Eine Scheibe für jede Mattscheibe

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Eine Scheibe für jede Mattscheibe
Fokus
Publisher 2 · 2002
DVD-Übersicht, Teil 2
Eine Scheibe für jede Mattscheibe
Mit einem DVD-Rewriter und spezieller DVD-Authoring-Software lassen sich Bilder sowie
Audio- und Videodaten als DVD-Video brennen und auf jedem neueren PC oder einem
Fernseher wiedergeben.
MARKUS ZITT Eine beschreibbare
DVD (Digital Versatile Disk) eignet sich
nicht nur, um gigabyteweise Daten
zu horten und auszutauschen, sondern ist als DVD-Video schlichtweg
das Medium für interaktive, multimediale, hochqualitative Präsentationen
in bester Bild- und Tonqualität auf
(beinahe) jedermanns TV- oder PCBildschirm. Der DVD-Video-Standard
wurde zwar für (lange) Spiel- und Dokumentarfilme geschaffen, lässt sich aber
dank immer günstigeren Brennern und
DVD-Rohlingen ebenso für professionelle Auftragsarbeiten (Firmenporträts,
Hochzeitsreportagen etc.) oder gar private Urlaubvideos nutzen. So ist die
beschreibbare DVD-Video für Profi- und
Hobby-Videofilmer das adäquate und
lang ersehnte Medium für ihre präsentationsreifen Werke.
Von den Vorteilen eines einfach herstellbaren DVD-Videos können nicht nur
Videofilmer profitieren, denn schliesslich lässt sich die Videoscheibe überall
dort sinnvoll einsetzen, wo Multimediadaten interaktiv, möglichst plattformunabhängig und in bester Bild- und
Tonqualität präsentiert oder publiziert
werden sollen. Anwendungsbeispiele
sind etwa das Foto-Portfolio eines
Fotografen, ein filmischer und fotografischer Katalog eines Immobilienmaklers, eine PR-Produktpräsentation
samt druckreifen Bilddaten, eine multimediale Stellenbewerbung, eine Präsentation mit Businescharts oder ein
privates Fotoalbum.
Vorteilhafte Disk
Die DVD-Video unterscheidet sich
kaum von einer gewöhnlichen DVD
mit Computerdaten. Die Videodaten
müssen lediglich in spezieller Form in
einem bestimmten Verzeichnis namens
VIDEO_TS liegen und die DVD im
Universal Disc Format vorliegen, wogegen Computer-DVDs auch in den klassischen Dateisystemen HFS und ISO
9660/Joliet angelegt werden können.
Das Verzeichnis «VIDEO_TS» beherbergt die Videoobjects (.VOB) und die
Menüs (.IFO) und deren Backup-Variante (.BUP) und wird als DVD-Videozone bezeichnet, in der harte und
weiche DVD-Videoplayer nach abspielbaren Daten Ausschau halten. Das
Verzeichnis AUDIO_TS ist übrigens
nicht für die Tonspuren reserviert, sondern enthält allenfalls die Dateien
für den DVD-Audio-Player. (Die DVDAudio und die konkurrierende Super
Audio CD sind hochqualitative Nachfolger der Audio-CD.) Alles ausserhalb
dieser beiden Verzeichnisordner wird
als «DVD-others zone» bezeichnet und
kann Dateien für den Computer enthalten.
Auf einem DVD-Video lassen sich also
auch Daten für Mac, Windows und CD
ablegen. So können auf einer DVD beispielsweise ein Videoclip und dessen
selektierte Projekt- und Rohdaten archiviert oder für PR-Zwecke neben einer
Multimediaschau für PC und TV auch
hoch aufgelöste druckreife Produktbilder untergebracht werden. Gegenüber
einer Distribution auf einer klassischen
VHS-Videokassette hat DVD viele Vorteile: Man gelangt rasch über Menüs
zu verschiedenen Kapiteln, die DVD ist
handlicher und verlustfrei abzuspielen.
