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5.2011 www.engels-kultur.de PUSSY TERROR CAROLIN KEBEKUS AM 17. MAI IM FORUM MAXIMUM /CEJGP5KGFKG9GNV GKPDKUUEJGPITØPGT ,GOGJTOKVOCEJGPFGUVQITØPGT9GEJUGNP5KGLGV\VICP\GKPHCEJ\W2TQ\GPV ²MQUVTQO&COKVDTKPIGP5KG+JTGP*CWUJCNVCWHFKGITØPG5GKVG(ØTPWT%GPV OGJTRTQ-KNQYCVVUVWPFGHÒTFGTP5KGCMVKXFGP#WUDCWTGIGPGTCVKXGT'PGTIKGPWPF FGP-NKOCUEJWV\KP9WRRGTVCN9GKVGTG+PHQUWPVGT6GNGHQP YYYYUYUVTQOITWGPFG YRRVMQOOWPKMCVKQP 9595641/)4¸0 5 THEMA Foto: Sven Siebenmorgen www.engels-kultur.de I Mai 2011 engels-Thema. 5 Ai Weiwei schmort weiter im volkseigenen Knast in Peking. In Fukushima wiederum schmoren weiter die Kerne der Atomreaktoren vor sich hin. Letzteres nehmen wir zum Anlass, die ENERGIEWENDE zu unserem ENGELS-THEMA im Mai zu machen. Mit Wuppertal-Institut, Energieagentur und Bergischer Universität verfügt die Stadt über mindestens drei hochkarätige Think-Tanks, um vom Strom aus dem nuklearen Höllenfeuer unabhängig zu werden. Aber auch kulturell zeigt sich das Tal kompetent. LULU, der Klassiker von Frank Wedekind, findet im OPERNHAUS WUPPERTAL sein tragisches Ende. Das nach stürmischer See nun in der ganzen Stadt beheimatete Forum Maximum freut sich über ausverkaufte Säle. Eine der besonderen Veranstaltungen ist die Show der Komikerin CAROLIN KEBEKUS im LIVE-CLUB BARMEN. Ihr Programm PUSSY TERROR klingt nach Postpostfeminismus, zumindest, wenn Kristina Schröder als Postfeministin firmiert. Ansonsten schauen wir über den bergischen Tellerrand. Im ganzen Land wird getanzt und zwar in Bonn, Bochum, Düsseldorf, Essen, Köln, Krefeld, Münster, Viersen und natürlich im Pina-Tal auf dem Festival TANZ NRW. Jubilares gibt es auch. Anlässlich des 80. Geburtstages des Künstlers HEINZ MACK finden Ausstellungen in Mönchengladbach, Bonn und Düsseldorf statt. Bühne. 4 8 10 11 12 13 14 15 19 24 Wuppertaler Bühnen Bühne: Sybille Fabian inszeniert Frank Wedekinds „Lulu“ tanz nrw Theater an der Wupper: Christian v. Treskow inszeniert „Die Dummheit“ Theater in NRW: Rückblick auf das Festival „Heimspiel 2011“ Bucardo Musical in NRW: „Ikarus“ am Aachener Das Da Theater Tanz in NRW: Ausblick auf das Festival „tanz nrw“ die börse/Live Club Barmen Opernzeit – unsere Zeit: Mozarts „Così fan tutte“ Oper in NRW: Donizettis „Lucia di Lammermoor“ Fringe Festival Forum Maximum Wuppertal Portrait: Der Kabarettist Mathias Richling Kino. 9 16 17 18 ueber Mut Film des Monats: „Metropolis” weitere Filmempfehlungen Festival: ueber Mut Filmwirtschaft: CinemaCon – Filmpolitik aus den USA Musik. 22 Kompakt Disk: CD-Tipps im Mai Improvisierte Musik in NRW: Hildener Jazz-Tage Kunst. 23 Wupperkunst: Eine Werkschau zu Gustav Wiethüchter Literatur. 25 Cineastisch sei in diesem Monat ein Blick in die Vergangenheit empfohlen. Der Klassiker METROPOLIS ist in seiner ursprünglicheren Schnittfassung rekonstruiert worden. Die annähernd originale Version kommt 84 Jahre nach der Premiere wieder in die Lichtspielhäuser. Wir sind hin- und hergerissen. Inhaltlich ist der Film fragwürdig, weil antisemitisch und antikommunistisch geprägt. Ästhetisch ist und bleibt das Werk von Fritz Lang ein Meilenstein der Filmkunst. Ein Wiedersehen mit dem nun 145minütigen Film kann wichtige Diskussionen auslösen. Zum Beispiel darüber, von wem man sich Denkmäler errichten lässt und von wem nicht. LUTZ DEBUS Energiewende Ethische und wirschaftliche Gründe für den Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg Poetry: Sebastian23 Textwelten: Bücher über das Glück Die monatliche Video-Kolumne: www.engels.de/literatur Service. 3 26 28 30 Intro: Überblick über die Themen der Maiausgabe Verlagssonderseiten "engels bildet" Engels Zungen/Auswahl Verlosungen/lmpressum/Kolschewsky Thema Energiewende Gründe für den Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg Seite 8 Tanz in NRW Die Tanzbiennale ist mit zwei Stücke auch in Wuppertal vertreten Seite 10 Foto: S. Hofschlaeger/pixelio.de Foto: Ralf Emmerich 3 und mehr Im März rauschte es durch den heimischen Blätterwald. Die Volksrepublik China spielt mit dem Gedanken, der Stadt Wuppertal ein Engels-Denkmal zu spendieren. Obwohl die unsere Stadt mitregierende CDU ein eher fragiles Verhältnis zum berühmtesten Sohn Barmens hat, war sogar unser Stadtdirektor nicht abgeneigt, eine Schenkung anzunehmen. Geld müffelt bekanntlich nicht. Und vielleicht lassen sich mit den Chinesen auch ein paar Geschäfte machen. Die Zeiten, in denen bundesdeutsche Politiker vor der „gelben Gefahr“ warnten, sind schließlich schon lange vorbei. Und seit im Reich der Mitte Turbokapitalismus ohne irgendwelchen demokratischen Firlefanz zelebriert wird, schaut mancher wirtschaftsliberaler Politiker aus Deutschland neidisch gen Osten. Auch die Zeitschrift engels hat zugegebenermaßen grundsätzlich nichts dagegen, wenn ihr und ihrem Namenspatron an zentraler Stelle in Wuppertal ein Denkmal gesetzt wird. Aber eine Bedingung ist uns doch noch eingefallen: die künstlerische Umsetzung sollte dem Bildhauer Ai Weiwei überlassen werden, der für die Ausführung dieses Vorhabens selbstverständlich nach Wuppertal reisen müsste. Diesen Vorschlag unterbreitet unsere Stadtspitze dem chinesischen Botschafter in Berlin bestimmt gern. Film des Monats „Metropolis” Klassiker der Filmgeschichte im "Director's Cut" Seite 16 www.engels-kultur.de/news Ein Denkmal für uns WUPPERTAL SPIELT WUPPERTALER BÜHNEN IM MAI Oper //// Schauspiel IM OPERNHAUS IM KLEINEN SCHAU SPIEL HAUS Barmen, Kurt-Drees-Str. 4 Elberfeld, Bundesallee 260 MUSIKTHEATER FOTO: PILLBOXS TÜRKEIFESTIVAL Der reichen Musik- und Theaterkultur der Türkei widmet sich das TÜRKEIFESTIVAL VOM 30.4. BIS ZUM 29.5.2011 mit vielen Veranstaltungen zu türkischen Themen: Zur ERÖFFNUNG AM 30.4. spielt im OPERNHAUS der Istanbuler Kanun-Virtuose und bedeutendste Spezialist für alte Musik in der Türkei, Prof. Rûhî Ayangil das Kanun-Konzert von Hasan Ferid Alnar, daneben erklingen Werke von Pärt, Enescu, Bartók und Skalkottas für Streichorchester. Zwei weitere Konzerte gestaltet das Ensemble Ayangil am 20. + 22.5.: klassische osmanische Kunstmusik in der IMMANUELSKIRCHE und traditionelle türkische Kunstmusik in der gemütlichen Atmosphäre des CAFÉ ADA. Daneben locken Opern- und Konzertabende der Wuppertaler Bühnen, ein Chorkonzert, ein Gesprächskonzert mit dem bedeutendsten deutschen Musikethnologen Prof. Dr. Jäger und viele andere Veranstaltungen mit türkischen Ensembles, Jazz- und WorldMusic-Gruppen aus Wuppertal und der Region. LULU SCHAUSPIEL Eine Monstretragödie von Frank Wedekind Die schöne Lulu, die ihre Männer reihenweise in den Untergang treibt, ist die sinnliche Verkörperung männlicher Begierden. Dabei bleibt ihr eigener Wunsch nach Liebe unerfüllt; Lulu wird monströs in ihrer Suche nach Zärtlichkeit, tödlich für diejenigen, die ihr verfallen. AM Fr 13. (Premiere, 19:30 Uhr), So 15. (15:00 Uhr) FLORENTINISCHE TRAGÖDIE / GIANNI SCHICCHI FOTO: STRATMANN OPER Zwei Operneinakter von Alexander von Zemlinsky / Giacomo Puccini Eine Florentinische Tragödie: Der Kampf zweier Männer um eine Frau, ein bizarres Spiel um Liebe, Eifersucht und Tod. Gianni Schicchi: Der Kampf einer Familie ums Erbe, eine pointenreiche, treffsichere und musikalisch grandiose Komödie. AM Fr 6., Sa 14. (je 19:30 Uhr) Noch viel mehr: www.wuppertaler-buehnen.de İNSAN. İNŞAAT. İSTANBUL. (MENSCH. BAUSTELLE. ISTANBUL.) //// URAUFFÜHRUNG Musiktheaterstück von Ali N. Askin Der türkischstämmige Komponist mit Wohnsitz Berlin macht in diesem Stück »seine« Stadt Istanbul zum Motor und Thema seiner Komposition. Eine Stadt, die seit einigen Jahren als interessanteste Stadt der Welt gilt, an der hier genauso viel hochtrabend gebaut, wie dort stillschweigend zerstört wird. AM So 29. (Premiere, 18:00 Uhr) THEATERPROJEKT MÄRCHENWALD. EIN BISSCHEN KALT. mit nach Deutschland geflohenen Jugendlichen //// In Zusammenarbeit mit dem Psychsozialen Zentrum Düsseldorf Im interkulturell verständlichen Rahmen von Märchen und Mythen erzählt die Gruppe junger Menschen von ihren Geschichten, Verletzungen und Erlebnissen. Der deutsche Märchenwald ist eben nicht nur Rotkäppchen unheimlich, er ist auch für die Flüchtlinge aus Afrika »ein bisschen kalt«. AM Do 12. (20:00 Uhr) SCHAUSPIEL FOTO: STRATMANN TÜRKİYE’DEN SESLER //// KLÄNGE AUS DER TÜRKEI CALIGULA von Albert Camus Caligula begibt sich auf die Suche nach der vollkommenen Freiheit. Als launischer Despot, der Untertanen wie Fliegen auslöscht, oder befiehlt, den Mond vom Himmel zu holen, will er sich neben die Götter einreihen. Er spielt ein abgründiges Spiel, das die Grenzen menschlichen Willens, individueller Autonomie und gesellschaft licher Verpflichtung auslotet. AM Sa 7. (20:00 Uhr), So 8. (je 18:00 Uhr), Fr 20. (20:00 Uhr) TICKETS (0202) 569 44 44 thema VoRWEggehen oder weggehen?, Foto: Sven Siebenmorgen Bitte umsteigen! Der Schlüssel für eine ökologische Energiewende ist die Stärkung regionaler Strukturen Seit den Katastrophen von Fukushima, Stuttgart und Mainz wollen auch große Teile der CDU und der FDP aus der Atomkraft aussteigen Den Menschen im Lande, die den Ausstieg aus der Atomkraft wollen, und das sind laut aktuellen Umfragen etwa 90 Prozent der Bevölkerung, bleiben natürlich noch andere Handlungsalternativen als das geduldige Abwarten. In wenigen Minuten kann der Verbraucher seinen Stromtarif oder gar seinen Stromanbieter wechseln. Aber dabei ist Vorsicht geboten. Nicht jeder Ökostrom ist wirklich Öko. Der Begriff an sich ist nicht geschützt. So kann ein Mix aus Atom- und Kohlestrom als Naturstrom verkauft werden. In manchen Fällen zahlt der Anbieter solcher Mogelpackungen eine geringe Abgabe in einen Fond und schon ist seine Weste weiß und sein Strom grün. Die Verbraucherzentrale NRW hat deshalb blöcke Auch die Stadtwerke Wuppertal verkaufen Atomkraft, laut Greenpeace Wuppertal fünf bis sieben Prozent. Dieser Anteil an der Gesamtstrommenge ist zwar viel geringer als der Bundesdurchschnitt, der bei etwa 24 Prozent liegt. Andere regionale Versorger wie die Stadtwerke in Soest liefern allerdings 100 Prozent Strom aus regenerativen Quellen. Deshalb haben nach Meinung von Stephanie Walter von der Wuppertaler GreenpeaceGruppe die WSW die Energiewende regelrecht verschlafen. Manche Fakten sprechen für ihre These. Im kommenden Jahr geht in Wilhelmshaven ein 800-Megawatt-Steinkohlekraftwerk des Energiemultis GDF Suez ans Netz, das, über die Beteiligung des französischen Betreibers an den Wuppertaler Stadtwerken, einen Teil der Stromversorgung von Wuppertal gewährleistet. GDF Suez betreibt zudem knapp 200 Kilometer entfernt von Wuppertal drei Atomkraftwerksblö5 Wie bis dahin der Strom erzeugt werden soll, ist strittig. Bis Fukushima setzten auch die WSW notgedrungen auf Atomkraft als Brückentechnologie, obwohl sie sich durch die von der Bundesregierung im vergangenen Herbst beschlossene Laufzeitverlängerung gegenüber den großen Stromkonzernen und AKW-Betreibern benachteiligt sahen. Ob das Heil tatsächlich, wie dies GDF Suez plant, nun in weiteren riesigen Steinkohleblöcken zu suchen ist? Muss der Beelzebub immer mit dem Teufel ausgetrieben werden? Gerade die Stadtwerke, die als regionaler Anbieter besonders nah am Kunden sind, könnten gezielt den Zubau von kleinen Blockheizkraftwerken, Solaranlagen und Windparks propagieren und fördern. Hierzu braucht es aber den politischen Willen. Ob dieeser Wille in einer schwarz-rot geführten Stadt, t,, die erheblichen Einfluss auf die Firmenpolitik der err WSW hat, ausreicht, bleibt abzuwarten. Wer allerdings nicht nur als Konsument sonndern auch als Staatsbürger den Ausstieg aus der er Atomenergie forcieren möchte, der kann sich an n verschiedenen weiteren Protestaktionen beteiliigen. Greenpeace sucht weitere Mitstreiter. Und nd am Pfingstwochenende sollen alle Atommeiler er mit Sitzblockaden stillgelegt werden, falls die ie Bundesregierung bis dahin nicht selbst tätig geeworden ist. LUTZ DEBUS US Welchen Energiemix hat mein Stromanbieter? Übersicht: www.engels-kultur.de/atomausstieg und mehr Energiewende cke im belgischen Tihange nahe Liége und vier Atomkraftwerksblöcke im 250 Kilometer entfernten Doel hinter Antwerpen. Mit dem französischen Energiemulti als Kapitalgeber werden, so glaubt Greenpeace, die regenerativen Energiequellen nicht hinreichend genutzt. Bis zum Jahr 2050, so die Forderung des Umweltverbandes, müssen die Stadtwerke ausschließlich erneuerbare Energien verkaufen. www.engels-kultur.de/thema Alle wollen raus aus der Atomkraft. Die Grünen, die einen Kostenrechner ins Internet gestellt, aus Ökogruppen und die Umweltverbände schon im- dem nicht nur der Jahrespreis zu ersehen ist, sonmer, eigentlich auch schon immer die SPD und seit dern in dem auch die verschiedenen Ökostromden Katastrophen von Fukushima, Stuttgart und Siegel berücksichtigt werden. Das Ergebnis der Mainz auch große Teile der CDU und der FDP. So Recherche ist verblüffend. In jeder Gemeinde verkündete Angela Merkel ein dreimonatiges Mo- in NRW gibt es zumindest einen Ökostromtarif ratorium. In jener Zeit stehen die sieben ältesten mit nachgewiesenem Umweltnutzen, der preisAtomkraftwerke still und gleich mehrere Kommis- werter ist als das Standardangebot des örtlichen Versorgers. Je nach Gesionen sollen die Zukunft engels-Thema im Mai: meinde beträgt dieser unserer EnergieversorPreisunterschied bis zu gung klären. Die Op159 Euro pro Jahr. Nur position im Bundestag Das Kernthema der letzten Wochen war zweifellos Stromdiscounter, die wittert ein taktisches die Energiepolitik. Was Fernost geschah, soll zukünfihre Produkte aus ganz Manöver und protetig gar nicht erst denkbar sein. Der Umstieg von Atom Europa beziehen und stiert gegen die Umgeauf Öko muss der letzte Ausstieg für die Bundesrepublik werden! deren Angebote seit hung des Parlaments. der Liberalisierung des Tatsächlich könnte nur ein vom Bundestag verabschiedetes Ausstieg- Strommarktes boomen, verkaufen ihren Strom aus-dem-Ausstieg-aus dem Ausstieg-Gesetz ju- deutlich billiger. Der kommt dann aber oft mit ristische Klarheit schaffen. So betroffen sind die bis zu 50 Prozent aus Atomkraftwerken. Regierungsparteien in Berlin allerdings nicht, dass sie binnen eines halben Jahres eine ihrer zentralen GDF Suez betreibt knapp 200 Kilometer entfernt von Wuppertal drei AtomkraftwerksGesetzesinitiativen zu Makulatur erklären. thema „Fukushima bedeutet, das wir die Risiken der Kernenergie neu bewerten müssen", Foto: Sven Siebenmorgen „Frau Merkel hat noch nicht angerufen“ Manfred Fischedick über Atomausstieg und Klimaschutz engels: Herr Fischedick, wie bewerten Sie die Und was passiert mit den Klimaschutzzielen? Wenn man den Ausstieg über drei Strategien flanReaktorkatastrophe von Fukushima? Manfred Fischedick: Wir mussten zur Kennt- kiert, ist der Beitrag der Kernkraftwerke klimaverträglich zu ersetzen. Zunächst nis nehmen, dass Szenarien, „Aus meiner Sicht kann der kann der Ausbau der erneuerdie eigentlich nicht für möglich Ausstieg wesentlich schneller baren Energien weiter forciert gehalten werden, eintreten könerfolgen, als dies die Bundesnen. Eine Verkettung von Un- regierung vor der Katastrophe in werden. Beim Neubau fossiler Kraftwerke sollte man auf den glücken kann zur Katastrophe Japan plante.