neubau des annette-kolb-gymnasiums
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AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:38 Uhr Seite 1 NEUBAU DES ANNETTE-KOLB-GYMNASIUMS Weltoffen und den Menschen zugewandt AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:38 Uhr Seite 2 Architektenvision Herausgeber: Architekturbüro Anton Zeller & Hans Romstätter, Planungsgruppe Strasser + Partner sowie die Fachplanungsbüros und der Landkreis Traunstein Redaktion: Architekten Anton Zeller & Hans Romstätter Roman Schneider, Pressestelle Landratsamt Fotos: Thomas Straub, Anton Zeller, Hans Romstätter, Michael Perla, Martin Eisenberger, Marko Chmelarz, Helmut Niederauer Layout und Druck: A. Miller & Sohn, Traunstein 2 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:38 Uhr Seite 3 GRUSSWORT VON STAATSMINISTER DR. LUDWIG SPAENLE Das Jahr 2008 wird mit Sicherheit als ein Höhepunkt in die Annalen des AnnetteKolb-Gymnasiums eingehen. Denn zum einen feiert die Schulfamilie heuer das Vernetzt Aula 70-jährige Bestehen ihres Gymnasiums, zum anderen verlässt sie ihr über hundert Jahre altes Schulgebäude – und damit einen Ort, der schon ein Knabenpensionat, eine Höhere Mädchenschule und ein Mädchenlyzeum beherbergt hatte. Beides bietet reichlich Anlass zu Rückschau und Besinnung, Standortbestimmung und Zukunftsplanung. Das ist bei einem Jubiläum offenkundig. Denn ein solches Datum ist immer auch ein Haltepunkt, an dem man die Gegenwart im Licht der Vergangenheit betrachtet und sich einem die Frage aufdrängt, woher man gekommen ist und wohin man will. Nicht viel anders ist es bei einem Umzug. Auch er regt einen dazu an, sich darüber klar zu werden, was man in das neue Haus mitnehmen will, was man vielleicht nicht mehr benötigt und wovon man sich vielleicht sogar verabschieden sollte. 3 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:38 Uhr Seite 4 Eine luftige Perspektive von Südosten Ich bin sicher, das Annette-Kolb-Gymnasium wird viel von dem in das neue Schulhaus mitnehmen, was die Schulfamilie in der Vergangenheit besonders geprägt hat. Ich denke dabei etwa an die Bereitschaft zum respektvollen und solidarischen Miteinander von Schülern, Lehrern und Eltern. Oder an den von allen Mitgliedern immer wieder gezeigten Willen zu Leistung und Einsatz – ob das nun den Unterricht betrifft oder das besondere Engagement der Schule als Leistungszentrum für den Wintersport. Mitnehmen wird sie sicher auch die ganz besondere, dem Menschen zugewandte und weltoffene Haltung, die sie mit ihrer Namenspatronin Annette Kolb verbindet. Das beständige Bemühen der Schriftstellerin um die Völkerverständigung zwischen Deutschen und Franzosen lebt fort in den zahlreichen Partnerschaften und Austauschprogrammen, die das AnnetteKolb-Gymnasium mit Schulen in Frankreich, Italien, China und bald auch Austra4 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:38 Uhr Seite 5 lien unterhält. Kennzeichen dieser Weltoffenheit ist auch das reiche Sprachenangebot der Schule. Neben der europäischen Basissprache Latein und der Weltsprache Englisch können die Schülerinnen und Schüler hier auch Französisch, Italienisch, Spanisch und Chinesisch lernen. Das ist eine Sprachenvielfalt, die ihresgleichen sucht. Sie stellt eine ideale Ergänzung zum wirtschaftswissenschaftlichen Profil der Schule dar und verknüpft Traditionsbewusstsein und Zukunftsorientierung auf überzeugende Weise. Das Schuljahr 2008/2009 wird für die Schülerinnen und Schüler, die Eltern und Lehrkräfte des Annette-Kolb-Gymnasiums in einem neuen, modernen Schulgebäude beginnen. Allen, die diesen Neuanfang durch ihr persönliches Engagement möglich gemacht haben, gilt mein herzlicher Dank und meine große Anerkennung. Der Schulfamilie, die nun das gemeinsame Lernen und Leben im neuen Schulhaus gestalten wird, wünsche ich die Umsicht, zu erkennen, was es zu bewahren gilt; den Mut und die Kraft, zu ändern, was es zu verändern gilt; und die Gelassenheit, auch im Angesicht neuer Herausforderungen auf die eigenen Stärken zu vertrauen. Wenn ihr das gelingt, dann wird der Umzug zu einem Aufbruch für die ganze Schule. Dann ist das Annette-Kolb-Gymnasium für die Zukunft bestens gerüstet. München, im November 2008 gez. Dr. Ludwig Spaenle Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus 5 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:39 Uhr Seite 6 GRUSSWORT VON LANDRAT HERMANN STEINMASSL Den Neubau des AKG könnte man kurz mit folgenden Worten überschreiben: „Obwohl wir nicht in die Zukunft schauen können, haben wir Zukunft gebaut“. Kreistag Freude Es ist mir eine besondere Freude, dass ein Projekt von einer Größenordnung und Bedeutung wie dieses rechtzeitig zum Schuljahresbeginn bezogen werden konnte. Der Neubau bietet mit seiner zukunftsweisenden bedarfsgerechten Ausstattung die Grundlage für eine qualitativ hochwertige und erfolgreiche Schulbildung der Schülerinnen und Schüler unseres Landkreises sowie für die Lehrerschaft optimale Voraussetzungen für den Unterricht. Mit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten wurde nicht nur die aufgrund der steigenden Schülerzahlen vorhandene Raumnot behoben, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, einen ordnungsgemäßen Schulbetrieb für die Zukunft zu gewährleisten. Obwohl die weitere Entwicklung der Schülerzahlen noch nicht absehbar ist, bin ich überzeugt, dass mit dem Neubau ein weiterer wichtiger Schritt für den Schulstandort Traunstein getan wurde. Der Landkreis Traunstein hat trotz der angespannten Haushaltslage mit dem 6 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:39 Uhr Seite 7 Programm „Bildung und Infrastruktur“ schon frühzeitig Prioritäten gesetzt, um die äußeren Bedingungen für ein optimales Lernumfeld zu schaffen. Mit dem Neubau hat der Landkreis Traunstein in die Bildung und zugleich in unseren Nachwuchs sinnvoll investiert. Es konnte ein Schulgebäude geschaffen werden, das sowohl architektonisch als auch von seiner Funktionalität her beeindruckt. Noch unbebaut Im Wachsen Ich möchte imich bei allen bedanken, die ihren Beitrag zum Gelingen dieses Projekts geleistet haben, und darf der Schulleiterin Frau Maria Scharbert, dem ganzen Lehrerkollegium sowie den Schülerinnen und Schülern viel Freude im neuen Schulgebäude wünschen. Ich hoffe, dass sich auch im neuen Schulgebäude schnell eine lebendige Schulgemeinschaft entwickelt, die die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich meistert. Möge die erfolgreiche Schulgeschichte, auf deren 70-jähriges Bestehen wir in diesem Jahr zurückblicken können, in den neuen Räumlichkeiten erfolgreich weitergeführt werden. Hermann Steinmaßl 7 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:39 Uhr Seite 8 GRUSSWORT VON DIREKTORIN MARIA SCHARBERT 70 Jahre Annette-Kolb-Gymnasium und Umzug in das neu erbaute Schulhaus für unsere Schule beginnt eine neue Zeit. Nach vielen Jahren der Enge und Hermann Gschirr mit Maria Scharbert Vertieft manchen Provisorien ist es für uns alle eine große Freude, in diesem neuen, nach modernen pädagogischen Gesichtspunkten ausgestatteten Schulhaus zu unterrichten. Das helle, Licht durchflutete Gebäude mit seiner im Inneren sehr ansprechenden, nach außen hin sehr fröhlichen Farbgestaltung zeichnet sich durch seine hervorragende Funktionalität aus. Der Ideenreichtum der Architekten zusammen mit dem großen Erfahrungsschatz der Landkreis-Mitarbeiter im Schulbereich haben für uns ein Schulgebäude ergeben, das einerseits eine große Ästhetik ausstrahlt, wo andererseits aber nie der Nutzen für den Schulbetrieb aus dem Auge verloren ging. Ein großer Dank gilt allen voran Landrat Hermann Steinmaßl, der im Juli 2005 zusammen mit dem Kreistag trotz schwieriger Haushaltssituation die mutige und zukunftsweisende Entscheidung für den Neubau der Schule gefällt hat. Eine sehr wichtige Aufgabe des Gymnasiums ist es, seine Schülerinnen und 8 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:39 Uhr Seite 9 Schüler vorzubereiten auf das Studium und ein Leben in einer Welt, die gekennzeichnet ist von weltumspannenden Wirtschaftsbeziehungen. Neben Latein als Grundlage der europäischen Kultur können am AKG fünf lebende Sprachen erlernt werden. Mit dem Chinesisch-Unterricht besteht die Möglichkeit, den Blick zu weiten nach Fernost, wo sich rasante Entwicklungen abspielen. Die neuen Computerräume mit moderner Technik können wir im Sprachenunterricht gut nutzen. Die bestens ausgestatteten Räume für Naturwissenschaften helfen, unsere Schülerinnen und Schüler für Technik und Ingenieurwissenschaften zu begeistern. Gesellschaftliche Entwicklungen mit vielen Vollzeit beschäftigten Eltern stellen uns vor neue Aufgaben. Mit Küche und Speisesaal sind wir jetzt in der Lage, unseren Schülern ein warmes Mittagessen zu ermöglichen. Gleich angrenzend im EG befinden sich die große Zentralbibliothek, Musik-, Kunst- und Werkräume sowie im Freien der Hartplatz für Ballspiele und Leichtathletik, alles zukunftsweisend