Titelseite, Inhalt und Kapitel 1 im PDF-Format
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Titelseite, Inhalt und Kapitel 1 im PDF-Format
Marina-Elena Wachs und Dorothee Weinlich Promovieren im Design – ein Kinderspiel ? _ mit Ausblick für Fachhochschulen _ mit internationalen Vergleichsstudien _ including perspectives for Universities of Applied Sciences _ including international comparative studies Inhalt / Table of Content Vorwort ......................................................................................................... 8 1 Thema , Fragestellung und Ziel der Studie .......................................... 11 Gast-Kommentar : Prof. Dr . phil . habil . Hannes Böhringer 2Einordnung der Studie in den Stand der Forschung 2011 ................. 19 Gast-Kommentar : Prof. Dr . phil . H. Gerd Würzberg 3 Promovieren im Design – inhaltliche Leitlinie ................................. 29 Gast-Kommentar : Prof. Dr . phil . Sabine For aita 4 Promovieren im Design – logistische Leitlinie .................................. 49 Guest-comment: Dr . phil . Rosan Chow Exkurs: Empfehlungen für promotionsinteressierte Akademikerinnen .......... 70 5 Promovieren im Design – eine Frage von FH oder Uni?! .................... 73 Gast-Kommentar : Dr . phil . Sven Nommensen 6Academic Education in Europe – looking for a structure of .......... 85 German doctoral programms in design with international comparison (by Julia Striebel) Guest-comment: Prof. PhD TIIU Poldma , Canada 7 RÜCKBLICK – Ausblick – Visionen ......................................................... 123 8Anhang: Literaturauswahl – Quellen – Empfehlungen .................. 131 Autorinnen und GastautorInnen /Authors and Guests ........................ 138 Danksagung – acknowledgment Impressum ............................................................................................... 148 5 Promovieren im Design – ein kinderspiel? Detailliertes Inhaltsverzeichnis / detailed Table of Content Vorwort ..................................................................................................................... 8 1Thema , Fragestellung und Ziel der Studie ....................................................... 11 Gastkommentar Hannes Böhringer : Verpasste Gelegenheit ........................ 15 2 Einordnung der Studie in den Stand der Forschung 2011 .............................. 19 2.1 Promovieren in Europa allgemein und im Fach Design im Speziellen ............................................................. 19 2.2 Promovieren im Design im englischsprachigen Raum – GB und USA .................................................................................................... 23 Gastkommentar Gerd Würzberg: Designer brauchen „eigene“ Wissenschaftler ................................................ 25 3 Promovieren im Design – inhaltliche Leitlinie .............................................. 29 3.1 Wissenschaftliches Arbeiten – Dokumentation – Doktorarbeit schreiben im Design ................................................................................... 29 3.1.1 Wissenschaftliches Arbeiten im Design.................................................. 29 3.1.2Begriffe: Wissenschaft und Designwissenschaft ................................. 31 3.1.3Gliederung einer wissenschaftlichen Arbeit und Methode ............... 33 Exposé – Gliederung – markante Arbeitsstationen 3.1.4 Design und Methodik in der Wissenschaft ............................................. 37 3.1.5 Wissenschaftliches Arbeiten – wofür?! ................................................. 38 3.2 Das Spezielle am Promovieren im Design ................................................ 39 Resultat Gastkommentar Sabine Foraita : Promovieren – etwas leichter gemacht .......................................................... 45 4 Promovieren im Design – logistische Leitlinie ............................................... 49 4.1Organisation der Promotion im Design .................................................. 49 Guest-Comment Rosan Chow: PhD Study Management .................................... 54 4.2 Finanzierungsmodelle einer Promotion im Design ............................... 