Whisky / Whiskey / Whiskies trinkt man fast überall auf der Welt
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Whisky / Whiskey / Whiskies trinkt man fast überall auf der Welt
Whisky / Whiskey / Whiskies trinkt man fast überall auf der Welt… Whisky stammt vom gälischen Wort „uisge beatha“ oder auch dem scots Wort „usquebeaugh“ und bedeutet „Wasser des Lebens“. Die früheste Dokumentation von in Schottland hergestelltem Whisky erschien 1494. In den Klöstern wurde erstmals Malzwhisky in großem Stil produziert. Die interessantesten Regionen der Whisk(e)yherstellung sind wohl Deutschland, Japan, Amerika, Kanada, Schottland und Irland. Whiskies gibt es in vielen verschiedenen Variationen. Amerikanischer Whiskey kann man wohl in 2 Hauptarten unterteilen, Bourbon und Tennessee. Hauptbestandteil ist der Mais und oder Roggen. Der Kanadische Whisky bestand ursprünglich aus Roggen. Heute findet man mehrere Getreidesorten und sogar mal die billige Variante, nämlich Mais. In Irland gibt es hauptsächlich Blended Whiskey und ab und an findet man auch einen Single Malt. Der wohl bekannteste Whisky ist der „Scotch Whisky“ und stammt aus Schottland. In Schottland findet man den Blended (mischen) Whisky und den Single Malt (Malz). Scotch Whisky wird aus Wasser und Getreide hergestellt, muss mindestens 3 Jahre in einem Eichenfass lagern und die Abfüllung muss mit mindestens 40 Vol% Alkohol erfolgen. Der Blended Whisky ist ein Meisterstück. Er beinhaltet viele verschiedene Malzwhisky (ca. 50) und Grain Whisky (Industriewhisky= Getreide z.B. Weizen, Mais ). Wobei der Malzanteil meist nur bei ca. 5%-10% liegen (aus Kostengründen). Ein Brennmeister hat jahrelang getüfftelt bis der Blended Whisky fertig ist und in den Handel kommt. Johnnie Walker ist weltweit der meistverkaufte Blended Whisky. Der Single Malt Scotch Whisky besteht ausschließlich aus Wasser und gemälzter (gekeimte) Gerste. Die Produktion muss in einer (!) (single) schottischen Destillerie in Schottland hergestellt, in dieser Destillerie zu Maische verarbeitet werden und darf nur durch Zugabe von Hefe zum Gären gebracht werden. Die Alkoholstärke, destilliert zu einer Stärke von weniger als 94,8 %, damit der Geschmack der Zutaten erhalten bleibt. Die Reifezeit muss mindestens 3 Jahre in Eichenfässern erfolgen, das Fass darf höchstens ein Fassungsvermögen von 700 Liter haben. Als Zusatzstoff darf ausschließlich Zuckercouleur hinzugefügt werden. Destilliert wird in Brennblasen (Kessel). Die Abfüllung vom Fass in die Flasche muss in Schottland erfolgen, da er sich sonst nicht „Scotch“ nennen darf. Zu einem „Single“ wird der Whisky erst beim Abfüllen in die Flsche. Nur knapp 5% des in Schottland heute produzierten Malzwhiskys kommt als Single Malt in den Handel, der Rest wird zu „Blends“ verarbeitet. Bei „Pure Malt“ bzw. „Vatted Malt“ handelt es sich um eine Mischung verschiedener hochwertiger Single Malt Whiskies, die sorgfältig zusammengeführt (oder verheiratet) wurden, diese im Fass lagern, um schließlich einen eigenen Whisky mit einem identifizierbaren Charakter zu schaffen. Single Malt Scotch Whisky bietet die größte Vielfalt. Mit über 1.000 verschiedene Abfüllungen aus etwa 100 Brennereien. Heutzutage ist Glenmorangie der meistverkaufte Single Malt in Schottland. Weltweit findet hingegen Glenfiddich den höchsten Absatz. Die älteste Whiskey-Destillerie befindet sich in Irland. Die Bushmills Destillerie befindet sich im Norden Irlands und wurde 1608 gegründet. Von den ehemals zahlreichen irischen Brennereien sind nur noch 4 übrig geblieben. Diese 4 Brennereien stellen heute die vielen verschiedenen Whiskeys her. Hauptsächlich wird Blended Whiskey hergestellt, in letzter Zeit taucht jedoch vermehrt auch Single Malt auf. Da das Malz nicht mit Rauch in Kontakt kommt, schmeckt irischer Whiskey milder (fast süß) als die meißten schottischen Whisky. Man brennt sowohl in Brennkesseln (Pot Stills) als auch in Brennsäulen (Columm Stills). Die Auswahl wird durch die Vermischung von gemälztem mit ungemälztem Getreide noch größer. Als weitere Qualitätsbezeichnung findet man „Pure Pot Still“, was die alleinige Verwendung einer