Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes
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Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes
Maria Behnen Lehreranwärterin Studienseminar Verden GHRS Unterrichtsentwurf zur zweiten staatlichen Prüfung für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen gemäß § 14 PVO-Lehr II Prüfungsunterricht II – Biologie Datum: 20. September 2005 Zeit: 09:50 – 10:35 Uhr Klasse: 8a (12 Mädchen, 18 Jungen) Prüfungsvorsitzende: Pädagogikseminarleiter: Biologieseminarleiterin: Deutschseminarleiterin: Schulleiter: Fachlehrerin: Thema der Unterrichtseinheit: Blut und Herz-Blutkreislauf Thema der Unterrichtsstunde: Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes Stellung der Stunde in der Unterrichtseinheit: • Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes 1 Stunde • Blutgerinnung 1 Stunde • Das Blutgefäßsystem des Menschen – der Weg des Blutes durch den Körper 1 Stunde • Aufbau des Herzens 1 Stunde • Präparation und Untersuchung eines Schweineherzens 1 Stunde • Arbeitsweise und Leistung des Herzens 1 Stunde • Herz-Kreislauferkrankungen 2 Stunden • schriftliche Lernzielkontrolle 1 Stunde 1. Zur Situation der Lerngruppe und der Lernausgangslage Im Schuljahr 2004/2005 unterrichtete ich die jetzige Klasse 8a eigenverantwortlich zwei Stunden in der Woche im Fach Biologie. Seit Beginn des Schuljahres 2005/2006 erteile ich den Unterricht in der Lerngruppe im Rahmen meines Ausbildungsunterrichts in betreuter Form. Die Lerngruppe setzt sich aus 12 Mädchen und 18 Jungen zusammen. Seit Beginn dieses Schuljahres ist der Biologieunterricht von zwei Stunden in der Woche auf eine Wochenstunde gekürzt worden, so dass ich die Klasse 8a nur einmal in der Woche unterrichte. Das Klima in der Klasse ist weitgehend positiv. In den letzten Monaten hat sich eine gefestigte Klassengemeinschaft gebildet, innerhalb derer jedoch zwei Schülerinnen vor allem von den selbstbewussten Mitgliedern der Klasse ausgegrenzt und oftmals gehänselt werden. Ich begegne derartigem Verhalten durch direkte Ansprache oder durch das Anfordern von Erklärungen. Die Schülerinnen und Schüler sind insgesamt sehr aufgeweckt und lassen sich leicht ablenken. Im Verlauf meiner Ausbildung habe ich bemerkt, dass sich die Lerngruppe konzentrierter verhält, wenn unterschiedliche Sozial- und Arbeitsformen im Unterricht angewandt werden. Die Lernbereitschaft der Schülerinnen und Schüler im Fach Biologie ist sehr unterschiedlich einzustufen, was großenteils damit zusammenhängt, dass der Biologieunterricht nicht im Kurs- sondern im Klassenverband stattfindet. Somit wird der Unterricht differenziert gestaltet wird. Ein Teil der Schülerinnen und Schüler, vor allem ein Großteil der Mädchen, sind sehr zurückhaltend und arbeiten mündlich kaum mit, während jedoch einige von ihnen gerade im schriftlichen Bereich, z.B. bei der schriftlichen Bearbeitung von Sachtexten durch engagierte Mitarb eit überzeugen und recht gute Leistungen erbringen. Eine gute Beteiligung zeigt eine kleine Gruppe von Jungen, unter denen sich auch leistungsschwächere Schüler befinden, die sich bemühen, rege und interessiert am Unterrichtsgeschehen teilzunehmen und häufig gute Beiträge äußern. Defizite zeigt die Lerngruppe, wenn es darum geht, schriftliche Arbeitsaufträge zu erfassen und schriftlich zu bearbeiten. Vor allem einige der leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler benötigen häufig mehrmalige Aufforderungen durch die Lehrkraft, bis sie beginnen konzentriert zu arbeiten. Insgesamt muss auch das Entnehmen von Sachinformationen aus einem Text mit dieser Lerngruppe kontinuierlich geübt werden, wobei anzumerken ist, dass die Lerngruppe durch vermehrten Einsatz von Sachtexten während des vergangenen Schuljahres erhebliche Fortschritte im Umgang ihnen erzielt hat. Ein besonderes Interesse und aktive Mitarbeit zeigt die Klasse, wenn es darum geht, selbständige Untersuchungen und Experimente mit Hilfe fachspezifischer Arbeitsweisen durchzuführen. Die Motivation ist in diesen Stunden besonders hoch, so dass diese Arbeitsweisen oftmals im Unterricht angewandt werden. Die Schülerinnen und Schüler der 8a sind es gewohnt, im Biologieunterricht in Gruppen zu arbeiten und ihre Ergebnisse vorzustellen. Konflikte gab es häufig nur dann, wenn die Gruppeneint eilung von außen vorgegeben war oder durch Zufallsverfahren zugeteilt wurde. Dies hat sich jedoch im Verlauf des letzten Schuljahres weitgehend gelegt, da die Gruppeneinteilung durch entsprechende Vorgaben meinerseits oftmals durchgeführt wurde und die Schülerinnen und Schüler dies akzeptiert haben. Da diese Unterrichtsstunde eine Einführungsstunde in die Unterrichtseinheit „Blut und Herz-Blutkreislauf“ gibt es bezüglich des Themas „Blut“ keine fachlich gesicherten Lernvoraussetzungen. Die Schülerinnen und 1 Schüler haben vor den Sommerferien den Aufbau einer tierischen Zelle und die Aufgaben der einzelnen Bestandteile einer Zelle kennen gelernt. Sie kennen u.a. die Begriffe „Zellkern“, „Zellplasma“ und „Zellmembran“. 