Der freie Kfz-ServiceMarkt 2015

Transcrição

Der freie Kfz-ServiceMarkt 2015
-Sonderheft
Der freie
Kfz-ServiceMarkt
2015
Für den gesamten Werkstattmarkt – über 41.000 Exemplare
Wohin tendiert der Kfz-Servicemarkt?
Strategien für das Aftermarket-Geschäft
Designschutz, die nicht endende Story
Qualität allein ist hier nicht genug
ARBEITEN.
LERNEN.
INFORMIEREN.
VON EXPERTEN FÜR EXPERTEN
Hotline 0800 1 753-333
Mo – Fr 8:00 – 17:00
www.repxpert.de
REPXPERT – eine Marke von Schaeffler Automotive Aftermarket.
Unser Service-Portal bietet alles, was die tägliche
Arbeit von Werkstattprofis noch einfacher macht.
Mein Partner
mit der kalten
Schnauze
Husky Klimaservicegeräte
von Hella Gutmann
medienformer.de
Da s ga nze
K lima s erv
ice P rogra mm
gibt’s h ier:
Die Klimaservicegeräte von Hella Gutmann Solutions gehorchen aufs Wort und machen den Klimacheck an sämtlichen
Fahrzeugen inklusive Elektro- und Hybridfahrzeugen zum
Spaziergang. Außerdem sind Huskys besonders pflegeleicht:
Der Klimaservice läuft dank nutzerfreundlichem Bedien-
HELLA GUTMANN SOLUTIONS GMBH
Am Krebsbach 2, 79241 Ihringen
Tel.: 07668-99 00-886
E-Mail: [email protected]
klima.hella-gutmann.com
hella-nussbaum.com
konzept quasi von allein: Fahrzeug auswählen und Anschlüsse
koppeln – fertig. Ihre Mitarbeiter werden sich freuen.
Und Ihre Au� ragsbücher auch. Mehr zu den Husky Klimaservicegeräten unter klima.hella-gutmann.com
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
DerWettbewerbwirdrauer
LiebeLeserin,lieberLeser,
deutsche Autos sind so alt wie noch nie. Das durchschnittliche Auto des Bundesbürgers hat laut einer Analyse von
PwC Autofacts 8,8 Jahre auf dem Buckel, auf dem diesjährigen BBE Aftersales-Forum sprach man gar von neun
Jahren. Die Hauptgründe für das steigende Fahrzeugalter
sind einerseits die hohe technische Qualität und Zuverlässigkeit der Autos. Zudem greifen die Menschen im Zuge
der Finanzkrisen von 2008 bis 2013 und der insgesamt
gestiegenen Preise für Neuwagen nicht mehr im gleichen
Intervall wie davor zum Neufahrzeug. Im Krisenjahr 2009
lag der Altersschnitt noch bei 8,1 Jahren, wie aus Analysen
hervor geht. Durch die mangelnde Erneuerung des Bestands ist deshalb das Durchschnittsalter des Bestandes
stark angestiegen. Zudem hat der für das automobile Aftersales-Geschäft zentrale Fahrzeugbestand in 2014 um
1,3 Prozent auf 44,4 Millionen Pkw zugelegt, was in absoluten Zahlen einem Zuwachs von über 550 000 potenziell zu
wartenden oder reparierenden Fahrzeugen entspricht. Auf
den Kfz-Servicemarkt projiziert bedeutet das, die Reparaturintensität wird zunehmen. Von dieser Entwicklung profitierten insbesondere freie Werkstätten, die ihren Marktanteil im Werkstattgeschäft im gleichen Zeitraum erhöhen
konnten. Demzufolge versuchen die Fahrzeughersteller/importeure in ihren Vertragsnetzen über Garantieverlängerungen und Service-Flatrates die Abwanderung der Kunden mit älteren Autos zu den Anbietern des freien Marktes
zu bremsen. Die freien Werkstattketten strecken ihre Fühler ins Segment der jungen Fahrzeuge aus und versuchen,
sich das Flotten-Service-/ Großkundengeschäft zu erschließen. Dabei wird ersichtlich, dass die Bedeutung des KfzAftermarktgeschäftes weiter zunehmen wird, denn der
Wettbewerb im Servicemarkt gestaltet sich dadurch nicht
einfacher. Wir haben in dieser Ausgabe die Begleitumstände des Kfz-Servicemarktes in den Fokus gestellt und zeigen
interessante sowie praxisorientierte Lösungsansätze für
das Servicegeschäft in der Kfz-Branche.
„
Der Verdrängungswettbewerb
und wachsende Anforderungen
bringen das Servicegeschäft
zunehmend unter Druck“
Jürgen Rinn (amz-Chefredakteur)
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
3
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
in ha l t
impressu m
Der freie Kfz-ServiceMarkt
Herausgeber und Verlag:
Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Postanschrift: 30130 Hannover
Adresse: Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover
Tel. 0511 8550-0
Fax 0511 8550-2600
www.schluetersche.de
www.amz.de
Redaktion:
Jürgen Rinn (Chefredaktion, V.i.S.d.P.)
Finkenstraße 2, 97264 Helmstadt
Tel. 09369 982171
Fax 09369 982172
[email protected]
Thomas Vahle (CvD)
Tel. 0511 8550-2615
[email protected]
4
3
Editorial:DerWettbewerbwirdrauer
6
WieschautesimServicemarktaus?
8
EinMarktimWandel
Frauke Rodenbostel
Tel. 0511 8550-2644
[email protected]
Joachim Töpfer
Tel. 06131 62776-17
Fax 06131 62776-20
[email protected]
12
DerAutofahrerzahltdieZeche
16
Qualitätalleinistnichtgenug
18
Qualitäts-undPaßformgarantiestehthierimFokus
20
Interview:WirfordernfairenWettbewerb
24
EsgibtschongenugKooperationen
26
DergläserneAutofahrer
30
TechnischeDatenfüralle
33
GefahrimVerzug
Anzeigenverkauf:
Christian Welc (Leitung)
Tel. 0511 8550-2643, [email protected]
36
WebbasiertesGefahrstoffmanagement
Gitta Lemke
Tel. 0511 8550-2648, [email protected]
38
PartslifeübernehmenSie
Marion Bäre
Tel. 0511 8550-2645, [email protected]
40
MitdemrichtigenERP-SystemindieZukunft
42
GesamtsystemstattInsellösung
46
Wosindsiegeblieben?
48
KommtbalddasgroßeHändlersterben?
50
MobileDirektannahme
52
AuflegenistauchkeineLösung
54
TurboExperten
55
TelematikboxhochimKurs
56
DerWegistdasZiel
58
Synergieeffektefreigesetzt
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
Peter Rodenbüsch
Tel. 09371 9185500
Fax 09371 9185480
[email protected]
Dr. Frauke Weber
Tel. 06432 988613
Fax 06432 988614
[email protected]
Ständige redaktionelle Mitarbeiter:
Ute Kernbach (Automobil-Markt)
Hans T. Rosarius (Recht)
Kai Burkhardt
Tel. 0511 8550-2566, [email protected]
Tanja Ehlerding
Tel. 0511 8550-2647, [email protected]
Derzeit gültige Anzeigenpreisliste:
Nr. 53 vom 1. 1. 2015
Druckunterlagen:
[email protected]
Tel. 0511 8550-2625
Fax 0511 8550-2401
Leser-/Abonnement-Service:
Nadine Jerke
Tel. 0511 8550-2636
Fax 0511 8550-2405
[email protected]
ISSN 0001-1983
Druck:
Printmedienpartner GmbH
Böcklerstraße 13, 31789 Hameln/Wangelist
354 FILIALEN
80 GESELLSCHAFTER
Das starke Netzwerk
in Deutschland
www.groupautodeutschland.de
6340 WERKSTÄTTEN
UND HANDELSPARTNER
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Deutsche Autos sind so alt wie noch nie. Das
durchschnittliche Auto des Bundesbürgers hat
rund neun Jahre auf dem Buckel. Auf den KfzServicemarkt projiziert bedeutet das, die Reparaturintensität wird zunehmen.
Foto: Archiv
WieschautesimServicemarktaus?
Aufdem16.KölnerAftersalesForumderBBEAutomotiveGmbHstandenunterdemMotto:
„DerAftermarketfürPkw-Komponenten:StrukturenundStrategieninderVeränderung“Trends,
ZukunftsperspektivenunderfolgreicheMarketingstrategienfürdenAftermarketvonmorgen
aufdemProgramm.HiereinkurzerÜberblick,wohinsichderAftermarketfürPkw-Komponenten
entwickelt.
D
as Jahr 2014 war für die KfzBranche ein insgesamt positives Jahr und schloss mit
insgesamt 3,04 Millionen
Pkw-Neuzulassungen
ab.
Das sind rund 84.000 mehr als im Jahr
zuvor. Der für das automobile AftersalesGeschäft zentrale Fahrzeugbestand hat
2014 um 1,3 Prozent auf 44,40 Millionen Pkw zugelegt, was einem Zuwachs
von über 550 000 potenziell zu wartenden oder reparierenden Fahrzeugen
entspricht. Doch trotz dieser positiven
Entwicklung gerät das Teile-, Zubehör-,
Reifen- und Servicegeschäft angesichts
des sich auf allen Ebenen verschärfenden Verdrängungswettbewerbs und
der wachsenden Anforderungen unter
Druck.
WohintendiertderAftermarketfürPkw-Komponenten?
Rund 180 Fachbesucher folgten den Ausführungen von Eckhard Brandenburg,
Senior Consultant der BBE Automotive
GmbH in Köln in seinem Auftaktvortrag,
der sich mit der Frage beschäftigte, wo
sich der Aftermarket für Pkw-Komponenten hin entwickelt. Zuerst ein paar Rahmendaten vorab: Für 2015 wird ein BIPWachstum von 2,1 prognostiziert sowie
eine leicht sinkende Arbeitslosenquote.
6
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
Die Einflussfaktoren beim ADAC-Autokostenindex laufen dagegen in eine andere
Richtung. So sind die Instandhaltungskosten (Reparaturen und Wartungen) in
2014 fast dreimal so stark gestiegen wie
die Lebenshaltungskosten.
Die Autokosten insgesamt haben sich
leicht reduziert. Beim Fahrzeugbestand
ist in den letzten Jahren ein kontinuierliches Wachstum, allein in den letzten
neun Jahren um 9,2 Prozent, zu verzeichnen, von nunmehr 44,4 Millionen Pkw.
Auch das durchschnittliche Fahrzeugalter steigt permanent an und hat 2019
den Ausführungen von Eckhard Brandenburg zu Folge bei 9,0 Jahren gelegen.
Rund Dreiviertel der Fahrzeuge des PKWBestandes sind fünf Jahre und älter. Über
61 Prozent sind sieben Jahre und älter,
also allesamt als interessantes Potential
für den IAM anzusehen.
DasGesamtmarktvolumenist
seit2011leichtrückläufig
Es lag 2013 bei 30,7 Milliarden Euro, wovon 10,7 Milliarden Euro auf Lohnerlöse
und 19,9 Milliarden Euro auf Material
entfielen. Das Gesamtmarktvolumen auf
der Materialebene teilt sich in 12,45 Milliarden Euro für Ersatz- und Verschleißteile, 2,72 Milliarden Euro für Zubehör,
2,23 Milliarden Euro für Autochemie
und 2,55 Milliarden Euro für Reifen auf.
Was in diesem Kontext negativ zu Buche
schlägt, ist die Tatsache, dass bei einem
wachsenden Pkw-Bestand von 2008 bis
2014 um 7,5 Prozent oder 3,08 Millionen
Fahrzeugen, im gleichen Zeitraum die
Zahl der veranlassten Arbeiten um 10.8
Prozent, beziehungsweise 8,9 Millionen
Jobs, gesunken ist. Von diesem Rückgang
der in Auftrag gegebenen „Jobs“ sind die
Markenwerkstätten besonders stark betroffen. Das macht auch im Rückgang bei
der Zahl der Autohäuser/Vertragswerkstätten deutlich. Von 2004 bis 2014 hat
sich die Anzahl um 13 Prozent, was 2600
Outlets entspricht, verringert. Dagegen
nahm im gleichen Zeitraum die Anzahl
der freien Werkstätten nur um 2,7 Prozent ab, von 2013 bis 2014 ist sie konstant geblieben.
Distributionswege
und-strukturen
Bei den Markenbetrieben gerät das Bereichsergebnis im Service zunehmend
unter Druck. Deshalb versuchen die
Fahrzeughersteller/-importeure in ihren
Vertragsnetzen über Garantieverlängerungen und Service-Flatrates beim Fahrzeugkauf die Abwanderung der Kunden
mit älteren Autos zu den Anbietern des
freien Marktes zu bremsen. Zweite Teile-
linien für eine zeitwertgerechte Reparatur oder Service von älteren Fahrzeugen
stehen bei den Fahrzeugherstellern derzeit hoch im Kurs. Gleichzeitig beschleunigen sie ihre Aktivitäten, Originalersatzteile an freie Werkstätten zu verkaufen,
um dadurch am Aftersales-Geschäft mit
Fahrern älterer Fahrzeuge stärker zu partizipieren und versuchen in vielen Teilebereichen herstellerspezifische Produkte
im Markt zu etablieren.
Bei BMW geht man dabei soweit, freien Werkstätten mittels Online-Medien
technische Daten und alle Informationen
zu Ersatzteilen, ein Onlinebestellsystem
für BMW-Teile sowie Schulungen für
OSS, dem Online-Service-System zur Verfügung zu stellen.
DiefreienWerkstättenweiten
ihrGeschäftsfeldaus
Demgegenüber verlagern die freien
Werkstattketten und Werkstattsysteme
ihre Aktivitäten ins Segment der jungen
Fahrzeuge sowie ins Flotten-Service-/
Großkundengeschäft. Damit verschiebt
sich die Nachfrage zunehmend von privaten zu gewerblichen Kunden. Schließlich gewinnt der Distributionskanal
Internet im Teile- und Servicegeschäft
kontinuierlich an Bedeutung und entwickelt sich von reinen Teileportalen hin zu
Reparaturportalen, die Angebotsvergleiche von Reparaturen und Wartungsarbeiten für Endkunden ermöglichen und
damit die sich wandelnden Kundenwünsche beachten. Dabei kommt es in immer
stärkerem Maße zu einer Verschmelzung
von virtuellen und stationären Vertriebswelten.
DasOnline-Geschäftnimmtzu
Das Internet durchdringt das Teilegeschäft und den Autoservice. Allein beim
Reifenersatzgeschäft nimmt der OnlineVertrieb einen Marktanteil von 10,8 Prozent ein. Insgesamt 18 Prozent haben
nach den Ausführungen von Eckhard
Brandenburg schon einmal Autoersatzteile, Zubehör oder Reifen online gekauft.
Die Arten von Online-Anbietern im Servicemarkt diversifizieren in immer stärkeren Maße in Servicebörsen/Werkstattportalen,
Teileportale/Online-Shops,
Reifen-/Teileportale mit Montage-/Einbaupartner sowie Preisvergleichsportale.
Zudem entstehen mit den Servicebörsen/Werkstattportalen, worüber Werkstattleistungen an Kunden online offeriert werden, neue Angebote für den
Autofahrer, die die Preistransparenz im
Servicemarkt deutlich erhöhen werden.
Nur ein Sensor für
(fast) alle Fahrzeuge
„Das Jahr 2014 war für die Kfz-Branche ein
insgesamt positives Jahr. Doch trotz positiver Entwicklung gerät das Teile-, Zubehör-,
Reifen- und Servicegeschäft angesichts des
sich auf allen Ebenen verschärfenden Verdrängungswettbewerbs und der wachsenden
Anforderungen unter Druck“, macht Eckhard
Brandenburg, Senior Consultant der BBE Automotive GmbH in Köln in seinem Auftaktvortrag deutlich.
Foto: BBE
Als Fazit daraus werden den Worten
Brandenburgs zu Folge B2C Portale den
Wettbewerb im Teile- und Servicegeschäft intensivieren und einen zusätzlichen Vertriebsweg bilden, den Kundenkontakt- und Terminierungsprozess
verändern und verkürzen sowie mehr
Markttransparenz bewirken. Zudem
werden sie die Marktchancen für gute
Produkte und Leistungen in Kombination
mit Online-Foren stärken und Autofahrer
im Zuge von Schaden- sowie Flottensteuerung in die Werkstätten lotsen. Somit
können sie auch von Autoherstellern
und Autohändlern genutzt werden, um
im Zuge der Kundenrückgewinnung den
Weg zum Autofahrer zu öffnen. Dabei
halten es Marktexperten für realistisch,
dass 2030 rund 20 bis 25 Prozent der
Autofahrer ihre Serviceleistungen online
kaufen.
• permanente Aktualisierung
der Fahrzeugabdeckung
• automatische Updates kostenlos
• jetzt mit neuem Feature „Statistics“
» komplette Rückverfolgbarkeit
des Programmiervorgangs
» Ausdruck von Programmierdaten
014
Seit 1.11.2
icht
RDKS-Pfl
ne
u zu ge lasse
¥fü r alle ne
¥
e
n Fa hr ze ug
DerWandelvollzieht
sichbeobachtbar
Auf den Kfz-Servicemarkt projiziert bedeutet das, dass die Bedeutung des
Kfz-Aftermarktgeschäftes weiter zunehmen wird, denn der Wettbewerb
im Servicemarkt gestaltet sich dadurch
nicht einfacher. „Für alle heute im Markt
agierenden Teilnehmer bieten sich unter Berücksichtigung der Fakten dieser
Marktentwicklung strategische Optionen. Dies setzt allerdings voraus, dass
die Trends der Zeit beachtet und die
sich daraus ergebenden Veränderungen
der Kundenansprüche und Marktgegebenheiten frühzeitig antizipiert und in
nachhaltige Marktbearbeitungsstrategien umgesetzt werden“, bringt es Aftermarkt-Experte Eckhard Brandenburg auf
den Punkt.
Jürgen Rinn
ALLIGATOR RDKS-Schulungen
Wir machen Ihre Mitarbeiter fit
für die Zukunft mit einem
vielseitigen Schulungsangebot
in Theorie und Praxis.
Info unter +49 7322 130 415
www.alligator-sensit.com
[email protected]
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
EinMarktimWandel
SchonseiteinigenJahrenwirdorakelt,dasssichderKfz-Servicemarktdeutlichwandelnwird.Passiertisteiniges,gravierendeUmwälzungengabesnochnicht.BeiWolkAftersales
ExpertswagtmanjetztneuePrognosen.
D
ie Zahl der Werkstätten
schrumpft seit Jahren. Aber
immer nur ein wenig. Zoran
Nikolic von Wolk After Sales
Experts meint, dass sie in den
kommenden fünf Jahren noch deutlicher
zurückgehen wird als wir dies bisher erleben. Von den jetzt gut 30.000 freien
Werkstätten inklusive Reifen-, Glas- und
Karosseriebetrieben werden laut Nikolic
im Jahr 2020 nur noch 25.000 übrig sein.
Das wäre eine Abnahme von 1.000 im
Jahr.
ImmerwenigerWerkstätten
Nüchtern begründet er diese Einschätzung damit, dass die kleinen Werkstätten aussterben werden. „Wer schwerpunktmäßig auf Mechanik ausgerichtet
ist, kann in Zukunft nicht überleben“, so
Nikolic. „Werkstätten müssen noch wesentlich professioneller werden, sonst
können sie nicht mehr arbeiten.“ Er begründet dies auch damit, dass der Anteil
an Reparaturen bei der Elektronik noch
deutlich ansteigen wird. Ebenso weist
er darauf hin, dass ein steigender Anteil
von Elektroautos diesen Trend noch ver-
stärken wird. Er geht davon aus, dass es
– zumindest in Europa – bald deutlich
mehr Elektroautos geben wird.
Einen Zuwachs bei der Zahl der Werkstätten hält er jedoch für absolut ausgeschlossen. Für besonders wichtig hält
Nikolic die Diagnose. Die freien Werkstätten, die nicht dazu in der Lage sind, eine
professionelle Diagnose durchzuführen,
werden laut seiner Aussage bereits 2020
vom Markt verschwunden sein.
Er glaubt aber nicht daran, dass in den
nächsten Jahren das Marktvolumen des
Kfz-Servicemarktes kleiner wird. Es wird
sich nur anders verteilen. Für die dann
weniger zahlreichen Werkstätten könnte
dies im Ergebnis steigende Umsätze bedeuten. Wenn nicht eine neue Playergruppe auf den Plan treten würde: die
Versicherungen.
VersicherertretenaufdenPlan
Denn es ist nur noch eine Frage der Zeit,
bis die Versicherer ihren Kunden Versicherungen mit integriertem Service
anbieten werden. Welche Leistungen
dort enthalten sein werden, ist derzeit
noch unklar. Klar aber ist, dass die HUK
Zoran Nikolic von Wolk After Sales Experts
ist überzeugt, dass sich der Markt der freien
Werkstätten in den nächsten Jahren immens
wandeln wird. Foto: Wolk After Sales Experts
Coburg, Deutschlands größter Kfz-Versicherer im privaten Bereich, intensiv an
einem solchen Konzept arbeitet.
Für Werkstätten heißt das aller Voraussicht nach, dass sie an einzelnen Arbeiten weniger verdienen werden. Natürlich
kann es auch bedeuten, dass sie weniger
Papierkrieg zu erledigen haben, weil die
Abwicklung ganz anders aussehen wird.
Man kann sich vorstellen, dass ähnliche
Verfahrensweisen etabliert werden wie
sie jetzt schon bei von Versicherungen
gesteuerten Karosseriearbeiten üblich
sind.
Werkstätten haben dann im täglichen
Geschäft nicht mehr die eigentlichen
Kunden vor sich, sondern gewissermaßen nur noch ihre Stellvertreter. Denn die
Autofahrer, deren Autos sie reparieren,
entscheiden nicht mehr über die Rechnung. Und: sie bezahlen sie auch nicht
mehr selbst. Es muss sich erweisen, ob
die für die Werkstatt ein Vor- oder ein
Nachteil sein wird.
Inwieweit sich dieser Trend auf die Preise
von Ersatzteilen auswirken wird, bleibt
abzuwarten. Denn schließlich bündeln
die Versicherer am Ende beim Teileeinkauf große Volumina. Erstaunlich wäre,
wenn man nicht versuchen würde, aus
dieser Tatsache Vorteile herauszuholen.
TeilepreiseunterDruck
Und es drängt sich die Frage auf, ob die
neuen Kunden aus der Versicherungsbranche nicht ganz andere Einkaufsquellen für die zu verbauenden Teile anzapfen. Noch ist offen, wohin die Reise geht.
Klar aber ist, dass es für Werkstätten,
Teilehandel und auch die Teileindustrie
weniger komfortabel werden könnte.
Ebenso klar ist, dass nur professionell
aufgestellte Werkstätten bei diesem Geschäft mitmischen werden. Denn man
8
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
muss kein Prophet sein, um zu erraten,
dass genau die Kundschaft, die bisher die
meist kostengünstigen Kleinstbetriebe
nutzt, gern auf die günstigeren Versicherungspakete zurückgreifen wird. Mit der
Konsequenz, dass sie dann aller Voraussicht nach in genau diesen Betrieben als
Kunden fehlen werden.
Werkstätten tun also gut daran, ihre Firmen gut aufzustellen. Sie müssen sich
professionalisieren oder – falls sie nicht
mit den Versicherern zusammenarbeiten wollen – ihre ganz spezielle Nische
finden. Konzentrieren sie sich auf ganz
bestimmte Kundengruppen wie zum
Beispiel Oldtimer, wird es ihnen wohl
auch in Zukunft gelingen können, sich
am Markt zu behaupten. Die kleine Feld-,
Wald- und Wiesenklitsche wird es dann
aber wohl nicht mehr geben.
WenigerWerkstattkonzepte?
Ob das bedeutet, dass auch die Werkstattkonzepte zukünftig mehr Zulauf
haben werden, ist alles andere als si-
EXPERTENWISSEN
MarktdatenvonWolkAfterSalesExperts
Die Experten von Wolk haben umfangreiche Marktdaten aus europäischen Ländern gesammelt. Das Ergebnis: After Sales Access. Das ist
eine umfangreiche Datenbank mit allen wichtigen Informationen rund
um den europäischen Automotive Aftermarket.
In der Datenbank sind alle relevanten Daten zu 35 europäischen After
Sales Märkten gespeichert und können über unterschiedliche Abfragen
übersichtlich dargestellt werden. Interessierte haben die Möglichkeit,
diesen Service zu abonnieren.
Wer sich für eine Zusammenfassung der Ergebnisse interessiert, kann
auch eine Studie zum Thema erwerben.
Dem After Sales Monitor liegt ein umfassendes und europaweites Marktforschungskonzept für Marktteilnehmer der Automotive After Sales Branche zugrunde. Auf der Grundlage einer Datenbank mit über 300.000 qualifizierten Adressen in ganz Europa hat man
bei Wolk intensive Marktforschung betrieben. Die Leser erhalten direkte Einblicke durch
die Befragung der Entscheidungsträger in Werkstätten und den größten Distributoren.
Weitere Informationen gibt es unter www.wolk-aftersales.com.
cher. Zoran Nikolic von Wolk After Sales
Experts jedenfalls meint, dass es aller
Voraussicht nach immer mehr Detailkonzepte geben wird. Er nennt dafür auch
einen ganz einfachen Grund: Die Teile-
MOBILITÄT VERBINDET
hersteller suchen den direkten Draht zu
den Werkstätten.
Durch den mehrstufigen Vertriebsweg
haben sie diesen schon seit langem verloren. Ihr Problem ist, dass sie oft gar
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
EntwicklungderZahlderfreienWerkstätten
Entwicklung der Anzahl von Werkstätten.
Die grüne Kurve stellt die positive Obergrenze der Entwicklung und die rote Kurve die
Untergrenze der Entwicklung dar. Bei Wolk
Aftersales Experts hat man hierzu zwei Szenarien entwickelt, die die abhängig von ihrer
Entwicklungsgeschwindigkeit ein größeres
oder geringeres Werkstattsterben bewirken.
Annahme 1:
Eine hohe technische Komplexität der neuen
Fahrzeuge (E-Cars, Connected Cars, autonomes Fahren, ...) führt dazu, dass kleine,
vor allem freie und ungebundene (keinem
System zugehörig) Werkstätten nicht die
technischen Voraussetzungen erfüllen
können, um diese Fahrzeuge zu reparieren/
warten.
XVV Folge:
Konsolidierung - kleine werden von großen
übernommen oder gehen insolvent.
Daher ist die Abnahme der Werkstattanzahl
abhängig vom Wegfall technisch einfacher
Fahrzeuge.
nicht mehr wissen, wo ihre Endkunden
der Schuh drückt. Wenn sie es schaffen,
näher an die Werkstätten heranzurücken
und mit ihnen in einen Dialog zu treten,
können sie sich besser auf ihre Bedürfnisse einstellen. Nicht jeder strickt an
seinem eigenen Detailkonzept.
Viele versuchen auch, mit interaktiven
Medien einen Kontakt zu denjenigen
10
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
Die Geschwindigkeit ist z.B. abhängig von
politischen Entwicklungen (z.B. erneute
Abwrack Prämien) aber auch eine weitere
positive Entwicklung der Wirtschaft und
eine damit verbundene höhere Kaufkraft.
Annahme 2:
Routing durch Intermediates wie z.B. Versicherungen, Fleet Management Firmen,... die
auf professionelle Partner angewiesen sind.
XVV Folge:
Konsolidierung - kleine werden von großen
übernommen oder gehen insolvent.
Daher ist die Abnahme der Werkstattanzahl
abhängig vom Einfluss der Intermediates
auf die Werkstattwahl des Autofahrers.
Die Geschwindigkeit ist z.B. abhängig vom
Erfolg der Intermediates flächendeckende
Werkstattnetze für Autoservice zu etablieren. Sowie die Akzeptanz der Autofahrer,
sich durch vergünstigte Tarife routen zu
lassen.
Anzahl der „selbstbestimmten“ Autofahrer
nimmt ab.
herzustellen, die ihre Teile einbauen. Das
kann ein eigenes Portal wie zum Beispiel
RepXpert von Schaeffler oder auch eine
Facebook-Seite sein. Es bleibt abzuwarten, über welchen Kanal die Teilehersteller in Zukunft mehr über ihre eigentlichen Kunden erfahren. Auf jeden Fall
ist einiges in Bewegung. Ob es bei den
Full-Service-Werkstattkonzepten etwas
Dass die Zahl der Reparaturen seit Jahren
sinkt, ist längst kein Geheimnis mehr.
Grafik: DAT
tun wird, ist noch fraglich. Erstaunlich
findet auch Zoran Nikolic die nach wie
vor größer werdende Zahl der Systeme.
Schließlich unterscheiden sich die Angebote inzwischen kaum noch. Und ob die
Anbieter – meist Teilehändler oder Handelskooperationen – das Geld, das sie
in die Konzepte stecken, auch über den
Teileverkauf wieder einspielen, ist eher
unwahrscheinlich. Dass sich deshalb die
Zahl der Werkstattkonzepte in Zukunft
reduziert, ist aber dennoch laut Nikolic
nicht zu erwarten.
Interessant ist für Nikolic eher die Frage, auf welche Art in Zukunft Werkstatt
und Kunde zusammenfinden werden.
Denn das Internet durchdringt den Alltag. Online ist für den Experten die interessanteste Möglichkeit, einen direkten
Zugang zu Kunden zu bekommen. Und
so sieht man bei Wolk After Sales Experts
die Werkstattportale als einen wichtigen
Kanal für alle im Markt. Inwieweit das
so genannte Internet der Dinge hier eine
wichtige Rolle spielen wird, ist noch nicht
ausgemacht.
Aber es ist für die Zukunft durchaus vorstellbar, dass die Bremse ganz von allein
einen Werkstatt-Termin vorschlägt. Die
Frage ist, wie der Autofahrer damit umgeht. Oder ob sein selbst fahrendes Auto
am Ende selbstständig zum Service fährt.