“ Energieträger Erdgas setzen führen. Fukushima bedeutet, dass wir die Risiken der Kernenergie nicht nur und dabei vor allem dezentrale Blockheizkraftnational, sondern auch international neu bewer- werke mit hoher Brennstoffausnutzung fördern. Die dritte, bislang noch viel zu wenig verfolgte ten müssen. Strategie ist die Reduzierung der Stromnachfrage. Deutschland muss aus der Atomenergie aus- Hier rechnen wir mit einem Einsparungspotential von 20 bis 30 Prozent. steigen? Aus meiner Sicht kann der Ausstieg wesentlich schneller erfolgen, als dies die Bundesregierung Unter Rot-Grün war das Wuppertal Institut vor der Katastrophe in Japan plante. Dies ist nicht ein angesehener Lieferant wissenschaftlicher aus Risikogründen vernünftig, sondern auch we- Expertisen. Zur Frage der Laufzeitverlängerung gen der fehlenden Kompatibilität mit dem Ausbau wurden Sie im letzten Herbst von der Bundesregierung nicht gehört? erneuerbarer Energien. Nicht nur unter Rot-Grün. Beim Energiekonzept waren wir aber nicht beteiligt. Sonst hätten wir bestimmt die Nuancen anders gesetzt. Hat die Bundeskanzlerin in den letzten Tagen bei Ihnen angeklopft? Viele Industrieunternehmen und -verbände haben jetzt bei uns nachgefragt, wie ein Energiesystem in der Zukunft aussehen muss. Frau Merkel hat noch nicht angerufen. Wir würden sie nicht abweisen. ZUR PERSON Prof. Dr. Manfred Fischedick (46) ist Vizepräsident und Forschungsgruppenleiter des Wuppertal Instituts Foto: Wuppertal Institut „1000 Jahre keine Geschäfte mehr machen“ www.engels-kultur.de/thema und mehr Peter Vorsteher über kommunalpolitische Konsequenzen aus Fukushima engels: Herr Vorsteher, was hat sich für die Atomstrom von acht Prozent. Nun wird es spanGrünen in Wuppertal durch die Katastrophe nend, ob und wie die Stadtwerke einen Ausstieg aus der Atomkraft mit tragen. von Fukushima verändert? Peter Vorsteher: Unsere Positionen haben sich nicht geändert. Wir waren schon immer dafür, Was können Sie noch tun? die Nutzung erneuerbarer Energien auszubauen. Die rot-grüne Landesregierung von NRW will die Wir benötigen ergänzend moderne gasbetriebene Blockadepolitik der abgewählten schwarz-gelben W Blockheizkraftwerke und müssen mehr Energie Regierung bezüglich des Ausbaus von WindenerB gie beenden. Wir werden prüsparen. Geändert hat sich, dass s „Bei den WSW haben wir fen, ob hier auch Flächen für wir mit diesen Positionen nun w einen Anteil an Atomstrom von Windparks ausgewiesen werden mehr Rückhalt in der Bevölkem acht Prozent“ können. Beim Ausbau der Solarrrung haben. energie sind besonders große Fabrikdächer inteAlle anderen Parteien in Wuppertal sind inzwi- ressant. Hier wäre es wichtig, die IHK mit ins Boot A zu bekommen. sschen auch knallgrün? EEs wäre schön, wenn dies so wäre. Es bleibt abzuwarten, was die CDU und die SPD, die als große Wie wollen Sie Industriebetriebe überzeugen, z FFraktionen mit im Aufsichtsrat der Wuppertaler in regenerative Energien zu investieren? SStadtwerke sitzen, machen werden. Die WSW Da gibt es ein einfaches Argument. Im weiten Umggehört zu einem Teil dem belgischen Unterneh- kreis von Fukushima wird man mindestens 1000 men m Electrabel, einem Tochterunternehmen des Jahre keine Geschäfte mehr machen können. Dies ffranzösischen Energiekonzerns GDF Suez, das nah müssen auch wirtschaftliche Entscheidungsträger aan der Grenze zu Deutschland ein Atomkraftwerk begreifen. Man kann mit regenerativen Energien bbetreibt. Bei den WSW haben wir einen Anteil an übrigens eine Menge Geld verdienen und viele Ar6 beitsplätze schaffen. Nach der Autoindustrie ist die Windkraftbranche der zweitgrößte Stahlabnehmer im Land. Die Schaeffler Gruppe in Wuppertal produziert Getriebe für Windräder und bietet ihren Mitarbeitern eine Arbeitsplatzgarantie bis 2016, weil sie so ausgebucht ist. INTERVIEWS: LUTZ DEBUS ZUR PERSON Peter Vorsteher (54) ist Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat der Stadt Wuppertal und Mitglied im Aufsichtsrat der WSW Foto: privat thema Bei mir kommt der Strom aus dem Blumentopf!, Foto: Sven Siebenmorgen Strom in Spitzenqualität Die Wuppertaler Stadtwerke möchten mehr regenerative Energie anbieten Norbert Hüttenhölscher leitet beim WSW-Konzern seit Anfang 2010 den Bereich „Neue Energiekonzepte“ und grübelt nicht erst seit den Vorfällen in Fukushima über strategische Lösungen für die saubersten Arten der Stromerzeugung nach: „Um den Atomstrom schrittweise zurückzudrängen, gibt es nicht nur die eine Energiequelle als Allheilmittel. Wir benötigen viele moderne Techniken auf diesem Jahrzehnte dauernden Weg“, verdeutlicht der 57-jährige. Zu den bereits bestehenden Alternativen gehören unter anderem die beiden WSW-Heizkraftwerke an den Standorten Barmen und Elberfeld. Auch der Holzenergiehof im Gewerbegebiet Sonnborn als ungewöhnliches Ökosozialprojekt wird von den Verantwortlichen gerne erwähnt. Ansonsten sind vor allem Windenergie im Bergischen Land, Wasserkraft wie bei der Herbringhauser Talsperre, oder auch Biogasnutzung durch Vergärungsprozesse organischer oder pflanzlicher Abfälle ein ständiges Thema. „Die Verlängerung der Laufzeiten für Kernkraftwerke haben wir unabhängig der traurigen Ereignisse in Japan skeptisch betrachtet. Denn unserer Meinung nach liegt in einem bunten Strauss von miteinander kombinierbaren Methoden die Zukunft. Zwar ist Photovoltaik in aller Munde, leider ist Strom aus Sonnenlicht noch fünf Mal so kostspielig wie Windenergie“, erläutert Hüttenhölscher, der sich bereits 20 Jahre als Leiter der EnergieAgentur.NRW in Wuppertal mit dem Thema beschäftigte. Mit seinem früheren Arbeitgeber tauscht sich Hüttenhölscher regelmäßig aus wie auch mit der Bergischen Universität, dem Wuppertal Institut oder dem StadtwerkeVerbund (VKU): „In diesem sensiblen Bereich hilft nur ein ständig aktualisiertes Know-how.“ Für grünen Strom muss ein typischer Durchschnittshaushalt etwa 2,30 Euro im Monat mehr bezahlen Wenn bei den WSW-Kunden ausschließlich regenerativer Strom zum Einsatz kommen soll, lassen sich sämtliche Tarife auch als so genannte „grüne Variante“ wählen. Dafür muss ein typischer Durchschnittshaushalt etwa 2,30 Euro im Monat mehr bezahlen. Für Hüttenhölscher eine Selbstverständ- lichkeit: „Wir dürfen uns nichts vormachen: Strom ist wie Kleidung oder Nahrung ein echtes Qualitätsprodukt, das in seiner besseren Ausführung eben seinen Preis hat.“ Derzeit stammt übrigens bei der WSW, die vor kurzem eine Beteiligung an einem Kohlekraftwerksbau in Wilhelmshaven eingegangen ist, etwa die Hälfte der benötigten Strommenge aus eigener Herstellung. Der Rest wird auf dem freien Markt eingekauft. Dass die konkurrierenden Anbieter in Wuppertal auch nur sporadisch mit erneuerbaren Energien arbeiten, lässt sich laut dem diplomierten Physiker nicht verhindern: „Wir müssen als Betreiber unser Netz diskriminierungsfrei zur Verfügung stellen und die Haushalte mit deren Strom speisen - egal welcher Herkunft.“ Auf die dauerhaften Rufe nach einer Energiewende wird die WSW in den kommenden Wochen mit einer MarketingOffensive reagieren. Hüttenhölscher: „Einige Aktionen sind geplant, die unsere Kompetenz gerade auch als regenerativer Stromerzeuger unterstreichen sollen.“ FRANK-MICHAEL RALL 70 Reihenhäuser – nur eine Heizung heiße Dampf hinter der Strom-Turbine gleich zum Heizen weitergeschickt wird. Thormälens Firma, der Objektversorger OVE in Bad Rothenfelde, hat auch im alten Jahrhundert schon kleinere Einheiten in Kliniken oder Seniorenheime eingebaut – damals, als Stromlieferung noch eine hoheitliche Aufgabe gewesen ist: „Was haben uns die RWE beispielsweise die Hölle heiß gemacht.“ Die Energiezentrale ist kaum größer als eine Garage Das Wichlinghauser Blockheizkraftwerk (BHKW) geht einen innovativen und leicht veränderten Weg. In seinem Inneren wird vor allem erst einmal Strom erzeugt – den braucht man über das ganze Jahr. Die Abwärme der Erdgas-betriebenen Motoren, wenn man so will, das Kühlwasser, deckt auf kurzem Wege den Grundbedarf der Reihenhaussiedlung an Heizung und Duschwasser ab. Wenn es im Winter dann kalt wird, springt ein zweiter Erdgasbrenner an. Das Grundprinzip der Anlage, sagt der Geschäftsführer, sei eigentlich recht sim7 pel: „Sie müssen sich das BHKW vorstellen wie ein Taxi – es muss einfach lange laufen.“ Mit kleinerer Leistung, dafür 5600 Stunden im Jahr. Weil OVE den Strom direkt an die Häuslebauer-Reihe verkauft, bekommt man dafür einen besseren Preis als ls die übliche Einspeisevergütung. Umgekehrt zahlenn die Hauseigner einen Cent weniger als ihnen der er lokale Versorger für die Reststrom-Versorgung beerechnet. Das kleine Heizkraftwerk ist nämlich so konzipiert, dass es zwar 100 Prozent Heizbedarf, f, aber „nur“ 75 Prozent Strombedarf liefert. So muss ss sich der Betreiber keine Gedanken um Überschusssmengen machen, die billig abgegeben werdenn müssten. Die Energiezentrale ist kaum größer als ls eine Garage. Zusammen mit Pufferspeicher, Reegeltechnik und Fernüberwachung hat die Anlagee etwa 200.000 Euro gekostet. Verteilt auf mehr als ls 70 Reihenhäuser bedeutet das für jeden Bauherrnn einen attraktiven Preis. Und der Gewinn für alle: e: Die Kraft-Wärme-Kopplung kommt mit 40 Prozent nt geringerem Primärenergie-Verbrauch aus. TOM JOST ST www.engels-kultur.de/thema Die Energiewende: Atomwerke ausknipsen, Windräder anwerfen - da fehlt doch noch was? Genau, der clevere und effiziente Umgang mit Strom und Wärme. Dazu gehört, grundsätzlich das Optimum aus den vorhandenen Energiequellen herauszuholen. Ein sehr schönes Beispiel entsteht gerade auf dem „Bergischen Plateau“, ehemals das Gelände des Rangierbahnhofes Wichlinghausen. Dort wird ab dem Herbst eine Heizung für mehr als 70 Reihenhäuser reichen. Und Strom produziert sie obendrein. „Siebzig Häuser bedeuten normal siebzig Brenner, siebzig Pumpen, siebzig jährliche Emissionsmessungen … und so weiter.“ Fritz Thormälen ist anzumerken, dass er die Litanei schon oft aufgesagt hat. „Für jedes gut isolierte Reihenhaus braucht es heute 19 kW Brennerleistung, zusammen also 1330 Kilowatt. Völlig überdimensioniert.“ Thormälen macht eine Kunstpause, bevor er seinen Trumpf aus dem Ärmel holt: „Wir kommen für alle diese Reihenhäuser mit 430 kW hin.“ Die Technik dafür ist eigentlich schon ein alter Hut, heißt „Kraft-Wärme-Kopplung“ und findet sich in Fernwärme-Kraftwerken, wo der und mehr Auf dem „Bergischen Plateau“ kommen Strom und Wärme aus einer Quelle bühne Mehr als nur die Projektionsfläche für Männerträume: Frank Wedekinds „Lulu“ (Juliane Pempelfort), Foto: Wuppertaler Bühnen Und immer lockt das Weib www.engels-kultur.de/buehne und mehr Sybille Fabian inszeniert Frank Wedekinds „Lulu“. Die Titelrolle spielt Juliane Pempelfort. Frank Wedekinds Klassiker „Lulu“ kennen viele. Anerkennendes Schnalzen oder tiefes Seufzen sind die Reaktion auf die Titelfigur, gerne als femme fatale oder „La belle Dame sans merci“ gesehen. Juliane Pempelfort ist in Sybille Fabians Inszenierung an den Wuppertaler Bühnen diese Frau, die sie nicht als Vamp interpretiert, sondern als ein „pures Wesen in einer zwanghaften (Männer-)Welt. Im Tanz findet Lulu ihre Freiheit, in der Verkleidung, im Rollenspiel ist sie ‚geschützt’“, erklärt die Schauspielerin. „Lulu ist kein behindertes Kind. Sie ist eine kluge, eine sinnliche Frau mit ausgeprägter Beobachtungsgabe. Sie rast nach Glück, findet das Unglück. Sie ist eine Frau, die sich, die ihre Lust, die eine natürliche, schöne ist, nicht unterdrücken lässt. Sie erkennt die Mechanismen dieser Art von Domestizierung, weiß sich innerhalb derer zu bewegen, zu behaupten und wendet sie zunehmend gegen die sie Bedrückenden.“ Die Männer bringen sich bei ihren plumpen Versuchen um den Verstand. Sie wollen Lulu zähmen, bändigen und dressieren, weil sie glauben, die ehrenwerte Bürgergesellschaft, die zugleich die Entfesslung solcher Triebe tabuisiert, verlange ihnen das ab. An diesem Vorhaben also scheitern sie – kläglich. „Die Männer“, so die Ernst-BuschAbsolventin, „bringen sich selbst um ihr Glück, schließlich um ihr Leben, weil sie diese Frau nicht in ihrer Ganzheit sehen wollen und offensichtlich blind sind.“ Für das 1979 in Potsdam geborene Ensemble-Mitglied ist die besondere Herausforderung der Rolle, „den Menschen hinter der Projektionsfläche sichtbar zu machen“. DDie reine Projektionsfläche D Dass die „unglaubliche Stärke und Unbeirrbarkeit“ der Lulu sichtbar werdden, dafür sorgen, noch vor der Regie Sybille Fabians, einige dramaturgische FFinessen von Oliver Held. „Wir haben das Original, ,Wedekinds Monstertraggödie gewählt‘, also nichts, dass der Autor für die Zensur glätten musste, sondern die „wesentlich wildere und anarchischere Variante“, sagt der Draso maturg. Der Kritik, dramaturgisch gesehen tauge Wedekinds Stück nicht viel, m dda es irgendwann aus einer schnell enervierenden Kette verführter Männer bbestünde, nimmt er ernst. „Wir zeigen kein Stationendrama“. Mit weniger Text, expressiver Bildsprache und ordentlicher Straffung wird die Geschichte T aals modernes Gesellschaftsbild erzählt. Dass das einiges abverlangt, wissen Leute mit Kenntnis von TheatergeD schichte. Peter Zadek inszenierte in den 80er Jahren Susanne Lothar in der sc Titelrolle opulent und wirkungsmächtig, Fritzi Haberland präsentierte die T LLulu eher als hartes, trockenes Gegenprogramm mit Libido als Kopfgeburt uund mancher ist grandios gescheitert und machte nichts als Krawall. Moral, Macht und Sex „Wenn ich das Stück im Hier und Jetzt anschaue, reicht es mir nicht aus, Lulu entweder nur als ‚LustOpferFantasie‘ aus der Perspektive des männlichen Ichs zu begreifen, oder in ihr nur die Männer verschlingende femme fatale zu sehen. Ich möchte Lulu aus der Perspektive einer Frau betrachten“, erläutert die Regisseurin. Lulus Wesen wird in die Mitte des Konflikts zwischen bürgerlicher Moral einerseits und der Macht der Sexualität andererseits gestellt. Die Inszenierung will einen Geschlechterkampf zeigen, der die narzisstischen Störungen – männlich wie weiblich – sowie die fortschreitende Verrohung der Gefühle unserer Zeit hinterfragt, in der der Mann und die Frau auf das Sexuelle reduziert werden und zwischen körperlichem Begehren und Liebe nicht mehr unterscheiden können. Für Sybille Fabian ist Lulu zu Beginn ein Findelkind ohne Identität. Dieses Wesen wird in der Männerwelt kultiviert, dazu gehören alltägliche Formen des Missbrauchs – sprachlich wie körperlich. „Was ihr Identität verschafft, ist ein innerer Widerspruch: In der lieblosen Atmosphäre, von der sie umgeben ist, wächst das Verlangen, diesen Mangel zu überwinden. Sie will ausgerechnet von den Männern geliebt werden, die sie wie ein Tier halten und sie nur als Droge zur Befriedigung ihrer triebhaften Gier missbrauchen. In ihrer anfänglichen Naivität hält sie es für Liebe, wenn sie sich den unterschiedlichsten Gewaltoptionen und Gewaltmustern der Männer unterwirft und sich, um zu überleben, unbewusst an diese anpasst.“ Lulus rauschhaftem Kampf um ein Identität stiftendes Dasein entspricht ihre monströse Sucht nach Liebe, an die sie unbeirrbar glaubt, obwohl sie letztlich unerfüllt bleibt, was sie in den Augen der Regisseurin zu einer „Passionsfigur macht, die sich gewissermaßen als codierte Weiblichkeit lebend dem Tod weiht, weil sie gleichermaßen ihren eigenen Anfang und ihr eigenes Ende verkörpert. Vor die Wahl gestellt, entweder ins Gefängnis zu gehen oder sich als Prostituierte an ein Bordell verkaufen zu lassen, entscheidet sie sich „sub species mortis“ für ein Leben im Gefängnis und entzieht sich somit dem Zugriff männlicher Gewalt.“ VALESKA VON DOLEGA „Lulu“ von Frank Wedekind I R: Sybille Fabian I Opernhaus Wuppertal Fr 13.5. 19.30 Uhr (P), So 15.5. 