Pot-Stil-Destillationsanlage beschreibt. Warum schmeckt Whisk(e)y so unterschiedlich ? Die Werbung will uns glauben machen, je älter der Whisky, desto wertvoller oder besser schmeckt der Whisky. Wahr ist jedoch, wenn ein Whisky lange Zeit in einem nicht qualitativen Eichenfass lagert, schmeckt er nicht, bzw. schmeckt er einfach nur scharf, evtl. auch nach Teer oder Leder. Die Gesamtheit, also die Berücksichtigung aller Feinheiten zeichnen einen guten Whisky aus und das hat letztendlich seinen Preis. Der Geschmack und das Aroma: 3 wichtige Faktoren sind zu berücksichtigen: 1. Herkunft / Region (Schottland) 2. Herstellungsverfahren / Rohstoffe 3. Fass / Fassreifung Das 1. Kriterium ist die Region, woher stammt der Whisky : - Lowlands bekannt für weich und mild - Highlands, mit der Speyside bekannt für kräftig und würzig - Inseln = intensiv, intensiv mit Rauch und - Islay bekannt für Rauch, salzig Der Lowland-Whisky enthält wenig bis gar keinen Torf, daher ist sein Charakter leichter als der anderen Regionen. Aus diesem Grund dient er einer Vielzahl als Grundlage für Blends. Nur noch 3 Brennereien produzieren Single Malt Whisky : Auchentoshan, Glenkinchie und Bladnoch. Die Highland-Whiskys sind recht unterschiedlich, insgesamt aber alle kräftig im Geschmack. Daher werden sie in vier Regionen aufgeteilt: Central-, Northern-, Western- und Eastern Highlands. In der nördlichen Region pflegen sie leicht kräftig zu sein. Sie sind delikat mit komplexen Aromen. Da fast alle nördlichen Brennereien an der Küste liegen schmecken sie würzig, evtl. mal leicht salzig. Der bekannteste Malt ist der Glenmorangie, er ist auch der beliebteste Malt in Schottland. Diese Brennerei hat auch die höchsten Brennblasen Schottlands. In den östlichen Highlands werden Whiskys produziert, die mit denen aus der Speyside verwechselt werden können. Es sind milde Whiskys, mit evtl. ganz wenig Rauch oder einer malzigen süße. Bekannte Brennereien: Macduff, Ardmore, GlenGarioch und Knockdhu (= letzterer auch als An Cnoc bekannt). Weiter im Süden befinden sich Fettercairn und Glencadam. Dort wird ein unüblicher cremiger und fruchtiger Malt hergestellt. 2 weitere Brennereien sind Royal Lochnagar und Glendronach. Royal Lochnagar stellt wiederum einen milden und reihhaltigen Whisky her und Glendronach lagert häufig seinen Whisky in Sherryfässern. In den westlichen Highlands gibt es nur 2 Brennereien, Oban und Ben Nevis. Der Malt hat einen salzigen Charakter mit einem Hintergrund aus Heidekraut und Torf. Die Whiskys der zentralen Highlands sind sehr vielschichtig. Bekannte Brennereien sind: Dalwhinnie, Blair Athol, Edradour und Aberfeldy. Die Region Speyside, entlang des Flusses Spey gehört eigentlich zur Region Highland. Die Speyside-Region ist die angestammte Heimat der Whiskyproduktion und seiner wohlbekannten Vertreter. Auf der ganzen Welt verkörpern Glenlivet, Macallan, Glenfiddich, Glen Grant, Glenrothes und Glenfarclas diesen Whisky. Speyside-Whiskys sind grundsätzlich süße Whiskys. Sie haben einen leicht torfigen Charakter, sind typischerweise parfümiert, weiblich und elegant. Eine Anzahl der besten Malts wird ausschließlich für Blends verwendet. Es sind die besten Speysider, die gute Blends veredeln. Die Whiskys, die von der Insel Islay (innere Hebriden) stammen, werden in der Regel als „besonders kräftig“ und „stark“ bezeichnet. Sie schmecken sehr nach Rauch und Torf. Vordergründig ist die Insel Islay nur eine weitere der inneren Hebriden. Der Ruhm kommt von den 9 Brennereien: Ardbeg, Bowmore, Bruichladdich, Bunnahabhain, caol Ila, Kilchoman, Lagavulin, Laphroaig und Port Charlotte. Die Region Inseln besteht aus sechs Inseln bzw. Inselgruppen: Orkney, Skye, Mull, Jura, Arran und Lewis. Sie haben keinen einheitlichen Charakter. Nur der leichte Salzgeschmack auf Grund der Seeluft ist den Insel-Whiskys gemein. Viele sind jedoch rauchig und torfig. Der nördlichste Whiskyaußenposten der Welt ist die Insel Orkney. Sie beheimatet die Brennereien Highland Park und Scapa. Die Insel Skye beheimatet nur eine Brennerei: Talisker. Rauch und deutliche Gewürznoten (Pfeffer) zeichnen diesen Whisky aus. Auf der Insel Arran steht die