Berliner Wortschatz zu den Zeiten Kaiser Wilhelms I.
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Berliner Wortschatz zu den Zeiten Kaiser Wilhelms I.
Schriften des Kemns fiu die Geschichte Knlins. Heft XXXIII. 1. Ein Leichenbegängnitz zu Berlin im Jahre 1588. Von Dr. iur. Friedrich Holtze. 2. Zur Rechtsgeschichte Berlins. Von vr.Mr.Friedrich Holtze. 3. Andreas Tharäus, Klage der Gerste und des Flachses. Herausgegeben von I.Bolte. 4. Berliner Wortschatz zu den Zeiten Kaiser Wilhelms l. Auf Grund der Sammlungen des -f Oberpredigers C. Kollatz und des Kapitäns a. D. Paul Adam bearbeitet von Dr. Hans Nrendicke. Kellin 1897. Verlag des Vereins Ernst für die Geschichte Berlins. In Vertrieb bei Siegfried Mittler und Königliche Hosbnchhandlung Kochftrahe 63—71. Sohn zu Berliner den Wortschah Zeiten Kaiser Wilhelms I. Auf Grund der Sammlungen des 5 Oberpredigers C. Kollatz und des Kapitäns a. D. Paul Adam bearbeitet von Dr. Hans Vrendicke. Heber den Berliner Volksdialekt ist noch nichts Erschöpfendes Die Fachliteratur ist sehr dürftig. Die Litteratur über den Lautbestand des Berliner Dialektes und zugleich über Sprache und Charakter der Berliner ist von mir in den „Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins", Heft XXIX (Berlin 1892) angegeben worden. Einige Lebensgebiete (Stadttheile, Vorstädte von Berlin-Cölln, Geburt und Herkunft, Naturkunde, Familien- und Vornamen, Kleidung und Luxus, Handel und Gewerbe des Berliners) habe „Schriften" (Berlin 1895) behandelt ich sodann in Heft XXXIIder und deutete schon damals an, daß ein Idiotikon, das sich gleichzeitig nach sachlichen Gesichtspunkten anordnen ließe, nur einen könne. bestimmten Zeitabschnitt umfassen Ich versuche daher den „Berliner Wortschatz zu den Zeiten Kaiser Wilhelms I." darzustellen, muß aber zwei Jahrzehnte vor 1861 miteinbeziehen und behandle somit etwa die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, 1840 bis 1890. Zu schöpfen war hierbei hauptsächlich aus den Werten der Berliner Adolf Glasbrenner (l8l0 bis 1876), A. Hopf, O. R. Schmidt-Cabanis (geb. 1838) und der in Berlin verstorbenen Nichtberliner David Kalisch (1820 bis 1872), Rudolf Löwenstem (1819 bis 1890), Ernst Dohm (1819 bis 1883), ferner Fr. Wilh. Held (1813 bis 1872) und Ernst Kossak (1814 bis 1880), besonders aber aus dem ewig frischfließenden Quell des täglichen Lebens, aus dem Volks munde selbst. Wer, wie Di-. Martin Luther und der Turnvater Fr. Ludwig Jahn, den Leuten „aufs Maul sieht" und sie sprechen läßt, wie ihnen „der Schnabel gewachsen" ist, hat reichlich Gelegenheit zu werthvollen Beobachtungen. Nicht betrachtet wurden hier die Schriften der beiden geborenen Hamburger Julius Stinde (geb. 1841) und Julius Stettenheim (geb. 1831). Die wenigen Vorarbeiten, das „Glossarium" von Di-. C. F. Trachsel (Berlin 1873), die Dissertation von Dr. B. Graupe 1879 und „der richtige Berliner" (Berlin 1878 und 1882) sind wohlbekannt. Eine zusammenfassende Arbeit ist aber seit etwa 15 Jahren über den Berliner Volksdialekt nicht erschienen. Naturgemäß konnte ich mich bei dem Sammeln des Berliner Wortschatzes nicht auf Berlin beschränken. Man bezeichnet manche Wörter als berlinisch, weil sie in der Berliner Litteratur zum Vorschein geschrieben. - ?« sie aber wirklich in Berlin und Umgegend entstanden sind, weiß niemand. Es kann ja die Sprache der Bevölkerung der ganzen kommen, ob Mark Brandenburg eigentlich gar nicht unterschieden werden von der Berlins, weil in beiden eine einheitliche Bevölkerung wohnt, ein und derselbe Volksstamm hier ansässig ist und die mannigfachsten Beziehungen und innigsten Berührungspunkte vorhanden sind. Darum mußte ich den Umfang des ursprünglichen Sammelgebietes erweitern und den allgemeinen niederdeutschen Sprachschatz berücksichtigen, sofern er nicht dem Plattdeutschen angehört. Der Leser findet hier also die Darstellung einer niederdeutschen Vulgärfprache, worin bei weitem mehr als rein Berlinisches verzeichnet ist, weil sich eben Letzteres nur schwer aus dem allgemeinen niederdeutschen Sprachschatz ausscheiden und nicht leicht das Reichshauptstädtische vom Provinziellen trennen läßt. Bei der Bearbeitung des „Berliner Wortschatzes" stellt es sich nun als eine Hauptschwierigteit heraus, gegen die Ueberfülle nichtberlinischer Wörter und Redensarten anzukämpfen. Die Gefahr, zu viel zu bringen, ist eine vierfache: 1. Aus der Zeit der Franzosen, die 1806 bis 1807 in deutschen Landen hausten und einen nicht geringen Wortvorrath hier äou(;6M6Nt, olnc, Loui-a^ zurückließen (pli, j)2.uvl6, vi^ av6c, <5ta^6)) mehr noch aus der Zeit der Ansiedlung der aus Frankreich geflüchteten Franzosen, die hier Aufnahme fanden, haben sich zahlreiche Wörter im Volksmunde erhalten, die sicherlich nicht Berlinisch sind. 2. Aus dem Hebräischen, das an die Gauner- und Diebessprache eine Fülle von Wörtern abgegeben hat, ist vieles in den Berliner Wortschatz übergegangen (a(;d6lli und mau8oke1N) scckot'^i und plsite, kaliv und Lodauw) mi63 und moos. !U68(;Iiukk6 und ä3ii63, K3.PP0I-63) kä^Si dakßi) Zcduiui und kippft, mä.336 und L63HMÜ88)) was wir als jüdisch erkennen. Vergl. Itzig Feitel Sterns mehr oft nicht Lexikon der jüdischen Geschäfts- und Umgangssprache (München, 1833) und I.H. M.: Die hebräischen Worte der Mschdeutschen Umgangssprache (Leipzig. 1882). Auch Polnisches hat sich eingeschlichen (äali^ piet3okt)u). 3. Die Reichshauptstadt, welche regsame Leute aus ganz Deutschland und aus aller Herren Länder an sich zieht und zu einem mannigfaltig gestalteten Riesentoloß anwächst, rafft damit natürlich auch eine Fülle von Provinzialismen und Fremdwörtern zusammen, die sich mit dem ursprünglichen Berlinertum sehr bald und sehr leicht verschmelzen und das reine Berlinische verdrängen. 4. Schließlich muß der Sprachforscher aber auch aus seinem Wortschatz streng entfernen alle moderne Mache, Wortverdrehungen, wie sieder „urkomische" Bendixund neuere Possenwie dichter mit vielem Lacherfolg erzeugen, und Erfindungen, sie von Gerichtsreportern mit Breite und Behagen als 71 wirklich voltsthümlich Mojument). kolportirt werden (Mojabit, eleojant Ueber die Berliner Volkssprache äußert sich mein Vorarbeiter, Herr Oberprediger Kollatz") in mancher Beziehung treffend, wie folgt: „Viele Momente tragen dazu bei, die Berliner Volkssprache auszurotten. Die Kirche, die sonst die Voltssprachen berücksichtigt und benutzt, hat den Berliner Dialekt stets verschmäht. Man hat Predigten gehalten, aber noch im Plattdeutschen und allen anderen Dialekten niemals hat ein Geistlicher den Berliner Dialekt gebraucht. Dennoch hat sich die gequetschte Aussprache des G in die Sakristei und die Kanzeltreppe hinauf geschlichen. Bei den Behörden der Stadt und des Staates ist das Berlinische niemals Amtssprache gewesen, weder Inschriften noch Aktenstücke haben den Dialekt verwendet, aber gescholten und gezankt haben viele Würdenträger im reinen Berlinisch bis auf den heutigen Tag. In Gesellschaften hat man über die Personen die Nasen gerümpft, die sich des Berliner Dialekts bedienten. Selbst im Familienleben bemühen sich die Eltern gewissenhaft, ihre Kinder zum reinen und richtigen Hochdeutschsprechen zu gewöhnen, damit sie in den Schulen, in Gesellschaften und im Leben keinen Anstoß gäben. Dessenungeachtet blüht der Dialekt im Hause und auf der Straße. Er ist ohne Grammatik und Wörterbuch bis auf unsere Tage überliefert worden und hat selbst eine Litteratur aufzuweisen. Einzelne geistreiche Männer haben diese Volkssprache als wirksamste Form benutzt, um ihre Gedanken zu scharfen Pfeilen zu gestalten und so in Kreise zu tragen, die, für ernste Untersuchungen und Belehrungen ohne Sympathie, dem Humor und Witze bereitwillige Ohren liehen. Sie gewannen hierdurch auch die Möglichkeit, Angriffe auf Personen und Zustände verbreiten zu können, die in anderer Form niemals ertragen worden wären. Jenen humoristischen Schriftstellern verdankt Berlin seine Anerkennung als eine von der witzigsten und schlagfertigsten Bevölkerung bewohnte Hauptstadt, und der Berliner Witz ist ebenso beliebt als gefürchtet, jedenfalls aber bekannt und anerkannt. Dieser Erfolg ist aber für den Dialekt selbst in doppelter Beziehung verhängnißvoll geworden. Die Theater- und Humoristen-Litteratur ist zum Theil die Ursache geworden, daß die Berliner Voltssprache nirgend öffentlich in Rede oder Schrift gebraucht werden kann, ohne an jene komischen Typen zu erinnern, daß ernste Dinge fortan Gebildeten kaum in dieser Form vorgetragen werden können. Ein Redner, der sich ihrer im vollen Ernste bedienen wollte, würde sicher unwiderstehliche Lachlust hervorrufen. so ") Carl Wilh. Cd. Kollatz, geb. 24. März 1820 zu Berlin, gest. 28. April 1890 zu Charlottenburg, Oberprediger von Charlottenburg und Lützow 1854 bi5 zur Emeritirung am 1. April 1871. **) Vgl. Ör. 5>. Brendicke. Laut- und Formenlehre in alemannischen Predigten des 13. II/., Dissertation, Berlin 1876. 72 Noch Niemand hat daran gedacht, wissenschaftliche oder andere ernste Dinge Berlinisch auszudrücken. Die ernste Prosa und die ernste Poesie sind der Berlinischen Voltssprache ebenso wie etwa dem Reuterschen Messingsch vollständig verschlossen. Noch verhängnisvoller war die Folge, die der große Beifall der humoristischen Volkslitteratur gehabt hat, daß eine große Anzahl von Litteraten den Dialekt benutzt haben, die als Ausländer oder Nichtberliner seiner gar nicht mächtig waren. Von dem Vorurthelle ausgehend, als hätte die Berliner Volkssprache keine Regeln und wäre nur eine Summe von Fehlern, glaubte man schon im Berliner Dialekte zu schreiben, wenn man statt G den Buchstaben I setzte und sich erlaubte, allerlei Sprachwidrigkeiten zu häufen, namentlich Fremdwörter und wissenschaftliche Ausdrücke zu verdrehen, bekannte Witze und Redensarten zu untermischen, die Präpositionen mit falschem Kasus zu verbinden, kurz lauter Willkür zusammenzubringen, in dem Glauben, daß es keinen Kritiker für die Form gäbe. Anstatt die Sprache der Hauptstadt Deutschlands genauer zu erforschen, die Meister der Volkslitteratur zu studiren, das Volk zu belauschen, haben Viele sich begnügt, das Unterscheidende des Berliner Dialekts als fehlerhafte Angewöhnungen anzusehen, während es wirklich das Ergebniß der Geschichte Berlins ist, was wir als Volkssprache behandeln; als einen Dialekt mit festem Unterbau und ebenso sicher begrenzten Ausnahmen, so daß der echte Berliner von einem imitirteu vom Kenner leicht zu unterscheiden ist. Die Berlinische Sprache ist vor allen Dingen da am Platze und wird in ihrem Rechte anerkannt, wo der Volkshumor in ihrem Gewände seine Funken sprühen läßt. Man hört sie aber auch da gern, wo in fremden Welttheilen ein Berliner Kind heimatliche Klänge der Vaterstadt und damit einen Landsmann erkennt, mit dem er Erinnerungen der Heimath theilt." Ich schließe diese einleitenden Worte mit dem Ausdruck der Hoff- diese Arbeit, den Berliner Wortschatz zu sammeln, möge immerhin darauf zu rechnen haben, daß Bücherfreunde sie schätzen, Bibliotheken sie aufnehmen, Sprachforscher sie als eine Fundgrube betrachten, Hof und Adel sie willkommen heißen, Fremde sie studieren und Berliner Kinder in der Fremde sie als eine Quelle der Aufheiterung benutzen werden. nung, 73 aasen, A. verschwenden, vergeuden. Aast man nich so mit det Iä'nseschmalz ! Ver- braucht nicht so viel. Aasknochen der, der gemeine Mensch. daß man an der abweichenden Aus- Schni. sprache in Berlin sofort den Nicht- Aas tute die, die Schindergrube. Verliner erkennt. Das A wird in Aas sch tick, plur. Aasschticker(s), schlechter Berlin niemals durch einen Olaut ver- Mensch. Schw. dunkelt oder gefärbt. Es wird stets Aas-teele, Hund, Hundetöle. <Schw.) mit breitgezogenem, niemals mit ab! weg! (Absang marsch fort!) hohlem Munde ausgesprochen und klingt ab äschern sich, sich anstrengen bis zur viel mehr nach dem Elaut hinüber als Athemlosigkeit ; v. abwurachen. nach dem D. Es giebt kein Wort im abbeißen, 1. abbeißen (von deine Berliner Dialekt, in welchem das A wie Schtulle). 2. Eenen abbeißen, einen A, der erste Buchstabe im Berliner Dialekt im Alphabet, so ist charakteristisch, -^ Ao oder Oa klänge. Eine Aussprache, (Schnaps) trinken. die dahin lautet, signalisirt in Berlin abblaffen, abweisen. den plattdeutschen oder Dialekt. A, 1. Von A bis Zet, Alles 2. Wer A sagt, muß ooch — abblitzen, abjeblitzt, abgewiesen werden. Det war abjeblitzt! v. abfallen, abschnappen. im Einzelnen. B sagen, wer abbröckeln, in kleinen Theilen abbrechen süddeutschen ansängt, muß auch fortfahren und die (aktiv und passiv). Folgen tragen. 3. Er lernt die A (die abbuffen, mit der Faust in den Rücken Buchstaben). 4. Die A, der Buchstab A. stoßen, heimliche Püffe geben; v. Vuff. Aa, zweisilbig: A-a, Exkremente (fam.). abdecken, 1. den Tisch abdecken; 2. det aalen sich, sich lang recken. Iesichte abdecken, die Haut vom Antlitz Aalfanz der, der Fant, der sich einfältig mit den Nägeln abkratzen beim Prügeln. Seine Olle hat ihm det janze Iesichte Benehmende. Aalfanzerei die, geziertes Wesen, dumme abgedeckt (zerkratzt). Scherze, Albernheiten. abdeelen, abtheilen. Wiehastedir denn Aalmutter die, ein weiblicher Aal (der heite die Haare abjedeelt? Der Scheitel ein Nest lebendiger Jungen beisich führt!). sitzt ja janz uff de eene Seite. Aas, plur. Aeser, Eescr, Eefter, Eesters. abdreschen (nur abjedroschen, verbraucht, wirkungslos). 1. Det is'n Aas uff de Ieije! das ist ein Hauptkerl. 2. Ik bin'n Aas !Haupt- aborinken,1. abtrinken, damit ein volles kerl. 3. Keen Aas, leider Niemand! Gefäß nicht überläuft. Drinke rasch 'n 74 haben, entbunden bisken ab, sonst looft et iber. 2. Anstatt Geld Getränke empfangen; v. ab- ehelichen der, der Anfänger in der Schule. Abend, Abnd, Abend, Abend! guten Abend! Aber, geheimer Umstand. sein (von einem un- abjemacht! die Verabredung gilt. Abjemacht (Sela! Seefe!) Es bleibt dabei! saufen. Abecebuch det, die Fibel. Abecefchütze Kinde). scherzhaft. abjemalen, abgemalt, charakterisirt; den 'n Abend, ju'n Hab ik abjemalen, von den nimmt keen Hund mehr een Stick Brod. Da is noch'n Aber seine Schwierigkeit) dabei. abfahren, 1. hinauswerfen; 2. der wird bald abfahren, macht nicht mehr lange, wirdbald sterben. abfallen, 1. durchfallen, einen Korb bekommen, sich blamiren; v. abblitzen, abschtinken, abschnappen, abfallen lassen, abjepfiffen werden, abgewiesen werden. abjefchtanden, veraltet und unbrauchbar geworden. Det Bier is ebenso abgestanden als deine Kalauer. abjreemen sich, sich abhärmen. abj reifen, durch Anfassen beschädigen. abhaben, mitessen. Wiste wat abhaben von den Appel? v. abkriejen. abweisen, verächtlich behandeln; 2. da abhalten, Nothourft verrichten lassen, fällt wat ab, davon giebt's Gewinn; (fam.) 3. sich trennen (beim Marsch, beim Spiel). abhaspeln, schnell hersagen. Der Redner haspelte dir seine Pauke ab, als wenn abfinden sich, sich über eine Entschädieener mit de Peitsche dahinter wäre. gung einigen, auseinandersetzen. abfüttern, 1. beschwichtigen durch Spen- abtapitteln, schelten; v. ausfilzen. abkleeren, abjekleert, 1. durch Abgießen den; 2. Gesellschaften lungern) geben. abj eben, 1. mitessen lassen. Iib mir! einer Flüssigkeit den Bodensatz entfernen; wat ab; 2. sich mit eenem abjeben, sich > 2. Eier untersuchen durch Hindurchsehen, mit Jemandem einlassen; 3. passen zu ob sie frisch sind. etwas. Der jibt 'n juten Husaren ab. ! abknabbern, abbeißen. De Fingernägel abjeorennt,1. abgebrannt; 2. ohneGeld abknabbern !Dein abj eknab beriet Iesichte. abjebrieht, gefühllos, frech. abknapsen, abziehen, absparen. (Geld abjedroschen, häufig vorgebracht. Ab und Zeit.) jedroschne Witze; v. Kalauer. abknipsen, abschneiden. abjefeimt, überaus schlau; v. aus- ! abknuffen, mit Stößen der Faust jefeimt. züchtigen. abjehen, 1. abgehen. Der Knapp is abknuutschen, herzen und drücken. mir abjejcmgen; 2. Er läßt sich nischt abkommen, aus der Mode kommen; abjehn (lebt gut); 3. vorübergehen. v. uffkommen. Ohne Keile jeht det nich ab. Det jing abtriejen,Antheil bekommen. I.Eensabab! Das Unglück ist kriejen, eine Verletzung erhalten. 2. Die noch mal Wenn noch einmal vorübergegangen. hat ooch keenen abjekrijt, sie ist eine det man noch jut abjeht, wenn das alte Jungfer. 3. Mitefsen dürfen. Krieje nur gut endet; 4. er is abjejangen ik nischt von de Pfannkuchen ab ? 4. Der worden, wurde weggejagt der hat ooch in de Lehre, uf de Uneverseteet Schule). nich ville abjekrijt, nicht viel begriffen abjekartet, abjekatert, verabredet. v. abhaben. abjelebt, erschöpft. Ablejer, Sprößling (auch ironisch). abjelejt, 1. abgelegt; abjelejte Kleedungs- abloofen, 1. sich de Hacken abloosen schtücke, veraltete Kleider; 2. abjelejt nach eene, um eine Geliebte sich be- ! so saus 75 werben; 2. Geschäftsgänge abmachen, l abschnappen, abgewiesen werden; v. halbe Schtadt abloofen; 3. eenen uffschnappen, zuschnappen. abloofen lassen, abweisen; v. abfallen, abschnippern, kleine Stückchen ababluchsen (abluxen), durch List abnehmen ; schneiden; v. verschnippern, abschmpseln. v. abschwindeln, abjaunern. ab schnipseln, durch Abschneiden beablutschen, ablecken. schädigen, verunstalten; v. abschnippern, abmachen, 1. losmachen. Mach det verschnippern. Ferd von de Krippe ab; 2. festsetzen, abschubbern, abreiben. stipuliren; 3. bezahlen. Morjen komm ab schwulen, beim Hersagen heimlich De ik hin und werde Allens abmachen. (Brennglas I, 94) ; 4. Det is Een Abmachen, die Arbeit ist passend zu vereinigen; v. Det is Een Iang. abmalen, 1. abmalen; 2. die hat mir bei'n Ollen jut abjemalen, verleumdet, schlecht geschildert; v. abjemalen. abmutken, abmurksen, ermorden. abnehmen, 1. die Zahl der Maschen beim Stricken verringern. Nimmfte schon ab? Biste schon bei't Abnehmen? 2. vom Feuer nehmen. Nimm de Milch ab; v. uffsetzen; 3. sich abnehmen lassen, ablesen. absäbeln, 1. abhauen; 2. abschneiden; n' Stick Schinken. absitzen seine Zeit, Gefängnißstrafe verbüßen (statt Geldstrafe). abschmäckig, von schlechtem Geschmack, abschmeißen, 1. abwerfen; 2. gebären. abschmieren, abschreiben. Abschnitzel, Svahn, Spähne. abschp eisen, zu wenig aushändigen, abfinden. abschrammen, — Ik muß fliehen, stiegen. Der jetzt photogravhiren lassen. abschrammen, gehen (auch sterben). abpassen, den Zeitpunkt wahrnehmen; abschrapen, Rinde abschaben lMohrrüben). v. uffpassen. Wie abgepaßt! abpellen, die .vaut abziehen. abschreiben, 1. abschreiben, eine Kopie abpfeifen, das (Nachtwächter) Signal der machen; 2. unerlaubte Hülfe brauchen; 3. von dem Guthaben abrechnen. verflossenen Stunde geben. abschtehlen, heimlich und mühsam geabprachern, abbetteln, abdrängen. winnen, sich die Zeit abstehlen. abprotzen eeuen, einen Wind lassen. abschtempeln, heimlich instruiren, ababrabatzen sich, sich ermüden. karten. abrackern sich, sich müde arbeiten. abschttnten, durchfallen, zurückgewiesen werden. abreißen, 1. abreißen; 2. Kleidungsstücke verbrauchen. Er ist janz ab- aoschtohen, Geld bestimmen für eine Sache, übrig lassen. jerissen, geht schlecht gekleidet; v. zerlumpt ; 3. hart anlassen im Zorn. Erscht ab schtrafen,Iemandem Unkosten machen. reiht er eenen den Kopp ab un denn abschtravziren, abmatten. möcht er'n wieder uffsetzen. 4. Det reißt abschütteln wie'n Pudel, sich nicht zu Maikäber schrammt ab. sich nicht ab, hört nicht auf. Herzen nehmen. abrubbeln, abreiben. abseefen, mit Seife abwaschen. Det Sonnabends die Kinder, Fenster un absagen, 1. absagen lassen, abbestellen lassen ;2. een abgesagter Feind, erklärter Dhiren, Iesichte un Hals. Feind; 3. absägen. Sage det Brett ab. absehen, durch Sehen beschädigen. Ik werde dir nischt absehn, du brauchst abschieben, 1. abschieben; 2. weggehen. Kannst abschieben! Schieb ab! v. Ab! dir nich zu haben (beim Baden). abschmatzen, abküssen. Abstecher, Nebenbesuch (nach Potsdam). so 76 absocken, machen. sich entfernen; v. uss de Socken älter«, eltern, altern, altaussehn. hat hellisch Der jeeltert. abtreten, 1. eenen die hacken abtreten; Aer,Er,Ansehn, (frz.). Der jibt sich'n Mittagbrot, det Aer. v. Plü, Pli. abtreten det sich lassen Abendbrot. Sich auf die Ferse treten Aermel, 1. Aus dem Aermel schüddeln, lassen; 2. sich de Neene abtreten, die extemporiren ; 2. leck mir'n A-ermel; 3. er hat die Aerme zu weit durch die Füße reinigen. Abtritt, Bedürfnihanstalt. Aermel gestochen, die Aermel sind zu kurz. Affe, 1. Affengesicht, Affen-A—, Schw. zurückweisen. un trinken! AbGen Affe macht et dem andern nach! abwarten denn Thee warten! Nur Geduld! 2. Tornister beim Militär. abzoddeln, abzoppen, abgehen, ab- Affen, sich eenen toofen, einen Rausch trinken. Ik denke, der Affe laust mir, ziehen, sich entfernen. abzwacken, abzwicken, abnehmen, abes war mir unangenehm. Affenjacke, 1. kurzer, sonderbarer Rock; ziehen. 2. Uniform; v. Zweerlei Duch. Accordarbeet, nicht auf Tagelohn, fondern auf verabredeten Preis für eine Affenschande, große Schmach. Leistung arbeiten. Akelei, Geschwür am Finger. Ach, ach. 1. Ach wat! Ich willnichts Alex, Alexander. Der fcheene Alex! wissen. Mag sein! 2. Achherrjeh! Ach all, schon, bereits; v. schonst. 1. All Herr Jesus. 3. Achott ! Ach Gott. Widder? Allwedder! (absichtliche Nachahmung des Plattdeutschen). 2. Ik hab't Achsel, Schulter. Ueber die Achseln ansehen, verächtlich behandeln. Der nimmt ihm all een paar mal verboten. 3. Drum et uff de leichte Achsel, ist leichtsinnig. all ebend, das ist gerade der Grund. Achseldräjer, falfcher Mensch, Mantel- Alle, sämmtliche, alle. 1. Alle Wetter! 2. AlleNeine! (beim Kegelspiel, j3. Alle träger. achte, acht. 1. Um achten, nach achten, Oojenblick. 4. Det is sein Alles, sein vor achten, um acht Uhr. 2. Acht Jute, höchster Schatz. acht Groschen Kourant (gute Groschen alle machen, verbrauchen. Der wird 3. 15 Pfennige). die Erbschaft balle alle machen. 2. Alle 3. Achte lang fahren, mit vier Paar Pferden. 4. Die nasse sein, verbraucht. Det Brot is alle. Die Achte (Figur 8 beim Sprengen mit Aeppel sind Alle alle. Alle balle (fam.). Wasser). 5. Davon nach achten, später. alleene, 1. eenzig un alleene (wejen det Achtel, Achtel! Aechzen, Husten. Ield); 2. eenzig un alleene oaorum; ächz eh n, achzig; achtunachzig, det 3. jibb deinen Bedienten 'n Dreier un Väckerschild (die Semmel). dhut alleene, selbst ! 4. janz alleene, einsam; 5. janz alleene, aus eigenem Anacht, gemein, zu allem fähig. triebe; 6. alleene machen, in eigener Acker un Pflug, Gewerbe. Die Feder Person; suchet dir alleene; du bist is mein Acker un Pflug. et janz alleene jewesen, schibe't man ja Adel. Der is von Adel, er hat een nich uff Andere; alleene jraul ik mir. schwärzet A Aderlaß, 1. Blutentziehung; 2. Geld- allemal derjenigte welcher! ich beentziehung. jahe es (aus Angelys „Fest der Handähneln (spr. ehneln), gleichen; v. der werker"). janze Olle (ist der Sohn). allemittenander. Alle zusammen. Ihr ähnlich sehen, stimmen. Det sieht ihm könnt mir allemittenander geschtohlen ähnlich, stimmt mit seinem Charakter. werden ! abtrumpfen, tüchtig — 77 allenfalls, es mag erlaubt sein. Allens, alles. 1. DetKind is sein Gen un fein Alles. 2. Alles in Allem, imGanzen. 3. Allens war Recht is. Allens wat Recht is, lobt Iott. 4. Allens wat son 'neu; an einen. Sie is annen Predijer 4. an't, an das. an dem. Nei Kölln an't Wasser. Neu Kölln an der Spree. 5. an de, an die, an bei Zahlen bedeutet: ungefähr. verheirat'. Bisken wat is (feine Gesellschaft). anbacken, anhaften. Der Schnee hat sich aller, 1. Bezeichnung des höchsten Grades, da anjebacken. (Brennglas I, 266). der allererschte; 2. auch verdoppelt: der anbacken, kleben bleiben. Det Hemde allerallererschte. backt mir von'n Schwitz an'n Ricken an. allerliebst, 1. gemächlich. 2. I,det is anbammeln, anhängen. ja allerliebst! Sehr schlecht (ironisch). Allerweltsbengel, Hauptjunge. kerl, Hauptkerl. Mädchen, Hauptmädchen. mann, populärer Mann. Allerwertheste der, das Gesäß. Alle Sachsen! 'Allewelt'. Alle Sechsen schmeißen! Im Würfelspiel die höchsten Nummern treffen. alleweile, 1. jetzt gerade. 2. Alleweile! Alleweile! war der Ruf der Gondelschiffer, womit sie Passagiere einzusteigen aufforderten von Treptow nach Stralow und zurück, auch von den Zelten nach Moabit. (Brennglas II, 25.) alle werden, verschwinden, heimlich entfliehen; v. alle machen, alle sein. Alltachsjesichte, gewöhnliche Physiognomie. anbehalten, nicht ausziehen (den Rock). anbeißen, sich anlocken lasfen (bei die olle Wittwe). anbesagt, anbetrifft. Wat Deine Schimmels anbesagt. (Berlin u. Voiqtland 1840, P. 24.) anbringen, 1. herbeitragen; 2. hinterbringen, klatschen; 3. vergeuden. Der wird det Ield schon anbringen (an den Mann). anbinden, 1. Tauf- oder Geburtstagsgeschenke geben. 2. Wat is'n da los? Antwort: Wat nich anjebunden is. 3. Kurz anjebunden (Gr. Wo. I, 296), wortkarg, schnippisch; 4. mit enem an- binden, Zank suchen. anbrüllen, anschreien. anbrummen, Vorwürfe machen. Andacht, Ueberlegung. Den Kasse mit Alltachsrock, Wochenanzug. Andacht drinken. als, 1. als; 2. wie, als wir verjeben;, and 6m, wahr. Et is nich an dem. 3. da; 4. als wenn ik Schuld hätte!! andersch. anders. Det is wat andersch. Nun, soll ich Schuld haben? 5. er dhut ! Wenn't nich anders is, denn mutz ik so, als ob. Er heuchelt. ! woll. Et is nu mal nich anders. alt, wie mein andermal, später. 1. Een andermal, alt; v. olle. Ik bin kleener Finger. Der Alte, der Chef. wenn't wieder kommt (Nie). Dieses (Der Olle, mein Vater.) Mal war es nichts! 2. Det wirste een andermal bleiben laaßen. altbacken, nicht frisch. Altdeutscher, oller A., Biedermann. andrechseln, anbringen. andrehen, 1. enen Zopp; 2. ene Nase, Alterweiber-Sommer, Nachsommer. Altflicker, Schuster, der nur ausbessert. (betrügen); 3. ene Ohrfeige (versetzen). alxen, mit den Nägeln angreifen. andreiben, ausschlagen. Sie dreiben zu Amtsmiene, feierlicher Ernst. Sylvester die Hüte an. an, an. 1. Det is nich an dem. Das andudeln, sich enen, einen Rausch sich ist nicht wahr. 2. Er jetzt an de Krikke. antrinken. 3. An de Wand! on avant! 3. an an fädeln, einen Prozeß herbeiführen. so so 78 anfangen, 1. beginnen; 2. thun; ik weeß Na, Sie haben da wat anjejeben. 4. an nich, wat ikanfangen soll, mich zu retten , zeijen bei de Pollezei d. h. denuncut. 3. einen Sireit eröffnen. Det Karnickel Er weeß nich, wat er vor Unjeduld, vor Erjer, anjeben soll (vornehmen). hat anjefangen. Anfänger en junger; Jemand, der sich a njefihr t,angeführt, vonKindern, neckend betrogen, wobei sie rufen: erst etablirt hat. Anjefihrt mit Löschpapier, Anfangsbuchstabe mit dem PleonasMorjen kommt der Untroffzier mus: Der erste Anfangsbuchstabe lautete, (dann folgt: „Schulze"). Mit'n blanken Dejen, Is nischt dran jelejen. anfassen, 1. Hand anlegen. Fassen Sie mir an, so jiebt et en Unjlick. 2. An- anjehen, 1. kümmern. Wat jehts Dir an? Wat jeht Eich det an? Wem jeht'n jefaht jehen, Hand in Hand. 3. andet wat an ? Det jeht Dir'n Dreck an ! qreifen. Nu faß mal an! Greif zu bei 2. Ziemlich gut: Die Arbeet jeht an. der Arbeit. 3. Anfangen. Det Theater jeht jleich anfeuchten, die Kehle, trinken, an. Et is en ansehender Ehemann. anfihlen, betasten; fihle mal an. , anfleezen sich (anflögen), sich anlehnen, ungebildet und Flöz, Flejel. unpassend anjejagt kommen, eilig herbeifahren. flegelhaft anjejosjen wie. Der Rock sitzt genau anschließend. zurücklegen; v. anflejeln, sich an eine Stelle anlehnen, anjejriffen, 1. angegriffen; 2. kränklich, erschöpft ; v. wieBraunbier un Schvukke. wo und wie es nicht schicklich ist. 1. angeklagt; 2. ohne Falten. anjeklatscht, anfliejen, plötzlich bekommen. Die Rose anjelaats cht kommen, langsam oder spät anjestojen, is mir ik weeß nich wie. anlangen. anfuttern, durch Lockspeise herbeilocken. anjenajelt wie, unbeweglich. angeln, nachstellen; nach'n Ioldfisch anjevrescht, anjeberscht, angesetzt, Braut). ireiche gelaufen. Angelweit; v. sperrangelweit. anjepummelt, angezogen; dick anjeAngst leben, Leben in beständiger Angst. pummelt kommen. ängstlich, furchtsam. Nur nich ängstlich! anjepust, angeweht. Die Krankheit is Nur Muth die Sache wird schon mir wie anjepust. schief jehn! anjesch kommen, zum Besuch kommen Angströhre, Cylinderhut. j, alle Oojenblick. anhaben, 1. bekleidet sein. Er hatte anjesch toßene Aeppel und Appelsinen, Schuhe an. Sie hat heite schwarz an. angefault. 9. Schaden. Der kann mir nischt an- anjetippelt kommen, schnell kommen. haben. 3. Er hat det an sich. Das Angewohnheit, Angewöhnung. ist seine Gewohnheit. 4. Ein Gewisses anjlotzen, anschauen. Etwas besitzen. Er muß wat an anjlupen, anjlupschen, finster anversich haben, wat die Meechens blicken. rickt macht. anjreebsch, zum Angreifen, zum Wegan h aken,1. mitHaken befestigen; 2.unternehmen geeignet, frei liegend, einladend. fassen. Ikhake an. Reiche mir den Arm. anjreifen sich, sich anstrengen; anjejriffen Anhang, Dienstmädchen ohne Anhang,, sein, erschöpft sein; sich Mühe geben splendide zu scheinen. ohne Geliebten. anjeben,1. anzeigen; v. petzen; 2. Spaße ! anketteln, mit einer Kette befestigen, machen; 3. anrichten (wat Scheenet).^ z. B. Hund, Thüre. — — so so , 79 ank lassen, gleichsam wie eine KelleKalk fufszehn, 1813 bis 15 ; 4. Anno achtanwerfen, ohne Berücksichtigung des Bauunvirrzig; 5. Anno Toback, in alter Zeitanpassen ene, eine Ohrfeige geben. Ik stils anbauen, einen Vorbau. anklieren, anschreiben; v. klieren, verpaßte ihm ene an, det ihm Hören und — klieren, beklieren, uffklieren. Sehen verjüng, aber die saß! anknabbern, abbeißen. Det Meechen is anpichen, mit Pech ankleben, anpinken. Feuer anschlagen, Zum Anknabbern. anknippern, anknüpfen, anbinden. anplauschen, betrügen, ankommen, 1. empfangen werden. Da anpusten, anblasen; v. auspusten, bin ik übel angekommen. Da wirste anputzen, schmücken; v. ausputzen, ufffcheene ankommen! Drohung: Dir wird putzen (den Weihnachtsbaum), es übel ergehen. 2. Wenn mir det anquasseln, anreden. Nachts wat ankommt, wenn ich erkranke. anranzen, anfahren mit harten Worten, 3. Kann ich ankommen? jetzt abgefertigt anreißen, unberührten Vorrath auszugeben anfangen. Det Packet anreißen. werden? 4. Können wir ankommen an de Rolle? Ist die Wäschrolle un- Anreißer, frühere zudringliche Kleider besetzt? Händler am Mühlendamm, ankrauchen, ankriechen. Int Iras setze anrennen, übel ankommen. ik mir nich, da krauchen enen die Raupen z anröchern, betrügen, anführen. anroochen, anrauchen; anjeroocht sind, an. ankukken, anschauen. betrunken fein. anlachen, entgegenglänzen. Der jroße anrucken, sich in Bewegung setzen. ansagen, 1. in der Schule hersagen; Korb voll Wäsche lacht enen an! 2. anmelden. Der Schorsteenfeger hat Anlagen die, 1. Anlagen. Der Bengel hat Anlagen zum Saufen. 2. Die neien anjesagt, angemeldet, wann er kommt. Anlagen; die Parkparthieen im Thier- ansaufen, 1. den ersten Trunk aus einem garten, welche ca. 1840 angelegt wurden ; frischen Glase thun; 2. sich eenen (Rausch) ansaufen. lv. F. Meyer, der Berliner Thiergarten, 1892). anschaffen, 1. anschaffen; 2. Die hat sich antappen, ausschelten. sich eenen (Bräutigam) anschafft. anlassen sich, gelehrig zeigen. Anschein, Schein. Allen Anschein nach anlegen, 1. anlegen. Det Feier is anis't wieder nischt. jelegt, absichtlich angezündet. 2. Er hat ansch— 1. betrügen, anführen; 2. tadelnd et druff anjelejt, es absichtlich herbeizurechtweisen. geführt. Anjch—, Tadel, Rüge. Enen A.kriejen, Verweis bekommen. anloofen, anlaufen ;blau anloofen lafsen anschlagen, helfen. I. Die Medicin un abweisen. anmachen, 1. Feuer oder Licht anzünden ; det Essen schlagen nich an. Er bleibtkrank 2. befestigen, z. B. ein Brett. und mager. 2. Der hat'n anschläjschen anmerken, inne werden, entdecken. Det Kopp, is voller Anschläge (Schlaukopf). anschmieren, anschwindeln, betrügen. Hab ik ihm lange angemorken. Anneken, Annchen, Anna. annehmen, annehmen. Det hat er von ihm anjenommen, er hat es (nachahmend) angewöhnt. anschnallen, anschaffen. Ik habe mir'n sich Schatz anjeschnallt, eine Braut angeschafft. sich anschnauzen, hart und grob abweisen. -- Anno, 1. im Jahre; 2. Anno sechse 1806; 3. Anno dreizehn, virrzehn un anfangen zu Det Brot is angeschnitten. anschneiden, zerschneiden. Ihm die Wurscht anschneiden, ihn zur Rede stellen. 80 anschpucken ,mitSpeichel besudeln. Der anziehen, 1. ankleiden; zieh Dir jleich an; 2. auf sich beziehen, det Wort Kerl is mch det Anschpulken nielth. anschreiben, borgen, v. ankreiden. brauchste Dir nich anzuziehn; 3. der kommt mit ne Reuijkeit anjezogen, er machen, anfangen. Anschtalt endlich anschtechen, anstecken; anjeftochen. Die bringt eine Neuigkeit an; 4. der Hieb zog an, wurde fühlbar, that weh. Stadt is an alle vier Ecken angeschtochen. anzwee, anzweerig, anzweeig, entzwei, Eene (Cigarre) anschtechen. anschtehen lassen, 1. schuldig bleiben; zerbrochen, zerrissen. Mit anzweeije 2. sparen, z. B. Lohn. Stiebeln jehen. anschteigen, anjestiejen kommen, herbei- anzüjlich, beleidigend. kommen. av artig, besonders; apartijer Einjang, beanschtellen sich, 1. verstellen; 2. be- sonderer Eingang. St kommt wat spartet nehmen, zeigen; sich ungeschickt (hoher Besuch z. B. am Telephon). anschtieren, anschauen, wie ein Stier Apostel, Stücke Papier, die an der blicken. Drachenleine sich empor wirbeln. anschtreichen, 1. rächen, bestrafen; det Appel, Aeppel, Apfel; v. Pferdeappel. wer ik Dir anschtreichen; 2. anstreichen Et konnte keen Appel zur Erde, es war —. blau, jrin (mit Farbe mit hagebüchenem Pinsel). Anschtrich, Schein. Tet hat den Anschtrich von Iold. anschtükken, verlängern. Die Aermel sind anjestickt, verlängert. anschuhn, anschuhen; v. vervorschuhen. anschukkeln, aufdrängen, anbringen. anschwulen, heimlich oder finster an- schauen. — anse s. jen, nässen. Jeder Hund mir an, weil ik keen Ield in de Tasche habe. ansehen, beachten. Den seh ik mch mit'n tz an, verachten. ansejeln, mit Aufsehen eintreffen. T'ie janze Familie kam anjesegelt. antalpschen, anfassen. antippen, leicht berühren. Anton, nur in der Redensart: Anton, schteck 'n Dejen bi. (Da das Wort bi niemals sonst vorkommt, muß die Wendung uralt sein.) (In antrauen sich lassen, heirathen. Berlin steht die Braut stets rechts, mit Ausnahme der Königlichen Familie.) Anverwandte, Familienmitglieder. anvettermicheln, sich anschmeicheln. „Vetter Michel", beliebter Onkel. anwandeln, einfallen. Wat wandelt 'n — so Den uf een mal an? —— kuchen! mus, gepreßt voll. Aeppel, Aeppel !Hökerruf. Nee (Verneinung). gerührt wie. Aeppelfrau, Obstfrau. fritze, Apfelhändler. kähne, große Stiefel. Avvtitsrecksken, ein feiner, sauberer, gestickter weißer Unterrock, der kokett gezeigt wird. Aprill, April; in 'n Aprill schicken (Gr. Wo. I, 538). Am 1. April anführen, wobei die Kinder rufen : Aprill, Aprill, man kan'n dummen Narren schicken, wohin man will. Aprillweiter, Unbeständigkeit. Bei meine Olle is heit Aprillwetter, meine Frau — — hat ihre Launen. Aptheke, Apotheke. Der Deibel trau'n Aptheker, er hat ville Bixen. Araber, Araber. Arch, 1. arg; 2. janz arch, begierig sein (nach det Meechen, nach det Bier). Arm, die Aerme, 1. der Arm, die Arme; 2. Eenen unter die Aerme jreifen, so unterstützen. arm, geldarm, 1. vor arm, umsonst. Der is vor arm in de Vorstellung jejangen; 2. arm wie Hiob. armdick, so dick wie ein Arm. — A , Apauker, Schulmeister. A. wie'n 81 so groh wie ein Koffäthen- aus blecken (blecken) die Zunge, die Zunge herausstecken. wie'n Achtzig-Dhalerpferd Mutter, Anna (früher ein hoher Preis für stattliche bleekt mir immer de Zunge aus! Pferde). Er bekimmert sich um alle ausbuddeln, ausgraben. A.ufjänge un kennt seinen «jenen nich. Ausbund, 1. Wildfang; 2. Heros, z. B. Mit'n A. int Iesicht schpringen, keck von Gelehrsamkeit,- v. Unband. entgegentreten. Aus'm verzagten A. ausbürschten, Hut und Kleider reinigen, kommt keen fröhlicher F— Den A. ausdhun, austhun, in Pflege geben, auskühlen. A.krabbe, A.krete, kleines ausd ragen, det is 'n ausjedragener Wesen. Allens in A. stechen enem Junge! Das ist ein tüchtiger Kerl, ausdreiben, austreiben. Den wer ik andern. Alles schenken. de Nükken ausdreiben. Art Familien-, Herkommen, 1. er schläjt janz aus de Art, er weicht ganz vom ausenanderbringen. Kämpfende trenHerkommen ab; 2. Art läßt nich von nen, z. B. Hunde. Art. 3. Also uff die Art?—So? (ironisch). ausesjen, büßen. WatDuDir injeorockt, Asche unjebrannte, mit laugen, mit mußt De ooch ausessen. ausfahren, außer sich gerathen ; aus die Holzstücken prügeln. Aschenbrödel, eine unterdrückte FrauensHaut fahren. person. Die Iule is der Aschenbreedel ausfallend werden, beleidigen. Werden in de Familie, die jeht den janzen Dag Se man nich ausfallend. wie ne Sau rum. (eiii6i'2i-iu3, der ausfasern, 1. Fäden ausziehen; 2. FäKüchenjunge, der in Asche brodelt.) den verlieren. Det Band fasert aus. aschjrau, unglaublich. Bis in die asch- ausfejen, leermachen, 1. der Saal war wie ausjefeejt, als de Pollezei kam; jraue Pechhütte, bis in das Unglaubliche. Ast, Buckel; v. Puckel. Der lacht sich 'n 2. det findt sich beit Ausfejen, das Ast, lacht sich bucklich. findet sich später, das wird sich schon Atmosfäre, Luft. Heit is ne sehr machen lassen. stänkrije Atmosfeere. aus fressen, Wat hast De Atzen der, das Stück (Eßwaare); jibb denn nu wieder ausjefressen (verbrochen)? mir'n Atzen; v. Schtatzen, Batzen. ausfahren (ausführen), 1. stehlen. Wer Atzung die, die Speise. hat mir die Cijarren — ausjeführt? 2. Er Au, Au! 1. Au weh, (meine) Backe! hat se ausjesihrt, sie spazieren geführt. >ausfillen, 1. ausschöpfen; 2. erfüllen Au Wetter! (fam. Aua!) auf; v. uff. Der füllt den Nock un den Lehnstuhl aus. Aujüst "—, August, Erntemonat. ausfrieren, durch und durch kalt — werden. Det Kindeken is janz ausAüjust, August " männl. Name. A., jefroren. laß den Affen los, fang an. v. Iustav. Aujüste, Auguste ; v. Iuste. ausfüttern, füttern. Den Rock Hab ik Aujuftin, nur in den Redensarten: mir mit Pelz ausfüttern lassen. 1. Ach, Du lieber Aujustin, Alles is aushaben, 1. ausgetrunken oder aufweck, Ield is weck, Hut is weck, Aujustin gegessen haben. Haste Deinen Kasse aus ? liejt im Dreck. 2. Ach du lieber Aujustin, Er hat sein Essen aus; v. aufhaben. 2. Ausgelesen haben. Haste detBuch aus? Schafkötel sind keene Rosin'. aus baden, verantwortlich sein. Wat aushalten, 1. aushalten; 2. dauerhaft sein, sich bewähren. Der hält wenig der injerihrt hat, soll ik ausbaden. aus. 3. Det is nich auszuhalten ! Nicht ausblasen, Du kannst mir den Hubel ausblasen, ich achte Dich nicht. zu ertragen! 4. Der hält's aus mit 6 Schriften d. Vcr. f. d. Geschichte Berlins. Heft XXXIII. Kotzebackoben, backofen; . ausessen. 82 es schlecht mit ebnem auskommen, d.h. einig 5. er- oder uneinig sein. tragen. Bei die Madamm Hab ik wat auskratzen, 1. stiehen. 2. Die Oojen, ausjehalten! 6. Mit dem halt ik't aus, d. h die Augen beschädigen. auslachen, 1. sich glücklich fühlen. Der mit dem wetteifere ich. aushau'n, 1. Schläge geben, züchtigen; lacht jetzt Alle aus; 2. verspotten; 2. det wird jrade aushaun, hinreichend laß dir man nich auslachen, mache sein ; 3. eine Statue setzen. Der ver- ! dich nicht lächerlich. diente auHehaun zu werden, (zwei-^ auslöffeln, ausessen löffelweise). dem, der jerödert wird, er kann eher abwarten, als ein Anderer. < Iaus lutschen, aussaugen. Spitzbube, schlauer Be- ausmachen,!, mache det Licht aus, Feier auslöschen; 2. kontraktlich festsetzen; 3. et 1. vergnügt; 2. ge- macht nischi aus, es schadet nichts; schmolzen, z. B. Butter, Fett. 4. mitenander ausmachen, ausfechten Ausjelernter, aus der Lehre entlassener im Zweikampf; 5. herausnehmen. Gehülfe. aus märzen, ausstoßen. Die zur Zucht ausgemacht, feststehend. Det is ausuntauglichen Schafe imMärz ausscheiden. jemacht, Deutschland is det tzauvtland. ausmerjeln, erschöpfen. ausjepichter Magen, gut verdauender ausmiethen, eine Wohnung hinter dem Magen. Rücken des Inhabers miethen. deutig). ausjefeimter trüger. ausjelassen, ausjlitschen, ausgleiten. aushecken, ooch hervorbringen. Der wird wat rechtet aushekken. schimpfen. Ik ausmisten, 1. den Stall reinigen; 2. alles Geld im Spiel abnehmen ;3. sich ausmisten, sich von lästigen Dingen befreien. nich Ochse ausheeßen. ausmuffen sich, üble Gerüche entfernen; ausHökern, 1. im Detail verhandeln; v. ausschtänkern. 2. ausschimpfen. ausnutschen, aussaugen. ausheeßen, lasse mir 2. weit a., auspacken, vorbringen, (Vorwürfe). weitläufig anfangen; 3. mit der Hand au sp ah len,auspellen, Schoten auskernen. einen Schlag vorbereiten. auspeitschen, v. ausjerben. aushunzen, ausschimpfen; v. Hundsauspetern, eine Vertiefung mit einem loden, verhundsen. spitzen Instrumente reinigen. Peter dir auskehlen, einen Sarg mit Vertiefungen de Ohren aus, de Hühneroojen. vermittelst des Hobels verzieren. ausp —, Urin lassen. Habt ihr ooch ausklatfchen, ausplaudern. ausklauen, I. aussuchen (die Aevvel); ausjep— ? (det ihr nich eher in't Bette jeht). 2. mit den Händen reinigen. Wat der ausposaunen, bekannt machen. insaut, muß ik ausklauen. auspusten, ausblasen. Puste det Licht ausklikkern, ausschütten (dicke Massen). auskloppen, ausklopfen. Die Jacke a., aus. ausputzen, 1. schmücken; 2. fertig bis durchprügeln. uft Ausputzen, fast völlig zu Ende. auskoddern, auswaschen, und zwar ohne regelmäßige „große Wäsche" zu haben. Ausputzer eenen jeden, Verweis erauskommen, ausreichen. 1 Mits Iehall. theilen; kriegen, bekommen; v. Nase. 2. Mit dem is nich auszukommen oder ausquetschen, ausdrücken. Der kann keen Auskommen, man kann es mit sich nich gleich ausquetschen, keinen ihm nicht mehr aushalten. 3. Iut oder entsprechenden Ausdruck finden. ausholen, 1. ausfragen; . 83 ausreimen, ausräumen, (die Senkgrube, aussetzen, 1. aussehen, z.B. eenKind; die Nase) entleeren, v. popeln. 2. wat hafte an mir (oder dran) ausAusrede die, die Ausrede. Det sind zusetzen (zu tadeln)? austoben, sich satt stürmen. Jugend faule Ausreden, v. faule Fische. ausreden sich, 1. sich ausreden; 2. lassen muß austoben. Sie mir doch ausreden; 3. man kann austrommeln, sich gegen einen Lehrer sich de Lunge ausreden; 4. det laß ik oder Redner mit Poltern empören. austrompeten, bekannt machen. mir nich ausreden, ich bleibe dabei. ausröchern, ausräuchern, vertreiben austrudeln, auswürfeln (die Zeche). (den Liebsten); v. rausjraulen. austunken, die Sauce mit Brotstücken ausrücken, entfliehen, v. auskratzen. a u s ch i e b e n,auf der Kegelbahn Gewinne austutschen, mit Luft austrinken. ausspielen, z. B. Iänse. auswachsen,1. ausjewachsen sein, Keime ausschlagen, 1. abschlagen (det Mit- treiben, z. B. Kartoffeln im Vorrathsdrinken); 2. tapezieren. Der Sarg war keller; 2. erwachsen sein; 3. det is ja mit Krepp ausgeschlagen; 3. mit de zum Auswachsen (langweilig). Veene hinten un von vorne, mit den auswischen eens, 1. einen (Schlag) verFüßen springen; 4. den janzen aus- setzen, heimlich versetzen; 2. auslöschen, ausessen. s jeschlagenen Dag, den ganzen Tag (nach der Uhr). ausschmieren, (Oefen) repariren. ausschnauben, (die Nase) reinigen. ausschneiden, ausgeschnitten jehen, ein Kleid mit ausgeschnittener Taille tragen. Ausschpannung, leute. Wirthshaus für Fuhr- ausschvunnen, schpunnen. aussperren; wat uff de Tafel schtano (beim Wirth). auswringen, Wäsche auspressen. auszacken, mit Spitzen versehen. ausziehen eenen, Einem das Geld ab- nasse nehmen, arm machen. V. Baba, Bett, v. in- ausschtänkern, den schlechten entfernen, v. ausmuffen. Geruch Schlafen. Bäba machen, in dieBaba jehen, ins Bettchen gehen (fam.j. Dagegen: „Fui Babä.", Ausruf vor ekelerregenden Dingen (fam.). Backebeere, 1. Backbirne; 2. Olle Backeausschtechen, 1. verdrängen; 2. überbeere, vertrockneter Mensch, alte Jungfer. treffen, überstrahlen. Backobst, danke für B. Nein! ausschtehen, dulden, leiden. Den kann Bachus, 1. ein dicker Mensch; 2. Frauenik nich ausschtehen, er ist mir unauszimmer mit einer Fraise: — stehlich. ausschtippen, Sauce v. austunken. ausschtoppen, Vachus mit de Freese Mach mir nich so beese! Bachuner (Bakonyer), ungar. Schwein, Miinneken, dicker Mensch. mit Brot essen; ausstopfen. lassen Se sich ausstoppen und int Museum stellen. aussehn wie ausjesch— , wie ausgekotzt, häßlich aussehen, 1. aussehen. Wie der Bengel wieder ausseht! 2. Sich de Oojen nach wat aussehn. aus sein, 1. nicht zu Hause sein. Der Herr is aus. 2. Det Theater is aus. Die Cijarre is aus (zu Ende) v. alle. backen, 1. backen; 2. kleben; v. anbacken. Backe, Wange, v. Au wei, (meine) Backe! Backfeife, Schlag gegen die Wange. Backzahn, 1. Infanterie-Ossizier. 2. Drohung: Hast Backzähne jespuckt? wohl lange keene Bäckerschild det, die Zahl 88 (Semmel); v. neinzig (Iroßmutter). Backe rbeene, krumme Beine. 6* 84 Bäcker; v.Deej-Affe. Det jeht wie beim. Nammeltitte, Hangende Brust; v Nücker die Semmel, geläufig ; den seine z Nibbertitte, Nummeltitte. Dechter jehn ab, verloben sich, eine nach Bange, furchtsam. Bange machen Mnich ! der anderen; sind schnell vergriffen. ! Nur keene Bange! Nur keine Furcht! Bählamm, Lamm, Bählämmlen, Lamm- i Nanke, 1. Bank; 2. durch die Bänke, chen <fam.). Bähschaf, dummer Mensch, j durchschnittlich ; 3. Bankarbeet machen, auf der Bank liegen; 4. der is von de ärbeißig, finster, unfreundlich, Bärenführer, Fremdenführer Bänke jefallen, nicht im Ehebett erzeugt. (durch Bantert, Bastard; 5. uff de lange Bank lärenhaut, Bärenfell. Uff de faules schieben, verzögern. barbarisch, sehr. Barbarisch kalt; v. Bärenhaut liejen, faullenzen. larme, Hefe. Wat nachkommt, is Bärme ;, anständig, lausig, höllisch, diebisch, augenblicklicher Vortheil ist allen Hoff- Bartkratzer, Barbier. b asta , genug. Damit basta, damit genug ! nungen vorzuziehen. äff, Nachahmung für Schlag, Fall. Schluß damit! 1. Baff, haste eens. 2. Baff, liegt er! Batzen, Haufen. (5en Batzen Ield. in Dreck; v. Paff. Bau, 1. Bau; 2. Gesellschaft, der janze jah! tzohnruf. Bah, oller Affe! ZuBau. (Angelys „Fest der Handwerker".) ruf an einen müßigen Zufchauer (fam.): Bau bau, Hund (fam.); v. Mausebaubau. Bah, der Affe schteht da, Vauchjardine, Schürze. Bär-lin!). , Bauerflaps, Bauerflejel, BauerDer Bär kuckt zu, lümmel, Bauerkerl, grober Bauer; Und det bist du. albieren, 1. rasiren; 2. betrügen. Den ! Bauermandel (16 statt 15 Stück), sc orntlich balbiert; iber'n Löffel Bauz, Nachahmung für Schlag, Schuß, halbieren, betrügen. Fall. Bauz, fällt er um! v. Baff, lalch, 1. Kind, plui-. Bähe, Bäljer; 2. > blauz. Bauz Kachelofen! Ausruf, wenn ham etwas plötzlich mit Geräusch hinfällt. 1. bald visier, bald be-a-a-en, beschmutzen ifam.). Mama, balle; 3. nu wird! det Kleenste hat sich beaat. jenner! 2. alle et mir balle bunt! 3. na wird et beboomölen sich, ängstlich sein (Baum öl ist ranziges Olivenöl). denn nu bald ? Geschieht es denn endlich? 4. Ik hette bald wat jesagt (näm- bedanken, 1. bedanken; 2. sich bedanken lich eine Grobheit). 5. Bald jesagt vor'n ' für etwa^, nicht annehmen. Danke für Sechser Keese! aber welche Nummer? Backobst! (Verneinung). Ballkelle, Schlägel beim Ballspiel. bedeiten, 1. bedeuten; 2. bestrafen. Ik B al lch v ie l, Ballspiel. 1. Partieball, wer eich bedeiten (inOrdnung bringen) ! wo die Spieler in zwei Kolonnen gegen bedenken, überlegen, sich beherrschen. Puvvengestell. - bald, balle, bald. — zu — s ' einander spielen. 2. Käseball ;v.Käseball ; Wenn ik mir nich mehr bedächte! 3. Kutenball. bedrippeln, bedrippen, beträufeln. Balzjagd, Balgerei; v. Kabolzjagd. Mit sein eejen Fett bedrippen, ihm Bammel, Angst. Der hat'n Bammel. etwas geben, was ihm selbst genommen. Bammelage, Bammelaatschken, bedrippt, kleinlaut. beduselt, betäubt, betrunken. Troddeln und Zierat. Ba mm e l l u d e,ein Mensch, an dem Kleider be-e-bsn, verachten. Der is be-e-bet, und Glieder nachlässig hängen. verachtet. Das Buchstabiren soll ein bammeln, hängen, baumeln. Wat drum gemeines Wort, das mit be anfängt^ un dran bammelt. andeuten. — 85 beede, 1. beide; 2. allens beedes, alles behebblich, gefällig, zuvorkommend, beedes, Beides; 3. wir zwee beede behende, 1. schwächlich. En behendet selbander, wir beide; 4. mit beede Neene Männeken (schlankes); 2. geschickt. eintreten, sich begeistern. bei, 1. bei; 2. dabei. Da is nischt bei. Been, Nein. 1. Uff de Beene treten, Er war nich bei. kränken. 2. Beene machen, fortjagen. beijehen, 1. hinzunahen; 2. sich beijehen Eich wer ik lstinke) Beene machen. 3. Die lassen, sich einfallen lassen; 3. Ver- hat Beene wie der Kurfirscht uff de lange botenes anrühren. Bei't Ield jehn, Brikke, kolossale Füße. 4. Nimm de bei't Schpinde, bei de Kommode. Beene in de Hände un renne uff de beinahe, 1. fast; 2. ik hätte beinahe wat eine Grobheit). Der Elbojen, eile, eile! 5. Beene wech! Füße jesagt (nämlich — ik hätte kann mir weg. 6. Beene wie'n Butterfaß, unten — sonst wat dhun. beinahe wat jesagt geschwollen. 7. Uff de Veene helfen, das Fortkommen bewirken. 8. Reiß dir beißen, 1. beißen; 2. grob sein. Na man nich'n Been aus! überarbeite dich beißen Se mir man nich, fahren Sie nur nicht. 9 Ik reiß mir'n Veen aus ! mich nicht so an ; 3. scharf sein, brennen. ich lache mich todt. 10. Die Beene zu Der Meerettig beißt mir in de Oojen: 4. die haben nischt zu beißen un nischt weit durch die Hosen jeschtochen haben, zu kurze Hosen anhaben. 11. Vor de zu brocken (weder Fleisch noch Brot); Beene schmeißen, vor die Füße werfen. 5. ehr er det bezahlt, beißt er sich ehr enen Finger ab; 6. innen sauern Avvel beißen; 12. Eenen Dhaler an't Been (als frei7. in't Iras beißen, sterben; 8. na die willigeLast) binden, wagen, preisgeben. Beenbruch, 1. Beinbruch; 2. det is ja beede beißen sich nich, sind einig. keen Beenbruch, kein Unglück. 