Ausserdem kann man ein breites Zielpublikum erreichen, vom PC-Anwender
bis zu jenen Leuten, die den Computern scheuen.
Für die Wiedergabe auf einem Fernseher oder Videoprojektor braucht es
ein geeignetes Wiedergabegerät wie
einen DVD-Player, der schon bald ein
Bestandteil jedes Haushaltes mit Fernseher sein wird, oder einen der (noch)
teuren DVD-Videorekorder. Die einzige
Voraussetzung für die Wiedergabe am
PC ist ein DVD-ROM-Laufwerk mit Software zum Abspielen.
MyDVD 3 bietet verschiedene Themen mit passenden Hintergründen und Tasten für die Menüs. Das Beispiel zeigt eine
Korksteckwand mit Zetteln als Tasten für den Start von Videoclips bzw. Kapiteln eines längeren Filmes.
DVD-Authoring-Software
Programm
DVDit SE
DVDit PE 2.5
DVD Studio
Pro 1.2
Hersteller
Sonic
www.sonic.com
www.dvdit.com
Apple
www.apple.com/
dvdstudiopro
Kategorie
(semi-)
professionell
professionell
Plattform
Win98, ME,
Win NT, 2000
Mac OS 9
Preis
798.– / 1980.–
2170.–
CHDistributor
Dynabit
Apple
6331 Hünenberg 8304 Wallisellen
www.dynabit.ch www.apple.ch
DVD Movie DVD
Factory 1.0 PictureShow
Ulead
www.ulead.de
Einsteiger
Einsteiger
(nur Diaschau)
Win98, ME,
Win NT, 2000, XP
118.–
59.80
Multimedia Computer +
Communication
5430 Wettingen
www.multimedia-online.ch
iDVD / iDVD2
Apple
www.apple.
com/idvd
My DVD 3
ReelDVD 2
Sonic
www.sonic.com
SpruceUp 1
Spruce
www.sprucedvd.com
Einsteiger
Einsteiger
professionell
Einsteiger
Mac OS 9 /
10.1
Win98, ME,
Win NT, 2000
Win NT
Win98, ME,
Win NT,2000
(mit G4 / DVD)
(mit Brenner)
–
USD 130.–
keiner
keiner
Apple
keiner (im
8304 Wallisellen Lieferumfang
www.apple.ch
von DVDBrennern div.
Hersteller)
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Bereit fürs DVD-Authoring
Fürs Erstellen eines DVD-Video-Inhaltes wird eine DVD-Authoring-Software
benötigt, wogegen zum Brennen von
Daten-DVDs normale CD/DVD-Brennprogramme wie Toast oder Nero eingesetzt werden können. Sowohl ein
Brenn- als auch ein einfaches Autorenprogramm wie MyDVD für Windows
werden mit Brennern geliefert. Bei den
Macs mit integriertem DVD-Brenner
gehört iDVD zum Lieferumfang.
Die Autorenprogramme sind sozusagen das Gegenstück zu XPress und
InDesign in Printpublishing bzw. zu
GoLive, Dreamweaver und FrontPage
im Webpublishing. Mit ihnen werden
die Mediendateien zu einer DVD zusammengefügt und arrangiert beziehungsweise mit Tasten und Menüs verknüpft.
Autorenprogramme besitzen übrigens
keine Videoschnitt- und Bildbearbeitungsfunktionen. Um die Rohdaten
zuvor in die gewünschte Form zu bringen, muss man auf spezielle Programme wie FinalCut Pro, Premiere und
Photoshop zurückgreifen und die bearbeiteten Bilder und Videos in bestimmten Dateiformaten bereitstellen. BMP,
JPEG und TIFF, teilweise auch PSD, Pict
und Targa, sind die üblichen Bilderformate. Photoshop-Dateien mit mehreren
Ebenen dienen in den Profiprogrammen
für Tasten in verschiedenen Zuständen. Andere Bilddateiformate müssen
konvertiert, Vektordaten ohnehin erst
gerendert werden. Die Videodaten
müssen in der Regel als MPEG2 und
MPEG1 vorliegen, vereinzelt können
die Autorenprogramme auch QuickTime- und AVI-Filme übernehmen.
