Blickwinkel 2/2016 - Bund Länder und Gemeinden Hamburg

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Blickwinkel 2/2016 - Bund Länder und Gemeinden Hamburg
BETRIEBSGRUPPE
BEZIRKSAMT
HAMBURG-NORD
Im Blickwinkel
02/2016
Liebe Leserin, lieber Leser,
mit dem Schriftzug „Kein Fußball den Faschisten“ auf den Trikots sind die Profifußballer des FC St.
Pauli am vergangenen Freitag zu ihrem Heimspiel gegen die Mannschaft aus Leipzig aufgelaufen. Dies
war der Abschluss einer Reihe von Aktionen, die der Fanladen St. Pauli anlässlich des Internationalen
Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Januar initiiert hat. Angesichts der gerade
verhallten unsäglichen Äußerungen der AfD-Vorsitzenden Frauke Petry im Zusammenhang mit der
Debatte um den Zuzug von Flüchtlingen (Stichwort: Einsatz von Waffen zur Grenzsicherung) finde ich
diese Aktion mehr als angebracht und möchte ganz zusammenhanglos einen Spruch zitieren, den ich
kürzlich auf Facebook fand: „Natürlich gibt es bei PEGIDA nicht nur Nazis. Auch die deutsche Tradition mitzulaufen und hinterher nichts gewusst zu haben wird gepflegt.“ Mir wird übel bei dem Gedanken, dass die AfD bei Wahlumfragen hinter CDU und SPD momentan die stärkste Kraft ist. Merken die
Leute eigentlich noch irgendetwas?
Sie dürfen diesen Text ruhig schlecht finden, wenn Sie wollen. Der Ministerpräsident des Freistaates
Bayern, Horst Seehofer, hat die Bundesrepublik gerade als eine Art Unrechtsregime bezeichnet und
auf die darauf entstandene Empörung geantwortet, er äußere seine Meinung, und da brauche niemand etwas zu interpretieren. Das nehme ich mir jetzt hier auch heraus.
Sehr gerne habe ich unserem Kollegen Ronnie Peplow zugehört, als er im Rahmen unserer aktiven
Mittagspause am 27. Januar seine Gedanken zu den Themen Flucht und Vertreibung vorgetragen
hat, die er dankenswerter Weise für diesen Blickwinkel ebenso verschriftlicht hat wie eine Besprechung des Buches „Die Verjagten“ des polnischen Historikers Jan M. Piskorski, das ihm als Grundlage
für diese Gedanken gedient hat. Ich finde Ronnie Peplows Besonnenheit wohltuend in der heutigen
Zeit.
Zu einem Ärgernis im dienstlichen Rahmen sind die Bestellungen von Büro- und anderem Material
geworden. Diesem Problem widmet sich ein Beitrag der ver.di Betriebsgruppe in diesem Blickwinkel.
Sie finden außerdem einen Veranstaltungstipp zum Thema „Arbeitszeugnisse“ (nicht zu verwechseln
mit Beurteilungen), einen Hinweis auf die neue Beratungsstelle „Perspektive Arbeit & Gesundheit“,
und einiges mehr.
Ihnen wünsche ich viel Spaß bei der Lektüre und dem FC St. Pauli, dass er das Spiel gegen Leipzig gewonnen haben wird.
Stefan Wiarda
N/PR
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Tag des Gedenkens, 27. Januar 2016
Verjagt, geflüchtet, vertrieben: Zwangsmigration in Europa
von Ronnie M. Peplow, N/SR 18
„Die Europäer vergessen allzu leicht, dass die Erfahrung erzwungener
Flucht in großem Umfang etwas ursprünglich Europäisches ist - und
ebenso sind es die Kamine von Auschwitz und die Gulags im sibirischen Schnee. Allzu leicht vergessen sie, dass erst vor wenigen Jahrzehnten Armeen und Banden durch Europa zogen und nichts als Ruinen, rauchende Trümmer und ein Heer vergewaltigter und gequälter
Frauen zurückließen. Sie vergessen auch, dass „noch 1959 Tausende
Menschen in Europa in Lagern vor sich hin vegetierten“. Sie vergessen, dass alleine zwischen dem Ausbruch des Ersten und dem Ende
des Zweiten Weltkriegs und der Lösung der mit diesen Kriegen verbundenen Flüchtlingsprobleme, also im Zeitraum zwischen 1914 und
ungefähr 1960, rund 75 Millionen Europäer Opfer von Deportationen,
Evakuierungen, Flucht und Vertreibung waren. Diese Opfer waren unsere Eltern, unsere Großeltern und unsere Urgroßeltern.“
So schreibt der polnische Historiker Jan M. Piskorski in der Einleitung zu seinem Buch „Die Verjagten“.