1. begießen; 2. de Nase l>eBeerblang, deurrö diano, butterweiche,^! jießen, betrinken ;3. naß wie'n bejossener , Pudel, durchnäßt: 4. der schtand da, gelbe Birnen. wie bejossen, bestürzt. Beerjries, deurrs Fri8, graugrüne^ j bejraben, 1. begraben; 2. sich bejraoen Birnen. — beese, böse; lassen mit ,sich zurückziehen mit etwas Wertlosem. Biste beese, bejrabbeln, bejrabschen, 1. betasten; Beiß in alten Keese 2. Frauenzimmer anfassen; v. beklauen. Biste wieder jut, beka— , besudeln. Beiß in alten Hui. (Fam.) Beesinge, Heidelbeeren sgothisch dasi, Bekannte, Bekennte, lauter jute Bekennte. Gute Freunde. die Beere). > befrieorichen, befriedricht, scherzhaft beklatschen, verleumden. beklauen, mit den Händen unziemlich befriedigen, befriedigt. behalten, 1. behalten. Behalte't man, betasten. ik schenket dir; 2. vor sich behalten, beklecksen, mit Dinte beschmutzen. verschweigen; 3. dabehalten, aufbe- beklieren, beschmieren, beschreiben, bemalen; v. verklieren, klieren. wahren; v. uffheoen. Se hatten det Kind de Nacht dabehalten; 4. det kannste beklikken, beklikkern, beklekkern, für vor dir alleene behalten, das mag ich nicht. 1. beim Essen die Kleidung bestecken; 2. sich mit Ruhm beklekkern. Behandlung. Et wird weniger uff Lohn bekluntern, beim Gehen beschmutzen, die als uff „jute Behandlung" jesehn (sehr Kleider bespritzen. wichtig für Dienstboten). beknabbeln, beim Ballspiele auf der 86 — — dow ; Schtube, einZimmer langgestreckt Vallkelle die Hände übereinandergreifen, um die Reihenfolge zu ermitteln. mitEinemFensternach dem Hofe : Witze, bekommen, 1. bekommen; 2. wohl beLokalwitze (die bekannten kolorirten Zeichnungen von Gropius und G. komm's (Antwort auf des Zutrinkenden Schadow). Anrede: Auf Ihr Wohl!) 3. Det bekommt mir nich, macht mir Unwohl- berschten, 1. platzen, vor Neid ; v. Platze sein; 4. det soll ihm schlecht bekommen! kriejen; 2. bürsten, jeberscht kommen, (Drohung) schlechte Folgen tragen. gerannt kommen. Na kam der geberscht. bekukken, besichtigen. besabbern, mit Speichel nah machen. belämmern sich, sich beklagen. Det is besagen, vergelten. belämmert, beschmutzt wie ein Lammet Bescheed, 1. Bescheid; 2. Bescheed sagen, — stechen, zurechtweisen; 3. Bescheed (unterer Saum am Weiberrock). Nellmann, der Schnaps heest Otto wissen, bekannt sein. Bellmann, ist vorzüglich; v. Matz. besche— , 1. besudeln; 2. betrügen; beluchsen, beluren, bestehlen; v. be3. besche— dir man nich, mache nur mausen, bemopsen. nicht so viel Wesens ! In Berlin spielte bemoost, sehr alt. Et jab untern Vierten ein bekannter Musikus Bosch oft zur in Charlottenburg bemooste Karpen, die Unterhaltung bei der Hochzeitstafel. verfroren aber in eenen Winter mal; Oft machten sich dann Herren den es gab unter dem König F. W. IV. Scherz, ihn gegen Damen zu loben und Karpfen smit Moos auf dem Kopse). ihn hartnäckig Vesch zu nennen, bis bemopsen, heimlich bestehlen. eine Dame verbesserte: Besch heißt der benebelt, benibbelt, betrunken. Mann nich, er heißt Bosch. Benehmijung, Benehmen. besch lasen, eine Nacht abwarten. Die bcnezimmtvreetzeln sich, aufgeregt sein. Sache muh ik mir noch erst beschlafen, Bcngel, 1. grober Junge, 2. alter Knabe. d. h. überlegen; v. beschnarchen. beniemen, benennen. beschpukken, mit Speichel beschmutzen. beniesen, durch Niesen bekräftigen. beschtärken, Unarten beschönigen. Beobachter lan der Spree) von Karl beschtehen, 1. bestehen; 2. uff seinen August Wilh. Schmidt, stand 1857 im Kopp, eigensinnig sein; 3. dabei kann ik nich beschtehen, nicht auskommen. 56. Jahrgang, ein Lokalblatt sür das beschtrampelt, verdreht, närrisch (jüd.). niedere Publikum. bep , benässen. beschummeln, betrügen. veräbbeln, beribbeln, bezahlen; u. be- beschuppen, beschupvsen, betrügen. rappen. beschwabbeln, überreden. berappen, bezahlen. Hat er berappt? besehn, 1. besehen; 2. die können sich Bereich der, Wirkungskreis. Ik binKeemch nich besehn, die hassen sich ; 3. du kannst in meinen Bereich. (Brennglas I, 286). gleich wat besehn (Keile) ;4. besehn, aber Berg, Berch, 1. Berch uff, bergauf; nich anfassen! 2. der kam mit die Anjelejenheit um'n besessen, besessen, toll (nach dem Kerl). Berch, er leitete das Gespräch künstlich besitzen, 1. besitzen; 2. Sie besitzen mir, darauf hin; v. rumkommen; 3. hinterm mein Kleid ist durch Ihren Stuhl festBerje halten, etwas geheim halten; geklemmt. 4. joldne Berje verschvrechen; 5. iber besohlen, 1. die Schtiebeln mit Sohlen alle Berje, ist durchgegangen. versehen; 2. den A— vollhauen; v. berihmen sich, großthun mit etwas. versohlen. Berliner Kind, aus Berlin; v. Span- besser, 1. det kommt immer besser, d. h. — 87 schlechter; 2. det wird ja immer besser! Bibel, die liebe, die Heilige Schrift; v. liebe Brod, liebe Roth. seltsamer! 3. besser wie nischt; 4. besser Biber, Filzhut. is besser! Besten, 1. zum Besten jeden, gastfrei sein; Bibi, Hut. Wo ist'n mein Bibi? (Niber2. zum Besten haben, necken; 3. der hut.) Erste beste, beliebige; irgend Jemand. Bickling, Bückling. 1. Verbeugung. 2. Bicklingee! Bicklingee! (Das Haus betimpeln, betrügen, übervortheilen. gegenüber vom Grauen Kloster hieß Bette, 1. Bett; 2. die Netten machen. in Ordnung bringen ;3. zwee uffjemachte 1825 der Bückling.) Betten mitkriejen, zur Ausstattung zwei Viele die, Bieleken das, das kleine Kind. Sie doch mal die kleene Viele (fam.). vollständige Betten. Bettel der, 1. das werthlose 2. uffn Vettel jehn, auf ausgehn. Bettelbrief, Geldgesuch. Ding. Biene, 1. Biene; 2. wie 'ne Biene, gedas Betteln schickt. Det Kind loost wie 'ne Biene, stink. Er hat'n Köppken wie 'ne Biene, einen dicken Kopf. Bier b a ß , tiefe, rauhe Stimme; v. Keller- Bettelbrod, Gnadenbrod. Betteldanz, Lärm. Bettelkusine, bettelnde Person Bettelmann, Bettler. Bettelvakaasche (sch weich), (da^s). baß. Bierbruder, Freund des Bieres. Bierfiddler, Wirthshausmusikant. Gesindel iBierneeje, Bierneige, Rest. durch möglichst Bierreise, ein Rundgang viel Bierlokale. Bettelschtaat, wertloser Flitterstaat. Bettelschtolz, Hochmuth eines Armen. Bierschänker, Kellerwirth. Bettelvoocht, Bettelvöchte, Bettel- Bierschtimme, tiefe, starke Stimme. vogt, Bettelvögte, Magistratsdiener, be- Biest, Bestie, pim-. Biester. Det olle Biest (Schw.). kleidet mit dunkelblauem, langen Rocke, dunkelblauer Mütze mit Kokarde über Bihne, Bühne. Uff de Bihne un uff de Tribihne muß man keene Angst haben. dem Schirm, einen Stock in der Hand, Bild,Bilder, Bildnisse. 1. „Immer wech den paarweise umhergingen, die stets von de Bilder, ihr kooft den ollen Bettlern aufzulauern und dieselben nach Fritzen doch nich!" sagt der StraßenOchsenkopf bringen. dem ver- zu Höchst haßt und oft geprügelt von den Berlinern bis zum zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts. Bettelweib, Bettlerin. Bettzieche, Ueberzug. Bilderhändler zu den gaffenden Kindern. 2. Det is'n ander Bild, eine andre Sache. 3. Schnurr oder Rrrr 'n ander Bild, Nachahmung eines Guckkästners (Brennglas 1845). bildscheen, bilohibsch, bildschön. Billjett det, Billet,Eintrittskarte, I>1ur. bczehmen (bezähmen) sich, sich nicht erlauben. Ik bezehme mir keene Billjette, Billjetts, Billjetter. Flasche Vier, und Ihr sauft Wein? Bimmel-Bolle (Ausrufer der Meierei Bezirk, Stadttheil; Bezirksvorschteher, Carl Bolle in Alt-Moabit, feit 1881). Vorsteher eines Berliner Stadttheils. Bimmelei, Klingeln. bi, für bei. Anton schteck'n Dejen bi. bimmeln, klingeln. bibberbusig, mit hochathmender Brust. Bimpse, Prügel. Det jibt Bimpse. bibbern, beben (vor Kälte). Zibbern b impfen, hauen (Bimsstein). un bibbern, zittern un beben. Binde, 1. Halsbinde; 2. hinter de Binde bibbertittig, mit bebender Brust. jießen, trinken; 3. bei de Binde kriejen. 88 an de Kehle; v. Kanthaken, siltchen. Schlaf- binden, 1. binden; 2. Dir wer ik nich Aliens uff de Nese binden, Dir theile ich nicht Alles mit; 3. an't Been binden, preisgeben, wagen. Virjerbrief, Bürgerbrief. Eenen jelben Birjerbrief erhielten diejenigen Personen, die die Ehrenrechte verloren hatten (die Farbe des Papiers war wohl lange nicht blaue Flecke gehauen worden? v. braun un blau; 3. int Blaue rin reden, ins Gelach hinein reden, ohne Sinn; 4. int Blaue sehn, träumen; 5. der liejt det Blaue von Himmel runter ; 6. det is blauer Dunst, Lüge; 7. der blaue Montag, wo gefeiertwird; blau machen, feiern ; 8. fein blauet Wunder sehen, erleben, er- staunen. Blech, 1. Blech; 2. Gemeinplätze, Un1. Bürstenbinder; Nirschtenbinder, sinn. Blech reden; v. quatschen. 2. der rennt wie een Birfchtenbinder, blechen, bezahlen. eiliger Hausirer; v. Faßbinder, Barbier. Blechschmidt,Blechschuster, Klempner. Bißken, bischen, ein wenig; 'n bisken puster, Trompeter. gelb). —— ville, sehr. s ch rivp e ,auf dem Kuchenblech bitten, jebittet, jebitt un jebettelt, blecken, sagen gebeten. hervorstrecken. gebacken. „Der Boom blekt", in Berlin die Raschmacher und bitterbeefc, bitterböse, ingrimmig. Stuhlarbeiter freudig, wenn das Garn Bixen, Büchsen, Hosen. den Webebaum nicht mehr ganz bedeckt und dieser durchschimmert, weil dann Blaak, 1. schwarzer Rauch eines Lichts; 2. rede man keenen Blaak, Unsinn. das Stück bald fertig ist; v. die Zunge blaaken, dampfen, rußig fein. Die ausblecken, blicken lassen. Lampe, det Licht blaakt. Blei, 1. Blei; 2. mein Ield is ooch Blad, Blatt, Blatt, 1. vom Blade keen Blei, nicht werthloser als anderer singen, spielen, prima vist«, singen, Personen; 3. der Blei, Bleistift; 4. die spielen; 2. die Blätter von de Böme, Bleihe (Hisch). die Baumblätter; 3. die Zeitungs- bleiben, 1. verbleiben ; 2. bleiben lasten, blätter; 4. hat et int Blatt geschtanoen? unterlassen; 3. bleiben in een, nicht Stand es im Intelligenzblatt? 5. Luther aufhören zu. (Der bleibt in een Schießen, nahm keen Blatt vor'n Mund, war Weenen, Kloppen); 4. der wird wohl freimüthig (vergl. 1. Mose 3, 7.). wissen oder sehn, wo er bleibt, sich Blafftutte, Klappmütze ohne Lcderseinen Vortheil sichern ;5. laß et bleiben, denn is't noch so! 6. der is jut, der fchirm, die sich platt wie eine Tafche zusammenlegen kann —so bleiben. läßt. blank, weiß, glänzend, rein, 1. blank blickv eln, mit Blicken winken, verschauern, reinigen ; 2. uff'n Blanken liebt ansehen, liebäugeln. wat kriejen, auf das Gesäß Schläge Blindekuh, mit verbundenen Augen. bekommen; 3. blank ziehn, aus der dlitzern un blinkern, glänzen und Scheide ziehen. leuchten. blärren, schreien; v. plärren. Blitzkreete, V litzmeechen, flinke Dirne, blasen, 1. trompeten; 2. hauchen; 3. blast durchtriebenes Wesen. mir'n Schwor wech! (Ausdruck, um Blonde, Weißbier. Eene kihle Blonde, Stolz zu bezeichnen.) eine kühle Weiße. so blau, 1. na blau! Ei bewahre! Fällt blos, bloß, 1. nur; 2. mir nicht ein; 2. hast wol lange keen Dir den Hals nich Berliner Blau jesehn? Es sind Dir brauchst entblößt. Mache — so bloß; 3. Du blos zu ,Du hast nur nöthig — 89 ; 4. komm blos mal her! Komm Boden, 1. Hausboden; 2. Fußboden; nur einmal her! 5. man bloß, nur; 3. er hat keenen Boden in de Hosen; 6. mit bloße Hände anfassen, mit bloße 4. inIrund un Boden, von Grund aus. Veene loofen, in de bloße Jacke, nur Boden schpieker, langer Vrettnagel. mit der Jacke. Bohlenschpieker, langer Bohlennagel. Blubberfritze,Blubberkopp,Blubber- Böhmake der, der Böhme; v. Schtoclmichel, Vlubberlise, ein zänkischer Mensch. böhme, Schlowake. blubbern, 1. im Wasser Blasen werfen; Böhmen der, Groschen. Ik habe noch 2. mit vollem Munde, fehlerhaft oder drei Behm. (Prager Groschen waren weit bekannt.) undeutlich sprechen. blümerant, übel und weh (bleu mou- Bohne nschtange, langer Mensch. i-aut. mattblau). Bohnenstroh, grob wie Bohnenstroh. Blusen, Blößen. Den wird et ooch Bolle, 1. Zwiebel; 2. Olle Bolle! So noch in de Blusen rejnen, der wird es ne Bolle (Schw.), Nette Bolle!3. Taschennoch inne werden. (Auch Blußen, uhr; 4. Nase. Blüten, engt. biosLom, Regen schadet Bombe, 1. Bombe ;2. wie ne Bombe rinin der Baumblüte.) fallen, plötzlich hineinfallen; 3. wie ne Blut, 1. arbeeten det det Blut aus de Bombe besoffen; 4. Potz Bomben un Neejel jchpritzt. 2. Een Iesichtken wie Granaten ! Milch un Blut. 3. Ruhig Blut; immer bombenfest, unerschütterlich (wie gegen ruhig, kaltblütig. 4. Blut un Wasser Bomben gesicherte Pulverkammern). schwitzen. 5. Immer kalt Blut un warm Bombenkopp, Dummkopf. angezogen. 6. Junges Blut, junger Bombenschmeiß er, Artillerist. Mensch. 7. Bis uffs Blut ärjern, reizen. »bonnör, alla bonneer! Sehr schön! blutarm, blutjung, blutsauer, blut- l allen Respekt! ft la don^ur!) wenig, sehr solut bloß, nur, ganz Boom, Baum; Bö'me, Bäume. 1. Een und gar). Kerl, wien Boom, baumstarker Mann. 2. Die Bome im Dierjarten abschtooben. bluten, 1. bluten; 2. bezahlen. Der konnte blutig, 1. blutig; 2. kupferrot!). Nich 'n alte Jungfer werden. blutijcn Fennig. Böme ausreißen, er war riesig stark. blutrotl), roth wie Blut, purpurroth; boom lang, baumlanger Kerl. Boomochse, Doppelochse. v. feierroth, puterroth, fuchsroth. blutwürschtiger Dietrich, scherzhaft für B o m o o s (zweisilbig), seltsames Benehmen. blutoürschtiger Witrich. (Laß deine Von» inotn.) Bock, 1. Bock; 2. oller Bock, verliebter Boomwolle, 1. Baumwolle. Det Kind Mensch; 3. Schtinken wie'n Bock; haben se in Boomwolle jewickelt, ver4.Kutschersitz ;5.Meester Bock, Schneider ; zärtelt. 2. Der schpuckt Boomwolle. Er 6. trotziges Kind; 7. den Bock zum ärgert sich, daß ihm der Speichel zäh enen setzen; 8. Bock wird; v. Iiftun Ialle. Iärtner schießen (Versehen); 9. schteif wie'n Bock. Borreebolle, Zwiebel (Porree; Lauch un Zwiebel sind Suppenjrünet). bockbecnig, steifbeinig, eigensinnig. bocken, sich auf die Hinterbeine stellen. borschtig, böse, ärgerlich. bockig, widerwillig. Det Pferd, det Kind Borschtwisch, Handfeger. is bockig, halsstarrig. Borsdorfer, Borschdorfer. 1. Ein weinbocklederne Hosen, ziegenlederneHosen. säuerlicher Lieblings-Apfel der Berliner. zu — — Bockschpringe, Uebergriffe (Kapriolen), boddern, im Schlamm, Schnee waten. Iesicht wie'n Borsdorfer weiß und roth. 2. Een Avpel, 90 bossig, borstig, breetschpurig, grotzthuend. breetschultrig, breite Schulter habend. Bremse, 1. eine große, summende Fliege ; Böttcher bum bum bum, Schläjt de Frau den Puckel krumm. 2. Ohrfeige. Bättcher, Nättcher, bum bum bum, brennen, 1. uf de Seele brennen, nicht Schläjt de Frau de Titten krumm, verschweigen können. Nich wahr, det Lejt se uff de Lade, brennt Dir woll uff de Seele? Na erSchläjt se Widder jrade. (Kinderreim.) zehl et man. 2. Sich weiß brennen (weiß Bräjen, Breejen der, Gehirn. Den sieden), sich entschuldigen. 3. Den brennt Breejen inschlajen, einschlagen. det Feier unter de Neejel, er hat Eile. Brandbrief, Brief um Geld (an Eltern, brennerig, brennsterig, angebrannt. Vrennjlas,1. Vergrößerungsglas ;2. der Onkel u. s. w.) Brandfuchs, Rothkopf. Volksschriftsteller Adolf Glaäbrenner. brandroth, feuerroth, brennend roth. (R. v. Gottschall, D. Nat. Litt, des Bratappel, Bratapfel (nothwenoiges 19. Jh. II402, III455.) 1. Brett; 2. hierher an't Brett; Familienabend). Brett, einem Zubehör zu Braten, den Braten riechen, merken, zur Kasse! 3. uff een Brett bezahlen, inne werden, Witterung bekommen. mit einem Male die ganze Summe beAratenbarde, Tafelsänger. zahlen; v. berappen, blechen, bluten. Bratenrock, Leibrock, Eonntagsrock. 4. Schwere Brett! Potztausend! 5. Een Aratenschtipper, Leibrock. Brett vor'n Kopp, dumm. 6. Sechs Bretter und vier Brettchen, Sarg. Bratschpieß, Degen. bratschig, stolz gespreizt; v. praatschig. Vriesche, Brüsche. Beule an der Stirn. Bratwurscht, Wurst aus gehacktem ma- Briez, Bruder; mein Briez. Bruder; meine Briezkeile. aeren Schweinefleisch in langen dünnen iBrihe, 1. Brühe; 2. Rederei; lange Därmen. ! Brihe. Beliebtes Variationsthema: brihwarm, 1. brühwarm; 2. gleich widerWenn der Mops mit de Wurscht Ueber'n Spucknapp springt. erzäh len. Kaum Gehörtes mitcheilen. Und der Storch in de Luft b rillen, 1. brüllen; 2. laut sprechen. Brille, 1. Augenbrille; 2. Sitzbrille für Den Frosch verschlingt. (Ruvviner Bilderbogen, vergriffen Closet; 3. ik brauche keene Arille, lasse mir nichts vorreden. Braunbier, Braunbier. Der seht aus wie Nraunbier un Schpucke, schlimm, bringen, 1. bringen. 2. begleiten. Ik werde Dir'n Ende bringen. 3. Warte, kränklich aussehen. brechen, 1. zerbrechen; 2. erbrechen; v. Dir wer ik uff'n Drab bringen! kotzen und kälbern; 3. über't Knie Brocken, 1. Stückchen Brot; 2. Bruchbrechen, nicht gründlich zu Werke gehen. stücke der Sprachen. Er hat 'n paar brecherig, übel im Magen. Mir ist so franzeesche Brocken uffjeschnavvt. brecherig; v. kotzerig. Vrooullje, Preoulje, Verlegenheit (frz. breejenklüterig, verrückt; v. Bräjen di-edoniÜL, lat. pki-äusMo). Breejen. Brot, 1. Brot; 2. Auskommen; 3. der breet, breit. 1. breet schlagen, überreden läßt sich de Butter nich vont Brod 2. sich breet machen, grohthun. nehmen. Der ist widerstandsfähig. breetbeenig, gespreizt. 4. Umt Brod kommen oder jebracht breetkrämpig, mit breiter Krampe, werden, abgesetzt werden; 5. nicht det breetneesig, stolz. liebe Brot hat man dabei; 6. beber Böttcher, Nättcher, wüthend. 91 Salz un Brot als so'n Zank alle Daje ; Buddel, eine kurze, unten weite Flasche, 7. nich den Happen Nrod lassen Se (doutkillv.) enen mit Ruhe fressen; 8. ik habe jetzt buddeln, 1. graben, scharren; v. inbuddeln, mein Häppken Brot; 9. alle Daje uffs ausbuddeln, verbuddeln; Brod zu essen kriejen, alle Tage den2. moufsiren. Det Weißbier buddelt selben Vorwurf bekommen. 10. Der noch nich. kann mehr als Brod essen, hat große Bude, 1. Marktbude; 2. rin in de Bude, Talente. 11. Der kommt wieder, er is hinein in die Stube, in das Haus, den an't Brod jewehnt ; 12. det Brod vor'n Laden; 3. am Elften wern die WeihMunde wejnehmen; 13. det liebe Brot nachtsbuden uffjebaut. Budike, Laden mit Lebensmitteln (frz. muß man nich uff'n Ritten lejen. Brotfresser, scherzhaft sür Professor. doutiHus). Brotkerschte, Brodkurste, Brodkruste. Budiker, Bier- und Speisewirth eines Brotkorb, 1. Brodkorb; 2. den Vrod- kleinen Ladens oder Kellers. korb höher hängen, den stets zugäng- !Buff; v. Puff; 1. Stoß in den Rücken mit lichen Brotschrank verschließen, knapper ! der Faust ; 2. dumpfer Ton ; v. Bums. Bussen, mit der Faust in den Rücken halten. Bruch der, die Brüche, 1. der Leibes- stoßen. (Mutter, Otto bufft!) schaden, Bruchschaden; 2. in de Briche Buhkuh, Buhkihken, Kuh, Küh'chen jehn, verlustig gehn; v. Quist. (fam.); v. Muhkuh. (städt. büjeln, bijeln, Bijeleisen, 1. bügeln; 2. trinken. Beamte). Bruder, 1. Bruder; 2. Freund, Kamerad. Bullenbeißer, 1. großer Hund; 2. bissiger Mensch. Wir sind alle Brider! 3. Der is ooch nich der beste Bruder, kein guter Cha- Vullenwinkel, der frühere Durchgang von der Taubenstraße nach dem Hausrakter. 4. So ville is et unter Bridern werth, es ist billig. voigteiplatz,wegen der dortigenSchlächterbrudern, hier giebts nischt zu brudern, scharren. bullern, 1. poltern; 2. klopfen; 3. det nichts unentgeltlich zu bekommen. Brummbaß, Baßgeige. Feuer bullert, prasselt. Brumm beer, Brummbär; Murrtopf. Bummbidel, Beutel. Brummeisen, 1. Maultrommel; 2. mür- bummeln, müßiggehen; Bummelfritze, Brückenoffzier, rischer Mensch. Brückenaufzieher —liefe. b rummeln, murmeln; in'n Bart. Vummeltitte, Hangender Ausen; v. brummen, 1. murren; 2. Arrest haben, Bammeltitte. drei Dage brummen; 3. eene Ohrfeije Bummelzug, ein langsamer, überall kriejen, det ihm der Kopp brummt; 4. Olle, anhaltender Eisenbahnzug. brumme nich! Liebe Frau, schilt nicht. Bums, 1. Keller, niedere Kneipe; 2. dumpfer Widerhall. Brumm triesel, Kreisel, der beim Drehen bumsen, dumpf tönen lassen, poltern. ein summendes Geräusch macht. Brusche (sch weich), die Brause (Ausguß- Bumskanonenjasse (Schz.), ik wohne in de Bumskanonenjasse Nummer Null. öffnung der Gießkanne). Brusillke; v. Brunsillje (Basilikum). Bumskeule, Rohrkolben (1>pka latilolia); v. Schmackeduzjen (an den Er hat seine B. an't Fenster. Grunewaldseen). Buch, 1. wie'nBuch schprechen oder reden, gewühlt und fließend sprechen; 2. da bumsschtille, ganz still, plötzlich ruhig; könnte man'n Buch von machen. v. muckschtille. 92 bunt, 3. bunt; 2. unordentlich, unerträg- caponiren, zerschlagen lich. Nu wird et mir aber bald zu capores, entzwei, zerbrochen (jüdisch). bunt; 3. bekannt wie'n bunter Hund, Carel, Carl; v. Role, Roleken. carjolen, jagen. stadtbekannt. Burjemeester, Bürgermeister. Carline, Caroline; v. Line, Linchen. Nürjerschteeg, Fußweg, Straßenseite. Casimir (Casemich), eine Art wollenen Bürjertabaschie (sch weich), Birjer-! Gewebes, auf einer Seite geköpert. tabajie, Kaffeehaus, wo ältere Herren ! Die Weste ist von Casemir, Abends bei Weißbier und Abendbrot Die Hintertheile fehlen ihr. unterhalten, auch Karten spielen, Chicane, mit allen Schicanen, mit ! Allem, was dazu gehört, z. B. Biefstick. (z. B. Wasserritze am Landwehrkanal). sich Busch, 1. Gehölz; 2. uff'n Busch kloppen Chollera, Kollern, 1. Cholera; 2. Po(Bild von der Treibjagd), anfragen, Anmeranzen mit'n bisken Kollern mang, spielungen machen. 3. Er hat'n hellischen Pomeranzen mit Wermuth gemischt. Chrischaan Piependeckel, ein Mensch vom Lande, mit ländlichen Manieren. frische Butter. 2. Faßbutter. 3. Sahnenbutter. Chokladc. Det muß man sagen, ihre 4. Schtikkenbutter. Choklade is delicat: dick wie'ne Leber Butterbrot, 1. Butterbrot; v. Vutterun sieh wie der reene Zukker. Busch, starkes Haar. Butter, Butter. 1. Irasbutter, schtulle; 2. vor'n Butterbrot koofen, un- Cijarrenfritze, Cigarrenvertäufer. verhültnißmäßig billig(nie Butterstulle). olle, alte Hexe (Schw.), schmutziges Weib. buttern; v.boddern, mit den Füßen waten. Butterschtulle, I.Butterbrot; 2.Butterschtullen schmeißen, flache Steine auf die Oberfläche ruhigen Wassers so werfen, daß sie mehrere Male aufprallen ;3. eene belejte Butterschtulle, ein Butterbrot mit Wurst, Schinken, Käse belegt; v. druff. Butterhexe Cijorius, Chirurgus, Heilgehülfe. claviren, zusammen —, verstehen. cujeniren, cujoniren, reizen, necken. Cujon, Schelm, Schurke. Colloni, Kolonie. Der is von de sranzeesche Colloni, der hat ne jute Nummer, der ist Mitglied der französischen Kolonie zu Berlin und daher wohl versorgt. Collosseumschlcicher, Filzpantoffeln. Cn Compelment un'n Butzkopp, Kopfstoß. Butzköppken machen Compelment. (sam.), Kindern den Kopf leise anstoßen. Knix un't is nix (Gruß). Vuxter, Stück Holz zum Puffen, um Confiefchen det (Convivium), Gesell- schaft, Schmauserei, sich zu buxtern. Buxter, Vuxter Fidibus, Wieviel Hörncr hat der Bock? Confusionsrath, G. auch die Wörter C adett, Kadett. zerstreuter unter K oder Z. Die Straßenjungen schreien ihnen nach: Cadett, Cadett, Kaldaunenschlukker, Hosen ohne Unterfutter, Mit'n rothen Kragen, Haben nischt im Magen. Trink- confiscirte Visasch c, verdächtiges Gesicht. (Kinderreim). Vergleiche Gastmahl, gesellschaft. Confusionarius, Kopf. Conschtabler, Schutzmann (oonstadularinL, Stallgenoß, Mitsoldat). Constantinopolitanischer Duoelsackspfeifenmachergeselle, als sehr langes Wort den Kindern vorgesprochen. contreer, cuntreer, 1. unglücklich. Mir jeht Allens contreer: 2. O contreer, im Iejentheil! im Gegentheil. 93 coram nehmen, ins Verhör nehmen; v. l des ganzen Tages. 6. Juten Dach ooch. ! 7. Juten Dach, liebe Dochter. 8. Am Iebet. Corps der Rache, jämmerliche oder hellen lichten Dage, öffentlich. 9. 'n Dach > ooch, guten Tag (G. 418.) W. schlechte Gesellschaft. auch. 10. AlleDage (mit Cremitattri, ein beliebtes Beruhlgungs- i dem Comparativ); alle Dage kälter, mittet: ersinor tartai-i. immer kälter. Alle Dage hibscher, immer Culö r(Couleur), 1. Art,Gesellschaft. Die ! seltsamer ! Culör lerne mir nich kennen! Diese Art ldach, da sieh, zusammengezogen aus da Leute lehre mich nicht erst kennen !2. Die- und ach. Bei plötzlichen Unglücksfällen, selbe Culleer in Irin, dieselbe Sache. überraschenden Erscheinungen. (femin., weich), Der Curasche sch Muth. Dach det, I.Dach; 2. unter Dach un Fach; 3. usst Dach (Kops) schteigen. hat keene Curasche im M— Cuschse (ooucko) machen, sind, ganz ruhig strasen. sein, gedemüthigt sein. Dacht der, 1.Docht ;2. ich dachte. Antwort: Dachte sind keene Lichte! die Gedanken , . <^ j sind unrichtig gewesen. dadraus, daraus. Dadraus wird nischt. Da, 1. dort. Da schteht er, dort steht !dadrib er, dadrin, dadruf, darüber, er; 2. hier. Da haste dein Ield, nimm; l darin, darauf. 3. a so. Als er uns sah, da nahm er !Daesel, dummer Mensch, jleich seinen Hut ab; 4. nun. Da siehste, !Dalberei, handgreifliche Scherze, Liebeswat du jemacht hast; 5. weil. Da er scherze. Na heert denn die Dalberei da nich jekommen is; 6. Ausruf: Sieh! nich uff? v. Talvscherei, Irabbelei. da oder dach! 7. Bist du schon wieder d albern, necken, scherzen; v. dammeln, da? Sprichst du schon wieder mit?!' talpschen, antalpschen, jrabbeln, bejrabbeln, jrapschen. 8. det is noch nich dagewesen! v. sowat !Da lle s lhebräisch), Schaden. lebt nich mehr. dabei, 1. dabei, oft getrennt. Da soll dalli, weiter, vorwärts (polnisch). nu en Mensch bei schlafen! dabei (bei damang, dazwischen; da damang, dort solchem Lärm) soll man schlafen! 2. wat dazwischen. is denn da dabei? was schadet das? Da Dämelsack, 1. dummer Mensch; oller Dümelsack; 2. du bist woll mit'nDämelis nischt dabei. , dabei. 1. bleiben, unveränderlich fest- sack jeschlagen, du bist wohl vor den — Dabei bleibt et. 2. Fest beDet is en Schwindel, dabei bleib it. 3. Ik bin dabei, ich schließe an. —,mich sein, 1. it bin schon dabei! es bedarf keiner Erinnerung, ich bin schon damit beschäftigt; 2. da muß ik doch dabei sind! wenn das geschehen soll, wird man es mit mir zu thun bekommen. Dach der, der Tag. 1. Am, bei Dage. 2. Alle Dage. 3. Eeenes scheenen Dages. 4. Nanu wird's Dach! das ist ja eine schöne Aufklärung. 5. Den Dach iber, während stehen. haupten. Kopf geschlagen. Damenbrett, Dame spielen, das Brettspiel, Dambrett. Dämlack, dummer Mensch. dämlich, 1. dumm; 2. dämlich kommen, frech sein. Damm, 1. Fahrweg. Er schtand mitten uffn Damm ; 2. uffn Damm sein, gesund sein. Dammelei, Scherze, Schäkern. dammeln, schäkern, scherzen; v. dalbern. dämmern, 1. dämmern; 2. klar werden. Nu dämmert et mir! v. Licht uffjehn. 94 (Seefensieder) ; 3. zurückschlagen. Den jen; 5. nu bitte ick eenen um dausend wer ik dämmern. Achtjroschenschticke? Ist das möglich? Dämpfer der; eenen Dempfer druff- Dausendkinstler, Dausendsassa. setzen, demüthigen, beruhigen. davor können, 1. dafür können, Schuld danach, 1. darnach; 2. et is zwar billig, sein ; 2. harmlos, dumm sein. Na, du aber et is och danach, demgemäß. kannst woll ooch nich davor? 3. ik kann danach fragen, 1. danach fragen. Du nich davor, det de Padden keene Haare haft'n Quark oder 'n Dreck danach zu —haben, ich koofen, fragen, kein Recht, keine Veranlassung; 2. für wichtig halten. Ik frage den bin nicht Schuld. 1. dafür kaufen; 2. wat il mir davor koofe! Das ist für mich ganz gleichgültig. Deibel danach, nichts darnach. danken, 1. danken; 2. einen Gruß er- daweile, unterdessen. Daweile loof widern ; 3. ik danke im Namen Deutschik von hier nach Charlottenburch hin un lands; 4. du wirst noch Iott danken, p. 61.) zurick. (Brennglas, I dazukommen, 1. ik kam jraoe dazu, als wenn de so wat zu fressen krijst. Tanzboden, Tanzsaal. sie ihn wechbrachten, 2. (Acc. auf zu) erlangen, erreichen. Der is ooch dadalWollen zum Zimmermann schikken, Zimmermann soll'n Danzboden flikken, zujekommen wie ne blinde Hinne zu't Tanzboden hat'n Loch!) Ierstenkorn. dasitzen, 1. dasitzen; 2. dasitzen mit'n !Deckel, Kopfbedeckung dicken Kopp, betrogen, verlassen dasitzen. Decke ljlas, det. Das Glas mit einem Daubenfacter, Taubenliebhaber. Deckel; v. Henkeljlas. Daubenmist, Taubenmist. Sie missen Deej-Affe, Teigaffe, Bäcker (Schz.). Deejenknopp, det is 'n oller deutscher dv-r Bart. Dejenknopp, biederer Deutscher. Taubenschlag, Taubenschlag. Det is wie in'n Daubenschlag, ewig jeht det Deej -Molle, Teigmulde. Deemel, I.Kopf; 2. ik habe mir meinen rin un raus. Daum, Daumen; 1< Daumen; 2. den Teemel geschtoßen. Daum kneifen, damit man jewinnt; Deemelskopp, Dummkopf. 3. den Daum rihren, Geld spenden; Deemlack, dummer Menfch; v. Deeselack. 4. Eenen den Daum ufst Ooje setzen, oeemlich, dumm. v. dämlich. Jemanden zwingen. Deetz, Kopf. Setz' dir doch wat uffn 5. Det is der Daumen, Deetz (töte). Der die Pflaumen, sich Daubenmist schüdvelt ufflejen, denn wächst Deibel, Deubel, Teufel, 1. hol's der Der ravt se uff, Deibel' Fluch; 2. den Deibel ooch! Es Der oragt se rin — was Sie sagen. Un dct tleene Luder frißt se uff; ist nicht möglich, Sollte man es denken !3. det jeht Eich (Abzählen an den 5 Fingern.) 'n Deibel wat an; 4. der denkt ooch, öa umdick, daumendick. Daus, 1. Tausend, Ei der Daus! Potzder Deibel is'n kleener Junge. Was tausend! 2. As im Kartenspiel <orei der für sonderbare Ansichten hat; 5. det Däuser); engt, äeuce, frz. 6eux, die Ield is zum Deibel jejangen, verloren ; 6. det Ield hat ooch der Deibel jeholt. höchste Zahl im alten frz. Kartenspiel. Das Geld ist verloren; 7. zum Deibel, Dausend, 1. Tausend; 2. Ei der Dauzum Teufel, nicht noch mal! Fluch; send ; 3. zu Dausenden ; 4 in dausend Schticke, in unzählige Bruchtheilc schla8. da möchte Eener des Deibels werden! 95 v. kathoolsch werden; 9. een armer ist denn dann? d. h. was ist denn alsDeibel, ein bemitleidenswerther Mensch ; dann zu fürchten? 10. der Deibel is los! Es ist Lärm, Deventaat, Deputat, Antheil (auch Unruhe; 11. Weeß der Deibel! 12. in Schläge). Deibels Küche kommen. Ins Unglück Depentirter, Deputirter. gerathen ;13. da is der Deibel un seine !z derbe, stark, derb. Iib ihm Eens, Iroßmutter; 14. een dummer Deibel,!! aber derbe! Derbe druff! (Derbe Leineein dummer Mensch; 15. loofe, reite/ ! wand. Derbe Keile.) lieje, bedrije, fresse, renne, schieße :c. derje nichte, allemal derjenichte, welcher. du un der Deibel. Das Laufens Ja, ich bin dabei; v. nie ohne diesem. l verweile, währenddessen; v. daweile Lügen 2c. ist erstaunlich ; 16. da schlag ! Iott den Deibel doot! Ist nicht mög-^ det, 1. das; 2. det un det, das Bewußte; lich; 17. Schtiefmutter is den Deibel i 3. daß. sein Unterfutter ; 18. det is een Deibel. Deut. Nicht'n Deut, nicht das Mindeste. Das ist ganz gleich; 19. denkste, ik lasse deutsch, deitsch. 1. deutfch; 2. deutlich, mit mir dummen Deibel schvielen? mir > freimüthig, grob. Ik hab't ihm deitsch das gefallen (wie die Maus von der > jesagt; 3. deitsch verstehen, begreifen. Katze); 20. der hat'n Deibel im Leibe, Verschtehn Se keen Deutsch? ist wie besessen; 21. dir plagt woll der dheier, 1. theuer; 2. schlimme Folgen Deibel? 22. den reitt der Deibel; haben. Det soll ihm dheier zu schtehn kommen; 3. det is vor umsonst zu 23. I,det müßte ja mit'n Deibel zujeh'n. dheier. Ist gar nichts werth; 4. dazu Deibelsdreck, Teufelsdreck, 28g. ioetiäa. isset zu dheier! Deimling, 1. Däumling; 2. Ueberzug Dhor, das Thor (nie in der Bedeutung Narr, wo es Thor heißt). über den schlimmen Finger aus einem Handschuh geschnitten. Deitschverderber, ein Mensch, der die Sprache schlecht spricht, geborner Aus- Dhorschluß. — schreiben —— Adje, jrüß'n Dhorschreiver und verjeß'n Visentater nich. länder. wache, Thorwache. wech, Thorweg, Hauseinfahrt. denken, 1. denken; 2. lange denken können, alt sein. Der Rock kann lange dhun, thun, zu dhune, zu thun, 1. ik denken; 3. denken können, einsehen. habe zu dhun, zu arbeiten; 2. er wird et mit ihm Zu dhune kriejen; 3. et is Det kann ik mir recht jut denken, wat du eigentlich willst; 4. Da is jar nich ihm sehr drum zu dhune, sehr wichtig; dran zu denken. Das ist unmöglich; 4. man dhune, zum Schein, als ob ; 5. er denkt et Zu kriejen. Er hofft es 5. jroß dhun, prahlen; 6. jesagt jedhan, gesagt, gethan; 7. wat wird er zu dhun zu bekommen; 6 der soll dran denken! so Drohung: Das sollihm übel bekommen. Der soll an mir denken; 7. denken Se sich mal an, ik sollt jewesen sind. Denkzettel, Strafe denn un wenn, 1. mehr denn als zuville, mehr denn je; 2. mag sein. Kommt er, denn kommt er. Ieht's, denn jeht's; 3. denn doch endlich; 4. wat is'n los. Was ist denn vorgefallen; 6. na, wat is'n denn? Was kriejen? Srzählungsübergang: Als der Koofmann det hörte, wat wird er zu dhun kriejen? Er sagt, lieber Mann, ik muß erst meine Frau fragen ; 8. den is et bloß umt Fressen zu dhun. Er geht nur auf das Essen aus. Dem is et um'n Orden zu dhun, er strebt darnach; 9. ik dhu dir nischt, dhu mir ooch mscht. Wir wollen uns nicht beleidigen ;10. det dhut nich jut. Das giebt ein Unglück; 96 Junge dhut nich jut, taugt Dickerchen, schenk mich zwee Iroschcn zur Iarderobe. nichts ;12. dhun Se was Se nich lassen beliebt; 13. er dhut dickfellig, gefühllos. Der Bengel is können! Was Ihnen fo, als ob er — er heuchelt; 14. dhu dickfellig. mir mal watt, wage es einmal; 15. Dickkopp, Dickkopf. Mutter, der willmir wat dhun .' 16. der Dicknesig, stolz. 1. der dictnesigc Kerl; weeß nich, wie det dhut, wenn man 2. der willden Dicknesigen schpielen. Mens verliert. Dickste, 1. dickste; 2. der hat'n Dicksten. Dhüre, Dhire, Thür, 1. de Dhüre Der hat die richtigste Entscheidung abvor de Nase zuschmeißen ;2. mit de Dhire gegeben ; 3. det dickste Ende kommt noch. int Haus fallen; 3. det is draußen wie vor de Dhire. Das ist dasselbe; 4. diebisch, 1. diebisch; 2. spaßhaft, 3. sehr. (Kenen die Dhüre weesen; 5. mach die Diener, 1. Diener; 2. Diener machen, Dhüre zu! (Thier heißt stets Thier); Verbeugung «lachen; 3. Ihr Diener! Iehorsamer Diener! 6. mit dem kann man Thüren inrennen. (ir ist furchtbar dumm. Dicnerchen! Ihr gehorsamer Diener. dichte, 1. dicht; 2. dichte zumachen, fest Dienst der, 1. die Gesindestellung; '2. Amt; 3. Soldatendienst: 4. dir schteht verschließen; 3. dicht un fest, sicher verder Schtock zu Diensten, wenn de schlossen; 4. nich so dichte ran; v. zehn .Hause kommst. Schritt vom Leibe. Ieisr, Untergebener dienstbarer dicke, feist; 2. dicke durch. Der is Dienstbolzen, Dienstspritze, Dienstdicke durch, in einer glücklichen Lage; mädchen. 4. immer dicke durch !Immer vorwärts dieser, 1. det war vor diesen (oao war druff; ohne Zaudern; v. immer feste früher) ; 2. Dieser un Jener, der Teufel. 5. Nu sitz ik da mit'n dicken Kopp. Run ,vol Dich Dieser und Jener. bin ich in Verlegenheit; 6. dicht; v. Ding, Dinger, Dinge; v. Dingerich. beenoick, arm-, lenden-, fausten-, Dings, Dinge, 1. fröhlich uu juter Dinge, mannsdick. Mang den dicksten Haufen ; heiter un froh ; 2. kleene Dinger, kleine 7. dicke haben, satt haben. Det Zanken Wesen; 3. dummet Ding, dummes Hab ik dicke; 8. den Kopp dicke machen. Mädchen, Backfisch; 4. dumme Dinger, Sorgen und Aufregung hervorrufen. unerfahrene Mädchen ;5. nich mit rechten Du hast Vätern blos den .Kopp dicke Dingen zujehn, Herereien oder Bejemacht; 9. eenen dicken Vauch haben, trügereien. in anderen Umständen sein; 10. Dick- Ding det, 1. daö Ding; 2. ooch sonn bauch, ein fetter Mann; 11. dicke Ding! desgleichen z. B. Ick gratulire! triezen, satt, zuwider bekommen. 12. dick Antwort: Ooch sonn Ding; 3. immer un fett; 13. durch dick un dünn (Wald guter Dinge sind; 4. der Geschlechtstheil. und Wiese, Wasser und Weide) foljen, treu Dingrich det, das Ding. Wo is denn nachfolgen: 14. det is ja dicke Freunddet Dingerich? Wie lieeßt doch det schaft (intim); dicke Fremde, vertraute 11. der Dingerich jleich? Freunde; 15. dick wie'n Mastschwein, Dingsda, Dingskirchen, Ort, auf korpulent; 16. det dicke Fleesch, die Namen man sich nicht besinnen dessen Schenkel; v. Kaschunke. Lende, der kann. vertrauliche Anrede an einen Disch, 1. Tisch; 2. von Disch Zu Wisch; Wohlbeleibten. Na Dickere 3. reenen Tisch inachen, Alles wegNa Anrede: chen, vertrauliche schaffen. Dicker, — 97 Discher, Discherarbect, Discher- jeselle, Dischermeester, Tischler. Tischkasten, der annijirt sich wie'n Mops in Tuschkasten (iln Theegarten v. „Bär" 1892 S. 359). D itto een, Dieto, ein Dito, dasselbe. 1. Ick gratulire! Een Ditto; 2. Een Dieto mit ibern Zaun: Morjen, Herr — WieJuten Bruder! so Bruder? sagt der. Da antwortt der: Ik zieh aus un du läßt nieder Nn wat in unse Hände konnnt Det kommt nie wieder Darum sind wir beede Brider, Morjen, Herr Bruder. Schrauben! Ich wünsche dasselbe verNnd damit fubr der Schinder weiter. stärkt! doch, 1. doch; 2. dennoch.- 3. nun erst (Sielasf.) recht, ik dhu'ct doch! v. jraoe; 4. ich Dodtenliste, lvöchentliches Verzeichnis bitte. .Kommen Sie doch !5 Sie werder Verstorbenen nn Intelligenzblatt. den doch nich! I,Sie wer' n doch nich! Dodte «schein, das allgemeine Ehrenzeichen, ineist bei der Pensionirung verAntwort auf eine Drohung: Sie werden das doch nicht ausführen, liehen. ja doch! Ein unwilliges N<> doch! Ein dodtfeind, todtfeind: v. schpiimefeind. unwilliges Nein. Dod, Tod. 1. sich'n Dood holen. Sich -futtern, das den Tod geben. — — — Gnadenbrod bi^ an eine tödtliche Krankheit zuziehn; 2. den lachen, todtlachcn. jausen, todtsausen. Dood triejen. Da^, ist zum Erstaunen Du krisst den Dood in beede Waden! 1. todtschießen : dodtschießen, Isto möglich! :>. Det i^ mein Dood. jejchossen. Da schiebt Doodschießen Das überlebe ich uich; 4. uf Dood un druff. Darauf ist als Strafe Erschießen Leben: 5. Der fürcht't Dood un Deibel gesetzt. Die Kriejsanitel sind leichte nich. Er ist furchtlos: 6. Aller Dood zu behalten. >; 1. Doodtschießen, I. un Deibel! Allerlei Leute: 7. Sauf Dodtschießen :^.; Det is reene zum dir'n Dood dran. Stirb daran-. 5>. Der dodtschießen, unn Verzweifeln; :',. Denn soll sich dod dran fressen. Möge er schieß ik mir doodt! Antwort: Ja, untt'n daran sterben: 9. Ack du trm'n bimsen Wasä)lappen. Dod! Ist es möglich! 10. Eenen Dod Dodtschlag, Todichlag. Mord nn Doodtkann man man schterben. schlag, großer Zank. dod ig, todt. dodtsch lagen, 1. todtschlagen. Junge, dodt, todt. 1. Da möchl it nich dooot wenn de nich ruhig bist, ik schlage dir sind, villewemger lebendig; 2. Wenn , ,>eld, Zeil verbringen; dodt; 2. :',. dein ))laul ik erscht soweit dodt bin , det ik keen must inan 3, parts dodtschlagen, wenn du mal schtirbft; 4. du Bier drinken soll, denn dank ik uort' Leben; v. wenn it det nich haben kannst mir dodtfchlagen, ik kann et nich.. kann; 3. Wer dodt is, läßt sein Kieten. schreien, laut lachen. Der Todte vermag nichts mehr. D okke, in der Redensart: wie ne Dotke, dodtarbeeten, todtarbeitcn. schmuck und schön (Puppe aus Wolle). ürjern, todtürgern. Tokter, 1. Arzt, Doctor; i>. Barbier. Dodtenjräber (friher hieß et DodteitIk komme von'n Dokter un Aptheker jreeber un Schinder sind Ieschwisternich weg! Ich bedarf beständig des linder, jetzt is et'n Posten vor Offziere). Arztes und des Apothekers; -l. Dotter Een Schmder kommt bein kirchhoff vor- der Unvernünftigen, THierarzt. iber, hält seine Schinderkarre an, wie er doktern, kuriren, Arznei anwenden. Er den Dodtenjreeber zu sehn krijt un ruft hat schon lange jedoktert, er kränkelt. Schriften d. Ver. f. d. Geschichte Verlmö. Heft XXXIII. 7 — — — — 98 Doll, toll. 1. doll un blind, toll und blind; 2. Doll un voll, toll und betrunken; 3. Du bist wolldoll? 4. Doll. voller, am döllsten. Det wäre noch doller; 5. komm raus. Das ist ja seltsam; 6. Der is janz doll danach, er ist ganz leidenschaftlich darnach; 7. Wat zu doll is, is zu doll, zu arg; 8. nischt, der ist nichts werth; 4. dran kriejen, daran ergreifen ;5. Wer issen dran ? Wer ist an der Reihe ? 6. dran jloben missen, sterben; 7. dran fassen, daran fassen; 8. wissen, wie man mit eenen dran is, mit Jemand steht; 9. an den is Doll jenug! das ist nicht unmöglich; 9. je oller, je doller. d ollen, tollen, herumspringen. Nu habt i ihr jenug jedollt; v. rumdollen. Dollhaus: dollkihn; Dollkopp; Dollwurm; Dollwuth. Donnertiel! jelejen! 10. Wat wißt'n dran dafür bezahlen? 11. der soll dran denken, es bereuen; 12. dran denken helfen, daran erinnern; 13. sich nich dran kehren, keine Rücksicht nehmen; 14. et muß wat dran sind, es muß Grund vorhanden sein; 15. dichte dran, nahe daran. nischt wenden, Drängelberger, ein Drängender, Ge- drang. Dunderkiesel! Donnersachsen! Alle Wetter; v. Meiner- Drängelei, Gedränge. Drängeln, drängen. Nur nich drängeln! sechsen. Drank, 1. Trank; 2. Seihe, wässriges Donnerwachs st ock! Donnerwetter, 1. ein Fluch; 2. mit'n Futter. Dikker Drank macht fette Donnerwetter kommen, mangfahren, Schwiene. Drinke de Neeje. streng eingreifen. draußen, 1. außen; 2. det is draußen wie vor de Dhire, Beides gleich. Donnerwettschteen, Donnerwetzstein. drau smachen, 1. daraus machen; 2. sich Donnerwittstock! wat draus machen, sich zu herzen doogen, taugen. Det doojt nischt. Doogenischt, Taugenichts. nehmen; 3. sich'n Dreck draus machen. draus werden, dadraus werden, daraus doppelsohlig, mit zwei Sohlen. Dösel, dummer Mensch. So'nn Dösel.' werden, 1. Wat soll dadraus werden? v. Rindsvieh, Esel. 2. Iott sejne deine Studija Döselack, dummer Mensch (v. Brenn Aus dir wird nischt, Halleluja! - glas I, 261). Dreck, plui-. Drecker, 1. Det jeht Drabb, Trab. 1. Drapv, drapv' ErDir'n Dreck (nichts) an. 2. Da hab'n Sie Sich'n Dreck drum zu kimmern. munterung zur Eile; 2. Uffn Drabb bringen, in Bewegung setzen. 3. In jeden Dreck schteckt er seine Drachen, 1. Drachen von Papier; Nase. In jede Sache mischt er sich. 2. böses Weib; v. Hausdrachen. 4. Der Dreck bleibt beisammen. Ein Dracht, Tracht (Prügel). Reicher heirathet nach Geld. 5. Da 1. Trage zum Wasserholen, Schulterholz für Zwei Eimer; 2. Lastentrage, Gestell für zwei Mann. Drahtpuppe, Zierpuppe. Die jeht wie Drage, liejt der Dreck. 6. Der bekimmert sich um jeden Dreck; v. Quark. 7. Du hast woll Dreck in de Hände? (Vorwurf, daß Jemand etwas fallen ließ.) 8. Wo Hab ik denn die Drecker (die Schlüssel, die Dinger) hinjelejt? ne Drahtpuppe, geziert. drall, 1. derb, fest; v. prall. Een orallet Meechen, dralle Waden; 2. kühn, keck. Dreckfinke, schmutziger Mensch; dralle. Schnmtzfinke. dran, 1. daran; 2. druff un orann sin, Dreck Hammel, schmutziger Mensch, eben im Begriff sein; 3. an den is dreckig, schmutzig; v. dreckrig. Sei nich so u. 99 Dreckkäber, Mistkäfer. Dreckklaue, eine unreine Hand. Dreckloch, Schmutzloch (Kammer). Dreckmichel, Dreckliese, schmutziger Mensch. Aurora, Dreckliese, wißte wol mit de Beene aus'n Rennschteen! Drecknese, Schmutznase. Dreckpantsche, die, Infanterieoffizier. Dreckpanzter, ein Panzer von Schmutz, oreckrich, schmutzig. Mach Dir nich ant Dreiern. Es kostete eine Sache: Eenen Dreier det Schteck, eenen Sechser, Nein Pfennje, eenen Silberjroschen, Finf Dreier, Sechs Dreier, Sieben Dreier, Zwee Silberjroschen, Nein Dreier, Zehn Dreier, Elf Dreier, Drei Silberjroschen. Andere Verbindungen kommen nicht vor; 3. die Paar Dreier! Diese geringfügige Summe! 4. Platz vor'n Dreier; 5. Den kenn ik wie'n Dreier. Rad dreckrich. Dreierlei is Hundedreck! Redensart, wenn Jemand von dreierlei Dingen Dreckschirze, Schürze zu groben Ar- spricht. Dreierschrippe, ein spitzen Gebäck für "> Pfennige. Dreckschtipper, langer Gehrock. Dreckschwalbe, 1. schmutziger Mensch; dreihärig ftrei Haare), rüstig, listig, grob, widerstandsfähig. v. Roochschwalbe; 2. Maurer. Dreckseele, niedriger Charakter, Mensch. !Dreimaster, ein dreieckiger Hut. Mein Drecktreter, Schuhwerk mit starken Großvater druch noch 'n Dreimaster, aber keenen Zovp, wie der olle Fritze. Sohlen für schlechte Wege. dreinmengen, sich einmischen. Dreck winket, Schmutzwintel. dreeje, mager. Der Mensch is dreeje, ne dreischtrehnig, dreischtränig, an5 Zikke jewesen, un nu is er breet wie drei Tbeilen geflochten. 1. Eenen dreischtrehnigen Zopp andrehen. ne Mansche: v. brocken. Einen der, Regenguß, heftiger; Betrug machen; 2. Eenen drei' v. Dreesch starken Husche, Iuß. schträmgen, einen starken Kaffee kochen. dreeschen, v. dröschen, heftig regnen dreiste, dreist. 1. Dreist un jottesfirchtiq. 2. Dreiste können, vergeblich thun z. B. Drege, Schlafmütze. drehen, drejen, 1. drehen; 2. sich! Du kannst dreiste hinjehn, er jibt dir drehen, müßig herumstehen; 3. eene doch nischt. Du kannst dreiste fragen, Nase drehen, betrügen. Ihr drejt mir 5 du erfährst doch nischt. Es ist vergebkeene Nase, ik merke den Braten; 4 der ! liche Mühe. 3. Dreiste können, sich Halsduch dreht sich nach'n Sonntag! überzeugen, oder vergeblich versuchen, rum. Die Schleife verschiebt sich nach ! das Gegentheil zu beweisen. Ik sage dir de Wahrheit, du kannst dreiste selbst der Seite; 5 Aliens drehte sich mit mir. Mir wurde schwindelig. ! nachfragen; v. dummdreist. dreiben, 1. treiben. Dreibe nich immer; Dremmel, Kothwurst, dicker Dreemel. -^. Schpaß dreiben, scherzen. Dresche die, die Schläge. Dresche kriejen. Treiberei, das immerwährende An- dreschen, schlagen, durchprügeln. treiben. dressiren, quälen; v. tressiren. Der dreidoppelt, dreifach. Ik muß det dressirt'n Menschen bis ufft Blut. dreidoppelt bezahlen. dribenriber, nach der anderen Seite 1. Dreier! hinüber; Von driben riber, von drüben Dreier, Dreivscnnigstück. schteh uff, laaß den Iroschen sitzen. herüber. Das Geld wurde bis 1874 im Verkehr driefte, dreist, in der Redensart: immer nach folgenden Zahlen gerechnet, die aus- drieste.' v. dreist. gelassenen Summen aber nie nach Drikter, Drücker, Schlüssel zum Svringbeiten. Dreckschleuder, freches Maul. so — — 7* 100 schloß. Iott, wo Hab ik denn meinen Droppen, Tropfen. Ik muß Droppen (Arznei, ironisch für Schnaps) innehmen. Dritter! Drillch (einsilbig), Drillich,v. Zwillich. dröschen, strömend, heftig regnen. Det drin, 1. darin; 2. darein; 3. sich drin dreescht den janzen, lieben, langen Dag. finden, sich darein ergeben. 4. davon Droom, 1. Traum; 2. nu komm ik erst schteht nischt drin, daran ist nicht zu aus meinen Droom. Nun wird es mir denken. erst klar; 3. Helfen aus'n Droom. drinbleiben, Schularrest haben. Aufklären über etwas ; 4. Du bist woll im Droom. Drinkjeld, 1. Trinkgeld, Douceur; 2. det is'n bloßet Drinkjeld. Der Preis Droom lade, Droomflöte, schläfriger Mensch; v. Neelflöte. ist unverhältnißmäßig niedrig. drinliegen, 1. darin liegen; 2. det liejt Droschke, Fiaker, Stadtwagen (seit 1820 in Berlin), russisch äro3<;Iiki. eenmal nich drin in ihm. Er hat nicht Droschkenpferd, Miethsgaul. die Fähigkeit dazu. drinstechen, darinstecken. It kann nich Innere nicht drüber, driber, dadriber, darüber. (5s St jeht nischt driber. ist nichts drinschtecken, kann das besser, schöner. kennen, sagt der Väcker vom Brot. drinschtehen, 1. oarinstehen; 2. davon drücken, dritten, 1. drücken; 2. sich drükken, fliehen. schteht nischt drinn. Das geschieht nicht; Drucksen, heimlich zögernd sprechen, nicht mit 3. Der hat schon innen „Beobachter" je- der Sprache schtanden. Seine Person ist schon im Drucksmichel,herauswollen. ein Mensch, der nicht zur durchgehechelt; v. rinsetzen. Witzblatte kommt. Sache drivpeln, tröpfeln. Et drippelt. Es druff, 1. darauf. Feste druff, dicke druff, regnet ein wenig; v. dreeschen. tüchtig darauf; 2. Druff ruff, darauf, drippen, herabtropfen, tröpfeln, hmauf; 3. Druff wie Blücher; 4. druffdrittehalb, zwei und einhalb. los, darcmflos ; 5. druff un drin jeden, drocken, 1. trocken; 2. mager; v. dreeje. reichlich geben, schenken; 6. Iibb mir Er is janz drocken; 2. drockne Witze; wat druff uff de Schtulle, gieb mir 3. noch nich hinter dc Ohren orocken; Wurst oder Käse zum Butterbrot! 4. drocknet Brot, drockne Schrippe, Iibbt's nischt druff? Giebt es nur Salzkuchen; 5. sonne drockne Zlkke, Butterbrot ohneZubroo? 7. eens druff Een jeben, eine starke Antwort geben auf solch mageres Frauenzimmer. drockner Kerl mit ne Habichtsnase. eine Ungezogenheit. Drokken wie ne Klokke, ganz trocken ! druffjehn, 1. angreifen. Der jeht druff (Knockedrokken,Klockedrokken) ;6.drocken wie'n Dachs, feste druff. 2. Drufsjelm sitzen, bei leerem Glaje; 7. imDrocknen lassen, freigebig sein; 3. er wird wohl sitzen, wohlgeborgen sein ; 8. keen drockdruffjehn, sterben. ner Faden am janzen Leibe, ganz durch- druffkommen, 1. daraufkommen, sich näht. erinnern. Ik kann mch orusfkommen, wie er hieß; v. schweben; 2. nischt drolliger Kauz, scherzhafter Mensch, drömen. träumen. Dir drömt woll. druffkommen lassen, in Schutz nehmen. Du dröhmst woll, Dir träumt es wohl, Nff meine Frau laß ik nischt kommen'. d römerig, träumerisch, schläfrig. Na, druffstuten, mit de Nese (bildlich). drum, 1. darum; 2. Aha, drum ooch! det kommt ja so drömerig raus. Na, drum ooch, das ist also der Grund. Dröpken, Drevpken, Tröpfchen. Lassen Aha, darum also; 3. da dm ik drum. Se noch'n Dreppken drin. 101 Das habe ich verloren; 4. der is drum, wie Jäkel um de Kuh; 5. drum rum sind, um etwas herum. Nm de olle Tante waren Se alle drum rum. drumkommen, verlieren. Ik bin um dune, betrunken (dick un duhne). dunnem als, ehemals ,damals,in alter Icit Dunst, Ahnung; ik habe nich 'n blauen Dunst, nicht eine blasse Ahnung. Dunstkiepe, 1. aufgedunsener Mensch. Olle Dunstkiepe! alter Dickkopf; 2. dunstidrumrum, drummrumm, im Kreise ges, schlechtgelüstetes Zimmer ;3. Herren umher (Brennglas I, 100). Hut mit hohem Boden; 4. früher meine Uhr drusseln drumjekommen. (ss weich), leicht schlafen. Du, Du. 1. Mit'n Rath bin ik Du un schwarzlackirto Hüte mit großem Schirm. der Marktfrauen Du. Mit dem Herrn Rath duze ich durch, durch. 1. Durch de Vanke, durchmich. 2. Weil Du't bist. Aus Rücksicht gängig, ohne Ausnahme. 2. Durch sind, auf Dich. Det kost acht Iroschen, weil hindurchgegangen sein. 3. Durch sind, Du't bist, andere müssen mehr zahlen. wund sein, mein Hacken is janz durch Duch der, das Tuch. Nimm Deinen Duch von jestern. 4. Ilicklich oder dicke durch (über den Arm, die Schulter). sind, glücklich sein. 5. Durch un Duckmäuser, Duckmeiser, Schleicher, durch, gänzlich. 6 Der is allens durch, Scheinheiliger. ist erfahren. 7. Der is alle Schulen Dudelei, Musik (des Leierkastens). durch, der ist schlau. 8. Alleweile sind dudeln, Musik machen, tönen. wir durch, gerettet. Dudelsack; v. Piepboch. Den Himmel durchbaden, durchwaten. Dudelsack ansehen, nichts scheiden können. durchbeißen sich, sich durchkämpfen, .durchbetteln sich, 1. durchbetteln; dumm, 1. dumm. Dumm wie'n Ochse; 2. durcht Examen. 2. dummet Zeich, dummes Zeug! Ant- durchbrennen, entfliehen. uor'n unter- wort: Dummet Zeich is Mehlsuppe. 3. dumm und deemlich, ganz dumm. 4. Dummheit. Da bin ik in meine Dummheit zugekommen, ik weeß nich wie; 5. dumm uff eene Backe sind, dumm sein; 6. Wer dumm is, krijt in de Kirche Prüjel; 7. vor dumm verkoofen, für dumm halten ; 8. dumm un deemlich schlagen, durch Kopffchlä'ge betäuben. ourchdrieben, listig. durch drippeln, durch tröpfeln. Kutscher, et drippelt hier durch! durch flicken, kümmerlich ernähren. durch flitzen,durcheilen; v.durchwutschen. durchfrefsen sich, sich durch Unterstützung ernähren; v. durchfuttern. durchfuttern, durch Unterstützung ernähren; v. sich durchfressen; v. dod- futtern. dummdreist, frech und ungeschliffen; v. durchhauen, prügeln. naseweis, dreist un jottessürchtig. durchhecheln, tadeln. Dummerjahn, Dumme Liese,dummer D urchj an ger, Wildfang, Nachtschwärmer, Mensch. durchgängig, durchgängig; v. durch die Dummsdorf, nur in der Redensart „aus Bänke. Dummsdorf sind", dumm sein. Der > durchgerben, prügeln. denkt, ik bin aus Dummsdorf. durchkallaschen, durchprügeln; v. durchkeilen. Du'n, 1. du denn; 2. du ihn. Wo hast Du'n jelassen? 