Die Vorgehensweise beim Authoring
entspricht etwa derjenigen, die man von
Videoschnittprogrammen her kennt.
Die Mediadaten (Assets), Menühintergründe und Tasten werden importiert
und in einer Palette bereitgestellt. Bei
einfacheren Programmen (z.B. iMovie
für Mac OS 9) bestehen Tasten und
Menühintergrund bloss aus (eigenen)
statischen Bildern, in der Regel können
iDVD2 läuft nur unter Mac OS X, stellt
einige attraktive Themenvorlagen (siehe
unten) mit teilweise animiertem Menühintergrund (drehender Globus) bereit,
erlaubt aber auch, eigene Themen (siehe
rechts ) zu kreieren.
Fokus
hierfür auch sich wiederholende Videosequenzen verwendet werden. Übrigens erlaubt der DVD-Standard bis zu
99 Menüs pro DVD. Manche der Programme unterstützen jedoch weniger,
andere mehr.
Aus der Assetpalette werden die
Mediendaten ins Hauptfenster gezogen
und so mit Tasten verknüpft. Einfachere
Programme zeigen im Hauptfenster,
was später zu sehen ist, bei den semiprofessionellen wird dort – ähnlich
einem Videoeditor – in einer Art Zeitleiste die Verknüpfung der Assets vorgenommen. Das Verfahren, mehrere
Medien zu einem Stream zusammenzufassen, wird als Multiplex (MUX)
bezeichnet.
Um ein Projekt noch in der Produktionsphase überprüfen zu können, steht
ein virtueller DVD-Player zur Verfügung, dessen Oberfläche im Design
einer Fernbedienung gehalten ist.
Vor dem eigentlichen Brennen (was
teilweise durch andere Programme erledigt wird) muss die Authoring-Software
ihrem zweiten Hauptzweck gerecht
werden und die Mediadaten zu einem
multigeplexten MPEG2-Stream wandeln (encodieren) und die Strukturdaten erzeugen. Dies erledigen die
Programme automatisch, allerdings
verlangt der Prozess des Encodierens
dem PC einiges an Rechenarbeit ab.
Dies ist der Grund, weshalb fürs DVDAuthoring relativ hohe Anforderungen
an die Hardware gestellt werden
(ab Pentium III/500 MHz). Die
aktuellsten Rechner benötigen fürs
Encodieren etwa so lange wie die
Gesamtspielzeit. Das eigentlich Brennen hängt dann wiederum von der
Brenngeschwindigkeit der DVD-Rewriter ab, wobei die schnellsten Geräte mit
2,4-facher Geschwindigkeit brennen
(Details siehe DVD-Brenner-Marktübersicht im Publisher 1-2002).
Für Einzelanfertigungen und Kleinauflagen reichen die Consumer-Brenner. Soll jedoch eine DVD-Masterdisc
erzeugt werden, muss entweder ein
sündhaft teurer Profibrenner (z.B. der
Pioneer DVD-R-S201 für 8590 Fran-
DVD-Spezifikationen
Eine DVD besteht aus zwei miteinander verklebten Polykarbonathälften
von 12 oder 8 cm Durchmesser mit je 0,6 mm Dicke. Die DVD ist
deshalb verwindungssteif (weniger Störungen) und kann Daten auf
beiden Seiten und in zwei Schichten beherbergen. Eine Schicht bietet
Platz für rund 4,7 GB bzw. etwa 133 Minuten Tonfilm in bester Qualität.
