Mittlerer Osten - TU Bergakademie Freiberg
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Mittlerer Osten - TU Bergakademie Freiberg
Exkursionsbericht Middle East Fieldtrip 2010 der Tiefbohrtechnik-Studenten 27.09.2010 bis 10.10.2010 TU Bergakademie Freiberg Foto: Hans Neumeister Freiberg, 28. Februar 2011 Logodesign: Tomasz Konieczny Seite 1 1.Tag Doha- Katar - Montag, 27.09.2010 Nach der langen Anreise von Freiberg über Frankfurt, kamen wir am Sonntagabend in Doha an. Wir übernachteten dann im schönen Retaj Al Rayyan Hotel und genossen ein opulentes Frühstück am nächsten Morgen. Im Anschluss wurden wir von Frau Charlotte-Ann Raudies, Mitarbeiterin der Firma Wintershall, freundlich begrüßt und mit Präsenten ausgestattet. Abb. 1: Dies Exkursionsteilnehmer im Hotel Foto: Hans Neumeister Nachdem Frau Raudies uns den Tagesablauf kurz erläutert hatte, ging es auch schon in den klimatisierten Bus nach “Ras Laffan Industial City - the pride of a nation". Dort wurden wir herzlich von Surendra Naidoo empfangen. Dieser gab uns einen interessanten Überblick in Form einer kurzen Präsentation von "Ras Laffan City". So erfuhren wir, dass hier in kürzester Zeit der weltweit größte LNG-Exporthafen entstanden ist, mit sechs Anlegern für LNGTankern, vier davon sogar für Ultra-Large-Vessels. Auf dem 56 km² großen Hafengeländen gibt es aber noch weitere Kai´s für LPG-Tanker, Roh-Roh-Frachter und Container-Schiffen sowie Reparatur Einrichtungen mit 2 Trockendocks. Daran angeschlossen ist die am schnellsten wachsende Industriestadt der Welt. Betreut und geleitet wird Ras Laffan von Qatar Petroleum. Auf einem Gebiet von 300 km² sind verschiedenste erdgasverarbeitende Industrien, wie Raffinerien und Kraftwerke, angesiedelt. Ein erlesenes Beispiel ist der weltweit führender LNG-Produzent QatarGas mit einer Produktion von 77 Millionen t/a. Unternehmen wie Oryx und Pearl mit einer gemeinsamen Produktion von 174000 Barells Gas-ToLiquid pro Tag machen Ras Laffan zur Hauptstadt von Gas-To-Liquid. Seite 2 Firmen wie Al Khaleej Gas, Dolphin Energie, Laffan Rafinery, Ras Laffan Helium und Ras Laffan Oeltine Company sorgen dafür, dass 4 Milliarden ft³/d an Armgas, 1,3 Millionen t/a an Ethylen, 660 Millionen ft³/a an Helium und Kondensat erzeugt werden. Mit den drei Kraftwerken von Ras Laffan Power Plant, QPower und Ras GIRtas Power die 4145 MW Strom erzeugen und einer Kühlwasser Anlage mit einer Leistung von 1 Millionen m³/h Wasser ist dieser Industriestandort für die Zukunft gewappnet. In den nächsten Jahren wird dort das "Emergency and Safty College" entstehen. Es wird das größte seiner Art im Nahen Osten werden mit theoretischen und praktischen Kursen zur Feuerbekämpfung, medizinischen Betreuung, Saftey und Notfallverhalten. Der Grund, für das rasante Wachstum der Stadt, liegt in der Entdeckung und Aufschließung des Nord-Feldes, dem zurzeit größten bekanntem Erdgasfeld der Welt. Dieses hat Reserven von 900 Billionen ft³ Erdgas. Auch der Umweltschutz wird hier groß geschrieben. So werden die Schildkrötenpopulation überwacht, Mangrovenwälder und Korallen geschützt, Vogelschutzmaßnahmen betrieben und auch die restliche Flora und Fauna wird behütet und gepflegt. Ras Laffan ist eine Stadt, auf die man wahrlich stolz sein kann. Im Anschluss an die Präsentation machten wir eine kurze Rundfahrt über das Industriegebiet und den Hafen. Es folgte ein leckeres Buffet im Al Waha Club. Das nächste Ziel an diesem Tag war die Texas A&M University in Doha. Diese ist ein Ableger der gleichnamigen Universität in Texas. So kann man hier den Bachelor und Master der Texas A&M University in Chemical Engineering, Electronic & Computing, Engineering, Mechanical Engineering und Petroleum Engineering erwerben. Wir waren sehr beeindruckt von der Ausstattung und Architektur der Universität. So befand sich ein vollfunktionsfähiger Bohrsimulator in ihrem Besitz, mit dem diverse Bohrsituationen von Studenten gemeistert werden können. Auch die weitere Ausrüstung der Universität lässt keine Wünsche übrig und ist auf dem neusten Stand der Technik. Abb. 2: Labor der Texas A&M beide Fotos: Lars Tannert Abb. 3: Schieber-Pusher Hans Danach begann der kulturelle Teil dieses Tages. Wir machten eine Stadtrundfahrt bei der wir den Aspire Tower, das angeschlossene Stadion, welches das Finale der WM von 2022 austragen wird und noch viele weitere beeindruckende Gebäude bestaunt haben. Seite 3 Außerdem waren wir noch in der "Villagio Shopping Mall", die einem lauen Sommerabend in Venedig nach empfunden ist. Ähnlichkeiten mit dem Venetian in Las Vegas sind dabei sicher unabsichtlich entstanden. Sogar die Pferdeställe des Emirs waren imposant. 