Vor dem Hintergrund der Geschichte lässt sich keine klare Definition von Flüchtlingsbewegungen
ausarbeiten. Es gibt zahlreiche Gründe für Zwangsmigration. Die Lage ist leider kompliziert, stellt der
Jan Piskorski fest. Der Begriff Zwangsmigration soll daher verschiedene Arten von Flucht bezeichnen:
Umsiedlungsaktionen, Flucht aus religiösen, wirtschaftlichen, politischen Gründen oder vor einer näher rückenden Kriegsfront.
Während es in Europa schon immer Wander- und Migrationsbewegungen gegeben hat, wird das
Wort Flüchtling in seiner heutigen Bedeutung erst gegen Ende
des 19. Jahrhunderts verwendet. Migranten wurden erst in der
Zeit der Nationalstaaten zu unwillkommenen Flüchtlingen, die
eine wirtschaftliche und nationale Bedrohung darstellen.
Das 20. Jahrhundert nimmt einen besonderen Platz in der Geschichte der Zwangsmigration ein, was weniger mit der Zahl der
Flüchtlinge zu tun hat, als mit der negativen Einstellung gegenüber ethnischen Minderheiten und der Nationalisierung der Bürgerrechte. Besonders gefährlich wird
diese Haltung in Verbindung mit den gewaltigen technischen, organisatorischen und mobilisierenden
Möglichkeiten der modernen Staaten. Diese ermöglichten es, große Menschenmassen zu bewegen
und damit die homogenisierenden (vereinheitlichenden) nationalen Absichten umzusetzen.
Zwischen der Entstehung und Festigung der „homogenen“ (einheitlich) europäischen Staatsgefüge
und der „modernen“ Abart der ethnischen Säuberung besteht ein Zusammenhang:
Die Idee eines Nationalstaates, in dem Homogenität (Einheit), seiner Bürger hinsichtlich Herkunft,
Rasse, Religion und räumlicher Zugehörigkeit herrscht, ist eine moderne Fiktion, die wenig zur realen
Situation zu Beginn des letzten Jahrhunderts in Europa passte. Umsiedlungen wie z.B. an der osteuropäischen Grenze (deutsche Siedler zurück aus Polen und Russland, Polen raus aus dem deutschen
Reich) oder in den dreißiger Jahren in Norditalien (Süd-Tirol) waren die logische Folge.
Nationalismus ist das Gegenbild zu Heterogenität, zu Vielfalt, wie wir es heute nennen. Homogenität
bedeutet, andere auszugrenzen. DIE gehören nicht dazu!
Mir scheint, wir können es uns nicht leisten, in einer ökonomisch globalisierten Welt die Menschlichkeit auf UNS, auf Deutschland, auf Europa zu beschränken.
3
Die Anderen, die Fremden, die Flüchtlinge werden von uns
zu dem gemacht, was sie sind: Menschen ohne Anspruch
auf Heimat, auf stabile Lebensverhältnisse.
Die 100 Millionen Menschen auf der Flucht, die das UNHCR im letzten Jahr gezählt hat, verbindet der Verlust ihrer Lebensgrundlagen, ansonsten sind sie sehr verschiedene Menschen, nicht besser oder schlechter als alle anderen.
In der Masse, in den elenden Trecks, die bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts durch Europa oder in
seiner Peripherie entlang zogen, in den Flüchtlingswellen von denen wir heute sprechen, verschwindet das Individuum, wird namenlos, besitzlos, rechtlos. Hat schon alles verloren. Das beunruhigt und
ängstigt Menschen, die in warmen Häusern und Wohnungen sitzen.
Und es gibt die unselige Tradition, die Verjagten selbst für ihr Schicksal verantwortlich zu machen.
