Deutschland
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Deutschland Basisinformationen Deutschland Bevölkerung 81 501 000 BIP pro Kopf (2006, US Dollar) 31 950 Beschäftigte im Landmaschinenbau (2007) 24 250 Gewerkschaft(en) im Landmaschinennetzwerk IG Metall Gewerkschaftlicher Organisationsgrad (allgemein) 22% Interessenvertretung am Arbeitplatz Betriebsrat Wichtigste Ebene der Tarifverhandlungen Branche Deckungsrate Tarifverträge 64% Quelle: OECD, Eurostat, und ETUI-REHS (www.workers-participation.eu). Beschäftigtenzahlen durch nationale Metallgewerkschaft Größe und Struktur der Landmaschinenbranche Beschäftigte: Die Landmaschinenbranche in Deutschland hatte 2007 rd. 24.250 Beschäftigte (in Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern). Damit lag die Beschäftigung um fast 6% über dem Vorjahr. Seit 2000 ist die Zahl der Beschäftigten von Jahr zu Jahr leicht angestiegen mit de Ausnahmen 2004 (Rückgang um knapp 3%) und 2005 (Stagnation). Nachdem das Produktionsoutput der Landmaschinenherstellung zwischen 2000 und 2003/2004 stagnierte bzw. sogar leicht rückläufig war, kommt es seit 2004 zu starken Anstiegen der Produktionsvolumen: die Herstellung von Ackerschleppern verzeichnete einen Produktionsanstieg seit 2003 um rd. 60% und die Herstellung von Landmaschinen stieg seit 2004 um rd. 32% an. Ackerschlepper: Mit einem Umsatz von 3,7 Mrd. Euro hatte die Herstellung von Ackerschleppern im Jahre 2007 ein Rekordhoch (Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 17,5%). Vor allem der Auslandsumsatz ist stark angestiegen (+23%) und macht heute rund ¾ des Gesamtumsatzes aus. Landmaschinen: Auch die übrigen Landmaschinen erzielten eine hohe Umsatzsteigerung in 2007 von rund 12,8% gegenüber dem Vorjahr auf knapp 4,9 Mrd. Euro. Hier stieg ebenfalls der Auslandsumsatz besonders stark um mehr als 17%. Anteil Auslandsumsatz am Gesamtumsatz: ca. 1/3. Die Unternehmen der Branche machen vor allem seit 2003 satte Gewinne, da sich die Schere zwischen sinkenden Lohnstückkosten und steigender Produktivität immer weiter öffnet. Bei der Ackerschlepperherstellung stieg z.B. 2007 die Produktivität um 12,1%, während die Lohnstückkosten um 5,8% gesunken sind. Export und Außenhandel: Kräftiger Exportüberschuss: 2006 exportierte die Branche Waren im Wert von 5,7 Mrd. Euro (Anstieg gegenüber Vorjahr 11,9%). Demgegenüber lag das Importvolumen bei nur 1,8 Mrd. Euro (Anstieg: 12,6%). Wichtigste Exportländer (Reichenfolge nach Bedeutung) sind Frankreich (876 Mio.), USA (525 Mio.), Russland (490 Mio.), Großbritannien (358 Mio.), Spanien (253 Mio.), Niederland (250 Mio.), Österreich (247 Mio.), Italien (228 Mio.), Weißrussland (182 Mio.) und Polen (172 Mio.) Mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Kommission Wichtigste Importländer: Italien (260 Mio.), Frankreich (249 Mio.), USA (231 Mio.), Österreich (136 Mio.), Ungarn (127 Mio.), Niederlande, Schweden, Tschechien, Belgien, Finnland (jeweils 60 – 85 Mio.). Hauptproduktgruppen und Hersteller Traktoren Maschinen für die Bodenbearbeitung Maschinen zum Säen, Pflügen, Düngen Maschinen und Geräte für Grünfutter und Heu Welger Claas Krone Kverneland Erntemaschinen für Kartoffeln und Rüben Grimme Stoll Herstellung von Anhängern und Transportern Annaburger Claas Krone Krempe Pöttinger Strautmann John Deere Fendt (Agco-Gruppe) Same Deutz-Fahr Renault Herstellung von Sammelpressen John Deere Amazone-Werke Lemken Raabe Kverneland Mähdrescher Amazonen-Werke Kverneland Lemken Claas Fella Krone Stoll John Deere Claas John Deere Umstrukturierung in der Landmaschinenbranche Zwar spielen ausländische Investoren eine zunehmende Rolle und es gab in den 90er Jahren eine Reihe von Übernahmen heimischer Unternehmen durch Multis (Accord GmbH durch Kverneland 1996, Fendt durch AGCO 1997, Stoll durch die Freudendahl Invest A/S 1999), aber die Branche ist nach wie vor stark mittelständisch dominiert und es gibt viele familiengeführte Unternehmen. Schließungen: Kverneland Gottmarding (2006), CNH Neustadt (ehemals Erntefortschritt 2004) Übernahmen ausländischer Unternehmen: Claas hat 2003 die Traktorenproduktion von Renault übernommen und investiert verstärkt in Mittel- und Osteuropa. Wichtigste Herausforderungen und Probleme der Branche aus Sicht der Gewerkschaften und Betriebsräte sind vor allem: Arbeitszeitregelungen – Angriffe der Arbeitgeber auf die 35-Stunden Woche Umsetzung tarifpolitischer Regelungen (einheitlicher Rahmentarif für Arbeiter und Angestellt, ERA) Neue Anforderungen an Ausbildung/Qualifizierung, Fachkräftemangel Altersstruktur der Belegschaften Leiharbeit Arbeitsverdichtung Rationalisierung und Umgestaltung von Arbeitsplätzen Arbeitsbeziehungen und gewerkschaftliche Initiativen Die Landmaschinenbranche ist gut organisiert: Der gewerkschaftliche Organisationsgrad liegt bei rund 50% und Gewerkschaften und Betriebsratsstrukturen sind bis auf wenige Ausnahmen flächendeckend vertreten. Wesentliche Ebenen der betrieblichen Interessenvertretung sind Betriebsräte, gewerkschaftliche Vertrauensleute und teilweise auch AN-Vertreter in Aufsichtsräten. Die meisten Unternehmen sind im Arbeitgeberverband organisiert und unterliegen der Tarifbindung. Es gibt keinen eigenen Branchentarifvertrag, sondern die Landmaschinenbranche ist Teil des Flächentarifvertrages für die Metall- und Elektroindustrie. Es gibt einen „punktuellen“ sozialen Dialog mit dem Arbeitgeberverband VDMA. Wesentliche Forderungen und Initiativen der Gewerkschaften: Reduzierung der Leiharbeit/Equal Pay Qualifizierungs- und Ausbildungsanstrengungen intensivieren Wettbewerbsfähigkeit über Qualität nicht über den Preis sicherstellen („Besser statt Billiger“) Netzwerke und Initiativen wie das Branchennetzwerk der Betriebsräte fördern Links zur IG Metall IG Metall Vorstand IG Metall Bezirk NRW Partner im European Agritech-Network: Sonstige Dokumente und Infos: Branchenbericht der IG Metall IG Metall Branchenmonitor für die Landmaschinenbranche „Münsteraner Erklärung“ des Branchennetzwerks Landtechnik Informationen des EGI zu Arbeitsbeziehungen und Tarifpolitik in Deutschland: