LENZINGER BERICHTE Verstärkung von
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LENZINGER BERICHTE Verstärkung von
LENZINGER Verstärkung von Hlochleistungskunststoffen mit P84-Polyimid BERICHTE Dezember WEARFACTOR Glassllbre Manfred Schobesberger, Lenzing AG, Lenzing, Austria 1990 <> TEMPERATURE PPS VS carbonfibre Wearfactor K Eine der neuen Anwendungsmöglichkeiten für P84-Pulver stellt die Verstärkung von Hochleistungsiunststoffen, insbesondere thermoplastischer, dar. Es ist gelungen, den Gebrauchswert einiger dieser Materialien bei erhöhten Temperatur.en durch Zugabe von geringen Mengen P84 Polyimid zu verbessern. Die Bedeutung des angehobenen Glasumwandlungspunktes (Tg) kommt, insbesondere bei tribelogischen Anwendungen, zum Tragen. One area in which P84 is finding new applications is the use of P84 powder as a reinforcing agent for high Performance plastics in the thermoplastics area in particular The addition of small amounts of P84 polyimide has helped achievsa better Service values for several of these materials at high temperatures. The high glass transition Point (Tg) Comes in useful particularly in tribological applications. Temperature Viele thermoplastische Hsochleistungskunststoffe sind in ihren Anwendungen stark eingezschränkt. Ursache dafür ist nicht alleine ihre geringe Formbes:ändigkeit in der Nähe des Glasumwandlungspunktes, sondern auch der Verlust ihrer tribologisehen Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen. Viele der Eigenschaften k.önnen durch Zuschlagstoffe verbessert werden. So ist es üblicn, diese Kunststoffe mit Glas-, Kohlefasern oder Glimmer zu verstärken. Füllgrade bis zu 60 % sind keine Seltenheit. Mit diesen Maßnahmen können höhere Wärineformbeständigkeiten erreicht werden So ist es gelungen, den Einsatzbereich dieser Kunststoffe auch über ihre Glasumwandlungstemperatur (Tg), die in den meisten Fällen zwischen 150 und 230% liegt, auszudehnen. Begrenzt wird die Verwendung dann hauptsächlich erst durch den Abfall der mechanisc,ien Eigenschaften kurz vor dem Kristallitschmelzpunkt. In tribelogischen Einsatzblsreichen, z.B. als Lager, Gleitelemente, Buchsen usw., werden die Grenzen der Anwendbarkeit jedoch sehr früh erreicht. Die Ursache dafür liegt in der wesentlich höheren Belastung der Grenzfläche zum Reibpartner. So neigen diese Lager bei noch moderaten Temperaturen, das heißt deutlich unter dem .Tg, bereits zum Versagen. Dieses Versagen resultiert aus einem drastischen Anstieg des Reibungskoeffizienten mit der Temperatur (Abb. 1). Man hat jedoch schon früh erkannt, daß durch die Zugabe eines Kunststoffes mit höherem ‘Tg, z.B. Polyimid (P84-Polyimid Tg == 31.YC), eine grundlegenc:le Verbesserung der Eigenschaften erzielt werden kann, Oberstes Ziel dieser Legierungen war es, den gemeinsamen Glasumwandlungspunkt tlei annähernd gleicher Verarbeitbarkeit anzuheben. Eines der ersten erfolgreichen Beispiele ist die Verstärkung von Polyphenylensulfid (z.B. Flyton der Fa. Phillips) mit P84-Polyimid, welches bereits 1977 von A I v a r e z 2 untersucht worden ist. Weitere Synergien wurden in der Herstellung von sogenannten Polyalloys zwischlsn Polyethersulfon (Beispiele: Victrex 36OOP 4800P von ICI) und Polyurethanen gefunden. Alle diese Kunststoffe hab’sn gemeinsam, daß sie im Zuge der Verarbeitung, zumindest zu einem geringen Teil, vernetzen oder nachpolymerisieren. 36 WEARFACTOR Effect <> $0 (C) = = = > TEMPERATURE PEEK of lubrlcanls Wearfactor K unmodified PE :K 200 Temperalure Abb. 1: Reitwerhalten verschiedener erhöhter Temperatur1 (C) = = = > Hochleistungsthermopkte bei Diese Effekte können in Verbindung mit P84 Polyimid dazu ausgenutzt werden, die einzelnen Polymerbausteine untereinander zu verbinden. Dies führt im Idealfall dazu, daß in einer solchen Polymerlegierung nur noch ein gemeinsamer Glasumwandlungspunkt, der deutlich über dem des Basismaterials liegt, gefunden wird. Dokumentiert werden diese Zusammenhänge in LENZINGER Dezember 1990 einer Studie des New York Polytech Institute in einer Arbeit des Autors S.M. Makhija im Auftrag der Firma Pacrim International, Bradford, CTs. Wie aus Abbildung 2 ersichtlich, kann durch definierte Zugabe von P84-Polyimid der Glasumwandlungspunkt von PES gezielt nach oben verschoben twerden. Der Vorteil dieser Mischungen und der zu erwartende Markterfolg liegt hauptsächlich d,arin, daß durch die Zugabe nur geringer Mengen eines hochwertigen Materials wie P84-Polyimid die Herstellungskosten dieser Kunststoffe nicht wesentlich ansteigen. Auf Grund der deutlich verbesserten Eigenschaften ergeben sich zusätzliche neue Anwendungen Diese sind hauptsächlich im tribelogischen Bereich, aber auch in der Herstellung von Konstruktionsteilen zu finden. Durch die immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen wird eine Kombination der Eicienschaften Verschiedenster Kunststoffe zunehmend wichtiger, da die Kreation neuer Werkstoffe teuer und langwierig ist. BERICHTE Heft 71 Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf einer wirtschaftlichen Verarbeitung bei bestmöglicher Kombination aller benötigten Eigenschaften Literatur 1) Panhuizen, F.: Wear and Friction of High Temperature Plastics at Elevated Temperatures, LNP Plastics Nederlands B.V. (1989) 2) Alvarez: Polyalloy of Polyphenylene Sulfide and Polyimide, US Pat. 4,017.555 (Apr. 12, 1977) 3) Makhija, S.M.: Miscibility Studies in Blends of Polyethersulfone on P84-Polyimide, Pacrim International, Inc. Bradford, CT USA (1990) 10. Ll 10.0 ’ ao 9. 0 8.0 8. 0 / ‘L _-_--- ,,,,,/ --. - _-__c_-- .20% pF34-*- ---//’ 3. --------/- n LU 1.0 0. 0 -8 ;225. 0 I l 250.0 275.0 Temperature Abb. 2: Veränderung dss Gilasumwandhgspunktes m I 300.0 I 325.0 3s (“c) FES bei Zugabe von P84-Poiyimid; Perkidher - 7 Series Thermal Analysis System 37