5.1 Jeder Baustoff brennt
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5.1 Jeder Baustoff brennt
dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. KAPITEL 5 BRANDVERHALTEN/BRANDSCHUTZ VON HOLZ- UND STAHLKONSTRUKTIONEN 5.1 JEDER BAUSTOFF BRENNT 5.2 BRANDSCHUTZTECHNISCHE KLASSIFIZIERUNG 5.3 HOLZ - ABBRANDBERECHNUNG 5.4 KAPSELUNG DURCH BEPLANKUNG 5.5 BRANDVERHALTEN VON KONSTRUKTIONEN a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/1 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 5 BRANDVERHALTEN/BRANDSCHUTZ VON HOLZ- UND STAHLKONSTRUKTIONEN 5.1 Jeder Baustoff brennt Holz: brennbar Die statische Sicherheit von Holzkonstruktionen ist anhand des Abbrandes genau kalkulierbar. Probleme: • Rauchentwicklung • Brandfortleitung Stahl: unbrennbar Die Festigkeit des Stahles versagt ab einer Temperatur von 500-600°C. Diese ist im Brandherd nach ca. 7 bis 10 Minuten der Fall. Maßnahmen: • GKF-Platten • Brandschutzanstriche Massiv: unbrennbar Massive Konstruktionen halten dem Brand im Allgemeinen stand. Stahlbeton im speziellen hat gute Brandeigenschaften solange die Bewehrung geschützt ist. Für Brandwiderstandsklasse F90 ist jedoch eine Betonüberdeckung von min 3cm erforderlich. Allgemeine Brandprobleme • Rauch und Gasentwicklung • Lichtausfall • Fluchtwege • Türen und Fenster (F30) a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/2 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 5.2 Brandschutztechnische Klassifizierung 5.2.1 Brandwiderstandsklasse F30, F60, F90 (nach ÖN B 3800) Das Bauwerk muss derart entworfen und ausgeführt sein, dass bei einem Brand: 1) Die Tragfähigkeit des Bauwerkes während eines bestimmten Zeitraumes erhalten bleibt (F30, F60, F90, ...). 2) Die Entstehung und Ausbreitung von Feuer u. Rauch innerhalb des Bauwerkes begrenzt wird. 3) Die Bewohner das Gebäude unverletzt verlassen oder durch andere Maßnahmen gerettet werden können 4) Die Ausbreitung von Feuer auf benachbarte Bauwerke begrenzt wird. Die Brandwiderstandklassen sind Funktionsfähigkeit von Bauteilen. der Maßstab für die Dauer der Brandwiderstandsklasse Brandwiderstandsdauer t in Minuten Brandschutztechnische Bezeichnung In österreichischen Gesetzesstellen noch verwendete bautechnische Bezeichnung F 30 F 60 F 90 F 180 30 < t < 60 60 < t < 90 90 < t < 180 180 < t brandhemmend hochbrandhemmend Brandbeständig hochbrandbeständig Feuerhemmend hochfeuerhemmend Feuerbeständig hochfeuerbeständig Ein Bauteil (Wand/Decke/Dachaufbau) kann einen Brand eine gewisse Zeit standhalten. Diese Zeit in der es auf der einen Seite des Bauteiles brennt und auf der anderen Seite des Bauteils die Oberflächentemperatur 140°C nicht übersteigt. a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/3 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 5.2.2 Brandwiderstandsklasse nach EC 5 B 1995-1-2 Im Rahmen der Harmonisierungsbestrebungen hat man erkennen müssen, dass der Weg einer gemeinsamen europäischen Normung auf Grund der völlig unterschiedlichen Brandschutzphilosophien in den einzelnen Mitgliedstaaten als äußerst schwierig zu bezeichnen ist, da noch zusätzlich durch die CEN-Normen-Philosophie eine gegenseitige Anpassung im Sinne eines gemeinsamen Nenners dazu führt, dass eine Vielfalt von Möglichkeiten geschaffen wird. Am Beispiel des neuen Klassifizierungssystemes für Bauteile ist erkennbar, dass diese Vielzahl von Klassifizierungsmöglichkeiten zu großen Unsicherheiten bei Produzenten, Konsumenten und Behörden führen wird. Die Ziele dieser Norm sind eindeutig und klar. Es wird versucht, das Brandverhalten von Bauteilen Brandwiderstandsklassen Baukonstruktionsteile so für bzw. zu deren Einreichung präsentieren, dass brandschutztechnisch in die klassische bemessene Konstruktionen ohne rechnerischen Nachweis eingesetzt werden können, um somit die wesentlichen brandschutztechnischen