Jan Piskorski blickt in seinem Buch auf den Balkan, dorthin, wo aus dem dritten Balkankrieg der erste
Weltkrieg wurde, dorthin, wo in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts in Srebenizka und Sarajewo sich die überwunden geglaubt Katastrophe der ethnischen Säuberung mitten in Europa wiederholte. Der „Balkan“ war die Region, an der sich Okzident und Orient mischten, er war heterogen:
ethnisch, religiös, politisch. Die vom Osmanischen Reich geerbte Vielfalt, passte (zu Beginn des 20
Jahrhunderts) nicht zur modernen westeuropäischen Idee des homogenen Staatsgefüges. Dort lebten z.T. seit Generationen christliche Türken, muslimische Spanier, orthodoxe Griechen, Juden jeder
regionalen Herkunft, Montenegriner, Serben und viele andere mehr zusammen.
Auch die Vernichtung der Armenier hat neben vielen anderen Ursachen ihren Grund in der Idee einer
ethnisch sauberen Region im türkisch-russischen Grenzgebiet.
Und so setzt sich die Reihe der Verjagungen fort, bei der der Tod der Fliehenden und Deportierten
immer billigend in Kauf genommen wurde.
Bis hin zu den Gräueln von Auschwitz, wo jene, deren Flucht nicht erfolgreich war, die irgendwo zwischen Warschau und Lissabon der Gestapo in die Hände fielen, systematisch vernichtet wurden.
Womit das Elend des Verjagens aber nicht zu Ende war.
Denn nun waren auch die Deutschen auf der Flucht. Vor den Bomben
der Alliierten. Vor der roten Armee.
Flüchtend aus Litauen, Lettland, Ostpreußen, Polen, Ungarn. Flüchtend aus zerstörten Städten, aus Dresden, aus Hamburg.
„Nach den Bombennächten 1943, die meine Großmutter mit ihrer gelähmten Mutter und ihrer fünfjährigen Tochter, meiner Mutter, im Luftschutzkeller überlebte, flohen die drei nach Mecklenburg.
Von dort flohen die drei Frauen 1944 wieder zurück nach Westen und kehrten in eine Trümmerwüste
zurück.
Meine inzwischen fast achtzigjährige Mutter schreckt noch
heute bei jedem Knall zusammen, hat Albträume und ihre
Traumatisierung nie therapeutisch verarbeitet.
So wird es in fast allen Familien hier sein: das böse Erbe von
Krieg und Flucht tragen wir alle in uns. Wir sollten diesen
Schrecken angesichts der Menschen, die jetzt verjagt werden
und zu uns kommen, nicht vergessen. Wir sollten es nicht vergessen, auch weil wir das Glück haben, in unserem Land seit
über sechzig Jahren in Frieden zu leben.“
Bilder:
http://www.kloster-esterwegen.de/Auschwitz-Gedenktag.jpg
http://2.bp.blogspot.com/o1ldp1MNfIA/VV3D5CBzRSI/AAAAAAAABJw/TJgNECgmzlk/s1600/Fl%25C3%25BCchtlingstreck%252C%2BJanuar%2B1945.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/25/384bg-b17s.jpg
4
Die schöne neue Welt der Bestellungen oder
Wann macht das Bestellen wieder Spaß?
Eure ver.di Betriebsgruppe
Früher war ja bekanntlich alles einfacher – das Leben generell und auch das Arbeiten in der Verwaltung. Vor allem
aber machte das Bestellen von Arbeitsmaterialien noch
Spaß! Aber Arbeit soll ja auch nicht unbedingt Spaß machen…
Jetzt ist alles ganz anders – ganz neu und nun auch alles im
rechtlich korrekten Rahmen! Rechtlich korrekt wollen wir ja
auch alle handeln, das ist nicht das Thema. Aber die Erledigung der Arbeit soll auch nicht durch fehlendes Material behindert werden.
Mal fehlen Druckerpatronen und stehen nicht mühelos wieder gefüllt zur Verfügung. Es kommt zu
Arbeitsverzögerungen und Arbeitshindernissen. Dann klappt es nicht mit der Lieferung von Büro- und
anderem Arbeitsmaterial. Die Geschäftszimmerkolleginnen und –kollegen sind inzwischen sehr findig
im Ausgleichen von Engpässen.
