Unsere Tür steht für alle offen

Transcrição

Unsere Tür steht für alle offen
SZENE LEIPZIG
Donnerstag, 6. September 2012
„Unsere Tür steht für alle offen“
SZENE-TIPPS
Alice: In zwölf Episoden zeigt die Gruppe
Go Plastic das Tanzstück „Mit Alice in
den Städten“. Im Lofft (Lindenauer
Markt) ist um 20 Uhr Premiere. Die im
Zufallsmodus zusammengesetzte Performance mit Themen aus „Alice im
Wunderland“ ist auch Samstag, 20 Uhr,
und Sonntag, 18 Uhr, zu sehen.
Auftakt: Im Noch Besser Leben (Merseburger Str. 25) beginnt die neue Konzertsaison um 21 Uhr mit Minitimer Katzenposter. Die Band, mit der Hamburger
Schule als Vorbild gestartet, mag einfache Melodien und schwere Texte.
Ausverkauf: Die Leipzig-Premiere von
„Goldrausch“ beschäftigt sich mit der
skandalumwitterten Geschichte der
Treuhand. Die Dokumentation ist in der
Cinémathèque in der Nato um 20 Uhr
zu sehen.
Austesten: Vier Saxofon-Spieler testen
die Klangfarben ihrer Instrumente in der
Galerie KUB (Kanststr. 18) um 20.30
Uhr im Rahmen der Impro-Reihe KrahPeng aus.
Im Werk 2 läuft es pünktlich zum Jubiläum besser denn je – morgen starten die Festwochen
20 Jahre Werk 2: Am Freitag feiert
das größte Leipziger Freie-Szene-Projekt mit „Ein Kessel Buntes“ offiziell
Geburtstag. Im Interview erzählen
Vereinschef Jürgen Ackermann, Geschäftsführerin Katja Krause und
Booker Roland Bergner über den Verein, die „Kulturfabrik“ und das frühere Fremdeln mit Connewitz.
Frage: Wer ist das Werk 2 eigentlich?
Katja Krause: Wir sind ein Verein mit
ungefähr 40 Mitgliedern und einem
vierköpfigen Vorstand. Dieser Verein
stellt alle Leute ein, die hier arbeiten,
also auch mich oder Roland, und er betreibt und verwaltet das gesamte Gelände. Das gehört der Stadt, wir zahlen
aber keine Miete.
Jürgen Ackermann: Dafür sind wir
eigenverantwortlich und für jede Reparatur zuständig. Und wir vermieten
dann weiter an die anderen Vereine,
also Cammerspiele oder Frauenkultur.
Es gibt aber noch eine Menge kleinerer
Vereine und anderer Mieter.
Die Vereinsstruktur war über die
zwanzig Jahre immer wieder mit internem Zoff im Gespräch.
Jürgen Ackermann, Katja Krause und Roland
Ackermann: Es gab sicher die einen
oder anderen Kantigkeiten, die wir aber
Werk 2, das sind ja eigentlich nur wir,
gar nicht mehr so nachvollziehen könwar für die anderen eben immer zu pränen. Wir drei zum Beispiel sind erst seit
sent. „Kulturfabrik“ war der kleinste geein paar Jahren verantwortlich. Natürmeinsame Nenner. Ob sich das in den
lich gibt es auf so einem großen Areal
nächsten fünf Jahren durchsetzt … Das
auch mal persönliche
darf ich jetzt eigentGeschichten. Ich denlich gar nicht sagen,
INTERVIEW
ke aber, es läuft die
da werde ich wahrletzten drei, vier, fünf
scheinlich gelyncht:
Jahre sehr stabil und auf einer heftigen
Die Leute sagen sicher trotzdem weiter
Aufwärtsschiene. Vor allem seit die Hal„Werk 2“.
le D fertig ist, können wir über manche
Wie läuft die Zusammenarbeit mit der
Sachen, die gewesen sind, einfach mit
Stadt?
den Schultern zucken.
