seine Produktpalette um intelligente Industriemodems für die Kompakt- und Kleinsteuerungsserien »Melsec FX« und »2 Alpha XL«. Die Modems sind mit einem eigenen 32-Bit-Prozessor und einem stromausfallsicheren 2 MB bis 66MB FlashSpeicher ausgestattet. Sie Werkstatt können Daten per SMS, E-Mail oder Fax versenden und via SMS empfangen. In der Steuerung muss dafür weder ein Treiber geladen noch das Ablaufprogramm geändert werden. Programmiert werden die Modems mit dem »MX Alarm Editor«, einer Windows-Software. Die Geräte arbeiten je nach Typ im analogen Telefonfestnetz oder in den GSMMobilfunknetzen im 900und 1800-MHz-Bereich. Für einfache Telemetrieanwendungen sind entsprechende Standardmodems erhältlich. Fax: (021029 486-1120 www.mitsubishiautomation.de ¨ Stromüberwachung Der dreiphasige Stromwächter »2G2JM5AL202« von Tele Haase Steuergeräte überwacht drei Ströme in einem Bereich von jeweils 0,25A bis 5A. In Kombination mit 5-A-Standard-Stromwandlern erlaubt er die Stromüberwachung in Anlagen praktisch jeder Leistungsklasse. Sobald einer der erfassten Ströme den eingestellten Bereich verlässt, meldet der Relaisausgang über zwei potentialfreie Wechsler zuverlässig die Grenzwertüberschreitung. Zu den ein- de 20/2005 Für den akustischen Nachweis von hochfrequenter Strahlung hat PSE – Priggen Special Electronik einen ElectrosmogDetektor entwickelt. Der batteriebetriebene Detektor ist ein Breitbandempfänger für 50 MHz bis 3000MHz und macht hochfrequente Störsignale über einen Lautsprecher hörbar. Damit kann man am Arbeitsplatz und zu Hause oder in anderen Dau- eraufenthaltsbereichen feststellen, ob Elektrosmog vorhanden ist und wenn ja, ob er besonders stark, weniger stark oder nur schwach ist. Fax: (0 25 51) 82422 www.priggen.com ¨ Analysator für unterwegs stellbaren Funktionen zählt Unterstrom-, Überstrom- und Fensterüberwachung, Anlaufüberbrückung sowie die Auslöseverzögerung. Durch den wählbaren Fehlerspeicher kann ein unerwünschter Wiederanlauf unterdrückt werden. Fax: (089) 94 007 - 100 www.tele-power-net.com ¨ Mikrocontroller für MSR-Anwendungen Der Mikrocontroller »C-Control Pro« der Conrad Electronic GmbH arbeitet optional mit dem RISC-Mikrocontrollerchip »Atmel Mega 32« oder »Atmel Mega 128«. Verschiedene Hardware-Schnittstellen erlauben die Verbindung des Controller-Moduls mit Sensoren, Aktoren und anderen Steuerungssystemen. Die Programmierung erfolgt auf einem ¨ Electrosmog Detector PC entweder in »C« oder »Basic«. Über die USB-Schnittstelle wird der Code auf das Mikrocontroller-Modul geladen, auf dem bereits der C- / Basic-Byte-Code-Interpreter vorinstalliert ist. Zusammen mit dem Evaluation Board, das Folientastatur, ein LC-Display sowie Platinenfläche für individuelle Hardwareerweiterungen bietet, bildet der PC ein leistungsfähiges Entwicklungssystem. Fax: (01805) 31 21 10 www.conrad.de Mit dem portablen Energieund Netzstöranalysator »Mavowatt 50« produziert Gossen Metrawatt ein Gerät, das viele Funktionen vereint. Realisiert werden können: umrichtertaugliche Leistungsund Energieanalysen sowie Flicker- und Oberschwin- gungsanalysen (einschließlich Zwischenharmonischer), die Erfassung von Netzstörungen sowie Netzqualitätsanalysen nach EN50160. Die breitbandige Messung ist für Netze bis 1 kHz geeignet. Das eingebaute Netzteil von 85 V bis 250 V AC / DC macht den weltweiten Einsatz möglich. Das Gerät enthält zusätzlich einen wartungsfreien BleiGel-Akku. Fax: (09 11) 8602 - 7 77 www.gmc-instruments.de – Kopieren Sie diese Seite – Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an – Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein – Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Name Firma Anschrift Tel. + Fax Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt 99 Literatur Ausbildung Grundlagen ¨ Vorbereitung auf die Gesellenprüfung ¨ Taschenbuch für Handwerk und Industrie Hans Winter, Gerold Pieper: Gesellenprüfung. Handlungswissen in der Kenntnisprüfung. Wirtschafts- und Sozialkunde, 26. Auflage 2005, A5, 155 S., 16,80 €, ISBN 3-87414-104-7, Kleffmann Verlag, Bochum Holger H. Schweizer, Nachschlagewerk mit 1200 S. und 800 Abb., 29,80 €, ISBN 3-87125-501-7, Dr. Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG, Konstanz Das Versagen in der Gesellenprüfung ist nach den Beobachtungen der Prüfungsausschüsse v.a. auf die Defizite in der Kenntnisprüfung zurückzuführen. Das in der Abschlussprüfung neben den fachtheoretischen Kenntnissen geforderte allgemeine Wissen betrifft in erster Linie die Lerninhalte des Faches »Wirtschafts- und Sozialkunde«. Dessen zentrale Stoffgebiete sind in diesem Vorbereitungs- und Wiederholungsbuch zusammengefasst. Die 26. Auflage informiert über vielfältige Themen: Von der Gesellenprüfung als Nachweis beruflicher Qualifikation über Grundfragen der Berufsbildung bis zu rechtlichen Rahmenbedingungen oder Sozialversicherungsrecht. Es folgen ein Sachregister, ein Abkürzungsverzeichnis sowie Hinweise auf zumeist kostenlose weiterführende Literatur. Alle Stoffgebiete wurden überarbeitet und auf den aktuellen Stand gebracht. Die kompakte Darstellungsform des Kompendiums erleichtert es, das notwendige Handlungswissen zu vermitteln und zu erarbeiten. Die persönliche Erfolgskontrolle wird darüber hinaus durch 775 Aufgabenstellungen vereinfacht. Die Aufgaben sind jeweils am Ende einer Seite formuliert. Bosch ist Herausgeber des von Holger Schweizer geschriebenen »Taschenbuch für Handwerk und Industrie«. Jetzt gibt es die sechste, stark erweiterte Auflage des nun fast 1200 Seiten starken Nachschlagewerks. Es behandelt praxisnah und übersichtlich folgende Themen: Grundlagen der technischen Mathematik und Physik – Internationale Umrechnungstabellen – Werkstoffkunde – Elektrotechnik und Mechanik – Verbindungstechniken – Bearbeitungstechnik mit Elektrowerkzeugen. Das Buch enthält über 800 Abbildungen mit rund 2000 Einzeldarstellungen sowie 400 Tabellen. Der Leser findet mathematische Formeln, Wertetafeln, internationale Umrechnungstabellen sowie wichtige physikalische Grundlagen der Elektrotechnik und Mechanik in logischer Folge aneinandergereiht. Ein Abschnitt beschreibt Eigenschaften von mehr als 80 Metallen und Metalllegierungen, 109 Kunststoffen und Faserverbundwerkstoffen sowie 308 