here - Antike am Königsplatz, Antikensammlungen und Glyptothek
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DIE UNSTERBLICHEN GÖTTER GRIECHENLANDS Blitz !? Zeus! Blitzbündel !? Zeus! Ein Führer durch die Ausstellung in den Staatlichen Antikensammlungen am Königsplatz in München für Kinder und Jugendliche von 8 bis 14 Jahren erstellt von Schülern der Klassen 6 a, 6 b und 6 c des Albert-Einstein-Gymnasiums, München. Hallo in den Staatlichen Antikensammlungen am Königsplatz in München! Wir sind Schüler und Schülerinnen der 6. Klassen des Albert-Einstein-Gymnasiums in München und möchten euch einige Exponate der Ausstellung „Die Unsterblichen – Götter Griechenlands“ in den Antikensammlungen am Königsplatz in München vorstellen. Wir hatten viel Spaß beim Besuch der Ausstellung „Die Unsterblichen – Götter Griechenlands“ und bei der Erstellung dieses Führers und hoffen, ihr könnt vielleicht das eine oder andere aus der Welt der antiken Götter und Helden in der Ausstellung entdecken! Testet euer Wissen mit unseren Quizfragen und lasst euch mit unseren Phantasiegeschichten zum Träumen inspirieren – das antike Griechenland ist ziemlich interessant! Ihr findet im Folgenden Informationen zu einzelnen Stücken der Ausstellung, die uns gefallen haben und die wir euch gerne vorstellen möchten. Wir haben unsere Erklärungen und fiktiven Erzählungen alphabetisch geordnet – ihr könnt also immer, wenn euch etwas zu einem Gott oder Thema interessiert unter dem Anfangsbuchstaben nachschauen! Wenn ihr mögt, schreibt uns, wie euch dieser Führer gefallen hat! Wir freuen uns über Rückmeldungen unter [email protected]! Wir nehmen mit diesem Projekt auch am Wettbewerb „Kinder zum Olymp!“ teil: Drückt uns also die Daumen! Andreas, Antonia, Amélie, Amelie, Ben, Calvin, Catherina, Constantin, David, Dominic, Elena, Elisa, Fabian, Gloria, Hannah, Kilian, Konstantin, Leonie, Leopold, Louisa, Lovis, Max, Maximilian, Nic, Nico, Patrick, Paul, Paul, Paul, Paulina, Stefanie, Tassilo, Timothy, Vincent, Yannick mit unseren Lehrerinnen Frau Gibbs und Frau Wiedemann Wir danken ganz besonders herzlich den netten Wissenschaftlern der Antikensammlungen, besonders Frau Dr. Fendt, Herrn Dr. Gebauer und Herrn Dr. Knauß, die uns interessante Führungen und Arbeiten an den Exponaten der Ausstellung ermöglichten und uns bei der Erstellung dieses Führers mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben! Alle Bilder in diesem Führer wurden uns freundlicherweise von den Mitarbeitern der Staatlichen Antikensammlungen zur Verfügung gestellt. Die Informationen zu den Mythen und ihren Hintergründen stammen großenteils aus dem Ausstellungskatalog „Die Unsterblichen – Götter Griechenlands“, herausgegeben von den Staatlichen Antikensammlungen, München 2012, sowie aus dem ebenfalls 2012 erschienenen Buch „Antike Götter“ von Sabine Hojer (in Zusammenarbeit mit dem Museumspädagogischen Zentrum München). Götter und Themen, zu denen ihr in unserem Führer etwas findet: APHRODITE (VENUS) APOLLON ARES (MARS) ARTEMIS (DIANA) ATHENA (MINERVA) DIONYSOS (BACCHUS) HERAKLES (HERKULES) HERMES DAS HEILIGTUM VON DELPHI DIE LIEBSCHAFTEN DER GÖTTER MEDUSA VOTIVGABEN – GESCHENKE FÜR DIE GÖTTER ZEUS (JUPITER) APHRODITE (VENUS) Gegenstand: Standspiegel Erstehungsjahr: ca. 540 v.Chr. Größe: ca. 30–40 cm Aphrodite/ Venus ist die Göttin der Liebe und Schönheit. Der Sage nach ist sie dem Meer entstiegen. Verheiratet ist sie mit Hephaistos (Vulcanus), hatte jedoch einige Affären, z.B. mit dem Kriegsgott Mars und mit dem Trojaner Anchises, mit dem sie den Sohn Aeneas hatte, den Stammvater der Römer. Material: Bronze Darstellung: Die Göttin trägt nur eine Halskette und Sandalen. Es zieren sie zwei Sirenen, die neben ihr auf Schulterhöhe dargestellt sind. Dabei steht sie auf einem Löwen. Aphrodite wird gelegentlich auch „Schaumgeborene“ genannt, weil sie aus dem Meeresschaum entstand. Eine Phantasiegeschichte … Die elfjährige Thalia lebte um 540 v. Chr. in einem Dorf namens Altikene in Griechenland. Das Mädchen stellte sich schon immer die Frage, wie sie aussah. Doch leider besaß sie nichts, worin sie sich beschauen konnte. Immer wieder wünschte sie sich von Aphrodite etwas, das ihr Aussehen widerspiegelte. Eines Tages hatte sie eine Idee: Sie wollte sich selber einen Spiegel machen. Also nahm sie etwas Holz und schnitzte eine schöne Form daraus – doch leider sah sie sich nicht darin. Deshalb wurde Thalia immer trauriger. Die Jahre vergingen. Aphrodite bekam Mitleid mit dem jungen Mädchen, das sie so oft mit Gebeten und Opfern anflehte, und beschloss, ihr einen selbstgemachten Spiegel zu schenken. Dieser stand eines Tages in Thalias Zimmer. Es war ein wunderschöner Gegenstand, der die Göttin selbst in ihrer ganzen Schönheit mit Sirenen und einem Löwen zeigte. Darin konnte Thalia sich endlich betrachten und sie wurde immer glücklicher. Je fröhlicher sie wurde, desto schöner wurde sie auch und deshalb verehrte Thalia Aphrodite ihr Leben lang. Quizfragen: Warum wird Aphrodite oft nackt dargestellt? Weißt du wie Aphrodite noch genannt wurde? A) Schaumgeborene C) Schaumentborene B) Schwammgeborene D) Schwammentborene Kennst du die Geschichte von Troja? Wenn ja, dann weißt du, wer bei dem Streit um den goldenen Apfel dabei war. Nenne alle Göttinnen, die beteiligt waren. A) Artemis C) Hera B) Aphrodite D) Athena Lösungen: 1. Sie war die Göttin der Liebe und hatte daher einen schönen Körper, den sie gerne zeigte. 