geplant für die Bedürfnisse des Unterrichts und die bereits mit großem Erfolg angelaufene Ganztagsbetreuung. Die Aula bietet allerbeste Bedingungen für Konzerte, Theater, Schulveranstaltungen und Projekte. Mit klaren Linien strahlt die Architektur eine große Offenheit aus. Annette-Kolb unsere Namensgeberin - steht für die Offenheit der Ideen. In der sehr schwierigen Zeit in der 1. Hälfte des vorigen Jahrhunderts hat sie gekämpft für Völkerverständigung und Toleranz. Diesen Ideen fühlen wir uns verpflichtet, und sie kommen zum Ausdruck in den Gedanken zum Leitbild, die im letzten Jahr von Schülern, Lehrkräften und Eltern erarbeitet wurden. Mit einem hoch professionellen Lehrerkollegium, dem ein Einsatz über die Pflicht hinaus aus alter AKG-Tradition eine Selbstverständlichkeit ist und das sich dem Ausbau und der Sicherung des guten Geistes am AKG verpflichtet fühlt, gehen wir im neuen Schulhaus sehr dankbar und mit großer Freude zuversichtlich in eine gute Zukunft. Maria Scharbert, Direktorin 9 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:39 Uhr Seite 10 GRUSSWORT DER ARCHITEKTEN ZELLER & ROMSTÄTTER Das neue Annette-Kolb-Gymnasium ist fertig - Gott sei Dank! Nach einer anstrengenden kurzen Planungs- und Bauzeit verbinden wir mit der Vollendung ein Anton Zeller und Hans Romstätter Modellhaft großes Glücksgefühl. Unser architektonisches Ziel war es, dem Bau ein symbolkräftiges Erscheinungsbild zu geben. Die gewählte Form ging aus einem Dutzend Vorschlägen hervor, die auf Seite 12 dargestellt sind. Kennzeichnend für das Werk ist der baulich hervorgehobene, halbbogenförmige Eingangsbereich. An ihn schließen sich unmittelbar das Herzstück der Schule, die Aula, und die Unterrichts- und Funktionsräume wie Verwaltung, Kunsterziehung, Mittagsbetreuung, Klassenräume und naturwissenschaftliche Fachräume an. Die ausgewählte Bauform bildet, aus der Vogelperspektive gesehen, eine Harfe oder auch ein griechisches π. Diese „Fächerung" verbindet das Bauwerk städtebaulich mit seiner Umgebung und sorgt für eine optimale Belichtung der stützenfreien Räume. Zudem entsteht so ein geschützter Innenhof. Die Enden der Harfe werden dabei von Süden nach Osten hin mit einem dynamischen Bogen bis zum Eingang verbunden. Gerade Linien treffen auf Bögen und sorgen für bauliche Bewegung. Dem Straßenzug folgend gewährleistet dies eine weiche ortsplanerische Einfü10 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:39 Uhr Seite 11 Ins Modell gegossene Gedanken gung und gibt dem Innenhof einen räumlichen Abschluss. Das Bauwerk wendet sich somit von einer sterilen „Kistenarchitektur" ab. So konnten auch ortsübliche Schrägdächer mit roten Dachziegeln verwirklicht werden. Wichtig ist auch, dass eine Vergrößerung des Bauwerkes möglich ist. Eine Erweiterung mit einer 2-fach Turnhalle ist bereits vorgesehen. So hat der Landkreis das richtige Grundstück im Herzen von Traunstein erworben und damit die Grundlage für ein ideal gelegenes Gymnasium für die „Annette-Kolbianer" geschaffen. Wir sagen allen an der Verwirklichung des Gymnasiums Beteiligten, insbesondere der Bauleitung, der Planungsgruppe Strasser + Partner, ein herzliches Vergelt's Gott und wünschen Schülern und Lehrern viel Glück und Freude mit und in dem Werk. Anton Zeller Hans Romstätter 11 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:39 Uhr Seite 12 Aus zwölf Vorschlägen der Architekten Zeller & Romstätter fiel die Wahl auf das grün eingerahmte Modell. 12 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:39 Uhr Seite 13 ARCHITEKTONISCHER SCHWUNG UND TRANSPARENTE ÄSTHETIK FÜR DAS NEUE AKG Architekten Reg.-Baumeister Dipl.-Ing. Anton Zeller & Dipl.-Ing Hans Romstätter Barrierefrei Formensprachen Neben den architektonischen Gesichtspunkten gibt es noch einiges über das Bauwerk aus dem „Nähkästchen" zu plaudern. Die Entwurfsanordnung und Funktionen mussten bei der Planung besonders beachtet werden. Es war auch ein bedeutsames Ziel, eine übersichtliche Schule mit klarer und möglichst kurzer Wegeführung zu konzipieren. Viele Funktionen mussten mit ihren Zuordnungen dabei berücksichtigt werden, also galt es, wichtige Räume in das Zentrum der Schule zu legen, so dass sie optimal von allen Klassenzimmern erreichbar sind. Das Gebäude ist barrierefrei und behindertengerecht ausgeführt. Zu beachten war wegen der Sonneneinstrahlung, möglichst wenig Südräume, dafür viele nach Norden und Westen orientierte Unterrichtsräume zu planen. Von Nord-Osten betritt der