Dr. Frauke Weber
PARTNERANzEigE
Wir suchen Sie!
Zuverlässiger, leistungsstarker, dynamischer und flexibler Händler
(92 Jahre Erfahrung) aus Poing bei München sucht willigen und
freien Werkstattkunden zum Aufbau einer gemeinsamen Zukunft.
Da ich an über 60 Standorten in Deutschland ansässig bin, ist für
Nähe und gemeinsame Stunden gesorgt.
Ich bin durch und durch ein absoluter Autofan! Dieses gemeinsame
Interesse ist Voraussetzung für eine ernsthafte und dauerhafte Beziehung.
Habe ich Ihr Interesse geweckt?
Dann melden Sie sich bitte bei mir.
Kontakt: STAHLGRUBER GmbH · Gruber Straße 65 · 85586 Poing
Telefon: 08121 707-0 · Fax: 08121 707-77000 · www.stahlgruber.de
Stahlgruber gmbh · Gruber Straße 65 · 85586 Poing · www.stahlgruber.de
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Die Automobilhersteller beanspruchen
als so genannte Designerfinder den
alleinigen Anspruch auf Produktion
sowie Vertrieb von sichtbaren Ersatzteilen wie Scheinwerfern, Motorhauben,
Kotflügeln oder Autoglas. Foto: Rinn
DerAutofahrerzahltdieZeche
ImMaidesvergangenenJahreshattedieEU-KommissiondenEntwurfzurNeufassungder
EU-Designrichtlinie98/71/EGaufgrundderBlockadevonDeutschlandundFrankreichimEUMinisterratzurückgezogen.SpätestensseitdiesemZeitpunkthabenFahrzeugherstellerin
DeutschlandverstärktUnternehmendesfreienKfz-TeilehandelsundderKfz-Teileindustrie
wegenDesignschutzverstößenimKfz-Ersatzteilmarktabgemahnt.Leidtragendesindweiterhin
dieAutofahrer,weilsienichtselbstentscheidenkönnen,mitwelchenErsatzteilenihrFahrzeug
repariertwirdundsoweiterhinnuraufdieteurenMonopolteilederFahrzeugherstellerzurückgegriffenwerdenkann.
R
Berechnungen des ADAC zufolge könnten
Autofahrer bei sichtbaren Ersatzteilen für ihre
Fahrzeuge bis zu 70 Prozent sparen, wenn
diese tatsächlich im freien Handel und nicht
ausschließlich über den Hersteller erhältlich
wären.
Foto: Rinn
12
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
eparaturen bei Blech- und Glasschäden am Fahrzeug können
für die Autofahrer schnell teuer
werden, wenn sichtbare KfzErsatzteile wie Motorhauben,
Kotflügel, Außenspiegel, Autoglas und
Scheinwerfer nur vom Fahrzeughersteller erhältlich sind, weil der Designschutz
es Teileherstellern und freien Teilehändlern untersagt, diese Produkte als Ersatzteile anzubieten. Bei der EU-Kommission
hat man das Problem bereits vor langer
Zeit erkannt und im Jahr 2004 eine Novelle der EU-Designschutzrichtlinie vorgelegt, die einerseits den berechtigten
Interessen der Fahrzeughersteller am Designschutz ihrer Neufahrzeuge Rechnung
trägt, gleichzeitig aber durch die Einführung einer so genannten Reparaturklau-
sel den Ersatzteilmarkt für unabhängige
Anbieter öffnet. Denn anders als beim
Design von Neufahrzeugen kann es im
Ersatzteilmarkt keine Formenvielfalt geben, macht GVA-Präsident Hartmut Röhl
deutlich: „Ein Scheinwerfer zum Beispiel
muss eine bestimmte Form haben, damit
er in ein Fahrzeug verbaut werden kann.
Eine Formenvielfalt ist nicht möglich, ein
Designschutz im Ersatzteilbereich daher
unsinnig. Hier verhilft der Designschutz
einzig den Fahrzeugherstellern zu einem
Monopol. Die Folge daraus sind hohe Ersatzteilpreise für die Verbraucher.“
Verlierer dieser Entwicklung sind einerseits die Produzenten und Anbieter
dieser Teile sowie die Kfz-Werkstätten
und in erster Linie die Autofahrer, die
auch weiterhin nur auf die teuren Mo-
nopolteile der Fahrzeughersteller zurückgreifen können.
Vergleicht man die Preise für sichtbare Autoersatzteile in
Ländern mit Designschutz mit den Preisen in Ländern, in
denen diese Ersatzteile nicht dem Designschutz unterliegen, zeigen sich Differenzen von bis zu 40 Prozent zuungunsten der Länder mit Designschutz. Somit sind letztendlich die Verbraucher die Leidtragenden dieser Politik, denn
Sie müssen für Autoersatzteile tiefer in die Tasche greifen.
Die Liberalisierung durch eine sinnvolle Begrenzung des
Designschutzes wäre nach einhelliger Einschätzung von
Experten aus ökonomischer, rechtlicher und verbraucherpolitscher Perspektive dringend geboten.
DreibrisanteFragen
Das Thema „Designschutz für sichtbare Kfz-Ersatzteile“
sorgt für große Unruhe in der von kleinen und mittelständischen Betrieben geprägten Kfz-Branche. Wir haben uns
deshalb einmal bei den in dieser Diskussion verantwortlichen Bundesministerien sowie den Bundestagsfraktionen umgehört, wie man dort die Situation zum zurückgezogenen Entwurf der EU-Designschutznovelle bewertet.
Unsere Fragen an die im politischen Prozess beteiligten
Bundesministerien und Bundestagsfraktionen lauteten:
Zu 1. Welche Position vertritt Ihr Ministerium bezüglich der
von vielen Fachexperten, vom EU-Parlament, von Verbraucherschützern und zahlreichen Vertretern der Wirtschaft
geforderten Liberalisierung des Marktes für sichtbare KfzErsatzteile durch die Einführung einer Reparaturklausel?
Zu 2. Während zahlreiche EU-Mitgliedsstaaten ihre nationalen Märkte für sichtbare Kfz-Ersatzteile bereits liberalisiert haben, profitieren die Fahrzeughersteller in Deutschland weiterhin vom Designschutz, weshalb Autofahrer
höhere Ersatzteilpreise zahlen müssen als eigentlich nötig.
Werden in der Designschutzfrage industriepolitische Interessen der Fahrzeughersteller den Interessen von Verbrauchern sowie mittelständischen Unternehmen vorgezogen?
Zu 3. Eine freiwillige Selbstverpflichtung - abgegeben von
Vertretern der Fahrzeughersteller gegenüber der Bundesregierung - ihre Designrechte im Kfz-Ersatzteilmarkt nicht
wettbewerbsbehindernd einzusetzen, wird in der Praxis
nicht eingehalten, wie zahlreiche Abmahnungen durch
Fahrzeughersteller zeigen. Sieht Ihr Ministerium in der
Designschutz-frage Handlungsbedarf im Interesse der Verbraucher und des Wettbewerbs im Kfz-Ersatzteilmarkt?
BundesministeriumderJustizund
fürVerbraucherschutz
Beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) verwies
man uns bezüglich der Fragen zur Liberalisierung des Marktes für sichtbare
Kfz-Ersatzteile und des Eu-Entwurfs aus dem vergangenen
Jahr zur Neufassung der EU-Designrichtlinie 98/71/EG an
das hierfür federführend zuständige Bundesjustizministerium. Dr. Philip Scholz, Pressesprecher im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz antwortete wie
folgt, wobei die Fragen 1 und 2 zusammen beantwortet
werden.
Zu 1.+2. Die in Deutschland geltende Rechtslage entspricht den Vorgaben der Richtlinie 98/71/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 13. Oktober 1998
über den rechtlichen Schutz von Mustern und Modellen
AKTUELL.
PRÄZISE.
PREISWERT.
SilverDAT ®
Immer up to DATe!
Fahrzeugidentifikation über die Fahrgestellnummer
(VIN-Abfragen)
Reparaturkostenkalkulationen
Gebrauchtfahrzeugbewertungen
Restwertprognosen für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge
Kommunikation mit Versicherungen
Datenaustausch über Schnittstellen
IRD
SO EINFACH W
TT
IHRE WERKSTA
DEN!
JETZT GEFUN
DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH
Hellmuth-Hirth-Str. 1 · 73760 Ostfildern · www.dat.de
Der freie Kfz-ServiceMarkt
(„EU-Design-Richtlinie“). Die Richtlinie
gibt den Mitgliedstaaten ein Wahlrecht,
ob sie in ihrem nationalen Designschutz
eine Ausnahme für sichtbare Ersatzteile
aufnehmen wollen. Diese EU-Reglung ist
Ausdruck widerstreitender Interessen:
Auf der einen Seite steht der Anspruch
der Automobilhersteller auf Schutz ihres
geistigen Eigentums, auch am Design für
Kotflügel o.ä.. Auf der anderen Seite steht
das Interesse der Ersatzteilhersteller und
-händler an ihrer Berufsausübung und
einem ungehinderten Marktzugang. Die
Rechtslage innerhalb der Europäischen
Union ist dementsprechend uneinheitlich. Während einige Mitgliedstaaten
eine Reparaturklausel in ihr nationales
Recht aufgenommen haben, gibt es auch
Mitgliedstaaten ohne Reparaturklausel.
Durch die Einführung einer Reparaturklausel auf nationaler Ebene würde nur
beschränkt auf den deutschen Markt
eine Regelung getroffen, Wettbewerbsverzerrungen im Binnenmarkt blieben
aber bestehen. Eine Lösung der „Ersatzteilfrage“ kann deshalb sinnvollerweise
nur einheitlich für den ganzen Binnenmarkt erfolgen.
Die Europäische Kommission hat jüngst
zwei Studien zur ökonomischen und
rechtlichen Bewertung des Europäischen
Designrechts in Auftrag gegeben, die u.a.
auch das Thema „Reparaturklausel“ betreffen. Dabei wird auch untersucht, ob
die oft aufgestellte Behauptung, das Fehlen einer Reparaturklausel führe zu höheren Endverbraucherpreisen für sichtbare Ersatzteile, zutrifft oder nicht. Diese
Behauptung kann von hier aus nicht bestätigt werden. Der Bundesregierung
liegen dazu verschiedene, einander teilweise widersprechende Einschätzungen,
aber keine belastbaren Erkenntnisse vor.
Die Ergebnisse der EU-Studien werden
hier mehr Klarheit schaffen und auf diese Weise sicherlich helfen, künftig eine
sachgerechte, möglichst EU-einheitliche
Lösung zu finden.
Zu 3. Eine freiwillige Selbstverpflichtung - abgegeben von Vertretern der
Fahrzeughersteller gegenüber der Bundesregierung - ihre Designrechte im
Kfz-Ersatzteilmarkt nicht wettbewerbsbehindernd einzusetzen, wird in der
Praxis nicht eingehalten, wie zahlreiche
Abmahnungen durch Fahrzeughersteller zeigen. Sieht Ihr Ministerium in der
Designschutz-frage Handlungsbedarf im
Interesse der Verbraucher und des Wettbewerbs im Kfz-Ersatzteilmarkt?
Dem Bundesministerium der Justiz und
für Verbraucherschutz liegen keine belastbaren Hinweise darauf vor, dass der
Wettbewerb im Markt für Kfz-Ersatzeile
14
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
2015
zu Lasten von Wettbewerbern und Verbrauchern gestört wäre. Es sind hier zwar
Einzelfälle von Abmahnungen bekannt
geworden, denen aber ganz unterschiedliche Fallkonstellationen zugrunde lagen
und aus denen sich kein systematisches
Hinwegsetzen über die von Ihnen zitierte
Selbstverpflichtung ableiten lässt.
SosiehtmanesbeiderCDU
Dr. Jan-Marco Luczak, CDU-Bundestagsabgeordneter
und
stellvertretender Vorsitzender
des Ausschusses für
Recht und Verbraucherschutz im Deutschen Bundestag, hat folgende Antworten auf die Fragen parat:
1. Mit Blick auf einen einheitlichen europäischen Binnenmarkt wäre eine
Öffnung des Ersatzteilmarktes aus
rechtspolitischer Sicht grundsätzlich zu
begrüßen. Verbraucher und Ersatzteilhändler könnten von mehr Wettbewerb
profitieren. Doch die Liberalisierung des
Marktes für sichtbare Kfz-Ersatzteile und
die Einführung einer sogenannten Reparaturklausel sind nicht unumstritten. Es
muss sichergestellt sein, dass Verbraucher vor unsicheren oder minderwertigen Ersatzteilen geschützt werden und
wir die hohen Standards unserer weltweit führenden deutschen Automobilindustrie nicht gefährden.
2.Die Frage des Designschutzes ist nicht
nur in Deutschland umstritten. Auch
andere Länder, darunter Frankreich, haben aus unterschiedlichen Gründen ihre
Märkte noch nicht liberalisiert. Die Politik muss stets die Interessen und die
Sicherheit der Verbraucher ebenso wie
wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen.
Dazu gehören die Interessen kleiner und
mittelständischer Betriebe ebenso wie
die großer Unternehmen und deren Arbeitsplätze in Deutschland. Hier bedarf
es eines ausgewogenen Ausgleichs der
Interessen – das gilt auch für den Markt
der Kfz-Ersatzteile.
3. Derzeit liegt im Deutschen Bundestag kein entsprechender Gesetzentwurf
der Regierungsfraktionen vor. Ich bin mir
aber sicher, dass das Bundesjustizministerium und das Bundeswirtschaftsministerium als fachlich zuständige Häuser
den Handlungsbedarf in dieser Frage in
enger Abstimmung beobachten, politisch
bewerten und gegebenenfalls Vorschläge
unterbreiten. Wir stehen als CDU/CSUBundestagsfraktion möglichen Beratungen über solche Vorschläge offen und
unvoreingenommen gegenüber.
SPD-FraktionhältdieReparaturklauselfürbedenkenswert
Kirsten Lühmann MdB,
Sprecherin der Arbeitsgruppe für Verkehr und
digitale Infrastruktur der
SPD-Bundestagsfraktion
sieht die Situation so:
1.„Ich persönlich halte die Einführung einer Reparaturklausel für bedenkenswert.
Solange die Sicherheit gewährleistet ist,
die für mich an erster Stelle steht, unterstütze ich die Wahlfreiheit für Verbrauchende.“
2. „Grundsätzlich basieren politische
Entscheidungen auf Abwägungen, die einen Interessenausgleich anstreben. Hier
stehen sich zweifellos verschiedene Interessenlagen gegenüber. Auch die Fahrzeugherstellenden vertreten berechtigte
Interessen. Es ist hierbei zu bedenken,
dass eine Marktöffnung die Kundenzufriedenheit erhöht, was letztendlich
auch den Herstellenden nutzen kann.“
3.„Ich würde mir wünschen, dass es hier
nochmal Bewegung gibt, um eine einvernehmliche Lösung mit allen Beteiligten
zu finden. Jedoch läuft dies in erster Linie
über die Europäische Union, konkret sind
die Ausschüsse für Recht, Binnenmarkt
und Verbraucherschutz sowie Wirtschaft
und Währung des Europäischen Parlamentes zuständig in der Frage solcher
Schutzrechte.“
BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN
setzensichfürfaireund
ökologischeMärkteein
Dieter
Janecek,
MdB Wirtschaftspolitischer Sprecher
Bundestagsfraktion
BÜNDNIS
90/DIE
GRÜNEN
bezieht
folgendermaßen dazu Stellung:
Zu1. Als wirtschaftspolitischer Sprecher
der Bundestagsfraktion Bündnis‘90/
Die Grünen setze ich mich für faire und
ökologische Märkte ein. Mehr Wettbewerb sorgt bei Verbraucherinnen und
Verbrauchern für günstigere Preise. Beim
Kauf eines Neufahrzeuges zahle ich für
das Design mit. Die Aufrechterhaltung
des Designschutzes für Fahrzeughersteller bei Kfz-Ersatzteilen im Reparaturfall halte ich für nicht mehr zeitgemäß.
Kleine und mittelständische Unternehmen sollten durch eine Liberalisierung
des Kfz-Ersatzteilmarktes profitieren.
Schon heute fertigen diese Betriebe ein
und dieselben Ersatzteile, die dann zum
einen durch Kennzeichnungen des Fahr-
Die Monopolisierung des Ersatzteilemarktes beim „Designschutz
für sichtbare Kfz-Ersatzteile“ stellt auch viele Servicebetriebe in
Deutschland vor Probleme.
Foto: Axa
zeugherstellers als Originalteile gehandelt werden, aber
zum anderen ohne Kennzeichnung nur auf bestimmten
freien Märkten zugänglich sind, hier aber nicht, weil national noch am Design-schutz festgehalten wird. Insofern bin
ich für eine europäische Harmonisierung im Sinne einer
Reparaturklausel um Handelshemmnisse abzubauen.
Zu2. Wie bereits unter 1. ausgeführt halte ich es für nicht
gerechtfertigt, dass im Reparaturfall der Fahrzeugbesitzer
für vom Fahrzeughersteller gekennzeichnete Ersatzteile
bis zum anderthalbfachen dessen zahlt, was er für aus
gleicher Produktion stammende Ersatzteile auf dem freien Markt zahlen müsste. Die alleinige Kennzeichnung ist
keine Leistung, die einen höheren Preis rechtfertigen kann.
Insofern kann ich den Eindruck nachvollziehen, wonach bestimmte Wirtschaftsakteure im Wettbewerb scheinbar in
ungerechtfertigter Weise besser gestellt werden.
Zu3.Beim letzten Versuch auf europäischer Ebene durch
die Designschutz-Richtlinie 98/71/EG im Wege einer Reparaturklausel eine Liberalisierung im Kfz-Ersatzteilmarkt
zu erreichen, haben wir diese Regelung unterstützt. Leider
hat die Kommission diesen Vorschlag im Mai letzten Jahres zurückgezogen. Ich sehe weiterhin Handlungsbedarf
für eine europäische Harmonisierung im Sinne eines freien
Wettbewerbs zumal der Fahrzeugmarkt schon lange keine
rein nationale Angelegenheit mehr ist. Ich würde einen
neuen Anlauf in der Sache für Verbraucherinnen und Verbraucher unterstützen.
KurzundknappantwortetDIELINKE
Herbert Behrens, Abgeordneter der
Fraktion DIE LINKE im Bundestag und
Obmann im Verkehrsausschuss des
Bundestages, gibt zwar nicht so sehr ausführlich, aber ausreichend, folgende Angaben zu den Fragen.
Zu 1. Die in Deutschland bestehenden Hersteller-Monopole für sichtbare Teile haben auch aus unserer Sicht keine
sachliche Rechtfertigung. Es muss allerdings gewährleistet
werden, dass die eingebauten Ersatzteile tatsächlich eine
gleichwertige Qualität aufweisen.
Zu2.Dieser Verdacht liegt natürlich nahe. Auszuschließen
ist das jedenfalls nicht.
Zu3.Ja, unbedingt!
Soweit die Stellungnahmen der Fraktionen und des mit
dieser Angelegenheit betrauten Bundesministerium der
Justiz und für Verbraucherschutz.
Original MEYLE-Fahrwerksund Lenkungsteile: Qualität
direkt vom Hersteller.
Wir fertigen MEYLE-Fahrwerks- und Lenkungsteile aus
hochwertigen Rohstoffen in eigenen Produktionswerken.
Entwicklung, Fertigung und Auslieferung, wir halten die
Fäden in der Hand. Langjährige Erfahrung und Sachverstand
sowie der kontinuierliche Austausch mit KFZ-Werkstätten und
Forschungsinstituten sind der Schlüssel für die hohe Qualität
unserer Teile für den freien Teilemarkt.
Unsere speziell verstärkten MEYLE-HD-Teile sind gegenüber
den Originalversionen technisch verbessert und für eine lange
Lebensdauer ausgelegt. Sie sind einfach besser als das Original.
MEYLE-Fahrwerks- und Lenkungsteile –
nicht einfach nur verpackt, sondern selbst gemacht.
Auf alle MEYLE-HD-Teile
erhalten Sie 4 Jahre Garantie.
Jürgen Rinn
www.meyle.com
Der freie Kfz-ServiceMarkt
Der Slogan, „passt, wackelt und hat Luft“,
hat hier ausgedient, denn die geprüften Teile
werden mit Qualitätscodes versehen. Links ein
Nachbauteil vom Wettbewerb, rechts das dem
Original gleiche Equipartteil mit der Verstärkung.
Fotos: Rinn
2015
Qualitätallein
istnichtgenug
UmmindestenseinendemOriginalteilgleichwertigenStandardgewährleistenzukönnen,werdeninderQualitätsabteilungimTechnicalCenterbeivanWezelAutopartsdieTeileaus
zumTeileigenerProduktionaufHerzundNierengeprüft,bevor
sieindenfreienKfz-Servicemarktgehen.
Insgesamt 2000 Prüfungen pro Jahr werden
von den zehn in der Qualitätsabteilung des
Technical Centers eigens dafür beschäftigten
Mitarbeitern durchgeführt.
Für die Qualitätssicherung der Scheinwerfer
wird eine Beleuchtungsprüfung an einem
speziell entwickeltem Scheinwerferprüfstand
durchgeführt.
16
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
D
ie Automobilhersteller beanspruchen als so genannte Designerfinder den alleinigen
Anspruch auf die Produktion
sowie Vertrieb von sichtbaren Ersatzteilen wie Scheinwerfern,
Motorhauben, Kotflügeln oder Autoglas
und beziehen sich in ihrer Argumentation bislang vehement auf ihr Recht am
Design dieser Teile. Wenn dann ein Auto
beispielsweise durch einen Unfall beschädigt wird, müssen entsprechende
Ersatzteile ein- und angebaut werden,
um es wieder flott zu machen. Diese von
den Fahrzeugherstellern angebotenen
Originalteile sind viel zu teuer. Besonders
bei nicht mehr ganz taufrischen Autos
wird die Preisfrage zur Statusfrage, ob
sich eine solche Reparatur noch lohnt.
Woher also einen günstigen, aber perfekt passenden Ersatz nehmen? Beim
belgischen Anbieter Van Wezel hat man
sich darauf spezialisiert. Die in Tienen
ansässige Firma gilt als Spezialist für Karosserieteile, Stossfänger, Beleuchtung,
Spiegel, Kühler, Klima, Ölwannen, Lüfter
und Fensterheber. Die Van Wezel GmbH
hat zwei Niederlassungen in Österreich
(Wien und Graz) sowie in England und
Deutschland (Kamen) ist mit den Marken Equipart (geprüfte Karosserieteile),
Hagus (Spiegel), International Radiators
(Kühlung) und (Klimatechnik für den
Fachmann) ein Anbieter von Karosserieteilen, Stossfängern, Beleuchtung, Spiegel, Kühler, Klima, Ölwannen, Lüfter und
Fensterheber im Kfz-Aftermarket. Wer
allerdings jetzt bei der Betrachtung beim
Einbau vom Karosserieteilen aus dem
freien Teilemarkt an passt, wackelt und
hat Luft, als Phänomene vor geraumer
Vergangenheit denkt, liegt gewaltig daneben. Denn diese Ersatzteile müssen
zwangsläufig den ursprünglichen Teilen
des Autos in ihrer genauen Form und
ihren Abmessungen entsprechen, sonst
passen sie nicht.
Equiparterfordertenormen
Testaufwand
Nach der Devise Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser und dem eigenen hohen
Anspruch an die Qualität der Produkte
zu untermauern, gibt es bei Van Wezel
seit einigen Jahren das Equipart-Siegel.
www.dayco.com
Um die Teile vor Beschädigungen während des
Transportes gut schützen zu können, werden
die Equipart-Artikel in einer speziellen Verpackung ausgeliefert.
An allen Testfahrzeugen werden die Originalteile ausgebaut und mit Teilen der Lieferanten
ersetzt. Zum Schluss wird die Passgenauigkeit
kontrolliert und dokumentiert.
Das steht übersetzt als äquivalent zu OE
und Part, also Teile, für die perfekte Verarbeitung der Produkte. Dazu haben die
Belgier viel Geld in die Hand genommen
und eine technisch hoch spezialisierte
Qualitätssicherungs-Abteilung im eigenen Haus gegründet. Diese spezialisierte
Qualitätsabteilung wurde bei van Wezel
1996 im Zentrallager in Tienen aufgebaut, 2010 umgebaut sowie erweitert
und befasst sich speziell mit Problemen
bei Karosserieteilen. Dort werden Fahrzeuge als Testimonial herein genommen
und daran die Qualität der angebotenen
Teile wie beispielsweise Kotflügeln, Motorhauben, Frontverkleidungen, Kühlergitter oder Stoßfängern detailgenau in
einem theoretischen und praktischen
Verfahren geprüft. Über 180 Testfahrzeuge, die alle mit Original-Teilen bestückt sind, mussten dieses Prüfprocedere schon über sich ergehen lassen.
Insgesamt 2000 Prüfungen pro Jahr werden von den zehn in der Qualitätsabteilung des Technical Centers eigens dafür
beschäftigten Mitarbeitern durchgeführt. Hier gilt, nur wenn diese Abteilung
nach reiflichen Tests dem Ersatzteil das
wertvolle Siegel verleiht, wird es auf den
Weg an den Kunden gebracht.
passt und prüfen die optische Passform.
Dazu wird das Ersatzteil mit dem gleichen entsprechenden Teil des Originalherstellers verglichen. So ist sichergestellt, dass Spaltmaße, Kanten und Sicken
übereinstimmen. Und um aufwendiges
Nacharbeiten am Ersatzteil zu vermeiden, werden detailliert die Passform, Befestigungspunkte, Oberflächenstruktur,
Kanten, Falten und Scharniere geprüft.
Bei den Prüfkriterien stehen Materialqualität, -stärke und –gewicht, Schweißnähte und Punkte sowie Versteifungen
im Fokus. Für die Tests werden Stoßfänger, Motorhauben, Kotflügel, Kühlergitter, Zierleisten, Frontverkleidungen, Verstärkungen, Spiegel, Beleuchtung, Lüfter,
Ölwannen sowie auch Kühler im benachbarten ARD-Testzentrum (Allgemeine
Radiatoren Distribution) herangezogen.
Das alles erfolgt immer unter der Prämisse, dass Aftermarket- und OEM-Produkte
nicht nur optisch, sondern auch qualitativ gleich sein müssen. Das gilt für die alle
Material- Spezifikation von Equipart Teilen, wie sie van Wezel im Programm hat.
PassformundSicherheit
alsAundO
Dabei sind die Anforderungen an die
Teile gegenüber die vom Hersteller geforderten OE-Spezifikationen gleich. Damit
nach der Reparatur die Sicherheit des
Fahrzeugs gewährleistet bleibt, werden
alle Equipart-Artikel auch auf sicherheitsrelevante Kriterien geprüft. Zwei
Beispiele hierfür sind die Motorhaube
und die Verstärkung hinter dem Stoßfänger. Diese Teile müssen bei einem Unfall
widerstandsfähig sein und die Aufprallenergie abfangen oder ableiten. Die umfangreich geschulten technischen Mitarbeiter ermitteln, wie gut das Ersatzteil
Genießen
Sie die
Schönheit
einer
perfekten
Technik.
Steuerketten Kit.
NachderPrüfunghörtder
Qualitätsanspruchnichtauf
Neben der Qualität der hochwertigen
Produkte verfügt das Unternehmen über
eine hohe Lieferquote bei rund 28.000
Teilen, ausgezeichneter Logistik und
einem riesigem Lagerkomplex, der mittlerweile schon wieder weiter ausgebaut
wird. An die 120 Mitarbeiter sorgen im
Lager mit Schichtdienst, dass der Teilefluss nicht abreißt. Um die Teile vor Beschädigungen während des Transportes
gut zu schützen, werden alle Equipart
Kotflügel in einem Spezialkarton und alle
Equipart Stossfänger in einer speziellen
Verpackung mit Luftpolster eingepackt.
Auch das untermauert und dokumentiert den hohen Qualitätsanspruch.
Von dem Weltmarktführer
der MotorSteuerungstechnik,
kommt nun die
Steuerkette sowie das
Steuerketten-Kit mit
Spanner und Führungen
sowie allen notwendigen
Informationen in einem Kit.
The original power in motion
™
Jürgen Rinn
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
17
DAYCO-ADV-DE-CHAIN-43x266-KFZ.indd 1
06/07/15 09:59
2015
Der freie Kfz-ServiceMarkt
Die moderne, automatisierte Produktion ist voll auf das Qualitätsniveau von OE-Teilen ausgerichtet und braucht keinen Vergleich zu
scheuen.
Stoßfängerlagerung soweit das Auge reicht, allerdings sind das längst
noch nicht alle, denn in Kürze kommen noch 15.000 Quadratmeter
Lagerfläche dazu.
Fotos: Rinn
Qualitäts-undPassformgarantie
stehenhierimFokus
AlseinerderführendenProduzentenvonStoßstangenundAnbietervonKarosserieteilensetzt
manbeiPRASCOhoheMaßstäbeandieProduktqualität.DeshalbwerdendieKarosserieteile
derProduktliniePREMIUMweltweitvonverschiedenenunabhängigenPrüfunternehmenwie
etwahierzulandedemTÜVSüdunddemTÜV-RheinlandaufihreQualitäthingetestet.
E
s klingt schon fast ein wenig
wie im Märchen, als 1988 Franco D‘Amato mit dem Handel
von Karosserieteilen startete,
1994 auf rund 700 Quadratmetern Fläche das erste Lager errichtete
und man heute in Leini bei Turin auf ein
90.000 Quadratmeter großes FirmenAreal von PRASCO blickt. Davon entfallen
allein 35.000 Quadratmeter auf das gewaltige Lager, das bis oben hin mit Ka-
rosserieteilen gefüllt ist und 7500 auf die
Produktionsfläche, wo in der neu errichteten Produktionshalle die wohl größte
Stoßstangenproduktion Europas mit einer monatlichen Kapazität von 40.000
Einheiten stattfindet. Allein die Tatsache, dass die Fertigung mit modernsten
Produktionseinrichtungen und höchster
technischer Präzision erfolgt, macht ersichtlich, dass die hier gefertigten Stoßstangen denen der Automobilhersteller
Alle Teile werden vor der Serienfertigung einer Montageprüfung unterzogen, so dass der Anbau der Teile
sowie das Endresultat dem vergleichbaren Originalteil
entsprechen.
