Vierhändiges Geschenk

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Vierhändiges Geschenk
R12
KULTUR IM LANDKREIS
PDH
Samstag/Sonntag, 23./24. November 2013, Nr. 271 DEFGH
Vierhändiges
Geschenk
Abonnement-Verkauf
für Kabarett 2014
Schwabhausen – Heinrich Kellerer, Wirt
der Post in Schwabhausen, hat für das kommende Jahr ein hochkarätiges KabarettProgramm zusammengestellt. Es reicht
von Veranstaltungen mit Hasemanns Töchter, Jochen Malmsheimer, Michael Lerchenberg und Chris Boettcher bis zu Pierre
Ruby & Amanda, Bernd Regenauer, Claus
von Wagner und Christoph Sieber. Zum Abschluss kommen im Dezember des nächsten Jahres die Wellküren in die Post. 155 Euro kostet das Abo für alle neun Veranstaltungen. Der Abo-Verkauf beginnt am
Samstag, 23. November, 14 Uhr. Wer gute
Plätze bekommen will, sollte allerdings bereits um 13 Uhr da sein und sich eine Nummer sichern. Einzelkarten gibt es am Sonntag, 24. November, ebenfalls von 14 Uhr an
im Gasthof zur Post und von Montag,
25. November, an bei der Dachauer Rundschau.
RZ
Dachaus Partnerstadt Fondi lässt
Pianisten in der Schranne spielen
Dachau – Fünfzehn Jahre Partnerschaft
zwischen Dachau und der zwischen Rom
und Neapel gelegenen Stadt Fondi sind zu
feiern. Fondi schickte aus diesem Anlass
das Klavierduo Gabriele Pezone und Leone
Keith Tuccinardi nach Dachau, was vom
hiesigen Publikum leider nicht sonderlich
gewürdigt wurde, vielleicht hatten auch zu
wenige davon erfahren. Die Unermüdlichen aber erlebten einen schönen musikalischen Abend in sehr angenehmer Atmosphäre.
Die beiden Italiener begnügten sich
nicht mit einem Allerweltsrepertoire. Sie
begannen mit drei Ouvertüren zu Opern
von Gioachino Rossini, nämlich L’Italiana
in Algeri, La gazza ladra (Die diebische Elster) und Il barbiere di Siviglia. Von dieser
Musik glaubt man jeden Ton zu kennen,
denn kein Orchester geht an diesen mitreißenden Stücken in ihrer brillanten Instrumentierung vorbei. Jetzt aber war der farbig schillernde Prachtüberwurf abgestreift, und die Stücke mussten zeigen, was
sie an rein musikalischem Gehalt zu bieten
haben. Das war – für manchen Zuhörer
Der neue Vorsitzende der
Künstlervereinigung Johannes Karl (links, mit Margot
Krottenthaler und Ramón
Grote) sieht sich nach der
erfolgreichen Vorstandszeit
von Monika Siebmanns
„unter Zugzwang“. Die Idee,
Plakate zu machen, hatte
noch der alte Vorstand.
Bruno Schachtner ist einer
von elf Künstlern, die sich
an das Thema getraut haben. Das Künstlerpaar
Trommeter-Szabó stellt
seinen Pudel auf der Künstlerdult in der Neuen Galerie
aus. FOTOS: N.P.JØRGENSEN
Pezone und Tuccinardi spielen
ganz ohne Pedalsoße
wohl wider Erwarten – viel. Die Rossini-Ouvertüren erwiesen sich im vierhändigen
Spiel auf einem nicht besonders farbmächtigen Flügel als melodisch, rhythmisch
und spritzig. Gabriele Pezone und Leone
Keith Tuccinardi spielten fein und exakt,
ganz ohne Pedalsoße. So erschien Rossinis
Musik wie erlesener, vor allem aber trockener italienischer Wein.
Der weitere italienische Beitrag war das
einzige für Klavier zu vier Händen geschriebene Stück des als Theoretiker streitbaren,
als Komponist eher konservativen Ferruccio Busoni, der in seinem Opus 27 Finnländische Volksweisen in harmonisch und
kontrapunktisch dichtem Satz präsentierte. Nach der Pause verblieben die italienischen Partner noch in nordischen Gefilden
und spielten die Sätze der bekannten PeerGynt-Suite von Edvard Grieg als nordische
Gegenstücke zu den noch bekannteren ungarischen Tänzen von Johannes Brahms
und den slawischen Tänzen von Antonín
Dvorak. Zuletzt gab es noch eine Kostprobe virtuoser Musik für Klavier zu vier Händen, eine Tarantella von Nikolaus Rubinstein.