Schüler über einen überdachten Eingang als großzügigen Windfang die Aula (Pausenhalle). Unmittelbar neben dem Eingang sind die Räume für die Ganztagsbetreuung bzw. das Ganztagsangebot untergebracht. Dieser Bereich besteht aus 13 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:39 Uhr Seite 14 Transparente Ästhetik dem Hausaufgabenraum, dem Speisesaal und der Küche mit den Nebenräumen (Austeilküche mit Möglichkeit zur Speisenerwärmung). Diese Situierung erlaubt die Einbeziehung einer Außenterrasse, des Pausenhofes und des Pausenverkaufes. Von Süden her ist eine von der Schulerschließung unabhängige Andienung mit Überdachung und Windfang möglich. Nach Norden orientiert, befinden sich die musischen Räume wie Musik, Werken, Zeichnen und auch der zur Pausenhalle hin zu öffnende Mehrzweckraum. Der anschließende Westflügel nimmt die Bibliothek, das Lehrerzimmer und die Verwaltung (mit Blick zum Pausenhof) auf. Im ersten Obergeschoss befinden sich ausschließlich Klassenräume. Im zweiten Obergeschoss sind die Kursräume Informatik und die naturwissenschaftlichen Räume untergebracht. Die Dächer behüten das ganze Raumprogramm und sind als Schrägdächer mit Ziegeldeckung und Kaltdachraum konzipiert worden. Für die Technik stehen eine 14 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:40 Uhr Seite 15 Teilunterkellerung sowie Teile der Schrägdachräume zur Verfügung. Die Unterkellerung bietet auch Platz als Lagerfläche. Insgesamt gesehen hat das Gymnasium mit seinen 22 Klassen ein ansehnliches Volumen von 40.500 Kubikmetern, was in etwa dem Rauminhalt von 40 Einfamilienhäusern entspricht. Damit dieses Volumen verwirklicht werden konnte, waren 3.000 Quadratmeter Teamarbeit Farbspiele Grundfläche erforderlich, die bei drei Stockwerken 9.000 Quadratmeter Nutzfläche ergaben. Würde man diese Fläche auf eine Zimmerbreite von fünf Metern projizieren, so könnte man eine Länge von 1.800 Metern erreichen. Rechnet man diese Fläche auf Schüler und Lehrer um, so ergibt sich pro Person immerhin ein Zimmer von 10 Quadratmetern. Neben der planerischen Vorbereitung galt es, geeignete Baustoffe zu finden, um die Hülle des Gebäudes schaffen zu können. Generell kamen nur Baustoffe zum Einsatz, welche die strengen Zulassungsbestimmungen erfüllen. Bei der Auswahl wurde auf robuste einfache Baumaterialien geachtet. Würde man den verbauten Beton und das Ziegelmauerwerk auf eine Grundfläche von 1 x 1 Meter aufschichten, ergäbe sich ein Turm mit rund sechs Kilometer Höhe. Eine Höhe von 800 Meter könnte man mit Dachschalung verkleiden. Die eigentlich wünschenswerte reine Ziegelbauweise war aus statischen Gründen nicht praktikabel. So machte 15 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:40 Uhr Seite 16 Ein Zugang zur Bildung ein Verbundbaustoff das Rennen, dessen Einzelbestandteile für sich genommen schlechte Eigenschaften aufweisen, im Verbund aber unschlagbar sind: Stahlbeton. Beton ist zwar bei enormem Druck ein Riese, ist aber bei auftretenden Spannungen ein Schwächling und reißt. Stahl wiederum ist bei enormen Spannungen ein Goliath. In der „glücklichen Ehe“ hält jedoch der eine den Druck, der andere die Spannung aus. Eines der ältesten großen Betonbauwerke der Welt ist das Pantheon in Rom. Von den alten Römern vor über 2.000 Jahren aus dem NaturBaustoff Beton erstellt, zeigt es die Stärke dieses Materials. Wie beim Menschen spricht man beim Traggerüst vom Skelett, also vom Stahlbetonskelett. Es wurden mit diesem stabilen Skelett große, helle und stützenfreie Räume geschaffen, die mit großzügigen Fenstern (ca. 2.000 Quadratmeter Fläche) ausgestattet wurden. Der gestalterische Nebeneffekt ist eine wohltuend gerasterte Außenfassade mit Putzbalkonen. 16 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:40 Uhr Seite 17 Zurück zum Betonbaustoff: Das Naturmaterial aus Kies, Sand und Zement ist diffusionsfähig. Allerdings bedarf es einer weiteren Zugabe – da der Beton wenig wärmedämmend wirkt – nämlich atmungsaktive Mineralschaumplatten, die mit mineralischem Putz versehen wurden. So wird das Stahlbetonskelett sozusagen mit einem wärmenden „Pullover“ eingehüllt. Nicht ohne Grund sagt man, die Haut Regenbogen Im Herzen ist die erste Hülle, die Kleidung die zweite und ein Gebäude die dritte. Energietechnisch gesehen nimmt das Gebäude auf der Liste energiesparender Bauten des Landkreises Traunstein mit den ausgeklügelten Maßnahmen einen prominenten Platz ein, denn der Landkreis Traunstein hat sich zum Ziel gesetzt, sich durch den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energieträger bis zum Jahr 2020 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Außerdem ist es ein wichtiges Ziel, eine Reduzierung des Energieverbrauches zu erreichen. So gehört zum Konzept des Annette-Kolb-Gymnasiums eine anspruchsvolle und raffinierte Haustechnik. Es wird mit Einsatz unendlich vorhandener umweltfreundlicher Energien dafür gesorgt, dass so wenig wie möglich endliche fossile Energieträger zum Einsatz kommen. Rund 25 Kilometer Erdleitungen, die im Boden unter dem Gebäude verlegt sind, entlocken dem Boden Wärme zur Beheizung des Gebäudes, genannt Geothermie. 