Schwarzwald-Randplatten - Baden
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Schwarzwald-Randplatten - Baden
Naturraum Schwarzwald-Randplatten (Nr. 150) Allgemeine Naturraumbeschreibung Übersichtskarte und Foto Oberflächennahe mineralische Rohstoffe - Beschreibung Karten: RO/1 Oberflächennahe mineralische Rohstoffe Grundwasser - Beschreibung Karten: GW/1 Ergiebigkeiten der hydrogeologischen Einheiten GW/2 Aktuelle Sickerwasserrate in Wassereinzugsgebieten GW/3 Gesteinsbedingte geogene Grundwasserbeschaffenheit GW/4 Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung GW/5 Wasserschutzgebiete Boden - Beschreibung Karten: BO/1 Güte der Böden als Standort für landwirtschaftliche Kulturen BO/2 Filter- und Pufferkapazität der Böden - Gesamtbewertung BO/3 Feuchtigkeitsstufen der Böden BO/4 Stickstoffaustragsgefahr aus den landwirtschaftlich genutzten Böden aufgrund des Kulturartenspektrums BO/5 Mittlere Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Hinblick auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz Fließgewässer - Beschreibung Karten: FL/1 Morphologischer Zustand der Fließgewässer FL/2 Periodische Überflutungen an Fließgewässern FL/3 Überbauungsgrad der Auen FL/4 Gewässergüte 1993 - 1997 FL/5 Überschwemmungsgebiete FL/6 Aus Arten- und Biotopschutzsicht besonders geeignete Bereiche für die Entwicklung durchgängiger und naturnaher Fließgewässer Klima/Luft - Beschreibung Karten: KL/1 Regionale Durchlüftungsverhältnisse KL/2 Inversionshäufigkeit KL/3 Lokalklimatisch bedeutsame Flächen KL/4 Mittlere jährliche Windgeschwindigkeit KL/5 Stickstoffdioxid-Emissionen 1990 KL/6 VOC-Emissionen (VOC = Flüchtige organische Verbindungen) Arten und Biotope - Beschreibung Karten: AB/1 Größe unzerschnittener Räume AB/2 Baumartenverteilung in den Gemeinden AB/3 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe des Typs Gehölzstruktur AB/4 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe des Typs Fettwiese/Weide AB/5 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe des Typs Fluß AB/6 Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Stand 12/1997 AB/7 PLENUM - Projektgebiete 1996 AB/8 Großflächige Vorranggebiete und Lebensraumkorridore für den Arten- und Biotopschutz Erholung - Beschreibung Karten: ER/1 Verfügbarkeit von Landschaft für die Bevölkerung ER/2 Eignung der Naturräume für die landschaftsgebundene Erholung ER/3 Ausstattung der Naturräume mit natürlichen erholungsbedeutsamen Landschaftselementen ER/4 Ausstattung der Naturräume mit Erholungsinfrastruktur ER/5 Anteil von Nachfragegebieten der Stadtranderholung an der Naturraumfläche ER/6 Gesamterholungsnachfrage ER/7 Lärmbelastung in der Landschaft ER/8 Kur- und Erholungsorte mit Prädikaten Landschaftsbild - Beschreibung Karten: LA/1 Landschaftsästhetisches Potential (km-Raster) LA/2 Landschaftliche Vielfalt (km-Raster) LA/3 Natürlichkeit der Landschaft (km-Raster) LA/4 Eigenartsverluste in der Landschaft (km-Raster) Leitbild der Naturraumentwicklung Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Allgemeine Naturraumbeschreibung∗ Die Schwarzwaldrandplatten umsäumen den Nordschwarzwald im Norden und Osten und werden hauptsächlich von den Schichten des oberen Buntsandstein gebildet. Das randlich abfallende Plateau wird durch breite Quellmulden belebt und durch tief eingegrabene Haupttäler in Riedel zerschnitten. So lassen sich im Naturraum die Enz-Nagold-Platte, die Nagold-Waldachplatte und die Albtalplatte unterscheiden. Auf den Hochflächen herrschen tiefgründige, bindige, feinkörnige Sandböden vor, die zum Teil zur Staunässe neigen. Die Steilhänge der Täler sind mit Felstrümmern und Blockströmen bedeckt. In den Talbereichen überwiegen Schuttböden und grobkörnige, zur Podsolierung neigende Sandböden. Die Hochflächen wurden erst während der mittelalterlichen Rodezeit erschlossen. Es herrschen bäuerliche Gruppensiedlungen (Kleindörfer, Waldhufensiedlungen) vor. Leitbild der Naturraumentwicklung Die weitere Entwicklung des Naturraumes sollte vor allem an den Zielsetzungen der Erholungsvorsorge, des Arten- und Biotopschutzes und der Wasserrückhaltung ausgerichtet werden. Aufgrund der hohen Nah- und Ferienerholungsnachfrage kommt der Sicherung der Erlebnisqualität der Landschaft und der Sicherung und Entwicklung großer, gering belasteter Räume besondere Bedeutung zu. Aus diesem Grund sollten vorrangig der Grad der Zerschneidung und die Verlärmung der Landschaft ausgehend von den prädikatisierten Kur- und Erholungsorten verringert werden. Im oberen Nagoldtal ist eine Beseitigung bestehender Landschaftsbildbeeinträchtigungen anzustreben. Zur Sicherung der Erlebnisqualität sollten in den Tälern und den Hochflächenbereichen ausreichend Offenlandflächen in ihrem erlebbaren Nutzungszusammenhang (Förderung der Kulturlandschaftsnutzungen der Naß- und Feuchtwiesen, der Waldhufen...) gesichert werden. Potentielle Konflikte durch Erholung (z.B. Konflikte zwischen Nah- und Kur- und Ferienerholung; Konflikte mit dem Naturschutz im Bereich des Nagoldstausees und des Monbachtales) sind zu ermitteln und geeignete Maßnahmen der Entschärfung einzuleiten. Als wichtiges Spendergebiet für schutzbedürftige Waldarten sollten innerhalb des Naturraumes eine ausreichende Dichte an Trittsteinbiotopen gefördert bzw. eingerichtet und Anknüpfungspunkte für Waldverbundkorridore zum Stromberg und zu Schönbuch und Glemswald entsprechend den Ansprüchen bedrohter Arten entwickelt werden. Eine Überbrückung größerer künstlicher Hindernisse ist zur Förderung eines überregionalen Lebensraumverbundes anzustreben. Der Chemismus bodensauerer Wälder sollte erhalten werden. Insbesondere Schluchtwälder und Wälder in Steillagen sollten zu Kernzonen von Bann- und Schonwäldern entwickelt werden. Die Fließgewässer- und Auenlebensräume (Quellen, Bachlauf- und Flußbiotope, Naß- und Feuchtwiesen der Talbereiche) sind vorrangig zu sichern. Deshalb ist dem Schutz der durchgehend naturnahen Gewässer, Moosalb und Schneitbach, ebenso wie den gering belasteten und unbelasteten Gewässerabschnitten im Einzugsgebiet der Alb besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Enz, Nagold und Alb eignen sich primär für eine durchgängige und naturnahe Gewässerentwicklung. Dazu ist die Verbesserung der Gewässergüte in den Unterläufen, die Verringerung der Eintragsgefahr in die Fließgewässer durch die Einrichtung von Gewässerrandstreifen und eine zunehmende Extensivierung der Talbodennutzung erforderlich. Zur Sicherung der Erholungseignung und der schutzbedürftigen Lebensräume ist eine Reduzierung der Stoffeinträge von Stickstoff und Säuren und der Ozonimmissionen durch Emissionsminderungsmaßnahmen in den ∗ nach: Meynen, E., Schmithüsen, J. (Hrsg.), 1955: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Zweite Lieferung. Selbstverlag der Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen. 2 Leitbild der Naturraumentwicklung Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Quellgebieten der Vorläufersubstanzen anzustreben. Auch innerhalb des Naturraumes sollten die Nutzungen so entwikkelt werden, daß die Emissionen der relevanten Luftschadstoffe minimiert werden. Aufgrund der teilweise erhöhten Oberflächenabflußgefahr sind die Retentionsräume der Fließgewässer von Bebauung freizuhalten und zu sichern. Insbesondere im Einzugsgebiet der Nagold sollte die Landnutzung auf eine Minimierung der Oberflächenabflußgefahr ausgerichtet werden. Darüber hinaus sind bei der weiteren Entwicklung in einzelnen Gebieten folgende Zielsetzungen zu beachten: Im Bereich der Talflanken und der Talsohlen größerer Fließgewässer ist eine mittlere Grundwasserführung anzutreffen. Hier und im Einzugsgebiet der Mineral- und Thermalquellen im Nagoldtal sollten die Nutzungen auf eine Minimierung stofflicher Austräge und eine Sicherung der Schutz- und Regulierungsleistungen der Böden ausgerichtet werden. Die Täler von Enz, Würm, Nagold und Alb sind durch eine schlechte regionale Durchlüftung, die Siedlungen in Teilen durch eine hohe Wärmebelastung gekennzeichnet. In diesen Talbereichen sollten die Geländerauhigkeit nicht erhöht und Emissionen von Luftschadstoffen minimiert werden. In den Siedlungen ist auf einen ausreichenden Vegetationsanteil zu achten. Auf den nordwestlichen, nördlichen und westlichen Hochflächen sind Böden guter landbaulicher Eignung vorherrschend bzw. verbreitet. Hier sollte besonders auf eine Erhaltung der Böden geachtet werden. 