500 Pferde können dort versorgt werden. Dusche, Trockner, Laufbahn mit Ostseesand und Swimmingpool mit inbegriffen. Bevor das Kulturprogramm mit einem traditionellen iranischen Essen endete, waren wir noch auf dem Souq Waqif. Dieser wurde erst kürzlich restauriert und in einen traditionell aussehenden Markt umgestaltet. Dort gibt es alles was das Herz begehrt. Hier bekommt man nicht nur alles Mögliche an Lebensmitteln, Spielzeug und Souvenirs, sondern auch Außergewöhnliches, wie bunte Kaninchen, Katzen, Küken und auch wunderschöne Falken zum Kauf angeboten. Abb.4: Eindrücke aus Katar Fotos: Lars Tannert 2. Tag Doha-Katar - Dienstag, 28.09.2010 Gegen Sieben Uhr morgens holte uns am Hotel in Doha ein 20 Sitzer ab. Unser Weg führte uns ein gutes Stück durch die Wüste Qatars, an die Westküste. In Dukhan kamen wir so gegen 09:15 Uhr an. Dort erwartete uns, in einem sehr bequem möblierten Konferenzraum, ein safety briefing über die Gefahren von Schwefelwasserstoff. Die enthusiastisch gehaltene Präsentation vertiefte die Schwerpunkte der gesundheitsgefährdenden Wirkung des Schwefelwasserstoffes bei unterschiedlichen Konzentrationen, sowie die physikalischen Eigenschaften, wie Dichte und Entzündbarkeit. Ebenso wurde der Unterschied zwischen Gefahr/ Hazard und Gefährdung/risk klargestellt. Außerdem erfuhren wir von der Existenz eines emergancy response teams und dass man im Notfall immer mit dem Wind bzw. orthogonal zur Windrichtung laufen sollte. Abb. 5: Logo Qatar Petroleum Foto: Lars Tannert Seite 4 Es folgt ein Überblick über die Ölfelder nahe Dukhan, welche zusammen das größte Ölvorkommen ihres Landes ergeben. Sie befinden sich ca. 80 km westlich von Doha und erstrecken sich über ein Areal von 90 x 4 km. Insgesamt werden in N-S-Richtung 3 Bereiche unterschieden: Khadija, Fahahil und Jaleha/ Diyab. Es handelt sich um ein geschichtetes Reservoir. Die oberen drei "Arab-Förderhorizonte" sind Öllagerstätten mit Gaskappentrieb, während die darunter befindliche "Khuff-Formation" eine reine Gaslagerstätte ist. Sie alle befinden sich in Kalksteinformationen. Die Mächtigkeiten betragen 40’ bis 200’. Über eine Reinjektion der Begleitgase zum Druckerhalt wird nachgedacht. Die ersten Bohrungen wurden 1939 niedergebracht. 1949 begann unter BP der Export, jedoch fiel alles 1974 in staatliche Hand. Die derzeitige Produktion liegt bei 250000 bpd für Öl, 30000 bpd für Kondensat, 200 MMScf Begleitgas und weiteren 600 MMScf Erdgas aus dem Khuff. Es gibt rund 300 Bohrungen. Der Recoveryfaktor liegt bei 60 %, Wasseranteil bei etwa 30%. Das produzierte Öl hat durchschnittlich eine Dichte von 40 API. Eine Probe hatte augenscheinlich eine wasserähnliche Viskosität. Das mit geförderte Wasser wird mit Hilfe der Schwerkraft, Zentrifugen und Triethylenglycol separiert und in Aquifere verpresst. Zukünftig soll es in die oberen Trägerschichten injiziert werden. Zur Erhöhung der Ausbeute kommt auch der Gaslift zum Einsatz. Derzeit schätzt man die Reserven auf 15 Jahre. Man erhofft sich, diese auf 30 bis 40 Jahre zu verlängern. Dafür wurde aktuell eine Neuauswertung von 3D-Seismiken durchgeführt und die Wirtschaftlichkeit von CO2-Injektion geprüft wird. Über ein mehr als 2500 km umfassende Pipelinenetz wird Gas unter anderem nach Ras Laffan transportiert. Im Anschluss erfolgte eine Befahrung der mittleren Separationsanlage sowie der dazugehörigen Kontrollstation. Diese, auf einem ca. 50 m hohen Hügel gelegen, erlaubte uns einen gutenÜberblick über das Areal. Zurück in Doha blieb uns ein wenig Zeit, um in der CBQ Plaza ein überaus leckeres Mittagessen zu genießen. Im Anschluss erfuhren wir von Sheikh Faisal bin Fahad Al Thani und Waleed Refaay ein wenig über die Pläne von der NOC Qatar Petroleum. Durch die Präsentation über das dort ansässige SPE-Chapter erfuhren wir etwas über die dortigen Aktivitäten. Interessant war, dass die Qatar Sektion bereits 1978 gegründet wurde. Sie hat über 380 Mitglieder Abb. 6: Präsentation im Wintershall Office Foto: Lars Tannert Seite 5 Nun war es an der Zeit, einiges über die Organisatoren des Programms in Doha zu erfahren. Erwin Kroell und seine Kollegen gaben ausführlich Auskunft über den Werdegang des Mutterunternehmens Wintershall Holding GmbH. Dieses hatte sich aus dem Salzbergbau heraus entwickelt. Im Jahr 1969 wurden sie von dem BASF Konzern übernommen und sind mittlerweile deren gewinnträchtigste Sparte. Seit 1973 ist Wintershall in Qatar sehr aktiv. Die ersten Bohrungen wurden 1981 im Block 11 abgeteuft. Später, in den 1980ern, wurde die Lizenz jedoch aus Wirtschaftlichkeitsgründen zurückgegeben. Inzwischen ist man Operator in 3 Blocks: Block 3, einer stratigraphischen Falle, Block 4N, ein Gasprospekt in Erkundung, sowie Block 11, einer strukturellen Öl-Gas-Falle, welche derzeit auf Wirtschaftlichkeit geprüft wird. Die größten Aktivitäten sind für die nächste Zeit in Block 4N geplant. Dort werden innerhalb von 3 Monaten 2 Bohrungen auf 7870 ft abgeteuft. Bei Fündigkeit wird zusätzlich noch eine Bewertung vorgenommen. Der Block selbst liegt nordwestlich vom Nordfeld. Man rechnet sich gute Chancen aus, Gas in der zerklüfteten "Khuff"-Formation anzutreffen. Für die anstehenden Aktivitäten, in etwa 70 m Wassertiefe, wurde das dreibeinige Jackup-Rig "Rawan California", zusammen mit 2 Versorgungsschiffen und einem Stand-by-vessel verpflichtet. Bei der anschließenden Fragerunde konnten viele Fragen hinsichtlich des Bohrprogramms, Casingdesign etc. geklärt werden. An dieser Stelle möchten wir uns bei Frau