Das Mitarbeitermagazin von HOCHTIEF

Transcrição

Das Mitarbeitermagazin von HOCHTIEF
März
2013
One Roof
D a s M i t a r b e i t e r m a g a z i n v o n ­H O C H T I E F
I m F oKus
Strategische Neuausrichtung:
Interview mit HOCHTIEF-Chef
Marcelino Fernández Verdes
T o P S to r y
Spezialisten an Bord:
Ungewöhnliche Tätigkeiten und
Berufe bei HOCHTIEF
P r o j e k t w e lt
Mit Teamgeist und Können:
Hohe Auszeichnungen für
Tunnelprojekt C 310 in London
IHR FOTO
Die Kälte ins Gesicht geschrieben
Julie Rempel, die beim kanadischen Unternehmen Clark Builders für die Kommunikation zuständig ist, hält häufig Bauvorhaben
oder Kollegen im Bild fest. Ein besonders „cooles“ Fotos gelang ihr Ende Januar in Edmonton beim Projekt „Clareview ­
Recreation Centre“. Die Freizeitanlage soll im Frühjahr nächsten Jahres eröffnet werden und bietet dann unter anderem eine
­Turnhalle, mehrere Fitnessbereiche, eine Poollandschaft, diverse Rennbahnen und Sportplätze im Außenbereich.
„Dieses Foto von Allan Williams habe ich auf dem Dach des künftigen Sportzentrums gemacht. Die Außentemperatur betrug an
diesem Tag minus 21 Grad, aber wegen des heftigen Windes empfand ich eine Kälte von um die minus 30 Grad, mindestens.
Sich bei einem solchen Wetter warm zu halten und produktiv zu sein, ist schon eine Herausforderung! Wenn man dabei aber auch
noch lachen kann wie mein Kollege, ist dies einfach ein Foto wert. Daher habe ich auch schnell auf den Auslöser gedrückt.
­Schließlich waren meine Finger mittlerweile fast eingefroren.“
Haben auch Sie einen besonderen Moment an Ihrem Arbeitsplatz oder von einem HOCHTIEF-Projekt im Foto festgehalten?
Senden Sie Ihr Foto mit einer kurzen Beschreibung, was Sie an dem Motiv fasziniert, an: [email protected]
Noch mehr Bilder, Filme und Informationen
Möchten Sie mehr über die Themen erfahren, über die One
Roof berichtet? Die Redaktion hat zu ausgewählten Artikeln
ergänzendes Material zusammengestellt, das Sie mit einem
Klick auf den QR-Code (l.) ansehen können, oder Sie gehen
auf www.hochtief.de/one-roof. Als Smartphone-User müssen
2
Sie nur das Bild einscannen, um auf die Seite zu gelangen.
In dieser Ausgabe finden Sie einen Film über die Errichtung
des Messmasts Hornsea vor der englischen Küste, Bilder
vom Abseiltraining der HOCHTIEF Offshore Crewing GmbH,
von der Port Mann Bridge in der Nähe von Vancouver und
von der U-Bahn 4 in Hamburg. Viel Spaß!
O ne R oof – M ä r z 2 0 1 3
One Roof
Das Mitarbeitermagazin von
Liebe Kolleginnen
und Kollegen,
Nr. 3
Herausgeber:
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Konzernkommunikation
Opernplatz 2, 45128 Essen
Tel.: 0201 824-2468
Fax: 0201 824-2586
E-Mail: [email protected]
www.hochtief.de
bei HOCHTIEF ist es wie in einer Familie: Es gibt auch mal Probleme
und Reibereien. Damit man sich finanziell erholt, muss auf manches
verzichtet werden. Vielleicht zieht bald eine Tochter aus? Ausgerechnet
Verantwortlich:
Dr. Bernd Pütter
jetzt steht ein Geburtstag an: HOCHTIEF wird 140! Wie soll da
­Stimmung aufkommen?
Redaktionelle Gesamtleitung:
Birgit Jambor (-ja- )
Redaktion:
Indra Folke (if )
Manuela Heitkamp (Heit)
Schließlich sitzt man beisammen und erinnert sich an das, was man gemeinsam erlebt und geschaffen hat. Die aktuellen Herausforderungen
Beiträge:
Sandra Baumeister (sba) ­
Volker Lahr (La )
Dr. Birgit Siekmann („Memo“)
erscheinen vor diesem Hintergrund lösbar und gar nicht so ungewöhnlich.
Was wohl die Nachbarn tuscheln? HOCHTIEF will es wissen und befragt
Titelfoto:
Matthias Ibeler
regelmäßig Entscheider aus der Wirtschaft: Was bietet der K
­ onzern
Gestaltung:
ringzwei
an, welches Image hat er? Das wichtigste Ergebnis: 83 Prozent
der ­Befragten antworten, dass sie HOCHTIEF gut bis sehr gut finden.
Hoffmann und Campe
Verlag GmbH
Man assoziiert uns mit großen, komplexen Infrastrukturprojekten in
Lithografie und Druck:
druckpartner Druck- und
Medienhaus GmbH, Essen
aller Welt und sieht uns als deutschen Traditionskonzern mit großer
­Ingenieur­kompetenz. Ergebnisprobleme, Personalveränderungen oder
die Elbphilharmonie haben im vergangenen Jahr unsere Umfragewerte
nicht wesentlich beeinflusst.
Herzlich
OCHTIEF
Dieses Magazin wird an Betriebsangehörige und Pensionäre von
HOCHTIEF kostenlos abgegeben.
Hinweise zur Verwendung des FSC–Logos
Nachdruck nur mit Genehmigung
Runde Ecken
des Herausgebers.
Rahmen
muss
erhalten
bleiben
Die nächste Ausgabe erscheint
ab dem 14. Juni 2013.
JAHRE
Ihr
Mindestbreite 17mm
Runde Ecken
Mindesthöhe
17mm
Bitte beachten:
D r. B er n d P ü tter
Lei ter d er Kon zer n k o m m u n i k a t i o n
3
Deutsches Logo
Deutschland
Englisches Logo
England und International
Rahmen
muss
erhalten
bleiben
I n h a lt
Ob auf hoher See
oder tief im Berg:
Bei HOCHTIEF
sind etliche
Spezialisten
beschäftigt. So
wie Bergbau­
technologe
Christian Mende
(l.) und Schiffs­
mechaniker
Gunnar Dannöhl
(kleines Foto).
Seite 18
„Eine Alternative zu diesem
Job gibt es für mich nicht.
Eventuell hätte ich mir früher
noch vorstellen ­können,
als Koch zu arbeiten.“
Foto: HOCHTIEF / Christian Heidorn
Gunnar Dannöhl,
Schiffsmechaniker der Niederlassung
Civil Engineering Marine and Offshore (CEM)
Seite 18
Top Story
Foto: HOCHTIEF / MAtthias Ibeler
Spezialisten an Bord
Am Anfang des beruflichen Werdegangs stand „Zimmerer“, jetzt ist er
„Sonderwunschberater“: Solch ungewöhnliche Karrierewege wie der
von Kundenmanager Tobias Klee (formart) sind keine Seltenheit bei
HOCHTIEF. Mit gewachsenen Aufgabengebieten und dem Drang nach
Spezialisierung sind immer mehr Menschen im Kollegenkreis anzutref­
fen, die man auf dem ersten Moment so nicht bei einem Baukonzern
erwarten würde. „One Roof“ stellt fünf von ihnen vor.
Ungewöhnliche Tätigkeiten bei HOCHTIEF
18
Interview mit Anderas Bieber:
„Wir wollen die Besten für uns gewinnen“ 23
4
ONE ROOF – März 2013
Interview mit Marcelino Fernández Verdes:
„Veränderungen waren immer der Schlüssel zum Erfolg“
6
Graf von Matuschka neu im Vorstand von HOCHTIEF Solutions 9
Azubi-Austausch
mit La Réunion:
Loic Pasquet macht
eine Maurer-Ausbil­
dung in Frankfurt.
Seite 39
14
Abseiltraining „Working at Heights“ der CEM 15
Thiess baut den Hunter Expressway 16
Satellit-Projekt am Flughafen München 33
HTP entwickelt Tivoli Office und Tivoli Garden in München 34
Turner Construction baut neue Bibliothek in San Diego 35
Management und Strategie
Grafik: Frauenanteil im HOCHTIEF-Konzern 24
Die Parkhaus-Experten von formart Leipzig 26
Building Frankfurt spezialisiert sich auf Industriekunden 27
Indoor-Zugang auch für Gewerbliche 28
Zentralabteilung Personal: Beruf und Familie besser vereinen 29
Modern, großzü­
gig und hell – so
sieht die U-BahnStation am
Überseequartier
in Hamburg aus.
Seite 32
Foto: HOCHTIEF / Christoph Schroll
Projektwelt
Tunnelprojekt C 310 in London läuft erfolgreich Foto: HOCHTIEF / Christoph Schroll
Im Fokus
Community
B2P: Zweiter Brückenschlag in Ruanda 38
HOCHTIEF unterstützt Schülerprojekt „Fair Future“ 39
Henry C. Turner Prize geht an Ingenieurinnen 40
Neuwahlen beim Europäischen Betriebsrat 40
Universitäten – wie
hier die Ohio Wesleyan
University in Delaware
– gehören schon
seit dem 19. Jahrhun­
dert zum HOCHTIEF-­
Port­folio. In diesem
Jahr feiert das
­Unternehmen sein
140stes Bestehen.
Seite 36
Neue Funktionen Foto: Turner
NAMEN und Notizen
41
5
im fokus
Interview mit Marcelino Fernández Verdes
„Veränderungen waren immer
der Schlüssel zum Erfolg“
100 Tage war er Ende Februar im Amt – der neue HOCHTIEF-Vorstandsvorsitzende
Marcelino Fernández Verdes. Diesen Zeitraum hatte er sich vorbehalten, bevor er
offiziell etwas zur künftigen strategischen Ausrichtung von HOCHTIEF sagen wollte.
„One Roof“ befragte den HOCHTIEF-Chef zu seinen Plänen.
HOCHTIEF ist 2012 in die Gewinnzone
zurückgekehrt. Trotzdem planen
Sie größere Veränderungen. Warum?
Fernández: Es stimmt: Wir haben zwar im
vergangenen Jahr die Trendwende geschafft
und damit einmal mehr bewiesen, dass sich
Anstrengungen auszahlen und wir Verän­
derungen gemeinsam erfolgreich stemmen
können. Doch wir sind mit der Profitabilität
von HOCHTIEF noch nicht zufrieden: In unse­
rem Konzern steckt noch deutlich mehr Po­
tenzial, das wir heben möchten – und zwar
zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mit­
arbeitern.
Mir ist bewusst, dass das für jeden von uns
eine Menge Arbeit bedeuten wird. Doch wir
haben die richtigen Mitarbeiter und das Knowhow, auch außergewöhnliche Ziele zu errei­
chen – das hat unser Unternehmen schon
häufiger in seiner nunmehr 140-jährigen Ge­
schichte bewiesen: Veränderungen waren im­
mer der Schlüssel zum Erfolg.
Sie haben sich alle Geschäftsfelder im
Konzern angeschaut und sie auf ihre
Wachstumschancen und ihre Rendite hin
untersucht. Was ist das Ergebnis ­dieser
Analyse?
Fernández: Die Untersuchung der Einheiten
und Geschäftsfelder ist noch nicht abge­
schlossen. Eine erste Auswertung zeigt je­
doch schon, dass es gerade in Europa Verän­
derungsbedarf gibt – und zwar strategisch
und strukturell. Außerdem werden wir die Divi­
sions Asia Pacific und Americas in den zentra­
len strategischen Belangen verbessern.
Welche Maßnahmen planen Sie konkret?
Fernández: Unsere Strategie besteht aus drei
Elementen: Wir konzentrieren uns künftig auf
die Realisierung von Infrastrukturprojekten, wir
wollen unsere Finanzkraft und Effizienz erhö­
hen, und wir müssen unser Risikomanagement
verbessern. Eine traurige Zahl verdeutlicht, wie
wichtig allein dieser Punkt ist: Seit 2008 haben
wir konzernweit mehr als zwei Milliarden Euro
Gewinn in Verlustprojekten verbrannt.
Beginnen wir beim ersten Punkt:
Was bedeutet die Fokussierung auf den
Infrastrukturbereich?
Fernández: Wir stärken den Markenkern un­
seres Unternehmens. Unser langfristiges Ziel
ist es, HOCHTIEF als einen weltweit führenden
Infrastrukturanbieter zu positionieren, der Pro­
jekte in den Bereichen Verkehrs-, Energie-,
soziale und urbane Infrastruktur sowie im
Minengeschäft realisiert.
Welche Wachstumspotenziale sehen Sie
im Infrastruktursektor?
Fernández: Laut Studien wird der weltweite
Investitionsbedarf in Infrastruktur bis 2025 auf
gut 50 Billionen US -Dollar geschätzt. Ein
Großteil davon entfällt auf Projekte der Ver­
kehrsinfrastruktur wie Straßen, Brücken, Tun­
nel, Häfen, Schienenwege und Flughäfen.
Aber auch im Energiebereich, vor allem bei
den Erneuerbaren Energien, sehen wir großes
Potenzial. Hinzu kommt der Sanierungsstau
bei der sozialen Infrastruktur, also bei Schulen
oder Krankenhäusern. Umsatzwachstum ist
für uns jedoch kein alleiniges Ziel: Wir wollen
die Profitabilität kontinuierlich erhöhen und die
Kapitalrendite steigern.
Sie wollen künftig auch verstärkt auf
­öffentlich-private Partnerschaften setzen?
Fernández: Richtig. Das Modell der PublicPrivate-Partnerships (PPP) bietet besonders
viele Möglichkeiten für HOCHTIEF. Hier zählen
6
wir ja bereits weltweit zu den führenden Anbie­
tern. PPP passt zudem hervorragend zu unse­
rer Ausrichtung auf Infrastruktur. Hinzu kommt,
dass hier der Wettbewerb wegen der vielfälti­
gen Anforderungen und der Projektgrößen ge­
ringer ist. Bei PPP werden wir deshalb auch
künftig die gesamte Wertschöpfungskette an­
bieten und uns dazu mit strategischen Part­
nern vermutlich projektbezogen verbinden.
Was ist mit der Kapitalbindung im
Bereich PPP?
Fernández: Wir werden den Kapitaleinsatz
auch hier weiter optimieren und den Um­
schlag der Projekte erhöhen, das heißt für reife
Projekte noch früher strategische Investoren
suchen. Einen Teil des frei gewordenen Kapi­
tals setzen wir für neue PPP-Aufträge ein.
Was ist mit Einheiten, die nicht oder nur
teilweise im Bereich Infrastruktur arbeiten,
zum Beispiel Service Solutions?
Fernández: Als Folge unserer Fokussierung
auf Infrastruktur gehört Service Solutions nicht
mehr zum Kerngeschäft. Bei einem Verkauf
werden wir aber stets die Bedürfnisse der Be­
schäftigten im Blick haben und stehen bereits
im Dialog mit den Arbeitnehmervertretern.
Wenn wir diesen Bereich verkaufen, dann nur
an einen Investor, der das Facility Management
(FM) und Energy Management (EM) fortführt
und ausbaut, sodass die Mitarbeiter eine Pers­
pektive haben. Im Jahr 2004 haben wir das
Gebäudemanagement von Siemens und Luft­
hansa übernommen und der Belegschaft eine
Perspektive bei HOCHTIEF geboten. Solch eine
Lösung kann ich mir auch heute vorstellen.
Warum denken Sie überhaupt über einen
Verkauf des Servicegeschäfts nach?
ONE ROOF – März 2013
Foto: HOCHTIEF / Christoph Schroll
In einem eigens
ein­gerichteten
Chat im Indoor
beantwortete
HOCHTIEF-Chef
Marcelino
Fernández
Verdes die Fragen der Mitarbeiter zur neuen
­stra­tegischen
Ausrichtung des
Konzerns.
„Die Optimierung von Gebäuden und ­Infrastrukturprojekten
über den gesamten Lebenszyklus ist und bleibt
sinnvoll, und wir werden sie auch in Zukunft anbieten.“
Marcelino Fernández Verdes,
Vorstandsvorsitzender von HOCHTIEF
Fernández: Das Segment ist wirtschaftlich er­
folgreich und zählt zu den Top 10 in Deutsch­
land. Das liegt vor allem an den hervorragen­
den Leistungen der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. FM und EM verfügen aber nicht
über eine ausreichende strategische Größe
und zudem nur über relativ geringe Synergien
mit anderen Geschäftsmodellen. Konkret heißt
das: Wenn wir im Servicegeschäft wachsen
wollten, müssten wir zukaufen. Wir haben
aber entschieden, dass wir unseren Fokus auf
den Bereich Infrastruktur legen und dort
wachsen möchten.
