Echo der Lederhecke 104-II - Sulzdorf an der Lederhecke
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Echo der Lederhecke 104-II - Sulzdorf an der Lederhecke
1 Nr. 1 104. Ausgabe Januar – März 2009 2. Teil Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 2 Folge 95 der Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Sulzdorf a. d. L. Die Sitzordnung in der evangelischen Pfarrkirche von Sulzdorf in alter Zeit Pfarrer Ludwig Röder verfasste im Jahre 1915 eine Pfarrbeschreibung von Sulzdorf a.d.L., die im Pfarrarchiv aufbewahrt wird. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts bat der Sulzdorfer Pfarrer Gerhard Voltz den Schreiber dieser Zeilen, das rund 400 Seiten umfassende Buch von der lateinischen in die deutsche Schrift zu übertragen, was dann auch in zeitraubender und teils mühevoller Arbeit geschah. In dem Buch ist u.a. Interessantes über die Sitzordnung in der Pfarrkirche St. Leonhard in alter Zeit, in der ein so genanntes Kirchenstuhlrecht bestand. Sitzordnung auf der Empore Auf den Emporen des Sulzdorfer Gotteshauses hatte jedes Haus nach altem Herkommen seinen besonderen Platz, auch jede auswärtige Gemeinde ihre besondere Bankreihe. So saßen die Männer aus Zimmerau, Sternberg und Schwanhausen auf den hinteren Bänken der unteren südlichen Empore, während die Männer von Serrfeld die hinterste Bank auf der westlichen unteren Empore einnahmen. Bundorfer Kirchenbesucher saßen zumeist auf der Bank vor den Serrfeldern. Das bedeutet also, dass die Sulzdorfer Männer in den vorderen Bänken auf den Emporen Platz nehmen durften. Da gab es aber noch eine Unterscheidung, denn die ersten Plätze durften die Gemeinderechtler auf der Empore und ihre Frauen im Schiff der Kirche beanspruchen. Die in Sulzdorf bestehenden 48 Gemeinderechte waren in 41 ganze und 14 halbe aufgeteilt, d.h. also, dass 55 Plätze festgelegt waren. Diese uralten Rechte ruhten einzig und allein auf dem jeweiligen Haus und waren untrennbar mit ihm verknüpft. Das Gemeinderecht beinhaltete ein Bauholz- und ein Brennholzrecht. Noch heute ist der Platz der Zimmerauer Gläubigen in der Sulzdorfer Kirche gekennzeichnet. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 3 Die „Hintersitzer“, also diejenigen, die kein Gemeinderecht besaßen, hatten hinter den Gemeinderechtlern, aber noch vor den auswärtigen Besuchern ihren Platz. Dies werde freilich in neuerer Zeit nicht mehr streng eingehalten, so Röder 1915. Auf der oberen südlichen Empore war der Platz der Burschen aus der Gesamtgemeinde ohne Unterscheidung nach Gemeinderecht bzw. Ortszugehörigkeit. Zu beiden Seiten der Orgel hatte die männliche schulpflichtige Jugend ihre Bänke. Der Grund dürfte wohl gewesen sein, dass der Lehrer, der die Orgel spielte, sein besonderes Augenmerk auf die Buben richten konnte. Sitzordnung im Kirchenschiff Das Schiff der Kirche war in der Weise geteilt, dass die Bankreihen der nördlichen Hälfte von den Sulzdorfer Frauen und Mädchen benutzt wurden, wobei die Kinder die vordersten Bankreihen unter der Kanzel einnahmen, dann folgten die christenlehrpflichtigen Mädchen (nach der Volksschule war die Dorfjugend verpflichtet, noch einige Jahre die vom Pfarrer gehaltene Christenlehre zu besuchen), hierauf die Frauen, und zwar, wie bereits erwähnt, zuerst die der Rechtler. Den alten Frauen waren die beiden letzten Bänke vorbehalten. Vor ihnen saßen die Schwanhäuser Frauen. Die Pfarrkirche St. Leonhard in Sulzdorf im Abendlicht. Auf den vorderen Bänken der südlichen Bankreihenhälfte, die durch den Quergang geteilt ist, saßen die Jungfrauen der Gemeinde, dahinter die Frauen aus Bundorf. Die weiteren Bankreihen wurden im allgemeinen von den Frauen auswärtiger Ortschaften (Serrfeld, Zimmerau, Schwanhausen, Sternberg) benützt. Die hinterste Bank war der sog. Pfarrstuhl, auf dem die Familie des Pfarrers Platz nehmen durfte. Diese Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 4 Bank wurde aber zu Zeiten Pfarrer Röders auch von der Frau des Lehrers, von der Bundorfer Schlossherrschaft und den auswärtigen Lehrerinnen mitbenützt. Besondere Plätze hatten die beiden Sulzdorfer Heiligenmeister. Sie durften nämlich auf dem hinteren der zwei Querbänkchen an der südlichen Wand hinter dem Taufstein Platz nehmen. Die Sitzordnung im Schiff der Kirche wurde bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mehr streng eingehalten. Es kam öfters vor, dass die Sulzdorfer Frauen - namentlich an Festtagen - auch auf der anderen Seite und umgekehrt auswärtige Frauen auf der Sulzdorfer Seite Platz nahmen. Strenger wurde jedoch die Sitzordnung auf den Emporen eingehalten, wo jeder einzelne den vom Vater überkommenden Kirchenstuhl beanspruchte. Das Innere der Kirche St. Leonhard in Sulzdorf Ein stilles Gebet am Anfang und am Ende Die Kirchenbesucher verrichteten nach dem Eintritt ins Gotteshaus und nachdem sie ihren Platz gefunden hatten, wie auch vor dem Verlassen des Gotteshauses, ein stilles Gebet. Sobald der Geistliche die Sakristei verließ, erhob sich die ganze Gemeinde, bis auf die, die letzten Bänke im nördlichen Kirchenschiff einnehmenden alten Frauen, die sich nur am Schluss des Gottesdienstes zum Segen erhoben. Manche älteren Frauen verneigten sich dreimal beim Segen, was man auch bei einer Taufe etc. wahrnahm. So oft ferner beim Gottesdienst vom Geistlichen - außer in der Predigt – der Name „Jesus Christi“ gebraucht wurde, verneigten sich die Frauen ebenfalls. Während des Hauptlieds nach dem Wortgottesdienst wurde von einem der Heiligenmeister der Klingelbeutel herumgetragen. Nach Schluss des Gottesdienstes wurEcho der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 5 de die Einlage in den in der Sakristei stehenden Opferstock geworfen, der vierteljährlich entleert wurde. In Sulzdorf waren einst zwei Klingelbeutel vorhanden, ein lilasamtener und ein schwarzsamtener, welch letzterer nur in der Passionszeit und bei Leichengottesdiensten herumgetragen wurde. Für die Kollekten standen an den beiden Ausgängen Opferbüchsen bereit. Das Verzeichnis der Klingelsackeinlagen, Kollektenerträgnisse und sonstiger Sammelergebnisse zeigte in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts eine aufsteigende Linie. „Die evangelische Kirchengemeinde Sulzdorf verdient, wie schon in früheren Zeiten, das Lob der Gebefreudigkeit!“, stellte Pfarrer Ludwig Röder 1915 erfreut fest. Weiter lobte er den Kirchenbesuch, so dass man der Gemeinde insgesamt ein gutes Zeugnis ausstellen könne. Selbst zu den Christenlehren fänden sich neben den Pflichtigen auch eine recht stattliche Anzahl von Frauen ein, aber auch Männer seien vertreten, die aufmerksam zuhören würden. Pfarrer Röder stellte weiter fest, dass die Gläubigen zum Gottesdienst zeitig und pünktlich erschienen, nur auswärtige Gottesdienstbesucher kämen - und das nur äußerst selten - einige Minuten später, was zum Teil mit der großen Wegentfernung zusammenhänge und dann mit dem oft recht verschiedenen Gang der Uhren. Trachten verschwanden aus dem Ortsbild Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren in der Gemeinde keine Trachten beim Gang zur Kirche mehr zu sehen. Nur in ein paar Häusern hob man noch einen in alter Zeit gebräuchlichen weiblichen Kopfputz, eine schwarze sog. Länderhaube auf. Lediglich noch einige ältere, meist von auswärts stammende Frauen, trugen damals im Winter den weiten sog. Radmantel. Dieser Kirchenmantel war jedoch noch in einigen Gemeinden des Dekanats (Rothausen, Irmelshausen, Aubstadt) häufig anzutreffen. Pfarrer Röder bedauerte, dass die „neue Mode“ Platz gegriffen habe. Nur an besonderen Feiertagen erschienen die Frauen und Mädchen schwarz gekleidet und mit schwarzen Kopftüchern. Nach Schluss des Gottesdienstes entleerte sich übrigens die Sulzdorfer Kirche in der Weise, dass zuerst die Frauen, dann die Männer und zuletzt die Kinder die Kirche verließen. Reinhold Albert Quelle: Pfarrarchiv Sulzdorf: Pfarrbeschreibung der evangelisch-lutherischen Pfarrei Sulzdorf a.d. Lederhecke, 1915.Reinhold Albert: Chronik der Gemeinde Sulzdorf a.d.L., Hildburghausen 1994. Frauen in Kirchentracht in Aubstadt 1930. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 6 Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 7 Nachrichten aus dem Heldburger Unterland In Schweickershausen wurde kürzlich der Spechtweg übergeben. 6982 Euro kostete der grundhafte Bau. Lediglich 2600 Euro musste die Gemeinde beisteuern. Der Rest floss als Förderung. Bürgermeister Helmut Schmidt erwartet nun vom Forstamt Heldburg, dass auch das Reststück gebaut wird. Der Januarsturm „Kyrill“, der 2007 über das Land fegte, hat Spuren hinterlassen. Im Gemeindewald von Gompertshausen sind diese tief – und noch jahrzehntelang zu sehen. Wenige reine Fichtenbestände hat er verschont. Andere Fichten, die „Kyrill“ trotzten, hat der Käfer dahin gerafft, so dass nun große Löcher in den Wäldern klaffen. „Wir haben mehr Holz genutzt als vorgesehen“, sagte Förster Leipold. Als Grund nannte er den Borkenkäfer, der auch im kommenden Jahr die Fichten, Förster und Waldbesitzer plagen wird. Nun gilt es, die Blößen aufzuforsten. Ein Teil ist bepflanzt – mit Edellaubhölzern wie Eschen, Ahornen, Kirschen aber auch Erlen. Am Tag der Deutschen Einheit wurde der zum Naturpark Haßberge gehörige Themenwanderweg „Grenzgänger“ zwischen Schlechtsart und Trappstadt feierlich eingeweiht. Der Rundweg bietet auf zehn Kilometern Länge sechs Informationstafeln und vier Aussichtspunkte, von denen man bis in die Rhön schauen kann. Wer einen Abstecher vom Rundweg macht, kann den ehemaligen Grenzturm Gompertshausen besuchen. Ein Faltblatt, herausgegeben vom Naturpark Haßberge, informierte insbesondere über den Verlauf. Der Brandstifter, der das traditionsreiche Gebäude der Offizin in Hildburghausen angezündet hat, ist gefasst. Ein 21jähriger Mann aus dem Landkreis Hildburghausen konnte überführt werden. Er hat in letzter Zeit eine ganze Reihe von Bränden gelegt, so u.a. im Kloster Veßra, wo ebenfalls erheblicher Sachschaden entstand. In dem zerstörten Druckgebäude, in dem 25.000 gelagerte Bücher mit verbrannten, wurde 1994 unsere Gemeindechronik gedruckt. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 8 Dr. Siegfried Wolf Wintererlebnis Der frühsten einer von den Wintern, die ich weiß, deren weißer Hintern, zusätzlich kräftig eingenässt, setzt frech sich in das Baumgeäst, wo er mir schien im Zweige schaukeln zu geben ein Eröffnungsfest. Nur was für ihn ein fröhlich Gaukeln den Bäumen raubt den letzten Rest an Tragekraft. Sie ächzen, stöhnen und ihre Sprossen überdehnen, dass krachend sie mir ins Gesicht wie hilfesuchend sind gehangen, der unter ihnen hingegangen. Da hab ich meinen Stock erwischt, der auf solch fette Winterhintern erbarmungslos mit Schlägen drischt, der Zweige Last heilsam zu mindern, worauf dieselben sich erhoben, um mir durch mehrfach Wanken für diese Wohltat noch zu danken. Nur dass, was ich von oben mitleidig den Gequälten nahm nun mehr auf mich herunter kam, hat höhnisch, frech und dreist, dafür ersatzweis angeweißt und wässrig Kopf und Schulter beschämt mich noch als Dulder! Da war das Maß nun freilich voll dem Flockenspeier galt mein Groll drum hob ich meinen Stock zum Himmel und droht mit heftiger Gebärde und wütender Beschwerde. Und plötzlich, anstatt Schneegewimmel begannen winzige Geschöpfchen wie überfeine Regentröpfchen zu fall'n in einer zarten Brause und was trotz Schlag an Schnee noch hielt zur Rache wurde abgespült. Auch wenn sich's an mir selber rächt, wem so der Himmel ward sein Knecht, der eilt vergnügt nach Hause. Aus: Vom stimmigen Grimmigen zum knorrigen Humorigen, 2006 Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 9 Reinhold Albert Chronik der Gemeinde Sulzdorf a.d.L. für das Jahr 2008 (Aus redaktionellen Gründen beginnt die Jahreschronik im Dezember 2007 und endet mit dem November 2008.) Dezember 2007 Im Dezember erscheint die 100. Ausgabe des „Echo der Lederhecke“. Das gemeindliche Mitteilungsblatt gibt es seit 1984. Reinhold Albert, der das Konzept entwickelte, schrieb es bis zur 77. Ausgabe im Juli 2001 und schreibt es seit der 102. Ausgabe im Juli 2008 wieder. Als Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters für die bevorstehende Kommunalwahl werden Walter Krug für die CSU/Unabhängige Bürger, Amtsinhaber Lorenz Albert für die Liste „Gemeinsam für Sulzdorf“ und Ilka Hawemann für die „Bürger für ‚Bürger“ nominiert. Erheblichen Widerstand in der Bevölkerung löst die FFH-Richtlinie der EU aus, die u.a. vorsieht, dass der Reuthsee nicht nur wesentlich verkleinert, sondern teilweise eingezäunt werden soll, um die Lebensräume wildlebender Tier- und Pflanzenarten zu sichern. Die Bürger fordern den Erhalt des Reuthsees in seiner jetzigen Form, um seine Einzigartigkeit zu erhalten. Für die Mitarbeiter der Fa. Grabfeldmöbel sind die Tage vor Weihnachten sehr nervenaufreibend. Die Fa. hat einige Wochen zuvor Insolvenz angemeldet. Die Wende kommt für die Belegschaft am 22. Dezember. Bei einer Betriebsversammlung lautet die erlösende Nachricht: Das Unternehmen wird weiter geführt. Aus der Fa. Grabfeldmöbel werden die „Sulzdorfer Möbelwerke“. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 10 Januar 2008 Bürgermeister Lorenz Albert gibt bei den Bürgerversammlungen in den Gemeindeteilen u.a. bekannt, dass die Gemeinde gegenwärtig 1.465 Einwohner zählt, was gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 29 Einwohnern bedeutet. In Lohr verstirbt der langjährige Pfarrer der Pfarrei Sternberg im Grabfeld, Guido Grünsfelder, im Alter von 83 Jahren. Er war von 1958 bis 1978 im Grabfeld tätig. Letztmals wird an der Verbandsschule Untereßfeld ein Skikurs durchgeführt, da die Hauptschule mit Schuljahresende aufgelöst wird und die Hauptschüler künftig in Bad Königshofen unterrichtet werden. Ziel des Skikurses ist Pyhrn in Oberösterreich Februar Ungewöhnlich mild ist der Winter 2007/2008. Nur wenige Stunden liegt Schnee. Dafür regnet es umso mehr. Allerdings setzt ab April eine große Trockenperiode ein. Ein Präsident sagt nach 27 Jahren Goodbye – Friedhelm Fischer (Bildmitte um 1985) war bei rund 80 Sitzungen der Sulzdorfer Fastnachtsfreunde Sitzungspräsident beim Rot-Weiß Fasching. Die närrische Veranstaltung steht heuer unter dem Motto „Neue Besen kehren gut!