Gesundbleiben in der Arbeitswelt
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Gesundbleiben in der Arbeitswelt
Gesundbleiben in der Arbeitswelt Entwicklung eines Konzeptes zur Burnoutprävention unter Berücksichtigung unterschiedlicher Anforderungen von Frauen und Männern Abschlussbericht Verfasst von Dr. Jochen Gerlach, Ute Göpel, PD Dr. Freimut Schirrmacher, Stefan Sigel-Schönig 6 Drucken Ein Projekt der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Referate Erwachsenbildung/Männerarbeit und Wirtschaft-Arbeit-Soziales Inhalt nächste Seite Gefördert aus Mitteln des Landes Hessen im Rahmen von HESSENCAMPUS 2012 Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 1 Inhalt Gesundbleiben im Betrieb – Projektziele 3 Burnout – wenn das Feuer erlischt … – Begriffsklärungen 4 Hearing I „Leben am Limit“ – Gesellschaftsdiagnostik 6 Hearing II „Leben am Limit“ – betriebliche und individuelle Prävention 9 Organisationsgestaltung als Chance12 Burnout-Prävention in der Praxis – Erprobungsphase 13 Männerspezifische Burnout-Prävention15 Frauenspezifische Burnout-Prävention17 Prävention in (Groß-) Unternehmen und Verwaltungen18 Herausforderungen und Chancen kleiner und mittelständischer Unternehmen20 Werteorientiertes Führen als Element der Burnout-Prävention22 Burnout-Prävention als Thema der Erwachsenenbildung23 Literaturhinweise25 Kontakt/Impressum/Links26 Stopp Zurück nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 2 Gesundbleiben im Betrieb – Projektziele Projektziele „Burnout“ – eine Modeerscheinung oder ein ernstzunehmendes gesellschaftliches Problem? Eine (neue) Krankheit, körperlich oder seelisch? Ein Thema der Arbeitswelt, der Gesellschaft, der Einzelnen? „Burnout“ bezeichnet einen ganzheitlich wirksamen Zustand inten siver Erschöpfung. Die Symptomatik reicht von Motivationsverlust, Kraft- und Kreativlosigkeit über Überforderungsgefühle und schweren Zweifeln am Sinn des beruflichen und privaten Handelns bis hin zu weiteren psychosomatischen Symptomen. Betroffen sind Menschen in allen Berufen, ebenso Hausfrauen, Studierende und Arbeitslose mit insgesamt deutlichen Steigerungsraten. Schon jetzt werden erhebliche Mittel der Krankenkassen für solche Behandlungsmaßnahmen ein gesetzt. Weitere Schäden entstehen auf betrieblicher wie auf gesamtgesellschaftlicher Ebene z. B. durch nachlassende Arbeitsleistung sowie oft wochenlange Arbeitsunfähigkeit. fähigen und erfüllenden Beziehungen konzentriert und idealtypisch bei der Gesundheitsbildung von Kindern beginnt. Somit wird durch das Projekt das System des Lebensbegleitenden Lernens weiterentwickelt. Im HESSENCAMPUS Kassel bestehen bereits Netzwerkstrukturen, die durch das Projekt gestärkt werden. Gleichzeitig werden bereits vor handene Ressourcen und Kompetenzen der jeweiligen Organisationen ausgeschöpft und Unternehmen stärker in den HESSENCAMPUS einbezogen. Die Entwicklung eines Konzeptes zur Burnout-Prävention findet im Rahmen von HESSENCAMPUS Kassel statt, da der individuelle Erschöpfungszustand bzw. das individuelle Krankheitsgeschehen Ausfluss einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung ist, die alle Lebensbereiche aber auch fast alle Phasen der Biographie erfasst. Um der steigenden psychosozialen Belastung langfristig begegnen zu können, ist ein neuer Ansatz der Prävention in allen gesellschaftlichen Bereichen notwendig, der sich auf die grundlegenden Kompetenzen zur Lebensführung, zur Bewältigung von Krisen und zur Entwicklung von trag Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Ausgangspunkt ist die niedrige Beteiligung von Männern, aber auch der jüngerer berufstätiger Frauen mit und ohne Kinder als Lernende in der Erwachsenenbildung, soweit es sich nicht um Ausbildung oder berufliche Qualifizierung handelt. Das Projekt geht von der Grund annahme aus, dass über einen betrieblichen Zugang außerhalb bzw. neben der vorhandenen betrieblichen Gesundheitsförderung der Anteil von Männern und auch Frauen in der Prävention erhöht werden kann. Dabei wird modellhaft erprobt, inwieweit der Zugang in einer geschlechtshomogenen Gruppe erleichtert wird und ob dadurch die Lernerfahrungen intensiviert werden können. Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 3 Begriffsklärungen Burnout – wenn das Feuer erlischt … Burnout (auch „Burnout-Syndrom“) ist ein Sammelbegriff. Er beschreibt einen emotionalen, geistigen und körperlichen Erschöpfungszustand im Kontext der Arbeitswelt. Die Ausprägung der Symptome von Burnout sind unterschiedlich und unspezifisch. Entsprechend gibt es bisher keinen Konsens der Diagnose von Burnout. In der Klassifikation psychischer Erkrankung im ICD 10 Mangelnde Motivation A „Disziplinlosigkeit“ z. B.: Unter-/Überforderung Keine: • Identifikation • Interesse • Kontrolle • Einbindung • Erfolge B Akute Erschöpfung – Überarbeitung z. B.: normale Müdigkeit nach intensiver Arbeitsphase • Bedürfnis nach Auszeit (Urlaub) • kürzere Zeiten bis zum Leistungsabfall bei erhaltener Fähigkeit zu kurzzeitig voller Leistung WHO sind klar definierte Symptome und Zeitverläufe festgelegt, die so beim Burnout nicht zu verzeichnen sind. Die Übergänge von „gesund“ zu „krank“ sind fließend.1 C Burnout – Chronische Erschöpfung z. B.: Überforderung über längere Zeit • Aufbrauchen der körperlichen und psychischen Reserven • genereller Leistungsabfall • t ypische „Burnout-Symptome“, aber: (noch) arbeitsbezogen D Krankheit z. B. Depression z. B.: oft plötzlicher Beginn • deutliche Veränderung der Persönlichkeit • typische Depressionssymptome • Probleme nicht nur bei Arbeit • Kann auch ohne klare Auslöser auftreten. „gesund“ 1 nach PD Dr. Franz, „Bündnis gegen Depression Nordhessen“ Stopp Zurück Inhalt nächste Seite „krank“ Fortsetzung: lesen Sie weiter Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 4 Begriffsklärungen zurück im Text Ein hoher persönlicher Leidensdruck, verbunden mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit bis hin zu (irreversiblem) Arbeitsausfall ist beim Burnout vorhanden und hat somit Krankheitswert. Dem wird durch die Möglichkeit einer Zusatzkodierung (Z73) im ICD 10 Rechnung getragen. Bei 85 % aller Krankschreibungen wird Burnout gemeinsam mit einer psychischen oder anderen Diagnose (z.B. Rücken- oder Magenprobleme) gestellt.2 Einige dieser Faktoren können durch Veränderungen des Verhaltens und/oder der Gegebenheiten beeinflusst werden, anderen gilt es mit Haltungs- und