Bericht_Sudostschweiz_3_Dezember_2007
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Bericht_Sudostschweiz_3_Dezember_2007
REGION Totälpli-Sesselbahn wurde rückgebaut Lenzerheide/Arosa. – Die Sesselbahn Totälpli der Lenzerheide Bergbahnen, auf Gemeindegebiet von Arosa, wird nicht mehr gebraucht. Nachdem die Aroser Baubehörde grünes Licht erteilt hatte, wurde die rund 25-jährige Anlage kürzlich rückgebaut. Während der Wintersaison lief die Bahn nur gelegentlich. «Sie war schlussendlich stark defizitär», sagte Susanne Jörger, Bereichsleiterin Kommunikation der Lenzerheide Bergbahnen, auf Anfrage. Im Rahmen des Beschneiungskonzeptes wird es Jörger zufolge möglich sein, sich bei frühem Schneefall und Kälte auf verschiedene geeignete Gebiete für eine Öffnung zu konzentrieren. Der TotälpliSessel sei somit für eine frühzeitige Inbetriebnahme des Schneesportgebiets nicht mehr nötig. (jy) Fussgängerin auf Autobahn überfahren Thal. – Eine 19-jährige Fussgängerin ist am Samstag gegen 23 Uhr auf der AutobahnA1 beiThal (St. Gallen) von mehreren Autos angefahren, überrollt und getötet worden. Die St. Galler Polizei teilte gestern mit, erste Ermittlungen deuteten auf Suizid hin. Am Sonntagmittag war diese These indessen nicht bestätigt, wie die Polizei weiter mitteilte. Es hätten sich bei den Ermittlungen aber Hinweise ergeben, die auf eine Selbstmordabsicht der jungen Frau hindeuten. Der Unfall geschah auf der Fahrspur in Richtung St. Margrethen. Die Polizei sucht Zeugen. (sda) Brigelser genehmigen Voranschlag Breil/Brigels. – DerVoranschlag 2008 der Gemeinde Breil/Brigels, der am Freitag an der Gemeindeversammlung genehmigt worden ist, schliesst bei einemAufwand von 6,2 Millionen Franken ausgeglichen ab. Die ebenfalls gutgeheissene Investitionsrechnung schliesst bei Ausgaben von 1,35 Millionen Franken mit Nettoinvestitionen von rund 950 000 Franken. Der Steuerfuss wurde bei 105 Prozent der einfachen Kantonssteuer belassen. (so) HEUTE DWenn E R Linke auch ganz Rechte wählen Nova campiunessa dals musicants grischuns BT und LQ erhältlich an Ihrem Kiosk IMPRESSUM DIE SÜDOSTSCHWEIZ | MONTAG, 3. DEZEMBER 2007 50 Jahre erfolgreich auch als kleineres Skigebiet Das Wintersportgebiet Oberheinzenberg wird heuer ein halbes Jahrhundert alt. Grund genug für die Skilifte Tschappina-Lüsch-Urmein AG, an ihrer Generalversammlung zurückzublicken – aber auch nach vorn auf das «Aclas»-Projekt. Von Jano Felice Pajarola Thusis. – Seit Samstag ist die Skisaison auch am Oberheinzenberg eröffnet – die 50. seit der Betriebsaufnahme des ersten Lifts im Dezember des Jahres 1958. Im Oktober des Vorjahres war die Skilifte LüschAG ins Handelsregister eingetragen worden, initiiert von den Thusnern Max Prevost und Alfons Tscharner; sie und andere bürgten damals persönlich mit namhaften Beträgen für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Wie sich die AG im folgenden halben Jahrhundert entwickelte, schildert das heutigeVerwaltungsratsmitglied Mario Domenico Fanconi in einer Chronik, zusammengestellt zum 50. Geburtstag des Unternehmens: 1965 wurde die Skilifte AG, Tschappina, als zweite Liftbetreiberin gegründet, sie erstellte die Anlage Obertschappina–Obergmeind. Bei der Lüsch AG gabs 1970 zum ersten Mal eine Dividende, kurz darauf wurde der Lift von 1957 ersetzt durch eine Doppelbügel-Anlage. Nur das Bezahlbare umsetzen Nach einer achtjährigen Betriebsgemeinschaft mit der Tschappiner AG fusionierten die Firmen schliesslich 1978 zur Skilifte Tschappina-LüschUrmeinAG; es folgte der Bau des Lifts Oberurmein–Rascheins, das Grundgerüst des Skigebiets war komplett. Projekte, die Sektionen Tschappina und Lüsch im Lauf der Neunzigerjahre durch je eine festeVierersesselbahn zu ersetzen, fielen 1991 aus Abschied undTraktanden, stattdessen wurde im Jahr 1993 eine Erweiterung des Lifts Lüsch genehmigt. 1997 begann man schliesslich – schneearme Winter liessen keine andere Wahl – mit der Realisierung von Beschneiungsanlagen. Verleger: Hanspeter Lebrument Direktor: Andrea Masüger Redaktionsleitung: Andrea Masüger (Chefredaktor), Pieder Caminada, René Mehrmann (Stv. Chefredaktoren), Hansruedi Camenisch (Sport), Gisela Femppel (Überregionales), Rolf Hösli (Redaktionen Glarus und Gaster/See), Philipp Wyss. Verlag: Südostschweiz Presse AG, Chur. Abo- und Zustellservice: Kasernenstrasse 1, 7007 Chur, Telefon 0844 226 226, E-Mail [email protected]. Anzeigen: Südostschweiz Publicitas AG. Erscheint siebenmal wöchentlich. Gesamtauflage: 126 697 Exemplare. (WEMF/SW-beglaubigt) Adresse: Die Südostschweiz, Comercialstrasse 22, 7007 Chur, Telefon 081 255 50 50, Fax 081 255 51 02. E-Mail: Regionalredaktion: [email protected]; Redaktion Inland, Ausland: [email protected]; Redaktion Bild: [email protected]; Redaktion Kultur: [email protected]; Redaktion Sport: [email protected]; Redaktion Wirtschaft: [email protected]. Ein ausführliches Impressum erscheint in der Samstagsausgabe. Grosse Pläne unterm Piz Beverin: In der Ferienzone in Oberurmein können die Vertreter der Skilifte-AG und der Standortgemeinden bereits unübersehbar auf das Projekt «Aclas Heinzenberg» aufmerksam machen. Mit der Infrastruktur entwickelten sich auch die Geschäftszahlen: Lagen Gesamtaufwand und -ertrag nach der Saison 1958/59 noch bei rund 13 000 respektive 8000 Franken, waren es im letzten Winter 1,126 und 1,168 Millionen. Die Auszahlung einer kleinen Dividende ist seit Jahren üblich. «Eine Erfolgsgeschichte», findet Fanconi, zu verdanken besonders den Standortgemeinden und ihrer Bevölkerung, die stets Wohlwollen für den Tourismus gezeigt hätten. Einen nicht minder wichtigen Grund für die gute Lage der AG sieht Verwaltungsratspräsident Wieland Grass in der Unternehmensphilosophie: «Nur das machen, was wir auch zahlen können – und das gut machen», fasst er die Strategie zusammen. Der Oberheinzenberg zählt heute notabene – mit einem Saisonabonnement für 300 und Tageskarten für 30 Franken – zu den günstigsten Skiregionen Graubündens. «Aclas» auf guten Wegen Auf die 50-jährige Geschichte einerseits und das Geschäftsjahr 2006/07 anderseits blickte die Jubiläumsgeneralversammlung vom Freitagabend in Thusis zurück. Geschäftsbericht und Rechnung wurden ebenso genehmigt wie dieVerwendung des Bilanzgewinnes; 77 500 Franken dienen der Ausrichtung einer fünfprozentigen Dividende, 16 000 Franken werden auf die neue Rechnung vorgetragen, 2000 gehen in die gesetzliche Reserve. Laut Grass «auf sehr guten Wegen» ist das jüngste Projekt derAG, das sie zusam- men mit der Firma Grischalpin realisiert: die Maiensäss-Siedlung «Aclas Heinzenberg» in der Ferienzone von Oberurmein. Bis Ende Januar werde man die effektiven Baukosten und die Mietverträge für die 20 Gebäude mit warmen Betten umfassende Siedlung bereit haben, konnte Grass der Generalversammlung mitteilen. Er rechne mit einem Baustart im Frühling. Derzeit durchgeführt werde ein Versuch, den Postautokurs nach Obertschappina bis nach Oberurmein zu erweitern; man wolle diese Destination ab dem Fahrplanwechsel 2008/09 an den öffentlichen Verkehr anbinden. DerVorverkauf für den diesjährigen Winter bewegt sich gemäss Grass mit über 2000 abgesetzten Saisonabonnementen im Rahmen des Vorjahrs. Nach misslungenem «Dessert» droht das Ende Auch die vierte Filet-Night des ACS liess den einst populären Beinwurstabend nicht vergessen. Mehr noch: Nach einem misslungenen «Dessert», vorgetragen von einem Show-Trio leicht bekleideter Mädchen, droht dem Anlass das Ende. Von Hanspeter Rennhard Unabhängige schweizerische Tageszeitung mit Regionalausgaben in den Kantonen Graubünden, Glarus, St. Gallen und Schwyz. 2 Chur. – Nachdem der Organisator der Filet-Night, der Automobil-Club der Schweiz (ACS) Sektion Graubünden, besagten Anlass vor einem Jahr nach harzigem Start in die richtige Richtung geleitet hatte, war der Herrenabend vom Samstag im Saal des Churer Hotels «Marsöl» wieder ein böser Rückschritt. Die drei Frauen einer deutschen Showgruppe präsentierten sich beim ersten Auftritt vor dem Dessert immerhin noch recht sexy, auch wenn es ihnen nicht gelang, ihre mangelhaften tänzerischen Qualitäten zu kaschieren. Der Schlussauftritt nach dem kulinarischen Dessert grenzte dann aber an Peinlichkeit. «Oil-Catchen» nannte sich die Belustigungsart, mit der das Publikum unterhalten werden sollte. Die drei Frauen liessen sich für ihren Bikini-Auftritt von drei Vorstandsmitgliedern des ACS literweise mit Öl einschmieren. Dann ging es darum, wer – nun barbusig – die beste Oil-Catcherin war. Als dann die drei ACS-Vorständler diese drei Girls zum Finale noch massieren sollten, weigerten sich diese die Bühne nochmals zu betreten, was zumAbbruch der Nummer führte. All das war einigen, auch hartgesottenen ACS-lern, zu viel und führte dazu, dass etliche den «Marsöl»-Saal vorzeitig verliessen. Auch ACS-Präsident Martin Buchli sprach von einem Desaster: «Das war weder schön noch lustig, sondern nur peinlich. Eine Agentur hat uns diesen Auftritt sehr empfohlen, doch sollte man nie jemanden verpflichten, ohne die Nummer zuvor gesehen zu haben. Wir werden die Sache nun im Vorstand analysieren müssen.» Doch die Gefahr droht, dass dies die letzte Filet-Night war. Der Beinwurstabend lässt grüssen ... Niki Lauda vs. GKB-Chef Dabei hatte der Anlass mit den drei Auftritten von Rosetta Lopardo mit ihren Programm «Sexswisswell» noch ordentlich – wenn auch nicht umwerfend – begonnen. Und am 4-GangMenü der «Marsöl»-Küche mit dem Filet als Höhepunkt konnte schon gar niemand etwas aussetzen. Rosetta Lopardo, auch wenn die Baslerin gemäss ihrem Tourneeplan mehrheitlich im «Weissen Wind» im Zürcher Niederdorf auftritt, wechselte bei ihren drei Auftritten recht leichtfüssig die Rollen und Dialekte und regte zum Denken und Handeln an. Dabei gab es erneut das bekannte ACS-«Protokoll», in welchem wieder (Noch) unterhaltend: Rosetta Lopardo als Toiletten-Putzfrau beim Vortragen des Protokolls. Bild Hanspeter Rennhard etliche aus der «Cervelat-Prominenz» ihr Fett abbekamen. In der Rolle als Toiletten-Reinigungsfrau versuchte Lopardo mit dem knapp 90köpfigen Publikum zu kommunizieren (speziell mit Hans Fischer). Zwei Müsterchen: Wo liegt der Unterschied zwischen Niki Lauda und dem Chef der Graubündner Kantonalbank (GKB)? Ganz einfach: Niki Lauda hat 30 Mio. Franken für dasTragen von Parmalat-Hütchen erhalten, die GKB musste hingegen 30 Millionen bezahlen. Oder zum Jahresende passend die Analyse der grössten Leistungen und Höhepunkte 2007 des Churer Stadtrates. Das Resultat: Bei Stadtpräsident Christian Boner war es die Flugzeugtaufe und bei Stadtrat Roland Tremp die Abschaffung der Kartonentsorgung für das Gewerbe. Angesichts dieser Aktivitäten sollen diese beiden aus dem bürgerlichen Block keine Zeit mehr gefunden haben, um festzustellen, dass sie von Stadtrat Martin Jäger überflügelt wurden. Er hat – so das Protokoll – im Gegensatz zu den Bürgerlichen alle seine Vorstösse durchgebracht. Dies nur zwei Müsterchen aus dem Protokoll. Etliches, was gesagt wurde, ist wie immer nicht für die Zeitung gedacht. Hingegen hat die Filet-Night wohl Stoff für die nächste Churer Fasnacht geliefert.