Foto: PRASCO
18
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
in nichts nachstehen. Allein 1000 Tonnen
Kunststoff-Granulat werden hier pro Jahr
in den Spritzgussmaschinen der ersten
vollautomatischen Produktionslinie für
den Kfz-Aftermarkt verarbeitet. Nach
dem Pressen bei Drücken von 1400 bis
3000 Tonnen erfolgt in speziellen Vorrichtungen das Abflammen der dann
fertigen Stoßfänger und die Grundierung
mit Lack auf Wasserbasis. Alles in allem
summiert sich das im Produktionsablauf
auf eine Kapazität von 2000 Einheiten
am Tag und bis zu 60.000 im Monat sowie 1.800.000 im Lager. Dabei reichen
zwei Tage bis zur Auslieferung der Aufträge und bei Eilaufträgen bis zu 24 Stunden.
ZertifizierteProduktionund
Produkte
Die Herstellung der angebotenen Karosserieteile findet ebenfalls in Produktionsstätten statt, die über alle gängigen
Qualitätsstandards verfügen und sowohl
für die Erstausrüstung, als auch für den
Aftermarkt produzieren. „Hier steht der
Qualitätsgedanke immer an vorderer
Stelle. Deshalb werden die wichtigsten
Karosserieteile wie Stoßstangen, Motorhauben und Kotflügel seit Jahren
vom TÜV Rheinland und TÜV Süd für
den deutschen Markt sowie von Thatcham für Großbritannien sowie CAPA
in den USA in allen Punkten, insbesondere in der Passform sowie Materialgüte und Lackierfähigkeit getestet. Auch
die Produktionsstätten werden von den
verschiedenen Zertifizierungsunternehmen geprüft sowie die Produktionsabläufe, um sicherstellen zu können, dass
der Qualitätsmaßstab auch im Verlauf
der Fertigung erhalten bleibt“, erklärt
Firmengründer Franco D´Amato beim
Gespräch mit der amz. Die Qualitätssicherung der Produktlinien wird in allen
Bereichen dokumentiert. In Labortests
erfolgen Materialprüfungen, so werden
Blechteile auf ihre Korrosionsbeständigkeit sowie Lackierfähigkeit getestet,
und auch die Materialgüte wird unter
die Lupe genommen. Die zertifizierten
Teile erhalten vom TÜV eine Bescheinigung, dass sie einwandfrei passen und
in allen Punkten den Anforderungen
entsprechen. Den hohen Qualitätsstandard unterstreicht man zusätzlich damit,
MOBILE ARBEITSSTATION
FÜR MAXIMALE FLEXIBILITÄT
dass diese Teile mit einer so genannten
Passformgarantie verkauft werden, wobei man für die einwandfreie Montage
der zertifizierten Teile der Produktlinie
„Prasco-PREMIUM“ garantiert. Jedes
einzelne dieser Teile ist mit einem Logo
gekennzeichnet und verfügt über eines
oder mehrere Qualitätszertifikate.
Für Franco D`Amato ist das unverzichtbar, denn an das Qualitätsniveau der Karosserieteile für den Aftermarkt werden
in den letzten zehn Jahren wesentlich
höhere Ansprüche gestellt als das früher
der Fall war. Dazu merkt er an: „Mittlerweile sind die Versicherungen bereits
daran interessiert, dass TÜV geprüfte
Karosserieteile bei den unfallrelevanten
Nachbauteilen im Zuge der Reparaturen
eingesetzt werden. Wir nehmen daher
nur neue Autotypen als Vorlagen auf und
sind dabei sehr flexibel im Nachbauteilebereich. Bedingt durch die schnellen Modellwechsel bei den Fahrzeugherstellern
stehen jeden Monat 200 bis 300 neue
Teile an, die wir berücksichtigen müssen.“
„Der Qualitätsgedanke steht bei PRASCO
immer an vorderer Stelle. Unsere zertifizierten
Teile sind vom TÜV geprüft und erhalten eine
Bescheinigung, dass sie einwandfrei passen
und in allen Punkten den Anforderungen
entsprechen“, macht Firmengründer Franco
D‘Amato deutlich.
BreitesProdukt-Sortimentmit
vielenReferenzen
Das Sortiment des führenden Anbieters von Karosserieteilen auf dem europäischen Markt umfasst Stoßstangen,
Kotflügel, Kühlergitter, Motorhauben,
Frontverkleidungen Schutzleisten, Beleuchtung, Außenspiegel, Fensterheber, Kühler-/Klimateile sowie auch
Türgriffe. Als modernes Großhandelsunternehmen, das sich mit Lägern in
Italien, Deutschland, England, Spanien
sowie Kroatien schnell zum leistungsstarken Anbieter der Kfz-Teile-Branche
entwickelt hat, arbeitet PRASCO mit dem
größten Karosserieteile-Hersteller der
Welt, der Firma Tong Yang bei Karosserieteilen sowie im Bereich Beleuchtung mit
BEWÄHRTE EINRICHTUNG
MIT GRENZENLOSER VIELFALT
FAHRZEUGEINRICHTUNG
FÜR EXTREMSTE BELASTUNGEN
„Die Karosserieteile werden von unabhängigen
Prüfungsunternehmen wie dem TÜV-Rheinland
oder TÜV Süd auf ihre Qualität hin getestet“,
demonstriert Ludwig Sing.
TYC zusammen und besitzt für die Hersteller UNICAR und TONG YANG EUROPE
das Exklusiv-Vertriebsrecht. Das Lager für
Deutschland der PRASCO GmbH liegt in
Bönen nahe bei Dortmund und verfügt
über 10.000 m2 Lagerfläche. Von dort
werden die Kunden deutschlandweit
täglich im Nachtsprung beliefert, quasi
just-in-time.
Jürgen Rinn
FÜR JEDE ANFORDERUNG
DIE PASSENDE LÖSUNG!
sortimo.de
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
19
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
2015 mit steigenden Umsätzen. Wenn
sich diese Erwartungen mit den Einschätzungen unserer Kunden aus dem Kfz-Gewerbe decken, umso besser.
„Der GVA bleibt beim Thema Designschutz in Berlin und über seinen europäischen Dachverband
FIGIEFA in Brüssel aktiv“, macht GVA-Präsident Hartmut Röhl deutlich.
Foto: Rinn
Wirfordern
fairenWettbewerb
ZurwirtschaftlichenSituationimdeutschenKfz-Teileund-Servicemarkt,LiberalisierungdesMarktesfürsichtbareKfz-Ersatzteile,freiwilligenSelbstverpflichtungderAutomobilhersteller,
demWettbewerbzwischendenautorisiertenServicebetrieben
unddenKfz-WerkstättendesfreienMarktessowiedenAuswirkungendesOnline-MarktesfürKfz-Ersatzteilesprachenwirmit
GVA-PräsidentHartmutRöhl.DasGesprächführteJürgenRinn.
amz: Herr Röhl, Autohäuser und Werkstätten konnten im zweiten Quartal
2015 laut Geschäftsklimaindex des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe
(ZDK) gute Geschäfte verzeichnen. Wie
sah es diesbezüglich im Kfz-Teilemarkt
aus, und wie schätzen Sie die zweite Jahreshälfte 2015 ein?
20
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
Röhl: Unsere Mitglieder sind mit dem
bisherigen Jahresverlauf im Großen und
Ganzen zufrieden. Der Start in dieses
Jahr verlief merklich besser als der in das
vergangene, so dass wir aktuell leicht im
Plus liegen. Die große Mehrheit unserer
Mitglieder aus Kfz-Teilehandel und KfzTeileindustrie rechnet für das Gesamtjahr
amz: Beim Thema Liberalisierung des
Marktes für sichtbare Kfz-Ersatzteile hat
es im Mai des vergangenen Jahres einen
Rückschritt gegeben. Denn die EU-Kommission hat den Entwurf zur Neufassung
der EU-Designrichtlinie 98/71/EG aufgrund der Blockade von Deutschland und
Frankreich im EU-Ministerrat zurückgezogen. Wie geht es jetzt es in der Designschutzfrage im Interesse der Verbraucher
und des Wettbewerbs im Kfz-Ersatzteilmarkt weiter?
Röhl: Der Rückzug der Designschutznovelle durch die EU-Kommission im vergangenen Jahr war ein Rückschlag – nicht nur
für den freien Markt, sondern vor allem
für die Prinzipien eines gemeinsamen
EU-Binnenmarktes und für die Verbraucher. Die Einführung der Reparaturklausel
hätte das Monopol der Fahrzeughersteller im Markt für sichtbare Kfz-Ersatzteile
aufgebrochen und für mehr Wettbewerb
gesorgt. Der GVA lässt bei diesem Thema
aber nicht locker – übrigens ebenso wie
die in der Regel recht wettbewerbs- und
verbraucherfreundliche EU-Kommission.
Im Rahmen zweier Studien zu geistigen
Schutzrechten untersucht die Kommission
juristische und ökonomische Aspekte des
Designschutzes für sichtbare Kfz-Ersatzteile. Die Ergebnisse der ökonomischen
Analyse liegen bereits vor, sie stützen
Positionen der unabhängigen Marktteilnehmer. Die Arbeiten an der juristischen
Studie laufen derzeit noch. Der GVA bleibt
beim Thema Designschutz in Berlin und
über seinen europäischen Dachverband
FIGIEFA in Brüssel aktiv.
amz: Die Fahrzeughersteller in Deutschland mahnen verstärkt Unternehmen
des freien Kfz-Teilehandels und der KfzTeileindustrie wegen Designschutzverstöße im Kfz-Ersatzteilmarkt ab. Wie
verhält sich das mit der freiwilligen
Selbstverpflichtung, die sie gegenüber
der Bundesregierung abgegeben haben,
ihre Designrechte im Kfz-Ersatzteilmarkt
nicht wettbewerbsbehindernd einzusetzen?
Röhl: Ein solches Verhalten konterkariert
natürlich besagte Selbstverpflichtung,
die von Vertretern der Fahrzeughersteller
abgegeben wurde. Nach dem Rückzug der
Designschutznovelle im vergangenen Jahr
konnte man sogar eine Häufung solcher
Abmahnfälle beobachten. Die zuständigen Stellen in der Bundesregierung und
Wettbewerbsbehörden interessieren sich
natürlich für dieses Verhalten der Fahrzeughersteller, denn man sieht es dort
wohl auch nicht gern, wenn gegebene
Zusagen gebrochen werden, und schon
gar nicht, wenn auf Grund dieser Zusage
eine Gesetzgebung erfolgt ist. Letztlich erhöhen die Fahrzeughersteller durch solche
Abmahnaktionen indirekt den Druck auf
die politischen Entscheidungsträger, die
Liberalisierung des Marktes gegebenenfalls in einer nationalen Initiative endlich
gesetzgeberisch neu in Angriff zu nehmen.
amz: Beim ADAC begrüßt man die vom
Europäischen Parlament verabschiedete
eCall-Typgenehmigungs-Verordnung,
wonach ab April 2018 alle neuen typzugelassenen Pkw-Modelle europaweit
mit einem automatischen Notrufsystem,
dem sogenannten 112 eCall, ausgerüstet
sein müssen. Welche Auswirkung hat das
auf die Entscheidungsfreiheit der Verbraucher und den freien Wettbewerb im
automobilen Aftersales-Markt?
Röhl: Der GVA begrüßt die verpflichtende
Einführung von eCall. Ab dem Jahr 2018
wird eCall als schnelles, automatisiertes
Notrufsystem dabei helfen, die Zahl der
Toten in Folge von Verkehrsunfällen deutlich zu reduzieren. Mit der Einführung von
eCall wird das Thema Fahrzeugvernetzung noch einmal einen deutlichen Schub
erhalten, denn dafür grundlegende technische Infrastrukturen werden verpflichtend in jedem Neufahrzeug vorhanden
sein müssen. Nur lassen sich diese Telematikkomponenten auch für kommerzielle
Anwendungen, etwa für die Fahrzeugferndiagnose oder die –serviceplanung, und
über die Erfassung der Nutzerdaten für ein
sehr komplettes profiling des jeweiligen
Autofahrers nutzen. Viele Fahrzeughersteller haben bereits heute entsprechende
Lösungen im Markt und nutzen diese, um
Autofahrer gezielt, z.B. zu Wartung und
Reparatur ihres Fahrzeugs, in das eigene
Servicenetz zu steuern. Wir sind zufrieden,
dass in einer gemeinsame Initiative unseres europäischer Dachverbands FIGIEFA
mit anderen Akteuren des freien Marktes
im Europaparlament erfolgreich Überzeugungsarbeit geleistet werden konnte:
So wurde in der jüngst verabschiedeten
eCall-Verordnung festgelegt, dass die Telematikplattform in den Fahrzeugen interoperabel, standardisiert, sicher und für unabhängige Marktteilnehmer bzw. deren
Anwendungen zugänglich sein muss. Nur
so behalten die Verbraucher die Hoheit
über ihre Daten. Und nur so haben Unternehmen aus dem IAM überhaupt die
Möglichkeit, eigene Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Die technische
Umsetzung, des in der eCall-Verordnung
definierten politischen Mandats, erfolgt
in entsprechenden Fachgremien. Die
Fahrzeughersteller versuchen mit ihren
Vorschlägen bislang, ein Datenmonopol
für sich zu sichern und damit den Wettbewerb auszuschalten. Der freie Markt benötigt aber einen direkten Zugang zu den
fahrzeuggenerierten Echtzeit-Daten, ohne
dass ein Fahrzeughersteller die Möglichkeit hat, die Anwendungen der IAM-Anbieter zu überwachen und die Daten dann
u.a. für ein eigenes Profiling zu nutzen. Die
Allianz des freien Marktes unter Führung
der FIGIEFA hat entsprechende Vorschläge
unterbreitet, diese müssen jetzt vom Gesetzgeber gegen den Druck der Automobilhersteller Lobby umgesetzt werden.
amz: Die Wartungs- und Reparaturzahlen
im Kfz-Gewerbe sind rückläufig, und die
Abkehr von mechanischen Reparaturen
hin zu mehr modularen Austausch sowie
elektronischer Diagnostik setzt sich fort.
Wie sollten sich die freien Werkstätten
hier für die Zukunft hin aufstellen?
Röhl: Der fortlaufende technische Fortschritt ist eine Herausforderung für alle
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
Marktteilnehmer. Für die Werkstätten ist
wichtig, etwa über Schulungen am Puls
der Zeit zu bleiben und fortlaufend notwendige Investitionen etwa in Werkstattausrüstung sowie Diagnose zu tätigen.
Mit seinen Fortbildungsangeboten und
der Beratung bis zur Finanzierung der nötigen Werkstattinvestitionen ist der Großhandel hier der Partner, der die Zukunft
sichert. Die Betriebe müssen sich gut aufstellen und alle Potentiale für sich nutzen.
Das gilt besonders mit Blick auf langfristige Prognosen, wonach die Zahl der
Servicebetriebe in den nächsten Jahren
noch einmal zurückgehen soll. Der freie
Kfz-Teilehandel unterstützt seine Partner
in den Werkstätten nach Kräften, damit
diese gut für die Zukunft gerüstet sind.
amz: Der Wettbewerb zwischen den autorisierten Servicebetrieben und den KfzWerkstätten des freien Marktes verlagert
sich in den meisten Bereichen in Richtung des unabhängigen Marktes. Die Automobilhersteller reagieren darauf mit
„Rund-um-sorglos-Paketen“ und zum
Teil benachteiligender Fernsehwerbung,
foerch.de
Gefahrstoffmanagement.
Im FÖRCH Web-Shop sicher und einfach.
Weitere Informationen unter:
http://bit.ly/FOERCH_GSM
21
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
amz: Was können demzufolge die freien
Werkstätten tun, um sich hier aufzustellen?
Röhl: Die freien Werkstätten könnten
ihrerseits stärker versuchen, in das Reparatur- und Servicegeschäft junger Fahrzeuge und damit in eine traditionelle
Domäne der gebundenen Betriebe einzusteigen. Der Wettbewerbsrahmen der
Branche gibt ihnen das notwendige Rüstzeug dazu etwa bezüglich Garantie- und
Gewährleistungsfragen. Die Wartung
und Reparatur eines Fahrzeugs ist vom
ersten Tag an auch in einer freien Werkstatt möglich.
GVA-Präsident Hartmut Röhl: „Der Rückzug
der Designschutznovelle durch die EUKommission im vergangenen Jahr war ein
Rückschlag – nicht nur für den freien Markt,
sondern vor allem für die Prinzipien eines
gemeinsamen EU-Binnenmarktes und für die
Verbraucher.“
Foto: GVA
siehe Audi, um auch ältere Fahrzeuge in
Vertragswerkstätten zu lotsen. Mit welchen Mitteln oder Maßnahmen können
freie Werkstätten dagegenhalten und
sich ihren Marktanteil sichern?
Röhl: Die Fahrzeughersteller haben in der
Tat ihr Engagement im Kfz-Aftermarket
verstärkt. Zum einen versuchen sie mit besonderen Angeboten gezielt Halter älterer
Fahrzeuge zurück in die herstellereigenen
Servicenetze zu ziehen und zum anderen
bieten sie sich auch als Lieferanten der
freien Werkstätten an. Dass solche Strategien mitunter inkonsistent sind, sieht man
exemplarisch an dem von ihnen angesprochenen Audi-Spot: Einerseits möchte man
freie Servicebetriebe als Kunden für seine
Teile gewinnen, andererseits verunglimpft
man aber deren Mitarbeiter und Arbeit.
Ein weiteres, recht bekanntes Beispiel aus
dem Markt für Reparaturlacke zeigt aktuell, welchen Druck ein großer Fahrzeughersteller auf Servicebetriebe ausüben
kann, wenn nur seine Marktmacht groß
genug ist: Hier sollen Betriebe quasi gezwungen werden, mehrere Mischbänke zu
unterhalten - oder bestenfalls sogar nur
die Lack-Handelsmarke des Fahrzeugherstellers für alle Arbeiten zu verwenden.
Ein partnerschaftlicher Umgang sieht
wohl anders aus und dieses Beispiel beweist erneut, dass auch Werkstätten beim
Teilebezug dringend auf Wettbewerb angewiesen sind.
22
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
amz: Den Ergebnissen der neuesten
Ausgabe des „AutoTeileOnlineMonitor”
von TNS Infratest haben rund 6,5 Millionen Autofahrer im letzten Jahr Autoersatzteile, Zubehör oder Reifen online
gekauft. Wie sehen Sie langfristig die
Auswirkungen des Online-Marktes für
Kfz-Ersatzteile auf den Teilehandel?
Röhl: Die internetbasierte Kommunikation des Großhandels mit seinen Werkstattkunden ist inzwischen Standard. Mit
dem Online-Markt für Kfz-Ersatzteile ist
in den vergangenen Jahren ein interessanter neuer Vertriebsweg gewachsen,
der vielfältige Potentiale aufweist. Der
freie Teilehandel hat die Entwicklungen
nicht verschlafen, sondern sich darauf
eingestellt und nutzt sie für sich. Experten sehen für die nächste Zeit eine weitere Zunahme der Bedeutung des OnlineVertriebskanals bevor sich die derzeitige
Wachstumsdynamik abschwächen soll.
Es bleibt abzuwarten, wie die Entwicklung weitergeht. Der Handel muss sich
auf den Multi-Channel Vertrieb einstellen und etwa die strategische Entscheidung treffen, ob er neben B2B auch B2C
agieren möchte.
amz: Aber nicht nur beim Kauf von Teilen
oder Zubehör, sondern auch bei einer fälligen Wartung oder Reparatur wird das
Internet zum Auffinden einer Werkstatt
herangezogen. Welche Bedeutung werden diese Servicebörsen in Zukunft im
IAM einnehmen?
Röhl: Experten gehen davon aus, dass
im Jahr 2030 rund 20 bis 25 Prozent der
Autofahrer hierzulande ihre Kfz-Serviceleistungen online kaufen. Und in der Tat
tummeln sich immer mehr Anbieter wie
Servicebörsen bzw. Werkstattportale als
so genannte Intermediäre im Marktraum
zwischen Werkstatt und Kunden. Der KfzServicemarkt scheint diesen Unternehmen schon aufgrund seiner schieren Umsatzgröße ein interessanter Kandidat für
eine digitale Transformation durch neue,
vormals branchenfremde Akteure etwa
aus dem IT-Bereich zu sein. Ob sich einige
der neuen Konzepte langfristig etablieren
können, bleibt abzuwarten. Ich sehe hier
einige Hürden, denn der Kfz-Aftermarket
weist zwar ein recht hohes Umsatzvolumen aus, er ist andererseits aber auch
geprägt durch ein hohes Maß an Komplexität und vielfältige Anforderungen
für ein erfolgreiches Bestehen am Markt.
Auch die Bindung des Autofahrers an „die
Werkstatt seines Vertrauens“ spielt weiterhin eine große Rolle und kann nicht
durch scheinbare Vorteile eines Internetangebots gebrochen werden. Nicht von
ungefähr holen sich einige dieser neuen
Plattformen etablierte Partner aus der
Branche ins Boot.
amz: Die EU-Kommission hat Ende 2014
eine Studie zu den Auswirkungen der
„Euro 5/6“-Verordnung für PKW vorgelegt, die insbesondere Aspekte des Zugangs unabhängiger Marktteilnehmer
zu den Reparatur- und Wartungsinformationen der Fahrzeughersteller untersucht
und eine Gefährdung des Wettbewerbs
im Kfz-Ersatzteil- und Servicemarkt verdeutlicht. Kommen die Fahrzeughersteller bezüglich der Bereitstellung und des
Zugangs zu den Reparatur- und Wartungsinformationen nicht nach?
Röhl: Die Ergebnisse der Studie bestätigen, was der GVA bereits seit Jahren anprangert: Die Fahrzeughersteller kommen
beim Zugang zu den technischen Informationen, insbesondere den Daten für
die Ersatzteilverwendung, ihren Pflichten
gegenüber unabhängigen Marktteilnehmern nur unzureichend nach. Für Teilehersteller und Teilehandel ergeben sich
daraus Probleme, die in der Untersuchung
ebenfalls benannt werden: Unabhängigen Marktteilnehmern werden in der
Folge etwa durch Mehrfachbestellungen
und -lieferungen und den sich daraus ergebenden Rückläufern höhere Kosten als
nötig verursacht, die ihre Teilnahme am
Markt in Gänze bedrohen. Daraus ergeben sich konkrete Gefahren für den Wettbewerb im Kfz-Aftermarket und letztlich
höhere Teilepreise für die Verbraucher.
Noch einmal: Die Unternehmen des freien Marktes sind auf den Zugang zu den
Basisdaten der Fahrzeughersteller zur Ersatzteilverwendung angewiesen. Nur in
elektronisch verwertbarer Form ist deren
automatische Verarbeitung für die Erstellung eigener Kataloge des freien Marktes
möglich. Andernfalls funktioniert der
Wettbewerb schlicht und einfach nicht.
amz: Herr Röhl, vielen Dank für das Gespräch.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Oder wie definieren Sie Verfügbarkeit?
Die Werkstatt braucht nicht nur Produkte in
Erstausrüstungsqualität – sondern auch
die dazugehörenden Daten.
Die Qualität eines Lieferanten misst sich
auch an der Qualität der Informationen,
die er seinen Partnern zur Verfügung stellt.
DIE ZUKUNFTSOFFENSIVE FÜR WERKSTATT UND HANDEL
SMART PART(ner)
www.mahle-aftermarket.com
Von einem echten Partner der Werkstatt kann man
Unterstützung erwarten. Verkaufsunterstützung.
Ein wirklich guter Partner hat die renommiertesten Produkte – und bietet Ihnen heute schon
die Umsatzträger von morgen.
Um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein,
braucht die Werkstatt einen Partner, der weiß,
was sie morgen und übermorgen braucht –
weil er es heute schon im Programm hat.
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Philipp Hess ist davon überzeugt, dass die neue Allianz der Unternehmen Heise & Klatte, Hess,
Springer, Wittich und Wütschner für alle Beteiligten ein Gewinn ist.
Foto: Weber
Esgibtschon
genugKooperationen
SeiteinigenMonatenkooperierenfünfmittelständische
Teilehändler,weilsieihreKundenbesserbedienenmöchten.Istdiesnuneineneue
Teilehandelskooperation?Wir
habenbeiPhilippHesszuden
Kooperationennachgefragt.
24
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
A
nfang 2015 war der Beginn
einer Kooperation zwischen
den Unternehmen Heise &
Klatte, Hess, Springer, Wittich und Wütschner. Die
Frage drängte sich auf, ob hier jetzt eine
weitere klassische Kooperation an den
Start geht oder etwas ganz anderes entsteht. Stellvertretend für alle Unternehmen stand uns Hess-Geschäftsführer
Philipp Hess Rede und Antwort.
Zunächst stellte Hess klar, dass es sich
bei der neuen Allianz in erster Linie um
eine Art Einkaufsgemeinschaft handelt.
Man tauscht sich dabei auch über andere
Themen aus, hat aber keine Gesellschaft
gegründet und auch keine Kooperationszentrale. Denn Hess findet, dass es schon
genug Kooperationen gibt.
Schließlich hätte man in den achtziger
Jahren noch Kooperationszentralen gebraucht, zum Beispiel, wenn es darum
ging, gemeinsam einen Katalog zu stemmen. Das konnte am Anfang eigentlich
keiner allein. Oder auch die Werkstattkonzepte. Das war damals laut Hess ein
Thema. Ebenso hätte man zu dieser Zeit
die Handelskonzepte auf den Weg gebracht, und Warenwirtschaftssysteme.
Das alles waren große Aufgaben, für die
man zu den Gründungszeiten der Kooperationen diese Organisationen brauchte.
Das konnte damals eigentlich keiner allein. Doch Hess meint, dass diese Zeiten
vorbei sind. Denn seit den achtziger Jahren hätte sich doch einiges getan.
„Auch heute noch bestimmen Kooperationen in unterschiedlichen Ausprägungen noch die Landschaft im Teilemarkt“, erklärt Hess. „Wir selbst haben
uns als Hess-Gruppe bereits 2004 dazu
entschieden aus der Temot auszutreten
und unseren Weg eigenständig zu gehen. Die Entscheidung haben wir nicht
bereut. Eine zentrale Frage stellt auch
heute noch die Versorgung der Werkstätten in der Fläche mit bestimmten Teilemarken dar. Gleichzeitig stellt sich die
Frage, wie man diese Aufgabe mit einer
höheren Verbindlichkeit gegenüber den
Lieferanten verbinden kann.“
Schließlich ist einiges im Wandel. Eine
Kooperation sollte sich nach Hess‘ Ansicht alle paar Jahre intern rechtfertigen
und sich fragen, wofür sie eigentlich
noch gebraucht werde. Und man sieht
ja auch, dass zum Beispiel die Centro daraus die Konsequenz gezogen hat. Die
gibt es inzwischen nicht mehr. Hess geht
sogar noch weiter. Er stellt provokant die
Frage, ob eine ATR auf nationaler Ebene
überhaupt noch sinnvoll sei.
Er weist aber auf einen anderen wichtigen Punkt hin: die Teilehandelskooperationen haben einige Marken etabliert,
gerade bei den Werkstattsystemen. Und
die gehören natürlich den Gesellschaftern dieser Kooperationen. Und das
hat inzwischen einige skurrile Auswirkungen. So vertritt allein die Firma Trost
eine riesige Menge von Konzepten. Sie
können ihren Kunden Bosch Car Service,
1a autoservice, Autocrew, AutoAuto, AutoNetto, AutoGo oder Autofit anbieten.
Ob da noch alle Systemberater mithalten
können und wollen und ob da noch eine
gewisse Philosophie dahinter steckt, ist
fraglich. Seit Jahren sagen Experten eine
Marktbereinigung bei den Werkstattkonzepten voraus, doch seither ist eher das
Gegenteil eingetreten: die Zahl der Konzepte ist noch gewachsen.
Hess: „Ich glaube, dass die Gemeinschaftsmarken der Kooperationen an Bedeutung
verlieren werden, da sie nicht mehr zum
Abgrenzen von ‚Hoheitsgebieten‘ der verschiedenen Handelsfirmen taugen. Nehmen Sie das Beispiel Autofit, eine Marke
in die augenscheinlich niemand mehr so
recht investieren will, da sie der Wettbewerber ja auch hat. Gleiches gilt aus meiner Sicht sicher auch für das 1a-Konzept
und die alten Bosch-Großhändler: Alle haben die gleichen Rechte und keiner kann
das System so richtig nutzen, um dem anderen mal wirklich in die Parade zu fahren
oder sein Gebiet abzugrenzen. Und die
Großen haben in den letzten Jahren parallel dazu eigene System-Marken an den
Start gebracht.“
Klar ist: das Logo an der Wand ist nicht
unbedingt das wichtige Entscheidungskriterium für die Werkstatt. Was entscheidet, ist das persönliche Verhältnis
und die Qualität des Service. Die Marke
des Werkstattkonzepts wird wohl in aller Regel nicht zu einer Entscheidung für
oder gegen einen Lieferanten führen.
Philipp Hess weist darauf hin, dass derzeit viele Dinge für eine weiter verstärkte
Steuerung von Reparaturen sprechen. Aktuell unternimmt die HUK Bestrebungen,
Verträge mit Werkstattservice anzubieten. Und einer solchen Versicherung ist
das Logo an der Wand der Werkstatt egal.