Holzarten. Das Kapitel Technik bietet praxisorientiert und leicht verständlich die Grundlagen der Elektrotechnik, beginnend beim Ohmschen Gesetz über Leitungsdimensionierungen bis zur Auflistung der Netzspannungen und Steckersysteme von fast 180 Ländern der Erde. Das Taschenbuch ist auch ein Lexikon der Elektrowerkzeuge. Betriebsführung ¨ Überbetriebliche Unterweisung im Elektrotechniker-Handwerk 3 Arbeitshefte: Bearbeiten, Montieren und Installieren (G-ETEM 1/03), 96 S., ISBN 3-936318-18-2, 12,90 €; Messen und Analysieren (G-ETEM2/03) 78 S., ISBN 3-936318-11-5, 12,90 €, Informationstechnische Systeme (G-ETEM3/03) 120 S., 2 CDs, ISBN 3-936318-12-3), 16,90 €; EPV Elektronik-Praktiker-Verlagsges. mbH, Duderstadt Nach der Neuordnung der Elektroberufe sehen sich auch die Ausbilder der überbetrieblichen Unterweisung vor neue Herausforderungen gestellt. Nun gibt es dazu drei Arbeitshefte: • G-ETEM1/03 – Berabeiten, Montieren und Installieren • G-ETEM2/03 – Messen und Analysieren 100 • G-ETEM3/03 – Informationstechnische Systeme Die Arbeitshefte entsprechen den neuen Ausbildungsanforderungen, jeweils ein Projekt in Form eines Kundenauftrages zu erarbeiten, wie er in der Praxis täglich vorkommt. Dem Arbeitsheft zum GETEM3/03 liegen außerdem zwei CDs mit Software bei, mit der u.a. ein Angebot kalkuliert werden kann. Die Theorie ist auf das notwendige Maß beschränkt. Informationstechnik ¨ Das große Handbuch der Satelliten-Frequenztabellen Thomas Riegler, 1. Aufl., 2005. 224 S., mit CD-ROM, 17,80 €, ISBN 3-88180-816-7, Verlag f. Technik u. Handwerk, BadenBaden Dieses Buch und die beiliegende CDROM listen in rund 11000 Eintragungen alle vom Autor empfangenen TV- und Radio-Programme sowie Datendienste auf. Annähernd 50 Satellitenpositionen werden betrachtet. Zu jedem Sender sind alle Übertragungsparameter, die für den Empfang benötigt werden, aufgelistet. Wertvolle Zusatzinformationen, wie PID-Daten, sowie Hinweise zur Verfüg- barkeit von EPG und Teletext stehen exklusiv auf der CD-ROM bereit. Sie beinhaltet auch die Ausleuchtzonen für die empfangenen Programme. Das Angebot wird auf der CD-ROM durch mehrere Spezialtabellen abgerundet. Darunter sind ausführliche Tabellen zu Datendiensten, allen frei empfangbaren deutschen TV-Kanälen und analogen Satellitenprogrammen, Astra Digital Radio u.v.m.. de 20/2005 Te r m i n e Fortbildung und Seminare THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS VERANSTALTER ORT TERMIN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Easy 500/700 Moeller Xsystem Easy 800 EAZ EAZ EAZ Aalen Aalen Aalen 22.11.05 23.11. – 25.11.05 29.11.05 Dial Dial Lüdenscheid Lüdenscheid 21.11. 29.11. EIM München 16.11.05 EIM bmc bmc München Berlin Berlin 21.11.05 28.11. – 1.12.05 13.12.05 Bartec Bartec Bartec Leipzig Bad Mergentheim Bad Mergentheim 15.11.05 29.11. – 30.11.05 1.12.05 Dial BJE BJE Dial BJE Berching Lüdenscheid Lüdenscheid Lüdenscheid Lüdenscheid 14.11. – 18.11.05 17.11.05 18.11.05 21.11. – 25.11.05 1.12.05 EIM Acterna Acterna München Eningen Eningen 15.11. 21.11. 21.11. Acterna DKS VAF Eningen Wien Hilden/Düsseldorf 21.11.05 22.11. – 23.11.05 30.11. – 2.12.05 bfe bfe bfe Oldenburg Oldenburg Oldenburg 16.11. 28.11. 29.11. BELEUCHTUNGSTECHNIK Fachplaner Licht Dialux Anwenderschulung – 25.11.05 – 30.11.05 ENERGIETECHNIK Änderungen der DIN VDE 0100 Teil 705 für landwirtschaftliche Betriebsstätten DIN VDE 0751 Hochspannungsschaltberechtigung – Neuausbildung Hochspannungsschaltberechtigung – Nachschulung – Praxistag EXPLOSIONSCHUTZ Explosionsschutz im Anlagenbau Grundlagen des elektrischen Explosionsschutzes Explosionsschutz durch Eigensicherheit GEBÄUDETECHNIK LON Projektierung und Inbetriebnahme (LONMaker) Powernet EIB: Szenensteuerung Powernet EIB Einzelraumregelung/Logik EIB/KNX Projektierung und Inbetriebnahme EIB: Anwendungen im Objektbereich INFORMATIONSTECHNIK Strukturierte Verkabelung mit Kupfer CATV- und HFC-Netze – Grundlagen und Messtechnik LWL-Technik – Grundlagen der optischen Datenübetragung mit Beispielen zur Messtechnik Einführung in digitale Fernsehtechnik Unilan-Schulung Netzwerktechnik (Teil 4 von 4): Planung & Erweiterung kleiner Windows-Netzwerke LWL-OTDR-Messtechnik intensiv Lichtwellenleiter-Technik Linux – Shell-Prozeduren, Einführung – 16.11.05 – 22.11.05 – 22.11.05 – 17.11.09 – 30.11.09 – 1.12.09 Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.de-online.info unter »Termine«. DIE VERANSTALTER Acterna Deutschland GmbH Tel: (07121)86-0, www.acterna.com/de Dial GmbH Bartec GmbH DKS, Dätwyler Kabel+Systeme GmbH Tel: (07931) 597-2 00, www.bartec.de Tel: (08165) 9501-110, www.daetwyler.de bfe, Bundestechnologiezentrum für Elektro-und Informationstechnik e.V. EAZ, Elektro-Ausbildungszentrum Aalen Tel: (0441) 34092 -108, www.bfe.de Tel: (02351)1064360, www.dial.de Tel: (073 61)9580-0, www.eaz-aalen.de BJE, Busch-Jaeger Elektro GmbH EIM, Elektro-Innung München Tel: (02351) 956- 1772, www.busch-jaeger.de Tel: (089)551809-0, www.elektroinnung-muenchen.de bmc – Jörg Rudolf – business management consultancy VAF Bundesverband Telekommunikation e.V. Tel: (033200) 828 74, www.jr-bmc.de Tel: (021 03) 700- 250, www.vaf-ev.de de 20/2005 101 21/2005 Vo r s c h a u Gebäudetechnik Quelle: ZSG GmbH Elektroinstallation SICHERHEITSTECHNIK ERWÄRMUNG IN SCHALTGERÄTEKOMBINATIONEN Die Temperatur in einem Stromkreisverteiler darf nicht höher sein als die maximale Betriebstemperatur der Betriebsmittel. Diese finden sich in den technischen Dokumentationen der Hersteller. Der Beitrag erläutert die Berechnungsgrundlagen. weitere themen: Praxisprobleme Automatisierungstechnik Alle 2 min wird in Deutschland eingebrochen. Damit ist die Einbruch- und EinbruchdiebstahlKriminalität in Deutschland erschreckend hoch. Ob Eigenheim, Etagenwohnung oder Wochenendhaus, ob Kleingewerbe oder Selbstständige, alle sind betroffen. Wir zeigen auf, wie man mit elektronischer Sicherheitstechnik das Hab und Gut vor Langfingern schützen kann. PRÜFUNGEN AN COMPUTERN MOTOREN STEUERN UND SCHÜTZEN Informationstechn i k Bei einer hier vorgestellten neuen Niederspannungs-Schaltanlage sind die Bereiche des Leistungsteils und des Steuerungsteils funktional voneinander getrennt. Das verspricht Vorteile bei einem später evtl. erforderlichen Tausch von Modulen oder bei der Umrüstung auf neue Technik. GRUNDLAGEN ZU VOICE OVER IP Betriebsführung VERMARKTUNG VON SOLARANLAGEN de 21/2005 erscheint am 2. November 2005 IHRE KONTAKTE Fax (089) 12607-320, E-Mail: [email protected] Der Elektro- und Gebäudetechniker IMPRESSUM REDAKTION Lazarettstraße 4, 80636 München, Tel. (089) 12607-240, Fax (089) 12607-111 Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Chefredakteur, (verantw.), Tel. (089) 12607-248, E-Mail: [email protected] (Gebäudetechnik, Automatisierungstechnik, Aktuell) Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Tel. (089) 12607-242, E-Mail: [email protected] (gig) Dipl.