15 Uhr I 0202 569 44 44 8 05. – 18. Mai 2011 WUPPERTAL CinemaxX Bundesallee 250 42103 Wuppertal Tel: 0202 - 49 30 10 www.cinemaxx.de UEBERMUT.DE theater an der wupper SAMIR AKIKA/ UNUSUAL SYMPTOMS CocoonDance Company BARBARA FUCHS/ tanzfuchs PRODUKTION CIE RAIMUND HOGHE Die Dummheit regiert, die Mafia gewinnt: Maresa Lühle (l.) und Hendrik Vogt (r.), Foto: Uwe Stratmann GUDRUN LANGE MOUVOIR MARTIN NACHBAR & BENJAMIN SCHWEITZER MORGAN NARDI ANTJE PFUNDTNER FABIEN PRIOVILLE DANCE COMPANY RENEGADE BEN J. RIEPE KOMPANIE YOSHIE SHIBAHARA & POGOensemble MARK SIECZKAREK COMPANY NAOKO TANAKA KAREL VANEK ALEXANDRA WAIERSTALL/ NOEMA DANCE WORKS tanznrw SILKE Z./resistdance. FESTIVAL FÜR ZEITGENÖSSISCHEN TANZ 5. – 1 5 . mai 2011 ESSEN DÜSSELDORF KÖLN KREFELD BONN MÜNSTER VIERSEN WUPPERTAL Christian v. Treskow inszeniert R. Spregelburds „Die Dummheit“ Zwei Dinge sind unendlich, die Dummheit und das All. Blixa Bargeld entfremdete einst für die Einstürzenden Neubauten ein Zitat von Albert Einstein, es könnte abgewandelt auch auf das Stück „Die Dummheit“ von Rafael Spregelburd passen: wenn man das All durch Geld ersetzt. Auch das scheint unendlich, ein Trugschluss, wie der argentinische Autor sicher aus seiner Heimat weiß. Der Wuppertaler Schauspiel-Chef Christian von Treskow hat Spregelburds Dreistunden-Farce in einen Raum gepresst, der eigentlich viele amerikanische Motelzimmer ist, dessen Interieur bleibt, während Name, Ort und Dekobild wechseln. Hier treffen sich 24 Personen, die alle auf der Jagd nach dem großen Geld sind, eine Dummheit, wie sich herausstellt. Am Ende wird nur einer gewinnen: Die Mafia. Da geht es um den ganz großen Kunstbetrug in Millionenhöhe, da geht es um korrupte schwule Polizisten, um die Glücksritter am Roulettetisch, aber auch um die Wirren der Wissenschaft, das menschliche Versagen, die Liebe und das krankhafte Hasten nach dem Glück. Und alles findet eben statt in diesem Standard-Motelzimmer in Las Vegas. „All through the night” von Cindy Lauper intoniert das blonde Dummchen zu Beginn, die Zeile „and once we start the meter clicks and it goes running all through the night“, ist der Auftakt zu einem Szenenwirrwarr durch Bett und Toilette, bei dem höchste Aufmerksamkeit verlangt wird, Christian von Treskow arbeitet den monetären Wahnsinn an der Oberfläche aber sehr originell und so witzig heraus, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Natürlich helfen auch die fünf überzeugenden Schauspieler, die vorn die zwei Dutzend Figuren spielen und dafür hinter der Bühne durch die wechselnden Garderoben hasten. Insbesondere Sophie Basse und Maresa Lühle brillieren hier besonders vor den projizierten amerikanischen Wüstenlandschaften. Es sind Verzweifelte, die da in der Öde ums Überleben kämpfen, es sind Gemarterte der Gesellschaft, die im vierten Teil der Heptalogie des Hieronymus Bosch gepeinigt werden. Sieben Mal geht es bei Rafael Spregelburd um die Todsünden auf dem mittelalterlichen Rundtischbild des niederländischen Malers. Bei der Habgier in erster Linie um Bestechung. Irgendwie haben sich in „Die Dummheit“ alle 24 von irgendetwas bestechen lassen, fristen ihr Edward Hoppersches Dasein in den austauschbaren Motelzimmern. Sie gewinnen, sie verlieren, doch irgendwie reicht das nicht aus, die ausgetretenen n Pfade zu verlassen. Hinter all diesem Slapstick, dem Witz und der Lächerrlichkeit der Figuren liegen die wahren Tatbestände einer Gesellschaft, deren n Strukturen haufenweise gescheiterte Existenzen produzieren, die sich zwar ar wie Dumme benehmen, aber beileibe nicht anders sind, als diejenigen, diee ihnen zuschauen. Die Inszenierung ist jedenfalls so schlau, nicht nur auf diee Komödie zu setzen, nicht nur dem vorprogrammierten Chaos nachzugeben, n, sondern unter der Oberfläche des Geldes auch etwas Raum für die seelischee Not der Personen zu finden. PETER ORTMANN NN www.tanz-nrw-11.de „Die Dummheit“ von Rafael Spregelburd I R: Christian von Treskow Kleines Schauspielhaus Wuppertal I Fr 13.5. 20 Uhr I 0202 569 44 44 10 und mehr CHIKAKO KAIDO Ab in die Wüste www.engels-kultur.de/buehne ANGIE HIESL + ROLAND KAISER theater in nrw Ein fac h onl ine we chs eln : ww w. na tur str om .de Partizipation der Randgruppen, Pol Heyvaerts „Fuck my Life“, Foto: Phile Deprez www.engels-kultur.de/kultur-in-nrw und mehr Das Festival „Heimspiel 2011“ fragte nach der Partizipation im Theater Von Hans-Christoph Zimmermann Angelina, Marcelino und Orchidea sitzen am Tisch und reden sich in Fahrt. In Form einer Live-Radioshow lassen die drei jungen Sinti ihr eigenes Leben zwischen DSDS und Marginalisierung Revue passieren und erzählen zugleich die Geschichte des Sinti-Boxers Johann Rukeli Trollmann, der 1933 deutscher Meister war und dann von den Nazis umgebracht wurde. Ein Abend, der zunächst kaum über Alltagsparlando hinauskommt, dann aber mit einem pathosgetränkten Box-Hochamt in einer Kirche endet. Die Hannoveraner Produktion „Trollmanns Kampf“ ist ein Beispiel für eine fast schon alltägliche Reaktionsweise des Theaters auf den demographischen Wandel. Für welches Publikum wird gespielt? Welche Gesellschaft soll repräsentiert werden? Kann von Repräsentanz überhaupt noch die Rede sein kann? Rechercheprojekte in der Stadt, verbunden mit Laien auf der Bühne, sollen helfen, diese Frage zu beantwor„Welche Gesellschaft wird im ten. Seit 2006 wurden die Bühnen dabei Theater repräsentiert?“ vom Fonds HEIMSPIEL der Kulturstiftung des Bundes unterstützt. Zum Abschluss dieser Fördermaßnahme zeigte das Festival „Heimspiel 2011. Wem gehört die Bühne?“ in Köln einige in- und ausländische Beispiele und veranstaltete ein mehrtägiges Symposium. Zentralthema war dabei die Frage nach der Partizipation. Keine ganz neue Frage, standen doch bereits bei Aischylos Laien auf der Bühne. Darauf verwies der Theaterwissenschaftler Hans-Thies Lehmann. Der Realitätshunger, die Hyperinflation des Narrativen und die Ablösung des Schauspielers durch den Performer haben dabei für die gegenwärtige Konjunktur gesorgt. In Pol Heyvaerts Stück „Fuck my Life“ geben dreizehn verschrobene Jugendliche zwischen Gesangseinlagen, Liebeserklärungen und sexueller Protzerei einen Einblick in ihr Leben. Es ist das ständige Switchen zwischen Selbstdarstellung und Rollenspiel, das für nachhaltige Irritation sorgt. Hier wie in „Trollmanns Kampf“ bewegt sich Partizipation oft nah am eventhaften Randgruppenauftrieb. Vor diesem Effekt warnte der Berliner Intendant Ulrich Khuon zu Recht, verwies aber auch auf eine neue Kultur des Aushaltens des Diversen und des Zuhörens. Dem pflichtet seine Freiburger Kollegin Barbara Mundel insofern bei, als sie für eine Auflösung der theatralen Deutungshoheit von Gesellschaft in einen multiperspektivischen Blick plädierte. Zu fragen wäre allerdings, inwieweit das exemplarische Kunstwerk ersetzt wird durch bloß aauthentisches Reden über Gesellschaft. PPartizipation greift aber auch grundlegend in die Strukturen des Theaters ein. So stellte Miriam Tscholl die Bürgerbühne Dresden vor, die vor zwei Jahren am Staatsschauspiel ins Leben gerufen wurde. Jährlich werden sechs Produktionen realisiert, die ausschließlich mit Laien besetzt sind. In Lancaster wiederum haben das Nuffield Theatre und sein Leiter Matt Fenton das Programm einer Saison von sieben Bürgern der Stadt, die nicht im künstlerischen BeHans-Christoph H reich arbeiten, gestalten lassen. Ob Mode oder ZukunftsZZimmermann ist TTheaterkritiker modell, Partizipation ist der seit langem gelungenste fü für Printmedien Legitimationsversuch des Stadttheaters. uund Hörfunk. 11 So leicht ist der Wechsel: Einfach diesen Vertrag ausfüllen und an naturstrom senden. Den Rest erledigen wir. naturstrom - Liefer ver trag VA- 30 6 1. Ihre Lieferanschrift/Abnahmestelle Frau Herr Firma Vorname/Nachname/Firma PLZ Straße/Hausnummer Ort Geburtsdatum Telefon E-Mail 2. Günstiger Preis Preis pro Kilowattstunde: 21,25 Cent pro kWh Monatlicher Grundpreis: 7,95 Euro pro Monat Preisgarantie bis 31.12.2011 100% Erneuerbare Energien, zertifiziert nach dem Grüner Strom Label e.V., inkl. 1,25 Cent/kWh (brutto) Neuanlagenförderung. Diese Preise sind Endpreise inkl. aller Steuern und Abgaben. Zusätzliche Kosten fallen nicht an. Dieses Angebot gilt nur für einen Verbrauch unter 10.000 kWh/Jahr und Endkunden im Bundesdeutschen Stromnetz. Ab einem Verbrauch von 10.000 kWh/Jahr unterbreiten wir Ihnen gerne ein individuelles Angebot. 3. Angaben zur Stromversorgung (Die Angaben finden Sie auf Ihrem Stromzähler oder in Ihrer letzten Stromrechnung.) strom für meine jetzige Wohnung/ mein jetziges Haus: Zählernummer Mein Jahresstromverbrauch/kWh Bisheriger Versorger Oder: Neueinzug (Hier bitte das Datum und ggf. den Zählerstand eintragen, ab dem Sie die Stromkosten übernehmen.) Zählernummer Mein Jahresstromverbrauch/kWh Datum des Einzugs Zählerstand /ggf nachreichen) Name Vormieter/-in 4. Auftragserteilung Ich beauftrage die NaturStromHandel GmbH mit der Lieferung von elektrischer Energie in Höhe meines Gesamtbedarfs für die oben bezeichnete Stromabnahmestelle. Ich beauftrage und bevollmächtige die NaturStromHandel GmbH, meinen gegenwärtigen, mit dem bisherigen Stromversorger bestehenden Stromversorgungsvertrag zu kündigen und, sofern notwendig, die erforderlichen Verträge mit dem örtlichen Netzbetreiber abzuschließen. ✃ Realitätshunger Ich ermächtige die NaturStromHandel GmbH hiermit widerruflich, die fälligen Abschlags- und Rechnungsbeträge von folgendem Konto einzuziehen: Name des Geldinstituts Bankleitzahl Kontonummer Name Kontoinhaber/-in (Nur falls abweichend von Antragssteller/-in) Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) finden Anwendung. Diese sind, wie unser Stromherkunftsnachweis unter www.naturstrom.de einsehbar. Gerne senden wir Ihnen die AGB auf Anfrage auch zu. Ort/Datum Unterschrift Auftraggeber/-in Widerrufsbelehrung: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) widerrufen. Die Frist beginnt, sobald Sie die Bestätigung über den Vertragsabschluss erhalten haben. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Der Widerruf ist zu richten an: NaturStromHandel GmbH, Achenbachstraße. 43, 40237 Düsseldorf. Bitte senden oder faxen Sie diesen Vertrag an: NaturStromHandel GmbH, Achenbachstraße 43, 40237 Düsseldorf , www.naturstrom.de Kundenservice-Center (Mo. bis Fr. von 8 bis 18 Uhr), Tel 0211-77900-0, Fax 0211-77900-599 musical in nrw Über Treppen auf die Spielfläche gleitend, Ikarus, Foto: Das Da Theater Aachen Lahmer Flügelschlag „Ikarus“ von Frank Rommerskirchen I R: Tom Hirtz Das Da Theater Aachen I Do 5., Fr 6.–So 8., Do 12.–So 15., Do 19.–So 22., Do 26., Sa 28.–So 29.5., je 20 Uhr I 0241 16 16 88 12 www.engels-kultur.de/kultur-in-nrw Von Rolf-Ruediger Hamacher Neben dem traditionsreichen „Grenzlandtheater“ hat sich in Aachen nun schon seit 20 Jahren eine weitere kleine private Bühne etabliert, die immer wieder mit innovativen Musical-Inszenierungen auf sich aufmerksam macht: das „Das Da Theater“. Nach dem großen Erfolg mit dem Off-Broadway-Hit „I Love You, You´re Perfekt, Now Change!“ setzte man allerdings verstärkt auf „Eigengewächse“ in Form der zu Zeit so beliebten Compilation-Shows, in denen man um bekannte Songs eine Geschichte strickt. Nach der Edith Piaf-Hommage „Rinnsteinprinzessin“ im „Es knirscht gewaltig im vorigen Jahr greifen Regisseur Tom Hirtz dramaturgischen Gefüge.” und sein Kreativ-Team diesmal tief in die Kiste der klassischen Sagenwelt und lassen „Ikarus“ musikalisch der Sonne entgegen fliegen. Dass er sich dabei, wie in der Legende, die Flügel verbrennt und abstürzt, liegt vor allem am allzu dünnen Handlungsgerüst, das Frank Rommerskirchen ihm angelegt hat: Ein Hobby-Archäologe (Philipp Scholz) besucht mit seinem Enkel (Franziska Holitschke) eine Ausgrabungsstätte und versucht ihn für die Welt der Sagen und Mythen zu begeistern. Anfangs eher gelangweilt, öffnet er sich schließlich Opas Passion und läßt sich von den Abenteuern, die Dädalus und sein Sohn Ikarus auf Kreta erleben, faszinieren. Drei Musen (Karen Lauenstein, Elena Lorenzon, Patricia Rabs) „kommentieren“ das Geschehen mit Songs von Eric Claptons „Tears in Heaven“ bis hin zu Peter Fox‘ „Das zweite Gesicht“. Leider verschweigt uns das uninformative Programmheft mit seinen aufgesetzt wirkenden, intellektualisierenden Hintergrundtexten die Komponisten und zwingt einem so ein unbefriedigendes Ratespiel auf: „Erkennen Sie die Melodie?“ Andererseits wirken die Songs oft austauschbar, ergeben sich nicht zwangsläufig aus der ohnehin rudimentären Story. So knirscht es gewaltig im dramaturgischen Gefüge, was das vierköpfige Tanzensemble zu glätten versucht. Aber ausgerechnet sie sind das Opfer des einzig innovativen Einfalls der Inszenierung: Frank Rommerskirchen – als Bühnenbildner ungleich talentierter denn als Autor – hat den Theaterraum in eine mit Sand gefüllte Arena verwandelt, um die herum die Zuschauer sitzen. Und von der Decke führt eine Treppe auf die Spielfläche, die unseren drei Musen ihre Show-Auftritte ermöglicht. Aber auch dieser Gag erschöpft sich schnell, genauso wie die manchmal an Gladiatorenkämpfe erinnernden Choreographien von Heikee Aretz, im wahrsten Sinne des Wortes, im Sand steckenbleiben. Gesanglichh überzeugend ist eigentlich nur Olaf Scholz mit seiner weichen Stimme, wäh-rend die zur Stammbesetzung des Theaters gehörendenn Damen diesmal nicht jenes Charisma entfalten, dass siee bisher in ihren Musical-Rollen auszeichnete. Da hilft ess auch nicht, dass Christoph Eisenburger am Flügel undd Schlagzeuger Andreas von Zedlitz jenen professionellenn Rahmen liefern, der dem Gesamtkonzept des Stückess abgeht. Das „Das Da Theater“ sollte sich wieder auf denn Rolf-Ruediger Hamaer cher ist Mediendozent, (Off-) Broadway zurück besinnen, ehe man als Zuschauer Journalist und im Vorin die Gefahr gerät, dem Enkel in „Ikarus“ zustimmen zuu stand des Filmkritikermüssen: „Kann man nicht vorspulen?!“ Verbandes und mehr „Ikarus“ am Aachener Das Da Theater tanz in nrw Die Ben J. Riepe Kompanie wird mit „Hundstage“ in Köln zu sehen sein, Foto: Ursula Kaufmann Im eigenen Saft schmoren www.engels-kultur.de/kultur-in-nrw und mehr Das Festival tanz nrw beglückt nicht nur die Tanzmetropolen Von Thomas Linden Unvergleichlich stellt sich die Tanzszene Nordrhein-Westfalens innerhalb Deutschlands dar. Es sind nicht alleine die zahlreichen Spielorte im Land, sondern vor allem die Produktionsdichte, mit „Gute Produktionen gelangen der man international auftrumpfen kann. auch dorthin, wo nicht alle Tage Weit über 600 Gastspiele sendet Stefan Sensationen zu erwarten sind.” Hilterhaus, der Leiter von PACT Zollverein in Essen, über die nationalen Grenzen in die Welt hinaus und Bertram Müller vom Tanzhaus Düsseldorf steht ihm nur wenig nach. Man weiß umzugehen mit neuen, avantgardistischen Produktionen einer Kunstform, die in einer zunehmend digitalisierten Welt mit der unmittelbaren Faszination des Körpers aufwartet. Die alljährliche Leistungsschau stellt das Festival tanz nrw dar, das in diesem Jahr vom 5. bis 15.5. in acht Städten (Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln, Krefeld, Münster, Viersen, Wuppertal) über die Bühnen geht. „Eine dezentrale Struktur hat das Festival und das entspricht auch der Tanz-Landschaft NRWs“, erklärt Hilterhaus. Gleichwohl werden die stolzen Häuser in Essen und Düsseldorf gleich am ersten Wochenende brummen. Dort sind die Premieren, dann geht es in die Provinz nach Köln, Bonn, Krefeld und den anderen Trabanten, die wechselnde Veranstaltungsorte für den Tanz haben, aber keine Häuser. Ob mit dieser Struktur auch dort Festivalatmosphäre aufkommt, mag dahingestellt sein. Selbst das Theater der Welt ist an einem Netzwerk weit voneinander liegender Spielorte gescheitert. Im Tanzbereich existiert in NRW halt auch eine Zweiklassengesellschaft. Die internationale Szene ist in den beiden großen Häusern zu Gast. Aber versteht man das Festival als Förderinstrument, mit dessen Hilfe NRW-Produktionen einmal um die Tafel der Städte gereicht werden können, dann ist es sicher ein Segen, weil gute Produktionen auch dorthin gelangen, wo nicht alle Tage Sensationen zu erwarten sind. Gleich zur Eröffnung werden über sieben Stunden hinweg Installationen und Performances im Zollverein zu sehen sein. Zum Beispiel die provokante MütterAttacke „Me&myMum“ von Samir Akika, bei der auch künstlerische Vorbilder wie Pina Bausch attackiert werden. Silke Z. zeigt dagegen ihr Kammerspiel „Jess trifft Angus“, in dem mit sattem Humor die Welt der alternden Männer dekonstruiert wird. Am 6. und 7. 