In allen vier möglichen Schichten lassen sich 17 GB unterbringen, dies
entspricht mehr als 8 Stunden Video, dem Inhalt von 26 CDs oder von
11 000 Disketten.
Die verschiedenen zueinander inkompatiblen beschreibbaren DVDs
(DVD-R, DVD-RW, DVD+R, DVD+RW, DVD-RAM) sind einschichtig
und einseitig, lediglich die DVD-RAM gibt es zusätzliche als zweiseitig
beschreibbares Medium mit 9,4 GB.
DVD-Video
Video: Das Videomaterial liegt als MPEG2-Stream vor. MPEG2 ist
ein Kompressionsstandard der Moving Pictures Experts Group, welcher
Videodaten auf ein Sechsunddreissigstel der ursprünglichen Datenmenge
reduziert. Alternativ wird auch der qualitativ niedrige MPEG1-Standard
(VHS-Qualität) unterstützt. Die Auflösung des DVD-Bildes beträgt 720
x 576 Pixel (VHS etwa 320 x 240 Pixel) und sorgt für schärfere Bilder.
Unterstützt werden sowohl das herkömmliche Seitenverhältnis 4:3 als
auch das Breitbild 16:9.
Audio: 8 verschiedene Soundtracks (z.B. mehrere Sprachfassungen, kommentierte Version) können parallel zum Film übertragen werden. Jeder
davon in Mono, Stereo oder Mehrkanalton wie dem 5.1- und 7.1-Surroundklang für 5 oder 7 Lautsprecherboxen und einen Basssubwoofer.
Verwendet werden die Tonformate:
Lineare Pulse-Code-Modulation (PCM) in Mono, Stereo oder 8 Kanäle
Dolby Digital (AC-3): Mono, Stereo oder 5.1-Raumklang
MPEG 2 Audio: in Mono, Stereo, 5+1 oder 7+1 Kanäle
Der DVD-Standard erlaubt auch weitere Formate wie DTS oder DSD
Subtitle: Die DVD bietet Platz für Untertitel in bis zu 32 Sprachen,
Karaoke-Text oder andere «gepixelte» Informationen wie beispielsweise
der weisse Hase in The Matrix.
Multiangle: Mehrere simultane Videostreams können genützt werden,
um z.B. verschiedene Kameraperspektiven (bislang eher selten), mehrere
Versionen eines Filmes oder unterschiedliche Handlungsverläufe auf
Abruf zu zeigen.
Bedienungskomfort:Der DVD-Video-Standard erlaubt bis zu 99 Menüs
mit Indexvorschau und raschem Zugriff auf einzelne Kapitel. Auch das
Zurückspulen entfällt. Eine DVD bietet zudem ein scharfes Standbild
sowie störungsfreie Zeitlupe und Zeitraffer.
Parental Lock: Die Kindersicherung sorgt dafür, dass bestimmte Szenen
eines Filmes automatisch und nahtlos übersprungen werden.
Region Code: Jedes DVD-Laufwerk ist mit einem Ländercode ausgestattet
und kann nur DVDs mit dem gleichen oder ohne Ländercode abspielen.
Die US-Filmstudios wollten so die Verteilung von DVDs kontrollieren.
Europa, Japan und Südafrika haben den Regional-Code 2, USA und
Kanada den Code 1. Der Region Code eines Gerätes lässt sich aber ausser
Kraft setzen.
Copy Protection: Kommerzielle DVDs besitzen einen dreifachen Kopierschutz, der sich allerdings umgehen lässt. Das analoge Macrovision
System stört beim Überspielen auf VHS die automatische Aussteuerung
des Recorders und erzeugt ein Flimmern. Das «Serial Copy Generation
Management System» (SCGMS) vom DVD-Player verhindert Kopien von
Kopien. Die Daten sind zudem mit «Content Scrambling System» (CSS)
verschlüsselt worden und werden erst bei der Wiedergabe nach einem im
Gerät integrierten Code entschlüsselt.