Die wollen nach seiner Meinung gute
Konditionen und natürlich guten Service,
egal unter welcher Marke.
Abgesehen davon meint Hess, dass die
Wahrnehmung der unterschiedlichen
Konzeptmarken ohnehin bei den Autofahrern nicht sehr ausgeprägt ist. Und das
Geld, um den Bekanntheitsgrad dieser
Marken zu stärken, will niemand in die
Hand nehmen. Außer Bosch Car Service
erlangen Werkstattkonzepte in der Regel
wenig Bekanntheit. Und genau deshalb
meint Hess auch, dass Anstrengungen in
Richtung der Werkstattkonzepte zukünftig gar nicht mehr so wichtig sein werden.
Das sei im übrigen auch ein Grund für
die Kooperationen, sich neue Themen zu
suchen. Denn die alten Inhalte wie Teilekatalog, Werkstatt- oder Handelskonzept
seien nicht mehr relevant. So könnten
zum Beispiel Dienstleister im Auftrag
eines Händlers heute ohne Probleme
einen Katalog stemmen, was zu den Anfangszeiten der Kooperationen eine riesige Herausforderung gewesen sei.
Ein wichtiges Thema für die Kooperationen war und ist der zentrale Einkauf, das
findet auch Hess. Ebenso seien auch Zentralfakturierung und Zentralregulierung
entscheidend für die Kooperationen. Die
Allianz der fünf Familienunternehmen
beschränkt sich deshalb auf den gemeinsamen Einkauf. Besonders wichtig ist es
Hess, dass sich die Lieferanten auch darauf verlassen können, dass die vereinbarten Ziele erreicht werden. Das sei bei
Kooperationen ja längst nicht immer so.
Es gäbe einen Abschluss, aber hinterher
werde nichts gekauft. Für Lieferanten sei
das keine schöne Situation.
Bei der neuen Allianz aus Familienunternehmen ginge man auch gemeinsame
Verpflichtungen ein. Und wenn einer die
nicht erfülle, trügen alle gemeinsam die
Konsequenzen. Für die Lieferanten bedeute dies mehr Sicherheit. „Wenn etwas
verhandelt ist, dann wird das auch von
den Partnern gekauft. Das ist dann nicht
nur eine Addition von Einzelverpflichtungen. Wir verpflichten uns ja auch,
in Summe zu steigern, um gemeinsam
etwas erreichen.“ Es ginge nicht darum,
nur Einzelverpflichtungen zu addieren.
Man verpflichte sich ebenfalls, in Summe
zu steigern.
Darüber hinaus tauschen sich die neuen Partner auch zu anderen Themen
als nur dem gemeinsamen Einkauf aus.
Auch Logistik, Kundenanforderungen,
DasvollständigeInterviewmitPhilippHesslesen
Sieaufamz.de/hess2015
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
25
Kundenwünsche und allgemeine Großhandelsthemen stehen bei ihnen auf der
Tagesordnung. Das kann man zwar auch
machen, wenn man nicht gemeinsam
einkauft, aber der gemeinsame Einkauf
verbindet die Unternehmen stark. Die
Vertreter treffen sich vier oder fünf Mal
im Jahr und tauschen sich über alles Wichtige aus. Den gemeinsamen Einkauf sieht
man dabei als verbindendes Element.
Den Kunden gegenüber wirkt sich die
neue Struktur laut Hess eigentlich nur
auf die Preissituation aus. Es ginge nicht
darum, irgendwelche Konzepte oder
Marken für die Kunden zu entwickeln.
Für die Lieferanten bedeute dies in letzter
Konsequenz, dass sie Betreuungskapazitäten abbauen können. Und das spart
laut Hess auch auch der Lieferantenseite
bares Geld. Weil sich der Markt immer
stärker konzentriert, kommt es immer
häufiger vor, dass mit zwei Accounts
fünfzig Prozent des Marktes abgedeckt
werden. Das ist auch für die Lieferanten
nicht immer gut, denn sie geraten in gewisse Abhängigkeiten. Sie brauchen immer noch mehr als diese zwei Kunden in
ihrer Region. Nicht fünfzig oder hundert,
aber eben mehr als zwei.
Mit der Bündelung der Einkaufsaktivitäten wollen die fünf Händler erreichen,
dass sie bei den Lieferanten als eine Einheit wahrgenommen werden und damit
auch weniger Arbeit machen. Schließlich
hätten die nun laut Hess auch nur noch
ein Jahresgespräch und nicht mehr fünf.
Das führe dann am Ende zu einer Effizienzsteigerung bei den Lieferanten. Denn
schließlich hat der Lieferant nur noch einen Ansprechpartner für alle fünf Unternehmen. Hess ist überzeugt, dass dies für
alle Beteiligten von Vorteil ist.
Dr. Frauke Weber
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Ab 31. März 2018 müssen alle neuen Pkw mit dem automatischen Notrufsystem eCall ausgerüstet sein. Ein entsprechendes Gesetzt hat das EUParlament verabschiedet.
Foto: ADAC
DergläserneAutofahrer
ImmermehrFahrzeugesammelnDaten,dieinFehlerspeichernfestgehaltenwerden,umsiebei
derWartunginderKfz-Werkstattauszulesen,damitMängelundnotwendigeInstandsetzungen
durchgeführtwerdenkönnen.VieledieserAutosübertragenaberdieTelematik-Datenauch
permanentanzentraleDatenbanken,wodieseInformationenauchfürService-undKomfortfunktionenweiterverwendetwerdenkönnen.
F
ahrzeuge sammeln nicht nur
Daten und legen sie im Fehlerdatenspeicher ab oder übermitteln
sie zum Teil auch permanent an
Datenbanken, sondern können
künftig auch selbstständig im Notfall
Hilfe herbeirufen. Laut einer Richtlinie
der EU müssen Autos und Nutzfahrzeuge
bis 3,5 Tonnen, die ab dem 31.März 2018
eine Typ-Genehmigung erhalten, mit
einem automatischen Notrufsystem,
genannt eCall (emergency call), ausgestattet sein. Das auf dem europaweit
geltenden 112-Notruf basierende bordeigene eCall-System muss dauerhaft
26
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
im Fahrzeug verbaut sein, und die Fahrzeuginsassen sind durch Warnsignale
auf ein kritisches Systemversagen hinzuweisen.
NotrufsystemeCall
Nach über zehnjährigen Diskussionen
kommt damit ein System in die Autos,
mit dem die Reaktionszeit - von der Alarmierung der Rettungskräfte bis zum Eintreffen am Unfallort - um bis zu 50 Prozent im ländlichen Raum und bis zu 40
Prozent im städtischen Gebiet verringert
werden kann. Nach Angaben der EU sind
2012 innerhalb der Europäischen Union
28.000 Menschen bei Verkehrsunfällen
ums Leben gekommen und 1,5 Millionen wurden verletzt. Durch eCall können
jährlich 2500 Menschleben gerettet und
die Verletzungsschwere in Zehntausenden von Fällen vermindert werden.
Registriert das System durch die verbauten Crash-Sensoren oder dem Öffnen
der Airbags einen Unfall, werden automatisch Daten an die nächstliegende
Notrufleitstelle übermittelt. Dazu gehören der Unfallzeitpunkt, die genauen
Koordinaten des Unfallortes, die für Autobahnen und Tunnel wichtige Fahrtrich-
WIR SIND
DIE KLIMAPROFIS!
Ab 31. März 2018 müssen alle neuen Pkw mit dem automatischen
Notrufsystem eCall ausgerüstet sein.
Foto: GDV
tung, die Anzahl der Insassen und die Fahrzeug-Identifizierungsnummer, damit den Rettungskräften die passende
Rettungskarte übermittelt werden kann. Gleichzeitig wird
eine Sprechverbindung zur Notrufleitstelle aufgebaut.
Damit besteht für die Insassen und die Leitstelle die Möglichkeit, weiter Informationen zum Unfallgeschehen auszutauschen, wenn die Fahrzeuginsassen ansprechbar sind.
Dazu müssen die Fahrzeuge ausgerüstet sein mit GPSEmpfänger zur genauen Ortung, GMS-Antenne zum Senden des Notrufs, Sensoren, dem Steuergerät zur Übermittlung der Daten per Mobilfunk, Mikrofon und Lautsprecher
zum Aufbau einer Sprechverbindung, SIM-Karte, der Möglichkeit zur manuellen Auslösung des Notrufs und einer
Notstromversorgung, falls durch einen Unfall die Fahrzeugbatterie ausfällt. Gleichzeitig hat die EU festgelegt das
alle Fahrzeuge obligatorisch mit dem, auf dem 112-Notruf
basierenden eCall-System ausgerüstet sein sollen und dass
dieses System automatisch aktiviert wird, wenn der eCallDienst von privatwirtschaftlichen Drittanbietern (TPSeCall - Third-Party-Supported-eCall) versagen sollte. Nach
Angaben der EU sollen etwa 0,7 Prozent aller Fahrzeuge in
der Europäischen Union derzeit ein privates eCall-System
an Bord haben, die EU-weit untereinander nicht kompatibel sind und keine Kontinuität bieten.
Daten,dieneueWährung
Seit Jahren bieten Automobilhersteller mobil vernetzte
Fahrzeugmodelle an, die gleichzeitig mit einem eigenen
Notruf-System ausgestattet sind. Darunter Audi (Connect-System), BMW (ConnectedDrive), Ford (Scince-System), General Motors (OnStar), Mercedes (Comand Online)
und Volvo (OnCall). Mit diesen herstellereigenen TelematikSystemen lässt sich wesentlich mehr arrangieren, als nur
ein Notrufsignal im Falle eines Unfalls abzusetzen. Diese
Systeme ermöglichen dem Autofahrer sich mit der Hilfezentrale des Fahrzeugherstellers verbinden zu lassen, um
beispielsweise im Pannenfall festzulegen wer schleppt das
Fahrzeug ab und in welche Werkstatt es verbracht wird.
Zudem werden aber auch weitere Dienstleistungen angeboten, wie die Fahrzeugortung bei Nichtwiederauffindung
des geparkten Autos oder das ferngesteuerte Öffnen des
Wagens, wenn der Schlüssel im Fahrzeug vergessen wurde
und das Auto automatisch verriegelt hat.
In der Automobilwirtschaft hat ein neues Zahlungsmittel
Einzug gehalten, dass Verbraucher in der Internetwirtschaft bereits kennen, nämlich das Daten zu einer neuen
Währung werden, sagte Dr. Thomas Funke von Rechtsan
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
27
KOMPLETTPROGRAMM
FÜR DIE WERKSTATT
Im WAECO AirCon Service Sortiment finden Sie alles,
was für ein erfolgreiches Klimageschäft erforderlich
ist: Servicegeräte mit maximaler Kältemittel-Rückholrate R 134a / R 1234yf), Verbrauchsmaterial,
Spezialöle, Werkzeug.
Alle aktuellen Aktionen unter
www.airconservice.de/klimaprofi
Der freie Kfz-ServiceMarkt
Peugeot zählt mit seinem Dienst ‚Connect SOS‘
zu den Vorreitern beim Einsatz automatischer
Notrufsysteme. Der Telematik-Dienst setzt über
das GPS-Modul automatischen Hilferuf ab.
Foto: Peugeot
waltskanzlei Osborne Clarke in Köln beim
beim 8. Autorechtstag 2015 vor über 100
Teilnehmern auf dem Petersberg bei
Bonn. Dadurch, dass der Autofahrer mit
seinem vernetztem Fahrzeug Daten sammelt, die permanent an eine Datenbank
übersandt werden, bietet er somit unter
anderem auch einem Dienstleister einen
Wert an und bringt diesen dazu, ihm einen Gegenwert zu offerieren. Aufgrund
seines Fahrstils und seiner jährlichen
Fahrleistungen könnte der Gegenwert
zum Beispiel in einem günstigeren Versicherungsvertrag bestehen oder einem
Versicherungsvertrag mit bestimmten
Zusatzleistungen.
FerndiagnoseundFernreparatur
Im Zeitalter einer immer stärker werdenden Ausstattung mit elektronischen
Komponenten und der damit einhergehenden Computerisierung wird immer
mehr möglich. Nicht nur die markengebundenen, sondern auch die freien Werkstätten erhalten Zugang zu den technischen Informationen, um Fahrzeuge
einer bestimmten Marke warten und
reparieren zu können, das elektronische
Serviceheft zu pflegen sowie auf der
Grundlage der Standardarbeitswerte
marktgerechte Kalkulationen zu erstellen. Aber auch die Ferndiagnose und
Fernreparatur wird eine immer größer
werdende Rolle spielen. Heute gehört es
schon zur Normalität, das die Software
mittels Ferndiagnose gewartet oder repariert wird, indem sich der Techniker
drahtlos auf den Computer aufschaltet.
Eine Methode, die künftig auch bei Kraftfahrzeugen immer häufiger eine Anwendung findet.
In einem Internet-Spot eines süddeutscher Premium-Hersteller ist zu sehen,
wie bei einem vernetzten Cabrio der
Fehler bei einem nicht zu schließenden
Verdeck mit der entsprechenden Soft-
28
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
2015
ware diagnostiziert und beseitigt wird
und das Verdeck sich wie von Geisterhand gesteuert schließt. Eine Methode,
die in der Lage ist, die Wettbewerbslandschaft bei Werkstätten und damit
verbundenen Anbietern zu revolutionieren, sagte Funke.
Für solche Ferndiagnosen und Fernreparaturen hat der Hersteller seine entsprechende Anwendungssoftware. Aber auch
Drittanbieter verfügen über solche Software. Ein Diagnose-Dongle wird einfach
in die OBD-Buchse des Fahrzeugs gesteckt. Zusätzlich muss sich der Autofahrer die passende Anwendungssoftware
als App auf sein Smartphone laden. Via
Bluetooth wird der Fehlerspeicher ausgelesen und die Daten direkt an Werkstatt
gesendet. Mit einer Analysesoftware
kann die Werkstatt den oder die Fehler
über ein Tablet einsehen. Der Autofahrer erhält somit per Ferndiagnose die
Rückmeldung, ob er weiterfahren kann
oder seine Werkstatt aufsuchen soll oder
im schlimmsten Fall das Fahrzeug nicht
mehr bewegen sollte. Wie auf der Cebit
2015 zu sehen war, sind solche SystemChecks mit einem Remote-DiagnoseStick des Diagnosespezialisten Launch
Europe markenübergreifend für europäische, amerikanische und asiatische Fahrzeuge möglich.
Damit auch Werkstätten und Drittanbieter die Möglichkeit haben, solche Dienstleistungen für das vernetzte Fahrzeug
anzubieten, sind die dafür notwendigen
technischen Informationen nach den
GVO-Leitlinien und dem Typ-Zulassungsrecht diskriminierungsfrei zu Verfügung
zu stellen. Geschieht dies vonseiten des
Fahrzeugherstellers nicht, drohen die
Rechtsfolgen, die das Kartellrecht vorsieht. Vonseiten des europäischen Verbandes der Fahrzeughersteller (ACEA)
geht es derzeit in einem Projekt (Extended Vehicle Concept) um die Schaffung
einer ISO-Norm, die solche DiagnoseSysteme ermöglicht, dem Fahrzeughersteller aber die Kontrolle einräumt, wer
Zugriff auf sein Fahrzeug hat. Eine solche
Kontrolle ist begründet durch ein Urteil
des Bundesgerichtshofs (VI ZR 65/86).
Danach hat der Hersteller die Pflicht zur
Produktbeobachtung, um rechtzeitig
Gefahren aufzudecken, die aus der Kombination seines Produkts mit Produkten
anderer Hersteller entstehen können,
um ihnen entgegenzuwirken.
DatenschutzimFokus
Bei der Übermittelung der Daten aus
einem vernetzten Fahrzeug darf die
Frage nach dem Datenschutz nicht
außer Acht gelassen werden. Das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) erachtet
Daten als gefährlich, als Bedrohung für
das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und deswegen werden
Menschen vor Daten geschützt. Der
Datenschutz schützt die Daten über
Menschen, die sogenannten personenbezogenen Daten und keine Daten,
die ausschließlich technischer Natur
sind, also die Informationen, die von
einer Reihe technischer Komponenten im Fahrzeug permanent geliefert
werden. Zu diesen technischen Daten
gehören beispielsweise Informationen
zur Geschwindigkeit, Laufleistung,
Quer- und Längsbeschleunigung, Fahrzeugposition, zum Bremsdruck, Bremsverhalten, zu den Assistenzsystemen
etc. Diese Telematikdaten gehören im
Grundsatz niemanden, sagte Dr. Marco Störing von Rechtsanwaltskanzlei
Osborne Clarke in Köln. Das Bayerische Landesamt für Datenaufsicht
hat 2012 in einer Muster-Information
über Datenspeicher im Fahrzeug mitgeteilt, das Situationen denkbar sind,
in denen in Verbindung mit anderen
Informationen Verknüpfungen entstehen, die aus technischen Daten personenbezogenen Daten werden können.
Deutlich wird das durch ein Beispiel.
Das Fahrzeug eines Kunden hat laut
seiner Telematikdaten einen niedrigen
Ölstand. Dadurch wird die technische
Information für die Werkstatt wirtschaftlich relevant, was wiederum den
Personenbezug zwingend voraussetzt.
Damit bewegt man sich nahezu immer
im Bereich des Datenschutzes, wenn es
um Daten und Telematik geht, denn der
Datenschutz schützt alle Informationen, die auf eine Person beziehbar sind.
Im Gegensatz zur permanenten Übersendung von Telematik-Daten an eine
Datenbank übermittelt das 112-Notruf
basierenden eCall-System erst im Moment des Unfalls einen Minimalsatz von
Daten an die Rettungsleitstelle. Dabei
wird vonseiten des Gesetzgebers unterstellt, dass derjenige der verunfallt, den
Willen hat, gerettet zu werden, sodass
es keiner Einwilligung zur Weiterverarbeitung dieser Daten bedarf. Aufgrund
der zum Zeitpunkt des Unfalls festgehaltenen Daten soll es nicht möglich sein,
Bewegungsprofile,
Verhaltensprofile,
Fahrweisen und Ähnliches zu analysieren, sagte Thomas Funke.
Dateneigentum
Obwohl die permanent von einem Fahrzeug an eine Datenbank übertragenen
nicht wegen besonderer Umstände eine
andere Form angemessen ist. Soll die
Einwilligung zusammen mit anderen Erklärungen schriftlich erteilt werden, ist
sie besonders hervorzuheben. Eine blanko Einwilligung, die besagt, das Auto erhebt Daten und der Fahrzeughalter ist
einverstanden, geht nicht, sagte Marco
Störing.
Fazit:Mit den Enthüllungen des US-amerikanischen Whistleblowers, Edward J.
Snowden, zu dem Ausmaß der weltweiten Überwachungs- und Spionagepraktiken von Geheimdiensten im Bereich
des Internets und Mobilfunks, ist der
Datenschutz wieder etwas mehr in den
täglichen Fokus gerückt. Das aber auch
mobil vernetzte Kraftfahrzeuge mehr in
den Datenschutzfokus gerückt werden
müssen, bedarf noch einiger Anstrengungen vonseiten der Techniker, des europäischen wie deutschen Gesetzgebers,
aber auch des Verbrauchers. Politik, Medien und Verbraucher bemängeln den
Datenschutz, aber die zu Verfügung stehenden Möglichkeiten des Schutzes der
persönlichen Daten wird nur von wenigen genutzt.
Hans Rosarius
Ab sofort Verfügbar!
partner.eberspaecher.com
mOdern, InfOrmatIv, üBersIchtlIch –
das neue PartnerPOrtal
Unser völlig neu entwickeltes Partnerportal sorgt ab sofort dafür, dass Sie noch effektiver und schneller
arbeiten können. Die intuitiv gestaltete Benutzeroberfläche ist besonders einfach zu bedienen und ist an Ihre
speziellen Anforderungen individuell anpassbar. Zudem ist das neue Portal auch mit mobilen Endgeräten –
wie Tablets oder Smartphones – optimal nutzbar. Das sorgt für absolute Flexibilität im täglichen Einsatz.
Von der einfach zu nutzenden Suchfunktion bis hin zum umfassenden Produktkatalog sind alle wichtigen
Module mit nur einem Klick erreichbar. Und das Beste am neuen Portal ist, dass Sie sich wie gewohnt mit
Ihren bisherigen Zugangsdaten anmelden können. Wir freuen uns auf Ihren Online-Besuch!
A WORLD OF COMFORT
FACT | factnet.de
Telematikdaten im Grundsatz niemanden gehören, bedarf es aber trotzdem einer Einwilligung nach § 4a des
BDSG, wenn diese technischen Informationen einer Weiterverarbeitung zugeführt werden sollen. Die Einwilligung
ist nur wirksam, wenn sie auf der freien
Entscheidung des Betroffenen beruht.
Er ist auf den vorgesehenen Zweck der
Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung
sowie, soweit nach den Umständen des
Einzelfalles erforderlich oder auf Verlangen, auf die Folgen der Verweigerung
der Einwilligung hinzuweisen. Die Einwilligung bedarf der Schriftform, soweit
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
TechnischeDatenfüralle
BereitsaufderAutomechanikaimvergangenenJahrpräsentiertederZentralverbandDeutsches
Kfz-Gewerbe(ZDK)einneuesWerkzeugfürdieMehrmarken-DiagnosevonEuro5/6Kraftfahrzeugen,dassichmitderAusgabevonelfEuroDFT-DiagnosesystemenanteilnehmendeKfz-BetriebeimganzenBundesgebietimsechsmonatigenFeldversuchbefindet.
M
it dem Problem werden
quasi alle freien KfzWerkstätten
konfrontiert, wenn es um Reparatur oder Diagnose an
Fahrzeugen unterschiedlicher Hersteller
geht. Hier kommt auf die aktuellen Reparatur- und Wartungsinformationen an,
nur so können Reparaturen, Wartungen
oder Diagnosen ordnungsgemäß erfolgen. Allein beim Reifenwechsel muss das
System, sprich im Zuge der Reifendruckkontrollsysteme, initialisiert werden,
oder beim Wechsel der Bremsflüssigkeit
gibt das Diagnosegerät den Prozess des
Entlüftens vor. Hierzu sind spezielle Reparatur- und Wartungsinformationen erforderlich. Beim Wechseln oder Wiederanschließen der Fahrzeugbatterie wird
zunehmend ein so genannter Anlernprozess im Batteriemanagement erfolgen,
wozu ebenfalls die für die Programmierung erforderlichen Daten vorhanden
sein müssen. Und hier liegt der Knackpunkt, denn die Fahrzeughersteller sind
heutzutage die einzige Stelle, die alle organisatorischen und technischen Voraussetzungen wie etwa Aktualität der Daten
beim Zugang zu den Reparatur- und
Wartungsinformationen erfüllt. Und hier
sind die freien Werkstätten gegenüber
den Markenbetrieben, die einen direkten
Zugang zu diesen Informationen haben,
nicht auf Augenhöhe.
Die Euro-5-und Euro-6-Verordnung legt
zwar fest, dass die Fahrzeughersteller die
technischen Daten zur Verfügung stellen
müssen, im Detail funktioniert das aber
nicht reibungslos. Der von Europa in Auftrag gegebenen Ricardo-AEA-Studie zufolge treten Probleme bei unabhängigen
Marktteilnehmern entlang der gesamten
Wertschöpfungskette im Kfz-Aftermarket auf, Zugang zu den Wartungs- und
Reparaturinformationen zu erhalten. Im
Zuge der Standardisierung in die Gesetzgebung müssen alle Fahrzeughersteller
einem festgelegten Prozess folgen, um
den Werkstätten Reparatur- und Wartungsinformationen zu kommen zu lassen. Diese erhalten die Betriebe nur noch
über das Internet, nach erfolgreicher Registrierung mit einem Benutzernamen
und einem Passwort sowie den dabei anfallenden Kosten. Allerdings treten schon
bei der Installation der Software von den
Fahrzeugherstellern hier in der Regel
Dirk Marichal, Geschäftsleitung ADIS-Technology: „Nach einer Machbarkeitsstudie hat ADIS Technology den Prototyp EuroDFT entwickelt und
gemeinsam mit dem ZDK auf der Automechanika vorgestellt.“
30
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
erste Probleme auf. Deshalb ist hier ein
standardisierter Datenzugang erforderlich.
NachMachbarkeitsstudieden
PrototypEuroDFTentwickelt
Diesen Auftrag vergab die Europäische
Kommission an das Europäische Komitee für Normung (CEN), wo auch die
ZDK-Technikabteilung in allen relevanten
CEN-Arbeitsgruppen eingebunden war.
In diesem Zusammenhang hatte der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) zwei Studien durchgeführt,
in denen die verschiedenen Diagnoseund Neuprogrammierungskonzepte der
Fahrzeughersteller im Detail untersucht
wurden. Auch auf Basis der Ergebnisse
dieser Studien wurde der Prototyp eines
neuen Werkzeugs für die MehrmarkenDiagnose von Euro 5/6 Kraftfahrzeugen
in Zusammenarbeit mit der Firma ADIS
Technology GmbH in Herzogenrath entwickelt.
Auf der Automechanika 2014 wurde
dann erstmals dieser Prototyp vorgestellt, der aus einer Fahrzeugschnittstelle (VCI) sowie einer speziellen Software,
die auf jedem handelsüblichen Laptop/
PC installiert werden kann. Mit dem Diagnosewerkzeug können Werkstätten
unabhängig von individuellen Hard- und
Softwareanforderungen auf die OriginalHerstellerportale zugreifen. Das System
mit dem Namen Euro-DFT ermöglicht
die Diagnose und Neuprogrammierung
von Euro 5- und Euro 6-Kraftfahrzeugen.
Es besteht aus einem handelsüblichen
Computer und einem VCI-Kommunikationsgerät (Vehicle Communication
Interface) für den Anschluss an die OBDSchnittstelle im Fahrzeug. Aktuell lassen
sich damit Euro 5-/Euro 6-Fahrzeuge
der Marken BMW und Mini, Mercedes-
Benz und Smart, Volkswagen, Audi, Seat
und Skoda, Opel und Ford sowie bald
auch weitere Marken, wie zum Beispiel
Renault, diagnostizieren und neu programmieren. Die bisher bekannte Mehrmarkendiagnose ermöglicht eine Grunddiagnose der Steuergeräte. Wird nach
einem Unfall jedoch der Austausch von
Steuergeräten oder eine Reprogrammierung notwendig, geht das nur mit der
Originalsoftware des Fahrzeugherstellers, die das EuroDFT dazu zur Verfügung
stellt. Mit der neuen Lösung erreicht man
jedes Steuergerät in der Fahrzeugelektronik bei allen Modellen der genannten
Marken.
EinZugangzudenHerstellerOnline-Serviceplattformen
Der bisher einzigartige Vorteil dabei ist,
mit nur einem System ist der Zugang
zu den Online-Serviceplattformen verschiedener Hersteller möglich. Denn der
Adapter eines Herstellers kostet zwischen 600 bis 1.500 Euro. Das EuroDFT
kommt mit nur einem Schnittstellenadapter für die Herstellersoftware aus. Darüber hinaus wird nur noch ein einziger
Laptop als Zugang zu Mehrmarkendiagnose und Herstellersoftware benötigt.
Dadurch sinken die Anschaffungs- und
Wartungskosten. Vor allem die ständige
Aktualisierung von Software und Daten
kostet Zeit und somit auch Geld. Dies
wird beim EuroDFT weitestgehend automatisch erfolgen.
KombinationvonEuroDFTund
Mehrmarken-Diagnosegerät
Den eigentlichen Mehrwert für die Werkstatt sieht Technik Experte Dipl. Ing (FH)
Neofitos Arathymos vom ZDK in der
Kombination von EuroDFT und einem
Der Laptop wird über einen eigens dafür entwickelten intelligenten Schnittstellenadapter
(das EuroVCI) an die OBD-Buchse des Fahrzeugs angeschlossen. Der Adapter unterstützt
alle gängigen Bussysteme und Protokolle.
handelsüblichen Mehrmarken-Diagnosegerät und erklärt: „Wenn der Kfz-Mechatroniker bei der Diagnose mit dem
gewohnten Mehrmarkentester nicht
weiterkommt, erleichtert der Einsatz
des EuroDFT-Systems maßgeblich die
Fehlersuche und -behebung.“ Das trage
erheblich zur Reduzierung des Zeitaufwands bei, der sonst für die Fehlersuche
verwendet würde, dem Kunden aber in
der Regel nicht in Rechnung gestellt werden könne. „Mit dem EuroDFT-System
lässt sich die Effizienz in der Werkstatt
deutlich steigern, und das zahlt sich für
die Betriebe in barer Münze aus“, so sein
Fazit.
DESIGNED
TO WIN
Der „Designed
to win“ Clip
Ihr FUCHS Partnerhändler informiert Sie gerne:
CLASSIC SCHMIERSTOFF GMBH & CO. KG
Lange Straße 100-106 · 27318 Hoya · www.classic-oil.de
Telefon: 04251 812-51 · Telefax: 04251 812-902
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
31
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Der ZDK und die Landesverbände starteten am
18. Mai in Würzburg einen sechsmonatigen
Feldversuch für das Diagnosesystem EuroDFT.
Ab 2016 soll das EuroDFT-System dann allen
Betrieben im Kfz-Gewerbe zur Verfügung
stehen.
Mit dem „Euro DFT“ können Sie Fahrzeuge mit Euro-5- und Euro-6-Abgasnorm diagnostizieren,
beziehungsweise deren Steuergeräte neu programmieren (flashen). Zeigt die Mehrmarkendiagnose
einen Fehler an und lässt sich dieser damit nicht beheben, kann der Betrieb mit der Software des
Fahrzeugherstellers auf die originalen Reparatur- und Wartungsinformationen zugreifen und alle
Fehler für Fahrzeuge ab Euro5-Norm beseitigen.
Mit der Ausgabe von elf EuroDFT-Diagnosesystemen startete der ZDK in Würzburg einen sechsmonatigen Feldversuch.