5. klotzt dann Düsseldorf mit zehn Veranstaltungen. Alexandra Waierstall präsentiert ihr Projekt „Mapping the Wind“, in dem sie die fließenden Rythmen des Windes für die Bühne zu adaptieren versucht. Es geht um Windkarten und die Reflektion von Grenzen in Raum und Zeit. In Wuppertal gastiert die CocoonDance Company mit „Another you“, einem Stück, das mit stilsicherem Blick C aauf das abgeklärte Verhältnis der Geschlechter schaut. Jeder ist mit der Pflege des d eigenen Egos beschäftigt, wie kommt man da zum anderen Ich? Starke Bilder oofferiert auch die Ben J. Riepe Kompanie in ihrer Produktion „Hundstage“ in Köln. Wo Aggression, Begehren, Schmerz und Eifersucht brodeln, da gibt es auch viel Nähe, ein heißes Thema, das auf der Bühne mit reichlich Wasser heruntergekühlt wird. Einen Blick in die Abgründe der Freiheit wirft Karel Vanek mit seiner Produktion „Fantom Freedom“. Sein Gastspiel in Bonn stellt sich der Frage, wie die Freiheit ohne Struktur und Ziel zu einer gesichtslosen Chimäre unseres Wunschdenkens wird. TThomas Linden ist 20 Produktionen touren in zehn Tagen durch das Land, so Jo Journalist, Autor uund Jurymitglied des dass NRW einmal so richtig im eigenen Saft seiner Tanzszene KKölner Kinder- und Ju Jugendtheaterpreises. schmoren darf. t tanz nrw 11 I 5.–15.5. I Mit Programm in Bonn, Bochum, Düsseldorf, Essen, Köln, Krefeld, Münster, Viersen und Wuppertal I 0221 172 70 K 13 opernzeit – unsere zeit oper in nrw Komponierte eine Trilogie der Enttäuschung, W.A. Mozart, Foto: S. Hofschlaeger/pixelio.de Gefährliche Liebschaften Schottischer Krieger mit Hornbrille „Die Liebe für´s Leben“, gibt es das überhaupt? In einer Zeit, in der Partnerschaften einen Lebensabschnitt dauern und Familien zu Patchwork werden, will niemand mehr so recht daran glauben. 50 Prozent der Ehen in deutschen Großstädten werden geschieden. Ewige Treue, ein harmo„Così fan tutte ist eine schonisches Miteinander bis dass der Tod Euch nungslose Schule der Liebenden” scheidet – ist der Mensch überhaupt dazu fähig, genetisch daraufhin angelegt? Wohl eher nicht. Und doch, trotz aller Skepsis träumen die meisten Menschen von der großen Liebe. Partnerschaftsforen im Internet boomen: Niemand will alleine bleiben, jeder sehnt sich nach romantischer Zweisamkeit, möglichst für die Ewigkeit … Mozarts „Così fan tutte“ ist eine schonungslose Schule der Liebenden: Top, die Wette gilt! Zwei junge Männer wetten auf die Treue ihrer Angebeteten Dorabella und Fiordiligi. Sie wollen dem Skeptiker Don Alfonso beweisen, dass ihre Frauen den Annäherungen anderer Männer widerstehen. Sie geben vor, in den Krieg(!) zu ziehen. Von den Frauen unerkannt kehren sie in Verkleidung zurück und versuchen, das ist die Perfidie der Wette, nicht die eigene Freundin, sondern die des anderen zu verführen, was ihnen, nach einem fingierten Selbstmordversuch auch gelingt. Aber nicht nur die beiden Damen verlieben sich in ihre aufopferungswilligen Verehrer, auch die beiden Herren sind empfänglich – sei es aus Machismo wie bei Gugliemo oder Empfindsamkeit wie bei Ferrando – sich der weiblichen Gunst hinzugeben und vollziehen insgeheim den Partnertausch. Am Ende wird der wechselseitige Betrug offenbar, alle sind bitter enttäuscht, machen sich gegenseitige Vorwürfe. Das Schlimmste ist jedoch die Selbsterkenntnis: Zu der ewigen Treue, die sie sich geschworen haben, sind sie alle nicht fähig. Mit dieser desillusionierenden Einsicht kehren sie zurück in die alte Paarkonstellation. Mozart und sein Librettist Lorenzo da Ponte schufen in den drei Opern „Le Nozze di Figaro“ (1786), „Don Giovanni“ (1787) und „Così fan tutte“ (1790) eine Trilogie der Enttäuschung. Die Kluft zwischen Ideal und Wirklichkeit von Liebesbeziehungen spitzt sich in diesen Gegenwartsstücken zu. Ihre letzte gemeinsame Oper ist die radikalste und es wundert nicht, dass gerade das 19. Jahrhundert dieses Werk als amoralisch brandmarkte und den Text entschärfte, um die Musik Mozarts, deren Qualität außer Frage stand, vor dem Libretto zu „retten“. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts revidierten Richard Strauss und Gustav Mahler die textlichen Verunstaltungen und das Werk fand zu seiner ursprünglichen Gestalt zurück. Heiteres Liebesspiel oder abgründiges Liebesdrama? Mozart bedient sich der formalen Vorgaben der opera buffa, der komischen Oper, und zeigt zugleich die Abgründe der comédie humaine auf. In seiner Musiksprache trennt Mozart scharf zwischen komödiantischen Übertreibungen in den Verkleidungsszenen und den „echten“ Empfindungen der Figuren in den Arien, in denen die Ambivalenz und Irritation ihrer Gefühle zum Ausdruck kommt. Mozart lässt keine Zweifel, wer von den Liebenden eigentlich zusammen gehört, denn die sich entsprechenden Stimmpaare bzw. Charaktere finden durch die perfide Wette erst zusammen: Sopran und Tenor, Mezzosopran und Bariton. Diese musikalischen Wahlverwandschaften konterkarieren die vermeintliche Versöhnung des lieto fine, des obligatorischen Happy Ends der Komödie, das die alten Konstellationen wieder herstellt. Cosi fan tutte - eine tragische Komödie um Ideal und Wirklichkeit der Liebe. Der einzige Trost: So machen es alle! Von Karsten Mark Es ist eine rohe, gewalttätige Männerwelt, der die zarte Lucia di Lammermoor ausgeliefert ist. Regisseur Christian Pade stellt es gleich zu Beginn des ersten Aktes unmissverständlich klar. Gleich dutzendweise ballern die Jäger und Soldaten Vögel vom Himmel. Lucias Bruder Enrico, der Lord, lässt es sich nicht nehmen, den gerade erlegten Hirschen selber auszuweiden. Wütend rammt er dem toten Tier immer wieder sein Messer in den „Die guten Einfälle sind schnell Bauch, reißt ihm die Eingeweide geradezu verpufft, zum Teil von der Regie heraus, bevor schließlich noch der unterge- selber wieder zunichte gemacht.” bene Hauptmann seinen Zorn handgreiflich zu spüren bekommt – als Überbringer schlechter Nachrichten. Es ist ein starker, heftiger Gefühlsausbruch, den Pade mit reichlich Kunstblut auf die Bühne der Dortmunder Oper bringt und der seine Wirkung nicht verfehlt. Zugleich wird klar: Mit dem düster-romantischen Ambiente des spätmittelalterlichen Schottlands haben Pade und Ausstatter Alexander Lintl nichts im Sinn. Sie demontieren es vollständig und – so jedenfalls scheint es zunächst – suchen den emotionalen Kern der Handlung herauszustellen. Der Ansatz scheint vielversprechend, doch die guten Einfälle sind schnell verpufft, zum Teil von der Regie selber wieder zunichte gemacht. Wenn Tenor Charles Kim als Edgardo (eigentlich ein schottischer Krieger) in Business-Anzug und Hornbrille auftritt und sich per Handschlag von der Geliebten in die Ferne verabschiedet, bleibt nicht einmal etwas vom Kern übrig, was Gaetano Donizetti und sein Librettist Salvatore Cammarano einst im Sinn hatten. Doch damit nicht genug, stellt die Regie im zweiten Akt beinahe vollständig die Arbeit ein. Arien und Ensembles gibt es abwechselnd als reine Rampengesänge oder auf einem Sammelsurium schmuckloser Stühle vorgetragen, während sich immerhin die Drehbühne mit einem in wechselnden Farben beleu chteten Lammellenkasten noch bewegt. Immerhin die Besetzung bietet einen wirklichen Lichtblick und bewahrt das Publikum vor dem sicheren Tiefschlaf. Mit Christina Rümann und Julia Amos stehen als Lucia zwei junge Koloratursopranistinnen im Wechsel auf der Bühne, die zwar über wenig dramatisches Gewicht, dafür aber über herausragende technische Leichtigkeit und jede Menge jugendlich-lyrische Ausstrahlung verfügen. Für die wichtige „Wahnsinnsarie“ im dritten Akt – Lucia hat ihren Zwangsehemann im Brautbett erstochen und ist nun dem Wahnsinn verfallen – bedeutet dies eine wesentlich dezentere, aber nicht minder überzeugende Auslegung als in anderen Inszenierungen. Immerhin gelingt es der Regie noch, die Klammer zu schließen. Lucia ist nun über und über mit Blut besudelt. Es ist das Blut des ungeliebten Mannes. Das Bild allerdings suggeriert: Es ist Lucia, der vom machtbesessenen Bruder das Herz herausgerissen wurde. Rein musikalisch ist die Produktion durchaus lohnenswert. Neben der glänzenden Titelpartie singt auch Tenor Kim einen viel überzeugenderen Edgardo, als es seine alberne Kostümierung eigentlich zulässt. Und Simon Neal gibt einen kernigen, aber nicht eindimensionalen Karsten Mark ist freier Enrico mit diabolischen Zügen. Am Pult macht Motonori Journalist und lebt im Ruhrgebiet. Kultur und Kobayashi einen grundsoliden Job. Vor allem in ihrem besonders das Muausgewogenen Klangbild hinterlassen die Dortmunder siktheater gehören zu seinen Schwerpunkten. Philharmoniker einen guten Eindruck. „Così fan tutte“ von Wolfgang Amadeus Mozart I R: Nicolas Brieger Deutsche Oper am Rhein, Düsseldorf I Fr 6.5., Sa 14.5., Fr. 20.5., Mi 25.5., Sa. 28.5., je 19.30 Uhr I 0211 892 52 11 „Lucia di Lammermoor“ von Gaetano Donizetti I R: Christian Pade So 8.5. 18 Uhr, Mi 18.5., Fr 27.5., je 19.30 Uhr Opernhaus Dortmund I 0231 502 72 22 und mehr Ideal und Wirklichkeit der Liebe in Mozarts „Così fan tutte“ www.engels-kultur.de/oper-nrw Er hat ihr das Herz herausgerissen: S. Neal als Enrico und C. Rümann als Lucia, Foto: Thomas M. Jauk/Stage Picture KERSTIN MARIA PÖHLER Donizettis Lucia di Lammermoor an der Dortmunder Oper 14 RWE Vertrieb WIR MACHEN VIEL THEATER KULTURFÖRDERUNG, DIE ALLE ERREICHT Kultur bereichert unser Leben. Gerade wenn sie so direkt und spontan zu erleben ist wie im Fringe-Zelt und in der Innenstadt Recklinghausens. Deshalb fördern wir das Fringe Festival und sorgen mit viel Energie dafür, dass die Menschen in unserer Region rund um die Uhr Kultur genießen können. www.rwe.de neue filme Modern aussehender Antisemitismus Zelluloid-Archäologie „Metropolis“ von Fritz Lang Als sich Freder, Sohn des rücksichtlosen Industriellen Fredersen in die Arbeiterführerin Maria verliebt, erkennt er das Unrecht seines Vaters. Doch dieser versucht derweil mithilfe des Erfinders Rotwang den Zorn der Arbeiter zu manipulieren. Aber auch Rotwang verfolgt eigene Ziele. → Klassiker der Filmgeschichte im „Director's Cut“ Fritz Langs gigantisches Werk „Metropolis“ von 1927 gilt schon lange als Klassiker der Filmgeschichte, wurde aber immer auch kontrovers diskutiert. Anerkennung findet vor allem die visuelle und technische Machart, Kontroversen werfen die Handlung und ihre Ideologie auf. Das war seinerzeit nicht anders. Der Film fiel bei Publikum wie Kritik durch und lief nur kurz im Kino. Fünf Monate später kam er abermals ins Kino, war da aber bereits auf Basis einer amerikanischen Verleihversion um über 30 Minuten gekürzt. Die folgende Geschichte des Films, mit etlichen Versionen in den unterschiedlichsten Längen bis hin zu Giorgio Moroders 80 minütiger Popversion von 1984, ist abenteuerlich und führt fast über den gesamten Erdball. Die Wiederaufführung in der aktuellen, 145minütigen Version kann man guten Gewissens als Kinoneustart behandeln. Denn in der – nach dem sensationellen Fund von gut 30 Minuten neuen Materials in Argentinien – restaurierten Version, die auf der letztjährigen Berlinale gezeigt wurde, ist erstmals seit über 80 Jahren wieder annähernd die 153minütige Premierenfassung zu sehen. www.engels-kultur.de/heute-im-kino und mehr Ästhetisch überwältigend, ideologisch fragwürdig Die Story verliert auch nach einer Neusichtung nicht seinen unangenehmen (Bei-) Geschmack. Das emotionale Science-Fiction Drama erzählt im einstündigen „AufG takt“ nachvollziehbar vom Konflikt zwischen der geknechteten Arbeiterschaft und ta dem d rücksichtslosen Großunternehmer. Doch mit dem Erfinder Rotwang und seinner intriganten Mensch-Maschine als Ebenbild der Arbeiterführerin Maria entfaltet sich der Antisemitismus und Antikommunismus von Drehbuchautorin Thea fa vvon Harbou, seinerzeit Fritz Langs Ehefrau. Am Ende erscheint Rotwang, der als Katalysator für den Grundkonflikt dient, als dessen Urheber, während seine wild K ggewordene Erfindung den Klassenkampf diskreditiert. Ohne sie steht einer Versöhnung von Arbeitern und Unternehmer mit Hilfe von Freder und Maria als Versö mittler nichts mehr im Wege: „Der Mittler zwischen Hand und Hirn ist das Herz“. m Fritz F Lang hat sich immer schon vorrangig für Bilder interessiert. Sein Umgang mit dden fragwürdigen Aussagen des Films muss man im Gegensatz zu von Harbou, die bbei den Nazis Karriere machte, angesichts seiner frühen Ablehnung des deutschen FFaschismus unter mildernden Umständen betrachten. Schon 1933 ist er emigriert und u den „Metropolis“ zugrunde liegenden Sinnspruch kommentierte er später mit dden Worten: „Man kann keinen gesellschaftlich bewußten Film machen, indem man sagt, der Mittler zwischen Hand und Hirn sei das Herz … dass ist ein Märm cchen ... Aber ich interessierte mich für Maschinen“, ergänzte er noch. Und hier ist der Film tatsächlich und auf allen Ebenen überwältigend. Einerseits in Bezug auf das Setting, das mit seinen von New York und anderer Gegenwartsarchitektur inspirierten Wolkenkratzern, edlem Art Deco, vorweggenommenen Erfindungen wie dem Bildtelefon eine Welt erschaffte, die sich in den nachfolgenden Jahrzehnten tief in das (pop-)kulturelle Erbe eingebrannt hat und an allen möglichen Stellen ihren Widerhall findet. Auch wenn man „Metropolis“ noch nie gesehen hat, kennt man die Bilder dieses Films, der als erster Eingang in das Unesco Weltdokumentenerbe gefunden hat. Überwältigend ist der Film auch in Bezug auf die filmtechnischen Errungenschaften. Die visuellen Effekte im Film waren seinerzeit revolutionär, und das ist auch heute noch ohne weiteres erkennbar. In vielen Szenen findet man den Einfluss des zeitgenössischen Experimentalfilms wieder. Langs Leistung, die in abstrakten Zusammenhängen entwickelten Techniken und Tricks mit Hilfe seiner Kameramänner und Tricktechniker – Karl Freund und Günther Rittau – in effektiver Art dramaturgisch in die Handlung einzubauen, ist nicht zu unterschätzen. Einige Techniken wurden eigens für den Film entwickelt. Bleibender Widerspruch So verstaubt der Film mit seinem theatralisch-überzogenen Schauspiel und der flachen Psychologisierung der Figuren heute wirkt, so modern und kühn ist das Setting und die visuelle Gestaltung mit einem zeitweise überraschend schnellen, dynamischen Schnitt in den „Action-Szenen“ noch heute. Durch das in Argentinien wiedergefundene Material gewinnt gerade die Dramaturgie, werden doch die in früheren Schnittfassungen stark verkürzten Nebenhandlungen gestärkt. Nun ist erkennbar, dass die Story wesentlich komplexer angelegt war und neben die zentrale Liebesgeschichte treten Motive wie Freundschaft und Rivalität, Verrat und Rache. Einen Film wie Fritz Langs „Metropolis“ an prominenter Stelle zu empfehlen, heißt nicht, ihn bedingungslos zu verteidigen. Es heißt aber, eine Auseinandersetzung mit dem Film bedingungslos zu empfehlen. Dabei kann die Faszination für den filmhistorischen Wert, den er mit seiner technischen und künstlerischen Umsetzung sicherlich beanspruchen kann, ruhig im andauernden Widerspruch mit seiner fragwürdigen Ideologie bleiben. CHRISTIAN MEYER METROPOLIS (RESTAURIERTE FASSUNG VON 2010) D 1927–2010 - Science Fiction / Drama - Regie: Fritz Lang - Kamera: Karl Freund, Günther Rittau, Konstantin Tschet, Helmar Lerski - mit: Alfred Abel, Brigitte Helm, Gustav Fröhlich - Verleih: Warner Start: 12.5. 