Spektrum 01-07.indd - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
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Spektrum 01-07.indd - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
MAGAZIN DER ESG ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH I/07 Schwerpunktthemen Polizeihubschrauber: Informationsfusion durch PTA-digital Logistik-Drehkreuz: Baugruppenmanagement für die HIL GmbH Standort München-Nord: Kompetenzzentrum für Automotive-Leistungen 2 & 3 SPEKTRUM I/07 Als die ESG den Polizeitaktischen Arbeitsplatz, dem wir uns in dieser Ausgabe der Unternehmenszeitschrift Spektrum mit einem Beitrag widmen, vor rund zwei Jahren in einen Helikopter der Polizeihubschrauberstaffel Rheinland-Pfalz einbaute, sprachen einige Medien von einer Technologie „auf die James Bond stolz wäre“. Die automatische Objekterkennung von Personen, Tieren oder Fahrzeugen aus der Luft und die Integration dieser Funktionalität in ein hochmodernes Gesamtsystem erschien Vielen damals wie eine Entwicklung von „Q“, dem technischen Mastermind der Bond-Filme. Mittlerweile geht die ESG noch einen Schritt weiter. Derzeit laufen die Arbeiten an der zweiten PTA-Generation auf Hochtouren: PTA-digital wird kleinste Objekte aus der Luft noch zuverlässiger erkennen können und diese quasi automatisch verfolgen. Und weil die Daten via Satellit an den Boden übermittelt werden, entsteht bei Polizeieinsätzen ein übergreifendes einheitliches Lagebild. Unser Unternehmen leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit in unserem Land. Für die ESG ist der PTA aber noch viel mehr: Er zeigt, dass auch ein mittelständisches Unternehmen wie die ESG als „Spezialsystemfirma“ am Markt erfolgreich sein und eigenverantwortlich komplexe Systeme entwickeln kann. Was vor rund 35 Jahren als deutscher Generalunternehmer für die Avionik des Kampfjets TORNADO begann, findet heute unter anderem in Entwicklungen wie dem PTA seine Fortschreibung. Die ESG ist dabei zunehmend auch international aufgestellt: Messeauftritte auf der IDEX in Abu Dhabi oder dem SAE World Congress in Detroit, im Ausland sehr erfolgreiche Entwicklungen wie unsere Kodifizierungslösung N-CORE oder das Netzplanungstool NetCOP und nicht zuletzt unser Engagement auf dem französischen Automobilmarkt, wo wir mit der Firma Créalie ein innovatives Unternehmen mit Kompetenzen im Bereich der Bordnetzentwicklung übernommen haben, illustrieren diese Internationalität. Unsere gezielte Aufstellung im Ausland merken Sie auch an fünf Wörtern, die ihnen in Zukunft immer wieder begegnen werden: „Turning system expertise into value“. Diese Zeile – neudeutsch als Positionierungsstatement bezeichnet – steht übergreifend für die Leistungen des gesamten Unternehmens und soll unsere Haupteigenschaft einprägsam und nachhaltig vermitteln. Der Satz fasst die Kernkompetenz der ESG in allen Bereichen, sei es in der Luft- und Raumfahrt, der Logistik oder der Automobilindustrie, einprägsam zusammen. Unsere Kunden profitieren vom System-Know-how der ESG, das für sie Werte schafft und so zu einem echten Wettbewerbsvorteil wird. Gerhard Schempp München, im April 2007 INHALTSVERZEICHNIS 3 ........................................... Technologiesprung im Hubschrauber PTA-digital erweitert die Möglichkeiten der Polizei bei Helikoptereinsätzen. 5 ........................................... Technologien gezielt einsetzen Akteure der Inneren Sicherheit profitieren von einem Technologietransfer. 6 ........................................... Autos lernen sprechen Die ESG hat Teile der V2V-Technologie von General Motors mitentwickelt. 7 ........................................... Leistungsstarkes Drehkreuz Die HIL GmbH setzt auf ein zentrales Baugruppenmanagement. 8 ............................................ Einen Schritt näher Der neue ESG-Standort München-Nord bündelt zahlreiche Automotiveaktivitäten. 10.......................................... Bindeglieder zum Kunden ESG-Stützpunkte im Rheinland und in Berlin sorgen für gute Kontakte vor Ort. 12.......................................... Kurzmeldungen 14.......................................... Malerei der „Leichtigkeit des Seins“ Der Künstler H.F. Plahl stellt in den Räumen der ESG seine Werke aus. 15.......................................... English Summary IMPRESSUM Herausgeber ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH Einsteinstraße 174, D-81675 München Tel. +49 (89) 9216 2850, www.esg.de Verantwortlich für den Inhalt Jörg Riedle (jr), Unternehmenskommunikation Mitarbeiter dieser Ausgabe Björn Bergner (bb), Klaus Mertz (km), Norbert Seubold (ns), Gestaltung Udo Speth, ESG-Grafik-Abteilung Druck TOBI-Offset, Kirchheim/Heimstetten Auflage 2500 Fotos Alle Abbildungen © ESG, wenn nicht anders angegeben. Umschlagbild: Schmid Der Polizeitaktische Arbeitsplatz (PTA) bündelt verschiedene Einzelgeräte in einem einzigen System und unterstützt so die Polizeihubschrauberstaffeln verschiedener Bundesländer. Foto: Schmid Technologiesprung im Hubschrauber Mehrere Bundesländer vertrauen bereits auf den Polizeitaktischen Arbeitsplatz der ESG. Der nächste Entwicklungsschritt heißt „PTA-digital“. München an einem Samstagnachmittag im vergangenen Sommer: Mehrere zehntausend Menschen feiern auf der Leopoldstraße im Stadtteil Schwabing den Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft über Schweden. Die Polizei hat das Gelände für den Verkehr gesperrt; mit Einsatzwägen und uniformiertem Personal zeigt sie Präsenz. Die Einsatzzentrale steht außerdem mit Polizeibeamten in Zivil in Verbindung, die auf der Partymeile für Sicherheit sorgen. Über dem Areal, für die Feiernden kaum bemerkbar, steht ein Hubschrauber in der Luft und liefert gestochen scharfe Bilder vom Boden, die direkt in die Bewertung der Lage eingehen. Hubschrauber sind in der heutigen Zeit bei Einsätzen der Polizei nicht mehr wegzudenken. Sei es zur Überwachung von Großveranstaltungen, bei der Verbrechensbekämpfung, der Vermisstensuche, bei Katastropheneinsätzen oder bei der Bewältigung besonderer Vekehrssituationen – die Kollegen aus der Luft unterstützen mit besonderen Technologien die Einsatzkräfte am Boden. Die Mitarbeiter der Polizeihubschrauberstaffeln sind dabei ausgesprochene Spezialisten: „Hubschraubereinsätze werden immer komplexer und finden häufig im Verbund mit anderen Polizeikräften statt“, sagt Dieter John (ESG). „Die Besatzung muss Geräte bedienen, Informationen bündeln und an die Kollegen am Boden weitergeben – eine hochanspruchsvolle Aufgabe.“ Gemeinsam mit seinem Team hat John, Leiter der Geschäftseinheit Zivile Systeme, ein System entwickelt, das die Polizisten unterstützt und ihnen hilft, den Überblick zu bewahren – den Polizeitaktischen Arbeitsplatz (PTA). „Die Entwicklung des PTA stellte einen revolutionären Schritt dar“, erläutert John. „Verschiedene taktische Einzelgeräte wurden in einem einzigen System zusammengefasst.