Die teilnehmenden Betriebe aus dem
gesamten Bundesgebiet werden dabei
das System einem intensiven Praxistest
unterziehen. Die Auswertung der Ergebnisse soll als eine Art Feintuning für das
System genutzt werden und dann im
kommenden Jahr die Vermarktung über
den Technologie- und Vertriebspartner
ADIS Technology GmbH beginnen. Zurzeit arbeitet man dort an der Entwicklung des Supports, damit die Updates
vollautomatisch laufen. Denn die Herstellerinformationen sollen den Werkstätten über das EuroDFT aktuell zur Verfügung stehen. Der Preis steht noch nicht
fest. Ziel soll jedoch sein, dass die Lösung
deutlich günstiger wird, als der Einzelkauf von Diagnosegeräten und Herstellerinformationen für jede einzelne Marke.
Jürgen Rinn
Technik Experte Dipl. Ing (FH) Neofitos Arathymos vom ZDK: „EuroDFT bietet die Integration einer beliebigen Mehrmarken-Diagnose wie AVL,
Bosch oder Hella-Gutmann, sodass jeder Betrieb mit dem ihm bekannten System weiter arbeiten kann.“
Fotos: Rinn
32
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
Betriebsanweisungen
müssen laut Gesetz
am Arbeitsplatz, zum
Beispiel in Form von
Aushängen, gut sichtbar
vorhanden sein.
Michael Bader (links), Liqui Moly, zeigt am praktischen Beispiel die Bedeutung der Gefahrenstoff-Symbole.
GefahrimVerzug
DertäglicheUmgangmitGefahrstoffen,wiezumBeispielmitÖlenoderBremsenreinigern,ist
inderGefahrstoffverordnunggeregelt.ZielderVerordnungistes,MenschenundUmweltvor
stoffbedingtenSchädigungenzuschützen.
N
ach § 14 der Gefahrstoffverordnung und dem Arbeitsschutzgesetz muss der Betriebsleiter oder Chef seine
Mitarbeiter vor Gefahren
schützen. In sogenannten Betriebsanweisungen, die jedem Mitarbeiter bekannt sein müssen, ist der Umgang mit
Gefahrstoffen und Arbeitsmitteln festgelegt.
Diese Sicherheitsdatenblätter enthalten Angaben über die Eigenschaften
eines chemischen Produktes. So zum
Beispiel über Brennbarkeit, Giftigkeit
oder Entsorgungsmöglichkeit. Anhand
der Betriebsanweisungen wird demnach
nachgewiesen, dass die Mitarbeiter jährlich(!) über auftretende Gefährdungen
und entsprechende Schutzmaßnahmen
mündlich unterwiesen wurden. Inhalt
und Zeitpunkt der Unterweisung müssen schriftlich dokumentiert und von den
Unterwiesenen unterschrieben werden,
soweit die Vorgaben des Gesetzgebers.
Diese Vorschriften sind sehr ernst zu
nehmen, „denn“, so Michael Bader, Key
Account Manager bei Liqui Moly und
zuständig für das Gefahrenstoffmanagement, „wir stellen immer wieder fest,
dass es durch unsachgemäßen Umgang
mit gefährlichen Stoffen zu Bränden und
Arbeitsunfällen kommt“. Und Bader weiter: „Ich bekomme jeden Tag zwei bis drei
Nachrichten, dass es irgendwo in einer
Werkstatt in Deutschland gebrannt hat
oder Personen durch Verätzungen verletzt wurden, weil der Umgang mit gefährlichen Stoffen zu lasch gehandhabt
wird. Daher führen wir jährlich bis zu 600
Seminare vor Ort in Sachen Arbeits- und
Gesundheitsschutz durch“. (Siehe hierzu
auch das nebenstehende Interview mit
Michael Bader)
Komplettversorgung
Weil eben in einer Werkstatt viel passieren kann, spielt der Arbeits- und Gesundheitsschutz eine wichtige Rolle.
Gerade Betriebe mit bis zu zehn Mitarbeitern sind häufig mit den zahlreichen
und komplizierten rechtlichen Anforderungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes überfordert. Für sie hat Partslife jetzt ein Komplett-Angebot rund um
den Arbeits- und Gesundheitsschutz im
Angebot. Gerade kleinere Firmen können keine Fachkraft für Arbeitssicherheit
vorhalten. Genau hier setzt Partslife an:
Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Arbeitsmediziner erstellen für die Werkstatt eine Gefährdungsbeurteilung, die
die spezifischen Gegebenheiten des einzelnen Unternehmens bewertet. Daraus
resultiert ein geeigneter Maßnahmenkatalog zur Umsetzung. „Wichtig hierbei ist
es“, so Frank Berger, Projektmanager bei
Partslife, „dass die Maßnahmen zielfüh-
rend definiert werden und wirtschaftlich
umzusetzen sind, ohne die Kernprozesse
im Betrieb zu behindern. Pragmatische
Lösungen sind daher gefragt“.
Eco-StepsvonMakra
Auch die Firma Makra hat sich das Thema
Arbeitsschutz auf die Fahne geschrieben.
Im Rahmen ihres Eco-Steps bietet das
Unternehmen Dienstleistungs- und Betreuungsangebote in den Bereichen Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit sowie den
richtigen Umgang mit Gefahrstoffen an.
Die Makra Eco-Steps auf einen Blick:
• Neu 2015: Betreuung und Beratung
durch eine Fachkraft für Arbeitssicherheit
Die Fachkräfte für Arbeitssicherheit unterstützen den Arbeitgeber in allen Fragen der Arbeitssicherheit. Dies betrifft
Arbeitsschutz, Unfallverhütung und die
menschengerechte Gestaltung der Arbeit.
• Neu2015:PrüfungvonElektrogeräten
gemäßDGUVVorschrift3
Der Gesetzgeber verpflichtet Unternehmer über die Berufsgenossenschaftliche
Regel DGUV V3, unter Berücksichtigung
der entsprechenden Vorschriften regelmäßige Prüfungen an Ihren beweglichen
und ortsfesten Elektrogeräten durchzuführen. Dies ist wichtig für den Brandschutz und zur Sicherstellung von Versicherungsleistungen im Schadensfall.
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
33
• Erstellung von Betriebsanweisungen nach GHS/CLP-Verordnung
Betriebsanweisungen müssen laut Gesetz am Arbeitsplatz,
z.B. in Form von Aushängen, zur Verfügung stehen. Sie dienen zur Information und als Basis für ein gefahrenfreies
Arbeiten. Das Personal muss grundsätzlich informiert und
geschult werden, um eine risiko- und gefahrenfreie Arbeit
zu gewährleisten.
• Betriebs-Check
Audit zu den Themen Gefahrstoffmanagement, Arbeitssicherheit und Abwassermanagement mit ausführlichem
Analyse-Protokoll.
Sicheristsicher
BeiLiquiMolywerdenseit
2012vorOrtSchulungenund
sogenannteBelehrungen
durchgeführt.Wirsprachen
mitMichaelBader,OrganisatorderbetrieblichenUnterweisungfürGefahrenstoffe.
Bader: „Schon der
Bremsenreiniger
stellt eine Gefahr
dar und unterliegt
daher der Gefahrstoffverordnung“.
amz: Herr Bader, seit wann führt Liqui Moly diese Unterweisungen durch?
Bader: 2011 haben wir ein Aufbauprogramm geschaffen
und seit 2012 führt ein Team von Schulungsleitern auf Anfrage bundesweit in den Betrieben und beim Handel die Unterweisungen durch.
amz: Wo sehen Sie die gröbsten Fehler im täglichen Umgang mit Gefahrenstoffen?
Bader: Schon der Bremsenreiniger in der Spraydose stellt
eine Gefahr dar und unterliegt der Gefahrstoffverordnung.
Sobald diese oder auch ähnliche Produkte gelagert werden
oder damit gearbeitet wird, unterliegt der Betrieb der Gefahrenstoffverordnung. Demzufolge ist der Chef verpflichtet
seine Mitarbeiter regelmäßig zu unterrichten, durch Hinweise auf Gefahren aufmerksam machen und einen Nachweis
zu führen. Kommt es dann zu einem Unfall zahlt die Versicherung nur, wenn alle gesetzgeberischen Vorgaben erfüllt
sind.
amz: Und wo kann es im Handel zu Problemen kommen?
Was ist hier zu beachten?
Bader: Im Handel liegen die Schwerpunkte bei der Lagerung
gefährlicher Stoffe. Hierzu gibt es die TRGS (Technische Regel
für Gefahrstoffe). Sie gibt vor, wie die Lagerung gefährlicher
Behälter, Stoffe und so weiter zu lagern sind. Dazu zählt zum
Beispiel: Mengenbegrenzung im Verkaufsraum, getrennte
Lagerung unterschiedlicher Stoffe. Damit soll verhindert
werden, dass es im Falle eines Brandes nicht zu einer Kettenreaktion kommt.
amz: Wie stehen die Führungskräfte in den Betrieben zum
Thema Gefahrenabwehr und Umgang mit Gefahrstoffen?
Bader: Grundsätzlich kommen wir nur auf Wunsch in den
www.zf.com/sachs
34
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
• Unterweisung gemäß Gefahrstoffverordnung und Arbeitsschutzbelehrung
Einmal jährlich müssen sämtliche Mitarbeiter eines Betriebs, die mit Gefahrstoffen in Kontakt kommen, über den
richtigen Umgang mit diesen Substanzen unterwiesen
werden.
• ErstellungeinesGefahrstoffkatasters
Betriebe müssen für chemisch-technische Produkte ein Gefahrstoffkataster führen. Es bietet eine klare Übersicht über
alle im Betrieb gelagerten Gefahrstoffe und ihre Risiken.
Peter Rodenbüsch
Betrieb, um vor Ort zu schulen und dabei auch die praktischen Themen anzusprechen. Und man kann sich nicht
vorstellen, welche gravierenden Mängel und wieviel Unwissenheit teilweise vorherrschen. Die Leute dort stehen oft mit
fast zwei Beinen im Gefängnis.
Für die Schulungen veranschlagen wir etwa 1,5 Stunden,
dabei sprechen über jedes Detail, über jeden Mangel und
über jede Maßnahme. Diese Schulung umfasst auch die vom
Gesetzgeber geforderte jährliche Unterweisung der Mitarbeiter.
amz: Was kosten solche Unterweisungen?
Bader: Das ist wirklich eine Kleinigkeit. Völlig unabhängig
vom Zeitaufwand kostet die Unterweisung vor Ort 159.Euro. Hinzu kommen die Betriebsanweisungen mit einer
Pauschale von 118.- Euro.
amz: Wie viele Schulungen führen Sie im Jahr durch?
Bader: Seminare und Schulungen vor Ort zusammengefasst
waren es 2014 über 600 Veranstaltungen.
Wer Innovationen sucht,
wählt SACHS.
amz: Seit 1. Juni 2015 gilt die neue Kennzeichnung für
Gefahrstoffe nach den Regeln der GHS/CLP-Verordnung
(Regulation on Classification, Labelling and Packaging of
Substances and Mixtures). Können Sie einige wichtige Änderungen nennen?
Bader: Dies beinhaltet weltweit einheitliche Symbole für die
unterschiedlichen Gefahrenstoffe. Auch darüber informieren
wir in unseren Schulungen die Mitarbeiter. Grundsätzlich
müsste dies zwar der Unternehmer bzw. Arbeitgeber selbst
machen, denn er alleine ist in der Verantwortung einmal pro
Jahr seine Mitarbeiter zu unterweisen.
Die Beachtung der Symbole ist wichtig, da sie sich direkt auf
die Vorkehrungen auswirken, die bei einem Zwischenfall vorzunehmen sind. Das betrifft sowohl die Bekämpfung eines
Brandes, oder die Beseitigung ausgetretener Flüssigkeiten,
als auch die Schutzkleidung, die dann getragen werden muss.
Die Traditionsmarke SACHS steht seit über einem Jahrhundert für Innovationen, die mehr leisten. Wir arbeiten
mit viel Pioniergeist, Herzblut und Know-how daran, Autofahrern weltweit das Optimum an moderner Antriebsund Fahrwerktechnik zu bieten. Dabei kommen neueste
technische Standards und hochwertige Materialien zum
Einsatz. Das Resultat sind zukunftsweisende Kupplungen
und Stoßdämpfer, auf die Sie sich verlassen können.
Tag für Tag. Kilometer für Kilometer.
amz: Führen Sie die Schulungen nur einmal durch, oder
wiederholt sich dies jährlich?
Bader: Die Betriebe sind im Grunde froh, dass die Unterweisungen von professionellen Schulungsleitern durchgeführt
werden. Das entlastet den Chef. Und der günstige Kostenbeitrag ist auch kein Hindernis. Wir machen allerdings keine
Folgeverträge. Liqui Moly verkauft ja Produkte und ist daher
natürlich interessiert, dass sie ordentlich gelagert werden
und der Umgang mit den teilweise ja gefährlichen Stoffen
sicher ist.
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
35
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Die Gefahrstoffunterlagen sind jederzeit in aktualisierter Form einsehbar.
Das erspart die mühsame Pflege der
Unterlagen. Fotos: Förch
Webbasiertes
Gefahrstoffmanagement
BeiFörchstelltmanseinenKundenimWeb-ShopGefahrstoffmanagementeinwebbasiertes
WerkzeugzurVerfügung,dasdieVerwaltungvonChemieartikelnunddieEinhaltungvonVerordnungenundGesetzensicherundeinfachmachensoll.
U
nter dem Motto „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“, profitieren die Kunden in Handwerk und Industrie durch die
Nutzung des Förch-Moduls
im Web-Shop. Durch den konsequenten
Einsatz werde die Betriebs- und Arbeitssicherheit nachhaltig verbessert, heißt
es dort. Unternehmen jeder Größe nutzen die individuellen Anpassungsmöglichkeiten dieser intuitiv anwendbaren
Lösung, weil Vorteile und Nutzen daraus
auf der Hand liegen.
Sicherundeinfach
Alle kennzeichnungspflichtigen, bei Förch
gekauften Artikel, werden automatisch
dem Gefahrstoffverzeichnis hinzugefügt.
Das Das Gefahrstoffverzeichnis beinhaltet auf einen Blick sämtliche Unterlagen,
wie Sicherheitsdatenblätter, Betriebsanweisungen, Lieferantenbescheinigungen
und technische Datenblätter und bietet
somit eine gute Übersicht entlang der Bestellhistorie des Kunden. Die Menüstruktur für Arbeitsbereiche, Vorlagen, Benachrichtigungen und Unterweisungen
soll für Übersichtlichkeit und Ordnung
im geschützten, kundenindividuellen Bereich sorgen. Unter Downloads und Informationen stehen zudem umfangreiches
Dokumentenmaterial und wichtige Gesetzestexte zur Verfügung.
Zeit-undKostenersparnis
Der Sicherheitsbeauftragte im Betrieb soll in
allen Gefahrstofffragen als Berater agieren und
die Einhaltung der Gefahrstoffvorschriften in
der Werkstatt überwachen.
36
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
Sämtliche Gefahrstoffunterlagen seien
rund um die Uhr in aktualisierter Form
abrufbar, so die Aussage des Neuen-
städter Unternehmens. Die aufwendige
Pflege der manuell zusammen gestellten Unterlagen werde dadurch hinfällig,
sodass sich Kunden auf ihr Kerngeschäft
konzentrieren können. Die ganzheitliche
Lösung wird durch die Unterstützung z.B.
bei der Planung von Unterweisungen
oder der individuellen Gefährdungsbeurteilung eines Betriebes durch ausgebildete Spezialisten abgerundet.
MinimierteGefahrenpotentiale
Die ordnungsgemäße Lagerung von Chemieprodukten reduziert das vorhandene
Gefahrenpotenzial erheblich und erzeugt mehr Sicherheit. Denn die fachgerechte Beratung zur Gefahrstofflagerung
in Gefahrstoff- und Umweltschränken,
Auffangwannen oder Fassregalen erfolgt
durch den Ansprechpartner im Außendienst individuell und direkt beim Kunden vor Ort.
IndividuellerArbeitsschutz
„Durch die strukturierte Übersicht der
verwendeten Gefahrstoffe ist die bedarfsgerechte Arbeitsschutz-Beratung
ein Leichtes“, macht Geschäftsbereichsleiter Marketing International, Michael
Krohe, deutlich. Eine geeignete Ausstattung für die Bereiche Atem-, Augen-,
Hand-, Haut- und Körperschutz kann dadurch gezielt zusammengestellt und beschafft werden. Somit bedient das webbasierte Gefahrstoffmanagement von
Förch sowohl Sicherheitsbeauftragte wie
auch Spezialisten für Arbeitsschutz jeder
jr.
Anspruchsklasse gleichermaßen.
StarkeMarke(n)
DieamzsprachmitMortenVammen,CCO(ChiefCommercial
Officer)beiderJPGroupAutomotive,überdieThemenstellungenundnächstenSchrittefürdasJPGroupAftermarketGeschäft.
Dabei fällt der Blick auf Europa und speziell auf Deutschland, Österreich und die
Schweiz. Das Unternehmen geht davon
aus, in den nächsten Jahren insbesondere in diesen Ländern einen stärkeren Zuwachs zu erreichen. Das Gespräch führte
Joachim Töpfer.
amz: Herr Vammen, welche großen Herausforderungen hat die JP Group vor
sich?
Vammen: Die größte Herausforderung ist
die Eingliederung unserer neuen Marke
Quinton Hazell (kurz QH). Die muss wieder
auf dem Markt etabliert werden. Unser
QH-Produktprogramm müssen wir stärker an den deutschen Markt anpassen; vor
allem bei Lenkungsteilen, Wasserpumpen,
Kupplungen, Zahnriemenkits, Thermostaten und Teilen für die Bremse. Insbesondere mit diesen Produktgruppen haben
wir ein sehr breites Sortiment mit sehr
guter Qualität und hoher Lieferfähigkeit.
Die JP Group hat natürlich schon einen
Markt und bestehende Kunden – mit
steigender Tendenz. In Deutschland sind
unsere Marken leider bisher weniger bekannt. Daran arbeiten wir und haben für
diese Aufgabe Ingo Fydrich gewinnen können. Seit Anfang Januar leitet er den Vertrieb für Deutschland, Österreich und die
Schweiz bei JP Group Automotive.
Übrigens haben wir insbesondere für
deutsche Fahrzeuge ein „Starter-Paket“
im Portfolio, beispielsweise mit in Eigenproduktion hergestellten Flex- und Hosenrohren. Das bieten wir natürlich mit hoher
Lieferfähigkeit in guter Qualität zu einem
attraktiven Preis.
amz: Welche Ziele verfolgen Sie für die
kommenden zehn bis 15 Jahre?
Vammen: Zunächst einmal werden wir
mit intensiven Marketing-Maßnahmen
unseren Bekanntheitsgrad im Aftermarket erhöhen. Mit unseren zwei Marken JP
Group und Quinton Hazell für die neueren
Fahrzeuge und unserer JP Group Classic
Line unter dem Dach der JP Group Automotive sind wir bereits gut aufgestellt.
Wir haben in unserer Produktgruppe JP
Group Classic Line mehrere Marken, die
wir in Dänemark selbst produzieren, so
beispielweise Classic Line, DANSK und Jopex. Für die kommenden Jahre erwarten
wir, dass unsere Umsätze – insbesondere für Quinton Hazell – einen deutlichen
Zuwachs erreichen. Wir befassen uns
derzeit mit einer Platzierung der einzelnen Marken mit ihren unterschiedlichen
Preisstrukturen in den einzelnen Marktsegmenten. Heute produzieren und beliefern wir unter anderem Erstausrüster,
die Industrie, Einkaufskooperationen und
ganz allgemein den Handel im weltweiten Aftermarket. Logistik ist hier natürlich
ein Schlüssel zum Erfolg und wir arbeiten
hart daran, den Markt in Europa – mit
besonderem Fokus auf Deutschland – mit
einem immer wieder besseren Service zu
unterstützen.
amz: Wird sich Ihr Unternehmen und
damit auch die Produktion in Dänemark
in den kommenden Jahren weiter vergrößern?
Vammen: Davon können Sie ausgehen.
Heute umfasst unser Hauptsitz im dänischen Viborg rund 42.000 Quadratmeter Produktionsfläche. Für die nächsten
Jahre planen wir eine Erweiterung um zusätzliche 6.000 Quadratmeter.
Ab September diesen Jahres wird auch die
Produktion für Elektrowagen der Marke
„Garia“ erweitert. Diese luxuriösen Elektrofahrzeuge produzieren wir seit zwei
Jahren nach speziellen Kundenwünschen.
Zusätzlich nehmen wir ein neues Fahrzeugmodell für Garten- und Freizeit-Anwendungen in unser Programm auf, das
sich auch von Kommunen einsetzen lässt.
amz: Woher nehmen Sie die Ideen für Ihr
Geschäft?
Vammen: Meine Ideen ergeben sich aus
der täglichen Arbeit. Jeder Tag hat neue
Herausforderungen, die neue Ideen hervorbringen und ich suche stets nach Lösungen, die für unsere Kunden besten Service bieten.
Meine Motivation zur kontinuierlichen
Verbesserung ergibt sich aus meinem Ziel,
die JP Group zu einem der besten Lieferanten im Markt zu machen.
Morten Vammen, CCO der JP Group Automotive, will in den nächsten Jahren deutliche
Zuwächse erreichen.
Foto: JP Group
amz: Was macht Sie so erfolgreich? Ist
die JP Group ein ‚Hidden Champion‘?
Vammen: „Make things move“ und „A
strong family” sind die Slogans für unser tägliches Handeln. – Dazu kommt
natürlich ein breites QH-Programm und
unsere Position im Markt als Lieferant
für die Erstausrüstung, ein umfassendes
Flexrohr-Programm, unsere Stellung als
Produzent für den Aftermarket mit dem
entsprechenden Knowhow und last but
not least ausgezeichnete, motivierte Mitarbeiter weltweit.
Ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten Jahren insbesondere in Deutschland,
Österreich und der Schweiz einen starken
Zuwachs erreichen werden, da wir mit
den zwei Marken Quinton Hazell und JP
Group über 30.000 Qualitätsartikel im
Sortiment haben. Wir stehen bei unseren
Kunden für Service, Qualität und Zuverlässigkeit.
amz: Herr Vammen, vielen Dank für das
Gespräch.
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
37
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
So kann man Partslife auch sehen: Dreimal die emsige Hausfrau, die bei Abfall, Arbeitsschutz und Energie ihrem Mann den Rücken freihält, damit
er sich auf seine Arbeit konzentrieren kann. Ist das in der freien Werkstatt viel anders?
Foto: Partslife
PartslifeübernehmenSie
GestartetumUmweltschutzzumnachhaltigenErfolgsfaktorfürIndustrie,Handel,Werkstattzu
machen,bietetPartslifealsAnbietervonkomplettenKfz-Branchenlösungenauchganzheitliche
EnergieberatungzurSteigerungderEnergieeffizienzundeinKomplettpaketfürdenArbeitsschutzan.
N
un ist es bereits 20 Jahr her,
als Partslife von AutoteileHerstellern und -Handel als
eigenes Entsorgungssystem
entwickelt und ins Leben gerufen wurde, um so der Gesetzgebung zur
Abfallentsorgung in der Kfz-Werkstatt
zuvor zu kommen. Als Umweltmanager
der Kfz-Branche entstand ein System aus
der Branche für die Branche. Mittlerweile
hat sich das in Neu-Isenburg ansässige
Unternehmen zum Problemlöser für Industrie, Handel und Werkstatt bei allen
Themen rund um Umwelt und Entsorgung entwickelt. Heute hat die Partslife
GmbH 31 Gesellschafter und wird von
mehr als 70 starken Marken getragen.
Mit Hilfe von zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben wird die Entsorgung aller
anfallenden Abfälle mittlerweile flächendeckend in über 11.000 Werkstätten
deutschlandweit durchgeführt. Mit dem
Online-Entsorgungstool POOL können
die Kfz-Werkstätten dabei bequem und
sicher ihre Abfälle entsorgen lassen, was
letztendlich Zeit, Geld und Nerven spart.
Das Online-System deckt den gesamten
Entsorgungsprozess von der Abholung
der Abfälle an den Anfallstellen über die
umweltgerechte Entsorgung bis hin zur
abfallrechtlichen Dokumentation ab und
führt mit wenigen Klicks seine Nutzer
zum Ziel. Aber das ist nur ein Kompetenz-
38
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
feld im Angebotsspektrum des Umweltmanagers der Kfz-Branche. Denn Partslife Energie und noch recht neu Partslife
Arbeitsschutz, sind die weiteren beiden
Bausteine, mit denen man Werkstätten
einmal betriebsärztliche und sicherheitstechnische Betreuung in einem RundumKomplettpaket sowie Lösungsansätze zu
größtenteils staatlich geförderter Energieberatung zur Verfügung stellt.
Abfall,Arbeitsschutz,Energie
imFokus
Im Zuge der durch die Erweiterung mit
Energieberatung und Arbeitsschutz erfolgten Neustrukturierung ist man bei
Partslife an einem Punkt angekommen,
um Initiativen zu ergreifen, um das breit
gefächerte Portfolio tiefer in die Branche
hinein zu transportieren. In den letzten
zehn Jahren konnte man den Umsatz
und die Mitarbeiterzahl verdoppeln, und
bei Partslife möchte man diese positive
Entwicklung gerne fortsetzen. Deshalb
gilt es noch mehr als Branchenlösung
wahrgenommen zu werden. „Partslife
erweitert sein Dienstleistungsangebot
um weiter zu wachsen und der Branche
Lösungen mit Synergien anzubieten.
Gerne möchten wir der Ansprechpartner und Dienstleister der AutomotiveBranche im IAM zu allen Umweltfragen
werden“, merkt Geschäftsführer Wolfgang Steube an. Deshalb hat er sich die
Steigerung der Attraktivität von Partslife
auf die Fahnen geschrieben. Gemeinsam
mit Alois Ludwig, der ihm seit März dieses Jahres beratend zur Seite steht, will
man die Kommunikation weiter ausbauen und den Bekanntheitsgrad erhöhen.
Der ausgewiesene Branchenexperte
Alois Ludwig, vor dem langjähriger Vorsitzender der Geschäftsleitung von ZF
Services, dem Aftersales-Geschäftsfeld
des ZF-Konzerns und mit allen Facetten
des IAM baut hier voll auf Synergien aus
Know-how-Transfer (TecAlliance), Umweltschutz (Partslife), Absatzförderung/
Werbung (Medienkampagne), Social
Marketing PR (TEILEn e.V.) und Imageförderung (Qualität ist Mehrwert), um die
Attraktivität im freien Servicemarkt zu
erhöhen.
Worübermanmalnachdenken
sollte
Und einer dieser IAM-Bausteine ist halt
Partslife, wo es jetzt gilt, die Marktdurchdringung weiter zu erhöhen. Denn Umweltschutz ist schon lange auch in der
Werkstätte ein Thema, geht man dort
doch mit Gefahrstoffen und recycelbaren
Abfällen um. Durch das Vermeiden von
Abfällen und durch ein abgestimmtes
Abfalltrenn-und -sammelsystem lassen
sich die Entsorgungskosten minimieren.
Das Thema Abfallvermeidung und -trennung ist damit fester Bestandteil innerhalb eines umfassenden Entsorgungskonzepts. Wer sich hier alleine und ohne
Hilfe von außen durchwurstelt, läuft
einerseits Gefahr, elementare Fehler zu
machen und verliert dabei viel Zeit, die
man durch Unterstützung von Partslife
sinnvoller in der täglichen Betriebspraxis
einbringen kann. Zudem steht man dort
bei allen umweltrechtlichen Fragen zur
Verfügung, denn das deutsche Umweltrecht ist nicht nur kompliziert, sondern
kann sich ständig ändern. Oder wenn
man den Gedanken auf die Wiederverwendung von Altteilen weiterführt, die
in den Wertstoffkreislauf einbezogen
werden sollen, sind in der Praxis in diesem Kreislauf noch etliche Fehlerquellen
anzutreffen. Denn bevor ein Altteil wieder aufbereitet werden kann, muss es
auf seine Aufbereitungsfähigkeit geprüft
und auch das richtige Altteil zurückgegeben sein. Sonst entstehen PfandDifferenzen. Auch hier hilft man bei
Partslife weiter und bietet dem Handel
eine professionelle Unterstützung zur
Beurteilung der Qualität von Altteilen
an, die laut Steube zur Optimierung der
Prozesse im IAM unter dem Aspekt der
Kosteneffizienz unbedingt branchenweit
umgesetzt werden sollte. „Hier in diesem Zwei-Wege-Geschäft gibt es einfach
zu viele Insel-Lösungen, wobei wir als
Branchenlösung ein stimmiges Konzept
liefern können“, erklärt der Manager.
EnergieeffizienzundArbeitsschutzalsKomplettprogramm
Auch mit der Energieeffizienzberatung
von Partslife kann man seine Werkstatt
fit für die Zukunft machen und eine
Menge Geld einsparen, denn die Experten nehmen hierfür zusammen mit den
Inhabern sowohl das Gebäude als auch
wichtige Verbraucher wie die Beleuchtung, die Heiz- sowie die Druckluftanlage unter die Lupe. Ein individuell erstelltes Energieeffizienz-Konzept hilft dabei,
Energie einzusparen und beim Energieeinkauf durch Analyse der bestehenden
Bezugsverträge die Preise zu senken.
Als noch junge dritte Säule im Portfolio
stellt Partslife den Werkstätten ein Komplett-Angebot rund um den Arbeits- und
Gesundheitsschutz zur Verfügung. Denn
eines dürfte einleuchten, in einer Werkstatt kann viel passieren. Viele Kfz-Betriebe Firmen können keine Fachkraft für
Arbeitssicherheit vorhalten und sind in
der Praxis mit den zahlreichen und kom
Zwei Kfz-Branchenprofis auf gemeinsamen Weg: Partslife Geschäftsführer Wolfgang Steube
(links) und Unternehmensberater Alois Ludwig.
