Lebenslauf von Kevin Costner

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Lebenslauf von Kevin Costner
Kevin Costner
Kevin Michael Costner (* 18. Januar 1955 in Lynwood, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer
Schauspieler, Filmproduzent, Unternehmer, Regisseur und Musiker mit irischen, deutschen und
Cherokee-indianischen Wurzeln. Seinen größten Erfolg feierte Costner 1990 mit dem WesternEpos „Der mit dem Wolf tanzt“.
Kevin Costners irischstämmige Mutter, Sharon
Rae Tedrick, war Sozialarbeiterin und sein
deutschstämmiger Vater, William Costner,
arbeitete für einen Elektronikbetrieb. Costner
war während seiner Schulzeit Mitglied im
Kirchenchor und verfasste nebenbei Gedichte.
Costner galt als Außenseiter und Tagträumer.
Sport war aber stets eines seiner großen
Hobbys. Als Jugendlicher spielte er Basketball,
Baseball und American Football, später betätigte
er sich als Golfer. Ab 1973 nahm er an fünf
Abenden in der Woche Schauspielunterricht.
1978 machte er seinen Collegeabschluss in
Business (ähnlich Betriebswirtschaft). Nach
seinem Studium an der California State
University nahm er einen Marketingjob in
Orange County an und heiratete seine
Jugendliebe Cindy Silva. Bei einer zufälligen
Begegnung gab Richard Burton ihm den Rat,
sich völlig auf die Schauspielerei zu
konzentrieren, falls er es darin zu etwas bringen
wolle. Costner gab seinen Job auf, zog nach
Hollywood und hielt sich zunächst als
Lastwagenfahrer, Hochseefischer und Busfahrer
bei Stadtrundfahrten finanziell über Wasser.
Seine Frau trat als Schneewittchen in Disneyland
auf.
1974 gab Costner sein Filmdebüt in der SoftsexKomödie „Malibu Summer“ (deutsch: Heißer
Strand USA), die erst 1981 veröffentlicht wurde.
Von den Dreharbeiten war er so angewidert, dass er schwor, der Schauspielerei den Rücken zu kehren, wenn
sich keine anderen Rollen für ihn fänden. Erst Anfang der 1980er Jahre kehrte Costner in kleineren Rollen zum
Film zurück. Seine Szenen in Lawrence Kasdans Tragikomödie „Der große Frust“ (The Big Chill, 1983) fielen
dem Schnitt zum Opfer, doch Kasdan gab Costner schließlich 1985 eine der Hauptrollen in dem erfolgreichen
Western „Silverado“. Costners Spiel und seine akrobatischen Reitkünste machten Eindruck bei Publikum und
Kritik.
Seinen internationalen Durchbruch feierte Costner 1987 mit Brian de Palmas Film „The Untouchables – Die
Unbestechlichen“, mit Sean Connery als ehrlichem Polizisten, Robert De Niro als Al Capone und Costner als
dessen Gegenspieler Eliot Ness. Im gleichen Jahr drehte Costner den ebenfalls erfolgreichen Thriller „No Way
Out – Es gibt kein Zurück“. 1989 gelang ihm mit dem märchenhaften Film „Feld der Träume“ über einen
Farmer, der mit dem Bau eines Baseball-Stadions in seinem Maisfeld die Vergangenheit beschwört und die
Zukunft gewinnt, ein weiterer Erfolg. Zu diesem Zeitpunkt feierte die Kritik Costner, der in seinen Rollen
jungenhaften Charme und zielstrebige, positive Beharrlichkeit ausstrahlte, als „neuen Gary Cooper“. Bis Mitte
der 1990er Jahre zählte der Schauspieler zu den gefragtesten Hollywood-Stars.
Auf dem Höhepunkt seiner Popularität gründete Costner zusammen mit Produzent Jim Wilson die
Produktionsfirma TIG Productions, mit welcher er fortan seine Filme produziert. Sein Regiedebüt gab Costner
1990 mit dem aufwendigen Western-Epos „Der mit dem Wolf tanzt“, den er auch produzierte und dessen
Hauptrolle er übernahm. Der mehr als drei Stunden lange Streifen wurde entgegen den Erwartungen der
Fachwelt ein internationaler Kinoerfolg und erntete bei 12 Nominierungen sieben Oscars, unter anderem für
Costners Regie und als Bester Film.
Es folgte bis Mitte der 1990er Jahre eine Serie weiterer Erfolge mit dem Abenteuerfilm „Robin Hood – König
der Diebe“, Oliver Stones Geschichtsinterpretation „JFK – Tatort Dallas“ (beide 1991), dem romantischen
Thriller „Bodyguard“ (1992) mit Whitney Houston und Clint Eastwoods „Perfect World“ (1993), in dem Costner
erstmals einen Verbrecher spielte.
