1 Wechsel des Fondsmanagements und die Performance deutscher
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1 Wechsel des Fondsmanagements und die Performance deutscher
Wechsel des Fondsmanagements und die Performance deutscher Aktienfonds (Management Turnover and Fund Performance: Evidence from German Mutual Funds) Maria Barelkowska* Version 17. November 2010 Abstract (deutsch) Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Wechseln des Fondsmanagements und der Performance deutscher Aktienfonds im Zeitraum von 1994 bis 2009. Die Grundlage bildet eine selbst erstellte Datenbank zu Wechseln. Deutsche Aktienfonds mit überdurchschnittlicher Wertentwicklung (Gewinner-Fonds) weisen nach einem Wechsel im Vergleich zu wechsellosen Fonds eine Performanceverschlechterung für das Folgejahr auf. Fonds mit unterdurchschnittlicher Wertentwicklung (Verlierer-Fonds) zeigen nach dem Wechsel eine Performanceverbesserung auf. Bei Verlierer-Fonds führen unterschiedliche Performancemaße teilweise zu entgegengesetzten Ergebnissen. Gewinner- und Verlierer-Fonds nähern sich nach Wechseln teils dichter an die durchschnittliche Performance an als Fonds ohne Wechsel. Schlüsselwörter: Wechsel des Fondsmanagements, Fondsperformance, deutsche Aktienfonds, Performance-Persistenz JEL-Klassifikation: G28, G29, G32 Abstract (English) This paper investigates the relationships between management turnovers and fund performance, by using data for the German equity mutual funds in the period from 1994 to 2009. Evidence shows that the future performance of prior over-average performing funds (winner funds) declines in the first year after the departure of the management. This has been proved based on different risk-adjusted performance indices. Management turnovers at underperforming funds (loser funds) cause an improvement in the first or second year succeeding the turnover depending on the performance index. Different performance indices yield to opposite result. As a consequence of turnovers both winner and loser funds partly converge closer to the average performance compared with funds without changes in management. * Dipl.-Kffr., Institut für Finanzierung, Humboldt-Universität zu Berlin, Spandauer Straße 1, 10 178 Berlin 1 Electronic copy available at: http://ssrn.com/abstract=1710680 Einleitung Haben Wechsel im Fondsmanagement eine Auswirkung auf die Performance deutscher Aktienfonds? Diese Fragestellung ist bedeutsam, da Investoren in Deutschland im Jahr 2009 über 31,1 Milliarden Euro in deutsche Aktienfonds anlegten. 1 Angesichts dieses hohen Betrages, ergibt sich eine enorme Bedeutung des Fondsmanagements. Bisher wurde diese Frage nur für den US-amerikanischen, australischen und britischen Fondsmarkt beantwortet. So konnten Khorana (2001) und Bessler et al. (2009) eine signifikante Auswirkung von Wechseln auf die zukünftige Performance USamerikanischer Fonds belegen. Gallagher/Naradajah (2006) bewiesen dies für australische Aktienfonds und Zhang/Ding/Zhou (2010) für britische. Es ist ungeklärt, ob dies auch für den deutschen Markt gilt. Ziel dieser Arbeit ist es, den Einfluss von Managementwechseln auf die anschließende Performance deutscher Aktienfonds zu untersuchen. Baks (2003) zeigt, dass bis zu 50% der Fondsperformance dem Management zugeschrieben werden können. Hypothese ist, dass sich die Performance eines Gewinner-Fonds nach einem Wechsel im Vergleich zu wechsellosen Fonds verschlechtert. Bei Verlierer-Fonds kommt es dagegen im Anschluss zur Verbesserung der Fondsperformance. In der bisherigen Literatur zur Fondsperformance konnte bei der Mehrzahl der Fonds keine konstante Performance nachgewiesen werden. In dieser Arbeit wird gezeigt, dass personelle Umbesetzungen als Ursache für nicht anhaltende Performance-Beständigkeit herangezogen werden können. Eine selbstständig erhobene Datenbank zu Wechseln des Fondsmanagements bildet die Grundlage der Untersuchung. Der Datensatz beinhaltet alle deutschen Aktienfonds, die zwischen 1994 und 2009 in Deutschland öffentlich gehandelt wurden. Die Stichprobe bilden 197 Fonds, die für die Analyse der Wechsel und des Fondsmanagements verwendet wird. In diese Stichprobe wurden auch zwischenzeitlich aufgelöste Fonds aufgenommen, wodurch ein Survivorship Bias ausgeschlossen wird. Um die Vergleichbarkeit der Fonds sicherzustellen, werden passive Fonds und Aktienfonds, die nicht hinreichend in deutsche Aktien investieren, aus den ursprünglich 197 Fonds ausgeschlossen. Damit ergibt sich eine Stichprobe von 124 Fonds, auf der die restlichen Untersuchungen basieren. Für diese Stichprobe werden die Einflüsse von 96 Wechseln des Managements analysiert. 1 Vgl. BVI (2010), S. 94. 2 Electronic copy available at: http://ssrn.com/abstract=1710680 Dieser Aufsatz ist wie folgt gegliedert. Im Anschluss an die Einleitung gibt Abschnitt 2 einen Literaturüberblick zu bisherigen wissenschaftlichen Studien, auf denen die zu untersuchenden Hypothesen dieser Arbeit aufbauen. Abschnitt 3 widmet sich dem Umgang mit Wechseln und der Datenlage in Deutschland. Zudem wird die gewählte Untersuchungsmethodik veranschaulicht. In Abschnitt 4 wird die Stichprobe analysiert und die empirischen Ergebnisse diskutiert, bevor sie in Abschnitt 5 zusammengefasst werden. 2 Forschungsstand und Fragestellung 2.1 Forschungsstand Die Ursachen von Performance-Persistenz wurden in der Literatur bisher unvollständig behandelt. Beständige Fondsperformance wurde für einen einjährigen Vorhersagezeitraum bestätigt. 