Foto: Rinn
plizierten rechtlichen Anforderungen des
Arbeits- und Gesundheitsschutzes überfordert. Deshalb erstellen Fachkräfte für
Arbeitssicherheit und Arbeitsmediziner
des Umweltmanagers für die Werkstatt
eine Gefährdungsbeurteilung, die die
spezifischen Gegebenheiten des einzelnen Unternehmens bewertet. Daraus
resultiert ein geeigneter Maßnahmenkatalog zur Umsetzung. Da hier pragmatische Lösungen gefragt sind, ohne
die Kernprozesse im täglichen Werkstattablauf zu behindern, tragen die
Mitarbeiter von Partslife dazu bei, den
Arbeitsschutz praxisnah in die betrieblichen Abläufe zu integrieren. In allen
den hier genannten Bereichen, ob Ab-
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
fall, Energie oder Arbeitsschutz, werden
sich langfristig die Verhältnisse weiter
ändern, der Wettbewerb wird härter
und Insellösungen immer unattraktiver.
„Deshalb gilt es mehr denn je sich darauf einzustellen, die Möglichkeiten von
heute im Servicemarkt durch die Komplettleistung von Partslife in den Werkstätten zu nutzen und sich voll auf die
Kernkompetenz, das Service- und Wartungsgeschäft, zu konzentrieren“, bringt
es der freie Unternehmensberater Alois
Ludwig, der bis Februar 2015 Vorsitzender der Geschäftsleitung ZF Services
war, auf den Punkt.
Jürgen Rinn
Verkaufspavillons für Gebrauchtwagenplätze
Repräsentativ durch verglaste Vorderfront
Serienmäßig Heizung, Strom u. Anschlüsse
Keine oder nur geringe Fundamentkosten
Reifenlagerhallen & Reifencontainer & Reifenregale
Länge, Höhe, Breite variabel
Preiswerte Montage mit Erdnägeln
Komplett mit Reifenregalen lieferbar
Werkstatthallen und Direktannahmen ab 30 m2
Kostengünstige Systembauweise
Individuelle Ausführungen mit flexiblen Maßen
Schlüsselfertig inkl. Bauantrag und Statik
Leasing oder Mietkauf möglich
Hacobau GmbH · 31785 Hameln · Tel. 0 51 51- 80 98 76 · [email protected] · www.hacobau.de
39
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Büge Autoteile GmbH & Co. KG ist ein norddeutscher Großhändler für Auto-Ersatz- und Zubehörteile sowie Werkzeuge und Werkstatteinrichtungen.
MitdemrichtigenERP-System
indieZukunft
BeiderBügeAutoteileGmbHhatmandieWarenwirtschaftimBereichITneuformiertundmit
ErfolgdieBranchenlösunggevisERP|NAVderMünsteranerGWSGesellschaftfürWarenwirtschafts-SystemembHeingeführt.
S
tabil, schlank, schnell und genau auf die Branche zugeschnitten,“ erklärt Thorsten Zeidler
und muss nicht lange nachdenken, um die Kerneigenschaften
auf den Punkt zu bringen, die seine neue
Software auszeichnen. Dem Geschäftsführer der Büge Autoteile GmbH & Co.
KG war schnell klar, was er wollte, als er
sich vor rund eineinhalb Jahren auf die
Suche nach einer neuen IT-Lösung für die
Mit einem speziell abgestimmten Tourenplan
werden die Kunden mehrmals täglich, je nach
Gebiet, beliefert.
40
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
Warenwirtschaft seines Unternehmens
begab. Die Vorgängerlösung, die beim
norddeutschen Großhändler für Ersatzund Zubehörteile sowie Werkzeuge und
Werkstatteinrichtungen im Einsatz war,
wurde vom Anbieter nicht mehr unterstützt. Sie musste abgelöst werden, also
sah er sich auf dem ERP-Markt um.
DieAnforderungenandieneue
Lösungwarenhoch
Immerhin beschäftigt das 1946 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in
Flensburg und Lübeck an neun Standorten in Schleswig-Holstein rund 140
Mitarbeiter. Dieses dezentrale Netzwerk
musste in das neue System integriert
werden, zugleich galt es, die Spezifika der
Branche abzudecken: Die Arbeitsteilung
zwischen stark vernetzten Akteuren wird
im Fahrzeugteilehandel immer wichtiger
und der rasante technologische Fortschritt erfordert eine hohe Anpassungsfähigkeit an individuelle Kundenbedürfnisse. Zudem muss beispielsweise das
Handling der Altteile-Pfandabwicklung
komfortabel gelöst sowie die Direktan-
bindung wichtiger Handelsplattformen
gewährleistet sein. „Ein geeignetes Warenwirtschaftssystem muss sich dementsprechend flexibel und hochintegrativ
zeigen“, sagt Zeidler.
Branchenspezifische
Funktionen
Am Ende fand der Geschäftsführer bei
der GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH, was er suchte.
Mit gevis ERP | NAV hat der Münsteraner
ERP-Anbieter eine Branchenlösung im
Programm, die auf Microsoft Dynamics
NAV basiert und perfekt auf die Bedürfnisse des Fahrzeugteilehandels zugeschnitten ist. Mit der neuen Software bildet das Flensburger Unternehmen heute
zum einen die klassischen Prozesse im
Ein- und Verkauf und in der Logistik inklusive der Tourenplanung ab. Gegenüber dem Vorgängersystem wurden zum
anderen auch die Finanzbuchhaltung
und das Dokumenten-Management in
die ERP-Prozesse des Unternehmens voll
integriert. Besonderen Wert legte BÜGE
zudem auf die standardisierten Schnitt-
„Ein geeignetes Warenwirtschaftssystem muss
sich flexibel und hochintegrativ zeigen“, sagt
Thorsten Zeidler, Geschäftsführer der Büge
Autoteile GmbH & Co. KG
Mittels optimaler Bestell-Logistik wird die Verfügbarkeit aller erdenklichen Artikel sichergestellt
und erlaubt eine just-in-time Lieferung.
stellen des Systems: Eine Altteile-Pfandabwicklung oder die Anbindung von
B2B-Plattformen wie TecCom, nexMart
oder des Katalogsystems TecDoc werden
ebenfalls implementiert. Ebenso bietet
das System eine variable Artikelsuche
nach Kfz-spezifischen Merkmalsfeldern
oder die Anzeige von Alternativ-, Ergänzungs- oder Nachfolgeartikeln.
bedeutet“, sagt Zeidler. In Zeiten, in denen der Funktionsumfang von ERP-Systemen stetig wächst, stellte auch die Individualisierung der Benutzeroberfläche
eine wichtige Eigenschaft für den Autoteilehändler dar. Damit jeder Mitarbeiter
möglichst effizient mit dem System arbeiten kann, ist die Benutzeroberfläche
in gevis ERP | NAV nach Anwenderrollen
differenziert. Jeder Mitarbeiter findet
auf seiner Oberfläche alle wesentlichen
Informationen, die er benötigt.
ImmeraufdemaktuellenStand
derTechnik
Die Entscheidung zugunsten der GWSStandardlösung gegenüber einer Individualsoftware fällte BÜGE schon früh:
Das Unternehmen setzte mit der Entscheidung für das System von GWS bewusst auf einen spezialisierten Anbieter,
dem die Bedürfnisse der Branche bestens
vertraut sind. „Eine Standardlösung läuft
erfahrungsgemäß stabiler und Updates
sind durch den Anbieter ohne große Folgekosten implementierbar“, erklärt Zeidler. „Durch die dauerhafte Weiterentwicklung kommen wir zusätzlich in den
Genuss der Innovationen, sowohl technologisch als auch funktional.“ Die Partnerschaft von GWS und Microsoft habe
laut Zeidler ein marktführendes Produkt
für den Fahrzeughandel hervorgebracht,
das flexibel sei und die nötige Offenheit
für Weiterentwicklungen biete. So könne
das Unternehmen sicher sein, auch in
Zukunft immer auf dem aktuellen Stand
der Technik zu sein. „Zudem ist das System für unsere Mitarbeiter intuitiv bedienbar, was eine kurze Einarbeitungszeit
IntegrationvonZusatzmodulen
„Die Branchenlösung gevis ERP | NAV
hat uns nicht zuletzt durch die Offenheit
und Flexibilität bei der Integration modernster technologischer Komponenten
überzeugt“, sagt Zeidler. Der Funktionsumfang lässt sich durch eine Vielzahl
effizienter Zusatzmodule beispielsweise
für Business Intelligence, Mobile CRM
oder Shopsysteme erweitern. BÜGE
möchte zukunftsweisende Technologien
im Rahmen der Warenwirtschaft verstärkt nutzen.
Beim Thema Business Intelligence gibt
es bereits konkrete Anwendungsszenarien. So verschafft sich Büge über ein
entsprechendes Modul Echt-zeit-Zugriff
auf die Zahlen aus dem Ein- und Verkauf
sowie auf die Umsatz- und Deckungsbeitragszahlen. Für den norddeutschen
Großhändler bietet diese Funktion ein
wichtiges Kontrollinstrument und die
Grundlage für die flexible Ausrichtung
der eigenen Geschäftsstrategie. „Unsere Analysen reichen dabei bis in die Warengruppenebenen hinein. So können
wir feststellen, in welchen Bereichen
wir gut aufgestellt sind, wie marktkonform unsere Performance momentan ist
und wo wir möglicherweise nachsteuern sollten“, so Zeidler. Die Integration
des Systems will man bei Büge auch in
Zukunft vorantreiben. Mit den mobilen
CRM-Funktionen will Zeidler bestimmte
Prozesse zeitsparender und effizienter
gestalten. Außendienstmitarbeiter sollen verstärkt mobile Endgeräte nutzen,
um im Kundengespräch jederzeit Zugriff
auf alle relevanten Daten der Geschäftsjr.
beziehung zu haben.
BügeAutoteileGmbH&Co.KGinKürze
Die Büge Autoteile GmbH & Co. KG ist ein norddeutscher Großhändler für Auto-Ersatzund Zubehörteile sowie Werkzeuge und Werkstatteinrichtungen. An neun Firmenstandorten in Schleswig-Holstein beschäftigt das 1946 gegründete Unternehmen rund 140
Mitarbeiter. Büge ist seit 2002 zudem Gesellschafter der SELECT AG, einer Kooperation
von Kfz-Teilegroßhändlern, die heute aus 15 Aktionären besteht und an mehr als 102
Standorten 25.000 Kunden betreut.
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
41
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Gesamtsystem
stattInsellösung
Der Spezialist für Kraftfahrzeugteile und Werkstattausrüstung verwaltet sämtliche Produkte
mit dem Lagerführungssystem LFS.
LFS.wms und LFS.tms verzahnen alle logistischen Prozesse – im Lager und auf der Straße.
Fotos: Coler
BeimSpezialistenfürKraftfahrzeugteileundWerkstattausrüstungColervertrautmanaufdasvernetzteLager-undTourenmanagementvonE+P.
B
ei der Coler GmbH war man auf
der Suche nach einer Lagerverwaltungssoftware für alle 32
Standorte in Deutschland. Gesucht war eine Lösung mit einer hohen Skalierbarkeit, die gleichzeitig
eine deutliche Qualitätssteigerung bei
der Kundenbelieferung schafft. Die Wahl
fiel auf das Lagerführungssystem LFS von
Ehrhardt + Partner (E+P). Der Grund: Im
Vergleich zu einem reinen Lagerverwaltungssystem organisiert LFS nicht bloß
die Bestände, sondern führt alle Prozesse
im Lager aktiv und stimmt diese auch intelligent aufeinander ab. Der Startschuss
fiel 2010 im Bielefelder Lager. Anhand
einer entwickelten Logistikstrategie und
gemäß dem Schulungskonzept „Train
the Trainer“ integrierte E+P dort das Lagerführungssystem mit dem Ziel, die
Coler-Mitarbeiter so umfassend zu schulen, dass sie die Umsetzung der weiteren
Standorte fast selbstständig vornehmen
konnten. Um die Prozesssicherheit bis
hin zum Kunden zu maximieren, wird
künftig auch die Produktlinie LFS.tms für
Transportation-Management-Lösungen
mit den Modulen Tourenplanung und
Online-Tourenabwicklung von E+P angebunden. Das Pilotprojekt startet am
Standort Mülheim-Kärlich. Die entscheidenden Vorteile beruhen darauf, dass
LFS.tms einfach mit den bestehenden
Warehouse-Management-Lösungen vernetzt, ohne Schnittstellen aufgeschaltet
und über die bekannte LFS-Softwareoberfläche gesteuert werden kann. Erst
die Kombination aus Warehouse- und
Transportation-Management-Lösungen
schafft eine Optimierung über die gesamte logistische Prozesskette. Damit
profitiert Coler von maximaler Transparenz über die gesamte Supply-Chain.
ImFokusstehthöchsteProzess-
undBestandssicherheit
Im Zentrallager werden 120.000 Lagerplätze
und 110.000 Artikel mit LFS verwaltet.
42
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
Für Partner der Automobilindustrie und
vor allem für Lieferanten von Ersatzteilen sind pünktliche und fehlerfreie Liefe-
rungen an ihre Kunden essentiell. Damit
höchste Prozess- und Bestandssicherheit
gewährleisten werden kann, muss die Logistik entsprechend organisiert sein. Für
Coler war von Anfang an klar, die Logistik
als geschlossenes Prozessfeld separat zu
betrachten und nicht über ein ERP-System abzuwickeln. Deshalb hat sich das
Unternehmen für das Lagerführungssystem als Gesamtsoftware für Lager und
Straße entschieden. Damit profitiert
Coler nicht zuletzt von einer deutlichen
Qualitätssteigerung bei der Kundenbelieferung. Vor der Integration stand die
gemeinsame Erarbeitung einer Logistikstrategie inklusive Rolloutplanung. Dabei wurden die genauen Anforderungen
an die neue Lagerführung analysiert und
Zielvorgaben definiert. Mit der Implementierung von LFS startete E+P 2010
am Standort Bielefeld, dem ersten von
zunächst sieben geplanten Lagerstandorten. Kurz darauf folgte die Anbindung
der Standorte Kirkel, Mülheim-Kärlich,
Holdorf, Oldenburg und Trier.
Warehouse-undTransportation-Managementvernetzt
Dabei ist LFS weit mehr als eine reine
Verwaltungslösung: Während ein Lagerverwaltungssystem ausschließlich der
reinen Bestandsverwaltung dient, führt
LFS alle Warenbewegungen sowie Mitarbeiter und stimmt sämtliche Prozesse intelligent aufeinander ab. Eine ganzheitliche Optimierung besteht jedoch nicht
nur aus der Steuerung der Abläufe im
Lager, sondern auch die Logistik auf der
Straße spielt eine entscheidende Rolle
in der Prozesskette. Gemeinsam mit E+P
plante man bei Coler deshalb eine Optimierung über die gesamte Logistikkette
bis hin zum Kunden. Das wiederum ist
nur möglich, wenn das Warehouse-Management eng mit dem TransportationManagement verknüpft ist. Mit LFS und
den beiden Funktionsbereichen LFS.wms
und LFS.tms gibt es eine Lösung, die dazu
in der Lage ist, heißt es dort. Der Vorteil
Das Original Teile Portal
Original Teile
recherchieren
h hi
bestellen
verwalten
Markenauswahl
Der Kfz-Teile-Spezialist muss als Automobilzulieferer bestimmte Artikel ständig im Sortiment
haben. LFS sorgt hier für eine hohe Bestandssicherheit.
der neuen Produktlinie liege außerdem
darin, dass die Lösung als integrierter
Bestandteil ohne Schnittstellen direkt
aus LFS gesteuert werden kann und sich
alle Abläufe in der einheitlichen Systemoberfläche des Lagerführungssystems
abbilden lassen. Ziel war es, mit den neuen Softwareprodukten die Qualität in der
Kundenbelieferung effizient zu steigern
und alle Prozesse nachvollziehbar und
transparent zu gestalten. Denn bei der
Coler-Gruppe gilt es, täglich bis zu 35.000
verschiedene Teilenummern sicher zu
führen. Besonderen Wert legte man dort
auch darauf, dass das Unternehmen eine
zielorientierte und genau auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmte Lösung
erhält. LFS.tms bietet mit den verschiedenen Modulen die Möglichkeit, genau
die Funktion herauszusuchen, die das
Tagesgeschäft von Coler effizient unterstützt. Das Modul Online-Tourenabwicklung lässt eine flexible und transparente
Tourengestaltung zu und optimiert vor
allem den Informationsaustausch zwischen Zentrale, Fahrzeugen und Kunden.
Die Datenübertragung erfolgt in Echtzeit
mit Hilfe der mitgeführten Handhelds.
BeschleunigteAbläufe–intern
undextern
Die Vernetzung zwischen LFS.wms und
LFS.tms sorgt dafür, dass sowohl die internen Abläufe bei Coler beschleunigt,
als auch die Auslieferung an den Kunden effizienter gestaltet wird. Schon
beim Konsolidieren von Aufträgen wird
beispielsweise ein Befehl abgegeben, so
dass das Transportation-ManagementSystem genau weiß, wo die Ware im Lager abzuholen ist. Auch kann ein Fahrer
beim Abholen seiner Aufträge im Lager
flexibel weitere Aufträge mit aufnehmen. Darüber hinaus arbeitet man mit
dem neuen System im Lager so, dass zunächst alle Aufträge eines Kunden mit
einer Vorlaufzeit gesammelt und diese
dann wegeoptimiert kommissioniert
werden. So werden stets kundenreine
Aufträge ausgeliefert. Kürzere Bearbeitungszeiten gewährleisten eine erhöhte
Kundenzufriedenheit. Die hohe Flexibilität des Systems zeichnet sich zudem
während einer Tour: Durch die Verzahnung der Prozesse im Lager und auf der
Straße kann ein Fahrer leicht und selbständig Optimierungen vornehmen.
Auf den mitgeführten Handhelds hat er
jederzeit einen Überblick über den aktuellen Status seiner Aufträge.
Zum Lieferumfang gehören neben LFS
zusätzlich Kommissionierwagen für das
Multi-Order-Picking, MDE-Geräte zum
Kommissionieren sowie mobile Drucker.
Diese ermöglichen das Drucken von Etiketten während der Kommissionierung.
Die Kommissionierer tragen dafür einen
kleinen Drucker direkt am Gürtel. Auch
erhält Coler von E+P die Handheld-Geräte, die die Fahrer während einer Tour
im Lkw mitführen. Im Rahmen des Online-Tourenplanungsmoduls lässt sich so
jederzeit der Status einzelner Aufträge
nachvollziehen. 2014 wurde darüber hinaus das große Zentrallager in Münster
an LFS angebunden, damit die 120.000
Lagerplätze und 110.000 Artikel optimal verwaltet werden. Das Rollout auf
alle weiteren Coler-Standorte erfolgt
anschließen per copy-and-paste, da die
Prozesse aufgrund ihres hohen Standardisierungsgrades einfach übertragen
werden können. Durch das Train-theTrainer-Konzept bleibt der Schulungsaufjr.
wand für die Mitarbeiter minimal.
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
43
Nutzfahrzeuge
Demnächst
verfügbar:
Nutzfahrzeuge
Ihre Vorteile
R Vollständige Original Teile Informationen
R Stets aktuellste Fahrzeugdaten
R Suche über Fahrgestell-Nr. für eindeutige
Recherchen
R Professionelle Suchfunktionen
R Online-Bestellung beim Vertragshändler
Ihrer Wahl
R Preisauskunft
R 28 Marken – ein System
www.partslink24.com
LexCom
Informationssysteme GmbH
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Grundsätzlich nimmt die investierte Zeit für Käufe zu. 49
Prozent der Europäer stöbern
für ihre Käufe ausführlicher
im Internet.
Foto: Commerz Finanz GmbH
Die im stationären Handel verbrachte Zeit nimmt weiter ab. Zu diesem Ergebnis kommt das Europa
Konsumbarometer 2015.
Foto: Mazda
EuropasVerbrauchernehmensich
mehrZeitfürEinkäufe
IstdieWirtschaftskrisevorbei?DieStudienergebnissedes
EuropaKonsumbarometer2015deutenaufeinenAufwärtskurshin.EuropasVerbraucheräußernsichnochzurückhaltend,blickenaberoptimistischindieZukunft.Sienehmen
sichZeit,bevorsiekaufen,auchfürKäufeimInternet,unddie
ProduktwahlbeeinflusstihreEinkaufsdauer.Sovielvorab,hier
einigeAuszügeausdemEuropaKonsumbarometer2015,eine
repräsentativeVerbraucherbefragungimAuftragderCommerz
FinanzGmbH.
E
uropa erholt sich von der Wirtschaftskrise. Unter den Konsumenten macht sich vorsichtiger
Optimismus breit. Allerdings hat
die Krise tiefe Spuren hinterlassen: Über 70 Prozent der Verbraucher
nehmen ihre Kaufkraft als eingeschränkt
wahr. Zudem hat sich die Art des Einkaufens verändert. Der Konsum verändert
sich tief greifend. Dieser Wandel wurde
einerseits durch den rasanten technologischen Fortschritt ausgelöst. Die Folgen
dieser Entwicklung sind für die gesamte
Gesellschaft spürbar. Andererseits handelt es sich auch um einen selbst gesteuerten Wandel. Die Verbraucher treffen
44
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
nicht alle Entscheidungen aus finanziellen Gründen. Dies zeugt von einer zunehmenden Reife. 2015 erholt sich der
Konsum in den meisten europäischen
Ländern. Das zeigt auch die steigende
Stimmung der Europäer. In vielen Ländern gilt der Konsum als Haupttreiber für
das Wachstum.
MitdemWachstumsteigtdie
Stimmung
Seit 2014 verzeichnet Europa wieder
ein Wirtschaftswachstum. Es wird noch
eine geraume Zeit dauern, bis die Erholung spürbar wird. Doch bei Europas
Konsumenten zeigt sich bereits ein vorsichtiger Optimismus. Die deutschen
Konsumenten bewerten sowohl ihre persönliche Situation als auch die allgemeine wirtschaftliche Lage ausgesprochen
positiv. In Bezug auf die ökonomische
Gesamtsituation stehen sie mit 6,4 Punkten an der Spitze der europäischen Länder. Auch ihre persönliche Situation (6,3
Punkte) sehen die Deutschen positiver
als der Durchschnitt der Europäer (5,5
Punkte).
DeutschevonderKrisewenig
beeindruckt
Die Kauflaune der Deutschen bleibt trotz
Wirtschaftskrise weitgehend ungetrübt.
38 Prozent geben an, weniger zu kaufen
als vor fünf Jahren. Das ist europaweit
der niedrigste Wert. Gleichzeitig steigerten viele Deutsche (23 Prozent) ihren Konsum und liegen damit über dem
europäischen Durchschnitt (18 Prozent).
Der Blick auf die qualitative Dimension
zeigt: 56 Prozent der Europäer lassen
sich seltener zu Spontankäufen hinreißen. Solche Käufe gönnt sich der Konsument, wenn nicht allzu viele finanzielle
Einschränkungen bestehen. Sobald die
Kaufkraft jedoch gewissen Beschränkungen unterliegt, siegt die Vernunft und
er verzichtet darauf. Nur in Deutsch-
land gibt die Mehrheit der Teilnehmer
an, genauso häufig spontan etwas
zu kaufen wie vor der Krise (46 Prozent)). Allerdings ist auch die Gruppe
der Deutschen, die sich stärker zurücknimmt, relativ groß (37 Prozent).
GründefürdasKaufverhalten
Über die Hälfte der Europäer gibt an,
weniger zu kaufen als vor fünf Jahren.
Bei der großen Mehrheit ist der Rückgang der Kaufkraft ausschlaggebend für
die Zurückhaltung. Die
drei am häufigsten genannten Gründe für die
Selbstbeschränkung sind
die Wirtschaftskrise, die
schwierige finanzielle und
berufliche Situation sowie
letztendlich die schlechte
Stimmung.
49 Prozent der Europäer stöbern für ihre Käufe
ausführlicher im Internet.
Die im stationären Handel
verbrachte Zeit nimmt dagegen weiter ab. 44 Prozent der Europäer haben
heute noch genauso viel
Freizeit wie vor fünf Jahren. Zugleich steht gut vier
von zehn Verbrauchern
(41 Prozent) weniger freie
Zeit zur Verfügung.
Einkauf unterschiedlich ein. Verbraucher,
die heute weniger als vor fünf Jahren
konsumieren, zeichnen sich durch zwei
Kaufstrategien aus: Entweder investieren
sie weniger Zeit in Käufe, oder sie gehen
auf Schnäppchenjagd, vor allem im Internet. Weiterhin nehmen sich Verbraucher,
die genauso viel konsumieren, einerseits
mehr Zeit. So bereitet jeder Zweite die
Kaufentscheidung online länger vor als
zuvor. Andererseits nimmt die im stationären Handel verbrachte Zeit ab. Dagegen nutzen Verbraucher, die mehr kaufen, verstärkt das Internet. Zwei von drei
Verbrauchern geben an, länger als früher
online zu recherchieren.
Fazit:Europäernutzenneue
Konsumoptionen
Trotz der Krise versagen sich die Konsumenten ihre kleinen Freuden nicht. Sie
sind jedoch flexibler geworden und darauf bedacht, ihren Konsum zu steuern.
Neu entstehende Konsummöglichkeiten
werden von den Verbrauchern angenommen. Mehr und mehr Produkte werden
online erworben. Insbesondere Deutsche
kaufen gerne online. Online-Shopping
hat bei den deutschen Verbrauchern zugenommen. 45 Prozent der Verbraucher
kaufen Neuwaren häufiger im Internet
als vor fünf Jahren.
jr.
Zeitmanagement
verschiedener
Konsumtypen
In Bezug auf den stationären Handel äußern die
Verbraucher im Wesentlichen zwei Erwartungen:
Geänderte
Öffnungszeiten würden jedem
zweiten
europäischen
Konsumenten den Einkauf
erleichtern. Ein einfacherer Zugang, eine bessere
Übersichtlichkeit und eine
persönliche Betreuung befürwortet rund jeder dritte
Europäer. Etwa 30 Prozent
der Verbraucher geben an,
dass es ihnen helfen würde, wenn die Geschäfte
sonntags und am Abend
geöffnet wären. Die verschiedenen Konsumtypen
teilen ihre Zeit für den
Angeln Sie sich die Neue!
Unsere Wasserpumpe im
Zahnriemen Kit.
Warum im Trüben fischen? Ziehen Sie sich statt dessen
die klaren Vorteile unserer neuen Wasserpumpen an Land:
starke Dichtung, Langlebigkeit dank robuster Integrallager,
exzellente Förderleistung. Jetzt im praktischen Kit
mit Zahnriemen und allen Steuertriebkomponenten
in gewohnter ContiTech-Qualität.
ContiTech Antriebssysteme GmbH
Hannover, Germany
[email protected]
www.contitech.de/aam
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Kfz-Betriebe haben immer größere Probleme, ihre Arbeitsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen.
Fotos: promotor
Wosindsiegeblieben?
BewerbungenvongutenAuszubildendenkommenkaumnochinsHaus.VieleKfz-BetrieberesignierenbeiderBerufsausbildung.Wasistzutun?
U
nter dem Motto „Gemeinsam Zukunft bewegen“
suchte der 10. Bundes-Berufsbildungs-Kongress des
Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes in Bad Wildungen Antworten zu
geben. „Wer sich nicht intensiv um die
Ausbildung des Nachwuchses kümmert,
verschenkt die Zukunft“, sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski und kritisierte
den Akademisierungswahn in unserer
Gesellschaft. Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) meinte dazu:
„Der Fachkräftemangel in Deutschland
wird kein Akademiker-Problem. Es mangelt an Meistern, Facharbeitern, Technikern usw.“ und kritisierte die verfehlte
Bildungspolitik. Das Kfz-Gewerbe zählt
mit aktuell über 90 000 Auszubildende
zu den ausbildungsstärksten Branchen
im Handwerk. Diese Position haben die
Autoberufe im vergangenen Jahr mit
vier Prozent mehr neuen Ausbildungsverträgen im Vergleich zum Jahr 2013
gefestigt. Im gleichen Zeitraum musste
das gesamte Handwerk einen Rückgang
bei neuen Verträgen von zwei Prozent
hinnehmen.
46
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
LebensweltderSchulabgänger
Doch die Kfz-Betriebe haben immer größere Probleme, ihre Arbeitsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Gründe
hierfür sind sinkende SchulabgängerZahlen, unklare Berufsvorstellungen bei
den Schülern, Vorurteile gegenüber bestimmten Berufen und eine mangelnde
Qualifikation vieler Bewerber. Um dem
Fachkräftemangel frühzeitig zu begegnen, müssen sich die Kfz-Betriebe verstärkt aktiv um Nachwuchs bemühen.
Entscheidend ist hier die Frage, welche
Jugendlichen zum Unternehmen passen. Doch wie ticken die Auszubildenden
von morgen? Was motiviert sie im Beruf
und welche Wünsche haben sie an ihren
Arbeitgeber? Wertvolle Antworten auf
diese Fragen gab Peter Martin Thomas
vom SINUS-Institut. Er präsentierte das
SINUS-Lebensweltmodell u18 (vgl. Grafik) mit sieben Clustern: Diese sind:
1. Konservativ-bürgerliche Lebenswelt:
Die familien- und heimatorientierten Bodenständigen mit Traditionsbewusstsein
und Verantwortungsethik.
2. Materialistisch-hedonistische Lebenswelt: Die freizeitorientierte junge Un-
terschicht mit ausgeprägten markenbewussten Konsumwünschen.
3. Prekäre Lebenswelt: Die um Orientierung und Teilhabe bemühten Jugendlichen mit schwierigen Startvoraussetzungen und Durchbeißermentalität.