Raudies für die perfekt durchdachte Planung danken. Zügig galt es nun zum Flughafen zu gelangen. Jedoch schafften wir es nicht, den Flug rechtzeitig zu erreichen. Nach eindringlichem Verhandeln, Telefonieren und der Kulanz von Qatar Airways ging es dann doch mit dem nächsten Flug nach Dubai. Abb. 7: Unsere Betreuerin Frau Raudies mit den Studenten Foto: Lars Tannert Seite 6 3. Tag Dubai/VAE, Baker Hughes INTEQ Dubai - Mittwoch, 29.09.2010 Am 29.09.2010 erfolgte der Besuch des Trainingscenters von Baker Hughes INTEQ am Rande von Dubai. Dazu wurden wir 8.30 Uhr an unserem Hotel abgeholt und mit einem, eigens für uns, gecharterten Bus zum Haupteingang der Niederlassung gebracht. Dort angekommen wurden wir sehr freundlich von Ulrich Hahne, einem deutschen Angestellten der Firma, empfangen. Als Einstieg folgten interessante Vorträge über den Aufbau des Trainingscenters und über die Arbeitsbereiche von Baker Hughes INTEQ im Mittleren Osten. Anschließend hatten wir eine Führung durch die Werkshallen des Komplexes, wo in eindrucksvoller Weise zu beobachten war, wie intensiv die Berufseinsteiger des Unternehmens geschult und gefördert werden. Danach wurde die Gruppe zum Mittagessen in der Firmenkantine eingeladen. Vor der Rückreise in unsere Unterkunft konnten wir noch einem Vortrag zum Thema Verlässlichkeit beiwohnen. Die Ankunft im Hotel war gegen 15:30 Uhr. Um ca. 19:00 Uhr wurden wir von einem Bus abgeholt und folgten Ulrich Hahnes Einladung zu einem Barbecue in seiner Wohnung. Dort konnten wir die Eindrücke des Tages verarbeitet und nutzten die Zeit für Fragen über die Firma und den Berufseinstieg. Die Verantwortlichen des Unternehmens Baker Hughes INTEQ haben sich sehr freundlich und engagiert um uns gekümmert und somit wird Baker Hughes allen Beteiligten in guter Erinnerung bleiben. Abb. 8: Baker Hughes Niederlassung Dubai Abb. 9: Montagehalle beide Fotos: Lars Tannert 4. Tag Abu Dhabi/VAE, Petroleum Institute Abu Dhabi - Donnerstag, 30.09.2010 Am Donnerstag nutzten wir die Einladung des Petroleum Institutes Abu Dhabi. Mit einem extra bereit gestellten Bus fuhren wir von Dubai in die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Nach der Ankunft wurden wir sofort herzlich empfangen. In einer kurzen Präsentation wurde uns das erst 2003 gegründete Institut vorgestellt. Danach folgte ein Vortrag über das Studium aus Sicht eines Studenten. Besonders in Erinnerung wird uns dabei der „German Club“ bleiben. Studenten haben dort die Möglichkeit Deutsch, als Fremdsprache, zu lernen. Einige wollten dann mehr über Deutschland wissen. Seite 7 Deshalb gründeten sie den German Club. Nun treffen sie sich regelmäßig um z.B. Gedichtvorzutragen. Erst kürzlich waren die Studenten in Deutschland und haben dort an verschiedenen kulturellen Veranstaltungen und einem Intensivsprachkurs teilgenommen. Im Anschluss an die Präsentationen besuchten wir gemeinsam die Bibliothek, welche mit modernstem Equipment ausgestattet ist. Nach dem gemeinsamen Mittagessen besuchten wir das Petroleum Engineering Departement. Bei der Führung durch die verschiedenen Hörsäle und Labore konnten wir durch Gespräche mit den Studenten und Professoren viele Gemeinsamkeiten unserer Lehreinrichtungen feststellen. Das Highlight des Rundgangs war der voll funktionstüchtigen Bohrsimulator. An ihm können die Studenten in kleinen Gruppen reale Situationen trainieren und sogar die Kickbekämpfung üben. Die Studenten können, im Anschluss an die Trainingseinheiten, die IWCF-Prüfung ablegen. Wenn sich die Studenten nach dem Studium entschließen zum staatlichen Erdöl- und Erdgasunternehmen „ADNOC“ oder zu deren Tochterfirmen zu gehen, können sie kostenfrei studieren. Es steht ihnen ansonsten aber frei, sich andere Arbeitgeber zu suchen. Das Petroleum Institute Abu Dhabi, mit seinen aufgeschlossenen, gastfreundlichen Studenten und Lehrkräften, hat uns sehr beeindruckt. Wir sind optimistisch, dass die nächste Exkursion des „German Club“ einen Halt in Freiberg einlegen wird. Abb. 10: Petroleum Institut Abb. 11: Bohrsimulator beide Fotos: Tilo Hoffmann 5. Tag Dubai/VAE sowie 6. Tag, Reise nach Maskat, Oman - Freitag, 01.10.2010 Nach fünf Tagen vollem Programm war heute Freizeit angesagt. Zuvor einigten wir uns darauf den Nachmittag gemeinsam zu verbringen. Den Vormittag durfte jeder selbst gestalten. So gab es einige, die den Vormittag zum ersten Ausschlafen nutzten und sich im Dachpool abkühlten. Hans, Thomas und Christian kühlten sich etwas mehr ab und verabredeten sich zum Skifahren, in der nahe gelegenen Emirates Mall. Bei Minustemperaturen sausten sie die 400 m lange und 85 m hohe Piste hinab. Eine andere Gruppe von Studenten schloss sich den Professoren beim Siteseeing an. Sie bestaunten den traditionellen Gold Souq, der zu den größten Goldmärkten der Welt gehört. Hier wird der Schmuck nicht nach Aussehen bezahlt, sondern nach dem Gewicht des Goldes. Seite 8 Auch waren sie am Burj Arab, dem luxuriösen Hotel der Welt, wenn es nach der Anzahl der Sterne geht. Es hat nämlich 7 davon. Doch leider wurden sogar die Herrn Professoren vom Sicherheitspersonal