58 4.2.1Beschäftigungsverhältnis als wissenschaftliche/r Mitarbeiter /in 6 58 4.2.2Stipendienmodelle ..................................................................................... 59 4.2.3 Drittmittelförderung (Deutschl and und Europa) .............................. 62 4.2.4 Promotion in einem Unternehmen oder als Selbstständige /r .......... 64 4.2.5Bewertung der Fördermöglichkeiten für Promotionen im Design – zum Ist-Zustand an deutschen Hochschulen ......................................... 66 4.2.6 Exkurs: Vergleich zur Modellerörterung Promotionsfinanzierung: FördermaSSnahmen der Graduiertenakademie .................................... 66 4.3 Exkurs: Empfehlungen für promotionsinteressierte Akademikerinnen ........ 70 5 Promovieren im Design – eine Frage von FH oder Uni?! .................................. 73 5.1Hochschulspezifische Merkmale und Möglichkeiten .......................... 73 5.2Ist-Stand und Visionen/Chancen .............................................................. 74 Gastkommentar Sven Nommensen: Erst einmal zum Ende bringen und dann weiter sehen...– Erfahrungsbericht eines Promovenden 78 6Academic Education in Europe – looking for a structure of german doctoral programs in design with international comparison (by Julia Striebel) ................................................................................................. 85 Guest-Comment Canada , TiiU Poldma : Considering the PhD in Design: About challenges, definitions and foundations ............................................................................. 113 7Rückblick - Ausblick - Visionen ......................................................................... 123 7.1 Zur Designausbildung und „Streitbarkeit “ im Design im Jahr 2011 ... 123 7.2 Die Strukturierte Promotion und ein veränderter Forschungsbegriff in Europa ........................... 125 7.3 Woran bemisst sich die designwissenschaftliche Qualität ? ............ 128 8Anhang: Literaturauswahl - Quellen - Empfehlungen .................................. 131 8.1Abkürzungsverzeichnis ........................................................................... 131 8.2Literaturverzeichnis ............................................................................... 132 Autorinnen und GastautorInnen /Authors and Guests ..................... 138 impressum .................................................................................................. 148 7 Promovieren im Design – ein kinderspiel? Vorwort Promovieren im Design – kinderleicht... „Design ist doch kinderleicht, das kann ich auch, ein bisschen Form hier, ein bisschen Farbe dort... ist doch hübsch? – oder? mit nachhaltigem Material natürlich!– wo bekommen wir das her? – ach, Sie machen das schon ...“ Designer und Designerinnen von heute wissen, dass die Sache mit dem Design wesentlich komplizierter ist als das Zitat eines Unternehmers uns oben Glauben machen möchte. Um der Sache auf den Grund zu gehen, warum etwas Design ist, können wir heute mit wissenschaftlichen Methoden unsere Thesen belegen. Diese wissenschaftlichen Methoden sind angelehnt oder entlehnt aus anderen Disziplinen, die sich über Jahrzehnte vor dem Etablieren der Designwissenschaften bewährt haben. Wissenschaftliche Methoden für die theoretische Ergründung von Designformen, Designprozessen und Artefakten heranzuziehen, scheint dem einen oder anderen Menschen des Faches aber innerhalb einer sehr kreativen Disziplin suspekt. Und dennoch müssen wir fragen: Warum wächst die Nachfrage nach designtheoretischer Reflektion auch mittels einer Doktorarbeit im Design? Oder ist es lediglich der Dr.-Titel (oder PhD), der gewünscht oder benötigt wird, um einer beruflichen Stellenbeschreibung zu genügen? ... Wir Professorinnen, Marina-Elena Wachs und Dorothee Weinlich, kommen aus unterschiedlichen Designfachgebieten und wollen mit dieser Arbeit sowohl eine Lanze brechen für den qualitativ hohen Anspruch an Doktorarbeiten im Design als auch Unterstützung anbieten für den organisatorischen Ablauf einer Doktorarbeit, die einerseitsmöglichst exakt auf das spätere Berufsfeld abgestimmt und andererseits Existenz sichernd während und nach der Promotion sein sollte. Viele dieser Hilfestellungen existierten zum Zeitpunkt der Dissertation im Design – der Autorin Marina-Elena Wachs in der Zeit von 2003 – 2007 an der 98 Vorwort Hochschule