-Komm.-Wirt Roland Lüders, Tel. (030) 467829-16, E-Mail: [email protected] (Gebäudetechnik, Betriebsführung, Neue Produkte) Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Tel. (030) 467829-14, E-Mail: [email protected] (Praxisprobleme, Elektroinstallation) Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert, Tel. (089) 12607-244, E-Mail: [email protected] (Informationstechnik, Automatisierungstechnik) Sekretariat: Christa Roßmann, Tel. (089) 12607-240, E-Mail: [email protected] INFORMATION PER INTERNET: www.de-online.info Internetbetreuung: Brigitte Höfer-Heyne, Tel. (089) 12607-246, E-Mail: [email protected] ZVEH-REPORT UND MITTEILUNGSBLÄTTER Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249, 102 ANZEIGEN Lazarettstraße 4, 80636 München, Fax (089) 12607-310 Anzeigenleitung: Michael Dietl (verantw.) Jutta Landes, Tel. (089) 12607-263, E-Mail: [email protected] Anzeigenverkauf: Sylvia Luplow, Tel. (089) 12607-299, E-Mail: [email protected] Rappresentanza in Italia: CoMedia di Garofalo Vittorio, Via Descalzi 3/15, I – 16043 Chiavari, Tel. (0039-0185) 323860, Fax (0039-0185) 3231040, Es gilt die Preisliste Nr. 30 vom 1.1.2005 VERTRIEB Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, Fax (06221) 489-443 Karen Dittrich, Tel. (06221) 489-603, E-Mail: [email protected] Susanne Kemptner, Tel. (06221) 489-384, E-Mail: [email protected] SONDERDRUCKE Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249, Fax (089) 12607-320, E-Mail: [email protected] ABONNEMENT-SERVICE UND ADRESSÄNDERUNG Rhenus Medien Logistik GmbH & Co. KG Justus-von-Liebig-Straße 1, 86899 Landsberg, Bettina Hackenberg, Tel. (08191) 97000-879, Fax (08191) 97000-103, E-Mail: [email protected] ERSCHEINUNGSWEISE 14-täglich (20 Ausgaben pro Jahr, darunter vier Doppelnummern im Januar, Juli, August und Dezember) BEZUGSPREIS Einzelheft 6 €*, ab Verlag zzgl. Porto. Jahresabonnement: Inland 88 €*; Redaktion: Tel. (089) 12607-240, Fax -111, E-Mail: [email protected] Anzeigen: Tel. (089) 12607-263, Fax -310, E-Mail: [email protected] Internet: www.de-online.info Mitgliederbezugspreis 78,80 €*; Vorzugspreis für Studenten/Azubis/ Meisterschüler (nur gegen Nachweis) 35 €*; Preise jeweils inkl. MwSt. zzgl. 18,90 € Versandspesen, Auslandsund Mehrfachbezug auf Anfrage (*unverbindliche Preisempfehlung) Die Lieferung an ordentliche Mitglieder der Innungen erfolgt zum gesonderten Mitgliederbezugspreis oder im Rahmen des Mitgliedsbeitrags. PRODUKTION Layout: JournalMedia GmbH, Gruber Straße 46b, 85586 Poing Telefon (08121) 779110 Telefax (08121) 779119 Druckvorstufe: Sellier Druck GmbH, Angerstr. 54, 85354 Freising, Tel. (08161) 187-0, Fax (08161) 187-39 Druck: Echter Druck GmbH, Stauffenberg-/Delpstraße 15, 97084 Würzburg, Tel. (0931) 6671-0, Fax (0931) 6671-244 VERLAG Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, Lazarettstraße 4, 80636 München, Tel. (089)12607-0, Postanschrift: Postfach 190737, 80607 München Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, Tel. (06221) 489-0 Geschäftsführer: Michael Dietl, München Udo Witych, Heidelberg VERÖFFENTLICHUNGEN Verleger und Herausgeber können trotz sorgfältiger Überprüfung der Inhalte durch die Redaktion keine Haftung für die Rich- Abonnementbestellung und Adressänderung: Telefon: (08191) 97000-879, Fax -103, E-Mail: [email protected] Buchbestellung: Tel. (06221) 489-555, Fax -623, E-Mail: [email protected] tigkeit der Veröffentlichung übernehmen. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen genießen urheberrechtlichen Schutz. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Mit der Annahme des Manuskriptes und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das volle Verlagsrecht für alle Sprachen und Länder einschließlich des Rechtes zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträgern jeglicher Art an den Verlag über. Dies bezieht sich namentlich auf die Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen, auf die Herstellung von Sonderdrucken, Vervielfältigungen sowie Mikroverfilmungen und gilt auch für die auszugsweise Wiedergabe und den Nachdruck von Abbildungen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und sie daher jedermann benutzen darf. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Mit Namen oder Zeichen des Verfassers gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Im Übrigen gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Autorenbeiträge. de 20/2005 Gelernt ist gelernt Die grünen Seiten für die Aus- und Weiterbildung iG G Inhalt Schütze, Relais und ihr Einsatz Teil 2: Anlassschaltung funktioniert nicht, Auswahl neuer Schütze Jörg-Rainer Wurdak In der Firma Supermetall brannte ein Leistungsschütz aus. Der Handwerksbetrieb Universalelektro soll die Reparatur durchführen. Inhaber Sven Meisterlich beauftragt seinen Gesellen Harald Hurtig das Schütz auszuwechseln. Mit dabei ist Lehrling Lars Lerner, der die Schütztechnik kennen lernen will. Auf beide kommen weitere Aufgaben zu. Di., 8.30 Uhr. Geselle Harald Hurtig und Lehrling Lars haben gerade im Einspeisefeld eines Gleichrichterschrankes bei der Fa. Supermetall das Leistungsschütz ausgewechselt, da spricht Maschineneinrichter Jochen Justier die beiden auf Fehlfunktionen in einer anderen Motorsteuerung an. Alle drei gehen also zur Lüfteranlage für einen großen Wasser-Luft-Wärmetauscher. Im Wärmetauscher wird erwärmtes Kühlwasser von den Metallbearbeitungsanlagen zurückgekühlt. Das entmineralisierte Kühlwasser befindet sich in einem geschlossenen Kreislauf. Zwei Lüfter blasen die Kühlluft durch den Wärmetauscher (Bild 11). Dipl.