Anforderungen hinsichtlich der Brandwiderstandsfähigkeit erfüllen zu können. a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/4 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 5.2.2 Brandwiderstandsklasse nach EC 5 B 1995-1-2 Auch ist der Aspekt der freien Wahl der Baustoffe für Baukonstruktionen dadurch geregelt, dass ohne Wertung die wesentlichen Konstruktionsarten in: • Massivbauteile • Holzbauteile • Stahlbauteile festgelegt wurden, um jede Diskriminierung unter den einzelnen Baustoffen für Baukonstruktionen zu vermeiden. In der modernen Baugesetzgebung haben derartige Überlegungen hinsichtlich der Gleichbehandlung von Baustoffen bereits insofern Fuß gefasst, als zunehmend mehr die einzelnen Begriffe der eingesetzten Baustoffen aus den brandschutztechnische Gesetzestexten Anforderungen verschwinden über die und nur vorhandenen Klassifizierungssysteme beschrieben werden. a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/5 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. R.E.I Im Entwurf des Grundlagendokumentes Brandschutz (Essential Requirement SAFTY IN GASE OF FIRE, Document TS 2/021) sind die neuen Brandwiderstandsklassen für Bauteile festgelegt. Man unterscheidet zwischen tragenden und nichttragenden Bauteilen, wobei die Buchstabenkombination R E I für die französischen Begriffe Resistance, Etancheite und Isolation stehen. Den Buchstaben kommen demnach folgende Bedeutung zu: R… Tragfähigkeit bei Brandbeanspruchung E… Dichtheit gegen Durchtritt von Rauch und Feuer I… Wärmedämmung (Temperatur an der, dem Brand abgekehrten Seite) Für tragende Bauteile gibt es die Kombination: REI-Zeit: erfüllt die Kriterien der Tragfähigkeit, Dichtheit und Wärmedämmung RE-Zeit: erfüllt die Kriterien der Tragfähigkeit und Dichtheit R-Zeit: erfüllt nur das Kriterium der Tragfähigkeit Für nichttragende Bauteile entfällt der Buchstabe R, wodurch es folgende Kombination gibt: EI-Zeit: erfüllt die Kriterien Dichtheit und Wärmedämmung E-Zeit: erfüllt das Kriterium Dichtheit a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/6 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. Tabellarischer Vergleich zwischen neuen Euronorm- und ÖNormbezeichnungen a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/7 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. Mit Laborversuchen wird die Brandwiderstandszeit genormt. Die Einheitstemperaturkurve ist der genormte Temperaturverlauf im Brandfall (10 Minuten bis 600°C, 30 Minuten bis 825°C, 60 Minuten bis 925°C). a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/8 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 5.2.3 MASSNAHMEN ZUR ERHÖHUNG DER BRANDWIDERSTANDSKLASSE • ÖNORM B 3800 Teil 1 bis 4 In der ÖNORM werden alle relevanten Querschnitte von tragenden Elementen bzw. Profilen angeführt. Z.B. ein Kantholz mit einer gewissen Dimension kann dann ohne einen gesonderten Nachweis in die Brandwiderstandsklasse XX eingeordnet werden. • Brandschutzanstriche Ist nur im Stahlbau üblich. Hierbei können Anstriche für 30 Minuten (Standard) 60 Minuten (möglich) und 90 Minuten (Sonderfall, relativ teuer) in allen Farben nach Wahl aufgetragen werden. Die Anstriche enthalten Quellmittel, werden in Schichten aufgetragen (F90 ca. 25 mal) und sind grobfasrig. Empfohlen wird vom Verfasser die Beschränkung auf F30 Anstrich. • Ummantellungen mit Gips Durch Gipsplatten und spezielle Feuerschutzplatten können die Bauteile sehr leicht in die nächst höhere Brandwiderstandsklasse gebracht werden a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/9 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 5.3 Holz - Abbrandberechnung 5.3.1 Abbrandgeschwindigkeit von Holz Eiche = 0,50 mm/min Buche = 0,80 mm/min Vollholz S7, MS 7 = 0,80 mm/min Vollholz S10, MS 10 und höher (kerngetrennt)= 0,65 mm/min Vollholz S10, MS 10 und höher (nicht kerngetrennt)= 0,80 mm/min Brettschichtholz BS 11 und höher = 0,65 mm/min Mit der Abbrandberechnung kann man im Holzbau die Brand-widerstandsklasse rechnerisch ermitteln. 