für Bildende Künste Braunschweig sowohl dort als auch in Deutschland keineswegs. Im Zuge der Diskussion über die Bologna-Reform, mit diversen Studien zum Promovieren in Europa und mit der Entwicklung vieler PhD-Studiengänge, die kurz vor ihrer Einführung stehen oder aktuell in der Erprobungsphase stecken, ist Bewegung in das „Spiel“ gekommen. Und wie das mit Kinderspielen ist, die sich Kinder selbst ausdenken ohne Murmeln, ohne Spiel-Karten oder feste Rollenzuweisungen im Vorfeld, möchten wir mit diesem Buch, das wir innerhalb einer Forschungsstudie als Diskussionspapier und zugleich als Orientierung für Ratsuchende formulieren, eine „Spielanleitung“ anbieten. Wir sehen für dieses Buch zwei Zielgruppen, deren Perspektiven wir mit bestimmten Formulierungen im Auge hatten: In erster Linie schreiben wir diese Art „Briefingliste“ für Promotionsinteressierte. In zweiter Linie formulieren wir diese „erste logistische und inhaltliche Skizze zum strukturierten Promovieren im Design“ als Hilfestellung für Lehrbetriebe, Hochschulen mit Promotionsrecht, ebenso als Anreiz, designtheoretisches Wissen für die Designpraxis aufzubereiten und zu vermitteln. Wir sind der Auffassung: Nur wenn der Designnachwuchs befähigt wird, an der wissenschaftlichen Reflexion unserer gegenwärtigen und an der Vergangenheit gemessener Artefakte zu wachsen, werden dieser (Nachwuchs) und wir Lehrenden die zukünftigen Designaufgaben weltweit zu bewältigen wissen. Promovieren im Design – ist doch kinderleicht ... was zu beweisen wäre ... Viel Spaß beim Murmeln und Promovieren wünschen Prof. Dr. Marina-Elena Wachs und Prof. Dorothee Weinlich, 2011 9 Kapitel 1 Thema, Fragestellung und Ziel der Studie Design ist doch keine Wissenschaft! – oder doch? Auf dem Wege zu einer definierten Designwissenschaft, die bezugswissenschaftliche Fachbereiche – wie beispielsweise die Psychologie, die Soziologie, die Philosophie, die Ergonomie, die Sprachwissenschaften, die Kunstwissenschaften, die Naturwissenschaften (im Speziellen in der Bionik) bis hin zur Anthropologie und Informatik – nutzt, um auf vergleichbarer wissenschaftlicher Ebene zu anderen Disziplinen im Diskurs anschließen zu können, ist die strukturierte Promotion im Fach Design in einem notwendigen Status leider noch nicht angekommen. Ausgangspunkt der Betrachtung des Forschungsthemas „Promovieren im Design – aber wie?“ ist die Frage: „Wie schreibe / mache ich eine Doktorarbeit im Design“ ? Angelehnt an die Darstellung Umberto Ecos, ursprünglich für den Fachbereich der Literaturwissenschaften auf italienisch verfasst und in der deutschen Übersetzung mit dem Titel „Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt“1 veröffentlicht, ergeben sich innerhalb des Designs zwei Bereiche, die es zu untersuchen gilt, die sich nicht allein in der Betreuung von Doktoranden sondern ebenso auf Seiten der betreuenden Fachleute (Professoren, Kooperationspartner aus der Praxis) auffällig zeigen: Es existiert derart wenig praktische Erfahrung mit der Durchführung einer Promotion im Fach Design, so dass es noch immer keinen fundierten Leitfaden zur Erstellung, Durchführung und Rahmenpositionierung von Promotionen innerhalb von Designstudiengängen gibt. Ebenso wenig gibt es wissenschaftliche Leitlinien, die in den Prüfungsämtern der Designfachbereiche eine Orientierung für die/den Promovierenden geben könnten, beispielsweise hinsichtlich Finanzierung, inhaltlicher Auswahl, Übersichten über aktuell 1 Eco, Umberto, 2002, Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt, Heidelberg: C. F. Müller. 11 Promovieren im Design – ein kinderspiel? laufende Promotionsprojekte bis hin zu vernetzt dargestellten Veröffentlichungen, Mentoring-Programmen oder des Rahmens einer „ordentlichen Zitierweise“. Diese Aufzählung deutet bereits die Struktur einer Skizze an, die im weiteren Verlauf dieser Arbeit in zwei Bereiche unterteilt – inhaltliche Leitlinien und logistische Leitlinien – zur interdisziplinären strukturierten Promotion im Design genutzt wird. Die folgende Darstellung zum Prozess des Promovieren im Design will nicht als Königsweg verstanden werden sondern vielmehr als Grundlagenpapier – um den „work in progress“ zu bereichern – aus der Erfahrungssicht einer Promovierten im Design (Dr. Marina-Elena Wachs) und