gleichnamige Brennerei. Arran Whisky ist ein trockener, leichter mit Spuren von Vanille und Früchten. Ein goldener Nektar, der ungetorft daherkommt – untypisch für einen Inselwhisky. Das 2. Kriterium ist das Herstellungsverfahren / Rohstoffe: Das verwendete Wasser spielt eine wichtige Rolle. Jede Brennerei verwendet ihr eigenes Wasser, meist aus einer nahen Quelle. Der Mineraliengehalt, der Torfgehalt, die Härte des Wassers oder Mikroorganismen bestimmen die spezielle Güte des Wassers. Diese war meistens der entscheidende Faktor für die Standortwahl beim Bau der Brennerei. Gemälzte Gerste ist der wichtigste Rohstoff für den Herstellungsprozess. Nur ca. 20% einer Ernte eignen sich zum Mälzen, da ein hoher Stärkegehalt, ein niedriger Proteingehalt, ein niedriger Stickstoffgehalt sowie Reife und Trockenheit der Gerste vorhanden sein muss. Eine weitere Zutat ist Hefe. Unter etwa 1.000 Hefearten eignen sich nur wenige für die Whiskyherstellung. Hefe verstoffwechselt den Zucker in Alkohol und andere verwandte Stoffe, die dem Whisky Aromen verleihen. Das Mälzen der Geste stellt einen entscheidenden Vorgang während des Herstellungsprozesses dar. Durch befeuchten der Gerste wird sie zum keimen gebracht (Grünmalz). Die beim Keimen aktivierten Enzyme wandeln die im Getreidekorn vorhandene Stärke in Malzzucker um. Das nun entstandene Grünmalz wird nun gedarrt. Das heißt, dass die Keimung mittels Hitze (Darren) gestoppt wird, wobei das Malz getrocknet und somit lagerfähig gemacht wird, was sowohl mittels heißer trockener Luft oder auch durch heißen Rauch geschehen kann. Bei dem mit Torf befeuerten Darren durchzieht der Rauch das Grünmalz. Torf besteht aus verrotteten Moosen, Heidekraut und Riedgräsern, die bei dem Rauch Geschmacksstoffe an das frische Malz geben. Wurde das Malz lange Zeit mit Torfrauch gedarrt, so schmeckt der Whisky intensiv- rauchig. Erst unmittelbar vor dem Maischen wird das Malz zu Schrot gemahlen und danach im Maischbottich mit heißem Wasser vermischt. Beim Maischen wird der Malzzucker durch Enzyme in Traubenzucker (Glucose) umgewandelt. Dabei entstehen auch andere Zuckerarten. Ziel des Prozesses ist es, alle vergärbaren Zucker zu extrahieren. Durch den perforierten Boden wird die zuckerreiche Flüssigkeit von den verbliebenden Feststoffen, zellulosehaltigen Spelzen, abgetrennt und gesammelt. Nach dem Abkühlen wird die Flüssigkeit (wash) in den Gärtank gepumpt, wo sie mit Hefe versetzt wird, welche den Zucker zu Alkohol und Kohlendioxid vergärt. Der Vorgang der Gärung ähnelt dem Bierbrauens. Die nach der Vergärung entstandene Maische – auch Beer genannt – hat nun einen Alkoholgehalt von 5 bis 8 Volumenprozent. Auf die Gärung im Getränk folgt die Destillation. Beim Brennvorgang durchläuft die wash dann die erste kupfernen Brennblase, die wash still. Hier entsteht aus dünnen Beer Rohbrand. Der entstandene Rohbrand wird bei der Whiskyherstellung low wine genannt. Der Destillationsprozess wird nun in der 2. kupfernen Brennblase, der low wine still, wiederholt. Die Destillation trennt den Alkohol, sowie den Großteil der Geruchs- und Geschmacksstoffe vom Wasser und konzentriert sie. Der Feinbrand wird vom Brennmeister in Mittellauf (Herzstück; rund 30% des Destillats), Vorund Nachlauf getrennt. Der Alkoholgehalt des Mittellaufs beläuft sich auf etwa 70%. Der new make wird mit Wasser versetzt zur endgültigen Lagerung in Eichenfässer gefüllt. Das 3. Kriterium ist die Fassreifung bzw. das Fass: Die jahrelange Reifung in einem Eichenfass kann für 60 bis 80 Prozent des Geschmacks verantwortlich sein. Hierbei sind die Holzart, die frühere Nutzung des Fasses, die geographische Lage des Lagerhauses, die Bauart des Lagerhauses, das Mikroklima und die Dauer der Reife wichtige Faktoren. Das Destillat (taste) des amerikanischen Whiskeys reift fast ausschließlich in neuen Fässern aus Amerikanischer Weißeiche, die innen angekohlt (getoastet) werden. Daneben ist die Europäische Eiche der Rohstoff für die Whiskyfässer in Europa. Vorwiegend stammen die Fässer, in denen vorher Sherry oder Portwein gelagert wurde, aus Spanien oder Portugal. Sie sind für dunkle Whiskys bestimmt. Für helle