2. Die Schaumgeborene 3. Aphrodite, Hera, Athena APOLLON (1) Apollon war einer der wichtigsten Götter des Olymps. Er war der Gott der schönen Künste, der Ärzte, des Bogenschießens und der Wahrsagung. Außerdem war er der Gott der Weisheit. Er war der Sohn des Zeus und der Leto. Geboren wurde Apollon auf der schimmernden Insel Delos. Seine Zwillingsschwester war Artemis, sein Halbbruder war Hermes, von dem er das erste Musikinstrument der Welt bekam: Eine Lyra. Seitdem ist die Lyra das Lieblingsinstrument von Apollon. Eines Tages hatte der Satyr Marsyas den Mut, den Gott Apollon zu einem musikalischen Wettbewerb herauszufordern. Doch der Satyr verlor. Die beiden hatten vorher vereinbart, dass der Gewinner mit dem Verlierer alles machen darf, was er will. Deshalb zog Apollon Marsyas bei lebendigem Leibe die Haut ab. Apoll, der ewig junge Gott: Statue, um 320 v. Chr. Apoll, der Rächer: attische Schale, 460–450 v. Chr. Ein kluger Handel – eine Geschichte: Nach seiner Geburt verließ Hermes – der Halbbruder von Apollon – seine Geburtshöhle. Da war er schon ein ca. fünfjähriges Kind, denn Götter wachsen viel schneller als Menschen. Das erste, was er bei Tageslicht sah, war der Panzer einer toten Schildkröte, aus dem er vor lauter Langeweile die erste Lyra der Welt machte. Dann ging er spazieren. Auf dem Weg sah er eine sehr schöne und prächtige Herde von Kühen, die zufrieden graste. Doch nirgendwo sah er einen Hirten, einen Besitzer oder gar einen Zaun. Er dachte sich: „Wenn diese Kuhherde hier keinem gehört, nehme ich sie mit. Denn die Euter der Tiere sind gefüllt mit Milch und ich liebe Milch.“ Der schlaue Hermes zog die Herde rückwärts in ein Versteck, um den Anschein zu erwecken, dass die Kühe aus der anderen Richtung gekommen und dann verschwunden seien. Dann legte auch er sich schlafen. Doch als er aufwachte stand vor ihm ein wütender Apollon. Dieser schrie ihn voller Zorn an: „Sag mir sofort, wo meine Herde ist? Hermes, sag es mir! Ich weiß, dass du sie hast. Ich bin schließlich der Gott der Weisheit und der Vorhersehung. Mir kannst du nichts vormachen.“ Weil Hermes den Diebstahl stur abstritt, schrie Apollon weiter: „Es ist mir doch zu dumm, ich bring dich in den Olymp vor Zeus, er ist ja auch dein Vater.“ Doch auch vor Zeus beteuerte Hermes seine Unschuld. Aber der Göttervater hatte ihn durchschaut und ordnete ruhig an: „Hermes gib Apollon seine Herde zurück.“ Hermes sah, dass er keine Chance hatte und flog mit Apollon zurück zur Erde. Auf dem Rückflug spielte Hermes auf seiner Lyra. Apollon war von dem Klang so begeistert, dass er Hermes einen Handel vorschlug: „Ich gebe dir meine Herde, wenn du mir deine Lyra überlässt.“ Hermes war einverstanden und die Halbbrüder wurden beste Freunde. Aus dieser Geschichte kann man lernen, dass man bei jedem Streit einen Kompromiss finden kann. Quizfragen: 1. Auf welcher griechischen Insel ist Apollon geboren? A) Alos B) Belos C) Celos D) Delos 2. Wer ist die Mutter von Apollon? A) Leto B) Hera C) Demeter D) Athene 3. Was machte Apollon mit dem Satyr Marsyas, als er den Wettstreit verlor? A) Er verdonnerte ihn lebenslänglich zu Hunger und Durst. B) Er schickte ihn in den Hades. C) Er zog ihm bei lebendigem Leib die Haut ab. D) Er verbannte ihn zu ewiger Arbeit. 4. Welches war sein Attribut? A) Der Dreizack B) Der Spiegel C) Die Lyra D) Der Weinkrug 5. Wer war sein Halbbruder? A) Der Gott des Krieges, der Rache und des Blutes B) Der Gott der Diebe und der Kaufläute sowie der Götterbote C) Der Gott der schönen Künste, der Ärzte, des Bogenschießens und der Wahrsagung D) Der Gott des Feuers, der Metalle und der Schmiedekunst Lösungen: 1. D/ 2. A/ 3. C/ 4. C/ 5. B APOLLON (2) Apollon ist der Sohn von Zeus und Leto, einer Sterblichen. Hera war sehr eifersüchtig und wütend, weil Zeus mit einer anderen Frau zusammen war, dass die schwangere Leto vor ihr fliehen musste. Aber niemand wollte sie aufnehmen, weil jeder die Rache Heras fürchtete. Schließlich brachte sie ihre Kinder – Apollon und Artemis – auf der kleinen Insel Delos zur Welt. Hier entstand dann auch der erste Apollon-Tempel. Seine berühmteste Orakelstätte aber ist Delphi. Apollon ist ein unglaublich guter Bogenschütze, immer jung und schön und beherrscht auch die Leier, sein Lieblingsmusikinstrument, sehr