abgehalten das Innere zu bestaunen. Somit blieb ihnen nur ein kurzer Strandspaziergang übrig. Um 14 Uhr trafen wir uns dann alle beim Burj Khalifa Bin Ziyad, um das höchste Gebäude der Welt zu erklimmen. Da wir noch etwas Zeit hatten bis der Fahrstuhl uns mit 10 m/s auf die Aussichtsplattform in 425 m brachte, gingen wir in der angeschlossenen Dubai Mall shoppen. Zum Einkaufen kam man aber nicht, da es zu viele Sachen zu bestaunen gab, wie das Aquarium und die Eishalle. Im Ersteren fand gerade die Fütterung der Rochen statt, bei denen wir eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Kommilitonen feststellen konnten. Rechtzeitig am Fahrstuhl angekommen, ging es nun hinauf auf die zweithöchste Aussichtsplattform der Welt. Von hier Oben hatte wir einen grandiosen Ausblick über Dubai. Die Fernrohre mit digitalem Monitor ermöglichten es uns die realen Bilder mit historischen - und Nachtbilder zu vergleichen. Nun mussten wir uns beeilen um zurück zum Hotel zu kommen, denn dort wurden wir zu unserer Wüstensafari abgeholt. Mit extra umgebauten "fourweelers" ging es in die rote Sandwüste von Dubai. Mit rasanter Geschwindigkeit ging es über die Dünen, eine Achterbahnfahrt wäre nicht spaßiger gewesen. Am Ende erreichten wir ein Wüstencamp, in dem wir gut verköstigt wurden. Währenddessen führte eine Bauchtänzerin des „Dubai Dance Ensembles“ einige traditionelle, verführerische Tänze auf. Wer wollte durfte mit Quads fahren oder mit einem Sandboard die Dünen hinab gleiten. Auch für Andenken war gesorgt, so konnten wir uns mit Falken in omanischer Tracht photographieren lassen oder anderweitige Souvenirs kaufen. Im Hotel zurück verabschiedeten wir uns von Dubai mit einer schönen Feier, da wir am nächsten Tag eine sechsstündige Busfahrt von Dubai nach Maskat vor uns hatten. Diese Busfahrt, sowie das Einund Auschecken aus den Hotels nahm den ganzen 6. Tag unserer Reise in Anspruch. Alle waren froh als sie am Abend in Maskat ankamen. Nach dieser anstrengenden Anreise fielen alle geschafft ins Bett. Abb. 12 - 15: Eindrücke aus Dubai Fotos: Christian Schubert Seite 9 7. Tag Maskat/Oman, MB Petroleum - Sonntag, 03.10.2010 Nach der kräftezerrenden Fahrt von Dubai nach Maskat im Oman konnten wir den Sonntag, nach der ersten Nacht im Al Madinal Hotel, gut erholt beginnen. Geplant war ein Besuch der Firma MB, mit Sitz in Maskat am Nachmittag. Der Tag begann, wie immer, mit dem Frühstück. Nach und nach konnte man die müden, aber stets zufriedenen Gesichter sehen, wie sie sich vom reich bedeckten Buffet ihr Frühstück zusammenstellten und genossen. Nachdem feststand, dass wir MB erst Nachmittag besuchen würden, begaben sich die meisten von uns zielstrebig zum Pool. Dieser war außerordentlich groß, sodass wir mit genügend Studenten und unter Anleitung von Patrick ein Wasserball-Match austragen konnten. Lars, Hans, Tilo und Patrick, kümmerte sich ab 11 Uhr um die Abholung der Mietwagen, die wir für die restliche Zeit im Oman benötigten. Gegen 14.30 Uhr ging es dann endlich los. Die Firma MB organisierte für uns einen Bus, der uns zur Hauptstelle brachte. Dort angekommen, wurden wir freundlich begrüßt und in den Konferenzraum geleitet. Ein Mitarbeiter stellte uns nun die Firma MB sehr genau vor. Seine Schwerpunkte legte der Redner vor allem auf den Firmengründer, die Bereiche, welche von MB abgedeckt werden, Niederlassungen und Abnehmer. Genauere Details werden weiter unten abgehandelt. Überrascht stellten wir dann fest, dass ein Freiberger Absolvent hier arbeitet. Zufällig trafen wir ihn und konnten einige Fragen stellen. Mit dem Bus gelangten wir wieder in unser Hotel. Nach so einem anstrengenden Tag hatten wir selbstverständlich unheimlichen Hunger. Deshalb fuhren wir mit den Autos in die Stadt. Allerdings stellte sich heraus, dass dieses nicht so einfach werden würde. Letztendlich musste jedes Auto sich alleine durch den chaotischen Verkehr kämpfen. Aber an diesem Abend konnte jeder essen, wonach ihm beliebte. Abb. 16 - 18: Besuch der Firma MB Petroleum im Maskat / Abendverpfledung (rechts) Fotos: Tomasz Konieczny Seite 10 Exkurs: MB einmal genauer betrachtet: 1982 gründete Mohamed Al Barwani MB mit dem Hauptsitz im Oman. Er ist Gründer, Besitzer und Chairman in einer Person. Durch MB stieg er schnell in den Status eines Milliardärs auf. Derzeit sind über 5600 Menschen insgesamt bei MB beschäftigt. Die Firma selbst konnte schnell expandieren. So entstanden viele internationale Niederlassungen zum Beispiel in Australien, Österreich, China, Deutschland, Ungarn, Indien, Indonesien, Libyen, Malaysia, Neu Seeland, Qatar, Saudi Arabien, Syrien, UAE, Yemen. Da die Nachfrage sehr beständig ist, konnte MB sogar sehr bedeutende Unternehmen für sich gewinnen, zum Beispiel PDO, Shell, Total, Exxon, Chevron, Phillips Petroleum, Nexen, Contact Energy de France, Occidental, SaudiAramco, ONGC, Qatar Petroleum und SASOL. So gelangte MB selbst zu einem sehr angesehenen Status als eine beutende Servicefirma. MB konnte in den letzten Jahren über 3000 Öl- und Thermalbohrungen abteufen. Zusätzlich kamen noch mehr als 5000 Workover-Arbeiten hinzu. In den fast 30 Jahren, seit der Firmengründung, hat MB eine gewisse Bandbreite entwickelt, womit sie auch verschiedene Businessbereiche abdecken kann, zum Beispiel Oil field Services, Exploration & Production, Mining & Minerals, Trading & Manufactring. Selbst die Oilfield Services können noch einmal differenziert werden in drilling services, well and work over services, well testing, drilling fluids, mud logging, wire line and completion services, coiled tubing, nitrogen and stimulation. 