2. Sachanalyse Blut (lat.: Sanguis) ist eine „im Herz-Kreislaufsystem [...] zirkulierende Körperflüssigkeit, die dem allgemeinen Stofftransport und –austausch dient.“1 Das menschliche Blut besteht aus unterschiedlichen Zelltypen, die in einer Flüssigkeit, dem Blutplasma, verteilt sind. Bei einem erwachsenen Menschen beträgt die gesamte Blutmenge etwa fünf bis sechs Liter.2 Das flüssige Blutplasma beträgt ca. 55% des Blutes, die übrigen 45% sind durch zelluläre Bestandteile gekennzeichnet. „Blutplasma besteht zu etwa 90% aus Wasser“3, welches als Lösungsmittel für die anderen Substanzen dient. Die größte Zahl gelöster Substanzen im Blutplasma stellen Ionen4 bzw. Elektrolyten dar (z.B. Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium). Diese dienen der Aufrechterhaltung des osmotischen Gleichgewicht und der Regulation des pH-Wertes des Blutes (etwa 7,5). Neben den Ionen befinden sich Plasmaproteine im Blutplasma. Diese erfüllen mehrere Funktionen: Sie halten den pH-Wert des Blutes und den osmotischen Druck stabil (Albumin) und sind verantwortlich für die Viskosität (Zähflüssigkeit) des Blutes.5 Zudem ergeben sich für die unterschiedlichen Plasmaproteine spezifische Aufgaben, wie zum Beispiel der Transport von in Wasser unlöslichen Lipiden, die Bekämpfung von Viren und körperfremden Strukturen (Antikörper bzw. Immunglobuline) oder die Plasmaproteine dienen der Blutgerinnung und dem Wundverschluss (Fibrinogen). Blutplasma ohne den Gerinnungs-stoff Fibrinogen wird als Blutserum bezeichnet. Neben Ionen und Plasmaproteinen beinhaltet das Blutplasma auch Nährstoffbausteine (z.B. Glucose, Vitamine, Fettsäuren), Stoffwechselschlacken, Atemgase (O 2, CO 2) und Hormone. Diese Substanzen werden so durch den Körper transportiert. Im flüssigen Blutplasma schwimmen die festen zellulären Bestandteile des Blutes. Insgesamt lassen sich drei zelluläre Element e unterscheiden: rote Blutkörperchen (Erythrocyten), weiße Blutkörperchen (Leukocyten) und Blutplättchen (Thrombocyten). Die Erythrocyten bilden mit etwa 5-6 Mio./mm³ Blut den größten Anteil an Blutzellen. Sie sind „scheibenförmige, im Umriss runde, an beiden Flächen eingedellte Zellen“6 und enthalten neben einem Cytoskelett zur Aufrechterhaltung ihrer Form fast nur Hämoglobin (ca. 250 Millionen Hämoglobinmoleküle/Erythrocyt). Hämoglobin ist ein eisenhaltiges Sauerstofftransportprotein. Fließen die Erythrocyten druch das Kapillarsystem der Lunge, so diffundiert Sauerstoff in sie hinein und bindet sich an das Hämoglobin. Umgekehrt gibt das Hämoglobin an Orten des Sauerstoffbedarfes den Sauerstoff wieder ab. 1 2 3 4 5 6 Meyers Lexikonredaktion: Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden. Band 3. 8. durchg. u. akt. Aufl. B.I. Taschenbuchverlag. Mannheim, 2001. S. 66. vgl. Bayrhuber, Horst / Kull, Ulrich (Hrsg.): Linder Biologie. Lehrbuch für die Oberstufe. 22. neu bearb. Aufl. Schroedel Verlag. Braunschweig, 2005. S. 184. Campbell, Neil A.: Biologie. Spektrum Akademischer Verlag. Heidelberg, Berlin, Oxford, 1992. S. 910. Ionen sind elektrisch positiv oder negativ geladene Atome oder Moleküle. vgl. Campbell, 1992. S. 911. Bayrhuber/Kull, 2005. S. 184. 2 Die Hauptfunktion der Erythrocyten ist folglich der Transport von Sauerstoff durch den Körper. Erythrocyten werden im Knochenmark gebildet. Ihre durchschnittliche Lebensdauer beträgt etwa 100 bis 120 Tage. Die Leukocyten sind kernhaltig und „zu amöboider Eigenbewegung befähigt“7. Ihre Aufgabe ist die der Abwehr und Immunität. Sie bekämpfen unterschiedliche Infektionen und dienen zum Teil als sogenannte Fresszellen (Phagozyten), indem sie „Bakterien und Trümmer körpereigener Zellen umfließen und verdauen.