gut. Ausstellungsstück: Trinkschale „Dreifußstreit“ - Es ist eine Trinkschale aus bemaltem Ton. - Sie ist rund mit einem Fuß. - Die Maße sind: 15,5 cm hoch. - Ihr Alter: entstanden ca. 520 – 510 v. Chr. - Die Trinkschale kommt aus Attika. - Die Trinkschale wurde bei Ausgrabungen im 18. oder 19. Jahrhundert entdeckt. - König Ludwig I. kaufte sie den Geschwistern Napoleons ab. - Darstellung: Apollon kämpft gegen Herakles im Streit um den delphischen Dreifuß. Apollons Schwester Artemis hilft Apollon, Athena ihrem Schützling Herakles; auf der Innenseite ist der Kopf der Medusa abgebildet. Apollon und der Dreifuß – eine Geschichte: Apollon hatte den Dreifuß in der Hand, als plötzlich Herakles vor ihm auftauchte und ihm den Dreifuß aus der Hand riss. Herakles wollte damit fliehen, doch Apollon rief seine Schwester Artemis zu Hilfe, die Herakles daraufhin den Weg versperrte und ihm den Dreifuß abnahm. Daraufhin warf sie ihn zu Apollon, doch bevor dieser ihn fangen konnte, tauchte plötzlich aus dem Nichts Herakles' Schutzgöttin Athena auf und fing den Dreifuß. Sie warf ihn Herakles zu, der ihn auch fing, doch Apollon erwischte auch einen Teil des Dreifußes. Beide zogen daran und plötzlich brach er entzwei. Zeus griff versöhnend ein und dann vertrugen die vier sich wieder. Quizfragen: 1. Woran erkennt man Apollon? 2. Wie heißt die Frau mit den Schlangenhaaren? Lösungen: 1. jung, stark, schön, Locken, Lyra, Pfeil und Bogen 2. Medusa Ares (Mars) Ares (lat. Mars) ist der Kriegsgott. Zu seinen Verbündeten zählen Hades, der Beherrscher der Unterwelt, Ker, die Göttin des gewaltsamen Todes, und Ate, die Göttin der Verblendung. Während des Trojanischen Krieges kämpft er auf Seiten der Trojaner, wird jedoch von einem Speer getroffen und muss das Schlachtfeld vorzeitig verlassen. Auf dem Olymp wird er später von Asklepios (Gott der Heilkunst) behandelt und lässt sich von seiner Schwester Hebe ausgiebig baden. Die kriegerischen Amazonen wurden mit Ares als Stammvater in Verbindung gebracht. Exponat: Die Ares-Statue ist ca. 2 m groß und zeigt Ares nackt. Ares war der Kriegsgott und trägt dementsprechend auch einen Kriegshelm. Die Statue ist ein Gipsabguss und deshalb weiß. Sie wirkt gewaltig: Ares wird so mächtig dargestellt, als ob er alles beherrschen würde. Quizfragen: 1. Welcher Gott war ein Halbbruder von Ares und wurde in Delphi verehrt? 2. Auf wessen Seite kämpfte Ares im Trojanischen Krieg? Lösungen: 1. Apoll 2. Trojaner ARTEMIS (DIANA) Sie ist Tochter des Zeus und der Leto. Ihr Zwillingsbruder war Apollon. Sie wurde auf der Insel Delos geboren, einer ihrer Beinamen (Zweitname) ist Orthia und sie ist eine der bekanntesten griechischen Göttinnen. Oft wird sie mit goldenem Pfeil, mit Bogen und einem Hirsch dargestellt, da sie die Göttin der Jagd ist. Sie ist in Begleitung von Hunden und lieblichen Nymphen. Sie ist groß, schlank gebaut und trägt einen kurzen Rock, da sie ein langes Gewand beim Jagen behindern würde. Außerdem galt sie als Beschützerin von Mädchen und Jungfrauen. Amphore mit dem Namen „Apollinische Trias“ um ca. 540 v.Chr. Auf ihr zu sehen sind Leto, die Mutter der göttlichen Zwillinge, sowie Apoll und Artemis mit einem Hirschkalb („Apollinische Trias“: Leto, Apoll, Artemis). Die Amphore ist aus Ton und ca. 38 cm hoch. War es so? – eine Phantasiegeschichte: Diese Amphore könnte in einem attischen Haushalt benutzt worden sein. Sie gehörte einem griechischen Krieger, der Artemis sehr verehrte. In dieser Amphore bewahrte er besondere Öle auf, mit denen er kranke Tiere behandelte. Da er schon sehr alt und schwach und das Öl aufgebraucht war, vergrub er sie in seinem Garten, um sie vor Dieben zu schützen. Über zwei Jahrtausende später fanden Archäologen sie und brachten das Gefäß in die Antikensammlungen nach München. Quizfragen: 1.Wer ist auf der Amphore abgebildet? 2. Welches Tier wird meist mit Artemis dargestellt? Lösungen: 1. Die Apollinische Trias 2. Hirschkuh ATHENA (MINERVA) Athena (Minerva) galt als die griechische Göttin der Weisheit, der Strategie, der List und des gerechten Krieges. Sie war die Tochter von Zeus und der Göttin Metis. Eine Lanze, Schild, Helm, Eule und die Aegis bilden ihre Attribute. Sie wurde die Schutzgöttin Athens, als Poseidon und Athena sich um die ehemals Kekropia genannte Stadt stritten. Poseidon bot der Stadt eine Salzwasserquelle an, während Athena einen Olivenbaum sprießen ließ. Die Bewohner der Stadt entschieden sich für den Olivenbaum und somit für die Göttin, daher der Name Athen. Ihr lateinischer Name war Minerva, welche zu den Schutzgöttern Roms gehörte. Das Sprichwort „Eulen nach Athen tragen“ bedeutet, etwas Unnötiges zu tun. Da Eulen auch die Münzen von Athen genannt wurden. Diese Nachbildung der Statue der Athena Parthenos ist ca. 1,05 m hoch. Das Original befindet sich im Nationalmuseum in Athen und ist die verkleinerte Kopie