Whiskys werden gebrauchte amerikanische Fässer verwendet. Hemicellulose, Lignin, Tannine und Holzextrakte bereichern das Destillat während der Lagerung. Immer beliebter werden Abfüllungen, die durch Lagerung in anderen Fässern zusätzlich veredelt werden. Dieses „Finishing“ findet in Fässern statt, in denen zuvor Sherry, Portwein, Rum, Bordeaux, Madeira, Cognac oder Weißwein gelagert wurde. Ex-Sherry-Fässer aus Spanien eignen sich mehr für die süßen, komplexen Whiskys der Speyside, während für die Inselwhiskys wegen des rauchigen Geschmacks Bourbon-Fässer aus amerikanischer Eiche zum Einsatz kommen. Pro Jahr verdunstet über die Poren der geschlossenen Fässer etwa 0,5 bis 1,0 Prozent des Inhaltes, der sogenannte Anteil der Engel. Der Reifevorgang für den Whisky ist abhängig vom geforderten Produkt und der enthaltenen Qualität. Viele Malzwhiskys erreichen ihren Höhepunkt in einem Alter von 10 bis 15 Jahren. Andere hingegen erreichen diesen erst später. Für die Abfüllungen in Flaschen wird dem Whisky Wasser hinzugefügt, um eine gebräuchliche Trinkstärke herbeizuführen. Die gebräuchliche Trinkstärke entwickelte sich in den letzten Jahren von 40% über 43% zu den heute üblichen 46%. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich unverdünnte Abfüllungen, die direkt in Fassstärke (cask strengh) abgefüllt werden und dadurch intensiv und komplexer im Aroma sind. Hier kann man den Whisky vorsichtig mit wenig stillem Wasser verdünnen. Man wird mit zusätzlichen Aromen belohnt, die zum Zeitpunkt der Verdünnung frei werden. Ein schottisch-keltischer Trinkspruch, der häufig beim Trinken von Single-Malt-Whisky verwendet wird, lautet „Slainte mhath“ (ausgesprochen: slaantsche wa). Er bedeutet wörtlich : Gesundheit gut, also „Gute Gesundheit“ und entspricht dem deutschen „Zum Wohle“. Reifung und Geschmack: Während der Fassreifung spielen drei grundlegend verschiedene Effekte im Fass eine Rolle. Lassen Sie uns dazu das folgende Diagramm betrachten. Diagramm Fassreifung Der Geschmack ist in der Vertikalen aufgetragen. Auf der horizontalen Achse finden wir die zugehörige Zeit. 1. Subtraktive Reifung Ein ungereifter, frischer Whisky hat einen scharfen, metallischen Beigeschmack. Wer einmal an einer Brennblase oder einem Spirit Safe eine frische Probe nehmen konnte, kann sich für immer an diesen unangenehmen Geschmack erinnern. Mit zunehmender Reife im Fass (Maturation) wird dieser ungewollte Geschmack mehr und mehr entlang der roten Linie abgebaut. Nach 5 bis 8 Jahren ist er in der Regel verschwunden. Da es sich um die Abnahme eines Geschmackes handelt, spricht der Fachmann von einer subtraktiven Reifung. Dies ist auch der Grund dafür, warum es fast keine Malt Whiskys mit einem Alter von weniger als 8 Jahren gibt. 2. Additive Reifung Mit zunehmender Lagerzeit nimmt der Whisky Aromen aus dem Fass auf. Zunächst sind dies der Geschmack nach allgemeinem Holz aber auch im Speziellen Vanille und Eiche. Das Holz gibt seinen Charakter an den Whisky weiter. Diese Additive Reifung wird durch die grünen Linien wieder gegeben. Ein altes, wenig aktives Fass wird den Whisky entlang der unteren, gestrichelten Linie beeinflussen, ein 1st Fill Cask aus europäischer Eiche entspricht der oberen gestrichelten grünen Linie. 3. Interaktive Reifung Aber nicht nur Reifung und Fasscharakter bestimmen den Geschmack des Whiskys. Vor allem die spezielle Destillation und das verwendete Malz machen den grundlegenden Charakter eines Malt Whiskys aus. Die obere, horizontale, blaue Linie beschreibt den Brennerei-Charakter, der über die Zeit in etwa konstant bleibt. Tatsächlich baut sich über die Jahre ein wenig der Torfrauch ab, was zu einer leichten Abschwächung des Brennerei-Charakters führt. Mit zunehmendem Alter verbindet sich Fassgeschmack und der Brennerei-Charakter. Der Fachmann spricht von einer interaktiven Reifung, wenn sich Brennerei-Charakter und Fasseinfluss zu einem harmonischen Ganzen verbindet. Das Fass bestimmt das Resultat Eichenfass Die grünen Linien zeigen die verschiedenen Fasseinflüsse bei der interaktiven Reifung. Da der Alkohol im Whisky Geschmacksstoffe aus dem Fass extrahiert, haben wir es