“8 Ein Kubikmillimeter menschlichen Blutes enthält etwa 5000 bis 10000 Leukocyten. Sobald der Körper eine Infektion bekämpft, steigt die Leukocytenzahl an. Im Gegensatz zu Erythrocyten , die nur in den Blutgefäßen fließen, können Leukocyten in Gewebe einwandern. Leukocyten werden, wie die Erythrocyten, im Knochenmark gebildet und ihre Lebensdauer beträgt etwa vier bis zehn Tage. Die Thrombocyten sind Zellfragmente von etwa 2-3 µm Durchmesser. „Sie sind farblos, scheiben- bis spindelförmig“9 und haben eine Lebensdauer von nur wenigen Tagen. Thrombocyten sind kernlos und entstehen im Knochenmark. Sie sind vor allem an der Blutgerinnung beteiligt. So heften sich Thrombocyten an Wundstellen an, bilden einen Pfropf und verschließen somit vorläufig die Wunde. Die Thrombocyten enthalten zudem einige Enzyme, die wesentlich an der Blutgerinnung beteiligt sind. Blut erfüllt vielfältige und bedeutsame Aufgaben für die Lebensfähigkeit des Menschen. Blut ist zuständig für den Gastransport und –austausch, es regelt die Transport- und Milieufunktion im Körper und hat die Aufgabe der Abwehr und der Blutgerinnung. Außerdem ist das Blut auch an der Regulierung der Körpertemperatur beteiligt. Bei der Verarbeitung von Stoffen entsteht in den Körperzellen Wärme, die an das Blut abgegeben wird. Das Blut transportiert die Wärme durch den Körper und hält somit die Körpertemperatur konstant. Überschüssige Wärme wird über die Haut abgegeben. 3. Didaktische Entscheidungen Legitimiert wird die Unterrichtseinheit „Blut und Herz-Blutkreislauf“ in den Rahmenrichtlinien durch den Themenkreis „Stoffwechsel beim Menschen“ mit dem Ziel, „das Kreislaufsystem des Menschen erklären“10 zu können. Zudem erfordert der Stoffverteilungsplan der KGS Tarmstedt die Unterrichtseinheit „Das Kreislaufsystem des Menschen“ in der 8. Jahrgangsstufe.11 „Die Behandlung der Stoffwechselvorgänge in Organsystemen des Menschen gibt den Schülerinnen und Schülern Einblick in die vielfältigen Funktionen des eigenen Körpers.“12 Es ist ein generelles Ziel des Biologieunterrichts, bei den jugendlichen Menschen ein bewusstes Verhältnis zum eigenen Körper und zu seinen lebenswichtigen Leistungen, sowie auch zu deren Gefährdungen aufzubauen und zu fördern. Die Unterrichtseinheit „Blut und Herz-Blutkreislauf“ hilft den Schülerinnen und Schülern den Bau und die Leistungen des eigenen Körpers zu verstehen und schätzen zu lernen. 7 ebd., S. 185. Campbell, 1992. S. 912. 9 Bayrhuber/Kull, 2005. S. 185 10 vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.): Rahmenrichtlinien für die Realschule. Naturwissenschaften. Schroedel Schulbuchverlag. Hannover, 1992. S.80. 11 vgl. KGS Tarmstedt: Stoffverteilungsplan für das Fach Biologie im 8. Jahrgang. 12 Nds. Kultusministerium, 1992. S. 79. 8 3 Das Thema der Unterrichtsstunde „Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes“ knüpft an die nahe Lebensund Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler an. So hat sicherlich jede Schülerin und jeder Schüler schon eigene Erfahrungen mit Blut gemacht, wie zum Beispiel durch Verletzungen, Blutabnahmen, Nasenbluten oder ähnliches. Weiterhin kennen sie den Stoff „Blut“ aus Bereichen der Blutspende oder auch der Bluttransfusion. Somit kennen die Mitglieder der Lerngruppe das Blut als lebenswichtigen Bestandteil ihres Körpers („Lebenssaft“) und sie erfahren einen direkten Zusammenhang zwischen dem Unterrichtsthema und der eigenen Lebenswelt. An diese Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler soll diese Stunde anknüpfen. Zwar wissen die Schülerinnen und Schüler um die Bedeutung und Wichtigkeit des Blutes und erkennen das Blut als lebenswichtigen Bestandteil des Körpers, aber die einzelnen, spezifischen Aufgaben und Funktionen des Blutes, bzw. der Bestandteile des Blutes, sind oftmals nicht bekannt. Der Inhalt der Stunde soll den Schülerinnen und Schülern Kenntnisse über die Aufgaben der einzelnen Blutbestandteile (Blutplasma und Blutzellen) vermitteln und ihnen die grundlegenden Funktionen des „Lebenssaftes“ verdeutlichen. Blut soll anschließend für die Lerngruppe keine „rote Flüssigkeit des Körpers“ mehr darstellen, sondern mit fachbezogenen Inhalten verbunden werden. Zudem stellt der Unterrichtsinhalt dieser Unterrichtsstunde Grundlage für sich anschließende Lerninhalte dar. So können – ausgehend vom Thema „Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes“ – Unterrichtsthemen wie „Blutgerinnung“ und „Körper- bzw. Lungenkreislauf“ effektiver und für die Schülerinnen und Schüler in zugänglicher Weise erarbeitet werden. Das Thema der Stunde beschränkt sich vor allem auf die Zusammensetzung des Blutes und daraus resultierend auf die speziellen Aufgaben der einzelnen Blutbestandteile. Die Schülerinnen und Schüler sollen nach Abschluss der Stunde die vier grundlegenden Funktionen des Blutes benennen können. (Transport von Nährstoffen, Transport von Sauerstoff, Abwehrfunktion und Wundverschluss)13. Die Regulation der Körpertemperatur durch das Blut wird in dieser Stunde vernachlässigt, da sich diese spezifische Aufgabe nicht aus der Betrachtung der Zusammensetzung des Blutes ergibt. 