1994 war Lawrence Kasdans Verfilmung des Lebens von Wyatt Earp mit Costner in der Titelrolle nur ein
mäßiger Erfolg. 1995 produzierte Costner den postapokalyptischen Science Fiction-Film „Waterworld“ und
spielte die Hauptrolle des "Mariners". Er führte nach einem Streit mit Regisseur Kevin Reynolds auch teilweise
Regie.
Durch die äußerst kostenintensiven Dreharbeiten auf dem Meer wurde das veranschlagte Budget enorm
überzogen, sodass die Produktionskosten auf 175 Millionen Dollar anschwollen. "Waterworld" war der bis dato
teuerste Film. Er erzielte zwar ein weltweites Einspielergebnis von 264 Millionen Dollar, konnte aber die
enormen Gesamtkosten (inklusive Werbung, Vertrieb etc.) nicht einspielen und wurde zu einem finanziellen
Misserfolg. Die US-amerikanischen Einspielergebnisse lagen bei nur von 88 Millionen Dollar und damit weit
unter dem, was frühere Costner-Filme eingespielt hatten. Costners Karriere erholte sich nie wieder von diesem
Misserfolg.
1995 wirkte Kevin Costner bei „500 Nations – Die Geschichte der Indianer“ unter anderem als Sprecher mit.
500 Nations ist eine 8-teilige Dokumentation über die Ureinwohner Nord- und Zentralamerikas. Sie beginnt in
der präkolumbischen Zeit und geht bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Die Dokumentation basiert in vielen
Teilen auf alten Texten und Bildern, Augenzeugenberichten und nachgestellten Computeranimationen. Die
Serie wurde zu großen Teilen von Kevin Costner finanziell unterstützt und produziert. Regie führte Jack
Leustig. Als Sprecher wirkten außerdem Tom Jackson, Wes Studi, Floyd „Red Crow“ Westerman, Eric Schweig,
Michael Horse, Gordon Tootoosis, Graham Greene und Tantoo Cardinal mit. Costner sagte über die Serie: “500
Nations tries to crystallize the sweeping events that reshaped North America – one of the largest and most
pivotal stories in human history – a story we feel is widely unknown. Often painful, sometimes shocking, but in
the end it is simply about understanding.” (500 Nations versucht, die umfassenden Ereignisse darzustellen, die
Nordamerika umgestalteten – eine der größten und entscheidendsten Geschichten in der Entwicklung der
Menschheit – eine Geschichte, die weitgehend unbekannt ist. Oft schmerzhaft, manchmal schockierend; aber
am Ende geht es nur ums Verstehen.)
Zwei Jahre später setzte Costner noch einmal sein ganzes Renommee ein, um als Regisseur, Hauptdarsteller
und Produzent eine mit Wyatt Earp vergleichbar teure Mischung aus Western und Science Fiction drehen zu
können: „The Postman“ wurde ein weiterer spektakulärer Misserfolg und brachte Costner die Goldene
Himbeere für den „schlechtesten Film des Jahres“ und damit die Häme der Industrie ein.
Nach zwei hochbudgetierten Misserfolgen konnte sich Costner nie wieder in der ersten Hollywood-Liga
positionieren, obwohl er auch weiterhin kontinuierlich beschäftigt war. Mit Hauptrollen in Liebesfilmen wie
„Message in a Bottle“ (1999), „An deiner Schulter“ (The Upside Of Anger) (2005), Politthrillern wie „Thirteen
Days“ (2000) oder Western wie „Open Range“ (2003) blieb Costner jedoch präsent und seinem Geschmack
treu. 2007 überraschte er in der Rolle eines Serienmörders in dem Film „Mr. Brooks“.
2007 gründete Costner mit Unterstützung seiner Frau Christine Baumgartner die achtköpfige Country-Band
„Kevin Costner & Modern West“, und veröffentlichte 2008 „Untold Truths“ im Jahr 2010 folgte „Turn It On“.
Costners Ehe mit Cindy Silva wurde 1994 nach 16 Ehejahren geschieden; die beiden haben drei Kinder. Aus
einer kurzen Affäre mit der Millionenerbin Bridget Rooney stammt ein Sohn. Seit 2004 ist Costner mit der
Modedesignerin Christine Baumgartner verheiratet. Das Paar hat drei Kinder.
Costners deutscher Synchronsprecher ist Frank Glaubrecht.
Erwähnenswertes
Der 2233. Stern auf dem Walk of Fame trägt Costners Namen.