8. Tag Oman, MP Petroleum in Fahud - Montag, 04.10.2010 Am 8. Tag unserer Exkursion ging es schon sehr zeitig los. MB Petroleum stellte uns einen Bus, welcher uns um 6 Uhr morgens von unserem Hotel abholte. Ziel war die Lokation Fahud, mitten in der Wüste. Fahud befindet sich ca. 350 km von Maskat entfernt. Dort angekommen besichtigten wir als erstes die Wireline-Abteilung der Firma. Stephen, ein Mitarbeiter von MB, konnte uns sehr genau erklären, wie Wireline-Arbeiten durchgeführt werden. Sehr angenehm für uns war, dass wir nach ca. 30 Minuten in der Hitze, im klimatisierten "training centre" sehen konnten, wie richtige „Driller“ draußen im Feld ihr Wissen an neue Mitarbeiter weitergaben. Außerhalb des Seminarraums konnten wir dann sehen, wie ein Wirelinejob durchgeführt wurde, wo ein sogenanntes sliding sleeve geöffnet wurde. Danach war erstmal eine kleine Stärkung nötig. Es ging ins Camp zum Mittagessen. Was uns hier erwartete sprengte alle unsere Vorstellungen. Ein riesiges Buffet mit lauter leckeren Speisen. Es war für jeden Geschmack etwas dabei. Natürlich wurde hier kräftig zugelangt. Nachdem Mittagessen fuhren wir noch auf eine nahe gelegene Lokation. Dort sollten wir einen Wirelinejob hautnah miterleben. Leider kamen wir ein paar Minuten zu spät. Dennoch war es ein Erlebnis, auf einem richtigen Erdölfeld zu sein und die vielen Bohrlochköpfe und Pipelines zu sehen. Nun war es leider auch schon wieder später Nachmittag und wir fuhren wieder in Richtung unseres Hotels. Ein sehr schöner und interessanter Tag ging zu Ende. Vielen herzlichen Dank an MB Petroleum. Seite 11 Abb. 19: Landkarte vom Oman, A = Maskat, B = Fahud Abb. 20 und 21: Trainingscenter-Truck MP Petroleum / Wirelinearbeiten Quelle: google.maps.de beide Fotos: Thomas Leser 9.Tag Maskat/Oman Weatherford Main Office Oman - Dienstag, der 05.10.2010 Nachdem wir bereits einige Firmen besucht hatten, erreichte nun unsere Gruppe das Weatherford Main Office in Maskat. Nach einer kurzen Vorstellung der TU Freiberg, sowie des Studienganges, erfolgte die Präsentation des Betriebes durch Herrn Paul Gall, Herrn Ali Alabri und Herrn Dean Rambo. Abb. 22: Präsentation bei Weahterford Foto: Thomas Leser Seite 12 Anfangs berichtete Herr Rambo über die Tätigkeitsbereiche Weatherfords, sowie andere allgemeine und wissenswerte Dinge. Hier erfuhren wir, dass Weatherford circa 200 Quellen für PDO betreut. Bei den Bohrungen wird oft unterbalanciert (Air drilling) gebohrt. Dabei erreicht man meistens eine Tiefe von 4-5 km. Das zu bohrende Gestein ist hauptsächlich ein Konglomerat, welches schwer zerstörbar ist. Dennoch kann hier eine ROP von ungefähr 5,5 m/h erreicht werden. Die meisten Bohrungen sind vertikal; horizontale Bohrungen lohnen sich aus Kostengründen nicht. Weiterhin wurde uns das „Amal Field“ vorgestellt, welches eine Ausdehnung von ungefähr 16 km² hat und überwiegend Erdöl, Gas und Schwefelwasserstoff beinhaltet. Zur Erhöhung der Ausbeute der Lagerstätte injiziert man Heißdampf. Die Injektion erfolgt durch 4 Bohrungen, während nur an einer Bohrung gefördert wird. Als nächstes erfolgte die Vorstellung des „Quality Plan“, dieser wurde speziell für den Oman entwickelt. Durch diesen Plan stellt man die Transparenz eines Projektes sicher, dadurch wird eine schnelle Problemlösung erreicht. Diese Richtlinien stellen die Grundlagen für jede Operation dar. Anschließend erfolgte die ausführliche Präsentation einer Sicherheits- und Managementunterweisung. Hier besprachen wir zum Beispiel die Tragepflicht einer „Dessert Safty Box“ in der Wüste. In dieser Konferenz wurde deutlich, dass auf die Vermeidung von Unfällen besonderer Wert gelegt wird. In wöchentlichen Meetings setzt man sich mit den Unfällen der Vergangenheit auseinander. Als letztes wurden uns Fishing-Werkzeuge präsentiert, deren Funktion näher erläutert und die Grundlagen eines Fishing-Job diskutiert. Eine Fishing-Operation soll so kurz wie möglich sein, um eine schnelle Fortführung zu gewährleisten. Eine Operation kostet ca. 20.000 Dollar, bei komplizierten Arbeiten kann Fishing schon einmal bis zu 1,4 Millionen Dollar kosten. Diese Fishing-Arbeiten realisiert man im Oman weniger über Wireline, sondern über Gestängearbeiten. Verursacht werden die meisten Fishing-Aktionen durch den Bruch des Bohrgestänges. Nach diesem interessanten Vortrag lud uns die Firma Weatherford zu einem umfangreichen Mittagessen ein. Im Anschluss besuchten wir ein Lager der Firma. Hier wurde uns ausführlich die Funktionsweise der verschiedenen Produkte von Weatherford praxisnah erklärt. Wir verfolgten sogar die Reparaturen bei einigen Werkzeugen. Bei diesem Informationsaustausch blieben keine Frage offen. Abb. 23: Führung über das Weatherford Firmengelände Fotos: Thomas Leser Seite 13 10. Tag Al Khoudh/Oman, Sultan Qaboos Universität - Mittwoch, 06.10.2010 Morgens fahren wir zur Sultan Qaboos Universität in Al Khoudh. Es ist die einzige staatliche Universität im Sultanat. Sie wurde nach dem derzeitigen Herrscher benannt. 