Massive Wertverluste bei Immobilien aufgrund von Bahnlärm

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Massive Wertverluste bei Immobilien aufgrund von Bahnlärm
WILLI PUSCH, RHEINUFERSTRASSE 44, D-56341 KAMP-BORNHOFEN
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WILLI PUSCH, RHEINUFERSTRASSE 44, D-56341 KAMP-BORNHOFEN
Vorsitzender:
Willi Pusch
Rheinuferstraße 44
Tel.: 06773-7547
Mail: [email protected]
D-56341 Kamp-Bornhofen
Kamp-Bornhofen, 03.08..2011
Massive Wertverluste bei Immobilien aufgrund von Bahnlärm
Zunehmendes Interesse der Bürger am aktiven Widerstand
Kamp-Bornhofen: Immobilien, die von Bahnlärm betroffen sind, verlieren nicht nur von Jahr für
Jahr an Wert. Sondern die jährlichen Verluste - in Prozent gerechnet - steigen jedes Jahr. So
wie auch der dafür ursächliche Bahnlärm ständig zunimmt. Und was die Zunahme des
Bahnverkehrs angeht, gibt es offizielle Angaben den Deutsche Bahn.
Sie wird die Strecke bis zum Jahr 2017 technisch so ausbauen (im Bahnjargon: „ertüchtigen“),
dass alle vier Minuten ein Zug durch das Rheintal donnern wird - rund um die Uhr wohlgemerkt.
Für Birgit Proff, Immobilien-Maklerin aus Kestert, gehören die Wertverluste von Gebäuden und
Grundstücken zum täglichen Brot. Sie arbeitet nun seit 15 Jahre in der Immobilienbranche in
der Region zwischen Koblenz und Wiesbaden beiderseits des Rheins. Anwohner, die ihre
Immobilie verkaufen wollen, fallen oft aus allen Wolken, wenn sie von ihr den aktuellen
Marktwert vorgerechnet bekommen. Dieser Wert liegt nämlich heute massiv unter dem
Marktwert, den die Immobilie hatte bevor der Bahnlärm in diesem Maße anstieg. Nimmt man als
Beispiel ein Haus, das die direkt an der Bahn steht, so liegt dessen Wert um 40 bis 50 % unter
dem Wert eines vergleichbaren Hauses, das in der zweiten Reihe steht. Dabei genügt ein
Abstand von 50 m. Bei einem angenommenen Wert eines Gebäudes in der zweiten Reihe in
Höhe von 200.000 € sinkt der Wert des gleichen Hauses, das direkt an der Bahn liegt, auf
Mitglieder: Verbandsgemeinde Braubach, Verbandsgemeinde Loreley, Kaub. Lorch, Assmannshausen, Rüdesheim, Geisenheim,
Walluf, Oestrich-Winkel, Eltville. Erbach, Hattenheim, Kiedrich, Stadt Bingen, St. Goar, Boppard, Spay, Verbandsgemeinde
Rhens, Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, HOGA, Sebapharma GmbH &co.KG
Bankverbindung: Volksbank Rhein-Lahn eG, Konto: 203 417 403 BLZ: 570 928 00
Spendenkonto: Volksbank Rhein-Lahn eG, Konto: 203 417 411 BLZ: 570 928 00
100.000 bis 120.000 €. Das gleiche trifft auch auf Vermieter zu, die bei einem Mieterwechsel die
Wohnung neu vermieten wollen.
Immer mehr verzweifelte und resignierte Anwohner fragen Birgit Proff, was denn die Bürger
dagegen tun können. Andere wiederum wollen in der Öffentlichkeit nichts dagegen tun. Sie sind
der Meinung, dass noch mehr Presseartikel und Fernsehbeiträge zum Bahnlärm-Thema den
Wert ihrer Anwesen noch schneller sinken lässt. Es wird befürchtet, dass dadurch potenzielle
Käufer abgeschreckt werden. Darauf angesprochen antwortet Birgit Proff: “Jeder
Kaufinteressent schaut sich bekanntlich eine Immobilie genau an, schließlich geht es um viel
Geld. Bei uns im Rheintal merkt jeder Interessent spätestens beim dritten vorbeirauschenden
Güterzug was Sache ist“.
Sie empfiehlt von daher den Bürgern sich mit allen verfügbaren Kräften am aktiven Widerstand
zu beteiligen. Eine Möglichkeit sei es, der Bürgerinitiative gegen Bahnschäden im Mittelrhein
und im Rheingau beizutreten. Außerdem mache es Sinn zu Informations- sowie
Protestveranstaltungen zu gehen, um sich über den aktuellen Stand zu informieren bzw. klar
und deutlich seine Meinung zum Ausdruck zu bringen.
„Es ist ein großer Unterschied, ob 800 Leute wie bei der Bahnlärm-Demonstration im letzten
Mai in Rüdesheim, bei der es damals zu einer 40-minütigen Gleisblockade gekommen war,
mitmachen oder 8.000. Das wird bei der Politik und bei der Deutschen Bahn sehr wohl
wahrgenommen. Stuttgart 21 hat einmal mit 50 Demonstranten begonnen. Warum sollen wir
am Rhein es nicht schaffen, dass tausende Anwohner sich erheben und um ihre Rechte
kämpfen? Sicherlich ist für den einen oder anderen etwas Neues einer Bürgerinitiative
beizutreten und an einer Demonstration teilzunehmen. In vielen Gesprächen kommt dann aber
auch durch, dass auch die Bequemlichkeit ein Grund dafür ist, nicht aktiv zu werden“. so Birgit
Proff.