Fokus
DVD Studio Pro zeigt
im Hauptfenster
nicht die Monitoransicht, sondern die
Verknüpfung einzelner Menüs mit den
Assets. Im Property
Inspector (rechter
Teil) werden Eigenschaften und Einstellung des
DVD-Projektes vorgenommen und angezeigt.
ken) samt speziellen DVD-R-Medien
eingesetzt oder müssen die Daten auf
einem Digital Linear Tape (DLT) oder
einer DVD-RAM ans Presswerk geliefert werden.
Softwarelösungen
Waren
DVD-Authoring-Programme
noch vor einem Jahr etwas Exotisches
und professionellen Anwendern vorbehalten, so hat sich dies mit der Einführung bezahlbarer DVD-Brenner und
-Medien geändert – Pioneer und Apple
sei Dank. Während die Preise für diese
Brenner stetig fallen, bremst allerdings
der anhaltende Konkurrenzkampf zwischen den verschiedenen beschreibbaren DVD-Standards (siehe Publisher
01-2002) die Verbreitung von
Brennern. Dennoch wächst das Angebot an Programmen fürs Herstellen
von DVDs kontinuierlich. Inzwischen
können die meisten Brennprogramme
DVDs beschreiben, echtes DVD-Authoring beherrschen sie jedoch nicht. Dies
bieten aber vermehrt Videoschnittprogramme wie z.B. das Ulead VideoStudio
6.0 oder MGI VideoWave für Einsteiger oder das anspruchsvollere Ulead
MediaStudio 6.5. Daneben erscheinen
in absehbarer Zeit weitere Programme
wie Ulead DVD-Workshop oder Lösungen von den Softwarefirmen Adobe,
Corel und Microsoft, die die entsprechenden Technologien kürzlich vom
führenden Hersteller in Sachen DVDSoftware – Sonic Solutions – lizenziert
haben.
Von Sonic Solutions stammt auch
MyDVD, das derzeit den meisten DVDBrennern beiliegt. Zum Sortiment von
Sonic gehört nach dem Kauf der Firma
Daikin auch die Hollywood-bewährte
hochprofessionelle DVD-Lösung Scenarist, die schon in der Basisversion etliche Tausend Franken kostet.
Einsteigerprogramme sind Sonic
MyDVD 3 und Apple iDVD 2. Beide
ermöglichen das Erstellen einer DVD
in wenigen Minuten anhand vorgefertigter Themenvorlagen, die sich allenfalls variieren lassen. Als Spezialität
kann MyDVD Videodaten direkt von
der Kamera in ein DVD-Projekt aufzeichnen, wobei anhand einer Szenenerkennung automatisch Kapitel
mit eigenen Menütasten erzeugt
werden. Ausserdem soll MyDVD DVDs
später mit weiterem Material ergänzen
können, was bislang kein anderes Programm vermochte. Die Oberfläche von
MyDVD war übrigens ursprünglich an
das (semi-)professionelle DVDit! angelehnt und kam erst in Version 3 im
Apple-iDVD-Look daher.
Bei MyDVD und iDVD ist die Zahl der
Tasten auf maximal sechs pro Menü
beschränkt. Menühintergrund und Tastenbildchen können aus Standbildern
bestehen, während iDVD2 für Mac OS
X.1 hier die Verwendung von Videos
erlaubt. Ein Vorteil beider iDVD-Versionen ist, dass sie alle Mediendateiformate (Bilder, Videos, Audio) von
QuickTime nutzen können und ein Konvertieren entfällt. Ausserdem ist die
Realisierung einer Diaschau besonders
einfach, denn die Fotodateien können
direkt vom Finder per Drag & Drop
ins Diaschaufenster gezogen werden.