17 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:40 Uhr Seite 18 Auch der Beton hilft mit einer sogenannten Betonkernaktivierung, den Wärmehaushalt des Gymnasiums zu optimieren. Konkret bewerkstelligen dies rd. 5,5 Kilometer Leitungen, die sorgsam in die Betondecken eingelegt sind. Auch an Sonnenkollektoren mangelt es nicht. 450 Quadratmeter Fläche sammeln die Wärme, die ins Haus wandert. Eine kontrollierte Be- und Entlüftung im naturwis- Beschwingt Behütet senschaftlichen Bereich, der im zweiten Obergeschoss untergebracht ist, spart Heizenergie und bringt ein optimales Klima. Wir freuen uns besonders darüber, dass durch Einsatz erneuerbarer Energien endliche fossile Energien für künftige Generationen gespart werden können und die Umwelt damit sauber gehalten wird. Die Schallschutzfenster bestehen im wesentlichen aus Alu-Senk-Klappfenstern mit einer Isolierverglasung mit 12 bis 16 Millimeter Luftzwischenraum und einem u-Wert von ca. 1,0. Die nicht tragenden Innenwände sind weitgehend als Ziegelwände mit einer Stärke von 24 Zentimeter gemauert und beidseitig verputzt. Sämtliche Decken sind in Beton ausgeführt. In Fluren, Verwaltung und WC's wurden abgehängte Gipskartondecken eingebaut. In den Klassenräumen und naturwissenschaftlichen Räumen sind zusätzliche Akustikschilde verwirklicht worden. Die Bodenkonstruktion besteht aus sogenannten schwimmenden Zement18 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:40 Uhr Seite 19 estrichen, die auf Trittschall- und Wärmedämmungen aufgebracht sind. Die Verwaltungsräume erhielten Parkettbelag, in den Klassenräumen wurde Linolbelag verlegt. Im Erdgeschoss sind Feinsteinzeug-Platten, in den Werkräumen Holzböden verwendet worden. Wetterfester Mineralfarbenanstrich kam an den geputzten Fassadenflächen zur Ausführung. Die Innenwände sind verputzt Hoch Eingänge bzw. gespachtelt. Im Klassen- und Verwaltungsbereich wurden Vollspan-Türblätter in Stahlzargen verarbeitet. Die Flurabschlüsse erhielten Alurahmentüren T30oder rauchdichte Türen, entsprechend den Brandschutzanforderungen, an den Fenstern auf der Süd- und Ostseite wurden außenseitig elektromotorisch betriebene Sonnenschutzanlagen an der Vorderfront der Putzbalkone (Windwächter) angeracht. Das Gebäude wurde entsprechend der zum Stand des Bauantrages geltenden Wärmeschutzverordnung und dem Energieeinsparungsgesetz berechnet und ausgelegt. Der Wärmeschutznachweis erfolgte gemäß DIN 4108 und den Energie-Vorschriften. Der Schallschutz ist entsprechend der einschlägigen DIN-Vorschriften (DIN 4109) gewährleistet. Die Einflüsse der benachbarten Bahn und der Verkehrserschließungsstraßen wurden bei der Planung berücksichtigt, z. B. durch 19 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:40 Uhr Seite 20 Eingefügt Fenster in der Schallschutzklasse drei. Natürlich bleibt ein Bau auch nicht von Wind und schlechtem Wetter verschont. Hier verdienen die Bauleute eine große Anerkennung. Sie haben sich alle kräftig ins Zeug gelegt, um die knappe Bauzeit einzuhalten. Wegen des frühen Kälteeinbruchs waren wir gefriergeschockt, und wir hatten große Sorge, die winterbedingte Reduzierung der Bauarbeiten wieder einzuholen. Ein so genannter „Winterbau“, bei dem alle Fenster und Türen des Bauwerkes provisorisch verschlossen und der ganze Bau beheizt werden muss, wurde nötig. Das Wetter hat außer der Kälte noch einige Kapriolen geschlagen. Viel Regen im Sommer, dazwischen dann wieder so heiße Tage, dass die Kunststoffteile der Leerrohre auf der Deckenschalung bei gemessenen 68 Grad weich wurden. Der Herrgott meinte es gut mit uns und ließ das Bauwerk ohne größere Unfälle gelingen. 