16 neue filme Geschichte wird gemacht Mein Kind, dein Kind „Vom Steinewerfer zum Außenminister“: Dieser verführerischen Schlagzeile widersteht das Porträt Joschka Fischers mit Detailreichtum. → Aufschlussreiches, wenngleich einseitiges Porträt Drei Frauen werden in unterschiedlicher Weise mit dem Thema Adoption n konfrontiert. → Melodramatisches Schicksalsdrama Ähnlich sah man es bereits in der Wim Wenders-Doku „Von einem der auszog“: Der Porträtierte streift durch einen Raum mit Bildern seiner Vergangenheit – hier sind es Filme. Sein Kommentar ergibt einen Streifzug durch seine Geschichte. Im Falle Joschka Fischers ergibt sich daraus zugleich unweigerlich eine Chronologie der deutschen Nachkriegsgeschichte: Intelligent, fundiert und eloquent. Allerdings merkt man immer wieder, wie sehr Fischer seine Geschichte und damit diese Doku voll im Griff hat. Selbstkritik übt er zwar hier und da in kleinen Dosen, Fremdkritik kommt im Film aber nicht vor. Doch spätestens wenn die Namen seiner fundamentalistischen Gegner Ditfurth und Ebermann fallen und er sie diskreditiert, sollten sie selber zu Wort kommen dürfen. Soviel Größe sollte ein Staatspolitiker haben – und sein Regisseur auch. CHRISTIAN MEYER Karen (Annette Bening) wurde mit 14 schwanger und von ihrer Mutter zurr Adoption des Kindes gezwungen. Das Kind ist mittlerweile erwachsen, heißtt Elizabeth (Naomi Watts) und ist Anwältin. Mutter und Tochter wohnen in Loss Angeles und wissen nichts voneinander. Beide Frauen sind zerrissen von ihrerr Vergangenheit, die von Reue und Haltlosigkeit geprägt ist. Entsprechend ver-unsichert begegnen sie Beziehungen und dem anderen Geschlecht. Lucy (Kerryy Washington) hingegen führt eine glückliche Beziehung, den beiden bleibt al-lerdings der Kinderwunsch verwehrt. Aus verschiedenen Perspektiven spielt dass Melodram das Thema Adoption durch und bedient dabei, emotional-melancho-lisch ummantelt, allerlei Klischees, die schließlich in verschachtelt montiertenn Episoden zusammen fließen. HARTMUT ERNSTT D/CH 2011 - Porträt / Biographie - Regie: Pepe Danquart - Kamera: Christopher Häring, Kolja Brandt - Verleih: X Verleih Start: 19.5. USA/E 2009 – Drama – Regie: Rodrigo Garcia – mit: Annette Bening, Naomii Watts, Kerry Washington – Verleih: Universum Start: 28.4. „Joschka und Herr Fischer“ von Pepe Danquart JOSCHKA UND HERR FISCHER „Mütter und Töchter“ von Rodrigo García MÜTTER UND TÖCHTER Filmdurstig? »Tag der offenen Tür« 28. Mai 2011, 11 bis 18 Uhr ifs internationale Úlmschule köln Werderstr. 1 | 50672 Köln +49 (0)221 920188-0 info@Úlmschule.de | www.Úlmschule.de »Hinter geschlossenen Augen«, Foto: N. Plaskura R/B: E. Imanov, P: E. Blondiau und mehr Verschachtelte Beziehungen: Samuel L. Jackson und Naomi Watts www.engels-kultur.de/heute-im-kino Kritiker müssen draußen bleiben: Herr Fischer doziert über Joschka festival NEUE HELDEN BRAUCHT DAS LAND CinemaCon Sie ist entkommen. Antoine macht sich in seinem einzigen Fall aber weiter auf die Suche nach der mysteriösen Madame Rousky, die diesmal vielleicht im Regen, in den Blüten der Tulpen oder in Vietnam stecken könnte. Antoine steigt ins Auto, alarmiert seine Assistentinnen. Dabei ist er ein sechsjähriger, blinder Junge, der mit seinen Assistentinnen Maelle und Juliette im Kindergarten tagsüber spielt, während ihn Regisseurin Laura Bari mit der Kamera begleitet. Sie konstruiert diese Parallelwelt Antoines mit, weist ihn mit allen Tricks der Montage als Auto fahrenden und Protokolle schreibenden Detektiv aus und schafft damit ein Plädoyer für die Schöpfungskraft der Fantasie, vorgelebt durch ihren Protagonisten. Der Schrittmacher für die Filmproduktion und die Filmpolitik stellen für den größten Teil der Filmwelt natürlich die USA und insbesondere Hollywood dar. Die größte Plattform für neue Filme und den Auftritt der großen Studios sowie der internationalen Kinoketten ist seit vielen Jahren eine Filmmesse, die in der Glitzerstadt Las Vegas stattfindet. Im März 2011 wurde sie erstmalig im Caesars Palace durchgeführt und kam gleich mit dem neuen Namen „CinemaCon“ daher, der alte Name „Show West“ hatte ausgedient. Die Fachpresse titelte unter anderem über die größte Filmmesse: „Ekstase und Entsetzen“. und mehr „Antoine“ ist einer der zehn Filmbeiträge zum „ueber Mut“ Festival, das vom 8. bis zum 15. Mai in Wuppertal Station machen wird. Das Mammutprogramm des Veranstalters Aktion Mensch umfasst nicht weniger als 100 Städte, die von Anfang April bis Jahresende bespielt werden. Im Vordergrund stehen wie auch in den Vorjahren soziale Themen, die vor allem eines zum Ausdruck bringen: gesellschaftliches Engagement. Die Filme behandeln Personen oder Gruppen, die bei ihrem sozialen Einsatz Mut zeigen, um ihre Haltung, ihre moralische Ansicht, oder ihre Individualität in die Öffentlichkeit zu tragen. Ilona Zioks „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ portraitiert den Juristen Fritz Bauer, der als Staatsanwalt in der Nachkriegszeit die Verbrechen der NS-Täter zum gesellschaftlichen Thema machte, als sich viele noch im Vergessen übten. Ein Rechtsidealist, der keinen adäquaten Rechtstaat fand. Ilona Ziok geht auf mehreren Pfaden nicht nur dem Menschen Bauer, sondern auch den Umständen seines ungeklärten Todes nach und schafft dadurch ganz nebenbei einen klischeelosen Rückblick auf das ominöse Jahr 1968. Für Mut gegen willkürliche Rechtsprechung und für die Recht- und Obdachlosen steht die Aktion „Die Kinder von Don Quichotte“ im gleichnamigen Film von Ronan Dénécé und den Brüdern Augustin und Jean-Baptiste Legrand. Letztere organisieren ein Massencamp mit 100.000 Obdachlosen in Paris, um bis in das Bürostübchen des „Monsieur Le Président“ auf die Situation dieser Menschen aufmerksam zu machen. Dazu springen sie auch mal tagsüber nackt von der Brücke. Doch der Film fängt nicht nur den Plan der Brüder ein, sondern lässt auch Raum für die individuellen Schicksale der Obdachlosen. Weniger mit spektakulären Aktionen, dafür aber mit viel sphärischen KlänW ggen und kunstvoll ausgeleuchteten Bildern schafft Elena Ampelakiotou Raum für die Geschichte ihrer pubertierenden Protagonisten aus Berlin. „Teenage fü Response“ lässt den gern gescholtenen Nachwuchs von Liebe, Zukunft, SiR ccherheit und anderem Essentiellen erzählen, oft frontal in die Kamera. Keine vvorbelasteten Sozialmilieustudien in Problembezirken, nur Menschen, die lernen, für ihre Entscheidungen Mut zu fassen. le EEin weiteres Stichwort des Festivals ist die Inklusion. Das Miteinbeziehen aaller an der Gesellschaft Beteiligter ist ein wesentlicher Aspekt dieser Filmreihen. Daher sind die zehn Filme mit einer Audiosubskription für Blinde und re Untertitelungen für Taube ausgestattet. In diesem Falle wird die Inklusion U nnoch von der Technik getragen, in vielen anderen bleibt sie von unserem EEngagement abhängig. DAWID KASPROWICZ uueber Mut Festival I 5.–18.5. Bürgerbhf. Wuppertal Vohnwinkel, Cinemaxx Wuppertal B Mehr Infos unter: www.aktion-mensch.de/filmfestival M Filmpolitik aus den USA Für Ekstase sorgen die guten Botschaften, dass die Digitalisierung nun endgültig die Kinobranche erreicht habe und mit über 3500 digitalen Leinwänden in den USA massenfähig geworden sei. Technikhersteller sowie die technikgetriebenen Regisseure James Cameron, George Lucas und Jefffrey Katzenberg kündigten neue Entwicklungen an, plädierten für die doppelte Bilderzahl pro Sekunde (48 statt 24), forderten die Kinos auf, die Digitalisierung nicht nur mit 2K-Projektoren, sondern die mit der vierfachen Bildauflösung versehenen 4K-Projektoren einzubauen und stärkere Lampen einzusetzen, damit ein brillantes Bild erzeugt wird. Zum Auftakt schien noch eine Einigkeit darüber zu bestehen, dass das Kino die Auswertungsform Nummer eins bliebe und die in den letzten Jahren stabile Exklusivität für die Kinoauswertung bei etwa viereinhalb Monaten auch in Zukunft gelten solle. Der Chef der amerikanischen Verleihorganisation MPAA (Motion Pictures Association of America) versicherte denn auch, dass dieses Thema aktuell nicht auf der Tagesordnung stünde. Ob diese Aussage gelogen war oder er von seinen Mitgliedsfirmen schlichtweg schlecht unterrichtet wurde, wurde im Rückblick kaum mehr diskutiert, denn die eigentliche Nachricht der Verleihfirmen Sony, Warner Bros., Universal und Fox schlug ein wie eine Bombe und löste das Entsetzen des amerikanischen Kinoverbands NATO (National Association of Theater Owners) sowie der anwesenden internationalen Kinovertreter aus. Die vier Studios, es fehlten nur Disney und Paramount, verkündeten nämlich, dass sie künftig das Auswertungsfenster auf 60 Tage zu halbieren gedenken. Grund für diese Halbierung sind die Bestrebungen, schneller den lukrativen Premium Download anbieten zu können. NATO-Chef Fithian fand nach erster Sprachlosigkeit schnell scharfe Worte. In einem offenen Brief schriebb er: "Letztlich hat die gesamte Filmgemeinde ein Wörtchen mitzureden, in n welche Richtung sich die Industrie bewegt. Die Studios haben in ihrem Innteresse ihre Entscheidung gefällt. Die Kinobetreiber werden es nicht anders rs machen." Der Chef des deutschen Kinoverbands HDF (Hauptverband Deuttscher Filmtheater) sekundierte: "Wenn wir nur noch ein derart verkürztes es Fenster zur Auswertung hätten, wären wir praktisch eine Werbeplattform für ür die nachgelagerten Plattformen. Im Grunde müssten wir für diese Medialeiistungen dann Zahlungen erhalten." Im Übrigen müsse dann auch das ganze ze Filmmieten-Gefüge neu verhandelt werden. Die in Amerika derzeit rückläufigen Umsätze der Kinos und der Studios werrden den jeweils anderen in die Schuhe geschoben, um Druck auf den jeweiiligen Geschäftspartner auszuüben. Dies ist ein bewährtes Mittel, um seinee Position zu verbessern. Denn laufen die Geschäfte schlecht, haben aus Sicht ht der Kinos die Verleiher das falsche Produkt geliefert oder schlechter beworrben. Umgekehrt werden die Kinos beschuldigt, die richtigen Produkte nicht ht ausreichend gut platziert und ausgewertet zu haben. KIM LUDOLF KOCH CH 18 und mehr Das ueber Mut Filmfestival portraitiert couragierte Akteure www.engels-kultur.de/festival Horrorvisionen aus Las Vegas: Kinoverfall nach Verlust der Film-Exklusivität, Foto: Jens Bredehorn/pixelio.de www.engels-kultur.de/kino Tobt sich nicht nur in seiner Fantasie aus, Antoine, Foto: Aktion Mensch/Antoine filmwirtschaft K L E I N K U N S T T E R M I N E I N W U P P E R T A L 2011 05.05. INGO OSCHMANN (LCB) 06.05. DIE FRISÖRE (VillaMedia) 07.05. SPRINGMAUS (VillaMedia) 10.05. BASTIAN PASTEWKA und OLIVER KALKOFE (VillaMedia) 11.+12.05. VOLLPLAYBACKTHEATER (VillaMedia) 14.05. BASTA (Stadthalle) 17.05. CAROLIN KEBEKUS (LCB) 26.+29.05. DIE TROCKENBLUMEN (VillaMedia) 27.05. DAVE DAVIS 02.06. STEFAN GWILDIS (LCB) 24.06. VINCE EBERT (LCB) 29.06. MARC METZGER (VillaMedia) 08.09. MAX GOLDT (LCB) 09.09. GLASBLASSINGQUINTETT 10.+11.09. MARKUS MARIA PROFITLICH (LCB) 18.09. DAVE DAVIS (Stadthalle) 24.09. RALF SCHMITZ (LCB) 25.09. SPRINGMAUS (VillaMedia) 08.10. GANZ SCHÖN FEIST 13.10. KAY RAY (VillaMedia) 14.10. TOM GERHARD 19.10. KLAUS LAGE (LCB) 20.10. SEBASTIAN PUFPAFF 21.10. MARTIN SIERP 22.10. RIGMOR 02.11. MICHAEL FEINDLER und SARAH HAKENBERG 03.11. JIMMY BREUER (LCB) 07.11. DER UNGLAUBLICHE HEINZ 10.11. DIE DISTEL (VillaMedia) 11.11. LYDIE AUVRAY (Stadthalle) 12.11. KLAUS HOFFMANN 13.11. GERBURG JAHNKE lädt ein 15.+29.11. CAROLIN KEBEKUS (VillaMedia) 16.11. KONRAD BEIKIRCHER (VillaMedia) 17.11. DIE 3 VON DER FUNKSTILLE (LCB) 18.11. HENNES BENDER 19.11. GERD DUDENHÖFFER 24.11. PIET KLOCKE (VillaMedia) 26.11. SILJE NERGAARD (Stadthalle) 30.11. THORSTEN HAVENER (Villa Media) 01.12. HAGEN RETHER 03.12. MIRJA BOES (Stadthalle) 04.12. SCHLACHTPLATTE (LCB) 07., 18.+21.12. SPRINGMAUS (LCB und VillaMedia) 13.12. KOMMÖDCHEN (Stadthalle) 14.12. NIGHTWASH CLUB 16.12. TIM FISCHER (LCB) 17.12. WILFRIED SCHMICKLER Und 2012: Johann König, „Die Echse“, Michael Kessler, Dr. Mark Benecke und viele mehr..... Tickets und weitere Informationen zu den Veranstaltungen und den Veranstaltungsorten gibt es auf: www.f or um-maximum.de und auf unserer Facebook Seite. Tickets für unsere Veranstaltungen können Sie unter Programm ganz einfach online kaufen und sofort zuhause ausdrucken. Oder sie besuchen unsere Vorverkaufsstellen . Vorverkaufsstellen in Wuppertal: wuppertal-live.de oder Barmen: LCB · Musikhaus Landsiedel-Becker Elberfeld: Ticket-Zentrale · Volksbühne · Café Ada Cronenberg: Cronenberger Anzeiger Ronsdorf: Ronsdorfer Bücherstube Vohwinkel: Buchhandlung Jürgensen Vorverkauf in Solingen solingen-live.de oder Innenstadt Solinger Tageblatt Ohligs Buchhandlung Kiekenap Wald Buchhandlung Bücherwald Vorverkauf in Remscheid remscheid-live.de oder Solinger Innenstadt Gottl. Schmidt Lennep Rotationstheater Lüttringhausen Lüttringhauser Reisebüro neue filme www.engels-kultur.de/heute-im-kino und mehr Erlebt trotz aller Dramatik auch heitere Momente: Chanda (Khomotso Manyaka) Müssen einiges klären: Tochter (Jessica Schwarz) und Vater (Michael Gwisdek) Den Tod vor Augen D Junta-Waise E junges Mädchen kämpft in einem Township gegen Vorurteile, SelbstEin justiz und Aberglaube. ju → Bewegendes Gesellschafts-Drama Eine junge Deutsche begibt sich in Argentinien auf die Suche nach ihrer Herkunft, die ihr verschwiegen wurde. → Ergreifendes, komplexes Adoptions-Drama D zwölfjährige Chanda (Khomotso Manyaka) wohnt mit ihrer Familie in einem Die ssüdafrikanischen Township. Als ihre kleine Schwester stirbt, überschlagen sich ddie Ereignisse: Ihr Stiefvater, ein Alkoholiker, verschwindet, die Mutter leidet zzunehmend unter einer schweren Krankheit, Chandas beste Freundin wird geächtet. Und über allem thront das große, gesellschaftliche Tabu: AIDS. Eine Geä meinde zwischen Aberglaube, Selbstjustiz und fehlinterpretierten christlichen m EEinflüssen. Eine mitreißende Geschichte über das Leben im heutigen Township, ggetragen von einer überragenden, jungen Hauptdarstellerin. Regisseur Oliver Schmitz findet auch ohne Stativ ruhige, akzentuierte Bilder in kontrastreichen S FFarben jenseits des Weichzeichners. HARTMUT ERNST Eigentlich ist Buenos Aires nur ihr Zwischenstopp auf dem Weg nach Chile. Doch als die Sportschwimmerin Maria (Jessica Schwarz) im Flughafen ein argentinisches Kinderlied hört, werden ganz plötzlich schlummernde Erinnerungen geweckt. Wie ein Sog zieht es sie in die fremde Stadt. Schon bald gibt es erste Anzeichen dafür, dass sie hier Wurzeln hat. Jessica Schwarz überzeugt als zerrissene Frau, die im Schockzustand durch die Fremde ihrer Geburtsstadt geistert. Die Bewältigung dieses Konflikts hätte allein für einen Spielfilm gereicht, doch Nachwuchsregisseur Florian Cossens will mehr und verlagert seinen Fokus zunehmend auf die politische Vergangenheit der 80er Jahre. Und damit erwächst der Film zu einem komplexen Gesellschaftsspiegel einer Generation, deren Eltern Teil einer grausamen Diktatur waren. HARTMUT ERNST D 2010 - Drama / Jugend - Regie: Oliver Schmitz - Kamera: Bernhard Jasper D/SA mit: M. Twala, K.Manyaka, A. Poolo - Verleih: Senator Start: 12.5. m D/ARG 2010 – Drama – Regie: Florian Cossens – mit: Jessica Schwarzer, Michael Gwisdek – Verleih: Schwarz-Weiss 6.