0,65 mm/min Erfahrungswerte: • bis F30 ist keine Dimensionsvergrößerung erforderlich • bis F60 sind Träger mit der Dimension der kalten Bemessung für den Brandschutz um 2cm breiter zu wählen. • bis F90 sind Träger um 4cm breiter für den Brandschutz zu dimensionieren. Vorsicht bei Stützen: Durch den Abbrand erhöht sich die Knickzahl sehr rasch, daher sind ab F60 Verkleidungen zu empfehlen (ähnlich wie im Stahlbau). Durch den Abbrand verringert sich die Sicherheit rascher gegenüber dem Träger, da a) Querschnittsreduktion b) Knickzahl /Schlankheit steigt a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/10 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 5.3.2 Beschreibung – Brandverhalten massiver Holzbauteile größerer Abmessungen und Brettschichtholz (BSH) Durch die hohe Erwärmung (290°C) entsteht eine Verkohlungsschicht (sogenannte Pyrolseschichte d=0,5cm), wirkt wie eine Isolierschicht, schützt innerhalb liegende Querschnittsteile längere Zeit vor weiterer Zerstörung (Wärmeleitfähigkeit der Holzkohle etwa 1/6 jener von Holz). Die Festigkeit bleibt erhalten. Holz enthält 8 bis 15% H2O, d.h. je Tonne müssen 80 bis 150l H20 mit viel Energie (Wärme) verdampft werden. Das heißt, dass der Wasserdampf zuerst durch die Holzfugen und –risse entweichen muss, bevor eine vollständige Verbrennung erfolgt. Dadurch hat Holz eine wesentlich höhere Brandsicherheit als ursprünglich angenommen! Die Ermittlung des Brandwiderstandes von Holzbauteilen kann für tragende Bauteile im Rahmen einer statischen Berechnung erfolgen: • Mit den Parametern Branddauer (Brandwiderstandsklasse die erreicht werden muss) und Abbrandgeschwindigkeit wird ein Restquerschnitt definiert. a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/11 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. a… Abbrand in [mm] β… Abbrandgeschwindigkeit in [mm/min] t… Zeit des Abbrandes in [min] bbr & hbr bzw. bfi & hfi … Querschnittswerte nach dem Abbrand • Statik für den Brandfall: mit dem gleichen Schnittgrößen wie in der regulären Statik (kalte Bemessung) werden die Spannungen im Brandfall ermittelt. Diese sind logischerweise höher weil durch den Abbrand die Querschnitte und Querschnittswerte A, W, J kleiner geworden sind. Die Sicherheit im Brandfall darf aber auf ein Mindestmaß für einen allfälligen Einsturz reduziert werden, bzw. die Spannungen im Brandfall gegenüber der kalten Bemessung um +125% erhöht werden. 2,25 Festigkeit fk,fi= fk * (1,00 + 1,25) a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/12 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 5.4 Feuerwiderstand - Kapselung 5.4.1 Bauliche Maßnahmen a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/13 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 5.4.2 Kapselung im Holzbau • Anforderungen nach OIB-Richtlinie 2 (Oesterreichisches Institut für Bautechnik, Ausgabe 04/2007, Quelle: Dr. Michael Teibinger, Thomas Busch)) In dieser Richtlinie geht es um den Holzbau in der Gebäudeklasse 5 (= Gebäude mit einem Aufenthaltsraumniveau von nicht mehr als 22 m) Anforderungen: Bauteilen mit der Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten müssen aus Baustoffen der Euroklasse des Brandverhaltens A2 (nicht brennbar) bestehen. Es werden nun folgend 2 Maßnahmen zur Erhaltung des Schutzniveaus der OIB-Richtlinie 2 für Gebäude der GK 5 in Holzbauweise vorgestellt. Die folgenden Kompensationsmaßnahmen können nicht generell für Holzobjekte in der GK 5 angesehen werden. Für jeden Einzelfall sind in Absprache mit der entsprechenden Baubehörde eventuell gesonderte Nachweise zu erbringen. Die beiden Kompensationsmaßnahmen verhindern eine Entzündung der Holzkonstruktion durch bauliche bzw. anlagentechnische Vorkehrungen. a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/14 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. Variante 1: Automatische Löschanlage, z.B. Sprinkleranlage Variante 2: Schutz der Holzkonstruktion durch eine Kapselung in Form von mineralischen (A2) Baustoffen. 