Krause: Sehr gut! Die Leute sind sehr
Alle Welt kennt das „Werk 2“, ihr veroffen. Zumindest in den letzten zwei
sucht jetzt die Dachmarke „KulturfaJahren, seit ich mit den Ämtern rede,
brik“ zu etablieren.
hatte ich keine Probleme. Es gibt einen
Ackermann: Den Grundgedanken eigroßen Willen, das Werk 2 zu unterstütner Dachmarke gibt es schon seit den
zen. Zumindest wäre zum Beispiel die
90ern. Es gibt dieses Riesengelände mit
künftige Veranstaltungssaison ohne die
hauptsächlich vier Vereinen, die nach
neue Zufahrt (an der Nordseite, direkt
außen aktiv sind. Das Publikum kann
zu den Hallen, Anm. d. A.) sehr schwiedas eigentlich gar nicht unterscheiden,
rig zu machen.
zu wem es gerade genau geht. Warum
Da hat die Stadt mit viel Mühe aussollten wir da nicht bündeln, gemeingebügelt, was sie euch vorher mit wenig
sam nach außen auftreten? Das hilft uns
Mühe eingebrockt hat – nämlich die alte
auch, besser zusammenzuarbeiten.
Zufahrt durch Unachtsamkeit zu ver„Kulturfabrik“ klingt aber auch ein
semmeln.
bisschen beliebig.
Ackermann: Diese Sache hat die Stadt
Ackermann: Natürlich gab es eine
damals komplett verpennt, das Vorlange Diskussion über den Namen. Das
kaufsrecht für das angrenzende Gelänist ja die Lieblingsdiskussion schlechtde, auch baurechtliche Dinge. Aber seithin, die dauert immer ewig. Und das
dem wir auch politisch gezeigt haben,
Weitere Hinweise auf der Service-Seite
Leipzig Live und im Internet unter
www.leipzig-live.com
Moritzbastei
Konzert einer
DDR-Blueslegende
Rockigen Blues mit deutschen Texten
spielt die Band Monokel. Eine Institution der DDR-Bluesszene. Mitte der 70er
Jahre in Ost-Berlin gegründet, wurden
sie zu Helden der Unangepassten, verliehen dem Wunsch nach Freiheit Ausdruck. Etliche Neubesetzungen gab es
zwischenzeitlich und nach der Wende
Streit um Namensrechte und das Erbe
der Band, von der es nun zwei Gruppen
gibt. Bassist und Mitbegründer Jörg
„Speiche“ Schütze kommt am Freitag
mit Speiches Monokel Blues Band in
die Moritzbastei.
dir
morgen, 21 Uhr, Eintritt:
15/12 Euro
Parkbühne Geyserhaus
Alin Coen
bei TV Noir
Unter der Flagge von TV Noir, dem Musikfernsehkonzept von ZDF Kultur, eröffnen Alin Coen Band und Naima Husseini am Samstag eine gemeinsame
Konzertreise. Sie spielen auf der Parkbühne Geyserhaus ein intimes Open Air.
Alin Coen und ihre Band verbinden
sparsam instrumentiert mit melancholischer und doch leichter Grundstimmung
Folk, Jazz und Indie-Pop. Naima Husseini bewegt sich durch ein Experimentierfeld von Pop bis Klangkunst mit
Drumloops, Glocken und Elektronika. r.
Bergner (v.l.) führen das Werk.
dass wir nicht irgendjemand sind, mit
dem man so was einfach machen kann,
ist die Situation auch etwas anders.
Es gibt immer wieder den Vorwurf,
das Werk 2 würde mit seinem Umfeld,
mit der Connewitzer Szene, ein wenig
fremdeln.
Krause: Es gab immer Situationen, wo
Leute, die hier gearbeitet haben, nicht
aus dem Stadtteil kamen, und auch nicht
diesen Bezug zum Stadtteil hatten. Deshalb bin auch froh, dass wir jetzt Roland
als Booker haben, der ist eben jemand
aus dem Stadtteil, hat eine andere Sozialisation gerade durch das Conne Island hinter sich. Es sind auch ganz viele
neue Mitarbeiter da, die einen anderen
Blick auch auf musikalische Dinge haben. Die auch vertreten, was wir hier
wollen. Das wurde bei Personalfragen
früher nicht bedacht. Uns ist jetzt der
kulturelle Background sehr wichtig, zum
Beispiel bei Azubis, bei den Leuten, die
wir hier im Haus haben.
Bergner: Wir verschließen uns dem
Stadtteil nicht, im Gegenteil. Wir sind
mit dem UT Connewitz in Kontakt, mit
Leuten aus dem Conne Island, unsere
Tür steht eigentlich für alle offen. Es
geht darum, an einem kulturellen Profil
zu feilen, das auch hier in den Standort
passt. Auch weil wir das inhaltlich so
wollen.
Foto: Wolfgang Zeyen
Du darfst noch ins Conne Island?