4. Unterrichtsziele Groblernziel: Die Schülerinnen und Schüler sollen mit Hilfe der Erkenntnisse über die Zusammensetzung des Blutes die grundlegenden Aufgaben des Blutes benennen können. Feinlernziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen... ... sich zum vorgegebenen stummen Impuls äußern können, indem sie ihre Assoziationen in Worte fassen und vorhandenes Vorwissen aktivieren und benennen. ... einen Sachtext lesen und ihm Informationen entnehmen können. ... lernen, den wesentlichen Inhalt eines Sachtextes stichwortartig zusammenzufassen. 13 vgl. „Sachanalyse“ 4 ... lernen, wichtige inhaltliche Aspekte von unwichtigen zu unterscheiden. ... die einzelnen Bestandteile des Blutes benennen können. ... die Aufgaben der einzelnen Bestandteile des Blutes benennen können. ... ihre Ergebnisse in eine ordnende schematische Darstellungsform (Organigramm) übertragen können. ... das Organigramm als ordnende schematische Darstellungsform kennen und nutzen lernen. ... die Ergebnisse ihrer Arbeit dem Plenum vorstellen können. ... ihre Methodenkompetenz schulen, indem sie in Gruppen zusammenarbeiten. ... ihre kooperativen und kommunikativen Fähigkeiten weiterentwickeln, indem sie innerhalb einer Arbeitsgruppe ihre Ergebnisse austauschen. 5. Methodische Entscheidungen In dieser Unterrichtsstunde sollen die Schülerinnen und Schüler die einzelnen Bestandteile des menschlichen Blutes und ihre Aufgaben kennen lernen. Die Hinführungsphase erfolgt durch einen stummen Impuls, indem ich den Schülerinnen und Schülern mit Hilfe des Overheadprojektors den Schriftzug „Der Lebenssaft des Menschen“ präsentiere. Den Schülerinnen und Schülern ist diese Form des Unterrichtseinstieges bekannt und sie verstehen ihn als Aufforderung, ihre Vermutungen und ihr gegebenenfalls vorhandenes Vorwissen zu äußern. Der stumme Impuls dient als Hinführung zum eigentlichen Stundenthema. Die Lerngruppe wird voraussichtlich sehr schnell feststellen, dass sich diese Stunde mit dem Thema „Blut“ beschäftigt. Zudem können sie sich frei äußern und ihr (unbewusstes) Wissen über Blut reaktivieren und darstellen. Um zum eigentlichen Stundenthema („Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes“) überzuleiten, werde ich gegebenenfalls lenkend eingreifen und den Schülerinnen und Schülern die Frage stellen, warum das Blut als „Lebenssaft“ des Menschen bezeichnet wird. So wird die Lerngruppe nach einigen Vermutungen die Problemfrage der Unterrichtsstunde selber benennen können („Welche Aufgaben erfüllt Blut?“). Alternativ wäre ein Einstieg durch das Zeigen „echten“ Blutes (z.B. Schweineblut) geeignet gewesen. Ich sehe hier jedoch Gefahr für den weiteren Verlauf der Unterrichtsstunde. Der Anblick echten Blutes wäre zwar für die Lerngruppe hoch motivierend, allerdings soll in dieser Unterrichtsstunde das Fachwissen theoretisch erarbeitet werden, so dass das Blut im weiteren Verlauf der Stunde keine Bedeutung mehr gehabt hätte (wie es z.B. beim Mikroskopieren der Fall gewesen wäre). Meines Erachtens wäre so die Motivation der Schülerinnen und Schüler schnell verflogen. Die Arbeitsphase erfolgt in von mir vorgegebenen sieben arbeitsteiligen Kleingruppen14, bestehend aus jeweils vier bzw. fünf Schülerinnen und Schülern, so dass jede Schülerin und jeder Schüler einen Bestandteil des Blutes erarbeiten kann.15 Da die im Unterricht eingesetzten Arbeitsblätter unterschiedliche Schwierigkeitsgrade bezüglich der Gestaltung des Textes aufweisen, habe ich mich dazu entschieden, leistungsheterogene Gruppen zu bilden. Das bedeutet, dass sich in jeder einzelnen Gruppe Schülerinnen und Schüler mit differentem 14 15 vgl. „Zur Situation der Lerngruppe und der Lernausgangslage“ Aufgrund der Klassengröße von 30 Mitgliedern, sind zwei Gruppen mit fünf Schülerinnen und Schülern besetzt. In diesen Fällen wird je ein Blutbestandteil von zwei Schülerinnen und Schülern erarbeitet. 