einer einst 12 m hohen Statue. Sie wurde vom berühmten Bildhauer Phidias geschaffen. Kleidung und Schuhe waren aus Elfenbein. Insgesamt wurden für die Statue 1000 kg Gold verwendet. Man sieht Athena mit Kleid und Kampfausrüstung bereit für den Krieg. Um den Schild, welchen sie in der linken Hand hält, schlängelt sich eine Schlange. Auf der Außenseite des 4,80 m großen Rundschildes ist der Kampf der Athener und Amazonen abgebildet, auf der Innenseite die Schlacht der Götter und der Giganten als Malerei dargestellt. In der Mitte des Schildes ist ein Gorgonenkopf von 28 Kämpfenden umringt. Ihre rechte Hand stützt sie auf einer Säule ab. Auf ihrem Helm sieht man zwei geflügelte Pferde, zwischen diesen beiden ist eine Sphinx zu sehen. Eine Phantasiegeschichte … Der berühmteste Bildhauer der Antike, Phidias, erbaute eine Statue der Göttin Athena in Athen. In dieser Zeit brach genau dort ein Krieg zwischen den Göttern und den Giganten aus. Es nahmen sowohl Athener, Helden, Amazonen, Gorgonen und andere Ungeheuer teil. Da die Statue für Athena gedacht war, half die Göttin auch, die Statue und Phidias zu beschützen. Eines Tages flog unabsichtlich der von Perseus abgeschnittene Gorgonenkopf mitten auf den Schild. Da dachte Phidias sich, dass er diesen Kopf als Erinnerung auf den Schild malen könnte. Wo er schon einmal dabei war, zeichnete er auch den gesamten Krieg auf den Schild. Auf dem Schild der echten Statue sieht man auch viele Helden, die zu Tode kamen. Beinahe hätten die Giganten die Statue zerstört, aber zum Glück bekam sie nur ein paar Kratzer. Als der Kampf zu Ende war, bat Phidias Zeus, die Statue in den Athener Tempel auf der Akropolis zu tragen. Nach langem Betteln auch von Athena wurde Zeus überredet. Die Statue ist ein Beweis dafür, dass einmal in Athen ein großer Krieg stattgefunden hat – erstens wegen der Bilder und zweitens wurden ein paar Blutspuren auf dem Gold gefunden. Quizfragen: 1. Wie hieß Athen früher? 2. Auf welchem Ausstellungsstück findet ihr eine Eule? Lösungen: 1. Kekropia 2. Auf Münzen DIONYSOS (BACCHUS) Dionysos war der Gott des Weines und Genusses sowie des Theaters. Dionysos wurde als Mensch unter anderem mit einer Weinrebe in der Hand dargestellt, weil ihm die Rebstöcke heilig waren. Genau wie sie starb er jedes Jahr und wurde im Frühling wieder geboren. Zum Gefolge von Dionysos gehörten die Satyrn. Diese Waldgeister sahen aus wie Menschen, hatten aber Bocksbeine und Pferdeschwänze. Attische Amphore, um 480 v. Chr.: Bei diesem Ausstellungsstück handelt es sich um eine länglich-ovale Tonvase mit einem eher dünnen Hals, aber einer großen Lippe. Die Amphore ist etwa 50 cm hoch. Die Hintergrundfarbe ist schwarz, Figuren und Muster sind orange. Dargestellt ist auf der einen Seite der Vase der Gott Dionysos, der einen Riesenfenchel und einen Weinpokal in der Hand hält und auf der Rückseite ein Satyr. Dieser trägt einen Weinschlauch über der Schulter und folgt Dionysos mit großen Schritten. Attische Augenschale, um 520 v. Chr.: Dieses Ausstellungsstück ist eine runde Schale (ca. 30 cm Durchmesser) mit zwei Griffen. Abgebildet ist ein bärtiger Mann mit langen Locken und hypnotisierendem Blick. Allerdings ist die Schale nicht ganz vollständig, ein Fragment in der Mitte fehlt. Eine Augenschale hat auf der Unterseite zwei Augen, die für den Betrachter aussehen, als würde er angeschaut werden. Vielleicht war es so … eine Phantasiegeschichte: Dionysos, der Gott des Weines, sucht seit Stunden verzweifelt seinen Weinschlauch. Er hat ihn am Abend zuvor bei einem rauschenden Fest im Wald irgendwo liegen gelassen. Leider kann er sich aber an den genauen Ablauf des Abends nicht mehr so richtig erinnern, weil er ein bisschen zuviel getrunken hat ... So bleibt ihm nichts anderes übrig als, gestützt auf seinen Riesenfenchel, abzuwarten, bis die Kopfschmerzen langsam nachlassen und er sich vielleicht doch noch erinnern kann, wo er den Weinschlauch hingelegt hat. Während er so dasteht und nachdenkt, taucht plötzlich ein treuer Gefolgsmann, einer seiner Satyrn, auf. Völlig außer Atem läuft der Satyr mit großen Schritten auf Dionysos zu und ruft: „Endlich Meister, habe ich Euch gefunden! Hier, Ihr habt Euren Weinschlauch vergessen.“ Darauf antwortet Dionysos erleichtert: „Ich danke dir, mein lieber Satyr! Als Belohnung für deine Mühe lass uns zusammen einen Schluck aus dem Weinschlauch nehmen!“ Quizfragen: 1. In welchem Jahr wurde (ca.) die oben abgebildete Attische Amphore gemacht? Quizfragen: 2. Wie wurde Dionysos dargestellt? 1.Lösungen: In welchem Jahr wurde (ca.) die Attische Amphore von Kleophrades-Maler gemacht? 1. ca. 480 v. Chr. 2. Als Mensch mit einem Riesenfenchel in der Hand. Im Jahr: _________________. 