Der Servicebereich steuert zudem nur einen
relativ niedrigen einstelligen Prozentsatz zum
Gesamtumsatz des Konzerns bei. Eine denk­
bare Veräußerung der Einheiten in den kom­
menden Jahren ist deshalb eine normale stra­
tegische Entscheidung. Die Gesamtstruktur
des Konzerns wird dadurch nicht verändert.
Verabschiedet sich HOCHTIEF damit von
seinem Lebenszyklus-Ansatz: Entwickeln,
Bauen, Betreiben aus einer Hand?
Fernández: Die Optimierung von Gebäuden
und Infrastrukturprojekten über den gesamten
7
Lebenszyklus ist und bleibt sinnvoll, und wir
werden sie auch in Zukunft anbieten. Fakt ist
jedoch, dass nur wenige Baukunden zusätz­
lich auch FM-Leistungen bei HOCHTIEF be­
stellt haben. Wir müssen also zwischen einer
Beratungsleistung vor dem Baustart und dem
eigentlichen Service im Betrieb unterscheiden.
Auf Wunsch werden wir unseren Kunden na­
türlich auch in Zukunft helfen, den besten FMService zu erhalten. Nach einem möglichen
Verkauf der Servicesparte werden wir diese
Leistungen nur nicht mehr selbst erbringen.
Welche Pläne haben Sie für Real Estate
Solutions?
Fernandez: Auch HTP und formart haben in
den vergangenen Jahren Gewinne erwirt­
schaftet und sind sogar Marktführer in
Deutschland. Wenn wir für unsere Kunden die
Bauherrenfunktion übernehmen, ist das je­
doch mit einem sehr hohen Kapitaleinsatz im
Milliardenbereich verbunden. Dieses Geld wol­
len wir langfristig lieber in PPP-Infrastruktur
stecken. Wir sehen die Lösung für Real Estate
Solutions in einer strategischen Partnerschaft
mit Finanzinvestoren. Bei niedrigen Zinsen
sind viele institutionelle Anleger an soliden In­
vestitionen interessiert, die HTP und formart
bieten. Wir könnten unser Know-how als Ent­
wickler einbringen und gleichzeitig das gebun­
dene Kapital anderswo einsetzen: Auch das
wäre eine gute Perspektive für die Mitarbeiter.
Was ist mit Building?
Fernandez: Es gibt Niederlassungen, die pro­
fitabel sind, und auch gute Projekte. Nur auf­
grund von Gesamtzahlen werden wir deshalb
auch hier nicht vorschnell Veränderungen ein­
leiten, sondern uns erst ein differenziertes Bild
von der Situation machen. Richtig ist aber
im fokus
auch: Der Hochbau in Deutschland fährt im­
mer noch Verluste ein – auch ohne die Elbphil­
harmonie. Wir prüfen deshalb, welche Verän­
derungen notwendig sind, um auch Building in
dem schwierigen Marktumfeld in Deutschland
nachhaltig profitabel zu machen. Für Building
spricht außerdem, dass wir diese Kompetenz
auch für renditeträchtige Projekte im Ausland,
wie etwa die Barwa Commercial Avenue, oder
für PPP-Projekte im Bereich sozialer Infra­
struktur benötigen.
Wie wirken sich die Veränderungen
im operativen Geschäft in Europa auf die
Strukturen im Verwaltungsbereich aus?
Fernández: Um als Konzern profitabler zu
werden und die Effizienz zu steigern, müssen
wir unsere Strukturen sicherlich auch im Ver­
waltungsbereich verschlanken.
„Verschlanken“ – das klingt nach einem
Abbau von Arbeitsplätzen …
Fernández: Ich will nicht spekulieren. Bevor
wir Entscheidungen treffen, müssen wir wis­
sen, welches Geschäft wir künftig in welcher
Intensität in den jeweiligen Regionen erbringen.
Eine weitere wichtige Maßnahme, die Sie
angesprochen haben, ist die Verbesserung
des Risikomanagements. Wie soll dies
konkret aussehen?
Fernández: Auf diesem Gebiet sind wir in den
vergangenen Jahren zwar schon besser ge­
worden, aber noch nicht gut genug. Unser Ziel
ist es, die Zahl der Verlustprojekte auf null zu
reduzieren und damit die Rendite nachhaltig
zu steigern. Wir werden nun insbesondere die
Selektionskriterien für Projekte noch einmal
auf den Prüfstand stellen und so belastbar si­
cherstellen, dass ausschließlich Projekte der
richtigen Art und Größe in den richtigen Märk­
ten und mit den richtigen Partnern bearbeitet
werden. Ich denke, dass wir auch den Dialog
mit unseren Kunden verbessern müssen. Ein
vernünftiger Kompromiss ist im Zweifel günsti­
ger und nachhaltiger als ein Rechtsstreit.
Der Eindruck drängt sich auf: HOCHTIEF
kommt einfach nicht mehr zur Ruhe …
Fernández: In den vergangenen Jahren ist
bei HOCHTIEF viel verändert worden, aber
das Unternehmen ist nicht unbedingt voran­
gekommen. Es reicht auch nicht, Einheiten in
andere Rechtsformen zu überführen oder
Niederlassungen umzuhängen.
Solange wir nicht mit unserer Profitabilität zu­
frieden sind, wollen wir auch gar nicht zur
Ruhe kommen. Denn nur Arbeitsplätze, die
auf starker Profitabilität basieren, sind sichere
Arbeitsplätze. Insofern ist die vermeintliche
Unruhe der einzige Weg für uns. Ich würde
mir wünschen, dass aus der Unruhe eine po­
sitive Stimmung erwächst, denn ich weiß,
dass HOCHTIEF eine gute Zukunft hat.
Herr Fernández Verdes,
vielen Dank für das Gespräch.
Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf
HOCHTIEF hat im Geschäftsjahr 2012
stellte er gemeinsam mit Finanzvorstand
ende bei 29,69 Milliarden Euro. Das
bei vielen wirtschaftlichen Kennzahlen
Peter Sassenfeld die Geschäftszahlen für
­entspricht einem Anstieg von 15,1
Rekordwerte erreicht, die Ergebnis­
2012 vor. Der Auftragseingang erreichte
­Prozent gegenüber dem Vorjahr und ist
entwicklung blieb aber hinter den eigenen
demnach mit 31,49 Milliarden Euro und
ebenfalls ein neuer Höchstwert. Der
Erwartungen zurück.
einem Plus von 24,1 Prozent einen neuen
­Auftragsbestand wuchs um 2,3 Prozent
Spitzenwert. Die Leistung lag zum Jahres­
auf die neue Bestmarke von 49,79 Milliarden Euro. Der Konzern ist damit rech­
ständnis in vielen Bereichen besser als
nerisch für gut 20 Monate ausgelastet.
unsere Leistung. Ich möchte HOCHTIEF
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug
wieder zu alter Stärke zurückführen.
546,4 Millionen Euro (2011: –127 Millionen
Foto: HOCHTIEF / Christoph Schroll
„Unter dem Strich war unser Selbstver-
Wir werden die richtigen Geschäfte aus­
bauen, effizienter arbeiten und durch
ein professionelles Risikomanagement
Schluss machen mit den bösen Überraschungen“, so HOCHTIEF-Chef Marcelino
Fernández Verdes. Bei der Bilanzpressekonferenz am 28. Februar in Düsseldorf
Bei der Bilanzpressekonferenz:
CEO Marcelino Fernández Verdes (r.)
und Finanzvorstand Peter Sassenfeld
8
Euro). Der Konzerngewinn belief sich
auf 158,1 Millionen Euro (2011: Konzernverlust 160,3 Millionen Euro). Vorstand
und Aufsichtsrat schlagen daher der
Hauptversammlung am 7. Mai vor, für das
Geschäftsjahr 2012 eine Dividende
von ­einem Euro je Aktie auszuschütten.
ONE ROOF – März 2013
Der Aufsichtsrat der HOCHTIEF
Solutions AG hat Nikolaus Graf von
Matuschka (49) zum neuen Mitglied
des Vorstands und Arbeitsdirektor von
HOCHTIEF Solutions bestellt. Er ist im
Vorstand der HOCHTIEF-Tochter auch
für das Servicegeschäft zuständig.
Graf von Matuschka ist seit 1998 in wechseln­
den Management-Positionen für HOCHTIEF
tätig, zuletzt als Chief Executive Officer (CEO)
des Segments Service Solutions. In dieser
Funktion, die er in Personalunion bis auf Wei­
teres beibehält, obliegt ihm die Verantwortung
für etwa 5 700 Mitarbeiter und einen Umsatz
von zirka 700 Millionen Euro.
Zuvor war er unter anderem Chief Operating
Officer (COO) der Segmentleitung, CEO der
Region Nordwest und Sprecher der Regional­
leitung Region Mitte des Segments Service
Foto: HOCHTIEF / DASGUTEAUGE.de
Graf von Matuschka
neu im Vorstand von
HOCHTIEF Solutions
Solutions sowie CEO einer Auslandstochter
der Gesellschaft. Seinen beruflichen Werdegang begann er 1991 bei der Dipl.-Ing.
Scherzer GmbH, bei der er unter anderem als
Mitglied der Geschäftsleitung agierte.
Graf von Matuschka ist Industriekaufmann
und verfügt über ein Wirtschafts-­Diplom Be­
triebswirt (VWA) sowie den Bachelor of Busi­
ness Adminstration B.B.A. der Universität Hoge­
school van Utrecht.
Der bisherige Vorstandsvorsitzende von
HOCHTIEF Solutions, Rainer Eichholz, hat vor
Weihnachten sein Amt aus persönlichen Grün­
den niedergelegt und ist aus dem Unterneh­
men ausgeschieden. Bernd Romanski, eben­
falls Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor
von HOCHTIEF Solutions, hat HOCHTIEF An­
fang Februar wegen unterschiedlicher Auffas­
sungen in gegenseitigem Einvernehmen ver­
lassen.
Wechsel im Aufsichtsrat
Der Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
hat beim Amtsgericht Essen beantragt,
Dr. Michael Frenzel (65) und Dr. Jan Martin
Wicke (44) zu neuen Mitgliedern des
­Aufsichtsrats von HOCHTIEF zu bestellen. Sie
sollen den zum 31. Dezember 2012 bzw.
31. Januar 2013 ausgeschiedenen
­Mitgliedern Manfred Wennemer und Christine
Wolff nachfolgen. Beide Bestellungen
sollen durch Neuwahl in der Hauptversamm­
lung am 7. Mai bestätigt werden.
Frenzel war von Januar 1994 bis Februar
2013 Vorstandsvorsitzender der TUI AG. Un­
ter seiner Führung wandelte sich der ehema­
lige Mischkonzern Preussag AG zum führen­
den Touristikunternehmen Europas. Seit
1988 gehörte Frenzel bereits dem Vorstand
der Preussag als Mitglied an. Zuvor war er für
die Westdeutsche Landesbank (WestLB) in
leitenden Funktionen tätig.
Wicke ist seit September 2007 Mitglied des
Vorstands der Wüstenrot & Württembergi­
sche AG sowie Chief Financial Officer und
Chief Risk Officer des Unternehmens. Zuvor
war er für DBV-Winterthur Versicherungen tä­
tig, von 2004 an als Mitglied des Vorstands.
Von 1993 bis 1997 arbeitete Wicke für DG
Capital Management.
9
Neues Segment
Infrastructure Solutions
Die bisherigen Segmente Energy
and Infrastructure Solutions (EIS)
und International Project Solutions
(IPS) sind unter dem neuen
Dach Infrastructure Solutions (IS)
zusammengeführt worden.
An der Spitze stehen Dr. Hans-Wil­
helm Funke-Oberhag, Wolfgang
Reining, Roberto Simoni und Stephan
Hebgen. IS wird in den Geschäfts­
feldern Transport, Energie und Aus­
landsgesellschaften abgebildet. Die
Organisationsveränderung steht
noch unter dem Vorbehalt der Zu­
stimmung durch die Mitbestim­
mungsgremien.
Zudem wurde die Niederlassung
(NL) Energy Europe umbenannt und
gleichzeitig strategisch neu ausge­
richtet. Sie heißt nun NL Civil Engi­
neering and Energy (CE).
Im Zuge der Umbenennung und
Neuausrichtung ist die Zuständig­
keit der NL Major International
Projects (MIP) für den lateinamerika­
nischen Markt sowie die Kraft­
werksaktivitäten auf die NL CE
übergegangen. Geführt wird sie
von Dr. Christof Gipperich, Jürgen
Fath und Axel Paul. Carlos Rohde
wird altersbedingt Mitte 2013 aus
dem Unternehmen ausscheiden
und bis dahin schwerpunktmäßig
für die Kraftwerksprojekte in Süd­
amerika zuständig sein. Das Ge­
schäftsfeld Energie besteht somit
aus den Einheiten Civil Engineering
Marine and Offshore (CEM) sowie
CE. Die MIP fokussiert sich auf in­
ternationale Großprojekte im Ver­
kehrswegebau sowie sozialer Infra­
struktur. Sie wird von Bert Hoekstra
und Christian Krause geführt.
P r o j e k t w e lt F o y e r
Breiter, höher, schneller
Endlich rollt der Verkehr auf der neuen Port
Mann Bridge in der Nähe von Vancouver. In
einem Joint Venture hat Flatiron die Schrägseilbrücke innerhalb der geplanten Zeit von
vier Jahren errichtet. Im Dezember wurde
das 2,1 Kilometer lange Bauwerk für den
Verkehr freigegeben. Vier Spuren führen nun
jeweils in eine Richtung über den Fraser
River, für die Fahrt ist eine Mautgebühr zu
entrichten. In Phase 2 des Projekts wird nun
die alte Brücke, 50 Jahre nach ihrer Eröffnung, abgerissen und die Zufahrten fertiggestellt. Danach werden fünf Fahrspuren in
jede Richtung zur Verfügung stehen. Im
Guinness-Buch der Rekorde ist die Port
Mann Bridge übrigens auch schon zu finden:
Brücke der Welt.
10
Foto: FLatiron
Mit 65 Metern (213 Fuß) ist sie die breiteste
Foto: FLatiron / WJkulas
ONE ROOF – März 2013
11
Foto: Michael Voigt
P r o j e k t w e lt N e w s
Neue Kita-Plätze
entstehen
Thomas Kahmann,
Geschäftsführer der HOCHTIEF
ÖPP Projektgesellschaft
von HOCHTIEF Solutions
„W ir freuen uns über den ÖPP-Auftrag des sonder­
pädagogischen Förderzentrums der Paul-Moor-Schule
und die künftige partnerschaftliche Zusammenarbeit
mit der Stadt Nürnberg. Die Stadt nutzt mit dem Auftrag
konsequent die Vorteile öffentlich-privater Partner­
schaften: Geschwindigkeit, Qualität und Nachhaltigkeit.“
Leverkusen – Für berufstätige
Eltern ähnelt die Suche nach
­Einrichtungen, in denen ihre noch
nicht schulpflichtigen Kinder betreut
werden, häufig einem Spießrou­
tenlauf. Überbelegt oder Kilometer
weit vom Wohnort entfernt: Seit
Langem kritisieren Betroffene und
Medien den Mangel an passenden
Betreuungsangeboten. HOCHTIEF
wird jetzt in Leverkusen sechs
Kindertagesstätten planen, bauen
und betreiben.
• 4
80 neue Plätze
entstehen bis 2014 – eine gute Zahl
für die mittelgroße Stadt am Rhein
mit ihren etwa 160 000 Einwohnern.
• 2
3 Millionen Euro
umfasst das Auftragsvolumen.
Foto: Turner
• K
napp ein Jahr
werden die Bauarbeiten dauern, die
von der Niederlassung Building
ÖPP ausgeführt werden. Gemeinsam
mit den Facility-ManagementKollegen der Region Nordwest wird
die Einheit die Tagesstätten im
Anschluss 25 Jahre lang betreiben.
Neues und Altes verbindet das zukünftige Stadtzentrum von Doha.
„Verwurzelt in der Vergangenheit, mit Blick in
die Zukunft“, so lautet das antreibende Credo
eines Megaprojekts in der katarischen Hauptstadt Doha, für das Turner International
Middle East mit einem Partner ConstructionManagement-Dienstleistungen erbringt: The
Heart of Doha.