“ Früher musste der zuständige Polizist Geräte wie eine Wärmebild- und TV-Kamera oder digitale Karten einzeln ansteuern und die Informationen eigenhändig zusammenfügen. Heute sitzt er vor einem einzigen Bildschirm und kann durch Touchscreen-Funktionen sowie über kundenspezifisch programmier- 4 & 5 SPEKTRUM I/07 bare Tasten und mit Hilfe eines Handcontrollers einheitlich auf alle Geräte zugreifen. Bereits seit Ende 2005 ist das System im Einsatz. Damals entschied sich Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland, den hochmodernen Hubschrauberarbeitsplatz anzuschaffen. Bei der Fußballweltmeisterschaft im vergangenen Jahr bewährte sich das System erstmals während eines Großeinsatzes: Die Polizeihubschrauberstaffel sorgte damit etwa beim Achtelfinale Italien gegen Australien in Kaiserslautern für erhöhte Sicherheit. Auch andere Länderpolizeien haben seither die Vorteile des PTA erkannt: Thüringen führt den Hubschrauberarbeitsplatz derzeit ein, Bayern mietete sich im vergangenen Jahr aus Anlass der Fußball-WM und des Besuchs von Papst Benedikt XVI. ein Komplettsystem. Der PTA wird dabei genau auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten. Das System ist modular aufgebaut und kann mit einfachen Mitteln funktionell erweitert werden. „Die Hubschrauberstaffeln können dadurch genau auf ihre staffelspezifischen Einzelgeräte zugreifen. Außerdem ist das PTA-Konzept hardwareneutral und richtet sich nach den Gerätebedarfen der Polizei-Einsatzkräfte“, sagt John. So umfasst der PTA Rheinland-Pfalz etwa die Ausstattung „Komplettsystem Wärmebildgerät“ und beinhaltet unter anderem das Objekterkennungssystem AUTOPOL. Die Polizisten bekamen die Weltneuheit als erste Hubschrauberstaffel überhaupt. AUTOPOL, eine Entwicklung des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS kann in Verbindung mit einer Wärmebildkamera aus der Luft Personen detektieren und Fahrzeuge markieren, auch dann, wenn diese für den Mensch kaum erkennbar sind. Die AUTOPOL-Funktion reduziert die Arbeitsbelastung des Operators bei zeitintensiven Einsätzen und steigert damit den Missionserfolg – selbst wenn die Konzentration beim FLIR-Operator abnehmen sollte. Bei einem Rettungseinsatz, wo direkter Sichtkontakt vom Ein Blick ins Hubschrauber-Cockpit: Der PTA ist modular aufgebaut und kann jederzeit mit einfachen Mitteln erweitert werden. Foto: Schmid Hubschrauber wegen Dunkelheit, Nebel oder Hindernissen (etwa Bäumen) nicht möglich ist, kann dieses System Leben retten. Mit dem PTA demonstriert die ESG ihre Systemfähigkeit. Als so genannte Spezialsystemfirma und europäischer luftfahrttechnischer Entwicklungsbetrieb nach EASA Part 21 übernimmt das Unternehmen die gesamte Verantwortung für komplette Einsatzsysteme – von der Entwicklung über die Lieferung, die luftfahrtrechtliche Zulassung und den Einbau bis zur Betreuung während des Betriebs. Die ESG beschafft dabei alle benötigten Komponenten und fügt diese zu einem System zusammen. Nach dem ersten „revolutionären Schritt“, der Einrüstung des ersten PTA vor rund eineinhalb Jahren, steht nun der zweite Technologiesprung bevor: Die Zukunft heißt PTA-digital. Bisher funktionierten nämlich die meisten Geräte, etwa Kameras, mit analoger Technologie. Daten wurden per Video-Switch digitalisiert und anschlie- ßend weiterverarbeitet. Der Grund für dieses komplizierte Verfahren waren die hohen Anforderungen, die an die Einzelkomponenten im Hubschrauber gestellt werden: So müssen etwa Kameras auch dann noch scharfe Bilder von Personen am Boden liefern, wenn der Hubschrauber außer Hörweite, also mehrere Kilometer entfernt, ist. Benötigt wird also eine Art „SuperZoom“ – und eine solche Auflösung war bisher nur in analoger Technologie umsetzbar. Die technische Weiterentwicklung der HD-Technologie ermöglicht nun aber auch entsprechend hochauflösende Digitalkameras. PTA-digital wird eine deutliche Verbesserung der Bildqualität bringen, mit einer höheren Auflösung als bisher sowie stark erweiterten Möglichkeiten der Bildverarbeitung. In der digitalen Welt können die Polizisten Filtertechnologien an den Bildern anwenden, also etwa mit einem Klick die Konturen von Objekten nachschärfen oder Segmente ausschneiden. Die ESG verwendet dabei Standard-Software- programme, die an die Bedürfnisse der Polizei angepasst werden – immer mit dem Ziel, Einsätze möglichst wirtschaftlich zu vereinfachen. Durch die verbesserte Bildqualität wird außerdem die Mustererkennung weiterbetrieben werden. Objekte sollen zuverlässiger als bisher klassifiziert, erkannt und automatisch mit der Kamera verfolgt werden können. Die Polizei erwartet eine bessere Objektauflösung und daher Einsatzvorteile in der Aufklärung kleiner Objekte, etwa Autokennzeichen, oder weit entfernter Ziele bei verdeckter Verfolgung. Insgesamt ist das Ziel der ESG: Die Mensch-Maschine-Schnittstelle im Hubschrauber soll noch stärker als bisher der Polizeicrew Arbeit abnehmen. Funktionen sollen weitgehend automatisiert und detaillierte Informationen für den polizeilichen Einsatz zusammengeführt werden. Der PTA der Polizeihubschrauberstaffel Rheinland-Pfalz wurde Ende 2005 übergeben und bewährte sich unter anderem bei der Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Sommer. Technologien gezielt einsetzen Nicht nur das Beispiel PTA zeigt: Längst profitieren Akteure der Inneren Sicherheit von einem Transfer bestehender militärischer Systeme und Verfahren. Methoden und Technologien für das Miltär auch für zivile erfasst, dargestellt, bearbeitet, gespeichert und zwiEinsatzkräfte nutzen: Mit diesem erfolgversprechenden schen Teilnehmern ausgetauscht werden. Das System Rezept hat sich die ESG in den vergangenen Jahren als kann Situationen und Objekte auf Landkarten oder Systemfirma im Umfeld der Inneren Sicherheit etabliert. Satellitenfotos projezieren und Meldungen zwischen Ein prominentes Beispiel ist dabei der PTA. Doch auch allen Teilnehmern austauschen. Es nutzt alle gängigen in anderen Bereichen hat die ESG erfolgreich Know-how Funk- und Kommunikationssysteme und verschiedene aus dem militärischen Umfeld für den zivilen Einsatz Bediengeräte vom PDA bis zum Arbeitsplatz-PC. nutzbar gemacht. Alle Kräfte, egal ob sie von der Einsatzzentrale aus Die neueste Lösung: TARANISlight, ein System, das oder direkt am Einsatzort agieren, sind über TARANISauf Technologien des Artillerierechnerverbunds ADLER II light vernetzt, können miteinander leicht kommunizieren und dem Waffeneinsatzsystem für die Mörsertruppe, und in Echtzeit auf die gleichen Informationen zugreifen. DVA II, beruht. Das portable und kompakte Leitsystem für hochmobilen Einsatz unterstützt zivile und militärische Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit, beispielsweise die Feuerwehr und Polizei oder Akteure im Katastrophenschutz und der Grenzüberwachung. Das System koordiniert Mittel und Kräfte für die Informationssammlung, Einsatzleitung und Ergebnisdarstellung und dient zur Darstellung, Zustandsüberwachung und Führung von zivilen und militärischen Einsatzkräften auf elektronischen Lagekarten. Weitere Informationen, etwa Um- Auch in Grenzschutzfahrzeugen kann TARANISlight zum Einsatz kommen. weltdaten oder Positionen können Foto: Carl Zeiss Optronics Bereits die Polizeihubschrauberstaffel Thüringen wird mit der neuen Generation PTA-digital arbeiten und eine Multi-Sensor-Plattform bekommen. „Von der Sensorfusion, also der ,Verheiratung’ einzelner Sensoren, geht der Weg zur Informationsfusion, also dem verlustfreien Zugriff auf alle relevanten Daten“, beschreibt John die Zukunft. An die Stelle des bisherigen Videolink, der eine Übertragung von Fernsehdaten an die Leitzentrale erlaubt, wird ein umfassender Datalink treten, über den alle relevanten Daten via Satellit aus dem Hubschrauber an beliebige Orte gesendet werden können. „Die Polizisten in der Einsatzzentrale der nächsten Großstadt werden damit in Echtzeit ein umfassendes Lagebild aus dem Helikopter erhalten.