20 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:40 Uhr Seite 21 Übersicht Die Errichtung eines derartigen Bauwerkes braucht einen noblen Bauherrn, eine gute Planungsmannschaft und engagierte Firmen mit fleißigen Bauarbeitern. Diese Voraussetzungen waren gegeben, und wir danken allen Beteiligten (siehe Seite 36, 37) herzlich. Die größte Freude haben wir allerdings daran, dass sich Lehrer und Schüler gleichermaßen in ihrem neuen Annette-Kolb-Gymnasium wohl fühlen. 21 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:40 Uhr Seite 22 Erdgeschoss 22 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:41 Uhr Seite 23 Klassen im1. Obergeschoss Fachräume im 2. Obergeschoss 23 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:41 Uhr Seite 24 DER BAU DES ANNETTE-KOLB-GYMNASIUMS WÄCHST UND GEDEIHT Eine „Webcam“ verfolgte 16 Monate alle Bauschritte. In mehrwöchentlichen Abschnitten ist auf den Seiten 25, 26 das Wachsen des Gebäudes zu beobachten. Die Gründung Bauzeit: sportlich kurze 16 Monate, Grundsteinlegung 14. Mai 2007 Inbetriebnahme 16. September 2008 Bebaute Fläche: 3.000 m2, Bruttogeschossfläche 8.290 m2 Nutzfläche inkl. Mittagsbetreuung 4.750 m2, zuzüglich Nutzfläche Teilkeller 400 m2 22 Klassen (zuzüglich Fachräume wie Physik, Chemie und Biologie etc.) Umbauter Raum: 40.500 m3 Gesamtkosten: 16,2 Millionen Euro einschließlich Außenanlagen und Freisportflächen (100 m Laufbahn, Allwetterplatz 44 x 28 m) 24 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:41 Uhr Seite 25 25 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:41 Uhr Seite 26 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:41 Uhr Seite 27 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:41 Uhr Seite 28 GEDANKEN ZUR BAULICHEN UMSETZUNG UND AUSFÜHRUNG PLANUNGSGRUPPE STRASSER + PARTNER Bauschlangen Ein eingespieltes Team Behindertengerecht Nach der Entscheidung für die architektonische Gestaltung galt es das Gebäude sozusagen „in Worte zu fassen“ und 50 Leistungsverzeichnisse zu erstellen. Über 80 Prozent der Bausumme wurde europaweit ausgeschrieben. Es waren strenge Vergabekriterien einzuhalten, um rechtssichere Vergaben zu gewährleisten. Dabei lagen die Auftragssummen zwischen 1.000,- € bis über 3.000.000,- €. Für die haustechnischen Gewerke waren das Ingenieurbüro Steinberger, für die Elektrotechnik das Büro Ewald & Grau zuständig. Sämtliche Hoch- und Tiefbaugewerke wurden von der Planungsgruppe Strasser + Partner erarbeitet. Ein Gebäude entsteht durch die Arbeit vieler Handwerker und Zulieferfirmen. Mit seinem stabilen Tragwerk, der resistenten Hülle, den zahlreichen Sensoren und Kilometern an Ver- und Entsorgungsleitungen gleicht der Bau einem Organismus. Um diesen entstehen zu lassen, müssen, wie in einem Räderwerk die einzelnen Gewerke fein aufeinander abgestimmt und in einem engen 28 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:41 Uhr Seite 29 Ein rüstiger Baujüngling zeitlichen Rahmen umgesetzt werden. Wenn es an einer Stelle klemmt, kann der ganze Apparat ins Stocken geraten. Mit enormem Aufwand musste der Bauablauf deshalb ständig kontrolliert, koordiniert und angepasst werden. Auch die Kosten galt es stets im Blick zu halten. Durch ständige Kostenkontrolle in allen Leistungsphasen war man immer auf einem aktuellen Stand. Eine sportliche Aufgabe, auch für ein erfahrenes Team! In zahlreichen Baustellenbesprechungen wurden die Schnittstellen erörtert sowie Lösungen erarbeitet und dokumentiert, die letztlich zu einem zukunftsweisenden funktionsgerechten Gebäude führten. Die rastlosen Bauleiter mussten dabei so manche größeren und kleineren Sandkörner aus dem Getriebe entfernen, mal anschieben, viel loben und auch mal laut werden, um das Gebäude in der 16-monatigen Rekordbauzeit zu erstellen. 29 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:41 Uhr Seite 30 Viele heimische Firmen erhielten Arbeit. 60 Prozent der Auftragssummen blieben im Landkreis Traunstein. 30 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:54 Uhr Seite 31 Das Ziel, das Gebäude zum Schulbeginn am 16. September 2008 zu übergeben, wurde trotz Skepsis vieler Beteiligter, insbesondere aufgrund des enormen Engagements der Bauleitung, unter Mithilfe der an der Planung Beteiligten gelungen. Der Umzug der Schule war nur in den Sommerferien möglich, da viele Möbel und Lehrmittel aus dem Altbau mitgenommen wurden und zum Schulbeginn wieder einsatzbereit sein mussten. Das erforderte zusätzlichen Koordinationsaufwand, da Abbau, Umzug und Wiederaufbau in den laufenden Baubetrieb eingebunden werden mussten. Ein Bauwerk wächst heran, um am Tag der Einweihung in die Selbständigkeit entlassen zu