Erfolg der Bahnlärm-Demo Anfang Mai in Rüdesheim
Mehr Mitglieder wünscht sich auch Willi Pusch aus Kamp-Bornhofen, Vorsitzender der
Bürgerinitiative gegen Bahnschäden im Mittelrhein und im Rheingau. Schließlich haben am
Oberrhein im Raum Offenburg Bahnlärm-Bürgerinitiativen mehrere tausend Mitglieder. Der
Jahresbeitrag beträgt 10 Euro, sprich nicht viel mehr als eine gute Flasche Mineralwasser pro
Monat. Er weist auf die Erfolge der Demonstration in Rüdesheim hin: Viele überregionale
Zeitungen -von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bis hin zur Bild-Zeitung berichteten damals.
Außerdem waren Kamerateams von etlichen Fernsehsendern wie z.B. SWR, HR, WDR und
ZDF anwesend.
Mitglieder: Verbandsgemeinde Braubach, Verbandsgemeinde Loreley, Kaub. Lorch, Assmannshausen, Rüdesheim, Geisenheim,
Walluf, Oestrich-Winkel, Eltville. Erbach, Hattenheim, Kiedrich, Stadt Bingen, St. Goar, Boppard, Spay, Verbandsgemeinde
Rhens, Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, HOGA, Sebapharma GmbH &co.KG
Bankverbindung: Volksbank Rhein-Lahn eG, Konto: 203 417 403 BLZ: 570 928 00
Spendenkonto: Volksbank Rhein-Lahn eG, Konto: 203 417 411 BLZ: 570 928 00
„Wenn die Frankfurter Allgemeine Zeitung bundesweit auf Seite drei der darauf folgenden
Samstags-Ausgabe einen ganzseitigen Artikel zum Bahnlärmthema im Rheintal bringt, dann ist
klar, dass unsere Lärm-Situation jetzt ein bundesweites Thema ist, so wie der Fluglärm im
Rhein-Main-Gebiet. Entsprechend hat das Interesse der Medien seitdem zugenommen.
Demnächst werden Reportagen vom WDR und ZDF gesendet, und zwar in einer Ausführlichkeit
und kritischen Darstellung wie es sie bisher noch nicht gab. Der WDR sendet 45 Minuten am
Montag, dem 12. September um 22.00 Uhr und das ZDF am Sonntag, den 9. Oktober von
18.00 bis 18.30 Uhr. Die Fakten liegen klar auf der Hand. Es liegt nun in der Hand der
Bevölkerung den Druck systematisch zu erhöhen. Den Verantwortlichen muss
unmissverständlich klar gemacht werden, dass die Zeiten vorbei sind, in denen man in
Deutschland solche umstrittenen Projekte einfach an den Interessen der Anwohner vorbei
umsetzen konnte.“ so Willi Pusch.
Schleichende Enteignung
Er fragt bei Veranstaltungen regelmäßig die anwesenden Hausbesitzer: „Würden Sie am
Jahresende freiwillig ein paar tausend Euro an die Deutschen Bahn AG überweisen? Nein? - Ich würde es auch nicht tun. In der Realität tun wir es aber längst: Mit jedem
zusätzlichen Güterzug macht die Bahn mehr Profit und mehr Lärm, dadurch geht der Wert
unserer Häuser systematisch den Bach hinunter. Das ist der gleiche Effekt als wenn wir der
Bahn den Wert unserer Häuser nach und nach überweisen würden. Man kann es auch eine
schleichende Enteignung nennen. Treffen tut es vor allem die Älteren unter uns, die hier in ihrer
Heimat so verwurzelt sind, dass sie nicht mehr weg wollen oder können. Das ist genau jene
Generation, die Deutschland wiederaufgebaut hat und sich für Haus und Hof ein Leben lang
krumm gelegt hat. Und genau denen zerstört die Bahn jetzt ihren wohlverdienten Lebensabend.
So kann es nicht weitergehen, oder?“.
Die Demonstration in Rüdesheim wurde finanziert und mitorganisiert von den Landkreisen
Mainz-Bingen, Rheingau-Taunus, Rhein-Hunsrück, Rhein-Lahn, Mayen-Koblenz und Neuwied.
In Zukunft will die Bürgerinitiative Demonstrationen mehr aus eigener Kraft durchführen. „An
den organisatorischen Fähigkeiten mangelt es uns nicht, das haben wir in Rüdesheim
bewiesen. Wir haben aber nicht die finanziellen Mittel für die notwendige Anzahl an Plakaten,
Handzetteln, die in der ganzen Region verteilt werden müssen, und die benötigte Bühne mit
Beschallungsanlage. Da wir uns nur über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzieren, freuen wir
uns über jede Unterstützung“ so Willi Pusch. Mehr Informationen über die Bürgerinitiative gibt
es im Internet unter www.rheintal-21.de oder telefonisch unter 06773/7547.
Mitglieder: Verbandsgemeinde Braubach, Verbandsgemeinde Loreley, Kaub. Lorch, Assmannshausen, Rüdesheim, Geisenheim,
Walluf, Oestrich-Winkel, Eltville. Erbach, Hattenheim, Kiedrich, Stadt Bingen, St. Goar, Boppard, Spay, Verbandsgemeinde
Rhens, Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, HOGA, Sebapharma GmbH &co.KG
Bankverbindung: Volksbank Rhein-Lahn eG, Konto: 203 417 403 BLZ: 570 928 00
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