4. Sozialökologische Lebenswelt: Die
nachhaltigkeits- und gemeinwohlorientierten Jugendlichen mit sozial-kritischer
Grundhaltung und Offenheit für alternative Lebensentwürfe.
5. Adaptiv-pragmatische Lebenswelt:
Der leistungs- und familienorientierte
moderne Mainstream mit hoher Anpassungsbereitschaft.
6.
Experimentalistisch-hedonistische
Lebenswelt: Die spaß und szeneorientierten Nonkonformisten mit Fokus auf
Leben im Hier und Jetzt.
7. Expeditive Lebenswelt: die erfolgsund lifestyle-orientierten Networker auf
der Suche nach neuen Grenzen und unkonventionellen Erfahrungen.
Wie schnell sich die Welt für Jugendliche
verändert, macht Thomas an drei Zahlen
rund um die Social Media fest. Facebook
feiert gerade seinen zehnten Geburtstag.
YouTube gibt es seit dem Jahr 2005 und
das iPhone1 ist gerade mal acht Jahre alt.
„Jugendliche gehen heute nicht mehr
Online, sie gehen nur noch Off-Line.“ Wir
dürfen heute nicht über einen Werteverfall klagen sondern befänden uns in einer
Welle der Wertevielfalt. Aus einer Studie
im Auftrag der IHK Baden-Württemberg
zitierte Thomas:
• Nur noch 24 Prozent der Schulabsolventen starten direkt mit einer
Ausbildung. Viele machen lieber ein
Praktikum, um sich nicht so schnell entscheiden zu müssen.
• Jeder zweite habe Leistungsdruck und
Selbstzweifel
• Weiche Faktoren sind wichtiger als Einkommen
• Zwischenmenschliche Faktoren im Unternehmen (Betriebsklima) haben Gewicht.
Zielgruppengerechtanden
LebensweltenderJugendlichen
werben
Das Werben von Auszubildenden muss
also zukünftig sich noch mehr zielgruppengerecht an den Lebenswelten der Jugendlichen orientieren. Das setzt voraus,
dass der Ausbildungsbetrieb ein klares
Anforderungsprofil haben muss von den
Bewerbern, die er tatsächlich sucht. Und
der Ausbildungsbetrieb muss heute sich
verkaufen, muss in den Vordergrund stellen, was er zu bieten hat. Was sich der
Betrieb wünscht, hat nur sekundäre Bedeutung.
Wie massiv sich die Welt der Jugendlichen
verändert hat, führte Matthias Horx, vom
gleichnamigen Zukunftsinstitut in seinem Vortrag „Lernen und Leben in der
Zukunft“ aus. Neues Lernen erweitere
traditionelle Lernformen und -methoden
durch digitale und globalisierte Möglichkeiten. Es schaffe neue Netzwerke des
Wissens und Lernens. Die jugendliche Affinität zu digitalen Medien treibt diesen
Wandel von passiver Wissensaufnahme
zu aktiver Wissensgenerierung und -deutung voran. Dabei demonstrierte Horx
auch an Beispielen aus Schulen in Skandinavien, wie sehr Deutschland mit seinem
klassischen Frontalunterricht den Lebensund Lerngewohnheiten der jungen Menschen hinterher hinkt.
iPadimKfz-Betrieb
Anton Ochsenkühn schaffte dann in seinem Vortrag „Ausbildung digital: Wie
geht das in der Praxis“ den Brückenschlag von der Theorie der Lebenswelten
in die praktische Umsetzung, wie das
iPad in die berufliche Aus- und Weiterbildung integriert ist bzw. werden könnte.
So wie viele Service-Berater mittleren Alters heute Angst vor der digitalen Direktannahme via Touchpad haben, glauben
viele Ausbilder und Lehrer, ebenfalls um
dieses Medium herum zu kommen. Wer
den Einstieg in die iPad-Welt mit ihren
über 200.000 Apps schnell finden möchte, ohne seinen Sohn oder seine Enkelin
um Nachhilfe bitten zu müssen, dem sei
das Buch „Mein iPad“ empfohlen.
Welche Entwicklungen kann die Abteilung Berufsausbildung im ZDK anschieben? Dazu die beiden Vorsitzenden des
ZDK-Berufsbildungsausschusses.
Renè
Gravendyk: „Wir wollen in Kindergärten
und Grundschulen schon das Thema
Auto platzieren …. Und wir wollen mehr
junge Mädchen bewegen, in technische
Berufe zu gehen.“ Und Anselm Lotz führt
aus: „Wir müssen Verantwortung übertragen und Signale senden ‚wir wollen
Euch‘ – auch Quereinsteiger, Studienabbrecher etc.“
Berufswunschentstehtinder
Grundschule
Wie die Umsetzung dieser Ideen aussehen wird, stellte Claudia Kefferpütz, Referentin für Nachwuchsförderung in der
Abteilung Berufsbildung des ZDK vor. So
wird noch dieses Jahr ein Grundschul-Magazin ab Klasse 3 erscheinen, das in Zusammenarbeit mit einem Fachverlag für
Berufsbildung erarbeitet wird. Der Titel
mit „Blinka“ assoziiert auf der einen Seite
mit Blinker und kommt auf der anderen
Seite aus dem Schwedischen und bedeutet so viel wie „Zwinkern“. Das Magazin
soll die Lehrer im Unterricht unterstützen, Leseimpulse geben und gleichzeitig
spielerisch das Thema „Auto“ vermitteln.
Denn zu 73 Prozent entsteht der spätere
Berufswunsch bereits im Grundschulalter.
Der Internetauftritt autoberufe.de wird
im Sommer relauncht und ist dann auch
auf Smartphones lesbar. Das stellt sicher,
dass die Seiten nach dem seit April neuen
Google-Ranking auch weiterhin mit Priorität gefunden werden. Die Ausbildungsbefragung wird turnusgemäß Anfang
2016 wieder vorliegen.
ZDK-Referentin für die kaufmännischen
Berufe Andrea Zeuss informierte über
die kommenden Veränderungen im Berufsbild des Automobilkaufmanns, der
nach siebzehn Jahren einer Überarbeitung bedarf. Zukünftig wird gem. der
Neuordnung der Berufsbilder nicht mehr
von Lernzielen gesprochen sondern von
Handlungsfeldern. Die Prüfung wird
ähnlich wie bei der Ausbildung zum KfzMechatroniker zukünftig eine gestreckte
Abschlussprüfung erhalten.
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
Das Werben von Auszubildenden muss zukünftig sich noch mehr zielgruppengerecht an
den Lebenswelten der Jugendlichen orientieren.
WeiterbildenperFernstudium
Auch die Bundesfachschule für Betriebswirtschaft im Kraftfahrzeuggewerbe trägt ihren Teil zum Sichern der
Nachwuchskräfte im Kfz-Gewerbe bei.
Direktorin Sylvia Gerl stellt das vierundzwanzig monatige Fernstudium zum
zertifizierten Automobilökonom/in (BFC)
für Berufstätige vor. Es wird bereits hervorragend angenommen gerade von jungen Menschen, die bereits in beruflicher
Verantwortung stehen und im Betrieb
nicht abkömmlich sind. Das Fernstudium
ist in folgende vier Module gegliedert:
Modul 1 Einstieg in die professionelle
Unternehmensführung
Modul 2 Das Tagesgeschäft in einem KfzBetrieb unter dem Einfluss dynamischer
Marktbedingungen
Modul 3 Analysen und Prozessoptimierung für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg
Modul 4 Sicherung des Unternehmenserfolges und der Unternehmenszukunft
durch selbstverantwortliches Handeln.
Mit diesem Programm wird die BFC einmal mehr ihrem Motto Be fit for Car Business gerecht.
Prof. Anita Friedel-Beitz
Perfekte Wartung!
Geniales Kriechöl
Schmiermittel
Kontaktspray
Kein Silikon, PTFE, Graphit
www.brunox.com
erhältlich bei: Carlofon GmbH, CARPROFI GmbH,
Stahlgruber GmbH, Wessels & Müller AG
47
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Das Geschäft des klassischen Auto-Händlers
wird nicht ad acta gelegt
werden können, doch stehen die Betriebe und auch
die Hersteller/Importeure
vor großen Herausforderungen.
Foto: Peugeot
FazitbeimBranchentag
desKfz-GewerbesBadenWürttemberg
Die Kfz-Betriebe und auch die Hersteller/Importeure stehen vor großen
Herausforderungen, die Vertriebsschiene
des klassischen Auto-Händlers zu erhalten. Nach Einschätzung von Vizepräsident Ludger Wendeler werden Verkäufe
von mehr als rund 420.000 neuen Pkw
jährlich in Baden-Württemberg bzw.
drei Millionen in Deutschland auch mittelfristig nicht zu steigern sein. Könnte
man damit noch leben, müsse man aber
berücksichtigen, das etwa zehn Prozent
dieser Fahrzeuge demnächst über das
Internet gekauft würden und somit zu
einem großen Einbruch beim originären
Handel führen würde.“
Für Antje Woltermann vom Deutschen
Kfz-Gewerbe (ZDK) ist daher der richtige
Zeitpunkt gekommen, „darüber nachzudenken, wie die Zukunft der Autohäuser
aussieht.“ Die Alternative zum heutigen
Autohaus, das im Neuwagenverkauf
auf eigenes Risiko investiert und agiert,
könne die Agentur sein, bei der das
Absatz-, Lagerhaltungs- und Investitionsrisiko zumindest teilweise durch
den Hersteller getragen werde. „Wo das
Internet an Marktmacht gewinnt, öffnen
sich für die Hersteller neue Vertriebsmöglichkeiten am Handel vorbei“, sagte
Woltermann. „Die Frage ist, wie das Autohaus noch Geld verdient?“ Denn die
Verdienstmöglichkeiten bei Neuwagen
würden immer weiter beschnitten. Die
Hersteller experimentierten mit neuen
Vertriebswegen mit und ohne Handel.
Die Anforderungen an die Händler, in
die Autohäuser zu investieren, blieben
aber bestehen.“
48
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
Kommtbalddas
großeHändlersterben?
LauteinerStudievonPricewaterhouseCoopers(PwC)werden
nuretwa4.500derheutigen7.800AutohändlerinDeutschlandimJahr2020nochexistieren.MitderZunahmedesOnlinehandelsmüssenAutohäusernachAussagedeseco-Verbands
derdeutschenInternetwirtschafte.V.neueWegegehen.
A
larmierende Zahlen für das
traditionelle, deutsche Autohaus. So sollen von heute
7.800 Autohändlern laut
einer Studie der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers
(PwC) im Jahr 2020 nur noch etwa 4.500
existieren. Als Gründe hierfür werden allgemein geringere Absatzzahlen und ein
verändertes Käuferverhalten mit einem
Wachstum der Online-Funktionen im Automarkt genannt. Doch Prof. Dr. Rainer
Hofmann, Leiter der Kompetenzgruppe
E-Commerce, im eco-Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V., sieht im
Onlinehandel auch eine Chance für die
Autohändler. Daher merkt er an: „Informationen über die zu verkaufenden
Autos, ihre Ausstattung und ihre Preise
müssen online zu finden sein. Mit einer
wachsenden Bedeutung der Online-Angebote im Markt sollten aber auch die
vielfältigen Möglichkeiten, vom Sofortkauf im eigenen Onlineshop und bundesweitem Lieferservice über Augmented
Reality bis hin zum Ausbau der Services
genutzt werden. Um wirklich zu punkten, muss der Händler vor Ort allerdings
in erster Linie weiterhin auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit seinen
Kunden bauen.“
OnlineshopundOnline-
Kundenkommunikation…
Hofmann ist überzeugt, dass fast alle
Bereiche des Handels und der damit
verbundenen Dienstleistungen von
Internet-basierten
Online-Funktionen
durchdrungen sind - „E-Commerce ist
überall!“. Nicht zuletzt deshalb nimmt
der E-Commerce-Experte die Hersteller
in die Pflicht, über entsprechende Verträge und Regelungen, ihre Vertragshändler
vor der Billigkonkurrenz aus dem Netz zu
schützen. Nötig wird das aufgrund einer
sehr viel größeren Markttransparenz, die
aus der Vielzahl online zugänglicher Informationen entsteht. Das erschwert die
Preisgestaltung: Alle Verbraucher kennen den global günstigsten Preis für eine
gegebene Ware - die Händler müssen
ihre Preise ebenfalls nach unten anpassen, um im Geschäft zu bleiben.
Online-mitOfflinewelt
verknüpfen
…alsKerneinereigenen
Digitalstrategie
Eine weitere Möglichkeit, die Online- mit
der Offlinewelt zu verknüpfen, ergibt sich
bei den Autoteilen. Autofahrer kaufen beispielsweise gerne Autoteile online ein, wie
das Marktforschungsunternehmen Puls
aktuell veröffentlichte. Fast ein Viertel der
befragten Autofahrer shoppen laut der
repräsentativen Befragung online, lassen
die Teile aber in einer Werkstatt einbauen. „Autohäuser müssen solche Angebote
nach vorne treiben, um online und offline
optimal zu verknüpfen. Dadurch eröffnen
sich weitere Möglichkeiten, wie sie den
Kunden auch künftig in ihre Service-Werkstatt bekommen“, führt Hofmann anhand
des Beispiels aus.
Doch der Druck des E-Commerce bietet
auch große Chancen für Autohändler.
Deshalb rät der Experte: „Die Autohändler müssen sich ihrer klassischen Stärken wie Erfahrung und Qualität wieder
bewusst werden, auf die auch Kunden
vertrauen. Kombiniert man diese mit
einer pfiffigen Digitalstrategie, sind die
Weichen für eine erfolgreiche Zukunft
gestellt.“ So können sich Autohäuser, wie
der Mercedes-Händler Beresa, mit eigenem Onlineshop ein weiteres Standbein
schaffen. Auch eine Sofortkauf-Funktion
und ein bundesweiter Lieferservice verschaffen Wettbewerbsvorteile. Die traditionelle Testfahrt ist laut Hofmann ebenfalls ein großer Mehrwert. „Damit sich
der Kunde danach aber nicht wieder in
den Weiten des Internets verliert, muss
der Fachhandel seine Chancen ergreifen
und im Netz darstellen, warum der Kunde hier eine vertrauensvolle Beratung
erfahren wird, um schlussendlich in Umsatz zu münden“, so seine Einschätzung.
Mehrwerteschaffenund
Kundenbindungerhöhen
Die Kundenbindung wird zu einem
spannenden Argument, das einen erfolgreichen Autohändler auszeichnet.
Dies könne durch besondere, quasi „persönliche“ Ansprache und Aktionen, wie
kürzlich bei der Automarke MINI, geschehen, so das Fazit von Prof. Dr. Rainer Hof-
Zusätzliche Wege im Autohandel sind nötig –
aber diese?
Foto: dpp-AutoReporter
mann. So fanden die Besitzer des Kleinwagens nach einem Werkstattbesuch
oder Kundendienst eine kleine Überraschung in ihrem Auto vor (www.tinyurl.
com/pm3uzok). „Ich habe Dich vermisst“
stand auf einem angebrachten Lenkradschoner. Laut Hofmann können auch digitale Innovationen als Mehrwert für den
Kunden eingesetzt werden.
So nutzen Autohersteller wie Opel Augmented Reality für das Marketing. Bei
Audi geht man derzeit sogar schon einen
Schritt weiter: Hier haben Kunden haben
bei Audi-Händlern bald die Möglichkeit,
ihr Wunschauto über eine Virtual Reality-Brille nahezu realitätsnah und lebensjr.
echt zu konfigurieren.
Wütschner
FahrzeugteileGmbH
DASUNTERNEHMEN:
DASLIEFERPROGRAMM:
WÜTSCHNER Fahrzeugteile
GmbH, gegründet von Robert
Wütschner als „Fichtel & SachsVertretung“ im August 1946, vertreibt seit 68 Jahren KFZ-Teile und
ist heute ein mittelständisches,
familiengeführtes Unternehmen
mit mehr als 350 Mitarbeitern
– davon über 50 im VertriebAußendienst.
Inzwischen ist Wütschner
Vollsortimenter für KFZ-Teile in
den Bereichen PKW, NKW und
Landtechnik.
Der Geschäftsbereich Werkstattausrüstung mit Betriebs- und
Werkstatteinrichtung, Diagnosetechnik und Werkzeuge rundet das
Lieferprogramm ab.
Daneben bietet Wütschner aber
auch umfangreiche Logistik und
Service-Leistungen für seine
Kunden.
Mit fast 8.000 aktiven Kunden gehört Wütschner zu den wichtigen
Playern im Markt.
Neben Handels- und Fachhandelskunden beliefert Wütschner
Fahrzeugteile GmbH insbesondere freie, inhabergeführte
Kfz-Werkstätten für PKW, NKW
und Landtechnik sowie Fuhrparkbetreiber, Flottenkunden,
Bauhöfe etc.
DIESTANDORTE:
WÜTSCHNER Fahrzeugteile GmbH
ist an insgesamt 18 Standorten in
Deutschland tätig.
Zwei große Logistic-Center –
eines in Grünsfeld, das andere in
Landsberg (zwischen Halle und
Leipzig) – stellen die zuverlässige
Belieferung der Kunden, die bis
zu drei mal täglich erfolgt, sicher.
COPARTS-GESELLSCHAFTER:
Wütschner Fahrzeugteile GmbH
ist Gesellschafter der COPARTS.
Unter deren Dach bietet das
Unternehmen ideenreiche und
zielgerichtete Konzepte sowie
Aktiv-Bausteine für Werkstatt
und Handel und gewährt seinen
Kunden wertvolle Unterstützung.
ANSCHRIFT
Wütschner Fahrzeugteile GmbH
Rudolf-Diesel-Straße 12
97424 Schweinfurt
Telefon 09721 6586-0
Fax 09721 6586-91
[email protected]
www.wuetschner.com
DerfreieKfz-ServiceMarkt2014
49
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Ein besonderes Highlight ist die nutzergeführte, mobile Direktannahme.
Mittels Tablet oder Smartphone können Trost-Kunden wesentliche
Funktionen der repdoc-Systeme mobil nutzen.
MobileDirektannahme
BeiTroststelltmandenWerkstattpartnernmiteinervölligneuentwickeltenAppeineErgänzungfürdieWerkstattsoftwarerepdocprofessionalunddenrepdocTeile-undTechnikkatalog
zurVerfügung.
B
Andreas Deiß, Leiter der Katalog- und Kunden-IT bei Trost: „Ein absolutes Highlight ist die
nutzergeführte Direktannahme, die es ermöglicht, gemeinsam mit dem Autofahrer die Reparaturannahme gleich am Fahrzeug mobil durchzuführen.“
Foto: Rinn
50
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
ei der Limex Computer GmbH
entwickelte man in enger Verzahnung mit dem Hause Trost
exklusiv den elektronischen
Katalog repdoc. Limex Computer in Osnabrück steht für die drei
Kernkompetenzfelder Softwareentwicklung, informationstechnische Beratung
sowie Support und Service. Bereits zur
Trost-Schau im April 2010 wurde der Einsatz von repdoc auf dem iPhone, quasi
der Teile-Technikkatalog für die Jacken-,
sprich Hosentasche vorgestellt. Alle repdoc-Daten, die auf dem PC abgerufen
werden können, waren von da auf dem
iPhone voll lauffähig. So konnte man
sich beispielsweise sämtliche Ersatzteile
für ein bestimmtes Fahrzeug oder technische Daten sowie Reparaturhinweise
auf dem i-Phone anzeigen lassen und
dann die Teile direkt bei Trost bestellen, von überall. Unter der Bezeichnung
repdoc handelt es sich um das erste
elektronische Informationssystem von
Trost, das alle Informationsbedürfnisse
der täglichen Arbeitspraxis abdeckt.
Es besteht aus umfangreichen Datenbanken mit Millionen von Einträgen zu
Artikel- und Fahrzeugdaten, Arbeits- und
Einstellwerten, Inspektionsdaten und
Reparaturanleitungen. Alle Teile können
direkt über die Software bestellt werden. Der Teile- und Technikkatalog ist ein
reines Online-System und daher sofort
einsatzfähig und kann ohne weitere Vor-
Schnelleinstieg: Über das Hauptmenü
gelangt man schnell zum gewünschten
Bereich, wie z.B. die Direktannahme
oder den Werkstattplaner. Fotos: Trost
kenntnisse bedient werden. Das Finden
von Daten ist durch die Freitextsuche
einfach und schnell. Alles geschieht mit
einem Klick auf den Schirm. Denn alle
in der Werkstatt benötigten Programme
und Funktionen werden unter einer einheitlichen Oberfläche zusammenfasst.
Und natürlich ist der Online-Katalog vollständig in die repdoc Werkstattsoftware
integrierbar, so können weiterhin alle
Arbeitsprozesse bequem mit nur einem
Programm verwaltet werden.
Nutzergeführte,mobile
Direktannahme
Im nächsten Schritt wurde der repdoc
Teile- und Technikkatalog zur Nutzung
auf iiPhone und iPad angeboten. „Das
hat sich in der Werkstattpraxis als großer
Vorteil erwiesen und den Nutzern ein hohes Maß an Flexibilität verschafft. Denn
eins steht fest, wenn ein funktionales
System einmal verstanden und angenommen wird, funktioniert es auch auf
anderen Medien“, erklärte damals LimexEntwicklungschef Carsten Unland. Der
nächste Paukenschlag erfolgte auf der
diesjährigen Trost-Schau in Stuttgart,
als man dort die neue repdoc-App präsentierte, die als Business-App für KfzWerkstätten, die Funktionen von repdoc
professional und repdoc Katalog vereint
und dadurch die ideale Ergänzung für
beide Anwendungen als mobile Lösung
ist und von Trost Auto Service Technik
SE seit Mai 2015 den Werkstattpartnern
als Ergänzung für die Werkstattsoftware
repdoc professional und den repdoc
Teile- und Technikkatalog zur Verfügung
gestellt wird. Mit rund 3.500 Nutzern
der repdoc Werkstattsoftware und etwa
25.000 Nutzern des Werkstattkatalogs
gilt repdoc als marktführendes System
für freie Werkstätten. „Die neue App ermöglicht es den Nutzern nun erstmals
repdoc mit seinen umfangreichen Funktionen und Informationen als mobilen
Arbeitsplatz zu nutzen. Dabei ist auch
der Abgleich von Daten mit repdoc Professional möglich,“ erklärt Andreas Deiß,
Leiter der Katalog und Kunden-IT bei
Trost und merkt an: „Die repdoc App ist
die erste konsequent mobile Werkstattsoftwarelösung der Branche und nicht
nur eine Ergänzung zu repdoc Professional, sondern eine echte Weiterentwicklung, die als Werkstattkomplettlösung
alle relevanten Bereiche integriert wie
etwa DMS, Katalog, Technik-Module und
zusätzliche Funktionen bereitstellt.“
Als absolutes Highlight beschreibt er
dabei die nutzergeführte Direktannahme, die es ermöglichen soll, gemeinsam mit dem Autofahrer die Reparaturannahme gleich am Fahrzeug
mobil durchzuführen. Das funktioniert
so: Über das Smartphone oder das Tablet wird ein Annahmeprotokoll abgearbeitet. Dabei können Fotos erstellt
und in das Annahmeprotokoll integriert
werden. Die Erfassung von Barcodes mit
der Kamera erweist sich als weiteres
Feature, was mit in repdoc erstellten
Kundenbelegen oder mit Kfz-Teileverpackungen zur einfachen Teileidentifikation inklusive Bestellung funktioniert.
einzigartig. Alle Daten können nach der
Erfassung mit der App direkt bearbeitet
werden. Aber selbstverständlich ist auch
eine spätere Nachbearbeitung in der
Werkstatt am PC möglich“, betont Andreas Deiß. Die Weiterentwicklung der
App bis hin zur vollständigen Integration
aller relevanten Funktionen der Werkstattsoftware repdoc Professional erfolgt
in drei Stufen. In der in Stuttgart vorgestellten ersten Stufe wurden laut Deiß
bereits viele Wünsche und Bedürfnisse
der TROST-Kunden integriert. Dazu merkt
er an: „Mit der repdoc App vergleichbare
Angebote zur mobilen Nutzung einer
Werkstattsoftware gibt es für freie Werkstätten derzeit nicht. Ähnliche Lösungen
von Softwareanbietern zur mobilen Direktannahme kosten momentan bis zu
mehreren tausend Euro. Dagegen ist die
Nutzung der neuen repdoc App bis Ende
des Jahres kostenfrei. Danach wird lediglich eine geringe monatliche Gebühr
fällig.“ Das heißt, die Werkstattpartner
können die neue repdoc App somit ohne
jedes Risiko ausführlich testen. Alle erfassten Daten werden in repdoc Professional gespeichert und stehen auch
nach dem Testzeitraum zur Verfügung.
Seit Mai dieses Jahres kann die repdoc
App kostenlos über die entsprechenden
App-Stores auf Smartphones und Tablets
(Apple und Android) installiert werden.
Jürgen Rinn
Werkstattpartnerkönnen
dieneuerepdocApptesten
„Diese direkte mobile Anbindung zu einer lokalen Werkstattsoftware ist bislang
DerfreieKfz-ServiceMarkt2014
51
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Kein Einzelfall: Edith Wand hatte
Ärger mit einem ihr unbekannten
Anrufer.
Foto: Hamacher
AuflegenistauchkeineLösung
EsklingtwiedasPatentrezeptgegenunseriöseTelefonverkäufer:SchließenSiemitunbekanntenFirmenkeineVerträgeamTelefonab.Leichtgesagt.
B
ei unbekannten Anbietern einfach auflegen? Gäbe es eine
Hausapotheke für gute Ratschläge, würde dieser Tipp im
Fach für „Gesunden Menschenverstand“ stehen. Zwischen „Nichts unterschreiben, was man nicht versteht“
und „Rechnungen nie ungeprüft bezahlen“. Jeder weiß das, doch sich immer
daran zu halten – das ist etwas ganz anderes.
MitPsychotricksindie
Vertragsfalle
„Unseriöse Telefonverkäufer arbeiten mit
psychologischen Tricks“, sagt Telefontrainerin Claudia Fischer aus München. Zum
Beispiel, indem Anrufer so tun als ob:
„Guten Tag, es geht um Ihren Stromverbrauch“ oder „Es geht um Ihren Eintrag,
wir müssen nur kurz die Daten abgleichen“. Unser Gehirn ergänzt dann automatisch die fehlenden Informationen:
„Ach ja, meine Stadtwerke“ oder „Alles
klar, es geht um meinen Gelbe-SeitenEintrag“.
Die Masche ist alt und funktioniert
immer wieder – weil das menschliche
52
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
Gehirn nun einmal so arbeitet. Es trifft
Annahmen und ergänzt unvollständige
Informationen automatisch auf eine
möglichst plausibel erscheinende Weise.
Vor allem dann, wenn das Gehirn gleichzeitig mit anderen Dingen beschäftigt
ist. Und das ist praktisch der Normalfall,
nicht die Ausnahme.
Leider ist Auflegen auch keine Lösung.
Schließlich ist nicht jeder Anrufer ein Abzocker: Immer mehr vertraute Vertragspartner, wie auch neue seriöse Anbieter,
setzen auf Telefonverkauf. Weil es persönlicher und wirkungsvoller ist als eine
E-Mail, aber immer noch kostengünstiger
als der persönliche Besuch beim Kunden.
Also bleibt uns nur eins: Hören Sie genau
zu und enttarnen Sie Trickser. So schwer
ist das auch gar nicht, weiß Expertin
Claudia Fischer:
Tipp1:FragenSienach!
„Trainierte seriöse Anrufer sind bei der
Begrüßung am Telefon immer gut verständlich“, sagt Fischer. Name und Unternehmensname sollten klar und deutlich
zu verstehen sein. „Natürlich gibt es auch
seriöse Anrufer, die manchmal nicht so
gut zu verstehen sind“, räumt die Expertin ein. Doch unseriöse Anrufer machen
das gezielt: „Sie murmeln diesen Teil der
Begrüßung bewusst unverständlich und
sind erst danach richtig gut zu verstehen“, sagt Fischer. Ihr Rat: Lassen Sie sich
in solchen Fällen den Unternehmensnamen noch einmal nennen. Fragen Sie
auch nach Vor- und Nachnamen des Anrufers und lassen Sie sich diese notfalls
buchstabieren. Seriöse Anrufer werden
gerne antworten.
Tipp2:ProvozierenSie!
Der Anrufer tut sich mit seinem Namen
schwer? Zum Beispiel: „Wir sind hier ein
Call-Center und ich gebe meinen Namen
nie an, weil wir manchmal von Rückrufern belästigt werden“? Oder Ihnen fehlt
eine verständliche Angabe des Firmennamens, weil der Anrufer Sie begrüßt
mit „Guten Tag Frau/Herr XY, mein Name
ist <Vorname, Nachname>, es geht um
Ihre Energieversorgung, ich rufe an wegen Ihrem Stromvertrag“. Klingeln Ihre
Alarmglocken, dürfen Sie in die Offensive
gehen, „freundlich im Ton, provokant in
der Wortwahl“, sagt Fischer. Zum Beispiel
so: „Sind Sie auch einer von diesen unseriösen Anbietern? Wie viele Waschmaschinen kaufe ich denn bei Ihnen, wenn
ich jetzt nicht aufpasse?“ Will der Anrufer noch immer nicht seinen Namen nennen, dann ist es an der Zeit, das Gespräch
zu beenden.
Tipp3:TestenSiedieKenntnissedesAnrufers!
Besonders dreiste Abzocker haben natürlich keine Hemmungen, den Namen und
die Internetadresse des Unternehmens
anzugeben, für das sie gar nicht arbeiten. „Dann lassen Sie sich vom Anrufer
per Telefon durch die Website des Unternehmens navigieren“, rät Fischer. Gibt es
das angebliche Angebot auf der Website
des seriösen Anbieters und kann Sie der
Anrufer dahin führen? Kennt er sich auf
der Website des seriösen Unternehmens
überhaupt aus?
Tipp4:ZeichnenSieauf–oder
tunSiesoalsob!
