Unterwegs Feldberger Seen
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Unterwegs Feldberger Seen
FELDBERG Naturschauspiel auf großer Bühne Made und Rohrpöhle Relikte einer breiten Abflussbahn, die aus der Feldberger End- moränengabel kommend die eiszeitlichen Schmelzwasser zum Urstromtal der Elbe lei tete. Eingebettet in bewegtes Hügelland, liegt der Krüselinsee fast völlig vom Wald umschlossen. Schon seit dem 15. Jahrhun dert nutzte man das aus den Feldberger Seen in den etwa neun Meter tiefer gelegenen See abfließende Wasser, um eine Mahl- und Schneidemühle zu betreiben. Blick vom Reiherberg Im Uckermärkischen Mit dem Fahrrad um die Feldberger Seen Auf Küsters Wegen Am Kreisverkehr Richtung Carwitz über die Bahnhofstraße den Ort verlassend, zweigt die Fahrradroute in den Küstersteig ab. Noch bis ins 19. Jahrhundert nahm diesen schma len Feldweg der Küster aus Carwitz, um zur Feldberger Kirche, die zum Carwitzer Kirch spiel gehörte, zu gelangen. Dem Weg folgt man dann bis zur Landstraße. An einer Informationstafel biegt man links auf die Lindenallee Richtung Süden. Carwitz links liegenlassend kommt man an die aus Feld steinen geformte Umrißlinie eines riesigen Mammuts. Eigentlich sollte hier Kies abge baut werden. Dank des Engagements einer Bürgerinitiative entstand am Carwitzer Orts rand ein Findlingsgarten. Neu gepflanzt ist die Birkenallee, die weiter Richtung Landes grenze und nach Krüselin führt. Naturnahe Buchenwälder um Feldberg vermitteln eine erhabene Beschaulichkeit. Krüselin – Geschichte Wald umschlungen Wechselvoll ist die von Existenznot und Grenzstreitigkeiten geprägte Vergangenheit der Wüstung Krüselin. Einst Meierei und dann Revierförsterei, gemahnen heute die freigelegten Fundamente des mehrfach ver lassenen und zerstörten Dorfes an die Sinn losigkeit kriegerischer Auseinandersetzun gen. Als abflusslose Restgewässer in mehre ren parallelen Senken der Sanderfläche sind Weg nach Thomsdorf Das abwechslungsreiche Spiel aus Geländemulden und kurvenreichen Hügelrücken empfängt den Radler in der offenen Kulturland schaft auf dem Weg nach Funkenhagen. Idyllisch am Mellensee gelegen, zeigt sich die uckermärkische Hügellandschaft hier von ihrer reizvollsten Seite. In Thomsdorf lassen sich u.a. die Kunsthandwerkerscheune und eine in ihrer Wehrhaftigkeit mustergültige Feldsteinkirche be sichtigen. Kleine und große Leute sind herz lich willkommen im Puppent heater „Lampion“ in Funkenhagen. Kurz hinter dem Dorfausgang Richtung Feldberg biegt die Route nach Boisterfelde rechts ab. Eindrucksvoll künden die stattlichen Feld steinscheunen von der expandierenden Landwirtschaft auf den neuen Vorwerken des 18. und 19. Jahrhunderts. Sölle, Brüche und Feldgehölze strukturieren das Offen land, durch das ein Plattenweg weiter gen Osten führt. Eine Feldsteinsäule markiert den Abzweig nach Fürstenau, wo auf dem Eich berg mehrere bronzezeitliche Hügelgräber gefunden wurden. Einst ein bedeutender Rit tersitz, wurde das im 13. Jahrhundert ge gründete Burgdorf Fürstenhagen im Zuge von Grenzstreitigkeiten immer wieder zum Zankapfel zwischen Mecklenbug-Strelitz und Brandenburg. Bemerkenswert ist die neugo tische Feldsteinkirche mit das Mauerwerk horizontal strukturierenden Bändern aus Backsteinziegeln, nach einem Entwurf von Friedrich Wilhelm Buttel (1790 – 1869). Auf der „Alten Poststraße“ geht es weiter zum Wootzensee. Als hielten sie Wache, säumen krumm geduckte Kopfweiden wie uralte Zwerge den Uferweg. Das Straßendorf