Das Projekt entsteht aus 110 nachhaltig geplanten Gebäuden – Wohnungen, Geschäften, Büros, Hotels und Kulturstätten – im
Zentrum Dohas, wo die Wurzeln der noch
jungen Stadt liegen (erste Häuser wurden um
1850 errichtet). Es beinhaltet außerdem mehr
als 13 000 unterirdische Parkplätze.
Wer selbst einen Blick auf das Herz von ­Doha
werfen möchte, kann dies über die Webcam
tun. Den Link finden Sie auf:
www.turnerconstruction.com/webcams
Infos: [email protected]
12
Bunte Welle: Kindertagesstätten bieten
passgenaue Betreuung für die Kleinsten.
Foto: HOCHTIEF / Christoph Schroll
Heart of Doha: Tradition und Moderne
ONE ROOF
– März 2013
Einblick in die Arbeit auf hoher See
Jacket“-Fundament Europas zu errichten,
welche Bedingungen in der 28 Meter tiefen
Nordsee herrschten, wie viele Nationen beteiligt waren und welche logistischen Herausforderungen es gab – all das können Sie nun in
einem anschaulichen Video erfahren, das die
CEM hat produzieren lassen. Es dauert gut elf
Minuten (Kurzversion: fünf Minuten) und liefert
spannende Einblicke in die Welt der Technik
auf hoher See. Zugang zum Film in englischer
Sprache finden Sie über den QR-Code auf
Seite 2. Nicht nur Smartphone-Nutzer können
sich das Video anschauen, auch am Compuif
ter lässt es sich mit einem Klick öffnen. Foto: Forward Filmproduktion GmbH & Co. KG
Ganz schön beeindruckend: Von der Unterkante des längsten Rammpfahls bis zum
höchsten Punkt des Gitterturms misst die
Struktur eine Gesamthöhe von 165 Metern –
der Messmast für den zukünftigen Windpark
„Hornsea“ vor der britischen Ostküste. Gut
105 Meter ragt er über dem Meeresspiegel in
die Höhe. Im Herbst 2011 haben die Spezialisten der Niederlassung Civil Engineering Marine and Offshore (CEM) den Gittermasten
samt Gründung, Plattform und Messgeräten
installiert; seitdem liefert er zuverlässig Daten
über Windgeschwindigkeiten, Windrichtungen, Temperaturen und viele weitere Messgrößen. Wie genau die Kollegen vorgegangen
sind, um zum Beispiel das erste „Twisted
Infos: [email protected]
Mehr als 730 Millionen Euro
umfasst der Auftrag zum Bau von Verarbeitungsanlagen des Ichtys-Gasprojekts
in Nordaustralien, den Leighton Contractors jetzt gewonnen hat. Die
australische HOCHTIEF-Gesellschaft hat damit ihre Position in der expandierenden
Erdgasindustrie weiter ausgebaut.
Neue grüne Verwaltung
am Flughafen Düsseldorf
Hamburg/Hannover – Service Solutions hat
für fünf Jahre das Facility-Management für
das Energie-Unternehmen ExxonMobil an
dessen Standorten Hamburg und Hannover
übernommen. Die Kollegen werden Heizungs-,
Klima-, Sprinkler- und andere gebäudetechnische Anlagen instandhalten und betreiben.
Hinzu kommen infrastrukturelle Dienst­
leistungen wie Pflege der Außenanlagen
und Winterdienst.
Düsseldorf – In unmittelbarer Nähe zum Airport
bauen die Kollegen von HOCHTIEF Solutions
ein neues Verwaltungsgebäude für die Flughafen
Düsseldorf GmbH. Die sechsgeschossige
Büroimmobilie wird auf einer Fläche von 15 500
Quadratmetern höchsten ökologischen Anforderungen entsprechen und soll nach mehr als
50 Kriterien der Deutschen Gesellschaft für
Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert werden.
Die Arbeiten an dem 50-Millionen-Euro-Projekt
dauern bis 2015. Dann sollen rund 500 Flughafen-Mitarbeiter ihre neuen Büroräume beziehen.
Foto: Flughafen Düsseldorf
Facility-Management-Auftrag
von ExxonMobil
13
P r o j e k t w e lt A r e n a
Tunnelprojekt C 310 in London läuft erfolgreich
Mit Teamgeist und Können
„Sophia“ und die Tunnelbauer
am ­Barbaratag, der der Schutzheiligen
aller Bergleute gewidmet ist.
„Dieser Preis geht in erster Linie an die Mannschaft“, betont Tauriainen. „Es gefällt mir, mit
solch fachkundigen und engagierten Leuten
zu arbeiten.“ Alle Mitarbeiter des HOCHTIEF
Murphy Joint Ventures (HMJV), darunter 45
Kollegen aus Deutschland, denken über den
Tellerrand hinaus, glauben an dieselben Werte.
Dazu zählt die Konzentration auf hohe Sicherheitsstandards.
Der Target-Zero-Preis, den die Tunnelbauer
vom Auftraggeber „Crossrail“ erhielten, ist eine
ganz besondere Auszeichnung, denn in Großbritannien sind die Standards extrem hoch.
Die Leistungsbeurteilung wird regelmäßig in
fünf Kategorien ausgeschrieben, um die Performance in allen elf Losen des Mega-Projekts zu vergleichen. HMJV hat die höchste
Punktzahl in der Kategorie „Performance Assurance“ erreicht, dabei werden Arbeitssicherheit,
Einbeziehung der Gemeinde, Einkauf und wirtschaftlichliche Faktoren bewertet.
Das gesamte Projekt „Crossrail“ ist das größte
Infrastrukturvorhaben in Europa: Bis 2018 wird
eine 118 Kilometer lange Bahnverbindung gebaut, die Berkshire und Heathrow im Westen
mit Essex im Osten verbindet. 21 Kilometer
Tunnel müssen gebaut werden. Etliche Firmen
sind daran beteiligt, und entsprechend groß ist
die Konkurrenz um die beste Performance.
Riku Tauriainen: „Schon früh haben wir allen
Mitarbeitern den Vertrag bis ins Detail erläutert,
um eine reibungslose Abwicklung in enger Kooperation mit dem Bauherrn zu gewährleisten.
Das ist besser als zu warten, bis erste Probleme auftauchen.“ Interne Newsletter sorgen dafür, dass stets alle Kollegen auf dem gleichen
Wissensstand sind.
Bisher läuft das Projekt hervorragend, auch
dank des lokalen Know-hows der Kollegen
von HOCHTIEF (UK) Construction. Die erste
Tunnelbohrmaschine des Loses (die fünfte innerhalb des ganzen Projekts) hat Anfang Januar planmäßig ihre Fahrt durch Sand, Kies
und Kreide aufgenommen. Zu Spitzenzeiten
wird die 110 Meter lange „Sophia“ 100 Meter
pro Woche vortreiben und die unter Aufsicht
von HOCHTIEF Consult in Irland produzierten
Tübbingelemente einsetzen. Im Mai startet
„Mary“ mit der parallelen Röhre.
Die Tunnelbohrmaschinen wurden nach den
Ehefrauen von Marc Brunel und seines Sohnes benannt, der im 19. Jahrhundert den ersten Tunnel unter der Themse baute. Allerdings
sind die HOCHTIEFler bedeutend schneller:
Während Brunel für 365 Meter 16 Jahre benötigte, sind für die beiden 2,7 Kilometer langen
if
Röhren nun 16 Monate veranschlagt.
Infos: [email protected]
Foto: HOCHTIEF
Foto: HOCHTIEF
„One Team, One Spirit“ – so lautet die Devise der Tunnelbauer beim Crossrail-Projekt C 310 in London. Hier baut
das Team um Projektleiter Riku Tauriainen (Niederlassung Civil Engineering and Tunneling) für eine ­neue ­Bahnverbindung
zwei Tunnelröhren, die unter der Themse hindurchführen. Dass ihr Motto Substanz hat, beweisen die b
­ eiden
jüngsten Auszeichnungen, die die Kollegen erhielten: den Target Zero Foundation Award für A
­ rbeitssicherheit und die
­Leistungsbeurteilung (Performance Assurance) als bester Auftragnehmer aller Crossrail-Lose.
Konzentration auf hohe Standards: Die Mannschaft des Loses C 310 in London
arbeitet sicher und engagiert.
14
ONE ROOF
– März 2013
Abseiltraining der CEM
Seebären in
luftiger Höhe
Alle Kollegen, die in den Offshore-Windparks
eingesetzt sind, müssen spezielle Trainings
und Kurse absolvieren. Darunter das „Working
at Height Training“, das jährlich wiederholt
werden muss. Geplant ist, dass dieser Kurs
zweimal im Jahr von den HSE-Fachleuten
(Health, Safety and Environment) der Niederlassung Civil Engineering Marine and Offshore
(CEM) auf einer Windanlage organisiert wird.
Das Besondere daran: Die Bedingungen sind
sehr realitätsnah. Zudem gibt es weitere Seminare, die an Trainingsanlagen in der Umgebung stattfinden.
Zwölf Teilnehmer der CEM reisten im November 2012 nach Övelgönne im Emsland, wo sie
an einer Windanlage mit einer Nabenhöhe von
67 Metern von ausgebildeten Trainern geschult wurden. Nicht nur technische Mitarbeiter der HOCHTIEF Offshore Crewing GmbH
nahmen teil, sondern auch andere Projektbeteiligte wie HSE-Manager und ConstructionManager.
Zum Praxisteil gehörte: das richtige Anlegen
der persönlichen Schutzausrüstung gegen
Absturz, das Deuten von Verletzungsbildern
und entsprechendes Verhalten im Fall eines
Absturzes, korrektes Verhalten in einer Windenergieanlage, Training unterschiedlicher Rettungsmöglichkeiten wie das Bergen eines Verunfallten aus der Turmleiter oder das Abseilen
aus einer Gondel. „In den Schulungen erwerben die Mitarbeiter Verständnis für Sicherheit
und bekommen zugleich das richtige Handwerkszeug, um Arbeiten in großer Höhe sicher
Foto: HOCHTIEF / matthias Ibeler
„Die Seebären von HOCHTIEF“ –
so titelte einst die Baubude, als sie
die erste Crew der Odin vorstellte.
Damals war es noch neu und ungewöhnlich, dass ein Baukonzern in See
sticht. Inzwischen hat HOCHTIEF
selbst ­Kapitäne und Schiffsmechaniker
in den eigenen Reihen (siehe S. 18).
Purer Nervenkitzel: 67 Meter hoch ist die Windenergieanlage, an der das „Working
at Height Training“ stattfindet.
„Erst denken, bevor man handelt. Niemals
allein arbeiten und immer alles doppelt prüfen.“
Ola-Tayo Winzenburg,
Bauleiter
ausführen zu können“, betont Yannik Nugent,
HSE-Manager der CEM. Die Kollegen konzentrierten sich auf die richtigen Handgriffe. Die
wichtigsten Regeln: „Erst denken, bevor man
handelt. Niemals allein arbeiten und immer alles doppelt prüfen“, so fasst es Ola-Tayo
Winzenburg von der CEM zusammen. Beim
Abseilen aus 67 Metern Höhe fühlte er dann
15
doch ein bisschen Nervenkitzel. Alle Teilnehmer haben das Training übrigens erfolgreich
abgeschlossen. Inzwischen sind knapp 100
CEM -Kollegen für „Working at Height“ geif
schult. Seebären klettern nun mal gern.
Infos: [email protected];
[email protected]
P r o j e k t w e lt A r e n a
Foto: Thiess
Jede der 29
Brücken ist
eine Herausforderung
beim Projekt
Hunter
Expressway.
Thiess realisiert den Hunter Expressway
Neuland selbst
für „alte Hasen“
Das Hunter Valley in Australien ist
besonders Weinkennern bekannt. In
dieser Gegend nördlich von Sydney
wird außerdem Steinkohle abgebaut,
und durch einige ältere Minen ist
das Gebiet teilweise stark zerklüftet.
Genau das stellt die Kollegen von Thiess
derzeit vor Herausforderungen: Bis Ende
dieses Jahres bauen sie den östlichen Teil einer neuen Autobahn, den Hunter Expressway. „Als ich das erste Mal dort stand, wo
heute die Brückenpfeiler sind, dachte ich:
Wie zum Teufel sollen wir das fertigbringen?“
Heute kann Senior Project Manager Axel
Armstrong darüber lachen, was damals, im
August 2010, durch seinen Kopf ging. Inzwischen ist das fast 670 Millionen Euro umfassende Projekt gut fortgeschritten. Das insgesamt knapp 40 Kilometer lange, vierspurige
Autobahnstück, von dem die Leighton-Beteiligung etwa ein Drittel errichtet, soll die Fahrzeit zwischen Newcastle und dem Hunter
Valley um 28 Minuten verkürzen.
16
Vor Baustart musste die Arbeitsgemeinschaft das sehr unebene und oft gefährliche
Gelände vorbereiten. Einige alte Schächte
wurden mit Beton gefüllt, damit die Brückenpfeiler auf stabilem Untergrund stehen.
„Teilweise war es schwierig, überhaupt
durch das Gebiet zu laufen – ganz zu
schweigen von schweren Maschinen“, erinnert sich Peter Chatburn, der das Projekt für
Thiess leitet. Er und sein Team errichten außerdem auf dem 13 Kilometer langen Straßenstück 29 Brücken – und zwar mit minimalem Eingriff in die Natur. Besonders eine
Brücke forderte die Thiess-Mitarbeiter heraus, die in Etappen über den Freeway F3 installiert wurde – und zwar bei laufendem
ONE ROOF
Streif Baulogistik
Virtuelles Mieten
Der Verkauf per Internet boomt. Nicht
nur Kleidung oder Bücher werden online
angeboten, sondern auch Produkte und
Dienstleistungen, die für eine reibungslose Baustellenlogistik benötigt werden.
Seit 2008 vermarktet Streif Baulogistik
einen Teil seines Miet-Portfolios online –
mit wachsendem Erfolg. 2012 erreichte
der Umsatz des Geschäftsbereichs ein
Rekordhoch von 1,2 Millionen Euro.
„Als ich das erste Mal
dort stand, wo heute
die Brückenpfeiler
sind, dachte ich: Wie
zum Teufel sollen
wir das fertigbringen?“
xel Armstrong,
A
Senior Project Manager
Verkehr. Drei Brückenpaare, die als Fertigteile über die Freiträger gelegt wurden, sind die
längsten ihrer Art, die je in Australien eingesetzt wurden.
18 Euro im Monat kostet ein Baustromverteiler, der über das Portal „StreifRent“
gemietet werden kann. 4,50 Euro zahlt
man für einen Schlafcontainer. „­Während
der kalten Jahreszeit sind insbesondere
Winterbauheizungen sehr begehrt bei
den Kunden. Wir haben schon eine
Fregatte der Bundesmarine damit ausgestattet“, sagt Carsten Leuschner, Sprecher der Niederlassung Elektro und
Energie als Initiator des Webportals. Im
Durchschnitt registrieren sich jeden
Monat 80 Unternehmer, die mithilfe eines
integrierten Kalkulationsprogramms die
Kosten für ihre individuellen Anforderun-
– März 2013
gen selbstständig errechnen können.
„Mit etwas Routine dauert es nur drei
Minuten, bis ein übersichtlich zusammengefasstes Angebot steht“, so
Wilhelm Bunte, der den operativen
Einkauf leitet und das Webportal verantwortet. Ob Flutlichtstrahler, Trafostation
oder Baucontainer, das Sortiment umfasst 162 Artikel. Die Mitarbeiter des
Online-Teams sorgen dafür, dass Zusatzleistungen gleich mitgebucht werden
können. Dazu zählen Montage, Wartung
oder Transport. Darüber hinaus besteht
die Möglichkeit, günstige Baustromtarife
zu buchen. Kunden, die sich entscheiden,
einen Kran zu mieten, können ihr Arbeitsgerät wunschgemäß konfigurieren.
Das Webportal hat 24 Stunden an jedem
Tag im Jahr geöffnet. Das ermöglicht
eine schnelle und reibungslose Angebotsabwicklung, die Vorteile für Nutzer
wie Anbieter bringt. Das anfangs auf den
Raum Frankfurt beschränkte Pilotprojekt
hat sich mittlerweile zu einem deutschlandweit funktionierenden, tragfähigen
sba
Geschäftsmodell entwickelt. Infos: w [email protected]
[email protected]
Freuen sich über den Erfolg von
StreifRent: Carsten Leuschner (l.)
und Wilhelm Bunte.