Während der Dreharbeiten zu Robin Hood in England fand er Gefallen am Fußball und ist seitdem Fan des FC
Arsenal.
Kevin Costner hat infolge der Ölpest im Golf von Mexiko 2010 32 Maschinen zur Reinigung von ölverseuchtem
Wasser mittels Zentrifugentechnologie, welche er mit seinem Bruder, einem Wissenschaftler, entwickelt und
mit 24 Mio. Dollar gefördert hatte, an BP verkauft.
Filmografie
Regisseur
1990:
1995:
1997:
2003:
Der mit dem Wolf tanzt (Dances with Wolves)
Waterworld (Waterworld)
Postman (The Postman)
Open Range – Weites Land (Open Range)
Schauspieler
1981:
1981:
1982:
1982:
1982:
1983:
1983:
1983:
1984:
1984:
1985:
1985:
1987:
1987:
1988:
1989:
1990:
1990:
1991:
1991:
1992:
1993:
1994:
1994:
1995:
1996:
1997:
1999:
1999:
2000:
2001:
2002:
2003:
2004:
2005:
2005:
2006:
2007:
2008:
2009:
2010:
2012:
Heißer Strand USA (Malibu Hot Summer)
Eine pechschwarze Nacht
Nightshift – Das Leichenhaus flippt völlig aus (Night Shift)
Gewagtes Spiel (Stacy’s Knights)
Chasing dreams – Träume sind wie Staub im Wind
Das letzte Testament (Testament)
Ein Tisch für fünf – Table for five
Der große Frust (The Big Chill)
The Gunrunner – Zwischen allen Fronten (The Gunrunner)
Fandango
Die Sieger – American Flyers (American Flyers)
Silverado
No Way Out – Es gibt kein Zurück (No Way Out)
The Untouchables – Die Unbestechlichen (The Untouchables)
Annies Männer (Bull Durham)
Feld der Träume (Field of Dreams)
Revenge – Eine gefährliche Affäre (Revenge)
Der mit dem Wolf tanzt (Dances with Wolves)
JFK – Tatort Dallas (JFK)
Robin Hood – König der Diebe (Robin Hood: Prince of Thieves)
Bodyguard (The Bodyguard)
Perfect World
Wyatt Earp – Das Leben einer Legende (Wyatt Earp)
Das Baumhaus (The War)
Waterworld
Tin Cup
Postman (The Postman)
Message in a Bottle – Der Beginn einer großen Liebe
Aus Liebe zum Spiel (For Love of the Game)
Thirteen Days
Crime is King (3000 Miles to Graceland)
Im Zeichen der Libelle (Dragonfly)
Open Range – Weites Land (Open Range)
The Gunrunner
Wo die Liebe hinfällt … (Rumor Has It...)
An deiner Schulter (The Upside of Anger)
Jede Sekunde zählt – The Guardian (The Guardian)
Mr. Brooks – Der Mörder in Dir (Mr. Brooks)
Swing Vote
The New Daughter
The Company Men
Hatfields & McCoys (TV-Serie)
Produzent
1990:
1992:
1993:
1994:
1995:
1995:
1997:
1999:
2000:
Der mit dem Wolf tanzt (Dances with Wolves)
Bodyguard (The Bodyguard)
Rapa Nui – Rebellion im Paradies (Rapa Nui)
Wyatt Earp – Das Leben einer Legende (Wyatt Earp)
500 Nations - Die Geschichte der Indianer
Waterworld
Postman (The Postman)
Message in a Bottle – Der Beginn einer großen Liebe
Thirteen Days
2003: Open Range – Weites Land (Open Range)
2007: Mr. Brooks – Der Mörder in Dir (Mr. Brooks)
2008: Swing Vote
Auszeichnungen
Academy Awards
1990: Oscar als Produzent für den besten Film (Der mit dem Wolf tanzt)
1990: Oscar als Bester Regisseur (Der mit dem Wolf tanzt)
1990: Nominierung als Bester Hauptdarsteller (Der mit dem Wolf tanzt)
Golden Globes
1990:
1990:
1990:
1991:
1996:
Golden Globe als Bester Produzent (Der mit dem Wolf tanzt)
Golden Globe als Bester Regisseur (Der mit dem Wolf tanzt)
Nominierung als Bester Hauptdarsteller in einem Drama (Der mit dem Wolf tanzt)
Nominierung als Bester Hauptdarsteller in einem Drama (JFK – Tatort Dallas)
Nominierung als Bester Hauptdarsteller in einer Komödie (Tin Cup)
Berlinale
Berlinale 1991 – Silberner Bär für eine herausragende Einzelleistung (Der mit dem Wolf tanzt)