2. Wie wurde Dionysos dargestellt? VON MENSCH ZU GOTT – HERAKLES (HERKULES) Die attische Vase (eine Pelike) stammt aus dem Jahr 410 v. Chr. aus der italienischen Stadt Vulci. Sie ist 43 cm hoch. Bemalt wurde die Vase vom sog. KadmosMaler (manche der Vasenmaler haben ihre Namen direkt auf den Vasen hinterlassen, damit man sich immer an sie erinnert – und das tun wir ja auch ). Man sieht unten auf der Vase den Scheiterhaufen des Herakles und oben, wie Athena (zu erkennen an Helm und Ägis) mit ihm in einem vierspännigen Wagen zum Olymp fährt. Herakles war einer der berühmtesten Helden der Antike. Schon als Kind hatte er unglaubliche Kräfte. Später erledigte er für König Eurystheus die berühmten zwölf Taten. Außerdem befreite er den von Zeus als Strafe für den Diebstahl des Feuers gefesselten Prometheus, dessen Leber täglich von einem Adler gefressen wurde und dann wieder nachwuchs. Später bekam Herakles, weil er sich in eine andere Frau verliebt hatte, von seiner eifersüchtigen Frau Deianeira einen Mantel geschenkt. Diesen Mantel hatte sie vom sterbenden König Nesseus erhalten, der sich an Herakles rächen wollte, weil Herakles ihn getötet hatte. Das Blut des Nesseus hatte den Mantel vergiftet. Er hatte Deianeira gesagt, sie solle Herakles diesen Mantel geben, wenn er sich in eine andere Frau verlieben sollte, denn wenn er diesen Mantel trage, würde er keine andere Frau mehr anschauen. Sie wusste aber nicht, dass der Mantel vergiftet war. Herakles zog den Mantel an und dieser fraß sich in seine Haut und fügte ihm grässliche Schmerzen zu. Von Tag zu Tag wurden die Schmerzen schlimmer und schlimmer. Als Herakles es nicht mehr aushalten konnte, baute er sich einen Scheiterhaufen und bat einen Freund den Scheiterhaufen anzuzünden. Kaum brannte der Scheiterhaufen, kam Athena, die Göttin der Weisheit und des gerechten Krieges, mit einem Pferdewagen und nahm Herakles mit auf den Olymp. Von da an wurde Herakles als Gott bezeichnet. Diesen Vorgang, wenn ein Mensch zu einem Gott wird, nennt man Apotheose. Quizfrage: Kennst du die zwölf Heraklestaten? Erlegung des Nemeischen Löwen/ Tötung der Hydra/ Einfangen der Kerynitischen Hirschkuh/ Fangen des Erymanthischen Ebers/ Ausmisten der Ställe des Augias/ Ausrottung der Stymphalischen Vögel/ Einfangen des Kretischen Stieres/ Zähmung der menschenfressenden Pferde des Diomedes/ Eroberung des Gürtels der Amazonenkönigen Hippolyte/ Raub der Rinderherden des Riesen Geryon/ Pflücken der Äpfel der Hesperiden/ Stehlen des Höllenhundes Kerberos Und noch mehr zu Herakles (Herkules) … Herakles ist der Sohn des Göttervaters Zeus und der Alkmene aus Theben. Schon als Kind erwürgte er zwei Giftschlangen, die von Zeus` eifersüchtiger Frau Hera geschickt worden waren. Dadurch wurde er berühmt und bekam seinen Namen: Herakles „berühmt durch Hera“ . Als Erwachsener tötete er aus Versehen seine Familie. Verzweifelt ging er zum Orakel von Delphi und sagte: „Was immer du mir befiehlst, ich will es tun. Zur Buße.“ Er wurde zu einem König geschickt, der ihm schwierige Aufgaben gab, aber er erledigte sie alle und wurde der Held Griechenlands. Zu seinen Aufträgen gehörten Kämpfe gegen Riesen und wilde Tiere wie Schlangen, Eber und Stiere. Ausstellungsstück Die Amphore aus attischem Ton ist ca. 41 cm hoch. Eine Amphore ist ein Krug mit einem dicken Bauch und zwei gebogenen Henkeln. Der Hals ist sehr eng. Diese Amphore ist ungefähr 2500 Jahre alt. Auf ihr sieht man Herakles, wie er auf der Kithara (griechisches Saiteninstrument) spielt. Möglich wär’s … eine Phantasiegeschichte: Die Amphore gehörte einer reichen Familie aus Athen. Sie stand im Wohnzimmer und wurde bei Festmählern mit Wein gefüllt. Während des Krieges gegen die Perser wurde das Haus verwüstet und so ging sie verloren. 2400 Jahre lag sie unter der Erde. Archäologen, die dort gruben, entdeckten sie und nahmen sie mit. So kam es, dass sie heute in einer Sonderausstellung zu sehen ist. Quizfragen 1. Wie viele Aufgaben musste Herakles für den König erledigen? 2. Welche Göttin steckt im Namen des Helden? Lösungen: 1. 12 2. Hera Hermes (Merkur) Hermes war der Sohn von Zeus und Maia. Er wurde auf einem Berg in Arkadien geboren. Genau am Tag seiner Geburt stahl er fünfzig Rinder, die auf der Wiese von seinem Bruder Apollon grasten. Um keine Spuren zu hinterlassen, befestigte er an den Hufen der Rinder und an seinen eigenen Füßen Blätter und band Ginster an die Schwänze der Rinder. Zwei der Rinder schlachtete er und opferte sie den zwölf Olympischen Göttern. Apollon wurde auf den Diebstahl aufmerksam. Er erkannte recht schnell den Täter und dessen Aufenthaltsort. Apollon ging zur Höhle des Hermes und nahm ihn trotz der Beteuerungen von Maia mit zum Olymp, damit er dort von Zeus bestraft werde. Auf dem Weg dorthin beteuerte Hermes, dass Apollon alle Rinder außer den zweien, die er den zwölf Olympischen Göttern geopfert hatte, wieder bekommen könnte. Als Apollon fragte, wer der zwölfte Gott sei, antwortete Hermes: ,,Ich“. Als sie dann am Olymp angekommen