Einstellungsmodulationen zu begegnen. Arbeit an sich macht nicht krank! Als sinnvoll erlebte und zu bewäl tigende Arbeit wirkt förderlich für Gesundheit und Wohlbefinden. Dauerhaft als Überforderung, nicht gestaltbar oder sinnlos erlebte Arbeit kann krank machen. Burnout entsteht arbeitsbezogen. Es gibt jedoch eine Vielzahl über das Umfeld Arbeitswelt hinausgehende begünstigende Faktoren: • soziokulturelle Faktoren (Gesellschaft, Kultur, politische Rahmenbedingungen …), • individuelle Ursachen (Persönlichkeit, Biografie …) und • interpersonelle Bedingungen (Familie, Freunde…). Foto: Wagner 2 BptK-Studie zur Arbeitsunfähigkeit www.bptk.de Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 5 1. Hearing „Leben am Limit – müde erschöpft ausgebrannt“ – Gesellschaftsdiagnostik Hearing 1 Zum Programm Klicken Sie mit der rechten Maus taste auf das Büroklammersymbol und öffnen Sie die Datei über das Kontextmenü rell abgesicherte biographische Schnittmuster zurückgreifen. In diesem Prozess stecken ungeheuere Potentiale für selbstbestimmte Gestaltungsräume, aber auch das Risiko und die leidvolle Erfahrung des Scheiterns. Die Zunahme der Depressionen verweist auf dieses Risiko. 2. Die „Klinifizierung“ oder „Medikalisierung“ verhindert die Chance, den persönlichen und gesellschaftlichen Sinn der Depression zu erkennen. Er besteht in seiner Funktion als Haltesignal und einem Nachdenken über die Möglichkeiten einer reflexiven Identitätsarbeit. Prof. Dr. Keupp; Foto: Wagner Vor ca. 50 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern sprach Prof. Dr. Heiner Keupp, München, zunächst über „Das erschöpfte Selbst auf dem Fitnessparcours des globalen Kapitalismus“ . Dabei kam er zu sechs Schlussfolgerungen: 1. Subjekte einer individualisierten und globalisierten Gesellschaft können in ihren Identitätsentwürfen nicht mehr problemlos auf kultu- 3. Zum Verständnis der Depression brauchen wir eine differenzierte Gesellschaftsdiagnostik. Die in den privatisierten und individualisierten Problem- und Leidenszuständen der Subjekte enthaltenen gesellschaftlichen Hintergründe kann man entschlüsseln und sichtbar machen. Dies ist die Voraussetzung für sinnvolle Projekte der Prävention und Gesundheitsförderung. 4. Erforderlich ist eine Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Menschenbildern. Die Figur des „unternehmerischen Selbst“ ist auf den kritischen Prüfstand zu stellen. Ausbeutung und Entfremdung wird zunehmend weniger als fremd gesetzter Zwang von Menschen erlebt, sondern wird mehr und mehr zu einer Selbsttechnologie, zu einer Fortsetzung: lesen Sie weiter Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 6 zurück im Text Hearing 1 Selbstdressur, die allerdings in den Ideologien des Neoliberalismus in einem Freiheits- oder Autonomiediskurs daher kommt. 5. Auf das Individuum gerichtete Präventionsprojekte können hilfreiche Angebote sein, sich in diesen gesellschaftlichen Umbruchprozessen Unterstützung bei einer Neuorientierung, Reflexion und Selbstorga nisation zu holen. Sie sollten keinesfalls „Trainingslager“ für Fitness im globalen Netzwerkkapitalismus liefern. 6. Eine Präventionsstrategie muss letztlich auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zielen und dazu ist nicht nur die professionelle Arbeitsgestaltung gefragt, sondern die aktive Beteiligung der Betroffenen, denen bewusst ist, dass individuelle Selbstsorge nur im Rahmen kollektiver Interessenvertretung möglich ist. Der Arbeitsmediziner Prof. Dr. med. Andreas Weber aus Dortmund setzte in seinem Vortrag „Entgrenzte Arbeit – die Zunahme arbeitsbedingter psychischer und psychosomatischer Erkrankungen“ auf ein gesundheitsorientiertes Führungsverhalten in den Betrieben unter den Aspekten Vorbildfunktion, Arbeitsorgani sation, Betriebsklima und Problemlösungskompetenz. Andererseits benötigen die Menschen soziale Unterstützung und Solidarität bei mit Stress assoziierten Erkrankungen. Insbesondere sollte der Blick auf Männer gerichtet werden, bei denen sich Überforderung zunächst stärker in somatischen Beschwerden äußert. (v.l.) Dr. Gerlach, K.H. Bartling, Prof. Dr. Weber, PD Dr. Schirrmacher; Foto: Wagner Im Dreiklang von Individuum, Betrieb und System schlägt er für das Individuum „To do“ Listen über Ressourcen und Verhalten vor (z. B. Stressmanagement, Sport, Schlaf, Regeneration) sowie eine adäquate Diagnostik und Therapie. Eine Gesundheitsstrategie unter Einbezug von betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF), betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM), Eingliederungsmanagement (BEM), einem Helfernetzwerk, arbeitsmedizinischer Vorsorge („Stress“), Gesundheitszirkeln und einem „Frühwarnsystem“ helfen auf betrieb licher Ebene. Im Gesundheitssystem fordert er eine Vernetzung der Akteure bezüglich Zugang, Wartezeiten und Schnittstellen, ein CaseManagement sowie eine „Arbeitsbezogene Integrierte Versorgung“ (AIV) unter Einbindung der Betriebsärzte. Fortsetzung: lesen Sie weiter Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 7 Hearing 1 zurück im Text Prof. Dr. Stephan Höyng aus Berlin, Inhaber der einzigen „Männerprofessur“ in Deutschland und Vorstandsmitglied im Bundesforum Männer, beschrieb in seinem Vortrag „Getriebene – Männer zwischen Beruf und Familie“ die Ursachen und Folgen von Überforderung. Männlichkeit ist inzwischen ohne den Mittelpunkt Berufsarbeit denkbar, Betriebe reagieren jedoch kaum auf diese neuen sozialen Bedürfnisse. Nach wie vor sind eine hohe berufliche Verfügbarkeit, eine hohe tatsächliche Arbeitszeit, ein beschleunigter Arbeitstakt sowie eine zunehmende Erreichbarkeit an der Tagesordnung. Prof. Höyng fordert eine Kultur der Vereinbarkeit: Betriebliche Veränderungen sind notwendig hin zu einer Vereinbarkeitskultur. Er fordert für Menschen mit Privatleben und Kindern eine Normalisierung statt Besonderung auf betrieblicher und gesellschaftlicher Ebene, ein neues Verständnis von Leistung, eine bessere Verteilung von Erwerbsarbeit, Schutz vor überbordendem Arbeitsdruck und ständiger Verfügbarkeit sowie Selbstsorge. Im Anschluss an die Vorträge befragten Vertreter von HESSENCAMPUS Kassel und anderen gesellschaftlichen Institutionen aus Kassel die Referenten. Dabei kamen u. a. zur Wort Dr. Gabriela Förster, Arbeitsmedizinerin Volkswagen AG, Michael Rudolph, Vorsitzender DGB Nordhessen, Karl-Heinz W. Bartling, Geschäftsführer der Bartling Consulting GbR, Hans