5 Leistungsniveau befinden. Durch die vorgegebene Gruppeneinteilung 16 ist gesichert, dass leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler (Nr. 4 in den Gruppen) einen für sie verständlicheren Text17 erhalten, als leistungstärkere Schülerinnen und Schüler (Nr. 2 in den Gruppen), dessen Text18 Fachausdrücke, wie zum Beispiel „Hämoglobin“, „Oberflächenvergrößerung“ oder „Kohlenstoffdioxid“ enthält. Alle anderen Schülerinnen und Schüler (Nr. 1 und 3 in den Gruppen) erhalten Texte mit „normalem“ Anforderungsniveau19. Die Arbeitsblätter sind mit entsprechenden Ziffern gekennzeichnet. Durch die vorgegebene Zuordnung des Arbeitsmaterials ergeben sich zweierlei Vorteile: Zum einen werden die Mitglieder der Lerngruppe entsprechend ihrem Leistungsniveau gefordert (innere Differenzierung), zum anderen können vor allem auch die leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler effektiv und erfolgreich arbeiten.20 Hinzu kommt, dass am Ende der Gruppenarbeitsphase durch die individuellen Einzelergebnisse jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers ein Gesamtergebnis der Gruppe entsteht. Dies erfolgt durch eine gemeinsame Zusammenstellung der Ergebnisse in eine vorbereitete Schemazeichnung.21 Neben dem wichtigen Aspekt der Differenzierung22 sehe ich die von außen vorgegebene Gruppeneinteilung zudem als sinnvoll an, weil zum einen so alle Schülerinnen und Schüler in die Gruppen integriert werden und unbeliebte Teilnehmerinnen der Lerngruppe23 nicht ausgeschlossen werden können und weil zum anderen wertvolle Lernzeit nicht mit Diskussionen über mögliche Gruppenbildungen vertan wird. Die Arbeit in Gruppen fördert die Teamfähigkeit, die Kooperations- und Kommunikationsbereitschaft zwischen den Schülerinnen und Schülern (v.a. am Ende der Arbeitsphase) und die Organisationsbereitschaft innerhalb der Gruppe. In der Sicherungsphase werden die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler an der Tafel festgehalten. Dies erfolgt in Form der schematischen Darstellung, die der Lerngruppe aus der Arbeitsphase bekannt ist. Dazu werden an der Tafel durcheinander angeordnete, beschriftete Plakate24 von den Schülerinnen und Schülern zu dem von ihnen bekannten Organigramm geordnet und kommentiert. Die einzelnen Gruppen haben während dieser Sicherungsphase die Möglichkeit , die in der Arbeitsphase beschrifteten Schemazeichnungen zu vergleichen und ggf. zu korrigieren. Das Ordnen der einzelnen Bestandteile zu einem Organigramm erfolgt „astweise“ von oben nach unten (ab der 3. Ebene). Dadurch ist gewährleistet, dass bei eventuell auftretendem Zeitmangel mindestens ein Bestandteil des Blutes mitsamt seiner Aufgabe für den menschlichen Körper besprochen wurde. Den Vorteil dieser Art der Sicherung sehe ich in der abschließenden Schülerinnen- und Schüleraktivität und – motivation. Zudem können die einzelnen Plakate in der nächsten Unterrichtsstunde als Wiederholungsmaterial nochmals verwendet werden. Das gemeinsame Erstellen des Tafelbildes dient der abschließenden Festigung und Sicherung des Lerninhaltes. Alternativ könnte die Sicherungsphase in einem Stehhalbkreis durchgeführt werden. Dieser hätte den Vorteil einer besseren Lesbarkeit der einzelnen Begriffe an 16 17 18 19 20 21 22 23 24 vgl. Anhang: „Gruppeneinteilung“. vgl. Anhang: Arbeitsblatt „Blutplättchen“ vgl. Anhang: Arbeitsblatt „rote Blutkörperchen“ vgl. Anhang: Arbeitsblätter „Blutplasma“ und „weiße Blutkörperchen“ Bei ggf. auftretende Schwierigkeiten während der Arbeitsphase liegt für die Schülerinnen und Schüler am Lehrertisch weiteres Differenzierungsmaterial bereit. Vgl. Anhang: „Differenzierungsmaterial für die Arbeitsphase“ vgl. Anhang: „Schemazeichnung“ vgl. „Zur Situation der Lerngruppe und der Lernausgangslage“ vgl. „Zur Situation der Lerngruppe und der Lernausgangslage“ vgl. Anhang: „geplantes Tafelbild“ 6 der Tafel. Allerdings würde meines Erachtens bei einer 10-Minütigen Stehphase die Aufmerksamkeit der Lerngruppe schnell vermindert werden und die Gefahr der Entstehung von Unruhe würde steigen25. Zudem hätten die Schülerinnen und Schüler nicht die Möglichkeit, ihre Ergebnisse angemessen zu korrigieren, wie dies im Sitzen der Fall ist. 6. Literatur Ø Bayrhuber, Horst / Kull, Ulrich (Hrsg.): Linder Biologie. Lehrbuch für die Oberstufe. 22. neu bearb. Aufl. Schroedel Verlag. Braunschweig, 2005. Ø Campbell, Neil A.: Biologie. Spektrum Akademischer Verlag. Heidelberg, Berlin, Oxford, 1992. Ø Eschenhagen, Kattmann, Rodi: Fachdidaktik Biologie. Aulis Verlag Deubner. Köln, 1985. Ø KGS Tarmstedt: Stoffverteilungsplan für das Fach Biologie im 8. Jahrgang. Ø Meyers Lexikonredaktion: Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden. Band 3. 8. durchg. u. akt. Aufl. B.I. Taschenbuchverlag. Mannheim, 2001. Ø Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.): Rahmenrichtlinien für die Realschule. Naturwissenschaften. Schroedel Schulbuchverlag. Hannover, 1992. S.80. Ø Strauß/Dobers/Knippenberg/Beuck (Hrsg.): Biologie heute 2R. 7./8. Schuljahr. Schroedel Verlag, Hannover 1994. URL: http://www.drk.de/blutspendedienst (letzter Aufruf: 28.5.2005.) 