prinzipiell mit Lösungsvorgängen zu tun. Zunächst steigen die Kurven stark an, um dann mehr oder weniger deutlich abzuflachen. Nur die mittlere Kurve ist in etwa ideal. Die interaktive Reifung verbindet Fass- und Brennerei-Charakter ideal. Die obere gestrichelte Kurve steigt viel zu schnell an und der Fasscharakter beginnt zu dominieren. Die untere gestrichelte Linie zeigt ein Fass, das den Großteil seiner Aromastoffe bereits verloren hat. Auch nach vielen Jahren dominiert der Brennerei-Charakter. Die obere Kurve ist ganz typisch für frische Fässer aus europäischer Eiche. Sehr schnell dominiert der Fasscharakter und der Whisky wird vom Holz erschlagen. Die untere Kurve steht für zu häufig verwendete und bereits ausgelaugte Fässer. Während man ausgelaugte Fässern mit einer Wiederaufarbeitung erneut aktivieren kann, steht man den zu aktiven europäischen Fässern fast hilflos gegenüber. Viel zu schnell dominiert das Fass und die Unreife ist vielleicht noch gar nicht abgebaut. Aber ein Trick bringt alles wieder ins Lot. Das Stichwort heißt Finishing. Zunächst reift man den Whisky in normalen amerikanischen Fässern, bis er seine Unreife abgebaut hat und bereits ein grundlegendes Aroma aufgenommen hat. 10 Jahre genügen dafür. Dann füllt man in europäische Eichenfässer um, die zuvor die verschiedensten Weine enthalten haben. Wichtig ist hierbei der 1st Fill. Nach 1 bis 2 Jahren ist es dann soweit. Brennerei-Charakter und die Fässer haben sich in einer interaktiven Reifung zu einem harmonischen Ganzen verbunden. Angenehmes Nebenprodukt dieser Reifung sind europäische Eichenfässer, die ihren extremen Charakter verloren haben und sich nun für eine langjährige Reifung eignen. Diese Refill-Fässer dürfen aber auch nicht zu lange verwendet werden, damit sie nicht zu ausgelaugt sind. Zusammenfassung Die wichtigsten Einflüsse bei der Fassreifung sind ihrer Stärke nach 1. Brennerei-Charakter 2. Holz Aktivität 3. Reifezeit 4. Umgebung Die Fasskosten machen einen nicht unerheblichen Kostenanteil bei der Herstellung von Whisky aus. Etwa 10% der Herstellungskosten entfallen auf das Fass. Die verstärkte Nachfrage nach Fässern in der Whisky-Industrie hat die Fasspreise zusätzlich nach oben in Bewegung gebracht. Es macht also schotten-mäßig Sinn, Fässer mehrfach zu verwenden. Etwa drei- bis viermal lässt sich Whisky in Fässern reifen, dann sind dem Holz die meisten Aromastoffe entzogen. Besonders interessant ist also die erste Füllung des Fasses (1st Fill). Damit ist nicht die ursprüngliche Füllung des Fasses mit Bourbon, Sherry oder Portwein gemeint, sondern der erste Scotch Malt Whisky, der in ein Fass gefüllt wird. Dieser 1st Fill entzieht dem Holz die stärksten Aromen. Erinnern wir uns: Durch die Erwärmung, das Toasten, wird das Holz aktiviert. Kennzeichen dafür ist die Red Layer, die das aktive vom inaktiven Holz trennt. Wer hindert uns daran, das Fass auf der Innenseite mehrere Millimeter auszukratzen und erneut zu toasten? Nach dem Toasten brennt man das Fass frisch aus und Voila, wir haben ein neues, aktives Fass. Ein Bourbonfass, zwei bis vier Jahre in den USA verwendet, kann weitere 30 Jahre in Schottland seinen Dienst tun. Nach der oben beschriebenen Wiederaufarbeitung, der Fachmann spricht von der Rejuvenation, kann das Fass erneut 30 bis 40 Jahre seinen Dienst tun. Und dann kann man das Fass ja noch einmal Wiederbeleben. Wie alt Fässer werden können, hat man so noch nicht ausprobiert. Erst seit etwa 10 bis 20 Jahren werden Fässer aufgearbeitet. Doch nicht alles am Fass wird aufgearbeitet. Meist erhält das Fass neue Scheiben (Ends), da die alten die Wiederaufarbeitung nicht überleben. Der Wiederaufarbeitung gehört die Zukunft. Mit wenig Aufwand kann man das Leben der Fässer deutlich verlängern. Nicht nur auf das gesparte Geld kommt es an. Es sind vor allem die Geschmackseigenschaften, die ein wiederaufgearbeitetes Fass in der Whisky-Industrie so beliebt macht. Eichenfass Eichenfass Whisky muss nach EU-Verordnung für mindestens 3 Jahre in Eichenfässern reifen. Für die USA gilt laut Bourbon Act eine Reifezeit von 2 Jahren für Bourbon. Die Verwendung von Eichenholz ist dabei zwingend