“ Erste Ergebnisse sollen bereits in rund einem Jahr vorliegen, mit der vollständigen Umsetzung von PTAdigital ist bis Ende 2008 zu rechnen. Der bisherige analoge PTA ist dabei jederzeit aufrüstbar. Bis dahin haben sich sicherlich noch mehr potenzielle Kunden von den Vorteilen des ESGSystems überzeugt. Das Interesse am PTA ist auf jeden Fall riesig. Auch international sorgt das System für Aufsehen. Als Advanced Integrated Mission Station (AIMS) stieß der PTA auf großes Interesse bei der Police Aviation Conference während der Fachmesse Heli Power im vergangenen November in London. jr 6 & 7 SPEKTRUM I/07 Autos lernen sprechen Mehr Sicherheit im Straßenverkehr wird eine Neuentwicklung von General Motors bieten. Die ESG hat an dem Projekt mitgewirkt. Autofahren könnte in den nächsten Jahren deutlich sicherer werden: Ob Glatteis, ein anderes Auto, das zu schnell auf eine Kreuzung zufährt, oder Hindernisse an uneinsehbaren Stellen – in Zukunft sollen Fahrer vor solchen Gefahren rechtzeitig gewarnt werden. Noch bevor sie selbst etwas sehen können, werden sie so abbremsen oder ausweichen können. Car-toCar-Kommunikation heißt das Zauberwort, das diese Vision schon bald möglich machen wird. Das Prinzip: Fahrzeuge auf einer Straße tauschen automatisch Daten, etwa über Position und Geschwindigkeit, aus – die Autos „lernen sprechen“. Als einer der ersten Hersteller hat General Motors (GM) nun ein funktionsfähiges System entwickelt. Die Kommunikation von Fahrzeug zu Fahrzeug heißt bei den Entwicklungsingenieuren am Opel-Stammsitz Rüsselsheim V2V („vehicle-to-vehicle“). Insgesamt vier Fahrzeuge der Marken OPEL, Saab, Cadillac und Chevrolet wurden mit der Technologie ausge- stattet. Nun starten Großfeldversuche, in einigen Jahren soll das System serienreif sein. Von großer Bedeutung bei der Entwicklung des Systems war die Frage, wie die Informationen des V2V-Systems den Fahrern zugänglich gemacht werden. Diese sollen alle relevanten Daten schnell und übersichtlich zur Verfügung gestellt bekommen, ohne dass sie überfordert oder gar vom Straßenverkehr abgelenkt werden. Hier griffen Mitarbeiter des ESGStandorts Raunheim bei Frankfurt in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von GM auf Erfahrungen aus den Kollisionswarnung an Kreuzungen: Mit Hilfe der V2V-Technologie verständigen sich die Autos schon, bevor sie Sichtkontakt haben. Fotos: Olaf Gallas/GM Mit Hilfe eines Hubschraubers verfolgen Polizisten eine verdächtige Person. Der Polizeitaktische Arbeitsplatz, eine der vielen Entwicklungen der ESG im Sicherheitsumfeld, bietet hier eine Serienfahrzeugen zurück und erprobten die Funktionen in einer Vielzahl von Testfahrten. Die ESG-Fachleute konzipierten die Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Fahrer, das so genannte „HumanMachine-Interface“ (HMI). Zentrales Informationsmedium ist ein Display in der Mitte des Armaturenbretts oder im Lenkrad. Hier zeigen bewegte Grafiken mögliche Gefahrensituationen auf. Was daneben noch möglich ist, beschreiben die Entwickler von GM an einer von insgesamt sieben Assistenzfunktionen folgendermaßen: „Der Spurwechselassistent warnt vor Fahrzeugen, die sich im toten Winkel befinden – und ist damit im zunehmend dichten Verkehr auf mehrspurigen Straßen ein besonders wichtiges Hilfsmittel in Sachen Verkehrssicherheit. Fährt ein anderes Auto in dem Bereich, der nicht über die Außenspiegel einsehbar ist, erfolgt ein optischer Hinweis: Auf der jeweiligen Seite wird eine in die ASäule beziehungsweise in den Außenspiegel integrierte Leuchtdiode aktiviert. Eine höhere Warnstufe folgt, falls der Fahrer mit dem Setzen des Blinkers dem System seine Absicht zum Spurwechsel signalisieren sollte und damit auf Kollisionskurs gerät. Die LED beginnt zu blinken, und der Fahrersitz vibriert auf der entsprechenden Seite.“ Bis jeder Einzelne von solchen Warnfunktionen profitieren kann, wird aber noch einige Zeit vergehen. Der Grund: Nur, wenn eine größere Menge an Fahrzeugen mit V2V-Technologie ausgestattet ist, kann der Straßenverkehr komplett abgedeckt werden. Experten sprechen davon, dass dazu rund ein Fünftel aller Autos kommunikationsfähig sein müsste. Mit Unterstützung der ESG hat GM nun einen großen Schritt in diese Richtung gemacht: Anders als viele andere Automobilhersteller, die ähnliche Technologien nur für Oberklassefahrzeuge planen, will GM sein V2V-System klassenübergreifend einbauen. Der Konzern GM bringt damit in großem Umfang kommunikationsfähige Autos auf die Straße – zum Nutzen der Sicherheit aller Autofahrer. bb Leistungsstarkes Drehkreuz Ein zentrales Baugruppenmanagement steuert für die HIL GmbH den gesamten Umschlag von „Schadbaugruppen“. Zusammen mit der HIL Heeresinstandsetzungslogistik GmbH in Bonn betreibt die ESG seit Ende letzten Jahres in Kassel-Lohfelden das „HILBaugruppen-Drehkreuz“. Mit dem Ziel, eine signifikante Verkürzung des Instandsetzungskreislaufes für schadhafte Geräte und Bauteile des Heeres zu erreichen, wird hier auf rund 1500 Quadratmetern Fläche der gesamte Umschlag aller Schadbaugruppen, für die die HIL verantwortlich ist, koordiniert und gesteuert. Die ESG kann dabei auf ihre langjährigen Erfahrungen aus dem Kooperationsprojekt ZEBEL zurückgreifen. Zusammen mit der Schenker Deutschland AG betreibt das Unternehmen in der Nähe von Kassel ein zentrales Ersatzteillager, über das rund 150 Firmen und Instandsetzungseinrichtungen mit Material versorgt werden. Das ZEBEL dient damit für alle Kategorien von Ersatzteilen als Zentrallager zwischen den Materialdepots des Heeres und den Instandsetzungsfirmen. Die dabei gewonnenen Erfahrungen, etwa der Übertrag von Ablaufmodalitäten für die Panzerhaubitze 2000, werden für die Abläufe im HIL-Drehkreuz genutzt. In den Leistungsverbund zum Baugruppenmanagement sind neben der HIL-Zentrale in Bonn, dem Logistikzentrum des Heeres in Bad Neuenahr sowie den HIL-Werken, Niederlassungen und –Stützpunkten in ganz Deutschland auch zivile Instandsetzungseinrichtungen als Unterauftragnehmer eingebunden. Für das gesamte physische Materialhandling sowie die Durchführung der entsprechenden Materialtransporte von und zu den jeweiligen In- Der Inspekteur der Streitkräftebasis, Vizeadmiral Wolfram Kühn, besuchte im Februar 2007 das ZEBEL. V.l.: Dr. BerndRüdiger Pahnke, Logistikvorstand von Schenker, ESG-Geschäftsführer Gerhard Schempp, Vizeadmiral Wolfram Kühn, Schenker-Vorstandsvorsitzender Hans-Jörg Hager. Eine Halle in Kassel-Lohfelden ist Standort des HIL-Baugruppen-Drehkreuzes. standsetzungseinrichtungen setzt die ESG auf ihren bewährten Partner Schenker. Und so funktionieren die Abläufe im HIL-Drehkreuz: Vom ZEBEL werden so genannte „Gutbaugruppen“, also funktionsfähige Bauteile, an die jeweiligen Instandsetzungseinrichtungen ausgeliefert. Die ESG initiiert dabei einen Prozess für die Rückholung der Schadbaugruppen zum Drehkreuz HIL als zentrale Anlieferungsstelle in Kassel. Die Daten werden über eine Schnittstelle des ESG-Systems MDNpro zum SAP-System der HIL GmbH gesendet. Damit ist eine lückenlose Transparenz der Baugruppenbewegungen gewährleistet; alle weiteren erforderlichen Maßnahmen zur Instandsetzungssteuerung durch die HIL-Zentrale können nun eingeleitet werden. Soweit im Ablauf des Workflows zum HIL-Drehkreuz erforderlich, werden zur Einbindung des Amtsbereiches bestehende Schnittstellen zu den Verfahren der Bundeswehr-Zentrallogistik genutzt. Ein auftragsbezogenes Monitoring der Gut- und Schadbaugruppen mit den Möglichkeiten, Serial- und EMI-Nummern stets zu verfolgen, stellt eine kontinuierliche Lieferterminüberwachung für alle Materialbewegungen sicher. Die Funktionalität des HIL-Drehkreuzes