2 Nur bei den schlechtesten Investmentfonds konnten Brown/Goetzmann (1995), Carhart (1997) und Berk/Tonks (2007) eine signifikante Performance-Persistenz feststellen. Für Gewinner-Fonds fehlt der Beweis. Busse/Irvine (2006) und Huij/Verdeek (2007) belegten bei überdurchschnittlichen Fonds eine temporäre Voraussagbarkeit der Performance. Carhart (1997) bestreitet den Einfluss von guten Fondsmanagern. Er begründet vorübergehend erfolgreiche Performance mit dem Verfolgen der Momentum-Strategie und der Gunst des Zufalls. Auch Bollen/Busse (2005) bezeichnen die Persistenz überdurchschnittlicher Fonds nur als kurzzeitiges Phänomen. Wechsel der Fondsleitung wurden bereits als beinflussender Faktor für die Prognostizierbarkeit der Performance erkannt. Khorana (1996) untersuchte den Zusammenhang zwischen der vorangegangenen Performance eines Fondsmanagers und der Wahrscheinlichkeit seiner anschließenden Umbesetzung. Er dokumentierte eine inverse Beziehung zwischen den Komponenten. Schlechte Wertentwicklung gilt als ausschlaggebendes Anzeichen für bevorstehende Managementwechsel. Cheva- lier/Ellison (1999) analysieren denselben Zusammenhang unter Berücksichtigung der Altersstufe des Managers. Bei jüngeren Managern beweisen sie eine größere Wechselwahrscheinlichkeit infolge schlechter Performance. Auch Gallagher/Nadarajah (2006), Bessler et al. (2009) und Zhang/Ding/Zhou (2010) bestätigen eine signifikante Beziehung zwischen dem Ausscheiden des Fondsmanagements und der vorherigen Performance. 2 Vgl. Hendricks/Patel/Zeckhauser (1993), S. 93. 3 Auch die Auswirkungen von Wechseln der Vorstandsvorsitzenden auf die Aktienentwicklung wurden bereits untersucht. Bei großen Konzernen und kleineren Unternehmen wurde meist eine positive Beziehung zwischen Managerwechseln und schlechter Performance festgestellt. 3 Für die Teilprobe erzwungener Rücktritte beweisen Denis/Denis (1995) eine wesentliche Verbesserung der Kursentwicklung nach dem Wechsel des Managers. Khorana (2001) belegt, dass auch Managementwechsel in der Fondsbranche die Wertentwicklung beeinträchtigen. Dabei wird die Wirksamkeit interner und externer Kontrollmechanismen in Bezug auf Managementwechsel untersucht. Bei unterdurchschnittlichen Fonds wird eine signifikante Performanceverbesserung im Folgejahr des Wechsels, im Vergleich zur Vorperiode bewiesen. Außerdem gehen schwache Wertentwicklung und signifikant sinkende Kapitalzuflüsse einem Wechsel voraus. Wechsel bei überdurchschnittlichen Fondsmanagern führen zur nachgehenden Performanceverschlechterung. Auch Gallagher/Nadarajah (2006) beweisen bei australischen Aktienfonds ähnliches. Sie analysieren außerdem die Veränderung des Portfoliorisikos in Verbindung mit Wechseln. Wermers/Wu/Zechner (2008) untersuchen die Auswirkungen von Managementwechseln bei geschlossenen Investmentfonds und kommen zu übereinstimmenden Ergebnissen. Auch Bessler et al. (2009) schließen an diese Forschungsergebnisse an. Zusätzlich werden die Auswirkungen von Kapitalflüssen und deren Interaktion mit Wechseln als Ursache für schwindende Persistenz geprüft. Für USamerikanischen Fonds belegen Bessler et al. (2009) einen signifikanten Effekt von Wechsel auf die Beständigkeit der Performance bei Gewinner- und Verlierer-Fonds. Bei überdurchschnittlichen Fonds führen übermäßige Kapitalabflüsse und der zeitgleiche Verlust des Managements zur Mean Reversion der Performance. Auswirkungen von Wechseln des Fondsmanagements haben in der Forschung bereits für Aufsehen gesorgt. Khorana (2001) und Bessler et al. (2009) beschränken ihre Aufmerksamkeit jedoch auf US-amerikanische Investmentfonds, Gallagher/ Nadarajah (2006) konzentrieren sich dagegen auf australische Aktienfonds. Zhang/Ding/Zhou (2010) betrachten die britische Fondsindustrie. Eine weitere Untersuchung zu europäischen Fonds ist eine Studie von Sauren. Darin werden lediglich einzelne 3 Vgl. unter anderen Coughlan/Schmidt (1985), S. 65-66; Warner/Watts/Wruck (1988), S. 487-488; Weisbach (1988), S. 458-459. 4 spektakuläre Wechsel von Fondsmanagern analysiert. 4 Zwischen den genannten Ländern und dem deutschen System gibt es wesentliche gesetzliche und strukturelle Unterschiede. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den deutschen Markt ist daher nicht möglich. 2.2 Hypothesen Anknüpfend an die geschilderten Forschungsergebnisse soll schwindende Persistenz der Fondsperformance und die damit verbundene Mean Reversion der deutschen Fondsindustrie durch Wechsel in der Fondsleitung erklärt werden. Ziel ist die Analyse der vor- und nachherigen Wertentwicklung eines Fonds im Fall eines Wechsels. Auf der Grundlage der aufgeführten Forschungsliteratur und der verfügbaren Daten werden für deutsche Aktienfonds folgenden Hypothesen überprüft. Hypothese 1 (Gewinner-Fonds) Wenn das Fondsmanagement einen Fonds mit überdurchschnittlicher Wertentwicklung verlässt, wird davon ausgegangen, dass dem Management ein attraktiveres Angebot vorliegt. Das führt zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Aus dem Wechsel folgt, dass sich die Performance des Investmentfonds verschlechtert, da das neue Management nicht an die Erfolge der vorherigen Fondsleitung anschließen kann. Der Anteilseigner eines Gewinner-Fonds sollte bei der Information eines Wechsels seine Anteile verkaufen. Hypothese 2 (Verlierer-Fonds) Bei unterdurchschnittlicher Performance sind Wechsel des Fondsmanagements die Folge der Entlassung durch die Fondsgesellschaft. Diese hat bereits einen viel versprechenden Nachfolger bestimmt. Unter der Leitung des neuen Managements verbessert sich die Wertentwicklung des Fonds relativ zur Vergleichsgruppe. Ein Wechsel bei Verlierer-Fonds gilt für den Investor als Signal, in den Aktienfonds zu investieren. 4 Vgl. Weinbeck (2003). 5 3 Datengrundlage 3.1 Umgang mit Wechseln Die deutsche Fondsindustrie ist stark an gesetzliche Regulierungen gebunden. Fondsgesellschaften unterliegen unter anderem einer gesetzlichen Offenlegungspflicht. Diese umfasst die Bekanntmachung von Managementwechseln nur bedingt. Das Investmentgesetz sieht eine Veröffentlichungspflicht des neuen Fondsmanagements nur vor, sofern dieses auch Teil der Geschäftsleitung der Kapitalanlagegesellschaft ist. Nach einem Wechsel der Fondsleitung kennzeichnen Ratingagenturen wie Feri Trust und Standard & Poor's ihr Fondsrating neben der bisherigen Bewertung mit dem Zusatz „under review“. Diese Ergänzung bleibt bestehen, bis die Fondperformance als beständig eingeschätzt wurde. Bei gravierenden Veränderungen kommt es zur erneuten Fondsbeurteilung. 