Fotos: HOCHTIEF / Christoph Schroll (r.), Streif Baulogistik
Selbst für ein Unternehmen, das seit 80
Jahren im Tiefbau tätig ist, war im Hunter
Valley vieles Neuland, und so haben die Kollegen ihr Know-how enorm ausgeweitet. „Es
ist das spannendste Projekt in meiner Karriere“, sagt Chatburn. „Aber auch das, das
mich am meisten zufriedengestellt hat. Ich
bin stolz auf die technischen Innovationen,
die wir bisher erbracht haben, und natürlich
if
auf unser Team.“
Infos: [email protected]
17
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Ungewöhnliche Tätigkeiten und Berufe bei HOCHTIEF
18
Foto: HOCHTIEF / MAtthias Ibeler
Spezialisten an Bord
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2
Was machen eigentlich ein Schiffsmechaniker oder ein Umzugsplaner bei HOCHTIEF?
Wie agieren Kundenmanager? Waren lange Zeit vor allem klassische Bauberufe und kaufmännische
Spezialisten gefragt, haben sich mit den gewachsenen Geschäftsfeldern des Konzerns auch
die ­Anforderungen an das Know-how der Mitarbeiter verändert. Nur so kann HOCHTIEF sicherstellen,
­weiterhin a
­ usgezeichnete Leistungen bei Infrastrukturprojekten, aber auch bei Immobilien und
ganzen ­Industrieanlagen zu erbringen. One Roof stellt stellvertretend fünf Mitarbeiter vor, die man
im ersten Moment nicht unbedingt im HOCHTIEF-Team vermuten würde.
Der Seemann aus Leidenschaft
Der Beginn seiner beruflichen Laufbahn liest
sich wie ein Abenteuerroman. Mit 16 Jahren
verließ er die Schule, um in See zu stechen.
Zehn Wochen lang durchfuhr er als Praktikant
auf einem Schiff der Reederei Hamburg Süd
die Gewässer Südamerikas. „Dieser Schritt“,
sagt Gunnar Dannöhl rückblickend, „hat mein
Leben verändert. Ausschließlich an Land zu
arbeiten, kann ich mir nicht mehr vorstellen.“
Seit eineinhalb Jahren lebt er seine Leidenschaft für den Job auf See und an Deck bei
HOCHTIEF aus: Der 33-Jährige ist als Schiffsmechaniker auf den Hubinseln Thor und Odin
im Einsatz. Seit sich das Unternehmen neben
Infrastrukturleistungen auch für den Einsatz
erneuerbarer Energien stark macht und sich
am Bau von Offshore-Windparks beteiligt, beschäftigt HOCHTIEF Solutions vermehrt Fachleute, die sich mit Schiffen und der Seefahrt
auskennen – darunter fallen Kapitäne, nautische Offiziere, Ingenieurtaucher oder eben
Schiffsmechaniker.
Drei Jahre dauert die Ausbildung, die der
HOCHTIEFler um die Jahrtausendwende beim
Wasser- und Schifffahrtsamt in Cuxhaven absolvierte. Danach bereiste er auf Containerschiffen die Weltmeere. „Das war eine aufregende Zeit, die ich nicht missen möchte“, so
Dannöhl. Er sei aber auch oft lange von zu
Hause fortgewesen und habe irgendwann das
Gefühl gehabt, „beruflich nicht genug gefordert zu werden“.
Gunnar Dannöhl, 33
Schiffsmechaniker der Niederlassung
Civil Engineering Marine and Offshore (CEM)
Jetzt bei HOCHTIEF sei dies anders. „Auf einem Containerschiff ist man als Schiffsmechaniker vorwiegend im Maschinenraum tätig“, berichtet der gebürtige Oldenburger. Bei
Einsätzen auf den Hubschiffen und -inseln ist
das Aufgabengebiet dagegen breiter gefasst
als das eines normalen Schiffsmechanikers,
der technische Anlagen an Bord wartet, repariert und bedient.
Kein Tag sei wie der andere und an Deck arbeite er mindestens so oft wie im Maschinenraum. Beispielsweise dann, wenn es bei
Transporten oder schweren Hebevorgängen
gelte, die Sicherheitsvorkehrungen zu überwachen oder auf der Brücke Wache zu
schieben. Hinzu komme noch ein weiterer
wichtiger Aspekt. Dannöhl: „Ich werde bei
HOCHTIEF gezielt gefördert und beginne daher jetzt eine zusätzliche Ausbildung zum
Kranführer.“
Die 15-köpfige Crew, mit der Dannöhl derzeit
auf der Thor eingesetzt ist, arbeitet in ZwölfStunden-Schichten jeweils 14 Tage am
Stück. Anschließend haben die Männer zwei
Wochen frei. „Das ermöglicht uns, ein halbwegs normales Familienleben zu führen und
Freundschaften zu pflegen“, meint der
Schiffsmechaniker. Als Angestellter einer
Reederei oder bei der Bundesmarine müsste
er viel längere Aufenthalte fern der Heimat in
Kauf nehmen.
Bei HOCHTIEF habe er daher sein großes berufliches Glück gefunden. „Eine Alternative zu
diesem Job gibt es für mich nicht. Eventuell
hätte ich mir früher noch vorstellen können,
als Koch zu arbeiten“, sagt er und schmunzelt. Vielleicht, weil er den Schiffskoch gemeint hat.
19
„Eine Alternative zu
diesem Job gibt es für
mich nicht.“
Gunnar Dannöhl, Schiffsmechaniker
Der, den der Berg ruft
Die Arbeit im Bergbau hat Tradition in seiner
Familie. Sein Großvater, Vater und Onkel waren dort tätig, und auch seine Heimat, das
Erzgebirge, wird von Stollen, Gruben und Bergen geprägt. Christian Mende arbeitet derzeit
jedoch 1 400 Kilometer von ihr entfernt in Norwegen. Als einer der ersten bei HOCHTIEF
ausgebildeten Bergbautechnologen ist er zurzeit zirka 70 Kilometer nördlich von Oslo beim
Projekt E6 / Dovrebanen in Minnesund im Einsatz. Dort baut das Joint Venture Veidekke
HOCHTIEF ANS mit den Niederlassungen Civil
Engineering and Traffic Infrastructure (CTI) und
CET sowie mit den Kollegen von HOCHTIEF
Construction Slovakia ein knapp sechs Kilometer langes Autobahnteilstück und die dazu
parallel verlaufende Zugtrasse aus. Dazu gehören unter anderem auch drei Tunnel, die per
Sprengvortrieb errichtet werden.
Seit November 2012 ist der HOCHTIEFler auf
der Baustelle tätig. Jeweils zehn Tage ist er
vor Ort, dann hat er vier Tage frei, die er meistens zu Hause verbringt. Das viele Reisen stört
ihn nicht. „Ich genieße es, zu Hause zu sein,
aber ich schaue mir auch gern andere Gegenden an“, gibt der Erzgebirgler zu. Während
t o p s t o ry
„Eine meiner Aufgaben ist es, Fehler in
den F
­ unktionsabläufen von Maschinen zu finden
und zu ­beheben. Und dies kann man
eben nur, wenn man die Geräte genau kennt.“
seiner Ausbildung zum Bergbautechnologen,
die er im Juli 2012 abschloss, war er beispielsweise schon ein Jahr lang beim Schweizer Gotthard-Basistunnel eingesetzt.
Dies ist einer der Gründe, warum er sich für
diesen Beruf entschieden hat: „Bergbautechnologie macht vor Ländergrenzen nicht halt
und ist für mich eine enorm spannende Sache“, sagt Mende. Seinen Arbeitsalltag, der
um sieben Uhr beginnt, prägen Begriffe wie
Warten, Montieren und Bedienen. Gemeint
sind damit die Anlagen der Bergbautechnik,
die für die Tunnelbauwerke benötigt werden.
Zudem ist er für die Personenfahrzeuge der
Mineure zuständig. 40 Prozent seiner Arbeitszeit verbringt er in der Regel im Berg.
„In erster Linie kümmere ich mich um den
Schalwagen, mit dem die Tunnel ausgebaut
werden“, berichtet Mende. Zum Team gehören immer erfahrene Schlosser und Mechaniker. Mende: „Das sind Fachleute, die aufgrund
ihrer Erfahrung viel über den Tunnelbau wissen.“ Seine Erfahrung hingegen sei zwar noch
nicht so umfassend, doch durch seine dreijährige, spezifische Ausbildung, habe er viel aufgeholt. Und er will nicht stehen bleiben.
Mende plant weitere Qualifizierungsmaßnahmen in den vielseitigen und interessanten Bereichen Hydraulik und Steuerungstechnik.
„Eine meiner Aufgaben ist es, Fehler in den
Funktionsabläufen von Maschinen zu finden
und zu beheben. Und dies kann man eben
nur, wenn man die Geräte genau kennt“,
macht er deutlich. Für ein entsprechendes
Weiterbildungsseminar hat er sich übrigens
schon beworben.
Christian Mende, Bergbautechnologe
Foto: HOCHTIEF / Christian Heidorn
Der, der den Schwung misst
Christian Mende, 23
Bergbautechnologe der Niederlassung
Civil Engineering and Tunneling (CET)
20
Die Erde erzittert. Die Wände des Gebäudes
bekommen Risse, Fensterrahmen lösen sich
aus der Verankerung, Decken stürzen ein. Dieses Schreckenszenario existiert zum Glück
nur in der Computeranimation von Pierre
Wörndle. Der HOCHTIEFler von IKS Energy in
Frankfurt hat eine Vorliebe für mathematische
Berechnungen, physikalische Formeln und
mag Dinge, die sich bewegen. Bereits während seines Bauingenieurstudiums in Aachen
ONE ROOF – März 2013
„Wenn die Planung erst
­einmal steht und
­wieder verändert werden
muss, kostet dies
Zeit, Geld und Nerven.“
Pierre Wörndle, 36
Baudynamiker Consult IKS Energy
Fotos: HOCHTIEF / Christoph Schroll
Pierre Wörndle, Baudynamiker
hat sich der gebürtige Mönchengladbacher
daher auf das Gebiet der Baudynamik mit
Schwerpunkt Erdbeben spezialisiert. Bei
HOCHTIEF IKS Energy gehört er zu einem
zehnköpfigen Team, das sich unter anderem
zur Aufgabe gemacht hat, im Vorfeld Maßnahmen zu treffen, die bei auftretenden Erdbeben
das Schlimmste verhindern sollen.
„Baudynamiker werden auch da eingesetzt,
wo beispielsweise Fußgänger über eine
schlanke Brücke gehen“, erläutert Wörndle.
Gefragt seien ihre mathematischen und physikalischen Berechnungen bei einer Vielzahl von
dynamischen Fragestellungen. Dazu gehört
etwa die Beurteilung von Anprallvorgängen
oder die Minimierung von Erschütterungen
aus dem Schienenverkehr. Wörndle: „Wir analysieren darüber hinaus dynamische Einwirkungen auf Maschinenfundamente. Wo rotiert
was, und welche Beanspruchungen wirken
auf das Fundament, die in der statischen Berechnung nicht bedacht wurden?“
So unterschiedlich einzelne Erschütterungen
sind, in Fällen von Erdbeben können sie für
Mensch und Tier mitunter eine tödliche Gefahr
darstellen. „Generell gibt es weltweit unterschiedliche Risikozonen, wobei die Gefährdung am Standort und die Art des Gebäudes
für die zu ergreifenden Maßnahmen entscheidend sind“, verdeutlicht Wörndle. Für Kernkraftwerke gelten zum Beispiel deutlich stren-
gere Sicherheitsvorkehrungen als für
Bü­rogebäude.“ Am Anfang jeder Schutzmaßnahme ermittelt der HOCHTIEFler, wie gefährdet die Baustruktur ist und bewertet diese.
Welche Erdbebenstärke ist zu erwarten? Aus
welchen Materialien besteht der Baugrund?
Welcher Gebäudetyp liegt vor oder ist geplant? „Mit den Informationen, die uns zur Verfügung stehen, erstellen wir Computermodelle, in denen wir die gesamte Gebäudestruktur
simulieren. Also Wände, Decken, Stützen, auf
die wir die horizontalen Kräfte einwirken lassen, die sich im Fall von Erdbeben ergeben“,
berichtet der Baudynamiker. „So lässt sich gut
nachvollziehen, wo eventuell noch etwas verstärkt werden muss.“
Dieser Input fließt anschließend in die Planung des Bauwerks ein. Daher sei es wichtig,
Baudynamiker so früh wie möglich in die Abläufe der Planung von neuen Bauwerken mit
einzubinden. „Wenn die Planung erst einmal
steht und wieder verändert werden muss,
kostet dies Zeit, Geld und Nerven“, so
Wörndle. Gleiches gelte für Gebäude, die ertüchtigt, also nachträglich erdbebensicher gemacht werden. Das sei in der Regel sehr aufwändig, „weil wir dann im Bestandsgebäude
eine neue Baustelle einrichten müssen“.
Sein bisher interessantestes Projekt hatte allerdings weniger mit Erdbeben zu tun. Bedingt
durch die Anschläge vom 11. September
21
2001 stellte sich vermehrt die Frage, wie sicher Bauwerke gegen einen Flugzeugaufprall
geschützt sind. „Der realistische Anprall von
Flugzeugen ist sehr komplex“, sagt Wörndle.
Mittels moderner Computertechnologie bilde
der HOCHTIEFler mit seinen Kollegen Flugzeuge ab, die sie auf die zu schützenden Gebäude ansetzen. Am Ende stünde dann fest, ob
das Bauwerk einem Flugzeugabsturz standhält oder nicht.
Der Wunscherfüller
Tobias Klee ist ein Menschenkenner. Einer, der
schon nach einem zehnminütigen Gespräch
einschätzen kann, welche Art von Kunde ihm
gegenüber steht: der eher zurückhaltende, der
fordernde oder der Ratsuchende.
Klee ist Kundenmanager bei formart RheinMain. Das heißt, dass er Ansprechpartner für
die Kunden ist, die eine formart-Immobilie erworben haben und diese anders ausstatten
möchten, als es von HOCHTIEF vorgesehen
ist: Er erfüllt Kundenwünsche. 40 Wohneinheiten betreut er derzeit – vom Kauf bis zur
Schlüsselübergabe; weitere 113 sind seit Oktober 2012 im Vertrieb. Gefragt dabei ist nicht
nur Sensibilität im Umgang mit Menschen,
sondern auch technisches Know-how, um die
Kunden fachgerecht beraten zu können.
Der 32-Jährige besitzt beides. In der Niederlassung Frankfurt von HOCHTIEF absolvierte er
zunächst eine Ausbildung zum Zimmerer. Drei
Jahre später studierte er an der HOCHTIEFAkademie und erwarb den akademischen
Grad eines Bachelors of Engineering. 2007
fing Klee als Bauleiter im Schlüsselfertigbau an
t o p s t o ry
zimmer – das beginnt bei der Form der Ba­
dewanne und hört bei den Wandfliesen auf.
An zweiter Stelle folgen das Parkett und die
Wandbeläge. Sehr wichtig sei zudem die Vorrichtung der Kücheninstallation. Klee: „Mein
Ziel ist es stets, die Kunden zufrieden zu stellen. Denn schließlich sollen alle am Ende sagen, dass sie mit HOCHTIEF die richtige Wahl
getroffen haben.“
„Mein Ziel ist es stets,
die Kunden zufrieden
zu stellen.“
Tobias Klee, Kundenmanager
Tobias
Klee, 32
Kunden­
manager
bei ­form­art
Rhein-Main
Fotos: HOCHTIEF / Christoph Schroll
und wechselte Ende 2010 zu formart. „Damals waren die formart-Projektleiter gleichzeitig Ansprechpartner für all unsere Kunden“,
berichtet er. „Als aber die Wohn­immobilien
fester Bestandteil des HOCHTIEF-Angebots
wurden, konnten sie diese Zusatzaufgabe
nicht mehr allein bewältigen.“ Eine fachgerechte Beratung lässt sich eben nicht mal so
nebenbei abwickeln. Heute sind zirka 20 Kundenmanager für formart deutschlandweit im
Einsatz.
Generell halten diese wie auch Klee zwei feste
Beratungstermine mit ihren Kunden ab. „Ganz
am Anfang sprechen wir über den Grundriss,
die Elektrik oder die Badplanung. Der zweite
Termin beinhaltet die Bemusterung und Auswahl der Ausstattung jeder einzelnen Wohnung.“ Dafür steht in der Niederlassung ein eigener Showroom zur Verfügung.
Jeder Kunde besitzt seine Kontaktdaten und
kann ihn auch außerhalb der Fixtermine kontaktieren, um Änderungen durchzusprechen.