schließt auch die Zwischenlagerung für Baugruppen ein, die eine individuelle Festlegung der zu steuernden Instandsetzungsmengen (Losgrößen nach Vorgabe der HIL) pro Instandsetzungsauftrag ermöglicht. Über die Managementfunktionalität der durchgängigen logistischen Leistungsprozesse des Kooperationsprojektes ZEBEL erfolgt durch die ESG die Steuerung der entsprechenden Transporte des HIL-Drehkreuzes. Innerhalb von 24 Stunden, so das Versprechen, erreicht jedes Teil seinen Bestimmungsort. Mit der Implementierung des HILDrehkreuzes als erweiterte Funktionalität des „Kooperationsprojektes ZEBEL“ wird der HIL GmbH eine schnellstmögliche Absteuerung der beauftragten Baugruppen zu und von den Instandsetzungseinrichtungen durch die ESG gewährleistet. Dies ist eine unabdingbare Voraussetzung, die letztendlich – neben der originären Ersatzteilbewirtschaftung – einen wesentlichen Beitrag zur Zielerreichung der HIL-GmbH leistet. ns 8 & 9 SPEKTRUM I/07 Perspektive 2007 – einen Schritt Der neue Standort München-Nord ist ein Kompetenzzentrum für Entwicklungs- und Serviceprozesse rund ums Automobil. Das ESG-Hochhaus in der Münchener Einsteinstraße ist eine Landmarke. 15 Stockwerke hoch ragt die Zentrale des System- und Softwareunternehmens in den Himmel. Vom Dach des Gebäudes bietet sich ein detailgenauer Blick auf die Münchener Innenstadt – die hochauflösende ESG-Webcam, eine der beliebtesten bayerischen Internetkameras, beweist es. In Kürze wird sich den Besuchern von www.esg.de eine zusätzliche Perspektive bieten: Aus anderem Blickwinkel, vom Norden der Landeshauptstadt, wird eine Kamera rund um die Uhr Bilder in die Welt senden. Von den „HighLight-Towers“ bis zur Frauenkirche reicht dann die Sicht. Und bei schönem Wetter wird am Horizont die Alpenkette in voller Breite zu sehen sein. Jürgen Weis kennt diese Aussicht bereits. Der Leiter des ESG-Accounts BMW Systeme Sales und Marketing ist einer der beiden „Hausherren“ im neuen Standort München-Nord, wo Die Fassade des neuen Standorts wird von viel Glas dominiert. sich die neue Webcam befindet. Zusammen mit dem Leiter des Accounts BMW Systems Engineering E/E, Frank Nies, und rund 50 Kolleginnen und Kollegen arbeitet er in den obersten Stockwerken eines modernen Bürogebäudes am Frankfurter Ring 211. Die ESG-Mitarbeiter erbringen von hier seit Anfang dieses Jahres eine Fülle von Leistungen für verschiedene Abteilungen der BMW AG. Der neueste Standort der ESG ist der zurzeit prominenteste Ausdruck eines Unternehmensprinzips: Die ESG geht zu ihren Kunden. Vor allem im Geschäft mit Automobilherstellern, aber auch im Bereich Luftfahrt, nimmt räumliche Nähe eine immer wichtigere Bedeutung ein. Wo die ESG als Berater oder Entwickler und Betreiber von Systemen vielerorts zu einem integralen Partner in der Wertschöpfungskette ihrer Kunden wird, bedürfen viele Leistungen einer direkten und dauerhaften Abstimmung. Das Unternehmen unterhält daher heute zwölf Standorte in Deutschland und einen in Frankreich. Die Eröffnung des Büros München Nord als der größten ESGDependance löst dabei ein gravierendes Raumproblem: Bereits Anfang 2003 hatte die ESG ein Büro in der Taunusstraße bezogen. Eine stetige Zunahme an Verantwortung und ein ständig wachsender Umfang an Leistungen vor allem für BMW hatten aber dazu geführt, dass diese Räumlichkeiten schon nach kurzer Zeit nicht mehr ausreichten. Der Umzug in das rund einen Kilometer vom bisherigen Standort entfernte neue Gebäude erlaubt nun eine deutliche Vergrößerung und bietet gleichzeitig ausreichend Raum für künftiges Wachstum. Das Besondere: Alle Leistungen, die die ESG für die BMW AG verantwortet, werden nun zentral im Münchener Norden erbracht. Gemeinsam mit den Kollegen des nur wenige hundert Meter entfernten Testcenters sowie vielen ESG-Mitarbeitern, die ihr Know-how direkt bei dem Autohersteller einbringen, hat das Unternehmen damit ein Kompetenzzentrum für die Entwicklung und Integration von Elektronik- und Softwaresystemen, die Themen Systemdesign und Verifikation sowie für Prozessmanagement mit den Schwerpunkten After-Sales, Marketing und Fahrzeugentwicklung geschaffen. Der Standort München-Nord ist aber noch viel mehr. Wenn die ESG im Über die Eröffnung des neuen Standorts München-Nord freuten sich (v.l.): Account-Leiter Frank Nies und Jörg Klauck, der Leiter der Business Area Automotive Wolfgang Sczygiol, Geschäftsführer Gerhard Schempp, der stellvertretende BA-Leiter Robert Morgner, Account-Leiter Jürgen Weis und Geschäftsführer Götz Graichen näher Herbst dieses Jahres ihre Firmenzentrale mit rund 650 Mitarbeitern nach Fürstenfeldbruck verlegt, wird das Büro offiziell als Firmensitz fungieren. Weniger als 30 Autominuten werden den künftigen Firmensitz und die neue Zentrale im Westen der bayerischen Landeshauptstadt trennen. Zudem stehen die Räume den ESG-Mitarbeitern für Kundengespräche in der verkehrsgünstigen Lage zwischen Münchener Innenstadt und Flughafen zur Verfügung. Gründe gab es also genug, den Einzug in die neuen Räume gebührend zu feiern. Die Leiter der Accounts BMW – Frank Nies, Jürgen Weis und Jörg Klauck – hatten für die offizielle Einweihung von ESG München-Nord am 25. Januar 2007 das Motto „Perspektive 2007. ESG – einen Schritt näher“ gewählt. Neben zahlreichen Mitarbeitern der BMW AG war auch das frühere Vorstandsmitglied des Konzerns, Professor Dr. Burkhard Göschel, zu der Feier gekommen. Er gratulierte der ESG in einer kurzen Ansprache ganz herzlich zu den neuen Räumen. Göschel wies auf den Spitzenplatz hin, den BMW derzeit in technologischer Hinsicht unter den Automobilherstellern einnehme. „Ein Grund ist sicher, dass BMW seit Langem in Funktionsarchitekturen denkt und in diese Vernetzung auch den Service mit einschließt“, sagte Göschel. „Dies ist ein klarer Wettbewerbsvorteil, der auch aus der Zusammenarbeit mit der ESG herrührt.“ Der ehemalige Spitzenmanager des Konzerns dankte den Verantwortlichen der ESG für die Zusammenarbeit und „für das Generieren eines Vorsprungs“. Die ESG sei längst kein bloßer Dienstleister mehr, sondern für den Automobilbauer ein wichtiger Partner auch in Bereichen, die BMW selbst zu seinen Kernleistungen zählt. Für die Zukunft wies Göschel vor allem auf die Bedeutung eines Technologietransfers mit anderen Branchen, etwa der Wehrtechnik oder der Luftfahrt, hin. „Diese Technologien verstärkt aufzunehmen und umzusetzen wird in den nächsten Jahren wichtig sein.“ Wolfgang Sczygiol, als Leiter der Business Area Automotive für alle Aktivitäten der ESG im Umfeld der Automobilindustrie verantwortlich, hatte zuvor die Entwicklung der Partnerschaft mit BMW skizziert. Vor mehr als zehn Jahren habe die Zusammenarbeit mit der Übernahme erster Methoden und Technologien aus dem militärischen Umfeld begonnen. „Heu- An mehreren Infopoints stellten ESG-Mitarbeiter neue Entwicklungen des Unternehmens für den Automotivemarkt vor. te“, so Sczygiol, „hat sich die ESG vom punktuellen Dienstleister und Berater zum strategischen Partner und FullService-Provider gemausert.