5 Bei den Fondsratings von Citywire und Sauren steht ausschließlich der verantwortliche Fondsmanager im Mittelpunkt. Mit diesem personenbezogenen Analyseansatz soll anhand der persönlichen Erfolgsaussicht des Managers, ein zukunftsorientierter Ertragsausblick eines Fonds vorgenommen werden. 6 Das Rating der Analysten von Morningstar und Lipper Leaders bleibt nach einer Umbesetzung des Fondsmanagements vorerst unverändert. 7 Wechseln des Fondsmanagements spielen für vereinzelte institutionelle Anleger eine entscheidende Rolle. Sauren verfolgt die Investmentphilosophie "Wir investieren nicht in Fonds ─ wir investieren in Fondsmanager". Das Unternehmen hat für die Verwaltung ihrer hauseignen Dachfonds ein Konzept der personenorientierten Fondsauswahl entwickelt. 8 In ähnlicher Weise bindet StarCapital ihre Investitionsentscheidungen an das persönliche Können des Managers. 9 In der deutschen Wirtschaftspresse können Anleger sporadisch Berichte über spektakuläre Managementwechsel finden. Meist betreffen diese Publikationen die Umbesetzungen bei großen Fondsfamilien, wie der DWS oder der Allianz Global Investors. Fonds kleiner Fondsfamilien finden in der Presse weniger Aufsehen. Letztlich entscheiden Fondsgesellschaften darüber, ob oder inwieweit ein Managementwechsel publiziert wird. Solange der Gesetzgeber keine rechtliche Verpflichtung 5 6 7 8 9 Vgl. Standard & Poor's (2009). Vgl. Sauren (2009b); Miller (2009). Vgl. Morningstar (2006), S. 4; Thomson Reuters (2009). Vgl. Sauren (2009a), S. 3. Vgl. Kolbe (2007). 6 vorschreibt, wird die Entscheidung weiterhin in den Händen der Kapitalanlagegesellschaft liegen. 3.2 Datenlage Die Untersuchungsstichprobe bilden alle offenen deutschen Aktienfonds, die zwischen 1994-2009 in Deutschland gehandelt wurden. Deren Vermögen wurde in der beobachteten Zeitspanne hauptsächlich in inländische Aktien – DAX- und Nebenwerte – investiert. Mit der Nationalität des Fonds ist der Anlagefokus gemeint. Eine Mindestlaufzeit der Fonds von zwölf Monaten wird vorausgesetzt. Die einzige belastbare Quelle für die Erhebung der Fonds stellt der Hoppenstedt-Fondsführer dar. Aus dessen einzelnen Jahrbüchern wurde eine Datenbank erhoben, die das umfassendste Bild aller deutschen Aktienfonds bietet. Insgesamt wurden 197 deutsche Aktienfonds erfasst. In die Datenbasis wurden auch inzwischen nicht mehr existierende Fonds aufgenommen, so dass ein Survivorship Bias ausgeschlossen werden kann. 10 Die Datenlage hinsichtlich Wechsel im Fondsmanagement ist in Deutschland wesentlich komplizierter als in den USA. Die Datenerhebung wurde daher durch direkte Anfragen bei den Fondsgesellschaften oder dem aktuellen Fondsmanagement durchgeführt. Zu den Fondsgesellschaften werden auch Banken und Versicherungen gezählt, die auch Fondsemittenten sind. Diese Methode ermöglicht eine Untersuchung auf monatlicher Beobachtungsbasis. Bei den 197 Aktienfonds wurden insgesamt 136 Wechsel der Fondsleitung festgestellt. Davon konnten 20 nicht einbezogen werden, da der Wechsel zu kurzfristig stattgefunden hatte und die Auswirkungen noch nicht messbar waren. Für die Erhebung der monatlichen Renditen wurde Bloomberg Professional verwendet. Um eine Vergleichbarkeit der Fonds sicherzustellen, wurde die Gesamtheit der 197 Aktienfonds durch definierte Selektionskriterien eingeengt. Fonds, die während der Beobachtungsspanne nicht in mindestens 70% ihrer Laufzeit in deutschen Aktien angelegt waren, wurden eliminiert. Aufgrund der Nichterfüllung dieses Kriteriums wurden 48 Fonds aus der Stichprobe entfernt. Im Rahmen der Selektion wurden auch passiv verwaltete Aktienfonds ausgegliedert. Entscheidungen und Wechsel des Managements haben bei passiven Fonds vermutlich keinen Effekt auf die Performance. Es konnten 25 passive Investmentfonds bestimmt werden. Von ursprünglich 197 Aktienfonds werden nach der Selektion 124 Fonds berücksichtigt. Zu 80% der 124 10 Vgl. Elton/Gruber/Blake (1996), S.1098-1099. 7 Investmentfonds stehen Daten hinsichtlich Wechsel zur Verfügung. Nach der Selektion werden 96 Wechsel einbezogen. Die Daten wurden vollständig Barelkowska (2010) entnommen. 3.3 Methodik Kapitalanlagegesellschaften verwalten und vertreiben selbst aufgelegte Fonds größtenteils mit eigenen Mitteln. Im Laufe der Datenerhebung gab es einige Fälle, bei denen beratende Unternehmen herangezogen wurden. Wechsel werden ausschließlich in die Untersuchung einbezogen, wenn die Kapitalanlagegesellschaft eine bedeutende Umbesetzung des Fondsmanagements mitgeteilt hat. Beratende Funktionen sowie die interne Fondsverwaltung werden gleich behandelt. Wechsel beider Tätigkeiten können eine Auswirkung auf die Performance haben. Im Gegensatz zu vorherigen Studien werden neben Umbesetzungen einzelner Personen auch Wechsel von Management-Teams betrachtet. 11 Dies ist vor dem Hintergrund bedeutsam, da das Management im Team im Zunehmen begriffen ist. Wechsel von Führungsgruppen werden einbezogen, wenn die Leitung eines Aktienfonds an ein komplett neues Team abgegeben wird. Unter einem Wechsel wird auch verstanden, wenn ein einzelner Manager durch ein Team abgelöst wird, oder der umgekehrte Fall eintritt. Zur Überprüfung der beiden Hypothesen wurde ein zweistufiges Untersuchungsverfahren herangezogen. Die Vorgehensweise erfolgt in Anlehnung an Bessler et al. (2009). Zuerst wurden die Fonds nach ihrer Performance sortiert und in Quartile gruppiert. Anschließend wurde die Performance des wechselnden Fonds mit der Kontrollgruppe verglichen. Jeder der 96 Wechsel wurde separat analysiert. Die Sortierung beruht auf der Fondsperformance des Jahres vor jedem Wechsel. Die Wahl der Gliederung in Quartile weicht von Bessler et al. (2009) ab, da hier eine wesentlich kleinere Fondsanzahl zugrunde liegt. Die Performance wurde anhand der linearen Regression des Jensen Alphas ermittelt. 