Materialkunde kunststoffe
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Materialkunde kunststoffe
ENDSTATION MEER? DAS PLASTIKMÜLL-PROJEKT 18. Dezember 2012 – 31. März 2013 www.plasticgarbageproject.org Materialkunde Kunststoffe Anwendung Die wichtigsten konventionellen Kunststoffe Polyethylen (PE) Grundsätzlich ist Polyethylen ein ziemlich weicher Kunststoff, der zugleich eine hohe Stabilität gegenüber Chemikalien aufweist. Da PE kaum Wasser aufnimmt und von geringer Dichte ist, schwimmt es im Wasser oben auf. Durch unterschiedliche Synthetisierungsverfahren kann die Materialdichte beeinflusst werden, wodurch folgende drei Typen entstehen: HD-PE (High-Density-PE), LLD-PE (Linear-Low-Density-PE) und LD-PE (Low-Density-PE). Polypropylen (PP) Polypropylen ist derjenige Massenkunststoff mit der geringsten Dichte, auch er schwimmt im Wasser oben auf. Seine Stabilität und Chemikalienbeständigkeit gleichen derjenigen des LD-PE, Allerdings ist PP bei höherer Hitze einsetzbar. Da PP geruchsneutral und hautverträglich ist, wird es oft im Lebensmittelbereich und in der Pharmazie verwendet. Polyvinylchlorid (PVC) Polyvinylchlorid ist ein sehr robuster, isolierender und nur schwer entflammbarer Kunststoff, was ihn zum idealen Material für die Bauindustrie, insbesondere für Rohre und Fensterprofile macht. Durch die Zugabe von Weichmachern wird der eigentlich harte und steife Kunststoff elastisch. Gesundheitlich hingegen ist PVC nicht unbedenklich: vom karzinogenen Ausgangsstoff über gesundheitsschädliche Phthalate bis hin zu den giftigen Dioxinen, die bei der Verbrennung freigesetzt werden. HD-PE / Getränkekästen, Fässer, Flaschen und Fläschchen, Eimer, Schüsseln LD-PE, LLD-PE / Verpackungsfolien, Plastiksäcke, Kabelummantelungen, Schläuche Lebensmittelverpackungen, elektrische Haushaltsgeräte, Bauteile Automobil industrie, Bauwesen, Gartenmöbel, Kunstrasen, Kofferschalen, medizinische Geräte, Plastiksäcke Bodenbeläge, Abflussrohre, Fenster profile, Dichtungen, Schläuche, Schallplatten, Babyartikel, Schwimmreifen Polystyrol (PS) Polystyrol besitzt eine glasähnliche, glänzende Oberfläche. Es ist hart und spröde, wodurch es zur Spannungsrissbildung kommen kann. Geschäumt wird der Kunststoff vor allem als wärmeisolierendes Material verwendet. Problematisch ist PS wegen karzinogener Stoffe vor allem in Herstellung und Verarbeitung. Zudem weist es eine sehr schlechte Recycling-Bilanz auf. In geschäumter Verarbeitung ist der Kunststoff unter dem Handelsnamen Styropor bekannt. Polyurethan (PU) Polyurethan wird häufig als Schaumstoff produziert. Der formbeständige, weiche Schaum eignet sich vor allem für Polstermöbel, während der harte Schaum auf dem Bau zum Einsatz kommt. Der Kunststoff kann aber auch zu Lacken, Klebstoffen oder elastischen Textilfasern verarbeitet werden. Das Recycling hingegen ist schwierig und bei der Verbrennung werden giftige Stoffe (Isocyanate, Blausäure) freigesetz. Polyethylenterephthalate (PET) In seiner amorphen Form ist Polyethylenterephthalat ein transparenter, leichter und schlagfester Stoff, der vor allem für Getränkeflaschen verwendet wird. PET wird auch zu Textilfasern verarbeitet, es ist formbeständig, knitterfrei, reissfest und wasserabweisend. Die Recycling-Bilanz von PET ist relativ gut. Problematisch hingegen ist, dass PET-Flaschen Acetaldehyd und Antimon an die Flüssigkeit abgeben. Die gemessenen Werte werden jedoch nicht als gesundheitsschädigend eingestuft. Polycarbonat (PC) Polycarbonat ist farblos und lichtdurchlässig. Es ist wenig beständig gegen Chemikalien, dafür ist es sehr schlagfest und splittert nicht. PC ist daher ideal für Anwendungen im optischen Bereich und für Sicherheitsverglasungen. Gesundheitlich ist der Kunststoff wegen des Stoffes Bisphenol A allerdings bedenklich. © Museum für Gestaltung Zürich CD-Hüllen, Isolierung elektrischer Kabel, Gehäuse elektronischer Geräte, Joghurtbecher, Verpackungsfolien, Wärme dämmungen, isolierendes Verpackungsmaterial Matratzen, Autositze, Küchenschwämme, Wärmedämmung, Rostschutz in der Automobilindustrie, Anstriche für Möbel und Fussboden, Textilien (Elastan) Getränkeflaschen, Verpackungen für Lebensmittel und Kosmetik, Haushaltsgeräte, Maschinenbau, Sicherheitsgurte, medizinische Implantate CDs und DVDs, Automobilindustrie, Elektronik, Brillengläser, Schutzhelme