Fondi hat zwei hervorragende Pianisten
geschickt. Ihren feinen, klaren Anschlag
würde man gern bei Mozart hören. Wie wäre es mit Mozarts Konzert für zwei Klaviere
und Orchester? Fondi stellt die Solisten,
Dachau das Orchester (Sinfonietta). Das
wäre musikalische Partnerschaft auf
höchster Ebene. ADOLF KARL GOTTWALD
Das Klavierduo Gabriele Pezone und Leone Keith Tuccinardi aus Fondi. FOTO: NPJ
Streichquintett
beschließt Saison
Dachau – Die diesjährige Saison der Dachauer Schlosskonzerte geht am Samstag,
30. November, mit einer Aufführung von
Streichquintetten von Antonín Dvorák
und Wolfgang Amadeus Mozart zu Ende.
Die Mitglieder der Gruppe Concertino aus
München gehören verschiedenen großen
Orchestern an. Der Violinist Florian Sonnleitner ist erster Konzertmeister im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks; diesem gehört auch der Geiger Jürgen Besig an. Der Bratschist Jürgen Weber
lehrt an der Musikhochschule München,
Roland Metzger ist erster Solobratscher
des Bayreuther Festspielorchesters, Peter
Wöpke ist Solocellist an der Bayerischen
Staatsoper. Die Aufführung der Streichquintette C-Dur KV 515 von Mozart und EsDur op. 97 von Dvorák beginnt um 20 Uhr.
Karten können in der Touristinformation
Dachau, Telefon 08131-75286 oder -287, erworben werden.
VGR
Angst vor dem Plakat
Die Künstlervereinigung gibt ihrer Jahresausstellung ein neues Gesicht. Vor der Aktion schrecken
aber die meisten Mitglieder zurück, dabei eröffnet sie tatsächlich eine neue Sicht auf deren Schaffen
VON VIKTORIA GROSSMANN
Dachau – Die Künstlervereinigung Dachau (KVD) hat die große bunte Vielfalt ihrer
Jahresausstellungen, die zuletzt eher beliebig wirkte, eingrenzen wollen. Was dabei
herauskam, ist übersichtlich: Elf Plakate
hängen gedrängt in der KVD-Galerie, um
sie herum Weißraum, an der Wand gegenüber ist der Entstehungsprozess dokumentiert, die große Collage besteht aus Stempeln, Druckplatten, einem Notizheft, Skizzen, Vorlagen.
Elf Künstler von etwa 40 Mitgliedern haben mitgemacht. Das scheint eher nicht
für die Experimentierfreude der Künstler
zu sprechen. Viele sind bei ihrem klassischen Ausstellungsmuster geblieben, am
Ende des Jahres zu präsentieren, was sie in
diesem Jahr geschaffen hatten – das tun
sie in diesem Jahr in der Neuen Galerie.
Dort gibt es „einmalig“ wie alle Beteiligten
betonen, eine Künstlerdult. So, wie es sie
1927 das erste Mal gab, als die Dachauer
Künstler in wirtschaftlich schwierigen Zeiten versuchten, vor Weihnachten noch etwas Geld zu verdienen. Später fand sie an
wechselnden Orten statt, etwa im Hörhammerbräu oder im Rathaus.
Seit 2009 hat es keine Künstlerdult
mehr gegeben. Die Ausstellung über die
Künstlerkolonie in der Gemäldegalerie
war nun für Jutta Mannes vom Zweckverband der Dachauer Museen der Anlass, die
Tradition in diesem Jahr wiederzubeleben.
Spontan haben damals 15 Künstler zuge-
sagt, die weiteren 15 hat Mannes persönlich überredet. Auf diese Weise präsentiert
sich die KVD in diesem Jahr doppelt. Zum
einen traditionell und eher konventionell
in einer Werkschau mit angeschlossenem
Weihnachtsgeschenkeverkauf und zum anderen experimentell. Denn die Plakate-Aktion lässt tatsächlich eine neue Sicht auf
die wenigen Künstler zu, die sich auf die
Idee Plakat eingelassen haben. Das Motto
ist denkbar einfach: Ein Statement zu
Die Tradition der Künstlerdult
lebt auf – aber nur für
dieses eine Mal, sagen alle
Dachau sollte gemacht werden. Es überrascht nicht, dass sechs der elf Plakate zu
einem Suchspiel werden, auf denen man
den Bezug zum ehemaligen KZ Dachau zu
finden hat.