12 Vorteilhaft ist daran, dass die Wertentwicklung des Fonds mit dem Referenzindex verglichen wird. Das Alpha beschreibt die Fondsrendite, die unter Beachtung des eingegangenen Risikos über oder unter der Benchmark liegt. Als Benchmark wurde der verfügbare CDAX verwendet. Dieser enthält alle an der Frankfurter Wertpapierbörse notierten deutschen Aktien und 11 12 Vgl. Chevalier/Ellison (1999), S. 397. Vgl. Jensen (1968), S. 415. 8 deckt das Beobachtungsspektrum ab. Als risikoloser Zinssatz wurde der Monatsdurchschnitt des Einmonatsgeldes der European Interbank Offered Rate herangezogen. Beide Zeitreihen wurden der Deutschen Bundesbank entnommen. Ausschlaggebend für die Vergleichbarkeit ist die identische Bereinigung des Index, wie sie bei den Fondsrenditen vorgenommen wurde. 13 Im Fall unterschiedlicher systematischer Risiken eignet sich das Jensen Alpha nicht zweifellos für die Sortierung der Fonds. Zusätzlich wurde die Sharpe Ratio herangezogen. 14 Die Sharpe Ratio misst die Überrendite eines Fonds gegenüber der risikolosen Rendite in Abhängigkeit des Gesamtrisikos eines Portfolios. Für einen langfristigen Investor kann die Kalkulation der Performance mittels arithmetischem Mittel zu Verzerrung führen. Da diese Analyse auf einen mittelfristigen Zeitabschnitt beschränkt ist, wird das Heranziehen des arithmetischen, anstatt des geometrischen Mittels, als unbefangen eingeschätzt. Zur Gliederung der Fonds wurde ein einjähriges Zeitfenster vor den Wechseln gewählt. Die Auswirkungen wurden in einer zweijährigen Auswertungsperiode durgeführt. Die beiden Analysephasen werden im Folgenden als Gliederungs- und Auswertungsperiode bezeichnet. Bessler et al. (2009) wählen ferner einen langfristigen Analysezeitraum. Diese Wahl ist diskutabel. Auswirkungen zeitnah stattfindender Wechsel können einander beeinflussen und zu Verzerrungen führen. 15 Der Ausschluss zeitlich eng zusammenliegender Wechsel würde zur stärkeren Gewichtung langer Managementperioden führen. Es wurde vorausgesetzt, dass das Management vor einem Wechsel mindestens zwölf Monate wechsellos in der Führungsposition angestellt war. In der zweiten Untersuchungsstufe wurde die Fondsperformance des wechselnden Fonds mit der Kontrollgruppe wechselloser Fonds gegenübergestellt. Daraus ergaben sich für alle Analysephasen Performancedifferenzen. Für den Vergleich wurden nur die Quartile berücksichtigt, die einen Fonds mit einem Wechsel zwölf Monate nach der Gliederung beinhalten. Die Kontrollgruppe schließt alle Fonds ein, bei denen während der Gliederungsperioden und dem ersten Auswertungsjahr kein Wechsel stattgefunden hat. Bessler et al. (2009) beschränken die Wechsellosigkeit auf die Gliederungsperiode. Der längere wechselfreie Zeitraum ermöglicht präzisere Ergebnisse. In die Kontrollgruppe wurden neben den wechsellosen Fonds auch durchgehend im Team verwaltete Aktienfonds einbezogen. Voraussichtlich verursachen Wechsel innerhalb des Teams 13 14 15 Vgl. Stehle/Lehmann (2009), S. 2. Vgl. Sharpe (1964), S. 49. Vgl. Gallagher/Nadarajah (2006), S. 273. 9 keinen Effekt auf die Wertentwicklung. Durch die Gegenüberstellung der Performance zu wechsellosen Fonds, soll der Effekt der Wechsel separat gemessen werden. Es ist zu beachten, dass eine Reihe anderer Faktoren eine Auswirkung auf die Performance eines Fonds haben können. 4 Empirische Ergebnisse 4.1 Erkenntnisse zum Management und zu Wechsel Wechsel fanden in den ersten vier Untersuchungsjahren sporadisch statt. Zu dieser Zeit war es üblich, dass Manager über Jahre, selbst über Jahrzehnte denselben Investmentfonds geleitet haben. Um die Jahrtausendwende fand ein Umbruch statt. Die Wechsel pro Fonds sind im Jahr 1998 angestiegen und das Niveau erhöhte sich über die Jahre bis 2004. Eine Ursache für zunehmende Wechsel stellte die volatile Fondsanzahl dar. Auch aufgrund des Platzens der Technologieblase und der damit verbundenen negativen Wertentwicklung wurden zwischen 2000 und 2004 viele Wechsel vollzogen. In den darauffolgenden Jahren beruhigte sich die Lage. Bis in den Jahren 2008 und 2009 der Höhepunkt der Wechselhäufigkeit erreicht wurde. In 2008 fand bei fast jedem fünften Fonds eine Umbesetzung statt. Wenn die Tendenz des ersten Quartals des Jahres 2009 angehalten hat, ergab sich für das Gesamtjahr auch ein ähnliches Ergebnis wie in 2008. (Abbildung 1) Die häufigen Wechsel der letzten Jahre sind der Finanzkrise geschuldet. Die negative Performance und die Sorgen vor drastischen Kapitalabflüssen kann seitens der Kapitalanlagegesellschaft zu erhöhten Auswechslungen geführt haben. Auch der im Zusammenhang mit der Finanzkrise aufgetretene Übernahmetrend innerhalb der Fondsbranche gilt als Grund für zunehmende Wechsel. Zudem zählen die seit 2001 sinkende Fondsanzahl und der dadurch gestiegene Wettbewerb um die zu besetzenden Managementpositionen zu weiteren Ursachen. Auch Umbesetzungen der Führungsposten innerhalb einer Kapitalanlagegesellschaft haben im Beobachtungsverlauf zugenommen. Dies wurde hauptsächlich bei großen Fondsgesellschaften wie der DWS und der Allianz Global Investors beobachtet. Fast 17% aller Wechsel ereigneten sich im Oktober, dicht gefolgt vom Januar. Gallagher/Nadarajah (2006) beobachten für den australischen Markt im Oktober mit 19% die meisten Wechsel. Auf dem US-amerikanischen Markt treten im Januar die häufigsten Wechsel auf. Die Konzentration wird mit der kritischen Beurteilung des 10 Fondsmanagements zum Jahresende begründet. 