Schweinsberg, stellvertr. Bezirksleiter IG Bergbau, Chemie und Energie, Jens Janson, Männerarbeit der Evang. Kirche in Deutschland sowie Dr. Markus Krämer, Supervisor. Stopp Zurück Inhalt nächste Seite (v.l.) Dr. Krämer, Prof. Dr. Höyng, PD Dr. Schirrmacher, St. Sigel-Schönig; Foto: Wagner Die Präsentationen zu den Vorträgen (Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Büroklammersymbol und öffnen Sie die Dateien über das Kontextmenü) Prof. Dr. Heiner Keupp: Das erschöpfte Selbst auf dem Fitnessparcours des globalen Kapitalismus Prof. Dr. med. Andreas Weber: Entgrenzte Arbeit – die Zunahme arbeitsbedingter psychischer und psychosomatischer Erkrankungen Prof. Dr. Stephan Höyng: Getriebene – Männer zwischen Beruf und Familie Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 8 2. Hearing mit Workshops „Leben am Limit“ – betriebliche und individuelle Prävention In diesem 2. Hearing mit ca. 120 Teilnehmenden ging es vor allem darum, wie und durch welche präventive Maßnahmen auf betrieblicher und persönlicher Ebene eine krankmachende Erschöpfung verhindert werden kann. Es wurde die Frage nach unterschiedlichen Angeboten für Männer und Frauen aufgeworfen ebenso wie die, was Aufgabe der Führungsebene ist und was jede/r für sich tun kann. Hearing 2 Zum Programm Klicken Sie mit der rechten Maus taste auf das Büroklammersymbol und öffnen Sie die Datei über das Kontextmenü Prof. Dr. Jörg Fengler, Köln: Burnoutprävention – mit gezielter Methodik stressbedingten Krankheiten effektiv vorbeugen. Er beschrieb sowohl die Belastungs- wie auch die Salutogenesefaktoren auf sieben Ebenen: 1. Haltungen und Verhaltensweisen der Person 2. Erholungsverhalten im Privatleben 3. Kompetenz im Kontakt mit beruflichen Zielgruppen 4. Aufgaben der Vorgesetzten: Anleitung und Fürsorge 5. Kommunikationsformen im Team 6. Entscheidungen auf Leitungsebene der Institution und Branche 7. Gesetzliche Bestimmungen Detailliert widmete er sich „Ausgebrannten Teams“ und beschrieb Methoden zum Erhalt sowie der Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit von Teams. Prof. Dr. Jörg Fengler; Foto: Spohr Fortsetzung: lesen Sie weiter Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 9 Hearing 2 zurück im Text v.l. Christoph Walser, Nina Wetekam, PD Dr. Freimut Schirrmacher, Dietrich Vahle Dr. Anette Fintz; Fotos: Spohr Christoph Walser, Zürich: Timeout statt burnout – Braucht es geschlechtsspezifische Präventionsangebote? Sein Konzept „Timeout statt burnout“ wurde mit vielen Führungskräften aus verschiedenen Bereichen erfolgreich durchgeführt und evaluiert. Für Männer ist insbesondere der Ausgleich im Dreieck von Arbeits-, Familien- und Eigenwelt sowie die Balance von Kraftfressern und Kraftspendern wichtig. Im Workshop ging es um Erholung als ganzheitlichen Prozess von Körper, Seele und Geist sowie die Entwicklung einer Erholungskompetenz, die auch Spiritualität einschließt. Dr. Anette Fintz, Radolfzell sprach in ihrem Vortrag Wert-Los, Sinn-los, ausgebrannt über Sinn- und Wertefragen sowie das Menschenbild in Unternehmen. Sie plädiert für eine Burnout-Prävention mittels Sinn-orientiertem Führen: „Wer Leistung will, muss Sinn bieten.“ Im Workshop vertiefte sie das Thema mit Praxisbeispielen. Fortsetzung: lesen Sie weiter Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 10 Hearing 2 zurück im Text Die Präsentationen zu den Vorträgen (Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Büroklammersymbol und öffnen Sie die Dateien über das Kontextmenü) Prof. Dr. Jörg Fengler: Burnoutprävention – mit gezielter Methodik stressbedingten Krankheiten effektiv vorbeugen Christoph Walser: Timeout statt burnout – Braucht es geschlechtsspezifische Präventionsangebote? Dr. Anette Fintz: Wert-Los, Sinn-los, ausgebrannt (Text und Präsentation) PD Dr. med. Michael Franz; Foto: Spohr PD Dr. med. Michael Franz aus Merxhausen beschrieb den Unterschied Burnout und Depression aus psychiatrischer Sicht mittels der verschiedenen Stufen der Erschöpfung bis hin zum Burnout und in die psychische Krankheit und machte Vorschläge zur Prävention und zwar bezüglich Führungskräften, betrieblichem Gesundheitsmanagement, Selbstfürsorge, sowie Wiedereingliede rungsmanagement. v.l. PD Dr. Freimut Schirrmacher, Dr. Sabine Pauls, Uwe Ross, Karl-Heinz Bartling; Foto: Spohr Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 11 Burnout-Prävention Organisationsgestaltung als Chance Was zeichnet einen – im Sinne der Gesunderhaltung der Beschäftigten – guten Arbeitsplatz aus? Gute Arbeitsbedingungen existieren, wenn menschliche Grundbedürfnisse ernst genommen werden und es dem Einzelnen weitgehend möglich ist, diese zu erfüllen. Es gibt keine einheitliche Definition oder Kategorisierung von „Grundbedürfnissen“. Wir unterteilen hier zwecks Reduktion von Komplexität einfach in körperliche und seelisch-geistige Bedürfnisse. Die Beachtung und Erfüllung körperlicher Grundbedürfnisse (Unversehrtheit, Nahrung, Regeneration u. a.) ist durch gesetzliche Vorgaben im Blick auf Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen umfassend geregelt. Viele Unternehmen bieten im Rahmen ihres Gesundheitsmanagements darüber hinaus freiwillige Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen (Sport, Entspannung, etc.) an. Günstige Bedingungen zu schaffen obliegt den Organisationen. Diese zu nutzen und körperliche Bedürfnisse angemessen zu befriedigen, liegt letztlich in der Verantwortung einer/eines jeden selbst. Je eigenverantwortlicher und selbstgestalteter die beruflichen Tätigkeiten (Management, Selbstständigkeit, etc.) sind, desto größer erweisen sich die Heraus forderungen an das Selbstmanagement. Wesentlich für Gesundheit und Wohlbefinden sind auch geistigseelische Bedürfnisse. Sie scheinen in unserer Zeit hoher existentieller Sicherung zunehmend an Bedeutung zu gewinnen. Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Die Salutogenese (A. Antonovsky 1923–1994) geht davon aus, dass der Weg zu seelischer Gesundheit im Wesentlichen davon abhängt inwieweit Menschen erfahren und darauf vertrauen, dass das, was sie erleben (hier: wofür sie arbeiten) für sie verstehbar, gestaltbar und für das eigene Leben bedeutsam ist (Entwickeln eines Kohärenzgefühls). Auf dieser Annahme basierend, lassen sich eine Vielzahl von Präven tionsfaktoren im Blick auf Person, Führung, Team und Organisation entwickeln und in Organisationen umsetzen. Wichtige Ansatzpunkte sind: • Motivation (intrinsisch – extrinsisch), Flow • Kommunikation • Führung(sstile) • Arbeitsgestaltung (Aufgabengebiete, Komplexität versus Spezialisierung ...) • Vergütungssysteme (leistungsvariable Löhne, Prämien…) • Sinn und Werte • Fortbildung, Supervision, Coaching. Prof. Dr. Antoinette Weibel: Stress verringern, Eigenmotivation stärken: Organisationsgestaltung als Chance (Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Büroklammersymbol und öffnen Sie die Datei über das Kontextmenü) Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 12 Burnout-Prävention in der Praxis – Erprobungsphase Zugänge In den Hearings und Workshops wurde deutlich herausgearbeitet, dass auf das Phänomen Burnout im Rahmen der Prävention nur angemessen reagiert werden kann, wenn es zu keiner Individualisierung kommt, sondern auch die gesellschaftlichen und betrieblichen Ursachen in den Blick genommen werden. Im betrieblichen Kontext geht es somit um Fragen der Organisation, der Führung insgesamt bzw. von Teams sowie der individuellen Ebene. Es erscheint deshalb sinnvoll, in einem ersten Schritt mit Schulungen von Führungskräften zu beginnen. In einem zweiten Schritt kann dann der Blick auf die Organisation gelenkt sowie Präventionsmaßnahmen für Mitarbeitende durchgeführt werden. Somit ist auch die Entscheidung, Burnout-Prävention zu implemen tieren, immer abhängig von der Befürwortung und dem Engagement einer zuständigen Führungskraft, am wirkungsvollsten aus dem Linienmanagement. Allerdings können Impulse auch aus der Personalabteilung, dem Gesundheitsmanagement, dem Betriebsrat etc. kommen. Neben dem Interesse am Thema, häufig als Folge eigener Betroffenheit im Unternehmen, basieren Bereitschaft und Entscheidung (außer in Großunternehmen) oft auf persönlichen Kontakten, positiven Erfahrungen mit möglichen Referierenden oder Trainern sowie Ver trauen in bzw. Interesse an der durchführenden externen Organisation. Besonders schwierig sind die Zugänge zu kleinen und mittleren Unternehmen (KMU’s). Burnout-Prävention Formate Für einen ersten Einstieg in die Thematik eignen sich zwei Formate: halbtägige Veranstaltungen mit zweimal 90 Minuten Arbeitszeit und 30 Minuten Pause oder ganztägige mit vier Blöcken a 90 Minuten und insgesamt ca. 90 Minuten Pausenzeiten. Da sowohl Informations phasen, Einzel- und Gruppenarbeit sowie Plenumsgespräche, bei denen sich die TN mit ihrem eigenem Umgang mit Belastungen sowie ggf. mit ihrem Führungsverhalten auseinandersetzen und austauschen können, nötig sind und das bei beiden Formaten je hälftig, sind Angebote unter einem halben Tag nicht zielführend. Orte Es gibt gute Gründe für Angebote … a) … im Unternehmen selbst: kurze, vertraute Wege, organisatorische ggf. auch inhaltliche Einbindung des Unternehmens, geringere Kosten, höhere Akzeptanz bei potentiellen TN (niederschwellig). b) … an einem „neutralen“ Ort: Perspektivwechsel durch Distanzierung vom vertrauten Umfeld, fehlende Ablenkung durch Arbeits anforderungen, Wertschätzung der TN durch die Wahl eines schönen Ortes, gleiche Ausgangsbedingungen für alle TN. Fortsetzung: lesen Sie weiter Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 13 zurück im Text Mögliche Zielgruppen der 1. Phase a) ausschließlich Führungskräfte, b) hierarchisch gemischte Gruppen, c) Teams aus Personalbeauftragten, Betriebsärztin, Gesundheitsmanagement im Unternehmen etc., d) bei KMU‘s Chef/in bzw. Eigentümer/in und Mitarbeitende mit und ohne Führungsverantwortung. Referent/innen bzw. Trainer/innen Für den Einführungsvortrag (mit Nachfragen und Austausch) wird ein Referent/eine Referentin mit hoher Fachkompetenz erwartet. Diese/r muss den Entscheidern durch persönliches Erleben, Publikationen oder Wirken in der Region bekannt sein. Für die Phase der Einzel- und Teamarbeiten werden erfahrene Trainer/innen bzw. Fachkräfte mit Erwachsenenbildungs- und Beratungskompetenzen gewünscht. Erprobungsphase im Rahmen des Projektes In drei Unternehmen unterschiedlicher Größe, Ausrichtung und Organisationsstruktur wurde eine Veranstaltung zum Thema „Burnout“ durchgeführt. Bei den niedrigschwelligen Angeboten wurden sowohl organisationsspezifische (strukturelle Ebene), als auch Führungs- und individuelle Aspekte in den Blick ge nommen und bearbeitet. Ebenso wurden verschiedene Formate sowie geschlechtsspezifische Angebote erprobt. Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Burnout-Prävention Angebot 1 fand als Führungskräfteklausur ganztägig in einer großen Behörde mit allen Führungskräften (43 TN) statt. Es gliederte sich in einen Vortragsteil mit kurzen Übungen und Rückfragen am Vormittag „BurnoutPrävention und Salutogenese“ sowie „Burnout-Prävention als Führungs aufgabe“ mit Prof. Dr. Jörg Fengler und einen geschlechtsspezifischen erfahrungsbezogenen Teil am Nachmittag mit Christoph Walser „Timeout statt Burnout – Erholungskompetenz für männliche Führungskräfte“ sowie mit Jutta Leimbach „Gesunde Selbstfürsorge bewahren“ für weibliche Führungskräfte. Angebot 2 wurde gestaltet als halbtägiges Seminar mit dem Thema: „Vorgehen und Gesprächsführung – Stufenschema präventiv, bei Auffällig keiten und manifesten psychischen Störungen“ mit Prof. Dr. Fengler in einem großen, international aufgestellten Unternehmen mit einen Projektteam aus den Bereichen Arbeitswissenschaft, Demografie- und Gesundheitsmanagement, betriebsärztlicher Dienst, Personalabteilung sowie Betriebsrat. Angebot 3 war ein Studientag für Männer unter dem Thema „Timeout statt Burnout – Erholungskompetenz für Polizisten“ mit Christoph Walser im Haus der Kirche in Kassel. Angebot 4 fand als halbtägiges Seminar für ein handwerklich- und verkaufs orientiertes KMU mit 70 Mitarbeitenden in den Räumen einer diakonischen Einrichtung mit PD Dr. Michael Franz, Vitos Kurhessen, sowie Ute Göpel und Stefan Sigel-Schönig, Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, statt. Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 14 Männerspezifische Burnout-Prävention Burnout-Prävention Folgende Erkenntnisse konnten im Verlauf des Projektes herausgearbeitet werden: 1. Burnout bei Männern Auch wenn durch den öffentlichen Diskurs über das Phänomen Burnout in den letzten Jahren insbesondere im Sport das Thema „salonfähig“ geworden ist, äußern sich Überlastungs- und Erschöpfungszustände bei Männern nach wie vor überwiegend in somatischen Beschwerden. Nach einer Studie der IAS Karlsruhe haben 85 % der Führungskräfte in Deutschland Symptome wie Verdauungsstörungen, Schlafprobleme, Herzpoltern, Reizmagen, Migräne, Rückenprobleme u. a.. Zudem muss grundsätzlich, insbesondere aber bei Männern, genau darauf geachtet werden, ob sich hinter der Bezeichnung „Burnout“ keine behandlungsbedürftige psychische Krankheit versteckt. Eine Depression z.B. wird nach wie vor sehr häufig nicht rechtzeitig diagnostiziert. 