So eng sein Kundenkontakt ist, so intensiv ist
auch die Kooperation mit Architekten, Bau­
leitern, Nachunternehmern, den Kollegen vom
Controlling und vom Einkauf. Klee: „Ich bin
so etwas wie der Dreh- und Angelpunkt,
schließlich müssen die Wünsche der Kunden
auch dementsprechend geplant und auf
der ­Baustelle umgesetzt werden.“ Die meisten
Kundenwünsche beziehen sich auf das Bade-
Welche Fliese kommt an die Wand? Im Showroom zeit Tobias Klee (l.) seinen
Kunden, welche Sorten zur Auswahl stehen.
22
Der Mobilmacher
Organisation ist in seinem Fall fast alles. Wenn
Manfred Riedl dafür kein Händchen hätte, ginge in seinem Job ziemlich viel schief. Im
wahrsten Sinne des Wortes, denn der 42-Jährige ist Flächen- und Umzugsplaner bei der
HOCHTIEF-Tochter FMgo! GmbH in München.
Als solcher sorgt er mit seinem achtköpfigen
Team dafür, dass die Mitarbeiter eines großen
Münchener Versicherungsunternehmens ihre
neuen Büros problemlos beziehen und ihre
ehemaligen Arbeitsräume verlassen können.
Dabei ist die Mobilmachung auf einer Fläche
von 186 000 Quadratmetern für 4 200 Mitarbeiter der Versicherung gefragt. Riedl, der zuvor schon für den Kunden Siemens im Einsatz
war, ist seit gut zwei Jahren der Chef-Koordinator in Sachen exakt geplanter Bewegungen.
Von Hause aus ist er Versorgungsingenieur
und kennt sich daher mit dem Großteil der vielen Gewerke im Gebäude bestens aus.
„Das fängt beim Möbeltransport an, geht über
die Elektrik und endet bei Maler- und Bodenlegearbeiten“, berichtet Riedl. Wichtig sei zudem ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und die Fähigkeit, mit CAD - und
CAFM-Systemen grafisch arbeiten zu können.
„Da wir uns nicht nur an die Arbeitsstättenrichtlinien, sondern auch an die Vorgaben des Kunden halten und nichts dem Zufall überlassen,
ist es unerlässlich, unsere vielfältigen Symbole
und Zeichnungen auf den Möbilierungs- und
Umzugsplänen lesen zu können“, so der
Münchner.
In fünf bis zehn Tagen ist ein einfacher Umzug
abgeschlossen – vom (An-)Melden bis zum
Bezug. Einfacher Umzug bedeutet Tagesgeschäft für Riedl und sein Team, das dafür
sorgt, dass am Ende alles so aussieht, wie es
aussehen soll und tagesaktuell dokumentiert
wird. „Wir überprüfen nicht nur, welche Installationen noch eingerichtet werden müssen,
damit alle technischen Geräte, die von den
Mitarbeitern benötigt werden, auch betriebsbereit sind“, beschreibt Riedl die Vorarbeiten.
Sein Team kümmere sich zudem um Kleinigkeiten wie das Aufhängen von Bildern oder
um zusätzlich gewünschte Fachböden in Aktenschränken.
Selbst bei der großen Anzahl an Aufträgen
und individuellen Wünschen sind Fehlplanungen eher selten. „Ich würde hier lieber von
ONE ROOF – März 2013
„Wir wollen die Besten für uns gewinnen“
Foto: HOCHTIEF / Susanne Schramke
Neue Kompetenzen im Unternehmen stellen auch neue
Anforderungen an bestehende und künftige Mitarbeiter.
One Roof sprach darüber mit Andreas Bieber, Leiter
der Zentralabteilung Personal von HOCHTIEF Solutions.
Manfred Riedl, 42
Flächen- und Umzugsplaner bei der FMgo! GmbH
„Mehr als
30 000 eingehende
­Bewerbungen
pro Jahr sprechen
da eine deutliche
­Sprache und helfen
uns dabei, sehr
gute Fachleute für
uns zu gewinnen.“
Spezialisten welcher Fachrichtungen sind besonders
gefragt und warum?
Bieber: Aktuell suchen wir am häufigsten Bauingenieure,
Bauleiter, Projektleiter und -entwickler sowie Objektleiter
und Spezialisten im Bereich Technische Gebäudeausrüstung. Mit diesen Tätigkeitsfeldern decken wir nach wie vor
die Hauptbedürfnisse unserer Organisationseinheiten in ihrer gesamten Breite und Heterogenität ab.
Hat der klassische Bauingenieur ausgedient?
Bieber: Mit Sicherheit nicht. Dies zeigt sich, wie eben er-
Foto: privat
kleineren Überraschungen sprechen“, so
Riedl. Damit meint er etwa Schränke, die nicht
exakt an der Wand anliegen, weil die Tiefe der
Sockelleisten nicht bedacht wurde oder Telefonanschlüsse, für die noch Freischaltungen
benötigt werden. „Bis dato gelang es uns immer, schnelle Lösungen zu finden.“
Auch Großprojekte wie die Räumung oder der
Bezug ganzer Gebäude mit mehreren hundert
Mitarbeitern gehören zu seinem Geschäft. Gemeinsam mit dem Kunden und den Kollegen
der Technik stimmt der Umzugsplaner dann
ab, wie die Anforderungen an die Räumlichkeiten erfüllt werden können. Riedl: „Wenn
sich die Flächennutzung verändert, müssen
die Büros mitunter komplett umgebaut werden.“ Anfang 2014 steht dem Team ein solches Großprojekt wieder bevor. 1 200 Mitarbeiter werden ein generalsaniertes Gebäude
beziehen, das Riedl aus seiner ehemaligen
Siemens-Zeit in den Grundzügen noch kennt.
Als Privatmann bietet Riedl seinen Freunden
übrigens keinen Planungsservice in Sachen
Umzug an. „Ich habe immer nur mitgeholfen,
Heit
die vielen Kisten zu transportieren.“
Wie wirken sich die erweiterten Kompetenzen von
HOCHTIEF, beispielsweise im Bereich Offshore, auf die
Berufsfelder im Unternehmen aus?
Bieber: Zunächst einmal hat sich das Spektrum an fachlichen und beruflichen Qualifikationen, die wir benötigen, erweitert. Interessant ist dabei, dass wir immer öfter auch Begleitthemen berücksichtigen müssen. Zum Beispiel sollte
unser technisches Personal, das auf Spezialschiffen eingesetzt wird, absolut seetauglich sein. Bei potenziellen Mitarbeitern des Segments Service Solutions, die in sensiblen
Daten­bereichen bei Kunden eingesetzt werden sollen, prüfen wir hingegen, ob ein einwandfreies polizei­liches Führungszeugnis vorliegt.
Andreas Bieber,
Leiter der Zentralabteilung
Personal von
HOCHTIEF Solutions
„Bis dato gelang es uns
immer, schnelle Lösungen
zu finden.“
Manfred Riedel, Flächen- und Umzugsplaner
23
wähnt, auch bei den derzeit besonders gefragten Qualifikationen. Gerade bei HOCHTIEF finden Bauingenieure eine
breite Palette an Aufgaben und Spezialgebieten. Der rasante
technische Fortschritt beim Bauen erweitert zudem permanent das Aufgabenspektrum. Nicht zuletzt deshalb ist dieser Beruf weiterhin sehr attraktiv.
Ist es schwierig, gute Fachleute für HOCHTIEF
zu gewinnen?
Bieber: Nein, überhaupt nicht. Mit seinem breiten Produktspektrum, den herausfordernden Aufgabenstellungen
und Projekten ist HOCHTIEF nach wie vor ein interessanter
Arbeitgeber. Mehr als 30 000 eingehende Bewerbungen pro
Jahr sprechen da eine deutliche Sprache und helfen uns
dabei, sehr gute Fachleute zu gewinnen. Klar ist aber auch,
dass wir diese Positionierung auf dem Arbeitsmarkt in den
kommenden Jahren aufgrund des vielzitierten demographischen Wandels permanent behaupten müssen. Schließlich
wollen wir auch weiterhin die am besten qualifizierten MenHeit
schen für uns gewinnen. M a n a g e m e n t u n d S t r at e g i e
11,3%
Frauenanteil im
HOCHTIEF-Konzern
12,6%
Weltweit beschäftigte HOCHTIEF Ende 2012 genau 80 593 Mitarbeiter, davon 10 108 Kolleginnen und Kollegen in Deutschland
und 70 485 im Ausland. Konzernweit war dabei etwa jede(r)
sechste Beschäftigte eine Frau (15,5%), im Inland war es jede(r)
vierte (24,9%). Ein genauerer Blick auf die einzelnen Einheiten
zeigt, dass steuerungs- und dienstleistungsorientierte Bereiche
einen deutlich höheren Frauenanteil als operativ tätige haben.
15,2%
27,1%
(3)
(2)
Amerika
1 | Turner Corporation, USA
Mehr als 5 000 Mitarbeiter gehörten zum Stichtag zur
Gesamtbelegschaft von Turner in den USA, etwa jeder
vierte davon war weiblich. Eigene gewerbliche Mitar­
beiter beschäftigt Turner in der Regel nicht. Bei Bedarf
werden Gewerbliche, die bei Gewerkschaften unter
Vertrag stehen, für den Einsatz in Projekten „aus­
geliehen“. Es gibt einen Bestand von etwa 1 500 Mit­
arbeitern, die für die erfolgreiche Realisierung von
­Projekten sehr wichtig sind. Diese sind durchgehend
für den ­Construction-Bereich von Turner tätig, werden
aber ­­nicht offiziell zur Gesamtbelegschaft gezählt.
L EGENDE
Die dargestellten Prozentzahlen beziehen
sich nur auf ausgewählte Gesellschaften
und Bereiche mit mehr als 50 Mitarbei­
terinnen und Mitarbeitern. Sämtliche
Zahlen sind statistisch errechnet, daher
ergeben sich auch Dezimalstellen.
Der Stichtag für alle Angaben ist der
31. Dezember 2012.
2 | Flatiron Construction, USA
Flatiron führt Bauprojekte überwiegend mit eigenem
Personal aus und hat daher einen vergleichsweise hohen
Anteil gewerblicher Mitarbeiter (zirka 60 Prozent),
die Frauenquote ist deshalb im Vergleich zu anderen
HOCHTIEF-Gesellschaften insgesamt niedriger.
3 | Clark Builders, CA
Die im Konzernverbund jüngste Gesellschaft hat eine
der niedrigsten Frauenquoten. Das Gros der Mitarbei­
terinnen ist dabei – anders als bei Turner – mit Aufgaben
betraut, die eher im Angestelltenbereich liegen.
Prozentualer Männeranteil
Prozentualer Frauenanteil
4 | E.E. Cruz, USA
Mit 151 Mitarbeitern ist E.E. Cruz die kleinste
­Tochter­gesellschaft in den USA. Davon ist gut jede(r)
sechste Beschäftigte ist eine Frau.
24
(1)
(4)
ONE ROOF – MÄRZ 2013
61,0%
56,7%
50,0%
47,0% 30,6%
22,1%
Europa / Deutschland
5|H
OCHTIEF-Konzernzentrale, DE
Insgesamt 183 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit
einem Vertrag der HOCHTIEF Aktiengesellschaft waren
zum Stichtag am Standort Essen beschäftigt: 97
Männer und 86 Frauen.
6|H
OCHTIEF AirPort, DE
Der Spitzenreiter: Keine andere Gesellschaft im
Inland mit mehr als 50 Mitarbeitern hat einen derart
hohen Frauenanteil.
(8)
(5)
(9)
(6)
(7)
(10)
7|H
OCHTIEF Solutions, DE
Insbesondere im Service- und Dienstleistungsbereich
liegt die Frauenquote teilweise über 50 Prozent,
­während sie etwa im Bereich Facility-Management und
im Segment Classic Solutions jeweils nur bei gut
16 Prozent liegt. Bei HOCHTIEF Property Management
sind dagegen sogar sechs von zehn Angestellten
weiblich (61,6%), im Segment Real Estate Solutions
sind es immerhin knapp die Hälfte (47,9 Prozent).
Anders ist das Bild im (bisherigen) Segment Energy and
Infrastructure Solutions: Dort ist weniger als jeder
sechste Mit­arbeiter weiblich (14,4%), und in der noch
recht jungen HOCHTIEF Offshore Crewing GmbH
arbeitete am Stichtag genau eine Frau mit 115 männlichen Kollegen zusammen (= 0,9%).
8|H
OCHTIEF Facility Management (UK), UK
Im operativen Bereich ist dies der Spitzenreiter
in puncto Frauenanteil unter den FM-Gesellschaften
im europäischen Ausland. Neun von zehn der
­Kolleginnen sind im gewerblichen Bereich tätig.
12,0%
9|H
OCHTIEF Polska, PL
Etwa jeder dritte Mitarbeiter von HOCHTIEF Polska
ist eine Frau, bei der Schwestergesellschaft
Streif Baulogistik Polska ist dagegen nur jeder zehnte
­Beschäftigte weiblich. Allerdings sind dort zwei
Drittel der Mitarbeiter im gewerblichen Bereich tätig –
ein besonders hoher Anteil.
10 | Auslandsbeteiligungen von
HOCHTIEF Projektentwicklung, CZ, PL, HU
Durchweg etwas mehr weibliche als männliche
­Beschäftigte haben Gesellschaften wie HTD Poland,
HTD Czech Development und HTD Hungaria.
25
Australien
(11)
11 | L
eighton Holdings, AU
Die Mehrheit der mehr als 80 000 Mitarbeiter im
HOCHTIEF-Konzern sind im asiatisch-pazifischen Raum
beschäftigt (insgesamt 56 323 Männer und Frauen) –
und zwar bei Gesellschaften, die zum LeightonVerbund gehören (z. B. Leighton Contractors, Thiess
und John Holland). Da die Unternehmen stark auf das
operative Baugeschäft und den Mining-Sektor fokussiert sind, ist der Frauenanteil durchweg niedrig. Knapp
acht von zehn Kolleginnen sind im Angestelltenbereich
tätig, jede Fünfte ist gewerbliche Mitarbeiterin.
M a n a g e m e n t u n d S t r at e g i e
„W ir werden oft
­gefragt, ob wir nicht
ein Grundstück
­anbieten können, auf
dem sich ein Parkhaus realisieren lässt.“
Fotos: HOCHTIEF
Arndt Kübler,
Vorsitzender der Geschäftsleitung
von formart Leipzig
Parkhäuser der Moderne:
ein Beispiel aus Aschaffenburg.
Niederlassung formart Leipzig
Full-Service-Parken
Das Image deutscher Parkhäuser ist schlecht. Viele sind eng, dunkel, marode und damit wenig benutzerfreundlich. Der Parkhaustest, den der ADAC Ende vergangenen Jahres veröffentlichte, bestätigt dies: Jede vierte Immobilie erhielt die Note
­mangelhaft oder ungenügend. Der Sanierungsbedarf ist folglich groß und das Know-how von Parkhausentwicklern gefragt.
Solches, wie das des neunköpfigen Teams der
Niederlassung formart Leipzig. Seit mehr als
zehn Jahren entwickelt das Kompetenzzentrum deutschlandweit Parkhäuser und beschäftigt sich intensiv mit den Häusern für „des
Deutschen liebstes Kind“. Genauer gesagt mit
der Sanierung oder dem Neubau dieser Gewerbeimmobilien. Letzteres ist nicht immer einfach, weil in der Regel nur Innenstadtlagen in
Großstädten als gute Adressen für Parkhäuser
gelten. Diese aber sind rar.
Hinzu kommt, dass Parkgebäude für Grundstückseigentümer meist finanziell weniger lukrativ als etwa Büroimmobilien sind und nicht
immer zu den städtebaulichen Wunschlösungen der Kommunen gehören. Falls sie dennoch realisiert werden, müssen sie sich lückenlos in die bestehende Bebauung
einfügen. Eines der jüngeren Projekte der
Leipziger dieser Art ist das Parkhaus Altstadt
in der Kieler Innenstadt. Anfang 2011 hatten
die HOCHTIEFler das alte Parkhaus, das nicht
mehr sanierungsfähig war, erworben. An seiner Stelle errichteten sie einen modernen
Parkkomplex mit 585 Stellplätzen. Noch vor
Baubeginn war es an eine Kapitalanlagegesellschaft verkauft worden.