-Ing. Jörg-Rainer Wurdak arbeitet als Fachlehrer am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik in Oldenburg (bfe) Fortsetzung aus »de« 19/2005 Bild 11: Wasser-Luft-Wärmetauscher de 20/2005 20/2005 103 Automatisierungstechnik Schütze, Relais und ihr Einsatz [2] 107 Grundlagen Drehstromtransformatoren Motor läuft nicht an – die Fehlersuche [2] 109 Elektroinstallation Professionelle Wartung von Entladungslampen in der Innenbeleuchtung Jochen erläutert: »In einer Motorzuleitung hatten wir einen Kurzschluss. Scharfkantige Metallabfälle müssen durch ein defektes Schutzgitter hindurch auf die Leitung geschleudert worden sein. Doch nach dem Auswechseln der Leitung läuft dieser Motor über die Steuerung nicht mehr an. Der betroffene Motor wird über einen Temperaturfühler zugeschaltet, wenn die Kühlwassertemperatur über 40 °C steigt. Der andere Motor ist immer bei eingeschalteter Anlage in Betrieb.« Der Geselle lässt sich von Jochen die Schützsteuerung im Schaltschrank zeigen und sieht sich die installierten Bauteile an. Er bemerkt ein Schütz mit braunen Schmorspuren in der Mitte der Kontaktabdeckung. Da die Anlage noch spannungsfrei und gegen Wiedereinschalten gesichert ist, zieht er die Kontaktabdeckung der Hauptstromkontakte ab. Wegen eines an einer Kontaktstelle verschweißten mittleren Brückenkontakts sind die drei Schließerkontaktbrücken nur wenig angehoben. Beim Versuch den verschweißten Kontakt mit Werkzeug zu lösen, bricht die durch Überhitzung porös gewordene mechanische Verbindung zur Betätigungsspule ab (Bild 12). Die Schweißspuren auf den feststehenden Kontakten lassen sich nun gut erkennen. Harald wundert sich über diese Kontaktüberlastung: »Wie war das denn genau mit Bild 12: Überlastete Schützkontakte dem Kurzschluss in diesem Motorstromkreis? Die Schmelzsicherungen für den Kurzschlussschutz müssen doch schnell angesprochen haben.« Der Maschineneinrichter antwortet, dass das Motorschutzrelais auslöste und er von ausgelösten Schmelzsicherungen nichts weiß. »Aha, die Schützkontakte haben über die Ansteuerung vom Motorschutzrelais den hohen Kurzschlussstrom abgeschaltet. Dafür sind Schütze aber nicht ausgelegt. Das hängt 103 Gelernt ist gelernt iG G AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Klassifizierung von Schaltgeräten Klassifizierung Stromschaltvermögen Beispiele Leerschalter nur für nahezu stromloses Schalten ausgelegt Sicherungsleertrenner zum sicheren Trennen Lastschalter Schalten bis zum doppelten Bemessungsstrom Lichtschalter, Fehlerstromschutzeinrichtungen, der Anlage von der Netzspannung (Herstellerangabe beachten) Befehlstaster, Endlagenschalter, Hilfsschütze, Kleinschütze Motorschalter Schalten der Anlaufströme von Motoren Steuerschalter, Schütze Leistungsschalter Schalten von Kurzschlussströmen Leitungsschutzschalter (Angabe des Schaltvermögens) Motorschutzschalter mit Kurzschlussauslöser Tabelle 2: Einteilung der Schaltgeräte nach dem Schaltvermögen mit dem Schaltvermögen von elektromechanischen Schaltgeräten zusammen«, stellt Harald fest. Der Geselle erklärt dem Lehrling die Zusammenhänge (Tabelle 2): »Die Einteilung oder Klassifizierung der Schaltgeräte erfolgt nach dem Schaltvermögen in vier Gruppen. Schütze zählen zu den Last- oder Motorschaltern. Im Kurzschlussfall müssen vorgeschaltete Schmelzsicherungen, Leitungsschutzschalter oder Motorschutzschalter das Abschalten der Kurzschlussströme übernehmen. In diesem Fall kommt noch hinzu, dass der Kurzschlussstrom auch längere Zeit über die Schützkontakte floss. Beim thermischen Motorschutzrelais sind die Abschaltzeiten länger als bei einem richtig dimensionierten Kurzschlussschutz. Es ist nur für den Überlastschutz ausgelegt. Wir müssen klären, warum der Kurzschlussschutz nicht angesprochen hat.« Kurzschlussschutz spricht nicht an In der Schaltschranktür befindet sich der Stromlaufplan für den Hauptstromkreis der Lüftersteuerung (Bild 13). Der Lehr- ling blickt mit auf den Plan: »Sind das nicht Stern-DreieckAnlassschaltungen für die beiden Lüftermotoren?«, fragt er Harald. »Ja, die findet man wirklich viel«, entgegnet der Bild 14: Manipulierte Schmelzsicherung Geselle, der sich jedoch mehr für die Schmelzsicherungen zum Kurzschlussschutz interessiert und deshalb die Sicherungsgruppe F21 genauer unter die Lupe nimmt. Als er die Schraubkappen löst, fallen ihm sofort die manipulierten Sicherungen auf (Bild 14). Jochen Justier weiß angeblich nichts davon. Er erwähnt nur, dass man auf Grund des erhöhten Kühlbedarfs vor drei Jahren Lüftermotore mit größerer Bemessungsleistung einbauen ließ (Bild 15) und dass das der ehemalige Betriebselektriker übernahm. Jochen hatte dafür die größeren Lüfterpropeller ange- ∼ 50 Hz 400 V L1 L2 L3 PE F11 F21 Q12 Q13 Q11 F12 M1 M 3∼ PE u1 v1 w1 w2 u2 v2 Q22 Q23 Q21 F22 M2 M 3∼ PE u1 v1 w1 w2 u2 v2 Bild 13: Hauptstromkreis Lüftersteuerung 104 de 20/2005 Gelernt ist gelernt iG G AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Schließerkontakt Öffnerkontakt Schaltweg beide Kontakte geöffnet Schütz in Ruhestellung Schütz in Arbeitsstellung = Kontakt geschlossen Bild 17: Prinzip Schaltwegediagramm zwangsgeführter Kontakte Bild 15: Lüftermotor fertigt und montiert (Bild 11). »Die weitere Vorgehensweise müssen jetzt unsere Chefs klären«, sagt Harald, der an Hand einer weiteren Schaltungsunterlage noch herausbekommen möchte, warum der Lüftermotor M2 bei eingeschaltetem Temperaturwächter B01 nicht anläuft. Bei der Fehleranalyse soll auch der Lehrling mitwirken, der die Schaltung des Steuerstromkreises zur Hand nimmt (Bild 16). Beim fehlerhaften Schütz mit den verschweißten Kontakten handelt sich um Q23, dem Dreieckschütz für M2 (Bild 13). Auf Grund eines verschweißten Brückenkontaktes im Außenleiter L2 hatten sich die Schließer im Hauptstromkreis beim Abschalten nur wenig geöffnet (siehe »gig« 19/2005, Bild 2), und das gesamte Kontaktsystem kehrte nicht vollständig in die Ruhelage zurück. Der Geselle fragt seinen Lehrling: »Warum konnte denn der Motor M2 über Sternschütz Q21 und über Folgeschaltung Netzschütz Q22 nicht wieder anlaufen?« Lars sagt: »Das kann nur daran liegen, dass die Schützspule von Q21 im Strompfad 6 über den Öffnerkontakt vom Schütz Q23 keine Steuerspannung bekommt.