werden. Es hat viele Väter und Mütter. Unser Dank gilt den Mitarbeitern des kreiseigenen Hochbaus Hermann Gschirr, Heinrich Haunerdinger und Michaela Heimhilger, die mit Rat und Tat immer vor Ort waren, um rechtzeitig Entscheidungen herbeizuführen und den Bau mit Erfahrung und Fachkunde zu begleiten sowie Klaus Wolff, der mit uns die Ausstattung abstimmte. Wolfgang Gürtner von den Hitzler Ingenieuren war als Projektsteuerer der Mann mit großem Überblick und der strengen Kostenkontrolle. Gemeinsam mit dem Bauherrn, den Kollegen Zeller & Romstätter und den Fachplanern lag uns die Einhaltung der Kosten sehr am Herzen. Für die kollegiale Zusammenarbeit danken wir dem kreativen Tragwerksplaner Michael Perla sowie den technisch versierten Projektanten Martin Noichl, Erwin Wagner und Manfred Grau. Nicht zuletzt danken wir unseren Kollegen, den Architekten Anton Zeller und Hans Romstätter für die stets gute Zusammenarbeit. Allen am Bau beteiligten Firmen und ihren Mitarbeitern danken wir für ihre Leistungen, das Herzblut und so manche Überstunden, die nötig waren, um den ehrgeizigen Terminplan einzuhalten. PLANUNGSGRUPPE STRASSER + PARTNER Martin Strasser Martin Eisenberger 31 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:42 Uhr Seite 32 INNOVATIVE ENERGIEVERSORGUNG Zur Wärmeversorgung des Gebäudes hat sich der Landkreis Traunstein für ein innovatives Konzept entschieden, das in dieser Größe und Art wohl bisher einmalig ist. Das Ingenieurbüro Friedrich Hamp ersann hierzu mehrere Varianten. Im Kraftraum Wasserversickerung Die Umsetzung und detaillierte Ausarbeitung wurde durch das Ingenieurbüro Steinberger aus Traunstein durchgeführt. Es handelt sich dabei um eine besondere Art der oberflächennahen Geothermie. Die Wärmeerzeugung innerhalb des Gebäudes ist aufgeteilt in zwei Sole-Wasser-Wärmepumpen, zwei Mini-Blockheizkraftwerke (BHKW) und einen Gas-Brennwertkessel. Das Sammeln und Verteilen der Energieströme in mehreren Temperaturstufen erfolgt über die sogenannte Zortströmtechnologie, mit der eine hervorragende Trennung und hydraulische Entkopplung der Wasserströme erreicht wird. Die beiden Wärmepumpen werden aus Erdwärmekollektoren, die in mehreren Lagen unterhalb der einzelnen Gebäudeteile verlegt sind, gespeist. Dies bot sich an, da aufgrund der früheren Nutzung des Geländes ein weitreichender Boden32 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:42 Uhr Seite 33 austausch erforderlich war. Zur Regenerierung der Erdkollektoren ist eine thermische Solaranlage aus Vakuum-Röhrenkollektoren im Einsatz, welche zum einen bei hohem Solarertrag im Winter direkt in das Heizungsnetz einspeist, zum anderen bei temperaturmäßig niedrigem Solarertrag bzw. zu Zeiten, da keine Wärme für das Gebäude benötigt wird, die gewonnene Wärme in die Erdkollektoren Für warme Füße Sonnenwärme fangen schickt. Die Solaranlage besteht aus fünf Kollektorfeldern, und zwar je eines an den Südfassaden des Ost-, West- und Nordtraktes sowie zwei aufgeständerte auf dem nach Süden ausgerichteten Dach der Aula. Eine zusätzliche Erdkollektor-Regenerierung erfolgt über einen Massivabsorber, welcher solare Wärmeerträge aus einem sonnenbeschienenen Massiv-Betonteil direkt in das Erdreich einlagert. Die zur Versorgung der Wärmepumpen genutzten Erdkollektoren werden in den Sommermonaten gleichzeitig auch zur Gebäudekühlung eingesetzt. Diese erfolgt einerseits mit Hilfe der Fußbodenheizung, welche im Sommer zur Fußbodenkühlung umfunktioniert wird, andererseits mit Hilfe einer Lüftungsanlage, die hierfür mit einem Kühlregister ausgerüstet wurde. Diese Lüftungsanlage ist für die Aula 33 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:42 Uhr Seite 34 Form folgt Funktion – Schallschutz und Sonnenkollektoren bestimmt, kann aber während des Unterrichts für die Klassenzimmer im 2. Obergeschoss genutzt und umgeschaltet werden. Das gesamte Gebäude ist mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, da deren niedrige Vorlauftemperaturen eine maximale Ausnutzung der Wärme ermöglichen. Die Betondecken in der Aula und dem EDV-Bereich (Gebäudeteil Ost) wurden im Kern mit Rohrschlangen belegt, um im Sommer die Deckenmasse für die Raumkühlung thermisch aktivieren zu können (Betonkernaktivierung). LÜFTUNGSANLAGEN Die Lüftungsanlagen für Aula / Klassenzimmer und für den Speisesaal verfügen durch parallel geschaltete Wärmetauscher über eine so hochwirksame Wärmerückgewinnung, dass keine Nachheizung mehr erforderlich ist. Auch alle 