3. gleichlautend mit dhun, durchkarbattschen, durchprügeln. durchkeilen, durchprügeln; v. verkeilen thun: Mutzt Du det dhun? durchknautschen, —kneten, 1. kneten; Dunderlittchen,Dunnerwetterpara2. von allen Seiten besprechen. pli! Potztausend! 102 1. hindurchkommen,2. auskommen ; 3. det soll schon durch- durchkommen, kommen, schmerzen Mm Schlagen). (ff weich), träumen, sein; v. rumdufseln. dusseln sam unaufmerk- (ss weich), dummer Mensch. Dusselthier durchkukken, durchkieten, durchsehen. duster, finster. 1. Im Dustern is jut durchmachen, erfahren. Wir habenden schmustern. ImDunkeln ist gut plaudern. Winter wat durchjemacht. 2. Der Duftere Keller. Eine Schlucht durchpeitschen, schnell durchsehen, z.B. am Kreuzberge, wo eine Kneipe war. een Buch. sich, durchauetschen durchrutschen, durchdrängen. glücklich durchkommen. durchjerutscht. Diesmal biste noch Durchschlag, durchschlagen, sich so Gesäß mit Siebboden. hindurchschlagen. die Wettenden sich die Hände und ein Dritter mit seiner Hand schlägt: Det jilt, wir haben schlagen lassen. durchschneekern, nicht gefällt. Duzbruder, Duz beider, „Du" sagender Freund. Wenn G. geben durchdurch- Ebend, Eben. 1. Ik bin ebend so ville als er. Ich bin ebensoviel, als er. durchschnökern, 2. Er is soebend jekommen, in diesem durchforschen. durchs 3. ImMar— ist dufter! Grobe Antwort auf irgend eine Frage, die dem Gefragten chtöbern, durchsuchen. ch tü mp e rn ,sich ärmlich einrichten, durch s mit Noth durchwinden. durchschwärmen, nächtlich schwelgen. durch wachsen er Schpeck,magererSveck. durchwaden, hindurchwaten; v. durch- baden. 3. Sbendsoeener, Augenblicke. eben solch einer; ebendsonn, ebendsonne, ebendsonns, ebenso ein, e, es. -- !Ecke, 1. Ecke; 2. um de Ecke bringen, umbringen; 3. an de Ecke; 4. Irrthum in allen Ecken; 5. Winkel in de Ecke; 6. eene Ecke mitjehn. Bis zur Querstraße; 7. immer ne Ecke weiter! Immer weiter! v. Ende. Ecken schteher, Dienstmänner, Arbeitsleute für kleine Aufträge (Nante, Piefke, durchwakkeln, durchprügeln, durchwalken, durchprügeln, durchwammsen, durchprügeln. Pietsch). ourchweechen, durchweichen. durchwichsen, durchprügeln, schlagen. Ecksken, Eckchen. I.Gen Ecksken, Stückchen ourchwutschen, durchschlüpfen; v. durchKäse, Kuchen; v. Stücksken, Bisken. Ede, 1. Eduard; 2. Mithelfer beim Kartenflitzen, durchrutschen. spiel (^.iäv). weich), dummer Mensch, Dusche die, der sich Alles gefallen läßt. Sei doch Eechen, eichen. Eene vont eechne Brett, Dusche; v. Schlafjesunomitze. vom eichnen Brett. Besonders gutes nich Duschefatzke der, dummer, simpler und apart aufgestelltes Weißbier. Mensch; v. Fatzke. Du bift'n rechter eejen, 1. eigen, reinlich, ordentlich. Meine sonne Duschefatzki. Dochter is sehr eejen; 2. eigenthümlich. Dusel, 1. Glück; 2. Schwindel. Ik hatte Det is meine eejene Dochter ;3. penibel, Tusel, det ik mir habe schröppen seltsam. (Geld abnehmen) lassen; v. Turkel. eejenj e backen, nicht vom Bäcker gebacken. dusemang, sacht (60u«6M6nt). Man Eekrivpel, krüppel, Ehemann. Eel, Oel. Der Eel, das Oel. immer dusemang! Dussel (ff weich), Dummheit; oller Dussel, Eelfunzel, Oellampe, olle Eelfunzel. Een, eene, eens, ein, eine, eines. Um dummer Mensch; v. Dusel. sonnen — dusselig (ss weich), dumm. Eens essen wir. Um Ein Uhr. 103 Eene, eine (Flasche Vier). noch eene in! Eener, einer (ein Schnaps). noch eenen in! Se Ei, Ei. 1. Wie aus't Ei jepellt. Wie aus einem Ei geschält, so sauber. Schenken Se 2. Det Eiwillklijer sind ,als die Hinne. Eier, 1. sich um unjelejte Eier bekimmern. eenjal, einjal, gleich, egal. Det is Um Dinge, die uns nichts angehn. mir Allens eenejaal! 2. Uff Eier jehen, vorsichtig gehen. Eenmal, 1. een vor alle mal; 2. mit eisern, unverwüstlich. eenmal, plötzlich. Een eiserner Magen, Eens, Eins, einerlei. Kann Aliens verdragen. 1. Et is mir Allens eens, Eis been, 1. Eisbein, Schwemefuh ; 2. die St is mir Allens eens, Eisbeene knicken (Drohung, Jemandem Ob ik Ield Hab, oder keens. die Füße zu zerschlagen). 2. Sein Eens un Alles oder sein Een Eis bock, Eisbrecher. un Allens. Sein ganzes Glück; v. Woll Eisen, 1. rennen. Er eiste, wat er tonnte. und Wehe, Puppe. 3. Ein Seidel Bier. 2. Eis aufhauen. Kellner, noch eens! 4. eens jeben Eisen altet, 1. alte Jungfer. 2. mang (einen Schlag). Iibb'n eens'. Gieb det alte Eisen jeschmissen, pensionirt; ihm eins. 3. zusammenhauen wie kältet Eisen, sehr Eens, 1. Eins. Es is halb Eens. Es schlagen; 4. er muß den janzen Dag ist 12^2 Uhr; 2. in eens wech, ohne eene Schtange Eisen rejiren. Er muß Unterbrechung; 3. eens, zwee, drei! den ganzen Tag die Nähnadel führen. denn is et fertig. eiserfleckig, eifersüchtig. Du bist ja Eenschleefrig, einschläfrig. Een een- hellisch eiserfleckig! furchtbar eifersüchtig. schleefriget Bett (für eine Person). Eis er flecke, Eisenflecke in der Wäsche. eenzeln, einzeln. Eenzeln Ield, klein — tasten, —zeig, Eisengeräthschaften. Geld. Et liejt in'n Eiserkasten, in dem Kasten eenzig, einzig. 1. Eenzig un alleene. für Eisenhandwerkzeug, der in jeder 2. Na, det is ja eenzig, sonderbar! bürgerlichen Haushaltung in Berlin zu Eer (frz. air). Der jibt sich'n rechtet Eeer! sein pflegt. Eete pateete, auch eete puttete. Sehr schwärze, Eisenfärbemittel. Schenken — prüde, vornehm sich benehmen (all cl6 Ekel, unangenehmer Mensch. Sie,ollerEkel ! pHtk6tihU6) ; v. öte. ekeln, sich etwas rmekeln. Essen mit Ehe, gesprochen E-e, E«, 1. wilde; 2. polWiderwillen. eklig, 1. unangenehm; 2. sehr. Det is nische (Concuvinat). Ehle, Elle. 'N Ehlener drei, wörtlich: eklig dheier, sehr theuer ; 3. ik bin eklig, Ein Ellen ihrer drei, d. h. etwa 3 Ellen. ich ekle mich leicht. hrbar, Wie'ne Tepverschirze, elbe, eilf, 1. um elben, um eilf; nach oder vor elben; 2. det hält von Elben Ehrlich, ehrlich. Wat Ehrlichet, sehr bis Mittag, kaum eine Stunde, so wenig viel. Der rennt wat Ehrlichet, der liejt haltbar. wat Ehrlichet zusammen. Elefanienlaus. Eine Apothekenfrucht, die in einem Säckchen gegen RheumaEhrentitel, Schimpfnamen. ehtsch, etsch, beschämender Zuruf, wotismus getragen wird, deren Saft aber bei oft der linke Zeigefinger geschabt eine meist unschädliche Hautentzündung wird, mit dem rechten; etschen, aushervorruft, weshalb diejenigen, welche etschen, beschämen, verhöhnen. Eh, eine Schnur durchziehen, denken, sie seien Eh, 'naus! aus ! von der Laus besprengt. etscht lacht ihn ernst. Töpferschürze. 104 «lf,eilf,Paragraf elf: Et wirdforljesoffen. !Erbschtick, Erbstück, «erbte Sache. Der (Inschrift in Kneipen: § 11). Disch is noch'« Erbschtick von mein« i Großgroßtante. Elfteivoje, Elfterauge, Hühnerauge. Erbsensuppe. Der hat z«t'n aussehen. <l"^"'"' Jahr »chsi« jeeltert, sieht seit einem Jahre Menschen uff Iottes Erdboden jejangen bedeutend älter aus. (Brennglas II.p. 106). Emm, ihm, besonders beim Zank, wenn sich, wagen. Erdreiste Dir erdreisten die Hökerin Jemand Er nennt. (Brenndet bloß noch een Maal! glas II, 154). Erkner, Erker. Det Haus hat'n Erkner. Emmer, Eimer, uff'n Emmer sitzen, in erkundijen sich, bei der früheren DienstVerlegenheit sein: Da war Napolion herrschaft nach Charakter und Aufuss'n Emmer. führung Nachfrage halten. Emmerweib, Eimerfrau, die die Nacht- erleben, 1. erleben; 2. da tannste wat eimer fortträgt. (Die Emmerweiber erleben! Da wirst du etwas erfahren, klickten friher ihre Emmer bei de sehen, fühlen. Drohung. Ermel, Aermel, 1. aus'n Srmel schütteln, Iumfernbricke in de Spree.) Endeken, Endchen, eine kleine Strecke. ohne Vorbereitung vortragen; 2. den Enge, eng. Een enget Schühken un een Ermel lecken (Verachtung ausdrückende Redensart), v. Aermel. Pommersch Beeneken. (Enge Schuh bei großen Füßen!) Ernst, 1. Is det Ernst oder Schvatz? Engel, Engelken, Engelchen, 1. Mein Antwort: Ernst. Na denn ist't jut, Engelken. Weisheitsspruch: Vor de denn sonnen Schvaß laaß ik mir nich jejallen; 2. Is dett Ihr Ernst? Ist Hochzeit: Holder Engel, Rosenmund. Nach de Hochzeit :Dicke Töle, Schweine- das wirklich Ihre Meinung? hund; 2. Et ftiejt'n Engel durch de erobern, eno Eroberung machen, einen Schtube (sagt man, wenn ein plötzliches Freier gewinnen. Stillschweigen in einer Gesellschaft statt- Erste der, Erschte, 1. der erste Tag im Monat oder Quartal, Zieh- und Zahlfindet) ; v. windstill, wiebeim .hafersäen. Engländer, ein englisirtes Pferd, dessen tag, also wichtig für Dienst- und Miethsverhältnisse, wenn man der Erste erst Schweif gestutzt und hochgewöhnt ist. vorbei wäre ; 2. erscht recht nich, erstrecht englisch, englisch, 1. die englische Krankheit, Rhachitis; 2. Dazu jeheert 'ne nicht, nun gerade; 3. erst komm' ick, engelsche Ieould; v. himmlisch. denn komm itnoch'n mal, denn kommt Ente, Ente. 1. Watschelnder Mensch. 'ne janze Weile jar nischt, denn kommen de Andern, un wenn denn noch wat Die wakkelt bei't Iehen wie'ne Ente; — denn kommst Du dran; 2. Entenschtiez, After von einer Ente. ibrig is, Die hat'n Entenschticz jejessen d. h. ist 4. erst Mlich, erst ohne Unfall; 5. Aber ik erscht, aber der erscht, ich noch mehr, sehr geschwätzig. Enter der, das Männchen der Ente; noch besser, der noch mehr. Erzbedriger, erzdämlich, Erzdieb, erzv. Entrich, Iänserich, Nonnerich. Entrich der, das Männchen der Ente; dumm, erzfaul, Orzfaulpelz, Erzjauner, Erzjeizhals, Erzjrobian, Erzknauser, Erzv. Enter, Iänserich. Entziffern, erkennen, lesen. Ik kann knicker, Erzliejner, Erznarr, Erzschuft, Erzseifer, Erzspieler, Erzschvitzbube den Brief nich entziffern. entzwee, entzwei, entzweeig, entzweeiger, (Hauptdieb u. s. w.). entzweerig. Erzen, Er sagen. Verächtliche BeHand- eltern, älter ! 3"°"' k°'5^"°^ '""" 105 lung ausdrückend. (Im18. Jahrhundert allgemeine Anrede in Berlin). Hör Er Wörter, deren Abstammung Pf erfordert, werden imBerlinischen mit F gesprochen. mal. Wie kann Er sich unterschlehn! Fachwerk, nichtmassiver,sondernHolzbau. Wat, Sie wollen mir Er heeßen? Wer Fackeldanz, Fackeltanz. (Bei Hoftrauungen tragen die Minister Kerzen.) is Ihr Er! Eselei, Dummheit. fackeln, 1. warten, zaudern; 2. nich lange fackeln, nicht lange prüfen, untersuchen Eselsohren, Kniffe in den Büchern. Sspenloob, Espenlaub. Zittern wie (nicht lange mit Fackeln beleuchten, Espenloob, beben; v. zibbern un sondern sogleich zugreifen, den Tegen bibbern, puppern. ziehen :c.). Essen, 1. Vor det Essen hängt man's Fahne, 1. Fahne; 2. Kleid; 3. Schleier. Maul, un nach det Essen is man faul; Na die mit ihre blaue Fahne! 2. Nach det Essen sollst Du ruhn, eene Fahrdocter, ein Arzt mit Gespann; u. Stunde jar nischt dhun. Loosdocter. essen, 1. Det kann der Mann essen, Falle, Falle, List. Det is ne Falle, wenn die Frau in Wochen is, das ist falle nich rin. ein gutschmeckendes Gericht; 2. det esse fallen, 1. fallen; 2. (von Thieren) ik vor mein Leben jern, is mein Lieb- sterben. Gefallen jut, sagt der Schinder; lingsgericht; 3. na, jejessen weere nu, 3. nach der Reihe darankommen. Wie wenn nu man erst gekeilt wäre. fallen, missen se jenommen wer'n. se Essig sind, verdorben, verloren sein. Nie't fällt, so bullert's, eine Auswahl, Det is Essig, das ist mißglückt. Essigein Aussuchen findet nicht statt. Die sauer, heimtückischer Kniestoß gegen das Aeppel wer'n nich ausjeklaut- 4. fällt, wat fällt! Möge fallen, was da wolle! Gesäß. Der hat mir eenen Essigsauer jejeben, den krijt er wieder. falsch, 1. falsch, falscher Iaudieo !Falscher eu! Ei, das ist schlimm ; eust! Det sag ik! Betrüger; 2. ärgerlich. Ik bin heit Essen, — ewig, lange, sehr, nimmer, 1. det is ewig Schade, außerordentlich zu bedauern; falsch. familiär. Sich fammiljeer ewig oder ne Ewigkeit, machen, sich wegwerfen, mit Dienstdas währt sehr lange ;3. Du machst ewig boten verkehren. dran, Du wirst nicht fertig; 4 er bleibt Fammiljenknikker, ein altmodischer, ewig un drei Daje, er bleibt lange weg; großer Regenschirm (Stralauer). 5. det Kleed kennen ewig oragen. !Fangeball schvielen, 1. Ballfangen 2. mit cenen d. h. mit Jemandem exjreifen, unanständige Griffe thun. crkneifen, entfliehen, ausreißen. Er machen, was man will; v. Deibel schpielen. kniff ex. erpree, für sich, besonders. Det is'n Farbe, 1. Farbe; 2. In de Färbe (Färberei) jeben. ervreeer Brief, besonders zu bestellender (expreß). Faselhans, Faselliese, Schwätzer, geBrief extra, 1. Zugabe (Sonntags). Det krieje dankenlose Menschen. ik extra, obenein. 2. Det is extrafein, faseln, schwatzen, Unsinn reden; v. nich jehaun un nich jestochen, fantasiren. besonders fein. fasernacklig, fasernackt, ganz unbekleidet ; v. schplinterfasernacklig. fasseln, mit fünf Stemchen ein regel5, Ef, F., 1. Aus'n Effeff (?. 5V), extrarechtes Spiel spielen. fein, ausgezeichnet (fein-fein); 2. Alle fassen, 1. fassen; 2. sich fassen, zu2. det dauert se F. fammiljeer, 106 fammennehmen, miteinander ringen; Feder, 1. Feder; 2. in de Federn Nejen, 3. det kann ik nich fassen, das kann ich im Nett liegen; v. Posen. nicht begreifen; 4. faß ihn! faß! Alle fehlen, 1. fehlen; 2. Wat fehlt Dir? faß! Hetzruf für Hunde. Woran leidest Du? 3. Det fehlte jrade Fastelabend, Dienstag vor Aschermitt noch !Nun kommt noch der unerwünschte woch. Uff Fastelabend jibt et Brat- Zufall; 4. weit jefehlt, fehlgeschossen; wurscht un Sauerkohl nebst Pfandkuchen 5. det fehlt hier un da, an allen Ecken. un Punsch. Fehlribbe, Rindfleisch, Weichtheile. fasten, gar nichts essen (Fastenspeise kennt Fehneken, Fähnchen, Kleidchen. Det der Berliner nicht). arme Wurm hat man io'n dinnet Faßbinder, nur in der Redensart: Fehneken an, dünnes Kleidchen. Rennen wie'n Faßbinder, eilen wie ein Feier, 1. festliche Feier; 2. Feuer; v. hausirender Böttcher. (Der Ruf lautete: Flamme. Kinder, die mit Feier Haben Se nix zu binden? Er trug schpielen, pinkeln in (Berliner SprichReifen am Arme und ein Beil im wort); 3. wenn det Feier uff de Nägel Schurzfell.) brennt, wenn die dringendste Noth ist; Fatzke, einfältiger Mensch; v. Dusche, 4. der hat Feier im M—, der Stuhl, Fatzke, Hannefatzke. Der Bräutigam wo er gesessen hat, ist warm; 5. vor is'n Fatzke Domino. eenen durch 't Feier jehn, für Jemanden das Leben opfern ; 6. Feier un Flamme, faul, 1. schlecht, langweilig, unangenehm; det is'ne faule Sache, 'ne faule Ieschichte, vollBegeisterung ; 7. Feier, Feier, bim, det is'n fauler Junge, en fauler Kopp, bim, bim! (Ruf der Straßenjungen, 'ne fauleSau ;2. fauleWitze, faule Fische, wenn die Feuerwehr kommt und läutet). Lügen; 3. wie Luder, wie de Sünde, Feiertiene, Löschgefäß. seifen, pfeifen. 1. Heite feist et, heut ist sehr faul; v. oberfaul, schtinkfaul. Faulheit; 1. Faulheit, Nachlässigkeit; es kalt. 2. Die wird scheene seifen, d. h. 2. Faulheit laß los! Selbstermahnung: Schmerzen leiden. 3. Verrathen, er Nun willich aber fleißig sein. hat jefiffen, gestanden. Fauste, 1. geballte Hand; 2. der macht feije, feig. 1. Feije Memme. 2. 'ne de Faust in de Tasche; 3. det paßt wie Feije kriejen, eine Ohrfeige erhalten. die Faust uffs Ooje , das paßt nicht ;! fein, 1. fein; 2. einträglich, een hoch4. Uff eejne Faust, ohne Mithilfe;! feinet Geschäft; v. pikfein; 3. eenen 5. aus freier Faust, ohne Instrumente, ! Feinen, d. h. einen Liqueur; 4. en aus freier Faust gezeechnet, freie Hand- Bisken Feinen mang, d. h. zwischen zeichnung. So en Schi— im Freien den gewöhnlichen Schnaps etwas besseren. aus freier Jaust in de Heede is zu !Felbel Hut, Velpel, Seidenhut —bette, iFeldbäcker, Militärbäcker scheene. — flasche, —jeejer, —;scheer. Fausthandschuhe, Handschuhe, bei denen nur der Daumen einen be- Feldhiter, Feldwächter. sonderen, die übrigen einen gemeinsamen Fell, 1. Fell; 2. Dir wer it jleich Ueberzug haben. det Fell losmachen, prügeln ; 3. Eenem Faxen, Kunststücke, Scherze, Umstände det Fell über de Ohren ziehn, wuche(lkovtiae). Faxenmacher, Witzbold. risch übertheuern; 4. nu wird det Mach man nich erst lange Faxen. Fell versoffen, nun kehren sie auf der fechteln, drohend und höhnend hin und Rückkehr vom Kirchhofe ein; 5. det sitzt herbewegen; vor't Iesicht; v. fuchteln, mir zwischen Fell und Pusfjacke, ich unter de Nase. fühle den Schmerz, den Rheumatismus 107 unter der Haut; 6. da is ja det bloße fiffig,1. pfiffig; 2. dummpfiffig; 3. det Fell zu sehn, da kommt ja die Haut is heit Mg kalt, dsr Wind pfeift einem um die Ohren. zum Vorschein. Ferd, Pferd; Ferdeäppel, Ferdekötel, Fijur, 1. Figur; 2. ruppije Fijur, unanPferdemist; v. Schaffötel, Hundekötel. sehnliche Gestalt; 3. Figuri lauf! Ruf er de fuß, der, ein verkrüppelter Fuß. der italiänischen Gypsfigurenhandler im I ferdemeeßig, pferdemäßig, sehr groß. ersten Drittel des 19. Iahrh. finden, 1. finden; 2. det war'n jesunden Ik habe ferdemeeßigen Hunger. Ferkel, 1. junges Schwein; 2. unsauberer Fressen vor die, das war für die eine Mensch. erwünschte Gelegenheit ; 3. det wird sich ferkeln, Unsauberkeiten machen. finden, das wird sich fväter ergeben; 4. Ik weeß nich, wat die Meechens an fertig; v. fartig; 1. vollendet; 2. fertig sind, bankerott sein; 3. mit dem werde den finden, Ich weiß nicht, welche Vorik fertig, den überwinde ich; 4. fertig züge die Mädchen an ihm zu entdecken schaffen, vollenden ; 5. nich fertig kriejen, glauben; v. Narren fressen; 5. det wird nicht im Stande sein; 6. damit wer ik sich finden beit Ausfejen (am Ende). nich fertig, das kann ich nicht leisten; 7. mit det Geld wer ik nich fertig, komme nicht aus; 8. der kriejt det fertig! Der ist dessen fähtg. feste, 1. fest; 2. immer feste uff de Weste, immer muthig. Fett, 1. fett, feist. En fetter Happen, ein fetter Bissen; 2. betrunken, der is heit wieder fett; 3. da haste dein Fett! Finger, 1. Finger; 2. aus de Fingern können se't sich doch nich gesaujt haben? ausgedacht können sie sich das doch nicht haben? 3. durch de Fingern sehen, ein Versehen nicht bestrafen ;4. us de Fingern sehn, genau beobachten; 5. langeFingern machen, stehlen; 6. eens uff de Finger jeden, bestrafen; 7. er hat'n schlimmen Finger am Fuß, er kann nich jut schlukken, er ist unbedeutend unwohl; 8. er hat klebrige Fingern, ist unehrlich; 9. den kann ik um'n Finger wickeln, er ist nachgiebig; 10. der leckt sich alle finf Fingern darnach, nimmt es sehr gern. Fingerkloppe, Schläge auf die Finger deine Strafe.- 4. Sein Fett kriegen, Strafe bekommen; 5. reich, 'ne fette Heirath, Erbschaft; 6. da soll'n wirmit det eejene Fett beorivpt wern, auf eigene Kosten belohnt werden; 7. der will det Fett abschuppen, den Nutzen zuerst abnehmen; 8. er is so fett, ik oder Fingerspitzen. muß jedesmal eenen Schnaps druf Finte, 1. Fink; 2. Taugenichts; v. Dreckdrinken, wenn ik'n fehe. finke. Fi, pfui! Fi, baba! Fi, a-a! Pfui. finnig, 1. finnig; 2. die beeden, det is sinniger Schpeck und schmierije Butter, Ficke, Tasche. Rinn indeFikke! hinein mit dem Geldein die Tasche. Raus aus deFikke ! Heraus mit dem Gelds. (Fuge, Figge.) beides schlechte Subjekte, die zusammen- passen; 3. mit unreinem Teint, die Fidibus, Tabaksanzünder aus Papier heiratht den finnijen Louis. M äs dois, ursprünglich Holzspan). finwe jrade jehn lassen, eine Sache gleichfiddeln, geigen, hin- und Hergeigen. giltig verwalten; nich bis finwe zählen können, sehr einfältig fein; mit finwe Fiduz haben, Lust und Muth haben. MueiH.) in de zehne dividiren, mit der Hand in Fiele, Sophie; Fike, Fikchen (Victoria). den Mund schlagen; det finfte süberFiest, Blähung; fiesten, jefiest. fiestlau, lauwarm. Na der man fieftlau. so Kasse fiüssige) Rad am Wagen. is (Gin- oder) Finwunzwanzig kriejen, 25 Hiebe erhalten; det jibt sinwun- 108 zwanzig uffen Blanken (Willkomm und im Gefängniß). fipprig, fipsig, eng, dürftig, klein Abschied früher zeigen; 3. Feier un Flamme schpukten, toben. Flanellwache haben, auf eine Braut Fips, Schneider. Schneider Fips; Meester vor der Thür warten; v. FensterFips. Firlefanz, promnade. v. Flaps, 1. Grober Mensch; v. Flejel; Schnurrpfeifereien, Fickfackerei, Alfan- 2. Kopfbedeckung, nimm deinen Flaps zerei, fackeln. ab; 3. Flaps ab! Zuruf bei VersammFisch, 1. Fisch; 2. det is nich Fisch nich lungen, wenn die Hintenstehenden nicht Fleesch, das ist gar nichts Rechtes; über die Hüte hinwegsehen können. 3. frische Fische, Me Fische, nicht zögern ; flapsig, grob, ungeschliffen. 4. det sind faule Fische, Betrug ; 5. die Flattergeist, Flatterliese, unzuverFische wollen schwemmen, nach dem lässige Person. Essen von Fischen muß man trinken; flau zu Mulhe, unwohl; v. Kater. 6. Du hast woll Fische jejessen? es Flaume, 1. Pflaume; 2. Ohrfeige. hängen dir Zöpfe herunter. 'Flausen, Täuschungen, Lügen; v. Finten. Fischweib, Fischhändlerin; die hat'nc Flausenmacher, Witzbold, Lügner. Flebbe, Mund, Lippen; v. Flabbe. Schnauze wie'n Fischweib. Fischzug, der Stralower Fischzug ist Fleck, 1. Ort; 2. uffen Fleck, auf der das älteste Berliner Volksfest am Bar- Stelle, sogleich ; 3. nich von Fleck komtholomäustage, den 24. August, bei der men, nicht vorwärts ; 4. die hat det Maul Kirche des Fischerdorfes Stralow. uffn rechten Fleck. Fisematenten, Finten, Ausreden, Um- flecken, flecken; 1. det steckt nich, d. h.macht ,t/«,^u«?n, naturwiss. keine Flecken; 2. fördert nicht. stände Studien waren früher verboten, galten Fleckfieber, zudringlicher, oft wiederals teuflisch). kehrender Mensch. fitscheln, hin- und herbewegen. Fledderer, derjenige Bauernfänger, der den „Freier" ums Geld betrog. fir, 1. schnell, mach fix, fix; 2. fix und fertig, völlig anjezogen; 3. zu Ende; Fleetenteene, Flütentöne; den wer ik beibringen, 4. husch, husch rinn und fix wieder de Fleetenteene strenge raus; 5. fix wie der Deibel, un- nehmen. glaublich schnell; 6. det fixe Feierzeich: Fleez der, Flöz; 1. der grobe Mensch (z. B. der sich anlehnt); v. anfleezen, Flegel; Fläjchchen mit Schwefelhölzern, wie es vor den Streichhölzern aufgekommen war. 2. Hut, Mütze; nimm den Fleez ab. Flaatfchen der, 1. großes, breites Stück Flejel, 1. Flegel; 2. grober Mensch; Speise, Kuchen (Fladen); 2. Fleck; 3. Flejel vom Lande, Lümmel von v. Patzen. Schtande! flaatfchig, groß, breit, unförmlich. flennen, weinen; v. jransen, plinsen, unnütze Verzierungen; Flabbe, 1. Mund; 2. dicke Lippen; v. Flebbe. Hau'n doch in de Flabbe, det de rothe Suppe rauskommmt; v. Flebbe. Flachskopp, gelbe Haare. jnauen, weenen. Flesch se geschärft gesprochen: Fläsch; Fleesch heißt Fleisch), 1. scherzhafte Anrede, na, Fläsch, wie jeht's? 2. Fläsch mit'n Selleriezopv ! Lächerlicher Mensch. Fladdrusche (sch weich), eine ungewöhnliche Frauenhaube, an der irgend etwas fletschen de Ieehne, die Zähne weisen. Flicke, 1. Flicke; 2. er nahm ihn wie'n bauscht oder flattert. Flamme, 1. Flamme; 2. Feier un Bund Flicken und schmiß ihn hin. Flamme sind, entbrennen, Enthusiasmus Flickschneider, ausbessernder Schneider. 109 ausbessernder Schuhmacher. Flusch, Büschel, Menge. En Flusch Haare. Flieje ,1. Fliege; 2. leichtsinniger Mensch ; fluschen, reichlichen Ertrag geben. Mit 3. den ärjert de Flieje an de Wand, beede Hände fluscht besser. (Det fluscht alles ärgert ihm; 4. zwee Fliejen mit bäter, 1813.) eene Klappe schlajen; 5. Bärtchen am Fluh, 1. Fluß; I.Rheumatismus. Jetzt Kinn. sitzt mir der Fluß in de linke Schulter. Fliejen, 1. stiegen; 2. geworfen werden, Focke, nur in der Redensart. Der kennt wenn de hierher kommst, denn fliegste Focken un seine Mütze, der ist eingein'n Rennsteen; 3. fliegende Buchweiht; v. Bartelmees. händler, Hausirer mit Zeitschriften; Forsche, 1. Stärke, er hat 'ne hellische 4. vor Angst fliejen, zittern ; mir flogen Forsche (foree) ; 2. er sucht eene Forsche alle Glieder. drin, er will sich auszeichnen. Fliejendreck, Fliegenfleck. fort, 1. fort un wech is Gens, fort und Fliejenklatsche, Fliegenklappe. weg ist dasselbe, d. h. es ist fort; flimen, flümen, unangenehme Gerüche 2. verloren; 3. janz fort sind, ganz von sich geben. entzückt sein; 4. ik muh alleweile fort, Flinte, 1. Flinte; 2. die Flinte in't Korn ich muß aufbrechen. schmeißen, aufhören zu kämpfen. fortkrepeln, wie ein Krüppel kümmerlich Flickschuster, Flittkenhalloh, Ilittchenhalloh, leicht- fortarbeiten, leben. sinniges Frauenzimmer. Fo-, 1. Blähung; 2. alle F— lang, alle Augenblicke. Flitzbojen, Bogen mit Pfeilen. klokke, ein glockenförmiger, weit abflitzen, schlüpfen, eilen, vorbeiflitzen, um de Ecke flitzen. stehender Frauenrock. rock, ein enger Frauonrock. die Floh der, stelle die, der det 1. fragen; 2. wer ville fragt, krijt is, fragen, Tet vonnen er Flöhe. beste Floh teene Hufeisen dreejt. Flöhenlappen, villo Antwort; 3. det freejt sich noch, das ist zweifelhaft; 4. da frag ik Eenen! Flanell- oder Frieslappen; sBrennglas I, 72.1 das ist erstaunlich. — — Flohdreck, jewaschen Flohdreck. Flohsteck. Det Laaken soll Franz wein alter, abgelagerter französind? det is ja janz voll sischer Wein. Flöhenfritze, Fraß, warmes Essen; famoser Fraß. ein Mensch mit Flöhen; Fratze, Gesicht, häßliches Gesicht. Iratzenjesichte, häßliches Gesicht. v. Flöhenmajor. Flöhenmajor, ein Erwachsener, der mit Fratzen schneiden, Gesichter schneiden, das Gesicht verziehen. Flöhen behaftet ist. Flöhenutütze, einfältiger Mensch. F ra u ,1.Frau ;2. heda, junge Frau, sind Flöhenp ankert, ein Kmd voller Flöhe. nich de olleMüllern? 3. det kann Eenen passiren, der Frau un Kinder hat, es Flor, Flor, 1. in Flor jehen, in Traueranzug gehn ; 2. in Flor schtehen, in kann Jedem passiren. se Frauensvolk, das weibliche Geschlecht; Blüthe stehen. v. Mannsuolk. Flöz, Fleez, grober Mensch. Macius Det Frauensvolk doogt nischt. Illnricus, reform. Theologe1520— 1575). Na, aber det Mannsvolk woll? Flüchtet, Flichtel, Flügel; oe Flichtel beschneiden, beschränken. Det doogt erst recht jar nischt. Flunsch, hängende Lippen, verzogener frech, 1. frech; 2. Der is frech wieOskar. Mund ; wat machsten wieder vor'n Freiberjer, umsonst zu genießendes Essen oder Getränk; v. Nassauer. Flunsch. 110 Jung gefreit hat Niemand jereit; 2. sich freien, sich freuen. Der freit fich wie'n Bauer, dem't Haus brennt, ist ihm fehr unlieb ; 3. du kannst dir freien, Drohung: du wirst bestraft werden. Ik freute mir dodt! Freier, 1. der vom Bauernfänger Betrogene; 2. Bewerber. Freiköfer, Freikäufer, Marktdieb. Freiköfern, Marktdiebin. Fresse, Mund. 1. Halte de Fresse. 2. De Fresse uffreißen bis an de Ohren, den Mund aufreihen. 3. Hau'n doch Eens in de Fresse. fressen, 1. fressen; 2. essen; 3. in sich fressen den Aerjer, sich im Stillen ärgern; 4. freß dir'n Dood dran; 5. fretz mir man nich, schrei mich nicht so an; 6. jucken. Et frißt mir uff'n Ricken, am janzen Leibe, es brennt und juckt mir freien, 1. werben. die Haut; 7. drescher ; 8. freß Fritze, 1. Friedrich; 2. Fritze, Stieglitze, Mein Zeising is doodt. Er lieft unter de Vanke Un frißt'n Schlick Brot. Neckvers der Kinder. Bei andern Namen lautet der erste Vers: Otto, Pumpotto — — Alex — d'or (16,85 Det kost'n Fritzen. — Nante, Pumpante, Pumpalex, Iustav, Pumpustav, Carel, Pumparel, mein Zeisig is doodt; 3. der olle Fritze, Friedrich II.; 4. FriedrichsFrölen, alte Jungfer; v. Hundefrölen. Frostköter, Frostkötel, ein Mensch, der keine Kälte ertragen kann. Fuchs, 1. Fuchs; 2. Goldstück; Der hat'n paar Fichse schvringen lassen,die ziehen wie der Deibel; 3. Schlaufuchs; 4. Rothkops. fuchsen fich, sich ärgern. Der hat sich mal jefuchst! (wie in der Fabel). 1. ärgerlich; 2. roth, abgeschabt. fuchsig, wie'n fressen ScheunDer Rock, der Iroschen is fuchsig. du un der Deibel, ist's Fuchskröte, schlechter, frecher, junger Mensch (Schw.). haben, nicht satt suchsroth, fuchswild, wie ein Fuchs. Freßdeibel, den Fuchs töle, schlechter Mensch werden können. Unter der Fuchtel Fuchtel, Peitsche. v. sack, gieriger Mensch; ein Freß Iier- haben, volle Gewalt über Jemand haben, schlung. frieren, 1. et friert; 2. ik friere; 3. mir fuchteln, 1. mit der Klinge schlagen; 2. unter de Nase fuchteln, vor dem möglich, daß Einer Vojel oder stirb. soviel frißt? 9. friß Fuchskrete, — friert. Gesichte herum fechten. Friosrock, wollener Unterrock. (Schw.). Er oller jrober Fuhrknecht frihe, früh. 1. In aller Frihe, sehr früh. Er kennt ja nischt wie't Fuhrknecht! 2. Der muh friher uffschtehn, der mir Peitschenkompelment. det wechnimmt, das gelingt schwerlich der, das leichte Klerd. Jemandem. 3. Det war doch friher Fummel funkelnajelnei, ganz neu. nich, das ist ja ganz was Neues. Funzel, schlechte Lampe; v. Thranfunzel. Frikassee mitSchemmelbeene,Abend- furchtbar, sehr. Det is furchtbar nett, und nachher Prügelei. fuschen, schlecht, flüchtig arbeiten; eenen frikassiren, zusammenhauen. Eich soll in't Handwerk fuschen. ja der Deibel frikassiren! Fuscher, 1. schlechter Arbeiter; 2. der frisch, 1. frisch, neu; frijch druff los; nicht zur Innung gehört. Fuschmeester ; v. Patenter. uff frischer Dhat; frisch jeschtrichen, noch feucht; von Frischem, von Neuem; Fuschmeester, ein Meister, d er nicht zur Innung gehört ;v. Patenter, Scharwerker. 2. kühl, tzeit morjen is et hellisch frisch; 3. det is lange frifch vor den, gut Fusel, Branntwein. Der olle Fusel is essen genug für den. wirklich Iift. 111 Fuselier, ein Säufer von Fusel. und Voigtland von Amor. Berlin1840. F— jubel, ausgelassenes Vergnügen. S. 42.) Ebenso Geder für Jeder uc. Fussel, kleiner Faden. Hab ik Fusseln gemein, gemein, statt jemeene. In der an Rock? Redensart: det is ihr zu gemein! um fusselig (ff weich), zerrieben, ausgesranzt. eine sich zierende Person zu bezeichnen. Da kann man sich den Mund fusselig reden. — Fußkäse, Schmutz zwischen kr atzer, Fuhbürste. den Zehen. zutern, fluchen in französischer Sprache, futsch, fort, weg, verschwunden, verloren. Det is schon lange futsch; v. fort (futschikato perdutto). futsch eln, wedeln, hin und her bewegen. Futter, 1. Futter fürs Vieh; 2. Unterfutterung für Kleider; 3. Essen Futtrasche (sch weich), Fourage H Haar, 1. Haar; 2. kaum'n Haar breet, kaum breit wie ein Haar; v. Zimmermannshaar; 3. sich in de Haare jerathen, so schlagen; 4. sich ewig in de Haare liejen, niemals Frieden halten; 5. sich de Haare machen, sich das Haar ordnen ; sich 6. mit Haut un Haar, ganz un gar; 7. Haare lassen, Verlust erleiden; 8. Haare uff de Zähne haben, vertheidigungsfähig sein (Schnurrbart tragen); 9. keen jutet Haar an eenen lassen, Alles G, G. Dieser Vuchstube existirt im Bertadeln; 10. an den is keen jutet Haar, linischen nur am Ende und in der an dem ist durchaus nichts Gutes; Mitte weniger Wörter: 1. in der End- 11. da schtehn eenem de Haare zu Verje, silbe ung, z. B. Hoffnung, Bildung; da erschrickt man; 12. der hat'n Haar drin 2. in Wörtern, in denen ein n vorhergeht, gefunden, hat eine üble Erfahrung gez. B. angeln; Angst; bange; bringen; macht ;13. an de Haare ranziehen, mit Ding; Dinger (Dünger); drängen; drin- Gewalt zu etwas zwingen; 14. laß dir keene jrauen Haare driber wachsen, gen; eng; fangen; Finger; Iang, Iänge, Gang, Gänge; auch inAbleitungen: jing ; gräme dich nicht; 15. det hing an eenem jejangen; jung; Jünger, Iingling; v. seidnen Faden. —Haare; klang, klingen; lang, langen, jelingen; b eitel, Haarbeutel, Rausch. mang (zwischen); menge, mengen; haar breet, Haarbreit; v. dau mbreet, jenung; rang, ringen; Sang; sengen; Hand breet, lendendick, armdick. singen; schtrenge; schwingen; Zange. haarig, stark. Det is'n haariger Kerl. Im Anfange der Wörter verwandelt das haarkleen erzählen, nichts verG sich in I, sodaß daran schon allein schweigen. cm Berliner zu erkennen ist. Daher haben, haben. 1. Haste nich jesehn! schnell, tüchtig! 2. Habe dir man nich! mehrere scherzhafte Redensarten: 1. Eene jute jebratene Jans is ne jute Iabe geberde dich nur nicht so heftig! 3. Er der wat los, er hat Kenntnisse. 4. Er Gudengunge 2. Der aus hat Iottes. oder Gakobsschtraße mit der Ginghamsgacke hat wat wech so. h. wechjekrijt abjekrijt), eine Verletzung empfangen. und den Gummigaloschen ist ein ganz 5. Det hat nischt uff sich, das hat nichts gut gearteter Gingling. ga, ja. Bei der gezierten Sprechweise zu bedeuten. 6. Ik willdet nich haben, kommt es vor, daß das hochdeutsche j nicht leiden. 7. Hat ihm schon! ist in g verwandelt wird. So sagt Pinchen: schon geschehen. 8. Hat sich wat zu ! bitte, bitte! Sein davon kann keine Rede sein. 9. Haben O Herr Schürm! — Sie so gut! Ga? Ach ga! (Berlin is besser wie kriejen. 10. Er hat et ja — — 112 dazu! seine Mittel erlauben ihm das. Halbbier; 3. halb un halb möcht ik hinjehn, bin fast geneigt. 11. Det hat's in sich, das ist schwerer Halbbier, durch Wasser verdünntes Hausals man vermuthen sollte. Habenischt, Habenichts. Herr von Habebier; v. Doppelbier, Eenfachet. nischt, ein armer Adliger. ! Ha ll unk e,Schurke. Hau den Hallunten Haber, 1. Hafer; 2. den schlicht der Haber, ! In Halle wohnen Dreierlei: Halloren, Hallenser un Hallunken. Hals, 1. Hals; 2. aus vollem Halse Hackemack un Schturack, alles durch- lachen; 3. am Halse haben, nicht los einander, von gemeinem Gesindel. werden können; 4. uff'n Hals haben, > 1. der, Hacken, Ferse, die die die Hacken zur Last aufgebürdet haben; 5. vom Fersen; 2. der Absatz am Schuh; 3. uff z Halse schaffen, sich entlasten ; 6. um den de Hacken treten, auf die Fersen treten; ! Hals liejen, schmeicheln; 7. det jeht 4. sich nach eener de Hacken abloofen, Hals über Kopp, in stürmender Eile; einer ! 8. eenen schlimmen Hals haben, am nachstellen. hacken, 1. zerhacken; 2. zerhauen. Holz Halse leiden; 9. den Hals eenen vollhacken; 3. festsitzen. Daran hackt et, liejen, belügen; 10. bis an den Hals daran liegt es; 4. uff eenen hacken, satt haben; 11. zum Halse rauswachsen, rauskommen; 12. vom Halse bleiben. Jemanden beständig tadeln; v. uffhacken; 5. Schulden haben. Der hackt woll bei Mit det bleib mir vom Halse ; 13. den Ihnen? 6. hacken bleiben, festsitzen; Hals nich vollkriejen können; v.Schlung ; 7. det lasse ik nich uff mir hacken, das 14. da kann eener sich Hals un Veene brechen; 15. die Schwindsucht an'n Habo lasse ich nicht auf mir sitzen. Ha ck e p a ck ;v. Huckepack. Einen Menschen l ärjern; 16. bis an den Hals drinauf dem Rücken tragen, indem derselbe schtechen in de Arbeet, in Schulden. von hinten den Hals des Trägers um17. Der muß zeitlebens Dach un Nackt en saht, dieser abor seine Schenkel mit den seidenen Schtrick um'n Hals oragen, Armen stützt. weil er seinen Knecht dodtjeschlagen bat. hackschen, Zweideutigkeiten reden. Er hat sich mit'n Heidenjelo losjekooft. Hackuvv, Abschrabsel des Kulikäses. Alle Jahr kommt der Schinder un macht ihm'n frischen Schtrick um. DaHackuvv mit Maden vor muß er dreißig Dhaler jeden, det Zehn veede baden, is seine Schtrafe. Aber Ruhe hat er Hackupp wird ärjerlich. der ist übermüthig. Haberlieb, scherzhaft für Liebhaber. ollen Keese fürchterlich. (Linderreim.) Hahn, Hohne, 1. Hahn, Hähne; 2. een juter Hahn wird selten fett; 3. Hahn im Korbe, Liebling, Hauptperson ;4. keen Haut d. Vereins f. d. Geschichte Berlins" 1896, S. 137.) Halt! 1. .halt! 2. Halt Bauer, 't Ferd sch— , Ruf der Straßenjungen hinter nich. Bauern. Hahn kreeht dadernach, bleibt unbeachtet; halten, halten. 1. Ville uff eenen halten. 5. da kräht weder Huhn noch Hahn nach. Jemand schätzen. 2. Det wird schwer hahnebiechen, hambüchen, stämmig, halten, das wirdSchwierigkeiten haben. 3. Der hält ihm die Schtange, ist scin plump, kräftig. «Hagebuche, oarpiuug detulus, hat das schwerste, härteste Holz; Gönner. 4. Det können se halten wie so wollen, das steht Ihnen frei. 5. An wen Hambuche). Hahnebüchener Kerl, Witz. Haken, 1. Haken; 2. det Ding hat'n soll ikmir nu halten? 6. Det läßt sich halHaken, eine verborgene Schwierigkeit, len, das istnicht so groß. 7. Laß dir man halb, 1. halb; 2. eene Halbe, eine Flasche halten! ereifere dich nur nicht so sehr. 113 (in Berliner Miethskasernen Wohnraum 8. Det wird sich noch halten lassen! das wird nicht so eilig sein. 9. Det halt für Dienstboten). ikihm zu jut, verzeihen. 10. Halts Maul! hangen, 1. hangen; 2. Hüngen; 3. det Halt die Fresse, die Schnauze, den Rand hat nich hoch gehängt, das ist gestohlen. hängen, mit Hängen un Würjen, mit Halts Maul, Kameel! schweig. Hammel, 1. Hammel; 2. uff den be- knapper Roth. sagten Hammel zu kommen. (Ksvenons Hannemann, jeh du voran, du Haft die H N08 IN0Nt0N8.) Wafferschtiebeln an, so det er dir nich kann. beißen Hand, 1. Hand; 2. eene scheene Hand schreiben; 3. bei de Hand sind; 4. bei de Hand haben ; 5. der hat seine Hand mit im Schviele; 6. Hand an's Wert lejen; 7. von der Hand in den Mund leben; 8. Hand von Sack! Hand von Sack, et is Haber drin; 9. in de Hände schpukken, die Hände benetzen, um besser zugreisen zu können; 10. dir wächst de Hand aus't Irab, du haust nach deiner Mutter oder Vater; 11. die Hand uffhalten, Geld verlangen; 12. det hat Hand un Fuß, ist sehr gut; 13. Hand in Hand, verbunden; 14. det is wie man de Hand umdreht, umkehrt, unsicher: 15. Hand anlejen, zufassen; Hannepampel, dummer mit'n Iuß. Mensch. Hanne Hannepiepeschtrohsack, Johanna. Hans, 1. Johann; 2. Schmeichelwort; 3. dummer Hans; 4. Pferdename; 5. Hans A—, ohne Einfluß; 6. Hans in allen Iassen sein, sich um Alles kümmern; 7. Hans Hasenfuß; 8. wer weeß, wo Hans is, wenn Iras wächst. Hansnarr, Narr. Hanswurscht, Hanswurst. hapern, fehlen, stocken. Det Hapertiberall. Et hapert bei eenen, steht bedenklich. Happen; v Aapps, Bissen. Iib mir'n Happen ab; v. Häppken, Sticksken. happig, stark, gierig. Häppken, kleiner Biß; v. Happen. Happs, Happen der, der Nissen. Harke, 1. Harke, Rechen; 2. dem wer ik zeigen, wat 'ne Harke is. Dem werde ich (die Nägel an den Fingern) zeigen, 16. uff Händen dragen, ehren und glücklich zu machen suchen; 17. die Hände innen Schoß lejen ;18. unter de Hand, im Geheimen, im Vertrauen; 19. in den seine Hände möcht ik nich fallen; 20. alle Hände voll zu thun was er für Strafe bekommt. haben, mit Geschäften überladen sein; 1. Hase; 2. Feigling; 3. da lieft Hase, 21. hier is meine Hand druff! als der Hase im Pfeffer. Das ist die Zusage. Schwierigkeit ; 4. den is'n Haase iber'n Handjeld, die erste Einnahme des MorWej jeloofen. Er hat Unglück. gens (gewöhnlich spucken die Handels- Hasenfuß, unzuverlässiger Mensch. leute darauf, damit es heckt, sich verjagd, Hetzjagd. mehrt). —— panier, feige Flucht. tzanschen der, die, Hand- hauen, 1. schlagen; 2. nich jehaun und schuhe. Warum weenfte denn, Kleener? jeschtochen (weder Hieb noch Stoß), ganz Mir friert so. Det is aber meinen verfehlt; 3. Haut ihm! Haut zu! Vater ganz recht, warum kooft er mir Haufen, 1. Haufen; 2. iber den Haufen keene Handschen nich. schmeißen, reiten; v. Masse, Menschheit, Hanf, Hanf. Er hat Hanf jefressen, er Volk; 3. een Haufen Holz. (Vier Klafter Brennholz.) sche— Schtrikke. — — Handschen, mann, weib, Hängeboden, Ober- Hauptfehler, raum, Oberabtheilung eines Raumes witz (hauptsächlich, tüchtig, groß); Hangeboden, — Schriften d. Vereins f.d. Geschichte Berlins. Heft XXXlII. g — ——treffer. — 114 heben, 1. heben; 2. eenen heben, ein Glas Schnaps trinken; 3. außen Sattel heben, jemanden besiegen, überflügeln. Hauptkerl, ausgezeichneter Mann. Det is'n Hauptkerl bis an'n A—, von da hebreeisch lernen, im Pfandleihamte an ift'nSche— kerl ; v. Allerweltskerl. stehen. Hauptwort; 1. Dingwort, Hauptwort; Hecht, 1. Hecht; 2. det is'n schlimmer 2.Ield is'n Hauptwort, Miethe is'nZahl- Hecht, een böser Hecht. Ein böser wort, Prüjel is'n Empfindungswort, Mensch; 3. det is mir'n putziger, det is Artikel, der is'n scheener Hecht; v. Held; 4. Dunst, bestimmte Dodtschiehen Von is'n Ieschlechtswort, Wechsel is'n Tabaks qualm. Zeitwort, Heirathen is'n Verbindung^ Heckedhaler, Zauberthaler, der andere wort, Liebe is'n Verhältnißwort. Hebeerzeugt. > Hecken, amme is'n Umschtandswort. sich vermehren. Na, die Familie Haus, 1. Haus; 2. von Haus und Hoff ! die Hecken fürchterlich; v. jungen. loofen, davon gehen ; 3. zu Hause jehn, Heede die, Heide, Haide. Die Hasennach Hause gehn. In Kneipen in später Heide ein Wäldchen am Kreuzberge vor schtadt, Hauptschpaß, schtick, schtimme, - Stunde wird oft gesungen: dem Halleschen Thore. Heeren, 1. hören ; 2. det läßt sich Heeren. Zu Hause jehn wir nich, Das klingt annehmbar; H. eener läßt Zu Hause jehn wir nich, Zu Hause zehn wir :lange nich, : sich Heeren, es tritt einer auf als Nedner, Schauspieler, Sänger; Zu Hause jehn wir nich. 4. Von Heeren sagen Herr Wirth, noch ne Schtehweiße! Und wieder sagen Wird man ufft Maul jeschlagen; 5. det ihm Heeren un Sehen verjing; 6. heern mal. Hören Sic einmal; 7. zu den Topp muß man heernsemal sagen. Man muß mit dem Topfe sich 4. Wo is 'n der zu Hause? 5. Dhun Se, als wenn Se zu Hause wären; 6. Uff den hätt ik Häuser jebaut! Uff den können Se Häuser oaun, Zutrauen haben; 7. von Hause aus, ursprünglich; 8. Na, ollet Haus! alter Freund; 9. Hause, wohnt in der is in Berlin Berlin; 9. der is in de Bibel zu Hause, er kennt sie genau. hausbacken, grob, derbe so zu in Acht nehmen. Heering, Häring. Neie, jrüne, saure, Salz-, Maljes-, Brat-Heeringe. (Kalte Kartoffeln un warmen Heering.) Hausdrache, ein böses Weib; v. Zank- Heeringsseele, die Blase des Härings. (Vom Volk an die Zimmerdecke getippe, Zankdeibel. — — — knüppel. knecht, knochen, 1. .Hausknecht; 2. Hausschlüssel. mann s kost, ein einziges Gericht: um Glück herbeizuzaubern.) —worfen, fritze, Commis im Materialladen. — det, Häschen. Beim Iagdspiel ruft dreimal der Jäger mit zugeund Braten. haltenen Augen im Kinderspiel: Haut, 1. Haut; 2. mit Haut un Haaren, Heeseken verschwind, verschwind, gänzkch; 3. sich seiner Haut wehren, Det dir der Jäger un Hund nich find ! sich persönlich vertheidigen ; 4. an dem j Find er dir, schießt er dir Piff, paff, puh! is nischt, wie Haut un Knochen, er ist j Alsdann wendet er sich um und beginnt mager, wie ein Skelett; 5. mit heiler Haut davon kommen; 6. aus de Haut seine Jagd . Wen er faßt ,wirdsein Hund fahren, empört sein; 7. det is ne jute Hei, Heu. Ik habe mein Hei rin. Ich habe gespeist, habe mein Fett weg. ehrliche Haut, ein ehrlicher Mensch. Gemüse mit Fleisch gekocht, ohne Heeseken Suppe so , . 115 Heide, Götzendiener. Sie, oller Heide, Sie jlooben jar nischt. Heidelditzken det, Säugling. Wenn erst'n Heidelditzken da is, denn heert det hat keen Hemde an! Dabei wird der Zeigesinger ausgestreckt und das Kind in Verlegenheit gesetzt, als meinte man dieses; 3. bis ufft Hemde ausziehn, — alles abnehmen; 4. naß bis uff't Hemde. Piano uff. Heidenarbeet, jeld, —angst. Naß bis auf die Haut ; 5. Sie hat keen heidi, fort, in die Weite, 1. Heidi jehn. ! Hemde vor'n M— Sie ist ganz armIn die Weite gehn ; 2, Heidi, haste nich > selig (v. beglissen); 6. in Sammt un jesehn! . Schnell fort! ! Seiden dhut — se prangen, hat keen Hemd Heinerich, 1. mir jrault vor dir! 2. Een vor'n M zu hangen. sanfter Heinrich, ein süßer Schnaps. Hemdenmatz, Kindchen im Hemde. Hei ochse, dummer Mensch; v. tzeiferd. Henkel, 1. Henkel; 2. Sie schteht da. ferd, Heupferd, ein ungeschlachter wie'n Nachtopp mit zwee Henkel. Sie — Mensch. hat beide Hände in die Seite gestemmt, herbei fehlt im berliner Dialect. Es wird mit ran, her, zu wiedergegeben, Heip ter, Häupter, der Anführer, Rädels- führer. heite. heut. 1. Du denkst woll,ik bin erscht herplappern, gedankenlos hinsprechen. von heite? unerfahren; 2 kommste nich heite, so kommste doch morjen, langsam ; Herr, 1. den jrotzen Herrn schvielen; 2. wie der Herr so der Knecht; 3. die 3. vor heite is't jenug, (Feierabend). heiratht eenen Herrn von, einen Edel.veld, 1. Held; 2. scheener Held. Ein —mann. sauberer Kerl! v. Hecht. jee! Herr Jesus, achherrjet achheerjes ! hellblau is Baiersch! (Hellblau ist die achheerjeses! Ach, Herr Iemmee! der der Farbe Baiern und Baierisch- Herrnwinker, die beiden glatt angeklebten, hakenförmigen Damenlöckchen hellenlichten Dage; 3. die ist helle, sie an den Schläfen. hersche, heersche (sch weich) her sie! ist schlau, erfahren. .helle; 1. Hölle; 2. Hinter de Helle, hersche sechse, her die sechs (Murmel). hinter den Ofen; 3. Nur nich in de herschnattern, schnell hersagen. Helle kommen! Nur nicht die Seligkeit Herz, 1. Herz; 2. zu Herzen nehmen, sich verscherzen; 4. eenem de Helle heeß grämen; 3. een Herz fassen, wagen; machen, ängstigen. 4. Mein Kind, it will dir fragen, Hellenangst, schteen, —quäl. Wat is denn Liebe, sag.brand, Bösewicht, Hund, Teufel. Zwee Seelen un en Iedanke, Heller, Pfennig ;1. keenen rothen Heller Zwee Herzen un een Schlag. haben; 2. keenen blutig'n Heller be- !' 5. Det kann er nich iber't Herz sitzen; 3. allens bei Heller un Fennig bringen. So grausam kann er nicht sein ; 6. it kenn dein Herz ! ich kenne dich ; bezahlen. Helling, eine liegende oo. Ein einzelnes 7. det Herz puppert dir woll danach; 8. der hat keen Herz, keinen Muth ; Semmelbrödchen. Zwee Hellinge kosten Biertneiven.) helle, 1. hell; 2. — — Heller lichter Dag, am — alleweile vier Fennige, friher zwee Heller. hellisch, höllisch, sehr. Det is hellisch kalt; v. eklig, diebisch, lausig. Hemde det, das Hemd. 1. det Hemde is mir neher, nne der Rock. Egoismus ist natürlich (v. erscht komm ik); 2. der , 9. der hat det Herz in de Hosen (ist feige), uffen rechten Fleck (ist muthig); 11. det Herz lacht eenem im Leibe; 12. aus Herzens Irunde; 13. nach Herzens Lust; 14. det Herz abschtoßen, den Tod davon haben; 15. wat uffen 8* 116 (v. runter von de Leber!); Himmelreich, dem Menschen sein Wille 16. nu is mir'n Schteen (Stein) von is sein Himmelreich. Herzen haben —— — — schreiend, unerhört schlecht. bruder, —fremd, weit, himmelweiter Unterschied. —wünsch, winsche; v. Bruderherz. hin, 1. hin; 2. dahin, verloren, todt, hin herzhaft, 1. herzhaft; 2. det schmeckt herzis hin; 3. janz hin sein. Ganz hinhaft, kräftig, erfrischend; 3. eenen herzgerissen sein ; v. wech, futsch ; 4. hin un hasten, tüchtigen Schluck nehmen. wieder, zuweilen; 5. hin un her. Auf und nieder ; 6. det hin un her Ieziehe ; schtärkung, Erfrischung. 7. det is nich hin un nich her, nichts Hetze, 1. Hetze; 2. Menge. Ene janze Herzen. Herzensangst, — Hetze. Hetzpeitsche, Hchlittenveitsche Hexe, 1. Hexe; 2. altes Weib. Olle Hexe. Hexerei, Zauberei. Ieschwindichkeit is keene Hexerei. hibsch, hibsch hübsch angemessen. artlg! Det weere Seid aber —Rechtes. bubanzen, hinopfern ;v.verbubanzen, —hinbringen. denken, Hinjedacht, sich irren, gedankenlos Wo denken Sie hin? —jehn, 1. sein. ohne Strafe bleiben. Det willik noch mal so hinjehn lassen; 2. abgehn. Da jeht se hin un singt nich noch hibscher! Das wäre unerhört; v. scheener, besser. mehr. (Da geht die Sängerin ab vom Hieb, Hiebe. 1. Hieb; 2. Prügel. Hiebe kriejen, et setzt Hiebe; 3. Rausch. Theater.) Er hat eenen kleenen Hieb ; 4. uff eenen ! Heeren, Beachtung schenken. einziehen. Hieb fällt keen Boom; 5. eenen Hieb > —horchen,sich,Nachricht niederkauern. —hucken nehmen, einen Schnaps trinken. Hinkeldei, ein Hinkender. hierdraußen, hier außen, hinaus. —drin, hierin. Hinkevote, ein Hinkender, —drnff, hierauf; u. hierruff. —kieken, hinkutken, hinschauen. —klukken, dasitzen ohne Beschäftigung, hiesig, Berlinisch. Fremde un hiesige i hinkönnen, besuchen dürfen. — kriejen, hinbekommen. Krieje ik'n Viere (Budikerschild). Himmel, 1. Himmel; 2. dem hängt der denn hin? Himmel voller Ieijen; 3. er sieht den —langen, —lassen, — loofen, .Himmel vor'n Dudelsack an. Er tau- — leben, — lejen. — missen, nothwendigen Besuch machen. melt nach Hause (gleichsam tanzend); — reechen; — reißen. 4. weeß der (liebe) Himmel! wollt 5. Menschen Ihr sein. schlagen, hinstürzen. Die Längelang In den Himmel wolltIhr rein? hinschlagen. — setzen, ik setze mir hin, wo't is. Der Hund soll Euch was sch— ! Berliner Sprichwort; 6. der hat den — schlumpen, ein Kleid ruiniren, unHimmel uff Erden; 7. Himmel, haste —achtsam behandeln. keene Flinte! Hast du keine Blitze; schmaddern, flüchtig hinschreiben. 8. Himmel un Menschen! Unzählige — schnattern, schnell hersagen. — sollen; v. hinwollen. Richtung, AbMenschen. Himmel un Soldaten. himmelangst werden, ängstlich; v. sicht haben. Hellenangst. hinten, 1. hinten uff, hinten auf. Et hackt —Heidenangst, hoch, 1. um Gotteswillen. Seener hinten uff! Es hat sich Jemand Himmelhund (Schw.) hinten auf den Wagen gesetzt. Nachruf an Himmeln, schwärmen; v. verhimmeln. Fuhrleute; 2. hinterdrin, hintendrein. — — 117 nachträglich, po8t lestum; 3. nach, hinterdrein, späterhin; 4. 1. kommt vor'n Fall,2. Hochmuth willZwang haben. (Nenn Jemanden Stiefel, Schuh, Schnürleib, Hschmuth, hinten hinten iber, hinten über; b. von hinten, ») hinterrücks; d) rückwärts. Müller, Hut :c. belästigen. sage mal det Seenmaleens von hinten; Hötz, Höhe; v. Heehe. 6. die is hinten un vorne, stink, über- Höker, Obsthändler; Hökern, Obsthändlerin; schnauze, Großmaul. all thätig; 7. hinten un vorne ausschlagen. Sich mit Händen und Füßen Hökern, 1. im Detail verkaufen; 2. mit wehren; 8. hintenraus wohnen, nach Obst handeln; 3. sich schimpsen. dem Hofe die Fenster haben; 9. hinten Hoff, 1. Hof; 2. bei Howe, bei Hofe; rum, hinten herum; 10. hinten raus, 3. uff'n Hoff, auf dem Hofe; 4. Haus un Hoff; 5. die Olle von'n hoff, die hinten heraus. Alte, das alte Fräulein. hinter, hinter, 1. hinterher, später, nachträglich, hinten drein; 2. hinterher Hoffluft, Hofluft, Atmosphäre bei Hofe. Die Hoffluft kann mch Jeder verdragen, sein, eifrig arbeiten, eifrig sein Gebei Hofe büßt Mancher seinen Chader beaufsichtigen; tzinterschte, 3. schäft rakter ein. das Gefäß; 4. der is noch hinter de Kosacken, er ist weit zurück; 5. hinter- Hoffpredijer, Hofprediger. Johannes der Täufer, det war'n Hoffpredijer, wie drin, hinterdrein ;6. hinterdrinschmeißen, er sein sollte. nachwerfen; 7. hinterdrinvurzeln, nachhohnepiepeln, verhöhnen, verspotten. fallen. Hintervirrtel, Hinteroiertel. 