waren, spielte Hermes auf seiner Lyra, einem Instrument, das er aus einem Schildkrötenpanzer und sieben Saiten aus Schafsdarm gemacht hatte. Apollon bot ihm gegen die Lyra seine Rinder in Tausch an und schenkte ihm einen Botenstab mit Schlangen. Somit wurde Hermes der Götterbote. In Griechenland gehörte er zu den 12 größten Göttern des Olymps. Er ist der Gott der Kaufleute und der Diebe und ein vielseitiger Erfinder: Entwicklung des griechischen Alphabets, der Astronomie, der Sportarten Boxen und Turnen sowie der Gewichte und Maße. Er ist Schutzpatron des Verkehrs, der Reisenden, der Kaufleute und Hirten. Er überbringt Nachrichten von Zeus an die anderen Götter und führt die Seelen der Verstorbenen in den Hades (Unterwelt). Er trägt Flügelschuhe, mit denen er fliegen kann. Der Götterbote: Es handelt sich um eine 25 cm hohe Vase. Name: Attische Amphore Alter : 510–500 v.Chr. Sie ist aus Ton. Die Vase ist mit geschwungenen Blättern bemalt, welche alle miteinander verbunden sind. Vorne ist Hermes zu sehen, der den kleinen Herakles vor Heras Zorn in Sicherheit bringt. Er trägt einen Hut, einen Stab und Schuhe mit Flügeln. Das Parisurteil : Art: Attische Amphore Form: langoval Größe: ungefähr 43 cm Material: Ton Alter: um 510 v.Chr. Darstellung: Hermes führt die Göttinnen Athena, Aphrodite und Hera vor den trojanischen Prinzen Paris, der auf einer Geländestufe sitzt und eine Leier hält. Hermes ist Führer und Überbringer der Nachrichten von Zeus. So könnte es gewesen sein …: Eine Phantasiegeschichte zur Vase ,,Götterbote“ Die Vase kommt aus Griechenland, sie hat früher einem armen Bauern gehört. Sie war sein einziger wertvoller Besitz und er putzte sie jeden Tag. Er musste sie dann aber an seinen Nachbarn verkaufen, damit er sich und seine Familie ernähren konnte. Einige Tage später jedoch entlud sich ein gewaltiges Unwetter über dem Gebiet und Schlammmassen verschlangen das ganze Dorf. 2513 Jahre später entdeckte ein junger Forscher die Vase. Er fand die Vase bei Ausgrabungen, sie war dreckverkrustet, aber gut erhalten. Dieser Fund machte den jungen Archäologen weltberühmt, denn das Design der Vase fand jeder auf der Welt einmalig. Heutzutage gibt es tausende Kopien von ihr, die sogar in vielen Souvenirshops angeboten werden. Quizfragen: 1. Wodurch rettete sich Hermes vor Apollons Zorn? 2. Woran erkennt man Hermes? Lösungen: 1. Indem er Apollon mit seinem Musizieren beeindruckte. 2. An seinem Botenstab und den Flügelschuhen. DAS HEILIGTUM IN DELPHI Auf der Abbildung sieht man eine Rekonstruktion des antiken Heiligtums von Delphi. In der Mitte ist der Tempel des Apollon zu erkennen, rechts daneben sein Altar. Das Modell ist im Maßstab 1:100 erbaut. Es wurde in Bielefeld hergestellt und stammt aus dem Archäologischen Seminar und Museum der Westfälischen Wilhelms Universität Münster. Im Heiligtum von Delphie befanden sich u. a. der Tempel des Apollon, sein Altar, die Sphinx der Naxier, die Halle der Athener, der Bronzene Dreifuß von Plataiai, das Schatzhaus der Siphnier und viele andere Weihegeschenke. Vielleicht war es so … eine Phantasiegeschichte: Ein junger Mann aus Delphi hatte sich hoch verschuldet, denn er liebte das Glücksspiel. Doch wenn er den Geldbetrag nicht bald bezahlte, so wusste er, müsste er als Sklave arbeiten. Davor hatte der junge Mann mit dem Namen Petros große Angst. Er wusste, dass ein Herr und Besitzer mit einem Sklaven tun durfte, was er wollte. Petros sah nur noch eine Möglichkeit, wie er sich retten konnte. Er hatte die fixe Idee, in eines der Schatzhäuser im Heiligtum einzubrechen. Rasch schmiedete er einen Plan. In einer dunklen Nacht wollte er es versuchen. In einer langen, stürmischen Wintersnacht schaffte es Petros mit einem Seil die Mauer zu überwinden. Zügig und auf leisen Sohlen schlich er zum größten Schatzhaus des Heiligtums. Wenn ihn jetzt jemand entdeckte, hätte er ein gewaltiges Problem. Eine scharfe, kurze Klinge, die Petros mitgebracht hatte, brach das Schloss des Tores auf. Die goldenen Angeln ächzten leise. Er brach tatsächlich in das Schatzhaus ein! Rasch atmend und sehr aufgeregt füllte Petros einen großen Sack mit den Schätzen, dann lief er schnell nach Hause. Dort fühlte er sich wunderbar, weil er es geschafft hatte. Sein Plan war geglückt. Jetzt musste er nie mehr arbeiten und konnte seine Spielschulden begleichen. Die folgende Nacht wurde lang und schlaflos. Albträume plagten Petros, hatte er doch nicht die Priester, sondern Apollon selbst bestohlen. Am nächsten Tag ging er in den Tempel des Apollon, um Buße zu tun. Doch plötzlich packte ihn eine Wache am Arm. Ein junger neuer Priesteranwärter, der die ersten Monate als Nachtwächter Dienst tun musste, hatte ihn beim Knacken des Schlosses beobachtet. Niemand hatte dem Novizen seine aufgeregte Meldung und die Geschichte vom Einbruch geglaubt, denn wer würde schon Apollon