2x15 mm Gipsfaserbeplankung entspricht einer K-30 (30-minütige Kapselung) Beplankung. Bei dem Kapselkriterium (K) darf es während der Prüfzeit zu keiner Entzündung des Baustoffes (Holz) kommen. REI 90 + K30 Die Bezeichnung steht für einen Bauteil, dessen primäre Tragstruktur aus Holz besteht, welche mit einer mineralischen (A2) Beplankung für min. 30 Minuten vor einer Entzündung geschützt wird und eine Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten standhält. a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/15 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 5.4.3 Brandschutz durch Systemlösungen Optimale Lösungen können durch die Anwendung von bautechnisch zugelassenen System sichergestellt werden. Wohnungstrennwand a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Brandbalkendecken Kap.05/16 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. Ein wesentlicher Punkt der Bauordnung bzw. der Brandsicherheit ist die Einteilung der Holzbauten in Brandabschnitte. Generell sind für Wohnobjekte die Brandabschnitte so zu planen, dass ein Brandabschnitt insgesamt nicht größer als 1000m² ist, auch über mehrere Geschoße verteilt. Die Trennung der Brandabschnitte erfolgt durch Wände und Türen (ihren Anforderung T30, Glas meist Drahtglas G30). In vertikaler Richtung muss ein Brandüberschlag vor einer abgewickelten Länge von min 1m gewährleistet sein (keine offenen Fassaden bzw. Glas min G30). Brandwand Feuermauer Wird ein Gebäude an Nachbargrenzen angebaut muss es an diesen in allen Geschoßen feuerbeständige Feuermauern, die ohne Öffnungen und in wesentlichen Bestandteilen aus nicht brennbaren Baustoffen sind auszuführen! a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/17 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. Brandschutzplan a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/18 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 5.5 Brandverhalten von Konstruktionen 5.5.1 Brandversuche Jeder Bauteil kann einen Brandversuch unterworfen werden. Eine in der Brandkammer getestete Konstruktion kann dann ohne weiteren Nachweis der entsprechenden Brandwiderstandsklasse zugeordnet werden. Brandversuch in der Brandkammer In einer Brandkammer wird ein 1:1 Modell einer Konstruktion auf-gebaut und diese mit Messgeräte zum Erhalt der relevanten Brand-parameter versehen. Der Versuchsablauf erfolgt nach der Einheitstemperaturkurve unter hoher Nutzlast. Im Anschluss an den Versuch können die gewonnenen physikalischen Werte ausgewertet und somit die Brand-widerstandsklasse der Konstruktion bestimmt werden. Nachweis von Brandabschnitten Für Brandabschnitte ist der Nachweis der Funktionstüchtigkeit der Konstruktion im Brandfall gesetzlich gefordert. In der Regel geschieht dies durch einen Brandversuch im Labor. Wird eine Konstruktion auch nur geringfügig verändert, wird diese aufgrund der Erfahrung aus Prüfungen beurteilt oder gegebenen Falls in einem neuen Brandversuch geprüft. Abb. Brandversuch in einer Brandkammer mit Anordnung der Messgeräte. a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/19 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. Abb.: Ergebnis eines Brandversuches, Verformung einer Leichtbauwand. Abb.: Probekörper nach einen Brandversuch Neue Entwicklungen Heutzutage versucht man durch thermo-mechanische Simulation des Brandversuches die Beurteilungen von Konstruktionen bezüglich ihres Brandverhaltens zu unterstützt und die Anzahl von Brandversuche und damit auch die erforderlichen Kosten zu minimieren. a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/20 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. Ansprechpartner: Dipl. Ing. Pommer MA 39 Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien Rinnböckstraße 15 A-1110 Wien Tel: + 43 1 795 14 / 8039 Fax: + 43 1 795 14 / 99 / 8039 email: [email protected] IBS-Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung GmbH Petzoldstraße 45 Postfach 27 A-4017 Linz Tel: +43 (732) 7617 – 850 Fax:+43 (732) 7617 – 89 email: [email protected] www.bvs-linz.at a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/21 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 5.5.2 Brandverhalten von Stahlkonstruktionen Der Stahlbau hat in punkto Brandschutz einen Materialnachteil. Die hohe Festigkeit des Stahles wird durch die Temperatur im Brandfall bereits in den ersten 10 Minuten eingebüßt. Daher sind Schutzmaßnahmen durch Anstriche oder Bekleidungen in der Regel erforderlich. Gegenüber Holz ist Stahl unbrennbar, d.h. in den Bauordnungen kann Stahl in die Brandwiderstandsklasse F90 und F180 eingeordnet werden, allerdings nur mit Schutzmaßnahmen. a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/22 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. A) Verkleidungen mit Gips Faktor für die Berechnung von Verkleidungen ist der Profilfaktor. • Unbekleidete Stahlbauteile: im Allgemeinen: Verhältnis der am Brand ausgesetzten Oberfläche zum Volumen. Für Stäbe gilt: Der Profilfaktor darf als Verhältnis des beflammten Umfanges U [m] zur Querschnittsfläche A [m²] des Stahlbauteiles betrachtet werden. Bei sehr gedrungenen Profilen mit U/A < 20 m-1 muss der Profilfaktor erhöht werden. • Bekleidete Stahlbauteile: Reduzierung des Profilfaktors durch Berücksichtigung der Wärme- speicherung der Bekleidung. a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/23 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. B) Brandschutzanstriche Die Anstriche sind Brandschutzdämmschichten die korrosionsschützend, statisch nicht belastend sind und die unter Hitzeeinwirkung stark aufschäumen und dadurch die Stahlprofile vor zu hoher Hitzeeinwirkung schützen. Mit entsprechenden Aufwand (bis zu 26 Schichten) ist auch die Brandwiderstandsklasse F90 erreichbar. Die Systeme sind generell für Träger, Stützen und Fachwerke geeignet und benötigen eine Grundierung, eínen Brandschutzanstrich und einen Überzugslack. Die einzelnen Anstriche werden mehrschichtig je nach geforderter Brandwiderstandsklasse und Aufbringungsverfahren aufgetragen. Gebräuchliche Aufbringungsverfahren sind Spritzen, Streichen oder Rolle. Besonders zu beachten sind die Trocknungszeiten, die je nach Produkt ca. 15 Sunden pro Schicht betragen und wobei der Profilfaktor (U/A) den Wert von 100m-1 nicht überschreiten darf. In weiterer Folge ist die Brandschutzschicht während der Trocknungszeit vor Witterungseinflüssen zu schützen. Technische Kenndaten: Produkt: Uniterm Brandschutzsystem Anwendung: Stahl-Innen F90 Bindemittelbasis: Spezialmittelkombination Farbton: weiß Abtönen: nicht zulässig Dichte: ca. 1,27 g/cm³ Glanzgrad: matt Lieferviskosität: verarbeitungsfertig Verarbeitungstemp.: 5 bis 50°C Luftfeuchtigkeit: < 80 % LF a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/24 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 5.5.3 Beispiele von Brandschäden 1010 Wien, Annagasse a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/25 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 1020 Wien, Stuwerstraße a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/26 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 1070 Wien, Halbgasse a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/27 dr. karlheinz hollinsky & partner ziviltechnikergesellschaft m.b.h. 1090 Wien, Garnisongasse a-1130 wien, münichreiterstraße 22 tel. 877 39 77, www.hollinsky.at Kap.05/28