1. Theil Hohnjel echt er der Helle! Hohngelächter des geschlachteten Thieres ;2. im Hinterder Hölle! virrtel wohnen, hinten auf dem Hofe. hoi; v. hui, hü, jü, vorwärts. Fuhrhinwollen, 1. eine Absicht haben. Ik>> mannszuruf an Pferde merke, wo sie hinwollen; 2. hingehn, Hokuspokus, 1. Charlatanerie, Taschenkommen wollen; 3. wo det noch hin soielerei; 2. hux bux sidibus. Eine will, soll mir man blos wundern. ! andere Form: Hokuspokus Ofenjabel, Hitze, Hitze. 1. Bei die Hitze! 2. Hitze nach den Ieldsack halt den Schnabel, hätt'se secht'se. Hitze hätte sie, sagt sie; sorge nur für Ield (Sandvotz, S. 26, 3. de erschte Hitze, der erste Eifer; 4. Nr. 488.) Es kommt her von koo ost fließende Hitze, Congestionen ; 5. det Corpus, bei der Messe und Transwird Hitze kosten, mühsam sein. substantiation. hitzig, 1. aufbrausend, jähzornig; 2 det holen, 1. holen; 2. in Polen is nischt hitzige Fieber, Nervensteber. Ik bin zu holen; 3. hol Dir der Ieier, Dieser hitzig, aber ik bin jleich Widder jut. un Jener, der Deibel, der Kuckuck, jeht Henker, Schinder, die Uhle; 4. Eich ho! höh! Höh! hoho! Oho! — so - ! soll ja jleich der Ieier holen! 5. Der rup! (absichtlich platt) höher hat sich vor Metz wat jeholt, er hat hinauf; 2. heeer raus wollen. Empor sich ein Leiden zugezogen ; 6. 'n Puckel streben; 3. hoch raus wollen, stolz sein; ! voll Prijel holen; v. Keile besehn. 4. uff de hohe Schule, Universität;! holt, hohl; 1. mir is janz holl im 5. wennt hoch kommt, denn sind et > Magen; 2. holl un voll, hohl und leer; sieben ; 6. det Vier kommt mir hoch, ist v. huller di buller. zum Erbrechen; 7. det jeht hoch her! Holland, 1. Holland; 2. da is Holland Da wird luxuriös gelebt. in Roth! Nun ist wohl wieder etwas det nich! Heer hoch, 1. 118 los !3. Damit Holland !DamitHollah !! durch de Hosen jeschtochen, er hat zu > genug. kurze Hosen an. olländern, h Schlittschuhlaufen mitvollen j Hosenknopp, .Hosenknopf. Genen schtarKreisbogen. ken Mann sein Hosenknovv, spöttisch: Hollheering, I.Hohlhärmg; 2.Schimpf- , der ist schrecklich stark. wort gegen einen mageren Mann. kleiner Junge mit Hosen Holz, Helzer, Holz, Hölzer; 1. von! Hosenmätzken. Holz, hölzern; 2. dumm wie'n Schlick ,1. Pferd, vorwärts; 2. PferdeHolz; 3. Holz her! Ruf der Arbeiter fleisch. Det is Hottehihbraten ; 3. in beim Lastenbewegen. de Knoblochswurscht is ville Hottehih. holzen, prügeln; v. durchholzen. Hottepeese, dummer Mensch (Schw.). Holzerei, Prügelei, Schlägerei. —Hacker, —hauen, Hottepferd, Pferd (Kindersprache). so — Holzhacken, Hott Zweiter; v. Potzwetter. Hauer, Holzspalter. .holzwech, 1. Holzweg, Knüppeldamm; Hucke, 1. eine Last, die man auf dem 2. Du bist uff'n Holzwech, auf falscher Rücken trägt; v. Dracht; 2. laß Dir man dichtig de Hucke voll liejen, laß Führte. hopp, hopp! Hüpfe. Hopp Lottkenl! Dich nur tüchtig belügen; 3. sich de Zuruf beim Springen; 1. hopp hopp, Kucke voll lachen, im Stillen lustig machen; 4. die Hucke voll Priejel Lottken fall nich ! 2. Hopp Marianeken, knejen, eine Tracht Prügel erhalten. dreh Dir mal um und um! poppen, 1. Hopfen. In det Vaiersche Hucke jilt, niederkauern gilt! Huckezeck, ein Haschespiel, bei dem die NiederVier is alleweile jar keen Hoppen, sondern bloß bittere Droppen dreinter; gekauerten frei bleiben. 2. an den is Hoppen un Malz ver- hucken, 1. niedertauern; v. Hucke jilt; loren, on dem ist Alles hoffnungslos. 2. zu Hause hucken un klukken, immer Hopp en sch tan ge, lange, magere Person. daheim bleiben. Hopsa! Hüpfe ! Hopsassa ! Tanze, springe ! Huckepack oragen, einen Menschen auf .vorn, Herner, 1. Lwrn; 2. die vollen dem Rücken tragen; v. Hackepack. Herner abloosen, Iugendübermuth ; Huckescheese (eliaikk) dragen, ein Kind 3. Herner ufsetzen ; 4. die Herner weisen ; tragen, daß es auf den v. die Zähne. .Hornochsendumm, so gelegten zusammen- Händen zweier Anderer sitzt. ganz dumm. Hufeisen bringen Ilick, drumnajeln Se mal sagen, hören Sie einfe ville Leite in Berlin an de mal sagen, d. ti. höflich und vorsichtig Dbire. umgehen. Zu den Henkel muß man Huh! Huh, Ausruf des Furchtsamen oder ooch hernsemal sagen, der bricht bald. Frierenden. Hornvieh, Rindvieh (Schw.) Huhle, 1. Gans; Huhle-Iänse; 2. Huhle! Hosen, 1. Beinkleider; 2. die Frau hat Huhle! Neckender Zuruf für Marktweiber, die aus Werder kommen und de Hosen an, die Frau regiert; 3. der in Wagen oder Kähnen fahren. Gänse ! hat de Hosen voll, der fürchlet sich4. ik muß mir'n Paar Hosen abziehn, Gänse! ich muß meine Nothdurjt verrichten; Hui Pferd! Vorwärts; v. hoi, hüh, jüh. b. die Hojen schtramm ziehn, schlagen; huller di buller, mit Eile und Gepolter. 6. schtramme Hosen krtejen, Schläge bekommen; ?. die Hosen bammeln Hummel die, 1. die Hummel; 2. der runter; 8. der hat de Beene zu weit Hummel, Unruhe. Du hast widder hörn so 119 Hummel imMa—, Du keine Geduld! hast keine Ruhe, !Hundsvötterei, schändliche Handlungs- weise. humpeln, hinken. Hunger, 1. Hunger; 2. Hunger is der Hund, 1. Hund, 2. uff'n Hund kommen, beste Koch; 3. wenn ik mch arbeete, elend werden; 3. da liejt der Hund denn schmeißt mir der Hunger aus bejraben, das ist die Schwierigkeit; eenen Schasseejraben in nen andern; 4. der kann Hunde fihren bis Bnutzen, 4. mit Hunger un Kummer durchkomder wird bankerott; 5. bei det Wetter men; 5. bei den schteht der Hunger möchte man keenen Hund rausjajen; Schildwache un de Kaldaunen schpielen Solo; 6. der kann vor Hunger nich 6. der jing ab, als ob ihn der .Hund ka-. jebisfen hätte, beschämt; 7. der Hund soll dir wat! Nichts; 8. mit alle Hunde Hungerleider, annseliger Mensch. Hunjehetzt, erfahren; 9. et hat een Hund gerleider mein Iemithe; (v. den Anfang vor de Dhüre jeheult, es wird bald von Vers 4 des Liedes: Schmücke Jemand sterben; 10. een Hund buddelt Dich zc. von Ioh. Franck.) een Loch , et wird bald eener schterben ; Hungervoten saugen, Hungerpfoten saugen, nothleiden. 11. kommste iber'n Hund, tommste ooch iber'n Schwanz; 12. wie'n Hund ohne Huvpeiken det, der Haufen. Det janze Schwanz, unvollständig. Kaffee ohne Huvpeiken fand ik da. Milch is wie 'n Hund ohne Schwanz; Huvvelmünneken, huck schack schack, 13. det is'n Kerl wie'n Hund vor'n huppeln, hüpfen; v. hivveln, Hopjen. Iroschen,das ist ein erbärmlicher Charak- Hurenbock, bulle, jeejer, keeter, er lebt wie een Hund, er ltzt schlecht ; rel, —Hengst, ein unkeuscher Mann. 14. damit lockt man keenen Hund aus'n Huren mensch det, die Frauenzimmer. Ofen ;15. der Knüppel liejt beim .Hunde; Hurenpakasche, liederliche Gesellschaft. 16. die leben wie Hund un Katze; husch, husch! 1. Scheuche, schnell! 2. Bei die jeht Aliens husch husch mit'n 17. von dem nimmt keen Hund mehr een Schrick Brot. halben Ma—, oberflächlich und nichts gründlich. Hundekälte, starker Frost; —leben, eine mühselige, schlechte Lebensweise; Husche die, der nur kurze Zeit anhaltöle die, der Hund; tende Regen; v. Iuß, Dreesch, orapp, mit Mollen. Trab; —dreck; hitte; Pladdransche, kurzer junge (Schw.); kerl; kopp; huschen, jehuscht, 1. scheuchen; 2. flink loch, 1. Gefängniß; 2. schlechter und verstohlen laufen; v. flitzen. Raum. Er wohnt in'n wahret Hunde- Hut der, 1. der Hut; 2. uff seine Hut sin, sich hüten; 3. Hut ab! Ruf in der loch; —pack, Gesindel; weiter det; zucht, schlechte Wirtschaft; v. Volksmenge; v. Bibi, Flaps; 4. Aber Schweinezucht, Unordnung. immer mit'n Hut !Berliner Redensart. hundesvettsch, hundsvöttsch, elend. Hutsche, Fußbank. Hundetürkei, abgelegen. Du wohnst Hutschnur, det jeht iber de Hutschnur! ;a woll in de Hundetürkei? (v. in't Das geht über die Erwartung, das ist Schlorrenvirtel, uff'n Kietz, in't Panübertrieben. tinenvirtel, in't Vochtlano) verächtlich. — — — — — — — — — — — Hundsdage, — I Hundstage. Hundsloden, Vorwürfe; v. aushundsen. hundsmide, sehr müde. Hundsvott, Hundevoigt (Schw.). Ih' seh doch Eener an! Ih, wo! Keineswegs, wat sie sagen! I iber, über. 1. iber kurz oder lang, ge- I,Ih, ei. 120 2. iber'n Kopp kommen. Idee. Keene Idee! gar nichts; ne Idee, überraschen; 3. iber un diber, über un sehr wenig. düber, von oben bis unten. Ihr un Eich wohnen int Vojtland. ibereck, iberecks. 1. In der Diagonale ; Ihr und Euch sagt man im Voigtlande legentlich; 2. getödtet, iberecks (um die Ecke) bringen, (aber bei Gebildeten Ihnen und Sie). umbringen. Ihrentwejen, Ihretwegen. iberibermorjen, überübermorgen, der Ihtzen, izen, wegnehmen; v. schtriezen, Tag nach Uebermorgen; v. vorvor- schtibitzen. jestern. Ijel,Igel. 1. Igel; 2. Blutegel. Der Iberjeben. 1. überjeben; 2. aus dem sauft wie'n Ijel. Der trinkt wie ein Magen ausspeien. Blutegel. Schwein-Ijel, Sau-Ijel sind iberjießen, 1. übergießen; 2. heiß werSchimpfwörter. den. Et iberjoß mir janz heeß, als ik It,ich. Iklei, ein kleiner Spreesisch, den die det sah. —hopsen, überhüpsen, überspringen. Knaben mit einer Nadel angeln (Uekeleye). huppsen, überspringen, übergehen, immer, 2. immer; 2. immer mit'nHut! —klug, überklug; v. superklug, neejenRedensart: Man muß den Hut aufbeklug, neunmal klug. halten! 3. Iehn Se man immer voran. —laden, überladen (den Magen). Gehen Sie einstweilen voran. lejen, 1. überlegen; 2 besprechen. immerzu, 1. vorwärts, weiter; 2. beständig; 3. man immerzu! Nur immer Det hast du wieder nich mit mir iberlejt. weiter! 4. Immerzu (un alle Dage). joerlejen, ein Kind auf das Gesäß impfen, imfen, impfen. DetImfen is schlagen. Ik hab'n vorhin iberjelejt; vor de Katze. — — «inbakern, inballern, einheizen Uebersicht nehmen. inbilden, sich wat, sich etwas einbilden. 1. Bilde dir jo nischt in! 2. bilde dir überlesen. Iberrest, Ueberrest. man keene Schwachheit in, mache dir Ottilie is det Kakelnest, keme thorichten Hoffnungen. Die krijt den janzen Ibcrrest. inbrocken, einbrocken, sich vergehen. (Aus dem Voltsliede: „Herr Schmidt, Der hat sich 'ne scheene Suppe injewat krijt de Iule, Ottilie :c. mit.") brockt. Der hat sich ein grobes Ver—rock, Ueberrock, einfacher Oberrock sehen zu Schulden kommen lassen. (nicht Ueberzieher). indetz, indessen, während. Indeß ik in iberschnappen, 1. wahnsinnig werden. de Kirche jehe, bleibst du beit Kind. Schnappe man nich iber! Infahrt, Einfahrt, Thorweg; v. Usfahrt. — v. schtramme Hosen. iberlernen, überlesen, ib er lesen, durchsehen, —— plantschen, überschütten, übergießen. Infall, pwr. Infelle, Einfall, Einschwappen, überspritzen; v.schwappen. fälle. Der hat Infelle wie'n altes Haus schtudiren, überstudiren, den Kopf oder wie'n altes Seitenjebeide. schwächen durch Arbeiten. inHitzen, einheizen; v. inkacheln. timpeln, ibertimvelt, betrügen;», inholen, einholen, 1. feierlich empfangen; ibertölpeln, iber't Ohr haun. 2. ereilen; 3. Einkäufe machen. Ik tölpeln, ibertelpelt, betrügen; v. jehe inholen, ich mache jetzt die geibertimpeln, iber't Ohr haun. wöhnlichen Einkäufe für das Hauswendlich nähen, Ecknähte Haste schon injeholt? Det — — — —mennähen. zuckern, zusam- überzuckern. wesen. Meechen muh erscht inholen. Inholung,feierlicheEwholungz.B.1861. 121 injekladderte Haare, verwirrte Haare, insacken, in die Tasche stecken (Geld), injeprumpst voll, gepfropft voll. einnehmen. injerejnet, eingeregnet. Durch Regen insch— , das Nett mit Koth besudeln. am Fortgehen gehindert. inschnallen, mit einem Riemen beinkacheln, einheizen sin den Kachelfestigen, einschnallen. ofen). inpin oder inpi , einnässen. inklattern, die Haare verwirren. inpökeln, inpeekeln, 1. einpökeln; — ink linken, einklinken, das Schloß befestigen. — es verdirbt. Der kann sich seine Waare inpeekeln. 2. ein- behalten, bis segnen (Sinpöklungsjunge mit dem knittern. Det Kleed is janz injeknautscht ; Bouquet im Knopfloch). v. zerknautschen. inrammeln, eindrücken, det Bette. inkniebeln, einschneiden. Wer hat hier inrammen, einstampfen; injerammt det in den Disch injekniebelt? voll war der Saal, gedrängt voll. inkniffen, eine Falte machen. inrennen den Kopp, übermäßig eifrig inkommen, einkommen, 1. eine Ein- sein. gabeeinreichen, bei't Presidjum ; 2. eine insauen; v. vollsauen, beschmutzen. Ihr Einnahme haben. Et sind jestern zehn habt mir det janze Buch injesaut. Dhaler injekommen. insch lajen, einschlagen, 1. eenen Weeg; inlassen, 1. einlassen; 2. sich inlasfen, 2. der Blitz schleejt in; 3. det schleejt in mein Fach, schlägt in mein Geschäft in Verbindung treten. Laß Dir nich mit det Mensch in. ein. inlejen, 1. Ehre, Schande erlangen, inschneiden, 1. kerben; 2. Brol in die Suppe schneiden. davontragen; 2. en jutes Wort, eine Befürwortung vortragen ; 3. sich inlejen infchprengen, einsprengen, anfeuchten. vor eenen, Fürbitten aussprechen. Schprenge die Wasche zum Plätten in. inloofen, 1. einlaufen, eintreffen. Et inschpunnen, einsperren. is ne Nachricht von'n Kriegsschauplatz in s ch tipp e n,eintauchen (Kuchen inKaffee) injeloofen; 2. v. inkrauchen. Tet Duch inschustern, 1. nach und nach verbrauchen; 2. Bankerott machen. is injeloofen bei de Wäsche, eingeschrumpft, kleiner geworden. inseefen, 1. betrügen; 2. betrunken inlullen, beruhigen, sicher machen. machen. inmachen, einmachen, z. B. Kompott; Insejnungsschnupvouch,Einsegnung5rindhun, hinemmachen. Taschentuch (für Töchter besonders sorginmummeln, einhüllen. sam und kostbar gestickt. in n e h m e n, einnehmen. Hat der Kleene insinnewiren sich, sich einschmeicheln. jut injenommen? Hat das Kind willig inteppern, in Scherben zerschlagen, die Medizin genommen? Sie haben z. B. Scheiben, Porzellan; v. zertäpperu wol zum Reden injenommen? (Töpfe) beim Polterabend. inpacken, 1. einpacken; 2. aufhören, intunken, eintauchen. Ik tunke jerne fchließen. Packen Se man in (Ihre enen Zwieback in'n Kaffee. inweihen, scherzhaft inweichen, einHerrlichkeiten mit Ihre Schönheit). inpien, einpipien, einnässen. weihen. Inweihung, Einweihung. inplumpen, hineinpumpen. 1. Heite weiche ik meinen neien Hut in, inprumpsen, eindrücken, einpressen; heut habe ich meinen neuen Hut zum v. rinprumpsen. ersten Mal im Gebrauch; 2. Die neu inruustern, einrosten, schmutzig werden. versetzten Schüler werden von den inknautschen oder inknuutschen, zer- . 122 älteren der Klasse eingeweiht hauen). (ver- jähr gekocht, gar gekocht. Det war man halb jähr; v. zaddrig. Fleesch inwendig, innen, innerlich, 1. von in- Iahrmarcht, Jahrmarkt. 1. Ufsn Iahrwendig raus, von Innen heraus; marcht jehn. 2. Eenmal is der Iahr2. vor inwendig, innerlich ; 3. inwendig marcht uff de Friedrichsschadt un denn drin, innerhalb. umzechtich in de KeenigsschadtlDonhoffsInwendije det, das Innere. vlatz und Alexanderplatz). inwickeln, 1. einwickeln; 2. verstricken. Jakob, Jacob, 1. Jacob; 2. Name der Die Irmder haben den Bauer richtig zahmen Raben, Elstern, Dohlen, die injewikkelt, ins Unglück gebracht. hin und wieder in Berlin gehalten werden; 3. det is der wahre Jacob! der inzwee, entzwei; v. anzwee, anzweerig. inzweerig, zerrissen; inzweerije Hosen; rechte! das Eigentliche! Ialla, Gala. Heit so in Ialla? So v. anzweerig. geputzt? menschlich, is Irren schtolvern Ialle, Galle. 1. Da looft eenen de (Sprichwort). natirlich i s ,ist, 1. is nich, nicht, nein, es fehlt. (Auch Ialle endlich iber; v. Rinosjalle. 2. Iift Antwort auf Fragen); 2. isset. is et, und Ialle. ist es. Wenn't nich is, denn isset nich, Ialjen der, der Galgen. Du siehst ja aus wie von'n Ialjen jefallen, d. h. wenn's nicht geschieht, so istes auch gleich liederlich, zerlumpt. gültig. Wat Sie sich denken, is nich. Isejrimm, mürrijcher Ialjendieb, Ialjenholz, Galgendieb. Mensch. Itzig, jüdisch (gesprochen I tzik),als Scherz. Ialjenfisjonomie, Galgengesicht. Ialjenfrist, kurzer Ausschub. Itzik bleib bei's Gepäck, Ialjenschwengel,Ialjenschtrick, GalDes nischt kommt weck. I I,der charakteristische Buchstabe für den Berliner Dialekt, der das G im Hochdeutschen vollständig ersetzt (v. G und die Ausnahmen mit ng). Ja, ja. 1. Iawoll, ja wohl. 2. Iaooch! ein unwilliges Jawohl, sei doch nur still! 3. Iaja, ik weeß schon; v. ne doch. 4. Na jadoch !5. Ja wollooch Iabruder, ein Vertreter, der --- Nein. genstrick. Ialjenviertel det, Garten-, Acker- und Vergstratze (wo der Galgen bis 1840 stand). Ialopp, Galopp, Eile. Nu jeht et in Iallopv, nu sche— det Ferd in vollem Nennen, erst ist Zeit versäumt und nun gehts kopfüber; v. Hals iber Kopp, haste nich jesehn. jalstrich, jalsdrich, ein unangenehmer, faulender Geschmack; Schpeck is j stets zu- Iammerholz, Guitarre. —. Jammerlappen, Iammerjestell, ein jachern, scherzen, jagen, spielen, ausjämmerlicher Mensch. gelassen luftig sein. jammerschade! sehr zu bedauern, Jacke, Jacke. 1. Det is Jacke wie Hose, jampeln, begierig sein; v. zappeln. das ist ganz gleich. 2. Dir wer ik jang un jeebe, gebräuchlich. jleich de Jacke auskloppen, du wirst Jang, Ienge, Gang. 1. Im Iange, sogleich Hiebe bekommen. 3. Det is ne im Betriebe sein. 2. In Iange bringen, uf'n Jang, in Betrieb bringen. alte Jacke, das ist bekannt. 4. Aus de 3. Ik habe noch'n Jang, eine BeJacke jehn, aus der Haut fahren. Iackenfett, 1. Prügel; 2. Sem, Ham, j sorgung. 4. Det is een Jang, das ist l auf demselben Wege; v. abmachen. Iavhet (Iackenfett). stimmt. 123 Iänse die, 1. die Gänse; 2. Jans die, rassierschtratze. (H. Vogi, Die Straßennamen Berlins, 1886) Frauenzimmer. Iänsekleen, Giinseklein: Füße, Flügel, det, 1. das Gassenlaufen, Iassenlaufen Hals, Kopf,Magen, Herz. Schwarzsauer die militärische Durchpeitschung bis 1806; mit Iänsekleen. 2. das Passiren eines Saales, in welIänsetopp, Dummkopf. die Ankömmlinge besichtigt werden ; chem Iänsemarsch, je Einer hinter dem 3. Melodie des preußischen SturmAndern. marsches : Iänseschtiez, das Hintertheil der Gans; Weil du bist davonjeloofen. v. Entenschtiez. Daarum muuußt du Iaaafsen loofen. Iünseweiu, Wasser. Ja st, Gast; v. Zaunjast, Schtammjast. jappsen, 1. Luft schnappen: 2. der jappft Jaul, Gaul. Eenen jeschenkten Jaul nach'n Bettzippel, gähnt vor Müdigkeit. sieht man nich (in't Maul). janz, ganz. 1. Ianz un jar, ganz und Je, Jesus. Ach Herr je. Herr Ie(mine). gar, 2. Den janzen Schwamm, Krempel, je lenger der Dach je scheener die Schwindel, die janze Pastete, ProsteLeite, spät kommen die Besten! mahlzeit koofen. Alles miteinander kaufen. jebacken, alle wie sie jebacken sind, neudummes 3. Die janze Culür, die janze Blase, die jebackner Untroffzier. ganze Gesellschaft. Der janze Bau. 4. Die janze puckliche Jesellschaft, alle Iebeet, Gebet. 1. Der Dodtenjreeber sajt bitte Verwandten. 5. Unverletzt. Der Topp, nach't Insenken von't Sarch: Ik um'n in't 2. Ecnen schtillet Iebet. der Stiebel is noch janz. 6. Den janzen nehmen, Iebet verhören. se, ausjeschlagenen Dach sitzt den ganzen Tag, bis sämmtliche Stunden voll ge- Iebelfer, Gebelfer, Zank. schlagen haben, sitzt sie müßig. 7. Det jeben, 1. geben; 2. sich jeden, sich beis der janze Vater, der janze Olle, ruhigen. Na jibb dir man; 3. davor seinem Vater ähnlich. 8. Det is'n jibt der seins noch nich, das Seinige janzer schlechter Kerl. l). Die janzen ist noch besser; 4. wat wird'« heit jejeben? welches Theaterstück wird gespielt? Kinder, alle Kinder. 10. Den janzen 5. det jibt sich wieder, das läßt wieder halben Hering hat er uffjejessen. nach; 6. jio ihr mal eene! (Ohrfeige), jar, gar. I.Warum nicht jar! wie kann man so fragen? 2. Reene jar nischt. sie hat's verdient; 7. wat jibts'n heite? was wird zum Mittagessen vorbereitet? fraje jar nischt, jar 3. Ik nach nach keenen. 4. Det sieht nach jar nischt Iebimmel, Geläute. aus, nicht gut. 5. Det schmeckt nach jeblatzmeiert; v. jelackmeiert. jar nischt, das hat keinen pikanten Ge- Iebliet, Geblüt. Det Iedliet is lyr schmack. schtehn jeblleben. Iarde, 1. Garde; 2. die janze Iaroe, jeborene, von Familie, 'ne jeborene die ganze Schaar. Schultze, jetzt verehelichte Millerin. Iardine, Gardine. Hinter eiserne Iar- jeborener, von Geburt, gebürtig, 'n jedinen, im Gefängnisse. (Hopf, Gerichtsborener Hannovraner. Nr. 2, S. 4.) Ieb ot, Gebot. Wie heetzt det elfte Iebot? scenen jarstijet, gastrisches Fieber. a ff e die, Gasse. Die ruppichsten Iassen I heetzen jetzt Schtraßen, die Reezenjasse Parochialschtraße, Schtraloerschtraße, laß dir nich verblüffen. je b rochen, unvollkommen, gebrochen. Iebrochen Deitsch; v. radebrechen. Paddenjasse Ieck der, 1. der Geck, Stutzer; 2. Hocu8, die Scherz, Spaß. Det war dir'n Ieck. die Dodtenjasse Kü- 124 sich freuen, schadenfroh sein. mehr. 4. hin jeheeren, seine Stelle Det hat mir jejeckt. haben. Iedanke, Gedanke. 1. In Iedanken, zer- jeheerig, gehörig, wie es Recht ist. Dem streut (etwas fallen lassen, liejen lassen). Hab it't janz jeheerig jejebenl den habe 2. Keen Iedanke! durchaus nicht. ich tüchtig getadelt. 2. Ieheerige Keile, jedem st, gedämpft. tüchtige Hiebe. Mit jedemfter jeheim. Du, det is'nIeheimer (Polizist)! Schtimme: Sie leben hoch! Iedudel, Musik; v. dudeln. Ieheimerathsviertel, reiche StadtIefallen der. Gefallen, Gefälligkeit. gegend jenseit des Landwehrkanals. kneipe, Weißbierlokal von Paevke. I.Eenen Iefallen dhun. 2. Na dhu mir Eener den Iefallen '. das ist seltsam ! Ierusalemerstr. 8. jefallen, 1. gefallen; 2. sich wat jefallen Jeheimniß, Geheimniß. lDet sind jelassen, ertragen; 3. na, det laß ik mir heime Nisse!) jefallen! das ist schön: 4. sowat läßte jehn, 1. gehn; 2. det jeht nich (lenger!) dir jefallen? das erträgst du? v. rin3. det jeht nich so, wie bei de Aevvelsallen; 5. na weetzte, du kannst mir frau vor'n Dreier die besten; 4. jeh! jefallen! 6. Det kennte mir jefallen'. jeh mir von Leibe! 5. jeh zum Ieier, 7. Det brauch ik mir nich zu jefallen zum Henker, Deubel ; 6. jeh an'n Ialjen! zu jelassen. 8. Iefällt mir sehr bum 7. Jeh du man immer hin. (Posse: „Die wohlthätigen Frauen", Wo du jewesen Haft, 1881). Un binde deinen Jaul jefaßt, gefaßt, bereit. Sich jefaßt machen. An eenen jrünen Ast. Sei ja druff jefaßt. <M saßen eenmal drei Hallunken.) jecken sich, — jefehrlich, 1. gefährlich; 2. fehr. Sich jefehrlich haben, Aufhebens machen. jefehrlich. Na habe dir man nich Jeflunker. Schwindelei. so jefellig, gefällig. 1. Na, is't jefellig? 2. Da is wat jefällig, da ist etwas los. jefreeßig, gefräßig. Ihr seid dumm, faul un jefreeßig. Iejenbeweis, Widerlegung. Sajen se man: Ik beschtreite Aliens un erwarte den Iejenbeweis (6i seoisti nsFH.l Iejend, Gegend. 1. Hier sieht man jar teene Iejend. 2. Na, det is'ne scheene Iejend! sehr unangenehme oder schlechte Gesellschaft. Iehabe un Iedhue, Aufsehen, Ziererei. 8. det jeht wie jeschmiert, geläufig; 9. der jeht Nummer Sicher; 10. jeh deine scheefbeemjen Weje. Jeh deine Weje: marsch fort! 11. wie jehts? 12. wie jehts wie schtehts ? Antworten : Soso lala ! Muß jut sind, bis't besser — — — Immer sachte wech! So hallweje. — Iott sei Dank, — so ziemlich. Immer sachte fort. Wie man't dreibt! 13. Et wird. Besser als —ik't verdiene. jinge woll, aber et jeht nich! daraus wird nichts; 14. I,jehn doch! das glaube ich nicht; 15. wenn't nach mir se jinge, wenn ich zu bestimmen hätte; 16. Jeh se, jo jeh se! Gehe sie nur, mache sie, daß sie fortkommt ;16. Ieht's, Det is'n Iehabe un Ieohue, wenn die denn jeht's! es wird versucht. reiche Erbtante kommt. jeijen,jejeijt,1. geigen; 2. den wer ikde Jeheeje, Gehäge, Revier. Komme mir Wahrheit jeijen, ihm Vorwürfe machen. jeistlich, 1. geistlich; 2. blaß. Die nich in mein Ieheje. jeheeren, gehören. 1. Det jeheert mir Schrippen sehn heit ochsig jeistlich aus ; nich, das ist nicht mein Eigenthum. v. leesig. 2. Det jeheert sich, paßt sich, istPflicht. j Ieiz bock, Ieizhammel, Ieizhals, 3. Daderzu jeheert mehr, das erfordert Ieizkrajen, Geizhals. 125 Iejrine det, das Lächeln. Iejrole det, immerwährendes Singen: is'n Schuft. 2. Genen jelmden Aerjer, Schreck kriejen, v. Irölerei. sich sehr ärgern. jelingen, jelungen, 1. gelingen. Det Iekabbel det, der Streit, der Kampf. soll ihm nich jelingen; 2. det is ne Je klappere det, das Klappern. Det jelungene Iesellschaft! Der Kerl, der Dhirenjeklappere heert heite nich uff,das Witz is jelungen! eigenthümlich. Thürenschlagen. jelten, gelten. Det jilt nich, ist nicht jeklatscht, besiegt. erlaubt. Der Schein gilt nischt, hat Ieklimper det, das Klimpern, Geräusch keine Gültigkeit. des Metalls, Geldes, Glases, Klaviers. Iem ächte, Gemächt, Scham. 2. gemalt. Der Iekribbel un Jewibbel, Gewimmel; jemahlen, 1. gemahlen, v. Iekrabbel. hat Backen wie jemalen, rothe schöne Wangen. jemeiert, angeführt. Je lach det, nur in der Redensart: in't jenärbte Schtiebel, Leder. Wo das Gelag.) rin, (In's Ielach unbesonnen. Leder mit der Aasseite nach innen, jelackm eiert: v. gemeiert. mit der Haarseite (Narben) nach außen jelassen kaben, hingebracht haben, hingetragen wird, daher haltbarer und gelegt haben. Wo hasten det jelassen? wasserdichter. jelb, gelb. 1. Zelb un jrin vor Neid det, das Plätschern mit den Iemansche un Erjer. 2. Eenen jelben Birjerbrief Händen. haben, als ein bestrafter Mensch nicht Iemeeße, Hohlmaaße. Die Jemeeße den weißen Bürgerbrief bekommen. de Schenke. schtehn uf Ield, Geld. 1. Ield is de Losung! je mein, gemein. 2. Vor Ield krijt man Schweinebraten. Je mi ne, Herr Iejus, Iekritzel(e), schlechte, undeutliche Schrift. Herr 3. Ik bin nich bei Ielde. 4. Felder, O Jemine (^3n Summen. 5. Da jeo ich Ield drum > jämmerlich, jemmerlicher Kerl, charakterdas wäre mir sehr lieb. 6. Ield wie loser Mensch ; v. Wicht. Heu. 7. Heidenmeeßig ville Ield. 8.Ield Gemunkel, Gerücht. wie Mist, viel Geld. 9. Die denken j^ch dem, ,^ Umständen, das wol ooch, wir sitzen ufft Ield, es sei an. darauf überflüssig. 10. Det Ield sitzt wol j^u, i. sparsam, geizig. Meme Frau jleich so dicke! 11. Det Ield wechsehr jenau; 2. genau; v knapp. schmeißen, verschwenden. 12. Det Ield j^uer Noth: 3. pünktlich. Der fliejt man so, is rund, drum rennt et , Der patzt jnau uff. jenau sihrt so, Geld behält man nich. 13. Det is 4 Det is Buch. mscht jenaues (liederliche nich mit ?>eld zu bezahlen! das ist zu, 5. Is det 't Ienauste, der köstlich. 14. Ield is bei mir immer det ! billigste Preise wenigste! (0. h. knapp.) Jener juter, ein Gewisser. Ieldkatze, Geldgurt. jenietzen, 1. genießen; 2. Det kennen Ieldklemme, Geldnoth. (Dalles.) se jenietzen (die schönste Keile), das kann jeleckt, 1. geleckt; 2. wie jeleckt, ganz, geschehen. jennen, jönnen, gönnen. 1. Det Brod sauber. jelejen, gelegen. Daran is nischt jelejen, ! fällt mir runter, et war mir nich jedas ist nicht wichtig. jönnt; 2. Doch dem Juten is't jejonnen, jeliefert, verloren. Der is jeliefert. jelinde, gelinde. 1. Ielinde jesagt, er Wenn sich Abends senkt die Sonnen, 126 Daß er in sich jeht un denkt, Wo man eenen Juten schenkt. jenüjen; das jenügt (Aus der „Unsere Frauen"). jenung, jenuch, genug. 1. Du jleich eens kriejen, det de jenung Posse Iesabbere, Geschwätz. Iesangbuch, 1. Kirchenaesangbuch. Net neie Iesangbuch (neu eingeführte) ; 3. Kartenspiel. 3. Butterbrot, Klappstulle. wirst jeschaßt, von der Schule weggejagt. hast. Iescheft, Ieschefte, 1. Geschäft; 2. Du wirst gleich einen Schlag bekommen, daß du nicht nach einem zweiten verlangst; 2. schlimm, schlecht, traurig jenuch! sehr zu beklagen. Iepäck, Iepeck, 1. Gepäck. Itzik, bleib bei 's Iepäck kleene Ieschefte machen, das Wasser lassen; jroße Ieschefte, nach dem Abort gehn. jescheidt, gescheut, klug. 1. Du bist nich recht jescheidt! 2. Ik habe keenen jescheiten (brauchbaren) Hut mehr. Ieschepf, Ieschöpf, 1. Geschöpf; 2. Des nischt kommt weck; v. Itzig bleib bei'm Wogen! 2. Ik Schimpfwort; v. Kreatur. So'n faulet Ieschöpf. bin heite ohne Iepäck, ohne Ehehälfte. Iepladdere, das Plätschern des Regens. Ieschichte, 1. Geschichte, Ieschichten erzehlen; 2. die janze Ieschichte is nich Ievlärr, Ieplerre, Gesang, Geplärr. Iepoltere, das Poltern, Lärmen. 6 Fennije werth. Die ganze Sache ist Ieprudel, schlechtes Arbeiten. nichts werth; v. Krempel. 3. Mach jeprumst, jerammelt voll,gepreßt voll. man keene Ieschichten, werde nur nicht krank. 4. Faule Ieschichten, Schwindel. Iequackele,Iequatsche,unnützeReden. Iequaodere, unnütze, dumme Reden. Je schirr, 1. Porzellan- und Küchengeschirr; 2. Pferdegeschirr; 3. HandIerathewohl, Zufall. Uff Ierathewohl, Verfuchsweise. jerben, 1. prügeln; v. durchjerben; Leder gar machen; 3. erbrechen. Ierbertöle, werkszeug der Bauhandwerker. 2. Ieschitz, Geschütz, det Ieschitz gefahren: Besen, Leiter machen sind bereit. ?c. zum is uff- Reine- Gerberhund. Nur in der Kotzen wie 'ne Ierbertöle, Ieschmadder, schlechtes Schreiben. starkes Erbrechen haben. Je schmiere, schlechtes Schreiben. Ierede, Gerede. Leeret Ierede. Däm- jeschmiert, 1. eingerieben, bestrichen. lijet Ierede! (Brennglas II, 245) Eene jeschmierte Schrippe, Schtulle; 2. det sing wie jeschmiert, ganz geläufig. jereest,jereßt, geröstet. Iereesten ZwieEr deklamirte wie jeschmiert, ohne back. Ierissen, schlau, liftig; v. jerieben. Det Anstoß. is'n jerissener Jude, der kommt noch Ieschniejelt un jebiejolt, sauber geiber'n beschmttnen. putzt. jerne, gern. 1. Det willik nich! Ach, jeschniepelt, im Frack. wie jerne! recht gern. 2. Et is recht Ieschpennst det, 1. Gespennst. Itjloobe jerne jeschehn. 3. Nich mehr wie jerne, nich an Ieschpenster, aber meine Mutter jloobt schteif un fest dran; 2. er sah sehr gern. Ierschte, Gerste. Der wächst mit de aus wie'n Iespenst, ganz weiß. reife Ierschte um de Wette, gar nicht. Ieschrei. Viel Iejchrei (Scheererei) und Ferschtenkorn an't Ooje, ein Ge- wenig Wolle. schwür an dem Augenltde. Man muß Ieschreibsel, schlechte, unnütze Schrift, durch 'n unjebohrt Loch sehn (Astloch), IeschteU, 1. Gestell; 2. Gestalt. Wat det is jut davor. is'n det vor'n Ieschtell? Was ist das Ierumpele, Poltern. für ein sonderbarer Mensch? Redensart: 127 jeschtempelt, mstruirt, bestochen. Der Iewalt, Gewalt, 1. Iewatt jetzt vor is lange jeschtempelt, wat er sagen soll. Recht; 2. mit (aller) Iewalt, durchaus.- Ieschtreichele det, das 3. Wenn de mit Iewalt willst. Wenn du durchaus willst(Glasbrenner 11,231). jeschumfen, geschimpft. Mutter, der jewaschen, 1. gewaschen. 2. Itkoofte dir Emil hat mir jeschumfen! Antwort: bei ihm Torf, der hatte sich jewaschen! Na warte! der soll ider de Nase der war ausgezeichnet. sehn. Iewehr, Iewehr uff iber — an Gewehr. Un barfuß zu Bette jehn. ab Kommando im berliner jeschwindeken, schnell. Dialekt. jesehn, gesehen, 1. has'te nich jefehn! Iewelbe, Gewölbe. Een Iewelbe uff'n In größter Hast und Eile; 2. lange nich Kirchhoff, Erbbegräbnis jesehn un doch noch jekennt! Wir haben Iewerk, Gewerk. Die Iewerke ziehen uns sehr lange nicht gesehn. uff. Dle Gewerke machen Aufzüge. Ieseken! Jesus! Aber, mein Ieseken, Iewesen. Vor't Iewesne jibt der Jude wat haste denn vor Manschen an. nischt. Iewinnst, Gewinnst. Den janzen Ie(Brennglas II, 297.) Streichen. fortwahrende — — —. Ieses, Jesus, Jesus. Herr Ieses! Ach Herr Jesus! (Niemals: Jesus Maria.) Mein Jesus! Mein Ieses! gesetzt, 1. ernst. Det Meechen is recht jesetzt vor ihr Alter, 2. jesetzt den Fall, winnst versaufen. jewiß, 1. gewiß, sicher; 2. een jewisser. Ein Gewisser; 3. wat Iewisset, etwas Sicheres; 4. ik nehme't Iewisse vor't Unjewisse vor. Ich ziehe das Gewisse vor; 5. er hat sein Iewisset, Tantieme; vorausgesetzt. 6. wie jewisse Leite (die bekannt sind)! det, Iesichter, Gesicht, die Je sichte Mienen. 1. Een langet Iesichte machen; Iewitter, 1. Gewitter; 2. Zank. Det 2. Iesichter schneiden, Grimassen :machen ; jibt heit'n Iewitter. Der Olle jeht rum wie'n Iewitter. 3. die macht'n Iesichte, wie de Katze mir jewogen, 1. gewogen; 2. bleiben wennt donnert; v. Wisasche (visaFO). jewogen. von dem mag ich nichts Iesöff, schlechtes Getränk. wissen. Wissen se, wat sie mir können? jeftern, gestern. 1. Von jestern sind, jewogen bleiben! Sie können mir thöricht, noch zurücksein; 2. det war jestern. Heut steht die Sache anders. jewohne, gewohnt. Sonne Behandlung bin ik nich jewohne. Det bin ik schonst 3. Bist wol von jestern (gedankenlos)? jesundt, 1. gesund; 2. n jesunder jewohnde. Junge, kluger Mensch; 3. na, der is Iewohnheitsthier. Der Mensch is'n jesund. Der ist dreist, frech; 4. det Iewohnheitsthier. is Eich janz jesund (recht)! Iezerrje, das Necken jetivvelt, 1. gegangen. Der Olle kam Iibbel der, die Begierde. j— ; 2. mit Punkten versehn. Det Kleed Iieper der, die Begierde. Der Iieper nach war blau jetivpelt. Kaffee is jar zu jroß. Den jrevert se — Ietramvel, das Ietravvle, das —. — starke Auftreten. nach schlung, hörbare Nahen von Iierblase, —pansch, gieriger Mensch. Füßen. Ietravvse, das starke Auftreten. Ziehen, 1. gießen; 2. et jießt wie mit Ietrütsche, Geschwätz. Mollen, es regnet wie aus Mulden. Ietrompete det, das Trompeten. I ist bäum, die Börse (Ausspruch des Jetute det, das Blasen. Ministers Maybach). 128 Iistbude, e. 1. Nranntwemladen; 2. Apo- theke. z Mahren, ik det et mir jlftig,1. giftig; 2. wüthend; 3. gierig, i ihm schon muß man jlnch ausp— nifcht schadet. 5. Det steckt lange in de Ilieder (die Iiftnudel, schlechte Cijarre. Krankheit). Iilde, Gilde. Schühenjilde, Näckerjilde. jlihen, glühen. Der jliht wie'n KachelIingeten, Iingelken, Iüngeken, ofen, wie'n Kapaun, ist ganz erhitzt. Iüngelken, Bürschchen. !Ilimmstengel, Cigarre. Iite! Ist es I jlooben, glauben, 1. ik jloobe jar, ich möglich? 2. Lauter Iite un Liebe. glaube gar; 2. it jloobet zweemal; 3. wer't jloobt, jibt acht Iroschen, 3. Det is de reene Iite. wird selig; 4. der hat dran jlooben Ilaser, Glaser. 1. Ach Herr Ilaser, wat sin det vor Scheiben! Ach was ist das missen, er hat sterben müssen, schlecht? 2. na, laß man jut sin, wat !Ilotzoojen, Glotzaugen, anzwee is, is anzwee, der Ilaser will!jl"bfch,boshaft, hinterlistig, ooch leben! 3. du denkst woll, dein !jnäddrig, jnättrig, mürrisch, zänkisch, Vater war Ilaser? Du stellst dich vor, unzufrieden; v. brummig, kreeklich. mich, du denkst wohl, du bist durch- Inade, Ienade, Gnade, 1. Inade Dir sichtig, von Glas gemacht. Iott, wenn De det dhust. Wehe Dir, 2. aus Inade un Barmherzigkeit, aus Jleich, 1. gleich, ähnlich. Jleich un Mitleid. jleich jesellt sich jerne; 2. sogleich. Ik Iite, Güte. 1. I,du meine — wer jleich kommen. Bei Drohungen: Inaoenschtoß, Gnadenstoß; v. letzte uffen Rest. Eich wer ik jleich bedeiten, Kopp kommen ; 3. et muß ja nich jleich Inarrfritze, ein Weinender; liese; sind !Es muß ja nicht sofort geschehen ! v. jnauen. Inaufritze, liese. 4. Wer war doch jleich Jupiter? jnatzig, trotzig, unartig; v. patzig. (Brennglas I, 102). 5. Bei Befehlen: Inatzkiebel, Trotzkopf. — Jleich kommste her. 6. Hab ik Dir nich jleich jesagt? Nimm Dir keene Bauermagd, Nimm Dir eene aus de Schtadt, Die ne schlanke Tallje hat! Ilibber, Gelse. jlibbrig, jlibberig, schlüpfrig, naß und glatt. Ilick, Glück, 1. det is sein Ilick! Wehe ihm, wenn er das nicht gethan hätte! 2. Da wer'n Se keen Ilick mit haben! Das wird nichts! 3. Wenn't Ilick jut is! Wenn es glückt! — — Inatzkopp, Trotzkopf; v. Patzkopp. jnauen, jnauzen, weinen; v. jnarren. jneedij, gnädig, Ineedije Frau! Ik bin keene jneedije Frau! Na, unjneedij wer'n Se doch nich sind! jnietschig, gierig, habgierig, egoistisch. jnurpsen, hörbar zermalmen mit den Zähnen; v. knurvsen. jo! ja. Nur in sehr wenigen Redensarten: 1. jo nich sehn! 2. Ieh er, jo jeh er! 3. Man jo nich! Nur gar nicht! Johann i,der 24. Juni. ritter, GlücksDach vor Iohanni, sehr — Lang wie der Ilicksfall, kind, lang. fall, kind, —ritter. Iold, Gold, 1. treu wie Iold; 2. von Ilied, Ilieder, Glied, 1. Ilied vor Iold, aus Gold gefertigt; 3. die Ilieo, gliedweise; 2. die Ilieder m- fchtarrte iber un diber von Iold. sie war überall mit Gold geziert: 4. da reiben, Einreibungen machen an Händen und Füßen; 3. ik zittere an alle Ilieder; is det Zeich ja Iold jegen den sein't, — 4. der Schreck is mir in de Ilieder da ist ja das Zeug bei Weitem besser. 129 als dessen! 5. Een Haufen Iold, Menschenkoth; v. Ioldjrube; 6. ja, det hat bei Iold Gold. jelejen, sieht aus Iolddochter, Goldtochter. Ioldfisch, eine reiche Braut. wie Ioldfuchs, 1. Friedrichsdor; 2. gold- bei, is det ne Rietsche'. Einen solchen Hut habe ich noch nicht gesehen; 22. ih Iott bewahre! Daran ist nicht zu denken; 23. weeß Iott! Wirklich! Wahrhaftig! 24. Iott behite un bewahre eenen Menschen! 25. Das reene Wort Iottes, guter Schnaps. gelbes Pferd. Iotieswort, 1. Bibel; 2. Iotteswort Ioldjrube, 1. Goldgrube, ein gutes vom Lande, Landgeistlicher. Geschäftslokal; 2. Apartementgrube. Iottseibeiuns der, der leibhaftige Ioldkind, Goldkind lherzensgut). Teufel. Iold leiste, schmaler langer Sechsertäse. gottsjämmerlich, jottsjämmerliche Ioldsöhneken, Goldsöhnchen; —söhn, Keile, tüchtige Prügel. Goldsohn. Iondel, Gondel. Irabbelkalteschale, Betasten; o. bc- jrabbeln. jondeln, 1. Wasser fahren, 2. nur gehen. Irabbeln, mit den Händen betasten; v. bejrabbeln, Nennfchteenjrabbler. Gosebier (Scharlottenburjer Iosebier von Uhlichen oder Reichen- Irad, Irat, 1. Grad. Wieville Irad kronen). Kelte; 2. ik habe helleschen Irat, Hunger. Josse, Gosse, Dachrinne, Hausrinne. jrade, gerade, 1. nu jrade nich! 2. Nu Iostyschet Bier, ein aus aromatischen jrade! 3. Jrade zu, «.) gerade gegenüber, bereitetes, d) grob; 4. jrade aus; 5. jrade durch; Schweizerträutern seit Jahrzehnten beliebtes Berliner Vier, von 6. jrade iber; 7. det is jrade wahr; der Familie Iosty in der Prcnzlauer8. so is't mir jrade jejangen, ebenso ist mir es ergangen. straße erfunden. Iott, Gott, 1. Iottellen)doch! Ach Gott! Iradewohl, auf Gerathewohl. 2. Bei Iott! 3. So wahr Iott lebt; Iraf, Irefin, 1. Graf, Gräsin; 2. er 4. Iott sei Lobl, un Dank ; 5. Iottlob ! jeht wie'n Iraf angezogen, sehr fein; will, so will ik ooch; 6. Nie 3. Iraf Tele, Telegraph; — Iraf — Photo. — 7. det'n Iott in'n Himmel is, det Die krijt n Irafen Photo ,Litho , jloob ik: 8. det kommt mir von Iott Tovo—, Ieo— un rechtswejen zu; 8. Iott weetz, wat jramm, gram, böfe. Der is de Meechens jramm! Ja, wie Zucker. er wollte, es ist mir unbekannt; 10. er redte, wat Iott weeß un wat er nich Iranaten, Granaten. Bomben un Iraweeß, alles Mögliche; II.als Iott der naten! Herr, als Iotterherr, heuchlerisch 12. wie Iranatschtikten, — Granati'tücken. It Iott den Schaden besieht , bei rechter schlage Allens in dausend IranatBetrachtung; 13. Ictt bewahre! Nein; schtikken; v. kurz un kleene. 14. in Gottes Namen! Ja, ich willige Irappsche die, eine Handvoll. ein; 15. Ik denke an Iott nischt Böses, — jrapp scheu, zugreifen; v. jrabbeln. ,ich hatte keine Ahnung; 16. uff da Iottes Erdboden, auf Erden; 17. wirk- Iraß, Ireser, Gras, Gräser; I.Dariber lichen Iott! In der That! 18. Wat is längst Iraß jewachsen; 2. Iraß un Iott verlangt! Aus allen Kräften; Kreiter; 3. in't jrine Iraß, uff't Iraß 19. Lelder Iottes! Leider, es ist zu besetzen; 4. wo der hinhaut, da wächst dauern ; 20. er läßt Iott 'n juten Mann keen Iraß, der schlägt sehr stark. sind, ist sorglos, 21. Iott schteh mir jrau, grau, 1. bei Nacht sind alle Katzen Iosebier, . Schrillen d. Ver. f. d. Geschichte Verlins. Heft XXXIII. 9 130 grau. Nachts ist's nicht zu erkennen; 2. alt un jrau bei wer'n. Iraubart, Graubart; v. Knasterbart. Iraul der, die Furcht, das Grauen. e n sich, sich fürchten lvor Gespenstern). 1ra u l Vor die Arbeet jraul ik mir. jraulich, 1. machen, Entsetzen einflößen ; 2. det is ja ne jraulije Ieschichte ; 3. ik bin nich jraulich, aber nachts iber'n Kirchhoff kennte ik doch nich jehn. Irauschimmel, 1. ein Grauschimmel; Irips der, Irivvs, die Klugheit, Anlage, Fassungskraft (Begriff). Iritze, Grütze, Iritze in Kopp haben, 2) dumm sein, d) klug sein. Iritzkopp, Dummkopf. jrobb, grob, 1. det war zu jrobb; 2. det is'n jrober Kerl; 3. det war irobb. Wat jrobb is, hält jut; 4. det Kind is außem Ireebsten raus, das Kind ist aus der ersten schweren Kind- heitszeit heraus. 2. ein alternder Mann. Irölerei, das Singen. jreifen, jriff,jei riffen, greifen, 1. det j Iroschen, 1. Er is sehr uf de Irois mit Händen zu jreifen, liegt klar vor ' schens, knauserig; 2. acht Iroschen Augen; 2. unter de Erme jrelfen, Kurant, zehn Silbergroschen; 3. die unterstützen; 3. der jreift jerne, der hat Iroschens, sie hat Vermögen; stiehlt; 4. laß Dir nich jreifen, laß 5 4. een Iroschner sechse, ungefähr sechs Dich nicht fangen; 5. mit alle zehn, Groschen; 5. bist wol nich recht bei Fingern darnach jreifen, begierig. Iroschens, nicht recht im Kopse. Irete, Margarethe; Hans und Grete. jroß, groß, 1. jroß dhun, sich groß Ireten, Gräten; u. Irate. thun (mn seinen Onkel sein Jeldj; jribeln, grübeln; v. simeliren. 2. eenen Iroßen schpielen; 3. eenen rieben, 1. gebratene Fettstücke (Liesen). jroß ansehn, erstaunt ansehen; 4. die I 2. Ausschlag am Munde. Dliüre schteht jroß uff. jrieflachen, heimlich schadenfroh lächeln. Iroßmutter, Großmutter. Na et bleibt Iriesjramm, Murrkopf. So 'n oller —. dabei, Iroßmutter is de ältste! Es jrin, grün, 1. Senem nich jrin sind, steht fest! Nun ist's gut! Hört auf! Jemandem nicht geneigt sein; 2. der Iroßpraatscher, Großprahler. jrine Donnerstag, Gründonnerstag; jroßspurig,aufgeblasen(lmtgroßerSpur). 3. ins Jrine, im Freien; 4. jriner Iroßvaterschtuhl, Lehnsessel. Junge, unerfahrener Jüngling ;5. vor'n juckeln, fahren, gefahren kommen. Dreier Irinet (für drei Pfennige Peter- jucken, jucken, 1. wem't juckt, der kratze silie, Sellerie, Borree, Mohrrüben, sich; 2. dem juckt de: Fell, der Puckel, Petersilienwurzel zur Suppe); 6. bei der will Hiebe haben. Mutter Irinen loschiren, unter freiem Irund, Irinde, Grund, 1. Irund un Himmel übernachten. 7. Iriner Jäger, Boden, Landbesitz; 2. Irunde jehn, untergehen; 3. in Irund un Boden Art Schnaps. Irindling, der Gründling, ein klemer rungenirt, gründlich ruinirt. jeSpreesisch ; v. Iklei. jrundehrlich, durchaus ehrlich; zu Irinefiest, ein immerwährend Mensch. lächelnder lehrt; —jütig. — Irund suppe, Bodensatz, Schlamm. grünen; 2. lächeln. Iruuz, Irus, zerbröckelter Torf, Reste jrinen, jejrint, 1. Wat jrinste'n schon wider? v. jrinsen. von Kohlen; v. TorfjruuZ, Kaffejrus. jr i n ne ig,naseweis. Du jrinnesige Krete. Jubeljahre alle, höchst selten. Alle Irinschnabel, junger Jubeljahre mal kommt een Kunde. unerfahrener Iu, Geschmack (ssoüt). Det is nich nach Mensch. Wat willdenn so'n ? jrinsen, hämisch, unangenehm lächeln. meinem Iu. s — 131 Juchhei, Iuchheh, Juchhe. Een Was ist eine feine Sache für einen quaddrijet Iuchheh, ein dünner Kaffee; Nichtkenner. v. Schufterlurke, Plemper, Lurke, Ab- Iuste, Iusteken, Auguste. 1. Iuste, die schpülwasser. bewußte ; 2. Iuste, wenn de nich willst, Jude, Jude. 1. raus mit'n Juden, hat denn mußte. Schpeck jefrefsen! Heraus! v. Mauschel. Iuß, der, Guß, starker Regen; v. jießen 2. Jude hepp hepp! mit Mollen. Na, det jlbt heit noch 'n Iuß; v. Dreesch, Pladdransche, Huschc. 3. Jude machei. Iußzwieback,mit Zuckerguß (Ehemänner, Der Sack is anzwei; Iudenhaus, nur in der Redensart: aus der Konditorei von Ohmann in der Willkommen wie de Sau in't IudenFriedrichstr. 47). haus, verhaßt. jut, gut. 1. Eenen jut sind, jemand Iudenmeejen, Wo lieben; 2. jut sajen, bürgen: 3. wieder Iudenmädchen. jehst'n hin? (Antwort: Iudenmeechens jut werden, sich versöhnen, beruhigen; 4. wieder jut machen, wiedererstatten; beschneiden!) Det is ja Iudenschule, Synagoge. 5. det is lange jut vor den, das ist hier wie in de Iudenschule, hier lärmt hinreichend für den; 6. jut heeßen, ja Alles durcheinander. billigen; 7. jut reden können, überIudentempel, Synagoge. Innen Juden- ! reden, sprachfertig sein, guter Redner lempel derf man keenen Hut abnehmen, ! sein; 8. zu Jute dhun, gütlich thun; ! 9. vitte zu jut (viel zu gut), vor disse denn wird man rausjeschmissen. jüh! vorwärts, Zuruf an Pferde. Nanu j Welt; 10. der dhut sich wat druff zu ! Jute, rühmt sich; 11. sind jüh. Na denn man immer jüh! jut un ricken 'n bisken hin. Seien Sie Iumfer, Jungfrau, unter uns Iumfern, unter uns, snti'6 uou8 (Herren). gut etwas zu rücken; 12. jut un jerne, Iumfernheede,Iungfrauenkaide, früher ganz gewiß, reichlich; 13 sich in Iutem dem 1239 gegründeten Benediktinerverdrajen, ohne Prozeß vereinigen; 14. zu jut is halb liederlich; 15. zu juter Nonnenkloster in Spandow zugehörig, Letzt, ganz zuletzt; 16. juten Dach ooch! im Nordwesten Verlins bei Charlottenburg. Iu'n Morjen! Jute Nacht ooch! Iu'n Abend! 'nabend; 17. janz jut is halb jun, guten; v. jut. Iun'n Morrjen! Iun Abend! schlecht; 18. det liebe Jut, das liebe Iungsche die, die Jüngere; v. Ollsche. Brod. Det liebe Jut muß man nich Iurjel, Gurgel. 1. Bei de Iurjel fassen; ! uff de Erde liejen lassen, nich uffen 2. durch de Iurjel jajen, vertrinken,! Disch verkehrt lejen un nich veraasen; verprassen; 3. dem Kerl soll ik bloß de 19. laßen se't man jut sind. Seien Iurjel ausschpülen, Trinkgeld geben, i Sie versichert, das kommt ganz anders ; Iurken, Salz20. der hats jut, er hat gute Pflege; Iurke, I. Gurke, 21. den Dhaler haben gurken; 2. Nase. Der hat 'ne hellische jut. Sie haben Iurke; v. Riecher, Zinken, Lotheinen Thaler zu fordern; 22. lieber 'n kolben. bisken jut un een Jahr länger. Gut Iurkensalat, Gurkensalat mit Essig und , und lange wünsche ich mir; 23. bei uns Oel, nachdem die Scheiben in Salz ge- i heest et: juten Dach und juten Wech, standen und ausgedrückt sind. Eine un damit hat et een Ende. Wir grüßen der Berliner: Aale mit uns nur flüchtig; 24. jut dem Dinge. un neie Wat ! Iurkensalat Kartoffeln. Also weiter (Uebergangsformel bei Erzählungen); 25. also des war jut. verschteht der Bauer von Iurkensalat! 9* se so se saure se 132 Also des is jut. Also weiter. (Beliebte Kakeln, 1. gackern. Die Hinne takelt; 2. schwatzen. Uebergangsformel in der Erzählung); 26. vor jut erkleeren, als richtig aner- Katelnest, das jüngste Kind. kennen; 27. det mißte nich jut sind. Kalasche, Prügel. Wenn das geschähe, dann müßte das Kalauer, 1 ein alter Witz (Calembourg) ; Aeußerste erfolgen; 28. Na ooch jut! 2. billige Marktstiefel aus dem von vielen Schuhmachern bewohnten Calau. Mag es drum sein !29. det hat ooch sein Iutes; 30. det hat jute Weje, das hat Kalb, I. Kälber; 2. die Kälber kommen keine Eile; 31. Wie jehts? Muß jut sind, l raus, Junge, knöpfe die Hosen zu. 32. So jut wie janischt, Unsinn. ! 3. mit fremden Kalbe pflügen, mit Jux, Jucks, 1. Scherz (.joeug); 2. l fremder Hülfe arbeiten; 4. Ojen wie'n Schmutz, Unrath. Bringe den Jux raus. ! jestochnet Kalb haben Kalbach ner der, ein weißes, geädertes Marmorkügelchen, ein weißer Murmel. K. z Kälbern, 1. sich kindisch benehmen; ! i^. sich erbrechen; v. kotzen. K. Dieser Buchstabe wird wie im Kalch, Kalk Vor Schreck wurde er wie Hochdeutschen gesprochen «oder wie das der >talch an de Wand, er wurde bleich. C imLateinischen vor a,o,u, z.B.Cato). Kalo au ne, 1. Gedärme; 2. Magen, Ka b a ch e ,Loch,Höhle, Spitzbubenherberge, Leib. Sich de Kaloaune vollschlajen, niedrige») schlechtes .Haus (poln.). sich den Magen füllen. Kabbelei, Streit, Wortwechsel, Kaleika, Spaß, Unsinn. kabbeln sich, streiten. Kalender machen, Grübeln, Grillen Ka bolzen, kopfüber fallen, poltern. fangen. Kabolzjagd die, das wilde Kopfüber- kalt, kalt. 1. Immer kalt Blut un warm anjezogen; 2. kalt schtellen, sitzen lassen; stürmen. 3. Aujust mit de kalte Hand; 4. kalte Kabolz schießen, Purzelbaum schlagen; v. Radschlagen. Hände, warme Liebe ; 5. kaltmachen, tödten. Kabrusch c, Gesellschaft, Verschwörung (jüd). Kamaschen Hengst, Offizier, der peinKabuse, 1. Verschlag, tleine Kammer lich auf Kleinigkeiten hält. (wie im Holländischen und Englischen) ; Ka m a ch e n d ie n st , Friedenssoldaten2. Schiffswohnung auf den Spreekähnen. dienst. Ka , Kindersprache: Koty. K—fritze, Ka m i o h l,kurze Jacke (eNiuiLia, Hemd). K—lieft, unreinlicher Junge, Mädchen. Kamin, 1. Obertheil des Rindfleisches; ka , Koth von sich geben. v. Oberschale, Fehlribbe, Schwanzschtick; Kadett, Kadett. DieStraßenjungen schreien : 2. iber eenen Kamm scheeren, gleichKadett, Kadett, Kaldaunenschlucker, artig behandeln; 3. der is mit dem iber eenen Kamm jeschoren, die sind Hosen ohne Unterfutter, Mlt'n rothen Kragen, beide gleich viel (nichts) werth. Kannibalisch, groß, Hunger. Haben nischt in Magen. Kaff, Unsinn (Spreu, leere Hülse). Kannone, Kanone. 1. Unter der (aller) KHffe, Kaffee (arab. Xali^g.d). Kanone. Unter der Kritik; 2. besoffen Kaffcklappe, verrufenes Nachtlokal. wie 'ne Kanone; 3, Kanonen, steife Kaffer, 1. ungebildeter Mensch (jüd.); Reüerstiefeln, wie sie Napoleon trug. Kannonenschtövpsel, 2. Lehrer. dicker Junge. kahmig, schimmlich Mein, Essig). Kanschu, Kantschu, Peitsche. s — — s — 133 Kantender, 1. das Ende des Brots, Ik Kattoffel, 1. Kartoffel; 2. Taschenuhr: 3. dicke Nase. jerne den Kanten vons Brot; v. Kerschte, Krume; 2. der Rest einer Kattrine, Kathrine. 1. Katharine; 2. esse Weißen. Kanthaken, Haken zum Umkanten der die schnelle Kattrine (Cholerine, Reinigung, Auswurf), Durchfall haben. Balken. Enen beim Kanthaken (Rock- Katzbaljen, sich balgen zum Vergnügen. Katzbaljerei, das Balgen. kragen) kriejen; v. Schlaffittchen. Kapiren, fassen, begreifen (tat. ou.pere). Katze, 1. die Katze in'n Sack koofen. Kapittelfeste, fest, gerüstet, zuverlässig ; v. taktfest. tapvitteln, schelten; v. abkappitteln. Käppsel, Käppchen, Hausmütze. Karangzett schtehn, in Gefahr des gänzlichen Verlustes, Bankrotts. 47(quu.- i-auts sspt) war der vorletzte Point im deutschen Billardspiel. Karbattsche, Peitsche. karbattschen, peitschen; v. jerben. Kardätsche, Kardeetsche. 1. Kartätsche; 2. große Bürste. abbürsten kardätschen, mit Seife und Wasser. Karline, 1. Karoline; 2. die Schnapsflasche, die in der Tasche getragen wird; 3. Billardkugel. Karnickel, Kannickel, Kaninchen. Untern Karnickel, unter der Kritik. Kar- nickel hat anjefangen. Karpen, Karpfen; v. Schneiderkarpen, HäringKarre, 1. Karre; 2. nu jeht de Karre. Nun gehts gut; 3. de Karre innen Dreck schieben ;4. de Karre außen Dreck ziehen. Unbesehen kaufen; 2. falsche Katze falsche Person ; 3. Katze un Maus, Ge- sellschaftsspiel; 4. der jeht drum rum, wie de Katze ummen heeßen Brei; 5. die schtreicht drum rum, wie die Katze ummen Daubenschlach; 6. die lieben sich wie Hund un Katze; 7. det dreejt de Katze uffn Schwanz wech, das ist ganz unbedeutend; 8. det is vor de Katze, reicht nicht hin, viel zu wenig. Katzendreck, geringe Sache. Zehn Haler is keen Katzendreck. —Ddreckrig, 1. zu Muthe sind, schlimme haben ; 2. spitz imReden. —Empfindungen freindlich, voll falscher Freundlich—keit. jammer, entzündeter Magen nach Schwelgerei. —kese, Frucht der Malve, die von gegessen wird. —Kindern kopp, Katzenkopf. Schlag gegen den Hinterkopf. —liebe, Falschheit. —— — kratzen. Vorne lecken, hinten musike, Schimpfständchen. o ojen, Katzenaugen, jrineKatzenoogen. schprung, kurze Strecke. Det is ja Karreete die, schlechter Wagen. Karthun, Kattun, Kartundrucker. man 'nen Katzenschvrung. Kaschunke die, die Lende, Oberschenkel. —treppe, aus zwei Streifen Papier gekniffte Treppe. Hebe doch die Kaschunken hoch. Käsehoch, kleiner Mensch. Der Kerl is Kauderwelsch, unverständlich. Kauz, originelle Person. Gen reicher, kaum drei Käse hoch. wunderlicher, schnurrijer Kauz. Kastrollbursche, Köchin (eHSLsrois) Kater, ). Kater; 2. Katzenjammer; 3. Kebern, Kebert's Dir; v. pickt's Dir. Doppelkinn (Kader). Kechin, Köchin. Die Kechin war heit verliebt, das Essen hat zuviel Salz. Katerschtiech, Katersteg. UffnKaterschlich jehn, auf Liebschaft gehen. Keeb er, 1. Käfer; 2. Unruhe, üble Laune. Den Keeber haben; Meine Olle hat kathoolsch, katholisch. Da mochte man ja jleich kathoolsch wern. heit wieder den Keeber; v. Vogel. 134 Keeficht, Käsig. Keenich, Keenije, König, Könige. 1. Wenn de'n Keenich jesehn hast, brauchste heit nischt zu essen; 2. unter diesen Keenich nich !Das geschieht sobald nicht, vielleicht niemals. teenijlich, königlich. Ik habe mir keenijlich jefreit, amisirt. Keerel,Keerdel, Kerl. So'n schtänkrijer Keerel! Solcher stinkender Kerl. teejen, käsen, Käseball Keese, Käse; v. spielen. Sechs fallen: Irennadier; 11. wenn Sieben fallen: Sieben; 12. wenn Acht fallen: Achte; 13. wenn nur der König stehen bleibt: Achte ummen Keenich! 14. wenn Allefallen :Alleneine !15. Herz außem Leibe, alle drei Mittelkegel zugleich; 16. Gutloch, die Mittelgaffe; 17. Sandhase, neben dem Brett im Sande verlausend; 18. Holz, wieviel Holz? (Point). Kezeljunge, Kegelaufsetzer. Hackuvv. Et is bald Kelle, 1. Kelle; 2. ik esse, wat de Kelle jibt, mir is Alles gleich, was es zu Mittag giebt; 3. Ballschlägel. —blatt, untergeordnete Zeitung, kennen, 1. können; 2. kennen; 3. sich — —f ritze, kreemer, Käsekrämer, nich kennen vor Wuth, rasen; 4. det —junge, Küsejunge. Beim Ballspiel können noch mehr Leite. So ungeschickt der Knabe, der den Ball zu sangen hat. Viele; 5. wenn ik det noch mal sind Der Schleeger keest den Ball. Ein sehe, kann ik't ooch. (Ironie: wenn Schlag, der regelrecht den Ball hochetwas zerbricht); 6. da kann jesagt vor'n Sechser Keese, aber welche Nummer? Sagen läßt es sich leicht. treibt, macht einen juten Fänger. —mesfer, 1. Taschenmesser; 2. Seitengewehr. —p apier, Jemand noch mehr liejen. (Ironische Bemerkung, wenn etwas fällt.) Kerl; v. Keerel. 1. een schlechter Kerl; 2. da bin ik doch 'n andrer Kerl. Ich bin stärker, halte mehr aus. schlechtes Papier. —weiß, käseweiß, blaß von Gesichtsfarbe; v. kreideweiß, jeistlich, keesich. Kerschtc, Kerste; 1. v. Kirste, Kurschte, keesich, blaß, weiß wie Käse, Kruste; 2. Frauenhut. tehlen, schreien; v. Krakehlcr. oanzen, Ketel, 1. Koth; 2. den Ketel haben, Kehraus Schlußtanz machen. Kehrmirnichdran, Gelassenheit, Gleich- Angst haben; v. die Hosen voll haben. gültigkeit. kiebig, derb; v. klobig. Keile, 1. Prügel. Denn jibts Keile; 2. Kiche, Küche. Kalte Kiche, kalter Braten. dhire, Keule. Nn wenn't Keilen rejent, ik jehe Kichenlatein, disch. In Deibels Kiche kommen, übel ankommen. hin ; v. rejnen. Kejel, Kegel. Weder Kind noch Kejel, kiddeln, kitzeln. Niemand. Kind, Kejel, Kaxs, Alle. Kiekebusch. Sieh einmal! Ja Kiekebusch, bahne, Kegelbahn. nichts davon. —bahnrufe: 1. Wenn kein Kegel fällt: Kiekel, Küchlein; v. Kuk. Ne Ratze; 2. wenn der Vorderste fällt: Kiekelkakel Bratwurjcht! Ach was, Vordereck; 3. wenn der Hinterste fällt: unnütze Reden! Hintereck; 4. Wenn Einer fällt: Schtiel; Kietelkorb, tzühnerkorb. 5. zwei Kegel: Hohoh oder Hopphopp; l kielen, sehen, gucken. Nu kiek mal Eener 6. wenn der König und ein Kegel fallen: an! Kannste nich kieken? Papa hat jeheirathet; 7. wenn Drei Kieker, Augen. 1. uffen Kieker haben, fallen :SchusterschemmeloderSchemmel ;z beobachten ;2. meine Kiekers wollen nich 8. wenn vier fallen: Karree; 9. wenn ! mehr recht. Fünf fallen: Batalljoon; 10. wenn Kiekindewelt der, der Neuling — — — 135 Kielkropp, gierig. Gieriger Mensch ; v. Kirschkuchen, 1. Kirschkuchen; 2. Ja Iierschlung. Kirschkuchen! Nein, Nein! Das — könnte Kien, Kiehn. 1. Det is der reene Kien, dir gefallen; v. Ja Kuchen Nein. jesichte, häßliches Gesicht. Ollet das ist vorzüglich gut (ohne Blaak; v. „Bär" 1881, Nr. 13). Er is eklich abjelnabbertet K. (pockennarbig). uffn Kien. Er paßt hellisch uffn Kien, Kirste; v. Kerschte, Kurschie, Kruste. paßt sehr auf. Kittneesig, naseweis; v. spürnäsig. Kienappel, Tannapfel, Kiefernzapfen. Kitzeln, 1. kitzeln; 2. det würde ihn Kiepe die, 1. Rückentragekorb; 2. Hut. kitzeln, freuen; v. jecken: 3. nich kitzeln! Kies, Geld. 1. Der Olle hat Kies; 2. nicht beleidigen. Kies in de Molle, Geld in der Tasche; kitzlich, 1. kitzlich; 2. reizbar; 3. schwierig, häklig, heikel. Det is nc kitzliche Sache. 3. Kies is de Hauptsache. kiesätig, v. küsättg, wählerisch im Essen Kixder,hörbarerFehlstoß,z.B.beimBillard. (kiesen, küren). Klabastern, mit Geräusch gehen; v. Kieterbietern, tauschen. tlötern. Nach Rirdorf rausklabastern. Kietz, ärmliche Gegend (eigentl. Fischer- Klabberjatz, ein Kartenspiel. dorf); im Wendischen: Vorstadt. Klack, 1. Schande. Die hat'n Klack! Kiff, alter Hui. Die Person hat einen Schandfleck ;2. da ! Kikerikikiki,Hahnruf. Klack, liejt et an de Erde; v. Nautz. Kind, 1. der is wie'n Kind im Hause; Klackern, in nassen Häufchen hörbar hin2. sich wie'n Kind frein; 3. sie weinte fallen, träufeln; v. kleckern, klickern. wie een Kind ; 4. ik bin doch keen Kind. Klacks, Haufen. Eenen Klacks Reis Ich habe doch Verstand; 5. der is een uffdhun. Sencn Klacks Butter. Kind des Dodes, wer an mir rankommt; Klafitiken, Klavittchen, Kleid. Eenen 6. da is der 'n Kind jejen, der ist ihm beit Klafittken kriejen. Jemanden bei untergeordnet; 7. wie so'n kleen besch— den Flügeln ergreifen. Kind, kmdisch. Er hat sich wie so'n—. Klamm, 1. kalt, kühl, bewegungslos vor Kinderschpiel, Spielerei. Det is keen Frost; 2. geldarm, schlecht bei Kasse. Kinderschpiel. Das ist schwer. Klappe, 1. jeder an einer Seite befestigte Kinkerlitzken, Verzierungen, Troddeln, Deckel, z. B. Fensterlade. Mach de Vesatz, Täuschung (frz. (Miioaiiiei-ik). Klappe uff; 2. Hosenöffnung. Junge, (Kankerlitzen, Spinnengewebe.) mach de Klappe zu; 3. Kaffee-Klappe, Kippe, Neigung zum Umfallen. Uff de ein Kaffee-Keller (namentlich DiebesKippe schtehn; v. kippeln. herberge); 4. Soldatenbett. kippeln, 1. schwanken; 2. etwas in Ge- Klappen, 1. stimmen. Det klappt nich; fahr des Umschlagens bringen. Kipple 2. zum Klappen kommen, zur Entscheidung kommen. nich mit den Schtuhl. kippen, 1. umlegen, 2. umsinken, 3. trinken. Klappern, 1. die Thür oft benutzen. kipplig, schwankend. oste; 2. Lärm machen Klappere nich Kirchenzeeoel, Kirchenzettel mit tönendem Holz, Eisen, Blech; 3. Verzeich niß der Gottesdienste, das Freitags im Klappern jeheert zu'tHandwerk. Reklame Intelligenzblatte veröffentlicht wurde, ist nöthig; 4. Mit de Oogen klappern. später aber amtlich von den Küstern Klapperschtorch, Storch. herausgegeben wurde. Gewöhnlich waren Klapperschtorch, du Esther die Aufgebote der Brautleute und die Bring mir ne kleene Schwester, Klapperschtorch, du Luder Liste der Verstorbenen darin enthalten. Kirre, zahm, kirre kriejen, zähmen. Bring mir'n kleenen Bruder. - so 136 klapprig, dürr, hinfällig, gebrechlich. sammenhaltender Verein. Det is Allens Klapp s der, der Schlag; v. Kläppsken. eene Klicke. Klappschtulle die, zwei zusammengelegte klietschig, nicht ausgebacken, rohe Teig- Butterschnitte. streisen enthaltend. Brot, Kuchen. Klikken, in tlappsen, schlagen. Stücken hinfallen, v. Klettern, beklikken, Klacks, usklikken. Kla t er ,schmutzigesFrauenzimmer(Schw.). Klimperei, schlechte Musik. Klatsch der, die Verleumdung. Klatsche die, 1. Verleumderin, Erzählerin ; Klimpern, jeklimpert, tönen lassen, klingen lassen, klingen. Et klimpert wie 2. Verbotene Übersetzung. klatschen, 1. verleumden, schwatzen; Silber. Mit Ield klimpern. Usss 2. mit den Händen, Peitsche 2c. klatschen. Klawier klimpern. Klingerbeitel, Klingelbeutel der Kirche. Klatschmaul, Lästermund. memme, Angeber; 0. Petzer. Klinke, 1. Klinken putzen jehn, betteln michel, —liefe, schwatzhafte Person. gehn; 2. die wird ooch die Klinke nich mitkriejen. Es wird ihr doch nicht geKlaue, 1. Handschrift. Der schreibt 'ne lohnt werden. jute Klaue! Die kann keen Schwein Klinker, härteste Sorte der Mauersteine, lesen; 2. Hand. die besonders zu Rinnen ?c. gebraucht Klauen, 1. schreiben; 2. mit den Händen werden. angreifen. Klauweiße, eine Weihe, die jemand an Klipp un klar, ganz klar. Kleinkrämer. sich zieht, indem er mit den Fingern Klipvkreemer, Klipp schule, Elementar-Privat-Schule, über den Rand greift. Verächtlicher Ausdruck. Klippschulen. kleen, 1. klein. Kleen Ield; 2. kleene Klittschklattsch,dasKlatschen.Schlug kriejen, begreifen; 3. du Kleener! v. ! den Lappen um de Ohren. ihm 4. ; Klenner det is nischt Kleenes. Das i klobig, 1. grob; 2. stark, viel; 3. sei lst etwas Bedeutendes ; 5. kleen beijeben, nich klobig (grob); 4. heit is et klobig nachjeben; 6. meine Frau hat wat kalt; 5. ik habe llobijen Hunger. Kleenet, hat ein kleines Kind; 7. von! Klockedrocken, ganz trocken, knochen, uff, ; 8. jeben nassen —— se ! nassen so Kleen von Kindheit an se mir'n kleenen Schnaps, 'ne kleene Weiße ; trocken. De Wäsche is all klockedrocken. !K löhnen, schwatzen, klagen, kein Ende 9. warten se een kleen bisken. (hamburgisch). Kleeße, Klöße. Ohne de Klöße, Neben- kosten. Na weene man nich, In de Rehre schtehn Kleeße, Du siehst se man nich. Kleeterei, häufiges Heraus- und Herein- finden Klöhnmichel, ein klagender Mensch. Kloppe, Schläge. Tu kannst Kloppe kriejen. Denn setzt' et Kloppe (Nrennglas II, S. 304). Kloster, das Berlinische Gymnasium zum grauen Kloster. gehen. Det is ne ewije Kleeterei. Klostraner, Gymnasiast, der das Kloster Kleetrig, klötrig, armselig. besucht; v. Ioachimsthaler, Werderaner, Klemme, Verlegenheit. In de Klemme Kö'llneraner. sind, sitzen. Kloß, Kleeße, Kloß, Klöße. Genen Klooß im Munde haben, undeutlich Klepper, SchülersSchw.). Sechs-Klepper, sprechen. Schüleroer sechsten Klasse, Fimf-Klepper, Klötern, klectern, oft die Thür auf und zumachen; v. klappern. Schüler der fünften Klaffe. Klicke, Clique, ein sich abschließender, zu- Klotz, 1. Klotz, Bauklötzer; 2. grober Klemmen, 1. klemmen; 2. stehlen. 137 Mensch: 3. den wer ik an de Kletzer Knacken, 1. aufbeißen. Eene harte Ruß pusten, züchtigen. zu knacken, eine schwere Aufgabe zu klotzig, 1. grob, ungeschliffen; 2. sehr, lösen bekommen; 2. Lause knacken; 3. det man allens so knackt! Mit Kraft stark. Der is klotzig jchwer, dheier. Klucken, gekauert sitzen. Du kluckst den und Gewalt, mit Glanz; v. Schwade. janzen Dach? Knacks, ein Bruch (det Rad war enzwee). Kluckern, in der Flasche rauschen. Knall, Schall. 1. Knall un Fall, plötzlich, Kluft, Klufft,Kleidung. Sie eene Klufft. hat man wie der —— — der Fall des Wildes dem Knall Büchse— folgt! — Klug, klug. 1. Du bist wollnich kluch? brief, erbsen, jummi. Es ist nicht möglich! 2. daraus wer ik peitsche, Hetzpeitsche. nich kluch !3. det Ei is kliejer als deHinne ; schote, Ohrfeige. 4. der Kliejste schweift, jibtnach ;5. eenen Knaphans, Knapphans, Kleinkrämer, klug machen, Schaden zufügen; du der nur ärmliche Vorräthe hat. wirst ooch nich klug. AlleErfahrungen Knapp, 1. kaum. Er war knapp vorbei, sind bei dir vergeblich; 6. klug plaudern ran, rin; 2. dürftig, et jeht knapp; 3. oder schnacken, kannegießern. Schtille mit knapper Noth, kaum, mit genauer sitzen un klug plaudern, det jefällt dir; Roth; 4. or dankt knapp. Er erwiedert kaum den Gruß. klug wie'n Mensch, er ist 7. der is schlau; 8. ik kann nich draus klug Knappe die, seidene Quaste am Peitschen werden. Ich kann den Sinn nicht erende zum Knallen eingerichtet. kennen; 9. du hast klug reden. Dich Knappsen, wenig wie möglich geben. betrifft das Unglück nicht; 10. klug Na knappse man nich wie vorher. Es hat nichts geholfen. iKnarre, 1. Uhr; 2. Gewehr; 3. Lärmen des Instrument. Weihnachtsspielzeug. schmus, sch er. Ein vorlauter Klügling. Knarren, ein großes Stück Brod; v. Klump, Klumpen, 1. Haufen. Vor Knorren, Knubben. de Dhüre lijt'n Klumpen Dreck, bring'n Knaul det un der, das Knaul (Wolle). mal weck; 2. in eenen Klump fahren vor Knauser, Geizhals. Schreck, zusammenschrecken; 3. det is'n Knausern, geizen. Klump Unzlick, ein unansehnlicher Mensch ; Knautschen, Zeug, Papiere, zerdrücken; 4. innen Klump fallen, zusammenbrechen. v. knittern, intnautschen. Det Faß ful in Klump ; 5. uf'n Klump ! Knebel, Fingerknöchel - so — — — so so so. Knechfel, Fuß-Knöchel. schtehn. Auf einem Haufen stehen. Knibdelig, mühsam, feme Arbeit. K lump att sch reden, Unsinn reden. Klump sack, ein Spiel, wobei mit einem Knickebeen aus Beeskow, 1. Jemand Knoten im Schnupftuch geschlagen wird. vom Lande; 2. Jemand, der mit den Der Klumpsack jeht rum Knieen wankt. Knicken, einbrechen. Dir knick ik die Seht eich nich um. Elsbeene. Kluntern, beschmutzen, beim Gehen det Knicker, 1. Geizhals; 2. Sonnenschirm Kleed. Klui, Stück Erde: — a —, dickes Gesäß. zum Umknicken. Knlckschtiebel (Sch.j, Kerl, alter Herr. Huhn ohne Schweif. kniebeln, Brot durch Schneiden verKnabbern, nagen. Knabber, knabber, kneisken unstalten. Knieedie, das Knie. 1. UffdeKnie schauern, Wer knabbert an mein Heisken, fragt die Here im Pfefferkuchenhause. knieend scheuern. 2.Der kann vormiruff de 138 sein. 3.Iber't Knie- haben, Schwierigkeit haben. Da hackt brechen, flüchtigbehandeln. 4. Vor Schreck der Knoten, daran liegt es. 3. Mach in de Knie schießen, zusammensinken. Dir 'nen Knoten in de Beene (Zuruf Knies, Taschenmesser lfrz. oanil). an Langbeinige). Knierieminalrath, Schuhmacher; scherz- Knubbe. Fast nur in der Redensart: vorKnubbe liejen, festliegen; v.Knubben. haftes Wortspiel mit Kriminalrath. Kniff, 1. List. Kniffe un Fiffe; 2. Kniffe Knubben der, kurzes, ästiges Stück Holz; in't Buch machen, Zeichen und Falten v. Schtubben, und: vor Knubbe liejen. ins Buch machen. Knuddel, 1. Verhärtung im Fleische; knifflich,1. mühsam, schwer herauszubrin2. Knollen; 3. Feldknudel, gewöhnliche Knieliejen,unerbittlich gen, 'ne kniffltche Arbeet. 2. Wat Kniff- Taube. lichet aus Markjrafens Rennschteen, Knudel der, das unregelmäßige Knäuel, etwas besonders Delikates. (Uralte BerHaufen zusammengedrückter Sachen. liner Redensart, besonders in alten knudeln, zusammendrücken. Familien: Ihr mechtet alle Dage wat knudeln, jeknudelt, 1. unordentlich binden, unordentlich befestigen. Det Knifflichet aus Markjrafens Rennschteen). Knippel, Knüttel. Ik komme jleich mit'n Halsduch is ooch recht jeknudelt; v. Knippel damang! umknudeln; 2. kneten, weibliche. Handknippeldickevoll, gedrängt voll, arbeit liederlich handhaben ; v. prudeln. knippern, knüpfen; v. anknippern. Knuff, Fauststoß. Knüffe un Püffe. Knipvkieler,ThontügelchenzumSpielen; knuffen, stoßen mit der Faust; v. buffen. Knüppel. 1. Holzstab. Der Knüppel v. Murmel. knippsen, 1. einen Schnitt mit der Spitze liejt dein Hund; v. Knippel. 2. Art Scheere machen ; 2. mit den Fingern Weißbrötchen. Knup p s ,Stoß, Schaden. Genen Knupps Geräusch machen, schnalzen. Knirps, kleiner Mensch. wechhaben, wechkriejen, z. B. Bruch. knurpsen, hörbar mit den Zähnen zerKnirrfix,kleiner Mensch. Knoblauchswurst, Knobländer, malmen, Geräusch der Knorpel und Knoblante. Ausruf: „Warm sind fe Gelenke; v. jnurvsen. knusperig, braun gebraten. noch! Kalt wern se doch!" Knochen der, 1. Knochen. Alle Knochen Knute die, 1. Tyrannei. Die schtehn am Leibe entzwee schlajen, Drohung unter de Knute, die dürfen nich mucksen ; vor Prügeleien; 2. Schw. sür Frauen2. Peitsche, Knute. Die Knute kriejen. zimmer. Fauler Knochen; 3. sich de Knuutschen, herzen, drücken ;v.tnautschen. Knochen verfrieren, sich die Glieder er- kobern, Liebeleien treiben. frieren; 4. hauen, det er feine Knochen Kobolt, kleiner Mensch, Schelm, Kobolz innen Schnuppduch zu Hause dreegt, die schießen, kobolzen kopfüberfchießen. Knochen zerschlagen, Drohung; 5. mit koddern, waschen, kleine Wüsche. jesunde Knochen davonkommen; 6. det koddrig, 1. frech. Halte deine koddrije liejt mir in de Knochen (Frankheit). Schnauze ! Den seine koddrije Schnauze knochend rocken, ganz trocken. De muß man ooch mal apart dodtschlajen, Wäscheis schon knochendrocken; v.klocken. wenn er dod is. 2. Uebel zu Muthe. Knoobloch, Knoblauch. Eene Zehe Kohl,1.langweiligeRede(oi'8.rnd6i'6petit2. Balletten, an de ein Dolden- M0I-8 63t) zumSterben; 2. det machtooch Knoobloch theil Knoblauch muß an die Vouletten. den Kohl nich fett, das nützt auch nichts. Knote, pöbelhafter Mensch. Kohlen, 1. nne uff Kohlen schtehn, sitzen, Knoten, 1. Knoten; 2. eenen Knoten größte Eile haben; 2. schwatzen. der ein 139 Jungfrau, Verkäuferin von Mineralwasser, Sodaliske. Kohlentopp, ein Kohlenbehälter, den die Marktfrauen im Winter unter ihre Röcke schieben. kohlrabenschwarz, kohlschwarz, ganz Kohlensaure schwarz. Kohlrieben, Kohlrüben. Kohlrieben? merkst Koltsen, Kolben, dem Magen. Verschtehste du die Bedeutung? aufstoßen lassen aus Kollaatschke, ein beliebter länglicher Kuchen, der in die Friedrichsstadt vom böhmischen Dorfe Rixdorf Berlins eingeführt ist. im Süden kommen, kommen. 1. Iejangen kommen, kommen, wie't will,nun mag geschehen, was es sei. 27. Denn komme mir nich! dann komme nicht, daß ich helfen soll. 28. Komm mit raus, komm mit hinaus. 29. Du, der Olle kommt. Antwort: Na, wenn er kommt, denn is er da! Denn is't noch so! ich fürchte ihn nicht. 30. Na, mir komm nich! das ist ja seltsam'. 31. Wieville kommt (kostet) det? 32. Da kannste kommen! das ist schön! 33. Dumm kommen, beleidigend werden. toofen, jekooft, 1. kaufen, gekauft; 2. soll ik mir mal den koofen angreifen zur Rede stellen? Koofmich, Kaufmann. jeritten, jefahren. 2. So missen Sie Kopp, Keppe, 1. Kopf, Köpfe; 2. ville mir nich kommen, antworten. 3. Wie Keppe ville Sinne; 3. von Kopp bis kommt et denn? 4. Je nachdem et zu den Fießen; 4. er kat Kopp; 5. een kommt. 5. Dheier zu schtehne kommenjuter offener Kopp; 6. uff seinen Kopp 6. Uff eenen loskommen. 7. Uff Jeden beschtehn; 7. vor'n Kopp schtoßen, bekommt so ville. 8. Ik kann nich druff leidigen; 8. nich innen Kopp wollen, kommen, mich nicht besinnen. 9. Dahinter nicht glauben wollen; 9. sich wat innen kommen, entdecken. 10. Aus de Oogen komKopp setzen, eine fixe Idee bekommen; men, außen Sinn kommen. 11. Um wat 10. den Kopp, die Besonnenheit verkommen, verlieren. 12. Weiter kommen, lieren; 11. sich den Kopp zerbrechen; fortschreiten. 13. Wiederkommen bringt 12, der hat seinen Kopp vor sich, er Freide. 14. Zu sich kommen, sich erholen. 15. Zur Sache kommen. 16. Da könnte Jeder kommen, das kann nicht bewilligt werden. 17. Kommste heite oder kommste morgen, das geht langsam. 18. Wie't kommt, so jeht's. 19. Na komm mir man! Drohung: es wird Dir übel ergehn. 20. Kommste mir so, komm ik dir so !wie du mir, so ich dir. 21. Wie jerufen kommen, zu rechter Zeit. 22. Erst komme ik, denn komm' ik noch eenmal, denn kommt 'ne janze Weile jar nischt, denn kommen de Andern, un denn kommst du erst, du kommst noch lange nicht an die Reihe. 23. Na so muss't kommen, sajt Neimann, sieben Heiser un keene Schlafstelle! 24. Det kommt vor, det Eener fällt un find't nifcht. 25. Des kommt davon! das find die Folgen. 26. Nu kann't eigenen Ansichten; 13. den Kopp hängen, betrübt sein; 14. wie vor'n Kopp jeschlagen, bestürzt; 15. et is ihm in den Kopp jeschtiejen, er ist berauscht; 16. Kopp weck! Kopf weg! 17. Halt eich Kopp un Fieße warm, Un beschwert cich nich den Darm, hat seine Halt's eich immer hinten offen Un laßt alle Dokter lofen; 18. dem mag ooch der Kopp scheeue sschön) brummen, er mag große Sorgen haben; 19. wer nich kommt, den wird der Kopp nich jewaschen, erhält keinen Antheil; 20. sich den Kopp inrennen, sich ereifern; 21. den dhut ooch der Kopp nich mehr weh, er ist todt; 22. uffen Kopp kommen, bestrafen; 23. den Kopp verkeilen, täuschen, bezaubern, vorreden; 24. det jeht ihm im Kopp rum, macht ihm Sorgen ; 25. det 140 jetzt ihm an Kopp un Krajen, das kostet !kotzen, sich erbrechen, v. jerben. ihm das Leben; 26. den Kopp schüddeln, jKrabbe die, kleines Wesen, mißbilligen, nein sagen , 27. der is nich !Kra bb e, Kratzen. Det jibt Krabb' uffen Kopp jefallen, der ist klug; 28. in'n Nacken, das hat schlimme Folgen. nnnen Kopp schmeißen, an den Kopf Krabbelei,Krabbelkaltschale,Krahen; werfen; 29. wat innen Kopp haben, v. krabbeln. einen Rausch haben; 30. een Kopp krabbeln, 1. kriechen auf allen Vieren, wie'n Bulle, ein dicker Kopf; 31. nu 2. durcheinander wimmeln; 3. mit den sitzt er da mitt'n dicken Kopp, nun weiß Fingern kratzen. Det Krabbeln hat de er nicht, wie er sich helfen soll; 32. da Töle jerne, der Hund hat das Krauen laß ik mir'n Kopp abhau'n, wenn det gern; v. kribbeln, jrabbeln. wahr is ;33. een offener Kopp, ein ge- Kracke die, altes Pferd. lehriger Kopf; 34 er hatte den Kopp ver- Kratehl, Zank; v. kehlen. loren; 35 den Kopp dicke machen, Mit- Krakeh ler, Zänker. (Witzblatt 1848, theilungen machen, welche Sorgen ver- Redakteur Bahn.) ursachen; 36. ik weeß nich, wo mir der Krakzeig, Gesindel. Kopp schteht, ich habe viel zu besorgen; < krank, 1. krank. Sich krank lachen, sehr 37. eenen Kopp kirzer machen ; 38. den ! lachen. Sich krank schtellen. Kopp zurecht ricken, setzen; 39. er kann Kränke, Krankheit. Krist de Kränke. Kratzbirschte, Kratzbürste. zänkischer nlch ; 40. sich uff'n Kopp danzen lassen, < sich Alles gefallen lassen ;41. in'nbloßen sich hinter de Kopp jehn, ohne Kopfbedeckung; 42 det! kratzen, 1. kratzen; 3. kratzen kratzen, Sorgen haben; ! auswendig; 43 et weh ik außen Kopp, kämmen! (scherzhaft wenn nischt Kopp ,"nopp), genau. stimmt uffn > "^" —— schtick. 'l «^ > Stoß gegen - den Kopf., nuß, Schlag gegen den Kopf. Schlag gegen den Kopf. Jemand verlegen den Kopf Kratzfuß, Verbeugung. lkrauchen; v. krausen, kriechen. kratzt. 1. Wat lorn, 1. Korn; 2. ufft Korn nehmen,! kraucht dort in dem Busch herum, is ins Auge fassen, zielen; 3. Kornbrannt- ! det nich der Napolium? 2. Innen A wein. Ik drinke reenen Korn; 4. von- krauchen wollen, hündisch schmeicheln, ollen Schroot un Korn; 5. er klemmt's Krauskopp, lockiges Haar. Na, kleener > Krauskropp. Korn (bei der Büchse), schielt. de Kosakke, Kosack. Hinter Donsche Kraut, Krciter, Kraut. Wie Kraut un Kosakken, sehr weit m der Kultur zurück. Nieben, unordentlich. Kosthävpken det, eine kleine Portion. !Kravattenfabrikant, Wucherer, Hals- — ! Kostverachter, keen K. sind, nicht lange abschneider. Er hat ihm de Krauatte mSpeisen,Getränken,Liebschaften. zujezogen. mäkeln ' Ko tt s ,bei Flüchen statt Gottes ;v. Potts, Krebse nach Jerusalem dreiben^ alte Jungfer werden. Hott's. Kotzdonnerwetter. Kotzebackofen, krebsen, mühsam gehen. Kotzebackoben, Kossäthenbackofen. Die hatten A— wie'n Kreehenpoten, Krekelpoten, Krähenpfoten, 1. Runzeln an den Augen; Kotzebackoben. Kotzebu, Erbrechen. Der macht Kotzebu 2. schlechte Handschrift. un oben druff Sand. (Ermordung Kre ekeln, kleinlich tadeln. A. v. Kotzebues durch gwä. tusoi. Karl kreepeln, tröpeln, kriechen, stümpern. —fritze. Ludwig Sand 1819). Krekelpeter; 141 kreepfch, kröpsch, kampflustig. zum Streiten bereit, Krimmskramms, Durcheinander, Aller- lei, Kram, Kramerei. Kreeie, Kröte; kleene Kreete, kleines Kringel, Ringelgebäck für Kinder. Geschöpf (gelindes Schw.). Kripps, nur in der Redensart: Bei'n Kreete n, Geld. Gen paar Kreeten in Kripps kriejen, beim Kragen nehmen. krisselich, geronnen. de Tasche (studentisch). Die Milch is Kreide, 1. Kreide; 2. an de Kreide krisselich; v. zusammenjeloofen. schtehn, auf der Schuldnerliste stehen; Kristanje, Kastanie. v. ankreiden. Krokodil!st hreenenweenen, verstellte kreideweiß, weiß, leichenblaß. Betriibniß. Kreiterkissen; —käse. Krone, Krone, 1. wat in de Krone Kreiz, 1. Kreuz; Kotts Kreiz, Gottes haben, es ist ihm der Kopf benomKreuz, Fluch ;2. Rücken ; 3. iber Kreiz, men; 2. eenen in de Krone haben, bekreuzweise. Wenn zwee Iungens iber trunken sein; 3. et is ihm wat in de Kreiz p—, denn schtirbt en Jude. Krone jeschtiejen, jesahren, er ist durch kreizbrav, fideele; —dumm, sehr etwas aufgeregt. brav, sehr dumm; —lahm, rückenlahm. Kr o n oh n ,alter Sohn, lieber Freund. Krempe, .vutrand. Det müssen Se Kroopzeug, Gesindel, Grobzeug. lMruven, kriechendes Wesen, kleines Vieh.) eenen erzehlen, der keene Krempe an'n Kröschen, kreeschen, hörbarmit Zischen ist, genug es zu ! Hut hat, der dumm braten, brodeln; v. Setzeier uffkröjchen. glauben. Kruke, 1. Thonflasche; 2. eene olle Krempel, Hausen alter Sachen. putzige Kruke, ein lächerlicher Mensch. krepiren, trepirt, 1. sterben. Vor Krume, das Weiche des Brotes; Kri2. Er trepiren; ärgern. sich Lachen meken, Krümchen. krepirt sich driber. Krümel; v. Kriemel. kribbelig, tnibblig, reizbar. krunklig, zerdrückt, Rock, Papier. Kribbeltopp, jähzorniger Mensch Krystier, Klystier; Krustirschpritze. kribbeln, 1. jucken, reizen. Det krib- Kuchen, 1. Kuchen; 2. Ja, Kuchen! belte ihn, das ärgerte ihn; 2. kriechen. Nichts! Nein! Det kribbelte un wibbelte von Menfritze, Kuchenhändler. schen, es kroch und wimmelte das Ge- kucken, jekuckt; v. kieken; sehen, gucken, 1. kuck mal da hin; 2. aha, kuckste aus dränge; 3. det kribbelt mir in de Nase, — s — in de Fingern (ihn zu schlagen). Kribbensetzer oller, alter Kerl, Pferd. altes die Luke? Da willst Du hinaus? Das ist Deine Absicht? Kuckfenster, Kuuckloch, Fensterchen zum kriejen, bekommen, 1. Du krisst'n Doo Hinausspähen. in beede Waden! Ist es möglich! 2. Det Kuckkasten, Guckkasten (Berliner GuckSchtolpern kriejen, anfangen zu stolpern ; kastenbilder für das Fahr 1845 von 3. Wat kriejik davor? Eenen Schlach A. Hopf). wie'n Du det brüder, Trinker, Hund; Kümmel, Schnaps; 4. sofft mehr tü rk e,Philister ;studentisch :engherzig, Wetter kriejen, Du sollst das Wetter bekommen, Drohung, 5. Er krijts mit nicht weit her; Kümmelanbau nahe bei de Angst. 6. Det wern wir schon .^alle früher verspottet. Anis tönen die Glocken der Spittelkriejen, herausbekommen. Kriemelken, Krümchen, Brosamen, kirche. Die größte Glocke tönte „Pom- — — — kr ie scheu, kreischen; v. uffkrieschen. meranzen", die mittlere „Branntwem". 142 Kuddelmuddel, Mischmasch,Alles ——. durch- kuranzen, bestrafen. Den wer ik Kurrende, Singechor; —junge, einander. prä- Kuh, Kihe, Kuh, Kühe. fekt (Rauch hieß der letzte Chormeister). kurz, kurz, 1. kurz un jut is besser als Man wird so alt wie eine Kuh lang un jut; 2. kurz un kleen, inkleine Un lernt noch immer mehr dazu. Kuhfuß, Infanteriegewehr. Sich mitten Stücke; 3. kurz anjebunden; 4. na kurz, et is nischt; 5. iber kurz oder Kuhfuß schleppen. Kuhlbaarsch, Kaulbars. Laßen schießen, lang, es tritt einmal der Augenblick ein ; et is 'n Kulbarsch. 6. sich kurz fassen, mit wenigen Worten ; 7. um't kurz zu machen; 8. zu kurz kühle, kühl. Heit is't kühle, heut ist es kalt. Det is heit ochsig kühle. kommen, Schaden leiden ;9. den Kürzern kuhlhaftig, kühl; v. kühle. ziehn; 10. eenem kurz kommen, kurze Kuhlpadde, Kaulquappe. Antworten geben; v. kurzköppig. Kuh luder(Schw.), Luder; v. Aas. So'n kurzköppig, kurzkö'vfig, trotzig, reizbar. Kuhluder! Solch böses Frauenzimmer. Kufche die, der Mund. Halt die Kusche, Kuhpladder, Kuhmist. schweig. (Goscherl.) Kuhvirrtel,Landsbergerthorbezirk wegen Kuschemuck machen, heimliche Dinge des Viehhofs. treiben, Betrügereien, kühsätig, kihseetig, wählerisch im kuschen, 1. still sein (oouobei-), ruhig liegen. Besonders bei Hunden: Kusch, Essen (kiesen, küren). Kuk, Küchlein. Nur in der Redensart: Töle! 2. Nachbleiben in der Schule, der Die sind een Kut un een Ei, die sind muß kuschen. ganz vertraut miteinander; v. Kikel. Kußhand, Kußfinger schmeißen, Kukkarde, Kokarde. Der derf keene 1. Kußhand werfen; 2. det kriej ik mit Kukkarde dragen. Kußhand vor, den Preis erhalte ich leicht. Kukkerul le,Vogelscheuche. OlleKukkerulle. Kutc, Grube; Kuten in de Backen, in de Kuklicht, Kucklicht, pwr. KuukKinne (Grübchen); Müllkute,Murmeltute. lichter, Llcht, Kerze lKinoersprache). Kutte die, 1. ein (mönchsähnlicher) alter kullern, kollern. Rock. Zieh die olle Kutte aus! 2. WeibKumpkarre, Karren mit einem Kasten. liches Glied. Kump tasten, Kasten zum Einschütten von kuttendoll, liebeswahnsinnig. Kalk, Sand. Kunst, Kinste, Kinstler, Kinstelei, tinsteln, Kunst, Künste, 1. det is L. keene Kunst, das ist leicht; 2. seine la! la, la! so! so! Wie jeht et? So, Kunst beweisen, etwas leisten. kunterbunt, durcheinander, verwirrt; so! La, la! So ziemlich. v. Kraut un Riben. Laatsch, langer L.,Mensch ohne Haltung. Kuppelpelz verdienen, eine Ehe stiften. Laatsch en, Hausschuhe. Kupperdreier,— fennig, Kupferoreier, laatsch en, langsam, liederlich gehen. Pfennig; jeld; minze; nese; laatsch ig, liederlich, mit schlechtem Schuhwerk. schmidt; —schmiede, lieberFreund junger Laban, ein langgewachsener, und Kupferstecher. Kur, 1. ärztliche Behandlung. (Schw.); Dod v. uff Mensch Lulaatsch. un Leben; v. Pferdekur; 2. die Kur Labbe, 1. Lippe; 2. eens uff de Labbe schneiden, den Hof machen; 3. Det is'ne jeden, kriejen; 3. halte deine Labbe; v. Kur, schwere Arbeit. Flebbe, Flunsch. so — — — — — — 143 labberig,geschmacklos,widerlich,weichlich. Lache, Gelächter. Eene laute Lache uffschlagen, in Lachen ausbrechen. lachen, 1. lachen; 2. sich dodt-, krank-, halbkranklachen; 3. sich 'n Ast lachen, sich pucklicht lachen; 4. sich scheckich lachen, so daß man rothe Flecke bekommt; 5. vor Lachen Kobolz schießen; 6. lachen, det eenen der Bauch wackelt oder weh dhut; 7. krieschen vor Lachen; stehlen; 3. lang un breet, ganz ausführlich; 4. hinlänglich. Vor den is det lange jut;5. lange frisch !gut genug ; 6. det is noch lange hin. Das ist eine ferne Zukunft; 7. lange hin, kommt ooch ran; 8. de Länge lang, nach feiner ganzen Länge; 9. iber kurz oder lang; 10. wer lang hat, läßt lang hängen; 11. komm mit da lang (entlang), ik jehe da lang: 12. lang wie der Dach 8. ibert janze Gesichte lachen; 9. der vor Iohanni (24. Juni); v. Laatfch, lachte wie'n Kobbold; 10. aus dem Laster, Laban, Latte. lacht der Deibel; 11. ihr habt jut lachen. Längde, 1. Länge; 2. in de Längde Euch gehts gut; 12. det Herz lacht ziehn; 3. de Längde lang hinschlagen. eenem im Leibe; 13. der lacht sich wat, Lappaalje, — Lapalie, Bagatelle. freut sich. Lach liefe, em immer lachendes Frauenzimmer; v. Kikkerliese. lackirt, angeführt, betrogen. Ladeschtock, Ladestock zum Feststampfen Lavpa Lappen. , armseliger Mensch. Durch de Lappen jehn (Seile mit flatternden Lappen zum Zurück- des Wildes), entwischen. Läpperschulden, kleine Schuldsummen. Larse, 1. Larve, Maske; 2. die hat 'ne scheuchen der Ladung beim Vorderladegewehr. Der Kerl hat jewiß'n Ladefchtock verscheene Larfe, ist häßlich. schluckt. (Bezeichnung eines steifen lasch (a kurz gesprochen), schlaff. Der Menschen.) Bengel is lasch un foosch (frz. faux). Lasfe, anmaßender junger Mann. lassen, laaßen. 1. Lassen; 2. unterLallen, Sprechen der Kinder und Belassen. Du follst det Illaßen! Laß det trunkenen. sind! Latz das sein; 3. det wirschte Lämmken, Lämmchen. Lampe, 1. Lampe; 2. eenen uff de Lampe jießen, trinken; 3. jeh mir aus de Lampe, aus dem Lichte; 4. Mir jeht 'ne Lampe uf; v. Seifensieder. Lämpken, Lämpchen; v. Funzel. Lampreten, in Berlin gänzlich unbekannte köstliche Speise. Alle Dage Lampreten fressen. Land, 1. Land, Provinz, Dorf; 2. vom Lande, vom Dorfe; 3. aus aller Herrn Länder. Allerlei Fremde; 4. hier zu Lande, hier. —pommranze, — Menfch vom Lande. schtreicher, Landstreicher; v. Landloser, Rumdreibcr, Schtromer. schturm, 1. das äußerste Aufgebot — im Kriege; 2. zum Landschturm jeheeren. Alte Jungfer sein. lang, 1. lang; 2. lange Finger machen, bleiben lassen, unterlassen; 4. lass'n doch. Laß ihn doch, hindere ihn nicht ; 5. er kannt nich lassen. Sich abgewöhnen; 6. lass'n loofen! Kümmere dich nicht um ihn; 7. det läßt fcheene. Das kleidet schön. Latte, 1. Latte; 2. lange Latte, großer Mensch ;3. uff Latten liejen, im strengen Militärarrest sein. Latteibrett,FensterbrettlLattich,1a(;wo2). Latterne, Laterne. Mitten Latternenpfahl winken, deutlich hinweisen. Latterne meika, I^terna ma^io». lau, lau; v. fiestlau. Laubfrosch, Gensdarmes, wegen der grünen Uniform. Laus, 1. Laus; 2. nich de Laus, nich de blasse Laus, nicht das Geringste; 3. laß dir man de Lause nich verfrieren. Anrede an Jemand, der seine Kopf- 144 bedeckung nicht abnimmt; 4. den fressen Leib, I. der Leib; 2. nischt uff'n Leibe noch de Lause. Der verarmt und ver- un nischt im Leibe. Nichts zu essen liedert; 5. eene Laus in'n Pelz setzen. und keine Kleidung; 3. offener Leib, bereiten; Stuhlgang. v. in't Floh Unannehmlichkeit Ohr; 6. mir looft 'ne Laus über de Leib, 1. Leib; 2. offnen Leib haben; Leber, werde ärgerlich. Lauseangel, gemeine — Person. — —junge, kerl, gemeine Person. kopp, — —— kaserne, Haarnest. Mensch. —— erbärmlicher schlechte wenzel, Harke, enger Kamm. Chignon, knacker, nest, kleine, Station, Ortschaft, —pauker, Mensch mit Ungeziefer; v. Pankert. lausig, 1. erbärmlich; 2. sehr, groß. Lausig ville Ielo, lausig kalt. lauter nur, nichts als. Lauter Zufall. 3. jut bei Leibe, wohlgepflegt; 4. bei Leibe nich! Ja nicht! 5. Er jing mir nich vom Leibe, ich konnte ihn nicht loswerden ; 6. immer zehn Schritt vom Leibe, nicht zu vertraut; 7. zu Leibe jehen, angreifen; 8. an'n Leibe eenen Knopp oder Band annehen doocht nischt, denn wirdman vergeßrig (einem Angekleideten etwas annähen, schwächt sein Gedächtniß); wenn er aber'n Schtick Brot bei beißt, denn näht man ihm de Sinne nich an; 9. am Leibe haben, sich angewöhnt haben (riesige Lebemann, Gourmand, Verschwender. Schritte, Grobheiten). leben, 1. wie Iott in Frankreich, herrLeibeskraft, in der Redensart: lich un in Freuden; 2 leben un leben Leibeskräften, mit aller Kraft. lassen; 3. ne, wat lebt nich! Das Leibjericht, Lieblingsspeise. Aus so ist ja merkwürdig; 4 fuffzehn leben Leibjarde, Gardes du Corps. noch! Der Würfelwurf 15 ist bis jetzt Leiche, 1. Begräbniß. 'ne jroße Leiche; noch der höchste; 5. leben Se so wohl 2. Fehler des Setzers ;3. jroßer Schnaps. als auch! leichenblaß, bleich; v. kreideweiß Leben det, das Leben. 1. Det liebe Leben nich haben, zu geringe Einnahme haben; 2. mach nich sonn Leben! Lärm. Leber, 1. Leber; 2. frei von de Leber wech! Frei heraus mit der Sprache; 3. der Mann hat 'ne weiße Leber. Bei dem Manne müssen alle Frauen sterben. un Stroh, Erbsen und Sauerkohl. lecken, 1. lecken; 2. alle zehn Finger nach lecken, sehr gern haben; 3. lecken Sie mir, wo ik hibsch bin! ich verachte — Sie ; 4. der kann mir 99 mal den M lecken. Ich achte ihn gar— nicht; 5. leck mir Fett ; 6. leck mir'n Aermel. leckerig, Leckermaul, zum Naschen ge- Leichenschteen, 1. Leichenstein; 2. denn sch— Dir der Hund uff't Irabb, denn hast'n Leichenschteen. 1. Die Hände in den lejen, trank werden; 3. wat lejen, sich beschäftigen; 4. lejen, legen. Schooß; 2. sich uff sich lejen Se't man dahin. Es ist schon gut. Leichnam, 1. Körper; 2. Lieutenant. Leiden, 1. jut leiden können, zugethan sein ; 2. nicht leiden können, gram sein ; 3. det leide it nich. Das dulde ich nicht; 4. der kann keen Geld leiden. Er giebt Alles schnell aus. Leiden, 1. Leiden; 2. det is det liebe neigt. Leiden, ein armseliger Zustand. leekrig, lökerig, löcherig, schadhaft, undicht. Iefäß is leekrig un schpakk (leckt). Leidenschaften. Er hat keene LeidenLeed, 1. Leid; 2. leed dhun, leid thun. schaften: Nich Roochen, Schnuppen, Wissen Se wat Sie mir können? Leed Drinken, Schvielen, Danzen. können Se mir dhun. leiderjottes, leider! 145 leidlich, leidlich, zu leiden. 1. Wie jehts? nu, so leidlich. I Leierkasten, Drehorgel. sind, das Ich ziehe ist vortheilhaft; 2. lieber nich! das Gegentheil vor; v. Liebste. Komm nich Liebe, Liebe. Man sieht doch die Liebe, untern Leierkasten, komm gut heim! den guten Willen. Wer lann vor de Leim, 1. aus'n Leim jehn, zerbrechen, Liebe (vor seine Iefühle!). 2. jefehrlich is't an'n Leim zu lecken, liebe, lieb, gut, nützlich, von Gott gefährlich ist's, den Leu zu wecken Seine liebe Roth haben,' gesendet: (Schiller) ; 3. uff den Leim (Vogelleim) det liebe Brot, det ttebe Iut, du liebe Zeit, du lieber Himmel, du lieber jeh ik nich. Leimdiejel, 1. Leimtiegcl; 2 Tischler Iott, die liebe Kirche, mein liebet Leine, 1. Waschleine. Leine ziehn, die Bettken, den lteben langen Dach, die liebe Sonne, die liebe lange Nacht; WaMeine an die Haken spannen; 2. der hat Leine jezogen, ist entflohen. det liebe Leben; det is det liebe Leiden Zieh Leine! Geh ab; 3. an de Leine (dort sieht es aus, wie in der Passion haben; v. Schtrivpe. der leidende Christus). Leipziger Lerche, 1. ein knotenartiges lieben, lieben; v. pussiren. Gebäck; 2 Lerche. Lieben kann ik Dir immer, Leite, 1. Leute; 2. wir sind jeschieoenc Heirathen ohu ik Dir nimmer. Leite. Wir sind Feinde; 3. sich in de lieber, lieberst, 1. lieber haben wie, vorLeite schicken ; 4. freejt man de Leite ziehen; 2. lieber essen, vorziehen; 3. man lieber nich, es ist besser, es zu unterlassen. aus !Auf diese Frage antworte ich nicht. lendend ick, stark wie ein Schenkel; Lieb lingos ach en, z. B. Lieblingsbeen, lahm, müde. dlsch, jeschlchle, seidel, Lepperei, Läpperei, Bagatelle; v. Lapsorte, —sitz (Stammsitz) :c. palje. Lied, 1. Lied; 2. det is det alte Lied, leppern, lappern, läppern. Et leppert die alte Sache; 3. det Ende von't Lied, sich, häuft sich langsam an, es wird mehr. das Ende des Vorfalls. Lerche, 1. Lerche; 2. du krijst jleich ne Liederjahn, liederlicher Mensch; u. Lerche, Ohrseige; 3. eeue Lerche ziehen, Irobjan, Tummerjan, Nrian. die Mütze mn Schirm ergreifen, über liejen, 1. liegen, jelejen; 2. zu liejen kommen, krank werden; 3. sich beständig das Gesicht reißen; v. Hut anoreiben. Letter, Leiter. aufhalten, ewig lijt er uff'n DaubenLewiten, die lesen, Vorwürfe boden; 4. wo willft'n liejen? Ich bemachen; v. Epistel lesen. siege Dich doch. Licht det, 1. das Licht; 2. Lichte ziehn, Liejenkatze, Lügner. Olle Liejenkatze! den Schleim in die Nase zurückziehen; listen, 1. lüften; v. lüften; 2. bestrafen. 3. hinter't Licht sihren, betrügen; 4. nn Na warte. Dir wer (werde) ik listen! jeht mir'n Licht uff; 5. im Lichte schtehn, Limpe, Lippe, Miene, verzogenes Gesicht. im Wege stehen ; 6. sich im Lichte schtehn, Linkepatsche, Linkepote, ein Mensch, sich selbst schaden; 7. bei Lichte besehn, der sich der linken Hand bedient. Kindergenau betrachten; 8. Licht anjeschtochen, svottoers: Linkepoot, Licht angezündet; 9. drei Lichter brennen Schlag 'n Deibel dodt. m de Schtube, also is ne Braut im Litanei, Register, Aufzählung, langHause. weilige Darstellung, Klagen. Det is lichterloh brennen, hell aufflammen. ne, Lanlerne, Laterne. dieselbe Litanei; die ganze Litanei von Lichter vorne (von vorhin nochmal). lieb, angenehm, 1- det lafsen Se sich lieb j von XXXIII. 10 d. d. Berlins. Schniten Ver. f. Geschichte Heft so — — — — — — 146 Litthauer, 1. kleines Pferd; 2. kleiner Mensch aus Litthauen. Lob, Lobb, 1. Lob; 2. Auszeichnungen is; 7. da is nischt los, da ist nichts Beachtenswerthes ; 8. mit dem is nischt los, der taugt nichts; 9. det Fell los- machen, prügeln; 10. Nu bin ik meine m der Schule. Loch, Loch, 1. die Pauke krijt'n Loch, i Uhr los ! Nun habe ich keine Uhr mehr ! die Sache scheitert; 2. saufen wie'n ! 11, Endlich bin ik die Vude los, habe Loch; 3. Stube, Wohnungsraum ; 4. een i das Haus verkaust; 12. der hat wat Loch zuschtovven, eine Schuld abtragen ;! los, hat Talent; 13. Los davor, fang an. 5. der freit sich'n Loch in'n A—;!löschen, 1. den Durscht löschen; 2. ik wer ihm jleich eene löschen, eine Ohr6. Loch is Loch; 7. der pfeift ooch geben. Loch; feige 8. im Loche! schon uff't letzte sitzen, im Gefängnisse sitzen ; 9. 'n Loch !lose, beweglich, 1. meine Hand is lose, in de Natur (vorbei) schießen; 10. 'n ! ich werde gleich zuschlagen; 2. der hat'n Loch zurückstechen, mit seinen Ansprüchen '! loset Maul, einen bösen Mund; 3. los hinuntergehen. un ledig, ohne Familie. Locke, Haarlocke; v. Herrnwinker, loseisen, erlangen, erbitten; v. losSchraubenzieher, Dolllocke. zittern. Lodderei, Nachlässigkeit, Schlaffheit, losjehen, 1. losgehen. Det Iewehr loddern, faullenzen; v. verloodern.. jing nich los; 2. anfangen. Na wird . et bald losjehn oder nich? Alleweile loddrig, lodderig, nachlässig, liederlich. jeht et los; 3. uff eenen losjehn, auf Lös er, Läufer, Treppen- und Stubendecken zum Uebergang. Jemand einstürmen. Löffel, 1. dieWeisheit mit Löffeln jesressen loswerden, lossein, 1. befreit werden, haben, überklug sprechen ; 2. et jibt wat verkaufen, sreisein. 2. verlieren. Der is sein Ield losjeworoen; 3. wenn ik hinter de Löffeln (Ohren). lökerig; v. leekerig, svack, schadhaft. den Kerl man erst los wäre. Lohjerber, I.Lohgerber; 2. wie ein —, loszittern, erbitten, 'n Iroschen. dem die Felle wechjeschwommen sind, er Louis, Beistand einer Prostituirten, der ist betrübt; 3. brauner Maikäfer. sich von ihr ernähren läßt, Zuhälter. Loofdokter, Arzt ohne Fuhrwerk; Lowwise, Lawise, Luise. v. Fahrookter. Lucas. Haut ihn den Lucas! Faß ihn loofen, 1. laufen; 2. loof man, ik will^ Lucas ! Zuruf beim Whistspiel. nifcht von Dir wissen; 3. det looftl Lude, Ludwig. Aliens uff Eens raus, das ist einer- Luder, 1. Aas, ollet Luder; 2. m's lei; 4. Hau'en doch in de Fresse un Luder (Bett) liejen; 3. unter'n Luder! lassen loofen, laß ihn nicht gerichtlich Unter aller Würde. bestrafen; 5. der weeß druff zu loofen,! leben, faules Leben, Faullenzerleben. er versteht die Mittel und Wege ; 6. det ludern, 1. herumsuchen (von Hunden im Rinnstein); 2. stinken, stänkern. looft in't Ield, wird kostspielig. Loofzeit, Laufzeit, d. h. Begattungszeit Luft, 1. Luft; 2. Raum. Et jiebt alleder Hunde. weile Luft; 3. Pfefferminz branntwein. los, 1. da is heit wat los ;2. wat is'n los ? Jeden se mir'n kleenen feinen Luft, Was giebt's? 3. Frisch druff los! 4. an de Luft setzen, hinauswerfen. Frisch darauf los! 4. Nu los! Jetzt Denn kommste an die frische Luft! Dann wirst du hinausgeworfen; fang an; 5. da is wieder der Deibel los! Zank und Streit; 6. wat is'n da 5. nich de Luft jönnen. Nicht das Geringste; 6. von de Luft leben. Man los? Antwort: Wat nich anjebunden — 147 weiß nicht wovon- 7. aus de Luft Ma, Mal, einmal, 3. N. komm ma her! jejriffen, ausgedacht; 8. Veh mal Iibb mir ma. Gieb mir einmal. nach, ob de Lust reene is. Vieh, ob Maaßen, 1. eenijer ; 2. iber alle ; wir nnbelauscht sind. 9. sich Lust 3.mitMaaßen drinken,nümlich quartweise. machen, die Kleider lockern, sich aus- Mache, unter Händen, im Gebrauch, sprechen. in Verarbeitung. In de Mache haben, Lüjenkatze die, der Lügner; v. olle kriejen, unter haben. — Liejenkatze. Luke, 1. Dachöffnung, Dachfenster; 2. Ih, kukkste aus die Luke? Ei, haben Sie Mach ei, nur in der Redensart Berliner Straßenjungen : — der Jude Machei! diese Absicht? Der Sack is enzwei, Lulaatsch, Faullenzer ;u. Laatsch, Lulei. Schick'n nach Polen, Lullepatsch, liederlicher Mensch (Schw.). besohlen, Laß'n Lump, armseliger Mensch. Schick'n nach Preißen, Lumpen, unbrauchbare Zeugstücke. Lassen besch— geizig zeigen. sich l. lassen, — Hund, — kerl,sichgemeiner machen, jemacht sein, 1. betrügen, beMensch. trogen sein; 2. det is'n gemachter Mann, jeld, ein zu geringer Preis. — aber: das ist ein wohlhabend und heißt jesindel, pack, pakasche, Gegewordener Mann; 3. eilen: Ik reich —sindel. muß machen. Ich habe Eile; 4. det matz, Lumpenhändler; v. Plundernischt, das macht nichts aus, macht matz. schadet nichts; 5. et macht sich. Es lumpig, lumpicht, elend, gemein. geht leidlich ;6. sich nischt draus machen. Lumpije fünf Silberjroschen. Noch eene Sich nicht daran kehren; 7. sich aus den lumpichte Person, Herr Baron? (dann kann Stoob machen, fliehen; 8. ik mache der Thorwagen abfahren). (reise) nach Leipzig. Machste mit riber? Lümmel, grober Mensch. Er Lümmel er! 9. Wat macht'n det (kostet)? 10. Haare, lungern, faullenzen; v. rumlungern. Betten, Feuer machen. Lunte, 1. Lunte; 2. Lunte merken, riechen, det, das entscheidende Wort. inne werden, spüren, Verdacht schöpfen. Machtwort Maden sack, unreiner Körper. Lustig, 1. lustig; 2. sich lustig machen. madig machen, blamiren, heruntersetzen. witzeln; 3. sich mal lustig machen, Magen, Magen, 1. eenen juten Magen amüsiren; 4. det sieht hier lustig aus, haben. Viel vertragen können; 2. en liederlich. (Die Schtiebeln sehn lustig eiserner Magen. Ein gut verdauender aus, du bist woll durch den dicksten M.; 3. in'n Magen haben, nicht erDreck jejangen); 5. lustig wie'n Mai- — —— . — käber. lutschen, saugen am Lutschbeutel (Zulp). Lutsch michel, ein Kind, das gern lutscht. Luusch, liederlicher Mensch. Luusch mit de Aaloogen. M. M. Am Ende wird sehr oft m in verwandelt (den statt dem). N tragen können (det Soldatenspielen); 4. Berliner Magen Kann Aliens vertragen. Pflaster. Eine große Stulle. — Mahlzeit! 1. Im hohen Tone: Ich wünsche eine gesegnete Mahlzeit. Im tiefen Tone: Ich danke, gleichfalls; 2. Prostemahlzett, Bescheerung. Da haben wir die Prostemahlzeit, das Unglück. Da ful die janze Prostemahlzeit int Wasser, Alles; 3. ja, Proste10* 148 Mahlzeit. Das ist nichts. 4. Gruh, wenn Thät mancher manchen Mann, Manchmal mscht mehr. < Sprichwort), jemand rülpst. Mohnbrei, (geriebene mang, dazwischen; v. damang. Mandeln, Rosinen, Mann, Mann. 1. Der Mann 'nen Vogel. mit Mohnkörner Semmel, Zucker, Milchund Rojenwasser, Jedermann erhält ein Stück; 2. Mann sehr beliebt zum Fastelabend und Syl- vor Mann. Mann für Mann; 3. drei vester). Mann hoch. In drei Reihen oder drei Männer; 4. selbst is der Mann! 5. der Maie, Birkenzweig. Das Haus ist zum schteht seinen Mann. 6. schwarzer Mann Pfingstfest mit Birkenzweigen geschmückt. spielen. (Wagen, Thüren, öffentliche Bauten 2c. Manne, Männchen; Männeken, zu schmücken, ist Berliner Sitte.) Mahnpihlen, Maikäber, Maileeber, 1. Maikäfer; 2. die Garde-Füsiliere mit gelben Achselklappen und weißen Knöpfen standen früher als Garde-Reserve-Vataillon in Potsdam und Spandau und kamen zur Frühjahrsparade nach Berlin). 3. Maikäberken slieje Dein Vater is nn Krieje Deine Mutter is in Pommerlcmd Pommerland is abjcbrannt Maikeeberken slieje. (Kinderreim.) Maikätzten, Mcnkätzchen. Majahoni, Mahagoni. Mannchen. Männerken, I.Männerchen; 2. Männer- kens machen. Gesichter schneiden hinter jemandes Rücken. Mannier. Mitjuter Mannier sich dricken, sich mit Gewandtheit entfernen. Det is keene Mannier! Das schickt sich nicht. mannierlich, mit Anstand, höflich, mann so oll, verliebtes Frauenzimmer. Mannsleute, das männliche Geschlecht, mannsscheu, schüchtern gegen Herren; v. mannsdoll. Mannsvolk, Mannsleute. manschen, mit den Händen plätschern; Mal, 1. mal; 2. einmal; 3. noch nich v. plantschen. Manscherei. mal, noch nicht einmal; 4. det is mal haben, vor Manschetten 5, bei Befehlen, Manteldreejer, Heuchler, Furcht zittern. scheen! Das yt schön! Verräther. als Zusatz: willste mal jle^ch! Komm Marcht, Markt; bude, Marktbude: mal her; 6. Dausend Wetter, SchwereHalle, Markthalle — — brett nich noch mal. (Zusatz als Vermarinirter scherz Haft manierirter) stärkung der Verwunderung.) Heering, eingemachter Haring (Essig, s Male, Malelcn, Amalie, Amaliechen. Malen, 1. laassen. Du kannst dir'n Rock malen lassen, denn haste eenen; 2. du kannst dir wat malen, du krijst — Bollen, Pfeffer, Gurken, Lorbeerblätter, Gewürz, Provenceröl) in jedem Kaufmannsladen in Berlin zu haben, Lieblingsessen bei Katzenjammer. Marjelle, Mädchen. Mammsell, Mademoiselle, Fräulein, Markjrawens Rennsteen; v. knifflich. man, nur, 1. man dhune, nur thun, Marks, Marx, Mark. 1. Marksknochen ; sich anstellen, zum Schein; 2 Man blos 2. det jmg mir durch Marx un Bcene, nich l,so dichte ran) !„nur" ist dem Ber- durch Mark und Bein. liner völlig unbekannt^ ;3 man immerzu, Marrsch machen, Vorwürfe machen. fahrt nur fort; 5. man jo nich. Das Er hat ihm orntlich den Marrsch jeverbitte ich mir. macht, jeblasen. nifcht. Du erhälst nichts. so mancher, plnr. menche. Wenn mancher man wißte. Wer mancher man war, so Marrsch. Fort, marrsch mitln Juden, hat Schpeck jefressen! Redensart. Gesäß. 1. Im M. is't ,Ma—, duuster. 149 Grobe Antwort: ich willnichts wissen; 2. den M. kreuzweise le— ; 3. an M. hängen, überhäufen mit Geschenken; 4. den M. vollknejen, vollhauen. Marzipan, 1. von Marzipan, zerbrechlich; Marzivanpuvve, Zierpuppe. 3. 8t. Nai-oi ?ani3, Marcusbrot. Maschine, ein dicker Mensch. massiv, grob. Der Kerl kommt jeden massiv. Mäßigkeitsverein, du kannst dir als abschreckendes Beispiel melden im M. Materialist, Kaufmann, Krämer. Matsch, Straßenschmutz, klebrige Die Himbeeren sind een Matsch. matschig, un Weg. naß und schlammig. Nässe. Wetter 4. Maul un Nase uffschverren. Verwundert sein; 5. hibjch von Maul un Poten, kann gut reden und tanzen, aber nichts leisten; 6. det Maul nich ufdhun, sprechen; 7. een unjewaschnet Maul haben; 8. det Maul muß aparte doodt jeschlajen wern, wenn er mal krepirt; 9. det Maul verbieten; 10. sich't Maul verbrennen; 11. een Iroßmyul; 12 iber't Maul fahren; 13. det Maul sehre vollnehmen, prahlen ; 14. Er hat's Maul vorne weg, ist vorlaut; 15. det Maul hängen lassen, betrübt sein ;16. det Maul schtoppen, zum Schweigen bringen. nicht maulen, trotzig schweigen. äffe, Affe, Maulaffen feilhaben, — schauen zu- (viel Maul offen haben). Matthäi am Letzten. Zu Ende gehen, maulfaul, wortkarg. korb, Tuch um den Kopf bei Zahnschlecht stehen. Matz der. 1. das kleine Wesen; v. Popcl- schmerzen. matz, Piepmatz, Hosenmatz, Mätzken; maulrecht , mundrecht. — — — werk, 2. Redensart uralt: Matz Fotz von schellc. Dresden (Matthaeus, Mathias Fotms, Maus, Meise, 1. Maus, Mäuse; 2. kleines Mädchen. Na kleene Maus'. Votius, Vossius von Dresden?) 1. das Mätzchen, det, das kleine Mauschelle, Maulschelle, Ohrfeige. Mätzken Wesen; v Matz, Hosenmatz, Plundermatz, Mausebaubau, Katze. Piepmatz. 2. Versehen, Betrugsversuch. mausedoodt, ganz todt. Matzebäcker, 1Konditor; 2. Rubmstems Mausefallenhut; korl, Slovake. (Mitzwort). Mauseketel, Mäuseunrath. Matzpumpe, kleines, untaugliches Wesen. loch, Mäuseloch, kriechen in't Mauer, 1. Mauer. Wie ne Mauer stehn, mausen, stehlen. feststehn; 2 an de Mauer schielten, an mausig machen sich, frech werden. die Wand; 3. det is ecne von hinter de Mausite, Musik (scherzhaft). Mauer (Kömgsmauer, wo die Bordelle! mauzen , jemauzt, stöhnen. waren); 4. Maurer, mein Sohn lernt mebeln, vermöbeln, schelten, Vorwürfe Mauer. machen. Mauerfrese, Bart rund um den Hals Medallje, Kriegsdenkmünze von 1813 wie Schulmänner (z. B.Pestalozzi) sie bis 1815. De kupperne M. trugen. Medecin, Millezin, Arznei. Maukoeen, Podagrist. Mauke in de > Meechen, Mädchen. 1. Meechen vor Beene, Gicht in den Füßen. Ik habe z Aliens, Dienstbote; 2. Meechens jehn die Mauke, Rheumatismus. i hinter de Iänse ! (Mädchen nennt man Maul, pl.ii-. Meiler, Mund. 1. Maul Berlinerinnen nicht). halten, schweigen, tzalt's Maul, Kameel; Meejlichkeit, 1. Is et die Meejlichkeit? 2. DetMaul schmieren, schmeicheln, etwas Ist es möglich! 2. Keene Menschenvorreden, betrügen ;3. in't Maul schmieMeejlichkeit. Es ist unmöglich; 3. is det die aschjraue Meechlichkeit? ren, in den Mund legen, vorsprechen; Maccabäer — 150 meekeln, mäkeln. Menge, grohe Zahl. Die schwere Menge, Meetelnburier, 1. ein Mensch, der den «in großer Horrath. Kopf auf die Hunde stützt. Während die Wengemus, Gemisch, Vielerlei; v.mang. Ellenbogen auf den Tisch oder die Knie Mensch, 1. det Mensch, Weibstück; 2. ik gestellt sind. Man nennt das in Verlin als Mensch un Familienvater (Brenndas Mecklenburger Wappen, das bekanntglas I, 324.): 3- it bin keen Mensch mehr, ich bin ganz erschöpft, aufgeregt ; lich einen Ochsenkopf enthält. meenen, meinen. 1. Meenen Sie? z 4. wat sagt der Mensch dazu? höhnische Frage, d. h. das wäre also menschenmeeglich, möglich, ausführbar. Ihre Meinung? 2. jemeent, gemeint; Menschenseele,Mensch. KeeneMenschen- seele; v. Mutterseele. 3. meenen Se mir oder meenen Se mich ? Soll sich das auf meine Person Menschenskino, Menschenkind! beziehen, was Sie sagten? 4. wen ! Mensch. Aber Mensch enslind ! meensten damit? 5. der Winter meents Menschenverstand, 1.— Vernunft, jut, ist stark, kalt; 6. it meente man ! Logik; 2. mit jewnoen , mit einblos ! Es war nur eine Vermuthung ;> fachem Nachdenken. 7. so war det nich jemeent. Das war Menschheit, Versammlung (vor't Palais). merderlich, mörderlich; v. mordsmäßig, nicht die Absicht. Meerwunder, Naturmerkwürvigkeit dem Meere. Mehlklütersuppe, — suppe aus Mehlsuppe. klebt an de Ribben, ist nahr- haft. —tute in Röhrenform. —weiser. weißten, Mehlweißchen. I>wi-. Mehl- Eine Art längliche Pfefferkuchen, mit Mehl bestreut, meiern, zurechtsetzen, schelten. Na den sehr, stark. merken, 1. det merkt eich, das mertt euch, darnach richtet euch; 2. ik merket doch, ich bemerke es dennoch; 3. sich nijcht merken lassen; 4. merkste wat? verstehst du, wie die Sache steht? Messer, 1. det jroohe Messer haben, prahlen, lügen; 2. det de Kehle, die größte Messer sitzt an Noch haben; 3. wenn man een Messer schenkt, det wer ik meiern; v. lack-, blaßmeiern. schneid't de Freindschaft anzwee, ebenso Meile, Meilener zwanzig. Etwa 20 Weieene Iabel oder eene Natel. len; v. Ehlener, Quartner; 2. die Metzner, eine Anzahl Metzen. 'n Metzner finwe, ungefähr 5 Metzen. Meile fünfvirrtel loofen, Umwege Micheelis, Michaelis. Zu Wcheele, zu machen. Meileken, 1. Meilchen, kleine Meile; Michaeli, zum 1. Oktober (29. Sep2. Mäulchen. Die hat dir'n Meileken, tember) ziehen. micheln, immerfort und an unrechter die hat eine scharfe Zunge. Meilensteen, der Obelisk auf dem DönStelle mich sagen. 1. Jute hofsplatze, vor de Katze (wasserspeiender Miene jute, Freundlichkeit. Löwe). Von diesen Meilensteen vor det Miene zu't beese Schpiel machen; 2. Abjeorntenhaus werden alle Ortschaften keene Miene verziehn ;3. er machte schon um Berlin jemessen, so det det det Miene, rin zu kommen. Mies, 1. Katze. Det is vor de Mies, Mittelste von Berlin is. meins, das meine. Det is deins un det das ist nichts ; 2. sich mies (jüd.) machen, is meins. sich kleinlich zeigen. meinshalben, meinethalben; wejen; Miesekatze, 1. Kätzchen; 2. Pelzsachen, willen. Muffe u. dergl. Sprache der Kinder: Memme, Feigling. Feije Memme! Ei, Misekätzken! — — 151 Miethszettel, 1. Anzeigen, welche auf Pappe über die geklebte mitmachen, Thüren ge- gnügungen; Vermiethung; 2. mitnehmen, hängt werden behufs Hemdenzipfel, der Knaben aus den Hosen hängt. mikrich, miekr;g, verkümmert. Milchmann, Milchfrau, Milchhändler. Milchmatrose, Milchhändler. Milchplempe, dünne Milch. Mile, Mileken, Emilie, Emiliechen. Milletär, Militär. Milljoon, 1. Million; 2. ein Fluch: Schock Milljoon; 3. milljoonenmal verbieten, unzählige Male. Millkute, Müllkute, Kehrichtgrube. mimen, eine Rolle spielen, schauspielern. mir, 1. mir; 2. mich. (Das plattdeutsche mi, das noch in einzelnen Wendungen vorkommt); 3. mir nischt, dir nischt, ohne Weiteres ; 4. wie du mir, ik dir. Mire, Ameise. Mirenschpiritus, Ameisenspiritus, an der Sonne destillirt, em allgemeines so Hausmittel bei Rheumatismus. mierig, elend, geizig, schäbig. Mischmasch, Gemisch ;v. Kraut un Rüben. Mist, 1. .wie Mist, sehr viel. Ield wie Mist haben; 2. det is nich uff seinen Mist jewachsen; 3. in jeden Mist rühren. —— —— — Mistbauer, Reiniger der Kehrichtgrube. sinke, schmutziger Mensch. forke, Mistgabel; auch Hand. teber, Mistkäfer; v. Dreckkäfer. kute, Mistbehälter; v. Luoerkute. naß, durchnäßt. mitansehn missen, nichts gegen Sache thun können; zuschauen. haben ihn sehr mitjenommen. mitranbringen, mit heranbringen, im Vorbeigehn abgeben. mit rankommen, gelegentlich, imVorbeigehn, auf dem Wege ebenfalls eintreten. mitschpielen, mitspielen. 1. Ik spiele nich mehr mit! (Ausruf zürnender Kinder.) 2. Den haben arch mitjeschpielt. Mittach machen, eine Stunde von se 12 bis 1Uhr von der Arbeit mittenmang, mittendrin, ausruhen. mitten hinein. Mitze, Mütze. 1. Ih, du meine Mütze! ist es möglich! 2. Davor nehm ik de Mitze ab! alle Achtung! Modder, Morast, Schlamm. modderig, morastig. so Mode, 1. Sitte. Det is hier Mode in Berlin; 2. de Mode mitmachen, sich nicht ausschließen. 3. det war neie Mode. Modell. 1. Modell; 2. det is det janze Modell von'n Ollen, er ist dem Alten ganz ähnlich. Moeweß, ein bekannter Destillateur und Schnapsladenbesitzer in der Charlottenstraße. Bei Moeweßen dreibste dir'n janzen Dag rum. (Brennglas II, 154.) Mohnvielen die, Mahnpielen, ein aus geriebenem Mohn, Milch, Zucker und aufgeweichtem Milchbrot bereiteter Brei, der zu Sylvester und Fastelabend gegessen eine Mitvirjer,Mitberger,Mitbürger,(Anrede in Volksversammlungen ) mitjehen, 1. mitgehen; 2. wat mitjehn heeßen, etwas entwenden. mittriejen, 1. mitbekommen; 2. Mitgift erhalten; 3. die Klinke mitkriejen. Dank für die Sorge um ein Hauswesen, das einem nicht gehört, ernten. Na die Haushältern wird ooch nich de Klinke mitkriejen. 1. thellnehmen an Ver2. de Mode mitmachen. schwächen. Die Schtrapazen wird. Mohrentolle, wolliges Haar. DerKellner mit de Mohrentolle. Molle, Vtulde. 1. Eene Molle (Mulde) voll Sand. 2. Det jießt mit Mollen, das regnet in Strömen. molum, molui betrunken. Mond Iuter Mond, du jehft so schtille Durch die Paddenjasse hin. Schmeiß nlit deine weiße Schville Meine Braut de Fenster in. 152 Mondkalb, ungebildeter, seltsamer mucks chtille, ganz still, mäuschenstill. >muddlig, unsauber; v. schmuddlig. Mondschein, runde kahle Platte auf mudike, musig, weich, fließend, bei Obst. dem Kops. Dem is der Kopp durch de Muff, 1. unterm Muff, unter aller Kritik; Haare gewachsen. Den seine Stirn jeht 2. Muff, Muff, lann't Loch nich finden. bis in'n Nacken, det is kcen MondWenn Jemand beim Einfädeln :c. un- Mensch. geschickt ist. 3 Dicke Luft. schein mehr. Mops, Schooßhund, sich wie'n Mops im Muffel der, der unfreundliche Mensch. Tischkasten fim Theegarten „Bär" 1892 gesichte, unfreundliches Gesicht. S. 359) amisiren, ennuyiren. muffeln, unfreundlich sein, maulen, mopsen, stehlen; sich mopsen, langweilen. muffen, müssen, stinken, stänkern, Mopsjesichte,Mopsneese, Mensch mit muffig, muffig, stinkend, dumpfig rundem Gesicht und kurzer Naje. mufflig, unfreundlich, mürrisch. Mord, der höhere Mord, entsetzlicher Muhme Suse, schwacher, stiller Mensch. Unsinn. Uf Mord, gewaltig. Mükkenfett holen aus de Aptheke. Ein un Do Vorschlag, Zank und Streit. spaßhafter Aprilauftrag an Kinder. mörderlich, sehr. un Iilkenschpekk). Mkkenfett mordmeehig; v. mörderlich, sehr. Mülle, Mühle. Det is Wasser uff seine Mordsbengel, tüchtiger Junge, Hauptjunge. jeschichte; —junge; kerl; Mülle. (Mieleudamm und Werdersche Mielen in Berlin stehen nicht mehr). mann; meechen; werb. Mordschpektakel, lauter Lärm, Zank, Müllkute, —grübe, Kehnchtarube. mordzatkeriren, mnssakeriren, ermorden. multrig, dumpfig, nach Schimmel und Stock riechen, z. V Mehl, Brot. Morgen! guten Morgen; 1. Ja morzen! 1. kauen; 2. undeutlich reden. mummeln, denke daran; u. ich nicht Ja Kuchen! 2. Morjen is ooch noch'n Dag, es eilt Mummelsack, Sack zum Einhüllen Der 3, Ja, juten Morjen! das nicht ist Mummelsack, der Schwarze, ein Gewitter kommt. Schreckensruf für kleine Kinder. nicht so, wie man erwarten sollte. Mosers Ruh, Schuldgcfängmß in der Mund, 1 reenen Mund halten, schweigen ; Köpnickerstraße 2. Mund zu un A— uff! Mund zu! Moßdrcck, Mostrich. 3. Mund uff und A— zu! Mund auf! Motten. Du krijst de Motten, scherzhafte 4. über'n Mund fahren, grob anfahren; Drohung. 5. det Wort aus den Mund nehmen. fest, Sommer- Quartalsfest des NaschGerade dasselbe sagen wollen; 6, sich den Mund fusselig reden; v. fusselig. machergewerks in Dorf Lich'enberg. kopp, könig, scherzhaftes Schelt- mund recht, passend. munkeln, unter der Hand sprechen. wort. Warte, du Mottenkopp! Man munkelt, es geht das Gerücht. Muck, Laut. Keenen Muck un keenen Juck. Keinen Laut und keine Bewegung m unklich aus sehn, das Wetter sieht Muckebold der, Trotzkopf sfam.). drohend au<-. St munkelt. Mucken die, trotzige Gedanken, Launen. münzen uf eenen, zielen. Der hat heite seine Mucken; v. Nucken. murkeln, kleine Thiere mit den Händen mucken; v. mucksen, einen Laut hören betasten, v. merkeln. lassen. Da darf keener mucken. m u r klich ,erbärmlich, schwächlich,schmutzig. muckern, sich fühlbar machen. Det murksen, 1. arbeiten in unreinlichen muckert mir in de Zehne; v. pukkern. Dingen; 2. durcheinanderwühlen, bei tasten; muckschon, maulen, trotzen. l tasten ;3. vollmurksen, schmutzig machen. — — — — — so. — — — — — 153 gelten. Der is aus Mutz, !vo die zoddlijen Rüben wachsen. Der hat Murmel. Muu ß der, das Muß. 1. Muutz wieMiene. Eines wie das Andere; 2. mit Muuße, thier, schläfriger Mensch. Murx, Schmutz, Kehricht, Ueberreste. recht gründlich: 3. aus'n Muustopp kommen; unerwartete Zwlschenbemerkung Museum. Die hat sich ant Museum verkooft, d. h. sie hat eine Naturmerkmachen; 4. zu Muuß jedrückt, gedrängt; würdigkeit am Leibe (ist ein Zwitter). 5. zu Muuß hacken, zermalmen. Musikante, Musekante. 1. Musikus; 2. et ls 'n juter Mensch, aber 'n schlechter Musikante. Er ist von Cha- 'n, 1. den; 2. dem; 3. ihn; 4. ihm; rakter gut, aber leistet nichts; 3. da 5. denn. Wer'n, wer denn? 6. ein, einen. liejt der Musikant bejraben, die Trom- na, nun. 1. Na na, kann durch den Ton Darin liegt die pete kukkt raus. alle Gefühle ausdrücken; 2. nanu? was Schwierigkeit oder beim Stolpern Entist das? 3. na nu, nun; 4. na nu ne, schuldigung. 4. Hier sitzen de Musija ja; 5. Na a.lso! Sie sehen den Be' kanten! das Geld in der Tasche. . Möge weis; 6. Na, ooch jut! Musikantcnknochen, die Stelle am das auch noch geschehen! Na denn nich! Ellenbogen, die beim Anstoßen schmerzNa drum ooch! Na ob! Na ob und wie! lich dröhnt lNeru am Olsei-knon). Na ooch noch! Na wat'n noch? Musike, Musik. 1. Ehe es beginnt, Nabend, guten Abend. schreit oft das Publikum: Musike! nach, 1. nach jrade wär't Zeit, endlich; 2. da liejt Musike drin. Das ist er2. nach un nach, allmählich; 3. nach wie vor, immer gleich, ohne Veränderung; freulich ;3. die janze Musike! Das Ganze. Muß prelltze, der ungern Preußc ist, 4. wennt nach mir jinge. Wenn ich zu und nur, weil er es sein muß. Entbefehlen hätte; 5. darnach. Ik sehe nich nach. Ik sraje nich nach. standen 1815 in Sachsen. Muster von, Vorbild. Det is'n Muster Nachfrage, Erkundigung. Wie befindet von Mann. Das ist ein Mann von sich Ihr Mann? Danke vor jitije Nachfrage. Charakter. machen, 1. nachäffen. Mutter, die karte, sehr buntes Kleidungsstück. Anna macht mir Aliens nach; 2. det Muth, 1. Hanne faß Muth! Mmhig, ecner nachmachen. Das kann tüchtig darauf! Zuruf bei Zweikämpfen ; soll ihn ein Anderer schwerlich zu Stande bringen. 2. zu Muthe sind. Sich befinden, sagen. Mir kann keener wat nachgelaunt sein. bin sajen. Murmel, 1. spielen. Mit kleinen Kugeln von Stein, Marmor 2c. spielen; 2. Geld. — so N. — Mutter, Besten, — — Ich — schlachten, makellos. Frau. 1. bei Muttern is't am nacharten. Die Kleene zu Hause, bei Weib und Kind; schlacht janz nach ibre Mutter. 2. immer druff uff Muttern (weil fe Nächstern, Nechstern, Nähmamfell, noch jung is). Immer los! 3. Bei Nähter' n, Näherin. Muttern jehn, nach Hause. Nacht, 1. jute N., gute Nacht; 2. in aller Mutterseele, Seele, lebendiger Mensch ; Nacht, unerwartet; 3. sich de Nacht (de u. Menschenseele. halbe Nacht) um de Ohren schlagen, die seelen alleene, ganz allein. Nacht verbrauchen, durchwachen. Mutz, ein Dorf, berühmt wegen seiner Herr Nachbar. Anrede an einen einfachen Mann, auch an den, schönen, wurzelreichen (Teltower) Rüben, der nicht in unserer Nähe wohnt. dessen Einwohner aber für nicht schlau — 154 ——drosch — Frau Nachbarn. —Schwärmer; Nachtmütze;Nachteilenächtlicher Nachtmitze, nützt nichts. —— schlafende Zeit, nächtlich. Nachtbarn, Nachbarin. Nante Strump, Eckensteher Ferdinand. (Der Komiker Friedrich Beckmann vor Mitte des 19. Iahrh. hatte eine (Schw.). 2. olle Posse dieses Titels geschrieben im Bermitze, 1. 2. energieloser liner Dialekt. Frau Strump, geb. Solle war die Gattin. 11879 48. Aufl. Berlin»! Mensch; 3. der is vor de Glaßbrenner in „Buntes Berlin" V. und „Berlin, wie es ißt und trinkt" I.) ke, Leichenwagen. -Eile, eule, 1. ein Nachtgeschirr. — topp, Wächter, 1. unterm Nachtwächter, Napp pwr. Neppe, Neppken, Napf, Näpfe. Näpfchen; v. Suppennavp, Vogel- napp, Waschnavv. schlechter als schlecht; 2. Nanu sterben die Nachtwächter schon am Dage. Es Narr, Narr. Det ik'n Narr wäre! Da wird immer seltsamer. müßte ich ja ein Thor sein. Nackedei, nacktes Kindlein. jedem Narren jefällt seine Kappe. Nackendig, nackt; v. svlinterfasernackr. Jeder hat seine Eigenthümlichkeit. Nagel, Nagel. 1. An den Nagel hängen, Nafe, v. Nase, 1. unter die Nase reiben, aufgeben; 2. den Nagel uf den Kopp überführen; 2. immer de Nase lang, treffen, das Richtige treffen; 3. enen geradeaus; 3. an de Nase anjehn, anNagel im Kopp haben, hochmüthig lein; merken ; 4. der steckt seine Nase in jeden Dreck; 5. det schtecht ihn in de Nase. 4. Nagel zut Sarg, Veitrag zum Tootgrämen; 5. du hast so lange Neejel, det Das möchte er gern haben, er ist danach du deine Iroßmutter aus de Erde begierig. 6. über die Nase sehen. Na die kratzen kannst; 6. det Feier brennt ihm soll (6Wochen) über dieNase sehn un baruf de Näjel, es ist höchste Zeit; 7. nich fuß zu Bette jehn! 7. in de Nase fahren, aufregen ; 8. alle Nase lang, alle Augendet Schwarze unter'n Nagel, nicht das Geringste werth sem. blick; 9. faß dir an deine Nase, denke — probe. Bis uf die N., ganz aus- an deine Fehler; 10. vor de Nase weggetrunken, fo daß das umgekehrte Glas schnappen, zuvorkommen im Nehmen; nicht einen nafsenFleck auf dem Daumen- 11. uf der Nase rumdanzen, jemanden nagel zeigt. frech behandeln; 12. faß dir an die nagelnei, ganz neu; v. funkelnagelnei. Nase, denn hast du Fleesch jenug. Na g e Ijch m id t,Nagelschmieo; v.Pinneken- Nase, Neese, Nase. 1. Wenn sich Herz unMund dhut laben. schmidt. Nähdeibel, Nähteufel. Den Nähdeibel Muß die Nase ooch wat haben. haben, wie besessen nähen. Lob d^s Schnupfens, angewandt, wenn Naht, 1. eene jute Naht drinken, er trinkt zufällig beim Trinken oder Essen die viel; 2. ruhig seine Naht wegmachen, Nase befleckt wird, namentlich bei Kindern; 2. mit de Nafe drufstuuken, fortfahren. handgreiflich erst zeigen, um Jemanden Name plur. die Namens, auch die Neeme. 1. Damit det Kind doch eenen Namen aufmerksam zu—machen; 3. seine Nase oder in Allens stechen. hat. Damit es einen Anschein von überall haben Richtigkeit habe; 2. in Iottes Namen. Sich um Alles bekümmern ;4. Die Dhüre Ich habe nichts dagegen; 3. na, vergiß vor de Nase zuschmeißen. Einlaß verweigern; 5. mit langer Nase muß der man deinen Namen nich. Setze doch das Glas ab, trinke nicht in einem Zuge. abziehen, der eine Nase bekommen hat. Nanking, ein hellgelber baumwollener Unverrichteter Sache abgehn ; 6. dir hat woll' lange nich de Neese jeblutt? Du E'°fs. — 155 Haft wohl lange keine Hiebe bekommen; neethjen, 1. zwingen, nöthigen; 2. ein7. den lah dir man aus de Nase jehn. laden; v. unjebewe Iäste; 3. er ließ Auf den verzichte nur; 8. eene feine sich nicht lange neethjen. Er lieh sich Nase haben; v. Riecher; 9. schteck de nicht lange bitten. Nase int Buch un rede nich mit. Lerne nehmen, 1. behandeln, zunehmen wissen. und lies deine Sachen. Den haben wir jenommen wie er is; näseln, undeutlich reden. 2. heirathen. Den nähme (nehme) ik Nasenvovel, Nasenschmutz. Der acht't nich, un wenn er in Iold stechen dhäte; 3. man mutz det nich so jenau nehmen ; mirvor'nNasenpopel, für nichts. Denkste, 4. Jenau jenommen; 5. wie man't ik bin dein Nasenpopel, dein Unterwill! Es von Seiten gebener? (verächtlich). nehmen — quetscher, Sarg mit flachem Deckel, anzusehen; 6. detistlaß ikzweimir nich nehmen, das behaupte ich als mein Recht; —Armensarg. 7. — nich stehlen? jchtiber, stüber, 1. Nasenstoß, Nei, woher nehmen un neu. Det is bei den nischt neies. Knips an die Nase; 2. Frucht des Das kommt bei dem oft vor. Ahorns, die sich die Kinder auf die Neid, 1. det is der blasse Neid. Das ist Nase klemmen. der bleiche Neid ; 2. der neidische Hund. Nasenwärmer der, die Tabakspfeife. neijebacken, neugebacken. Det is der Nassauer, 1. ein Mensch der nicht zahlt neijebackene Offzier, Rath, Inschvekter. für Genüsse; v. Potsdammer. 2. Regen- neilich, neulich. schauer. n eine, neun. Davon nach neine. Davon naß, 1. umsonst, vor naß, per naß; 2. naß später (nach dem Militär. Zapfenstreich). wie ne jebadte Katze, wie'n bejotzner > N einmal, neunmal. Det is der NeinPudel; 3. noch naß, nich drocken hinter malkluge, Superkluge. de Ohren sind, jung, unerfahren sein; n e in z ig,neunzig. Neinzig -^Iroßmutter ! v. jrmer Junge. Die Zahl heißt „Iroßmutter", daß Naturforscher, Kehrlchtsucher, Knochenbeim Lottospiel nicht 90, sondern Großsucher, Lumpensammler. mutter gesagt wird; v. 88 Bäckerschild. Naute, ein scheibenförmiges Gebäck für nelig, nölig, langsam. Kinder aus Syruv und Mohn (jüd.). nennen, det nennt de Welt Ilick.' Das so 'ne (kurz gesprochen), eine. ne, nee (lang gesprochen), 1. nein; 2. ne doch, ein wiederholtes, unwilliges Nein; v. ja doch; 3. denkste ne? Meinst du, es sei nicht so? 4. „Nö"in gutmüthig abwehrendem Ton; „nee" hat scharf abweisende Bedeutung eines entschiedenen „Nein". Neeje, Neige. Der Wirth drinkt de Bierneejen, davon is er dicke. neelen, no'len, jenölt, langsam, faul, nachlässig, nicht schnell sein. Neelsuse, Nölsuse, ein langsamer Mensch; v. nusselig, nusseln; Nölfiöie, spinne, peter, fritze. so — — — soll Glück sein und ist das Gegentheil (wenn der 7. Junge geboren wird). nerjeln, nörgeln, zanken, tadeln. Nest, 1. Bett. Ich in't Nest. Mach, det de in't Nest kommst; 2. kleine Stadt; oder aus'i Nest 3. sie war eben (Bett) jekommen, jekrochen. Nestkiekel, Nestküchlein, das jüngste Kind. Neu mann. Na muss't kommen, sagt Neumann, sieben Häuser un keene Schlaf- aussen so stelle. nicht. Io nich sehn! Ja nicht! nich, Nickel der (Schw). Bei Frauensleuten: det Nickel; v. Saunickel. Nicken, Nucken, Launen. 1. Det Ferd, 156 der Kerl hat Nikken; 2. dir wer (werde) ik die Nikken ausdreiben. nicken, schlummern (im Sitzen). Nickkopp, Nickkopf, ein nickender, bejahender oder einschlafender Mensch. Niepe die, männl. Glied eines Kindes. nippe, genau. Die hört nippe. so gut; 4. det hat keene Noth. Das wird finden; 5. seine liebe Noth, viele Mühe haben ;6. die schwere Noth triejen. Fluch; 7. mit knapper Noth, kaum; 8. aus der Noth 'ne Tugend machen; sich 9. Noth bricht Eisen. Nothjroschen zurücklejen. Ersparnisse machen. nichts. 1. Vor nischt is nischt.! nu, mm. 1. nu nu! Zuruf; 2. nanu? Für nichts ist nichts ; 2. mir nischt, dir > Was soll das heißen? 3. nu kannste nijcht, ohne Weiteres; 3. um nischt un > kommen; v. alleweile. wieder nischt, ohne alle Ursache; 4. da! nüchtern, 1. nicht betrunken; 2. du bist is nischt zu machen. Da ist nichts aus- ! noch nüchtern, du bist vorlaut; 3. gezurichten; 5. nischt, Det soll noch nischt sind?! Das wäre unbedeutend? 6 daraus ! schmacklos. !nuckeln, unbeschäftigt sitzen, langsam wird nischt. Das geschieht nicht. sein; v. nicken, nusseln. Noawößt, Nowaweß, ein Flecken vor nuddcln, langsam sein; v. nusseln. > Potsdam. Det is'n Noaweßter (LeineNudel, zusammengerollter Teig. Wie weder der böhmischen Kolonie). i 'ne Nudel, glatt. noch, 1. der is noch zu haben, d. h. der zeigt, daß er auf Freierssüßen geht, sagt Nuckelfritze, ein langsamer, stiller man, wenn Jemandem das Tuch aus Mensch, —liefe; v. Nusselftitze. der Tasche hervorsteht; 2. na, denn is Nükken, Nikken, Launen; v. Mukken et noch so! Dann ist's gleichgültig; ausdreiben. 3. wenn ick det noch mal sehe, kann ikt Null, eine N., einflußloser Mensch. ooch. Ausruf, wenn Jemand etwas Nummer Eons, Polizei-Präsidium, Gezerbricht; 4. Donner und Deibel! fängniß auf dem Molkenmarlt Nr. 1. Welter! Schwerebrett! Deibel nich noch Der sitzt in Nummer (5ens, in Nummer mal! 5. der is nochmal (noch einmal) so jroß. nöhlen, neelen. langsam reden. —— Sicher. Nusche (sch — weich), Nase (Drussek). Langsam machen, Nusjelfiken, freelen, —friede, Der nöhlt un nöhlt fritze, pinne, langsamer Mensch; — un kommt nich zum Zweck. — — v. Nuckelfritze. suse, Neel- nusseln, 1. langsam sein; v. nuddeln, peter, friye, peter, Langsamer Mensch. nöhlen; 2. undeutlich sprechen. Nöhlsritze, — suse. Nonnenferzken ChokoladenMtzchm ! oder runde Pfefferküchlein. Noßketel, Ganz wahrhaftig, Noßkötel sind saftig ; v. Pferdeäpfel. Note, 1. uff 'ne Hand vollNoten kommt's nich an. (5s wird nicht genau genommen; 2. Hiebe, Keilenach Noten, viele, i, det is 'ne harte Nuß. schwere Aufgabe; 2. eene Nuß zu knacken jeben. Schwere Aufgabe stellen ;3. er krijt eens uf de Nuß (Nase>. , Nisse, 1. Nuß, Nüsse; 2. haste Nisse? Ja! Na, denn haste ooch Lause. Die Eier dieser Thiere nennt man Nisse. regelmäßige Schläge. Nutte, 1. Nutte jilt, beim Murmelspiel, Noth, 1. Noth am Mann, dringende ein Nachschub von einer oder zwei Noth; 2. Noth dhun, ein Murmeln; 2. kleines Wesen, haben; 3. der hat keene Noth, dem geht's z nuttich, winzig. Die nuttijen Fenster. Bedürfnis — 157 Horcher hier ; 2. damit kann man keenen Hund aus'n Ofen locken. Ist unwirkOb ja, welche Frage? Na ob un wie! sam; 3. der Ofen puhst (glüht) ; 4. der Gewiß und wie sehr! Ofen meent's gut, ist heiß. oben, von oben bis unten, ganz und offen, 1. det is 'n offner Kopp; 2. ik gar. Oben hui,unten fui !oben glänzend, habe heit keenen offnen Leib, bin verunten faul. stopft. drin, drein, wider Erwarten. offenherzig, (Hosen). — druff, — auf, lustig noch dazu. Offziervirtel.zerrissen Für 1 Sgr. Hökerholz Immer obendruf, lustig sein. Der is aus dem Keller. Die Olle führt een wieder oben uf. Offziervirtel und dhut sich so jroß, d. h. raus, — heraus. ist nicht im Stande, eine ganze Fuhre herüber. zu kaufen. — riber, ruf, — auf. ohne »eil. Grund, Werth, Bedeutung. — rum, Detis nich janz ohne, das ist nichtschlecht. herum Oberhand, Sieg. Der behält de Ober- Ohr, Gehör. 1. Haste keene Ohren? hand. Sitzte uf de Ohren? 2. meine Ohren O. — — —— — — — kovp, Obertasse, Tassenkopf. Oberst, Oberfläche. Det Unterste oberst kehren. Der Oeberste. ist im Oberrichtig. stübken nich —wasser, Hülfsmittel, Macht. Der hat wieder Oberwasser, auf seiner Mühle. objleich, obgleich (gewöhnlich wird es durch Umschreibung gegeben, z. B.: So dicke, wie er is, schmeiß ik 'n doch). Ochse, Ochs. Oller Ochse, grober Mensch. Wie 'n Ochse hinschlagen, schwerfällig. Wie de Ochsen stehen, fest, unbeweglich. Oberstübchen, Kopf. Dem ochsen, arbeiten, eifrig lernen. dämlich, dumm, sehr dumm. — Ochsenkopp, — Arbeits- und Strafanstalt von Berlin, am Alexanderplatz, 1756 erbaut; früher am Bellianceplatz. Pantoffel, ungeschickter Mensch. — —— et redt widder eener von mir; 3. ik bin janz Ohr; 4. bei den Ohren haben, vorhaben; 5. die janze Nacht Hab ik mir um dc Ohren jeklingen, zu schlagen, Ohren habe ich ufknöppen, 7. die gewacht; 6. die die Ohren öffnen; Ohren steif halten, sich tapfer halten ;8. es hinter den Ohren faustenoick haben, schlau sein; 9. hmtert Ohr schreiben, merken; 10. die Ohren lassen, muthlos sein; 11. sich ufs't Ohr lejen, schlafen ;12. eenen Kerb int Ohr machen, sich einprägen ; Ili.noch hängen de Ohren orocken, noch zu jung; 14. iber't Ohr haun, betrügen; 15. mit det halbe Ohr schon Heeren. Einen Wink schon verstehen; 16. bis iber beede Ohren verliebt ;17. der kann sich alleene wat int Ohr sagen, ist großmäulig. nich hinter (Schw.) Ohrwurm, freundlich wie ein O., falsch potenfett, Klauenfett. und schmeichlerisch. vieh, dummer Mensch. ochs ig, sehr, ausgezeichnet. Et rejnet Oel, englisch Eel. Englisch Ale. ochsig. in Oel, Oelgemälde. Aurora inEel, Oel. Oden, Odem, Athem. 1. In eenem Oelf, eilf; v. elbe. Oden hersagen; 2. ik bin janz aus Luft Oeljötze, steifer Mensch. kopp. Er hat 'n , ist betrunken. un Oden ; 3. Oden holen, keenen Oden kriejen. Olle, alte, schlechte. Meine Olle, meine Ofen, 1. Horchen. Du, et is 'n Ofen in Frau, meine Vorgesetzte (jung oder alt), de Schtube. Du, brich ab, es ist ein i Die Olle kommt. — — 158 se wie de Orjelfeifen, Kinder von allen Olleken, liebe All«, liebe Frau. Größen. Oller, 1 alter, schlechter; 2. Vorgesetzter (jung oder alt>. Der Olle kommt; Ofterwasser, Waffer in der Osternacht stillschweigend aus der Spree geholt, 3. je oller, je döller; 4. je öller der Bukk, je stiewer det Hörn. Je älter macht schone Haut und hält sich ein der Bock, desto fteiser das Hörn; 5. Olle ganzes Jahr. wird mehr als Schw., als zur Alters- Ostern. Ik denke, Ostern un Pfingsten bezeichnung gebraucht. fällt uf eenen Dag. Ich bekomme einen großen Schreck. Ollerken, Alterchen, lieber Mann. Otto Bellmann. Hauptkerl; ausgeOllsche die; v. die Iungsche. zeichnet, vorzüglich. Der Wein heest Olymp, billigster Obersitz im Theater. „Otto Bellmann". ooch, auch. 1. ooch noch! Das wäre zu viel! 2. na ooch noch! Das fehlte gerade ! 3. Na, ooch jut! Ausdruck der Ergebung: Möge es drum sein; 4. juten Dach ooch! nich sein, gütig sein. Ik bin ooch Paar, 1. uff'n paar Worte schvrechen. Auf wenige Worte; 2. Paar oder Unnich so, vergelte etwas gern. Rathespiel: (Herade oder Unpaar? Ding, gleichfalls. Ik wünsche ooch so'n — P so ville Ilück. Antwort: Ooch so'n Ding. Ooje, Auge. 1. Sich de Oojen aus- Ihnen kieken, ausschauen; — 2. Ooien zu, A uff! 3. wie aus de Oojen jeschnitten, ganz sein Ebenbild; 4. in de Oojen schtechen, gelüsten; 5. sich de Oojen aus'n Kopp scheemen, sich schämen; 6. uj die hat er 'n Ooje, die möchte er haben; 7. in de Oojen fallen; 8. mit 'n blauet Ooje davonkommen, mit geringem Verluste; 9. die Oojen ufknöpven, öffnen; 10. vor Oojen fchweben, in gerade? 3. zu Paaren dreiöen. In die schlagen; 4. een Paar Iroschen Kleenjeld. Etwas Geld ; 5. wenn det jeschieht, denn sind wir 'n Paar. Wenn das geschieht, gerathen wir in Streit; 6. du krijst jleich 'n Paar (Ohrfeigen); 7. een paarmal. paaren sich, 1. sich zu Zweien ordnen: 2. Paar bilden, z. V. bei Kanarienvögeln. pachten, 1. pachten; 2. Inhaber sein. Du Haft et woll jepacht't? Wie kommst du Flucht dazu, es allein zu benutzen? Phantasie lebendig vorschweben; Pack, 1. Packet; 2. Gesindel. Pack schläjt sich, Pack verdreejt sich. 11. Oojen wie'n jestochen Kalb haben, hervorquellende Augen; 12. die Oojen Packan, 1. ein großer Mensch; 2. ein auskratzen, feindselig sein; 13. er großer Hund. will uns den Daum uff't Ooje setzen. Packäsche (sch weich), Gesindel (da^a^ti). <5r will uns zwingen; 14. de Oojen Packedell, Bagatelle. Packedell (verächteenen auswischen. Jemanden betrügen ; lich) eenen behandeln. Packesel, Lastträger. Ik bin eier Pack 15. een Ooje zuoricken. Es nicht esel, :k muß allens schleppen. genau nehmen; 16. die Oojen eenem zuoricken, einem Todten; 17. vor sicht- Päcksken, Päckchen, Last. Jeder hat liche Oojen bedrijen, beschtehlen. sein Päcksken. Jeder hat seine Sorgen. Oojen blick, Augenblick. Den Oojen- Padde, 1. brauner Frosch; 2. Patte, blick! Augenblicklich! Aufschlag über einer Außentasche am ordcr, Ordre. ?er oräer äi inuM, Kleidungsstück. Paddenjasse,die kleine Stralauerstraße. auf höheren Befehl, per Muß. Orjelpfeifcn, Orgelpfeifen. Der hat Paff.' Knall. Piff, paff, puh; v. Häseken. der so 159 paffen, stark rauchen. Pajo de. Pagode. Wie 'ne Pajode. Unbeweglich, steif; v. Oeljötze, helzerner Wunsch; 2. sich passen, paht sich sich schicken. Det sie paßten nich; 3. lauern, v. ussp äffen; 4. ik muß immer kann nicht ein Spiel machen; b. paß mal (Ob)acht! Gieb acht! Palen. Schoten entkernen. Palmen, Palmzweeje, Weidenlnospen. Pastete, 1. Pastete; 2. dahaben wir die Palfternaken, Pastinaken. Palsternak un Pastete, die unangenehme Sache ; 3. da Schabernak, det sind zwee Junggesellen. lieft de janze Pastete! Da ist Alles hinPamps, dicker Brei. Pampsig, breiartig gefallen. (Nrennglas I, 63). Paßmann heeßen, lange warten müssen. Pank der, der Schlag Krijst jleich'n Pank. Der kann ooch Paßmann heeßen. P ankert, 1. Bastard; 2. Kind; v. paßrecht sind, schtehn, gerade passend, Herrjott. schon! passen, Flöhenpankert. patent, gut, fein erprobt (studentisch). Pantinen, Holzpantoffel. Patenter, Pfusch meifter; durch polizeiv irrtet, Frankfurter oder Hamburger liches Patent, nicht durch Meisterbrief — — Thorgegend. zum Gewerbebetrieb — ermächtigt. Pantoffel, untern , abhängig. patern, frei , stehlen. pantschen. Im Wasser herumarbeiten. Patsch, Schlag, Fall, Schlag ins Wasser. Panzter, 1. Panzer; 2. Fettfleck auf der Patsch, hatte er eene int Iesichte. Kleidung. Patsche, I.Hand. Iib mir 'ne Patsche; Pape, Gurgel. 2. Schlamm. Det is heit uff de Pappdeckel, Hut. 'ne jute Patsche; 3. in de Schaffte Pappe, 1. Pappe; 2. weech wie Pappe; Patsche kommen oder sitzen, in Ver3. die reene Pappe, zäh; 4. det is nich legenheit gerathen; 4. aus de Patsche von Pappe, nicht schlecht. helfen, aus dem Unglücke helfen. pappen, Haste wat zu pappen? patschen, waten, im Wasser plätschern. is Pappenschtiel, essen. — nicht schlecht. Werthlosigkeit. Det patschenaß; v. pitschenaß; ganz naß. Papperlapapp, Unsinn, da hilft kein Patsch Hand; v.Patsche, Handgeben, Hand Iib Onkeln een Patjchhändeken. Reden. Patz, Grind. Er hat'n Patz uf'n Kopf. pappig, ooch keen , weich. Patz-Eule (Schw.). sch nute, gefräßige Schnauze(Schw.) ; patzig, grob, trotzig, frech. Puffschnute. — kiebel, Grindkopf, Trotz—v.schtoffel, Patzkopp, grober, bäuerischer Mensch. kopf. P ar a dis ,die oberste Sitzreihe im Theater. p ard au tz ! Ein Fall, ein Sturz !Paroautz, patzköppig, patzkeppig, grob, trotzig. Papp Pauke, 1. Pauke; 2. etwas Dickes; 3. die lag er um! Pariser, Filzschuhe, Wzpariser. Pauke krijt'n,Loch, die Sache scheitert; Ermahnungsrede. 4. Stand Parnitzel, Ueberbleibsel, Abfall. Etwas Eingeschrumpftes, Vertrocknetes. Er jab pauken, 1. pauken; 2. schlagen. Alle paukten uff ihm los. Uff'n Disch, uff mir blos een Paar Parnitzel. Pasch, zwei gleiche Nummern beim de Kanzel pauken. — Würfelspiel. Pajse die, das pausbakkig, voll- und rundwangig. Passen. Zu Passe kommen, Pausch, Bausch. In Bausch un Bogen. treffen, vortheilhaft sein. Pausche, pauschig, mit Puffen, Pausch- sich günstig ärmel. passen, 1. geeignet sein, gefallen. Det paßt mir nich, das ist nich nach meinem pax, es gilt! Alls pax de Kelle! es gilt. 160 was mit der Kelle geschieht, nicht als Person scherzhaft :Perschoon), 1. Person; 2. Frauenzimmer. Fehler! Gegensatz: Nischt de Kelle. Pech, 1. Pech; 2. Unglück; ik habe heit Peserich, Ochsenziemer, Rohrstock. ; v. Schwein. 3. Pech jeben, fliehen. Peter, 1. Peter; 2. schwarzer Peter, ein —Päch flafter uffs Maullejen, den Mund Kartenspiel, bei welchem dem Verlierenden mit Kohle ein Schnurrbart ins verschließen. Hengst, 1. Schuster; 2. Pechvogel. Gesicht gemalt wird; 3. Peter Meffert, Hütte. Nur in der Redensart: bis in Antwort auf die Frage: Wo jehsten hin? die aschjraue Pechhütte, bis ins UnendBei Peter Mefferten (wo es mufft, stinkt). —— liche, übertrieben. —kappe; v. Pichkappe, aus de Pechkappe schpringen. licht, schlechtes Licht, nichts pechrabenschwarz, dunkelfarbig. Peden, Graswurzel, Unkraut. Pedenkopp, falsches Haar. Peekelfleesch, Pökelfleisch. Tonnerstag jibt's dicke Erben mit Peekclfleesch. Pegel, Bauch. Sich'n Pejel vollfressen. Pelle, 1. Haut; 2. eencn uff de Pelle fitzen; 3. uff de Pelle ricken, bedrängen; 4. zieh dir wat uff de Pelle, zieh dir eine Jacke an; 5. eenen nich von de Pelle jehn, beständig begleiten. pellen, schälen; v. abpellen, auspellen. Pelltartoffeln, Pellatoffeln, Kar- — petern, mit einer Spitze bohren, untersuchen. Petern in det Schloß, in't Ohr; v. polken. Petze die, der Denunciant, namentlich in der Schule und Familie. Petz er, anzeigen, Angeber. Pfarre, Farre. Erst de Pfarre un denn de Quarre: Erst Brod, dann hcirathen. petzen, pfeffern, feffern, 1. pfeffern; 2. je- feffert, unangenehm theuer. Pfefferschote, Fefferschote, 1. Pfefferschote; 2. eene Fefferschote triejen, eine Ohrfeige bekommen. Pseife, Feife, Pfeife. Nach den seine Feife soll ik woll danzen? nach dessen Willen soll ich mich wohl richten? pfeifen, feifen, 1. pfeifen; 2. eenen mit Schalen. Pellkartoffeln mit seifen, sich betrinken; 3. ufft letzte Loch Hcringsschwan), bürgerliches Essen. feifen, in den letzten Zügen liegen. Pelz, 1. Pelz; 2. Pelz kommen, Pfennig, Fennig. Nich'n blutijen, rothen. eens uffn Pelz brennen, auf den Nucken Kupfernen) Fennig. Fennigfuchser, Geizschlagen ; 3. den Pelz waschen, zur Verhals. antwortung ziehn; 4. eene Laus in'n Pferd, Ferd, 1. Pferd; 2. det beste Pelz setzen, etwas Unangenehmes ver- Ferd aus'n Schtall, das Beste; 3. det schaffen. merkt'n Ferd, das merkt Jeder; 4. sich pelzig, zähe, fest. Die Kartoffeln sind ufft hohe Ferd setzen, einen stolzen Ton pelzig. annehmen; 5. tecne zehn Ferde bringen Pcnaoonsuppe, eine Wassersuppe mit mir dahin, keine Macht; 6. det kommt Butter und Salz, worin Milchbrotjleich hinter't Ferdeschtehlen, das ist wie scheiben geschnitten sind. ein Diebstahl zu achten. Penne, Diebesspelunke, Schlafstelle, Bett. Pferdekur, eine angreifende Kur. Pennebruder, Dieb. Obdachloser, der in Pfiff, 1. Pfeifen; 2. List. Lauter Fiffe einer Diebesherberge übernachtet. un Knisse. Mit'n Pfiff, mit einer künstlichen Vorrichtung. Perleberg. Ne, sowat hat man in Perleberg noch niemals nich jesehn! das ist Pfifferling, Fifferling. Nur in der etwas Ungewöhnliches. Redensart: sich keenen Fifferling draus Perpendikel der, das Pendel. machen, nichts daraus machen. toffeln ussn 161 pfiffig,fiffig, 1. klug; 2. seltsam, eigen- piechen, keuchen. thümlich. Ostern un Pfingsten kommen '. einen Schreck bekommen. cenen Dach uff Pfingsten. Pieke, Lanze, Spieß. 1. Eene Pieke uff eenen haben, Jemand hassen. 2. Von de Pieke usf dienen, von der niedrigsten Pfingstochse. Uffgeputzt wie'n PfingstStufe auf dienen. ochse, geschmückt' u. Iahrmarchtsochse. pieken, stechen. In't Essen , mäkeln. Pflanze, Flanze, 1. Gewächs; 2. eene Piekesche, 1. Rock mit Schnüren- 2. sich nette Flanzc, cm tadclnswerther Mensch. de Pickesche vollfressen, sich sättigen, pflanzen, stanzen. Sich vor cencn hin- piekfein, äußerst fein (jüd.). Aber piek! — stanzen, hinstellen. Pietsch litten, Stuhlschlitten 1. Piep bock, Dudelsack. Pflasterkasten, Flasterkasten, Wundarzt; 2. mit'n Pflastcrkasten, piepe, gleichgültig. Det is ntir piepe, cm Bucklichter. eene Piepe; v. Wurscht. Pflastertreter, Müßiggänger ;v. Bumm- Piepen die, 1. Läuse. Der hat Piepen, ler, Rumtreiber. oer hat Ungeziefer; 2. Groschen. Der Pflaume, Flaume, 1. Pflaume, 2.Ohrkost' Piepen. Piepcn decket, fcigc. P., dummer Pfoi, Foi; v. pui, pfui. Foi Schpinne! Bauer; u. Fatzke. Piep Hahn, Knabenglied lMnderjprache). Pfui ! Pfui, Fui; v. Pfoi. Pfui. Fui Deibel! piepig, 1. eng, unvollkommen passend. Fui Deibel j—Heering! das ist etelhaft! Der Rock is piepig; 2. tränklich; 3. eene Pharo, Faro, 1. Pharaospiel ; 2. von, piepije Stimme, schwache Stimme Faro vorwärts, eilig, in Galopp. P ie p m a tz, ln ä tzt e n, 1. Vogel/ VögclPhilister, beschränkter Mensch. In der chen. Röschen hatte einen Piepmatz. Studentensprache: 1. der Studenwirth; (Theaterstück-. Die Mottenburger 1870 2. jeder Nichtstudent. von Kalisch); 2. Orden (Adler); 3. Vogel. Pich, 1. Pech' 2. Pich an dc Hosen haben, Er hat 'nen Keeber, 'nen kleenen P sich nicht zuin Aufbrechen entschließen. Piepsen, Piep sajen, einen Laut von barme, der dicke, klebrige Satz, der sich geben. vom Vierc nach dem Abziehen auf Piepvogel, —vögelten, ueegelken 1. Vogel; 2. Orden; 3. Eiter aus der Flaschen zurückbleibt. draht, kappe, schwarz Thränendrüse ifam.). Pichel, Lan aus Wachsleinen für Kinder. Pietsch kommt! Nech Jungs, Pietsch kommt! Hohnrufe der Straßenjugend läppen; v. Pichel, Kinderlatz. Brennglas II, 203. hinter dem Lumpensammler Pietsch. picheln, zechen; v. büjeln. pietschen, viel auf einmal trinken. Pieze, Brustwarze, Brust. Pich Hengst, Schustcr. Picke, eine spitze Axt, um Eis oder Erde Pille, 1. Pille; 2. Anspielung, ein Stich. Det war 'ne Pille. Eene Pille jeben. aufzuhauen; besoffen wie 'ne Picke. Pickel, ein kleines Geschwür. Merk dir die Pille; 3. Knabenglied Haube, 1. Ledcrhelm; 2. Polizist, (Kindersprache!. liefe, Pimpclfritze, Hans, Schutzmann. picken, 1. mit einer Picke hauen; 2. lotte, ein vorsichtiger, weichlicher — —. — — — — — — — essen. — — — Nischt zu picken? 3. den pickt's woll? Mensch. Den pickt der Vogel, der Keefer! er ist pimpelig, verwöhnt; v. verpimpeln. verrückt; 4. die Dodtenuhr pickt in de Pindci; v. Pündel, Bündel, Felleisen. Wand Pinkc die, Gcldfchachtel, Kasse. Schriften 5. Vcr. f. d. Geschichte Verlmo. Heft XXXIIl. 11 162 pinkeln. pinken, plierig, voll Eiter; plierije Oojen. Plierooje, entzündetes Auge. plinten, plintern, mit den Augen- Waffer lassen. mit Stahl und Stein an Feuer schlagen. Pinne die, kleiner lidern zucken, winken, blinzeln. Nagel. Plinserei, das Wemen. Pinnekenschmidt, Nagelschmied. Pips, Schaden. Der hat'n Pips wech. j Plötze, 1. Spree-Fisch; 2. kommMies, da Piraas das, Pieresel, Piräser, l hast'ne Plötze (komm Katze, ich werfe Pierratze, Regenwurm als Köder, pifacken, peinigen. pitsche, patsche, naß und rauschend, Schleim aus der Nase), morjen kriste'n Aal! 3. schiele Plötze, eine schielende l Person; 4. wie 'ne oodige Plötze an de ! Usfschwemme. pitschenaß, ganz naß; v. patschennaß. Pittschaft, Petschaft (böhm. petsoket,) Pladderadautz, Knall, Schall. pladdern, plätschern, hörbar regnen. Pladdrantsche, heftiger Regen. Plagejeist, beschwerlicher Mensch, plagen, 1. plagen; 2. plagt dir der Deibel? wie kannst du das wagen? Plämper, dünne Flüssigkeit. Der Kaffee is der reene Plemper; v. quaddrig. plämpern, mit Wasser verdünnen. Plan, 1. Plan; 2. ausgespannter Ueberzug über Buden, Wagen 2c. Planeet, Horoskop, Deutungen in Oktavform gedruckt, auf einen halben Monat für Knaben und Mädchen verschieden. Sie beginnen: Ein Knabe, geboren in den ersten vierzehn Tagen des März 2c. plantschen, Wasser spritzen, plätschern. Plantschliese, michel, Personen, die gern im Wasser plätschern. plappern, 1. schwatzen; 2. verrathen. —maul, Schwätzer, Plappertasche, plärren, schreien, weinen; v. jrölen. Plumpe die, der Brunnen. plumpen, pumpen am Brunnen. Plumphecht, 1 ein großer Hecht ; 2. ein im Wasser schwimmendes Bündel; 3. ungeschickter Schlag mit dem Ruder. plumpsen, ein Geräusch durch Fallen ins Wasser machen ; v. rinplumpsen. Plunderkram, werthlose Sachen. — matz, Lumpenhändler. plundrich, erbärmlich. Die plunorije Uhr! Die schlechte Uhr. Plötzlichkeit. Uss'n Plutz! Plötzohne Vorbereitung. pluusterig, rauh, von Vögeln, die nicht glatt aussehen; Menschen mit ungeordnetem Haar, verschlafenen Augen. Pluusterkopp, —tolle, Mensch mit ungeordnetem Haar. Podex, Gesäß; v. Padex, Direx. P ofiest,Pilz (Bofist, Bubenfist). Det Zeich is reener Pofiest, der Stoff ist leicht zu zerstören, hält nicht; v. reener Zunder. Polen, 1. in Polen is nischt zu holen; Plärrerei, Gesang, Geschrei. 2. nanu is Polen offen! (Das giebt Lärm.) Nu is Polen offen un Warschau Plättbolzen, 1.Elsenbolzen fürsPlättcn; brennt ! 2. große Füße. Plätte:senbeene, Plattfüße. polken, mit einem spitzen Instrumente Platze die, das Bersten. Die Platze etwas herausbefördern; v. petern. o llakke, 1. Pole; 2. störrischer Mensch. kriejen vor Aerjer. —; PPommade, platzen, bersten, 1. vor Lachen 1. Haaröl; 2. et is mir Plutz, lich, — —. janz Pommade, ganz gleich. Plautz, Fall; Schuß und Fall. Plautz p 0 m m a 0 ig,gleichgültig, langsam, bequem. da liejt er, ein Schuß, und er liegt da. Pommeranze. Wächst mir da keene PomPlautze, 1. Bett. Die olle Plautze; mercmze? Ich lasse mir nichts vorreden. Popel, Nasenschmutz; —matz, 2. Lunge; 3. Bauch. mätzPlempe, 1. Säbel; 2. dünnes Getränk, ken, kleines Wesen. Bei Povelmatzens 2. vor Neid, Aerger — 163 is heite Ball, sagt man, wenn Kinder der Tasse Kaffee (bedeutet nämlich ein die Nase ausräumen. Geschenk). Sie haben zwee Presenter popeln, in der Nase wühlen. uff Ihre Tasse. popelneesig, mit schmutziger Nase, arm-^ Presentirteller, I. Tablet, Präsenlirselig. So'n popelneesiger Miethsmann. breit; 2. uff'n Presentirteller sitzen, vor Aller Augen, auf einem sichtbaren Popoo, Kindersprache: Gesäß; v. Podex. Porzellanfuhre, Droschkenfahrt eines Platze. Liebespaares. Preßbengel, ein mit Schriften beschäfPosemukkel, Posen (jüdisch). tigter junger Mann, Schw. Posen die, die Betten. Er liejt noch in Preßwurscht, aus fettem und magerem, gewürfelt geschnittenem Schweinefleisch In de Posen jehn. uff Posten schtehn, Schild- bestehende, in einer runden Blase bewach stehen; 2. Anstellung. Er sucht'n findliche Wurst. Posten; 3. uff'n Posten sind, tüchtig Prezel, ein Gebäck in Form einer Acht, sein ;4. wieder uff'n Posten sind, wieder Brüzel (di-aceliae sich verschlingende gesund sein; 5. Menge. Er kann 'n Arme) Scherz: Det is mir 'ne Prezel, ein Näthsel. Posten verdragen; 6. Korpulentes FrauenBäckerbeine , krumme Prezelbeene, zimmer. de Posen. Posten, 1. Pote, 1. Pfote; 2. Fuß, trittDir erst die ! Beine (durch Arbeiten im Stehen). Poten ab, reinige erst die Füße; 4. Pote !Priem, 1. Schusterpfriem; 2. Kautabak. , Kautabak. geben (Hundekunststück). tobak, Potejrau, Potejrah, Podagra. Priem, Pfriemen; Schusterpriem. Potenjericht det, das Packet Strümpfe Prise, 1. Prise, soviel man mit den zum Waschen (eine Mahlzeit Strümpfe). Fingerspitzen fassen kann; 2. det is ne Potete, v. ete potete, Ziererei, pathetisch. eklije Prise, das ist eine Person, die potsdämlich, dumm. Der PotsdamUnannehmlichkeiten bereitet, schwer zu liche Verein für deitsche Schprache, ein befriedigen ist; 3. det is ne eejne Prise, — — Sprachreinigungsverein , dessen An- das ist eine eigentümliche Person. noncen im Kladderadatsch ihn lächerlich Pritzel der, Brocken, Stückchen, Krümchen. gemacht und das Wort „potsdämlich" Profoß, Antreiber, Büttel spi-opositug). eingeführt Potsdamer, haben. 1. Potsdamer; 2. Mensch, der dumm ist, bezahlt Proppen, I.Pfropfen; 2. usf'nProppen sitzen, sich in Verlegenheit befinden. und zieh er, 1. Korkzieher; 2. Seiten ein keinen Genuß davon hat, während der Nassauer genießt Potts Wetter, nicht bezahlt. — Dausend! und Alle Wetter; v. Kotts (Gottes) Wetter. praatschen, prahlen; v. Iroßvraatsch. Prachtmensch, mädel, —schrick, vorzüglicher Mensch, Mädchen, Stück. prall, derb, elastisch, ausgestopft; v. abprallen, drall. Dem Hosen sitzen prall. Pralle Waden. vrampiren, heftig fordern, stürmisch verlangen; v. uffmucken, uffbejehren. Pree det, das prae, den Vorzug haben. Present, 1. Geschenk; 2. Schaum auf — seme — - locken der Damen. Prost, proost, 1. prosit beim Niesen, scherzweise bei Aufstoßen :c. ; 2. ja proste Mahlzeit! Nichts von dem Allen! 3. Die janze Prostemahlzeit, das Ganze; 4. Prost um de Hälfte, die Hälfte her. P ru d e lder, Fehler im Arbeiten. pruocln, Fehler im Arbeiten machen. vrumpsen, prumsen, stopfen, pressen; geprumpst voll, von starkem Essen. vrunzen, Urin lassen. pruschen, niesen, ausbrechen in Gelächter. Puckel, der Rücken; 1. een Puckel voll 11* 164 Pricjel, eine Tracht Schläge; 2. uff'n Puckel donnern, auf den Rücken schlagen; "». Sie können nur den Puckel runlerrutschen. Sie sind mir gleichgültig, l puckeln sich, sich abarbeiten. puckern, klopfen. Det .verz puckerte ihm ochsig; v. puppern, muckern. pucklig, 1. buckelig; 2. sich pucklig lachen; 3. die janze pucklijc Freindschaft is zusammen, es sohlt Keiner. elende Person ; 3. een Meechen wie 'ne Puppe, ein hübsches, sauberes Mädchen ; 4. Bildsäule. Die Puppen uff't Zeichhaus; 5. alle Puppen danzen, es wird nichts gespart; 6. det is seine Puppe, das ist seine Lieblingssache; 7. bis in de Puppen jehn, übertrieben, weit gehen lbls zum „Großen Stern" im Thiergarten) ; 8. det kost zwee Puppen, das kostet zwei Groschen; 9. eene Puppe Iarn sind acht Fitzen lPosa- Puddel, Puddelken, kleines Wesen, Kind. Na, mein Puddelken, biste da? mentierwaareni. Pudelmine, 1. Pelzmütze; 2. mit de Puppendreck; zu P. schlajen, ganz zer- Pudelmitze, mit Leichtigkeit. Den Ball schlagen; v. kurz un kleen. mach ik mit de Pudelmitze, den Billard- vuppenmeeßig, unpassend, zu klein, ball stoße ich mit Leichtigkeit. pudelnärrsch, lächerlich. puppern, pochen. Det Herz puppert Dir woll dadernach? Du sehnst Dich Pülleten, Pillekcn; u. Putte, Flasche. wohl darnach? Pündel, Bündcl des 5)andwerksburschen. pure, rcin. Der Treck, nichts alsSchnmtz. Puff, Püffe, 1. Stoß mit ocr Jaust; Neid, nicht«) als Neid. Der Buff, bussen; u. 2. der kann eenen P u c lc i, kleinliche Beschäftigung. juten Puff verdragen; Z. Puff schpielcu, pusscln, sich lutt Kleinigkeiten beschäftigen, auf deitl Puffbrctt würfeln. purzclu, fallen. Wat purzelll soll, das Puffjackc, nur in der Acdcnscnt: Et purzclt doch. sitzt mir zwischen Fell un Pufsjactc, Pussaschc, poul-j^^ä«, (^eliedtc, Anbeter. d. h. zwischen Haut und Fleisch. Puschel, 1. Quaste, Troddel; 2. firc Idee. schnute; v. Pappschuutc, groöc Pustroln', Blaserohr. Schnauze. Put^, 1. dumme Pute, Frauenzimmer, Buttcrblulncndolde, in puterrotli, feucrroth, wie ein Puhstblume, Truthahn. Säulen geschossen. Putt,Putl!1.LockrufsürHühner;2.Geld. Atl^cnl. Er hat 'ln' juie puNig, komisch, drollig. Putzige Kruke, Puhste, — — ss — Puhste. Dem is die Puhste ausjejangen. komische Person. Pulle, Flasche; v. Pülletcn. Putzniamsell, 1. Putzmacherin; 2. SalzPump, Borg; uff Pump, auf Borg; kuchen. ecnen Pump anlcjcn, borgen. ch t u b c , dio gute Stube der einfachen Pumpante. Nante Pmupanti.', Leute. Dein Zeisig is doot. Puzel, kleines Wesen. Mein Puzelken. —s Er liejt unter de Baute Un freßt'n Schtick Brot. <Kinderreim.) quabbelig, strotzend von Fett; quabbclig, wabbelich, schwabbelich, P ump en h e im er, Brunnenwasser. Pumphose, weites Beintlcid der minder. Eigenschaft derjenigen Substanzen, welche , u r u :uit eiue zitternde Bewegung annehmen, Wahrsagebuch n kt i b P ch Punkten. Punschnavp der, Punschterrine (Napf). z. B. Fctt, Fleischmassen, Gelatine, Gallerte. Quabbelije Frau. topp der, Nachtgeschirr (Topf). P— ,Wind. EenenP. lassen odcrpu—(fam.). quabbeln, zitternd sich hin- und herbewegen. DerdickeRentier quabbelt vonFett. Puppe, 1. Puppe; 2. ruvpije Puppe, Q^. — 165 quaddern, Unsinn reden; v. quaddeln. quienen, kränkeln. quaddlig, albern. quietschen, kreischen (quieksen,. quaddrig, wässerig. Det quaddrije Quietung, Quittung. Quiste, Verlust. In die Quist jehen. Iuchheh soll Kaffee find? Quadratlatschen, große Füße. verloren gehen. Quängelei, unnütze Schwierigkeit. quitschenaß, triefend, v. pitschenaß, Quängelfritze, ein Mensch, der un- quittejelb, gelb wie eine Quitte. nöthige Ausstellungen hervorsucht, qu angeln, Schwierigkeiten machen. N. Quak der, das schwächlicheWescn. Nestquak. So'n Quak, solche schwächliche Person. R. Das R wird in Berlin niemals mit der Zungenspitze gegen den (Daumen tromQuakkelei, Umstände, Einwendungen, melnd, schnarrend oder scharf geq u a kke ln,Umstände, Redensarten machen. sprochen, sondern als schwacher KehlQuakkelfritzc, ein Mensch, der Einhervorgebracht, laut daß man schon Wendungen macht' liese daran einen Auswärtigen erkennen kann. quakkern, brodeln beim Kochen, rauschen. Waaren und Wagen klingt ganz gleich. Qualmtute olle (Schw.) Auge Aure, Augen -^ Ooren (nicht Qualster, ausgespieener Schleim, Oojen), Oan. Ohr -^ Oa, Ohren quants weise, zum Scheine Quappe, 1. Quappenfisch; 2. Ohrfeige. Naatsch! Riß! Wenn etwas zerreißt, sagt man Ritsch Raatsch. Quark, Nichts, 'n Quark drum kimmern. Er verschteht'n Quark. Det rab atzen, wild umherspringen auf einem Sitz oder Lager. R. mit de Koppkissen; jeht Dir'n Quark an. (Quarkkäse.) v. rumrabatzen. Quarre, Kind, Wiege. Erst de Pfarre un denn de Quarre, erst die Allstellung. Rabenaas, Nabenvieh, 1. iSchw.) für böse Eltern ; 2. für schwarzhaarige Leute. Quartner vierc, ungefähr 4 Quart. Quasselfritze, lotte, peter. Rachen, 1. Rachen; 2. Mund. Der kann den Rachen nich uollkriejen, ist unerFaselnde Menschen. — so so — — Quatsch, albern. Quatsch mit Brühe. Quatsche, Ohrfeige; v. Wattschc. quatschen, 1. (dumme) Roden führen. Er quatschte un quatschte, aber teen Schwein wurde aus ihm klug; 2. vom Wasser triefen. Alles quatschte an mir. quatschenaß, triefend naß; v. patschenaß. Quatschkopp, licse, michcl, — — sättlich ', 3. halt deinen Rachen ! Schweig! 4. den Nachen schtoppen; 5. den Rachen zanken. —uffreißen, putzer, scharfes saurer Getränk, Wein. Racker, Trotzkopf, Schelm (Schinder). Nackerlatein, Kauderwelsch. rackern, anstrengend thätig sein. racksen, arbeiten beim Reinigen, v. klauen. alberne Menschen. Rad, Rad, Reeder. 1. Radschlagen, mit den Händen aus der Erde gestützt, die Quecksilber. Er hat Q. im A -. Quere, Begegnung. In de Quere Beine herumschlagen; 2. da muß man kommen. rccne Nadschlagen! Das ist lächerlich! Querl, Quirl, kleines bewegliches Wesen. Radau, Nnsinn, Lärm. Radau machen, Quesenkopp - (Blase), verrückter Quetschkartoffeln, Skandal machen. (Rade-Hau?) Mensch. Rühr Kartoffeln radebrechen (raoeoraken), schwerfällig, (Montagsesscm). gebrochen sprechen. quicke, fett. Det .Hähneken is schon Radehacke. Besoffen wie 'ne Radehacke. recht quicke, den kennen bald schlachten. Radies, Radieser, Radieserchen. Der quieken, pfeifende Töne hören lassen. Ruf der Hausirer: Radieser, Radieser. se 166 Raffzahn, ein Mensch, bei dem ein Zahn! Rappen, 1. schwarzes Pferd; 2. uff l Schusters Rappen, zu Fuß. Rahm, Ruß. Rahmbutte, Rußbehälter. > Raps, Anfall von Aufregung. Du krijst sichtbar hervorsteht. rahmig, 1. rußig; 2. betrunken. l schwarzer, russiger Mensch. Arbelt. Immer ran an de Rahmkater Ramme, Ramme! (Ramm-, S.urmb«ck.) Raps? Verrücktheit. in Halmen. machen, rascheln. Geräusch ' rammeln, niederdrücken^ °. inrammeln. ' rammohlen. niederdrucken; °,rammeln, i Der Nette war mranwhlt. Suse, liebe Suse, mal rasche« in't Schtroh? Hule-IanZken. die Nammsch der. der Rest. rammfchen, m Bau,ch und Bogen vcr- rampon.ren. beschädigen, krumme Nase, Ramsnase, , wle cm .^ Drum jehn de armen Hulejänsten Schuh, Raschmachersdochter, Rabenschnabel flink. Iule is Nand, 1. Rand; 3. den Rand halten,- Raschmachersdochter. Mund halten; 3. der is aus Rand un ! rascheln, rauschen. (Stroh, Klcider, Band, ausgelassen. j trockene Sachen, Laub, Mäuse.) Range die, das unartige Kind: u. Iöhre. ! Nast, Ausruhen, "^ ran, rauf, rüber, runter, raus, rin, rum; I'de halbe Mast, ! v. dran, drauf, drüber, drun.er. 2, ran haben, bis oben zum Ekel satt haben. ! Ratze. I.Ralte, Fehlwurf beim Kegeln. machen, heranmachen, sich an eene r.; « Ratzenschwanz, ein dünner Frauenzopf, .«kahl, kahl, wie geschoren; ganz kahl, v. ranschlängeln, ranschmeißen. ran, 1. heran; 2. herbei. Immer ran'., radikal, von Grund aus (raäix). Nur heran, meine Herrn; v. ranter; Rauhbeenijen die, die Rauhbeinigen, 3. Nan an de Ramme! Hierher, mitdie rauhe Kamaschen tragenden Bürgerangefaßt; 4. die Zeit is ran. Die Zeit gardisten unter Fr. Wilhelm III. " ' — herbeigekommen. —istkrauchen, — missen, sichherankriechen. entziehen können. — ricken, heran-,nichtnäherrücken. Ostern rickt ran. ranter, heran. rantrauen sich, — wachsen, sich heranwagen. aufwachsen, herbeikommen. Ranzen der, 1. Tornister; 2. Magen, Leib; v. Kaldaune, Nenzel, Pansch, ranzen, tanzen (ranken, rankzen). Ranzliese, Tanzlustige. Olle Nanzliese! Rappel der, 1. der Anfall von Wuth. Er krijt den Rappel; v. Raps, Raptus, rappeln, 1. den rapvelts woll? Der hat wohl einen Anfall von Verrücktheit. 2. Rapple dir! Beeile dich! Raupen, 1. Raupen; 2. Troddeln der Evauletts; 3. Raupen imKopp, Scherzo im Sinne haben. raus, 1. heraus; 2. hinaus; 3 raus mit ihm! (Kann heißen hinaus oder heraus mit ihm!) 4. rrraus! Wachtruf zum Vortreten der Mannschaft; 5. vorne raus. Int Vorderhause mit der Aussicht auf die Straßo jv. hinten raus); 6. raus un rin, lebhafte Kundschaft; 7. da kommt nischt bei raus, dabei hat man keinen Vortheil. — angeln, herausholen. — Worte herausstotzen. — blubbern, beißen, 1. verdrängen; 2. eencn Forschen rausbeitzen, Rolle spielen. eine vornehme 167 ausbammeln, De heraushangen. Zahn; 2. aufhelfen, retten. Det Ield Beene bammeln aus't Bette. könnte mir rausreißen. rausbringen, herausbringen, werfen. rausricken, herausrücken, hergeben, — difteln, ersinnen. —. herausgeben. Schprache Mit de — dragen, hinaustragen. Aus die — rufen, 1. herausrufen; 2. um Bravo Wohnung missen so mir rausdragen. Beifall im Theater zu spenden. —undschlagen, (In dieser Wohnung willich sterben.) wieder erlangen. Ield r. fischen, heraussuchen; v. rausangeln. sind, 1. 2. gewonnen heraus — fliejen, hinausgeworfen werden. Du haben. Die Nummer sein; is raus; 3. scheene fiiejst raus. Du wirst hinausgeworfen. glücklich durchgekommen sein. —raus, dämeln, heraus spazieren; v. hin z ieh n. Da kann man se bei'm Mar Brennglas II,301. rausziehn, so voll isset da, vor Ge—dämeln. Geld wechseln. dränge im Laden. — jeben, — haben, 1. entdeckt haben; 2. verzoddeln, langsam heraus gehn. stehen. Der hats raus. Der versteht rausser, heraus. raren (racksen^, raffen, an sich ziehn. Sache gut! —diehangen, 2. wat re, zurück, wieder. Vier Groschen reltour). I. hinaushängen; raus, wat is'n los? Was giebts ? Rebbes, Ribbis, Vortheil (hebriusch). —hängt'n klötern, kletern, herausgehen. Rechnung, 1. Rechnung; 2. die Rechnung — klauen, herausklauben. ohne den Wirth, irrthümliche Bekommen, 1. herauskommen; 2. herrechnungen anstellen ; 3. det war en ausgehen; 3. entdeckt werden; 4. det Schtrich durch de Rechnung, verunglückter kommt uff Eons raus. Das ist einerlei. Plan. — kriejen, er krijte sein Messer raus. Recht, 1. Recht; 2. det is wat rechts. — kukken, — kieken, 1. heraussehn; Nichts Besonders; 3. von Rechtswegen! 2. nicht ganz hineingesteckt, sichtbar sein. Nach den Gesetzen! 4. nischt is ihm Du, dein Anhängsel kuckt oben an'u recht (v. zu Danke machen), nichts geKragen raus! fällt ihm; 5. wo mir recht is. Wenn — — — — — — — kloppen, 1 wecken; 2. herausklopfen; —3. hinaushauen. langen, 1. herausnehmen ;2. herausgeben. machen, 1. herausmachen, entfernen, reinigen; 2. hinausgehen. Heit muß ik — rausmacheu nach —nochmissen, heraus, Rixoorf. hinaus müssen. Rauß muß er. Heraus muß er! (der ich mich recht erinnere; 6. machen se wat recht is. Machen Sie den Preis billig und messen Sie reichlich; 7. recht sehre ; 8. o bitte recht sehre. Das geht nicht; 9. Recht hängt am Ialjen; 10. nu erst recht nicht. Nun gerade nicht; 11. da kommen se oei'lt Rechten oder Unrechten! Da irren Sie sich; 12. det weere <wäre) mir jrade der Rechte. Na, der ooch noch; 13. mir is nich recht zu muthe, ich bin unwohl; -nehmen, 1. heraus nehmen; 2. sich! Alles wat Recht is, lobt Ioit. 14. villc nehmen, —zuplatzen,rausheraussagen. zu dreist sein. !Rechtsverdreher, Rechtsgelehrier. 1. Rede; 2. zur Rede Wellen; — poltern, 1. rauhe Worte heraus- Rede, 3. Verjessen Sie Ihre Rede nich! 2. herauslärmen. Formel bei Unterbrechungen; 4. der —stoßen: putzen, 1. schmücken; 2. durch Putzen schteht nich Rede. Er spricht nicht ausund Polieren, Staub :c. entfernen. führlich; 5. Rede un Antwort jeben; — reißen, 1. herausreißen, 'n falschen 6. Et is nich der Rede werth, unbedeutend. Jahn.) 168 Redelsfihrer, Rädelsführer, Rede- Reiter. führer. reebern, röbcrn, rauben. reene, 1. rein; 2. int Reenc schreiben, die Reinschrift anfertigen; 3. recn? inachen, die Reinigung der Wohnung vornehmen: 4. reenc raussagen, sich vollständig aussprechen ; 5. reene Hand halten, ehrlich bleiben. Reenen Mund halten, verschwiegen Hopp, bopp, hopp, hopp, Reiter, Wenn er fällt, denn schreit er; Fällt er in den Iraben, Fressen ihn de Raben: Fällt er in den Sums, Macht der Reiterplumps. (Kinderreim.) Reitferd. Der is'n lieben Iott sein Reitferd, der Esel des Herrn Christus beim Einzug in Jerusalem. und treu sein; gänzlich, vollständig, genau. Rcitschtall, ein großer Raum (Schtube). Der Hab ik reenc verjessen; 7. rcencn Rejementsun kosten, auf fremde RechDisch machen, den Rest wegbringen, nung. aufessen, verkaufen ?c. ; 8. ob dc Rejen, Regen. 1. Aus dem Rejen in rccnc is, ob teinc Gefahr zu fürchten de Traufe kommen; 2. det wäscht ihm ist: s). rccnc vcrdurschtcn, vollständig keen Rejcn ab. Er muß durchaus; v. 6. reene, verschmachten; 10. sich rccnc (weiß-) Pladdransche, Iuß. brennen, sich entschuldigen. 1l.Der recne rcjern, weiblicher :1iogcn. Ecn rcejcrncr Schmutz, v. pure Dreck. >?cring; v. milchern. rccstcn, rösten. Icrccstcr Zwieback. Nejierungsrath, 1. Ncgicrungsrath; R c c z c n b u rch , dic Rcczengassc. Det sind 2. ein Schneider, da cr eine Eisenstange Rcczcnburgcr d. h. alte Stiefel aus den (Nadel» regiert. Morjcn, verr Rcdortigen Schustcrlädcn. zicrungyrath. Reff langet, häßliches Frauenzimmer. rejircn, 1. rcgircn; 2. eich soll ja der R e h b c r je r, Erdarbeiter beiin LandwehrDeibel rejiren, wenn ihr nich ruhig seid. Kanal, 1848 durch Ercosse berüchtigt. Nejister, 1. Register; 2. int olle Rejister kommen, veralten. R^', Ncitic, 1. Ncihc; 2. an dc Neic, au dcr Ncihc; Ncic runl, nach dcr^ii.ihe. rejnen, regnen: v. dröschen, drippeln, rcintcr, hcrcin. Immer rcintcr! nur mit Motten jießen. licrcin. 1. Et rcjent, wenn ct rejncn null, Et rejent scincn Lauf, Reißaus nchmen, flichcn. rcißcn, 1. rcißcn, Fcdcrn rcißcn; 2. dct Et wcnn't jcnung jcrcjent hat, is kcen bcschnittncr Jude, dct itz'n Dcnn hcert et wieder auf. (Kanon.) janz jcrifscner , cm iin .'oandcl gc2. Nn wcnn't Keilen von'n Fimmel übtcr Iudc: 3. jcrissncr cin rcjcnt, v. Keulen. schlaucr Mcin'ch : v. Rissc in : rekeln sich, sich reckcn und strecken 4. det reißt in't Ield ;7i. sich drum reißen, Remmcl, Falte, Runzcl. Uff dc Echtirne bcgicrig darnach sein; 6. reißend los hat er 'nc diefc Rcmmel. werden, schnell verkaufen; v. wie beim Rcnne, Ninnc, C'iosse. Dic Rinnc rccno Bäcker die Scmmcl; 7. Witze reißcn; machen, die (^ossc scgcn. rcitcn, I.rcitcn; 2. ibcr'n Hauscn, nieder- Ncnnschtccn, Rinnstcin, Gossc, offcncr rcitcn: 3. nach Toback, ein Micthspferd , Straßcnabfluß. rcitcl^. R e nn ch t c e n jr a bb le r, 3le ln ch t e e n klaucr, ein Mensch, der mit der Hand 4. So sahrcn dic Tangen, den Gossenschlamm durchsucht, um werthSo reiten die Herren, volle Gegenstünde zu finden. So schukkcrt dcr Bauer. (Kinder auf den ttniccn tändelnd.^ Reschpekt, 1. Respekt; 2. mit Respekt s s - - 169 zu vermelden (Formel, um einen un- Rick to mp a n ie, Handlanger Gesellschaft, anständigen Ausdruck einzuleiten). Er welche die Möbel ohne Miethszahlung hat, —, Leibtneisen. heimlich wegzuschaffen hat ; v. ausrücken. Rest, 1. Nest, Schuldforderung; 2. den ricklingsiber, nach hinten stürzend, letzten Rest jeben, das Unglück vollenden, ridig, räudig, gemein, frech, rüde. den Tod herbeiführen. Ridijkeet, Gemeinheit. Det is blohe Retourkutsche, Ent- Nidijkeet. desselben Wortes: z. V. „Ne du riechen, 1. riechen; 2. duften, stinken. Returkutsche, gegnung bist et"(Sie fahren übrigens nur Freitags Na bei eich riechtet ja scheene! 3. da bei Schusterjungen, sind nicht vollgiltig). kann er dran riechen, diese Anspielung Ribbc, Rippe. 1. Sich de Ribben entkann er beherzigen; 4. na, ik kann't Zwee liejen, lange schlafen. 2. Aus de doch nich riechen, nicht merken; 5. die Ribben schwitzen. 3. Aus de Ribben Beede können sich nich riechen, sie hassen kann il't nich schneiden, wolier soll ich sich ;li den Braten riechen, etwas merken. nelimen? 4. Unter de Ribben Riepel, Rüpel, 1. grober Mensch. Oller das wechjchtibiyen. 5. Dct hier is meine Rüpel; 2. Riepel Nußsack', dummer Ribbc, das ist ineiuc Frau. Mensch (Ruprecht); 3. Kater. Referendariu^, Ails- Riese, 1. Riese; 2. cen Kerl wie'n Riese; tultator. 3. nach Adam Riese, nach dem großen ribcr, rübcr, I. herüber; 2. hinüber, rasch riber. Rechenmeister (geb. 1422, gest. 155!» in Annaberg^. Riberettig,Rübercttig, Rettig. (Nibcrüt, rieseln, rieseln. Dct rieselt Eenen durch Riberät). alle Adern! Det rieselt Eenen janz kalt richten, 1 richten; 2. ccn Haus richten, ibcr! das grauset Einem, da') ist schreckFestseier veranstalten bei Aufstellung de^ lich; u. jruscln, brihsiedendheeß. Riester, Flicke auf dem Schuhwerk. Tachstudls. richtig, 1. richtig; 2. echt. Dct i») (Rüster? oder Riß?) N. Redensart: Dct ih rietsch, r anisch, rallala! hin und her. richtijct nich richtig mit Rieten; 4. dei is'n Nicn, Riß. 1. Rietz, raatz, ritzkattun! zerrichtijer Berliner; 5. richtig turirt! rissen! 2. Riou, Aluttcr, de Landwehr kommt! Hurrah! 3. Rietz, Mutter, de sianz recht; 6. er lmt siä) richtig rumkricjen lasscu, er liai sich wirklich beFink' is dodt (Text zum Fahnemuarsch wegen lassen; 7. det i<> richtig falsch, der Regnnent5musik>. wirtlich falsch; 3. richtig machen, be- Rictjche, Frauenhut; Riesche ,i'ucno> zahlen, berichtigen; 9. richtig wieder, Tüllkrausc eines Fas')nhuteo. in der That wieder, wirklich wicdcr. Riffel; u. Rüffel (Hechel, Refskamm). Ricken, Rücken. 1. hinter scincn Ricken, rihren, rühren. 1. Ierihrt wie Appelheimlich. 2. Sich den Ricken frei Nnlteil, muus, gerührt. 2. Rich ril)r an! durchsich decken, sichern. 3. Alls Ricken un aus nicht anfassen ! .". Det muß Eenen Rihren, Freiruf der Kindcr; v. Allo. jar nich rihren, völlig talt lassen. 4. Ufsen Ricken fallen, vor Schreck oder rihreud, 1. rührend; 2. det is rilireno, Lachen; v. lang hinschlagen. 5. mit'n wenn man dran waktelt, 3. seltsam. Rite, 1. Friederike; 2. Ulrike. Nike Ricken jem. ansehen, verachten. ricken, 1. rücken; 2. der rückt un rührt alleweile keenen Thce nich. Rike, wenn nich, unbeweglich; pieke, kommste. bleibt 3. mit dem ick sich Mobiliar die Wohnung heimlich ver- rin, 1. hinein. Ieh man immer rin, ik komme nach; 2. herein, komm rin; lassen. 170 3. in den Dag rin, in den Tag hinein ;! Iott. Ein einziger Rock ; 3. er hat 4. rin in de Bude !Hinein in die Kneipe ! keenen Rock uff'n Leibe ; v. Hemde. Rindvieh, 1. dummer Mensch; 2. Rind- !Röber, Reeber. 1. Räuber; v.Schpitz 2. Schnuppe am Licht; 3. Wurzelvieh! Tölpel. — bube; Rindsjalle, Ochsengalle. Bitter wie schößlinge am Baum. — bände, Räuberbande; v. ringsrum, ringsrummer, ringsum,. Schwebelringsherum. Eene Schtulle, Mutter, ! bande. aber eene ringsrumm. Ein Schnitt s Röhre, Rehre, Osenöffnung. ! Brot rings um den Laib. Na weene man nich, Na weene man nich! rinh aben, hineinhaben. Ik habe mein Heu rin. Ich habe meine Portion gcIn de Rehre schtehn Kleetze, gessen, mein Fett bekommen. ! Du se man nich! — heirathcn. In eine Wirtschaft! (Sei nichtsehstbetrübt! Trost für Kinder). Rohrschperling, schimpft wi'n hineinhcirathen. Der — ka bolzen, hineinpoltern. j Rolle, I.Rolle; 2. Wäscherolle, Drehrolle. häufig hineingehen. Rom, uff dct Messer kann man nach — klötern, kriejen, hineinbekommen. Rom reiten (ohne sich durchzureiten auf — krauchen, hineinkriechen. Er möchte diesem Sattel). Das Messer ist stumpf. ihm in den Hi— rinkriechen. Er Nooch schnappen. Das Nachsehen haben. schmeichelt sich an ihn an. In'n Rooch (Schornstein) schreiben. prumpsen, hineinpressen. Er hat Geliehenes nicht zurück bekommen. Alle in den Wagen rinjeprumpst. roochen, 1. rauchen; v. qualmen; 2. det —unssetzen, jibt Hiebe, det et man so roocht. 1. hineinsehen. Ik setze keenen Fuß wieder rin. Ich gehe nie mehr Noochschwalbe, 1. Rauschschwalbe, hinein; 2. inseriren. Ik lasset in det 2. schmutziger Mensch. Intelljenzvlatt setzen; u. orinschtehen. rosai^, rosafarben. Een rosaet Kleed. schpringen, hineinspringen bis an Rose, 1. Rose; 2. die Rose besprechen de Haare, bis iber'n Kopp, mit beeoe lassen. Sympathetische Gebete und AnVeene, mit Haut un Haar. Ganz hauchungen gebrauchen; 3. dic Rose . ' — — — —hineingehen. zoddeln, hineinzerren. — schlagen, 1. hineinschlagen. In den Kopp rinschlagcn ; 2. verschlingen. — wlrjen, hinunterwürgen, schlucken. — wirtschaften, hineinarbeiten. rippeln sich, büßen. Dasselbe. Rosinen, 1. un Mandeln. Eene Tiete Klapperstorch vor de Kinder mit, wenn se'n tleenes Änderten oder Schwesterten triejen. Lieblings naschwerk; 2. jroße Rosinen im Sacke voll bringt der - sich bewegen, v. rihren; hier haben, sanguinische Hoffnungen hegen. sich nich rippeln, nich rchren. Nosinenmänneken, 1. ein gebackeneö Rippenbrecher, Wagen ohne Federn. Männchen, mit Rosinen als Augen, Mund und Nase; 2. ein kleiner Mann. Risse, 1. Listen und Ränke. Er hat nischt wie Risse in'n Kopp; 2. Risse Na so'n Nosinenmänneken. kriejen. Hiebe bekommen; 3. schadhafte Rotz, 1. Schleim aus der Nase; 2. Rotz un Wasser weenen. In Thränen zerStellen, Sprünge. Nitzc, 1. Fuge, Spalte; 2. uff de Ritze fließen; 3. Rotz raus, morjen jibs Klöße! lang jehn können. So nüchtern sein, beim —Zuruf — Ausschnauben. jehre, nesiges Kind, das vordaß man auf der Dielensuge gehen kann. Nobbcr, Rubber, im Whistspiel. laut, altklug ist. Rock, 1. Rock; 2. eenen Nock un eencn Rotzjunge, — bengel, — liefe. kann man 171 — löffel, Schmutznase. Schimpfname für dumme Menfchen. Rotznese, trompete, — tu lpe(Schw.) lümmel, — roth, 1. roth wie'n Puterhahn; 2. wie'n jekochter Krebs ;v. blutroth, feierheerdsroth, puterroth ;3. ik habe keenen rothen Pfennig ;4. Berliner Roth, rothe Suppe, Blut. rotzig, mit Schmutz und Schleim an der Nase, als Zeichen der Kindheit und Unerfahrenheit. Rotzije Kreete. rubbeln, feilen, hin- und herziehen mit einein rasselnden Dinge. rumjehn, 1. herumgehen- 2. et jetzt mir im Koppe rum. Es beunruhigt mich: 3. det Ilas rumjehn lassen. Das Glas —herumreichen. krebsen, sich langsam und herumbewegen. liejen lassen, herumliegen lungern, sich umhertreiben. —— mühsam lassen. — schniffeln, herumschnüffeln. — schtänkern, überall Unannehmlichbereiten. —keiten s ch t öb e r n, umherspüren. — siehlen, sich herumwälzen. 1. das Ganze. Wat kost'n der Rummel, rüdig, riedig, räudig, niedrig, geRummel? 2. den Rummel verjanze mein. Riedige Töle, räudiger Hund. schtehn. Die richtigen Mittel kennen. Nüffel, Riffel der. Verweis. Eenen 3. Festlichkeit, Lärm, Mischmasch. Riffel kriejen. Einen Verweis erhalten. rumoren, Störung, Lärm machen, unRülps, ein Aufstoßen. ruhig sein. Det Vier rumort mir im ruffrappeln sich, sich hinaufarbeiten. rum. Leibe rutschen, sich hinausschieben. Die Rumpelkammer, Raum für alte Sachen. rnffjerutscht. Hosen sind ihm tasten, alter Wagen, Leichenwagen. zoddeln, hinaufzerren. Ruhe, 3. Ruhe,- 2. sich zur Ruhe setzen. Rumpln echt, Knecht Ruprecht, der WeihSein Geschäft aufgeben; 3. na, ik will nachtsmann <,v. Brennglas I, 359). ihnen die Ruhe nich mitnehmen. Formel, rumpusseln, leichte Dinge verrichten. wenn man Platz nimmt auf Besuch; Rundheel, Rondeel, runder Platz am 4. Ruhe is de erschte Virjerpflicht: Die Halleschen Tyore, jetzt Belle Allianceplatz ersten Worte der Proklamation nach der genannt. Früher stellten sich die Knaben Schlacht bei Jena; 5. Ruhe in Saal! auf den Stein inmitten des Platzes, wo Iroßmutter willdanzen. seit 1843 die Victoria steht, und riefen: ruhig, 1. ruhig; 2. ruhig Blut, Anton! Ha!, worauf ein vielfaches Echo aus sparumbummeln, umherschlendern, allen Häusern zurückschallte. zieren. Wir wollen 'n bisken rum- rund raus, rundheraus, geradezu. bummeln. wech, geradezu. ruckeln, anstoßen, erschüttern. — — — dalbern, —umherziehen danzen, — — mit den Händen scherzend Runge, I. Wagenrunge; 2. Fahren det ; v. rumdollen, rumjachern. ! Runge und Rad bebt, gewaltig fahren. z B. usf de Nase, uff'n!runn, 1. herunter; 2. hinunter; 3. runn Kopp umhertanzen. Du läßt dir uf'n un ruff. Hinunter und hinauf, Kopp rumdanzen. Du läßt Dir Alles runterfrlzen, Heruntermacheu. gefallen. hauen, 1. niederhauen, eenen Boom; d ollen, umhertollen, umherspringen. 2. eine Ohrfeige geben. dreiben, umhertreiben. machen, aus schelten. Der Hut reißen, 1. niederreißen; 2. tadeln. dreibt sich an de Erde rum (liegt umher). wirjen, herunterwürgen, hinunterdrikken sich, müßig umherstehen. fuhrwerken, herumziehen, stürmen. schlucken. ja ch e r n, umherscherzen, umherjagen. ruppen, rupfen. — — —— — se — — — — 172 ruppig, abgetragen, zerlumpt, ärmlich, Sache lken, kleine Sachen. gemein. So 'ne ruppije Puppe. So'n ruppijer Hund. Solch elender Kerl. Ruppsack, ein schlechter, gemeiner Mensch; v. ruppig. Solche Ruvvsäkke. Ruschemusche die, Verwirrung, Durch- er, ein Sechser). Sachs Sachse (Anspielung auf sagen, sagen. 1. Sage mal; 3. det hat nischt zu sagen, nichts zu bedeuten; 3. der hat dir jar nischt zu sagen, nichts zu befehlen ; 4. ik sage jar ), Nu s ch e n'scht, wenn ik dodt bin! Ich schweige! — beliebte 5. ja, wat ik sagen wollte ein wildes Uebergangsformel ; tt. wollt' ik sagen. - einander. R u ss e la ck (ff weich gesprochen lack (sch weich gesprochen), Kind; u. Schummel. R u th c , Züchtigung. 1. jeden, züchtigen ; 2. kriejen, gezüchtigt werden; 3. der hat sich 'ne Nuthe uffjebunden, ussen VerbesserunMormel; . — A— 7 ik sage't ja! K. Na, ik so, wie ich sagte; sage aber ooch! entrüstet. Es kommt , sägen. Sagedock, Sagespäne. Der hat sich eine Last aufgeladen 1. Salat; 2. da haben wir'n Salat, Rutsch, 1. das Rutschen. Rutsch, fuhr das Unglück, die Vescheerung. Ealat, run! jlicklichen er 2. Rutsch! Glückliche < 3. 'n Rutsch machen, Ausflug. —Reise; parthie, eene machen, herabgleiten. — bahn, früher auf Tivoli; später in der Hasenheide bei Happoldts S. — liefe, — m ich e l, a b b e rfr itz e , 1. Kinder die Speichel ans dem Munde laufen lassen; 2. Personen dic schwatzen sachte, still, ruhig, leise. Man sachte! Immer so sachte weg (regnet es, geht es). s achteten, s ächteten, vorsichtig. Man sachteken ! Aur kommen. ruhia.! Sachteken nach- Sack, 1. Sack, Tasche; 2. Hand uon'n Sack, 't sind Nisse drin, 't sind Lorbeern drin; 3. mit Sack un Pack ausreißen; 4. innen Sack koofen, ohne Salln, weitläufiger Vortrag Psalm). Salont reter, Holzpantinen. Salz, 1. Salz; 2. du muht de Schpcruff'n Schwanz schtreien, sie (Rath für Kinder); 3. ohne Salz un ohne Schmalz; 4. er bat nich dct Salz dabei. Er verdient linge Salz denn fängste daran. —nichls kuchen, 1. ein rundes (Gebäck aus 2. Taschenuhr, Spindeluhr. —Brotteig; inctz^, Salzfaß. — kötcr, Salzkuchen. Sammelsurium, Sammlung von allerlei Dingen; v. Simmclsammelsurium. Sand, 2. Sand. Sand'. Sand! weißen Verkäufer; 2. Sand der Ausruf fchtreien in die Augen; 3. Wie Sand am Meere; 4. Sand reinigt 'n Magen, wenn ein Butterbrot in den Sand fällt. kratke, Pferd eines Sandhändlers. mann, 1. Sandfuhrmann Wenn een Sandmann vorbeikommt, denn rufe mir, ik brauche welchen ;2. der SandSand! — 5 der schtccht eich Alle — innen Sack, übertrifft euch Alle; 6. det kenn ik aus'n Sack un innen Sack. Ich verstehe es genau; 7. 'n Sack voll mann kommt, sagt man, wenn die Kinder Kälte mitbringen. sich die Augen reiben, schläfrig werden; Sacken sich, sich senken. 3. mein Vater ist Sandmann ltodt). Sackjrob, ganz grob; v. saugrob. Sang trifftei, Sakristei. Sadrach, Satan. Det is'n wahrer Satanskerl, wilder Kerl. — meechen, Mädchen. Eadrach, det Weib. (Einer der drei — wcib, Weib. Männer im feurigen Ofen.) saftig, gemein; v. saftige Icschichten. satt, 1. satt; 2. det Hab' ik lange satt; v. Besichtigung; 173 dick; 3. eene Sau is satt; wenn Schulzen l näherer Betrachtung ; 8. dhu dir man seine satt is, wird jedrieben: So sagt keenen Schaden nich! Greife dich nur man, wenn Jemand rülpst. nich sehr an, bilde dir nichts ein. Satte die, eine große Schüssel, in dcr schadlos sich halten, seinen Vortheil die Speisen vorbereitet, gequescht :c. wahrnehmen. werden; v. Relbesatte, Milchsatte. 1. Schaf; 2. oet dodije Schaf soll davor beißen (Kinderdrohung),- 3. ik Sau, 1. Sau; 2. unreinlicher Mensch Sie Sau, Sie! olle Sau; 3. eene oummet Schaf! 3. Weihnachtsspielzeug-. Sau is satt! Die Andere wird noch 1 Dreier det Schäfchen, 1 Sechser der Bock, gefüttert; v. satt. 1. mühsam. Det wird mir sauer; 9 Fenns e de Zibbe, 1 Iroschen de janze Heerde. blutsauer; 2. Saure Milch; Iurkenzeit, im Sommer, wo Schnfsdemel, Schafskopf. 3. kötel, Schafmist. Geschäftsstille herrscht; 4. der läßt et roern, strengt sich an; 5. een kopu, 1. Schafskopf (Schw.); 2. ein sich säuret (finsteres) Iesichte machen; 6. det Kartenspiel. dreibt sich rum wie Bier, herum- Schale, 1. Schale; 2, kalte Schale (Bier mit liegen ;7. geriebenem Brot,Rosinen und Citronen). kochen mitSchtern-Anies! Behalte es nur, ich verachte es ;8. det wird Schande, 1, Schande; 2. det is no Sünde unnc Schande ; 3. ach wat ufstoßen, schlecht bekommen. dir Sauerei, Nnreinlichkeit; u. Schweinerei. Schande! „Schande dauert länger als El;re"; 4. alt ist der Ausruf: Alle a u c r t o p ch , mürrisch Sau-Fraß, schlechtes Essen. Schanden decke zu! Kririeleis. Saufpulle, 1. Trinkflasche; 2. olle Schandmaul, ch n a u z e,böser Mund ; so se — sauer. saure sauer sauer. — — sauer s sauer s sauer . alter —Saufpulle, sack, Säufer. Häuser. —s u. koddrije Schnauze. Na, oller Saufsack! scharf, 1. scharf; 2. et jeht scharf her. saugen, 1. saugen; 2. er kannt sich nich Es ist Ernst, Gefahr; 3. mit scharfen aus de Finger saugen; 3. .vungerpoten schritten, schnell; 4. nennen wer ik ihn saugen, wie Bären an den Tatzen, Roth nich, aber scharf ansehn. leiden. S ch a r w e rk e n, Feierabendarbeit machen. werker, Gelegenheitsarbeiter, Sauleder, (Schw.), schmutzige ludcr kein — — Handwerksmeister. —Person. spieler, Schauspieler. Scharteken, altes Geräth 'Chartas — mensch det, — nickel der tli6e:i Papierumschlag, Einwickelpapier, — sack, schmutziger Knabe. ital. »cai-tatn. Ausschuß). — soff, schlechtes Getränt. ch a r w e n z e ln , dienstfertig sein sgervu8). — zahn. 1. Mensch mit einein sichtbaren sSchatz, geliebte Person. — Zahne ;v. Raffzahn ;2. kurze Tabakpfeife. schauern, scheuern. Schauerlappe, leiste, — röhr, —matte. Schabracke, Pferdedecke, Frauenrock. Schachtel, 1. Holzbehälter; 2. olle scheefbeenig, schiefbeinig. Ieh deine Schachtel, altes Weib. scheefbenijen Weje! Geh fort! Schade, Schaden. 1. Wie Schade! 2. zu Scheemen, schämen. 1. Schemen Te Schaden kommen; 3. schaot nischt, ik sich wai; 2. sich de Oojen aufsen Kopp ; — dhut doch! 4. Schaden dhun; 5. zu 3. Scheemen? Wozu? Ik habe ja'n schade sind, Zu gut sein; 6. Schade Hemde an. drum! Beklagenswerth ! 7. wie Iott sä, een, 1. schön; 2. det is ne scheene der Herr den Schaden besieht, bei Iegend! Das ist sehr übel; 3. scheene 174 4. scheene raus (mit 2. det is'n Schicksal mit den Jungen! 70 und einem Freiloos). Glücklich davon Eine Sorge, ein Unglück. gekommen ;5. na, det were noch schenner ! schieben, schieben. 1. Die Schuld uff 6. det derf ik nich, denn wirde se mir andre; 2. die Karre in'n Dreck. Eine scheene (mich bestrafen) !7. eenes scheenen Sache verfahren; 3. sieh' mal, wie Dages; 8. det schmeckt scheene sgu<). die schiebt d. h. laatschig geht. schief, schief; 1. schief un krumm; 2. da Scheerenjchleefer,Scheerenschleifer,die auf der Straße an einem Karren arbeiten, biste schief jewikkelt. Da irrst du dich; lachen; 4. geladen, be3. sich kündigen ihre Anwesenheit durch trunken; 5. — ist englisch, — is Mode! Hammerschläge gegen ihre Karre an und rufen aus: Hab'n Se nischt zu > schiel, schieläugige. Schiele Wippe, dhun, karessiren; Wiegemesser, Scheffel, 1. Scheffel; schleifen? Hackemesser! 2. Ieht's nich mit Scheffeln Ieht's doch mit Leffeln. ! Scheibe die, 1. Scheibe; 2. Ja Scheibe! Keineswegs! Scheibe mein Herz! kerl, verächtlicher Mensch, Feigling. Sch — dreck, Schmutz. Schmeckt schlecht, schlecht, bringt aber Ield in. riecht — Sch —!v. Ja, Kuchen! wat Sch tzen, 1. dem soll der Hund — ;2. wien Irenadier, wien Wallach ; der Hund drin! Es ist nichts 3. Ä, — — — dran gelegen. — — schielende Person. — Hund. schielen, 1. absehen, verstohlen Hinsehen; v. schwulen; 2. schielen mit det linke Ooje in de rechte Westentasche. schiffen, uriniren. schilbern, oberflächlich frieren. S ch ille b o lo der, dieLibelle(Schiddebold). sch inden, genießen ohne zu zahlen (stud. Collegia). Schinder, Scharfrichter. 1 Ieh zum Schinder! Der Schinder kommt! Weckruf bei Hunden; 2. dem Schinder de abkoofen, hohen Preis bezahlen. —Keile knecht, 1. Scharfrichterknecht, Hunde- Schelle, 1. Ohrfeige; 2. Kugelklingel; fünger; 2. Thierquäler. 3. Schellen, Caro im Kartenspiel; Hannes, Schinder. 4. Schellen, Schalen, Kartoffeljchellen. Schind lud er, 1. Aas; 2. Schindluder mit eenen fchpielen, rücksichtslos be^ Schemmel der, Holzstuhl mit Rückenhandeln, grob verhöhnen. brett, Schemel. beene, Stuhlfüße. Fricassee mit Schinkenplatz, 1. Hausvoigteivlatz ; — — Schemmelbeene. Prügelei. Schenkstube, Erst Gastmahl, dann Büffet. schenken, — 1. schenken; 2. Schenken und Schei wird mit eenen Buchstaben jeschrieben; 3. Warte man, det is dir nich jeschenkt, es soll noch gerächt werden; 4. den nehme ik nich jeschenkt. scherbelu, tanzen; v. schraven, ranzen. scheren sich, 1. sich entfernen. Schere dir! Geh fort; 2. sich'n Deibel drum scheren, sich nicht kümmern. Scheu ndresch er, Scheunendrescher. Er frißt wie'n Scheindrescher. Schicksal, Fügung, Schicksal. 1. Det is immer mein Schicksal, ik krieje nie nischt; 2. das Gesäß. Schippen, 1. im Kartenspiel: Piek; 2. Schippen winken, Flunsch ziehen, abbestellen. Schivpschtuh l,Schiebestuhl. Nur in der Redensart: dcn Schipvschtuhl vor de Dhüre setzen, jemanden fortweisen. Schi— haben, Furcht haben. Schlaaks, ein langer Mensch. Schlafen. 1. Schlaf, Kmdeken, schlafe, Da draußen schtehn zwei Schaafe, Een schwärzet un een weißet, Un wenn det Kind nich schlafen will, Dennkommtdet — schwarze un beißtet. 2. Wie ne Ratze . 175 Schlafittten, Pantoffeln, alte, niedergetretene Schuhe. Schlaffittken Schlorrenviertel, Schlorrendorf, haken. Vorstadt, wo man in alten Pantoffeln Schlafjesundmitze die, der schläfrige auf der Straße geht. (Schw.) CharMensch. lottenburg. lause, die Müdigkeit. Dir beißen wol schon de Schlaflause, wenn sich ein Schluckschpecht, ein gefräßiger Mensch. Ermüdeter in den Haaren kratzt; v. Schluckuff der, das Schluchzen. Ik Sandmann. habe den Schluckuff, wer denkt an mir? Schlag, Schlag, 1. Schlag sieben, Punkt Schlummerkopp, schläfriger Mensch, sieben ; 2. alle beede von eenen Schlach, ! energieloser Mensch. ganz gleich; 3. wat triej ik'n davor?! Schlumpe, nachlässiges Frauenzimmer. Eenen Schlach mehr wie'n Hund! Da-^,zschlumpsich; v. schlumpig, nachlässig im für giebts nichts ; 4. ik denke mir soll! Aeußeren (Frauenzimmer) ;v. Schlampe. der Schlach rihren! Ich erschrak heftig; Schlung, 1. Schlund, Hals; 2. der kann 5. mach den Schlach zu! die Wagenooch seinen Schlung nich vollkriejen, thür; 6. det kommt uff Onkeln seinen kann nicht genug bekommen; 3. dem wer ikden Schlung vollsch— ,das werde Schlag! 7. er schlachtet (schlägt) nach ! ich gerade nicht thun ;4. beim Schlung, seinem Vater, wird ihm ähnlich. ergriffen. schlagen, schlagen. 1. Der is jeschlagen jenung! unglücklich. 2. Da schlag eener Sch tut Hammel, Stutenhengst, ein verliebter Mann. lang hin! (un noch'n Ende drüber), Schmachtlappen, schlanker, verliebter das ist erstaunlich. 5>err. Schlampampe, Schlampe, altes Weib. Schmachtlocken, Hängelocken am Ohre. Schlapvermentsoag, letzter Tag im Schmachtriem, Gurt; v. schmächtig. Monat, wo das Geld knapp ist. Schmackeduuzke, Kolben vom Schilf Schlappschwanz, schlaffer Mensch. röhr; v. Bumskeulen. kopp, Schlauberjer, schlauer schmaddern, schnell, flüchtig und schlecht Fuchs, ein listiger Mensch. schreiben; v. kritzeln, schmieren, fchlecht,böse. 1 SchlechterKerl. 2. Schlecht schmählich, schmachvoll, sehr. un recht, einfach und bieder. 3. Det is Schmalzlerche, Pfannkuchen. nich schlecht! das ist nicht übel! 4. Schmalz schtulle, Brotschnitte mit Schlecht machen, Vorwürfe machen. 5. Schmalz bestrichen. Schlecht is besser als pucklicht! Antwort Schmatz der, ein lautschallender Kuß. auf den Vorwurf: du bist recht schlecht. schmecken, 1. schmecken; 2. schmeckst du 6. Sind Sie schlecht! das ist recht böse prächtig! das ist herrlich! Un daure von Ihnen! lange! 3. det schmeckt nach mehr! Schlendrian, (Gewohnheit; v. Grobian. schmeißen, werfen. 1. An den Hals schlenkern, hin- und herbewegen. schmeißen, ausdrängen. 2. An den Kopp Schlidderbahn, 1. Gleitbahn, Eisbahn; schmeißen. 3. Zum Fenster raus, ver2. uffn Aermel, Spuren, daß ein Kind schwenden. 4. Schmeißt'n raus den sich die Nase mit dem Aermel wischt. Juden Itzig, Juden Itzig! schliepig, schleimig (Kartoffeln). Schmiere, I. Prügel; 2. eine herumSchlimport, langer Mensch, der einen ziehende Schauspielertruppe; 3. det is ne scheene Schmiere, eine unangenehme, schwebenden Gang hat; v. Schlaaks. schlohweiß, ganz weiß; v. schneeweiß. schmutzige Geschichte. Fittich. Eenen bei't Schlorren, kriejen; v. Klafittken, Kant- — — > sauen. — 176 schmieren, 1. schmieren, bestreichen. Een Schnickschnack der, 1. der Scherz; 2. das Flaster, eene Nutterschtulle ;v. schmeeren ; Allerlei. 2. det jeht wie jeschmiert, ohne Anstoß ; Schnipel der, der Frack, Leibrock, schnippern, schneiden, schnitzeln. 3. flüchtig schreiben; v. schmaddern. Schmierfinks, schmutziger Mensch. Schneiderkarpen, Hering. schmierig, unsauber, gemein; v< mierig. Schnitt der, 1. das halbe Glas Bier; Schmiß, 1. Wurf; 2. Hiebnarbe im Ge2. seinen Schnitt machen, Gewinn haben. sicht ;3. Schmisse kriejen, Hiebe bekommen. schnoddrig, grob in Redensarten. Schmöker, Roman, Leihbibliolhetsbuch. schnökern; v. schnekern, suchen. Schmollecke, ein lrarmer Winkel. Schnuppduch, Taschentuch. Inseejnungs- Schmollwinkel,Schmoolwinkel,eino schnuvpduch, Taschentuch bei der Kon- — firmation, besonders der Mädchen. schmuddlig, schmutzig, unsauber. schnuppe, 1. det is mir , mir gleich; 2. Lichtschnuppe, Sternschnuppe. Schmurjel, Feuchtigkeit in der Tabakspfeife; v. Pfeifensabber. Schnurren die, die Anekdoten, scherz- warme Ecke Schmurjelfritzc, hafte Erzählungen, Schwanke. schnurrig, seltsam, lächerlich, komisch. schnabbeliren, schmausen, essen, S ch n urr p f e if e r e ie n, Kunststü cke, Sclschnabbrig, vorlaut, geschwätzig. tenheiten, Nippsachen, Witze. Schnabel, Mund. 1. Halt'n Schnabel. S ch n u le,Mund. Schmierten, Mündchen 2. Dct is wol wat vor deinen Schnabel? (v. Schnauze,; v. Pusfschnute. schmeckt dir wohl gut? 3. reden wie Schock, 1. 60 Stück; 2. sehr uicl. Ik eenen der Schnabel jcwachsen is. habt ihm schon Schock mal verboten. schnappen. Et hat jeschnappt, aufgehört. d o n ne rio e tt rr, ch w e r e n ot h, Schnappspulle, Branntweinslasche; u. Flüche, Schorrschtecn, Schornstein, 1. Allens Karline. Schnauze die, 1. Mund; Schnauze! durch den Schorrschteen jehn lassen. schweig !2. Ttnermaul ;3. halt deine jott- , Alles verzehren; 2. det kannste innen lose Schnauze !4. kannste nich dcSchnauze > Schorrschteen schreiben, die Schuld wird uffdhun ? 5. halt de Schnauze, wenn de nie bezahlt; 3. durch den Schorrschteen jefallen sind, schwarze Haare haben; mit mir schpnchst; 6. de Schnauze 4. wovon soll denn der Echornschteen uffrcißen , Jemanden anschreien. S ch n e cke ,1.langsamer Mensch ;2.Schnecke. roochen (wenn nicht vom Verdienst)? S ch o r r ch t e n fe je r, Rauchsangkehrer. Schnecke, Pumpecke, Schorrschtenfejer, Schteck deine vier Hörnerkens raus, Klinkendreejer, Sonst schmeiß ick dir in'n graben, Nffjehangen, Denn fressen dir die Raben, Nn fressen dir die Raben nich. Wiederjefangen. Hoho, Pfeifenraucher. ein leidenschaftlicher — —s s Denn fressen dir die Millermücken, Tie sitzen usf deinen Rücken. Schneekönig. Er freut sich wien —. Nach Schtralow! Schpack, zusammengetrocknet, leck. Schpandow, 1. Spandow; 2. nach Schpandow kommen, Zuchthausstrafe; schneiden sich, 1. sich irren; 2. Iesichter schneiden; 3. die Kur schneiden, den 3. Schpandower Zimmtprezeln, eine beliebte Art Brezeln. Hof machen. Sch neppe, 1. Schnepfe; 2. gemeines Schpittelkirche, Kirche des Hospitals Frauenzimmer; 3. aber denn jute zu St. Gertraudt in der Leipziger Nacht Schnevpe! dann ist es vorbei! Straße 62 (bis 7872). — 177 Spittelmarcht, an der Schprung, I.Sprung; 2.uffemSchprunge schtehn, bereit sein; 3. der Topp hat'n S., einen Riß; 4. uff die Schprünge 2. Schpaß! Kleinigkeit; 3. det is mir'n helfen ; 5. damit kann er keene jroße S., das ist mir leicht. Det is keen S., Schprünge machen; 6. uff'n S. mit das ist sehr ernst; 4. S. bei Seite un rankommen, zum kurzen Besuch. Ernst in de Tasche, um ernstlich zu reden ; Schpucke, 1. Speichel; 2. der Kerl is 5. der verschteht keenen S., er ist leicht nich de S. werth. verletzbar; 6. aus S. wird Ernst. schpucken, 1. speien, Speichel ausSchpeikinder, Iedeihkinder. werfen; 2. sich ärgern. Der Olle wird Kinder, welche speien. jut s.; 3. Iiftun Ialle s.; 4. Boompflegen zu gedeihen. wolle s., sich ärgern. Schpendirhosen. Der hat heute die l Schpucklocken, nasse, geklebte Locken. an, ist freigebig. !schrapen, schaben, tanzen (kratzen). Schperrangelweit uff, ganz ausge- Schrapsel der, die Rinde und der Absperrt. Die Dhüre schtand offen. fall beim Schaben; v. Käseschrapsel. Schpießbirjer, Spießbürger, Philister. Schraube, 1. Schraube; 2. olle S., jeselle, Mithelfer bei Vergehen. Schw.; 3. uff Schrauben schtellen, Sch pinne, Spinne. Fui Schpinne! Pfui! zweideutige Ausdrücke gebrauchen; 4. schpinnefeind, feindselig. dem is ne S. im Kopp los, er ist Schpinnekanke, Spinngewebe, schlechtes thöricht; 5. verdrehte S., verrückter Gewebe; v. Kinkerlitzken. Mensch. Schnittet, Hospital. Nu is't aus innen Schrippe die, ein spitzes Gebäck; v. Dom, nu jehn wir nach't Schvittel Dreierschrivve. (dort fand der Gottesdienst nachmittags Schrulle, 1. eine seltsame Idee. Er um 4 Uhr und im Dom um 2 Uhr hat seine Schrullen; 2. olle Schrulle, statt), d. h. jetzt ist es aus. altes Weib. weib, Hosp:talitin. Heit wird noch't Schrumpel, Runzel (schrumpfen). scheenste Wetter, laß man erscht de Scht! Gesprochen: Hischt! Ein Huruf: Schvittelweiber ihrn Kaffee aushaben. Kören Sie'. Stille! Schpitzruthen, 1. Spießruthen; 2. S. Schtaar, 1. Staar; 2. sich'n S. sehen, loofen missen, gezwungen sein, durch vergeblich erwarten; 3. den S. stechen, eine Versammlung zu schreiten. eine Sache mittheilen, Aufschluß geben. schplendide, freigebig ;v. Schpendirhosen. j Schtadtvoochtei, Stadtvoigtei, Polizei- — Spittelmarkt Kirche St. Gertraud. Schpaß, 1. muß sind, Spaß muß sein; — — — Schplinter, Splitter. schplinterfaselnackendig,schplinterfasernackt, ganz nackt. gefängmtz. Schtall, 1. Stall; 2. Schtamm — —Kejel, Unlerrichtsanstalt. eine Partie Kegel. kneipe, Stammgast. Schpree, 1. Spree; 2. da kann man de ja st, S. mit zudammen, es ist großer Vor- schtammern, stottern. rath vorhanden; 3. die S. bei Wien Schtand, 1. Stand; 2. in Schtande sind, es möglich machen ; 3. zu Schtande heeßt Donau; 4. der is mit S.wafser gedooft, in Verliu getauft. kommen, vollendet werden; 4. zu Schvrengsel der, eine kleine Heuschrecke. Schtande bringen; 5. eene Dame, een Schpringinsfeld, leichtfüßiger Mensch. Herr von Schtande; 6. die is in Schpritzfahrt, eine kleine Reise. Schtande, uns anzuzeijen, die ist vielkuchen, eine Art Kuchen, besonders leicht schlecht, bekommt es fertig. aus Eberswalde. I.Stange; 2. langer Mensch ; — so Schriften d. Ver. f. d. Geschichte Verlins. Heft XXXIII. 12 178 3. eenem die S. halten, ihn beschützen; 4. bei de S. bleiben, bei der Sache. Schtänker der, der Zänker. — bock, stinkender Mensch. schternhageldick besoffen, betrunken, schtibitzen, wegnehmen; v. schtriezen. Schtich, Du Haft wohl'n Stich (Sonnenstich.)? schtapeln, laufen, gehen, emsig gehen. schticheln, reizen, sticheln. Schtarnixel, Schlag an den Kopf. S ch tick,Stück. 1. hinschlagen wie'n Schrick Schtatzen der, das Stück. Iib mir'n Vieh; 2. dumm wie'n Schtück Holz, S. (Kuchen) ab; v. Atzen. sehr dumm. schtechen, 1. stecken; 2. stechen; 3. dieschtickend voll, gepreßt voll. Koppe zusammenschtechen, Schriebet, 1. Stiefel; 2. er kann eencn stecken; 4. dahinter stecht wat; 5. im juten Stiebet verdragen. Er ist ein bleiben bei't Reden, Dreck f.; 6. tüchtiger Trinker; 3. die Schtiebeln verstummen; 7. ik schteche Dir eene, knarren, sie sind noch nicht bezahlt. ich gebe Dir eine Ohrfeige; 8. die 4. Der Stiebel hat Hunger, ist vorn an den Zehen entzwei. 5. In een' Stiebel, Nase in't Buch s., lernen; 9. wo schlecht ihr denn? 10. Allens muß man Dir in in einem Zug. 6. Der schreibt n' juten de Hände s., geben; 11. det laß ik nich Stiebel (Stil). ; 12. wir missen uns s., wir haben Schtiefliebste die, Nebengeliebte bei gleiche Augen beim Würfeln; 13. det Aerheiratheten. schlecht ihn in de Oojen, in de Nese, Schtiejlitz, Stieglitz; v. das wünscht er, gefällt ihm. Fritze, Schtiejlitze, Schteen, 1. Stein; 2. eenen S. in't Dein Zeisig ls dodt. Vrett haben, gut angeschrieben bei Er liejt unter de Bant'e Jemandem sem; 3. det is'n Droppen Un krümelt sein Vrod. uff'n heeßen S., das ist ungenügend; Schtiesel, Dummkopf. So'n richtiger —. 4. det kann eenen S. erbarmen ; 5. da Schticz, Hintertheil beim Vogel; v. is mir'n S. von't Herz jefallen; 6. er gegessen haben. Entenschtiez, Iänse fchweert S. un Been! Er betheuert es.7>Schtieze. ' Nütze für die Waschleine, '^ l^.7 schteenalt, -7 sehr alt; —hart, 5 / N s., schtehn, ste en, 1. sich M gute Ein, ! chtlll, sttll. 1. Schttlle Wa^er stnd dlef; ,. :. / haben eenem s I ; c>2. !:^ nähme sich jut mit 2. mir schteht der Verschtand schtill; v. im Einvernehmen sein mit Jemandem; dodtenschtille; 3. im Schtillen Hab ik kommen, schwere Folgen 3. dheier zu mir jewundert; 4. Schtiller Freitag, zu tragen haben; 4. wie er jing un Charfreitag ; 5. Schtille Woche, Leidens; schtano, ohne Ausrüstung 5. er schtand ; 5. Schütteten man !v. Sachteken. woche wie'n Boom; tt. bei't Milleteer ; Schtillverjniejt, stillvergnügt, selbst7. det Essen wirst Du nich lassen, zusammen- s. s. . .. .. ' ' «.«^ - ° — ' s.. s. das wird Dir schmecken. gel, Schneidersitz. vonnen S. Schteppke, Antreiber. Er S. dabei. Schtepfel; v. Schtöpsel; Mensch; 2. Stöpsel. Schien s. Fall s. genugsam. Det is so'n Schtillverjnijter. nich Schtinkadores, schlechte Zigarren, nnira« extra, lumu,näo8. besonders tadelnswerth; eene schtmkende Lieje, Faulheit. 1. kleiner schtinkfaul, ganz faul, träge. Sch tippe, Sauce, Brühe; r>. Tunke. Du, Sternbild, Schtock, Stock, Klotz.. 1. Wie'n Schtock Schternbild. Ideal. schtehn, unbeholfen sein; 2. so dumm Dein S. kommt rin. schterken, stärken. 1. Na, Iott jchrärke! wie'n Schtock; 3. über Schtock un Block; Gott bewahre! 2. Wäsche schterken. 4. der is längst iber Schtock un Schrein. schteht als schtinkend, 179 Sin Schtockbeehme, Stockböhme. Böhme, der nicht Deutsch versteht. schtockblind, ganz blind. deemlich, —dämlich, ganz dumm. doob, —doof, stocktaub. — — — dumm, ganz dumm. — steif, ganz steif. ganz still: v. mäuschenschtill. — schtill, duster, ganz finster. — — finster, ganz finster. Stockfisch, 1. Stockfisch: 2. dummer, Gleichmäßig arbeiten- 4. uffen Schtrich jehen. Auf Liebschaften ausgehen, 5. eenen Schtrrch durch de Rechnung. Verrechnet, Querstrich; 6. ecnen uffen (Strich und Korn bei Schußwaffen), erzürnt sein; 7. det jeht nach'n Schtrich, das geht nach der Regel ; v. nach der Schnur Schtrick, 1. Strick; 2. böscr Mensch. Der Junge is 'n Schtrick; 3. Schtrikkc sche— Schtrich haben . Schtricken. Kinderreim beim Stricken: Einjestochen, steifer Mensch. — tittel, Reisehemde, Schto ob Hemde, schtopp, halt (von der Marine seit 1860). Umgeschlagen, Durchbogen, schtoppen, stopfen. 1. Die Strimpe, Abjettppt. det Maul; 2. schtoppe't man dem schtrie^en, entwenden; v. Bengel hinten rin. Ueberschutte ihn Schtrippe, 1. Bindfaden; 2. die hat alle an de Schtrippe. Sie hat sie alle doch nicht mit Gaben. Schtorch, 1. Storch; 2. langbeiniger gefesselt, in ihren: Einflüsse; 3. das zu Mensch; 3. nanu brat mir cener'n einem Glase Weißbier gehörige Glas Kümmelbranntwein. 4.Et rejent Strippen Schtorch l (Aber 'nen frisch-milchernen.) Das ist ja seltsam, geht mir doch ; 4. Er (in Strichen). jeht wie der Storch in' Salat. Schtroh, 1. Stroh; 2. det war nich von schtoßen. 1. Ieben Se Hr vcrz 'n Schtroh, nicht unbedeutend. Er krichte Stoß, entschließen Sie sich; 2. Stoß eene Backfeife, die war nich von Schtroh ; Dir man nich, verrechne Dich nicht; 3. da kommt Schtroh druff Das ist 3. Eisele, Bcisele ging in' Laden längst vergessen; 4. leeret Schtroh Wollt für'n Sechser Käse haben, dreschen, vergeblich reden. bibi, biber, kisfe, Strohhut. Für'n Sechser Käse jibt et nich, kopp, Dummkopf. Eisele. Veisele, stoß Dir nich. Schtoßvojel, Habicht (auf den Berliner kränz, Schandzeichen für eine Braut, Thürmen St. Marien, Gensdarmen 2c. die keine Jungfrau ist. horstend), auch Stoßer, Stößer. sack. Du gerechter !(Erstaunen.) Schtotterbock, stotternder Mensch. wisch, ein Wisch von Stroh zum schtramm, stramm. 1. Die Hosen eenen Scheuern, oder als Signal auf eine Stange gesteckt (an Eisluhmen). schtramm ziehn. Einen aushauen; 2. een schtrammer Bengel. Ein kräftiger wittwe, wittwer. Ein Ehemann, der zufällig ohne Frau ist. Mensch; 3. immer schtramm uffen Damm. schtrullen, Wasser lassen. 1. Strumpf; 2 uffen Schtrang, 1. Strang; 2. eenen Schtrang Schtrump, ziehen. Einig sein; 3. wenn alle Schtrump kommen, vorwärts kommen; 3. den Schtrump verkehrt anziehn, det Schtränge reißen, alleMittel erschöpft sind. Schtreefling. 1. ein abgeschnittener man nich behert wird ; 4. Die Schtrimpe Strumpf zum Ueberstreifen der Wade ziehn Wasser, sind nicht anschließend; (Streifling); 2. Sträfling vom Zuchthause. 5. uff de Schtrimpe machen, aufbrechen ; v. Socken. 6. Schtrumpenbänder. Schtreit Hammel, zänkischer Mensch. Schtrich, 1. Strich; 2. Rausch. Der Schtrunzel, gemeines Frauenzimmer. hat heit'n Schtrich; 3. Schtrich halten. Schrubben der, 1. der Baumstumpf; mausen. —— — — — —— — — — 12* se 180 2. uff'n ollen Schtubben is jut ruhn. j Schuß, Schisse. 1. Schuß, Schüsse: in'n Schuß, in heftiger Bewegung; 3. du krisst woll'n Schutz (Anfall)? 4. Nanu schütz un los! Nun vorwärts; ausgehen mag. z 5. Ik bin schuß mit Dir, willnichts von Schtuffnese, Schtuvs , kleine Nase; ! Dir wissen v. Mopsnese, aufgeworsene Nase. !Schwade, 1. Schwarte; 2. der muh Ein Mädchen thut gut, einen älteren Mann zu heirathen. Schtubenhocker. ein Mensch, der nichts 2. — Schtulle die, Brotschnitte. Mutter, 'ne j hungern, det ihm de Schwade knackt. Schtulle! der muh strenge hungern; 3. Suade, Schtumm el, Rest eines zylinderförmigen Redefluß; v. Schneiden. Körpers, z. V. Cigarre, Arm, Fuß, wähnen, ahnen. Mir schwahnt et. Schwanz, Licht, Zahn. Der Stummel sch Schwaten, schwanken, vorbeischwanken. — vonPortorico die Stumme n. Portici. Schwamm, 1. Schwamm; den janzen 2. Schubbejack, Lausekerl; v. schubben. Schwamm, das Ganze. schubbern, sich reiben, kratzen. S chu b b s , Stoß. Er jab mir'n Schubs. Schwange; im S. sind, im Gebrauch, im Schwange sein. schubbsen, mit der Schulter stoßen. — Da lieft er! Schwapp; Schlag. Schubbserei, Drängen, Stoßen. Kopf schwappen, übergießen. schwarz, 1. schwarz; 2. schwarz uff weiß haben, schriftlichen Beweis besitzen; schufften, arbeiten (schieben, schaben). 3. schwarz machen. Schlechtes nachreden; schuhrijeln, schuregeln, rft)gen, 4. von de schwarze Kunst wat verschlecht behandeln, meistern, quälen. Schüddelkopv machen, schütteln (Kindersvrache). den — schtehen, hexen können; 5. furcht' eich — Nich vor'n schwarzen Mann? schunkeln. vor'n rothen Fennig. Haschespiel; 6. Schuld, Schuld. 1. Wer is'n daran schwarz werden, veralten. Da kannste 2. ik bin dran; schuld? nich schuld N. Schulden wie'n Major. Viele druff warten, bis de schwarz wirft; 7. Schwarze Wäsche, schmutzige Leinwand. Schulden. 4. Er hat mehr Schulden, Schwebelbande, wie Haare uf'n Kopp. Mordbrennerbande GeSchule, 1. Schule; 2. hinter de Schule iSchw.). Sonne Schwebelbande! jehn; 3. die Schule schwänzen, versindel! säumen; 4. aus de Schule plaudern; Schwede ollcr, 1. alter Freund, alter 5. der is ooch alle Schulen durch, geSoldat unter dem großen Kurfürsten. 2. ein Thaler. Det kost'n Schweden. witzigt, schlau, durchtrieben. Schulze, 1. Dorfschulze; 2. Schulze un 3. Postschwede, Postbeamter. Miller, Kladderadatsch-Typen; 3. der Schwedenkov, Frisur der Damen, eenärmije Schulze, der Brunnen; v. wobei die Haare kurz geschnitten, in der Mitte des Kopfes wie ein Kamm hochBruder anghals. S chummel der, der wilde Mensch. getragen wurden (Anfang 19. Iahrh.) schummerig, dämmerig. Schwein, 1. Glück; 2. Schwein. Da Schummerschtunde, Zwielicht. wirdkeen Schwein draus klug. Det kann ja keen Schwein lesen, es ist schlecht. Sch und, schlechte Sache, Ausschuß. (FleischSchweinebande, unreinliche Menschen. abfall beim Fellgerben, Schinden.) > schunkeln, schaukeln. zucht, schlechte, liederliche Wirtschaft, Schufterprise, große Prise mit drei ! Verwaltung; v. Sauzucht, Schweinejlick. schütteln, bringen, u. schaukeln, zum Schwanken nich — — Fingern. schemmel, dreibeiniger Sessel. Schweinijel sSchw.). v. Sauijel. ! Schwemme, 1. Schwemme; 2. Eenen in 181 — de Schwemme reiten, ms Unglück brin- jSee , Urin gen; v. Tinte. —friede,Mensch, der immerfort Urinläßt. en, Wasser lassen. schwer, schwer. 1. Die schwere Menge, eine grobe Anzahl. 2. Det schwere —topp, Nachttopf, Nachtgeschirr, Schuljeld; v. schwerebrett, schwerer. —sack, unreinlicher Knabe. Schwerebrett, det Hab ik janz ver- Seefe, 1. Seife; v. inseefen, abseefen; jessen! Ach! (Fluch). 2. abjemacht Seefe !sür abjemacht Sela ! noth, schockschwere Noth, Fluch. d. h. es bleibt dabei. Schwerenöther, beliebter Gesellschafter. Seefensieder, 1. Seifensieder; 2. Licht. Schwiebbojen, Wölbung (beis Palee Na nu jeht mir'n Seefensieder uff! vonnen Kronprinzen in der Ober3. Seufzer. Wo slooch'n der Seefenwallstr.). sieder wieder hin? Schwiemel der, ausschweifender Mensch. Seefzappen, Seiszapfen, ein Stück Seife, schwiemelig, schwindelig, taumelnd. fingerförmig geschnitten und verstopften schwiemeln, schwelgen, sich herumtreiben. Kindern in den After gesteckt. Schwitjeh ssuitier), leichtfertiger Mensch, Seehund (Schw.). Oller Seehund, Schwelger; v. Schwiemel. ! Schiffer, Matrose, Kapitän, Seemann. schwitzen, transpiriren. Ueber unüber Seele, Seele. 1. Meiner Seelen! wirkschwitzen. Mir schwitzt, wie ne jebadte lich; 2. Det is ne Seele von Mann, ein gutmüthiger Mann ; v. mutterseelenKatze. Schwof, 1. Schweif, Schwanz; 2. Dienstalleene; 3. Nu hat die liebeSeele Ruh! nun ist die Sache vorbei, zerbrochen ?c. ; mädchen ; 3. öffentlicher Ball. 4. Mit janzer Seele bei der Sache sind, schwuddern, schwelgen, sich trinkend umhertreiben; v. schwiemeln. aufmerksam dabei sein. 5. Von janzer — Schwudderjochen, michel, SchwelSeele, gänzlich, gern. 6. Det dhut mir ger; v. schwuddern. in de Seele weh. 7. Keene Menschen — — sch wühlen, verstohlen spähen. Schwulität die, Angst, Verlegenheit. Schwung der, Kornmis; v. Ladenschwung. Schwupp er der, Versehen, Fehler. sechse, 1. sechs; 2. alle Sechsen schmeißen, sämmtliche Würfel mit 6 Augen werfen; 3. um fechsen, nach sechsen, um, nach 6 Uhr; 4. sechs Dreier, achtzehn Pfennige; 5. sechse lang fahren, mit 6 Pferden in 3 Paaren fahren, sechsspännig; 6. sechse breet, sechs nebeneinander; 7. Sechsdreier- Rentier; 8. Sechse, Spucklocke; 9. Sechserende. Zugabe der Musik beim Tanz; 10. Sechserstampe, niederes Tanzlokal; nasse Seele. Seelenwärmer, gestrickte Wollweste für —Frauen. seelensjut, gutherzig. verjniejt, innig vergnügt. sehn, sehen. 1. Uff de Finger sehn, überwachen. 2. Durch de Finger sehn, Fehler durchgehn lassen. 3. Zu sehne kriejen, zu sehen bekommen. 4. Die beede können sich nich sehn, sie hassen sich beide. 5. Siehste wie de bist, siehst du, das hast du davon! 6. Haste nicht jesehn! Sehr schnell. Seinijtendie,dieSeinigen;v.Meinichten. Seite, 1. Seite; 2. det is seine Seite, Schwäche; 3. setzen se schwache sich an 11. Sechs mal sechs is sechsunoreißig, meine jrine Seite: An meine jrine Un der Mann is noch so fleißig, Seite is noch keener verdrocknet; 4. bei Un de Frau is liederlich, Seite bringen; 5. Schvaß bei Seite un Jeht die Wirtschaft hinter sich ; Ernst in de Tasche, um ernst zu reden. Seebelbeene, krumme Beine; v. Bäcker- Sejen, Segen. Der Mensch is'n wahrer beene, Meene, Obeene. Sejen vor uns. 182 selig, 1. selig; 2. Iott hab'n seelig! Ik ! 3. wie anjenagelt sitzen, unbeweglich hab'n nich gekennt. Möge er selig sein. sitzen; v. rickt un rihrt sich nich. Selleriezopp, Selleriezopf. Nur in Sitzfle es ch, Ruhe. Keen Sitzfleesch haben, der Redensart: Det is'n Flesch mitten« so, 1. so; 2. wie jetzt et? Soso, lala! Selleriezopp, ein lächerlicher Mensch. so ziemlich ; 3. soso, ach so ; 4. umsonst. Semf, Senf. Seinen Sems mangjeben, Wat krijft du'n davor? Det mach ik so; 5. et war mir doch so, als ob't seine Bemerkungen hinzufügen. Semmel! Det is wie bei'n Bäcker de klingelte, es schien mir; 6. so wie so. Semmel, fester Preis. 2. Semmel, gleich viel. Det is so wie so; 7. so Hammel, Iackenfett. Für Sem, Ham, wie so, unter allen Umständen. 1. Socken; 2. uff de Socken (Schulausdruck). Socken, —Iavhet beene, krumme Beine; v. Bäckermachen, ausreißen, fortgehen. beene, Tbeene, Obeene n > ' ! ' v.Kronenjohn. Sohnchen ; Semmelkopp, blondes Haar. !Sohn, Sohn. 1. Na, mein Sohn! verSenge triejcn. Hiebe bekommen. seng erich riechen, nach Brand riechen. ! trauliche Anrede an Freunde. 2. Na, Die Sache wird sengerich, verdächtig. mein Sohn Absalon, desgl. 3. Det is Senkkute, Senkgrube. nischt vor memen Vater seinen Sohn, setzen, 1. setzen; 2. erfolgen. Et setzt Sonne, I.Sonne; 2. sonne für so'ne. Prüjel, Hiebe, Keilc. eine, solch eine. Sonne Zucht! so sieben, 1. sieben; 2. um sieben, nach! Sonnen Schkandal verbitt ik mir! sieben, um 7 Uhr; 3. siebne; 4. der is ! Sonn Unsinn, solch ein Unsinn! 3. er halb sieben, dcr ist betrunken; 5. det! läßt sich de Sonne in'n Hals scheinen is eenc aus de siebente Bitte (erlöse (damit er wat Warmet in Leibe krijt). — — uns); ll. bösc Sicbcn, böses Weib;! Sonnenbruder, brider. Faullenzer, 7. sieben is de Ialj^'nnummer (die GeEckensteher. > statt des (Nahens 1). Sonntagsreit er, Reiter auf MiethsSilbermorjcn, Silberroschen, Silpferden; v. Tobaksreiter. be r jr o ch e n, droschen zu12 Pfennigen. jäger, rauch er, selten und schlecht. -^ 2 2gr. Zwee Silber Sonntajszeich, Sonntagskleider. Det Slmmelsainmelsurium, alles durchSonntajszeich vor in de Woche anziehn. einander zusammengebracht; v. Sammelsonst, 1. sonst un jetzt, det is'n jroßer surium. Unterschied; 2. ik wer ihm sonst wat Sinn, Sinn. 1. Det hat Sinn! das ist sehr klug. 2. Dct hat keenen Sinn un ! dhun, das geschieht nicht ; 3. sonst jehts Ihnen doch jut? (ironisch). Verschtcmd. Sinne, 1. Sinne; 2. du hast Sinne Ssst Szt (gesprochen. Hißt!) Still!Hört! wie'n Bär, drei dolle un vier verrückte. v. Schi! sitzen, 1. sitzen; 2. sitzen missen, zu sitzen Suche die, das Suchen. Er is uff de kommen, Gefimgnißstrafe leiden; 3. jeSuche, er sucht; v. usf de Jacht nach. haben, bestraft sein; 4. passen. suchen, 1. suchen; 2. wat drunter suchen, Der Rock sitzt nich. Det Kleed sitzt wie geheime Absichten vermuthen; 3. man anjejossen ; 5. die Schtiebeln sitzen wie jucht kcenen hinter de Dhüre, wenn man anjemessen; 6 laß sitzen (wat nich selber dahinter jeschtochen hat; 4. er sucht det Ferd un ritt druff! 5. wat fressen, bezahl ik), wenn sich Jemand den Kopf kratzt. hast du da zu suchen! 6. der sucht lassen, 1. eine Braut verlassen; den jestrijen Dag, er sucht vergebens; 2. bleiben, unverheiratet bleiben; 7. du hast da nischt zu suchen. ! — s sessen se — — se — 183 - süchtig, Krankheit hervorrufend. Tante, 1. Dame beim Kartenspiele; 2. meine Tante, deine Tante. Pharao Süßholz raspeln, den Hof machen. Suff, Soff. Det macht der Suff! Trunkspiel ; 3. bei Tante Meyern zehn. Nach Stiller Suff. dem geheimen Gemache gehen ; 3. Tante sucht. Sums, Wirrwarr, Getöse, Redensarten. (Voß), Vossische Ztg.; 4. wenn meine superklug, überklug, vorlaut; v. suppenTante Räder hätte, war se'n Omnibus : klug. bei „Wenn"- und „Aber"-Liebhabern. 1. Suppe; in- Tantus, Spielmarke (Vant63). Blut. T a pp e e t,Vorlegetafel. Uffs Tapet bringen, Du krijst eens in de Fresse, det die zur Sprache bringen. rothe Suppe rausschpritzt; 4. de Uhr Tapps der, die Tappe. 1. Tapps! Tritt; ieht nach de Suppe, geht falsch (anstatt das 2. Hans Tapps in de Irütze, Tölpel. Mittagessen nach der Uhr aufgetragen Tarantel, Tarantel. (Die Spinne 1».. rantoia, sicil. Tanz I'alaiitkiia.) Dir werden soll). Suse, I. Susanne; 2. dummes Mädhat wolldie Tarantel jestochen ;v. Koller. chen; 3. Muhme Suse, ein Mensch, der Tasche, 1. den hat er in de Tasche. Auf den hat er Einfluß ; 2. det hat er schon sich Alles gefallen läßt. in de Tasche. Das hat er ganz sicher; 3. den janzen Dag muß man de Hände in de Tasche haben. Beständig Geld taalen, gedehnt sprechen, sich zieren ausgeben; 4. eene Faust in de Tasche Tabagie, Weißbierlokal. machen. Heimlich wüthend sein; 5. er wie'n Taschenmesser, Tach, v. Dag, Dach, Tag. Tach ooch. klappt wird schlapp. Iu'n Dach! Guten Tag! Tachtel, Ohrfeige. Tasse, Kaffeetasse. 1. Uff sechzehn Tassen Tafelschteen, Schiefergriffel zum Schreifuffzehn Bohnen. Schwacher Kaffee; 2. Tassenkopp, Obertasse. ben auf der Schultafel. t a h le n , unnütze, gezierte Worte brauchen. tauschen, 1 wer Lust hat zu tauschen, Takelliese, putzliebendes Frauenzimmer. hat ooch Lust zu bedriejen; 2. der taktfest, 1. zuverlässig; 2. widerstandstauscht mit Keenen. Er hat es besser als die anderen. fähig; 3. charakterfest, sittlich ; 4. det Techtelmechtel, Durchstecherei; v. kieterEis is nich taktfest. Talch der, das Talg. Wat is denn det bietern. mit meine Brille, sie is ja janz mit Teeke, besoffen wie 'ne Teeke. (Teken, Talch beschmeert! sang der Küster von't Insekten, bei Schafen häufig.) Dorf, als ihm die Iungens seine Brille Teele, v. Töle, Hund; v. Hundetöle. schirze, Töpferbeschmiert hatten, un de Iemeindc sang Tepper, Töpfer, 'ne Tepperschirze. ruhig mit. wie schürze. Ehrbar Tallje, 1. uff Tallje. Scherzhaft für Keine Miene verziehn (steif und hart). auf Ehre; 2. Tallje wie 'ne Wespe, teppern, Geschirr zerbrechen. wie'n Butterfaß; 3. Taljenkloot (engt. Teppken, Töpfchen. italiaQ oiotd, Zeug zum Unterfutter); T e rk e, Türke. Hat keener keenen Terken 4. per Talje, ohne Ueberwurf (im Frühnich jesehn? ling). Thee, 1. Thee reiten, sich anschmeicheln; Talpatsch, ungeschickter Mensch, 2. in Thee sind, in Gunst sein; 3. sie können mir Thee kochen! Sie sind mir talpatschen, ungeschickt angreifen. talpschen, mit den Händen ungeschickt gleichgültig; 4. in Thee, betrunken. kind, Günstling, Liebling. oder ohne Erlaubniß zufassen. Suppe, brocken, die Suppe 2. die Suppe ausessen; 3. T. zusammen — — 184 Theekessel, Dummkopf. Theekessel mit j Tobacksreiter, Sonntagsreiter aufe'mem Miethsgaule. Denselben ruft man nach : Mee Henkels, großer Dummtops. Theerbutte, Theerbutte. 1. Holzgefäß, faß, Mirooch vonSechser !Antwort:Ikhabe den das mit einem Schnurgriffe unter den schon so ville Beschallungen, it «er't >ern Lastwagen zwischen den Hinterrädern nich ausfihrlich machen kennen. Ihnen hing, in welchem sich Theer und Pinsel nsel l ooch welchen mitzubringen. befand, so lange die Holzachsen ge- Tolle, Stirnlocke. Der mit de hohe in Berlin (bis etwa Tolle.Fifatstolle, hochstehende Stirnlocke. 1830) und Umgegend ;2. ein schmutziger Tolpatsch, ungeschickter Mensch, Mensch; v. Rahmbutte. tolpatschen, ungeschickt sein. Theil, Dheel. 1. Antheil. Da haste Toppkieker. Ein Mann, der sich um ; dein Dheel 2. sein Dheel denken. Im die Küche und Wirtschaft bekümmert. Stillen sich seine Gedanken machen,(Schw.) 3. 'n janz Theil, viele. , Topfscherben. Am Polterf ch e rb e l t heilen, Geschäfte haben. Wir haben abend werden janze Haufen Toppnischt mitenander zu theilen. scherbel vor't Fenster jeschmissen. Thran, 1. Thran. Ruhe sanft, du hast in Thran jetreten. Schlafe deinen Rausch Torfschtich unter de Neese, Schnupfaus; 2. in Thran sind, betrunken; tabaksspuren auf der Oberlippe eines 3. immer un ewig im Thran. starken Schnupfers; v. Torfneese. Tick, Stolz, Einbildung. Er hat 'n Tick —neese, schmutzige Nase, Tabaksnase. ticktack machen, v. ticken. Kindersprache: Tort, Aerger. Nur in der Redensart: der dhut mir Aliens zum Tort, zum die Uhr macht ticktack. Tiene, ein offenes, am Boden breiteres Possen. Faß; v. Feiertienc und Zober. zTraasch, Aufsehn, großes Gerede; v bräuchlich waren — sau — so Tiete, Düte. Tietkendreher, Kaufmann, tikksch, tücksch, trotzig. Tickscher Racker. Tille, 1. Tülle, Ausguß; 2 öffentliche Dirne. ! Drasch, Tratsch. Tracht Prijel, eine Dracht. iTrallje, Stäbe Menge Hiebe; v. im Treppengeländer Tine, Abertine, Christine, Ernestine, i ttraiiie). Florentine, Tante Tinchen. Trampel, ungeschickter Mensch. KüchenTingeltangel, 1. Caffeehäuser, in denen trampel; v. Klarer, Küchendrajoner. leichte Frauenzimmer singen ; 2. Lieder trampeln, mit den Füßen aufstoßen. derselben z. B.: „Papa, Mama, der Trampelthier, ein grob und ungeschickt Klapperstorch is da." auftretender Mensch. Tinte, Dinte. 1. Da mißte ik ja Tinte tramp sen, schallend auftreten ;v.trappsen. jesoffen haben, müßte ja nicht klug sein; Transch der, die Strafrede. 2. in de Tinte kommen. Ins Unglück trappeln, schallende, kurze Tritte machen ; gerathen ; 3. in de Tinte sitzen, Verlegenv. trippeln. heit, Patsche. trapp sen, starke, langsame, schwerfällige, Tippet, Punkt, Fleck, Tüpfel. erschütternde Tritte machen. tippelmoondsch, mondsüchtig, verrückt. Treff, Kreuz im Kartenspiel. tippeln, trippeln, gehen. Treffer, Glück. Der hat'n Treffer. Titte, Brust. Der kann nich von Tressen, Unteroffiziersrang. Die (golMutterns Titte wech, Muttersöhnchen. denen) Tressen haben, kriejen, verlieren. Toback, 1. Taback; 2. det is schtarker tressiren, martern (dressiren). Toback, sehr viel verlangt; 3. Anno treten, 1. erinnern, mahnen; 2. uff de Toback. Ehemals, vor langer Zeit. Beene treten, schlecht behandeln. 185 u tribliren, antreiben, drangen (tribularv) durch Bitten quälen. Triefet, Kreisel (Kinderspielzeug). trieseln, kreiseln. über; v. iber. ühst, vorwärts, Zuruf für Pferde. triezen, 1. quälen, peinigen; 2. reizen. uff, auf, 1. uff alle Felle, auf jeden Fall; 2. uff un ab, auf und ab; 3. Trine, 1. Katharine; 2. dumme Trine, dummes Frauenzimmer. trippeln, leichte, kurze Schritte machen. Tritt, I.Tritt. Genen Fußtritt (Nu-tritt!) 2. taumeln. Wieder im Tritt,betrunken ; 3. der is nischt werth als'n Tritt vor'n A—; 4. Wagentritt. Trödel, 1. Mobiliar, alte Sachen. Wat issen der janze Trödel werth? 2. Schelte. Der machte ihr'n Trödel. trödeln, nichts thun. sich entfernen. trollen sich, Trompeterdisch. Nebentisch; (Hedeck für nicht an der Haupttafel Sitzende. Trubel, Lärm, Gedränge, Aufregung. trudeln, walzen, kollern, würfeln. Sich trudeln vor Lachen. Trulle olle, altes Weib. Trumf, 1. (Triumph) im Kartenspiel; 2. eenen Trumf druffsetzen, einen Nachdruck darauf legen ; 3. den letzten Trumf ausschpielen, das letzte Mittel versuchen. tuddeln, die Zeit mit unbedeutenden uffen, uff'n, auf den. Uffen Abend, am Abend; 4. uff sind, aufgestanden sein. Biste schon uff; 5. uff't, auf das, dem. Uff't Haus sitzt'n Schperling. —aufbleiben, — brennen, wachen. — bremsen, aufhauen. Er trijte Dir'n Schtikker finwe uffje- brennt, det er Ach un Weh schrie. dhun, 1. auf den Teller vorlegen; 2. sich uffdhun; 3. bei die Hochzeit — wird sich wat uffdhun.' Bei der Hochzeit wird sich ein großer Pomp entfalten. Du wirst dich wundern. een mal, plötzlich (Accent auf der vorletzten — halten Silbe). sich, 1. wohnen; 2. versäumen; 3. sich uffhalten über, über Andere reden, lästern; 4. die Hand uffhalten, ein Geschenk erwarten; 5. holl' Di jo nich up, platt: Mach, daß Du fortkommst. — — fressen, heftig küssen; 1. vor 2. fress' mir man nich uff! Schreie mich Dingen verbringen; v. tunteln. an! Tulpe, 1. Nase; 2. Trinkglas mit Fuß; nur nicht jabeln, auffinden, erlangen. 3. Blume; 4. durch Wind umgestülpter Regenschirm. Uffjang, 1. Aufgang, Oeffnung; 2. der Tunke die, die Brühe; v. Schtippe. kennt alle A—-uffjimge. jeknöppt, fröhlich. Die T. uffjekratzt, Tunte, langsames Frauenzimmer. tunteln, mit Kleinigkeiten die Zeit hinOlle is heit hellisch uffjekratzt. bringen. Du tuntelst un tuntelst un jedonnert, geputzt, wie'n Fingstochse. fertig knjst De nischt; v. tuddeln. jeounsen, aufgedunsen, geschwollen Turkel, 1. Taumel; 2. Glück. Der hat'n im Gesicht. richtjen Turkel. jereimt, aufgeräumt, guter Dinge. Tusch, 1. Beleidigung. Du, det war jeschmissen, verloren. T., wat der Irinefiest sagte, das war jewermter Kohl, Wiederholung eine Stichelei ; 2. T. blasen, Fanfare bekannter Dinge (oräiubs rsphtit«. mit Blechinstrumenten; 3. T. jeblasen mors 63t) ist zum Sterben langweilig. kriejen, Vorwürfe bekommen. haben, 1. eine Kopfbedeckung tragen. Tute, 1. Düte; 2. eine PfefferkuchenNischt uffhaben, im bloßen Kopf gehen ; — so — — — — —— — rolle; v. Tiete. tutschen, trinken, saugen; v. lutschen. Twall, unbeholfenes Wesen. 2.häusliche Schularbeiten zu lösen haben. wir villeuff ; 3. aufgegessen haben. Haste't all uff? Hast Du es Heit haben 186 — aufgegessen? Er hat seins uff; uffschtecken, aufgeben, aufhören. schtöbern, 1. entdecken, auffinden; v. aushaben; 4. uff sich haben, bedeutsam fein. Det hat nifcht uff sich. Det 2. aus dem Bette jagen. Uffwarteschtelle, eine Stelle zur Aufhat nich ville uff sich. uffkefchern, aufjagen. wartung d.h. Bedienung während einiger — kleeren sich, aufklären, 1. vom Stunden des Tages. sich Wetter; 2. det kleert sich schon janz dicke Uffwaschen. Det is een Uffwaschen, ein uff, d. h. es bleibt bewölkt (ironisch). gleichzeitiges Abmachen. knippern, Knoten lösen. uffziehen, I.die Uhr, die Brücke; 2. zum — aufknöpfen. De Ohren Narren halten ; 3. andre Seeten, andere —knöppen, krämpeln, den Rand umlegen, z.V. Saiten aufspannen ; 4. auf Wache ziehen. Hosen, Aermel aufstreifen. 1. Eule. Den soll de Uhle holen'. Uhle, kriejen, 1. aufbekommen; 2. aufessen un Apen oder Uhlen un Aten 2. Uhlen können. Ik kann det Essen nich uffschreiben, machen, unleserlich schreiben. kriejen; 3. öffnen. Ik kann de Dhüre —, lauter Eulen und Affen. nich uffkriejen; 4. Arbeitsaufgaben be- Der malt kommen. Habt ihr ville uffgekricht? um, 1. um un dum rennen, über den Haufen rennen, stoßen; 2. wat ik umm uffhaben. — —v.möbeln, un an mir habe, wie ich gehe und meebeln, schelten. — mucken, widersprechen. stehe; 3. wegen. Um Dir muß ik nu — mutzen, Fehler vorhalten, rügen. Schaden leiden ; 4. wenn't um un dum kommt 5. Allens um un Uffnäher, Verkürzungsfalte am Rocke. dum kehren, Alles durchsuchen; 6. det uffraven, aufraffen (Läuse, Flöhe). is sehe um, ein großer Umweg. — rappeln sich, 1. sich aufraffen; 2. sich umje kehrt, entgegengesetzt. 1. Umjekehrt größerem Wohlstande heraufarbeiten. zu wird'n Schuh draus. Umgekehrt ist es — röfeln, reefeln, z. B. Strümpe. richtig; 2. er is wie umjekehrt, bekehrt. Garn wieder auslösen. hauen, fallen. —Das reißen, 1. öffnen, weit, heftig öffnen. — kehren, 1. verkehren. Die Worte im Alle Dhüren ; 2. reiß nich Dein —Munde; v. umdrehen. schon —— — . — — so uff! Schrei mcht so! —Maul schauern, aufscheuern, Küchengeschirr reinigen. Uffschenker, ufffchenken, der GeHülse desjenigen, der den Ball schlägt; v. Käseball. kippen, umschlagen, das Gleichgewicht verlieren, umfallen. krämpeln, 1. umkehren, den Rand — umlegen; 2. verwandeln. Ik habe mir de Ermel umjekrempelt ; 2. du bist ja wie umjekrempelt, verändert. — uffschneiden, prahlen, lügen. satteln, seinen Beruf verändern. Uffschneiderei, Uffschnitt, Prahlerei, Umschlag, Reaktion, Meinungsänderung. Umschtand, 1. Aufsehen, Umstände. Großthuerei. schwemme, Pferdebad und KarinenDet is'n Umschtand, wenn die Tante kommt; 2. In andern Umschtänden sein. auffahrt an der Spree (an der Waisenbrücke und neben Schloß. Monbijou). In gesegneten Umständen sein ; 3. Mach uffschtehn, 1. aufstehen; 2. friher nich ville Umschtände! Eile doch! fchtehn, nicht im Stande sein ; da mußte kommssarjus, ein Pedant, ein — uss- so früher uffschtehen! 3. Det ik nich uff- Mensch der Schwierigkeiten macht. schtehe! Drohung ;4. Wer frih uffschteht, (Brennglas I, 266.) fein Iut verzehrt, Wer schveet uffschteht, umsonst, 1. umsonst is der Doodt (un den Iott ernehrt. der kost't ooch noch't Leben). Umsonst 187 ist nichts; 2. vor umsonst, gratis; v. naß; 3. vergeblich. Ik hab't umsonst — unterwejenslaassen, — klauen, unterlassen. haken, 1. unterschreiben ; 2. unterfassen, Arm in Ann gehn. Unthier, ungeschickter Mensch. umzechtig, abwechselnd, oder umz schlich umschichtig. Unzuchten machen, Lärm machen. un, und; v. iber un diber, um un dum Urian, böser Mensch. Ik were mir den Urian schon langen; v. Grobian. uff un an sich haben. —rennen, berufen! abergläubische Formel bei Uriasbrief, ein Brief, der böse Tücke der Erwähnung glücklicher Umstände. enthält; 2. Sanmelis 11, 15. jekooft. die, Eiter, unreine Säfte. Die urig, komisch. Unducht kommt in de Pickeln raus. Usche lsch weich), dummer Mensch; v. unheeflich, unhöflich. Sich unheeflich Dusche, Dämlack. Using er, (Schw.) Schlesien uffihren. Üble Gerüche verbreiten. unjebetne Iäste setzt man hintern Feier Ute, nur in der Redensart: die denkt ooch, se is de Frau Uten '. Sie brüstet sich. heerd. unjedunken, unvermuthet. Er kommt uzen, necken, hänseln. Se woll'n mir unjedunken mal mit ran, ehe man sichs wohl uzen? Wenn Se mir uzen wollen, versieht. ! denn suchen Se sich man 'n andern aus. Unducht - ungeschlacht, flegelhaft, unartig, unge- schickt; v. ausarten. V. Unjewaschenet 1. böse. Maul, böse Zunge; '2. unzereimt, V, V, gesprochen wie F. Fir, für und vier sind in der Berliner Sprache nicht thöricht. Unjewaschnet Zeig reden. unjut, ungütig. Nischt vor unjut! zu unterscheiden. unjewafchen, — Vatermörder, steife, hochstehende HemNichts übel nehmen. ;so genannt, weil ein Mörder Unke olle, altes, Böses prophezeiendes — denkragen Weib. Alte Hexe. Besoffen wie 'ne mit solchen abgebildet Vaters seines Unmensch, hartherziger Mensch. Scherzwar, als sie Mode wurden. — hast bei Dingen, die man sehr gern Vaterunser; den kann man ooch'n durch de Backen blasen, er ist mager. thut: Ik bin ooch keen Unmensch. Unpaar, ungerade. Beim Rathespiel: veraasen, vergeuden, verbringen, verballern, prügeln, verhauen. sind se !> verbauern, geistig zurückkommen; v. sind se versauern. nischt wie'n kleenet Stimpken Unschlitt. verbiestert, eifrig, hitzig, emsig vertieft. Unsinn machen, scherzen, Witze machen, verblüffen, einschüchtern. Det elfte Iebot unten durch, drunter durch, verloren,ruinirt. heeht: Laß dir nich verblüffen. Paar oder Unpaar. Unschlitt, Talg. Von Weiten jroße Kirchenlichter un nahebei unter, 1. unter de Hand, im Stillen; 2. unter 'n ;3. unter den, dem ;4. unter 's, unter das, unter dem. Unter's Luder, Unter aller Würde; 5 unter't, unter das, unter dem; 6. alles unter sich schwach, machen. Der Kranke ist daß er Alles unter sich macht; 7. so verbohrt, verdreht, verrückt, dumm. verbrennen sich, de Nese, de Finger, sich in Sachen mischen, die Nachtheil bringen. verbubanzen, verführen, verderben. verdeibelt, verteufelt, sehr. verdreht, verrückt. Verdrehte Schraube Verdruß, ). Verdruß; 2. Buckel. Er untern (zu den Zeiten des) jrooßen Kurhat'n kleenen Verdruß. sirschten, untern ollen Fritzen, den dicken, verduddeln, verlieren, verbringen, den jetzigen König; 8 unter'n P—, verduften, fortgehn, verschwinden. verdutzt, bestürzt. unter der Kanone, nichts werth. 188 s wirken. Det verfängt nich. verledert, 1. mit Leder besetzt; 2. jut verfitzt, verwirrt, verheddert. verledert sind, einen Hals haben, der verflixt, verwünscht, verflucht. gut trinken kann. verflucht, 1. erstaunlich. Det is'n ver- verlesen, 1. das Unreine aussondern. fluchter Kerl; 2. sehr. Verflucht wenig ! Erbsen, Bohnen, Linsen verlesen; 2. der is verlesen, der ist verloren; 3. die 3. unangenehm. Verfluchte Ieschichte. verfumfein, zerstören, verderben. Namen verlesen, aufrufen. verhaspeln, versprechen, durch eiliges verliebt, I. wie'n Schtint; 2. wie'n Sprechen in Stocken gerathen; v. verSchperling, sehr verliebt; 3. bis über verfangen, blubbern. Verhauen! 1. prügeln; 2. — sich , sich versehen; 3. billig losschlagen. verheddern, verwirren, ineinander schlingen (Hede, Hadern, Werg). - die Ohren —. verloddern, vernachlässigen. verludern, vergeuden. vermotzpipelt, verdreht, vorrückt. vernagelt, 1. verblendet; 2. hier is de Soll ich Dir mal im Welt mit Brettern vernagelt, abgesperrt. verhungern. Vernumft, Vernunft. steifen Arm lassen? Geduld, Vernumft un Zeit verj äffen sich, sich verlieben. verj allen, einen Fisch oder Vogel Macht meeglich die Unmeejlichkeit. ungeschickt ausnehmen, daß dabei die verp ecken, hauen. lyallenblase zerdrückt und damit ein verpassen, 1. versäumen. Er hat den bitterer Geschmack hervorgerufen wird. Zug verpaßt; 2. dem Matze nicht entsprechend arbeiten, 'n Paar verpaßte verjangene Woche, verjangenet in voriger Woche, im vorigen Schtiebel. verpimpeln, verweichlichen, verzärteln. Jahre. Verjnijen, Vergnügen. 1. Mit Ver- v e rp lä mp e r n sich, 1 sich in Unannehm jnijen ergreife ik die Feder, Briefanfang. lichteiten bringen durch Anknüpfen eines Liebesverhältnisses, das traurige Folgen 2. Na ville Verjnijen! nun das ist sehr hat; 2. verschwenden. Mit det Beunangenehm! verjolden, vergolden. Laß dir deine zahlen verplempert man det meiste Ield. Hände verjolden! Zuruf, wenn Jemand verpuhsten sich, Athem schöpfen, uerquackeln, unnütz verbrauchen. etwas zerbrochen hat. — so - . verkieken sich, sich verlieben, sich versehen. verklatschen, verleumden. verkloppen, 1. verkaufen; 2. verkneifen sich, unterdrücken, merken verauaodern, — quasen, verschwenden. verquer, quer. 1. Verquer kommen, einen Widerspruch erheben, ungelegen. verhauen. 2. Et sitzt dir jewiß eener verquer (ein sich nicht Wind in den Eingeweiden). Lachen , Weinen, lassen. verquinen, dahinsiechen. verratzt, verrathen, verloren. vcrknippern, verknüpfen, verbinden. Ik Verreether, Verräther. Vonnen Veruerknipvert, bin Dir sehr zu Dank verreether frißt teen Rabe. pflichtet. verrungeniren, ruimren. verknusen, ertragen, vertragen. Die v e r a u oe u t e ln, v e r a u e n, beschmutzen. können Schinerzen. —. s s sich nich versauern, unbenutzt versäumen. verkoofen, verkaufen. Wer den vor versaufen, 1. vertrinken, ertrinken; verdumm verkoofen will,irrt sich. soffen, vertrunken, ertrunken; 2. in den verkrümeln sich, sich heimlich entfernen. Hut versaufe — ik, der Hut ist mir zu weit. verläppern, in kleinen Ausgaben ver- Versch , Verruf, Bann und Acht unter brauchen, vergeuden. Gewerksgenofsen, Studenten. 189 verschnappen sich, sich versprechen, sich ! Verwendte die. Schlag mit dem HandGesicht. Du krijst jleich 'ne Verwendte, Ohrfeige. ! rücken ins verrathen. verschnivpern, durch Schneiden verderben. ungeschicktes! Vetter, 1. Vetter. Ach wat Vetter! Hier Der hat ! is Eener so fett als der Andre ; 2. der Verschtand vor Zwee; 2. da schteht mir , denkt ooch, der Hoffhund is sein Vetter, der Verschtand jchtille, ich bin ganz er- , er ist hochmüthig. starrt; 3. er hat keenen Karten—, det, pwr. die Viecher, das Thier, keenen Pferde ,4. X.hat mehr Verstand Viech die Thiere. in' kleenen Finger, wie Z. in' Kopp. verschtehen, 1. zu verschtehn jeben, an- Vieh, 1. Viey; 2. wie't Vieh, roh, lärmend, grob; 3. wie'n Schtick Vieh, deuten; 2. det verfchteht sich janz von wie ein Thier, das nicht geschont wird, selber; 3. dadruff verschteh ik mir; 4. das keinen Verschtand hat. sich mit eencn verschtehen, in Verbindung sein; 5. die Veede verschtehn sich, Viehk der; v. der Fiehk, Bruch, LeivesVerschtand, 1. Verstand. schaden. Sich'n Piehk dran schleppen, sind sich einig; 6. wir verschtehn uns dran fressen. wir mehr, feindselig; 7. sich nich sind zu etwas verschtehn; 8. det verschtehn Viehmeester, Ackerbürger und MilchSie nich, det verschteh ik kaum ; 9. verbändler, der selbst Kühe hält, in Berlin schtanden? verschtehn Sie mir? 10. ver- bis Anfang des 19. Iahrh. (Viehmeister schtehn Sie Kohlrüben:' merken Sie oder ViehMasters etwas? 11. verschtehste teen Deitfch? Iviere, vier. 1. Uff alle Viere, auf Händen und Füßen. 2. Viere lang, mit 12. wat verschteht der Bauer von Iurtensalat? was versteht ein Nichtkenner von 2 Paar Pferden. 3. Aiere breet, mit einem Viergespann in der Breite. 4. Um einer solchen Sache! 13. haben se mir vieren, um 4 Uhr. 5. Nach vieren, vor verstanden? Merken Sie sich das! vieren, um halb vieren, drei Viertel uff 14. det verschteht sich am Rande, das versteht sich von selbst ;15. er kann det vieren. 5. Unter vier Oojen, unter vier nich so von sich jeben, er hat nicht die Augen. 6. Den soll et 24 Schlünden Gabe, das vorzutragen; 16. Sie haben schlecht zehn, er bekommt Strafe. wohl 'ne schwere Verstehste Chören schwer)? Vie r jr o s ch e n b r oo , ein Brod für 5 Sgr. versetzen, 1. eens versetzen, einen Schlag Vierpfünder, 5 Sgr.-Stück, Geldstück. geben; 2. wat versetzen, in die Pfand- Vijjelinc, Fijjeline, Geige, Violine, leihe geben; 3. ik habe meine Frau ville, viel, viel. 1. Wat zu ville is. versetzt, ijcherzhaft.- ineine Frau nach is zu ville, das ist übertrieben viel. einem anderen Orte hinbegleitet und 2. Det is villeun noch wat. 3. Villemale, dort gelassen) ; 4. einen Schüler in eine oftmals. 4. Det is nich ville; Antwort: höhere Klasse befördern ; 5. sitzen lassen, Ville fehrt der Bauer uffn Wagen, es talt stellen. braucht auch nicht viel zu sein. 5. Ach, Vertiljung skommission, Gesellschaft die merken viel! die merken es nicht. zum Verzehren und Vertrinken. 6. Wir dhun uns nich zu ville, wir vertrackt, unangenehm, verzwickt, fügen uns keinen Schaden zu. 7. Da vertrödeln, die Zeit verschwenden, fragen se mir zu ville, das weiß ich vervorschuhn, nnt Vorschuhen versehen, nicht. 8. Det is zu ville verlangt, das verwandt, so nahe wie'n Scheffel Erbsen. sind zu große Ansprüche. 9. Et mutz Verwechseln, 1. zum V., ganz ähnlich; noch ville mehr jedrunken werden, nach 2. verwechselt, verwechselt det Böhmeken! ! H 11, sagt der Wirth. virrzig, vierzig. Wat hat se'n in Verein Spiel an Bäumen. 190 Antwort: Vorne sechzig un meejen? hinten virrzig d. h. nichts. Vocativus, ein durchtriebener Mensch, der zum Anrufen, zur Vorsicht, zur jehn, vorüber-, fehlgehn ; 7. vorbeilassen, passiren lassen; 8. vorbeiziehen, vorbeitreffen, Vorbeifallen lassen, vorbeimachen, vorbeip— (uff de Brille). Ermahnung oft Veranlassung giebt. Vorderkastell det, der Busen. Vogel, Veejel, Vogel, Vögel. 1. Een vorijte, vorige. Voorchte Woche. durchdriebner Vogel, een leichter Vogel, vorjehn, 1. vorgehen. Die Uhr jeht vor; 2. den Vorrang haben. Onkel ein durchtriebener, leichtsinniger Mensch. jeht vor. Die Arbeet jeht vor't Ver2. Der hat'n Vogel, ist nicht gescheit. jnijen: Srscht det Ieschäft un denn det 3. Den pickt der Vogel, der ist verrückt. Verjnijen. 4. Aujust, schtoß de Veejel an, vorwärts. 5. Ik sitze wie der Vogel uff'n Dach, vorjelejt, gegessen. Ik habe orntlich ich bin in unsicherer Lage. 6. Der Vorgeschmack, Beigeschmack; v. Nachjeschmack. Vogel war ausjeflogen, der Herr war verreist, nicht zu Hause. vorjesehn! Vorsicht! Kopp wech! Volk, 1. Volk; 2. Leute, Familie in ver- Vorkost, Mehl, Hülsenfrüchte, getrocknete ächtlichem Sinne. So'n Volk! Mitdet Früchte. Mehl- un Vorkosthändler. Volk jibste dir ab? Mit schlechten vorkriejen, zur Rede stellen. vorne, 1. vorn; 2. wieder von vorne, Leuten? voll, 1. gefüllt, voll; 2. schmutzig. Du wiederholt von Anfang an; 3. jleich hast dir widder janz voll jemacht; 3. den vorne an, gleich am Eingange; 4. vorne — so Kerl sche— ik voll, diesen Menschen verachte ich ; 4. de Hosen voll haben, sich fürchten; 5. voll mit'n Haufen, gut gemessen; 6. Eenen nich vor voll ansehn, nicht genügend achten. essen. raus, nach der Straße heraus gerichtete ; Vorderschtube, v. hinten raus; 5. von Vorne, Vorderansicht; 6. vorne wech, das Erste; 7. vorne vor; 8. von vorne un von hinten besehn (Schilderung der vollvropven sich, voll dienstbeflissenen Schmeichelei). Ja Frau vollprumpsen, vollpressen, anfüllen, Schulzen hinten und Frau Schulzen vollsauen, beschmutzen; v. insauen. vorne; 9. Det is vorne hoch wie von, 1. von; 2. Adel. Det is'n Herr hinten (Jacke wie Hose), scherzhast: Det Von; 3. von's, von't, von das, von ist vorne hinten wie hoch. des, von det, von dem; 4. von wejen! vornehmen, ins Gewissen reden. ach so! das ist nichts. 5. Ik komme vorschnell, übereilt. von wegen (Ielo, der bewußten Sache). vorvorjestern, der Tag vor dem vorvor, 1. vor; 2. für; 3. vor diesen, in gestrigen. alter Zeit; 4. vor dissen, vor Alters; so so 5. vor watten? für was denn? 6. vor W. nischt, is nischt, es muß ein Vorcheil dabei iein; 7. vor wie nach, ohne Ver- W. Erscheint oft in der Aussprache der änderung ; 8. dafür. Da bin ik jut vor, Verlängerung z. B. der Mehrheit von dafür stehe ich; 9. man zu! wer vor scheef (schief), scheewe Beene. Die Aussprache ist dem Neuhochis, muß durch! nur vorwärts ;10. vor's, vor das, vor dem, vor't, vor det, vor deutschen gleich. das, für das; 11. vor der Hand, vor- Wa? was? wie beliebt? läufig; 12. Vor de Iewalt, mit Gewalt. wackeln, wanken. 1. Det is rihrend, wenn man dran wackelt; 2. hin- un vorbei, 1. vorbei; 2. vorüber; 3. daherwackeln, schwanken; 3. Iuste, helf neben ;4. vorbeigeschossen !fehlgeschossen; wackeln. Ich soll Alles allein machen; 5. vorbeischmeißen, fehlwerfen; 6.vorbei- 191 4. Lachen, det de Wände wackeln ; 5. Er Die Gönnerschaft sich bewahren ; 2. det wackelt mit'n Kopf, wird alt. is'n warmer Bruder, Sodomit; 3. der Wade, Wade. 1. Waden sind nich, aber'n is hier noch nich warm jeworden. Der vorKeine Waden Platz dazu. — ist erst kurze Zeit hier ; 4. wat Warmet sind handen; 2. wie'n Schperling, dünne uffen Leibe un innen Leib. Anzug Beine; 3. trijst den Dood in beede und Essen; 5. warm, wie ne BackWaden. schtube. 6. Warm sind se noch, waden, waden; v. baden, durchbaden. Kalt wer'n se doch! Ik mußte bis an de Knerel rin waden. Wadenkneifer, enge Hosen. (Ruf der fliegenden Wursthändler.) warten, 1. warten; 2. na warte man! Waden op er, Oper mit Vallet. Waih! wehe! (jüdisch). Ei weih! au i Drohformel: Hüte dich; 3. der kann ! lange warten, niemals; 4. warten bis waih (meine) Backe! O weh! Wachsen, wachsen. 1. Mitde reife Ierste de schwarz wirst. Das geschieht nieum de Wette wachsen. Nicht mehr mals; 5. wart's ab; 6. na, wenn't nu wachsen; 2. dem biste nich gewachsen, nich jleich kommt, warten wir noch 'ne nicht an Kraft gleich ; 3. wo ik hinhaue, Weile. Warteweilchen, wächst keen Iras,—es ist fühlbar. wahr, wahr. 1. machen, ausführen; Ik schenke Dir'n silbern Nirchen — 2. werden, ausgeführt werden. Na det Mit Bixchen Un 'nen jolden Warteweilken soll doch ooch wahr werden; 3. det is een wahrer Ioliath, Simson, Esel, Un 'n Ding, wat in de Hand rum jeht wie nix. Ochse ; 4. det is der wahre Jakob. Das (Umschreibung von Nichts.) ist erst der richtige (ironisch). Wand, Wand. 1. Er wurde so weiß Was; v. Wat. 1. Was? 2. welches; wie der Kalch an der Wand ; 2. er 3. was? Antwort: alte Käse Kaß. (Nachäffen der Frage: Was denn? wollte de Wände hoch vor Angst; 3. Ih, da soll ja jleich 'ne olle Wand wackeln. Alte Käsekasten.) Oder : Länger war't nich ! Das ist erstaunlich ; 4, Sche— de Wand Oder: 2 Mal predigt der Pastor nich. lang. Es ist nichts daran gelegen; Waschen, 1. waschen; 2. wer nich da is, 5. die Wände haben Ohren. Ueberall dem wird der Kopp nich jewaschen. ist Verrath ; 6. er willmit'n Kopp durch Wer nicht da ist, erhält nichts ; 3. det de Wand. Er willes erzwingen ; 7. Du sich jewajchen hat, ausgezeichnet; 4. ik hast de Wand uf'n Puckel, der Putz wasche meine Hände in Unschuld; 5. da järbt ab; 8. Mit dem kannste Wände wascht ihn keen Rejen ab! Es hilft Alles nichts, er muß. inrennen, er ist dumm; 9. Wenn man 1. Waschlappen; 2. den an de Wand schmeißt, bleibt er Waschlappen, Schleier; 3. ein energieloser Mensch; kleben (vor Schmutz). Mansche, Manschte, Wanze. I.Breetwie 4. ik schieße mir dodt! Ja mit'n Waschne Mansche, mit breitem Nucken ;2. unter lappen. —, Dienstmagd. der Abbildung eines brennenden Hauses der weib, Berliner Witz 1. Waschfrau; 2. ein schwatzstand Nenn det nich jut vor de Mann. hafter Manschen is Wasser, Nasser. 1. Zu Wasser werden, Denn weeß ik nich, wat besser is, vernichtet werden ; 2. zu Wasser machen, Nutzanwendung: Wenn das nicht hilft, vertilgen; 3. zu Wasser un nich lange, im Fahneneide: weiß ich kein Mittel. Zu Wasser und zu warm, warm. 1. Eenen warm halten Lande; 4. Wasser Hab ik nich jerne in — 192 de Schriebet«, villewentjer in Mund. nicht; 5. det heeßt trinke ich Wasser Wasser in de Schpree dragen. Unnützes thnn: 6. det Wasser im Munde zuBegierde sammenloosen. nach etwas empfinden; 7. det war Wasser uff seine Mihle. Das war ihm lieb; 8. Wasser fangen, auffangen aus der Gosse ; 9. die Strümpe ziehn Waffer, hängen herunter. Wat, 1. Was; 2. welches; 3. ih, wat du sagst! Gar nicht daran zu denken; 4. wat se sagen !Ist es möglich !5. ach wollte! Erlaube, ich ; 6. ach wat, laß mich in Ruhe; 7. wat haste, wat kannste, in sagen willmich besinnen ja, wat ik voller Eile. Watsche die, die Ohrfeige. watte man, warte nur! v. warten. wech oder weck, 1. weg; 2. hinweg; 3. fort. Fort un wech is Eens. Wech mit Schaden !4. ab ; 5. aus dem Wege ; 6. verloren; 7. Hände wech! Die Hände zurück! 8. janz (reene) wech sein, ganz entzückt sein. Er war reene wech; 9. det Hab ik schon lange wech, längst bemerkt. Wech, Weech, Weg. 1. Seiner Weje jehn. Sich hinweg begeben. Ieh (Damit is aber keen Weißbier jemeent, det kann man jrade sehr jut nach'n Diner drinken.) Wem uff Bier räch tt Dir. (Ik aber nich. Lieber nich.) 2. Reenen Wein inschenken, die Wahrheit darlegen. Weihe, 1. Glas oder Flasche Weißbier, Einfache-, Doppel-, Null-, Champagner-, Budiker-Weiße; 2. hinten rum sch-nk man Weißbier, Sie haben sich geirrt. weit, 1. weit; 2. entfernt; lt. weit un breit; 4. nicht weit her sein, ohne besonderen Vorzug; 5. in de weite Welt jehn; 6. aber det jeht zu weit; v. wat zu ooll is, is zu voll! 7. Weiter! Fortgefahren! 8. Weiter nischt? Mehr 9. Weiter zurück, mehr zurück; 10. weiter, enger wird sie doch nich, weiter! 11. Wenn't weiter nischt is! Das ist Alles? 12. Det jetzt in't Grundweite, das geht zu weit. Welt, Welt, 1. um Aliens in de Welt nich! Nm keinen Preis; 2. alle Welt! Potztaujend ! 3. Det nennt de Welt Pech ! Das heißt Unglück! wenig, wenig, 1. eens mehr oder wenijer, oaoruff kommts ooch nick) an; deiner Weje; 2. Mittel un Weje finden; 3. det hat noch jute Weje. Das eilt nicht ; 4. Vater is nich bei Weje. Vater ist nicht da; 5. uff Weech un Schteech j nachjehn, verfolgen ; 6. zu Weje bringen, ! ausführen: 7. dem schteht nischt im Weje. Wechselreiter, nicht? 2. wenijer als nischt kosten, sehr billig; 3. zum wenigsten, wenigstens; 4. det is det wenijfte; 5. Ield is't Wenijste, auf das Geld kommt's nicht an; 6. der wenig, der ist mir zu is mir ville gering ;7. dieses wenijer, überhaupt nicht. wenn, 1. wenn; 2. wenn bloß, wenn nur; 3. denn un wenn, dann und zu ein Mensch der Wechsel wann; 4. wann? 5. Wenn eher, wann Wechseln bezahlt. Weezen, Weizen. Jetzt bliht dem sein eher, wann? 6. Wenn schon, denn schon; Weizen, der hat Gewinn. wenn es geschehen muß, dann gut und reichlich; eines 7. un wenn! Trotzdem, wenn die, Striemen, Spur Hiebes Weffe auf der Haut, Wunde, Schmarre. auch !8. Schad't nischt, aber wenn ooch ! Weg, Wege. Na ihr wert wat Iutet zu werden, 1. Antwort auf eine Drohung: Weje bringen. Na Sie wern doch nich (das thun)? Weihnachten der, das Geschenk zum 2. Na, wirschte nich? Nun, wirst Du Weihnachtsfeste. nicht? 3. Na wird's bald? Wird es Weihnachtsmarcht, Weihnachtsmarkt endlich geschehen? 4. Dadraus wird nischt, das geschieht nicht. Schloßplatze dem und der Breiten auf Straße (aufgehoben seit 1885). Werderschen die, Obstfrauen aus Wein, 1. Bier uff Wein, det laß sein Werder bei Potsdam. mit 193 Werk, 1. Werk; 2. det is'n janz ander Werk! Das ist etwas Anderes! lschtark) in Willens, ich habe die ernste Absicht. Werkeldag, Wochentag. Wind, Wind, 1. in den W. schlagen, Wesen, 1. Wesen,- 2. det beese Wesen, nicht beachten; 2. in den W. reden, Epilepsie; 3. ville Wesens machen, viel vergeblich sprechen ; 3. W. kriejen. NachAufhebens machen. richt erhalten ;4. W. machen, Luftzug ver- ursachen ; 5. er macht Wind, schneidet auf. derbe, stramme ; 3 immer feste uf Wink, Wink; W. mit'n Laternen-, Zaunpfahl, eine deutliche Anspielung. de Weste, vorwärts. Wetter, Wetter, 1. um jut Wetter bitten, Wippe, 1. Brettschaukel; 2. schiele W., um Gnade bitten; 2. Wetter nich noch eine schielende Person ;3. großer, breitWeste, 1. Herrenweste; — 2. Frauenbusen, mal! Hagel und Wetter! Alle Wetter nich noch mal! Potztausend! 3. Du sofft det Wetter kriejen! Du sollst bestraft werden! 4. Det wird jut Wetter, es ist Alles aufgegessen. wibbeln, wimmeln; kribbeln un w., wimmeln, in dichtem Gedränge. Wichs, Wix, Staat, Putz. Du bist ja schon in Wichs. Sich in Wichs schmeißen, sich schmücken (studentisch). Wichse, 1. Schuhwichse; 2. Prügel. kriejen; 3. det is Allens eene Wichse, alles gleich. Wickel, :. ein Knäuel; 2. beim W. haben, nehmen, kriejen, festhalten. wi'e? 1. Wie? 2. Wie is mir denn? Wie war die Sache? 3. Wieso denn? Warum denn? 4. Siehste, wie de bist! Siehst Du wohl! 5. als (beim Kom- Wichse krämpiger Damenhut (Schäferinnenhut). Wippkens, Wippchen, Fmten, Täuschungen. Macht mir keene Wippkens vor, Wippkens vor, denn man kennt Eich Schneiderchor (oder: denn et kommt det Iaroekorps). Wisch, 1. ein Stück Papier ; 2. ein amtliches Schreiben, Rechnung :c. Wischer der, 1Rüge, Verweis ;2. Schnurrbart, Kanonenwischer; v. Nase. wissen, 1. Allens wissen macht Kovpschmerzen, das ist ein Geheimniß; 2. w., wodran man is, w., wie die . Sache steht; 3. ik wußte nich wie! Plötzlich; 4. ik weeß, war ik weeß! Ich habe sichere Kunde; 5. det ik nich nützte! Mir ist davon nichts bewußt; 6. nu wissen Se't! Nun haben Sie es gehört! 7. Allens besser wissen wollen, sich klüger dünken; 8. weeßte wat? wieder, noch einmal, 1. er wird wieder Weißt Du, was ich vorschlage? (gesund); 2. ik bin wieder so! Ich Witz der, 1. Witz, Scherz; 2. Pointe der Angelegenheit, det is der Witz; 3. Witze werde mich rächen. reihen, Witze machen. Et jibt faule un dhun, wiederthun. Ik will't nich wieder dhun! Ik will't ooch in meinen jute Witze, Kalauer un Meidinger. Leben nich wieder dhun. Formeln des woanders, anderswo. Abbittens der Kinder. wodran, draus, driber, drin, druff, drunter. jut sein, sich besänftigen. Wieje, 1. Wiege. Wieje un Sarch, wie wohl, wohl; v. woll; 1. ihm is wohl ehnlich sind beede! 2. Mit die Wieje un uns is besser, Witz bei dem Tode bin ik schon jewiejt, damit betrügt man eines verhaßten Menschen; 2. Leben Se parativ). — — — mich nicht mehr. wievielste. Den wievillsten hab'n wir heile? Welches Datum? Wille, 1. Wille; 2. den Menschen sein W. is sein Himmelreich; 3. ik bin wievillste, sowohl — — — als — auch (beim Abschied); 3. die Steigerung am Oranienburger Thor mit Bezug auf die Maschinenfabriken in der Chaufseestraße: Borsig, Wöhlert, Schwartzkopff. Schriften d. Ver. f. d. Geschichte Beilins. Heft XXXIII. 13 194 Wohlsein, Gesundheit, 1. beim Trinken: jNunderthier, eine Seltsamkeit. Ihr Wohlsein! Wohl bekomm's Ihnen! IWuppti, Wuppdich, 1. plötzlich; 2. een 2. Beim Niesen (früher): Wohlsem! kleener Wuppdich, ein kleiner Schnaps. Wolle, 1. Wolle; 2. der sitzt in de W., wurächen, mit Anstrengung arbeiten. der ist wohlgeboren; 3. In de Wolle Wurm das, 1. das Kindchen. Det arme jefärbt (nicht im Stück), echt. W.; 2. Wirmer, Kinderchen; 3. heiljer wollen, 1. Wo der hin will, bin ik W. aus Asien! Ausruf des Erstaunens. lange jewesen, dessen Absicht ist mir wurmisiren, mit Brummen umhergenau bekannt; 2. wisfte weck! Willst gehen, keine Ruhe haben. Det wurmiDu fort! Wisste woll! Willst Du wohl! sirt mir, ärgert mich. 3. Det willnich un will nich, das geht Wurscht, Wurst, 1. det is mir W., nicht vorwärts; 4. woll'n wir noch'n gleichgültig; 2. Wurscht wieder Wurscht, bisken? Eile doch! 5. Wollen wollte wie Du mir, so ich Dir; 3. heite jibts ik woll, aber können kann ik nich. frische W., der Schtuhl mit de weihe Wollonkel, Gutsbesitzer auf dem Woll- Schirze hängt bei'n Schlächter raus; Markt auf dem Alexanderplatz. 4. die W. nach de Schpeckseite schmeißen, Wollwollende un Wollhabende Vortheile ausnützen; 5. Eenen die W. sind uff'n Wollmarcht. Die, welche anschneiden, zur Rechenschaft ziehen; Wolle wünschen und welche Wolle be6 Ik lije in' Wurschtkessel, bin verloren. sitzen, findet man auf dem Wollmarkt. wutschen, schlüpfen, eilen, entwischen. Wort, Wort, 1. ik jebe Ihnen mein W., X. ich versichere Sie; 2. een Mann, een x, 1. mal, unzählige Mal; 2. Ixbeene, ix W.! 3. Jute Worte jeden; 4. na det zusammengebogen, in den Knieen Füße is doch'n W.! Das läßt sich doch hören! 5. Nu red't mal'n W.! Nun xförmig; v. Väckerbeene; 3. der will eenem een X vor'n U machen (aus tretet für die Sache auf; 6. det soll'n dem Lateinischen: aus einem V ein X, sind, Giltigkeit das haben; W. soll 7. wenn det W. ne Brikke wäre, jinge anstatt 5 will er 10 schreiben); 4. eeoooooe mir nich, ich nich dariber, das ist unwahrscheinxxxxxxxxoch nich, lich; 8. da is keen wahret W. dran. Acht't se mir nich. Wort, Wort, 1. een W., een Mann; 2. een W. jibt's andere, es kommt zum Acht' ik se och nich (Rebus). Streit; 3. laß mir doch man erst zu Worte kommen; 4. himmlische jute Worte jeben, inständig ersuchen; 5. eenen zach, verzagt, furchtsam, feige. Zacken, 1. Ast; 2. Stück Brot; 3. kurze bei't W. nehmen. wrampiren, pramviren, drängen. Pfeife; 4. Rausch. zaddrig, sehnig. Wrasen, Wasserdampf; v. Rooch. Wrazze, Wratze, Warze. zähe, zeehe, zeee, zäh. Det Fleesch is wui Moppel, ja Mops, Parodie des zeehe wie Sohlleder; 2. geizig. Der Französischen : Oui inoiMkur!Mopsjeh ! Olle is zeehe, der rückt nischt raus. Wunder, Wunder, 1. is det'n Wunder? Zahn, Zeehne. 1. In de Zeehne lachen, verlachen; 2. in de Zeehne 2. Det sollte mir Wunder nehmen; 3. denken W. wie, getäuschte Erwartung ; haun, ins Gesicht schlagen; 3. de Zeehne zeijen, Widerstand lelsten; 4. Haare uff 4. Er hat seinen Wunder, Kummer; de Ieehne haben (Schnurrbart); Ener5. Det jibt vil Wunder, Umstände; gie besitzen, sich zu wehren; 5. uff'n .^ahn 6. Da kannste Dein blauet Wunder erleben. fihlen, prüfen; 6. bis an de Zeehne Z 195 bewaffnet; 7. er wird sich noch'n Zahn zerreißen sich, 1. ereifern; 2. aufopfern; dran ausbeißen; 8. die hat nischt wie 3. ik kann mir doch nich zerreißen, es nicht de Zähne mitjekricht; 9. Eenen en Zahn schneller vollenden; 4. der will sich reißen, Borwürfe machen ;10. den Zahn ! zerreißen, er zeigt seinen Diensteifer. laß dir man ausziehn, bilde dir nichts Zeter mordio schreien. Um hülfe ein; 11. det is'n bisken uf'n hohlen schreien. Zahn, zu wenig. Zet u zu, machs Buch zu. KinderZantappel, apfel, Streitobjekt. spruch beim Schließen des Buches. Zanken. Zankt eich nich, beißt eich nich, Zeug, Zeich, Zeug. 1. Dummet Zeich! trigt eich lieber (bei de Koppe) in de 2. an't Zeich sticken. Etwas anhaben; 3. det Zeich vonnen Leibe reißen; Haare ! Zankdeibel, —teufet, zänkischer Mensch. 4. rennen, wat det Zeich hält. Aus —tippe, Xanthippe, zänkisches Weib. allen Kräften; 5. So'n jrinet Zeijes aus Zapperlot nich noch mal! Nicht doch! de Aptheke. Zapperment! Fluch (Sakrament). Zibbe, Ziege; v. Zikke, Ibbe, Kaninchen. Zaser, Faser. Zieche, Bettbezug; v. Inlett. Zaun, Zaun. Er hat keenen Zaun un Ziehen, 1. aus der Wohnung ausziehen. Zijel. Keine Selbstbeherrschung. Wir müssen ziehen; 2. rheumatische jast. Gast am Zaune, Gratis-ZuSchmerzen haben; 3. sich ziehen. In schauer oder -Zuhörer bei Garten- die Länge ausdehnen; 4. zu Iemithe Feuerwerken oder -Concerten :c. Er ziehen. Sich aneignen; 5. det zieht wie 'ne Schraube. Das hilft bedeutend; hat'n Zaunbillet. 6. det zieht wie Hechtsuppe. Machen Zeck schpielen, Haschen spielen. Se doch de Kommode zu! Es ist winZehne, zehn. 1. Zehne jejen Gens dig, zugig; 7. det zieht noch nich. Das wetten; 2. Zehne vor Eenen. Sehr zahlreich und leicht. ist nicht wirksam; 8. det zucht (zugt). Zehnerlei, Vielerlei, Allerlei. Ziehjarrn der, Ziejalie die, Cigarre. zehnmal, unzählig. 1. Zehnmal jesagt. Zijeiner, Zigeuner. Ielb wie'n Zijeiner. Unzählige Mal gesagt; 2. zehn Schritt Ziepen, an einzelnen Haaren ziehen. vom Leibe, weit ab von mir. Zeejen der, die Zehe. 1. Der jroße Zieselbär. Ein Mensch mit verwirrten. hängenden Haaren; v. Zoddelbär. Zeejen dhut mir barbarisch weh ; 2. uff — — — — die Zeejen jehn; 3. über'n großen Zikke, Ziege; v. Zibbe. 1. Mager wie 'ne Zikke. Zickenbock, Zickenbart. Zeejen jehn, einwärts gehen. Zeit, 1. ach du liebe Zeit! Leider! Zille, Spreekahn. wissen, wo der Zim2. dabei wird eenem Zeit un Weile lang ; Zimmermann; det jelassen hat. Sich mermann Loch 3. Sprichwort Parodie: Mü der Zeit aus der Thür entfernen. ; man Hosen, pflückt man 4. stickt Rosen außer der Zeit: g.) zur unrechten Zeit, Zinken, 1. Rausch; 2. Nase. Laut. Der dars nich Zipp sagen. außer der Sprechstunde; d) zur unge- Iipp,duht, Der als wenn er nich Zipp sagen wöhnlichen Zeit z. B. den Dienst, die kann. Wohnung verlassen; 4. de Zeit verschlafen; 5. de scheene Zeit vertrödeln. Zippel, Zipfel, Zippelmitze, Zipfel-haben, 1. hast du Zeit? Bist du mütze. Kindervers: Die Wurscht, die hat zwee Zippel, frei? 2. det hat Zeit. Das eilt nicht. Zwee Zippel hat de Wurscht. zerjen, zerjeln, ärgern. zerknautschen,— knittern, knüllen Zober, Zuber. Offenes Faß, oben breit, unten schmal; v. Tiene. Zeug oder Papier zerdrücken. — 196 Zoddellopp. Ein Mensch mit hängenden, de Zunge aufs'n Halse rennen; 6« eene Mge Zunge, böse Zunge; 7. de Zunge verwirrten Haaren. bilr, gottelbär. Mensch mit veraus'n Halse, leichtsinnig schwören. wirrten Haaren. zuplempern, Wasser zur Verdünnung — zoddeln, zotteln, Zopp, Zopf. 1 ziehen. Uff'n Zopp hinzuschütten. schpukken. zuppen, zupfen; v. zoppen, ziepen. Zur Rechenschaft ziehen; 2 eenen Zopp zusammen, 1. —hacken, —halten. Die machen. Vorwürfe machen, betrügen; zusammen; 2. zuewig beeden hacken ; 3. eenen Zopp drehen, täuschen 4. Zopp, sammenjekrazt aus alle Winkel, zuzopp zaruck, Kutscherruf zu den Pferden. sammengesucht ;3. zusammenschrumpeln, m a rik e n,Zopfmariechen. EinFraueneinschrumpfen ;4. sich hellisch zusammenzimmer, dem eine Flechte des Haars Alle Kräfte aufbieten; 5. der nehmen. hinten herabhängt. Zu, zu. Man zu, man immer zu, vor- redt wat zusammen! 6. die Milch (der Kaffee) looft zusammen, gerinnt. wärts. Na denn man zu, los! zuschanzen, verschaffen, beisteuern. zu'n, zu den, zu dem; zu 's, zu das, zu dem; zu't, zu det, zu das, zu dem. zusetzen, 1. bis uff't Blut quälen, malZucht, Zuchten. Lärm, Unarten. trätiren; 2. hinzusetzen; 3. setze Muttern Zuch der, die Zije, der Zug. 1. Wind. nich so zu! Quäle Muttern nicht. Is det hier'n Zuch; 2. hat der'n Zuch Zutz, Zitze. Keen Zutz un keenen Futz. — Mager am ganzen Körper. am Leibe! Kann der trinken! 3. eenen haben, beobachten; zuziehen, 1. schließen. Zieht de Iardine uff'n Zuch scharf zu; 2. in einen Dienst treten. Am 4. Uff'n Zuch bringen; v. uff'n Drab; 5. Nanu, Zug und los! Angefangen! Zweeten zieht det neie Meechen zu. Am Zuck, Bewegung. Keenen Zuck un keenen Zweiten des Quartals tritt die neuMuck. gemiethete Magd ihren Dienst an. Zusammen, dämmen, ausfüllen. Zwacken, abnehmen, abziehen, wegreißen. Da kann man de Schpree mit zudammen. Zwangsanleihe; v. Sardellensemmel. Zudecken, verhauen, betrügen, ins Un- zweedoppelt, doppelt. glück bringen. Zweemal, Zweimal. 1. Willst du det? Antwort: Nich eenmal, zweemal! BeZug, 1. Eisenbahnzug. Der is mit'n letzten Zug oder mit'n Laternenzug je- reitwilligkeit bezeichnend; 2. det laatzt lommen. Er istnicht eingeweiht, dumm ; er sich nich zweemal sajen, das thut 2. Wind, der durch Luftströmung in er gern und eilig; 3. wir zwee beede. Gebäuden, Wagen 2c. entsteht. Zwickmülle, Zwickmühle. 1. Im Brettzuhaben, geschlossen haben. Der Kauf- spiele eine solche Stellung der Damensteine, daß bei jedem Zuge der Gegner mann hat unter de Kirche zu. zu Hause sind, 1. im Hause, zu sprechen; nothwendig einen Stein verlieren muß ; 2. nach Hause; 3. wohl bewandert; 2. ein Geschäft oder Lage, in der die Gegner ebenso unglücklich situirt sind. 4. wie zu Hause, befreundet. Zulangen, zugreifen bei Tische. zwiebeln, peinigen. Zule, liederliches Frauenzimmer. Zwielicht, Dämmerung; v. Schummerzumachen, schließen. Macht de Dhüre zu! schtunde. Zunge, 1. ausblecken, herausstecken;! zwitschern, eenen Schnaps trinken. 2. es schwebt mir uff de Zunge; 3. d:e z wölbe, zwölf. Um zwölben. Um zwölf — > Zunge is dem jelöst. Er spricht gut; 4. sie is lang jenug zum Lecken; 5. sich , Uhr. Gedruckt in der Königlichen Hofbuchdruckerei von E. S. MittlerH S o b n , Berlin5NVI2.Kochftr. 68 -71.