7. Geplanter Unterrichtsverlauf Zeit 09:50 Uhr ca. 09:53 Uhr ca. 09:58 Uhr Phase / LAn – SuS - Interaktion Begrüßung Vorstellen des Besuches Einstieg/Hinführung LAn26 zeigt SuS einen Schriftzug („Der Lebenssaft des Menschen“), welcher als stummer Impuls dient. SuS äußern sich spontan und erkennen, dass der „Lebenssaft“ das Blut bezeichnet. LAn befragt die SuS nach der Bedeutung des „Lebenssaftes“. SuS äußern ihre Vermutungen und benennen ggf. das Stundenthema („Welche Aufgaben erfüllt das Blut?“) Organisation der Arbeitsphase LAn informiert SuS über den Arbeitsauftrag und gibt SuS die Gruppeneinteilung bekannt. SuS ordnen sich ihren Gruppen zu und erhalten ihr Arbeitsmaterial. Arbeits-, Organisationsund Sozialform erarbeitende UF stummer Impuls Meldekette SuS-Aktivität Material / Medien OHP, Folie mit Schriftzug, Wurfball LAn-SuS-Aktivität organisatorische UF LAn-Aktivität OHP, Folie mit Gruppeneinteilung 25 vgl. „Zur Situation der Lerngruppe und der Lernausgangslage“ 26 Der Begriff „Lehramtsanwärterin“ wird im Folgenden durch „LAn“, „Schülerinnen und Schüler“ durch „SuS“ abgekürzt. 7 ca. 10:00 Uhr ca. 10:25 Uhr 10:35 Uhr Arbeitsphase Die Gruppenmitglieder erarbeiten mit Hilfe des Arbeitsmaterials die einzelnen Bestandteile des Blutes und dessen Aufgaben (ca. 15 Minuten). Anschließend tragen alle Gruppenmitglieder ihre Ergebnisse in ein vorbereitetes Schema ein. SuS tauschen Ergebnisse aus (ca.10 Minuten). LAn steht beobachtend und ggf. beratend zur Seite. Sicherungsphase LAn beendet Arbeitsphase, deckt Tafel auf und bittet SuS die ungeordneten Bestandteile des Blutes an der Tafel schematisch zu ordnen und zu erläutern. Stundenende Verabschiedung erarbeitende UF (kooperative) EA arbeitsteilige GA erarbeitende UF SuS-Aktivität Arbeitsaufträge, vorbereitetes Schema, ggf. Differenzierungsmaterial SuS-Ergebnisse, beschriftete Plakate Zeitminus: Nur ein Teil des Schemas kann besprochen werden. Zeitplus: Jeder SuS füllt ein Schema für seine Biologiemappe aus. Abkürzungen: UF = Unterrichtsform EA = Einzelarbeit GA = Gruppenarbeit 8. Anhang a) Schriftzug für den Einstieg b) Gruppeneinteilung c) Arbeitsanweisung für die Gruppen d) Arbeitsauftrag „Blutplasma“ e) Arbeitsauftrag „rote Blutkörperchen“ f) Arbeitsauftrag „weiße Blutkörperchen“ g) Arbeitsauftrag „Blutplättchen“ h) Differenzierungsmaterial für die Arbeitsphase i) Schematische Darstellung „Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes“ j) Lösung für schematische Darstellung k) geplantes Tafelbild l) Abbildungsverzeichnis 8 a) Schriftzug für den Einstieg „Der Lebenssaft des Menschen“ b) Gruppeneinteilung Gruppeneinteilung Gruppe A: 1. Jasmin K. 2. Christoph 3. Christina 4. Florian Gruppe E: 1. Dennis M. 2. André 3. René 4. Oliver Gruppe B: 1. Jonas 2. Conrad 3. Larissa 4. Dennis D. Gruppe F: 1. Tobias 2. Tim 3. Lennart 4. Alena und Jana Gruppe C: 1. Pia 2. Kurt 3. Igli 4. Julienne Gruppe G: 1. Jasmin N. 2. Inken 3. Kevin 4. Saskia und Claas Gruppe D 1. Annabel 2. Mareike 3. Rune 4. Alexander 9 c) Arbeitsanweisung für die Gruppen Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes Gruppenaufträge 1. Verteilt zunächst die Arbeitsblätter. Bsp.: Christina ist in Gruppe A die Nummer 3. Somit bekommt sie das Arbeitsblatt, das mit einer 3 gekennzeichnet ist. 2. Erarbeitet nun sorgfältig die Aufgaben! Jetzt arbeitet jeder für sich. (Arbeitszeit: etwa 15 Minuten) 3. Beschriftet gemeinsam mit Hilfe der erarbeiteten Ergebnisse das Schema. Stichworte genügen! Tauscht euch dabei gegenseitig über die Informationen aus. (Arbeitszeit: etwa 10 Minuten) 10 d) Arbeitsauftrag „Blutplasma“ Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes 1 Durch den Körper eines Menschen fließen etwa 5 bis 6 Liter Blut. Das Blut steht mit allen Organen in Kontakt und ist für nahezu alle Körperfunktionen unerlässlich. Blut besteht aus flüssigen und festen Bestandteilen. Der flüssige Bestandteil des Blutes ist das Blutplasma (55%). Blutzellen sind die festen Bestandteile (45%). Blutplasma Blutplasma besteht etwa zu 90% aus Wasser, in dem gelöste Stoffe, z.B. Eiweiße, Fette, Zucker und Mineralstoffe enthalten sind (10%). Diese Stoffe sind unter anderem einzelne Bausteine von Nährstoffen, die wir mit der Nahrung zu uns nehmen und die vom Darm aus in das Blut gelangen. Sie werden im Blutplasma zu allen Zellen des Körpers gebracht, von denen sie als Aufbaustoff und Energielieferant genutzt werden. Im Gegenzug dazu werden die „Abfallprodukte“ der Zellen (z.B. Kohlenstoffdioxid) im Blutplasma zu den Ausscheidungsorganen wie Lunge oder Nieren gebracht und ausgeschieden Das Blutplasma dient also als Transportmittel für Nähr- und Abfallstoffe. Aber auch die festen Bestandteile des Blutes (Blutzellen) werden im Blutplasma transportiert. Neben dem Transport vieler Stoffe ist das Blutplasma auch an der Blutgerinnung27 beteiligt, denn es enthält den Gerinnungsstoff „Fibrinogen“, der bei Verletzungen ein bestimmtes Eiweiß bildet. Mit Hilfe dieses Eiweißes wird die Wunde verschlossen, so dass kein Blut mehr austreten kann. Blutplasma, bei dem der Gerinnungsstoff Fibrinogen entfernt wurde, nennt man Blutserum. Aufgaben: 1. Lies den Text und schreibe stichwortartig alle wichtigen Informationen über das Blutplasma heraus. 