« Unklar ist ihm, warum dieser Hilfskontakt nicht wieder geschlossen war – schließlich wurden nur die Hauptstromkontakte von Q23 ∼ 50 Hz 400 V 2L1 K01 B01 F12 T 40°C F22 Q11 Q12 Q21 K11T Q22 K21T Q13 Q13 Q11 2L2, PE Q12 1 Betriebsmittelkennzeichnung B01 F11, F21 F12, F22 K01 K11T, K21T P11 2 Q11 K11T 3 Q23 Q21 Q13 4 Q23 5 Betriebsmittel mit Funktion oder Aufgabe Temperaturwächter geschlossener Kühlkreislauf Sicherungsgruppen Kurzschlussschutz M1, M2 Motorschutzrelais Überlastschutz M1, M2 Hilfsschütz »Anlage ein« (von Zentralsteuerung) Anzugsverzögerte Zeitrelais, Anlasszeit M1, M2 Q22 6 Betriebsmittelkennzeichnung M1, M2 P11, P21 Q11, Q21 Q12, Q22 Q13, Q23 P21 7 Q21 K21T 8 Q23 9 10 Betriebsmittel mit Funktion oder Aufgabe Lüftermotore Leuchtmelder »Lüftermotor ein«, M1, M2 Sternpunktschütze M1, M2 Netzschütze M1, M2 Dreieckschütze M1, M2 Bild 16: Schaltung Steuerstromkreis Teil Lüftersteuerung de 20/2005 105 Gelernt ist gelernt iG G AUTOMATISIERUNGSTECHNIK überlastet. Harald gibt etwas Nachhilfe. Schütze verfügen generell über zwangsgeführte Kontakte nach DIN EN 60947 (VDE 0660 Teil 100). Das bedeutet vereinfacht: Schließerkontakte und Öffnerkontakte sind mechanisch so miteinander verbunden (geführt), dass sie im Verlauf des Schaltweges nie gleichzeitig geschlossen sind (Bild 17). Das gilt auch für die mechanisch gekoppelten Haupt- und Hilfskontakte. So wird u. a. Umschaltsicherheit gewährleistet. Beim fehlerhaften Schütz Q23 öffneten zwar die Schließer im Hauptstromkreis, aber der durch das Verschweißen begrenzte Schaltweg reichte nicht aus, um den Öffner von Q23 im Steuerstromkreis zu schließen. Mitteilung an den Auftraggeber Di., 10.30 Uhr. Ingo Isenstein, der Geschäftsführer von Supermetall, kommt zu den beiden und erkundigt sich nach dem Stand der Dinge. Als er von der Fehlerursache erfährt, sagt er: »Früher waren 4-kW-Lüftermotoren eingebaut. Heute sind es 7,5-kW-Typen.« Er erinnert sich auch noch daran, dass sein ehemaliger Betriebselektriker versichert hat, dass die komplette Motorsteuerung so bleiben kann und nur die Querschnitte der Motorzuleitungen und die Einstellung des Motorschutzrelais verändert wurden. Harald vermutet wegen der beibehalte- nen Schmelzsicherungen, dass eine davon auf Grund des ständig höheren Motorstromes ansprach und einfach »geflickt« wurde. Der Geschäftsführer, der den Wärmetauscher wieder bald in Funktion sehen will, ruft bei Elektromeister Sven Meisterlich an und bittet um die Reparatur des Schadens. Zur Schützauswahl benötigt der Inhaber von Universalelektro noch die elektrischen Daten der eingesetzten Motoren und die Typen der vorhandenen Schütze. Schließlich lässt es sich nicht ausschließen, dass die höheren Motorströme abermals die zulässige Strombelastung der Schützkontakte überschreiten. Das neue Schütz ist also dementsprechend auszulegen. Geselle Harald, der das Gespräch mitverfolgt hat, notiert sich die fehlenden Informationen. Außerdem vereinbaren der Elektromeister und der Geschäftsführer, für die beiden Reparaturen eine Sammelrechnung zu erstellen. Nach der Lieferung des Ersatzschützes wird der Geselle wieder die Auswechselarbeiten übernehmen. »Zweckmäßigerweise sollten wir auch die nicht beschädigten Schütze wechseln, und zwar dann, wenn die Strombelastung für die Schützkontakte zu hoch ist«, empfiehlt der Elektromeister dem Auftraggeber. Doch der wünscht zunächst nur eine Reparatur. (Fortsetzung folgt) Berichtigung aus »de« 18/2005, Seite 105, 106 Im Beitrag »Aktive Komponenten« haben sich leider im Druck drei falsche Bilder eingeschlichen. Ggf. können Sie die nun richtigen, nebenstehenden Bilder ausschneiden und in den Beitrag in »de« 18/2005 auf den S. 105 und 106 einkleben. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Die Redaktion Bild 1: Signalauffrischung mit Repeater Station 2000 Station 1000 PS: Und nun noch eine gute Nachricht: Auf Grund des großes Interesses wird der Fotowettbewerb »Fehlerhafte Elektroinstallationen« im »gig« weitergeführt. Hier zwei Leserbriefe: »Ich würde mich freuen, wenn Sie solche Bilder oder auch Kommentare oder Berichte über »Unfallinstallationen« weiter veröffentlichen würden.« Hans-Peter Lässig, Celanese AG »Ich bedauere sehr, dass der Fotowettbewerb »Fehlerhafte Elektroinstallationen« vorbei ist.« Robert Frommelt Segment 1 Bridge Station 3000 MAC-Adresse Segment 1000 2000 3000 4000 1 1 2 2 Station 4000 Segment 2 Bild 2: Verbinden zweier Subnetze über eine Bridge FOTOWETTBEWERB Unter dem Motto »Aufgepasst und mitgemacht« läuft bei »de« ein Fotowettbewerb. Gesucht werden Fotos (Digitalfotos/Papierabzüge) von fehlerhaften Elektroinstallationen in Deutschland. Für Bilder, die veröffentlicht werden, erhält der Absender ein Fachbuch. Bitte vermerken Sie kurz und präzise den Fehler und teilen Sie uns auch Ihren Namen und Ihre Anschrift mit. Senden Sie die Fotos bitte an: Redaktion »de« Aufgepasst und mitgemacht Lazarettstraße 4 80636 München [email protected] Bild 3: Zyklen in Netzen 106 de 20/2005 Gelernt ist gelernt iG G GRUNDLAGEN Drehstromtransformatoren [ 2 ] Helmuth Biechl Drehstromtransformatoren werden mit Bemessungsleistungen bis über 1 000 MVA gefertigt. Bedeutsam bei derart großen Leistungen ist die Kühlungsart. Dieser Teil des Beitrags geht auf verschiedene Kühlungsarten ein, z. B. die Ölkühlung, und erklärt auch das die Kühlart beschreibende, genormte Kurzzeichen. Weiterhin wird erläutert, weshalb Transformatoren Geräusche entwickeln und welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Der erste Teil ging ausführlich auf die Bedeutung der Drehstromtransformatoren in der elektrischen Energieversorgung ein. Bild 7 zeigt, wie die verschiedenen Spannungsebenen über Drehstromtransformatoren in Verbindung stehen. Der Kraftwerksgenerator erzeugt z.B. eine Spannung von 21 kV (der größte Wert kommt bei Kernkraftwerken vor, bei denen die Klemmenspannung der Generatoren 27 kV beträgt). Die Stand- Kraftwerk Blocktransformator erfolgt die Energieübertragung auf der 110-kV-Ebene. Im lokaleren Bereich (kürzere Entfernungen) wählt man die Mittelspannungsebene mit meist 20 kV. Für die Versorgung des Verbrauchers dienen in Westeuropa heute 400 V. Bild 7 zeigt der Übersichtlichkeit halber jedoch nicht, dass z. B. auf der 380-kV-Ebene an verschiedenen Stellen Kraftwerke einspeisen und diese Stationen