16 In diesem Zusammenhang können die häufigen Umbesetzungen zum Quartalsende erklärt werden. Etwa 40% der Wechsel ereigneten sich zum Quartalsende. Die durchschnittliche Anzahl der Wechsel pro deutschen Aktienfonds beträgt jährlich 0,10. Bessler et al. (2009) berichten im Mittel von 0,19 in den USA und Ding/Wermers (2005) kommen auf 0,14 bis 0,18. Die abweichenden Ergebnisse deuten auf starke Unterschiede zwischen den Systemen beider Staaten hin. Eine Ursache stellt der stärkere Wettbewerbsdruck in der US-amerikanischen Fondsindustrie dar. Zum einen scheinen Investmentfonds in der privaten Altersvorsorge der US-Bürger eine wichtigere Rolle zu spielen, als hierzulande. Zum anderen führt die dominante Marktstruktur innerhalb der deutschen Fondsindustrie möglicherweise zu einem schwächeren Wettbewerbsniveau als in den USA. 17 Der Wettbewerb zwischen den Fonds wirkt sich schließlich auf die Konkurrenz zwischen den Managern aus. Auch das höhere Vergütungsniveau in den USA kann einen Einfluss auf die stärkere Rivalität haben. 18 Berechnungen der mittleren Beschäftigungsdauer ergaben bei Citywire einen Durchschnittswert von etwa 30 Monaten, Sauren kam auf knapp 36 Monate. 19 Da genaue Details der Berechnungen fehlen, erscheint ein Vergleich zur vorliegenden Stichprobe unangebracht. In einer ähnlichen Beobachtungsspanne und einer vergleichbaren Methode wie der zugrunde liegenden, berechnen Bessler et al. (2009) für Manager US-amerikanischer Aktienfonds eine mittlere Beschäftigung von 47,26 Monaten. Die Beschäftigungsdauer hinsichtlich deutscher Fonds beträgt im Mittel 64,65 Monate. (Abbildung 2) Der Median beläuft sich auf 56,33 Monate. Mit einer Standardabweichung von 41,26 Monaten ist die Streuung um den Mittelwert relativ hoch. Ausreiser gab es insbesondere bei langen Dauern. Fast 10% der 105 betrachteten Beschäftigungen betrugen über 144 Monate. Der Umgang mit Neubesetzungen variierte bei deutschen Aktienfonds stark. Einige Kapitalanlagegesellschaften wechseln ihr Management in regelmäßigen Abständen, andere verfolgen eine langfristige Personalpolitik. Meist finden Wechsel in unregelmäßigen Zeitabständen statt. Bei der Gegenüberstellung des US-amerikanischen und deutschen Marktes ergibt sich eine Differenz von etwa 18 Monaten. Der bereits beschriebene Gehaltsaspekt, wie auch 16 17 18 19 Vgl. Khorana (1996), S. 412. Vgl. Otten/Schweitzer (2002), S. 18 und 31. Vgl. Drachter/Kempf/Wagner (2007), S. 55. Vgl. Scholz (2007); Hallmann (2007), S. 22. 11 der schwächere Wettbewerbsdruck auf dem deutschen Fondsmarkt, können zu den erklärenden Faktoren gezählt werden. 4.2 Persistenz-Analyse Das Hauptaugenmerk richtet sich zunächst auf die Fondsgruppierung, bei der die Persistenz der Performance im Vordergrund steht. In den überdurchschnittlichen Quartilen drei und vier hat sich die Performance im ersten Auswertungsjahr verschlechtert. (vgl. Tabelle 1; Abbildung 3) In den Quartilen eins und zwei, die die unterdurchschnittlichen Fonds beinhalten, verbesserte sich die mittlere Fondsperformance. Die positive Entwicklung der beiden Quartile hielt auch im Folgejahr an. Auch die ermittelten Sharpe Ratios verlaufen in den Beobachtungsperioden über alle Quartile trichterförmig. (vgl. Tabelle 2; Abbildung 4) Die Sharpe Ratios der Quartile nähern sich im Laufe der Beobachtung von beiden Seiten dem Wert Null an, während die Jensen Alphas in allen Quartilen negative Werte annehmen. Der Verlauf der zwei mittleren Quartile erweist sich bei beiden Performancemaßen vergleichsweise milder. Wie bereits in vorherigen Studien gezeigt wurde, kann hier auch eine eindeutige Tendenz zur Mean Reversion der Fondsperformance beobachtet werden. 20 Vor allem im vierten Quartil konnte eine wesentliche Verschlechterung der Performance verzeichnet werden. Damit gelingt es hauptsächlich guten Managern auf Dauer nicht eine bessere Rendite als der Vergleichsindex zu erwirtschaften. 21 Um die Persistenz der Fonds näher zu beurteilen, wurde in den beiden Auswertungsperioden eine wiederholte Sortierung durchgeführt. In allen Quartilen konnten mittels Jensen Alpha im ersten Auswertungsjahr durchschnittlich 30,67% der Fonds demselben Quartil der Gliederungsperiode zugeordnet werden. Im zweiten Jahr waren es noch 10,19%, die durchgehend zum selben Quartil gehörten. Die starken Schwankungen in der Fondssortierung bestätigen die Entscheidung, die Fondsgliederung im letzten Jahr vor dem Wechsel durchgeführt zu haben. Eine frühzeitigere Sortierung hätte zu Verzerrungen der Resultate führen können. Auch anhand der Differenz, die zwischen der Performance des besten und schlechtesten Quartils gebildet wurde, zeigt sich in den Auswertungsjahren bei beiden Performancemaßen eine eindeutige Verkleinerung der Spreads. Das ist ein weiteres Anzeichen für schwindende Persistenz und bestätigt Mean Reversion. 20 21 Vgl. Carhart (1997), S. 74-79. Vgl. unter anderen Busse/Irvine (2006), S. 2285; Huij/Verdeek (2007), S. 994. 12 Die Sortierungen nach beiden Performancemaßen haben teilweise stark abweichende, sogar entgegengesetzte Rangfolgen ergeben. Übereinstimmend führten bei der Gruppierung nach beiden Maßen 46,24% der Wechsel zum selben Quartil. Insbesondere um die Zeit des Platzens der Spekulationsblase im Jahr 2000 ergaben beide Maße teilweise völlig gegenteilige Gruppierungen. Zwischen 2000 und 2003 traten nach der Sortierung der Jensen Alphas kaum Wechsel im vierten Quartil auf. Nach der Sharpe Ratio lag in dieser Zeit die Hälfte aller Wechsel im besten Quartil. Diese Divergenzen können anhand der damalig fallenden Aktienkurse und der dadurch problematischen Interpretierbarkeit der Sharpe Ratio erklärt werden. 