2. Zugänge Wenn Männer bezüglich Burnout-Prävention angesprochen werden sollen, gelingt dies am ehesten über betriebliche oder betriebsnahe Zugänge. In Kursen der Krankenkassen sowie der nicht formalen Erwachsenenbildung sind nur ca. zu 20 % der Teilnehmenden Männer. Zudem sollte das Thema „top down“ platziert werden, also über die Führungskräfteebene, möglichst über „Schlüsselpersonen“, und zwar nicht nur aus den weiter oben beschriebenen inhaltlichen Gründen, sondern weil dann für Männer sozusagen die „Erlaubnis“ gegeben wird, sich ohne persönliche Nachteile mit der Thematik zu beschäftigen. Die Grundmodule einer Burnout-Prävention sollten immer in der Arbeitszeit stattfinden. Bei Angeboten (nur) für Männer, gerade auch wenn diese verpflichtend sind, ist eine bewusst gestaltete Vorlaufphase unbedingt notwendig, um die Motivation zur Teilnahme der Männer aufzubauen, ebenso, wie nach Seminar abschluss den Nutzen intern zu kommunizieren als „Mutmacher“ für andere Männer bzw. Folgeangebote. 3. Ansprache „Matchentscheidend“ ist die Botschaft im Titel, in der Bildsprache sowie im Text als Angebot für Männer mit Bildern und Beschreibungen aus ihrem Beruf oder dem Sport und evtl. speziell für Führungskräfte. So ist der Titel „Timeout statt burnout“ von Christoph Walser so erfolgreich, da er einen für viele geläufigen Begriff aus dem Sport aufgreift. Auch „Erholungskompetenz“ ist eine Begrifflichkeit, die Männer anspricht, da Kompetenzerwerb positiv besetzt ist. Bei der Wahl des Ortes und der Methoden ist darauf zu achten, dass sie Männer ansprechen, um eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen. Fortsetzung: lesen Sie weiter Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 15 Burnout-Prävention zurück im Text 4. Vorteile von männerspezifischen Angeboten 1. Ressource Männersolidarität: Männer können sich mit anderen Männern austauschen weg vom Einzelkämpfer hin zum Weg gefährten. 2. Störfaktoren der Geschlechterdynamik fehlen wie Konkurrenz unter Männern, Hilfsverhalten von Frauen sowie Konflikt situationen zwischen Frauen und Männern. 3. Der Burnout-Begriff kann als Zugangshilfe für eine Auseinandersetzung mit der eigenen Person und dem eigenen Führungs verhalten genutzt werden, da er die leistungsorientierte männ liche Sozialisation aufgreift und das oft gleichzeitig vorhandene fragile männliche Selbstwertgefühl nicht zu beschädigen droht. 5. Möglicher Ablauf von männerspezifischen Angeboten Grundsätzlich ist ein Informationsteil einzubauen, der auch gemeinsam mit Frauen stattfinden kann. Im Folgenden wird der mögliche Ablauf eines Studientages für Männer und/oder männliche Führungskräfte beschrieben: 1. Begrüßung 2. Vorstellungsrunde: kann in Übung unter 3. eingebaut werden. 3. Übung im Stehen in einem leeren Raum. Die Männer verteilen sich nach unterschiedlichen Kriterien im Raum. Gruppenleiter fragt immer einige, warum sie an dieser Stelle stehen. Verteilung auf Achse mit hoher/niedriger beruflicher Belastung, Einschätzung der Burnout-Gefährdung im Unternehmen/Institution, hoch/ Stopp Zurück Inhalt nächste Seite niedrig, keine/große Bekanntschaft mit Burnout; Verteilung in vier Ecken unter der Fragestellung: Was macht Stress?: Personal knappheit, Verwaltung, Strukturänderungen, Arbeit an sich; Verteilung auf Achse großer/kleiner zeitlicher Abstand zur letzten Erholungsphase, großer/kleiner zeitlicher Abstand zum letzten totalen Erholungsgefühl. 4. Vortragsteil 1: Grundinformation zu Burnout, u. a. Vorstellung des Dreieckmodells Familienwelt, Eigenwelt, Arbeitswelt. 5. Übung Analyse meiner Alltagssituation: Welches sind meine Kraftfresser? (mit rotem Stift ins obige Dreieck eintragen), Welches sind meine Kraftspender? (mit grünem Stift ins Dreieck eintragen), Wo sehe ich Veränderungspotential? (mit blauem Stift ins Dreieck eintragen). Austausch in Kleingruppe sowie anschließend im Plenum unter den Fragestellungen: Was ist Ihnen bei der Aufgabe klar geworden? Welche Ansätze zur Lösung bietet das Modell? 6. Übung: innen z. B. Entspannungsübung, dann Phantasiereise zum Thema Erholung oder außen ein Gang in der Natur, Kleingruppen, Plenumsgespräch. 7. Vortragsteil 2: Salutogenese und Erholungskompetenz. 8. Plenumsgespräch 9. Schlussrunde Mit einem ähnlichen Ablauf und etwas modifizierten Übungen kann auch zum Thema Führungsverhalten bzw. Teams gearbeitet werden. Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 16 Frauenspezifische Burnout-Prävention In der Erprobungsphase fand im Rahmen des Angebotes 1, einer Führungskräfteklausur ganztägig in einer großen Behörde, für die 16 weiblichen Führungskräfte ein Nachmittagsworkshop „Gesunde Fürsorge bewahren“ statt mit folgendem Ablauf: Burnout-Prävention 6.Erkennen der eigenen Kraftquellen und welchen Nutzen jede TN persönlich daraus zieht, Visualisieren auf Karten und Vorstellen an Stellwand. 7. Abschlussrunde 1.Begrüßen, Vorstellungsrunde, Anknüpfen an den Vormittag sowie Erwartungen an den Nachmittag. Einführung in das Nachmittagsthema. 2.Entspannungsübung: „Reise durch den Körper“ gesprochen und live musikalisch begleitet auf einer Körpertambura. 3.Standortbestimmung mittels Aufstellung des Lebensgefühls der TN von einerseits Lebensfreude, Glück, Gesundheit, Wohlstand, Zufriedenheit andererseits Druck, Belastung, Leiden, Krankheit, Sorgen, Schweres, Unzufriedenheit. 4.Thematisches Aufarbeiten der vier Säulen der Selbstfürsorge in 3er-Gruppen gleich einem Zirkeltraining: Selbstachtsamkeit, Selbstwertgefühl, Selbstakzeptanz, Entspannung mit Distanz. Austausch im Plenum. 8.