über Fernleitungen verbunden sind, d. h., ein vermaschtes oder auch ringförmiges Netz bilden. Dieser Sachverhalt trifft auch auf die anderen Spannungsebenen zu. Eine Vernetzung von Erzeugern und Verbrauchern bietet den Vorteil, dass die Verbraucher häufig gar nicht Ausfälle z. B. eines Kraftwerkes oder einer Freileitung bemerken, weil andere Betriebsmittel (Freileitungen, Transformatoren usw.) deren Funktion mit übernehmen. Aufbau des Eisenkerns, Wicklungsarten Im ersten Teil des Beitrags wurde auch gezeigt, wie der Eisenkern zur Führung des magnetischen Feldes in einem Drehstromtransformator aussieht (Dreischenkelkern, Fünfschenkel- Netztransformator Direktkuppler Niederspannungstransformator G 3∼ M Verbraucher 21 kV 380 kV 110 kV e 20 kV 400 V 12 V Bild 7: Transformatoren in der Energieversorgung orte von Kraftwerken lassen sich i. d.R. nicht frei wählen (z.B. benötigen Kohle-, Gas-, Öl- oder Kernkraftwerke einen nahe liegenden Fluss zur Beschaffung eines Teils oder auch des gesamten Kühlwassers). Um die elektrische Energie über Leitungen an den Ort des Verbrauchs (Industriestandorte, große Städte) zu transportieren, ist wegen der auftretenden Verluste eine ausreichend hohe Spannung zu wählen. Die höchste in Westeuropa auftretende Netzspannung beträgt 380 kV. Diese Spannung wird am Kraftwerk über den so genannten Blockoder Maschinentransformator erzeugt. In regionalen Netzen Prof. Dr.-Ing. Helmuth Biechl, Labor für Elektrische Antriebe und Mechatronik, Fachhochschule Kempten Fortsetzung aus »de« 18/2005 D a) b) c) Bild 8: Stufenweise Anpassung des Kernquerschnittes an die Kreisform (ka: geometrischer Ausnützungsfaktor) a) zwei Blechbreiten: ka = 0,787 b) drei Blechbreiten: ka = 0,851 c) fünf Blechbreiten: ka = 0,908 de 20/2005 kern). Bild 8 zeigt den Querschnitt durch einen Schenkel. Da dieser einen Wechselfluss führt, muss er aus gegenseitig isolierten Blechen aufgebaut sein, um die so genannten Wirbelstromverluste zu vermindern. Man verwendet heute durchweg kornorientierte Bleche mit einer Stärke zwischen 0,23 mm und 0,35mm. Die Isolierung übernimmt eine dünne, bereits während der Herstellung der Bleche aufgebrachte SilikatPhosphatschicht. Um den Innendurchmesser der Transformatorwicklungen möglichst gut auszunutzen, nähert man den EisenquerOW schnitt durch eine 5- bis 15UW fache Stufung der Blechbreiten an die Kreisform an. Es gibt bei Drehstrom- Bild 9: Zylinderwicklung transformatoren grundsätz- (UW = Unterspannungswicklung, lich zwei Wicklungsarten, OW = Oberspannungswicklung) nämlich die Zylinderwicklung (Bild 9) und die Scheibenwicklung (Bild 10). Beide Wicklungsarten kommen in der Praxis vor. Welche jedoch konkret verwendet wird, hängt von der Spezifikation des Transformators ab (Spannungen, Leistung, Kurzschlussspannung). Kühlung, Kurzzeichen und Wirkungsgrad Kleinere Transformatoren betreibt man mit Luftkühlung (so genannte Trockentransformatoren), größere mit Ölkühlung. 107 Gelernt ist gelernt iG G Öltransformatoren werden in einen mit Transformatorenöl gefüllten Ölkessel gesetzt. Das Transformatorenöl dient nicht UW OW nur zur Kühlung (beim Öl sind die Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit deutlich höher als bei Luft), sondern auch zur Bild 10: Scheibenwicklung besseren Isolierung (UW = Unterspannungswicklung, (Transformatorenöl OW = Oberspannungswicklung) hat eine etwa fünfmal höhere Durchschlagfestigkeit als Luft). Zur guten Abgabe der entwickelten Wärme versieht man den Ölkessel zur Vergrößerung der wärmeabgebenden Oberfläche mit Kühlrippen. Sehr große Transformatoren verfügen über außen angebrachte Kühlrohre (so genannte Radiatoren), durch die das erwärmte Öl von Pumpen angetrieben oder auf Grund von Konvektion fließt (warmes Öl steigt nach oben, fließt durch die Kühlrohre nach unten und kühlt sich ab – es entsteht eine natürliche Bewegung). Häufig blasen auch Lüfter die Radiatoren an. Je nachdem, ob die Öltemperatur hoch oder niedrig ist (hohe bzw. geringe Belastung), schalten sich die Lüfter automatisch (temperaturgesteuert) ein bzw. aus. Bei Blocktransformatoren kommt es auch vor, dass das Öl über einen Öl/Wasser-Wärmetauscher gekühlt wird, sofern sich ein Flusslauf in der Nähe befindet. Zur Angabe der Kühlart eines Transformators dient ein Kurzzeichen (IC-Code), das sich entsprechend der VDEBestimmung VDE 0532 wie folgt zusammensetzt: GRUNDLAGEN Wirkungsgrad Sr 100 kVA 1 MVA 10 MVA 100 MVA ηr 0,977 0,988 0,992 0,995 Tabelle 1: Mit zunehmender Bemessungsleistung steigt auch der Wirkungsgrad von Drehstromtransformatoren Der Wirkungsgrad von Drehstromtransformatoren (η = Pab /Pauf) ist besser als der von rotierenden elektrischen Maschinen. Es lassen sich heute in etwa Werte gemäß Tabelle 1 erreichen. Geräusche Wenn man sich in der Nähe eines Umspannwerkes4) aufhält, bemerkt man, dass Transformatoren zum Teil sehr störende Geräusche entwickeln. Die Ursache des Transformatorengeräusches liegt in der physikalischen Eigenschaft des Eisens, sich in einem Magnetfeld zusammenzuziehen, d.h. zu kontrahieren. Man bezeichnet dieses Phänomen mit Magnetostriktion – einer Längenänderung der Kernbleche, die von der Größe des Magnetfeldes abhängt und in der Praxis einige µm je m Blechlänge ausmacht. Durch das 50-Hz-Wechselfeld werden dadurch im Transformatorenkern mechanische Schwingungen mit einer Grundfrequenz von 2 · 50 Hz = 100 Hz hervorgerufen. Die Schwingungen übertragen sich teilweise über die mechanischen Verbindungen zwischen Kern und Kessel, vor allem aber über das Öl auf die Außenwand. Diese wird nun ebenfalls zu Schwingungen angeregt und wirkt wie ein großer Lautsprecher, d.h., sie sendet Schall ab. In unmittelbarer Nähe von großen Transformatoren könKühlarten von Transformatoren nach VDE 0532 nen so Geräuschstärken entO N A F stehen, die man regelrecht als Lärm empfindet. Da Kühlmittel Kühlmittelbewegung Innere Kühlung { } Äußere Kühlung Transformatorbleche ohne Kühlmittelbewegung Kühlmittel Magnetostriktion noch Kurzzeichen Kühlmittel Kurzzeichen Kühlmittelbewegung nicht verfügbar sind, lässt O Mineralöl oder synthetische Kühl- und N natürlich sich die Geräuschquelle Isolierflüssigkeit (brennbar) F erzwungen nicht wesentlich beeinflusL synthetische Kühl- und Isolierflüssigkeit sen. Man muss