22 Während der Jahre 2005 bis 2008 ergab die Rangordnung der Jensen Alphas eine Häufung von Wechseln in den beiden schlechten Quartilen. Es wurde die doppelte Anzahl von Umbesetzungen im Vergleich zum dritten und vierten Quartil gezählt. Wechsel bei Verlierer-Fonds deuten auf eine Kündigung seitens der Kapitalanlagegesellschaft hin. Heutzutage sind es die Fondsgesellschaften, die einen Wechsel veranlassen, während in früheren Jahren die Initiative von den Fondsmanagern ausging. Die Aufteilung wechselnder Fonds auf die Quartile ist nach beiden Maßen fast identisch. Es fanden 56 bzw. 57 der insgesamt 96 Wechsel in den Randquartilen statt. Somit werden eher äußerst gute oder schlechte Fondsmanager ausgewechselt. Bei durchschnittlichen Managern kommt es seltener zu Wechseln. 4.3 Gewinner-Fonds Die Analyse der Gewinner-Fonds bezieht sich auf das dritte und vierte Quartil. In der Hypothese wurde behauptet, dass gute Fondsmanager eine Kapitalanlagegesellschaft verlassen, da ihnen ein lukrativeres Angebot der Konkurrenz vorliegt. Dem nachfolgenden Management gelingt es in der Folgezeit nicht, eine ähnlich gute Wertentwicklung zu erwirtschaften. Die folgende Analyse konzentriert sich in Anlehnung an Bessler et al. (2009) auf das Jensen Alpha. Die Sharpe Ratio wird als zweitrangig betrachtet. Im direkten Vergleich mit Bessler et al. (2009) kann die Hypothese für Gewinner-Fonds auch für deutsche Aktienfonds bestätigt werden. Nach dem Verlassen des Managements büßt die Performance eines zuvor überdurchschnittlichen Fonds verglichen mit der Kontrollgruppe im Folgejahr um 0,0012 ein. Die Ergebnisse sind in vier von zehn Wechseln statistisch signifikant. Bessler et al. (2009) legen lediglich die Ergebnisse des ersten Jahres nach dem Wechsel dar, ohne die Vorperiode in die Analyse einzubezie22 Vgl. Scholz/Wilkens (2006), S. 1292-1294. 13 hen. Es bleibt offen, ob sich die Performance der wechselnden Fonds in den USA relativ zum Vorjahr tatsächlich verschlechtert. Bei deutschen Aktienfonds verringert sich die positive Differenz im Vergleich zur Gliederungsperiode. Auf diese Gegenüberstellung verzichten Bessler et al. (2009). (vgl. Tabelle 3) Mittels der Sharpe Ratio bewahrheitet sich die Hypothese für das erste Auswertungsjahr auch. Einen Unterschied stellt bei der Sharpe Ratio die relative Verschlechterung im Vergleich zur Gliederungsperiode dar. In der Gliederungsperiode betrug die Performancedifferenz des vierten Quartils -0.05 und kehrte sich im ersten Auswertungsjahr auf 0.09 um. (vgl. Tabelle 5) Die Resultate des Jensen Alphas spiegeln im zweiten Auswertungsjahr eine rückläufige Tendenz wider. Die Hypothese kann nicht mehr gehalten werden. Auch die Sharpe Ratio des vierten Quartils weist im zweiten Jahr eine entgegengesetzte Performancebewegung auf. Ein Vergleich zum US-amerikanischen Markt ist an dieser Stelle nicht möglich. Ursache dafür ist die Vorenthaltung der Ergebnisse seitens Bessler et al. (2009), obwohl diese auch eine dreijährige Auswertungsperiode beschreiben. Für den deutschen Markt kann infolge eines Managementwechsels eine kurzfriste, negative Auswirkung auf die Performance beobachtet werden. Die Hypothese wird für einen Einjahres-Zeitraum bekräftigt. Nach einer einjährigen Unterbrechung gelingt es dem nachfolgenden Manager wieder an die Erfolge des Vorgängers anzuschließen. Die Prüfung der statischen Signifikanz liefert interessante Erkenntnisse. Über die gesamte Laufzeit sind im besten Quartil in der ersten Auswertungsperiode 39% der Differenzen auf einem Signifikanzniveau von 5% signifikant. Zwischen 2004 und 2008 waren im vierten Quartil über 80% der Differenzen statistisch signifikant. In den Jahren 2000 bis 2003, in denen die Auswirkungen des Platzens der Technologieblase spürbar waren, zählten 23% der Differenzen zu den statistisch signifikanten Beobachtungen. Es ist eindeutig, dass Wechsel in turbulenten Zeiten keine signifikante Auswirkung auf die Performance eines Fonds mit sich bringen. Die nachlassende Performance-Persistenz wird bei Gewinner-Fonds durch Wechsel beeinflusst. Die Teilgruppe mit Wechsel nähert sich kurzfristig stärker der Durchschnittsperformance an als wechsellose Fonds. Wechsel gelten bei Gewinner-Fonds als Ursache für Mean Reversion. Khorana (2001) und Gallagher/Nadarajah (2006) kommen bei überdurchschnittlichen Fonds zu ähnlichen Resultaten. Diese Arbeit ist lediglich mit Bessler et al. (2009) vergleichbar. Andere Arbeiten stellen die Performance wechselnder Fonds nicht 14 wechsellosen Fonds gegenüber. Gerade vor dem Hintergrund von Mean Reversion kann die Verschlechterung eines Gewinner-Fonds infolge eines Wechsels nicht zwingend auf die Umbesetzung des Managements zurückgeführt werden, sofern kein Vergleich zur Kontrollgruppe stattgefunden hat. Abschließend stellt sich die Frage, welche Bedeutung Wechsel des Fondsmanagements bei Gewinner-Fonds für den Investor haben. Sofern potenzielle Anleger von dem Wechsel erfahren, was aufgrund der Rechtslage jedoch unwahrscheinlich ist, empfiehlt sich eine rasche Investition in den Aktienfonds. Für den langfristigen Anleger, der bereits Anteile am wechselnden Fonds besitzt, empfiehlt dich das Halten des Fonds. 4.4 Verlierer-Fonds Bei Verlierer-Fonds wurde angenommen, dass sich die Performance infolge eines Wechsels der Fondsleitung verbessert. Beide Performancemaße haben zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt. Im Vergleich zur Kontrollgruppe kann die angenommene Performanceverbesserung infolge eines Wechsels nur teilweise bestätigt werden. Im schlechtesten Quartil kann in der ersten Auswertungsperiode zwischen den mittleren Jensen Alphas der wechsellosen und der wechselnden Fonds eine Differenz von -0,0035 verzeichnet werden. Die Performance der wechselnden Fonds verschlechtert sich im ersten Jahr gegenüber den Fonds ohne Wechsel, wodurch die Hypothese vorerst nicht bestätigt werden kann. Diese ist in 67% der Beobachtungen signifikant. Die positiven Auswirkungen eines Wechsels zeigten sich im ersten Quartil erst im Beobachtungsverlauf. Im zweiten Auswertungsjahr betrug die Differenz -0,0005. Auf diese Weise verbessert sich die Performance der wechselnden Fonds relativ zum Vorjahr. (vgl Tabelle 4) In den Jahren 2000, 2001, und 2008 entwickelt sich die Performance wechselnder Fonds im Vergleich zur Kontrollgruppe entgegen den Hypothesen. Dies betraf sowohl Verlierer- als auch bei Gewinner-Fonds. Fondsgesellschaften scheinen in Krisenjahren dazu zu tendieren, auch gute Fondsmanager zu entlassen. Dies konnte bei der Sharpe Ratio noch deutlicher erkannt werden als beim Jensen Alpha. Gallagher/Naradajah (2006) weisen nach, dass bei unterdurchschnittlichen Fonds erst im zweiten Jahr nach der Umbesetzung ein signifikanter Effekt auftritt. Die Auswirkungen treten nicht sofort ein, sondern sind auf die Folgejahre verteilt. Bedacht werden 15 sollten dabei die strikten Vorgaben zur Anlagestruktur durch die Fondsgesellschaften, nach denen sich die Manager richten müssen. 