vorgeschrieben. Während die EU keine Vorschriften für die spezielle Eichenholzart oder die Vorverwendung des Fasses erlassen haben, ist für Bourbon die Verwendung von frisch hergestellten Fässern aus American White Oak vorgeschrieben. Diese Holzart steht für ein weiches, leichtes Aroma. Die in Europa verwendeten Europäischen Eichen weisen dagegen ein deutlich kräftigeres Aroma mit zum Teil starken Tanninen (Gerbstoffen) auf, die im Übermaß einen unangenehmen Geschmack verursachen. In den vergangenen Jahrhunderten wurden alle möglichen Waren von Tabak bis zu Heringen in Eichenfässern konserviert, ohne den Geschmack nennenswert zu beeinflussen. Damit Whisky und Bourbon jedoch Aromastoffe aus der Fasswand aufnehmen können, müssen die Fässer von innen erhitzt und anschließend ausgebrannt werden. Das Erhitzen karamelisiert die Holzzucker, die ihrerseites für die bräunliche Färbung des Whiskys verantwortlich sind. Das Ausbrennen erzeugt auf der Innenseite der Fässer eine Holzkohleschicht, die wie ein Aktivkohlefilter scharfe Aromen aus dem Whisky binden. Typische Fassarten beim schottischen Whisky Bourbonfass (gebraucht) Inhalt ca. 55 amerikanische Galonen = 210 Liter Sherryfass (gebraucht) Inhalt ca. 600 Liter Hogshead - umgearbeitetes Fass aus Dauben entweder von Bourbon- oder Sherryfässern. Inhalt ca. 250 Liter Portweinfass (Port Pipe) (gebraucht). Inhalt kleiner 700 Liter Seltenere Fassarten bei schottischem Whisky Über diese am meisten verwendeten Holzfässer anderer Herkunft hinaus werden mehr und mehr Barrique-Weinwässer zur Reifung oder Nachreifung von schottischem Whisky verwendet. Das unterschiedliche Reifungsaroma dieser Fässer stammt einmal aus der unterschiedlichen Herkunft und Art der Eiche sowie der Art des Weines. Madeira Marsalla Burgundy Chenin Blanc Chardonnay ... Einen kleinen Boom erlebt derzeit (2007) die Nachreifung von schottischem Whisky in Fässern, in denen zuvor Spirituosen lagerten. Rum Cognac Brandy ... Mehrfachverwendung Eine Reifezeit von 12 Jahren entzieht der Fasswand nicht alle Aromen. Meist kann ein Fass bis zu 30 Jahre verwendet werden, bis der Alkohol den nennenswerten Teil der Aromen der Fasswand entzogen hat. Deshalb werden Fässer in Schottland wiederbefüllt und so für zwei bzw. drei Reifeperioden verwendet. Auch nach so einer langen Zeit ist noch nicht Schluss. Ein Fass kann erneut von innen erhitzt und so wieder aktiviert werden. Diesen Vorgang nennet man Wiederaufarbeitung bzw. Rejouvenation. Diese Wiederaufarbeitung kann mehrmals geschehen, so dass Eichenfässer länger als 100 Jahre im Einsatz sein können Weitere Begriffe: Unabhängige Abfüller (UA): Eigentlich füllen die Brennereien Ihre gefüllten Fässer selbst in Flaschen. Aus unterschiedlichen Gründen benötigten Brennereien in der Vergangenheit unabhängige Abfüller (Kosten, Marketing, oder keine eigene Möglichkeit zum Abfüllen, etc…). So verkaufen Brennereien ihre gefüllten Fässer an UA. Die UA lagern die einzelnen Fässer über eine lange Zeit, können den Whisky so mischen/veredeln nach eigenen Vorstellungen und dann vermarkten (Single Malt und auch Blended). Die größten unabhängigen Abfüller: Ian MacLeod: Chieftain's Choice, Dun Bheagan Gordon & MacPhail: Speymalt, Connoisseur's Choice G&M: Spirit of Scotland Douglas Laing: McGibbon`s Provenance z.B. aus der Caol Ila Brennerei Signatory Vintage: unchillfiltered Collection Vier unabhängige Abfüller haben sich in den letzten Jahren eigene Brennereien gekauft (Murray McDavid = Bruichladdich; Gordon & MacPhail’s = Benromach; Signatory = Edradour und Ian MacLeod = Glengoyne) und zwei neue Malt Whiskybrennereien gingen 2005/6 in Betrieb (Glengyle, Ladybank). Zusätzlich gibt es mit Arran, Speyside, Glenfarclas und Springbank vier weitere selbständige Brennereien. Hinzu kommen Abfüllungen von Konzernen wie Pernod Ricard und Diageo. Die bringen Serien die Brennereiübergreifend sind, wie z.B.: The classic Malts of Scotland, Flora & Fauna und natürlich Rare Malts Selection. Fassstärke ( cask strengh): Einem Whisky wurde vor der Abfüllung kein Wasser mehr zugesetzt. Der Alkoholgehalt dieser Whiskys ist unterschiedlich, da er je nach Lagerungsdauer (Whisky verliert pro Jahr über die Poren des Fasses etwa 0,5 bis 1,0 % des Inhaltes), Umweltbedingungen, der Qualität des Fasses und nicht zuletzt auch nach Alkoholgehalt des Ursprungsdestillats variiert. Cask strengh hat nichts unmittelbar mit dem Alkoholgehalt zu tun. Ein Verschnitt einer Destillerie hat auch Fassstärke, solange kein Wasser hinzugefügt wurde. Single Malt: ausschließlich aus den Produkten einer Destillerie Single Single Malt: aus einem Brenndurchlauf Single cask: (Einzelfass): Der Whisky stammt aus einem einzelnen Fass (gebräuchlich insbesondere für schottischen Whisky). Häufig werden die Flaschen fortlaufend nummeriert. Was für den Jahrgangswhisky gilt, ist um so stärker bei Einzelfassabfüllungen ausgeprägt. Die Qualität kann bei jeder verschiedenen Abfüllung unterschiedlich sein. Vintage: (Jahrgangswhisky) Der verwendete Whisky stammt aus dem bezeichneten Jahrgang. Pure Malt : ein Destillat, mehrere Fässer (Begriff wird nicht mehr verwendet, nur noch „vatted“) Vatted Malt: Bei der Herstellung eines Vatted Malt Whiskys werden Single Malt Whiskys von verschiedenen Destillerien zusammen vermischt oder verheiratet um einen beständigen Whisky zu produzieren. Verschiedene Alter von der gleichen Destillerie können auch untereinander vermischt werden. Ein Vatted Malt enthält aber nie Grain Wiskys. Dieser Whisky ist generell aussergewönlich, und von vielen Liebhabern gewählt für seine besondere Konsistenz. Der Blender produziert einen unveränderlichen Malt Whisky der, mit seinem eigenen besonderen Geschmack einfach unverkennbar ist. Blended Malt Whisky: Ein Blended Malt Whisky ist eine Mischung verschiedener Malt Whiskys aus unterschiedlichen Brennereien. Eine Altersangabe auf der Flasche bezeichnet immer den jüngsten eingesetzten Whisky. Die bisher gebräuchliche Bezeichnung lautet Vatted Malt oder auch Pure Malt. Batch: Unter einem Los, in der Logistik speziell auch Charge (frz. charger „beladen“), in der Verfahrenstechnik auch Batch (engl batch urspr. „eine Ofenbefüllung beim Backen“) versteht man in der Produktion die Gesamtheit sämtlicher Einheiten eines Produktes, die unter gleichen Bedingungen erzeugt, hergestellt oder verpackt wurden.Einer solchen Gesamtheit wird meist eine eindeutige Losnummer (Chargennummer) zugewiesen, und diese Nummer wird auch häufig auf den Produkten dieses Loses vermerkt. Destillationsverfahren: In Irland destilliert man mit 3 Brennblasen. In Schottland hingegen ist es üblich 2-fach zu destillieren (außer Auchentoshan und Hazelburn = werden 3-fach destilliert). Eine Ausnahme gibt es in Schottland, eine 2,5-fache Destillation (Springbank). Hier wird der 1. und der 3. Brand vermischt (in welchem Verhältnis wird jedoch nicht veröffentlicht). Je öfter destilliert wird, desto feiner und milder wird der Alkohol; je mehr wird an Aromen verloren (Blended- und Grainwhisky). Kühlgefiltert: bedeutet, dass der Whisky nicht kaltgefiltert oder nicht gefriergefiltert wurde Un-Chillfiltered, nicht gefriergefiltert, nicht kühlgefiltert ist also das Gleiche. Es befinden sich Substanzen im Whisky, die herausgefiltert werden müssen, dabei wird die Temperatur aber nicht so stark herabgesetzt Wie wird denn Whisky normalerweise behandelt? Im Whisky befinden sich viele Substanzen in gelöster Form, die geschmacklich aktiv sind. Diese einzelnen Moleküle sind in Wasser und Alkohol gelöst. Manchmal treffen dabei dann Substanzen aufeinander, die eine Verbindung miteinander eingehen, die aneinander festhalten, aber ohne miteinander zu reagieren. Das klingt jetzt sehr chemisch, ist es aber eigentlich auch. Solche Teilchen können unter Umständen mal mikrokleine Holzteilchen sein, die Geschmacksstoffe aufnehmen können. Diese Teilchen werden dann irgendwann so groß, dass sie nicht mehr schweben, sie setzen sich ab und befinden sich dann, zusammen mit Holzkohleteilchen, die sich beim Abflammen gelöst haben, am Fassboden und bilden dort einen Bodensatz. Was dabei entsteht kann man sich sicherlich gut vorstellen. Diese Mischung ist wahrscheinlich intensiv im Geschmack, aber eher von einem schlechten, befinden sich doch schwere aromatische Verbindungen zusammen mit