bei der Kon(nicht brennbar) struktion darauf achten, G Gas dass die mechanischen ReW Wasser sonanzfrequenzen des Kerns A Luft nicht mit der Schwingungsfrequenz übereinstimmen. Die Lärmbekämpfung konzentriert sich auf sekundäre, die Der erste Buchstabe kennzeichnet das Kühlmittel der inneren Schallausbreitung verhindernde Maßnahmen, wie an der KesKühlung (z.B. O für Öl), der zweite Buchstabe steht für die selwandung angebrachte Dämmschichten, die einen Teil der Kühlmittelbewegung (z.B. N für natürlich (Konvektion)). Der Schwingungsenergie absorbieren. Bei Transformatoren mit dritte Buchstabe gibt an, um welches Kühlmedium es sich im angebauten Lüftern treten zusätzlich Lüftergeräusche auf, wesäußeren Kühlsystem handelt (z. B. A für Luft). Zuletzt kennhalb man meist langsam laufende Gebläse verwendet. Die zeichnet man auch noch, wie das äußere Kühlmedium bewegt wirksamste Maßnahme, eine Lärmbelästigung der Umgebung wird (z. B. F für erzwungen (Lüfter)). Im geschilderten Beispiel zu vermeiden, stellt die Aufstellung des Transformators in ergäbe sich das auch auf dem Typenschild angegebene Kurzeinem geschlossenen Raum oder die Verwendung von Schallzeichen ONAF. schutzwänden dar. 4) Ein Umspannwerk ist i. d. R. eine Freiluftanlage mit Sammel(Fortsetzung folgt) schienen, Trennern, Leistungsschaltern, Stromwandlern, Transformatoren usw., die zwei verschiedene Spannungsebenen verbindet 108 de 20/2005 Gelernt ist gelernt iG G ELEKTROINSTALLATION Professionelle Wartung von Entladungslampen in der Innenbeleuchtung Roland Heinz Wie die meisten technischen Einrichtungen sind auch Lichtanlagen regelmäßig zu warten. Doch selbst bei hochwertiger Geschäftsraum- oder Bürobeleuchtung lässt die Anlagenwartung heute oft noch zu Wünschen übrig. So sieht man in vielen Lichtanlagen tote Lichtpunkte, flakkernde Lampen oder zyklisch an- und ausgehende Lichtpunkte. Dass hiermit gerade bei Entladungslampen erheb- IN ALLER KÜRZE: WARTUNG VON ENTLADUNGSLAMPEN Kompakte Entladungslampen aller Hersteller sollten spätestens nach Erreichen der 20-%-Ausfallrate innerhalb einer Lichtanlage im Gruppenwechsel getauscht werden. Zusätzlich muss bei bestimmten Lichteffekten (z.B. starke Veränderung der Lichtfarbe, Lampenschwärzung, Lampenflimmern oder plötzliches An- und Ausgehen einer Lampe) der betroffene Lichtpunkt sofort abgeschaltet werden. Anschließend ist dieser Lichtpunkt im Einzelwechsel zu warten bzw. abzuwägen, ob ein vorgezogener Gruppenwechsel aller Leuchtmittel der Lichtanlage nicht ratsamer erscheint. liche Sicherheitsrisiken einhergehen, lassen viele Anwender völlig außer Acht. Professionelle Lichtanlagenwartung reduziert nicht nur die Wartungskosten, sondern mindert auch die Sicherheitsrisiken der Lichtanlage. Abdeckscheiben und Reflektoren von Leuchten verstauben. Der Lichtstrom der Leuchtmittel geht alterungsbedingt zurück. Zudem stellt das Versagen der Leuchtmittel ein Sicherheitsrisiko für die Lichtanlage dar – insbesondere durch Überhitzen der elektronischen Leuchtenkomponenten. Aus diesen Gründen sollte man als ersten Schritt auf dem Weg zur Anlagenwartung einen Wartungsplan erstellen, der Folgendes beinhaltet: • Zeitintervalle für die Leuchteninspektionen, • Zeitintervalle für die Leuchtenreinigung und • Zeitintervalle für den Lampenwechsel. Beim Erstellen von Wartungsplänen kann das Internet basierte Lichtmanagement-Tool »Lightmaster« helfen (www.lightmaster. philips.com). Wartungskosten lassen sich aber auch schrittweise berechnen (www.philips.de/sparrechner), um anschließend einen Wartungsplan per Hand zu erstellen. Betrachten wir nun, auf welche Art und wann genau mit Entladungslampen bestückte Lichtanlagen zu warten sind. Gruppen- contra Einzelwechsel Für die Lampenwartung gibt es zwei Wartungstypen, den Gruppen- und den Einzelwechsel. Beim Gruppenwechsel werden alle Lampen nach einem festgelegten Zeitintervall gleichzeitig gewechselt. Folgende Vorteile bietet der Gruppenwechsel: • Sicherheitsgewinn für die Lichtanlage durch minimierte Effekte am Ende der Leuchtmittellebensdauer, • verringerte Personalkosten bei der Anlagenwartung durch das Zusammenlegen von Arbeitsflüssen, • verbesserter Beleuchtungskomfort durch begrenzten Lichtstromrückgang und • bessere Einhaltung der EU-Beleuchtungsnormen, die applikationsabhängig Mindestbeleuchtungsstärken vorschreiben. Bei der Neuinstallation von Lichtanlagen ermöglicht ein im Vorfeld geplanter Gruppenwechsel einen günstigeren Wartungsfaktor und damit eine geringere Anschlussleistung bzw. weniger Lichtpunkte. Aus diesem Grund empfiehlt es sich Dr. Roland Heinz, Philips Licht, Hamburg, und TU Graz, [email protected] de 20/2005 bei allen Entladungslampen – unabhängig vom Typ und Hersteller – bereits beim Planen einer Lichtanlage die Wartungsintervalle zu kalkulieren. Beim Einzelwechsel wird eine Lampe erst dann ausgewechselt, wenn sie ausgefallen bzw. die Sicherheit eines Lichtpunktes nicht mehr gegeben ist. Der Einzelwechsel gilt als viel kostenaufwändiger. Er sollte nur dann angewendet werden, wenn • bereits vor Erreichen des Gruppenwechselintervalls einzelne Lichtpunkte einer Lichtanlage ausfallen und damit zu ersetzen sind, • der äußere Hüllkolben von Lampen stark geschwärzt ist, • sich die Farbe des abgestrahlten Lichts verändert oder • Lampen zyklisch an- und ausgehen. Einzelwechsel sollten also bei Entladungslampen den Gruppenwechsel nur ergänzen, diesen aus wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Gründen aber nie ersetzen (kombinierter Gruppen-Einzelwechsel). Verglichen mit dem Gruppenwechsel ist der Einzelwechsel immer die kostenintensivere und risikobehaftetere Variante der Lichtanlagenwartung. Wartungshinweise für kompakte Entladungslampen Nahezu ausnahmslos bricht bei Allgebrauchslampen (Glühlampen) am Ende der Lebensdauer die immer dünner werdende Glühwendel. Probleme in der Leuchte treten hierbei i. A. nicht auf. Eine Ausnahme bilden nur die Hochvolt-Halogenlampen. Hier befinden sich im Lampensockel spezielle Sicherungen, die bei einem Wendelbruch die hohen Ströme begrenzen und das damit verbundene Explodieren der Leuchtmittel verhindern. Bei kompakten Entladungslampen gibt es hingegen am Ende der Lebensdauer verschiedene, auch visuell beobachtbare Vorgänge. Im idealen und