Tornowhof durchquerend, geht es nun berg ab auf der Chaussee bis zum Abzweig „Forsthaus am See“. Zu den Ureinwohnern des Breien Luzinsees zählt auch die Luzinmaräne, welche nur hier vorkommt. Im Volksmund „Quietsch böcker“ (Quietschbäuche) genannt, quellen beim Heraufholen aus großen Tiefen die Schwimmblasen der Fische hervor, da sie den Druckausgleich nicht so schnell leisten können. Kuckucks-Lichtnelke, Kna benkraut und Sumpfsitter wachsen auf dem vertorften Seggengrund der „Grot Buernwisch“ (Großen Bauernwiese). Über einen Holzsteg ist der mit Mahd und Brache kultivierte Wiesen-Park, ein botani sches Kleinod in Feldberg, zu besichtigen. An die Flucht des preußischen Feldmarschalls Blücher vor den heranrückenden französi schen Verbänden erinnert die Blücher-Eiche. Nach der Schlacht bei Jena (1806) soll er hier mit seinen restlichen Truppen die Seensperre passiert haben. In den Hängen der „Lich terberger Tannen“ wurde vom 17. bis 19. Jahrhundert Ton abgebaut und in einer Zie gelei zu den landestypischen roten Back steinen und Dachziegeln gebrannt. Wo einst die kostbare Fracht auf Kähne geladen und Richtung Feldberg abtransportiert wurde, lädt heute eine Badestelle zum Erfrischen ein. Eine zoologische Besonderheit lebt in den sauerstofffreichen Tiefen des Breiten Luzin. Der Reliktkrebs liebt es kalt, war doch seine ursprüngliche Heimat das Eismeer. Bei der Durchquerung der „Lichtenberger Buchen“ wartet eine Herausforderung an die Wadenmuskulatur. Gesäumt von zahlreichen bronzezeitlichen Hügelgräbern schiebt sich der „Schlossberg“ in den Breiten Luzin. Zu den markanten Höhepunkten, die den Stre litzer Bogen des Pommerschen Stadiums der Weichselkaltzeit bilden, gehören neben Schaapwaschberg und Schlossberg auch der Hüttenberg und der Reiherberg. Besonders der Aufstieg auf den Reiherberg wird mit ei nem phantastischen Blick über den Feld berger Haussee belohnt. Wie Teile einer malerischen Theaterkulisse schiebt sich die Liebesinsel vor das im Hintergrund aufra gende Feldberg. Oft nur vom Boot aus ein sehbar, sind die zahlreichen Buchten und von Bäumen überschatteten Nischen des Haus sees. Im 19. Jahrhundert legte der örtliche Frem denverkehrsverein die Uferpromenade an und verklärte die in den See fließenden Quellen mit schönen Mädchennamen zu romantischen Orten. Emma-, Marien- und Marthaquelle sprudeln aus den Höhen der Feldberger Hütte. Vielleicht nach einer letz ten, wohlverdienten Rast im Stieglitzenkrug geht es über die Kastanienallee zurück nach Feldberg. M ec kl en b u rg Vo r p o m m er n NP Feldberger Seenlandschaft Feldberg NP Neustrelitz Uckermärkische RE 5 Seen Lychen Fürstenberg/ Havel BR Flusslandschaft Elbe-Brandenburg NP StechlinRuppiner Land N i ed ers ac h s en Sac h s en An h al t NLP = Nationalpark BR = Biosphärenreservat NP = Naturpark Oranienburg NP Westhavelland NLP Unteres Odertal Templin RB12 BR SchorfheideChorin NP Barnim BERLIN Potsdam RB12 Republik Polen NP Märkische Schweiz Lichtenberg RE 5 Ludwigsfelde Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln Königs Wusterhausen Beelitz BELZIG FRANKFURT (ODER) BEESKOW Eisenhüttenstadt – Regionalbahn RE 5, S + U Berlin Hauptbahnhof bis Fürstenberg/H. – Bus 517 (UVG)Neuzelle LUCKENWALDE bis Lychen – Bus 615 (Tonne Omnibusverkehr GmbH) – Triepkendorf – Feldberg LÜBBEN – Regionalbahn RE 5, S + U Berlin Hauptbahnhof bis Neustrelitz – Bus 619 (Tonne Omnibusverkehr GmbH) – Feldberg Luckau Lübbenau – Regionalbahn RB 12 bis Templin – Bus 517 (UVG) bis Lychen – Bus 615 (Tonne COTTBUS Omnibusverkehr GmbH) – Triepkendorf – Feldberg HERZBERG FORST – Zentrale Aukunft Bus Uckermark (UVG): www.uvg-templin.deFinsterwalde Spremberg Tel.: 0 39 87 / 70 07 36 Bad SENFTEN– Zentrale Auskunft Bus Mecklenburg Strelitz (VMS):Liebenwerder www.vms-bus.de BERG Tel.: 03 98 20 / 30 45 20 Elsterwerder Legende zur Karte Über Carwitz zum Hauptmannsberg Schmelzwassers Rinnen Seeadler Besucherinformation Naturparkverwaltung / Besucherzentrum Uckermärkische Seen Zehdenicker Str. 1, 17279 Lychen Tel.: 03 98 88 / 6 45 30, Fax: -/ 6 45 55 www.grossschutzgebiete. brandenburg.de Naturwacht Uckermärkische Seen Zehdenicker Str. 1, 17279 Lychen Tel.: 03 98 88 / 4 35 17, Fax -/ 4 35 18 www.naturwacht.de Naturparkverwaltung/Besucherzentrum Feldberger Seenlandschaft Strelitzer Str. 42, 17258 Feldberg Tel.: 03 98 31 / 5 27 80, Fax -/ 5 27 89 www.naturpark-feldbergerseenlandschaft.de Kurverwaltung / Tourismusinformation Strelitzer Str. 42, 17258 Feldberg Tel.: 03 98 31 / 27 00, Fax: -/ 2 70 27 www.feldberger-seenlandschaft.de Waldmuseum Lütt Holthus 17258 Feldberg / OT Lüttenhagen Tel.: 03 98 31 / 5 91 26 www.cantnitz.de Zwergtaucher Eiszeitpfad Wittenhagen Info. über die Kurverwaltung Feldberg Tel.: 03 98 31 / 27 00 Das Landesumweltamt Brandenburg dankt für die Unterstützung und Mitarbeit: Impressum: Herausgeber: Landesumweltamt Brandenburg Seeburger Chaussee 2, 14476 Potsdam/OT Groß Glienicke Redaktion: Naturpark Uckermärkische Seen Text: J. Grenz; Illustration: E. Finsterbusch; Karte: KARTIS, Bargteheide Fotos: G. Klinger, P. Wernicke, Ch. Thum, J. Becker, W. Fiedler, G. Messerschmidt Layout: ProLineConcept, Berlin Druck: bud 2. Auflage: 2009 LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG Nationale Naturlandschaften Jede neuerliche Biegung des Weges offenbart einen veränderten Blick auf die Kulisse aus tief hängenden Weidenästen und über vielfarbige Kiesel plät scherndes Wasser. Nach einer Rast am Carwitzer Badestrand führt der Weg noch vor der Mühle, einen kleinen Parkplatz querend, zum Uferweg um den Dreetzsee. Der besondere Reiz dieses südlichsten Gewässers der Unteren Feldber ger Seen besteht in seiner vielgestaltigen Uferlinie. Ob Schapwasch, Grote Urt oder Lütte Urt – klangvoll sind die Namen der zahlreichen Buchten und Kolke. Rosenkunkel und Wiesenkunkel sind kreis- und trichter förmige Ausbuchtungen in der Uferlinie. Ihre Namen erinnern an den Kunkel genannten Spinnrocken, mit dem einst der Flachs ver sponnen wurde. Strudelnde, sich kreisförmig windende Bewegungen der eiszeitlichen Schmelzwasser – vermischt mit Gesteinen – drehten die nehrungsartigen Formen in den Boden. Am Campingplatz überschreitet man die Landesgrenze, denn das östliche Ufer gehört bereits zum Brandenburgischen. Über den Käthekuhl versickert das Wasser des Dreetzsees durch einen Landrücken in den ca. 9 Meter tiefer gelegenen Krüselinsee. Zurück in Carwitz, lässt sich ausgiebig auf den Spuren Hans Falladas (Rudolf Ditzen, 1893 –1947) wandeln. Wohl die glücklichste und schöpferischste Phase (1933–44) seines Lebens verbrachte der Dichter in dem auf einem schmalen Landrücken zwischen Dreetzsee, Carwitzsee und Schmalem Luzin gelegenen Fischerdorf. Das ehemalige Wohnhaus Falladas auf dem Hauswerder ist heute Museum und Gedenkstätte mit an spruchsvollem Programm. Überschattet von Rhododendron und Lebensbaum findet sich seine letzte Ruhestätte mit einem lohnenden Ausblick auf den Schmalen Luzin im FalladaPark. Das Dorf Richtung Wittenhagen