Jeder Arbeitsbereich hat ja so seine speziellen Erfordernisse und Bedürfnisse, die mit dem neuen Bestellwesen noch nicht so richtig gut laufen. Das macht mürbe und nervt! Eigentlich könnte man sich
ja zurücklehnen und cool bleiben nach dem Motto: „ Wenn mein Arbeitgeber mir die Arbeitsmittel
nicht ordentlich zur Verfügung stellt, kann ich halt nicht ordnungsgemäß und zeitnah arbeiten.“ Aber
so sind die Kolleginnen und Kollegen nicht! Sie haben die Bürgerinnen und Bürger zu bedienen und
das wollen sie auch gut machen. Und wenn dann der Drucker
streikt, dann geht das auf den Wecker!
In der letzten ver.di-Betriebsgruppe wurde heiß diskutiert und
die Idee eines kleinen Material-Austausches vor der Kantine oder
im Innenhof geboren:
„Ich habe hier eine rote HP-Patrone im Angebot, Seriennummer
88 XL Magenta, und tausche gegen zehn blaue Kugelschreiber
und 30 DIN A4-Umschläge, selbstklebend mit Fenster.“ Und die
HP-Patrone steckt dann in der Innentasche eines ÜbergangsMantels…
Alle Sesamstraßen-Fans werden sich noch an „Schlemihl“ erinnern.
„Psst, hey du – wer? – ja, du – willst du vielleicht eine gelbe HP-Patrone haben…“
Oder wir sausen mit dem USB-Stick zum nächsten Drogeriemarkt und lassen dort ausdrucken…
Vielleicht gibt es ja bei den findigen Kolleginnen und Kollegen noch andere Ideen, die schöne neue
digitale Welt weiter zu beleben – damit auch die Bestellungen wieder Spaß machen.
Bild:
http://t1.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcS1dMD_GxAXIJMT80209RamxnI3LqbZKYnylW-d1VONU6Sw60HWXaQEgA
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Helden des Alltags
von Andreas Pump, Fachamt IT-Angelegenheiten der Bezirksverwaltung (N/ITB)
Viele Menschen arbeiten jeden Tag fleißig und gewissenhaft. Viele haben auch sehr anstrengende
Berufe, die eine hohe Verantwortung erfordern. Und viele müssen sich mit Widrigkeiten auseinandersetzen, für die sie nichts können und trotzdem dafür beschimpft werden. Also eine Situation, die
vielen Kolleginnen und Kollegen aus unserem Bezirksamt aus ihrer täglichen Arbeit bekannt vorkommt.
Heute möchte ich jedoch über eine Berufsgruppe
schreiben, die ich immer wieder bewundere:
Busfahrerinnen und Busfahrer im HVV. Es ist
doch unglaublich, was von denen erwartet wird.
Einen riesigen Bus sicher durch den Stadtverkehr
bringen. Immer damit rechnen, dass andere Verkehrsteilnehmer unterschätzen, wie sich so ein
Bus fährt. Autofahrer, die überholen und dann
beim Einfädeln den Bus schneiden oder gleich
Busspuren überqueren und regelmäßig Unfälle
provozieren. Fahrradfahrer, die manchmal ohne
ein Gespür von Verkehrsregeln so schnell wie möglich irgendwohin müssen. Fußgänger, die sich beim
Gehen hauptsächlich mit ihrem Smartphone beschäftigen, gerne natürlich noch unterstützt von lauter Musik, so dass auch mögliches Hupen nicht mehr viel bewirken kann.
Den ganzen Tag fahren sie gegen die Uhr, denn Fahrgäste können sich schon bei Verspätungen von
einer Minute aufregen und dafür den Busfahrer verantwortlich machen. Der hat vielleicht wegen eines Unfalls vor ihm länger warten müssen. Oder ein Fahrgast hat nur 100 Euro-Scheine dabei und
versteht überhaupt nicht, dass man damit kein 1,50 Euro-Ticket bezahlen kann.
Busfahrer sollen auch immer freundlich sein und immer noch
auf jemanden warten, der sich nur etwas verspätet. Was zur
Folge hat, dass an der nächsten Station wieder einer meckern
kann, dass der Bus schon wieder eine Minute verspätet ist.