2. Bereite dich so vor, dass du am Ende des Unterrichts mit Hilfe deiner Stichwörter über das Blutplasma berichten kannst. ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................ 27 Blutgerinnung ist ein „Erstarren“ des Blutes, so dass kein Blut mehr aus einer Wunde austreten kann („Wundverschluss“). 11 e) Arbeitsauftrag „rote Blutkörperchen“ Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes 2 Durch den Körper eines Menschen fließen etwa 5 bis 6 Liter Blut. Das Blut steht mit allen Organen in Kontakt und ist für nahezu alle Körperfunktionen unerlässlich. Blut besteht aus flüssigen und festen Bestandteilen. Der flüssige Bestandteil des Blutes ist das Blutplasma (55%). Blutzellen sind die festen Bestandteile (45%). Rote Blutkörperchen (Erythrocyten) Rote Blutkörperchen werden im Knochenmark gebildet. Pro Sekunde entstehen etwa 2,4 Millionen neue rote Blutzellen. In 1 mm3 Blut befinden sich ungefähr 5 Millionen von ihnen. Ihre Form ist kreisrund und ähnelt der von zweiseitig eingedellten Scheiben. Sie haben keinen Zellkern und sind außen durch eine Zellmembran begrenzt. Erythrocyten existieren nur etwa 120 Tage im menschlichen Körper. Deshalb müssen ständig neue rote Blutzellen gebildet werden. Rote Blutkörperchen enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Wie du weißt, gelangt in der Lunge der Sauerstoff aus den Lungenbläschen in das Blut. Dieser Sauerstoff wird an das Hämoglobin gebunden und kann so durch den Körper zu den Zellen transportiert werden. Der Sauerstoff ist notwendig für die Funktionstüchtigkeit der Zellen. Jetzt wirst du auch sicherlich die Bedeutung der „Delle“ in der Form der roten Blutkörperchen verstehen: Durch die eingedellte Form erhalten die Erythrocyten eine Oberflächenvergrößerung. Dadurch kann mehr lebenswichtiger Sauerstoff an das Hämoglobin gebunden werden. Rote Blutkörperchen sind also verantwortlich für den Transport von Sauerstoff im Körper. Der Transport von Kohlenstoffdioxid geschieht nicht über die Erythrocyten, sondern über das Blutplasma. Aufgaben: 1. Lies den Text und schreibe stichwortartig alle wichtigen Informationen über die roten Blutkörperchen heraus. 2. Bereite dich so vor, dass du am Ende des Unterrichts mit Hilfe deiner Stichwörter über die roten Blutkörperchen berichten kannst. ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................ 12 f) Arbeitsauftrag „weiße Blutkörperchen“ Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes 3 Durch den Körper eines Menschen fließen etwa 5 bis 6 Liter Blut. Das Blut steht mit allen Organen in Kontakt und ist für nahezu alle Körperfunktionen unerlässlich. Blut besteht aus flüssigen und festen Bestandteilen. Der flüssige Bestandteil des Blutes ist das Blutplasma (55%). Blutzellen sind die festen Bestandteile (45%). Weiße Blutkörperchen (Leukocyten) Weiße Blutkörperchen reifen im Knochenmark, in der Milz und in den Lymphknoten heran. In 1 mm3 Blut befinden sich etwa 5.000 bis 9.000 von ihnen. Leukocyten besitzen einen Zellkern und können sich selbständig fortbewegen. Ihre Lebensdauer beträgt nur etwa 10 Tage. Es gibt drei Arten von weißen Blutkörperchen. Alle zusammen bilden ein gutes Abwehrsystem des Körpers. Eine Gruppe von Leukocyten „vertilgt“ sozusagen in den Körper eingedrungene Fremdkörper (Bakterien und Krankheitserreger) oder Trümmer von körpereigenen Zellen (sogenannten „Fresszellen“). Eine andere Gruppe bekämpft zum Beispiel Bakterien mit eigenen Abwehrstoffen. Die dritte Art von Leukocyten ist die Gruppe der Abwehrzellen, die Krankheitserreger und Fremdstoffe in ihrem eigenen Zellkörper aufnehmen und sie dort zerstören. Um auch Krankheitsherde außerhalb von Blutgefäßen zu erreichen, können die weißen Blutkörperchen ihre Form verändern und sich so durch die Zellzwischenräume der Gefäßwände zwängen. Werden die Leukocyten auf Grund einer Störung im Körper nur noch vermindert produziert, so kann es zu einer Störung kommen und der Körper ist nicht mehr ausreichend gegen Krankheitserreger geschützt. Aufgaben: 1. Lies den Text und schreibe stichwortartig alle wichtigen Informationen über die weißen Blutkörperchen heraus. 