“ Anhand zahlreicher Demonstrationen konnten sich die geladenen Gäste von dieser Einschätzung Sczygiols überzeugen: Neben der MSC-Toolkette, einer seit vielen Jahren von zahlreichen Kunden genutzten Software für die Entwicklung von Kommunikationsabläufen in Automobilbordnetzen, wurden unter anderem PLATO, ein neues Planungstool für Zubehörprodukte, sowie ein System zur Funktionsentwicklung durch grafische Modellierung präsentiert. Besondere Beachtung fand die SEKA-Methode zur Bewertung von Bordnetzarchitekturen. Das System erlaubt domänenübergreifende Bewertungen von Szenarien im Auto bis hin zum kompletten Fahrzeug. Die Auswirkungen, die bestimmte Entscheidungen in der frühen Phase auf funktionelle und nicht-funktionelle Eigenschaften, zum Beispiel Kosten, haben, können damit zuverlässig prognostiziert werden. SEKA trägt damit der zunehmenden Konvergenz der verschiedenen Domänen im Fahrzeug Rechnung. Vergleichbare Methoden zur Bewertung von Fahrzeug- und Architekturszenarien unter technischen und betriebswirtschaftlichen Aspekten sind in der Luftfahrt seit vielen Jahren erprobt, unter anderem weil die Flugzeugbauer anders als Automobilhersteller kaum mit Prototypen arbeiten können. jr Rund einhundert Gäste und zahlreiche Mitarbeiter folgten interessiert den Worten des ehemaligen BMW-Vorstandes Professor Burkhard Göschel. 10 & 11 SPEKTRUM I/07 Bindeglieder zum Kunden Die Verbindungsbüros der ESG sind die Stützpunkte des Unternehmens im Rheinland und in Berlin. 20.000 Tage – das entspricht rund 2857 Wochen, 658 Monaten oder knapp fünfeinhalb Jahrzehnten. Dieses ungewöhnliche Jubiläum konnte Mitte Februar innerhalb der ESG gefeiert werden. Denn die Verbindungsbüros in Bonn und Koblenz sowie die Repräsentanz in Berlin blickten auf die gemeinsame Zeit ihres Bestehens zurück. Seit insgesamt 20.000 Tagen zeigt die ESG Flagge bei den Entscheidungs- und Führungszentren der Bundeswehr im Rheinland sowie im politisch-parlamentarischen Bereich Berlins. Das nicht alltägliche Jubiläum war Anlass für eine kleine Feier in den Räumen der ältesten ESG-Außenstelle, dem Verbindungsbüro Bonn. Am 12. Februar 2007 begrüßte der Vorsitzende der ESG-Geschäftsführung, Gerhard Schempp, zahlreiche Generale, Oberste und Stabsoffiziere sowie Ministerialbeamte aus dem Bundesministerium der Verteidigung und nachgeordneten höheren Kommandobehörden sowie aus Ämtern und Dienststellen von Heer, Luftwaffe, Marine, Streitkräftebasis und der Wehrverwaltung. Anwesend waren neben einigen engen Büromitarbeitern auch der Leiter der Verbindungsbüros und Repräsentanzen, Klaus Mertz, die Vertreter der ESG in Berlin und Koblenz, Jochen Dietrich und Martin Münster, sowie die Mitglieder der Geschäftsleitung Christoph Weber (Bereichsleiter Luftfahrzeuge) und Michael Israel (Bereichsleiter IT-Systemintegration Militär/Behörden). „Die Anwesenheit so vieler hochrangiger Gäste ehrt die ESG und illustriert die Nähe und enge Partnerschaft, die das Verhältnis zwischen der ESG Zahlreiche Besucher aus der Bundeswehr und dem Verteidigungsministerium waren zum Jubiläum gekommen. und der Bundeswehr kennzeichnet“, freute sich Klaus Mertz über den großen Zuspruch anlässlich der Feier. „Die drei Außenstellen in Berlin, Bonn und Koblenz sind die deutlichsten Manifestationen der engen Zusammenarbeit, die über vier Jahrzehnte gepflegt wird.“ Seit August 1969 bestand die Notwendigkeit für die damaligen Unternehmen ESG Elektronik-System-GmbH und die FEG Flug-Elektronik-GmbH, die beiden Vorläufer der heutigen ESG, im Raum Bonn/Köln/ Koblenz mit einer Außenstelle vertreten zu sein. Dadurch sollten Projekte mit der Bundeswehr im engerem Kontakt umgesetzt werden; während der technischen Realisierung sollte eine Anlaufstelle für den Dialog mit dem Bundesministerium der Verteidigung und den Ämtern und Kommandobehörden der Teilstreitkräfte geschaffen werden. Dieser kurze Weg zwischen Kunden und ESG vor Ort ist nach wie vor die Hauptaufgabe der Büros. Unter der damaligen Leitung von Günter Schröder (bis 1975) und Adolf Mattner (bis 1979) entwickelte sich das Bonner Büro, damals in der Lennéstraße gelegen, rasch zu einer wirkungsvollen Vertriebs- und Projektunterstützung für alle Geschäftsbereiche. Insbesondere die Aktivitäten im Bereich Avioniksystementwicklung für die fliegenden Waffensysteme der Bundeswehr, etwa das Waffensystem TORNADO, kennzeichneten die Arbeitsschwerpunkte. Ergänzend wurden in der Zeit des Büroleiters Manfred Kisselbach (1979-1988) Beziehungen zu NATO-Dienstellen und Agenturen erfolgreich aufgebaut und intensiviert, was schließlich auch zu einer zeitweisen Büropräsenz in Brüssel führte. Natürlich standen in der Tagesarbeit des Büros – seit 1986 in der Borsigallee am Brüser Berg in der Nachbarschaft zum Bundesverteidigungsministerium gelegen – viele große Rüstungsprojekte auf dem Programm. So fielen in die Zeit von Büroleiter Franz Küchle (1988-1992) etwa Heeresprojekte wie ADLER, REMUS oder das HeeresflugabwehrAufklärungs- und Führungssystem (HFlaAFüSys). Daneben wurde unter anderem das von der ESG entwickelten hochintegrierte Führungs- und Waffeneinsatzsystem ADLER für die Artillerie des Heeres eingeführt – ein leistungsfähiges IT-System das heute innerhalb des Konzepts der netzwerkorientierten Operationsführung nicht mehr wegzudenken ist. Mit Klaus Assion (Büroleiter von 1992 bis 2004), der nach seiner langjährigen Tätigkeit als Stabsoffizier in der Luftwaffe ins Unternehmen kam, wurde ein weiterer deutlicher Schritt in der Entwicklung und Vertiefung partnerschaftlicher Beziehungen zur Bundeswehr und zum politisch-parlamentarischen Bereich getan. Die ESG stellt etwa regelmäßig auf der AFCEA-Fachveranstaltung in Bad Godesberg aus. Seit 2004 leitet der ehemalige Oberst im Generalstab Klaus Mertz das Büro Bonn. In den neunziger Jahren vollzogen sich bedeutende strukturelle Änderun- gen bei der Bundeswehr, insbesondere im Rüstungsbereich: Eine Vielzahl von rüstungs- und beschaffungsbezogenen Aufgaben wurden von Bonn nach Koblenz ins dortige Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) verlagert. Die ESG gründete daher 1997 ein Verbindungsbüro in Koblenz, zunächst geleitet von Lothar Burger (bis 2004), danach von Martin Münster, einem ehemaligen Oberstleutnant und Jetpiloten der Bundeswehr. Durch den Ende der neunziger Jahre erfolgten Umzug der Bundesregierung und des Parlaments, eines erheblichen Teils der Ministerien und vieler Verbände in Berlin, wurde eine ESG-Repräsentanz „in Fußweite“ zum Regierungsviertel notwendig. Seit 1999 ist die ESG in der Hauptstadt vertreten. Die Leitung dieser ESG-Repräsentanz, die heute in einer BüroGemeinschaft mit der LITEF GmbH betrieben wird, übernahm ab 2004 Jochen Dietrich. Die Verbindungsbüros in Bonn und Koblenz sowie die Berliner Repräsentanz pflegen durch enge Kontakte zum Verteidigungsministerium, anderen Ministerien und nachgeordneten Ämtern die Partnerschaft zum wichtigsten Kunden der ESG, der Bundeswehr. Hinzu kommen verschiedene Aufgaben der Vertriebsunterstützung – etwa die Kontaktpflege und die Analyse von Geschäftsentwicklungspotenzialen bei der NATO sowie der Europäischen Union und der EU-Kommission. Die Vertretung unserer Unternehmensinteressen in Gremien von Verbänden und Gruppierungen, beispielsweise zum Bundesverband der Industrie (BDI), dem Bundesverband der Luftund Raumfahrtindustrie (BDLI) oder dem Zentralverband Elektrotechnikund Elektronikindustrie (ZVEI), zu Parlamentsgruppen und Foren, ergänzen die Dienstleistungen der Büros in Bonn, Berlin und Koblenz. Auch im internationalen Bereich, etwa durch die Mitwirkung bei Ausschüssen der Aerospace & Defence Industries Association of Europe (ASD) oder durch die Teilnahme an Workshops zu Initiativen der European Defence Agency und der EU-Kommission, wird die ESG durch die BüroMitarbeiter vertreten. Weitere wichtige Aufgaben sind es, gute Beziehungen zu ausländischen Botschaften und Attachés durch die Berliner Repräsentanz vor Ort zu pflegen sowie – durch alle