bestehlen. Das leere Schatzhaus lehrte die alten Priester eines Besseren. Petros wurde dem jungen Anwärter vorgeführt. Der Augenzeuge erkannte ihn sofort. Er musste den gesamten gestohlenen Reichtum zurückgeben, verlor seine Stellung als freier Mann und musste von nun an als Sklave arbeiten. Was waren Heiligtümer? Heiligtümer waren Orte außerhalb oder innerhalb der Stadt. Sie waren zum Beten sowie zu anderen religiösen Handlungen da. Das Heiligtum von Delphi war für den Gott Apollon erbaut worden. In Heiligtümern wurden Tiere geopfert, aber auch Gegenstände geweiht. Man weihte eine Sache, um etwas von den Göttern zu erbitten oder um sich zu bedanken. Oft wurden auch Symbole oder Talismane geweiht. Z.B. weihte möglicherweise ein Mann, der nicht gut gehen konnte, dem Heilgott einen Fuß aus Ton, um wieder besserlaufen zu können. Weihen konnte aber auch bedeuten, dass ein großer General den Göttern für den Sieg in einer wichtigen Schlacht einen Tempel versprach. In diesem Fall wurde nach der Schlacht ein Tempel für die hilfreichen Götter errichtet und diesen geweiht, also geschenkt. Quizfragen: 1. Woran erkennt man ein antikes Heiligtum? 2. Welchem Gott war das Heiligtum von Delphi geweiht? Lösungen: 1. An Altar und Tempel 2. Apollon DIE LIEBSCHAFTEN DER GÖTTER Die Statue ist ein Gipsabguss. Sie ist 1,39 Meter groß. Die Statue stellt die junge Frau Leda dar, welche Zeus in Gestalt eines Schwans (Zeus hat sich verwandelt) an ihren Schoß drückt und mit ihrer rechten Hand ein Tuch hebt, um den Schwan vor dem Adler des Zeus zu schützen, der drohend über ihnen fliegt (nicht zu sehen … ). „Durch die Lüfte getragen“ heißt eine runde, attische Schale aus Ton. Sie ist ca. 460 v. Chr. hergestellt worden. Die Schale hat einen Durchmesser von 30 cm und stellt den Windgott Boreas dar, der die schöne Prinzessin Oreithyia raubt. Die Schale gehört zu einer Privatsammlung. So könnte es gewesen sein, eine Geschichte: So könnte es gewesen sein, eine Geschichte: Leda saß auf einem Stein am Blütensee in der Nähe eines Gebirges, als sie plötzlich einen schönen weißen Schwan sah. Zudem erblickte sie einen über dem Schwan kreisenden Adler. Leda erschrak und lief mit schnellen Schritten in den See und nahm den Schwan unter ihr Tuch, bevor sich der Adler des Zeus auf den Schwan herabstürzen konnte. Sie drückte den Schwan an ihren Schoß und hob mit der rechten Hand ihr Tuch, damit der Adler den Schwan nicht erblickte. Nach einer Weile verzog sich der Adler und Leda ließ den Schwan zurück ins Wasser. Was sie nicht wusste, war, dass Zeus der Schwan war und auf diese Weise mit einer List ein Kind mit Leda zeugte. Ein paar Wochen später bemerkte Leda, dass sie von Zeus schwanger war. Kurz darauf gebar Leda in einem Ei die schöne Helena. Es war Nacht und der Mond war von Wolken verdeckt. Nur ab und zu blickten ein paar Sterne heraus. Plötzlich riss ein starker Windstoß die in ihrem Gemach liegende Prinzessin Oreithyia aus dem Schlaf. Als eine leise Stimme zu ihr flüsterte: ,,Folge meinem Zeichen, dieses bringt dich zu mir in meinen Palast! Doch die Prinzessin bekam Angst und wollte zu ihrem Vater laufen. Ein starker Windstoß vom Gott der Nordwinde genügte, um Oreithyia zu heben und sie über ihren Balkon in die kühle Nacht zu tragen. So wurde sie vom Wind fünf Tage und fünf Nächte über die weiten Meere geflogen, bis sie an einen wunderschönen Palast kam und vom Wind herunter gelassen wurde. Der schönste Gott, den sie jemals gesehen hatte, kam heraus. Der Prinzessin gefiel es im Palast und blieb dort. Außerdem gebar sie dem Windgott Boreas einen Sohn. Medusa In der Griechischen Geschichte gibt es einen Mythos über die Medusa: Es gab einmal drei Schwestern. Zwei davon waren unsterblich. Die Sterbliche hieß Medusa. Sie hatte Schlangen auf dem Kopf und hatte eine gespaltene Zunge. Jeder, der ihr ins Gesicht sah, erstarrte zu Stein. Deshalb köpfte Perseus, ein Sohn des Zeus, die Medusa. Ihr Haupt konnte aber immer noch Menschen versteinern. Eine Darstellung der Medusa könnt ihr auf dieser Amphore sehen. Sie ist tatsächlich ziemlich hässlich, oder? So könnte es gewesen sein … eine Phantasiegeschichte vom Raub der Amphore: In Griechenland fand ein Archäologe eine wunderschöne Amphore mit dem Abbild der Medusa darauf in einem Tempel. Um die Vase fotografieren zu können, stellte er sie kurz ab. Er hatte gerade ein paar Fotos gemacht, als er ein Rascheln aus einem Busch hörte. Als er gerade nachschauen wollte, was da los war, kam ihm ein Mann entgegen. Er nahm die Amphore und rannte mit ihr davon. Der Archäologe wollte ihm folgen, aber der Dieb war schon hinter dem Tempel verschwunden. ,,So ein Mist!