Wir kennen das von Telefonhotlines: „Aus
Gründen der Qualitätssicherung zeichnen wir das Gespräch auf.“ Das machen
einige seriöse wie unseriöse Anbieter.
Der eine will seine Qualität verbessern,
der andere Beweise für den Abschluss.
Warum machen Sie es nicht genauso?
„Anrufe auf dem Smartphone lassen
sich heute problemlos mitschneiden“,
rät Fischer. Fragen Sie zunächst, ob Sie
mitschneiden dürfen. Falls nicht: Und
Tschüss. Wenn doch, dann sollten Sie zwei
wichtige Fragen stellen, sobald das Band
läuft. Erstens: „Das Band läuft jetzt mit
und Sie sind damit einverstanden?“ Und
zweitens: „Habe ich das richtig verstanden: Ihr Name ist XY und Sie rufen von der
Firma Z an?“. Ein unseriöser Anbieter wird
das nicht bestätigen, denn das wäre ein
handfester Beweis für Betrug.
TELEFONMARKETING
„Hierkannsichjederüberzeugen“
Wir haben die Expertin Nicole Bähr vom
Telefonmarketing-Team der Schlüterschen
Verlagsgesellschaft in Hannover befragt.
Die Schlütersche bietet Handwerkern eine
Reihe von Services an, von den Gelbe
Seiten bis zur Website-Gestaltung.
amz:InwelchenFällenberatenSiepersönlich,wannsetzenSieTelefonmarketingein?
Bähr: In Ballungszentren besuchen unsere
Berater unsere Kunden persönlich. In
ländlichen Regionen pflegen wir unsere
Kundenkontakte telefonisch. Eine persönliche Beratung ist beides. Denn auch
am Telefon bin ich für ein festes Gebiet
zuständig und die persönliche feste Ansprechpartnerin für meine Kunden und für
sie täglich erreichbar.
amz:WiesetzenSiesichamTelefonvonder
Masse der Anbieter ab? Woran erkennen
Kunden,dassSieessind?
Bähr: Zum einen haben wir bei Bestandskunden ja die Kundennummer, das schafft
Sicherheit. Zum anderen sehen unsere
Kunden bei jedem Anruf unsere persönliche Durchwahl. Außerdem hat jeder
unserer Medienberater eine persönliche
Landingpage im Internet. Meine finden die
Kunden zum Beispiel unter medienberater.
Tipp6:FragenSieIhren
Vertragspartner!
Einfach und wirkungsvoll ist auch ein
Anruf beim Vertragspartner. Natürlich
mit der Telefonnummer, die in Ihrem
Vertrag steht – und nicht mit der Nummer, die der Anrufer angibt. Klären Sie
dort, ob man Sie wirklich sprechen
wollte und weswegen.
Tipp5:RufenSiezurück!
Tipp7:EnttarnenSieLügner!
Nicht jeder Unbekannte ist ein Betrüger. Auch bei einem altbekannten Vertragspartner kann Ihr Ansprechpartner
wechseln. „Wenn ich das Unternehmen
kenne, ich bei denen einen Vertrag habe,
die Vertragsnummer und die Telefonnummer des Anrufers – auf den ersten
Blick - stimmen, und ich dennoch ein ungutes Gefühl habe, dann lasse ich mir die
E-Mail-Adresse geben und melde mich
später bei Interesse zurück“, sagt Fischer.
„So vereinbare ich das. Dadurch habe ich
einen Sicherheitsanker und Zeit, das Angebot in Ruhe zu überprüfen.“
Eine typische Masche der Abzocker: „Ich
habe schon mit dem Chef gesprochen
und soll mit Ihnen nur noch etwas klären.“ Vielleicht stimmt das, vielleicht
auch nicht. Oft haben Anrufer den Namen aus dem Impressum der Firmenwebsite ihres Opfers – nur dass die
Angaben dort nicht immer aktuell sind.
Daher rät Fischer zu freundlichen, aber
bestimmten Nachfragen: Wann hat der
Anrufer mit dem Chef gesprochen – und
kann das überhaupt sein?
Mit wem hat er genau gesprochen,
schließlich haben viele Familienbetriebe
DerfreieKfz-ServiceMarkt2014
schluetersche.de/Nicole-Baehr mit meinem
Foto, meiner Durchwahl und meiner
E-Mail-Adresse. Hier kann sich jeder
überzeugen, dass ein echtes Unternehmen
aus Hannover anruft und nicht irgendein
beauftragtes Call-Center, das ja auch sonst
wo sitzen könnte.
amz:AberreagierenKundennichtdennoch
skeptisch angesichts der vielen unseriösen
Anbieter?
Bähr: Das kommt natürlich vor. Skeptischen Kunden erkläre ich, dass Sie gerne
unsere Service-Hotline anrufen können –
unter der Nummer, die in den Gelbe Seiten
steht – und sich dann mit mir verbinden
lassen können. Aber ich habe auch viele
Kunden, die inzwischen meine Telefonnummer kennen und mich schon am
Telefon mit einem „Hallo, Frau Bähr“ begrüßen, noch bevor ich etwas sagen kann.
Das zeigt, wie wichtig für unsere Kunden
ein verlässlicher Ansprechpartner ist.
mehrere Chefs. Auch hier gilt: Genau zuhören, viel nachfragen, bei Unsicherheit
keinerlei Daten oder Informationen rausgeben und im Zweifelsfall zurückrufen –
nach einem klärenden Gespräch mit dem
Chef.
Jörg Wiebking
Rostsanierer und
Grundierer in Einem!
2-mal auftragen
kein Abwaschen
www.brunox.com
erhältlich bei: Carlofon GmbH, CARPROFI GmbH,
Stahlgruber GmbH, Wessels & Müller AG
53
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
TurboExperten
UmdieWerkstattauslastungzuverbessern,
istunternehmerischesHandelngefragt.
DiesgiltimbesonderenMaßefürdiesogenanntefreieWerkstatt,daderWettstreit
umKundenzwischenfreienundVertragshändlernmitunverminderterHärtegeführtwird.
Der Anteil an Motoren mit Turboladern wird
sich auch auf das Ersatzteilgeschäft auswirken.
Fotos: BTS
P
otenzial, um Kunden kompetent zu beraten, ist ausreichend
vorhanden. Dazu zählt unter
anderem der Turbolader, der inzwischen in West-Europa in fast
80 Prozent der Neufahrzeuge verbaut ist.
Fast zwangsläufig führt dies zu erhöhten
Reparaturhäufigkeiten, da der Turbolader technisch anspruchsvoll und extremen Belastungen ausgesetzt ist. Zudem
ist er problematisch bei der Diagnose
und hat einen hohen Erklärungsbedarf.
Hier sieht man bei BTS, einer Tochter der
Bauer-Unternehmensgruppe mit Sitz in
Weilheim, Oberbayern, eine Chance für
freie Werkstätten. „Ein technisch anspruchsvolles Produkt wie der Turbolader
verlangt im Schadensfall entsprechende
Kompetenz in der Kfz-Werkstatt“, macht
Jan Berger, Leiter Kundenbetreuung bei
BTS Turbo, deutlich. Nach eigenen Angaben gilt BTS als einer der führenden
Anbieter für Abgasturbolader im freien
Ersatzteilmarkt sowie bei Neu- und Austausch-Turboladern.
BTSTurbo-Experte
Jan Berger: „Ein technisch anspruchsvolles
Produkt wie der Turbolader verlangt im
Schadensfall entsprechende Kompetenz in der
Kfz-Werkstatt“.
54
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
Um den Werkstätten das Potenzial an
Auslastung schmackhaft zu machen,
startete BTS Anfang 2009 ein Konzept
für qualifizierte Kfz-Betriebe. „Der Anteil
an Motoren mit Turboladern wird sich
auch auf das Ersatzteilgeschäft auswirken. Deshalb wollen wir unser Knowhow
an unsere Kunden weitergeben“, erklärt
Berger. Demnach erhält die Werkstatt
mit dem Konzept „BTS Turbo-Experte“
ein komplettes Paket. Unter anderem
schließt es eine autolebenslange Turbolader-Garantie, gezielte Kundenzuführung und detaillierte Unterstützung
seitens BTS mit ein. Aufgrund der autolebenslangen Garantie auf die Turbolader, einschließlich der Lohnkosten, werde auch die Abwicklung im Garantiefall
vereinfacht. Schulungen vor Ort und ab
Herbst 2015 auch eine E-Learning Plattform, sollen den Betrieben bei Problemen Lösungen anbieten. Hinzu kommen
technische Informationen und eine Technik- und System-Hotline.
Zum leichteren Auffinden der „TurboExperte-Betriebe“ sind sie mit entsprechenden Logos - auch im Web - ausgewiesen. BTS unterstützt seine Partner
auch durch Analysen, die zum Beispiel
das zu erwartende Kundenvolumen im
Einzugsgebiet ermitteln. Hinzu kommen
Werbemaßnahmen als Verkaufsunterstützung. Ein eigens erstelltes Selbstdiagnosevideo von BTS zur Erkennung eines
Turbolader Schadens soll zudem als erste
Hilfestellung dienen. Kunden, die Hilfe
benötigen können unter www.turboexperte.de eine Auflistung aller BTS Turbo
Spezialisten finden.
Inzwischen hätten sich über 1.000 Betriebe in Deutschland und 56 Betriebe in
Österreich für das Konzept qualifiziert,
das in alle Full-Service-Systeme integrierbar und laut Berger das Einzige im Markt
ist. Auch für den Großhandel ergäben
sich Vorteile, heißt es. So zum Beispiel
die Bindung der Werkstätten an den
Teilehändler.
eXtraPrämie
Zusätzlich ist die BTS GmbH Kooperationspartner im Prämiensystem „eXtra“.
Werkstätten können seit 1. November
2014 mit Abgasturboladern, Turbo Service Sets und BTS Superkits Prämienpunkte sammeln. „In diesem Prämiensystem sehen wir für die Werkstätten
ein interessantes und lukratives Bonussystem beim Kauf von Turboladern. In
Deutschland und Österreich sammeln
bereits 20.000 Werkstätten die Prämien“,
freut sich Berger.
BTS–KonzeptLeistungen
• Autolebenslange Garantie und einfache
Garantie-Abwicklung
• Marketingunterstützung zur Kundenzuführung
• technische Informationen
• Turbolader-Trainings (vor Ort und ELearning)
• Technik- und System-Hotline
• Zusammenarbeit mit führenden Anbietern im IAM
• Verkaufsunterstützung
• Presse- und Werbemaßnahmen
• Potenzialanalysen
• Musterkalkulationen
• Anzeigenentwürfe (Vorlagen im Extranet zum Download)
• interner Erfahrungsaustausch
• Kennzeichnung für Kunden als BTS TurboExperte
• Abstimmung mit dem Teilehändler
• voll integrierbar in alle Full-Service-Systeme
AnforderungenandiePartnerbetriebe
• Kfz-Meisterbetrieb und mindestens
zwei Werkstattmitarbeiter
• Werkstattausrüstung: Motortester, Diagnosegerät, AU-Tester, Durchführung
von HU/AU.
• Signalisation als BTS TurboExperte
• EDV mit schnellen Internetzugang
• Jährliche Teilnahme an BTS Turbolader
Trainings
BTS vertreibt Originalturbolader von
Garrett by Honeywell, Mitsubishi Turbocharger, Holset Turbocharger, IHI
Charging Systems International, Hitachi
und Borg Warner Turbo & Emissions Systems.
Peter Rodenbüsch
TelematikboxhochimKurs
VersichererbietengünstigereTarifean,wennAutofahrersich
mittelsTelematikboxüberwachenlassen.DaskannauchKonsequenzenfürdenWerkstattservicehaben.
D
er Online-Finanzierer Creditplus hat eine Umfrage unter
1000 Bürgern zum Thema
Telematikbox durchgeführt.
Das Ergebnis: 43 Prozent
der Deutschen würden von ihrem Versicherer eine Telematikbox in ihr Auto
einbauen lassen. Die Hauptgründe sind
finanzieller Natur – 70 Prozent der Befürworter fordern als Gegenleistung eine
günstigere Police. Weitere 28 Prozent
der Telematikfans erhoffen sich Tipps für
spritsparendes Fahren. Jeder Fünfte be-
Wenn es sich auszahlt, würden sich Autofahrer
per Telematik überwachen lassen.
Grafik: Creditplus
fürwortet grundsätzlich alle Formen der
Datenvernetzung.
Auf der anderen Seite lehnen 48 Prozent der Deutschen Telematiklösungen
mit Datenübermittlung an Versicherer
ab, weil sie Datenschutzbedenken haben, weitere zwei Prozent aus anderen
Gründen. Die übrigen Befragten fahren
kein Auto und machten daher keine Angabe. Solche Zahlen sollten Werkstätten aufhorchen lassen. Denn wenn 40
Prozent der Autofahrer tatsächlich dazu
bereit wären, sich von ihrer Versicherung
überwachen zu lassen, dann könnte dies
auch bedeuten, dass sie sich in die von
der Versicherung gewählte Werkstatt lotsen lassen – und dass die Versicherer andere Konditionen aushandeln wollen als
ein Privatkunde, das liegt auf der Hand.
„Die Verbraucher sehen in den modernen Vernetzungstechniken zunehmend Vorteile. Das wird Datenschutzbedenken mittelfristig in den Hintergrund
rücken – vor allem dann, wenn die beteiligten Unternehmen seriöse und transparente Lösungen anbieten“, glaubt Jan
W. Wagner, Vorstandsvorsitzender der
Creditplus-Bank.
DerfreieKfz-ServiceMarkt2014
Italienische Software
3-D
leverless
2-Säulenhebebühnen
Universeller Aufnahmebereich von
Smart bis Sprinter/Iveco super lang
Kurzhub-Scherenhebebühne
Mobilkit inkl.
Scherenhebebühnen
Tragkraft 2,5 t - 50 t
Bezug über den autorisierten Fachhandel.
Tel. 0711-2588-01 • Fax 0711-2588-104
[email protected] • www.longus.de
Dr. Frauke Weber
Reifendienstmaschinen Pkw/Lkw
55
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Wollen Sie nicht auch mehr verkaufen?
Foto: Figiefa
DerWegistdasZiel
KundenzufriedenheitisteinwichtigerWettbewerbsfaktor.DerKundegibtinderBeziehung
zumBetriebdieRichtungvor.DieZukunftsfähigkeiteinesKfz-Betriebeshängtdavonab,wie
mansichdortandenErwartungenseinerKundenorientiertunddieseerfüllt.
W
ir wollen, dass Sie
zufrieden sind.“ Wie
leicht geht einem das
über die Lippen, bei
der Gewinnung neuer
Kunden und der Pflege alter Kundenbeziehungen. Gern erwähnt wird auch in
wissenschaftlich abgesicherter Zufriedenheitsindex von über 90 Prozent. Was
mit dem Brustton der Überzeugung gesagt wird, ist oft nur ein Lippenbekenntnis, und allzu gerne lügt man sich selbst
etwas in die Tasche. Wie sonst wären die
Klagen über mangelnde Kundenorientierung und fehlenden Sinn für Dienstleistung zu deuten, die allerorten angestimmt werden.
Warum man Kühe nur mit zufriedenen
Mitarbeitern melken kann oder: Wie motivierte Mitarbeiter die Kundenbindung
verbessern? Der zwischenmenschliche
Kontakt zwischen Kunde und Betrieb ist
von ganz entscheidender Bedeutung.
Nicht von ungefähr wird heute häu-
56
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
fig von der sozialen Kompetenz, auch
von der emotionalen Kompetenz, gesprochen. Hiermit ist eine immaterielle Ebene gemeint, die zunächst einmal
mit dem Verkaufen von Produkten oder
Dienstleistung wenig zu tun hat. Denn
hier liegt der eigentliche Kern einer dauerhaften Kundenbindung. Wer in diesem
Bereich sozial und emotional ansetzt, ist
in der Regel auch überdurchschnittlich
erfolgreich. Exakt diese Faktoren spielen
auch beim Erfolg oder Misserfolg von
Führungskräften eine ausschlaggebende
Rolle.
Gefühlesindgefragt
Die Situation: Das Auto ist genauso gut
wie das Wettbewerbsprodukt, aber der
Preis niedriger, klagen viele Verkäufer.
Was sie dabei vergessen: Wenn der Wettbewerb zu niedrigeren Preisen verkauft,
hält er höhere Preise nicht für durchsetzbar. Noch wichtiger ist eine andere
Folgerung: Wenn Produkte unterschiedlicher Hersteller immer ähnlicher werden, muss sich die Unterscheidbarkeit
an anderen Faktoren festmachen lassen.
Bleibt also nur der Weg über die Preisgestaltung, um den Kunden zu gewinnen oder zu halten. Dies kann leicht in
der Sackgasse enden: Spätestens wenn
man beschließt, den Preis zum Entscheidungskriterium zu machen, muss man
sich dafür entscheiden, langfristig der
billigste Anbieter zu sein. Das ist meist
der Weg, der in den Ruin führt. Was also
tun? In einer Branche, die von diesem
„Me-too-Problem“ gebeutelt wird, gilt
es, Strategien zu entwickeln, mit denen
der Kunde trotzdem gebunden werden
kann. Dabei sprechen wir von Strategien,
die den Kunden über das Produkt hinweg
binden und dafür sorgen, dass er aus eigenem Entschluss wiederkommt, wenn
er ein neues Fahrzeug braucht oder eine
Reparatur durchführen lassen möchte.
Das sind Strategien, die den Preis als Ent-
scheidungskriterium in den Hintergrund
treten lassen und Strategien, die vor
allem dafür sorgen, dass der Kunde nicht
nur selber wiederkommt, sondern das
Produkt, die Dienstleistungen oder das
Unternehmen, mit dem er zufrieden ist,
weiterempfiehlt. Auf diese Weise wird
der Kunde zum besten und preisgünstigsten Verkäufer.
DerheißeDrahtzumKunden
WotrifftderKundeseineEntscheidung?
Tun,wasderKundeerwartet
Information
Was aber macht einen Kunden zufrieden? Was ist das Mindeste, das er erwartet? Ganz simpel zunächst einmal
das, was ihm „versprochen“ wurde. Jeder
Kundenbeziehung, jedem Verkauf liegt
eine Vereinbarung zugrunde. Jeder Kunde erwartet, dass zumindest diese Vereinbarung erfüllt wird.
MitgezieltenAktionen
Kundenlangfristigbinden
Wenn die interne Einstellung der Mitarbeiter zum Kunden erreicht ist, kommen
wir an den alles entscheidenden Punkt,
den Kunden nicht nur einmalig zu bedienen, sondern ihn mit gezielten Aktionen
des Betriebes langfristig zu binden. Um
dies zu erreichen, ist folgende Vorgehensweise erforderlich:
1.Analysieren Sie zunächst Ihren Betrieb,
die Einstellung Ihrer Mitarbeiter. Was unternehmen Ihre Wettbewerber in Sachen
Kundenbindung? Was sind Sie bereit zu
investieren? Wo liegen Ihre Stärken und
was sind Schwachpunkte in Ihrem Betrieb? Richten Sie das Angebot nach der
Positionierung und dem Image Ihres Betriebes aus.
2.Überlegen Sie sich Vorteile, die der
Kunde von Ihnen hat. Versuchen Sie, Ihren Betrieb mit den Augen ihres Kunden
zu sehen. Stellen Sie sich real vor, was Sie
sich als Kunde wünschen würden. Planen
Sie darauf aufbauend Möglichkeiten für
Aktionen, die Sie anbieten können. Planen Sie Ihre Aktionen über das ganze
Jahr hinweg. Betreuen Sie Ihren Kunden
nicht über das gesamte Jahr, tut es mit
Sicherheit ein anderer.
3.Verbessern Sie Ihren Kundendienst. Der
Kunde wird sich in Zukunft auf die Unternehmen stützen, die ihm helfen, das Leben reibungsloser zu gestalten. Zuhören
ist angesagt: Reden Sie mit Ihren Kunden, mündlich sowie schriftlich. Nehmen
Sie ihn ernst und kümmern Sie sich um
Reklamationen, denn niemand verlässt
Sie schneller, als der unzufriedene Kunde,
der danach mit Sicherheit vernichtende
Mundpropaganda betreibt. Denken Sie
an Ihren guten Ruf.
bewirkt
Gefühl
Rund 90 Prozent der Kaufentscheidung ist emotional (Bauchgefühl).
4.Überprüfen Sie den letzten Kauftermin
Ihres Kunden, und schreiben Sie ihn regelmäßig an, um die Zufriedenheit abzufragen. Laden Sie ihn zu Probefahrten
ein, um einen späteren Kaufwunsch zu
wecken.
5.Setzten Sie Treue- , Gutschein-, und
Sammelpunkt- Programme ein. Für den
Kunden ist es allemal ein guter Grund,
wieder vorbeizuschauen.
6.Denken Sie über Rabatte nach, die sie
Ihrem Kunden anbieten können. Denn
je häufiger ein Kunde kommt, desto
mehr verdienen Sie an ihm. Gewähren
Sie Preisnachlass wie etwa nach 3maligem Besuch der Werkstatt. Oder bieten
Sie einen kostenlosen Ölwechsel (nur
Arbeitszeit gratis) an. Prüfen Sie kostenfrei Druck und Profil der Räder, Ölstand.
Vergessen Sie nie, dass Sie hierüber auch
Zusatzgeschäfte, in Form von z.B. neuen
Rädern, machen können. Wichtig: Halten
Sie Ihre Versprechen und enttäuschen Sie
Ihren Kunden niemals.
7.Planen Sie Sonderpreis-Aktionen ein.
Denken Sie dabei an den Wechsel der
Jahreszeiten, Winter-Check, Sommeraktion mit Urlaubsinspektion.
8.Denken Sie einmal über eine Geldzurück-Garantie oder Reparaturfinanzierung nach.
9.Arbeiten Sie, wenn möglich , mit Clubkarten, über die Sie ebenfalls Rabatte
und Sonderpreise gewähren. Bieten Sie
Quelle: ZF Services
bargeldlose Entgegennahme zur Bezahlung von Leistungen an.
10.Regelmäßiger Informationsservice:
Informieren Sie Ihre Kunden über bevorstehende Angebote durch Mailings, Flyer,
Anzeigen etc.
11.Denken Sie über eine Kundenzeitschrift nach. Dort können Sie Aktivitäten
und ebenfalls Angebote publizieren, wie
zB. den Nutzen Ihrer Clubkarte, etc. So
sorgen Sie dafür, das Sie bei Ihrem Kunden immer im Gespräch sind.
12.Veranstalten Sie einen Tag der offenen
Tür, und sorgen Sie mit solch einer Aktion
dafür, das Sie in „aller Munde“ sind.
13.Nutzen Sie weitere Infos Ihrer Database, wie z.B. das Geburtstagsdatum.
So können rechtzeitig Grüße verschickt
werden. Eine gute Idee sind Weihnachtsgrüße mit beiliegendem Weihnachtsangebot.
14.Halten Sie immer ein kleines Präsent
bereit. Kugelschreiber oder andere kleine
Aufmerksamkeiten, möglichst mit Ihrem
Identity, eignen sich sehr gut. Nicht vergessen: Kleine Geschenke erhalten bekanntlich die Freundschaft.
15.Belohnen Sie Aktivitäten Ihres Kunden hinsichtlich Neukundengewinnung
aus dem Bekanntenkreis mit einer kostenfreien Dienstleistung Ihres Betriebes
(Fahrzeugcheck, -wäsche etc.).
Jürgen Rinn
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
57
Der freie Kfz-ServiceMarkt
2015
Produkt- und Fahrzeugdaten,
Bestell- und Lieferprozesse
oder Reparatur- und Wartungsinformationen – mit
den integrierten Lösungen
der drei Spezialisten TecDoc,
TecCom und TecRMI ist der
Durchblick im Ersatzteilgeschäft gewährleistet.
Synergieeffektefreigesetzt
SeitgutzweiJahrenvereintTecAlliancedieProduktmarkenTecDoc,TecComundTecRMI.Dabei
hatsichdereuropaweitführendeDienstleisterfürFahrzeug-,Ersatzteil-,Reparatur-undWartungsinformationenimAutomotiveAftermarketzumZielgesetzt,technischeInformationen
schnellerverfügbarzumachenundgleichzeitigkostengünstigzuarbeiten.DieStrategie,alles
auseinerHandfürWerkstättensowieFlotten-undFuhrparkbetreiber,gehtauf.
D
ie drei TecAlliance Standorte
in Ismaning (TecCom), Köln
(TecDoc) und Weikersheim
(TecRMI) arbeiten selbst eng
verzahnt. Genau solche Prozesse unterstützt das Unternehmen
auch im freien Ersatzteilmarkt und vereinfacht letztlich das Tagesgeschäft seiner Kunden. Ob Produkt- und Fahrzeugdaten, Bestell- und Lieferprozesse oder
Reparatur- und Wartungsinformationen,
mit den integrierten Lösungen der drei
Spezialisten TecDoc, TecCom und TecRMI
will man den Durchblick im Ersatzteilgeschäft gewährleisten. Am Anfang des
Reparaturprozesses in einer Werkstatt
steht die Teileidentifikation. Diese wird
unterstützt von TecDoc. Anschließend
folgen Diagnoseinformationen von TecRMI. Die Teileverfügbarkeit wird über
TecCom geprüft. Sobald das benötigte
Ersatzteil in die Werkstatt geliefert wurde, stellt TecRMI die passenden Reparaturinformationen bereit. Mittels TecCom
können abschließend die Rechnungen
erstellt werden.
Angebots-Diversifikation
TecAlliance ist breiter aufgestellt als der
bloße Bezug von Ersatzteilen. So können
Werkstätten beispielsweise die passende
Werkstattausrüstung wie Werkzeuge,
58
DerfreieKfz-ServiceMarkt2015
Werkstattbedarf, DIN- und Normteile,
Betriebseinrichtungen sowie Arbeitsschutz identifizieren, selbst Chemikalien
und geeignete Putztücher. So sieht der
Mechaniker direkt, welche Werkzeuge
und Zubehör für welches Teil benötigt
werden. Bei TecDoc geht es aber mittlerweile nicht nur ausschließlich um Autos,
auch Ersatzteile für Nutzfahrzeuge, Trailer, landwirtschaftliche Fahrzeuge und
sogar Motorräder sind über TecDoc zu
bestimmen.
KontinuierlichesWachstum
Den Zusammenschluss der drei Produktmarken TecDoc, TecCom und TecRMI bewertet Geschäftsführer Jürgen Buchert
positiv: „Der Zusammenschluss erfolgte
ohne Brüche, und wir sind seitdem kontinuierlich weiter gewachsen. Wir unterstützen Werkstätten jetzt von der Annahme des Fahrzeugs bis zur Abholung
bei jedem einzelnen Arbeitsschritt mit
Daten oder bei der elektronischer Abwicklung.“ Die Marktdurchdringung von
TecAlliance bezeichnet er als gut, was
anhand beeindruckender Zahlen belegt
werde. In Europa nutzen rund 60.000
Werkstätten TecRMI. Mehr als eine Million Nutzer arbeiten mit den Daten von
TecDoc. Die Auftragsabwicklung von
TecCom nutzen 250 Teilehersteller und
14.000 Großhändler. „Der Kernmarkt ist
Europa, aber unsere Strategie lautet Globalisierung. Wir haben Büros in China
und Brasilien, eine Niederlassung in den
USA“, erklärt Buchert und merkt an: „Wir
folgen der Teileindustrie, die Ihre Produkte weltweit verkaufen wollen.“
FlottenundFuhrpark
TecRMI bietet Fuhrpark- und Flottenbetreibern mit TecAUDIT, TecCOO und
TecCONTROL optimierte onlinebasierte
und fuhrparkspezifische Lösungen aus
den Bereichen Rechnungsprüfung, Kostenkalkulation und Administration von
Werkstattaufträgen.
Mit der Internetapplikation TecAUDIT
bietet TecRMI eine vorausschauende
Kontrolle im Bereich der Wartungskosten, bei der der Nutzer durch die Verwendung herstellerkonformer Daten
Kostenvoranschläge und Werkstattrechnungen kalkulieren oder überprüfen
kann. Mit TecCOO hält TecRMI eine hersteller- und länderübergreifende Lösung
zur Berechnung der Kosten für Wartung,
Verschleißreparaturen und Reifen bereit.
Die zentrale Abwicklungsplattform TecCONTROL macht Kosten für Wartungs-,
Verschleißreparatur- und Reifenarbeiten
sowohl für Flottenbetreiber als auch dejr.
ren Servicepartner transparent.
ENTDECKEN
SIE JETZT WAS PV BEWEGT
FÜR IHREN ERFOLG.
PV ist immer in Bewegung und erfindet sich
immer wieder neu – damit unsere Kunden, die
freien KFZ-Unternehmer, noch erfolgreicher
sind.
• Neue Sortimente mit zahlreichen neuen
Marken und dem Bosch Komplettsortiment
• Neue Logistik mit verbesserter Verfügbarkeit
und schnellerer Lieferung
• Neue Werkstattsysteme mit AUTOFIT im neuen Look und Bosch Car Service
Erfahren Sie selbst was sich bei PV bewegt:
in PV:KOMPASS (als Einstiegsversion jetzt
dauerhaft kostenlos) und online unter:
www.pvkompass.de
www.pvautomotive.de
facebook.com/pvbewegt
youtube.com/user/pvbewegt
www.autoprofi.de
www.autofit.de
uns am
Besuchen Sie ptember in
19. und 20. Se
Hannover.
www.pvlive.de
Tickets unter
ber 2015
19. + 20. Septem
se Hannover
Halle 9 | Mes
BEWEGT
Die Unternehmen des freien Kfz-Teilemarktes
und die Kfz-Servicebetriebe sorgen gemeinsam
für bezahlbare Mobilität - das ganze Autoleben lang.
Der freie Kfz-Teilehandel ist
Ihr Partner!
www.gva.de