–10.5. „„Geliebtes Leben“ von Oliver Schmitz GELIEBTES LEBEN G „Das Lied in mir“ von Florian Cossens DAS LIED IN MIR Europas größtes 20 Tiermagazin Thor USA 2011 - Action - Regie: Justin Lin - Verleih: Universal Im vierten Sequel der hartnäckigen Gib-Gas-Ich-Will-Spaß-Nummer verschlägt es die Freunde Brian (Paul Walker), Mia und Dom (Vin Diesel) nach Rio de Janeiro. Dort wollen sie ihr wirklich letztes Ding drehen, klar. Dass gleich mehrere Parteien, darunter Dwayne Johnson, das Spiel vereiteln wollen, liegt auf der Hand. Aber die Hand liegt ja am Steuerknüppel. Von daher: Gute Fahrt! HE Start: 28.4. USA 2010 - Action - Regie: Kenneth Branagh - Verleih: Paramount Nachdem 2010 „Kampf der Titanen“ lieblos neu verfilmt wurde, schickt nun Kenneth Branagh die Titanen auf die Erde: Donnergott Thor (Chris Hemsworth) wird von den Götterkollegen im Olymp auf die Erde strafversetzt. Unter den Menschen soll er lernen, seine Überheblichkeit zu zügeln. Dabei zieht er schnell das Interesse von Militär, Wissenschaft und eines übermächtigen Feindes auf sich. HE Start: 28.4. Arthur Scream 4 USA 2011 - Komödie - Regie: Jason Winer - Verleih: Warner Arthur (Russell Brand) nimmt das Leben locker. Das fällt ihm als Milliardär nicht allzu schwer. Eines Tages setzt ihm die Mutter die Pistole an die Brust: Entweder er heiratet Karrierefrau Susan (Jennifer Garner), oder er ist enterbt. Arthurs Herz schlägt derweil für eine andere (Greta Gerwig). Tja, Zeit aufzuwachen! Nanny Hobson (Helen Mirren) hilft. Romantische Komödie. HE Start: 5.5. USA 2011 - Thriller / Horror - Regie: Wes Craven - Verleih: Wild Bunch Horror-Legende Wes Craven („Nightmare“) kehrt zurück in die Kleinstadt Woodboro, deren jüngste Vergangenheit sich recht blutig gestaltete. Doch wo es Überlebende (Neve Cambell, David Arquette, Courtney Cox) gibt, da gibt es auch Opfer. Ghostface metzelt sich auf ein Neues ironisch durch allerlei Genre-Versatzstücke, ohne sich dabei zwanghaft an die Genre-Regeln zu halten. HE Start: 5.5. Willkommen im Süden Winx Club 3D I 2010 - Komödie - Regie: Luca Miniero - Verleih: Constantin Die Franzosen haben es mit „Willkommen bei den Sch’tis“ vorgemacht – jetzt folgt die italienische Variante des komödiantischen, nationalen Kulturaustauschs. Ein Postangestellter (Claudio Bisio) wird darin nach Süditalien strafversetzt. Trotz anfänglicher Diskrepanzen gewinnt er bald Freunde. Jetzt muss er nur noch seine Frau (Angela Finocchiaro) dazu überreden, ihm zu folgen. HE Start: 5.5. I 2010 - Kinderfilm / Trickfilm - Regie: Iginio Straffi - Verleih: Universum Barbie – ups, Entschuldigung: Prinzessin Bloom lebt endlich ihr Traumleben, an der Seite ihrer Eltern und ihres Verlobten Sky. Doch woanders tauchen Wolken auf: Icy, Darcy und Stromy ruinieren an der Feen-Schule die Party und stehlen ein magisches Objekt. Auweia, da muss wohl mal wieder der Winx Club ran! Knallbunte 3D-Fortsetzung der italienischen Animations-Reihe. Musik: LaVive. HE Start: 5.5. Löwenzahn – Das Kinoabenteuer Pirates of the Caribbean D 2011 - Kinderfilm / Abenteuer - Regie: Peter Timm - Verleih: NFP Zum 30-jährigen Jubiläum darf das Kinoabenteuer nicht fehlen: Fritz (Guido Hammesfahr) begibt sich diesmal auf Schatzsuche. Die junge Laila (Ruby O. Fee) folgt dem Bauwagenbewohner in sein Abenteuer, in dem Fritz auch auf einen alten Widersacher (Dominique Horwitz) stößt. Regisseur Peter Timm verspricht einen „James Bond für Kinder“: Mein Name ist Fuchs, Fritz Fuchs. HE Start: 12.5. USA 2011 - Abenteuer - Regie: Rob Marshall - Verleih: Disney Zeit für neues, bombastischs Seemannsgarn aus Hollywood. Johnny Depp ist zurückk als Captain Jack Sparrow. Diesmal begibt sich der Kauz auf die Jagd nach der Quellee der Jugend. Er begegnet alten Feinden, Keira Kneightley und Orlando Bloom sindd diesmal nicht mit an Bord. Dafür darf Penélope Cruz dem liebenswert beklopptenn Kapitän den Kopf verdrehen. Großer Mainstream-Spaß in 3D. HEE Start: 19.5.. 21 www.engels-kultur.de/heute-im-kino Fast & Furious Five und mehr neue filme kompaktdisk improvisierte musik in nrw Zartschmelzend www.engels-kultur.de/musik Der Düsseldorfer Pianist Hauschka kreuzt für sein achtes, nach der bekannten Düsseldofer Bar benanntes Album „Salon Des Amateurs“ die Technik des präparierten Pianos mit schneller, rhythmischer Minimalmusik à la Steve Reich. Die mit Hilfe von Mitgliedern von Calexico und Múm entstandenen Stücke wirken gleichermaßen nervös wie beruhigend. Ersteres wegen der S rhythmischen Komplexität, der Polyphonie und der Geschwindigkeit, letzter res re wegen der Melodien und der Loop-Struktur (Fat Cat). Mit M „Band of Gypsies 2“ tun sich zum zweiten Mal die Rumänen Taraf de Haïdouks mit den Mazedoniern Kočani Orkestar zusammen. Das macht H nicht weniger als 26 Musiker, die an den elf Stücken des Albums beteiligt n sind. Mit überschäumenden, turbulenten Tanzstücken findet man auf dem s Album besten Balkan Sound, der ohne Beats auskommt (Crammed Disk). A Bruce Gilbert, ehemals Wire, hat 1986 mit „The Shivering Man“ ein kolosB sales Album aufgenommen, mit dem er zwischen Post Punk, Industrial und s Ambient Soundforschung betrieben hat. Meist looporientiert, mitunter aber A auch fast songhaft. Die Wiederveröffentlichung erscheint zum 25. Jubiläum a der d Erstveröffentlichung (Mego). CHRISTIAN MEYER Der Jazz blüht Ende Mai an der Itter Von Olaf Weiden Die Jazzszene NRW hat einiges zu bieten, das ist keine neue Botschaft. Aber ein Festival ganz auf heimische Kräfte zu konzentrieren und prominente Gäste einzuladen, das könnte als Spezialität der Hildener Jazztage ausgelegt werden. Kein Wunder, dass dann gleich der WDR kräftig mitmischt – Musik aus dem Kerngebiet des Senders bildet dieser wichtige Kultursponsor am liebsten ab. Und Festivalmacher Peter Baumgärtner, selbst aktiver Musiker mit sentimentalem Hang zu den Heroen der Trommelkunst, fördert gern seine direkten Mitstreiter. Prädestiniert für diese Ausrichtung erscheint z.B. die Band des Gitarristen Ralph Herrnkind, ein Kind der Region, der seine gitarrenlastige Fusionmusik mit dem Drummer Julius Pastorius schmückt, dem Sohn der viel zu früh verstorbenen Basslegende Jaco. Der Sound, der Druck und die Schnörkellosigkeit dieser teilweise brettharten Retro-Musik entwickelt eine Frische, die besonders live mitreißend wirkt. Auf der aktuellen CD „Herrnkind“ findet sich auch die Stimme von Peter Fessler, der selbst mit einem superprominenten Schlagzeuger in Hilden antritt: Danny Gottlieb, bekannt aus seiner Arbeit mit Gitarrenheroe Pat Metheny oder Vibraphonartist Gary Burton, spielte auch schon mit Legenden wie Stan Getz, der ja die südamerikanische Musik für den Jazz entdeckte: Auch Fessler, der „New York, Rio, Tokyo“-Mann, und „Sound, Druck und Gottlieb, häufig Gast beim WDR, beschwöSchnörkellosigkeit dieser ren in Hilden ihre Sehnsucht nach Brasilien. Musik entwickeln Frische“ Wo WDR draufsteht, ist auch WDR drin. Eine ganze Legion von Musikern, die mit der WDR Big Band verbunden sind, spielt in verschiedenen Besetzungen in der „Itterstadt“ – Stadt an der Itter. Denis Gäbel, der junge Kölner Saxophonist und Bruder von Show-Sänger Tom Gäbel, hat für sein Quartett den Tastenlöwen des Jazzorchesters auf seinem Nebeninstrument Hammondorgel gewinnen können – das ist in den Konzerten der Big Band ein sicherer Nummer-eins-Abräumer. Frank Chastenier, so heißt diese Spitzenkraft aus dem Sender-Jazzorchester, genießt tatsächlich Kultstatus. Er bringt gleich den Drummer Hans Dekker aus der Big Band mit. Rob Bruynen, langjähriges Mitglied im Trompetensatz der WDR Big Band, präsentiert seine Weltmusikmischung. Marcus Bartelt, auch als Einspringer in der Big Band am Bariton zu erleben, stellt sein Programm „Into the blue“ vor. Hier lässt Pianist Martin Sasse die Hammondorgel fauchen, das groovt vt und bluest gewaltig. Es gäbe über zahllose Acts zu berichten, Sängerinnen wie Inga Lühning, g, Addys D´Mercedes, Tsega Tebege und Hannah Köpf tre-ten an, Trompeter Markus Stockhausen gastiert in einem m sakralen Raum, Konstanten wie das Duo Engstfeld/Weiss, s, die Fischbacher-Brüder oder der Festivalchef Baumgärt-ner selbst spielen auf – das Festival mit seinen vielen n verschiedenen Spielorten lässt sich benutzbar nur im m Netz erfassen. Aber die lokale Breite treibt den Jazz zu u Olaf Weiden arbeitet den Bürgern. Und für die soll ja eigentlich ein solchess als Musiker und Musikkritiker in NRW. Festival sein. 16. Hildener Jazz-Tage I Di 31.5.–So 5.6. I An diversen Spielstätten in Hilden 0203 759 93 54 I www.hildener-jazztage.de 22 und mehr und mehr Koze kriegt sie alle! DJ Kozes Label Pamba veröffentlicht nach dem Isolée-Album und vor dem anstehenden Ada-Album Robag Wruhmes „Thora Vukk“, das zwischen Club und Wohnzimmer schwankt. Die rhythmischen Eskapaden sind angereichert mit Geräusch, Melodie und subtiler Atmosphäre, die gleichberechtigt neben dem mächtigen Beat stehen. „Body Language Vol. 10“, gemixt von M.A.N.D.Y., beinhaltet 21 Tracks von Booka Shade, DJ Koze, Carl Craig, Roman Flügel, Marc Roule, Model 500 und anderen. Der Mix ist bestes Partymaterial mit trockenem, aber mitreißendem Techhouse (Get Physical). Fernweh ade Danny Gottlieb in Aktion www.engels-kultur.de/kultur-in-nrw 13 & God – unter diesem kryptischen Bandnamen hatten sich die IndieRocker The Notwist und die Leftfield-Hip-Hopper Themselves bereits 2005 zusammengetan. Mit „Own your Ghost“ machen sie wieder Indietronic par exellence: Bandmusik wird durchzogen von elektronischen Beats und Sounds, Gesang und der unkonventionelle Rap der Amerikaner wechseln sich ab (Alien Transistor). Aidan Moffat, ehemals Arab Strap, tut sich für sein neues Album „Everything‘s getting older“ mit Bill Wells zusammen. Während Moffat seinen spröden Gesang, der teilweise eher Spoken Word ist, beisteuert, untermalt Bill Wells die Worte mit seinen minimalistischen, unprätentiösen Kompositionen. Mal ist es ein Piano, mal sind es Streicher, die ihre Melancholie versprühen (Chemikal Undeground). Die Chicagoer Post-Rock Supergroup The Sea and Cake präsentiert mit dem Minialbum „The Moonlight Butterfly“ sechs neue Stücke, die auf ihre unnachahmlich subtile Art federnden Jazz und Afro-Elemente vereinen und neuerdings auch KrautrockAnleihen erkennen lassen: zartschmelzend (Thrill Jockey). Die Skeletons aus New York machen mit ihrem neuen Album „People“ offenen Avantpop, der mit seiner stilistischen Bandbreite überwältigt: Einflüsse aus aller Welt durchkreuzen ihre im Kern an westlichem Art-Rock orientierten, mitunter von langen, rhythmisch komplexen Instrumentalpassagen durchzogenen Songs (Crammed Disk). Pendikel, deutsche Band mit Hardcore-Vergangenheit, werden auch immer mehr zu Art-Rockern. Auf „Pendikeland“ gliedern sie die Songs gar in drei Aufzüge und ein Finale – wenn das kein Kunstwille ist. Zwischen den energischen Riffs tröpfeln hier Geigen, dort ein Klavier oder eine Rhythmusmaschine pluckert im Hintergrund (Blunoise). wupperkunst Gustav Wiethüchter, O.T. (Almlandschaft), 1938, Mischtechnik auf Leinwand, 57 x 78 cm (Ausschnitt) © Erben Wiethüchter Maler ohne Spätwerk Die Moderne in den Bildern Dabei ist er in dem, was er malt, ausgesprochen konventionell. Er interessiert sich nicht für die Großstadt oder zeitgeistige Sujets. Vielmehr zeigt er vor allem 23 ländliche Szenen, Menschen beim Arbeiten in der Natur, abgeschiedene Häuser in der Landschaft und bäuerliche Interieurs und Blumenstillleben. Zu seinen frühen Einflüssen gehören Hans Thoma und Ferdinand Hodler; später wird ihm das Werk von Bonnard wichtig (das ja vor kurzem im Von der Heydt-Museum zu sehen war), der ähnlich wie dann Wiethüchter die industrielle und urbane Welt aus seinen Bildern ferngehalten hat. Stilistisch berührt Wiethüchter zunächst Jugendstil und Symbolismus und verknüpft anschließend den Expressionismus mit dem Kubismus, um dann eine fast impressionistische Perspektive einzunehmen. Man muss genau hinschauen, um das „Besondere“ dieser Bilder wahrzunehmen. Es zeigt sich darin, wie er mit Farbe umgeht, die sich wie ein Aquarell im Bild ergießt, und wie er die Figuren, die anfänglich geradezu klobig wirken, im Bildfeld integriert. Dazuu gehört weiterhin, dass er die Blumen dominant wie ein Porträt platziert und im m Exterieur einen weiten Landschaftsraum mit Häusern in der Ferne schafft: Malenn konnte Wiethüchter. Ab 1908 ist er mit seinen Bildern in Ausstellungen in ganzz Deutschland vertreten – im Kunstverein in Barmen sowieso immer wieder – undd gehört zeitweilig mit zu den wichtigen deutschen Malern der zweiten Generationn des Expressionismus. Trotzdem ist er, als er 1946 in Elberfeld stirbt, als Künstler schon fast vergessen.. Eine erste Gedächtnisausstellung veranstaltet der Kunst- und Museumsvereinn 1947 im Städtischen Museum, weitere folgen. Anlass der aktuellen, von Herbertt Pogt kuratierten und recht eng gehängten Schau ist die jüngste, umfangreichee Übergabe von Bildern aus dem Nachlass an den Kunst- und Museumsverein. Aberr darüber hinaus: Zuletzt waren Wiethüchters Bilder 2001 ausgestellt, und es istt gut, sie in Wuppertal wieder zu sehen, dazu noch mit Malereien seiner Schüler auss dem Bestand des Von der Heydt-Museums kombiniert. Dort ist Gustav Wiethüch-ter jetzt mehr denn je zuhause. THOMAS HIRSCHH Gustav Wiethüchter, bis 26.6. Von der Heydt-Museum, Turmhof 8, Wuppertal I 0202 563 25 00 www.engels-kultur.de/kunst Gustav Wiethüchter hatte allen Grund, mit dem Schicksal zu hadern. Um seine Bilder vor den Fliegerangriffen im Zweiten Weltkrieg zu schützen, hatte er sie gleich auf drei Orte in Wuppertal, Bielefeld und Kassel verteilt. Aber während sein Wohnhaus in Barmen weitgehend verschont blieb, wurden alle drei Lager zerstört. So kommt es, dass nicht ein einziges spätes Gemälde überliefert ist. Und da er selbst seine frühen Werke vernichtet bzw. übermalt hat, beschränkt sich unser Wissen im Wesentlichen auf die Zeit zwischen 1913 und 1938. Bei ihm ist es besonders bedauerlich, dass wir das Davor und das Danach nicht kennen. Gustav Wiethüchter war ein handwerklich hervorragender Maler, der mit Farben und Techniken experimentierte und etwa Bernsteinlack mit den Farbpigmenten mischte. Und er malte realistisch auf der Höhe seiner Zeit und ließ sich dabei von den aktuellen malerischen Stilen beeinflussen, die sich in rascher Folge in seinen Bildern widerspiegelten. Wahrscheinlich war er als Lehrer, der auf zeichnerisches und malerisches Können achtete, dafür besonders anfällig. Gustav Wiethüchter, der 1873 in Bielefeld geboren wurde und in Berlin studiert hatte, unterrichtete seit 1900 an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Barmen, zunächst als Lehrer für Ornament- und Pflanzenzeichnen, ab 1915 dann als Professor. Sein Einfluss auf die Künstler im Bergischen Land muss enorm gewesen sein; als sein bekanntester Schüler gilt Jankel Adler. 1933, nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, beendete er seine Lehrtätigkeit, 1936 waren das letzte Mal Bilder von ihm auf einer Ausstellung zu sehen. Für das veränderte kulturelle Klima war Wiethüchter wohl zu sehr an den internationalen Stilen orientiert, besonders denen in Frankreich, wohin es ihn seit 1901 immer wieder gezogen hatte. Zwischen 1935 und 1939 kamen längere Aufenthalte bei seiner Tochter in der Schweiz hinzu, wo er etliche seiner bildnerischen Motive fand. und mehr Eine Werkschau zu Gustav Wiethüchter im Von der Heydt-Museum portrait Auf Mission, um die Rätsel der Politik zu entschlüsseln, Mathias Richling Unverwechselbarer Ton mit vielen Nuancen Der „Da Vinci Code“ ist bekannt, jetzt kommt „Der Richling Code“. Der Kabarettist Mathias Richling gastiert damit im Opernhaus Es ist sein 35. Programm und wie jedes davor, sein bestes. „Der Richling Code“ ist „mein spezielles satirisches Verfahren, die Rätsel, die uns die Politik aufgibt, zu entschlüsseln. Satire ist also zunächst einmal Entschlüsselung von Fakten, die dann aber wieder sprachlich so weit verschlüsselt werden, dass es möglichst erkenntnisreich und vor allem auch lustig ist.“ So weit der Meister selbst. „Der Richling Code“ war also fällig. Beispielsweise, weil „die Bundespolitik ebenso geheimnisvoll und spannend ist wie der besagte Thriller. Die Tatsache, dass ein Gutmensch wie unser ehemaliger Verteidigungsminister sich immer mehr Blößen gibt, indem er die Veröffentlichung des Untersuchungsergebnisses der Uni Bayreuth verhindern möchte, ist nur ein Beispiel von dramatischer Entwicklung. Gerüchte besagen, dass zu Guttenberg mit der Stoiber-Tochter eine Arbeitsgemeinschaft für das mühelose Verfassen von Doktorarbeiten bilden möchte.“ In seinem Programm versammeln sich die Jünger (und Jüngerinnen) der Bundeskanzlerin zum Gedankenaustausch an einem langen Konferenztisch, der nicht von ungefähr an Da Vincis berühmtes Gemälde erinnert. Wie sich die Sache bildhaft steigert, das Bühnenbild von Regisseur Günter Verdin also in Wechselbeziehung mit den agierenden Personen (von Guido Westerwelle, Helmut Schmidt, über Ronald Pofalla bis zu Rainer Brüderle und viele andere mehr) tritt, dürfte genauen Beobachtern sicher auffallen. www.engels-kultur.de/buehne und mehr Hohe Unterhaltungskunst In rund 20 Rollen schlüpft der studierte Germanist und Schauspieler, um in dieser Mischung aus unschuldiger Sorglosigkeit, bubenhaftem Charme und schneidender Schärfe die Dinge des Lebens, bevorzugt den politischen Alltag, zu sezieren. Es sind Sätze wie Peitschenhiebe und immer wenn es scheint, als zeichne sich ein Lichtstreif am Horizont ab, ist das doch bloß Trug. Denn das Lachen bleibt im Halse stecken, wobei das bei Kabarett ja nicht schlecht ist, wenn man etwas zu beißen hat. Die große Kunst des Mathias Richling besteht neben der themen- und punktgenauen Textfindung vielleicht auch darin, zwar frech und unerschrocken zu sein, aber weder respekt- noch hemmungslos. Kritiker werfen dem gebürtigen Schwaben, der nie mit etwas anderem als seiner Kunst Geld verdient hat, vor, er bringe zu viel fahrige Albernheit ins Spiel. Seine Fans hingegen lieben den Schnellsprecher gerade dafür, so anscheinend mäandernd ein Thema zu umkreisen, um dann mit der Pointe eine Punktlandung zu erzielen. Improvisierte Witzgeschosse Wie jedes seiner Programme entstand auch dieses nach intensiver Textarbeit als Vorbereitung zu den Bühnenproben. Für den Vielarbeiter („Ich bin nicht der geeignete Mann, um Entspannungstipps zu geben; sorry.