Schlimm finde ich, dass die Busfahrer seit einiger Zeit nicht
nur sicher fahren müssen, Tickets verkaufen, einen reibungslosen Ablauf des Ein- und Ausstiegs sicherstellen müssen,
sondern auch noch jeden Fahrausweis kontrollieren müssen. Jeder weiß, dass das total lächerlich ist,
denn erkennen kann man beim Vorbeilaufen gar nichts. Schlimm ist nur, dass die Busfahrer so tun
müssen, als ob sie etwas kontrollieren. Außerdem staut es sich jetzt häufiger, weil es natürlich länger
dauert, bis alle im Bus sind. Zum Glück halten sich nicht alle Fahrer daran und öffnen dann manchmal
auch die anderen Türen.
Was mir auch auffällt und was mich jedes Mal besorgt, ist, dass alte Menschen, die kaum sicher geradeaus laufen können, neben ihrem Stock in der rechten Hand in der linken ihre Monatskarte halten. Und zwar so, dass jetzt jeder sehen kann, wo sie ihr Portemonnaie tragen. Hat eigentlich schon
mal jemand untersucht, ob es eine Korrelation zwischen der Vorzeigepraxis und Handtaschendiebstählen gibt? Ich bin immer froh, wenn die Leute endlich sitzen. Schon öfter habe ich jedenfalls vorher stützend eingreifen müssen.
Die Busfahrerinnen und Busfahrer sind meine Helden des Alltags. Danke und allzeit gute Fahrt!
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Das Redaktionsteam macht auf ein neues Modellprojekt zum Thema
Arbeit und Gesundheit aufmerksam
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
am 15. Januar 2016 hat die Anlaufstelle „Perspektive Arbeit & Gesundheit“
(PAG) in der Schanzenstraße 75 ihre Eröffnung gefeiert. Damit steht nun das
Beratungsangebot für Beschäftigte und Betriebe zum Thema psychische Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit zur Verfügung.
Die Senatorin Prüfer-Storcks hielt die Eröffnungsrede, in der sie die Aufgabe
und besondere Rolle der neuen Anlaufstelle vor dem Hintergrund einer Zunahme von arbeitsbedingten psychischen (Fehl)Belastungen und der damit einhergehenden steigenden Anzahl von Arbeitsunfähigkeitstagen und Frühverrentungen, hervorhob. Sie wies darauf hin,
dass mit der Einrichtung der PAG die Stadt Hamburg ein bundesweit einmaliges Angebot schafft, das
neben der vertraulichen und kostenlosen Beratung für Betroffene auch Hilfestellung für eine systematische Herangehensweise bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben zur Vorbeugung in den
Betrieben bietet.
Uns ist es wichtig, dass wir uns als Angebot für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für Betriebsund Personalräte, aber ebenso als Anlaufstelle für betriebliche Arbeitsschutzakteure, für Führungskräfte und Arbeitgeber verstehen.
Der Verein Arbeit & Gesundheit e.V. verfügt über viele Jahre Erfahrung in diesem Handlungsfeld und
freut sich darüber, dass dem vorhandenen Beratungsbedarf bezogen auf psychische
(Fehl)Belastungen auf allen diesen Ebenen in Zukunft besser entsprochen werden kann.
Wir freuen uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen. Weitere Informationen finden Sie auf unserer
Website unter:
www.pag-hamburg.org oder perspektive.arbeitundgesundheit.de
Herzliche Grüße
Michael Gümbel
PAG - Perspektive Arbeit & Gesundheit
Anlaufstelle für Beschäftigte und Betriebe Tel. 040/439 28 07 www.pag-hamburg.org
Beratungsstelle Arbeit & Gesundheit
Tel. 040/439 28 58
www.arbeitundgesundheit.de
Bild: http://www.leadion.de/wp-content/uploads/2011/07/gesundheit_mensch.jpg
Was gibt´s sonst noch Neues?
Der Jugendpsychologische und –psychiatrische r Dienst, kurz JPPD (offiziell: N/JA – Z 2) hat eine neue
(‚alte‘ von 2008 - 2010) Kollegin zu vermelden:
Seit 1.1.16 ist Imke Achtmann hier wieder tätig.
