Otto-Hahn-Gymnasium Marktredwitz - Eco-Startup - MINT-EC

Erste Schritte in der Wirtschaftswelt
Die Schüler der P-Seminare Wirtschaft und Chemie am Otto-Hahn-Gymnasium möchten mit ihren Ideen groß rauskommen. Wie,
das zeigen ihnen ein Unternehmensberater und die Projektleiterin des Münchner Flughafens.
Stühle verbindet eine wichtige Tatsache miteinander: Man kann auf ihnen sitzen. Doch wie genau sie aussehen, ob sie aus Holz
oder Metall gefertigt, bunt oder unifarben sind, oder ob sie eine Funktion für Behinderte bereitstellen, das liegt am Hersteller und
der Firma, die sie produziert. Zu eben solchen Geschäftsführern möchten die Schüler der P-Seminare Wirtschaft und Chemie der Q
11 am Marktredwitzer Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) werden.
In den nächsten zwei Wochen begleitet sie das Unternehmensgründer-Planspiel "EcoStartup", als Grundlage für die kommenden
eineinhalb Jahre. In denen möchten die beiden Lehrer Johannes Wällisch und Nicola Hüttel das bereits seit mehreren Jahren
erfolgreich am OHG laufende Projekt "HoriZONTec" auch auf die Oberstufe übertragen. Doch was hat das alles mit den Stühlen zu
tun?
Bevor die angehenden Abiturienten und ihre Betreuer in die heiße Phase der P-Seminare eintreten, dürfen sie ihre ersten
Erfahrungen mit dem Planspiel sammeln. "Wir haben uns bewusst dafür entschieden, ein anderes Produkt, in diesem Fall einen
Stuhl, für das Planspiel zu verwenden", sagt der Chemielehrer Johannes Wällisch, der maßgeblich für den Erfolg der
Marktredwitzer Schüler mit Waschmittel-Forschung bei "HoriZONTec" verantwortlich ist.
Zu Beginn der Kick-Off-Veranstaltung machten sich die Schüler Gedanken darüber, in welche Richtung sie ihr Produkt entwickeln
möchten. Dabei warteten die Schüler mit ausgefallenen Ideen auf und schlugen selbst vor, alte und ausrangierte Schulstühle neu
aufzupolstern, umzugestalten und sie dann weiterzuverkaufen.
Ohne Businessplan kann jedoch kein Unternehmen bestehen. Aus diesem Grund konnten die Projektverantwortlichen den
Münchner Unternehmensberater Thomas Northoff für einen Vortrag gewinnen. Er legte den Schülern am Dienstag dar, wie man
eine Idee entwickelt, umsetzt und dabei auch auf die wichtigsten Punkte eines Businessplanes eingeht.
Ob sich diese Idee auszahlt, das stellt sich in zwei Wochen heraus. Bis dahin simuliert ein Computerprogramm die Entwicklung der
Produkte der Marktredwitzer Gymnasiasten auf dem Markt. "Was ihr in der Simulation macht, passiert im wirklichen Leben auch
so", sagte Thomas Northoff.
In zwei Wochen wird es ernst, und die Schüler bekommen die Ergebnisse ihres fiktiven Unternehmens mitgeteilt. Erst dann beginnt
die eigentliche Projektarbeit der Schüler in ihren Seminaren.
Bei "HoriZONTec" dreht sich am OHG seit langem alles um ein selbst hergestelltes Waschmittel mit Wirkbeschleuniger. In den
vergangenen Schuljahren haben die Schüler der Mittelstufe herausgefunden, dass das stark eisenhaltige Wasser der Luisenquelle
in Bad Alexandersbad das Waschmittel schneller reagieren lässt und dadurch beim Waschen hilft.
Im Rahmen eines "Milestone-Matchings" - eines Projektplanes, bei dem verschiedene Stellen unabhängig voneinander an
verschiedenen Elementen eines Projekts arbeiten - hat Johann Wällisch bereits einen Zeitplan ausgearbeitet. Hilfe hat er sich
dabei von Julia Schmidt, der Projektleiterin des Flughafens München geholt.
"Jede Fachschaft arbeitet für sich und macht tolle Sachen, warum sollte man die Kräfte nicht einmal bündeln und ein großes, tolles
Projekt starten?", fragte sie in den Raum. Sie stellte den Schülern vor, wie die Projektplanung bei einem großen Unternehmen
abläuft, und wie man die Erkenntnisse auch im Kleinen anwenden kann. Während die Teilnehmer des Chemie-Seminars nun
zunächst Grundlagenforschung betreiben und bis Februar mit einer Produktidee aufwarten wollen, kümmern sich die Schüler aus
dem Wirtschafts-Seminar um die Unternehmensgründung und die Realisierung des Projekts, sodass im Juli ein fertiges Produkt
der Öffentlichkeit präsentiert werden kann.
Mittelstufe forscht
Obwohl die Projektseminare Wirtschaft und Chemie der Q 11 unter dem Dach von "HoriZONTec" laufen, geht auch die Arbeit in der
Mittelstufe weiter. Die steht in diesem Schuljahr unter dem Thema "Energie" und verbindet erneut unterschiedliche Fächer.
Christopher Michael
FRANKENPOST 08.10.2014
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