Holzkohle und altem Holz am Fassboden. Geschmacklich zwischen Tanninen, Teer und Lösungsmitteln angesiedelt. Wohl kein so tolles Geschmackserlebnis. Aus diesem Grund wird Whisky vor der Abfüllung immer gefiltert. Trotz dieser Grundfilterung befinden sich noch immer Schwebteilchen im Whisky, die den Geschmack beeinflussen können und sich auch jetzt noch immer wieder zu größeren Teilchen verbinden. Bis zu einem gewissen Punkt kann der Alkohol diese Teilchen in Lösung halten, aber irgendwann bilden sie einen sichtbaren Niederschlag, der wieder zu Boden sinkt. Wird nun ein Whisky richtig kalt, kann er nicht mehr so viele Teilchen in der Lösung halten, der Niederschlag wird verstärkt. Diesen Effekt macht man sich bei der Kühlfiltrierung zunutze. Whisky wird auf 0 bis 4 Grad abgekühlt und durch einen feinporigen Filter gepresst. Über 90 % aller Malt-Whiskys werden so gefiltert. Oxidation in geöffneten Flaschen: Beim wiederholten öffnen der Flasche, gelangt Sauerstoff in die Flasche und oxidiert. Je weniger Single Malt sich in der Flasche befindet, desto mehr Platz hat der Sauerstoff zum oxidieren. Ergebnis des oxidieren kann sein, dass der Single Malt Aromen verliert und sich der Geschmack verändert. Dies passiert bei jungen Whiskys und bei rauchigen Whiskys. Bei alten Whiskys, die lange Zeit in einem Eichenfass reiften, fand der Oxidationsprozess während der langen Lagerzeit statt (Eichenfass hat Poren die nicht verstopfen, so gelangt Sauerstoff in das Fass). Bei jungen Whiskys bestehen daher noch Potenziale zum Oxidieren. Bei rauchigen Whiskys (hier wird das Malz lange Zeit mit Torfrauch gedarrt) wird das wohl durch den Phenolanteil begründet. Phenol oxidiert weiter. Eine geöffnete Flasche eines reifen, nicht rauchigen Whiskys kann man wohl unbedenklich 1 bis max. 2 Jahre trinken ohne Verlust von Aromen und Geschmack. Finish (Ausbau): Hinweis einiger Destillerien auf die Herkunft der zur Lagerung des Whiskys benutzten Fässer, so bedeutet zum Beispiel „Port Wood Finish“, dass der Whisky (teilweise) in ausgedienten Portweinfässern gelagert wurde. Andere Beispiele wären „Sherry Wood Finish“, Madeira Wood Finish“ etc. Grain Whisk(e)y: Grain bezeichnet Destillate, die aus Weizen, ungemälzter Gerste und Hafer (in Europa) und/oder Roggen (in Kanada und in den USA) und/oder Mais (in den USA) hergestellt werden. Sie werden fast ausschließlich für Blended Whiskys verwendet. Rye bezeichnet Whisk(e)y, der überwiegend aus Roggen hergestellt wurde (mindestens 51%) Bourbon bezeichnet Whiskey , der überwiegend aus Mais hergestellt wurde (mindestens 51%) und muss in einem frischen ausgebrannten Fass reifen (daher eine dunkle Farbe des Bourbon) Corn Whiskey ist Maiswhiskey (corn = Mais) mit mindestens 79% Maisanteil Tennessee Whiskey: stammt aus Tennessee, mindestens 51% Mais, mindestens 20% Roggen, Weizen oder Gerste PPM: Der englische Ausdruck parts per million (ppm, zu deutsch „Teile von einer Million“) steht für die Zahl 10−6 und wird in der Wissenschaft und der Technik für den millionsten Teil verwendet, so wie Prozent (%) für den hundertsten Teil, also 10-2, steht. Die ppm, auf den Stoff Phenol bezogen, gelten vor der Destillation für das Malz. Wie stark nach Torf ein Whisky später schmeckt, hängt von der Menge des Torfs ab, das hierbei verwendet wird und wird in Parts per Million (ppm) ausgedrückt. Leicht getorfte Whiskys liegen bei 5-10 ppm, Ardbeg bei etwa 40 ppm und der neueste Octomore 4.2 Comus von Bruichladdich bei sagenhaften 167 ppm. Die Wahrnehmungsschwelle unserer Sinne liegt bei 2ppm Phenol um etwas als “torfig” zu erkennen. Ob es aber Sinn macht, nach immer höheren Werten zu jagen, ist zweifelhaft. Ab einer gewissen ppm Grenze nach oben, sagen unsere Sinne nur noch sehr torfig… aber ob ein Octomore grundsätzlich torfiger erscheint als ein Ardbeg ist fraglich. Wissenschaftler messen verschiedene Substanzen wie Ester, Tannine, Lactone, etc. in ppm und ppb (Milliarde). Das sind unvorstellbare kleine Mengen. Vielleicht hilft ein Vergleich nicht über die Mengen sondern über die Zeit weiter. 1 ppb entspricht einer Sekunde in 31,7 Jahren. Ein fast unvorstellbarer kleiner Anteil.