23 Mittels Sharpe Ratio kann die Hypothese in beiden Auswertungsperioden bestätigt werden. Da die Fondssortierung des ersten und zweiten Quartils mit negativen Sharpe Ratios durchgeführt wurde, sind Effekte nicht einwandfrei interpretierbar. Daher wird von einer weiterführenden Analyse abgesehen. 24 Die durchschnittlichen Jensen Alphas wechselloser Fonds nähern sich im ersten und zweiten Quartil im Vergleich zur Gliederungsperiode stärker dem Mittelwert an als die Fondsgruppe mit Wechsel. Bei Verlierer-Fonds können Managementwechsel nicht als Ursache von Mean Reversion nachgewiesen werden. Infolge eines Wechsels ist aus der Sicht der Anleger vorerst kein Profit zu verzeichnen. Der Investor sollte seine Beteiligung halten, denn die Verschlechterung des ersten Jahres wird nach dem Wechsel im zweiten wieder ausgeglichen. 5 Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit hat Auswirkungen von Wechseln des Fondsmanagements auf die Performance deutscher Aktienfonds untersucht. Zunächst wurde die Marktlage hinsichtlich Managementwechsel aufgezeigt, woran die Analyse anschließt. Die erlangten Erkenntnisse bezüglich der Performanceauswirkungen von Wechseln decken sich in weiten Teilen mit früheren Studien zu anderen Ländern. Darin wurde ebenso festgestellt, dass Wechsel des Managements wertvolle Informationen für die Anleger und andere Marktteilnehmer beinhalten, weil sie die zukünftige Fondsperformance beeinflussen. Innerhalb der Stichprobe von 124 Fonds konnten Angaben zu 96 Wechseln der Fondsleitung ermittelt werden. Die Wechselhäufigkeit ist von 2% in 1994 auf 19% in 2008 gestiegen. Geschuldet ist die gestiegene Häufigkeit den ab 2002 zunehmenden Fondsauflösungen deutscher Aktienfonds und dem dadurch steigenden Wettbewerbsdruck. Auch die momentan andauernde Finanzkrise zählt zu den Ursachen. Vor allem Fusionen in der Fondsbranche und die schwache Fondsperformance führen vermehrt zu Wechseln. Außerdem konnte belegt werden, dass die interne Managerrotation innerhalb großer Fondsgesellschaften zugenommen hat. Die durchschnittliche Beschäftigungsdauer von 64,65 Monaten für Manager deutscher Aktienfonds ist im Vergleich zu 47,26 23 24 Vgl. Deutsche Bundesbank (2001), S. 49. Vgl. Scholz/Wilkens (2006), S. 1292-1294. 16 in den USA verhältnismäßig lang. Die Differenz verdeutlicht hierzulande einen sichtlich schwächeren Konkurrenzkampf. Zudem konnte beobachtet werden, dass das Management im Team in der deutschen Aktienfondindustrie an Bedeutung gewonnen hat. Die Hypothese der Performanceverschlechterung infolge eines Wechsels bei GewinnerFonds konnte mittels Jensen Alpha vorerst bestätigt werden. Im besten Quartil konnte gegenüber den wechsellosen Vergleichsgruppen eine zu 39% signifikante Performanceverschlechterung von 0.0012 im ersten Auswertungsjahr verzeichnet werden. In den Jahren 2004-2008 waren 82% der Beobachtungen signifikant. Die Ergebnisse von Bessler et al. (2009) für den US-amerikanischen Fondsmarkt konnten auch für deutsche Aktienfonds im ersten Jahr nach den Wechseln bestätigt werden. Kritikwürdig ist die von Bessler et al. (2009) vorenthaltene Offenlegung weiterer Ergebnisse in den Jahren vor und nach den Wechseln. Im zweiten Jahr zeigen die Auswirkungen bei GewinnerFonds rückläufige Ergebnisse und bekräftigen die Hypothese nicht mehr. Die Entwicklung für US-amerikanische Fonds ist unbekannt. Wechsel bei Gewinner-Fonds konnten auf kurze Sicht als Einflussfaktor für Mean Reversion nachgewiesen werden. Die Annahme, dass die zukünftige Performance eines Verlierer-Fonds durch das Verlassen seines Managers negativ beeinträchtigt wird, konnte teilweise bestätigt werden. Entgegen der Hypothese ergab die Auswertung des Jensen Alphas eine zu 67% signifikante Performanceverbesserung von -0.0035 im ersten Jahr nach den Wechseln. Im zweiten Auswertungsjahr kann bei einer Differenz von -0.0005 eine Verbesserung relativ zum Vorjahr gemessen werden. Das zeigt, dass positive Auswirkungen eines Wechsels bei Verlierer-Fonds nicht unmittelbar eintreten. Anhand der Sharpe Ratio kann die Hypothese für beide Auswertungsjahre bestätigt werden. Der Einfluss von Wechseln auf nachlassende Persistenz konnte bei Verlierer-Fonds nur mittels Sharpe Ratio bestätigt werden. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Wechsel des Fondsmanagements die anschließende Performance sowohl bei Gewinner- als auch Verlierer-Fonds beeinflussen. Der Anleger scheint vorerst von den Auswirkungen der personellen Umbesetzung benachteiligt zu werden. Im Hinblick auf eine verbesserte Investitionsentscheidung sollte der Gesetzgeber die Publikationspflicht von Wechseln im Fondsmanagement vorschreiben und damit Transparenz schaffen. 17 Literaturverzeichnis Baks, Klaas P. (2003): On the Performance of Mutual Fund Managers, Working Paper, Emroy University. Barelkowska, Maria (2010): Fondsmanagementwechsel und deren Auswirkungen auf die Performance deutscher Aktienfonds, überarbeitete Diplomarbeit, 15. Juni 2010, Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin. Berk, Jonathan B. / Tonks, Ian (2007): Return Persistence and Fund Flows in the Worst Performing Mutual Funds, Working Paper, National Bureau of Economic Research. 