Monumental und im Aufbau eher
streng wirkt das Plakat von Monika Siebmanns, man meint die Bildhauerin darin
zu erkennen. Für die Arbeit hat sie Stempel
geschnitzt und in Geduldsarbeit ein ums
andere Mal das Wort Dachau nebeneinander gestempelt. Aus der Gleichförmigkeit
erhebt sich in der Mitte die Zahl 1200 – das
Alter der Stadt. Und an diese angehängt,
klein und deutlich braun, die Zahl zwölf, gebildet aus zwölf Stempelabdrücken für
zwölf braune Jahre, die Dachau bis heute
abstempeln, als Stadt des Konzentrationslagers. Siebmanns, die seit 1971 in Dachau
Andreas Kreutzkam beruft sich in seinem Plakat „Grün-Blau“ auf die ehemalige Künstlerkolonie.
FOTO: NIELS JÖRGENSEN
lebt, ist in der Fremde oft genug auf jene
zwölf Jahre angesprochen worden.
Andreas Kreutzkam beruft sich in seinem Plakat „Grün-Blau“ lieber auf die andere Tradition der Stadt – die Künstlerkolonie. Seiner Arbeit liegt eine Stadtansicht
des Landschaftsmalers Carl Thiemann zugrunde. Dafür, dass die Idee zu dieser Plakate-Ausstellung, eher wenig Zuspruch
fand, hat er eine einfache Erklärung: „Man-
Die Heilige Nacht
von Ludwig Thoma
che hatten wohl Angst davor“, auch der
erst in diesem Monat neu gewählte Vorsitzende Johannes Karl sagt achselzuckend,
es hätten sich wohl nicht alle getraut. So
ein Plakat macht ja auch Arbeit. Im Februar hat man die Aufgabe verkündet, im Mai
begannen die Arbeiten. Umgesetzt wurden
die Entwürfe in der Druckwerkstatt der
KVD. Die Malerin Karin Schuff – gerade
erst aus dem Vorstand ausgeschieden –
sagt, sie hätte schlicht keine Zeit gefunden
für das Projekt.
Plakate wären aber keine echten Plakate, wenn sie nicht hinaus dürften an die
Luft. Die KVD ehrt mit ihrer Ausstellung
auch die etwa 160 Jahre alte Erfindung von
Ernst Litfaß. In den nächsten Tagen und
Wochen sollen die Plakate an den Anschlagsäulen der Stadt Dachau auftauchen – und
dort ihre Wirkung zwischen Kommerz und
Kabarett-Ankündigung entfalten.
In der Neuen Galerie kleben eine Stunde
nach Eröffnung schon die ersten roten
Punkte an Aktskizzen von Wolfgang Sand
und einem Arm aus Gips. Im Vergleich zu
einer normalen Jahresausstellung hat die
Dult den Vorteil, ihrem Publikum sehr
deutlich den Wert der Kunst vor Augen zu
führen – und auch das Selbstwertgefühl
der Künstler.
Künstlerdult in der Neuen Galerie Dachau, bis
22. Dezember, Dienstag bis Sonntag, 13 bis 17 Uhr.
KVD-Mitgliederausstellung in der Schranne, bis
29. Dezember, täglich 12 bis 18 Uhr.
Altomünster – Ludwig Thomas bairische
Version der Heiligen Nacht ist vielerorts eine feste Tradition in der Adventszeit. Am
Sonntag, 8. Dezember, liest die Mundartdichterin Rosy Lutz, die in der Einöde Winterried bei Tandern aufgewachsen ist gemeinsam mit Georg Huber das Stück. Der
Altochor aus Altomünster gestaltet den
musikalischen Rahmen unter der Leitung
von Alexander Maria Möck. Beginn in der
Pfarr- und Klosterkirche Altomünster ist
18 Uhr. Eine zweite Aufführung folgt am
Samstag, 21. Dezember, in der Basilika am
Petersberg. Beginn ist 19.30 Uhr. Der EinVGR
tritt ist frei.