Übergabe einer Rose als Symbol: Wie Blumen gepflegt werden müssen, muss auch die Selbstfürsorge gepflegt werden. Es wird deutlich, dass der Workshop trotz z. T. ähnlicher Methoden wie das männerspezifische Angebot insgesamt auf einer persönlicheren Ebene angelegt ist. Die Frauen kommen miteinander ins Gespräch, nicht nur über berufliche Belastungen, sondern auch über private. Trotz ähnlicher hierarchischer Einbindung wie bei den Männern herrscht zumindest vordergründig eine größere Offenheit. Es werden eher abstraktere Begrifflichkeiten verwendet, die die Frauen für sich gut füllen können. Frauen haben oft mehr Erfahrung und auch Zugang zu Körperübungen. Es wird stärker auf Gestaltung der Atmosphäre und auf Rituale geachtet. Während die Frauen insgesamt die geschlechts homogene Gruppe sehr gut bewerteten, gab es darüber in der Männergruppe auch Kritik und Unverständnis bis hin zu der Phantasie, dass die Frauen sich über die männlichen Kollegen austauschen. 5.„Mini“-Coaching zur Selbstfürsorge in 2er-Gruppen mit Hilfe eines Arbeitsblattes als Impulsgeber und Leitfaden. Austausch im Plenum. Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 17 Prävention in (Groß-) Unternehmen und (größeren) Verwaltungen In Nordhessen gibt es unseres Wissens nur sehr vereinzelt größere Unternehmen oder größere Verwaltungen, die ein Konzept der Burnout-Prävention oder eine Burnout-Richtlinie oder ähnliches insgesamt bzw. im Bereich der Führungskräfte implementiert haben. Allerdings werden Krankheitstage durch psychische Erkrankungen und Erschöpfung registriert und in den jeweiligen Zusammenhängen im betrieblichen Gesundheitsmanagement diskutiert. Daraus entstehen dann formelle oder informelle Kontakte mit Fachleuten aus der Region, in Nordhessen insbesondere mit PD Dr. Franz von Vitos Kurhessen. Das Problem des Präsentismus, also der Anwesenheit trotz eingeschränkter Leistungsfähigkeit, steht bisher kaum auf der Tagesordnung. Viele dieser Unternehmen und Verwaltungen beschäftigt die Frage, inwieweit in der Gesundheitsprävention und speziell in der Burnout-Prävention ein besserer Zugang zu Männern gefunden werden kann. Im Bereich des Arbeitsschutzes gibt es Bestrebungen, Fragestellungen von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz im Rahmen der „Gefährdungsbeurteilungen“ gesetzlich verbindlich aufzugreifen. Präventionskonzepte resultieren daraus nicht zwingend. Im Projekt konnte aufgezeigt werden, dass es zwei mögliche Zugänge diesbezüglich gibt: Burnout-Prävention 1.Die in den drei vorherigen Kapiteln dargelegten formalen und inhaltlichen Aspekte können ebenso in diesen Unternehmen und Verwaltungen umgesetzt werden. Auch hier geht es um Zugänge über die Führungsebene, um allgemeine Informationen und um erfahrungsbezogene Auseinandersetzung mit der eigenen Person und dem Führungsverhalten. 2. S chlüsselpersonen aus dem Bereich Personal- und Gesundheits management, Arbeitswissenschaft und -medizin sowie Betriebsrat werden geschult. Im Projekt wurde ein halbtägiger Workshop durchgeführt mit folgenden Inhalten: Individuelle (Früh-) Erkennung von Burnout, Salutogenese der Person, Zugang zum Gesundheits system, das Mitarbeitergespräch speziell bei Anzeichen von Über lastungssymptomen in einem Stufenmodell, Krisenintervention, Betriebliches Eingliederungsmanagement, das TOP-Modell (Technische, Organisatorische, Personelle Maßnahmen). Eine Auslagerung von Serviceleistungen ist in Betracht zu ziehen. So scheint die Zusammenarbeit mit externen Erwachsenenbildungsorganisationen, die sich mit dem Thema intensiv befasst haben, auch deshalb sinnvoll, da sich die TN dann in ihrer eigenen Reflexion eher öffnen können. In der Praxis werden jedoch oft Schulungsmaßnahmen durch Fortsetzung: lesen Sie weiter Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 18 zurück im Text eigenes Personal oder durch mehr oder weniger zufällig gefundene freiberufliche Referent/innen bzw. Trainer/innen durchgeführt. Viele freiberufliche Coaches drängen derzeit auf diesen „Markt“. Im Projekt konnte kein ganzheitliches Konzept identifiziert werden, das auf allen Ebenen, nämlich der Organisation, der Führung und der Teams sowie der Personen gleichermaßen wirksam ist. Allerdings wurden gute Ansätze für eine betriebliche Burnout-Prävention identi fiziert. Für Unternehmen und Verwaltungen ist Prof. Dr. Jörg Fengler, Köln, zu nennen, der seine Konzepte in den Büchern „Ausgebrannte Teams – Burnout-Prävention und Salutogenese“ sowie „Burnout- Burnout-Prävention Prävention im Arbeitsleben“ veröffentlicht hat, aber auch die Ansätze des Schweizers Christoph Walser mit seinem eher individuell ange legten und stark auf Männer bezogenem Konzept des „Timeout statt Burnout“. Für Sozialunternehmen hat Prof. Dr. Gert Kaluza ein Präventionsprogramm unter dem Titel „Salute! Was die Seele stark macht“ entwickelt. Im Bereich Führung sind die Ansätze des Werteorientierten Führens (s. Kapitel weiter unten) bzw. des Sinnorientierten Führens zu nennen, das beispielhaft von Dr. Annette Fintz, Radolfzell, vertreten wird. Im Bereich Organisationsentwicklung gibt es aus der Betriebswirtschaftslehre unterschiedliche Ansätze. Zu nennen sind hier Prof. Dr. Stephan Kaiser, München, Prof. Dr. Heike Bruch, St. Gallen, sowie Prof. Dr. Antoinette Weibel, Konstanz. Konzepte aus dem medizinischen Bereich hat u.a. Dr. Werner Kissling vom Centrum für Disease Management München entwickelt. Insgesamt ist es für Vertreter/innen größerer Unternehmen und Ver waltungen nicht leicht, sich auf diesem stark wachsenden Markt an Expert/innen, Konzepten und Büchern zu orientieren. Deshalb könnten regionale Bildungseinrichtungen von HESSENCAMPUS zukünftig sinnvollerweise in diesem Segment verstärkt tätig werden. Foto: Wagner Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 19 Herausforderungen und Chancen kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) Zu KMU zählen Unternehmen aller Branchen einschließlich des Handwerks mit weniger als 500 Mitarbeitenden. 