3 Leitbild der Naturraumentwicklung Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Übergeordnete Indikatoren der Naturraumentwicklung Die weitere Entwicklung des Naturraumes sollte vor allem anhand folgender Indikatoren kontrolliert werden: • durchschnittliche Größe unzerschnittener Räume (↑) • Landschaftsästhetisches Potential (↔ ) • Eigenartsverluste der Landschaft (↓) • Fläche der ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete (↔ ) • Intensität der Talbodennutzung (↓) • Gewässerrandstreifen (↑) • Gewässergüte (↑) • Ozon-Immission (⇓ ) • Säuredeposition (↓) • Stickstoffdeposition (↓) • Offenlandflächen (↔ ) • Versauerung des Grundwasser (↓) • Erfüllung des Mindeststandards für die Artenausstattung insbesondere in den Ackerbaugebieten und den fichtendominierten Wirtschaftswälder (Siehe entsprechende Artenlisten für den Schwarzwald, in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten im Kapitel Arten und Biotope) • Bestandsentwicklung der Zielorientierten Indikatorarten insbesondere der Quellbereiche, Fließgewässer, der Wälder, der Grünländer und der Naß- und Feuchtwiesen (Siehe entsprechende Artenlisten für den Schwarzwald, in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten im Kapitel Arten und Biotope) Darüber hinaus sind die Indikatoren und Zielsetzungen für die einzelnen Umweltbereiche zu beachten. Legende: ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich ↔ Sicherung des Status Quo ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich ∗ RECK, H., WALTER, R., OSINSKI, E., HEINL, T., KAULE, G. (1996): Räumlich differenzierte Schutzprioritäten für den Arten- und Biotopschutz in Baden-Württemberg (Zielartenkonzept). - Gutachten im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stiftung Naturschutzfonds, 1730 Seiten und ein Kartenband; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart. 4 34 50 34 60 34 70 34 80 34 90 54 54 30 30 223 125 Karlsbad 54 54 20 20 123 211 54 54 152 10 10 Bad Liebenzell 151 54 54 Calw 00 00 53 53 90 90 Altensteig 53 53 80 80 122 Freudenstadt 53 53 70 70 153 53 60 34 50 53 60 34 60 34 70 34 80 34 90 Siedlungsflächen Wasserfläche Industrie−und Verkehrsflächen Naturraumgrenzen Ackerflächen Grenze aktueller Naturraum Grünlandflächen Autobahnen Streuobst, Wein, Obstanbau Bundesstraßen Waldflächen 0 5 10 15 1 : 730000 Kartengrundlage: CORINE, BfN 20 km Oberflächennahe mineralische Rohstoffe Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Leistungsfähigkeit der Verbreitung oberflächennaher mineralischer Rohstoffe nach Rohstoffgruppen und Mächtigkeit Naturpotentiale Flächenanteile von Rohstoffvorkommen unte rschiedlicher Mächtigkeit nach Rohstoffgruppen (siehe Karte RO/1) Lager geringer Mächtigkeit keine bedeutenden Rohstofflager Ziegeleirohstoff: Ton, Schluff, Löß, Lehm und Mergel 5% Werk- und Ornamentsteine: Sandstein, Kalkstein, Fleins, Granit 1% Flächen ohne bedeutende Rohstofflager Nutzung der Naturpotentiale Lager mittlerer Mächtigkeit Rohstoffgewinnung je Rohstoffgruppe Lager hoher Mächtigkeit bzw. hoher Qualität 3% 91% Fördermengen im Naturraum je Rohstoffgruppe in Stufen < 100 000 t/a 100 000 500 000 t/a > 500 000 t/a Metamorphitvorkommen (1996) (1996 ohne Abbautätigkeit) Naturwerksteinvorkommen (1996) (1996 ohne Abbautätigkeit) Durch Abbau und Überbauung in Anspruch genommene Fläche der Rohstoffvorkommen je Rohstoffgruppe Flächenanteil abgebauter bzw. überbauter Rohstoffvorkommen in Stufen <5% 5 - 10% >10% . Ziegeleirohstoffvorkommen (1993) Werk- und Ornamentsteinvorkommen (1993) Derzeitige Sicherung der Naturpotentiale Sicherungsinstrument Rohstoffgruppe Schutzwürdige Bereiche für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe und Bereiche zur Sicherung von Rohstoffvorkommen Werk- und Ornamentsteine Flächenanteil durch unterschiedliche Instrumente gesicherter Rohstoffvorkommen in Stufen <33% Naturstein: Metamorphite = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 5 33- 66% > 66% Oberflächennahe mineralische Rohstoffe Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der oberflächennahen mineralischen Rohstoffe aus Sicht anderer Umweltbereiche Umweltbereich/ Potential Boden Anforderung Beim Rohstoffabbau sollten insbesondere die Böden guter landbaulicher Eignung geschont werden, die im Westen vorherrschen und am Nord- und Ostrand des Naturraumes weit verbreitet sind. Dies gilt insbesondere in den Gebieten mit hohem Direktabflußpotential im Einzugsgebiet der Nagold. Arten und Lebensräume Die Nutzung oberflächennaher mineralischer Rohstoffe sollte so erfolgen, daß wertvolle Lebensräume und Standortqualitäten nicht beeinträchtigt werden. Bei Nachnutzungen ist eine Förderung von Sekundärlebensräumen für schutzbedürftige Arten anzustreben. Erholung Abbauvorhaben sollten aufgrund der hohen Ferien- und Kurerholungsnachfrage und der hohen Naherholungsnachfrage aus den Verdichtungsräumen so erfolgen, daß die Zerschneidung und die Lärmbelastung der Landschaft nicht ansteigt und Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes vermieden werden. Landschaftsbild Die Offenlandbereiche sind durch ein überwiegend hohes landschaftsästhetisches Potential gekennzeichnet. Dort und in den Gebieten mit hoher visueller Sensitivität (Westabfall zum Oberrheingraben, Enz- und Nagoldtal) ist ein Verzicht auf Abbaumaßnahmen erforderlich. Insgesamt ist bei Abbauvorhaben auf eine möglichst gute Einbindung und landschaftsgerechte Folgenutzung zu achten. Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der oberflächennahen mineralischen Rohstoffe Schutzwürdige Potentiale: Obwohl die Rohstoffvorkommen des Naturraumes gegenwärtig nicht genutzt werden, sollten aufbauend auf die Erreichbarkeit und den Anforderungen im räumlichen Zusammenhang Ziegeleirohstoff- , Werk- und Ornamentsteinvorkommen mit geringem Konfliktpotential und guter potentieller Nutzungseignung gesichert werden. Ansprüche an die Nutzungssysteme: Bei der Konzeption und Planung von Maßnahmen der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung ist zugleich der Nutzbarkeit der schutzwürdigen Rohstoffvorkommen Rechnung zu tragen. Eine mögliche Rohstoffgewinnung sollte im Naturraum unter Vermeidung schutzwürdiger Standorte (Erholungsschwerpunkte, Lebensräume schutzbedürftiger Arten, Böden guter Landbaueignung, Bereiche hoher visueller Sensitivität) und unter Beachtung der Zusammenhänge des Naturhaushaltes (Oberflächenabfluß) erfolgen. Bei Nachnutzungen sollte immer auch die Möglichkeit zur Entwicklung von Sekundärlebensräumen für schutzbedürftige Arten geprüft werden. 6 Oberflächennahe mineralische Rohstoffe Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Indikatoren für die Sicherung und die umweltschonende Nutzung der oberflächennahen mineralischen Rohsto ffe Derzeit ist es nicht erforderlich Indikatoren zu benennen. Legende: ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich ↔ Sicherung des Status Quo ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich 7 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 1:750.000 20 25 30 km Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Grundwasser Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit Naturpotentiale Flächenanteile unterschiedlicher Leistungsfähigkeit in Stufen Grundwassergeringleiter geringe Leistungsfähigkeit Ergiebigkeiten der Lockergesteinsgrundwasserleiter (siehe Karte GW/1) 2% Ergiebigkeiten der Festgesteinsgrundwasserleiter (siehe Karte GW/1) 98% Mittlerer Grundwasserflurabstand 78% Grundwasserneubildung aus Niederschlägen (Sickerwasserrate) (siehe Karte GW/2) 78% Gesteinsbürtiger geogener Lösungsinhalt der Grundwässer (siehe Karte GW/3) Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung außerhalb größerer Siedlungen (siehe Karte GW/4) Nutzung der Naturpotentiale mittlere Leistungsfähigkeit Art der Nutzung 2% 20% 11% 96% 78% hohe Leistungsfähigkeit 11% 4% 22% Flächenanteile unterschiedlicher Intensitätsstufen im Naturraum bzw. durchschnittlicher Intensitätsgrad der Nutzung in Stufen gering mittel hoch Entnahme von Grundwasser, Quellwasser und Uferfiltrat (1991) Indirekte Nutzung aufgrund der Bodenbewirtschaftung (siehe Teil Boden) Belastungskennwerte der Naturpotentiale Schadstoffe Anteil an Proben des Grundwasserüberwachungsprogrammes unterschiedlicher Konzentrationsbereiche geringe mittlere hohe Konzentration Konzentration Konzentration Nitrat (1997) 97% 3% Säuren (1995) 53% . 47% Bor (1993) 90% 7% 3% Atrazin (1995) 96% = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 8 4% Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Grundwasser Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Derzeitige Sicherung der Potentiale Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedliche Instrumente gesicherter Grundwasservorkommen in Stufen < 33% 33 - 66% > 66 % . Wasserschutzgebiete (siehe Karte GW/5) Schutzwürdige Bereiche für die Wasserwirtschaft und Bereiche zur Sicherung von Wasservorkommen Natur- und Landschaftsschutzgebiete Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Grundwasservorkommen aus anderen Umweltbere ichen Umweltbereich/ Anforderung Potential Die Nutzung der Grundwasservorkommen sollte so erfolgen, daß die Ansprüche der freilebenBoden/Arten und Lebensräume den Tiere und Pflanzen an die Wasserführung der Fließgewässer und an den Bodenwasserhaushalt gesichert werden. Dabei sind die Toleranzschwellen vor allem der gefährdeten Arten und Lebensgemeinschaften bezüglich der Schwankungen des Grundwasserstandes insbesondere in den Tallagen und Quellbereichen zu beachten. In den Hangbereichen und Hochlagen ist der Erhalt, der für die Sicherung schutzbedürftiger Arten und Lebensgemeinschaften notwendigen Grundwasserbeschaffenheit, bedeutsam. Der Versauerung ist wirksam zu begegnen. Oberflächengewässer Der Versauerung der Quellen und der Oberläufe ist durch Reduzierung der Emissionen der Vorläufersubstanzen in den Herkunftsgebieten wirksam zu begegnen. Erholung/ Landschaftsbild Die Grundwasservorkommen sollten so genutzt werden, daß die Erlebnisqualität der Landschaft durch die Erhaltung unterschiedlicher Standortbedingungen gesichert wird. Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Grundwasserpotentiale Schutzwürdige Bereiche: Aufgrund der überwiegend geringen Belastung des Grundwassers und einer mittleren Grundwasserführung sollten die begleitend zu den Talbereichen auftretenden Grundwasservorkommen des mittleren und unteren Buntsandsteins und der Talgrundwasserleiter gesichert werden. Besonders schutzwürdig sind außerdem die Mineral- und Thermalvorkommen im Bereich des Nagoldtales und um Waldbronn. Zur Gewährleistung der Grundwasservorkommen ist eine Sicherung der Schutz- und Regulierungsleistungen der Böden anzustreben. Auf der Hochfläche (Quellmulden) und in den Tälern (Naß- und Feuchtwiesen) sollte das Standortpotential des Grundwassers für schutzbedürftige Arten und Lebensräume erhalten werden. Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche: Der bestehenden Versauerung des Grundwassers ist vor allem durch eine weitere Verminderung der Emissionen von Vorläufersubstanzen in den Herkunftsgebieten entgegenzuwirken. = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 9 Grundwasser Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Anforderungen an die Nutzungssysteme: Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß die Leistungsfähigkeit der Grundwasserüberdeckung insbesondere im Bereich der schutzwürdigen Grundwasservorkommen erhalten bleibt und Einträge in das Grundwasser minimiert werden. Vor allem in den Tälern sollte der Grad der Überbauung beschränkt werden. In Gebieten mit erhöhter Borbelastung ist eine Verminderung der siedlungsbedingten Einträge anzustreben. Die landwirtschaftliche Nutzung sollte im Bereich der schutzwürdigen Grundwasservorkommen so erfolgen, daß die Austragsgefahr von Stickstoff und Pflanzenschutzmitteln minimiert und die Regulierungsleistungen der Böden erhalten bzw. gegebenenfalls verbessert werden. Im Bereich der Quellen und der Talräume sollten Meliorationen vermieden werden. In den versauerungsgefährdeten Gebieten ist eine forstwirtschaftliche Nutzung anzustreben, die den Versauerungsprozeß nicht beschleunigt und die Regulierungsleistungen der Böden erhält. Zudem sollten im Bereich der Quellen und der Talräume Meliorationen vermieden werden. Indikatoren für die Sicherung der Grundwasserpotentiale • Versauerung des Grundwassers (↑) • Säuredeposition (↓) • Überbauungsgrad der schutzbedürftigen Grundwasservorkommen (↔ ) Legende: ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich ↔ Sicherung des Status Quo ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich 10 Karlsbad Calw Altensteig 0 Freudenstadt 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig 0 5 10 15 1:750.000 Freudenstadt Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig 0 Freudenstadt 5 10 15 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 1:750.000 20 25 30 km Boden Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit Naturpotentiale Flächenanteile von Böden unterschiedlicher Leistungsfähigkeit im Naturraum in Stufen Merkmal nicht vorhanden bzw. nicht erfaßt Leistungsfähigkeit stark wechselnd geringe Leistungsfähigkeit mittlere Leistungsfähigkeit hohe Leistungsfähigkeit Güte der Böden als Standort für landwirtschaftliche Kulturen (siehe Karte BO/1) 5% 1% 89% 5% Filter- und Pufferkapazität der Böden Gesamtbewertung (siehe Karte BO/2) 2% 35% 61% 2% Filter- und Pufferkapazität der Böden Stoffgruppe: anorganische Schadstoffe 2% 35% 61% 2% Filter- und Pufferkapazität der Böden Stoffgruppe: organische Schadstoffe 2% 35% 61% 2% Filter- und Pufferkapazität der Böden Stoffgruppe: Säuren 2% 55% 41% 2% 2% 5% 31% 62% Standortpotential für stenotope Arten: Verbreitung trockener Standorte im Offenland (siehe Karte BO/3) 87% 7% 5% 1% Standortpotential für stenotope Arten: Verbreitung feuchter Standorte im Offenland (siehe Karte BO/3) 5% 70% 10% 15% Schutzfunktion als Grundwasserüberdeckung 78% 22% Leistungsfähigkeit der Böden als Ausgleichskörper im Wasserhaushalt Regionaler Wasserüberschuß (klimatische Wasserbilanz) Belastung der Naturpotentiale Art der Belastung Flächenanteile unterschiedlicher Intensitätsstufen im Naturraum bzw. durchschnittlicher Intensitätsgrad der Nutzung in Stufen gering mittel hoch Stickstoffaustragsgefahr aus den lw genutzten Böden aufgrund des Kulturartenspektrums (1993) (siehe Karte BO/4) 1% Mittlere Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Hinblick auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz (1993) (siehe Karte BO/5) 54% Überschreitung der Critical Loads durch die Stickstoffgesamtdeposition (1995) Überschreitung der Critical Loads durch die Schwefelund Stickstoffgesamtdeposition (1995) Flächengewichteter Bodenabtrag auf Ackerflächen Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr (1993) = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 11 * 94% 5% 43% 3% Boden Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Derzeitige Sicherung der Naturpotentiale Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedliche Sicherungsinstrumente gesicherter Böden in Stufen < 33 % 33 - 66 % > 66% Grünzüge und Grünzäsuren Schutzbedürftige Bereiche für Bodenerhaltung und Landwirtschaft (einschließlich Mindestfluren) Natur- und Landschaftsschutzgebiete . Überschwemmungsgebiete Wasserschutzgebiete Bodenschutzwälder Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Böden aus der Sicht anderer Umweltbereiche Umweltbereich/ Potential Grundwasser Anforderung Aufgrund der großen Rolle des gering gepufferten Grundwassers als standortprägender Faktor für schutzwürdige Lebensräume und aufgrund der Bedeutung für die dezentrale Wasserversorgung kommt der Minimierung der stofflichen Austräge in den Einzugsgebieten der schutzwürdigen Grundwasservorkommen in den Buntsandsteingebieten und den großen Talbereichen sowie in den Quelleinzugsgebieten der Fließgewässer besondere Bedeutung zu. Fließ- und Stillgewässer Die Lebensräume der Quellen, der kleinen Fließgewässer und der Wälder sind durch Versauerung gefährdet. Daher sollte die Bodennutzung in den Einzugsgebieten so gestaltet werden, daß die Versauerungsgefahr minimiert wird. Gleichzeitig ist die Reduktion der Oberflächenabflußgefahr insbesondere im Einzugsgebiet der Nagold zur Minimierung von Hochwasserspitzen erforderlich. Die Auen der Gewässer mit besonderer Eignung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung Nagold, Alb und Enz sowie die durchgehend naturnahen Fließgewässer Moosalb und Schneitbach sollten von Bebauung weitgehend freigehalten werden. Klima/Luft Im Bereich der Luftaustauschsysteme der schlecht durchlüfteten Gebiete (Täler von Nagold, Würm, Alb, unterer Enz) sollte die Bodennutzung so erfolgen, daß der Luftaustausch und die bestehenden Talwindsysteme in ihrer Leistungsfähigkeit gefördert werden. Arten und Lebensräume Im Naturraum Schwarzwald-Randplatten ist die Sicherung aller Moore, der Quellebensräume und naturnahen Fließgewässer, der bodensaueren Laub- und Nadelwälder und der Bruchwälder, der extensiv genutzten Grünlandflächen (Naß- und Feuchtwiesen, Wiesenflächen der Auen) vorrangiges Ziel. Nivellierungen des Standortpotentials durch land- und forstbauliche Nutzungen sind unbedingt zu vermeiden. = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 12 Boden Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Erholung Der Naturraum ist durch eine hohe Ferien- und Kurerholungsnachfrage und eine hohe Naherholungsnachfrage aus den Siedlungsschwerpunkten gekennzeichnet. Daher kommt der Sicherung großräumig gering belasteter Gebiete hoher Erholungseignung und Erlebnisqualität besondere Bedeutung zu. Die Böden sollten im Hinblick auf die Bodentypen und die Standortbedingungen so geschützt und entwickelt werden, daß die Erlebnisqualität der Landschaft gesichert wird. Landschaftsbild Der Sicherung der typischen Reliefelemente und Nutzungsstrukturen der SchwarzwaldRandplatten ist durch eine geeignete Bodennutzung Rechnung zu tragen. Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Böden Schutzwürdige Bereiche und Potentiale: Im Einzugsgebiet der Alb sowie an den nördlichen und östlichen Rändern des Naturraumes sollten die Böden guter landbaulicher Eignung erhalten werden. Das Retentionspotential der Böden ist aufgrund der vergleichsweise hohen Niederschlagsmenge zu schützen. Die Wasserrückhaltung sollte insbesondere in den Bereichen mit hoher Direktabflußgefahr (Nagoldtal) durch geeignete Nutzungssysteme unterstützt werden. Die Retentionsräume der Fließgewässer sind von Bebauung freizuhalten. Im Bereich schutzwürdiger Grundwasservorkommen (Enztal, Nagoldtal, Albtal) ist die Sicherung der Schutz- und Regulierungsleistungen der Böden bedeutsam. Vor allem in den Schwerpunkträumen schutzbedürftiger Lebensräume (Täler von Nagold, Enz und Alb) ist die Erhaltung des Standortpotentials für bedrohte Arten anzustreben. Ansprüche an die Nutzungssysteme: Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte innerhalb des Naturraumes so erfolgen, daß die Böden guter Landbaueignung, die Retentionsräume der Fließgewässer, die Luftaustauschsysteme der schlecht durchlüfteten Gebiete und die Standorte schutzbedürftiger Arten und Biotope von Überbauung freigehalten werden. Der Oberflächenabfluß sollte durch Siedlungs- und Verkehrsentwicklung nicht erhöht werden, die Schutz- und Regulierungsleistungen der Böden sollten vor allem im Bereich der schutzwürdigen Grundwasservorkommen erhalten werden. Die landwirtschaftliche Nutzung sollte insbesondere in den Tälern so erfolgen, daß das Standortpotential schutzbedürftiger Arten und Biotope und das Retentionspotential der Böden erhalten und unterstützt wird. Im Bereich der schutzwürdigen Grundwasservorkommen ist die Erhaltung und Förderung der Schutz- und Regulierungsleistungen der Böden anzustreben. Die forstwirtschaftliche Nutzung sollte vor allem im Bereich der Böden mit geringer Filter- und Pufferfähigkeit so erfolgen, daß die Versauerungsgefahr nicht erhöht wird. Die Standorte schutzbedürftiger Arten und Biotope sollten erhalten und ggf. entwickelt werden. In den Gebieten mit hohem Direktabflußpotential (Nagoldtal) ist das Retentionspotential der Böden durch geeignete Nutzungen zu unterstützen. 