Impro-Theater am
Sonntagvormittag
Dachau – Eine Theatermatinée veranstaltet das Playback-Theater Dachau am Sonntag, 24. November. Playback-Theater beschreiben die Veranstalter als eine besondere Form des Improvisationstheaters.
Das Publikum berichtet von bestimmten
Augenblicken, Stimmungen und Erlebnissen. Die Schauspielerinnen inszenieren
dann diese Erinnerungen spontan auf der
Bühne. Alltagserlebnisse erscheinen so in
neuem Licht, werden unterhaltsam und komisch. Damit werde die Tradition des Erzählens und Weitergebens aufgenommen.
Beginn im Pfarrheim Heilig Kreuz in der
Sudetenlandstraße ist 11 Uhr.
VGR
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er Verlust von Frontzähnen durch einen
Unfall kann vor allem für Kinder und Jugendliche weitreichende Folgen haben:
Sinnvolle Zahnersatzbehandlungen wie Implantate oder Brücken sind meist erst mit Abschluss
der Wachstumsphase möglich. Provisorische
Prothesen müssen jahrelang getragen werden.
Es kann zu einem Knochen- und Zahnfleischverlust kommen. Die späteren Behandlungen sind
dann oft sehr aufwändig, die Gewebsverluste
müssen aufwändig ausgeglichen werden. Zudem wird die Ausformung des Kiefers behindert,
Aussehen und Sprache können leiden.
Ausgeschlagene Zähne können grundsätzlich wieder zurückgepflanzt werden. Voraussetzung ist das richtige Verhalten: Ein
ausgeschlagener Zahn hat nur eine begrenzte
Überlebenszeit. Nach dem Unfall müssen Zahn
oder Bruchstücke möglichst sofort in ein zellverträgliches Medium eingelegt werden, zum
Beispiel in die so genannte Zahnrettungsbox.
Sie ist in Apotheken erhältlich. Anschließend
sollte sofort ein Zahnarzt aufgesucht werden.
Im Medium der Zahnrettungsbox können die
Zellen im Zahnhaltegewebe des Zahns 24 bis
48 Stunden bei Zimmertemperatur überleben.
Sterben diese Zellen ab, ist eine erfolgreiche
Rückverpflanzung nicht mehr möglich. Dies
passiert, wenn der Zahn mehr als 20 bis 30 Minuten trocken ist. Alternativ kann der Zahn auch
eine begrenzte Zeit in Sterilmilch (H-Milch), eingewickelt in Kunststoff-Folie (z.B. Gefrierbeutel)
oder in einer isotonen Kochsalzlösung vom Arzt
oder Apotheker gelagert werden. Innerhalb von
30 Minuten sollte der Zahn jedoch in das Nährmedium der Zahnrettungsbox umgelagert werden. Bei Erwachsenen sind nach Zahnverlust
auch endgültige Zahnersatzbehandlungen wie
Implantate oder Brücken möglich. Dabei bieten
Implantate neben ästhetischen vor allem medizinische Vorteile. Nach einem Zahnverlust setzt
an der betroffenen Stelle ein Knochenabbau ein.
Implantate (künstliche Zahnwurzeln) verhindern
dies, weil sie wie natürliche Zahnwurzeln Funktionsreize auf den Knochen übertragen. Um den
Knochenabbau zu verhindern, sollten Implantate
so früh wie möglich eingesetzt werden.
Gehen Zähne im Wachstumsalter verloren,
ist es in bestimmten Fällen und Altersgruppen
möglich, kleine Backenzähne oder Milcheckzähne an die Stelle eines Schneidezahns zu
verpflanzen. Die unterschiedliche Kronenform
lässt sich durch den Aufbau mit zahnärztlichen
Kunststoffen relativ einfach angleichen. Der
Vorteil: Bereits im Wachstumsalter kann eine
endgültige Behandlung erfolgen. In bestimmten
Situationen kann die durch Zahnverlust entstandene Lücke auch kieferorthopädisch geschlossen werden. Eine regelmäßige Kontrolle durch
den Zahnarzt sollte unbedingt erfolgen. denn
manche zunächst unsichtbare Verletzung macht
sich manchmal erst nach Monaten oder gar
Jahren bemerkbar.
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Thomas Huber/Torsten Giesbrecht
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85221 Dachau
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