Bergner: (lacht) Ich bin regelmäßig
dort und lege am Samstag auch da auf.
20 Jahre Werk 2, Feierwochen, gönnt
man sich da was Besonderes?
Krause: Wir haben da lange drüber
diskutiert, wie und wie lange man das
gestaltet. Wir haben dann aber festgestellt, dass es nicht sinnvoll ist. Es wäre
ja schon schwierig, Band XY genau in
diese Wochen zu kriegen. Und es deckt
dann auch nicht diese Vielfalt ab. Also
haben wir gesagt: Wir starten einfach
im September und kennzeichnen das
restliche Jahr: Das ist, was für uns
spricht und das sind wir.
Bergner: Wir gönnen uns ja „Ein Kessel Buntes“ am Freitag. Das ist etwas,
wo wir sagen: Okay, es geht um 20 Jahre Werk 2. Da will man vielleicht auch
ein bisschen mehr als die normale Zielgruppe erreichen, deshalb auch ohne
Eintritt.
Ackermann: Das ist unsere öffentliche
Geburtstagsfeier.
Interview: Jörg Augsburg
GMorgen feiert das Werk 2 um 20 Uhr bei frei-
Reynold Reynolds zeigt Filminstallation in der Schaubühne
Foto: Tristan Vostry
derstr.), Samstag, 20 Uhr; Abendkasse: 18
Euro; Vorverkauf: www.tvnoir.de/tvnk6
Reynolds die nicht vollendeten Sequenzen auf. Die Ergebnisse werden in einem
eigens für die Schaubühne geschaffenen
Setting gezeigt. Thema ist auch der Zusammenbruch der deutschen FilmAvantgarde durch die Nazi-Diktatur.
Reynolds ist heute vor Ort. Die Veranstaltung läuft im Rahmen der
Stummfilmtage, die von Schaubühne
(bis 9.9.) und UT Connewitz (27.9. bis
2.10.) veranstaltet werden.
r.
Für seine aktuelle Arbeit „The Lost“ griff
der in Berlin lebende US-Künstler Reynold Reynolds auf einen nie fertiggestellten Spielfilm zurück. Dessen Dreh im
Berlin der 30er Jahre war stilistisch den
Produktionen von Fritz Lang verpflichtet. Der Regisseur geriet mit seinem Projekt „Die Verschollenen“ mit der Zensur
aneinander, als er das Handeln des NSRegimes wenig codiert verarbeitete. Der
Film wurde nie fertiggestellt. In verschiedenen Sets mit Tänzern, Schauspielern und live vor Publikum nahm
GFilminstallation,
Schaubühne, heute bis Sa,
19–24 Uhr; www.schaubuehne.com
Alin Coen und ihre drei Musiker.
Die Fahne griffbereit
Eine Debatte über Feminismus im Pop in der Frauenkultur
Der Säbelzahntiger ist ausgerottet,
dafür überfahren heute Autofahrer
Schulkinder. Das ist eine in der Zahl
der Beispiele kühn reduzierte und
historisch streng geraffte Betrachtungsweise. Aber der Kern wird deutlich: Das Leben war immer schon, ist
und bleibt gefährlich. Als harmlos
galten bislang Kinder. Deshalb überrascht eine gelbes Banner mit der
warnenden Aufschrift: „Achtung Kinder!“ am Straßenrand. Was läuft da
falsch? Was ist geschehen, dass
sich der Verkehrsteilnehmer, der sich
in das vom Transparent markierte
Viertel verirrt, vor Kindern in Acht
nehmen muss? Drohen Steinwürfe
oder – etwas harmloser, doch ebenfalls bedrohlich – Wasserbomben?
Sitzen die Kleinen mit Pfeil und Bogen hinter den Hecken und lassen
sirrende Geschosse auf Radfahrer
hernieder? Droht Taschendiebstahl
mit geschickten Fingern? Kommen
sie, die Kinder, gar schreiend in Horden und traktieren den Fußgänger
mit tausenden, winzigen Fäusten?
Werfen sie Nägel auf die Fahrbahn?