häufigsten Fall steigt durch den fortlaufenden Elektrodenabtrag die Brennspannung des Leuchtmittels. Später erlischt die Lampe ohne Bruch des Brenners oder des äußeren Hüllkolbens. Leider lassen sich bei Entladungslampen andere Mechanismen am Ende der Lebensdauer nicht völlig ausschließen. Zum einen kann der ursprünglich transparente Außenkolben völlig schwarz werden, zum anderen kann die Lampe beginnen, zyklisch an- und auszugehen. In sehr seltenen Fällen brechen der Brenner und der äußere Hüllkolben. Diese die Leuchte thermisch erheblich belastenden Vorgänge stellen für den Anlagenbetreiber ein latentes Sicherheitsrisiko dar. 109 Gelernt ist gelernt iG G Beim Gruppenwechsel der Leuchtmittel vor Erreichen der 20-%-Ausfallrate innerhalb der Lichtanlage lassen sich derartige Vorgänge kaum beobachten. Man sollte daher Entladungslampen nicht bis zum Erreichen ihrer natürlichen Lebensdauer betreiben, sondern aus Sicherheitsgründen spätestens nach 20 % Frühausfall innerhalb der Lichtanlage wechseln. Treten dennoch an einzelnen Lichtpunkten diese so genannten End-of-Life-Effekte auf, muss man in jedem Fall die betroffene Leuchte sofort abschalten. Lampenschwärzung und Veränderungen der Lichtfarbe ELEKTROINSTALLATION infolge von in die Brennerwand eindiffundierendem Natrium sowie geringen Undichtigkeiten des alternden Keramikbrenners. Die Lichtfarbe verschiebt sich hierdurch ins Gelbliche (Bild 2) und ähnelt immer mehr der einer SON-Lampe (Natriumhochdrucklampe). Wird dies beobachtet, so ist die Leuchte unverzüglich abzuschalten und das Leuchtmittel zu wechseln. Ggf. lässt sich mit einem weißen Blatt Papier testen, das man zum Vergleich hinter verschiedene Leuchten hält, ob sich die Lichtfarbe eines Lichtpunkts vorzeitig geändert hat. Eine Schwärzung des äußeren Hüllkolbens kann ebenfalls auftreten, meist jedoch erst zu einem noch späteren Zeitpunkt. Auch in diesem Fall ist die Leuchte unverzüglich abzuschalten und das Leuchtmittel zu wechseln. In jedem Fall sind aber SDW-Tbzw. SDW-TG-Leuchtmittel spätestens nach 10 000 Betriebsstunden im Gruppenwechsel zu tauschen. Bei CDM-Lampen (keramische, dimmbare HalogenMetalldampflampe) Zyklisches An- und Ausgehen von Leuchtmitteln nimmt die Wandstärke des KeramikMit zunehmender Lampenalterung steigt die Brennspannung brenners mit zunehdes Leuchtmittels. Schließlich ergibt sich ein Zustand, bei mender Alterung der dem das Leuchtmittel unter voller Betriebstemperatur die Lampe ab. GleichzeiBrennspannung unterschreitet und erlischt. Wenn man tig sinkt der effektive wiederholt beobachtet, dass ein Lichtpunkt selbstständig Lichtstrom des Bild 1: Verschiedene Stufen der Schwärzung verlöscht, sollte man die Leuchte unverzüglich vom Netz Leuchtmittels, und des äußeren Hüllkolbens von CDM-T Lamtrennen und das Leuchtmittel wechseln. Denn dieses zyklidamit steigen die pen infolge gealterter Keramikbrenner sche Verhalten der Leuchtmittel belastet die Leuchten- und thermische Last im (Undichtigkeiten) Leuchtenperipherie erheblich, vor allem aber das Zündgerät. Brenner und der An konventionellen Vorschaltgeräten zündet die Lampe Betriebsdruck. Hierdurch kann der Brenner insbesondere an nach einer Abkühlphase von 10…15 min erneut und erlischt den Glaslot-Nahtstellen undicht werden. Metallhalogenide schließlich wieder. Bei digitalen Zündgeräten oder Zündgeräund Quecksilber treten aus dem Brenner in den äußeren, mit ten mit integrierter Zeitautomatik erfolgen nur etwa ein bis Schutzgas gefüllten Hüllkolben aus und färben ihn schwarz. drei Zyklen pro Tag. Elektronische Vorschaltgeräte von Philips Visuell geht mit der Schwärzung des Hüllkolbens ein drasti(HID-PVC, HID-DV) detektieren das durch die Lampenaltescher Lichtstromrückgang einher – und zwar so lange, bis die rung hervorgerufene Überschreiten der Brennspannung und Lampe schließlich mit bläulicher Lichtfarbe nur noch schwach schalten sich ggf. automatisch ab. Die Lampe wird erst dann glimmt oder flackert (Glimmentladung statt Bogenentladung). wieder gezündet, wenn zuvor die Netzspannung zumindest Oftmals bildet sich eine Glimmentladung im äußeren Hüllkolkurzzeitig unterbrochen worden ist (z. B. beim abendlichen ben aus, die das Leuchtmittel sehr stark aufheizt und u.U. die Ausschalten der Beleuchtungsanlage). Leuchtenkomponenten überhitzt. Dies Fazit kann erhebliche Die moderne Innenbeleuchtung verlangt nach immer kleineSchäden an der ren und leistungsfähigeren Entladungslampen. EntwicklunLeuchte selbst und in gen wie die CDM-Elite-Lampen von Philips oder die HCIder LeuchtenperiPowerball-Lampen von Osram belegen diesen Trend. Bei pherie anrichten. Metallhalogendampf-Lampen geht die Leistungssteigerung Bild 1 veranschaubzw. die Miniaturisierung der Leuchtmittel jedoch fast licht die verschiedeimmer mit einer Erhöhung des Betriebsdrucks im Lampennen Stadien der brenner einher. Das vergrößert sowohl die Anfälligkeit der Lampenschwärzung. Leuchtmittel gegenüber Überspannungen als auch das Risiko Bemerkt man eines problematischer Effekte am Ende der Lebensdauer. Aus dieder Stadien, so ist die sem Grund lassen sich moderne Entladungslampen nur dann Leuchte unverzügmit ausreichender Sicherheit betreiben, wenn Leuchtenbauer lich abzuschalten thermisch hoch belastbare Komponenten bei der Leuchtenund das Leuchtmittel konstruktion verwenden und die Grundlagen der professiozu wechseln. Bild 2: SDW-TG Leuchtmittel nach 8000 Bei SDW-T- bzw. Betriebsstunden (re.) und nach 14000 h (li.): nellen Lichtanlagenwartung sicher beherrscht werden. SDW-TG-Leuchtmit- Oberhalb von 10000 Betriebsstunden verän- Durch einen Lampenbetrieb am elektronischen Vorschaltgerät mit Abschaltautomatik, der die Gruppenwechselintervalteln (Hochdruck- dert sich die Lichtfarbe ins Gelbliche und Natriumdampflam- die Farbwiedergabe geht zurück – ein Grup- le gegenüber konventionellem Betrieb um bis zu 30% verlängert, lassen sich zwar die Sicherheitsrisiken durch manpe) sinkt ab etwa penwechsel der Leuchtmittel nach 10000 gelnde Fachkenntnisse bei der Lichtanlagenwartung reduzie10 000 Betriebsstun- Betriebsstunden ist daher neben kommerden der Brenner- ziellen und sicherheitstechnischen Aspekten ren, aber nicht völlig verhindern. n druck, und zwar auch aus optischen Gründen zu empfehlen 110 de 20/2005