drei Büros – Besuche hochrangiger Vertreter aus Botschaften, Ministerien, dem Bundestag und wichtigen Stellen des Amtsbereichs in der ESG-Zentrale zu initiieren und abzustimmen. Zum festen Bestandteil im Jahresablauf gehören mittlerweile die Berliner Technologiegespräche der ESG, auf denen zukunftsorientierte Themen mit hohen Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vertiefend diskutiert werden. Ebenso unterstützt die ESG organisatorisch die jedes Jahr stattfindenden Parlamentarischen Abende in Berlin und Bonn, die unter der Ägide der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt stattfinden – ein Treffpunkt von Abgeordneten, Unternehmen, Verbänden, Bundeswehr und anderer öffentlicher Bereiche, bei denen Dialog und Gedankenaustausch im Vordergrund stehen. Der stellvertretende Befehlshaber des Streitkräfteunterstützungskommandos, Generalmajor Klaus-Peter Treche, dankte Klaus Mertz für die langjährige gute Zusammenarbeit. „Mit ihrem querschnittlich und breit angelegten Aufgabenspektrum leisten die Verbindungsbüros in Bonn und Koblenz sowie die Berliner Repräsentanz wichtige Aufgabe für die Geschäftsentwicklung der ESG“, fasst Klaus Mertz die Leistungen zu- sammen. „Unser Kunde Bundeswehr profitiert davon, dass er direkt vor Ort kompetente Ansprechpartner vorfindet.“ Die zahlreichen Gäste, die mit der ESG das Jubiläum begingen, zeigte, wie sehr der Kunde die Arbeit der „ESG-ler vor Ort“ schätzt. km Martin Münster und Marlies Mohlberg (vorne links) vertreten die ESG in Koblenz, Leiter der Repräsentanz Berlin ist Jochen Dietrich (re.). Zweite Reihe: Renate Diara und Klaus Mertz (Büro Bonn). 12 & 13 SPEKTRUM I/07 ++ KURZMELDUNGEN ++ ESG Consulting GmbH gegründet Auszeichnung für SINCE Die ESG Consulting GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der ESG, bündelt seit diesem Jahr verschiedene Leistungen im Umfeld der Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Prozessberatung. Das Unternehmen baut dabei auf die Erfahrung der Muttergesellschaft auf, die in den letzten vier Jahrzehnten die Geschäftsprozesse und Systemlandschaften vieler Firmen aus dem Hightech- und Behördenumfeld erfolgreich mitgestaltet hat. „Das neue Unternehmen schlägt eine Brücke zwischen Strategie und Technologie“, charakterisiert Dr. Marianne Janik, Geschäftsführerin der neuen ESGTochter die ESG Consulting GmbH. „Sie begleitet strategische Veränderungen durch entsprechende Entwicklungs- und Wachstumsstrategien und unterstützt den Kunden durch die bewährte Methoden-, Prozess- und Branchenkompetenz der ESG im Prozess- und Qualitätsmanagement.“ Janik betonte, dass die ESG Consulting GmbH auf jahrzehntelang aufgebautes Know-how im Umfeld Projekt- und Programmmanagement großer IT- und Technologieprojekte aufbauen könne. Fokusbranchen der neuen Beratungsgesellschaft seien derzeit der öffentliche Sektor, das Gesundheitswesen sowie die Automobil-, Elektronik- und Hightech-Industrie, Luft- und Raumfahrt, Transport und Verkehr sowie Telekommunikation. Das deutsch-amerikanische Programm SINCE (Simulation & C2 Information System Connectivity Experiments) wurde anlässlich der Konferenz „Network Centric Warfare 2007“ im Januar 2007 in Washington D.C. mit einem Preis ausgezeichnet. Das Vorhaben, in dem mit verschiedenen Technologien die Kopplung von Führungsinformationssystemen und Simulationssystemen national wie international demonstriert wird, erhielt den diesjährigen NCW Award für das beste Programm eines Koalitionspartners. Die ESG unterstützt das IT-Amt der Bundeswehr seit vier Jahren bei der Entwicklung des deutschen Anteils von SINCE. Das Unternehmen ist am Design und der Realisierung des Kopplungsbausteins C2SimProxy beteiligt und wirkt bei den Experimenten mit dem Führungsinformationssystem HEROS 2/1, 2. Los, mit. Das jüngste dieser Experimente fand als „2006 SINCE Experiment 2b“ in Fort Dix im US-Bundesstaat New Jersey statt, bei dem als Gäste auch französische, israelische und kanadische Systeme teilnahmen. Darüber hinaus ist die ESG aktuell an zwei Studien zur Weiterentwicklung des C2SimProxy beteiligt. ESG-Projektleiter Hans J. Muschik hielt dazu am 7. März 2007 einen Vortrag mit dem Thema „C2SimProxy: Im Einsatz“. Mit dem Aufbau MoPAC auf der Embedded World Kinderträume bei den Besuchern der Fachmesse Embedded World in Nürnberg weckte die ESG mit einem neuen Aufbau, der die Kompetenzen des Unternehmens im Bereich der Systemintegration demonstriert. Auf der Messe vom 13. bis zum 15. Februar 2007 präsentierte die ESG das Exponat MoPAC, das wohl die Herzen aller ehemaligen Fans von elektronisch gesteuerten Modellautos höher schlagen ließ. Der Aufbau zeigt ein umgebautes Modellauto, das völlig autonom auf einem Laufband fährt. Das Auto hält selbstständig die Spur und die Geschwindigkeit. Dies geschieht durch eine Kameraobjekterkennung, deren Daten über USB an eine modulare Steuergeräteplattform übermittelt werden. Von der Steuergeräteplattform aus, werden dann drahtlos Daten an das Auto übermitteln. Dadurch wird eine autonome Regelung des Autos möglich. Mit diesem Aufbau ist die ESG in der Lage, die Integration verschiedenster Kommunikationssysteme darzustellen und damit ihre Kompetenzen im Bereich „Embedded Systems“ hervorzuheben. Staatssekretär Schmidt informiert sich in ESG-Zentrale Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Christian Schmidt, besuchte am 16. März 2007 die ESG und informierte sich über neue Entwicklungen des Unternehmens. Schmidt besichtigte dabei auch die Labors in der Münchener Zentrale. Auf besonderes Interesse stießen eine Demonstration des Führungsinformationssystems HEROS-2/1, 2. Los, sowie die Simulationslandschaft für Cockpits der ESG. Staatssekretär Christian Schmidt (li.) ließ sich von ESG-Geschäftsführer Gerhard Schempp über das Unternehmen informieren. Großes Interesse auf IDEX Der Aufbau MoPAC war ein Publikumsmagnet auf der Fachmesse Embedded World in Nürnberg. Zum mittlerweile achten Mal fand vom 18. bis 22. Februar 2007 die IDEX statt. Die ESG ist auf dieser internationalen Verteidigungsmesse, die in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten veranstaltet wird, seit Jahren mir einem Stand vertreten – in diesem Jahr unter anderem mit dem modularen taktischen Einsatzführungssystem TARANIS, dem mobilen Führungsinformationssystem für das Heer HEROS-CAMULUS sowie mit N-CORE, der ESG-Lösung zur Kodifizierung von NATO-Material. Gemeinsam mit dem Konsortium Spelco wurde der GRYPHON, ein modularer Flügel für Spezialfallschirmsysteme, präsentiert. Neben dem deutschen Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Hans-Otto Budde, besuchten mehrere hochrangige Delegationen, unter anderem Mitglieder des jordanischen Königshauses, den ESG-Stand. ++ KURZMELDUNGEN ++ SuCES auf der CeBIT Zu Gast in der ESG Telematiklösungen für Fahrzeugsteuerung und Fuhrparkmanagement, Transportlogistik und Satellitennavigation sowie die Kompetenzen im Umfeld der RFIDTechnologie: Das waren die Themen der ESG auf der diesjährigen CeBIT. Die weltweit größte Computer- und Telekommunikationsmesse fand vom 15. bis 21. März 2007 in Hannover statt. Die Fachbesucher interessierten sich vor allem für die variabel nutzbaren, modular ausbaubaren Supply Chain ESG Solutions (SuCES) für die Transportund Logistikbranche. Erfahrungswerte belegen, dass durch die ESG-Lösungen die Betriebskosten um über 30 Prozent gesenkt und die Ressourcen auf Kundenseite effizienter eingesetzt werden können. Eine stetig wachsende Zahl an