Im Gegensatz zu anderen Autorenprogrammen ist mit iDVD/iDVD2 die
Herstellung einer Video-CD oder einer
Compact-DVD auf CD-Rohlingen nicht
möglich und auch mit externen DVDBrennern tun sich die beiden iDVD-Versionen schwer.
Daneben sind zur CeBit auch von
Ulead zwei preiswerte DVD-Authoringprogramme für Einsteiger lanciert
worden, DVD Movie Factory bringt
Videofilme, DVD PictureShow dagegen
ausschliesslich Fotos als Diaschau auf
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eine DVD (oder CD). Von Spruce Technologies stammt mit SprucUp ebenfalls ein weiteres Einsteigerprogramm,
dass sich jedoch nicht wie die Konkurrenz nur auf Stereoton versteht, sondern auch 5.1-Surround-Klang auf die
Scheibe bringt und dem semiprofessionellen DVDit! von Sonic Konkurrenz
macht.
Professionelles
DVD-Authoring
Während bei den Einsteiger- bzw.
Consumer-Versionen eine einfache
Bedienung im Vordergrund steht,
müssen sich Autorenprogramme für
die (semi-)professionelle Anwendung
mehr an individuelle Gestaltungswünsche anpassen können. Ein solches Produkt ist DVDit! von Sonic, das es in
mehreren Varianten gibt. Hierzulande
sind die Standard Edition und die Professional Edition erhältlich, die sich
nicht nur im Preis unterscheiden. In
der Standard Edition ist die Anzahl
der Menüs auf 10 beschränkt, während die PE-Version deren 99 erzeugen
kann. Letzterer vorbehalten sind auch
die Realisierung von Breitbildprojekten (16:9), der Import und das Codieren von Dolby-Digital-Audio sowie die
Unterstützung von DLT-Bändern für
DVD-Pressungen.
Noch mehr Möglichkeiten wie das Festlegen eines Region Code, Untertitel,
mehrere Audiospuren oder die Verschlüsselung (Copy protection) bieten
professionelle Programme wie DVD
Studio Pro von Apple und ReelDVD von
Sonic.
Zum Lieferumfang des englischsprachigen DVD Studio Pro, das Apple
von Astarte (früherer Hersteller von
Toast) übernommen hatte, gehören
neben einem Untertiteleditor ein Encoder für Video, der QuickTime-Movies
zu MPEG2 konvertiert, und einer für
Audio, der gängige Audiodateien in
Dolby Digital (AC3) wandelt. Ärgerlich
ist nur, dass DVD Studio Pro nur wenige
Bilddateiformate unterstützt und sich
dem wohl verbreitetsten – nämlich
JPEG – verweigert. Im Gegensatz
zu der Einsteigersoftware wie iMovie
können mit DVD Studio Pro mehrere
DVD-Alternativen
Statt eine DVD-Video zu erzeugen, gibt es die Möglichkeit, Videos und
Diaschauen auf gewöhnliche CDs zu bannen. Diverse CD-Brennprogramme
können dazu eine Video CD (VCD) oder Super Video CD (SVCD) erzeugen.
Die Möglichkeiten (Menüs) sowie die Bild- und Tonqualität sind jedoch
nicht mit denjenigen einer DVD vergleichbar und ausserdem sind die
Abspielmöglichkeiten sehr eingeschränkt. Reine Video-CD-Player sind in
Europa kaum verbreitet und viele der älteren DVD-Player-Geräte können
keine (selbst gebrannten) Video-CDs abspielen.
MiniDVD und cDVD (auch cdDVD geschrieben) sind im Prinzip identisch,
wobei der Begriff MiniDVD auch für die echten DVDs mit 8 cm Durchmesser gebraucht wird.
Benötigter
Brenner
Format
Kompression
Max.
Datenrate
Auflösung
Zeit
in Min.