“ Bei der Jahreshauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Sulzdorf wird vereinbart, dass es künftig einen neuen Treffpunkt für den Erfahrungsaustausch gibt. In den Monaten April bis September wird ein GartlerStammtisch an der Gerätehalle des OGV in Sulzdorf eingerichtet. Helmut Keeß vom Schützenverein Serrfeld wird mit 298 von 300 möglichen Ringen Gauschützenmeister im Bereich Schweinfurt, Amanda Meister GauVizemeisterin. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 11 März 2008 Bei den Kommunalwahlen in Sulzdorf wird Walter Krug mit deutlicher Mehrheit zum neuen 1. Bürgermeister gewählt. Er erhält 498 Stimmen, das sind 64 %. Der bisherige Amtsinhaber Lorenz Albert kommt auf 175 Stimmen (22,5 %), Ilka Hawemann wählen 103 Bürgerinnen und Bürger (13 %). Walter Krug erklärt: „Das ist eine wunderbare Zustimmung und eine ausgezeichnete Grundlage, auf die man aufbauen kann!“ Den neuen Gemeinderat (s. Foto) bilden Klaus Ebert, Angelika Götz, Erika Kramer und Manfred Dellert (alle CSU/Unabhängige Bürger), Norbert Seim (Bürger für Bürger), Ralf Seidling und Stephan Haala (Freie Wählervereinigung Sulzdorf), Doris Warmuth und Susanne Kranz (Bürger Zimmerau) Horst Ruck und Veronika Scheidlein (Wählergemeinschaft Obereßfeld) sowie Ralf Glückstein (Bürgerblock Serrfeld). Kein Mandat erhalten die Freie Wählergemeinschaft Schwanhausen sowie die neu gegründete Liste „Gemeinsam für Sulzdorf“. Gerd Hörhold wird in Schwanhausen zum Ortssprecher gewählt und vertritt den Gemeindeteil künftig am Ratstisch. In den Kreistag Rhön-Grabfeld wird aus der Gemeinde Sulzdorf Reinhold Albert aus Sternberg gewählt. Der wiedergewählte Landrat Thomas Habermann (CSU) erhält in der Gemeinde Sulzdorf 91,96 % Zustimmung. Im Alter von nur 49 Jahren stirbt in Obereßfeld der 2. Vorsitzende des Dorfvereins Josef Schmitt. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 12 Bernd Eckhardt aus Sulzdorf wird aufgrund seiner außergewöhnlichen Verdienste für die Spielvereinigung Rot-Weiß Sulzdorf zum Ehrenmitglied ernannt. Bereits zum fünften Mal wird Dieter Schneider als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schwanhausen für die nächsten sechs Jahre gewählt. April 2008 Im Alter von 74 Jahren stirbt der langjährige Jagdpächter des Reviers Zimmerau, Armin Käppner aus Erlangen. Vier Jahrzehnte hatte er die Jagd zur vollsten Zufriedenheit der Zimmerauer Grundholden inne. Kurz vor seinem Tod wurde er noch für seine 40jährige Pachtzeit geehrt. Am letzten Arbeitstag von Bürgermeister Lorenz Albert wird die Ortsverbindungsstraße Sulzdorf – Bundorf übergeben. Von den Baukosten in Höhe von 1,3 Mio. Euro sind 1,1 Mio. Euro zuwendungsfähig. Die Gemeinde Sulzdorf erhält einen Zuschuss von 770.000 Euro. Übergabe der Straße Sulzdorf-Bundorf Mai 2008 Bürgermeister Walter Krug tritt sein neues Amt an und vereidigt die neuen Gemeinderäte. Bei der konstituierenden Sitzung wird Doris Warmuth aus Sternberg zur 2. Bürgermeisterin und Ralf Seidling aus Sulzdorf zum 3. Bürgermeister gewählt. Letztmals organisiert Wilfried Pieper aus Sulzdorf eine Messe. Vom 1. bis 4. Mai findet in Bad Königshofen die 5. Heim-, Haus und Garten-Messe statt. Eine Christbaumkultur direkt hinter den Wohnhäusern und damit schon wieder ein eingezäuntes Gelände, von denen es schon mehrere im Umkreis gibt – das wollen viele Anwohner in Zimmerau nicht. Der Gemeinderat lehnt deshalb den Antrag von James Eschenbach ab, der auf einer 2,1 ha großen Pferdekoppel an der Sternberger Straße eine solche Anlage errichten möchte. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 13 Bei einer Feier wird Lorenz Albert nach 24 Dienstjahren als Bürgermeister Sulzdorfs im Beisein von Landrat Thomas Habermann und zahlreichen Ehrengästen verabschiedet. Ihm wird ebenso für seine Arbeit gedankt wie den ausscheidenden Gemeinderäten Robert Grüll (Serrfeld), Bernhard Schubert (Sulzdorf), Ute Schmidt (Sulzdorf), Bernd Gill (Zimmerau), Anita Becker (Sulzdorf), Ralf Baum (Schwanhausen) und Peter Müller (Sulzdorf). Gelebte Ökumene: Beim diesjährigen Sternberger Pfarrfest treten Mandatsträger der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden bei Fußballspielen gegen die Ministranten an. Juni 2008 Das fünfte Saalemusicum wird im Juni am Salzloch, einem der beiden Quellflüsse der Fränkischen Saale, bei Obereßfeld eröffnet. Unter den prominenten Gästen sind Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer und Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 14 Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel. Bei der vom Dorfverein Obereßfeld organisierten Veranstaltung treten die Musikkapelle „Die Sternberger“, die Saalespatzen aus Obereßfeld, der Chor Taktwechsel aus Bad Königshofen sowie die Obereßfelder Volksmusikanten auf. Trockenheit allerorten hält im Frühling und Frühsommer 2008 Einzug in unsere Gegend. Erst am 26. Mai fallen mehr als zehn Liter Niederschlag pro qm. Zuvor gibt es ein viertel Jahr nur unwesentliche Regenmengen. Die Feldfrüchte leiden ganz erheblich unter der Trockenheit. Wetterbeobachter Hilmar Mauer aus Merkershausen stellt fest, er habe selten einen so trockenen Frühsommer erlebt. Im Mai registriert er ganze 11 mm Niederschlag auf den qm (langjähriges Mittel 34,7 mm). Juli 2008 160 Teams bieten vor rekordverdächtiger Zuschauerkulisse in Sulzdorf und Umgebung bei der diesjährigen 15. ADAC-Grabfeld-Rallye, organisiert vom Automobilclub Bad Königshofen, spannenden Motorsport. Reinhard Honke und sein Beifahrer Mario Nitsche aus Kulmbach siegen mit ihrem Ford-Escort Cosworth. Amanda Meister aus Sulzdorf vom Schützenverein Serrfeld gewinnt mit dem Kleinkalibergewehr in der Kl. Sen. B den bayerischen Meistertitel. Das Pflanzenschutzmittel Atrazin belastet das Trinkwasser in der Gemeinde. Gesundheitsgefährdend sind die gemessenen Werte jedoch nicht. Sie liegen zwar seit Jahren leicht über dem Grenzwert von 0,1 Mikrogramm je Liter, doch bedeutet selbst ein Nachweis von 0,3 Mikrogramm keine Gefahr für die Gesundheit, so der Leiter des Haßfurter Gesundheitsamtes. Erforderlichen Maßnahmen werden endlich in die Wege geleitet. Einer ungewissen Zukunft entgegen geht unsere Verbandsschule in Untereßfeld. 2008 kommt das Aus für die Hauptschule. Letztmals findet in der Verbandsschule Untereßfeld die Verabschiedung von Hauptschulabsolventen statt. Ab dem nächsten Schuljahr gibt es in Untereßfeld aufgrund der geringen Schülerzahlen nur noch eine Grundschule. Der langjährige Rektor Peter Schön wird neuer Leiter der Hauptschule Mellrichstadt. Konrektor Dietmar Bauer wechselt nach Bad Königshofen. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 15 Erstmals ist das Sternberger Schloss bei einem Sommerfest der Musikkapelle „Die Sternberger“ für Besucher geöffnet. Dank des Entgegenkommens der „Menschenfreundlichen Gesellschaft“ ist es möglich am 27. Juli in der Zeit von 14 bis 18 Uhr das 1667/79 errichtete viertürmige Barockbauwerk ebenso wie den weitläufigen Schlosspark zu besichtigen. Es werden ca. 2.500 bis 3.000 Besucher gezählt. Der Schlossfest der Sternberger Musikanten im Juli war ein großer Erfolg. August 2008 Bei einer Ehrung für Fledermaus-Schützer im Landkreis wird u.a. Werner Fell aus Brennhausen ausgezeichnet. Schloss und Gutshaus Brennhausen, im Besitz der Familie von Bibra, bieten den Fledermäusen Unterschlupf. Hinter den Fensterläden des Gutshauses befindet sich eine der drei im Landkreis bekannten Wochenstuben der Kleinen Bartfledermaus mit einer Koloniestärke von bis zu 50 Tieren. Beim Schützenverein Serrfeld wird eine der modernsten Schießanlagen für Luftdruckwaffen in Unterfranken ihrer Bestimmung übergeben. Die Anlage kostet rund 20.000 Euro, wovon ein großer Teil durch Spenden finanziert werden kann. Ab August präsentiert sich die Gemeinde Sulzdorf auf einer neuen Internetseite weltweit im Internet, und zwar unter www.sulzdorf-adl.de September 2008 Ein unerwartetes und deshalb äußerst überraschendes Abstimmungsergebnis hat jetzt die Karten zum Thema „Verbandsschule Untereßfeld und Zukunft der Irena-Sendler-Außenstelle in Bad Königshofen“ völlig neu gemischt: Nach heftiger Diskussion im nichtöffentlichen Teil entscheiden Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 16 sich die Verbandsräte des Schulverbands Untereßfeld mit drei gegen zwei Stimmen dafür, im kommenden Schuljahr 2009/2010 alle Klassen nach Untereßfeld zu holen und dort gemeinsam zu beschulen. Bei den bayerischen Landtagswahlen wählen in der Gemeinde Sulzdorf bei einer Wahlbeteiligung von 62 Prozent 49 % CSU, 15 % SPD, 5 % Die Grünen, 9 % Freie Wähler, 7 % FDP und 9 % Die Linken. Die Witwe des Sulzdorfer Fabrikanten Max Schmidt, Berta Schmidt, geb. Weigand, verstirbt am 21.9.2008 mit 91 Jahren. Das Ehepaar Schmidt hat sich zeitlebens sehr im Vereinsleben und für soziale Dinge engagiert. Insgesamt kein erfolgreiche Jahr für die Landwirte ist 2008, das eine absolut unnormale Vegetationsphase kennzeichnet. Schon bei der Aussaat im Herbst wechseln sich große Trockenheit mit zu großen Niederschlagsmengen ab. Der milde Winter sorgt dann dafür, dass die Pilz- und Feldmauspopulationen nicht entsprechend eingedämmt werden kann und das Frühjahr bietet eine ungünstige Startphase. Der Sommer ist viel zu trocken. Kaum irgendwo anders in Deutschland regnet es so wenig wie im Land zwischen Rhön und Rennsteig. Die Ernte fällt um 1/3 geringer als sonst aus. 1/3 weniger als sonst üblich wird heuer wegen der großen Trockenheit geerntet. Die Aufnahme zeigt die Kartoffelernte der Sternberger Schlossbewohner. Oktober 2008 Ute Bach-Schleicher wird von Schulrätin Ruth Krauß und Schulverbandsvorsitzenden Kurt Mauer als neue Schulleiterin der Volksschule Untereßfeld eingeführt. Cordula Kappner aus Zeil am Main übergibt Bürgermeister Walter Krug eine Dokumentation aller 92 auf dem Judenfriedhof in Sulzdorf befindlichen Grabsteine, die sie mit dem Kreisheimatpfleger erarbeitet hat. Außerdem legt sie eine Dokumentation aller Wohnhäuser ehemaliger Juden in Sulzdorf vor. Immerhin waren ein Drittel der Bevölkerung Sulzdorfs im 19. Jahrhundert Juden. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 17 Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der B 279 an der Sternberger Kreuzung werden Ende Oktober zwei Frauen in ihren Autos zum Teil lebensbedrohlich verletzt. Unser Wahlkreisabgeordneter Dr. Bernd Weiß (CSU) aus Mellrichstadt wird in das Kabinett des neuen bayer. Ministerpräsidenten Horst Seehofer berufen. Er wird um Innenstaatssekretär ernannt. November 2008 Hoher Besuch weilt im November in Schloss Sternberg, und zwar Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer (2.v.r.), die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Karin Renner, Landrat Thomas Habermann und Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Klaus Reder. Die Leiter der Menschenfreundlichen Gemeinschaft in Deutschland, Schwester Regina und Bruder Stefan sowie Kreisheimatpfleger Reinhold Albert erläutern die Schlossgeschichte. Friedhelm Fischer aus Sulzdorf wird mit 14 weiteren verdienten unterfränkischen Ehrenamtlichen des Sports der „DFB-Lebensoskar“ verliehen. Er war Vorstand der SpVgg. von 1978-87. In dieser Zeit wurde u.a. die beiden Tennisplätze und der neue Sportplatz gebaut. Fischer engagierte sich mehr als zehn Jahre als Trainer/Betreuer/Organisator und Förderer der Schüler- und Jugendarbeit. Nach 25 Jahren wird der bisherige Gemeindetraktor außer Dienst gestellt und ein neuer für 57.000 Euro angeschafft. Bürgermeister Walter Krug übergibt diesen bei einer kleinen Feier am Bauhof an die Gemeindearbeiter. Mit dem Bau eines Radweges zwischen Unter- und Obereßfeld wird die Lücke des Radwegenetzes von Fulda bis Bamberg geschlossen. Bei den Gedenkfeiern am Volkstrauertag gedenken die Redner insbesondere dem Ende des Ersten Weltkriegs vor 80 Jahren. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 18 Drei Theateraufführungen der Evangelische Landjugend Sulzdorf mit dem Titel „Jede Wette- Volltreffer“ sind wieder ein Volltreffer. In den gelungenen Vorstellungen im Gemeindezentrum überzeugen die jungen Leute das Publikum durch ihr schauspielerisches Können. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr ist das Trinkwasser in Sulzdorf durch coliforme Keime verunreinigt. Als Ursache wird ein Schaden im Leitungsnetz vermutet. Ein voller Erfolg ist der erstmals in Sulzdorf veranstaltete Adventsmarkt, der von den Sulzdorfer Vereinen unter Federführung der „Bürger für Bürger“ veranstaltet wird. Die zahlreichen Besucher können sich am Angebot an über 20 Ständen rund um Kirche und Gemeindezentrum erfreuen. Daneben ist bestens für Speis und Trank gesorgt und auch das Rahmenprogramm kann sich sehen lassen. Neben musikalischen Darbietungen freuen sich insbesondere die Kinder über einer Krippe mit lebenden Tieren. Und auch das dörfliche Handwerk kommt nicht zu kurz. Fotos: Regina Vossenkaul, Wolfgang Somieski, Ralf Seidling, Hanns Friedrich, Reinhold Albert 9 Geburten in der Gemeinde Sulzdorf vom 1.12.2007 – 30.11.2008: Lara Bardroff (Sulzdorf) am 28.2.2008 Hannes Fell (Sulzdorf) am 9.4.2008 Bastian Gollhardt (Zimmerau) am 13.5.2008 Leon Harth (Sulzdorf) am 22.6.2008 Lea Michaelis (Sulzdorf) am 2.7.2008 Annalena Krug (Sulzdorf) am 16.8.2008 Maja Dellert (Sulzdorf) am 19.8.2008 Mathilda Bötsch (Sternberg) am 11.10.2008 Johannes Unger (Serrfeld) am 17.10.2008 Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 19 12 Sterbefälle in der Gemeinde Sulzdorf vom 1.12.2007 – 30.11.2008: Koletta Burger (Obereßfeld) * 26.10.1922 + 13.12.2007 Rudolf Kutz (Zimmerau) * 27.5.1923 + 28.2.2008 Dr. Artur Kechter (Sulzdorf) * 30.7.1932 + 8.3.2008 Josef Schmitt (Obereßfeld) * 14.6.1958 + 22.3.2008 Lothar Klawonn (Sulzdorf) *21.6.1922 + 29.4.2008 Luise Wiesner (Obereßeld) * 19.8.1920 + 20.5.2008 Martina Bredow (Sulzdorf) * 14.9.1958 + 23.6.2008 Hildegard Wagner (Serrfeld) * 19.2.1931 + 3.7.2008 Hannelore Gutmann (Schwanhausen) * 20.2.1942 + 7.8.2008 Irmgard Ortlauf (Obereßeld) * 20.3.1938 + 9.8.2008 Peter Müller (Sulzdorf) * 12.1.1940 + 13.8.2008 Gerda Schmidt (Serrfeld) *21.1.1922 + 26.10.2008 Heinrich Guthardt (Sulzdorf) * 2.11.1915 + 29.10.2008 Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren! Die standesamtliche Aufstellung wurde dankenswerterweise von der Verwaltungsgemeinschaft Bad Königshofen zur Verfügung gestellt. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 20 Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 21 Ihr Hausarzt rät Fasten Schon immer hat die Menschheit mit oder ohne Absicht Fastentage eingehalten. In Perioden der schlechten Versorgung wegen Missernten, mangelndem Jagderfolg, Naturkatastrophen oder großer Armut geschah das natürlich ungewollt. Aber fast alle Religionen kennen Fasten auch als Mittel der Konzentration auf göttliche Dinge, zur Unterwerfung des Körpers und seiner Triebe unter den Geist oder als religiöse Leistung. Was passiert eigentlich beim Fasten im Körper? Der Körper stellt sich auf Selbstversorgung um und verbraucht zuerst gespeicherte Kohlenhydrate – Glycogen (=Mehrfachzucker) aus der Leber- , danach Fettdepots und im Bindegewebe und Basalmembranen (=Zellgewebe) gelagerte schädliche und überflüssige Eiweißverbindungen. Damit nicht auch das notwendige Muskeleiweiß abgebaut wird, muss der Fastende unbedingt gleichzeitig ein Ausdauer-Bewegungstraining durchführen. Ebenso ist eine reichliche Flüssigkeitszufuhr wichtig, um Kreislauf und Stoffwechsel zu unterstützen und die vermehrt gebildete Harnsäure auszuschwemmen. Grundsätzlich ist gegen Fasten nichts einzuwenden, zumal es einen hohen gesundheitlichen Stellenwert hat und zur Regulierung eines aus dem Gleichgewicht geratenen Körperhaushalts dient: Wie wir alle wissen, haben Kranke meistens keinen Appetit. Fiebernde Kleinkinder und Tiere verweigern ganz instinktiv jede Nahrung, denn der Körper braucht seine Energien jetzt an der „Verteidigungsfront“ und kann sich nicht mit der Verdauung verzetteln. Es ist also richtig zu fasten, wenn der Körper es uns selbst signalisiert. Viele Erkrankungen , besonders wenn es sich um stoffwechselbedingte Beschwerden handelt, werden durch Nahrungsentzug positiv beeinflusst. Leiden bei denen zum Beispiel das Immunsystem überreagiert, wie bei Allergien und Rheuma, beziehungsweise sich gegen den eigenen Körper richtet, wie bei Multipler Sklerose (MS), können durch eine ärztlich geleitete Heilfastenkur gebessert werden. Nicht angebracht ist dagegen der Nahrungsentzug bei massiver Abwehrschwäche, wie zum Beispiel bei AIDS, Tuberkulose oder Krebs. Etwas ganz anderes ist es, wenn man um der religiösen Leistung willen fastet. Dabei wird in der Regel auch nicht getrunken. Auch dagegen ist nichts einzuwenden, wenn sich die Fastendauer in engen Grenzen hält. Es ist durchaus eine bereichernde Erfahrung, auszuloten, zu welchen Opfern man bereit und fähig ist. Außerdem schafft es Zeit und einen freien Kopf, um sich intensiv mit Gott und seinem Wort zu beschäftigen. Zugleich macht der Nahrungsverzicht dem Fastenden fühlbar bewusst, welcher Stellenwert sein Wunsch nach Verbindung mit seinem Schöpfer und welche Dringlichkeit seine Bitten wirklich haben. Bedenklich wird es erst, wenn das Fasten tage- und wochenlang ausgedehnt wird. Durch diese Radikalkur können Magen und Darm bei erneuter Nahrungszufuhr völlig durcheinander geraten. Auch besteht die Gefahr der Entstehung von Gallensteinen, da die Gallenflüssigkeit nicht verbraucht wird und eindickt. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 22 Ebenso gehört totales Fasten zu den Faktoren, die einen Gichtanfall hervorrufen können. Ein längerer Nahrungsentzug kann auch leicht zu unkontrollierten Geisteszuständen führen und Tür und Tor für alle möglichen Einflüsse öffnen. „Ein weiterer Fasteneffekt spielt sich in unserem Gehirn ab und beeinflusst unsere Stimmungen und unser Gefühlsleben. Botenstoffe überbringen in unserem Gehirn Informationen von einer Nervenendigung zu anderen und werden nach getaner Arbeit durch Rückholsysteme, die ähnliche einem Staubsauger wirken, wieder in die Nervenendigungen aufgenommen. Wie schon Prof. Hüther aus Göttingen in seine Forschungsarbeiten nachweisen konnte, wird schon nach wenigen Tagen die Anzahl dieser Staubsauger zunehmend vermindert, so dass der Botenstoff länger wirksam sein kann. Bei längeren Fastenperioden kann also durch die immer höhere Konzentration des Serotonins (= „Glückshormon“) eine euphorische Stimmung, eine gesteigerte Sensibilität und eine innere Harmonisierung hervorgerufen werden. Zusätzlich wird unser Körper durch solchen exzessiven Nahrungsentzug unnötig gestresst und durcheinander gebracht. Das gilt ebenso für die oft geübte Methode, ungeniert alles zu essen und zu trinken, was hinein geht, und leichtsinnig Übergewicht anzuhäufen, um dann ein- bis zweimal im Jahr eine Fastenkur zur „Entschlackung“ zu machen. Ich glaube nicht, dass dieses Verhalten naturgemäß ist. Das Naheliegendste ist doch, dass wir, wo immer es möglich ist, mäßig aber regelmäßig die für uns bestimmte Vollwertnahrung dankbar genießen und uns dann auch einer gleichbleibend akzeptablen Figur und guter Gesundheit erfreuen können. Ihr Hausarzt Dr. Roland Gallewski Pflegebörse im Internet Der Kreistag beschloss bei einer Sitzung im Dezember, dass sich der Landkreis Rhön-Grabfeld finanziell an einem Internet-Portal beteiligt, das folgenden Dienstleistung anbietet: Sie möchten sich schnell über einen freien Pflegeplatz in einem Altenheim, Pflegeheim, Seniorenheim oder über einen Wohnplatz in einem Behindertenheim informieren? Oder suchen Sie ein freies Appartement, eine freie Wohnung in einer Seniorenresidenz oder suchen Sie einen Ambulanten Dienst? Die Pflegebörse Bayern, als wichtiges Informationsportal, hilft Ihnen die geeignete Einrichtung oder den Pflegedienst ganz in Ihrer Nähe zu finden. Dazu erhalten interessierte Senioren, Angehörige von pflegebedürftigen Menschen, Ärzte, Sozialdienste in Krankenhäusern und Betreuer detaillierte Leistungsbeschreibungen, Pflegeschwerpunkte und die aktuell freien Plätze in der gewünschten Region. Die Kennung der Internetseite lautet: www.pflege-boerse.info Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 23 Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 24 Hoher Besuch im Sternberger Schloss zu Gast Im November 2008 weilte hoher Besuch im Schloss Sternberg: Der unterfränkische Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer (oben 2.v.l.), die stv. Bezirkstagspräsidentin Karin Renner, Landrat Thomas Habermann (oben 2.v.r.), Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Klaus Reder (links), Kreiskulturreferent Hanns Friedrich sowie Bürgermeister Walter Krug (unten rechts) und seine Stellvertreterin Doris Warmuth (oben 3.v.l.) wurden von den Leitern der Hauptverwaltung Frankfurt der Gemeinschaft „Menschenfreundliches Werk“ Regina Sommer (oben 4.v.r.) und Stefan Wystersky (unten links), ferner von Traude Menzel (3.v.r.) sowie Kreisheimat- und Archivpfleger Reinhold Albert (oben rechts) durch das Schloss geführt. Die Besichtigung ging auf den Wunsch des Regierungspräsidenten zurück, der sich schon lange das Ziel gesetzt hatte, dieses prächtige Bauwerk einmal zu besichtigen. Es wurde u.a. die Renovierung der ehemaligen Schlosskapelle, die Reichsrat Friedrich von Deuster um 1900 anlegen ließ, besprochen. Man war sich einig, dass man das Projekt wohlwollend begleiten werde. Begeistert zeigten sich die Besucher insbesondere von den beeindruckenden Kellergewölben des viertürmigen Bauwerks, das 1667/69 auf den Fundamenten einer 1199 errichteten Burg erbaut wurde. Fotos: Hanns Friedrich Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 25 Persönlichkeiten aus unserer Gemeinde (15) Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann (1892 – 1971) Als in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts in der Gemeinde Sulzdorf neue Straßennamen eingeführt wurden, erhielt im Gemeindeteil Obereßfeld eine Straße die Bezeichnung „Karl-Hofmann-Straße“ zur Erinnerung an Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann. Dieser war von 1931 bis 1958 Seelsorger in der Grabfeldgemeinde. Carl Bonaventura Hofmann war Nachfolger von Carl Hofmann, der in der Gemeinde von 1924 bis 1931 wirkte. Carl Bonaventura Hofmann wurde am 12. Juli 1892 in Brüchs bei Fladungen geboren. Er besuchte von 1906 bis 1913 das Gymnasium in Münnerstadt. Im Ersten Weltkrieg 1914 – 1918 wurde er eingezogen und war Leutnant im Bayer. Reserve-Artillerie-Regiment Nr. 5. Er war eingesetzt in Frankreich, Russland und Serbien-Mazedonien. Zahlreiche Kriegsauszeichnungen, wie z.B. das Bayer. Militärverdienstkreuz II. Klasse mit Schwert oder das Eiserne Kreuz II. Klasse wurden dem Soldaten Hofmann, der mehrfach verwundet wurde, verliehen. Nach Kriegsende studierte Carl Bonaventura Hofmann in Würzburg Theologie und wurde hier auch am 19.3.1921 zum Priester geweiht. Anschließend war er als Kaplan in Mürsbach, Kirchzell, Westheim, Hammelburg, Goldbach, Großheubach und Knetzgau eingesetzt. Am 1.4.1931 wurde Hofmann 15. Seelsorger der 1769 gestifteten Pfarrei Obereßfeld. Nur wenige Monate nach seiner Amtseinführung begann das unglückselige Dritte Reich, in welchem sich der streitbare Priester kein Blatt vor den Mund nahm, sondern wiederholt Missstände anprangerte. Er schrieb nach Kriegsende 1945 über sich in dieser Zeit nieder: „Seit 1933 in unablässiger Kette politisch verfolgt – Heimtückevergehen, ca. 20 Kanzel- und Flaggenvergehen, HJ-Beleidigung, alle nur möglichen Metamorphosen mit durchgemacht bis zum Exil. Gestapo und Regierung drängten auf meine zwangsweise Pensionierung.“ Bereits im Oktober 1937 hatte Hofmann den Gendarmen Humpenröder aus dem Pfarrhaus geworfen. Der Höhepunkt war schließlich im Januar 1941 erreicht, als ihn der Bannstrahl traf. Die NS-Machthaber drohten, sollte das Bischöfliche Ordinariat nicht dafür sorgen, dass der Pfarrer und seine 70jährige Mutter aus Obereßfeld verEcho der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 26 schwänden, werde er ins Konzentrationslager Dachau gesteckt. Das „Fass zum Überlaufen“ hatte eine Lappalie gebracht: Pfarrer Hofmann beraumte angeblich absichtlich am Tage, an dem das „goldene Buch“ des NSDAP Gauleiters von Mainfranken, Otto Hellmuth, auflag, eine Kollekte für die Obereßfelder St. Nikolauskirche an. Kirchentreue Obereßfelder waren über seine Verbannung entsetzt, und so machten sich drei seiner Schäfchen auf den Weg nach Würzburg und sprachen in der dortigen Gestapo-Leitstelle und dem Bischöflichen Ordinariat vor, so dass Pfarrer Hofmann wieder in seine Gemeinde im Grabfeld zurückkehren konnte. Nicht so viel Glück hatte sein benachbarter Alslebener Amtsbruder, August Eisenmann, der 1941 ins KZ eingeliefert wurde und erst nach Kriegsende 1945 schwer gezeichnet entlassen wurde. In unserer 1994 erschienenen Gemeindechronik ist vermerkt: „Hofmann nahm bei seinen sonntäglichen Predigten kein Blatt vor den Mund und wurde wegen seiner negativen Einstellung zum Dritten Reich von den Nazis aus dem Pfarrhaus verwiesen. Er flüchtete für mehrere Wochen in die Haßberge und wurde dort heimlich von seinen Obereßfeldern mit allem, was er zum Leben brauchte, versorgt.“ Trotz aller Widerstände in dieser unruhigen Zeit sorgte der Geistliche für Verbesserungen in seiner Pfarrei. So wurde unter Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann 1933 die Kinderbewahranstalt gebaut oder der Juliusturm der Pfarrkirche beschalt und neu beschiefert, 1937 die „Friedhofs-Anarchie durch Genehmigung von Grabdenkmälern aus Reg.-Musterentwürfen beseitigt“, wie er selbst schrieb. 1938 wurden Kirche und Friedhof rundum drainiert, 1938/39 folgten der Pfarrhof und der Keller. Mitten im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) veranlasste Hofmann 1943 eine Orgelüberholung. Ein Schnippchen schlug er den Nazis. Er rettete die 1922 angeschafften vier Glocken in der Obereßfelder Pfarrkirche durch die Notlüge, sie seien nicht aus Bronze, sondern aus Stahl gegossen und somit zum Einschmelzen ungeeignet. Carl Bonaventura Hofmann bekleidete auch weltliche Ämter. So wurde er 1937 zum Vorsteher im Entwässerungsverband Klausgrund Ober- und Untereßfeld gewählt. Höhepunkt seiner Zeit in Obereßfeld waren u.a. die Bischofsbesuche. 1936 empfing die Gemeinde Diözesanbischof Matthias Ehrenfried, der ebenfalls den Nazis entschiedenen Widerstand leistete. Am 1. Juli 1954 weilte der Würzburger Bischof und spätere Kardinal Dr. Julius Döpfner in der Gemeinde. In seiner Begrüßungsansprache beklagte der streitbare Geistliche: „Obereßfeld ist froh, dass wenigstens einmal ein Kirchenfürst sich zeigt, denn von Seiten des Staates und der Politik scheint es ganz abgeschrieben zu sein.“ Carl Bonaventura Hofmann schloss seine Begrüßungsansprache mit den Worten: „Wir heißen Eure Exzellenz herzlichst willkommen in unserer Kirchengemeinde und hoffen, dass Sie den Eindruck mitnehmen, dass der Kirchensprengel auf treuer Wacht steht, ein Eckstein in der Struktur des Bistums und der abendländischen Kultur, allen gegenteiligen Strömungen und Tarnungen zum Trotz.“ 1958 wurde Hofmann nach Fuchsstadt am Ellertshäuser See (Kreis Schweinfurt) versetzt, nachdem seine mitunter eigenwillige Amtsführung zu Zerwürfnissen mit Teilen seiner Pfarrgemeinde geführt hatte. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 27 Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann 1953 (2.v.l.) bei einer Kart-Party im Gasthaus Klein in Sternberg mit (v.l.) Theodor Kitzing, Wendelin Kitzing und „Grenzer“ Theo Bauer. Auf dem Gebetsbildchen, das 1961 anlässlich seines Goldenen Priesterjubiläums erschien, ließ der Jubilar folgende Bibelworte setzen: „Du hast die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehasst.“ (Psalm 44,8) „Was ich dir befehle, sollst du reden; du sollst zerstören und ausrotten, aufbauen und pflanzen.“ (Jeremias 1, 10) Weiter führte er hierauf aus: „Im Rückblick auf die Zeit von 1892 – 1921 – 1961 (Königreich – Volksstaat – Freistaat – Diktatur – Wunderwirtschaftsdemokratie) nach mühevoller Schädlingsbekämpfung im Weinberg des göttlichen Sämannes gedenkt der als politisch Verfolgter anerkannte und registrierte Pfarrer in Ruhe des Bibelwortes: ‚Die Füchse haben ihre Höhlen.‘ (Matth. 8, 20).“ Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann verstarb am 21.10.1971 in Fuchsstadt und liegt auf dem Friedhof in Aidhausen begraben. (RA) Literatur und Quellen: Unterlagen im Diözesan-Archiv Würzburg (Personalakten); Aufzeichnung von Dr. Norbert Kandler vom Diözesan-Archiv Würzburg, Nachlass von Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann, aufbewahrt von der Fam. Günter Maisch in Bad Neustadt; Chronik der Gemeinde Sulzdorf 1994; Archiv der Verfassers. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 28 Stilblüten aus der Zeit des Dritten Reiches, überliefert von Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann Unmittelbar nach ihrer Machtergreifung 1933 forderten die Nazis einen „arischen Abstammungsnachweis“, der zumindest bis 1800 zurückreichen musste, mitunter sogar bis 1750. Nachdem die Matrikelbücher bis um 1880 ausschließlich von den jeweiligen Pfarrämtern geführt wurden, waren die Pfarrämter damals stark gefordert. Welche hanebüchenen Anfragen sie in der Folgezeit zu beantworten hatten, ist dem Nachlass des Obereßfelder Pfarrers C.B. Hofmann entnommen. • Zwecks allgemeiner Umwälzung brauche ich den amtlichen Nachweis meiner Geburt. Da ich in T. keine Kenntnisse besitze, komme ich mit meiner Geburt zu Ihnen. • Komme mit einer Angelegenheit zu Ihnen, die Sie eigentlich nichts angeht. Ich brauche meine Großmutter. Nähere Angaben kann ich nicht machen, weil meine Mutter schon vor 1878 gestorben ist und mich als einziges Vermächtnis in Ermangelung eines Vaters hinterlassen hat. Bitte um gefällige Auskunft, ob im dortigen Sterberegister meine tote Großmutter erscheint. Wenn sie aber nicht existieren sollte, bitte ich um die Zuständigkeit • Senden Sie mir meine arische Großmutter umgehend; sie starb 1871. • Ich bin arabischer Abstammung. Wollen Sie mir bitte solches bescheinigen. • Mein Schwiegervater gibt an, arisch zu sein. Mündlich will man das nicht glauben, aber schwarz auf weiß kann man nicht daran zweifeln. • Helfen Sie mir bitte zu meiner arabischen Großmutter; sie muß sich in den dortigen Kirchenbüchern befinden. • Meine Großmutter befindet sich in den dortigen Kirchenbüchern. Ich bitte sie auszuziehen. An sich sollte man ja die Toten ruhen lassen! Aber der Führer will, daß sie, wenn auch gestorben und begraben, eben doch Farbe bekennen muss! • Ich möchte meinen arabischen Stammbaum abholen. • Ich bitte, mir bei der Geburt meiner Großmutter behiflich zu sein. • Mine Großmutter ist 1870 geboren, aber ohne Gewehr. • …, wollen Sie so gut sein und zur Ergänzung des arischen Nachweises mir die nötigen Ahnen anfertigen. • Senden Sie mir umgehend gegen Nachnahme meine dortigen Stammeltern, die in den dortigen Büchern stecken. Hier sind dieselben nicht ganz in Ordnung. • Indem, daß das III. Reich ausgebrochen ist, habe ich ein großes Kreuz! Nämlich mit der arischen Geburt! Sie werden schon was finden. Drücken Sie Ihr Siegel drauf. • Ich kann mich mit bestem Willen nicht mehr auf meine Geburt besinnen! Sie muß aber arisch gewesen sein. Wie mir gesagt wurde, seien Sie der Mann, der das bezeugen kann. Ich wäre dann fein heraußen. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 29 Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 30 Erster Sulzdorfer Adventsmarkt war ein voller Erfolg Alles passte beim ersten Sulzdorfer Adventsmarkt, der rund um Kirche und Gemeindezentrum veranstaltet wurde. Nachfolgend einige Bilder. Bürgermeister Walter Krug und Udo Müller („Bürger für Bürger“) als Vertreter der veranstaltenden Vereine begrüßten die zahlreichen Gäste. Der Posaunenchor Sulzdorf unter Leitung von Hartmut Scheider ließ vor der evangelischen Pfarrkirche adventliche Weisen erklingen. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 31 Zahlreiche Besucher erfreuten sich an dem reichhaltigen Angebot und ließen sich in vorweihnachtliche Stimmung versetzen. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 32 Pfarrerin Maren Michaelis und Sonja Staude am Stand des Kindergartens sowie Edgar Ruck beim Korbflechten im Saal des Gemeindezentrums Und auch die Senioren Willi Fischer, Oswald Berger und Berta Krug hatten ihre Freude an dem wunderschönen Adventsmarkt. Neben dem Posaunenchor traten beim 1. Sulzdorfer Adventsmarkt auch noch die Kindergartenkinder und der Kinderchor Obereßfeld sowie der Gemischte Chor aus Sulzdorf auf. In der Pfarrkirche fand am Abend schließlich noch ein Gospelkonzert mit dem Chor „Rainbow“ statt. Hermann Vossenkaul las an einer Krippe mit lebenden Tieren besinnliche Weihnachtsgeschichten. Als Fazit ist zu ziehen – eine gelungene Veranstaltung, die sicherlich in den kommenden Jahren zum festen Bestandteil des alljährlichen Veranstaltungskalenders zählen sollte. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 33 Gedanken zum neuen Jahr - von Pfarrerin Maren Michaelis „Manchmal braucht man einen, der mit einem geht. Manchmal braucht man einen, der einen versteht. Manchmal finden wir alleine nicht den Weg zurück, manchmal braucht man eine Hand zum Glück.“ so singt Clemens Bittlinger in einem seiner Lieder. Die Strophen beschreiben schwierige Lebenssituationen, in denen Menschen sich danach sehnen, dass sie nicht alleine sind. Da bangt ein Kind um den Frieden in seiner Familie. Den Wunsch, dass seine Eltern sich nicht scheiden lassen, bringt es auf dem Gebetszettel an der Pinnwand einer Kirche zu Papier. Einen anderen quält das komische Gefühl, dass etwas mit ihm nicht in Ordnung ist, geht zum Arzt. „Banges Warten auf die Werte: Bin ich krank oder gesund? Eine Zeit, die du gewiss niemals vergisst.“ Die dritte Strophe erzählt von einem Schüler, der sich wegen seines schlechten Zeugnisses nicht nach Hause traut. Bittlinger besingt es ganz wunderbar: Wie gut, wenn Menschen in solchen Krisenzeiten nicht allein sind, sondern jemanden haben, der mit ihnen geht, sie versteht und ihnen die Hand zum Glück reicht. Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen zum einen, dass Sie diese Erfahrung machen können. Dass Sie sich gerade in den bangen Momenten Ihres Lebens gut aufgehoben wissen im Kreis Ihrer Familie, bei Nachbarn und Freunden. Zum anderen wünsche ich Ihnen, dass Sie durch die Menschen, die Sie begleiten - deren liebevolle Gedanken, gute Worte und helfenden Hände, Gottes Geleit spüren können. Er lässt uns nicht allein - in keinem Augenblick des neuen Jahres. Im Vertrauen darauf grüßt Sie herzlich, Ihre Pfarrerin Maren Michaelis Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 34 Gedanken zu Weihnachten - von Pfarrer Kurt Wolf Kein Mensch kann bestimmen, wo, wie und wann er geboren werden soll … Nur einer konnte wählen, der Heiland. Er hat die Krippe, das Ausgestoßensein, die Verborgenheit gewählt, obwohl er der Reichste, der Mächtigste, der Edelste aller Menschen war. Warum? Offenbar, weil er schon hier die Torheit des Kreuzes wählen wollte, für uns und für unser Heil. Das zeigt mir aber auch, welches meine Mittel zur richtigen Mitarbeit mit ihm sind: nicht Geltungsdrang, Streben nach Reichtum, nach Ehre und Anerkennung, sondern der Weg des Kreuzes. Das war aber dann auch das ganze Leben des Heilandes. (Augustin Bea) Liebe Bürger unserer Gemeinde, diesen Text von Augustin Bea lasse ich so wie ich ihn vorfand. Dieser Text gilt nämlich auch für Menschen, Menschen, die nicht an den Heiland glauglauben. Sie feiern auch Weihnachten und freuen sich über das Kind in der Krippe. Auch sie haben schon erfahren, dass die Bedeutung eines Menschen und Achtung vor jemandem nicht aus dem oben FettgedFettgedruckten kommt. Echte Menschlichkeit Menschlichkeit kommt gerade aus Tugenden, die uns dieses Kind in der Krippe vorgelebt hat! Mag dieses Kind auf uns selbst und unsere Gemeinde die Wirkung Einfachhhaben, die Bea „nur“ als den „Weg des Kreuzes“ bezeichnet: Einfac heit, Freude an den kleinen Dingen, Dankbarkeit Dankbarkeit für alles, was ich hahabe und was ich - nicht nur an Weihnachten - an Gutem und an Güte geschenkt bekomme … Dann ist dieses Kind nicht umsonst im Ausgestoßensein der Krippe