Transportdienstleistern, Flottenbetreibern und Logistikunternehmen setzt Telematiklösungen der ESG ein: So monitort und steuert beispielsweise die Schenker Deutschland AG über 3.500 Wechselbrücken mit SuCES-Telematics. Zahlreiche Besucher informierten sich in den vergangenen Monaten in der ESGZentrale über das Leistungsspektrum des Unternehmens. Der stellvertretende Befehlshaber des Streitkräfteunterstützungskommandos, Generalmajor KlausPeter Treche, diskutierte am 5. Februar 2007 unter anderem über das Kooperationsprojekt ZEBEL. Im Mittelpunkt eines Besuchs von Professor Dr. Gernot Spiegelberg (Siemens VDO Automotive) standen die Möglichkeiten eines Technologietransfers aus der Luftfahrt in den Automobilbereich. Entwicklungsprozesse besser beherrschen Seit Ende letzten Jahres bietet die ESG eine besondere Beratungsleistung an: Das Unternehmen verfügt über einen von bundesweit nur zehn „CMMI Lead Appraisern“. ESG-Mitarbeiter Joachim Bauchrowitz unterstützt Unternehmen der Automobil- und Gebrauchsgüterindustrie mit hochspezialisiertem Expertenwissen rund um Entwicklungsprozesse. Damit erweitert die ESG ihre Beratungsleistungen rund um die Entwicklung und Integration von Software und Systemen. Hintergrund ist die steigende Komplexität von Systemen, vor allem in der Automobilindustrie. Prozessmodelle wie CMMI sollen die Entwicklung, Integration und Verbesserung solcher Systeme beherrschbar machen. Die Abkürzung steht für Capability Maturity Model Integration. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen dabei nicht nur projektspezifische Probleme, besonderer Wert wird auch darauf gelegt, das Management einzubinden. Ein CMMI Lead Appraiser unterstützt Unternehmen und Organisationen bei der Umsetzung des Prozessmodells. Mit seinen spezialisierten Beratungsleistungen trägt er maßgeblich dazu bei, die Entwicklungsprozesse zu verbessern und den Erfolg von Projekten sicherzustellen. ESG übernimmt Créalie Die ESG verstärkt ihr Engagement im Bereich der Automobilentwicklung am Standort Frankreich. Zum Beginn des Jahres übernahm das Unternehmen einhundert Prozent des Kapitals von Créalie. Die Firma mit Sitz in Saint-Denis nördlich von Paris ist ein Spezialist für Entwicklung, Test und Validierung von „Embedded Systems“. Créalie ist an einer Vielzahl innovativer Projekte beteiligt – unter anderem mit einem selbst entwickelten USB-Gateway – und hat sich bei seinen Kunden den Ruf eines Kompetenzträgers im Bereich Automobilelektronik erworben. Integriert in ihre eigenen Leistungskette kann die ESG Automobilherstellern und Zulieferern in Frankreich künftig ein gebündeltes Leistungsspektrum anbieten, das von der Beratung über die Integration von Systemen bis zur Betreuung im Einsatz und der Qualifizierung von Personal reicht. „Créalie ist ein hochinnovatives Unternehmen mit ausgewiesenen Spezialisten“, sagte Dr. Oliver Nass, Geschäftsführer von ESG France. „Gemeinsam schaffen wir ein Kompetenzzentrum für Elektronik, das als Systempartner der französischen Automobilindustrie komplette Pakete der Elektronikentwicklung übernehmen kann.“ Der Gründer von Créalie, Patrice Labbé, freute sich über den Zusammenschluss: „Wir haben nun die Basis für die Übernahme größerer Projekte und eine stärkere Ausrichtung auf die französischen OEMs.“ Labbé wird Créalie auch weiterhin als Geschäftsführer vorstehen. Die Logistikkompetenz der ESG war Thema des Besuchs von Generalmajor Klaus-Peter Treche in München. V.l.: Frank Nies (Leiter Account BMW Systems Engineering E/E), Prof. Dr. Gernot Spiegelberg (Siemens VDO Automotive), Wolfgang Sczygol (Leiter Automotive) Auch eine Delegation der pakistanischen Landstreitkräfte war Ende letzten Jahres in der ESG-Zentrale zu Gast. 14 & 15 SPEKTRUM I/07 ++ KURZMELDUNGEN ++ Malerei der „Leichtigkeit des Seins“ Der Künstler H. F. Plahl zeigt in den Räumen der ESG Grafiken, Aquarelle und Collagen. Eine Landschaft, ein Gebäude oder nur ein Spiel von Formen? Die Besuchergruppe, die bei der Eröffnung der Ausstellung „Vibrations“ in der ESG am 15. März 2007 vor einem großformatigen Acrylbild des Künstlers H.F. Plahl diskutiert, ist sich nicht einig. Das abstrakte, kräftig blau-grüne Bild animiert und lädt zum Nachdenken ein – und das liegt genau in der Absicht des Künstlers. „Alles ist möglich und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt“, lautet ein Credo des Malers und Grafikers. Dr. Christoph Mallmann, Mitglied der ESG-Geschäftsleitung, sagte in seinen einführenden Worten zur Vernissage: „Eine wesentliche Maxime Ihrer Malerei ist die These, dass Kunst auch Freude, Heiterkeit, positive Stimmung, und die Leichtigkeit des Seins vermitteln darf.“ Zum bereits achten Mal hatte die Geschäftsführung der ESG zu einer Ausstellung im Rahmen der Veranstal- Noch bis Mitte April stellt der Maler H.F. Plahl in der ESG-Zentrale aus. Die Inspiration für die Aquarelle „Stille Tage in Quercy“ (li.) und „Stunde der Götter – Bali“ brachte Plahl von seinen Reisen mitt. „Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt“: Das dreiteilige Acrylgemälde „Vibration of dreams“ tungsreihe „Künstler in der ESG“ eingeladen. Das Unternehmen demonstriert damit seine enge Verbundenheit mit der Kunst. Diese Jahr sorgte der Künstler H. F. Plahl für viel Farbe in der ESGZentrale. Plahl wurde in Reichenberg (Sudetenland) geboren und wuchs in Dachau auf, wo seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine bedeutende Künstlerkolonie bestand. Nach einer Ausbildung zum Grafiker studierte Plahl an der Akademie der Bildenden Künste in München. Seit den späten 60er Jahren arbeitet er als freischaffender Künstler mit den Arbeitsschwerpunkten Freie Malerei und Graphik sowie Kunst am Bau in Dachau. Am Anfang von H.F. Plahls Schaffen standen Grafiken und Holzschnitte. Parallel dazu entwickelte sich eine rege Tätigkeit als Künstler am Bau – etwa mit Fensterzyklen für verschiedene Kirchen oder mit einem großformatigen Glasfenster für die Hauptverwaltung der HUK-Versicherung in Coburg. In den letzten Jahren widmet sich Plahl verstärkt der Acrylmalerei und dem Aquarell. Inspiration findet der Künstler seit Jahrzehnten auf zahlreiche Reisen, die ihn unter anderem nach Griechenland, Nordafrika, den Jemen, Indonesien und China führten. Diese Weltläufigkeit ist sicher ein Grund für den auch internationalen Erfolg. Der Künstler kann auf eine beeindruckende Ausstellungshistorie im Ausland verweisen. Seine Bilder waren unter anderem schon in Peking, Shanghai und in mehreren französischen Städten zu sehen. jr E N G L I S H S U M M A RY A revolution inside the helicopter The deployment of helicopters has now become an established aspect of police operations. Whatever the assignment – surveillance of large events, crime fighting, searching for missing persons, rescue missions in the wake of natural disasters or controlling unusual traffic situations – officers in the air provide their colleagues on the ground with specialized technological support. The staff of police helicopter units are highly trained specialists, “Helicopter operations are becoming increasingly complex and often involve collaboration with other police units,” says Dieter John (ESG). “The crew have to operate equipment, gather and process information and pass this on to their colleagues on the ground. It’s a very demanding job.” Together with his team, John, head of Civil Systems, has developed a system that supports the police in their efforts and helps them to maintain an overview of any given operational situation: the ‘Advanced Integrated Mission Station’ (AIMS). “The development of AIMS represents a revolutionary step forward,” explains John. “A range of individual tactical devices have now been integrated into a single, unified system.” Previously, an officer had to operate each device separately, a thermal imaging or TV camera or a digital map for example, and was also responsible for collating the different sources of information. He now sits in front of a single display screen and can access each and every item of equipment via a uniform interface using touchscreen commands and a joystick. After the first ‘revolutionary step forward,’ the installation of the first AIMS around eighteen months ago, the second step is now imminent: digital AIMS. Until now, cameras and the majority of other devices were analog. A video switch had to be used to digitalize their output for further processing. Digital AIMS will significantly improve video image quality: with much higher resolution than was previously possible and a wider range of image processing options. In the digital world, police officers will be able to apply filter functions to the images, for instance to sharpen the outline of objects or to cut out a section of a larger image, all at the click of a mouse. ESG makes use of standard software that has been modified to the specific requirements of police operations – in keeping with the aim of simplifying the work of police helicopter missions as cost-effectively as possible. Cars learn to talk Driving could become much safer in years to come, with drivers being warned of impending dangers even before they are able to see anything themselves. The magic words are ‘vehicle-to-vehicle communication’. The basic principle is very straightforward: vehicles travelling along a road automatically exchange information, concerning their location or speed for example; in other words, they learn to ‘talk’ to each other. General Motors (GM) is now one of the first manufacturers to have developed a fully functioning system. A question of particular importance to the system designers was how the information gathered by the V2V system should be communicated to the driver. The objective was to present the driver with all relevant information as quickly and clearly as possible, without swamping them with too much information or, worse still, distracting their attention from the road. The team at the ESG site in Raunheim near Frankfurt, working together with engineers from GM, developed their solution on the basis of experience with standard production vehicles. Experts from ESG designed the interface between the driver and the vehicle. Information is primarily displayed on a small screen in the middle of the dashboard or integrated in the steering wheel, where potential hazards are indicated in the form of animated icons. High-throughput logistics hub Since the end of last year, ESG has been operating the “HIL material hub” in Kassel-Lohfelden in cooperation with HIL Heeresinstandsetzungslogistik GmbH, Bonn, a company specializing in army repair logistics. The facility, with premises of roughly 1500 square meters, handles the coordination and management of all components under HIL’s responsibility, with the aim of significantly reducing the repair time for army vehicles and equipment. ESG has already accumulated many years of experience on the ZEBEL cooperation project, working with partner Schenker Deutschland AG to operate a central spare parts warehouse for the army near Kassel, which supplies around 150 repair companies and maintenance facilities with material. 2007 outlook – moving a step closer ESG’s newest premises are situated in the north of Munich. Around 50 company employees work here, on the top floors of a modern office building at Frankfurter Ring 211, mainly for various departments of BMW AG. The choice of location for this office reflects one of ESG’s main working principles: that of seeking proximity to the customer. Indeed, this is a factor of growing importance these days, especially in the car industry, but equally in the aerospace sector. Wherever ESG’s services are required as a consultant or as system developer and operator, and this involves being integrated in the customer’s supply chain, there are many areas of work that need to be coordinated by a permanent local presence. By opening the new office in north Munich, which is also the company’s largest local outpost, ESG has solved a serious problem – that of lack of space. ESG had already set up a Munich office in Taunusstraße in early 2003. But it soon became apparent that these premises were too small to adequately deal with the steadily expanding responsibilities and the growing volume of work, especially that for BMW. The relocation of the north Munich office to a new building only a kilometer away from the original site provides the much-needed additional space and reserves scope for further growth. The great advantage is that ESG has been able to group together all of its services for BMW AG in a single area of Munich, close to the customer’s own headquarters. The ESG teams who work in the test center, only a few hundred yards from the Munich office, and the large number of ESG employees who contribute their specialist expertise directly to BMW, now effectively form part of a competence center for the development and inte- gration of electronics and software systems, all aspects of system design and verification, and process management focusing on after-sales service and marketing. A direct link with customers 20,000 days – which corresponds to roughly 2857 weeks, or 658 months, or just short of fifty-five years. This somewhat unusual anniversary was celebrated by ESG in mid-February this year. It represents the cumulative time that the liaison offices in Berlin, Bonn and Koblenz have been in operation. The office in Bonn was inaugurated as long ago as August 1969. It was created as a branch office to manage joint projects with the German army on a closer basis. The aim was to provide a central point of contact for dialog with the defense ministry and the various agencies and command authorities of the different sections of the armed forces during the technical implementation phase. And still today, this direct line of communication between the customer and local ESG representatives remains the principal activity of the office, as its manager Klaus Mertz points out. As the years went by, the branch office evolved into an efficient support unit for marketing activities and project management accessible to all lines of business. Thanks to its work, ESG is now a regular exhibitor at the AFCEA meeting in Bad Godesberg, and organizes professional seminars. The German army underwent major structural changes in the 1990s: Many areas of responsibility were transferred from the central government in Bonn to the Federal Office of Defense Technology and Procurement (BWB) in Koblenz. This led ESG to set up a liaison office in Koblenz in 1997. Shortly afterwards, in 1999, the company set up another liaison office in Berlin. “Thanks to the overarching nature and broad scope of the services provided by the liaison offices in Berlin, Bonn and Koblenz, they represent an important element in ESG’s business development,” sums up Klaus Mertz. “In terms of customer service, the German army benefits by having direct local access to the support of qualified experts.” TURNING SYSTEM EXPERTISE INTO VALUE WWW.ESG.DE