Mehrkanal
CD
CD
CD
CD
CD
DVD
Video-CD (VCD)
HQ-VCD
SuperVCD
MiniDVD
cDVD
DVD
MPEG-1
MPEG-1
MPEG-2
MPEG-2
MPEG-2
MPEG-2
1,15 Mbps
2,4 Mbps
<2,6 Mbps
<10 Mbps
<10 Mbps
<10 Mbps
352 x 288
352 x 288
420 x 576
720 x 576
720 x 576
720 x 576
74
37
40
8–29
8–29
65–217
–
–
x
x
x
x
Lesbar in
CD-/DVDPC-/Player
x/x/x
x/x/wenige
x/x/wenige
x/x/wenige
x/x/–
–/x/x
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Bei DVDit! stehen eine Auswahl an Menühintergründen, Tasten, aber auch die Systemschriften und Mediendateien im Fenster rechts aussen zur Verfügung. Im Hauptfenster, das später in der Präsentation bildschirmfüllend angezeigt wird, werden die
Menühintergründe (hier Wasseroberfläche) und Tasten (Steinplatten) platziert.
DVDit kann Farbe, Helligkeit und Grösse von Tasten und Hintergrundbildern ändern.
Die Tasten zeigen hier statt ihres Erscheinungsbildes (Steinplatten) Infos zu den mit
ihnen verknüpften Mediendaten (Assets).
parallele Video- und Tonspuren für Multiangle-Film sowie diverse Synchronisations- und Untertitelvarianten angelegt
werden.
Wer Final Cut Pro als Videoschnittprogramm benutzt, findet in DVD Studio
Pro eine vertraute Oberfläche mit vier
Fenstern vor. Andernfalls wirkt die
graue Oberfläche mit ihren vielen kleinen Bedienelementen etwas überladen. Im Hauptfenster werden wie beim
Videoschnitt die einzelnen Spuren der
DVD angeordnet. Die für das DVD-Projekt benötigten Mediadateien werden
im Asset-Fenster verwaltet, während
ein drittes Fenster (Property Inspector)
alle Eigenschaften und Einstellungen
des Projekts oder der jeweils angeklickten Spur zeigt.
Das Projektfenster zeigt Menüs, Spuren,
Diaschauen etc. Begonnen wird die
Arbeit, indem elementare Eigenschaften der DVD, wie beispielsweise der
Region Code, ein allfälliger Kopierschutz oder Eigenschaften zur Wiedergabe (Seitenverhältnis, PAL/NTSC)
festgelegt werden. Danach können
Daten in das Asset-Fenster über ein
Dialogfenster importiert oder einfach
aus offenen Verzeichnissen ins Fenster
hereingezogen werden. Anschliessend
lassen sich diese Mediendateien auf
die Spuren verteilen und die Menüs für
die DVD-Struktur erstellen. Tasten und
Markierpunkte werden in den Spuren
gesetzt und schliesslich Verbindungen
zwischen allen Elementen festgelegt.
Anders als bei den Einsteigerprogrammen existieren zahlreiche Einstellungsoptionen, und es ist ein wesentlich
präziseres Arbeiten möglich, was allerdings auch mit mehr Aufwand verbunden ist.
Ein hinsichtlich Bedienungsweise, Funktionsumfang und Preis mit DVD Studio
Pro vergleichbares Programm für die
Windows-Plattform wäre übrigens
ReelDVD, das Sonic Solutions durch die
Übernahme des Konkurrenten Daikin
ins eigene Sortiment integrieren konnte.
Leider aber wird ReelDVD zurzeit in der
Schweiz nicht vertrieben.
Fazit
Das Herstellen einer DVD ist keine
Hexerei und rasch getan. Insbesondere
die Einsteigerprogramme führen rasch
zum Erfolg. Wenn die DVD jedoch ein
individuelles Aussehen durch Verwendung von Menüs, Tasten oder vielen
Funktionen erhalten soll, wächst der
Aufwand schlagartig. Gefordert ist in
jedem Fall auch ein wirklich schneller
Rechner.