1986 wurde sie mit 5 Instituten eröffnet: Landwirtschaft, Kunst und Islamische Wissenschaften, Lehramt, Ingenieurwesen und Medizin. Mittlerweile sind noch Wirtschafts-, Rechts- und Naturwissenschaften, sowie Krankenpflege hinzugekommen. Die Zahl der Studenten ist von ursprünglich 500 auf nun etwa 15000 gewachsen, wobei die Frauenquote bei annähernd 50% liegen soll. Abb. 24: Die Freiberger Studenten in der Empfangshalle Foto: Tobias Herms Wir werden von Assistent Professor Dr. Hamoud K. Al-Hadrami und ca. 2 Dutzend Studenten empfangen und erhalten einen Überblick über das College of Engineering und die angebotenen Studiengänge. Die Studenten werden in Petroleum and Natural Gas Engineering oder Chemical and ProcessEngineering ausgebildet. Bei beiden Programmen sind die ersten 3 Semester Grundlagen, danach wird fachspezifisch ausgebildet. Insgesamt braucht es zum Erlangen des Abschlusses 5 Jahre. Im Anschluss erfahren wir von Khalid Al Sibani über die Aktivitäten des örtlichen SPE Student Chapters. So kann er von einer ganzen Reihe von Workshops, Anlagenbefahrungen, Picnics etc. zu berichten. Gegenüber unserem Chapters, in Freiberg, stehen hier die Organisation von und die Teilnahme an Konferenzen noch weiter im Blickpunkt. Bei der dann folgenden Besichtigung des Campusgeländes ging es in die Werkstätten des „College of Engineering“. Dort können die Studenten den Umgang mit einfachen Handwerkzeugen erlernen. Seite 14 Danach besichtigen wir Labore, in denen Kerne erbohrt und untersucht werden können, gefolgt von den Spülungslaboren. Den von Shell gesponserten 3D-Reservoirraum können wir aufgrund laufender Vorlesungen leider nicht besichtigen. In der nebenan befindlichen geologischen Ausstellung bekommen wir einen imposanten Überblick über die abwechslungsreichen Fundstücke. Per Bus begeben wir uns nun zur Zentralen Bibliothek, wo es für Männlein und Weiblein getrennte Eingänge und Schalter gibt. Ansonsten findet der Unterricht gemeinsam statt; die sozialen Aktivitäten sollten jedoch getrennt sein. Auf Erlass des Sultans haben alle Studenten auch die traditionelle Kleidung der Omanis zu tragen. Für Studenten von Außerhalb kann eine Unterkunft bereitgestellt werden, alle aus der Umgebung von Muskat haben hierauf jedoch keinen Anspruch. Abermals per Bus fahren wir nun zum Audimax, welches gepolsterte Sitze hat und Platz für etwa 450 Menschen bietet. Weiter geht es zum Mittagsessen im Faculty Club. Dort dürfen sonst nur Professoren und Mitarbeiter speisen. Dort erhält Prof. Reich von seinem omanischen Kollegen ein besonderes Andenken. Auf dem Weg zur Bibliothek bewunderten wir die außergewöhnliche Architektur der SQU. Zum Abschluss erfolgt nun der Besuch der nagelneuen Mehrzweckhalle, mit Sitzen für bis zu 5000 Menschen. Hier erfolgen gerade die letzten Abstimmungen der Sound-Technik. Zum Einsatz gekommen ist die Halle jedoch noch nicht. Konzerte, Aufführungen, eventuell sogar Sportwettkämpfe oder die Graduierungszeremonie könnten hier abgehalten werden. Nach Beendigung der Tour verbringen wir einen entspannten Nachmittag am Pool des Hotels, bis uns am Abend Fahud, Khalid und Kollegen abholen kommen. Mit ihnen begehen wir den Souq im Herzen Muskats, staunen, feilschen und fahren anschließend zum riesigen Sultanspalast. Dies ist jedoch nur einer von etlichen Palästen des Herrschers, und - wie sonst meist auch - ist er heute nicht zugegen. Abb. 25 und 26: Prof. Reich begrüßt unseren Gastgeber / Führung durch die Universität beide Fotos: Lars Tannert 11. Tag Green Mountains/Oman - Donnerstag, 07.10.2010 Am Donnerstag, wurden wir von den Studenten der Sultan Qaboos Universität eingeladen, eine Reise nach Nizwa und Jabal al-Achdar zu unternehmen. Nizwa ist das Zentrum des omanischen Inlandes und ist etwa 180 km von der Hauptstadt Maskat entfernt. Deswegen mussten sich die Studenten aus Oman und wir uns um 7:00 früh in der Nähe von der Sultan Qaboos Universität treffen. Seite 15 Die Reisegruppe hat sich auf vier SUVs verteilt, weil es einige schwerzugängliche Straßenabschnitte gab und es ist nicht möglich war mit dem Bus oder dem Mietwagen zu fahren. Alle Autos haben einen „Piepser“ eingebaut, der sich beim Überschreiten der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h automatisch einschaltet. Um 9:30 Uhr haben wir den Nizwa Souq erreicht. Der Souq ist ein alter Handelsplatz mitten in einer alten Festung aus dem persischen Reich. Dort bekommt man Gewürze, Lebensmittel und traditionelle Waren. Um 10:30 Uhr besuchten wir die Nizwa Festung. Nizwa war immer ein politisches und religiöses Zentrum des Omans. Im Jahre 751 wurde der erste Imam der Ibaditen gewählt. Bis ins 12. Jahrhundert war Nizwa Landeshauptstadt, wurde dann jedoch von Bahla abgelöst. Ab dem 17. Jahrhundert, zu Zeiten der Yaruba-Dynastie, war Nizwa zeitweise wieder Hauptstadt. Bis Sultan Said ibn Taimur 1955 mit Hilfe der Briten die Herrschaftsgewalt über das Landesinnere errang, war Nizwa die Hauptstadt des ibaditischen Imamats Inner-Oman. Die ausgedehnten Gärten und Palmenhaine der Oasenstadt werden von der alten Festung mit dem größten Turm Omans (40 m Durchmesser, 20 m Höhe) überragt. Über 500 Jahre alte FaladschKanäle führen Wasser in die Oase. Um 12:30 Uhr haben wir unser Mittagessen in einen traditional Restaurant zu uns genommen. 