ver lassend, zeugen einige alte Maulbeerbäume noch von dem Versuch, die Seidenraupen zucht in Mecklenburg/Strelitz zu kultivieren. Die Feldberger Seen laden zu vielfältigen Fuß- und Radwanderungen ein. Die hier beschriebenen drei Touren führen entlang der schönsten Punkte unserer Landschaft. Ein Naturlehrpfad klärt über den Artenreichtum der hier heimischen Flora auf. Anstrengend ist der steile Anstieg zur Kuppe des Berges. Aber der die Kraft anstrengung belohnende, imposante Blick über den mit winzigen Inseln reich strukturierten Carwitzer See lässt den Atem stocken. Schon bald leitet eine Hinweistafel zum Aufstieg auf den seit 1967 unter Naturschutz stehenden Hauptmannsberg. Zwischen Schmalem Luzin und Zansen gelegen, erwar tet den Wanderer auf dem schmalen Land rücken eine der schönsten Landschaften des Feldberger Raumes. Aufgrund der Anhäu fung von Findlingen und dem stark struktu rierten Geländeprofil für eine intensive land wirtschaftliche Nutzung ungeeignet, blieb der naturnahe, vielfältige Wechsel von Wal dungen, Hecken und Offenland relativ un beeinflusst von Menschenhand. Eindrucks volle Solitärbäume mit breiten Kronen und weite Magerrasenflächen zeugen von der Beweidung durch das Vieh der Carwitzer Bauern, das hier seit dem 16. Jahrhundert alles aufkeimende Gebüsch verbiss. Zum Verschnaufen lädt ein Rastplatz ein und die Aussicht lässt erahnen, warum sich schon die Menschen der Bronzezeit diesen eindrucks vollen Ort wählten, um ihre Verstorbenen in einem Hügelgrab zu bestatten. Zurück geht es vorbei am Hotel Hullerbusch zur Seilfähre über den Schmalen Luzin nach Feldberg. gerplätzen anschaulich erläutert. Der moder nen Kunst widmet sich die Kunsthalle im Obergeschoss des angrenzenden Stalles. An schließend geht es unter dem Kronendach einer Kastanienallee weiter Richtung Car witz. Unterwegs öffnet sich die Landschaft zu einem Blick auf den Schmalen Luzin , Der Hullerbusch – wo der Dachs haust Die Spuren der Gletscher Uferhang mit Elsbeere Eiszeitliches Gipfeltreffen Von Kunkeln und Kolken Fallada-Haus Carwitz 17256 Feldberger Seenlandschaft / OT Carwitz, Tel.: 03 98 31/2 03 59 www.fallada.de Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern An der Luzin-Fähre folgt diese Wanderung dem Seeufer in südliche Richtung, nach Car witz. Das durch stattliche Erlen, Winterlin den, Eichen und Buchen gut beschattete Ufer eignet sich hervorragend als Beobach tungsposten für eine artenreiche Wasservo gelwelt. Stock-, Schell-, Reiher- und Tafelenten schwimmen auf dem Schmalen Luzin zur Nahrungssuche. Zum Greifen nahe scheint das jenseitige Ufer an der „Schmal“ genannten Seeenge. Ausgespült von der Wucht abfließender Schmelzwasser öffnet sich schon bald zur Rechten eine tief in den Hang der Endmoräne eingeschnittene Ero sionsrinne. Dass die Neuhofer dieses Tal nutzten, um ihr Wasser zum Dorf hinauf zukarren, verrät der Name „Karrengrund“. Über Wittenhagen zum Hullerbusch Wer war Rudolf Ditzen? Nicht selten inspirierte Fallada die Feldberger Seenlandschaft zu stim mungsvollen Naturbetrach tungen. Auch die Beschau lichkeit des abgeschiedenen Carwitzer Dorflebens mag seinem komplizierten Cha rakter Ruhe und Stabilität entgegengesetzt haben. Bis dicht ans Wasser schiebt sich der Laubwald. Bizarr geschlungenes Wurzelwerk um geschliffenes Urgestein sich windend zeugt von der Kreativität natürlichen Wachstums. Über den Luzinweg die Ortschaft verlassend, erreicht man einen Parkplatz oberhalb des Schmalen Luzin. Beim Blick