13 Naturraum Nr. 150 Boden Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der Böden Umweltbereich/ Anforderung Potential Innerhalb des Naturraumes ist eine möglichst bodenschonende Rohstoffgewinnung anzustreRohstoffe ben. Durch Abbauvorhaben sollte die Oberflächenabflußgefahr nicht erhöht und wertvolle Standorte für die Erhaltung schutzbedürftiger Arten und Biotope nicht in Anspruch genommen werden. Grundwasser Die Nutzung des Grundwassers hat den Standortansprüchen bedrohter Arten an den Boden Rechnung zu tragen. Grundwasserabsenkungen im Bereich grundwasserabhängiger Biotope oder Standorte sollten vermieden werden. Indikatoren für die Sicherung und die umweltschonende Nutzung der Böden • Versauerung der Böden (↓) Legende: ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich ↔ Sicherung des Status Quo ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich 14 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig 0 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Freudenstadt Karlsbad Calw [Klasse] [Fläche/Klasse in km²] gering 2 mittel 239 hoch 14 andere Nutzungen 674 Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 1:750.000 Karlsbad Calw [Klasse] [Fläche/Klasse in km²] gering 139 mittel 109 hoch 8 andere Nutzungen 674 Altensteig 0 Freudenstadt 5 10 15 1:750.000 20 25 30 km Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Fließgewässer Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit Naturpotentiale Anteil an Fließgewässerstrecken bzw. Naturraumflächen unterschiedlicher Leistungsfähigkeit in Stufen gering mittel hoch Gewässernetzdichte Abflußmenge der Fließgewässer Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen der Fließgewässer und Auen (siehe Karte FL/1) Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen des Gewässerbereichs 31% 48% 21% 41% 33% 26% Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen des Auenbereichs Aktuelles Überflutungspotential der Auen (siehe Karte FL/2) Nutzung der Naturpotentiale Art der Nutzung bzw. Inanspruchnahme der Potentiale Durchschnittlicher Intensitätsgrad der Nutzung in Stufen bzw. Anteil unterschiedlicher Intensitätsstufen im Naturraum gering mittel hoch Wasserentnahme (1991) Wasserzufuhr (1991) Stoffeintrag aus Siedlungen (Abwasser) (1991) Durchschnittlicher Direktabflußanteil bei Niederschlagsereignissen Überbauung der Auen (1993) (siehe Karte FL/3) 29% Belastungstyp 14% . Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Einzugsgebiet Belastungskennwerte der Naturpotentiale 57% Anteil an Meßergebnissen je aggregierter Gewässergüteklasse im Naturraum unbelastet bzw. gering belastet Gewässerbelastung (1993-97) (siehe Karte FL/4) Säurebelastung (1993-1997) (siehe Karte FL/5) = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 15 mäßig belastet kritisch belastet bis übermäßig verschmutzt Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Fließgewässer Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Derzeitige Sicherung der Naturpotentiale Sicherungsinstrument Anteil gesicherter Fließgewässerstrecke < 33% 33 - 66% > 66% Wasserschutzgebiete Überschwemmungsgebiete (siehe Karte FL/6) Schutzbedürftige Bereiche für die Wasserwirtschaft und Bereiche zur Sicherung von Wasservorkommen * Natur- und Landschaftsschutzgebiete Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Fließgewässer aus der Sicht anderer Umweltbereiche Umweltbereich/ Anforderung Potential Nagold, Enz und Alb eignen sich besonders für eine durchgängige naturnahe GewässerentArten und Lebensräume wicklung (siehe Karte FL/7). An Nagold und Enz sollten lange natürliche bzw. naturnahe Gewässerstrecken erhalten bzw. wiederhergestellt werden. Dazu sind eine durchgängige Entwicklung der Gewässer und Ufer anzustreben sowie dynamische Prozesse zuzulassen. An der Alb sollten in überdurchschnittlichem Maß Flächen für eine naturnahe Gewässerentwicklung beeinträchtigter Gewässerabschnitte bereitgestellt werden. Die schutzbedürftigen Fluß-, Wildbach- und Bachlaufbiotope sollten ebenso wie die Quellebensräume und die durchgängig naturnahen Fließgewässer Schneitbach und Moosalb in ihrer Struktur erhalten werden. Erholung/Landschaftsbild Die Fließgewässer besitzen besondere Bedeutung für die Sicherung und Entwicklung des landschaftsästhetischen Potentials der Schwarzwald-Randplatten. Bei der Entwicklung von Gewässern ist auch den Anforderungen an die Landschaftsbildentwicklung Rechnung zu tragen. Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Fließgewässer Schutzwürdige Bereiche und Potentiale: Im Naturraum sind insbesondere die durchgängig naturnahen Fließgewässer Moosalb und Schneitbach in ihrer Struktur schutzwürdig. Darüber hinaus sollten vor allem das Potential der Gewässer mit besonderer Eignung für die Entwicklung durchgängiger und naturnaher Fließgewässer an Nagold, Enz und Alb sowie die Gewässergüte der un- oder gering belasteten Gewässer im Einzugsgebiet der Alb erhalten werden. Aufgrund der teilweise hohen Direktabflußneigung sind die Retentionsflächen der Fließgewässer zu sichern. = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 16 Naturraum Nr. 150 Fließgewässer Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche: Nagold, Enz und Alb eignen sich besonders für eine durchgängige, naturnahe Gewässerentwicklung. An Enz und Nagold sollten lange natürliche bzw. naturnahe Gewässerstrecken erhalten bzw. wiederhergestellt, an der Alb in überdurchschnittlichem Maß Flächen für eine naturnahe Entwicklung beeinträchtigter Gewässerabschnitte bereitgestellt werden. Die Gewässerbelastung erreicht insbesondere an den Unterläufen kritische Werte. Deshalb ist vorrangig an Alb, Enz, Nagold und Würm eine Verbesserung der Gewässerqualität erforderlich. Dort sind vor allem extensiv genutzte Gewässerrandstreifen und die extensive Talbodennutzungen anzustreben. Ansprüche an die Nutzungssysteme: Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte innerhalb des Naturraumes so gestaltet werden, daß die Retentionsräume der Auen freigehalten werden und der Stoffeintrag in die Fließgewässer nicht erhöht wird. Die Oberflächenabflußgefahr darf durch die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung nicht ansteigen. Bei Maßnahmen der landwirtschaftlichen Nutzung ist der Minimierung der Stoffeintragsgefahr in die Fließgewässer Rechnung zu tragen. Hierzu sind an den Gewässern Gewässerrandstreifen und extensive Talbodennutzungen verstärkt anzustreben. Durch die Landnutzung sollte die dezentrale Wasserückhaltung unterstützt werden. Die forstwirtschaftliche Nutzung sollte so erfolgen, daß Versauerungsprozesse nicht beschleunigt und der Oberflächenabfluß nicht verschärft wird. Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der Fließgewässer Umweltbereich/ Potential Boden Anforderung Vor allem im unmittelbaren Wechselwirkungsbereich zwischen terrestrischen Böden und Fließgewässern ist auf eine Bodennutzung mit geringer Austragsgefährdung zu achten. Insbesondere im Einzugsgebiet der Nagold sollte auf eine Nutzung mit geringer Oberflächenabflußgefahr geachtet werden. 17 Naturraum Nr. 150 Fließgewässer Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung der Fließgewässer • Fläche der ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete (↑) • Versauerung der Fließgewässer (↔ ) • Morphologischer Zustand der Fließgewässer (↑) • Offenlandfläche in den Auen (↔ ) • Gewässerrandstreifen (↑) • Intensität der Talbodennutzung (↓) • Gewässergüte (↑) Legende: ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich ↔ Sicherung des Status Quo ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich 18 Karlsbad Calw [Klasse] [Länge/Klasse in km] 51 gering 114 mittel hoch 75 Altensteig 0 Freudenstadt 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Karlsbad Calw [Klasse] [Länge/Klasse in km] gering 98 mittel 80 hoch 62 Altensteig 0 Freudenstadt 5 10 15 1:750.000 Karlsbad Calw [Klasse] [Länge/Klasse in km] gering 70 mittel 135 hoch 34 Altensteig 0 Freudenstadt 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig 0 Freudenstadt 5 10 15 1:750.000 Klima/Luft Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit Naturpotentiale Flächenanteile unterschiedlicher Leistungsfähigkeit in Stufen gering mittel hoch Regionale Durchlüftung (siehe Karten KL/1 bis KL/4) 8% 91% 1% Wärmeausgleichsfunktion in Bezug auf Wärmebelastung 2% 15% 83% 75% 25% Wärmeausgleichsfunktion in Bezug auf Kältereiz Durchschnittliche Windgeschwindigkeit (siehe Karte KL/4) Nutzung der Naturpotentiale Gefährdung und Belastungskennwerte der Naturpotentiale Art der Nutzung 9% 91% Durchschnittliche Intensität der Nutzung im Naturraum gering mittel hoch NO2-Emissionen (1990) (siehe Karte KL/5) 46% 36% 18% VOC-Emissionen (1990) (siehe Karte KL/6) 53% 22% 25% Gefährdungszusammenhang/Belastungstyp Flächenanteil unterschiedlich gefährdeter/belasteter Bereiche bzw. durchschnittliche Gefährdung/Belastungsintensität in Stufen gering mittel hoch NO2-Immissionen (1995) . Ozon-Immissionen (1993) Anteil kaltluftstauender Flächen in Gebieten schlechter