Die Szene-Redaktion wird der seit
dieser Woche präsentierten Warnung
nachgehen, wird aufdecken, was sich
dahinter verbirgt. Auch wenn es Menschen gibt, die beschwichtigend behaupten, das Schild sei vergleichbar
mit ähnlichen Bannern wie „Schule
hat begonnen!“ oder „Langsam fahren!“. Es warne nicht vor Kindern, sondern mahne zur Rücksicht auf Schulkinder, die seit dieser Woche in Leipzig
und ganz Sachsen wieder verträumt
und im Straßenverkehr unerfahren zur
Schule tappten. Verharmloser gibt es
eben überall.
dir
2008 war das Jahr, in dem das Thema
Feminismus die deutschen Feuilletons
dominierte. Mit „Wir Alphamädchen“,
„Neue
deutsche
Mädchen“
und
„Feuchtgebiete“ erschienen Bücher, die
eine Debatte über die Aktualität der
Frauenbewegung anstießen. Braucht
es einen Neuen Feminismus? Können
Frauen gleichzeitig sexy und emanzipiert sein? Sonja Eismann, Chefredakteurin des 2008 gegründeten Missy
Magazines, meint, dass dieser Feminismus damals so neu nicht war. „Wir
wollten eine Kontinuität zum alten herstellen“, sagt sie am Dienstagabend auf
dem Podium der Frauenkultur.
Es verwundert ein wenig, dass Eismann und die Leipziger Radiomacherin Katja Röckel Texte aus einem fünf
Jahre alten Buch vorlesen. Der 2007
von Eismann herausgegebene Reader
„Hot Topic. Popfeminismus heute“ vereint Beiträge von DJanes, Journalistinnen, Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen; Röckel schreibt darin über
Foto: André Kempner
Achtung Kinder
1848
Errichtung einer Gasmesserfabrik
durch Ed. Siry
1886 Neubau der Halle A in Form einer
dreischiffigen Basilika
1888
Übernahme durch die Firma Schirmer, Richter und Co.
1952
Liquidierung der Firma; Weiterführung als VEB Werkstoffprüfmaschinen
1991
Abwicklung des Betriebes; Übergang in die Beschäftigungs-Qualifizierungsund Entwicklungsgesellschaft BQEG Leipzig
Süd GmbH; erste Kurse der bis heute bestehenden Werkstätten: Grafikdruck, Keramik, Glasbläserei
1992
Nutzungsbeginn des Werk 2 als
Kulturfabrik; Gründung des Leipziger Kulturzentrums, jetzt Werk 2 - Kulturfabrik Leipzig
e.V. und des Halle 5 e.V., fester Veranstaltungsturnus ab September
1993
Verschiedene Vereine werden ansässig
1994
Das Wave Gotik Treffen findet
seinen Mittelpunkt im Werk 2.
1995
Das ZDF produziert die Sendereihen „Doppelpunkt“ und „Werk II – Nachtschicht“.
1996
Leipzig beschließt Erwerb des
Werk 2 und weitere Nutzung als soziokulturelles Zentrum; Baumaßnahmen zur Nutzung der Halle A als Veranstaltungsstätte.
1997
Abschluss des Leihvertrages, der
die 20-jährige Nutzung durch die Vereine
unter dem Dach des Werk 2 - Kulturfabrik
Leipzig e.V. bestimmt. Im September Großbrand in der Halle B, Ursache Brandstiftung. Die Kneipe ConnStanze eröffnet.
1999
Eröffnung Halle A.
2000
Frauenkultur e.V. zieht ein.
2001
Gründung der Connewitzer Cammerspiele. Immer mehr Künstler kommen
ins Werk 2, das feste Partner wie das Leipziger Tanztheater gewinnt.
2004
Kulturamt beauftragt Masterplan
zur Sanierung der Liegenschaft. Das Werk
2 fungiert erstmalig als Ausbildungsbetrieb
für zwei Veranstaltungskaufleute.
Die Außenwände der Hallen A und D werden als legale Sprayerflächen freigegeben.
2005
Der erste alternative Weihnachtsmarkt findet statt.
2006
Die westaustralische Ministerin
für Infrastruktur und Planung, Alannah
MacTiernan, informiert sich über die Arbeit
des Werk-2-Teams.
2007
Abbruch der Zufahrt zur Freifläche
– bis dahin Nightliner- und Technik-Parkplatz – gefährdet Veranstaltungsbetrieb.
Der 700. Tatort „Todesstrafe“ wird auf dem
Gelände gedreht.
2009
Das Bekenntnis der Stadt zum
Erhalt des Werksgeländes macht den Neubau der Halle D möglich.
2010
Im September wird die sanierte
Halle D (für 450 Zuschauer) eröffnet.
2011
Die Cammerspiele Leipzig ziehen
in neuen Räume auf dem Gelände.