über den Steil hang wird offenbar, welch gewaltige Kräfte diese Landschaft geformt haben müssen. Tief in die Umgebung eingegraben, hat der Schmale Luzin mit einer durchschnittlichen Breite von 300 Metern und einer Länge von 7 km die typische Form einer eiszeitlichen Abflussrinne. Während der letzten eiszeitli chen Kaltphase durch Eisblöcke „plombiert“ füllte sich die Hohlform nach dem Abtauen der Eismassen mit Wasser. Über eine steile Treppe gelangt man zum Ufer hinab und wandert von der Luzin-Fähre Richtung Nor den. Am Ende des Uferwegs kann der Wan derer die Kleingartensiedlung „Luzinblick“ durchqueren, anschließend erreicht er den Erddamm. „Auf dass der Weg nach Prenzlau verkürzt werde“, ließ ihn 1847 eine Aktien gesellschaft zwischen Breitem und Schmalem Luzin aufschütten. Wo einst der Reisende seinen Obolus für die Passage im Zollhaus entrichtete, kann heute eingekehrt werden, ehe es weiter Richtung Wittenhagen geht. Wittenhagen – dem Eise gewidmet Auch im ehemaligen Guts haus kann auf den Spuren der Eiszeit gewandelt wer den. Zahlreiche Exponate der Ausstellung des „Förder vereins Eiszeit- und Natur erlebnis Feldberg-Witten hagen e. V.“ entführen den Besucher in die eisige Ver gangenheit. Im Zuge des hochmittelalterlichen Landes ausbaus gegründet, zeigt das ehemalige Rittergut der Familie von Tornow noch heute die typische Struktur eines früheren Feudal sitzes. Hinter dem als klassischer Putzbau gestalteten Herrenhaus finden sich noch Reste des früheren Gutsparks. Hier beginnt auch ein Naturlehrpfad, der die eiszeitliche Entstehung der Landschaft z. B. anhand von Blockpackungen und ehemaligen Steinschlä An der Informationstafel beginnt linker Hand der Naturlehrpfad durch den Hullerbusch. Wider Erwarten lädt das reich profilierte Ge lände keineswegs – wie der Name vermuten ließe – zur Hollunderernte ein, sondern ist mit Buchenhochwald „bestellt“. Auf einem 1 km langen, schmalen Landrücken zwischen Zansen und Schmalem Luzin gelegen, gehört der Hullerbusch zur Endmoräne des Ucker märkischen Bogens der Pommerschen Hauptendmoräne der Weichselkaltzeit. Von In der Abgeschiedenheit eines Kesselmoores brütet Steilhängen begrenzt, ist das urwüchsige Ge der Kranich. Auch die Sumpf lände reich an Zeugnissen seiner überaus calla und der Rundblättrige Sonnentau, eine Fleisch bewegten Entstehungsgeschichte. Hünen fressende Pflanze, sind in und Riesen müssen die gewaltigen Block diesem äußerst sensiblen packungen und Steinwälle transportiert und Lebensraum heimisch. aufgeschichtet haben, wenn nicht gar der Teufel seine Finger im Spiel hatte. So glaub ten wohl die Menschen zu Zeiten als Flur namen wie Hünenkirchhof und Hünenwall oder die Legende um den von Gletscher schrammen oder Teufelskrallen gekerbten Teufelsstein entstanden. Hoch über dem Ufer des Zansen saß einst der Dachs Fridolin im sicheren Röhrenlabyrinth seiner Geburts höhle, wo ihn sein Schöpfer Hans Fallada im Halbschlaf über die Fehlerhaftigkeit der Welt sinnieren ließ. Botanische Besonderheiten lassen sich im Dachs Park der Villa Hullerbusch bewundern. Der einstige Besitzer des einsam im Wald gelege nen Schlösschens ließ fremdländische Gehöl ze wie Trompetenbaum, Schirmmagnolie, Bitternuss und verschiedene Arten der Stein zypresse anpflanzen. Den Steilhang hinab, endet die Wanderung an einer touristischen Besonderheit der Region, einer Seilfähre über den Schmalen Luzin. Unterwegs um die Feldberger Seen Naturpark Uckermärkische Seen Naturpark Feldberger Seenlandschaft