zur Welt gekommen! Eine noch besinnliche AdventsAdventszeit, ein gnadenreiches Weihnacht Weihnachtsfest und ein gesegnetes Neues Jahr 2008 wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 35 Fränkische Krippen Weihnachtskrippen, die bei der Familie Möller in Obereßfeld ausgestellt sind. Fast in keiner Familie darf die Krippe fehlen, die am Hl. Abend aufgestellt wird. Sie ist ursprünglich der Futtertrog, in den Jesus Christus nach seiner Geburt gelegt worden sein soll. In der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom werden in einigen Holzteilen angeblich kleine Stückchen von der Krippe Jesu aufbewahrt. Möglicherweise stammt von diesen Holzstücken oder auch von den geistlichen Schauspielen zur Weihnachtszeit und von den überlieferten wundersamen Geschichten des hl. Franz von Assisi der Weihnachtsbrauch, eine Krippe aufzustellen. Das Aufstellen von Krippen in den Kirchen ist seit dem 15. Jahrhundert nachgewiesen. Später erst kam die Krippe in die Privathäuser; es sind oft handwerklich meisterliche Werke religiöser Volkskunst. Krippenvereine entstanden überall. In Krippenspielen wird versucht, das Weihnachtsgeschehen darzustellen; meist sind es dreiteilige Stücke: Verkündigung, Herbergssuche, Geburt und Anbetung der Hirten. Seit dem 17. Jahrhundert tauchen in Quellen, hauptsächlich in Kirchenrechnungen, Nachrichten über Weihnachtskrippen auf. Viele Familien sind auch noch heute stolz auf den Besitz einer prächtigen Krippe. Als Folge der Säkularisation 1803 wurde gar verboten Krippen an Weihnachten aufzustellen. Doch das Volk hielt sich nicht an die staatlichen Anordnungen. Aber nicht nur im katholischen Bereich, auch bei den Protestanten findet man die Krippenbaukunst, nur heißen im Vogtland oder im Erzgebirge die Krippen Weihnachtsberge. Von Lichterengeln umgeben erscheint im Mittelpunkt ein Bergwerk, hinter dem sich wie in einem Bilderbogen das himmlische Jerusalem aufbaut. Im allgemeinen jedoch ist das Jesuskind in einer einfachen Krippe liegend zu sehen, daneben Maria, Josef, Hirten, Schafe, Ochs und Esel. Es gehört noch heute zur guten Familientradition, dass die Krippe alljährlich unter dem Christbaum feierlich aufgestellt wird. Immer wieder kommen neue Figuren hinzu, die Schafherde wird jedes Jahr vergrößert oder die Zahl der Hirten und Engel. Literatur: Reinhard Worschech: Frk. Weihnachtsbräuche zur Weihnachtszeit, Würzburg 1978 Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 36 Bilder aus unserer Heimat - Krippe beim Adventsmarkt in Sulzdorf am 1. Adventssonntag 2008 - Die Redaktion des „Echo der Lederhecke“ wünscht allen Leserinnen und Lesern eine besinnliche Weihnachtszeit, frohe Festtage, einen guten Start in das neue Jahr mit viel Glück, vor allem Gesundheit und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 37 WIR GRATULIEREN zum 71. Geburtstag am 83. 69. 66. 70. 77. 87. 69. 86. 76. 69. 72. 86. 75. 78. 76. 70. 74. 69. 78. 77. 66. 81. 68. 88. 76. 90. 69. 84. 75. 71. 74. 69. 89. 88. 78. 70. 89. 88. 70. 70. 77. 76. 01.01. Ingo Hickisch (Sulzdorf) 02.01. Willy Fischer (Sulzdorf) 02.01. Harry Scheller (Sulzdorf) 02.01. Gisela Keller (Sulzdorf) 03.01. Hannelore Hülbig (Serrfeld) 04.01. Gerda Eden (Sternberg) 06.01. Martha Schubert(Sulzdorf) 07.01. Ingrid Lenz (Sternberg) 09.01. Hildegard Richter (Zimmerau) 10.01. Maria Dellert (Sulzdorf) 13.01. Ella Lochner (Sternberg) 15.01. Berthold Schneider (Sulzdorf) 16.01. Gertrud Michael (Zimmerau) 17.01. Wilfried Pieper (Sulzdorf) 19.01. Berthold Both (Serrfeld) 19.01. Waldemar Schmidt (Serrfeld) 20.01. Elfriede Zirkelbach (Obereßfeld) 21.01. Anna Spielmann (Zimmerau) 23.01. Manfred Hanf (Obereßfeld) 24.01. Erich Götz (Zimmerau) 24.01. Agnes Dömling (Obereßfeld) 24.01. Walter Schad (Sulzdorf) 25.01. Oswald Berger (Sulzdorf) 30.01. Renate Goldschmidt (Sulzdorf) 01.02. Elisabeth Hesselbach (Sulzdorf) 01.02. Ingrid Bredow (Sulzdorf) 02.02. Rosa Dömling (Obereßfeld) 03.02. Helga Ebert (Sulzdorf) 04.02. Irma Scheider (Sulzdorf) 04.02. Isolde Bretschneider (Sternberg) 06.02. Irene Schlinke (Serrfeld) 07.02. Waltraud Klett (Sulzdorf) 07.02. Günter Thein (Serrfeld) 08.02. Olga Unger (Sulzdorf) 08.02. Alois Schweinfest (Serrfeld) 08.02. Maria Burger (Obereßfeld) 08.02. Marga Unger (Serrfeld) 09.02. Frida Sonneberg (Sulzdorf) 10.02. Wilhelm Kalnbach (Sulzdorf 10.02. Klaus Gregor (Zimmerau) 10.02. Oswald Schleier (Zimmerau) 11.02. Herbert Bergmann (Sulzdorf) 13.02. Günter Bonnke (Zimmerau) Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 38 72. 84. 81. 70. 68. 66. 68. 79. 73. 16.02. Gerlinde Valtenmaier (Sulzdorf) 19.02. Gerda Klapstein (Zimmerau) 20.02. Lieselotte Wolbrandt (Zimmerau) 20.02. Sieglinde Schmidt (Serrfeld) 21.02. Erika Hanf (Obereßfeld) 21.02. Horst Sya (Sulzdorf) 22.02. Erich Hartung (Sulzdorf) 28.02. Edeltraud Schmidt (Sulzdorf) 28.02. Anita de Sacco (Zimmerau) 74. 90. 73. 68. 73. 65. 66. 65. 90. 79. 73. 69. 74. 84. 82. 81. 81. 65. 75. 03.03. Edeltraud Großkopf (Schwanhausen) 05.03. Charlotte Koslowski (Sternberg) 08.03. Annemarie Hartung (Serrfeld) 08.03. Rudolf Baum (Schwanhausen) 09.03. Auguste Mantel (Zimmerau) 12.03. Karl-Heinz Brüger (Sternberg) 15.03. Ewald Wildenberger (Schwanhausen) 17.03. Dominique Hamels (Sulzdorf) 18.03. Herbert Richter (Zimmerau) 19.03. Hildegard Farr (Serrfeld) 19.03. Ingeburg Weiß (Zimmerau) 19.03. Heinz Ortlauf (Obereßfeld) 20.03. Willi Dellert (Schwanhausen) 22.03. Irmgard Hilliges (Serrfeld) 25.03. Anna Schreiner (Zimmerau) 26.03. Waltraud Teßmann (Sulzdorf) 28.03. Ursula Rohmann (Schwanhausen) 28.03. Udo Müller (Sulzdorf) 30.03. Richard Zirkelbach (Obereßfeld) Ehejubiläen im ersten Quartal 2009: Goldene Hochzeit (50 Jahre) • am 6. Februar Erika und Manfred Hanf (Obereßfeld) 40jähriges Ehejubiläum • am 1. Februar Rosa und Bruno Geißler (Obereßfeld Abschließend wie gewohnt der Hinweis, dass Nichtveröffentlichungen von Geburtstagen oder Ehejubiläen in der Gemeindekanzlei mitgeteilt werden. Impressum: Herausgeber: Gemeinde Sulzdorf a.d.L. Redaktion: Reinhold Albert (Sternberg) email: [email protected] Herstellung: Druckerei Peter Seifert (Untereßfeld) Auflage: 750 Exemplare, erscheint vierteljährlich Redaktionsschluss für die Ausgabe 2/2009: 1. März. 2009 Die Skizze auf der Titelseite von Otto Mayer ist dem 1978 erschienenen Buch von Reinhard Worschech „Fränkische Bräuche zur Weihnachtszeit“ entnommen. Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 39 Die Gemeinde sagt Dankeschön Bei einer Abschlussbesprechung der am Adventsmarkt Beteiligten war man sich einig, dass dieser sehr gut gelungen war. Es sei ein toller Erfolg gewesen und werde sicherlich im kommenden Jahr wiederholt, und zwar am 1. Adventssonntag (29.11.2009). Die Gemeinde möchte sich besonders für die beim Adventsmarkt gewährte ausgezeichnete Unterstützung bedanken, und zwar bei den Sulzdorfer Firmen OFFMöbel, elso und dem Sägewerk Kalnbach. Weiter gilt es allen, die in irgendeiner Weise am Adventsmarkt beteiligt waren - den Ausstellern, den Vereinen, den Organisatoren und natürlich den zahlreichen Gästen für ihren Besuch herzlich zu danken. Walter Krug, Bürgermeister Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009 40 Echo der Lederhecke 104. Ausgabe Januar – März 2009