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Die betrachtete Anzahl der Wechsel nach Selektion für das Jahr 2008 beziehen sich lediglich auf das erste Halbjahr. Die Anzahl im Jahr 2009 betrifft nur das erste Quartal. Die für das Jahr 2009 angegeben Wechsel pro Fonds wurden anhand der Beobachtungen des ersten Quartals prognostiziert. Abbildung 2: Durchschnittliche Beschäftigungsdauer Die durchschnittliche Beschäftigungsdauer wurde für alle 197 Aktienfonds berechnet. 21 Abbildung 3: Durchschnittlicher Performanceverlauf der Quartile (Jensen Alpha) Die Zeitangabe „Gliederung“ kennzeichnet das Jahr vor den Wechseln, während „Auswertung 1 und 2“ die beiden Jahre nach den Wechseln beschreiben. Abbildung 4: Durchschnittlicher Performanceverlauf der Quartile (Sharpe Ratio) Die Zeitangabe „Gliederung“ kennzeichnet das Jahr vor den Wechseln, während „Auswertung 1 und 2“ die beiden Jahre nach den Wechseln beschreiben. 22 Tabelle 1: Durchschnittliche Performance der Quartile (Jensen Alpha) Quartil 4 3 2 1 4-1 Gliederungsperiode Auswertungsperiode erstes Jahr Jensen α Jensen α 0.006534 -0.001028 0.000341 -0.001553 -0.002386 -0.001376 -0.008897 -0.003036 0.023900 0.013700 zweites Jahr Jensen α -0.001170 -0.001058 -0.000652 -0.000570 0.015800 Die Quartile teilen die Fonds jeder Beobachtungsperiode in vier gleich große Fondsgruppen. Dabei stellt das vierte Quartil die Fonds mit der besten Performance dar, während im ersten Quartil die Fonds mit der schlechtesten Performance enthalten sind. Das Jensen Alpha spiegelt das arithmetische Mittel des jeweiligen Quartils wider. Die Gliederungsperiode stellt das Jahr vor den Wechseln dar. Die Auswertungsperiode bezieht sich jeweils auf die zwei Jahre nach den Wechseln. Die letzte Zeile „4 - 1“ zeigt eine Handelsstrategie auf. Tabelle 2: Durchschnittliche Performance der Quartile (Sharpe Ratio) Quartil 4 3 2 1 4-1 Gliederungsperiode Auswertungsperiode erstes Jahr Jensen α Jensen α 1,62 0,37 0,57 0,09 0,02 -0,04 -1,45 -0,15 3,07 0,52 zweites Jahr Jensen α 0,18 0,27 0,06 -0,05 0,23 Die Quartile teilen die Fonds jeder Beobachtungsperiode in vier gleich große Fondsgruppen. Dabei stellt das vierte Quartil die Fonds mit der besten Performance dar, während im ersten Quartil die Fonds mit der schlechtesten Performance enthalten sind. Die Sharpe Ratio spiegelt das arithmetische Mittel des jeweiligen Quartils wider. Die Gliederungsperiode stellt das Jahr vor den Wechseln dar. Die Auswertungsperiode bezieht sich jeweils auf die zwei Jahre nach den Wechseln. Die letzte Zeile „4 - 1“ zeigt eine Handelsstrategie auf. 23 Tabe Tabelle 3: Empirische Ergebnisse Gewinner-Fonds (Jensen Alpha) Gliederungsperiode Anzahl Fonds mit Wechsel Quartil 4 mW oW (o W) - (m W) 3 mW oW (o W) - (m W) 28 20 durschnittliche Kontrollgruppe 14.82 13.30 Jensen α Signifikanz (in %) 0.0063 0.0079 0.0016 -0.0010 -0.0006 0.0004 43 75 Auswertungsperiode erstes Jahr Jensen α Signifikanz (in %) -0.0011 0.0001 0.0012 -0.0011 0.0002 0.0013 39 40 zweites Jahr Jensen α Signifikanz (in %) 0.0004 -0.0005 -0.0009 0.0010 -0.0007 -0.0017 30 63 Die Quartile teilen die Fonds jeder Beobachtungsperiode in vier gleich große Fondsgruppen. Dabei stellt das vierte und dritte Quartil die Fonds mit der besten und zweitbesten Performance dar. Die Gliederungsperiode bezieht sich auf das letzte Jahr vor den Wechseln. Die Auswertungsperiode stellt die Ergebnisse der zwei Jahre nach den Wechseln dar. Die Abkürzung „m W“ beschreibt Fonds mit Wechseln, dagegen steht „o W“ für Fonds ohne Wechsel. Die Signifikanz wurde auf 5% Niveau gemessen. 24 Tabelle 4: Empirische Ergebnisse Verlierer-Fonds (Jensen Alpha) Gliederungsperiode Anzahl Fonds durschnittliche mit Wechsel Kontrollgruppe Quartil 2 mW oW (m W) - (o W) 1 mW oW (m W) - (o W) 23 25 13.04 13.77 Jensen α Signifikanz (in %) -0.0026 -0.0024 -0.0002 -0.0089 -0.0080 -0.0009 Auswertungsperiode erstes Jahr Jensen α Signifikanz (in %) 73 -0.0018 -0.0016 -0.0002 76 -0.0062 -0.0027 -0.0035 zweites Jahr Jensen α Signifikanz (in %) 64 -0.0004 -0.0005 0.0001 42 67 -0.0034 -0.0029 -0.0005 45 Die Quartile teilen die Fonds jeder Beobachtungsperiode in vier gleich große Fondsgruppen. Dabei stellt das erste und zweite Quartil die Fonds mit der schlechtesten und zweitschlechtes-ten Performance dar. Die Gliederungsperiode bezieht sich auf das letzte Jahr vor den Wechseln. Die Auswertungsperiode stellt die Ergebnisse der zwei Jahre nach den Wechseln dar. Die Abkürzung „m W“ beschreibt Fonds mit Wechseln, dagegen steht „o W“ für Fonds ohne Wechsel. Die Signifikanz wurde auf 5% Niveau gemessen. 25 Tabelle 5: Empirische Ergebnisse (Sharpe Ratio) Gliederungsperiode Anzahl Fonds durschnittliche mit Wechsel Kontrollgruppe Quartil 4 mW oW (o W) - (m W) 3 mW oW (o W) - (m W) 2 mW oW (m W) - (o W) 1 mW oW (m W) - (o W) 27 19 23 27 14.05 12.02 13.53 13.94 Sharpe Ratio Signifikanz (in %) 1.82 1.77 -0.05 0.53 0.53 0.00 -0.18 -0.11 -0.07 57 -0.19 -0.10 0.09 0.57 0.50 -0.07 -0.09 0.09 -0.18 57 0.16 -0.11 0.27 67 63 -1.41 -1.41 0.00 Auswertungsperiode erstes Jahr Sharpe Signifikanz Ratio (in %) zweites Jahr Sharpe Signifikanz Ratio (in %) 57 0.16 0.00 -0.16 0.86 1.10 0.24 0.21 0.45 -0.24 54 0.11 0.04 0.07 54 42 67 67 74 50 Die Quartile teilen die Fonds jeder Beobachtungsperiode in vier gleich große Fondsgruppen. Dabei stellt das vierte Quartil die Fonds mit der besten Performance dar, während im ersten Quartil die Fonds mit der schlechtesten Performance enthalten sind. Die Gliederungsperiode stellt das letzte Jahr vor den Wechseln dar. Die Auswertungsperiode bezieht sich auf die zwei Jahre nach den Wechseln. Die Abkürzung „m W“ beschreibt Fonds mit Wechseln, dagegen steht „o W“ für Fonds ohne Wechsel. Die Signifikanz wurde auf 5% Niveau gemessen. 26