Durchlüftung (ca. 1990) Derzeitige Sicherung der Naturpotentiale Sicherungsinstrument Anteil gesicherter Offenland- und Waldflächen in Gebieten geringer Durchlüftung bzw. Geltung sbereiche programmatischer Instrumente < 33% Grünzüge und Grünzäsuren Klima- und Immissionsschutzwälder Natur- und Landschaftsschutzgebiete = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 19 33 - 66% > 66% Naturraum Nr. 150 Klima/Luft Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung von Klima und Luft aus Sicht anderer Umweltbere iche Umweltbereich/ Anforderung Potential Zur Verringerung der Bodenversauerung sollte die Säuredeposition weiter reduziert werden. Boden Arten und Biotope In weiten Teilen können der von den UN-ECE-Ländern vereinbarte Critical Level für Ozon und die Critical Loads für Säuren und Stickstoff überschritten werden. Die Immissions- und Depositionssituation muß verbessert werden. Erholung/Landschaftsbild Im Naturraum Schwarzwald-Randplatten kommt der Sicherung der Erlebnisqualität und der Sicherung eines geringen Belastungsniveaus der Landschaft aufgrund der hohen Ferien- und Kurerholungsnachfrage sowie der hohen Naherholungsnachfrage aus den Verdichtungsräumen besondere Bedeutung zu. Ziele zum Schutz und zur Entwicklung von Klima und Luft Schutzwürdige Bereiche und Potentiale: Schutzwürdig sind insbesondere die lokalen Luftaustauschsysteme und die Talwindsysteme in den schlecht durchlüfteten Tälern von Nagold, Alb, Würm und unterer Enz. In diesen Bereichen sollten die Geländerauhigkeit und der Anteil der kaltluftstauenden Flächen nicht erhöht sowie die Emissionen minimiert werden. Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche: Innerhalb des Naturraumes ist mit einer Überschreitung des von den UN-ECE-Ländern vereinbarten Critical Level für Ozon zu rechnen. Die Belastungen sollten durch Emissionsminderungsmaßnahmen in den Herkunftsgebieten der Vorläufersubstanzen verringert werden. Im Albtal und im unteren Enztal können in den Siedlungen erhöhte Wärmebelastungen auftreten. Hier ist in den Siedlungen auf eine ausreichende Zuordnung von vegetationsbestimmten Flächen zu achten. Ansprüche an die Nutzungssysteme: Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte in den schlecht durchlüfteten Talbereichen so erfolgen, daß der Luftaustausch und die Luftqualität nicht verschlechtert werden. Insbesondere in den Tälern der unteren Enz und der Nagold ist eine Verringerung der Emissionen der Leitsubstanzen anzustreben. Innerhalb des Naturraumes ist ebenfalls auf eine Reduzierung der Emissionen der Vorläufersubstanzen der Ozonbelastung hinzuwirken. In den Siedlungen des unteren Enztales und des Nagoldtales sollte ein ausreichender Vegetationsteil gesichert werden. Die land- und forstwirtschaftliche Entwicklung sollte so erfolgen, daß die Luftaustauschbedingungen in den schlecht durchlüfteten Gebieten gefördert werden. Die Emissionen der Vorläufersubstanzen der Ozon-, Säure- und Stickstoffbelastung sind möglichst zu verringern. 20 Klima/Luft Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung von Klima und Luft • Ozon-Immission (⇓ ) • Kaltluftstaugebiete (↔ ) Legende: ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich ↔ Sicherung des Status Quo ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich 21 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 1:750.000 Karlsbad Calw [Typ] [Fläche/Typ in km²] kaltluftfrei Sammelgebiet 87 Stau/Stausee 51 792 Altensteig 0 Freudenstadt 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 1:750.000 Karlsbad Calw [Klasse] [Fläche/Klasse in km²] gering 429 mittel 334 hoch 162 Altensteig 0 Freudenstadt 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Karlsbad Calw [Klasse] [Fläche/Klasse in km²] gering 490 mittel 202 hoch 233 Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 1:750.000 Arten und Biotope Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Standortbedingungen und Biotopausstattung je Lebensraumtyp Lebensraumtyp Standortmerkmal Alle Lebensraumtypen Häufigkeit feuchter Standorte im Offenland (siehe Karte BO/3) Durchschnittliche Ausprägung je Naturraum in Klassen gering mittel hoch Häufigkeit trockener Standorte im Offenland (siehe Karte BO/3) Maximale Größe unzerschnittener Räume (1990) (siehe Karte AB/1) Wald Laubbaumanteil (siehe Karte AB/2) Biotopanteil mesophytischer Laubmischwälder, wärmeliebender Wälder und Trockengebüsche Biotopanteil Bruchwälder Biotopanteil Auen- und Uferwälder Biotopanteil Schluchtwälder . Biotopanteil bodensaure Laubund Nadelwälder Acker Flächenanteil Strukturiertheit (Schlaggröße) Gehölzausstattung Biotopanteil Gehölze (siehe Karte AB/3) Grünland- und Streuobstgebiete Flächenanteil Biotopanteil Fettwiese und Weide (siehe Karte AB/4) Biotopanteil Streuobst Stillgewässer Stillgewässerdichte Biotopanteil See, Stausee, Baggersee Biotopanteil Weiher, Teich = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 22 - Arten und Biotope Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Standortbedingungen und Biotopausstattung je Lebensraumtyp (Fortsetzung) Lebensraumtyp Standortmerkmal Durchschnittliche Ausprägung je Naturraum in Klassen gering Fließgewässer mittel hoch Fließgewässerdichte Naturnähe des morphologischen Zustands der Gewässer und der Auen Biotopanteil Quelle Biotopanteil Graben Biotopanteil Wildbach/ Bachlauf Biotopanteil Fluß (siehe Karte AB/5) Offene Moore, Sümpfe, Naßwiesen und Röhrichte Biotopanteil Flachmoor Biotopanteil Naß- und Feuchtwiesen Biotopanteil Streuwiesen Trockenbiotope: Magerrasen, Weinberge Biotopanteil Magerrasen (sauer) Biotoanteil Magerrasen (kalk) Sonstige Biotopanteil Steinbruch Biotopanteil Kar Biotopanteil Lößwand Biotopanteil Blockhalde = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 23 . Arten und Biotope Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Lebensraumtyp Spezifische Schutzund Entwicklungsziele nach Lebensraumtypen Schutz- und Entwicklungsziele Beispiele für Zielorientierte Indikatorarten (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten im Kapitel Arten und Biotope) Wald Förderung der Lebensraumbedingungen schutzbedürftiger Arten durch Förderung totholzreicher Altholzbestände, des Weichlaubholzanteils sowie lichter Waldbestände Sicherung des Chemismus bodensauerer Wälder Entwicklung der Schluchtwälder zu Kernbereichen von Bann- und Schonwäldern Schutz der Bruchwälder Sperlingskauz Glaucidium passerinum Rauhfußkauz Aegolius funereus Grünland Förderung extensiver Grünlandnutzung insbesondere in den Talauen Braunkehlchen Saxicola rubetra Fließgewässer Sicherung und Förderung der Quellbiotope an zahlreichen Stellen Förderung der naturnahen Gewässerentwicklung vor allem von Nagold, Enz und Alb Sicherung der Fluß-, Wildbach- und Bachlaufbiotope sowie der durchgehend naturnahen Fließgewässer Schneitbach und Moosalb. Strömer Leuciscus souffia agassizi Bach-Quellkraut Montia fontana Stillgewässer Förderung naturnaher Uferzonen Offene Niedermoore, Erhaltung und Förderung des Naß- und Feuchtgrünlandes sowie der Sümpfe, Naßwiesen Streuwiesen in den Talauen und Röhrichte Sicherung und Förderung von Flach- und Quellmooren Gewöhnliches Fettkraut Pinguicula vulgaris Sumpfblutauge Potentilla palustris Magerrasen und Trockenbiotope Schutz der Magerrasen und Felsformationen Echte Mondraute Botrychium lunaria Komplexe Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund Innerhalb des Naturraumes besteht kein Gebiet mit einem großräumig wirksamen Lebensraumverbund. Überregional bedeutsame Verbundachsen der Wald- und Weidelandschaften Entwicklung von Waldkorridoren für schutzbedürftige Arten zum Stromberg und zu Schönbuch und Glemswald Entwicklung der Anknüpfungspunkte für den Waldverbund entsprechend den Ansprüchen der besonders schutzbedürftigen Zielarten (totholzreiche Altholzbestände, Weichlaubholzsukzession, lichte Waldstrukturen..) Überbrücken künstlicher Barrieren Schaffung einer ausreichenden Dichte an Trittsteinbiotopen für schutzbedürftige Arten Fließgewässer, die aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes besonders für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung eignen Prioritär durchgängige und naturnahe Gestaltung von Nagold, Enz und Alb Sicherung bzw. Wiederherstellung langer Fließgewässerabschnitte an Nagold und Enz mit natürlicher Fließgewässerdynamik Überdurchschnittliche Flächenbereitstellung für die naturnahe Entwicklung beeinträchtigter Gewässerabschnitte an der Alb 24 Arten und Biotope Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Belastungskennwerte der Lebensraumtypen Lebensraumtyp Art der Belastung Alle Lebensraumtypen NOx-Immissionen (1993) Durchschnittlicher Grad der Belastung im Naturraum gering mittel hoch Zerschneidung (1990) Wälder Ozon (1993) Allgemeine Immissionsbelastung (Flechtenschäden) (1993) Vitalitätsbeeinträchtigung an Bäumen (1993) Fließgewässer Belastung mit organischen Substanzen (Gewässergüte) (1993-97) Schädigung von Bachforellen Schwermetallbelastung der Sedimente (1993) Empfindlichkeit der Lebensraumtypen gegenüber Nutzungsund Strukturveränderungen Lebensraumtyp Art der Nutzungs- bzw. Strukturveränderung Wälder Zunahme der Zerschneidung Fließgewässer und Auen Siedlungsentwicklung Stillgewässer Intensivierung der Naherholung Sicherungsinstrument Derzeitige Sicherung der Lebensräume und Lebensraumpotentiale Empfindlichkeit des Lebensraumtyps gegenüber Nutzungs- bzw. Strukturveränderungen in St ufen