Die Leipziger Kollegen sind aber nicht nur als
klassische Projektentwickler aktiv, sondern
bieten ihren Kunden, also den Eigentümern
und Betreibern, auch umfassende Beratungsleistungen an. „Wir sichten die Häuser im gesamten Bundesgebiet und gehen gezielt auf
die Eigentümer zu, um deren Objekte zu optimieren“, berichtet Parkhaus-Experte Steffen
Bockisch. Die Anzahl der in Deutschland
überregional tätigen Betreiber ist sehr überschaubar. Der Kontakt zwischen ihnen und
den HOCHTIEFlern ist gut. „Wir stehen in enger Verbindung und werden oft gefragt, ob wir
nicht ein Grundstück anbieten können, auf
dem sich ein Parkhaus realisieren lässt“, sagt
Arndt Kübler, Vorsitzender der Geschäftsleitung von formart Leipzig.
26
Gefragt ist ferner der Parkhauscheck. Dabei
werden die anfallenden Sanierungskosten der
Immobilie durch Gutachten ermittelt. Behindern sich die Autofahrer beim Ein- und Ausfahren? Sind die Parklücken breit genug? Vorgeschrieben ist heute eine Mindestbreite von
2,30 Metern. Die HOCHTIEFler hingegen entwickeln Parkplätze mit 2,50 Metern, die Mutter-Kind-Parkplätze sind drei Meter breit.
„Wir geben den Parkhausbesitzern oder -betreibern eine Entscheidungshilfe an die Hand,
mit der sie abwägen können, ob sich eine Sanierung rechnet“, so Kübler. 60 Prozent der
Parkhäuser, so die Schätzungen, sind betroffen
und müssten den Weg für die Parkhäuser der
Zukunft frei machen. Diese sollen nicht nur heller, größer und komfortabler sein, sondern zusätzlich diverse Dienstleistungen anbieten. Das
reicht vom Verleih von Regenschirmen oder
Heit
Fahrrädern bis hin zum Alkoholtester. Infos: [email protected]
ONE ROOF – März 2013
Niederlassung Building Frankfurt
Ganz vorne abholen
Seit gut eineinhalb Jahren kümmern sich die
Frankfurter HOCHTIEF ler um dieses Geschäftsfeld. Umfangreiche Marktanalysen
standen im Vorfeld an. Welcher Industriebetrieb wird wo expandieren, den Standort
wechseln oder ein neues Werk benötigen?
Anschließend schritten sie zur Tat und begannen mit der konkreten Kunden-Akquise.
Zugute kamen ihnen bestehende Verbindungen zu Kunden aus diesem Sektor. So hatten
die HOCHTIEFler bereits 2008 den KunststoffHersteller Ticona bei der Umsiedlung seines
Chemiewerks unterstützt. „Eigentlich war zu
dieser Zeit schon der Grundstein für unser
heutiges Engagement gelegt worden“, berichtet Niederlassungsleiter Thilo Warlich. Hinzu
komme, dass die klassische Kooperation mit
Projektentwicklern im Raum Frankfurt derzeit
hart umkämpft sei und Industriekunden eine
stärkere Bindung zu ihren Projekten haben.
Anders als Investoren oder Bauherren von Bürogebäuden sind Industriekunden meist
Selbstnutzer ihrer geplanten Immobilie. „Sie
identifizieren sich in der Regel stärker mit dem
Gebäude und stellen aufgrund der speziellen
Nutzung sehr individuelle Anforderungen an
ihr Haus oder Werk“, so Warlich. Entsprechend
eng sei die Kooperation mit dem Kunden.
Warlich: „Als Generalunternehmer beraten wir
unsere Auftraggeber aus der Industrie daher
schon zu einem recht frühen Zeitpunkt, um
sie ganz vorne abzuholen.“ Insbesondere,
wenn es sich um Bauherren aus dem angelsächsischen Raum handelt, die sich im RheinMain-Gebiet niederlassen möchten oder dort
expandieren wollen. So haben die Frankfurter
jüngst mit dem amerikanischen Pharmaunter-
nehmen Deublin, das Produktions- und Büroimmobilien in Hessen plant, einen Beratervertrag abgeschlossen. Für die Südzucker AG,
dem größten europäischen Zuckerproduzenten und einem der größten Nahrungsmittelkonzerne Deutschlands, hat die NL als Generalunternehmer den Bau der neuen Firmen­zentrale
in Mannheim übernommen. Bis Oktober 2014
wird in der Mannheimer Innenstadt ein neues
Gebäude entstehen und ein Bestandsgebäude erweitert.
Ebenfalls aktiv sind die Frankfurter in Ludwigshafen. Dort plant der weltweit größte Chemiekonzern BASF ein neues Fertigungswerk, das
in Teilprojekten ausgeschrieben wurde. Die
Kollegen der NL Building Frankfurt haben bisher den Auftrag zur schlüsselfertigen Errichtung der Leitwarte erhalten, dem Herzstück
und Startprojekt der Anlage. Weitere TeilproHeit
jekte sollen folgen. Infos: [email protected]
„Als Generalunternehmer beraten wir
unsere Auftraggeber aus der Industrie
daher schon zu einem recht frühen
Zeitpunkt, um sie ganz vorne abzuholen.“
Thilo Warlich,
Leiter der Niederlassung Building Frankfurt
Fotos: HOCHTIEF
Die HOCHTIEFler der Mainmetropole
haben mit ihren Projekten die Skyline
von Frankfurt maßgeblich mitgestaltet.
Jetzt prägen die Kollegen der Niederlassung (NL) Building Frankfurt von
Classic Solutions erneut ein Bild in der
Region. Sie wollen verstärkt für Indus­
triekunden bauen.
Imposantes Bauwerk für einen der größten Nahrungsmittelkonzerne Deutschlands:
Als Generalunternehmer errichten die HOCHTIEFler die Firmenzentrale der Südzucker AG.
27
M a n a g e m e n t u n d S t r at e g i e
Weiterbildungsprogramm 2013
Mit Herz und V
­ erstand
Toni Schreiber arbeitet für HOCHTIEF als
Hausmeister in der Kreishausgalerie Köln.
Um auf dem Laufenden zu bleiben, öffnet
der Facility-Manager mehrmals in der
Woche Indoor. Noch vor einigen Monaten
wäre dies nicht möglich gewesen. Denn
bis dahin hatten nur HOCHTIEFler mit
E-Mail-Adresse einen Zugang zum
­HOCHTIEF-Intranet. Für gewerbliche Mit­
arbeiter blieb das Portal – immerhin eines
der wichtigsten Informations- und Kom­
munikationsplattformen im Konzern –
geschlossen. „Den Tipp mit dem externen
Indoor-Zugang hat mir mein Vorgesetzter
gegeben“, berichtet Schreiber, „da habe
ich mich sofort angemeldet.“
Ähnlich kurzentschlossen reagierte Torsten
Färber, als er den Flyer in seiner Gehalts­
abrechnung fand. Bis zu fünf Mal in der
Woche öffnet der HOCHTIEFler, der auf der
XFEL-Baustelle in Hamburg tätig ist, das
Tool. „Indoor ist das schnellste Medium im
Unternehmen“, so der HOCHTIEFler.
Toni Schreiber und Torsten Färber sind
zwei von mehr als 150 gewerblichen Mitarbeitern, für die bislang ein sogenannter
externer Indoor-Zugang eingerichtet wurde. Jeder Mitarbeiter ohne HOCHTIEF-EMail-Adresse kann in wenigen Schritten
über eine Internetseite ebenfalls ein Konto
anfordern. Sobald ein Antrag vorliegt,
erhält der Vorgesetzte eine Nachricht, in
der dieser bestätigen muss, dass der
Antragsteller ein HOCHTIEFler ist. Wenn
auch die weiteren Sicherheitsmaßnahmen
im Anmeldeprozess durchlaufen sind, wird
das Konto eingerichtet. So wird gewähr­
leis­tet, dass wirklich nur Mitarbei­ter das
Intranet öffnen können. Weitere Informationen und den Flyer erhalten Sie in der
Indoor-Zentralredaktion.
Übrigens: Mitarbeiter, die bereits über eine
HOCHTIEF-E-Mail-Adresse und einen
Indoor-Zugang verfügen, benötigen keinen weiteren externen Account. Indoor
lässt sich über https://indoor.hochtief.de
überall auf der Welt öffnen – und zwar mit
den Anmeldedaten, mit denen Sie sich an
Ihrem HOCHTIEF-Rechner anmelden. Infos: [email protected];
[email protected]
So starteten die drei Kollegen des Bereichs
Weiterbildung der hauseigenen Akademie im
vergangenen Jahr erstmals eine Umfrage unter den HOCHTIEFlern. Via Indoor und people­
Net konnten diese angeben, welche Themen
zusätzlich aufgenommen werden sollten.
„Der Input war groß, und wir haben die meisten Vorschläge berücksichtigen können“, berichtet Katharina Hiester. Darunter fallen auch
sogenannte weiche Themen, die sich beispielsweise mit sozialem Verhalten im beruflichen Alltag befassen. So wie das Seminar
„Ziele gemeinsam erreichen und Widerstände
überwinden“, das von Christoph Weber angeboten wird. „In der Regel übernehmen externe Referenten Themen dieser Art“, so
Hiester. Mit dem Kollegen Weber von HOCHTIEF ViCon sei erstmals ein Mit­arbeiter aus
den operativen Einheiten als Refe­rent für ein
weiches Thema gewonnen worden. Im Kurs
„Kollegiale Beratung“, der vorerst nur für Mit-
Foto: HOCHTIEF / Christoph Schroll
Indoor für alle
„Welches Seminar oder welche Weiterbildung hilft mir bei meiner ­beruflichen
Entwicklung?“ Eine Frage, die sich so
mancher Mitarbeiter immer wieder aufs
Neue stellt. Eine breite Auswahl an
entsprechenden Angeboten bietet die
HOCHTIEF-­Akademie. Das neue
­Weiterbildungsprogramm richtet sich
an alle ­Mitarbeiter und wartet in diesem
Jahr mit einigen Neuerungen auf.
arbeiter mit Führungsverantwortung angeboten wird, er­lernen die Teilnehmer Fragetechniken, mit denen sie in der Lage sind,
gemeinsam Alltagsprobleme unter Kollegen
auf Augenhöhe zu lösen und von­einander zu
lernen. Stand­ortnah sollen dabei die Teams
zusammengestellt werden, um den „OneRoof“-Gedanken zu stärken.
Wer mehr über den Unterschied einzelner
Kulturen bezogen auf Managementthemen
wissen möchte, für den ist die Veranstaltung
„Cultural Awareness“ sicherlich eine gute
Wahl. Immer wieder nachgefragt sind zudem
Seminare, die aufzeigen, wie man in belastenden Situationen gelassen bleibt ( „Brennen, ohne auszubrennen“).
Insgesamt werden 160 Seminare im Weiterbildungsprogramm angeboten. Aufgelistet
sind zudem externe Seminaranbieter, mit
­d enen HOCHTIEF Rahmenverträge abgeschlossen hat. Über das Angebot des Weiterbildungsprogramms hinaus helfen die
Kolle­gen von der Akademie auch bei Fragen
zu abteilungsinternen Trainings oder bei der
Trainer- und Organisationssuche weiter.Heit
Infos: [email protected]
Das Team der
HOCHTIEFAkademie hilft
auch bei Fragen
zu abteilungs
internen Trai­
nings weiter.
28
ONE ROOF – März 2013
Beruf und Familie besser vereinen
Partnerschaftlich
ans Ziel
Dabei haben die Personaler nicht nur den IstZustand bei HOCHTIEF analysiert, sondern
auch Praxismodelle aus anderen Wirtschaftszweigen unter die Lupe genommen. Das Ziel
war es zu prüfen, ob etwaige Angebote auch
auf HOCHTIEF übertragen werden können.
Beispielsweise das der Betriebskindergärten.
„Wir werden oft gefragt, warum es dieses
Angebot in unserem Unternehmen nicht
gibt“, berichtet Nadine Bertlich, Personalsachbearbeiterin der ZAP. „Fakt ist, dass der
finanzielle und bürokratische Aufwand zu
hoch ist.“ Zudem verfüge HOCHTIEF nicht an
allen Stand­o rten über die entsprechenden
Räume beziehungsweise Außengelände für
Spielplätze.
„Aber“, fährt Bertlich fort, „mit vielen kleinen
Maßnahmen können wir für den Einzelnen
genau soviel erreichen.“ Gemeint seien hier in
erster Linie die Angebote der flexiblen
Arbeits­zeit, der Telearbeit und der Teilzeitarbeit. Hilfreich für alle Beteiligten sei auch der
Kontakt mit den Kollegen, die sich in Elternzeit
befinden. „Letztere werden so über Verände­
rungen oder Fortschritte im Unterneh­men informiert, was die spätere Eingliederungsphase
erleichtert“, sagt Bertlich.
Besonders wichtig sei es zudem, dass das
Thema gemeinsam mit dem Vorgesetzten
besprochen wird und die Bedürfnisse des
Einzelnen beachtet werden. „Nur in einem offenen Dialog und wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, können passende und individuelle Lösungen gefunden werden“,
Foto: Michael Jäger
Es ist nicht immer einfach, private
Interessen mit betrieblichen Bedürfnissen in Einklang zu bringen. Es ist
aber möglich. So zumindest lautet
das Fazit der Projektgruppe innerhalb
der Zentralabteilung Personal (ZAP)
von ­HOCHTIEF Solutions, die sich
intensiv mit dem Thema Beruf und
Familie auseinandergesetzt hat.
Beruf und Familie in Einklang bringen – dieses
Ziel verfolgt die ZAP mit immer mehr Angeboten.
verdeutlicht Andreas Bieber, Leiter der ZAP.
Beruf und Familie zu vereinbaren sei ein
wichtiges Anliegen, das auch vom Vorstand
mitgetragen werde.
Vereinheitlicht wurde zudem die Kooperation
mit dem Vertragspartner BUK (Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung ) und BUK plus
(Beratungsleistungen bei Pflegebedarf eines
Angehörigen), der zuvor nur für HOCHTIEFler
in Nordrhein-Westfalen zuständig war.
Deutschlandweit können nun alle Mitarbeiter
des Konzerns das Angebot zur Vermittlung
von geeigneten Kinderbetreuungsformen und
zur Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen in Anspruch nehmen.
Infos: [email protected] oder im Indoor
unter dem Quick-Link „Work-Life-Balance“
29
„Nur in einem offenen
Dialog und wenn
alle Beteiligten an
einem Strang ziehen,
können passende und
individuelle Lösungen
gefunden werden“
Andreas Bieber,
Leiter der Zentralabteilung Personal
Foto: HOCHTIEF / Christoph Schroll
P r o j e k t w e lt N e w s
„Infrastrukturprojekte sind für HOCHTIEF ein profitables
Geschäft. Mit unseren Tochtergesellschaften sind
wir in diesem Markt weltweit gut aufgestellt und wollen
dort auch in Zukunft weiter wachsen.“
Marcelino Fernández Verdes, Vorstandsvorsitzender von HOCHTIEF
ÖPP-Vertrag hat eine
Laufzeit von 26 Jahren
Nürnberg – Die HOCHTIEF ÖPP Projektgesellschaft, eine Tochter von HOCHTIEF
Solutions, wird für die Stadt Nürnberg das
sonderpädagogische Förderzentrum PaulMoor-Schule planen, bauen, finanzieren
und betreiben. Das Projekt ist als ÖffentFoto: HOCHTIEF / Christian Zimmermann
lich-Private-Partnerschaft (ÖPP) angelegt
und läuft inklusive Bauzeit über 26 Jahre.
Alle für dieses Projekt erforderlichen Planungs- und Bauleistungen werden durch
die Niederlassung (NL) Building ÖPP ausgeführt. Den Betrieb und die Bewirtschaftung der Immobilien übernimmt die NL
gemeinsam mit den vor Ort ansässigen
Facility-Managern der Region Südost. Das
Perfekter Standort für ein Wasserkraftwerk: Hier wird „Alto Maipo“ entstehen.
neue Schulgebäude sowie eine Dreifachsporthalle und Sportfreiflächen entstehen
ab Frühsommer dieses Jahres, der Betriebsbeginn ist für Herbst 2014 geplant.
91 %
der Kunden würden die Facility-­ManagementDienstleistungen von HOCHTIEF Solutions
weiterempfehlen. Das hat eine Umfrage
unter 300 Kunden verschiedener Branchen
­ergeben, die nach ihrer Zufriedenheit mit
ihren jeweiligen FM-Dienstleistern befragt
wurden. Mit einer Note von 2,2 landeten
die HOCHTIEFler bei der Gesamtbenotung
von technischem und infrastrukturellem
Gebäudemanagement vor vier Mitbewerbern.
Durch Berg und Tal
Sprichwörtliche „Spitzen“-Leistungen vollbringen die Kollegen der Niederlassungen Major
International Projects (MIP) und Civil Engineering and Tunneling (CET) in den chilenischen
Anden. Auf einer Höhe von bis zu 2 500 Metern sind sie gemeinsam mit ihrem italienischen Partner am Bau des Wasserkraftwerks
Alto Maipo beteiligt. 2017 soll es in Betrieb gehen und den Plänen zufolge mehr als 530 Megawatt Leistung erzeugen.
Doch bis es soweit ist, werden die HOCHTIEFler mittels diverser Tunnelvortriebe Gestein auf
einer Strecke von mehr als 20 Kilometern aus
dem Weg räumen müssen. Kein einfaches
Unterfangen. „Hohe Überlagerungen gepaart
mit sehr kleinen Vortriebsquerschnitten werden große Herausforderungen an das Spreng-
30
vortrieb- und TBM-Team stellen“, berichtet
Projektleiter Christian Zimmermann, der seit
Ende 2012 vor Ort ist. Hinzu kämen die sehr
hohen umwelttechnischen Anforderungen und
widrige Wetterbedingungen. Um ein kleines
Tal, das die beiden Hauptzulauftunnel separiert, zu überbrücken, baut HOCHTIEF eine
fünf Kilometer lange Stahlpipeline. Außerdem
zählen diverse Einlaufbauwerke zum Auftrag,
die Wasser aus Bächen und Flüssen sammeln
und ähnlich wie Trichter zu den Zulaufröhren
leiten. Mithilfe dieser fließt das Wasser letztendlich mit konstantem Gefälle zu den Turbinen, die in fabrikhallengroßen Kavernen tief im
Fels installiert sind und kinetische Energie in
sba
Strom umwandeln. Infos: [email protected]
ONE ROOF – März 2013
Riga: Mit Know-how aus drei
Einheiten zum Erfolg
Machen sich sprachlich fit: die Teilnehmer
des Sprachkurses Niederländisch.
Teamwork auf Niederländisch
HOCHTIEF Solutions hat sein erstes
PPP-Projekt in den Niederlanden
­ ewonnen: Gemeinsam mit Partnern
g
werden die Kollegen eine 20 Kilometer
lange Autobahnstrecke zwischen Amsterdam und Almere planen, finanzieren,
bauen und 25 Jahre lang betreiben.
Abschnitte der A1 und A6 werden um
Fahrstreifen und Richtungswechsel­
spuren auf bis zu zwölf Spuren erweitert
beziehungsweise parallel zur vorhan­
denen Strecke neu gebaut. Außerdem
beinhaltet der Auftrag den Bau von
zwei Autobahnbrücken, einem Aquädukt sowie einer Eisenbahnbrücke.
Mit dem Projekt tritt HOCHTIEF in den
wachsenden PPP-Markt der Nieder­
lande ein.
Infos: [email protected];
[email protected]
Foto: Vladislavs Punculis
Der Flughafen-Auftrag mit einem Gesamtvolumen von 79,5 Millionen Euro ist eine Folge des
gemeinsamen Einsatzes mehrerer Einheiten.
„Schon während der anspruchsvollen Präqualifikation haben wir niederlassungsübergreifend zusammengearbeitet“, betont Projektleiter Markus Drobir von der Niederlassung (NL)
Austria. „Unser Know-how aus dem Bereich
Erd- und Straßenbau und das der NL Civil Engineering and Traffic Infrastructure im Bereich internationaler Infrastrukturprojekte wurde durch
die Kollegen von HOCHTIEF Baltikum ergänzt,
die in den vergangenen Jahren zahlreiche Flughafenprojekte in Russland erfolgreich abwickeln
konnten.“ Eine gelungene Partnerschaft für ein
herausforderndes Projekt. Der Airport soll zum
Drehkreuz im nordeuropäischen Flugverkehr
ausgebaut werden. Die HOCHTIEFler werden
in einem Joint Venture zwei neue Hallen, Rollbahnen und Enteisungsplattformen errichten
sowie die Beleuchtung für Roll-, Lande- und
Vorfeld verantworten. Start- und Landebahn
sowie das Rollfeld werden saniert und erhalten
eine neue Drainage, und zwar bei laufendem
Betrieb. Insgesamt 204 000 Quadratmeter
werden betoniert und 56 000 Tonnen Asphalt
if
verarbeitet. Foto: HOCHTIEF
Gleich zwei Aufträge hat HOCHTIEF Solutions
Anfang des Jahres in Lettland verbucht: Neben dem Ausbau der Infrastruktur am internationalen Flughafen Riga erweitern die Kollegen
ein 7,5 Kilometer langes Stück einer Landstraße südwestlich der Hauptstadt. Mit diesen Erfolgen hat sich HOCHTIEF bestens auf dem
baltischen Markt platziert. Die Gesellschaft
HOCHTIEF Latvia wurde deshalb in HOCHTIEF
Baltikum umbenannt. Denn die Nordosteuropäer investieren derzeit vermehrt in die Verkehrsinfrastruktur – beste Chancen also für
HOCHTIEF auch in Estland und Litauen.
Drehkreuz der Zukunft: der Flughafen Riga in Lettland wird bis Herbst 2014 ausgebaut.
31
Die Arbeit im Konsortium, an dem
HOCHTIEF Solutions über Tochtergesellschaften zu 20 Prozent beteiligt ist,
erfordert Teamwork auf internationaler
Ebene. Wichtig ist dabei auch, dass
sich alle Projektbeteiligten gut verstehen. Deswegen haben sich einige
­Kollegen kurzerhand entschieden, noch
einmal die Schulbank zu drücken:
Sie belegen derzeit einen Sprachkurs
sba
„Niederländisch“. Infos: [email protected]
P r o j e k t w e lt N EW S
Immensitzbrücke wird erneuert
Wie viele Brücken in Deutschland ist auch
die Immensitzbrücke nördlich des Boden­
sees in die Jahre gekommen. Sie ist Teil der
Autobahn A 81 und überquert zirka 20
Kilometer nördlich der Stadt Singen die
Landesstraße 191 in einer Höhe von mehr
als 20 Metern. Die Niederlassung Civil Engi­
neering and Traffic Infrastructure aus Mün­
Foto: HOCHTIEF / Christoph Schroll
chen ist als Federführer einer Arbeitsge­
meinschaft seit Oktober für die zirka 15
Millionen teure Teilerneuerung zuständig.
Das Projekt besteht aus zwei unabhängi­
gen Brückenbauwerken, die jeweils 230
Meter lang sind und als Hohlkastenkon­
struktion aus Stahlbeton erbaut wurden.
Derzeit läuft der Verkehr vierspurig über die
südliche Brücke, der Überbau der nördli­
Vorsicht an der Bahnsteigkante!
Da hat „Vera“ ganze Arbeit geleistet: Im November 2012 wurde die U-Bahn-Linie 4 in
Hamburg eröffnet, fünf Jahre nach Baustart.
Seitdem rollt die Bahn im Zehn-Minuten-Takt
von der Innenstadt in die HafenCity und macht
auch am Überseequartier Halt (siehe Foto).
Hier ist einer der größten und modernsten UBahnhöfe der Hansestadt entstanden. Vera –
Kurzform für: Von der Elbe Richtung Alster –
ist die Tunnelbohrmaschine, die für die
Arbeitsgemeinschaft mit HOCHTIEF als Feder-
chen wird im Schutz eines Traggerüsts
führer die beiden gut drei Kilometer langen
Tunnelröhren vorgetrieben hat. Dabei forderten vor allem der hohe Grundwasserspiegel
und die Innenstadtlage die Kollegen der Niederlassungen Civil Engineering and Tunneling
(CET), Civil Engineering Marine and Offshore
sowie Consult heraus. „Eine Besonderheit des
Projekts war die hochprofessionelle, faire und
kollegiale Zusammenarbeit mit dem Kunden“,
erinnert sich Caspar Tillmann, Projektleiter der
Arge U 4 Tunnelbau von der CET.
abgebrochen. Alle Pfeiler werden saniert.
Für das neue Bauwerk in Stahlverbundbau­
weise baut das Team in der Verlängerung
der nördlichen Brückenachse einen Takt­
schiebekeller, in dem der Stahltrog montiert
und anschließend taktweise in Position
geschoben wird. Anschließend wird die
Fahrbahnplatte mithilfe eines Verbund­
schalwagens betoniert. Anfang 2014 wird
der Verkehr auf die neue Brücke umgelei­
tet, und der Abriss der südlichen Fahrbahn
beginnt. Ende 2015, so der Plan, heißt es
wieder: Freie Fahrt für Bodenseeurlauber!
Infos: [email protected]
für Senioren hat HTP bislang gemeinsam mit dem Betreiber
BeneVit errichtet. Jetzt wurde der Spatenstich für die 13.
Einrichtung mit Hausgemeinschaftskonzept gefeiert. Im
Frühjahr 2014 soll das Senioren- und Pflegeheim im badenwürttembergischen Landkreis Esslingen bezogen werden.
32
Foto: HOCHTIEF/ Heiner Prömm
894 Wohnplätze
ONE ROOF – März 2013
Satellit mit Bodenhaftung
Auftragserfolge
für Flatiron
Der Münchener Flughafen wächst. Bis 2015
soll ein Satellit am Terminal 2 für ein Plus von
elf Millionen Passagieren pro Jahr sorgen.
Dafür wird HOCHTIEF Solutions ein ehemals
als Gepäcksortierhalle genutztes Gebäude
erweitern. Das Airport-Projekt ist die derzeit
größte Rohbau-Baustelle in München. Stahlgerippe ragen in die Höhe und geben vier
Ebenen, die aufgestockt werden, eine erste
Form. Der 600 Meter lange Komplex wird
nach Fertigstellung 52 neue Gates und 42
Passkontrollstellen überdachen. Außen werden 27 z­ usätzliche Flugzeug-Parkplätze mit
Transferbrücken entstehen.
Flatiron hat eine Reihe neuer Aufträge zum Bau von Infrastruktur in
Höhe von insgesamt 205 Millionen
Euro erhalten. Die beiden größten
sind dabei die Erweiterung der
Interstate 5 in Kalifornien und der
Ausbau einer Industrieanlage für
Ölsand im kanadischen Alberta.
Die Interstate 5 ist einer der wichtigsten Freeways in Kalifornien. Die
amerikanischen Kollegen werden
in der Nähe der Stadt Norwalk die
zehnspurige Strecke auf einer
Länge von zwei Meilen vollständig
erneuern und dabei auch fünf
Brücken sowie einen Fußgängerübergang errichten. Die Arbeiten
dauern etwa vier Jahre.
Satellit und nicht Terminal heißt das Gebäude
übrigens, weil es ohne Anbindung mitten auf
dem Vorfeld des Flughafens steht und über
keine eigenen Check-in-Schalter verfügt. Gepäckaufgabe und -ausgabe werden weiterhin
über Terminal 2 abgewickelt. Zwei zirka 400
Meter lange Tunnel führen vom Terminal aus
zum Satelliten. Im Inneren entsteht ein hochmodernes „Personenbeförderungssystem“.
Hinter diesem Fachausdruck verbirgt sich
Im kanadischen Alberta erweitert
die HOCHTIEF-Tochter nordwestlich der Stadt Fort McMurray eine
Industrieanlage zur Gewinnung von
Öl. Dabei geht es darum, zwei
­Tunnel zu bauen, den Untergrund
zu erneuern und die Fundamente
zu verstärken. Auf dem stabili­
sierten Fundament entstehen au­
ßer­dem neue Tanks.
Der Standort München der Niederlassung
Rohbau/Industriebau Hannover verantwortet
die Rohbauarbeiten des Erweiterungsbaus
mit einer Fläche von 123 000 Quadratmetern.
Aufgrund der strengen Sicherheitsbestimmungen eine logistische Herausforderung.
„Die Größe eines Flughafen fasziniert mich“,
sagt Bauingenieur Werner Bär, der gemeinsam mit André Hilgenhof die Leitung des Projekts übernommen hat. „Vor Kurzem stand
ich vor einem A 380. Im direkten Vergleich
wirkt ein Mensch wie eine Miniaturfigur“, so
Bär, der bereits am Ausbau des Frankfurter
sba
Flughafens mitgearbeitet hat.
Infos: [email protected]
[email protected]
Derzeit Münchens
größte Rohbau­
Baustelle ist das
Satellit-Projekt
am Flughafen.
Foto: HOCHTIEF
Außerdem gewann Flatiron weitere
21 kleinere Infrastrukturaufträge,
darunter Arbeiten an Brücken
und Highways sowie Wasser- und
Elektrizitätsprojekte.
eine U-Bahn, die voll automatisiert und damit
führerlos durch den Untergrund rollen wird.
Drei Züge mit je vier Waggons werden im
90-Sekunden-Takt in knapp einer Minute mit
maximal 30 Stundenkilometer zum Satelliten
rollen. Die Tunnel für die Untergrundbahn
existieren bereits.
Größte Vergnügungslandschaft der Welt entsteht in Macao
Die Kollegen von Leighton Asia übernehmen in
der chinesischen Sonderverwaltungszone
Macao – zirka 50 Kilometer westlich der Stadt
Hongkong – den ersten Bauabschnitt für das
Luxus-Resort Wynn Cotai. Das Resort soll die
größte Vergnügungslandschaft der Welt wer­
den: Neben einem Luxushotel werden zahlrei­
che Attraktionen, Restaurants und Einkaufs­
möglichkeiten sowie ein Nachtclub gebaut.
Dieser erste Bauabschnitt hat einen Wert von
33
umgerechnet 170,4 Millionen Euro und könnte
der Auftakt für den größten Auftrag in der
Geschichte von Leighton Asia werden. Es ist
der vierte in Folge für Wynn Resorts. Die Arbei­
ten werden bis zum Jahr 2016 fertiggestellt.
P r o j e k t w e lt a r e n a
Foto: formstadt architekten+ingenieure Kober Lechner Schobert GbR Ansprechende
Architektur
und begehrte
Lage im ­Grünen:
Tivoli Office (r.)
und Tivoli
Garden (l.)
gehen eine
harmonische
Verbindung ein.
Tivoli Office und Tivoli Garden
Klassische Moderne
im Park
Für Projektentwickler gibt es drei
­Erfolgskriterien. Sie lauten: Lage, Lage,
Lage. Verständlich daher, dass die
Immobilien Tivoli Office und Tivoli
­Garden der Niederlassung (NL) HTP
Bayern von HOCHTIEF Solutions bei
Mietern und Käufern sehr begehrt sind.
Beide entstehen in einem Landschafts­
schutzgebiet, im sogenannten Tucherpark in
München. Er befindet sich im südöstlichen
Teil des Englischen Gartens und war in den
1960er Jahren als einheitliches Gebäude­
ensemble geplant worden. In den Folgejah­
ren wurde er immer wieder erweitert. Heute
steht der gesamte Tucherpark unter Ensemble­
schutz.
Die Kollegen aus Bayern greifen beim Kom­
plex Tivoli daher auch die Architektursprache
der umliegenden Gebäude auf. „Das war eine
wesentliche Voraussetzung dafür, beide Pro­
jekte realisieren zu können“, berichtet HTPProjektleiter Jan Christian Haas. Die Architek­
tur des siebengeschossigen Büro- und des
ebenso hohen Wohngebäudes ist klar geglie­
dert. Das Wohnhaus, das im Winkel an das
Bürogebäude anschließt und durch zwei Brü­
cken mit ihm verbunden ist, wurde als Terras­
senhaus mit fließenden Übergängen zwi­
schen innen und außen konzipiert. So
angeordnet, entsteht am Eisbach ein hoch­
wertiger Innenhof.
Beide Projekte werden zeitgleich von der NL
Building München erstellt. Im kommenden
­Monat ist Baubeginn. Und zwar genau an der
34
Stelle, an der noch bis vor kurzem das alte,
leerstehende Verwaltungsgebäude der heuti­
gen ­Hypo-Vereinsbank stand. Im Herbst 2014
wird das Beraterunternehmen Roland Berger
Stra­tegy Consultants das Tivoli Office als neu­
es ­Münchener Hauptquartier beziehen. Noch
vor Baubeginn hatte das Unternehmen mit
den Projektentwicklern einen Mietvertrag für
zehn Jahre abgeschlossen.