ergänzt um Erfahrungen anderer promovierter bzw. wissenschaftlich Arbeitenden (Dorothee Weinlich und GastkommentatorInnen).2 Hierbei stellen die Gastbeiträge jeweils eine sowohl bestätigende als auch abgrenzende Meinung dar. Mit Hilfe von bewährten Designanalysemethoden – beispielsweise Interviews, Literaturrecherchen, Prozessanalysen, interdisziplinären und transdisziplinären Vergleichen – wurde dieses Konzept zum „strukturierten Promovieren im Design“ erstellt und wird hier im Buch von zwei Schwerpunkten gekennzeichnet: Die „inhaltliche Leitlinie einer (interdisziplinären) Doktorarbeit im Design“ gibt Auskunft über die Auswahlmöglichkeiten des Themas (selbstmotiviert oder mit Hilfe von Themenpools der Hochschule), die Wahl der Methode, über das Verfassen einer Dissertation im Design (von der Gliederung der Dokumentation bis hin zum „ordentlichen Zitieren“) bis zur Notwendigkeit von wissenschaftlicher Kompetenzaneignung (mittels Teilpublikationen und Vortragsverpflichtungen von angrenzenden Themen und ebenso zu Veröffentlichungen und Lehrtätigkeiten). 2 Vgl. ebenso die internationalen und nationalen Gastkommentatorinnen und Gastkommentatoren jeweils innerhalb der Kapitel. 13 12 Thema , Fragestellung und Ziel der Studie | 1 Dem gegenüber bildet der „logistische Leitfaden einer Doktorarbeit im Design“ die Aspekte Finanzierung, Prozesse allgemein und für das Design im Speziellen bis zu Mentoring ab. Wünsche und Visionen, wie beispielsweise die transparente Darstellung der aktuell laufenden Dissertationsprojekte aller Fach-/Hochschulen in Deutschland, die Vernetzung mit Hochschulen im Ausland sowie kreative, zukunftsweisende Finanzierungsmodelle, legen den Fokus auf den langfristigen Aufbau professioneller Promotionsstrukturen in den Designwissenschaften. Dieses „erste Konzept zum Promovieren im Design“ zielt insofern auf eine vergleichende Recherche von Konzepten zur Durchführung von Doktorarbeiten im Design in Europa und mit Blick in die USA, um letztendlich einen ersten Leitfaden der „Must haves“ aus der Perspektive der Hochschule zu umreißen. Hierbei spannt sich der Rahmen der Betrachtung von der klassischen Doktorarbeit des angelsächsischen Erbes mit dem Titel des PhD über die in den letzten Jahren angestrebten Veröffentlichungen und Untersuchungsergebnisse, wie auch deren aktuelle Diskussionen3 zur Möglichkeit der „Promotion in Europa im Bologna-Prozess“ 4, bis hin zu allgemeinen Rahmenbedingungen vor Ort in Deutschland an Universitäten und Fachhochschulen im Allgemeinen und im Norden Deutschlands im Besonderen. Abgerundet wird das „Spiel“ mit Blick auf die Gender-Studies mit Empfehlungen für promotionsinteressierte AkademikerINNEN im Design im Vergleich zu traditionell männlichen Spielregeln. 3 Veranstaltungen: 4.12.2009, Promovieren in Europa, Körber-Stiftung Hamburg, 12/13. März 2010 Kongress eurodoc 10 in Wien und 12./13.11.2010 Designforschung, Promotionen im Design, Tagung, DGTF, Tagungsort HBK BS. 4 Vgl. Fiedler, Holländer u.a., siehe Quellenverzeichnis. 13 Promovieren im Design – ein kinderspiel? Enden kann der Bogen sicherlich nicht mit der Diskussion um den Begriff des Designs, der heute zu Beginn der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts unkonkreter definiert ist als noch in den 1980er Jahren.5 Die Tatsache, dass der Designbegriff zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein pragmatischer, interdisziplinär geprägter ist, führt dazu, dass einige DesignerInnen bestrebt sind, sich spezialisieren zu wollen und ein spezielles Design-Fach belegen, um die Komplexität der Designprozesse oder -problematiken wieder herunterzubrechen auf den Kern einer eigenen Designdisziplin. Anything goes im Designprozess, aber nicht bezüglich des Promovierens im Design – hier geht es in erster Linie um wissenschaftliche Relevanz und designwissenschaftliche Qualität! „Die Kugel rollt ...“ 5 Vgl. van den Boom, 2010, Vgl. ebenso: Rommel 1980er Jahre und Vgl. aktuelle Designforschung: Veröffentlichungen von BIRD – Board of International Research in Design, beispielsweise: Nigel Cross, 2007, designerly ways of knowing und vergleichsweise hierzu auch Verganti, Roberto, 2009, Design Driven Innovation. Vgl. ebenso die Diskussion um den Begriff und die Methode des „design thinking“ (IDEO). 15 14