gering mittel hoch . Flächenanteil gesicherter Landschafts-, Waldoder Offenlandfläche < 33% 33 - 66% > 66% Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete, flächenhafte Naturdenkmale, Bann- und Schonwälder (siehe Karte AB/6) Grünzüge und Grünzäsuren sowie schutzbedürftige Bereiche für Naturschutz und Landschaftspflege Besonders geschützte Biotope nach § 24a NatSchG = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 25 Moore, Sümpfe, naturnahe Bruchwälder, naturnahe Sumpfwälder, naturnahe Auwälder, Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Naßwiesen, naturnahe und unverbaute Bach- und Flußabschnitte einschließlich der Ufervegetation, Tümpel einschließlich der Ufervegetation, Quellbereiche, Verlandungsbereiche stehender Gewässer, Trockenrasen, Magerrasen, Gebüsche und naturnahe Wälder trockenwarmer Standorte einschließlich ihrer Staudensäume, offene Felsbildungen, offene natürliche Block- und Geröllhalden, Feldhecken und Feldgehölze, Hohlwege Arten und Biotope Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Biotopschutzwald nach § 30 a Waldgesetz Natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse, deren Erhaltung sichergestellt werden muß (Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie) Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, deren Erhaltung sichergestellt werden muß (Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie) Streng zu schützende Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse (prioritäre Arten, Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie) Arten der Vogelschutzrichtlinie mit besonderem Schutzbedarf in ihrem Verbreitungsgebiet sowie Zugvogelarten mit besonderem Maßnahmenbedarf hinsichtlich ihrer Vermehrungs-, Mauser- und Überwinterungsgebiete sowie der Rastplätze in ihren Wanderungsgebieten (Richtlinie 79/409/EWG, Vogelschutzrichtlinie) Naturnahe Schlucht- und Blockwälder sowie regional seltene, naturnahe Waldgesellschaften; Klingen im Wald mit naturnaher Begleitvegetation; Wälder als Reste historischer Bewirtschaftungsformen und strukturreiche Waldränder Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Arten und Biotope aus Sicht anderer Umweltbereiche Umweltbereich/ Anforderung Potential Aufgrund der hohen Ferien- und Kurerholungsnachfrage und der hohen NaherholungsnachErholung frage aus den Verdichtungsräumen kommen der Sicherung des freien Zugangs zur Landschaft, der Sicherung und Entwicklung der Erholungseignung und der Erlebnisqualität der Landschaft besondere Bedeutung zu. Landschaftsbild Der Naturraum Schwarzwald-Randplatten gehört zu den Gebieten mit überwiegend hohem landschaftsästhetischen Potential. Die landschaftliche Vielfalt des Naturraumes sollte erlebbar gesichert werden. Bei der Umsetzung von Arten- und Biotopschutzzielen ist den Zielsetzungen zur Entwicklung des Landschaftsbildes Rechnung zu tragen. Aus Landessicht vorrangige Schutz- und Entwicklungsziele sowie Mindeststandards für den Arten- und Biotopschutz Schutz- und entwicklungsbedürftige Lebensraumtypen und Landschaften (siehe Karten AB/7 und AB/8) - Schutz- und Entwicklungsschwerpunkte nach Lebensraumtypen: Im Naturraum kommt vor allem der Sicherung der Waldbiotope sowie der noch naturnah erhalten gebliebenen Fließgewässerabschnitte und Auen besondere Bedeutung zu. Die Quellbiotope mit ihrer spezifischen Artenausstattung sollten vorrangig geschützt werden. Bedeutsam ist auch die Sicherung der punktuell auftretenden bodensaueren Magerrasen, der Felslebensräume und Stillgewässer sowie deren naturnahe Entwicklung. Die bodensaueren Laub- und Nadelwälder sollten in ihrem Chemismus erhalten und insbesondere die Schlucht- und Hangwälder (mit mehr als 60% Neigung) zu Kernzonen künftiger Bann- und Schonwäldern entwickelt werden. Zudem ist in den Wäldern eine ausreichende Dichte an Trittsteinbiotopen für schutzbedürftige Arten zu erhalten bzw. anzustreben. Die noch durchgängig naturnah erhalten gebliebenen Fließgewässer Schneitbach und Moosalb sind vorrangig in ihrer 26 Arten und Biotope Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Struktur zu schützen. Ergänzend sollten an Nagold, Enz und Alb naturnahe Gewässerstrecken mit natürlicher Flußdynamik gefördert werden. In den Auen der Fließgewässer sind extensive Nutzungsformen des Grünlandes sowie die Sicherung der Naß- und Feuchtwiesen anzustreben. - Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund Innerhalb des Naturraumes besteht kein Gebiet mit einem großräumig wirksamen Lebensraumverbund. - Überregional bedeutsame Verbundachsen der Wald- und Weidelandschaften und Fließgewässer mit besonderer Eignung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung Da im Schwarzwald noch zahlreiche schutzbedürftige Waldarten vorkommen hat der Raum sehr wichtige Bedeutung als Spendergebiet für die Wiederbesiedlung umgebender Waldgebiete. Aus diesem Grund sollten zwischen Schwarzwald und Stromberg sowie zwischen Schwarzwald und Schönbuch bzw. Glemswald Waldverbundkorridore entwickelt werden. Im Naturraum ‘Schwarzwald-Randplatten’sind dazu vor allem die Anknüpfungspunkte für den überregionalen Waldverbund auf die Ansprüche der besonders schutzbedüftigen bzw. zu fördernden Arten auszurichten. Zur Verwirklichung des Lebensraumverbundes der Waldarten ist zudem innerhalb des Schwarzwaldes die Überbrückung künstlicher Barrieren bzw. eine Verringerung der Zerschneidung der Landschaft anzustreben. Nagold, Enz und Alb eignen sich besonders für eine durchgängige und naturnahe Gewässerentwicklung. An Nagold und Enz sollten lange naturnahe Gewässerstrecken mit natürlicher Flußdynamik erhalten bzw. wiederhergestellt werden. An der Alb ist die überdurchschnittliche Bereitstellung von Flächen für die Entwicklung natürlicher Fließgewässerlebensräume anzustreben. Die Gewässergüte von Nagold, Enz und Alb sollte vorrangig verbessert werden. - Kohärentes europäisches Netz besonderer Schutzgebiete NATURA 2000 Ergänzend zu den oben genannten Maßnahmen sollten die Lebensraumtypen und Habitate von europäischer Bedeutung erhalten sowie die erforderlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Kohärenz von NATURA 2000 durchgeführt werden. Sanierungsbedürftige Nutzungstypen und Landschaften: - Sanierungsbedürftige Landschaften Die Ökosysteme werden insbesondere durch Ozon (hier kann der von den UN-ECE-Ländern vereinbarte Critical Level überschritten werden) belastet. Eine Verbesserung der Immissionssituation ist anzustreben. - Mindeststandards an Artenvorkommen für Nutzungstypen In den Schwarzwald-Randplatten sollten insbesondere die Artenausstattung der fichtendominierten Wirtschaftswälder sowie der Äcker im Hinblick auf die Erfüllung des Mindeststandards überprüft werden. Wird die geforderte Mindestartenausstattung nicht erreicht, sind Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensraumbedingungen anzustreben. Ansprüche an die Nutzungssysteme: Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte innerhalb des Naturraumes so erfolgen, daß der Zerschneidungsgrad der Landschaft minimiert wird. Außerdem sind eine Freihaltung der Auen der vorrangig durchgängig zu entwickelnden Fließgewässer Nagold, Enz und Alb von Bebauungen und die Reduktion siedlungsbedingter Stoffeinträge in die Fließgewässer anzustreben. Auch innerhalb des Naturraumes ist auf eine Minimierung der Emissionen der Vorläufersubstanzen der Stickstoff-, Säure- und Ozonbelastung hinzuwirken. 27 Arten und Biotope Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Die landwirtschaftliche Entwicklung sollte so erfolgen, daß die extensiven Nutzungsformen des Grünlandes (Naß- und Feuchtwiesen...) beibehalten bzw. gefördert werden. Zur Minimierung von Stoffeinträgen in die Fließgewässer sind Gewässerrandstreifen und extensive Talbodennutzungen anzustreben. Insbesondere in den Ackerbaugebieten sollte die Mindestartenausstattung überprüft werden. Wird der geforderte Mindeststandard nicht erreicht, sind Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensraumbedingungen nutzungstypischer Arten anzustreben. Die forstwirtschaftliche Entwicklung sollte so erfolgen, daß die Versauerung der Böden nicht beschleunigt, der Chemismus bodensauerer Laub- und Mischwälder jedoch erhalten wird. Eine Ausrichtung der Waldentwicklung auf die Ziele des Arten- und Biotopschutzes (z.B. die Entwicklung der Anknüpfungspunkte des überregionalen Waldverbundes entsprechend den Ansprüchen schutzbedürftiger Zielarten). ist anzustreben. Zudem sollte in den Wäldern eine ausreichende Dichte an Trittsteinbiotopen für bedrohte Waldarten entwickelt werden (z.B. totholzreiche Altholzbestände, lückige gut durchsonnte Waldbereiche, reichstrukturierte Waldmäntel- und säume, Weichlaubholzsukzessionen). Insbesondere in den fichtendominierten Forsten sind eine Überprüfung der Mindestartenausstattung anzustreben und ggf. Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensraumqualität zu fördern. Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der Arten und Biotope Umweltbereich/ Potential Rohstoffe Anforderung Durch die Gewinnung von Rohstoffen sollten weder durch direkte noch durch indirekte Einwirkungen aktuell oder potentiell wertvolle Lebensräume und Standorte beeinträchtigt werden. Grundwasser Die Sicherung der Lebensraumfunktion und die standortprägende Funktion der Grundwasservorkommen sind insbesondere in den Quellmulden und den Talräumen bedeutsam. Der Versauerung der Quellbereiche und Oberläufe der Fließgewässer sollte entgegengewirkt werden. Boden Das Standortpotential der Böden sollte in Abstimmung mit den Erfordernissen und Zielen des Arten- und Biotopschutzes gesichert werden. In den entsprechenden Bereichen sollten Meliorationen vermieden und geeignete Nutzungssysteme angestrebt werden. Der Versauerung der Böden ist wirksam zu begegnen. Fließgewässer Die Gewässer von Nagold, Enz und Alb eignen sich besonders für eine naturnahe Gewässerentwicklung. Deren Auen sollten von Bebauung freigehalten werden. Der Versauerung der Quellbereiche und Oberläufe ist nachhaltig entgegenzuwirken. Der morphologische Zustand der beeinträchtigten Fließgewässer sollte durch die Entwicklung von Gewässerrandstreifen und die Extensivierung der Talbodennutzung verbessert werden. Klima/Luft Die Immissionsbelastung kann für Ozon über dem von den UN-ECE-Ländern vereinbarten Critical Level, die Stickstoff- und Säuredepositionen können über dem Critical Load liegen. In den Quellgebieten der Vorläufersubstanzen sind Emissionsminderungsmaßnahmen einzuleiten. 28 Arten und Biotope Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung der Arten und Biotope • Überbauungsgrad der Auen (↔ ) • Ozon-Immission (⇓ ) • Säuredeposition (↓) • Stickstoffdeposition (↓) • Morphologischer Zustand der Fließgewässer (↑) • Durchschnittliche Größe der unzerschnittenen Räume (↑) • Erfüllung des Mindeststandards für die Artenausstattung insbesondere in den Ackerbaugebieten und den fichtendominierten Wirtschaftswälder (Siehe entsprechende Artenlisten für den Schwarzwald, in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten) • Bestandsentwicklung der Zielorientierten Indikatorarten insbesondere der Quellbereiche, Fließgewässer, der Wälder, der Grünländer und der Naß- und Feuchtwiesen (Siehe entsprechende Artenlisten für den Schwarzwald, in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten) Für die Belange des Arten- und Biotopschutzes sind insbesondere die Vorkommen der prioritär schutzbedürftigen Zielarten (‘Landesarten', siehe Anhang) in stabilen Beständen zu sichern bzw. zu fördern. Zur Erhaltung der vom Aussterben bedrohten bzw. akut gefährdeten Landesarten (Gruppe A, siehe Anhang) sollten Artenhilfsmaßnahmen durchgeführt werden. Landesarten sind generell in jeder Planung besonders zu beachten (Ziele zum Bestandsschutz sowie zur Vermeidung und zum Ausgleich von Eingriffen siehe RECK et al. 1996). (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten) ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich ↔ Sicherung des Status Quo ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich ∗ RECK, H., WALTER, R., OSINSKI, E., HEINL, T., KAULE, G. (1996): Räumlich differenzierte Schutzprioritäten für den Arten- und Biotopschutz in Baden-Württemberg (Zielartenkonzept). - Gutachten im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stiftung Naturschutzfonds, 1730 Seiten und ein Kartenband; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart. 29 Karlsbad Calw [Größenkl. in km²] [Fläche/Größenkl. in km²] bis 4 121 4 −8 192 8 −16 441 16 −32 357 32 −64 337 64 −100 70 > 100 118 Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig 0 Freudenstadt 5 10 15 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Karlsbad Calw Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 1:750.000 Erholung Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Eignung des Naturraumes für landschaftsgebundene Erholung Eignungsmerkmale Indikatoren Dominierende Ausprägung der Indikatoren in Stufen bzw. Ausprägung im landesweiten Vergleich in Stufen gering Verfügbare Landschaftsfläche Je Einwohner für Aufenthalte außerhalb der Siedlungsgebiete zur Verfügung stehende Landschaftsfläche im Naturraum (siehe Karte ER/1) Landschaftliche Erholungseignung Anteil geeigneter und ausgestatteter Landschaftsfläche an der verfügbaren Landschaftsfläche mittel hoch (siehe Karte ER/2) Ausstattung des Raumes mit natürlichen, erholungsbedeutsamen Landschaftselementen Anteil geeigneter Landschaftsfläche an der verfügbaren Landschaftsfläche (siehe Karte ER/3) Waldrandsituationen Raumvielfalt Schneesicherheit (Höhenlage) Gewässer und Gewässerrandsituationen der Fließgewässer Gewässer und Gewässerrandsituationen der Stillgewässer Ausstattung des Raumes mit Erholungsinfrastruktur Anteil der infrastrukturell ausgestatteten Fläche an der verfügbaren Landschaftsfläche (siehe Karte ER/4) Allgemeine Erschließung (Erlebnisflächen in den Einzugsgebieten der Erholungsparkplätze) Allgemeine Erschließung (Erlebnisflächen der Rad- und Wanderwege) Erlebnisflächen des Wintersports = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 30 . Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Erholung Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Erholungsnachfrage Merkmale der Erholungsnachfrage Indikator Ausprägung des Indikators in Stufen Interessensgebiete der ortsbezogenen Erholung Anteil der Interessensgebiete für die Stadtranderholung aus den hochverdichteten Siedlungsgebieten (siehe Karte ER/5 Potentielle Erholungsnachfrage Summe der Erholungsnachfrage aufgrund der potentiellen Aufenthaltsdichten gering mittel hoch (siehe Karte ER/6) Potentielle Aufenthaltsdichte der Binnennachfrage im Naturraum Potentielle Aufenthaltsdichte der Außennachfrage aus benachbarten Naturräumen Potentielle Aufenthaltsdichte der Ferien- und Kurbevölkerung Überregionale Ausflugsziele Belastungskennwerte der Landschaft Belastungstyp Nagoldstausee Durchschnittliche Belastungsstufe gering mittel hoch Verlärmung (1990) (siehe Karte ER/7) Zerschneidung (1990) Gewässerbelastung (1991) Derzeitige Sicherung der erholungsgeeigneten Landschaft Konflikte durch Erholung (1987) Konflikte mit dem Naturschutz können aufgrund von Nachfragespitzen vor allem Nagoldstausee und im Monbachtal auftreten. Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedliche Sicherungsinstrumente gesicherter Erholungslandschaft in Stufen < 33% 33 - 66% Natur- und Landschaftsschutzgebiete Naturparke Schutzbedürftige Bereiche für die Erholung Grünzüge und Grünzäsuren = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 31 . > 66 % Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Erholung Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Prädikatisierung nach Kurortegesetz Kurorte und Kurbäder Ort (Prädikatisierung) (siehe Karte ER/8) Gemeinde • • • • • • • Liebenzell (HB) (LKO) Teinach (HB) • • • • • • • • • Schömberg (HKK)(KHB) Busenbach (KHB) Reichenbach (KHB) Monakam (LKO)(ERO) Langenbrand (LKO) Neusatz (LKO) Rotensol (LKO) Hirsau (LKO) Zavelstein (LKO) • • • • • • • • • • Neubulach (LKO) Wildberg (LKO) Simmersfeld (LKO) Altensteig (LKO) Berneck (LKO) Besenfeld (LKO) Pfalzgrafenweiler (LKO) Herzogsweiler (LKO) Kälberbronn (LKO) Lützenhardt (LKO) Bad Liebenzell Bad TeinachZavelstein Schömberg Waldbronn Waldbronn Bad Liebenzell Schömberg Bad Herrenalb Bad Herrenalb Calw Bad TeinachZavelstein Neubulach Wildberg Simmersfeld Altensteig Altensteig Seewald Pfalzgrafenweiler Pfalzgrafenweiler Pfalzgrafenweiler Waldachtal • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Schöllbronn (ERO) Pfaffenrot (ERO) Schielberg (ERO) Langenalb (ERO) Schwann (ERO) Waldrennach (ERO) Grunbach (ERO) Schellbronn (ERO) Steinegg (ERO) Unterreichenbach (ERO) Kapfenhardt (ERO) Monbachtal (ERO) Beinberg (ERO) Maisenbach (ERO) Möttlingen (ERO) Unterlengenhardt (ERO) Oberlengenhardt (ERO) Schwarzenberg (ERO) Sommenhardt (ERO) • • • • • • • • • • • • Zwerenberg (ERO) Martinsmoos (ERO) Schönbronn (ERO) Spielberg (ERO) Wart (ERO) Egenhausen (ERO) Ebhausen (ERO) Erzgrube (ERO) Göttelfingen (ERO) Igelsberg (ERO) Obermusbach (ERO) Untermusbach (ERO) Heilbad (HB) Heilklimatischer Kurort (HKK) Kneippheilbad, Kneippkurort (KHB) Ort mit Heilquellen- oder Moorkurbetrieb (HKB) Luftkurort (LKO) Erholungsorte (ERO) 32 Ettlingen Marxzell Marxzell Straubenhardt Straubenhardt Neuenbürg Engelsbrand Neuhausen Neuhausen Unterreichenbach Unterreichenbach Bad Liebenzell Bad Liebenzell Bad Liebenzell Bad Liebenzell Bad Liebenzell Schömberg Schömberg Bad TeinachZavelstein Neuweiler Neubulach Wildberg Altensteig Altensteig Egenhausen Ebhausen Seewald Seewald Freudenstadt Freudenstadt Freudenstadt Erholung Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Anforderungen an die Erholungsnutzung aus anderen Umweltbereichen Anforderung Umweltbereich/ Potential In den empfindlichen Bereichen des Naturraumes Schwarzwald-Randplatten (Quellen, StillgeArten und Biotope wässer, empfindliche Waldbereiche) sollten Überlastungen durch Erholungsnutzung vermieden werden. Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Erholungsfunktionen der Landschaft Schutzwürdige Bereiche: Aufgrund der hohen Ferien- und Kurerholungsnachfrage und der hohen Naherholungsnachfrage aus den Verdichtungsräumen kommt der Sicherung der Erholungseignung besondere Bedeutung zu. Vorrangig ist dabei die Sicherung und ggf. Entwicklung möglichst großer Zonen geringer Belastung. In den Tälern und den Rodungsbereichen mit hohem Siedlungszuwachs ist eine ausreichende Sicherung von Offenlandflächen anzustreben. Die Erlebnisqualität der Landschaft sollte durch Förderung entsprechender Nutzungssysteme erhalten werden. Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche: Konflikte zwischen Naherholung und Ferien- und Kurerholung sollten möglichst vermieden, bestehende Konflikte ermittelt und durch geeignete Steuerungsmaßnahmen entschärft werden. In bedeutenden, empfindlichen Ausflugszielen (Nagoldstausee, Monbachtal) sind ggf. Regelungen zur Minimierung der Belastung von Natur und Landschafts anzustreben. Das Belastungsniveau der Landschaft sollte insbesondere in Bezug auf die Zerschneidung, die Lärm- und die Ozonbelastung verringert werden. Dabei ist zunächst eine Vergrößerung der Zonen geringer Belastung im Bereich der prädikatisierten Kur- und Erholungsorte und eine Herstellung des Zusammenhanges zu gering belasteten benachbarten Räume anzustreben. Anforderungen an die Nutzungssysteme: Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß in den Talbereichen und den Rodungsbereichen ausreichend Offenlandflächen erhalten bleiben, die Lärmbelastung und die Zerschneidung insbesondere in der Umgebung der prädikatisierten Kur- und Erholungsorte verringert und die Konflikte zwischen Nah-, Ferien- und Kurerholung entschärft werden. Auch innerhalb des Naturraumes ist eine Minimierung der Emissionen der Vorläufersubstanzen der Ozonbelastung anzustreben. Die land- und forstwirtschaftliche Entwicklung sollte innerhalb des Naturraumes so erfolgen, daß in den Tal- und Rodungsbereichen ausreichend Offenlandflächen gesichert werden. Zur Sicherung der Erlebnisqualität der Landschaft ist eine Förderung der Nutzungsformen der Kulturlandschaft anzustreben. Auch innerhalb des Naturraumes ist eine Reduktion der Emissionen von Vorläufersubstanzen der Ozonbelastung erforderlich. 33 Naturraum Nr. 150 Erholung Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Potentiale anderer Umweltbereiche zum Schutz der E rholungsfunktionen der Landschaft Umweltbereich/ Potential Anforderung Grundwasser/Boden Grundwasser und Boden sollten so entwickelt werden, daß die Standortvielfalt und damit die Erlebnisqualität der Landschaft gesichert wird. Oberflächengewässer Der Versauerung der Fließgewässer ist wirksam zu begegnen. Arten und Biotope In den Erholungslandschaften sollten die empfindlichen Standorte und Lebensräume (Quellen, Stillgewässer, empfindliche Waldbereiche) durch geeignete Maßnahmen der Besucherlenkung gesichert werden, ohne daß die Zugänglichkeit der Landschaft erheblich eingeschränkt wird. Landschaftsbild Im Naturraum Schwarzwald-Randplatten kommt der Sicherung der Erlebnisqualität der Landschaft besondere Bedeutung zu. Der Eigenart der Landschaft ist durch Konzepte zur Verkehrsund Siedlungsentwicklung, zur Entwicklung von Infrastrukturen und zur land- und forstwirtschaftlichen Entwicklung in größtmöglichem Umfang Rechnung zu tragen. Indikatoren für die Sicherung des Erholungspotentials • Lärmbelastung der Landschaft (↔ ) • Durchschnittliche Größe unzerschnittener Räume (↑) • Offenlandflächen in den Auen (↔ ) • Siedlungs-Offenlandverhältnis (↔ ) • landschaftsästhetisches Potential (↔ ) • Ozon-Immission (⇓ ) Legende: ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich ↔ Sicherung des Status Quo ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich 34 0 10 20 30 40 50 60 km 1:2.500.000 0 10 20 30 40 50 60 km 1:2.500.000 0 10 20 30 40 50 60 km 1:2.500.000 0 10 20 30 40 50 60 km 1:2.500.000 0 10 20 30 40 50 60 km 1:2.500.000 0 10 20 30 40 50 60 km 1:2.500.000 [Klasse] [Fläche/Klasse in km²] gering (< 35dB(A)) 86 mittel (35−45dB(A)) 438 hoch (> 45dB(A)) 406 0 10 20 30 40 50 60 km 1:2.500.000 0 10 20 30 40 50 60 km 1:2.500.000 Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Landschaftsbild Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit Naturpotentiale Landschaftsästhetisches Potential Ausprägung im landesweiten Vergleich in Stufen gering mittel hoch Gesamtwert (siehe Karte LA/1) Landschaftliche Vielfalt (siehe Karte LA/2) Landschaftliche Natürlichkeit (siehe Karte LA/3) Landschaftliche Eigenart (Summe) (siehe Karte LA/4) Maßstäblicher Zusammenhang der Landschaftselemente Konstanz der Landnutzung 3 . Schutzwerte in der Landschaft Wertbestimmende Elemente Visuelle Sensitivität der Landschaft Visuelle Merkmale Bodensauere Laub- und Nadelwälder, Blockhalden, Quellen, Fließgewässer, Naß- und Feuchtwiesen, Einzelbäume, Alleen, Burgen, Waldhufendörfer Reliefbezogene Widerstandsfunktion der Landschaft gegenüber Eingriffen Merkmale Raumbezug Orientierungsmerkmale Größere Sichtzusammenhänge ergeben sich vor allem im Bereich des Westabfalls zur Oberrheinebene sowie in den Flußtälern von Nagold, Enz und Würm Anordnungsmerkmale der Siedlungen Kleinere Siedlungen befinden sich zumeist in Rodungsinseln der Hochflächen in Form von Waldhufensiedlungen. Städte befinden sich vor allem im Bereich der Seitenzuflüsse in den großen Tälern. Anordnungsmerkmale des Offenlandes Das Offenland bildet auf den Hochflächen teilweise zusammenhängende Inseln in der Waldlandschaft. In den großen Tälern bildet das Offenland zusammenhängende Bänder. Der Wald bildet auf den Hochflächen und den Talhängen zusammenhängende Flächen, die von den Rodungsbereichen und den Offenlandbändern der Täler abgelöst werden. Anordnungsmerkmale des Waldes = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 35 Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraum Nr. 150 Landschaftsbild Schwarzwald-Randplatten Naturraumsteckbrief Tendenzen der Nutzungsentwicklung Derzeitige Sicherung der Naturpotentiale Nutzungstyp Tendenz der Nutzungsentwicklung Siedlung Vor allem im östlichen Teil des Naturraumes ist weiterhin mit einem Bevölkerungs- und damit auch Siedlungszuwachs zu rechnen. Industrie In Bezug auf Industrie- und Gewerbeflächen ist kein nennenswerter Zuwachs zu erwarten. Wald Im Naturraum ist nur mit einem geringen Zuwachs Waldflächen zu rechnen. Landwirtschaftlich genutzte Fläche Die landwirtschaftlich genutzte Fläche wird aufgrund des Siedlungszuwachses und des geringen Waldzuwachses weiter abnehmen. Infrastrukturen des Straßenverkehrs Aus- und Neubaumaßnahmen sind vor allem ausgehend von den Verdichtungsräumen und unter Umgehung von Siedlungen im Bereich der Talzugänge (Albtal, Enz, Nagoldtal) sowie abschnittsweise im Bereich der Hochflächenverbindungen vorgesehen. Infrastrukturen des Schienenverkehrs Hier sind keine Änderungen zu erwarten. Infrastrukturen des Flugverkehrs Hier sind keine Änderungen zu erwarten. Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedliche Sicherungsinstrumente gesicherter Landschaft in Stufen < 33% 33 - 66% > 66% . Natur- und Landschaftsschutzgebiete Schutzbedürftige Bereiche für Naturschutz und Landschaftspflege Grünzüge und Grünzäsuren Ziele zum Schutz und zur Entwicklung des Landschaftsbildes Schutzwürdige Bereiche: Innerhalb des Naturraumes sollten insbesondere die zusammenhängenden Bereiche mit hohem landschaftsästhetischen Potential in den Gebieten westlich der Nagold gesichert werden. Hierzu ist die Erhaltung der wertbestimmenden Elemente und ihre Einbindung in bestehende Nutzungssysteme anzustreben. Dies betrifft unter anderem die Burgen, Befestigungsanlagen und die Naß- und Feuchtwiesen im Nagoldtal, sowie die Waldhufendörfer mit ihrer Gebäudeanordnung, Flurgliederung und Flurbegrünung. Der Sicherung der landschaftlichen Vielfalt und Eigenart ist durch die Erhaltung ausreichender Offenlandanteile in den Tal- und den Rodungsbereichen der Hochfläche Rechnung zu tragen. Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche: Im oberen Nagoldtal und im unteren Albtal bestehen Landschaftsbildbeeinträchtigungen durch Verkehrsinfrastrukturen. Hier sind geeignete Maßnahmen erforderlich, um diese zu verringern, zu kompensieren, bzw. um weitere Landschaftsbildbeeinträchtigungen zu vermeiden. = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen 36 Landschaftsbild Naturraum Nr. 150 Schwarzwald-Randplatten Materialien zum Landschaftsrahmenprogramm Universität Stuttgart ILPÖ/IER Naturraumsteckbrief Anforderungen an die Nutzungssysteme: Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß die Landschaftsbildbeeinträchtigungen nicht zunehmen. Der Entwicklung in den Tälern und im Bereich der Waldhufensiedlungen ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Dort sind die bestehenden Anordnungsmuster zu berücksichtigen und ein ausreichender Offenlandanteil anzustreben. Die bestehenden Landschaftsbildbeeinträchtigungen im Alb- und Nagoldtal sollten reduziert werden. Die landwirtschaftliche Entwicklung sollte so erfolgen, daß die Offenlandbereiche der Täler und Hochflächen erhalten bleiben und die für das Landschaftsbild besonders bedeutsamen Biotop- und Nutzungsformen (Naß- und Feuchtwiesen, Waldfluren) in bestehende Nutzungssysteme integriert werden. Indikatoren für die Sicherung des Landschaftsbildes • Landschaftsästhetisches Potential (↔ ) • Offenlandflächen (↔ ) • Eigenartsverluste der Landschaft (↓) Legende: ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich ↔ Sicherung des Status Quo ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich 37 Karlsbad Calw [Stufe] [Fläche/Stufe in km²] gering 13 mittel 194 hoch 251 stark wechselnd 83 nicht bewertet 384 Altensteig 0 Freudenstadt 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Karlsbad Calw [Stufe] [Fläche/Stufe in km²] gering 4 mittel 211 hoch 326 nicht bewertet 384 Altensteig 0 5 10 15 1:750.000 Freudenstadt Karlsbad Calw [Stufe] [Fläche/Stufe in km²] 3 gering 15 mittel 242 hoch 281 nicht bewertet 384 Altensteig 0 5 10 15 20 25 30 km 20 25 30 km 1:750.000 Freudenstadt Karlsbad Calw [Stufe] [Fläche/Stufe in km²] gering 283 mittel 112 hoch 146 nicht bewertet 384 Altensteig Freudenstadt 0 5 10 15 1:750.000