“, rief der Archäologe. Sofort rief er die Polizei an und erklärte das Problem. „Das wird lange dauern, bis die etwas unternehmen. Ich werde selber auch suchen“, dachte er. Er rief in allen nahe liegenden Geschäften an, aber niemand hatte einen Mann mit einer Amphore gesehen. „Dann ist er mit einem Auto gefahren oder er hat die Schale hier irgendwo versteckt,“ überlegte der Archäologe und machte sich sofort auf die Suche. Im Tempel stellte er alles auf dem Kopf, aber die Schale fand er nicht. ,,Mist! Mein schöner Fund ist weg,“ murmelte er. Plötzlich klingelte sein Handy: „Hallo hier ist die Flughafenpolizei. Wir mussten einen Mann festnehmen, der drei Amphoren und weitere Fundstücke nach außer Landes schmuggeln wollte. Die Fundstücke sind leider schon im Flugzeug, aber den Mann konnten wir festnehmen. Ihnen wurde doch eine Amphore gestohlen, oder?“ „Ja genau. Aber wie bekomme ich sie jetzt zurück?“, fragte der Archäologe. „Warten Sie ab, nächste Woche gibt es eine große Ausstellung. Wir holen das Diebesgut zurück und werden es dort ausstellen. Danach können Sie es wiederhaben“, beruhigte ihn die Flughafenpolizei. Dem Archäologen fiel ein Stein vom Herzen: „Das wäre super, bitte tun Sie das für mich!“. „Sehr gerne, auf Wiedersehen!“ „Ja, das ist ja toll und nebenbei wird das Stück auch noch ausgestellt“, freute sich der Archäologe. Dann hat sich alles doch noch gelohnt – und wir können die Amphore in einer Ausstellung bewundern. VOTIVGABEN – GESCHENKE FÜR DIE GÖTTER Der Stierkopf stammt aus dem 7. Jh. v. Chr. und war wahrscheinlich ein Weiheoder Opfergeschenk. Er kommt aus Theben und er ist rund 7 cm lang. Zwischen den Hörnern steht die Inschrift ,,Heros", was übersetzt Held heißt. Der Stierkopf gehörte früher zu einem ganzen Tier, man kann noch die Abbruchstelle an seinem Nacken erkennen.. Ob es so war? … eine Phantasiegeschichte: „Rufus“, rief meine Mutter, „aufwachen!“. Ich stöhnte: „Ich hab doch heute Geburtstag!“ „Ja und dein Vater hat für dich ein tolles Geschenk!“ Mein Vater kam mit einem kleinen Stier aus Bronze in unser Familienzimmer. Ich bemerkte die Gravur zwischen den Hörnern:„Heros“. „Für meinen Held!“, sagte mein Vater. „Das ist als Opfergeschenk für einen guten Geburtstag!“ „Schon wieder was zum Opfern!“, dachte ich, aber ich wollte nicht undankbar sein und setzte ein falsches Lächeln auf. Toller Geburtstagsanfang …. . Votivgaben oder Votivtafeln findet man z. B. auch bei uns in älteren Kirchen. Leute bedanken sich für die von Heiligen erwiesene Hilfe. Ähnlich dachten die Menschen in der Antike auch. Mit der Opferung von Tieren oder Gegenständen baten sie die Götter um Hilfe oder dankten für die Rettung aus der Not oder für Hilfe in schwierigen Angelegenheiten. Quizfragen: 1.Aus welcher Stadt stammt der Stier? 2. Wo findet man bei uns manchmal Votivtafeln? Lösungen: 1. Theben 2. In älteren Kirchen Zeus (Jupiter) Zeus, der Hauptgott, ist der Sohn des Titanenpaares Kronos und Rhea und Bruder von Hestia, Demeter, Hera, Hades und Poseidon. Sein Vater Kronos verschlang alle Kinder gleich nach der Geburt. Als Zeus geboren werden sollte, beschloss Rhea deshalb ihn im Verborgenen zur Welt zu bringen. Sie ging dazu in eine Höhle bei Lyktos auf Kreta und der neu geborene Zeus blieb unentdeckt. Sie gab Kronos anstatt Zeus einen eingewickelten Stein in einer Windel, den er verschlang. Zeus wuchs schnell heran und unter Mithilfe Gaias brachte er Kronos dazu, zuerst den Stein und dann alle seine vorher verschluckten Kinder wieder auszuwürgen. Unumschränkter Herrscher Es ist ein attisches Salbölgefäß, das um 450 v. Chr. hergestellt wurde. Der Maler ist bekannt als „Achilleus-Maler“. Wie man auf dem Bild erkennen kann, ist Zeus auf dem Gefäß abgebildet, mit einem Blitz in der rechten Hand und einem Zepter in der linken. Thronender Herrscher Die kleine Bronzestatue wurde um 69 n. Chr. hergestellt. Sie soll Zeus auf einen Thron darstellen. In der rechten Hand hält er ein Blitzbündel, die Linke hält er in die Höhe. Er hielt einst ein Zepter. Er hat einen Bart und auf seinem Kopf trägt er einen Lorbeerkranz und an den Füßen Ledersandalen. So könnte es gewesen sein … eine Phantasiegeschichte über den „ Thronenden Herrscher“: Die kleine Bronzestatue geht auf das Kultbild des Jupiter Optimus Maximus auf dem Kapitol in Rom zurück. Ein Mann hatte diese kleine Figur erworben und liebte und verehrte die Figur sehr. Eines Tages, als er seine Haus zurückkehrte, war die Figur verschwunden. Er durchsuchte das ganze Haus, aber vergebens. Erschöpft legte er sich auf sein Bett und schlief ein. Was er nicht wusste: Seine Frau hatte die Figur abgestaubt und wusch sie im Waschraum. Plötzlich krachte es und einige Steinbrocken rieselten durch die Decke. Das Haus fiel in sich zusammen und begrub die Familie. Ein paar Jahrhunderte später kamen Forscher und fanden die Figur. Warum das Haus damals einstürzte, blieb ein Geheimnis. Quizfragen für schlaue Füchse: 1. In welchem Verhältnis stand Hera zu Zeus? 2. Wen besiegte Zeus, um selbst Herrscher zu werden? Lösungen: 1. Sie waren verheiratet. 2. Seinen Vater