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind KMU. Sie erwirtschaften mit ca. 66 Prozent der Beschäftigten rund 40 Prozent der Umsätze und sind volkswirtschaftlich von großer Bedeutung. Besondere Ressourcen der KMU liegen in ihrer übersichtlichen Betriebsgröße. Entschei dungen können schnell getroffen und umgesetzt werden. Die soziale Verbundenheit der Mitarbei tenden ist i. d. R. groß, die Fluktuation gering. Die überwiegende Zahl der KMU sind Fami lienunternehmen. Bei ihnen befinden sich Eigentum, Leitung, Haftung und Risiko in Händen einer Familie. Das beinhaltet im Blick auf Ressourcenverteilung (Zeit, Geld), Rollenklärung (agieren als Lebenspartner/in, als Eltern/Kind, als Chef/in …), Umgang mit tradierten Werten und Betriebsnachfolge große Herausforderungen. Diese stellen häufig zusätzliche Stressoren dar, können aber auch als Resilienzfaktoren wirken. Im Projekt erwiesen sich die Zugänge zu KMU besonders schwierig. Der Arbeitsmediziner Prof. Dr. Andreas Weber benennt es als eine wichtige und schwierige Herausforderung in Klein- und Kleinstunternehmen (weniger als 100 MA) Burnout und psychische Erkrankungen zu thematisieren, darüber zu informieren und Präventionsmaßnahmen zu etablieren. In kleinen Betrieben gibt es keine institutionalisierten Ansprechpartner für Gesundheitsfragen, wie Betriebsärzte/-ärztinnen oder Gewerkschaftsvertreter/innen. Für Fragen der Mitarbeiterführung ist häufig der/die Unternehmer/in selbst zuständig. Die derzeit inflationäre Medienpräsenz von „Burnout-Opfern“ verbunden mit unüberschaubaren „Informationen“ und die Wahrnehmung gesell schaftlicher Schuldzuschreibung an die Unternehmen verunsichern und sorgen teilweise dafür, dass Arbeitgeber das Vorkommen von Burnout kate gorisch verleugnen. Andere Themen haben höhere Priorität, auch wenn im eigenen Unternehmen Erkrankungen vorkommen. Der unmittelbare Burnout-Prävention Foto: Spohr Fortsetzung: lesen Sie weiter Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 20 Burnout-Prävention zurück im Text betriebswirtschaftliche Nutzen von Präventions maßnahmen ist nicht erkennbar. Viele Unternehmer/innen erleben sich selbst arbeitsmäßig „am Limit“. Burnout wird als bedrohlich empfunden. Es berührt existentielle Themen wie Krankheit, Schwäche, Sinn des Tuns und Werteprioritäten, Themen, die im Arbeitsalltag i. d. R. wenig Raum haben. Die Auswirkungen wenn Mitarbeitende langfristig erkranken sind jedoch gravierend. Die in den vorherigen Kapiteln dargelegten formalen und inhaltlichen Aspekte und Ansätze können ebenso in den KMU umgesetzt werden. Im Rahmen des Projektes wurde in einem Halb tagesworkshop folgendes erfolgreich erprobt: 1. Vortrag und Gespräch: PD. Dr. Franz ca. 90 Min., Pause 30 Min. 2.Individuelle Zugänge zur BurnoutPrävention: Arbeit mit Modell „Kraftfresser und Kraft spender in den Lebenswelten des Alltags“ (Familien-, Arbeits-, Eigenwelt): Einführung, Einzelarbeit, Plenum, ca. 45 Min. 3.Betriebliche Zugänge zur BurnoutPrävention: • Welches Führungsverhalten begünstigt „gesunde Arbeit“? (Salutogenese durch Vorgesetzte): Plenum. • Wie können Team und Kollegenkreis „gesunde Arbeit“ begünstigen? (Salutogenese in Team): Einzelarbeit, Plenum. • Welche institutionellen Rahmenbedingungen begünstigen „gesunde Arbeit“? (Salutogenese durch Institution und Branche): Plenum. Die Fragestellung, wie überhaupt KMU’s verstärkt in diesbezügliche Präventionsangebote eingebunden werden können, konnte nicht zufriedenstellend geklärt werden und könnte Thema eines Folgeprojektes sein. Der Einsatz von freiberuflichen Trainern kommt bei KMU’s weniger in Frage, eine regionale Angebotsstruktur über HESSENCAMPUS könnte den dringend benötigten Zugang erleichtern. Stopp Zurück Inhalt nächste Seite PD Dr. Michael Franz, Foto: Spohr Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 21 Werteorientiertes Führen als Element der Burnout-Prävention 1. Das Ziel der werteorientierten Führung Viele Studien zeigen, dass das Führungsverhalten zu den maßgeblichen Einflussfaktoren der psychosozialen Gesundheit und der Belastung in Organisationen gehört. Es gibt verschiedene Ansätze und Methoden, das Verhalten von Führungskräften zu verbessern. Der Ansatz der „werteorientierten Führung“ will gängige Führungstechniken ergänzen. Es braucht nicht nur eine transparente und stringente Führungsstruktur, die den Mitarbeitenden Sicherheit und Unterstützung gibt, sondern es ist darüber hinaus notwendig, an grundlegenden Haltungen von Führungskräften zu arbeiten. Ziel der werteorientierten Führung ist es, dass gegenseitige Wertschätzung das Verhältnis von Führungskräften und Mitarbeitenden bestimmt. 2. Was sind Werte? Werteorientierte Führung lässt sich nicht per Referat vermitteln oder per Anweisung verordnen. Dies liegt an der Eigenart der Werte. Neben unseren Instinkten, Bedürfnissen, Interessen und Erwartungen, prägen die Werte unser Handeln. Werte sind stark emotional besetzte Vor stellungen, mit denen wir unsere Wünsche und das Verhalten anderer beurteilen (Hans Joas). Werte unterscheiden sich von Normen grund legend. Normen grenzen ein, sie schließen aus und verbieten. Werte sind attraktiv, ein Ziel, das uns überzeugt und anzieht. Werte sind Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Burnout-Prävention subjektiv und persönlich, aber sie entstehen durch die Erfahrungen, die wir mit uns und anderen gemacht haben und die uns geprägt haben. Hierbei ist nicht nur an die Kindheit und Jugendzeit zu denken, sondern auch darüber hinaus an die Erfahrungen im Unternehmensalltag. So können sich auch gemeinsame Wertvorstellungen ausbilden. 3. Wertekonflikte und Wertebalance Unternehmen stehen nach außen in einer harten Marktkonkurrenz, im Innenverhältnis gilt es, eine gute Kooperation zu etablieren, die immer über die Einhaltung des Arbeitsvertrages hinausgeht. Werteorientierte Führung nimmt daher ernst, dass Menschen auch in Unternehmen sehr moralsensibel auf Missachtung reagieren. Das Konzept „Werteorientierte Führung“ macht diese Dimension bewusst und versucht durch Methoden der Supervision an den prägenden Erfahrungen, Haltungen und Wertvorstellungen von Führungskräften zu arbeiten. Zielpunkt ist, in Konflikten unterschiedliche, aber gleichberechtige Werte so in Balance zu halten, dass das Vertrauen und die Integrität von Menschen gewahrt bleibt und damit Grundlage eines gesunden Seelenlebens. Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 22 Burnout-Prävention Burnout-Prävention als Thema der Erwachsenenbildung 1. Einleitung Folgt man dem Konzept des Lebensbegleitenden Lernens, eröffnen sich im Laufe des Erwachsenenalters immer neue Lernherausforderungen und auch Lernchancen. Diese betreffen nicht nur die fachliche Weiterbildung, also etwa in Bezug auf zentrale oder auch neu entstehende Kompetenzen und Fertigkeiten in Beruf, Lebensgestaltung oder Freizeit. Vielmehr betreffen sie auch die psychosoziale Bewältigung des Lebens insgesamt. Solche Lernherausforderungen können sich jeweils in den zentralen Bereichen des Erwachsenenlebens ergeben, wie etwa im Beruf: ein Karrieresprung mit neuen Aufgabenbereichen, oder im Bereich Familie: die Geburt eines Kindes. Psychosoziale Herausforderungen können aber auch gerade in der spezifischen Anlage und Koordination dieser Lebensbereiche liegen. Psychosoziales Lernen kann dann also das Verhältnis und die Beziehung von Beruf, Partnerschaft, Familie und Freizeitgestaltung zueinander betreffen mit Themen wie „Beruf und Familie“ oder eben – Burnout-Prävention. 