34 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:42 Uhr Seite 35 WC-Lüftungen, die ständig in Betrieb sind, besitzen hocheffektive Wärmerückgewinnungen. Zur Lüftung der Küche für die Mittagsbetreuung wurde ein Lüftungsgerät verwendet, das durch den Neubau der Klinik-Apotheke frei geworden ist und deshalb zur Kostenminimierung hier eingesetzt wurde. Dieses Gerät verfügt ebenfalls über eine Wärmerückgewinnung. Betonkernaktivierung Wärme von der Sonne REGELUNG Die Regelung der Heizung, der Solaranlage, des Massivabsorbers, der Betonkernaktivierung und der Lüftungsanlagen übernimmt eine DDC-Anlage, die speziell für diese Anforderungen programmiert wurde und die über ein Modem auch aus der Ferne überwacht und bedient werden kann. Sie verarbeitet alle eingehenden Mess- und Sensorsignale und steuert alle notwendigen Funktionsabläufe, alle Anzeigen u. Schaltein- und -ausgänge. Die frei programmierbare Regelung wurde gewählt, um auf alle Anforderungen dieser innovativen Anlagen mit ihren sehr komplexen Verknüpfungen flexibel reagieren zu können und so alle Möglichkeiten zur Vermeidung von fossilen Brennstoffen auszunutzen. Ing.-Büro Dipl.-Ing. (FH) Christian Steinberger, Mitarb. Dipl.-Ing. (FH) Martin Noichl 35 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:42 Uhr Seite 36 PLANUNGSBETEILIGTE Bauherr: Landkreis Traunstein, vertreten durch Landrat Hermann Steinmaßl Bauleitung Landkreis: Hermann Gschirr Schulleitung: Direktorin Maria Scharbert Architekten: Anton Zeller und Hans Romstätter, Traunstein Mitarbeiter: Karina Winkler, Helmut Niederauer, Simone Dufter, Sepp Utzinger In Kooperation mit Planungsgruppe Strasser + Partner (Ausschreibung und Bauleitung) Mitarbeiter: Martin Eisenberger, Stefan Lengefeld, Silvest Häusler, Peter Rubeck, Simon Bauer 36 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 Projektsteuerung: 13:42 Uhr Seite 37 Hitzler Ingenieure, Christoph Hitzler Mitarbeiter: Wolfgang Gürtner Bodengutachten: IB Gebauer, Mitarbeiter: Klaus Smettan Vermessung: SAK Ingenieurgesellschaft mbH Mitarbeiter: Hans Althammer Viele Probleme wurden gewälzt und gelöst Heizung, Sanitär, Lüftung: „Bauleiter“ IB Christian Steinberger Mitarbeiter: Martin Noichl, Erwin Wagner HL- und Gebäudetechnik: IB Friedrich Hamp Elektro-Planung: IB Ewald + Manfred Grau, Mitarbeiter: Peter Scheidler Tragwerksplanung: IB Haumann & Fuchs, Dr. Waltari Fuchs, Michael Perla, Mitarbeiter: Gregor Blank Farbgestaltung: Anke Pereira Brandschutz: IB Ludwig Schwab und Partner Mitarbeiter: Ines Wohlfahrt SiGe-Koordinator: IB Martin Neubauer, Mitarbeiter: Werner Bogomolow Bauphysik/Raumakustik: IB Gerhard Steger & Partner, Mitarbeiter: Andreas Piening 37 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:42 Uhr Seite 38 Fröhlich VERGELT'S GOTT Insgesamt war die Planung des neuen Annette-Kolb-Gymnasiums eine hochinteressante Aufgabe, und wir haben uns sehr darüber gefreut, dass wir als Architekten die Gelegenheit bekamen, unsere Ideen umzusetzen. Wir haben viele Alternativen vorgeschlagen, um alle Ansprüche, so gut es überhaupt ging, unter einen Hut zu bringen. Aber bei der Lösung all dieser Probleme waren wir nicht allein. Ein ganzer Stab von Experten war damit befasst, ein optimales Ergebnis zu schaffen. 38 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:42 Uhr Seite 39 Besonders dankbar für die großartige Zusammenarbeit sind wir • dem Landkreis Traunstein, Landrat Hermann Steinmaßl, dem Kreistag und den Mitarbeitern des Landratsamts, insbesondere Hermann Gschirr und Heinrich Haunerdinger, Grundstein Richtfest • der Stadt Traunstein mit Oberbürgermeister Manfred Kösterke und Alt-Oberbürgermeister Fritz Stahl, dem Stadtrat und den städtischen Mitarbeitern, • dem Gymnasium – hier besonders Oberstudiendirektorin Maria Scharbert, ihrem Stellvertreter Richard Geisreiter und Josef Wermuth – sowie dem Lehrerkollegium, • und nicht zuletzt unserem Kollegen Martin Strasser und seinen Mitarbeitern. • Ferner danken wir der Projektsteuerung Christoph Hitzler, Wolfgang Gürtner und allen auf Seite 33 genannten Fachplanern. Auch den Baufirmen mit ihren Mitarbeitern ein herzliches „Vergelt’s Gott“. Nicht zuletzt danken wir unseren Mitarbeitern. Sie alle haben einen außergewöhnlichen Anteil am Bauwerk. Traunstein, 14. November 2008 Anton Zeller & Hans Romstätter 39 AKG_A5_Zeller.qxd 12.11.2008 13:42 Uhr Seite 40 Landkreis Traunstein Ludwig-Thoma-Straße 2 83278 Traunstein Telefon (08 61) 58-0 www.landkreis-traunstein.de 40