13:30 Uhr fuhren wir nach Jabal al-Achdar, ein Gebirge im Oman. Der höchste Gipfel, der Dscabal Schams („Sonnenberg“), erreicht eine Höhe von etwa 3000 m. Er ist der höchste Punkt des Oman und der östlichen arabischen Halbinsel. Ebenso liegt der zweithöchste Punkt des Oman, der Dschabal Kawr, in diesem Gebirge. Der größte Teil des Gebirges ist Trockengebiet, nur in höheren Regionen fallen jährlich etwa 300 mm Niederschlag. Dies reicht aus, sodass Büsche und Bäume wachsen und Landwirtschaft betrieben werden kann. Daher rührt der Name „Grüner Berg“. Abb. 27: Impressionen unserer Reise zu den Green Mountains Fotos: T. Konieczny Seite 16 In diesem Gebiet haben wir drei Dörfer besucht, in denen wir viele Bilder gemacht haben. In einem der drei Dörfer sind wir auf einen kleineren Berg mittels einer sehr steilen und engen Treppe hochgestiegen. Hier wurde uns ein einmaliger Blick ins Dorf und auf die Umgebung geboten. Um 17:30 Uhr fuhren alle zurück nach Maskat. Abends um 8 Uhr gab es dann arabischen Kaffee und Tee. Als kleine Aufmerksamkeit bekamen wir von den Studenten typisch omanisches Dattelgebäck. Als Dank für ihre Gastfreundschaft, beschlossen wir, die Studenten der Sultan Qaboos Universität zum Abschlussabendessen, am nächsten Tag, in ein türkisches Restaurant einzuladen. Die omanischen Studenten boten uns einen einmaligen Einblick in die Landschaft und Kultur des Omans, wie man sie als normaler Tourist nie erhalten könnte. Wir haben traditionelles Essen genossen und sind abenteuerliche Pfade entlang gegangen. Dieser Tag hat bei uns allen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und uns als Gruppe näher zusammengeführt. Mit den Studenten von der Sultan Qaboos University haben wir neue Freunde gewonnen. Wir bedanken uns recht herzlich für ihre Gastfreundschaft. Abb. 28 - 30: Unterwegs mit den omanischen Studenten Fotos: Patrick Pippig Seite 17 12. Tag Maskat/Oman, Schnorcheltour, Abendessen - Freitag, 08.10.2010 Nach etlichen Tagen vollen Exkursionsprogramms war an diesem Tag Entspannung angesagt. Maskat befindet sich direkt am Indischen Ozean und ist für seine traumhaften Tauchgründe in der westlichen Welt bekannt. Daher viel es uns nicht schwer, uns für eine Schnorcheltour, zu entscheiden. Mit Hilfe der sehr engagierten Mitarbeiter des Hotels, gelang es uns ein Boot samt Kapitän zu buchen. Früh am Morgen ging es los. Mit unseren gemieteten Autos machten wir uns auf den Weg zur Küste. Treffpunkt sollte das Al Bustan Palace Hotel sein, seines Zeichens ehemals luxuriösestes Hotel der Welt. Da wir trotz endlosen Staus schon vorzeitig am Treffpunkt ankamen, ließen wir es uns nicht nehmen und warfen einen Blick in die riesige Eingangslobby des Hotels, ein wirklich beeindruckender Anblick. Als wir wieder zurück zu den Fahrzeugen kamen, war unser Reisekoordinator schon vor Ort. Zum nahe gelegenem Hafen waren es nur wenige Minuten per Auto. Als wir die kurvige Straße hinunter zum Wasser fuhren und uns das Meer mit seinem tiefblauen Glanz empfing, war für jeden klar: "Dies wird ein unvergesslicher Tag werden." Nachdem alle Modalitäten am Hafen geklärt waren, konnten wir endlich unser eigens angemietetes Boot in Empfang nehmen. Die zwei Außenborder mit einer Motorleistung im dreistelligen PS-Bereich erlaubten ein zügiges Reisen. Nachdem wir den Hafen verlassen hatten, wurde der Gashebel voll nach vorne durchgedrückt und wir flogen entlang der felsigen Küste unserem ersten Ziel förmlich entgegen, einem Korallenriff. Nach dieser rasanten Fahrt hieß es ab ins mehr oder weniger kühle Nass. Da Taucherbrille und Schnorchel in ausreichender Anzahl mit an Bord waren, kam jeder in den Genuss die vielfältige und unglaublich schöne Unterwasserwelt, samt Fischen, Meeresschildkröten, Muscheln und Korallen, zu genießen. Nach mehr als einer Stunde im Wasser und einer kleinen Erfrischung fuhren wir weiter. In einem Hölllentempo ging es in Richtung offener Ozean. Nach einer mehr als halbstündigen Fahrt wurde die Geschwindigkeit gedrosselt und wie aus dem Nichts begleiteten uns unzählige Delfine. Sie schienen sich sehr über die Freiberger Studenten zu freuen, denn nur für uns führten sie Sprünge und Kunststückchen in unmittelbarerer Nähe des Bootes vor. Abb. 31: Eindrücke unserer Schnorcheltour Fotos: Hans Neumeister Seite 18 Da es nun schon später Nachmittag war, mussten wir uns leider auf den Rückweg zum Hafen machen. Nach einem fast einstündigem „Flug“ kamen wir dann