2. Bereite dich so vor, dass du am Ende des Unterrichts mit Hilfe deiner Stichwörter über die weißen Blutkörperchen berichten kannst. ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ........................................................................................ 13 g) Arbeitsauftrag „Blutplättchen“ Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes 4 Durch den Körper eines Menschen fließen etwa 5 bis 6 Liter Blut. Das Blut steht mit allen Organen in Kontakt und ist für nahezu alle Körperfunktionen unerlässlich. Blut besteht aus flüssigen und festen Bestandteilen. Der flüssige Bestandteil des Blutes ist das Blutplasma (55%). Blutzellen sind die festen Bestandteile (45%). Blutplättchen (Thrombocyten) Blutplättchen entstehen durch den Zerfall von Knochenmarkszellen. Das Zellplasma einer Knochenmarkszelle zerfällt in viele tausend Teile – Blutplättchen entstehen. Sie haben keinen Zellkern, sind sehr verschieden geformt und gehören zur kleinsten Gruppe fester Blutbestandteile. Blutplättchen zerfallen sehr leicht an der Luft und leben nur etwa vier bis zehn Tage. 1 mm3 Blut enthält etwa 250.000 Blutplättchen. Blutplättchen schützen den Körper vor Infektionen in offenen Wunden, indem sie an der Blutgerinnung1 beteiligt sind. Das bedeutet: Sobald ein Blutgefäß verletzt ist, zieht es sich zusammen, um das Auslaufen größerer Blutmengen zu verhindern. Anschließend lagern sich eine Vielzahl von Blutplättchen an die Wunde an, verkleben miteinander und bilden somit einen „Pfropf“, der die Wunde vorläufig verschließt. Blutplättchen übernehmen sozusagen die Aufgabe des Wundverschlusses. Aufgaben: 1. Lies den Text und schreibe stichwortartig alle wichtigen Informationen über die Blutplättchen heraus. 2. Bereite dich so vor, dass du am Ende des Unterrichts mit Hilfe deiner Stichwörter über die Blutplättchen berichten kannst. ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ................................................................................................................................................ ........................................................................................ 1 Blutgerinnung ist ein „Erstarren“ des Blutes, so dass kein Blut mehr aus einer Wunde austreten kann („Wundverschluss“). 14 h) Differenzierungsmaterial für die Arbeitsphase Beachte bei dem Zusammenschreiben der Informationen folgende Aspekte: - Name des Blutbestandteiles (auch Fachname) Aussehen (und Aufbau) Bildungsort Anzahl bzw. Menge im Blut Aufgabe 15 i) Schematische Darstellung „Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes“ Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes Blut B e s t a n d t e i l e A u f g a b e n ......................................... ......................................... ......................................... ......................................... ......................................... ......................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... ..................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... .................................... ..... ..... ..... ..... IX j) Lösung für schematische Darstellung Zusammensetzung und Aufgaben des Blutes Blut Blutplasma (55%) Blutzellen = flüssige Bestandteile Wasser (90%) (45%) =feste Bestandteile gelöste Bestandteile (10%) z.B. Eiweiße, Fette, Vitamine, Zucker, Mineralstoffe Transport von Nährstoffen; rote Blutkörperchen (=Erythrocyten) weiße Blutkörperchen (=Leukocyten) Blutplättchen 5 Mio./mm3 5.000 – 9.000./mm3 250.000/mm3 Transport von Sauerstoff Abwehrfunktion Wundverschluss und Blutgerinnung (=Thrombocyten) Blutgerinnung X k) geplantes Tafelbild Blut Blutplasma (55%) Blutzellen = flüssige Bestandteile Wasser (90%) (45%) =feste Bestandteile gelöste Bestandteile (10%) rote Blutkörperchen weiße Blutkörperchen Transport von Sauerstoff Abwehrfunktion Blutplättchen z.B. Eiweiße, Fette, Vitamine, Zucker, Mineralstoffe Transport von Nährstoffen Wundverschluss Blutgerinnung Blutgerinnung XI l) Abbildungsverzeichnis http://www.wissenschaftonline.de/artikel/619857&template=bild_popup&_bild=2 (letzter Aufruf: 28.08.2005) http://www.schule-untervaz.ch/netdays/blut_curdin/blutaufbau.htm (letzter Aufruf: 28.08.2005.) http://www.drk.de/blutspendedienst/wissenswertes_ueber_blut/thrombozyten (letzter Aufruf: 28.08.2005)