Wir freuen uns mit den Kolleginnen und Kollegen.
Das Redaktionsteam bittet die Leserinnen und Leser um Beiträge für diese Rubrik.
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"Willkommen auf Deutsch" am 18.02. um 19 Uhr
Was passiert, wenn in der Nachbarschaft plötzlich Asylbewerber einziehen? Wenn
Menschen aufeinander treffen, die sich fremd sind, die nicht einmal miteinander
reden können?
Der Film "Willkommen auf Deutsch" beobachtet die Entwicklung am Beispiel zweier Gemeinden im Landkreis Harburg, deren Bewohner stellvertretend für 82 Millionen Deutsche stehen. Im Landkreis Harburg lebt eine eher bürgerliche Mitte
Westdeutschlands: Zwischen der Lüneburger Heide und nahe Hamburg leben hier 240.000 Einwohner.
Der Dokumentarfilm setzt bei den deutschen Nachbarn an, bei ihren Sorgen und Vorurteilen. Er begleitet über einen Zeitraum von fast einem Jahr Flüchtlinge, Anwohner und den Bereichsleiter der
überlasteten Verwaltung und beschreibt die kleinen und großen Konflikte, die dabei aufbrechen.
Die Kolleg/innen von ver.di haben den Filmabend organisiert und nicht nur das: der Filmemacher
Hauke Wendler wird mit dabei sein.
Elvisa Kantarević, Leiterin der Fachstelle Migration und Vielfalt bei Arbeit und Leben Hamburg
DGB/VHS e. V., wird im Gespräch mit ihm und dem Publikum den Film im Anschluss diskutieren.
"Willkommen auf Deutsch"
von Hauke Wendler und Carsten Rau
am Donnerstag, 18. Februar
um 19 Uhr im
Besenbinderhof 60, Raum St. Georg, 9. Etage
Anmeldungen bitte unter [email protected]
Katja Karger
Vorsitzende DGB-Hamburg
Bild: http://www.russland.ru/wp-content/uploads/2014/01/filmnight.jpg
Einladung - Abendveranstaltung Arbeitsrecht
„Das Arbeitszeugnis“
Arbeitszeugnisse sind unverzichtbare Dokumente für die die weitere berufliche Entwicklung Welchen Anspruch haben Arbeitnehmer/-innen gegenüber ihrem Arbeitgeber? Wie soll ein Arbeitszeugnis idealerweise
aussehen? Welche Inhalte und Formulierungen sind sinnvoll und notwendig, welche verdeckten Hinweise kann es geben? Können bestimmte
Inhalte und Formulierungen auch gegen den Willen des Arbeitgebers
durchgesetzt werden?
Seminarort:
Gewerkschaftshaus, Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg
Zielgruppe: aktive und interessierte ver.di-Mitglieder
25. Februar
18:00 – 20:30 Uhr Anmeldungen bitte unter: bildung.info-verdi.de
Nr.: 1656/16
Bild: https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcR5JT-UDpV9U999r6_jHszMzylzOd0WCo5sQMhOQCZtATyZQWQ1R
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Buchbesprechung
Bei der Vorbereitung auf den Tag des Gedenkens bin ich auf das Buch von
Jan M. Piskorski gestoßen. Der Autor ist Historiker und befasst sich seit langem mit dem Thema Zwangsmigration und Flucht. Nach Gastprofessuren in
Mainz, Halle und Osnabrück lehrt er heute vergleichende Geschichte Europas in Stettin.
Die Verjagten ist kein literarisches Werk und keine einfache Lektüre.
Piskorski hat für sein Buch unzählige Quellen ausgewertet, viele persönliche Berichte gelesen und sie in seinem Text verarbeitet. Die Stimmen der
Verjagten aus ganz Europa und zahlreiche Fotos machen das Buch anschaulich. Die historischen Fakten nehmen Gestalt an. Gleich auf der ersten Seite
mache ich als Leser Bekanntschaft mit der Familiengeschichte des Verlegers von Jan Piskorski und lerne die Bedeutung der Schlüssel kennen, die
Menschen auf der Flucht mitnehmen und über Jahre aufbewahren. Natürlich spielt auch Piskorskis
eigene Familie eine Rolle. Dieser persönliche Hintergrund ist bei der Lektüre immer spürbar und als
Leser kann ich mir vorstellen, dass diese eigene Geschichte eine wichtige Motivation für den Wissenschaftler ist, sich so intensiv und anschaulich mit dem schweren Thema zu beschäftigen. Polen, das
Herkunftsland des Autors, hat im 20. Jahrhundert immer wieder im Zentrum von Zwangsmigration,
Krieg und Massenvernichtung in Europa gestanden.