“), für den bei Intoleranz und Borniertheit jedweder Spaß aufhört, bedeutet das, umfassendes Textmaterial von gut 500 Seiten auf Aktualität und Wirkung zu prüfen. Dabei entsteht, in Zusammenarbeit mit Günter Verdin, eine Dramaturgie, die das Gerüst für die Bilderfindungen bildet. „Wir meinen nämlich, dass Kabarett die Spielform von Satire ist, deswegen gibt es bei uns eine Umsetzung von Inhalten, die sehr viel mit Schauspiel und Theater überhaupt zu tun hat.“ Allerdings ist das „bloß“ ein dramaturgisches Grundgerüst. „Meine Programme sind sozusagen „work in progress“: Wie beim Jazz wird kräftig improvisiert und aktualisiert. Da kommt es schon vor, dass ich fünf Minuten vor Vorstellungsbeginn noch umschreibe.“ „Natürlich sind die neuen Medien eine große Hilfe, weil sich doch ziemlich viel ergoogeln lässt, wovon so mancher Doktorand wohl ein Lied zu singen weiß.“ Allerdings eignet sich nicht alles und jeder zur Verwertung. „Manche Politiker sind so farblos, dass einem das Lachen vergeht. Die großen Charakterköpfe wie Wehner oder auch F. J. Strauß werden rar. Eine meiner Lieblingsfiguren ist aber Helmut Schmidt. Für ihn hebe ich in meinem Programm kurzfristig sogar das Rauchverbot auf.“ Auch Diktatoren, das wisse man spätestens seit Charlie Chaplin, sind durchaus Lachnummern. „Muammar al-Gaddafi zum Beispiel ist schon eine Parodie seiner selbst. Es wäre eine Gratwanderung, ihn zu karikieren, weil eine Parodie ja immer auch eine liebevolle Auseinandersetzung mit der betreffenden Person ist. Es fällt mir schwer, al-Gaddafi zu lieben.“ Hoffnungsfroh hingegen stimmt ihn das jüngst hin erzielte Wahlergebnis im Ländle, „hoffnungsfroh in dem Sinne, dass zum Beispiel der Bahnhof im Dorf gelassen wird und die Kernkraftlobby kräftigen ökologischen Gegenwind spüren möge.“ Die Ideen gehen dem Mann also nicht aus. Das ist wundervoll. Und zur Schwebebahnstadt hat er ein durchaus inniges Verhältnis. Gefragt, was ihm Applaus bedeutet, antwortet er: „Eine Bühnenproduktion hat durch die Wechselwirkung zwischen Interpret und Zuschauer eine unheimliche Magie. Und dieses Wechselspiel funktioniert, meine ich, ganz besonders gut in Wuppertal.“ VALESKA VON DOLEGA Mathias Richling – „Der Richling Code“ I Opernhaus Wuppertal So 1.5. 20 Uhr (P) I 0202 569 44 44 Weitere Termine: Di 10.5. Seidenweberhaus Krefeld, Do 12.5. RuhrCongress Bochum 24 poetry textwelten „Mach, dass die Sonne immer auf den Gartenstuhlhahn scheint“ Mit „Glück“ soll das Leben federleicht werden, Foto: Fotostudio de Oude School Alles neu macht der Mai Wolkenkuckucksheim Der Mai ist übrigens nach seinem Erfinder, Karl Mai benannt. Moment mal, so fing doch meine letzte Kolumne an – und so geht das nicht weiter, denn alles neu macht der Mai. Na dann mach mal, Mai. Mach alles neu. Mach, dass es Sonne regnet und Regen scheint. Mach, dass meine Nachbarn sich beschweren, wenn ich zu leise bin. Mach, dass Vögel bellen und Hunde Nester in Birken bauen. Gestern stellten wir fest, dass die Winter immer länger und kälter werden. Heute knallen am anderen Ende der Welt die Atomkraftwerke durch und morgen kann uns die Schuldenkrise den Finanz-Tsunami bescheren. Da wenden wir uns doch angewidert vom Weltgeschehen ab und beschäftigen uns lieber mit dem Glück. Eine beispiellose Welle von Ratgebern zum Thema Glück ergießt sich derzeit über die Medienlandschaft. Im Kino wartet Larissa Trüby mit ihrem Dokumentarfilm „Glücksformeln“ auf, in dem Wissenschaftler und Zivilisten von nebenan erklären, wie man den emotionalen ErfolgsCoup schlechthin landet. Ursula von Arx beschreibt, was das ist. „Ein gutes Leben“, so der Titel ihres Buches, das aus „20 Begegnungen mit dem Glück“ besteht. Interessanter als die Glücksrezepte von Leuten wie Mitscherlich, Cohn-Bendit oder Ungerer sind ihre listigen Interviews, die einzigartige Persönlichkeitsporträts entwerfen. Umwerfend liest sich Pauls Guests Bericht „Noch eine Theorie über das Glück“. Der amerikanische Hochschullehrer brach sich mit 12 Jahren bei einem Fahrradunfall den zweiten Halswirbel. Eingesperrt in einem pubertierenden Körper schien seine Lage hoffnungslos und trotzdem gewann Guest die Liebe, den Erfolg und den Zugang zur Kunst. Alles Glück der Welt versucht das „World Book of Happiness“ zwischen zwei Deckel zu packen. Der DuMont Buchverlag präsentiert es unter dem lakonischen Titel „Glück“. Ein fein gestaltetes Buch, dessen Inhalt sich wie eine endlose Power-Point Präsentation ausnimmt. 100 sogenannte Glücksforscher aus aller Welt legen ihre Rezepte vor. Da wird dann das Glück wie ein Muskel trainiert, selbstverständlich gibt es Diäten, oder es gilt ein „günstiges psychologisches Umfeld“ herzustellen. So, so. Glück verschwindet hier hinter den Parolen des positiven Denkens, einer weltumspannenden Ideologie, deren sich eine milliardenschwäre Coaching-Industrie bedient. Obwohl diese seit den achtziger Jahren vor allem in den USA im Wachsen begriffen ist, werden immer noch zwei Drittel aller Anti-Depressiva in den USA konsumiert. Interessant auch, dass glückliche Menschen vor allem dort zuhause sind, wo der Reichtum regiert. Solch ernüchternde Wahrheiten enthüllt die amerikanische Soziologin Barbara Ehrenreich in ihrem Buch „Smile or Die. Wie die Ideologie des positiven Denkens die Welt verdummt“. Sie zeigt, wie der Wunsch nach Glück und Erfolg alle Bemühungen um eine analytische Betrachtung der Wirklichkeit aus dem Feld schlägt und dem magischen Denken Tür und Tor or öffnet. Wer trotzdem arbeitslos oder krank wird, der hat halt nicht fest gee-nug an das Gute geglaubt, selber Schuld. So einfach ist das, weil Wut undd Trauer „negativ“ sind, soll doch jeder selbst damit klar kommen. Ehrenreich ch erinnert daran, dass vor der Finanzkrise keiner die „negativen“ Gedanken n eines Zusammenbruchs publik machen wollte, positives Denken hatte die ie Herrschaft über die Märkte übernommen. Ja, von einem Wolkenkuckuckssheim zu träumen ist okay, nur wenn man in ihm wohnen will, dann kann n es kritisch werden. Seriös verläuft die Auseinandersetzung mit dem Glück ck bei Francesco und Luca Cavalli-Sforza, zwei Italienern, die „Vom Glück auf uf Erden“ philosophieren. Für sie ist das Glück nicht etwas, das gefunden werrden kann, sondern, das erfunden werden muss, von jedem Menschen neu. u. Einen guten Weg dorthin findet man, wenn man sich an die Devise von n Mihaly Csikszentmihalyi, dem Erfinder des „Flow“-Begriffs, hält, der dazu zu rät, sich ganz auf das zu konzentrieren, was man gerade tut, gleich ob man isst, arbeitet oder sich mit jemandem unterhält. Glück als Ergebnis der er vollständigen Hingabe an den Moment. Mach mal Zwischenüberschriften Mach, dass Parteien nicht weniger Steuern fordern, sondern weniger Steuererklärungen. Mach, dass mal einer zu mir sagt: „Ah, sie leben in Bochum. Davon hört man ja nur Gutes, muss ja traumhaft sein, grade so im Süden, an der Ruhr. Ach, ich wünschte, ich könnte auch in Bochum leben.“ Mach, dass meine Socken sich von Waschmaschinen ernähren und führe mich nicht in Versuchung, bzw. in den Waschsalon. Mach, Mai, oh, mach alles neu. Mach, dass Aufzählungstexte wieder in Mode kommen. Mach, dass in dieser Kolumne keine Kirmes vorkommt. Mach, dass „Coco Jambo“ die neue Nationalhymne wird. Mach, dass Gebrauchtwagenhändler in Metzgereien arbeiten müssen: „Dieses Pfund Hackfleisch ist tiptop, da ist alles neu dran. Ich fahre privat auch einen Hackbraten.“ Mach mal einen Running Gag über Usain Bolt Mach schon, Mai. Mach, dass alle merken, dass Unheiligs Hit „Geboren um zu leben“ vom Titel her identisch ist mit dem Disko-Knaller „Born to be alive“. Das ist doch albern, dass die Leute über diese Nummer nicht lachen. „Der Graf“ ist ein sehr falsch verstandener Komiker. Und wenn du schon dabei bist, lieber Mai, dann mach auch, dass Metzger in Autohandlungen arbeiten müssen: „Dieser Honda ist von einem Bauernhof hier in der Nähe, der hat den ganzen Tag auf der Weide in der Sonne gestanden, das schmeckt man auch! Darf’s auch ein bisschen mehr sein? Vielleicht noch eine Scheibe Gesichtsmercedes für ihr Kind?“ Mai, mach die anderen Monate weg! Wer braucht schon November? Ich wiederhole: Wer braucht schon November? Mach, dass mal einer sagt: „Ah, Poetry Slam. Davon hört man ja nur Gutes, muss ja traumhaft sein. Dann verdienen sie sicher sehr gut. Und ich kann mir auch schon denken, warum sie ausgerechnet Sebastian 23 heißen und woher ihre Ideen kommen. Oh, schauen sie mal, da vorne ist ein Hund, der sich in einer Birke ein Nest baut. Schreiben sie darüber doch mal keinen Text.“ Na, Mai, dass muss doch drin sein, oder? Nicht? Schade. FOTO / TEXT: SEBASTIAN23 Sebastian23 - Die Video Kolumne: Auf youtube und auf trailer-ruhr.de THOMAS LINDEN EN 25 und mehr Wie das Glück zur Mogelpackung des positiven Denkens wird www.engels-kultur.de/kultur-in-nrw Sebastian23 zählt an: acht – Die Video Kolumne bildet Foto: Rainer Sturm/Pixelio.de (Um)Lernen als Chance (Weiter)Bildung & mehr – aktuelle Tipps Die Zeiten, in denen man sich als junger Mensch einen Beruf auswählte, eine Ausbildung absolvierte, in eine Firma eintrat und dort bis zur Rente blieb, sind endgültig vorbei. Heute sehen Arbeitsbiografien anders aus, lebenslanges Lernen ist unvermeidbar geworden, Flexibilität unerlässlich. Während rund 20 Prozent aller ungelernten Kräfte ohne Arbeit sind, beträgt die Arbeitslosigkeit unter Menschen mit Berufsausbildung nur 6,6 Prozent. Die Chancen auf einen Job vervielfachen sich also bei steigender Qualifikation. Arbeitgeber beklagen seit langem einen Fachkräftemangel, der sich in den kommenden Jahren zu einem echten Problem auswachsen soll. Schon heute werden etwa BusfahrerInnen, ZerspanungsmechanikerInnen, AnlagenmechanikerInnen Sanitär Heizung Klima, aber auch AltenpflegerInnen, FachlageristInnen und Speditionskaufleute händeringend gesucht. Es lohnt sich, über eine Ausbildung in Mangelberufen nachzudenken und bei der Agentur für Arbeit nachzufragen, ob die Umschulung finanziert wird. Und wer einen Job hat und ihn behalten möchte, sollte jede Gelegenheit zur Weiterbildung wahrnehmen, denn: Man lernt nie aus! Bernd-Blindow-Schule Plittersdorfer Str. 48, Bonn I 0228 93 44 90 I www.blindow.de Ausbildung, Studium und Weiterbildung nach Maß an vielen Standorten in Deutschland. Akkreditierte Studiengänge in Kooperation mit der DIPLOMA – FH Nordhessen. Das Ausbildungsangebot umfasst u. a. die Bereiche Natur + Technik, Dress + Beauty, Grafik sowie Gesundheitsfachberufe. Bundesagentur für Arbeit – Agentur für Arbeit Wuppertal Hünefeldstr. 3.17, Wuppertal I 01801 55 51 11 I www.arbeitsagentur.de Die erste Anlaufstelle für Arbeitssuchende. Mit Jobbörse im Internet für Unternehmen und Bewerber. Neu ausgebautes Berufsinformationszentrum mit Bewerbungsschreib-Training und Assessment-Center-Beratung. DA Düsseldorfer Akademie Harffstr. 51, Düsseldorf I 0211 73 77 96 80 I www.duesseldorfer-akademie.de Die DA Düsseldorfer Akademie hat sich ganz der Sprecherziehung verschrie- =mjgh©ak[`]j;F;%>¾`j]jk[`]af =%;F;%<D = =mjgh©ak[`]j ; ;F;%>¾`j]jk[`]af = =b^JnZebÛsb^kng`bf;^k^b\a]^k = =k^a&ng](h]^k?kªlm^\agbdpbk]Zn_ f fh]^kglm^gIkh]ndmbhgl&fZl\abg^g f fbmLb^f^glLbgnf^kbd1-)=ng]( h h]^kA^b]^gaZbgMG</+)]nk\a& ` `^_¿akm'GZ\a;^lm^a^g]^k:[& l l\aenllik¿_ng`^kaZem^gLb^]^g > >&<G<&=E'=^kE^ak`Zg`lmZkm^mbf FFZb+)**' > >bgk^`^efªÀb`^k>bglmb^`ng] b bg]bob]n^ee^kJnZebÛsb^kng`lo^keZn_ l lbg]_¿kngll^e[lmo^klmªg]eb\a' = =b^ÛgZgsb^ee^?ºk]^kng`]nk\aBak^ s snlmªg]b`^:`^gmnk_¿k:k[^bmh]^k C Ch[\^gm^kblmfº`eb\a¿[^k^bg^g ; ;be]ng`l`nml\a^bg' A Af^gjea]j]fKa]ka[` \ \]k`YdZfg[``]ml] <=CJ99cY\]ea]?eZ@ M]dd]f\Y`d]jKlj&/( ,*)(/Omhh]jlYd L]d&(*(*'*/--(%( >Yp(*(*'*/--(%-( omhh]jlYd&YcY\]ea]8\]cjY&[ge ooo&\]cjY%YcY\]ea]&\] :ee^lbf`k¿g^g;^k^b\a Verlagssonderveröffentlichung ben. Die Bildungseinrichtung vereint ein Therapie und Förderzentrum für Logopädie- Ergotherapie- Lese- und Rechtschreibtraining, eine renommierte Schule für Logopädie und ein Weiterbildungs- und Trainingszentrum unter einem Dach. Ausbildung zur Logopädin / zum Logopäden mit der Möglichkeit der Doppelqualifikation zum Bachelor. Ausbildungsbeginn ist jeweils im April und Oktober. Dekra Akademie Uellendahler Str. 70, Wuppertal I 0202 27 55 00 I www.dekra-akademie.de Seminare für Transport-, Lager- und Gefahrgutlogistik/Umweltschutz, IT und neue Medien, kaufmännische Themen, Dienstleistungen im Gesundheitswesen und handwerkliche Fertigkeiten. Angebote mit öffentlicher Förderung sowie Inhouse-Trainings für Unternehmen. In speziellen Workshops zur beruflichen Rehabilitation werden ArbeitnehmerInnen nach physischen oder psychischen Krankheitsphasen an den Wiedereinstieg in das Arbeitsleben herangeführt. HFH • Hamburger Fern-Hochschule Alter Teichweg 19, Hamburg I 040 35 09 43 60 I www.hamburger-fh.de Berufsbegleitende staatlich anerkannte und akkreditierte Bachelor- und Masterabschlüsse sowie Promotionen im Fernstudium. Fachbereiche: Gesundheit und Pflege, Technik und Wirtschaft. Impulse e.V. – Schule für freie Gesundheitsberufe Rubensstr. 