2012
20-jähriges Bestehen und Fertigstellung der neuen Auffahrt zur Freifläche,
sowie eine neue Hofpflasterung.
ANZEIGE
Bruch der Kino-Avantgarde
GParkbühne Geyserhaus (Kleiststr./Ecke Baa-
SZÄHNE
em Eintritt mit „Ein Kessel Buntes“ den Auftakt der Festwochen. Es moderieren Sergej
Klang und Donis. Donis tritt erstmals nach
15 Jahren wieder mit seiner Band Love Is
Colder Than Death auf; Mehr Infos unter
www.werk-2.de
Werk-2-Chronologie
Sonja Eismann (vorn) und Katja Röckel.
ihre Musiksendung „Mrs. Pepsteins
Welt“ bei Radio Blau. Gibt es nichts Aktuelleres zum Thema? Wahrscheinlich
doch. Aber „Hot Topic“ greift Probleme
auf, die noch existieren: (Selbst-)Vorwürfe an Frauen, die auf der Bühne
statt neben dem Kinderbettchen stehen, Akzeptanz männlicher Ich-Bezogenheit bei gleichzeitiger Ächtung
weiblichen
Selbstbewusstseins,
Schlankheitsnorm-Terror.
Der Satz „Ich muss nicht mehr die
Feminismus-Fahne schwenken, aber
ich hab’ sie immer noch dabei“ aus ihrem Artikel in „Hot Topic“ gilt für Röckel noch heute. Ähnlich wie ihre Interviewpartnerinnen bei Radio Blau
(Chicks on Speed, Coco Rosie, Luka
Skywalker, Christiane Rösinger), muss
sie sich zwar immer seltener dafür
rechtfertigen, als Frau in einer Männerdomäne zu arbeiten. Doch Röckel
und Eismann glauben, dass die Frauenbewegung auch in Zukunft Rückschläge erfahren wird. Abzulesen etwa
am Zuspruch, den Comedians wie Mario Barth noch immer erfahren.
Sie sei immer wieder überrascht, wie
sehr sich ihr Bekanntenkreis in einigen
Sichtweisen unterscheide, meint dazu
eine Zuhörerin. Den Satz „Wir brauchen ein paar starke Männer, die beim
Tragen helfen“ höre sie nur bei Heteros. Eine Studentin bedauert, dass sich
rechtfertigen müsse, wer als Frau nicht
auf sein Gewicht achte. Röckel rät in
solchen Situationen zu feministischem
Empowerment (Selbstermächtigung):
Hilfe anbieten, obwohl man eine Frau
sei; Essen genießen statt sich zu kasteien. Der „Mario-Barthisierung der
Gesellschaft“ (Eismann) lässt sich weitgehend ideologiefrei beikommen. Vielleicht war es das, was die Vertreterinnen des Neuen Feminismus vor vier
Jahren gemeint haben. Verena Lutter
ŠjjÄÇÐÄ?j ÒË
è|×ל jŠ¯æŠ~ˆ+‘?~àŠÐæ
0j‘´ èÒ|§ |oËÒÒ̈è
ààà´ÐŸŸ•ˆM?ٕ?Đдaj
I ÕÀ }؏̈} ۜ“ äΰ LˆÃ än°ä™°Óä£Ó ˆ“ ̜œ“ >Փ>ÀŽÌ iˆ«âˆ}‡*>}܈Ìâ° ÕÃ}i˜œ““i˜ Ș` >i ˆi˜Ã̇ ՘` -iÀۈViiˆÃÌ՘}i˜] >t‡œLˆ‡*Àœ`ՎÌi] ØV…iÀ] <ˆ}>ÀiÌÌi˜] <iˆÌÃV…ÀˆvÌi˜] iÌÀB˜Ži]
-Ø~Ü>Ài˜] /iivœ˜Ž>ÀÌi˜] ÕÌÃV…iˆ˜iÀÃÌiÕ˜}i˜] *Àœ`ՎÌi >Õà >ŽÌÕii˜ 7iÀLiLiˆ>}i˜ Ü܈i LiÀiˆÌà LiÃÌi…i˜`i ՘`i˜>ÕvÌÀB}i° ˆV…Ì “ˆÌ >˜`iÀi˜ ,>L>ÌÌi˜ œ`iÀ ՘`i˜Ž>ÀÌi˜ Žœ“Lˆ˜ˆiÀL>À°
GMoritzbastei,
Seite 11