2. Psychosoziale Themen in der Erwachsenenbildung Psychosoziale Themen stellen in der Programmvielfalt der Erwach senenbildung einen bedeutenden Anteil dar. Dabei zeigt sich eine Durchmischung von unterschiedlich gelagerten Themen: von der Selbsterfahrung bis zu konkreten Themen der Lebensbewältigung, wie etwa der Übergang von Beruf in die Nachwerkphase. Hierzu gehört auch die Thematik ‚Burnout‘. Allerdings ist im Bereich der Erwach senenbildung eine unterschiedliche Inanspruchnahme von Angeboten durch Männer und Frauen festzustellen. Es zeigt sich, dass Frauen weit mehr die bestehenden, außerbetrieblichen Angebote nutzen als Männer. Psychosoziale Themen in der Erwachsenenbildung können dabei präventive Ausrichtung haben, die entweder explizit im Bildungsformat angelegt ist oder sich quasi indirekt durch den individuellen Transfer der (psychosozialen) Thematik durch die Teilnehmenden ergibt. Solche Prozesse zeigen im Vergleich zu eher therapeutisch angelegten Prozessen auf der einen Seite hinsichtlich einer solchen Adaption also eine unbestimmtere Intensität und Verbindlichkeit als dies im psychotherapeutischen Kontext möglich erscheint bzw. intendiert ist. Auf der anderen Seite ist der Adaptionsprozess in Prozessen der Erwachsenenbildung weniger Ich-nah, selbstbestimmter und in der Regel auch in Gruppensettings angelegt. Der erwachsenpädagogische Prozess hat bei psychosozialen Themen in beiden Fällen eine präventive Komponente, die die jeweilige psychosoziale Problematik für den Einzelnen oder für das jeweilige Organisationsystem erschließt. Fortsetzung: lesen Sie weiter Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 23 zurück im Text 3. Erwachsenenbildung im Unternehmenskontext Bewusst wird hier von Erwachsenenbildung im Unternehmenskontext gesprochen, um neben der klassischen betrieblichen Fortbildung weitere Settings und Formen der Erwachsenenbildung mit präventiver Ausrichtung zu erschließen. Dies gilt zum einen für die Zielgruppen. Erwachsenenbildung kann zielen auf: • einzelne Gruppen oder die Gesamtheit von Arbeitnehmer im Betrieb • Führungskräfte • Veränderungen des Gesamtsystems, Burnout-Prävention kann sich dabei im konkreten Fall auf jeweils eine Zielgruppe oder aber auch deren spezifische Kombinationen beziehen. Dies gilt zum Zweiten für die Settings von Erwachsenenbildungs prozessen. Mögliche Settings können sein: • innerbetriebliche Projekte oder Arbeitsgruppen zur Thematik des Gesundheitsmanagements, • außerbetriebliche (Erwachsenenbildungs-)Veranstaltungen, • Coachingmaßnahmen. Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Projektziele 4. Zum Ertrag des Projektes ‚Gesund bleiben im Betrieb‘ in erwachsenenpädagogischer Perspektive Das vorliegende Projekt „Gesund bleiben im Betrieb“ erschließt unter erwachsenenpädagogischem Gesichtspunkt ein spezifisches Profil, das die Thematik der Burnout-Prävention durch die Vielfalt von Formen und entsprechend unterschiedlichen Möglichkeiten sowie Ansatz punkten curricular aufschlüsselt. Elemente dieses Profils sind: • strukturierte Hearings mit einer klaren und eng strukturierten Abfolge von Inputs, Podiumsgesprächen und Workshops, • Workshops für Führungskräfte zur Erweiterung von Personalführungskompetenzen, • Workshops mit Akteuren des Gesundheitsmanagements zu konkreten Fragen in Bezug auf Coaching und betriebliches Wiedereingliederungsmanagement, • Informationsveranstaltungen in KMU • außerbetriebliche ‚Timeouts‘ für die Zielgruppe Männer. Diese Vielfalt von Arbeitsformaten und -elementen erlaubt für die Konzipierung des Vorgehens im konkreten Fall ein reflektiertes Mix von Formaten und pädagogischen Prozessen. Dies kann je nach Problemstellung fallbezogen konzipiert werden und ist entsprechend variierbar. Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 24 Literaturliste Literatur Fengler, Jörg; Sanz, Andrea (Hrsg.): Ausgebrannte Teams – Burnout-Prävention und Salutogenese, Stuttgart 2011 Nelting, Dr. Manfred: Burnout – Wenn die Maske zerbricht, München 2010 Fengler, Jörg (Hrsg.): Burnout-Prävention im Arbeitsleben – Das Salamander-Modell, Stuttgart 2013 Nelting, Dr. Manfred: Schutz vor Burnout, München 2012 Graf, Helmut: Die kollektiven Neurosen im Management – Viktor E. Frankl, Wege aus der Sinnkrise in der Chefetage, Linde Verlag Wien 2007 Osterloh, Margit; Weibel, Antoinette: Investition Vertrauen, Wiesbaden 2006 Prömper, Hans; Jansen, Mechthild M.; Ruffing, Andreas (Hrsg.): Männer unter Druck – Ein Themenbuch, Opladen 2012 Hüther, Gerald: Männer, Göttingen 2009 Kaluza, Gerd: Salute! Was die Seele stark macht – Programm zur Förderung psychosozialer Gesundheit, Stuttgart 2011 Schröder, Jörg-Peter: Burnout keine Chance – Übungen für effizientes Präventionstraining, Cornelsen 2012 Küng, Hans; Leisinger, Klaus M.; Wieland, Josef (Hrsg.): Manifest Globales Wirtschaftsethos. Konsequenzen und Herausforderungen für die Weltwirtschaft, München 2010 Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 25 Kontakt, Impressum, Links Kontakt Links Impressum Referat Wirtschaft-Arbeit-Soziales Ute Göpel Telefon: 05654 922080 E-Mail: [email protected] www.ekkw.de/maennerarbeit Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Stefan Sigel-Schönig Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck – Referat Erwachsenenbildung, Männerarbeit – Wilhelmshöher Allee 330 34131 Kassel Telefon: 0561 9378-477 E-Mail: [email protected] www.ekkw.de/maennerarbeit Referat Erwachsenenbildung, Männerarbeit Stefan Sigel-Schönig Telefon: 0561 9378-477 E-Mail: [email protected] Projektgruppe Dr. Jochen Gerlach, Ute Göpel, PD Dr. Freimut Schirrmacher, Stefan Sigel-Schönig, Martina Spohr, Nina Wetekam www.ekkw.de/arbeitswelt www.burnout-institut.eu Mit Selbsttest (Hamburger Burnout Inventory, Prof. Matthias Burisch, Uni Hamburg) www.burnoutexperts.ch Das europäische Expertennetzwerk, aktuelle Forschungsdiskussion und Tagungen www.burnout-info.ch www.buendnis-depression.de/depression/ nordhessen.php Layout: Holger Giebeler, www.magascreen.com Stopp Zurück Inhalt nächste Seite Gesundbleiben in der Arbeitswelt – Abschlussbericht 26 Den Vollbildmodus verlassen Sie mit Drücken der esc-Taste Siehe Tastatur: oben links Stopp Zurück Inhalt