Piskorski beginnt seine Erzählungen in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg und erläutert zum Teil vorausgegangene Ereignisse. Dann legt er den Schwerpunkt seiner Untersuchung auf die Zeit zwischen
Ausbruch des zweiten Weltkrieges bis in den ersten Jahren nach Kriegsende. In einem Postskriptum
von etwa 20 Seiten macht er einen Sprung in die neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts,
nach Jugoslawien, jener Region Europas, in der schon der erste Weltkrieg begann. Die Botschaft seines Buches erreicht damit die jüngste Vergangenheit Europas. Zwangsmigration und Flucht sind keine Erscheinungen, die in ferner Vergangenheit liegen oder nur woanders stattfinden. Europa selbst
ist in den letzten 150 Jahren immer Schauplatz von Zwangsmigration gewesen. Heute ist Europa ein
sicherer Zufluchtsort für Millionen von Menschen aus dem Nahen Osten und Afrika.
Mich hat an dem Buch der Detailreichtum und die große Übersicht, mit der Jan Piskorski von den vielen verschiedenen Verjagungen in ganz Europa berichtet, angesprochen. Er konzentriert sich nicht
auf eine Gruppe, sondern versucht einen Überblick zu geben. Die Anzahl der Zwangsmigrationen ist
erschreckend. Durch die vielen kleinen Geschichten bringt der Autor dem Leser aber einzelne Menschen nahe, die Geflüchteten bleiben so nicht anonym. Diesen sensiblen humanen Blick wünsche ich
mir auch auf die heutige Situation. Das Buch von Jan Piskorski leistet einen wichtigen Beitrag dazu.
Jan M. Piskorski: Die Verjagten. Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts.
München, Siedler, 2013. 430 Seiten (davon 80 Seiten Anhang) Euro 24,99
Bild: http://ecx.images-amazon.com/images/I/51NtPvCORpL._SX311_BO1,204,203,200_.jpg
Was lesen Sie gerade?
Auf welches Buch möchten Sie die „Blickwinkel“ Leser aufmerksam machen?
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9
Die
- Betriebsgruppe
Nächste Betriebsgruppensitzung am:
Mittwoch, 17. Februar 2016 um 16:00 Uhr, Raum 217
Wir laden einmal im Monat zur Betriebsgruppensitzung ein, an der alle ver.di Mitglieder teilnehmen
können. Zum Schnuppern sind auch Nicht-mitglieder herzlich willkommen. Es besteht hier immer die
Möglichkeit, sich auch neben der offiziellen Tagesordnung auszutauschen. Fast immer sind auch Personalratsmitglieder anwesend.
Treffpunkt ist üblicherweise der dritte Mittwoch im Monat von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr im Bezirksamt Hamburg-Nord in der Kümmellstraße. Der genaue Treffpunkt und die Themen werden in dieser
Zeitung vorher bekannt gegeben.
Tagesordnung:
TOP 1: Bericht aus der Fachbereichsvorstandssitzung am 26.01.2016
TOP 2: Blickwinkel
TOP 3: Verschiedenes
 Was gibt es Neues aus den Dienststellen
 8.März Intern. Frauentag- Verteilung Rosen?
 Betriebsgruppe in Bewegung am 20.04.
10
Das Redaktionsteam
Kerstin Alli, N/PR: [email protected]
Annelie Schmidt, N/PR-G: [email protected]
Andreas Pump, N/ITB: [email protected]
Leserbriefe und Beiträge nehmen wir gerne per E-Mail entgegen!
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 07.03.2016
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Diese E-Mail-Zeitung ist eine Mail der ver.di Betriebsgruppe des Bezirksamtes Hamburg-Nord.
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