20a, Wuppertal I 0202 73 95 40 I www.impulse-schule.de Vielfältige Studiengänge für Fitnesstrainer, psychologische Berater, Heilpraktiker. Aktuell vorzumerken: die 11. Vohwinkeler Gesundheits- und Naturheilkundetage am 6./7.11. mit Fachgesprächen, Büchertischen und Vorträgen. WIPA — Wirtschaftsschule Paykowski Standort Wuppertal 0202 69 80 07 78 www.wipa-wuppertal.de Berufliche Aus- und Weiterbildung im kaufmännisch-verwaltenden Bereich sowie im Sprachenbereich. Die WIPA führt unter anderem die berufsbezogene Sprachförderung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge für Personen mit Migrationshintergrund im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF-BAMFProgramm) durch. Wuppertaler Privatschule Saarbrücker Str. 30, Wuppertal 0202 55 76 06 www.wuppertaler-privatschule.de Die Höhere Ganztagsschule in Elternträgerschaft hat sich dem Motto „Miteinander zum Ziel“ verschrieben und behandelt ihre Schüler nach ganzheitlichem Ansatz. Ob hochbegabt, mit sozialen oder Lernschwierigkeiten, der Schüler wird an seinem jeweiligen Stand abgeholt und individuell begleitet. Soziales Lernen sowie intensive Ganztagsbetreuung mit vierteljährlichen Zeugnissen und engem Austausch zwischen SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen gewährleisten den Schulerfolg. TEXT/ZUSAMMENSTELLUNG: GESA KLAPPROTH blindow.de Bonn Staatlich anerkannte berufliche Schulen staatlich anerkannte Schule für Logopädie Berufsabschluss Pharmazie PTA Modellschule des Landes NRW BBS Tel.: 02 28 / 93 44 90 - [email protected] diploma.de Bonn Private staatlich anerkannte Fachhochschule Ausbildung zum Logopäden mit der Möglichkeit der Doppelqualifikation zum Bachelor Ausbildungsbeginn jährlich April, Juli und Oktober Anmeldung und Info´s unter 0211-73779680 www.duesseldorfer-akademie.de Bachelor- und MasterFernstudium Wirtschaft/ -ing./ -recht Touristik Therapie/Pflege Frühpädagogik Medien Grafik-Design Mechatronik )BSGGTUSr%ÛTTFMEPSG Tel.: 02 28 / 93 44 95 - [email protected] 27 zungen auswahl mit -zungen Foto: I. Arndt, Montage: K. Nicolic und mehr Lieber Engels, New-York d. 22.n Juni 50 Eben lege ich das I. Heft der N[euen] Rh[einischen] Zeitung aus der Hand; nach so langer Zeit wieder einmal ein literarisches Labsal in dieser trockenen Zeit, in dieser noch trockenern Gegend. – Man wird ganz versimpelt, wenn nicht von Zeit zu Zeit ein erfrischendes, erhebendes Wort die tödtliche Dürre des hiesigen alltäglichen Krämerlebens unterbricht. Nun die hiesigen Zeitungen brauche ich Dir wohl nicht zu schildern. Knotige Gemeinheit, gepaart mit beispiellosem Unverstand ist die wirkliche Tendenz dieser Blätter, die sich nicht schämen, auf die Titelköpfe die demokratischsten Phrasen zu drucken. Schlimm, daß sich die hiesige sogenannte Demokratie durch solche Organe vertreten läßt, daß sogar jene Wische unter dem bedeutendern Theile der deutschen Bevölkerung unzählige Verehrer und Anbeter besitzen. Je knotiger, desto besser. Es ist ein heiteres Publikum diese deutsche Emigration; widerlich, rein unausstehlich und dies um so mehr, je freisinniger, je demokratischer sie sein wollen. – In den unendlich zahlreichen Vereinen wird dieses triviale, confuse Deklamiren der heimatlichen Clubbs fortgesetzt; durch Weitling wird aber das Associations-Recht vollständig genothzüchtigt. Während er mit seinen Trabanten von Arbeitseinstellung, Lohnerhöhung, Ruiniren des Capitals etc. spricht, halten sich die Bourgeois den Bauch vor Lachen, wohl wissend, daß unter 3 Deutschen nie eine Einigung zu erzielen ist. Da gibt es „Vereine des entschiedenen (?) Fortschritts“; Lehrbataillone der Sozialisten, à la Freischärler costümirt, aber unbewaffnet, mit rothen Crawatten und stehenden Vatermördern, die den ganzen Tag wimmern über die vielen unreinen Elemente unter den Demokraten, welche den guten Namen der wirklich Aufrichtigen mit untergraben helfen! Da gibt es Sozial-Reform-Vereine, die in ihren Sitzungen discutiren über die Unschicklichkeit ärztlicher Annoncen, geheime Krankheiten betreffend. Demokratische Turnvereine unterhalten sich über die Art und Weise, wie sie die Yankees am besten beim Schauturnen amüsiren sollen und die verschiedenen Arbeiter-Gewerke behaupten mit pfiffigen Gesichtern steif und fest, daß die Fabrikanten ein viel besseres Leben hätten als sie, die jenen das Geld verdienen müßten. – Kurz, unabsehbarer Blödsinn wird hier getrieben und zwar unter der Leitung der Männer aus der Reichsverfassungs-Campagne. […] Schreib mir bald, daß ich wieder kommen soll um Freischärler zu werden; es geht doch nichts über eine gehörige Revolution; wär sie nur erst da! Grüße Marx, Wolff und alle Bekannte. Dein M. J. Becker D Max Joseph Becker (gest. 1896): 1849 mit Engels Teilnehmer am badisch-pfälzischen Aufstand; M Di 3.5. 20 Uhr DIE BÖRSE Wuppertal WORTEX Überall schießen sie wie Pilze aus dem Boden und tragen so lustige Namen wie: Dichterkrieg, Reim in Flammen oder The Word is Not Enough. Der Poetry-Slam boomt. Junge Menschen treffen sich in Inbrunst widersetzt sie sich den Konventionen und hofft gegen jede Erwartung auf die große Liebe, die sie aus ihrer Gefangenschaft befreien soll. Dem schwelgerisch inszenierten Sittengemälde der Regie-Debütantin Ninagawa gelingt dabei fast beiläufig die Dekonstruktion des Geisha-Kults. „Sakuran“ ist ein lupenreines Massen, um sich anzuhören, wie andere junge Menschen um die Wette Lyrik oder Prosa vortragen. Die Atmosphäre hierbei ist der eines Popkonzerts vergleichbar. Zu den deutschen Meisterschaften etwa im Oktober in Hamburg werden über 300 SlammerInnen und rund 1.500 ZuschauerInnen erwartet. Zu gewinnen gibt es zwar meist nicht viel – doch den WortartistInnen genügen Ruhm und Ehre. Der bekannteste Wuppertaler Slam heißt Wortex und wird von den Wortpiraten in der börse veranstaltet. Rund 200 Zuschauer lauschten bei der letzten Ausgabe den Textbeiträgen, viele aus Platzmangel im Stehen. Deshalb zieht man jetzt in den großen Saal um. Auf der Bühne stehen auch diesmal Newcomer und alte Hasen: Murat Kayi, Egon Alder, Alex Guenter, Mirjam, Loony Lorna und Sandfox haben ihr Kommen zugesagt. Moderiert wird die Veranstaltung von David Grashoff und André Wiesler. Einlass ist ab 19.30 Uhr, frühes Erscheinen ratsam. Infos: 0202 24 32 20 Frauen-Projekt: Die Regisseurin ist in Japan bekannt für ihre fotografischen Arbeiten, das Drehbuch von Yuki Tanada basiert auf einem populären Manga von Moyoco Anno – und die Filmmusik stammt von Ringo Shiina. Movie in Motion – Das Bergische Wanderkino zeigt „Sakuran“ im Rahmen der JapanTage an der Uni Wuppertal. Infos: 0202 4 39 21 81 EEmigration in die Schweiz, ab 1850 Exil in den USA. Die „Neue Rheinische Zeitung – Politischöökonomische Revue“ erschien vom März bis November 1850 als Nachfolgerin der gleichna- www.engels-kultur.de/spezial migen, von Marx geleiteten Zeitung der Revolutionszeit. Der Begriff „Reichsverfassungskampam ggne“ bezeichnet die letzte Phase der Revolution 1848/49. e engels zungen in der Engels-Stadt: Wir lassen Zeitgenossen des W Kapitalisten und Revolutionärs zu Wort kommen, zitieren Briefe an W Wuppertals berühmten Sohn. W Q Quellenangabe: Marx-Engels-Gesamtausgabe, B Briefwechsel, Band 3, Berlin 1981, S. 568–569 Engels 1856 Di 3.5. 19 Uhr UNI WUPPERTAL, HAUPTCAMPUS HÖRSAAL 14 Wuppertal SAKURAN - WILDE KIRSCHBLÜTE Perfektes Make-up, ausladende Frisuren, kostbare Kimonos, historische Gewänder: In betörenden, farbgesättigten Bildern erzählt „Sakuran“ die Geschichte von Kiyoha, einer jungen und widerspenstigen Kurtisane in Edos‘ Vergnügungsbezirk Yoshiwara. Mit 28 Do 5.-Mi 18.5 CINEMAXX & BÜRGERBAHNHOF Wuppertal UEBER MUT Das Filmfestival der Aktion Mensch, tourt von November 2010 bis November 2011 bundesweit durch 100 Städte. Es ist nach ueber arbeiten, ueber morgen und ueber Macht das vierte Filmfestival der Aktion Mensch, das bundesweit stattfindet. Es wird gemeinsam mit 19 überregionalen und rund 3.000 lokalen Kooperationspartnern realisiert. Das größte Festival on Tour in Deutschland zeigt zehn internationale Dokumentar- und Spielfilme über starke Charaktere und Menschen, die sich leidenschaftlich für ihren Traum von Veränderung einsetzen – sei es für würdige Lebensbedingungen von obdachlosen Menschen in Frankreich („Die Kinder von Don Quijote“), gegen den Missbrauch und die Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen in Südafrika („Rough Aunties“) oder für die rückhaltlose Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in der Bundesrepublik („Fritz Bauer – Tod auf Raten“). Programm unter www.uebermut.de auswahl www.rotationstheater.de Fr 6.-So 8.5. I Fr, Sa 20 Uhr I So 18 Uhr PETER KOWALD GESELLSCHAFT/ORT E.V. & SKULPTURENPARK WALDFRIEDEN Wuppertal BEFLÜGELT Drei Abende mit acht international beachtete PianistInnen, die sich insbesondere durch den ungewöhnlichen Umgang mit ihrem Instrument abseits des klassischen Klavierrepertoires einen Namen gemacht haben. Die portugiesische Pianistin Joana Sá, greift eine Vielzahl avantgardistischer Entwicklungen aus der Neuen Musik auf. Junge Pianisten wie Pablo Held der, ähnlich wie Stevko Busch Aspekte der Jazz-Tradition in eine Sprache der Gegenwart übersetzt, stehen neben etablierten Tastenvirtuosen wie dem spanischen Pionier der improvisierten Musik Agustí Fernández auf dem Podium. Wuppertal als Mekka des deutschen Free Jazz wird ein besonderer Stellenwert eingeräumt durch die Präsentation regional ansässiger Interpreten wie Martin Theurer oder Bernd Köppen. Eines der vielen akustischen Highlights dieses Festivals wird sicher das Nachtkonzert von Aki Takase, am Freitag um 23 Uhr sein, bei dem sie ein besonderes Solo Recital spielen wird. Den Abschluss des Festivals im ORT bildet das Konzert des Duos Irene Schweizer und Pierre Favre am Sonntag im Skulpturenpark Waldfrieden. Infos: 0202 72 22 78 tionalen Auseinandersetzung verstrickt, scheinen nun, fünf Jahre später, alle Spiele gespielt, Nähe, Intensität, Liebe aufgebraucht. Das neue Stück beginnt gerade da, wo eine Beziehung gewöhnlich endet. Die Beiden eröffnen ein neues Spiel, indem sie sich selbst und ihre Beziehung zum Experiment, zum Kunstwerk erklären. Was bleibt ist die Suche nach dem Anderen. Der Abend findet im Rahmen des Festivals „tanz nrw 11“ statt. Infos: 0202 45 27 15 So 15.5. 19 Uhr BANDFABRIK Wuppertal MESCHUGGENE MISCHPOCHE IM STEJTL Das Ensemble Meschuggene Mischpoche um die Sängerin Ulla Krah aus Wuppertal steht für ein besonders humorvolles Verständnis von Klezmer und jiddischen Liedern. In ihrem neuen Programm geht es um die kleine Welt der osteuropäischen Stejtl, die mehrheitlich von Juden bewohnten Ortschaften in einem Gebiet, das sich einst von der Ostsee bis nach Odessa an der Schwarzmeerküste zog. Mit einem kräftigen Schuss Selbstironie gelingt es Ulla Krah, in exzellentem und gut verständlichem Jiddisch Figuren auf die Bühne zu bringen, die man irgendwie schon aus „Anatevka“ lange zu kennen glaubt. Sie verkörpert Charme, Witz, Zärtlichkeit und Sehnsucht, aber auch einfache Lebensfreude und das, was man so unübersetzbar „Chuzpe“ nennt – kongenial begleitet am Klavier von Tatjana Lesko und am Kontrabass von Andreas Kneip. Infos: 0202 69 85 19 33 So 22.5. 19.30 Uhr ARCHE NOAH BAR Wuppertal REGINA ADVENTO & WOLFGANG EICHLER Als langjähriges Ensemblemitglied des Wuppertaler Tanztheaters beeindruckte Regina Advento nicht nur mit ihrem Tanzstil. In den Stücken von Pina Bausch überraschte sie immer wieder mit Gesangs- Veranstaltungen im Mai: Kamen Jazzfrühstück jeden Sonntag, um 11 Uhr im Rotationscafe Tanja Lewandowski 6 Gänge für 5 Frauen ohne Mann Freitag, 06. 05. um 20 Uhr Belcanto Solistenensemble Die verkaufte Braut trifft im Land des Lächelns auf die schwedische Nachtigall Samstag, 07. 05. um 20 Uhr Moses W. The HEAVIES Rockende Songs - handgeklampft Mittwoch, 11. 05. um 20 Uhr im Rotationscafe Peter Vollmer Frauen verblühen und Männer verduften - Vorpremiere Freitag, 13. 05. um 20 Uhr Schauspielschüler Latein für Töchter 15. 05. um 18 Uhr Sascha Gutzeit Rock Rockende Songs Donnerstag, 19. 05. um 20 Uhr m&m theater Candlelight und Liebestöter Fr. 20. u. Sa. 21. 05. jew. um 20 Uhr Odessa Projekt Klänge aus Transylvanien, Balkan, - Klezmermusik Sonntag, 22. 05. um 19 Uhr Jochen Jasner Sentimiento Latino Ein Konzertabend mit Tangos und Boleros Mittwoch, 25. 05. um 20 Uhr im Rotationscafe Markus Segschneider Gitarrenworkshop Sonntag, 29. 05. 15 - 17:30 Uhr Fr 13.5. 20 Uhr CAFÉ ADA Wuppertal ANOTHER YOU – COCOONDANCE Das Mann-Frau-Duett als Klassiker. Die Bonner Kompanie führte vor fünf Jahren im Erfolgsstück „Lovers And Other Strangers“ vor, dass dem alten Thema doch immer wieder neue und überraschende Seiten abzugewinnen sind. Mit „Another You“ machen sie einen Sprung in die Gegenwart. Sie arbeiten an der gleichen Mann-Frau-Konstellation. Damals noch in einer hochemo- Markus Segschneider Songs und Gitarrenmusik Sonntag, 29. 05. um 19 Uhr Rotationstheater Kölner Str. 2c 42897 RS-Lennep Tel.: 02191/66 29 77 www.rotationstheater.de [email protected] Karten im Internet: www.wuppertal-live.de www.remscheid-live.de 29 auswahl service beschreiben oder sich langgestreckt in den Raum vortasten. Geschwindigkeit und Energie werden veranschaulicht als kraftvolle Expressivität, dann wieder zögerndes Innehalten. In Cragg's Skulpturenpark sind nun elf Skulpturen, teils im Außenraum, ausgestellt. Infos: 0202 317 29 89 www.engels-kultur.de/auswahl und mehr einlagen, welche die weltberühmte Choreografin für sie inszenierte. Dank der Zusammenarbeit mit der Band Ufermann und dem Wuppertaler Gitarristen Lutz Griebel kann die Brasilianerin ihre Sangesleidenschaft verstärkt ausleben. Dabei liegt der Schwerpunkt bei vertrauten Klängen ihrer Heimat, wie dem Bossa-Nova. Ein Mix aus Jazz, Blues und Latin Songs, teils in englischer, teils in portugiesischer Sprache zeigt eine weitere Facette von Regina Advento als Sängerin. Eintritt frei bis 10.6. | Di-So 10-18 Uhr SKULPTURENPARK WALDFRIEDEN Wuppertal NORBERT KRICKE VERLOSUNGS-BOX Scre4m: Am 5. Mai geht der Horror-Kult in eine neue Runde: Mit der gewohnten Mischung aus blutigen Morden und selbstreferenzierter, frecher Ironie meldet sich Wes Craven mit „Scre4m“ zurück! Natürlich fehlen auch Neve Campbell, Courteney Cox und David Arquette nicht in den Hauptrollen. Für frisches Blut ist ebenfalls gesorgt: Neben einigen gewohnt überraschenden Cameo-Auftritten sind u.a. die Nachwuchsstars Hayden Panettiere („Heroes“),Rory Culkin („Signs“) sowie Emma Roberts („Valentinstag“), die Nichte von Julia Roberts, zu sehen. engels verlost 4 Kinofreikarten und 6 Scream-Masken. E-Mail bis 11.5. an [email protected], Kennwort: Scream. bis 16.6. | Di-So 10-17 Uhr KUNSTMUSEUM SOLINGEN Solingen GEORG MEISTERMANN Georg Meistermann, der vor 100 Jahren in Solingen geboren wurde, an der Karlsruher Akademie als Professor und Rektor tätig war und bis zu seinem Tod 1990 in Köln gelebt hat, war als Maler und kulturpolitischer Motor eine Instanz im kulturellen Leben in Deutschland. Ein Spezialgebiet, in dem er noch berühmt wurde, war die Gestaltung von Glasfensterzyklen. Ausgehend von der gegenständlichen Darstellung findet er nach dem Krieg zu einer abstrakten Farbmalerei – ein Der Abreiseführer: Mit dem jüngst im Carlsen Verlag erschienenen Sachbuch "Der Abreiseführer – 88 Städte, die Sie unbedingt verlassen sollten" lässt sich jenes Wissen erweitern, mit dem sich noch schneidiger smalltalken lässt: "Ach, Sie kommen aus Siegen? Wo man Adolf Hitler erst 2007 die Ehrenbürgerschaft aberkannte?“. Durch die Lektüre des Abreiseführers lernt man alle Städte Deutschlands mit mehr als 100.000 Einwohnern besser kennen – plus ein paar bevölkerungsärmere, jedoch bedeutende Orte, wie Kampen auf Sylt oder die deutsche AntarktisForschungsstation Neumayer III. engels verlost 5 Exemplare. E-Mail bis 20.5. an [email protected], Kennwort: weg. IMPRESSUM Norbert Kricke (1922-1984), ein Vorgänger von Tony Cragg als Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie, zählt zu den Pionieren der ungegenständlichen Skulptur in Deutschland. Ab 1950 arbeitete er mit äußerst reduzierten Mitteln, ja, seine Skulpturen bestehen aus Linien und Linienbündeln, die Wirbel Überblick davon ist nun im Museum seiner Heimatstadt zu sehen. Infos: 0212 258140 ZUSAMMENGESTELLT VON THOMAS HIRSCH UND CHRISTINE SCHILHA AKTUELLELLE EMPFEHLUNGEN AUCH UNTER: WWW.FACEBOOK.COM/ENGELSKULTUR Herausgeber: engels Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln E-Mail: [email protected] Tel. 0221 272 52 60, Fax: -88 Redaktion: Dawid Kasprowicz (v.i.S.d.P.) Mitarbeit an dieser Ausgabe: Frank Brenner, Lutz Debus, Valeska von Dolega, Hartmut Ernst, Rolf-Ruediger Hamacher, Thomas Hirsch, Tom Jost, Kim Ludolf Koch, Thomas Linden, Karsten Mark, Christian Meyer, Peter Ortmann, Kerstin Maria Pöhler, Frank-Michael Rall, Christine Schilha, Sebastian23, Olaf Weiden, 30 Hans-Christoph Zimmermann, Andreas Zolper Grafik: Michael Hennemann, Mathias Mortag, Katharina Olma Anzeigenverwaltung: Berndt Media Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum www.berndt-media.de Tel. 0234-941910, Fax -9419191 Buchhaltung: Karin Okniewski Druck: Henke Druck Verbr. Auflage: 14.903 Ex. IVW I/2011 Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos. ICH HABE BEI SCHÜLER-VZ 1800 FREUNDE. KANN ICH DAMIT MEINEN TRAUMJOB FINDEN? EINE D E T S TE EN: STÄRK W .DE N - GU T I B H C W W.I Mach das zum Beruf, worin du gut bist. Und nicht das, was alle machen. Wir zeigen dir Alternativen zu Trendberufen, die zu deinen Stärken passen. DIE BERUFSBER ATUNG Agentur für Arbeit Wuppertal Hünefeldstr. 3 –17, 42285 Wuppertal Telefon 01801 555 111 [email protected] lufthansa.com Europa hin Direkt ab und zurück Düsseldorf zu über * € 55 Zielen ab 99 Günstig weg Ein Produkt von Lufthansa. Europa erleben kann so günstig sein – mit einem Preis, den Sie lieben werden. Jetzt buchen unter lufthansa.com oder in Ihrem Reisebüro. *Für Direktflüge zu über 100 Zielen in Europa bei Buchung unter lufthansa.com. Inklusive 8 € Luftverkehrsteuer. Begrenztes Sitzplatzangebot.