wieder sicher und wohlbehalten an. Zurück ging es wieder mit dem Auto Richtung Hotel, inklusive eines kurzen Zwischenstopps in einem „amerikanischen Restaurant“. Am späten Abend stand noch ein gemeinsames Essen mit dem SPEStudent Chapter Maskat an. Nach all der herzlichen Gastfreundschaft, die uns seitens der Omanis entgegengebracht wurde, war es an uns, uns gebührend zu bedanken und die omanischen Studenten zum Essen einzuladen. Bei türkisch-libanesischen Speisen und reger Kommunikation, zwischen deutschen und omanischen Studenten, verging die Zeit wie im Fluge. Nachdem sich gebührend verabschiedet wurde und sich die deutsche Delegation nochmals für die mehr als herzliche Betreuung bedankte, ging es zurück zum Hotel. Die meisten gingen nach dem doch sehr anstrengenden Tag direkt ins Bett. Die Fußballfans schauten noch das Länderspiel und besuchten anschließend noch die indisch-pakistanischen Diskothek und tranken das ein oder andere Bier. Alles in allem lässt sich sagen, dass dieser Tag eine gelungene Abwechslung zum offiziellen Exkursionspart darstellte. Wie alle Tage zuvor auch, reihte sich dieser Tag nahtlos in die stets bestens organisierte Exkursion ein. Allen wird dieser Tag mit all seinen Korallen, Wasserschildkröten und Delfinen sicherlich in bester Erinnerung bleiben. Abb. 32 und 33: Bootstour / Abendessen mit den omanischen Studenten Fotos: Markus Barsch 13. Tag Maskat/Oman, Halliburton - Samstag, 09.10.2010 Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem Hotel ging es an diesem Morgen zu der weltweit bekannten Service-Firma Halliburton, die in Maskat ein "central Office" besitzt. Nachdem uns Herr Said Al Ghaithi in der Lounge des Offices in Empfang nahm, gab er uns einen kurzen Überblick über die Entwicklung einer der größten Service-Firmen in der Erdölindustrie. Im Jahr 1919 gründete Herr Erle P. Halliburton die „new method oil well cementing Company“ und zementierte bereits 1922 die fünfhundertste Tiefbohrung. Aus den Anfängen mit der Bewältigung von Zementierarbeiten, hat sich über die Jahrzehnte ein riesiger Anbieter sämtlicher Arbeiten in der Bohrund Fördertechnik entwickelt. Seite 19 Halliburton gehört zu den „Big Four“ der Service Companies in der Welt und teilt sich in die Easternund Western Hemisphäre auf. Mit über 50000 Angestellten in über 70 Ländern, ist Halliburton international gut aufgestellt. Das oberste Gebot in der Firma ist: „accident at work - one is too Many!“. Nach einer ausführlichen Einführung in die Firmenstruktur von Halliburton, ging es konkret um die Auftragssituation im Oman. Halliburton hat zwei Hauptkunden vor Ort: Petroleum Development Oman, kurz PDO und Occidental. Haupttätigkeitsfeld dabei ist das Directional Drilling. Die Tochterfirma Baroid ist ein großer Anbieter von Spülungssystemen weltweit und besitzt Labore und Chemikalien in Maskat. Herr Yahya Mohammed, Petroleum Engineer der Sultan Qaboos University, stellte uns die Firmenstruktur von Baroid kurz vor und gab uns einen Überblick über das Tätigkeitsfeld von Baroid im Oman. Es werden Drilling- und Completion-Fluids für z. B. BP, PDO, Medco und Occidental angeboten. In der Bohrtechnik kommen wasserbasische und ölbasische Spülungen zum Einsatz. Wie bei der Hauptgesellschaft Halliburton, steht auch bei Baroid das Health, Safety and Environment im Vordergrund. Nach einem leckeren Mittagessen in der firmeneigenen Kantine von Halliburton, nahmen wir Abschied von den Herren Said Al Ghaithi und Yahya Mohammed und nutzten den restlichen Tag, um uns Sehenswürdigkeiten in Maskat anzuschauen. Wir bedanken uns recht herzlich bei der Firma Halliburton für die gute Betreuung und die Unterstützung für die Realisierung der Exkursion. Abb. 34 und 35: Niederlassung von Halliburton / Fragerunde im Halliburton Office Fotos: Thomas Leser Am nächsten Tag packten wir unsere Koffer um uns wieder auf den Weg nach Deutschland zu machen. Damit ging die Exkursion in den Mittleren Osten ihrem Ende entgegen. Wir flogen von Maskat über Doha nach München und landeten dort am frühen Morgen. Von dort aus fuhren wir dann mit dem Zug nach Freiberg. Seite 20 Die Exkursion war ein unvergessl ergessliches Erlebnis bei dem wir sehr viel erlebtt und gelernt haben. Wir möchten uns an dieser Stelle lle bei allen Unternehmen und Universitäten, die ie wir besuchen durften, bedanken. Besonderer Dank gilt dabei da den Betreuern, welche sich sehr gut um uns gekümmert g haben. Aber auch die finanzielle Realisie ealisierung wäre, ohne die Spenden die wir erhalten lten ha haben, definitiv nicht möglich gewesen. In diesem Sinne Sinn möchten wir uns ganz herzlich bei den n Unternehmen Unt und dem Verein der Freunde und Förderer derer dder TU Bergakademie bedanken. Sie haben dieses diese Abenteuer für uns möglich gemacht. Danke! Die Tiefbohrtechnik-Studenten ten des Jahrgangs 2007 Autoren: Tilo Hoffmann, Hans ns Neumeister, Neu Tomasz Konieczny, Christian Schubert, bert, L Lars Tannert, Tobias Herms, Michael Apel, Alexander nder Sukhanov, S Thomas Leser. Patrick Pippig, Felix ix Anding, And Markus Barsch Unsere Förderer waren: Seite 21