„Entscheidend für den Kunden waren neben
der Lage am Englischen Garten auch die Tat­
sache, dass sich das neue Bürogebäude be­
reits in der Planungsphase auf die s­ pezifischen
Nutzungs- un d Repräsentationsbedürfnisse
anpassen lässt“, so Haas. Starre Raumkonstruktionen finde man daher nicht im Tivoli Of­
fice. Vielmehr ließen sich die Büros so flexibel
gestalten, wie es die Arbeit der Mitarbeiter in
Projekten erfordere. Die 30 äußerst hochwerti­
gen Wohnungen des Tivoli Garden, die bis zu
399 Quadratmeter groß sind, werden seit
Ende 2012 vermarktet. Mehr als 20 Prozent
von ihnen wurden bereits in den ersten
sechs Wochen nach Vermarktungsbeginn
Heit
verkauft.
Infos: [email protected]
ONE ROOF – März 2013
Turner Construction baut neue Bibliothek in San Diego
Ein Haus mit vielen Geschichten
Es ist ein Haus für Geschichten und mit Geschichten: Schon seit langem plant
die Stadt San Diego in Kalifornien, eine neue Bibliothek zu errichten,
da die bisherige fast 40 Jahre nach ihrer Eröffnung nicht mehr zeitgemäß ist.
„Aufgrund ihrer schieren
Größe und der
beengten Innenstadt­lage
mussten wir genau
­ermitteln, wie und wo wir
die ­einzelnen Teile erstellen
und zusammenbauen.“
Stadt“, sagt Shawn Rosenberger, Vice Presi­
dent und General Manager des San-DiegoBüros. Das 140-Millionen-Euro-Projekt wird
nicht mehr und nicht weniger als ein neuer öf­
fentlicher Treffpunkt für die Bewohner der Milli­
onenmetropole. Es beinhaltet neben den Aus­
leihebereichen mit 1,25 Millionen Medien
einen Hörsaal für 350 Gäste, eine sogenannte
Charter School (die teils öffentlich, teils privat
finanziert wird) sowie sechs Besprechungsräu­
me und ein Café. Drahtloser Internetzugang
und 407 Computer-Arbeitsplätze gehören zur
modernen Ausstattung.
Die Bibliothek strebt eine LEED-Zertifizierung
in Silber an; der Großteil der 6 500 Tonnen
Stahl – allein die Kuppel besteht aus 275 Ton­
nen – besteht aus recyceltem Material. Die
ersten Geschichten können im Sommer aus­
if
geliehen werden. Infos: [email protected]
Ein künftiger
öffentlicher
Treffpunkt in
San Diego:
die neue
Bibliothek mit
ihrer markanten Kuppel.
Foto: Turner
Doug Wenck, Project Manager
2010 begann Turner Construction mit dem
Bau des Gebäudes, das mit einer 34,5 Meter
hohen Kuppel aus Glas und Stahl gekrönt
wird und mehr als doppelt so viel Platz bietet
wie der Vorgänger.
Die Kuppel mit einem Durchmesser von 42,7
Metern über dem großen Hauptlesesaal
macht das Gebäude zu einem neuen Wahrzei­
chen, doch die Konstrukteure stellte sie vor ei­
nige Herausforderungen. „Aufgrund ihrer
schieren Größe und der beengten Innenstadt­
lage mussten wir genau ermitteln, wie und wo
wir die einzelnen Teile erstellen und zusam­
menbauen“, ist von Project Manager Doug
Wenck zu erfahren.
Das Team errichtete dafür zwei temporäre
Plattformen, plante von Beginn an in 3D und
erstellte maßgeschneiderte Winkel, um schließ­
lich die 3 130 leicht gebogenen Glasfensterele­
mente einzusetzen. „Diese Bibliothek wird eines
der vielfältigsten öffentlichen Gebäude der
35
Community Foyer
OCHTIEF
JAHRE
Moderne Tradition
Fotos: HOCHTIEF (U.), Turner (o.)
1873 haben die Gebrüder Helfmann
ein kleines Baugeschäft gegründet –
und damit den Grundstein für
die Erfolgsgeschichte von HOCHTIEF
gelegt. In diesem Jahr wird das
­Unternehmen 140 Jahre alt. Von
Anfang an hat es Lebensräume
­gestaltet, spektakuläre Wahrzeichen
errichtet und weltweit technische
Höchstleistungen vollbracht.
HOCHTIEFler haben in Ägypten den
Tempel von Abu Simbel versetzt,
am Bosporus Europa und Asien
­verbunden, die Frankfurter Skyline
mitgeprägt, die Weiten Australiens
durchmessen und den längsten
­Tunnel Europas durch den Gotthard
mit gebaut.In den Ausgaben in
­diesem Jahr stellt One Roof einige
außergewöhnliche Projekte
des ­Konzerns vor. Aus Geschichte
und Gegenwart.
In den ersten Jahren mussten sich die ­Gebrüder
Helfmann mit eher bescheidenen Aufträgen
begnügen. Erdarbeiten waren das tägliche
Geschäft. Dann, 1878 erhielten sie ihren ersten
großen Hochbauauftrag: den Bau der Univer­
sität Gießen, ein klassizistisches dreigeschos­
siges Gebäude (Foto, l.). Bis heute realisiert
HOCHTIEF weltweit Bildungsimmobilien und ist
diesem Segment treu geblieben. Geradezu
futuristisch erscheint beispielsweise das
­Conrades-Wetherell Science Center der Ohio
Wesleyan University in Delaware (o.), das
von der US-Tochter Turner bis 2004 modernisiert
und erweitert wurde.
36
ONE ROOF – März 2013
Fotos: HOCHTIEF (u.), Leighton (o.)
1899 übernahm HOCHTIEF sein erstes
bedeutendes Infrastrukturprojekt in Eigenregie.
Die insgesamt 16 Kilometer lange Strecke
Mörlenbach-Wahlen führte über mehrere
­Viadukte, wie hier das bei Mackenheim
(Foto, u.). Seine Fundamente waren in Granit
gemauert, die Gewölbe aus Sandstein.
Die Strecke war damals eine wichtige Infra­
strukturmaßnahme im Süden Deutschlands
und gilt mittlerweile als „technisches
Gesamt­denkmal“. Derzeit stemmen HOCHTIEF-­
Gesellschaften weltweit Projekte ganz
anderer ­Dimensionen: Etwa den Austausch
und Neubau des ­Newmarket Viadukts in
­Neuseeland (r.). Leighton Contractors wird
innerhalb von vier Jahren die 700 Meter
lange Brücke, eine der meist befahrendsten
des Landes, durch eine neue ersetzen. Für eine
verbesserte Infrastruktur im Süden der Welt.
37
C O M M U N I T Y A r e na
Foto: HOCHTIEF / Indra Folke
Mit den Erfahrungen aus 2012 wird
das zweite Team
im Sommer eine
Brücke im Westen
Ruandas bauen.
Zweiter Brückenschlag
in Ruanda
Der Andrang war groß, mehr als 130 Kollegen aus verschiedenen HOCHTIEF-SolutionsSegmenten und der Holding haben sich für
das Abenteuer beworben; die Einsendungen
trafen aus ganz Europa ein. Die Auswahl war
demnach keine einfache Aufgabe für die Koordinatoren. „Wir haben insbesondere auf individuelle Kenntnisse und Erfahrungen geachtet, und darauf, dass möglichst alle
Unternehmensbereiche vertreten sind“, verrät
Johannes Keitel. Er hat die HOCHTIEF-Mannschaft im vergangenen Jahr geleitet und wird
auch das neue Team beratend unterstützen.
Entstanden ist eine heterogene Gruppe aller
Foto: HOCHTIEF / Indra Folke
Das Team steht, die Vorbereitungen laufen:
In diesem Sommer startet das zweite Projekt
in Kooperation mit Bridges to Prosperity
(B2P). Zehn HOCHTIEFler werden – vermutlich Ende Juni – eine weitere Fußgängerbrücke in Ruanda bauen.
Altersklassen, mit dabei sind Praktiker und
„Schreibtischtäter“. Projektleiter ist Sven
Gäbel, der sowohl Auslandserfahrung (unter
anderem Schottland, Australien und Katar) als
auch Kenntnisse aus der Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer mitbringt: „Ich freue
mich wahnsinnig darüber, dass ich dabei bin,
und das sogar in verantwortlicher Position.“
Vorteil für ihn und seine Mitstreiter ist, dass sie
auf den Erfah­rungen des ersten Teams aufbauen können.
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Geplant ist, dass die Brückenbauer im District
Kamonyi westlich der Hauptstadt Kigali tätig
werden: Sie bauen eine 60 Meter lange Hängebrücke über den Fluss Bakokwe und überwinden damit eine Grenze zwischen zwei Provinzen. Alle Bewerber, die nun nicht ausgewählt
wurden, sollten indes nicht verzagen: Ein weiteres Projekt ist noch für dieses Jahr geplant. if
Infos: [email protected]
[email protected]
ONE ROOF – März 2013
Mit ökologischem Fußabdruck
HOCHTIEF bildet zwei Jugendliche von La Réunion aus
Teamarbeit fasziniert junge Franzosen
Fachkräftemangel hierzulande – zu wenig Arbeits- und Ausbildungsplätze für
Jugendliche dort: Seit gut einem halben Jahr bildet HOCHTIEF Solutions
zwei Jugendliche, die von der Insel La Réunion im Indischen Ozean stammen,
zu Maurern aus.
Loic Pasquet (23) und Wilfrid Depeche (20)
hatten in ihrer Heimat bereits die zweijährige
französische Bauberufsausbildung ( Abitur
professionell) abgeschlossen. In Deutschland
sollen sie nach Aussagen von Michael
Schneider, Leiter des Personalbereichs
Frankfurt von HOCHTIEF Solutions, den deutschen Facharbeiterbrief erwerben „und idealerweise eine berufliche Perspektive bei
HOCHTIEF erhalten“. Zur Eingewöhnung arbeiteten sie zunächst mit dem ersten Lehrjahr – sechs angehende Zimmerer und elf
Maurer – zusammen und sind dann Anfang
dieses Jahres direkt ins zweite Lehrjahr eingestiegen.
An das Leben in der Großstadt haben sich
die beiden jungen Männer von der durch Natur geprägten Pazifik-Insel übrigens längst
gewöhnt. Und noch etwas haben sie nach eigenem Bekunden in ihrer Heimat so bislang
-janicht kennengelernt: Teamarbeit.
Infos: [email protected]
Foto: die Multivision e.V.
An dem ungewöhnlichen, länderübergreifenden Pilotprojekt sind neben HOCHTIEF vier
weitere Partner beteiligt, darunter das Bildungswerk BAU Hessen-Thüringen – Eberhard-Borst-Lehrbaustelle Frankfurt.
Kai Wichmann moderierte die
Projekttage mit 2 500 Schülern.
„Was würde passieren, wenn alle sieben
Milliarden Menschen auf der Erde so leben
würden wie wir in Deutschland?“ Die
Antwort machte die Jugendlichen nachdenklich: Wir bräuchten drei Planeten. Fünf
Tage lang initiierte „die Multivision“, ein
Hamburger Verein für Jugend- und Er-
La Réunion
(frz. „Zusammenkunft“) gehört zu Frankreich und liegt etwa 700 Kilometer östlich
von Madagaskar. Die Insel ist ein französisches Übersee-Département und somit
der südlichste Teil der Europäischen Union. Geographisch zählt die Insel zu Afrika,
Amtssprache ist Französisch. Die Insel, seit 2010 Teil des Weltnaturerbes, erlebt
seit mehreren Jahren ein rapides Bevölkerungswachstum.
wachsenenbildung, im Februar an E
­ ssener
Schulen Projekttage zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Bei „Fair Future –
der ökologische Fußabdruck“ wurden 2 500
Schülerinnen und Schüler dafür sensibilisiert, dass alles, was der Natur entnommen
wird, erst wieder nachwachsen muss.
Erläutert wurde dies mit dem ökologischen
Fußabdruck. Dieser misst den Ressourcenverbrauch und stellt ihm die auf der Erde
verfügbaren Ressourcen gegenüber. „Die
Kinder lernen so, ihren eigenen Verbrauch
von Lebensmitteln, Energie oder von
Wasser in Relation mit der Umwelt einzuschätzen“, verdeutlicht Verena Blaschke,
Foto: HOCHTIEF / Christoph Schroll
die als PR-Referentin innerhalb der Konzernkommunikation für den Bereich NachHaben sich gut
bei HOCHTIEF und
in Deutschland
eingelebt: Loic
Pasquet (l.) und
Wilfrid Depeche.
39
haltigkeit zuständig ist. Als umweltbewusstes Unternehmen und passend zu seinem
Sponsoringschwerpunkt ­Bildungsförderung
unterstützte HOCHTIEF daher die Projekt­
tage finanziell.
Community arena
Foto: Anne Mcdonough
Neuwahlen
beim Europäischen
Betriebsrat
Die Besetzung des Europäischen Betriebsrats von HOCHTIEF steht fest. Auf der konstituierenden Sitzung im Januar wurde Nico
­Paraskevopoulos als Vorsitzender und Vertreter des Leitungsausschusses bestätigt. Sein
Stellvertreter ist erneut Ulrich Best (Vorsitzender des Konzernbetriebsrats ), der ebenfalls
Mitglied des Leitungsausschusses ist.
Henry C. Turner Prize geht
an Ingenieurinnen
In Washington D.C. haben Turner und
das National Building Museum
der „Society of Women Engineers“
den Turner Prize ver­liehen.
Weitere Leitungsausschussmitglieder und
Beisitzer sind Petr Janousek (Tschechien) sowie Jan Podzerek und Andrzej Zych (Polen).
Als reine Beisitzer gewählt wurden Wladimir
Rubzew, Günther Kuhn, Siegfried Müller
(Deutschland), Gelu Matei (Rumänien), Franz
Josef Langer ( Luxemburg ) , Michael Gaar
(Österreich) und Pal Kecskemeti (Ungarn).
Die Jury entschied sich für diese Gesellschaft, weil sie sich seit mehr als 60 Jahren für die Interessen von Frauen einsetzt:
Insbesondere seit den vergangenen Jahren
unterstützt sie Mädchen und Frauen in den
Bereichen Wissenschaft, Technik, Bau und
Den Europäischen Betriebsrat gibt es seit
1996 bei HOCHTIEF. Darin vertreten sind Mitglieder von europäischen Gesellschaften, an
denen HOCHTIEF mit mindestens 50 Prozent
beteiligt ist. Bis zu einer Zahl von 1 000 Mitarbeitern kann ein Vertreter ins Gremium entsandt werden, liegt die Anzahl darüber, können es zwei Abgesandte sein.
Die derzeit zwölf Arbeitnehmervertreter werden insbesondere bei grenzübergreifenden
Angelegenheiten, die erhebliche Auswirkungen auf die Interessen der Mitarbeiter haben,
vom Vorstand unterrichtet. Umgekehrt haben
auch die Arbeitnehmervertreter das Recht,
vom Vorstand angehört zu werden. „Daraus
entwickelt sich ein Informationsaustausch,
der allen Beteiligten Vorteile verschaffen soll“,
sagt Nico Paraskevopoulos. Generell liege
der Fokus der Arbeit darin, soziale Kontakte
und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit
der Arbeitnehmervertretungen untereinander
auf europäischer Ebene zu fördern.
Mathematik. Ihre Devise lautet: Ein Arbeitsplatz ist produktiver und innovativer,
wenn sich sowohl Frauen als auch Männer
unterstützt und gefördert fühlen. Heute hat
die „Society of Women Engineers“ mehr
als 22 000 Mitglieder und bietet Frauen in
der Industrie, wo sie traditionell unterrepräsentiert sind, eine Stimme.
Turner hat den Preis zum ersten Mal
anlässlich seines 100sten Jubiläums im
Foto: Hochtief
Jahr 2002 ausgelobt. Das Ziel: Erfindergeist, Innovation und bedeutsame
Führungs­stile in Architektur, Ingenieurwissenschaften ­­und im Baubereich anzuerGut aufgestellt: Nico Paraskevopoulos (r.) ist weiterhin Vorsitzender
des Leitungsausschusses, Ulrich Best (3.v.l.) sein Stellvertreter.
kennen und zu honorieren.
Infos: [email protected]
Foto: HOCHTIEF / Christopoh Schroll
Energie-Image aufpoliert
Mit den Segmenten Service Solutions, PPP
Solutions und Infrastructure Solutions präsentierte sich HOCHTIEF Solutions erstmals auf
der Messe „E-world energy & water“ in Essen.
Auf der dreitägigen internationalen Leitmesse
der Energie- und Wasserwirtschaft (22 000
Fachbesucher) zeigte das Unternehmen auf,
welch wichtigen Beitrag es zur Energiewende
liefert. Die Kollegen stellten das Portfolio des
40
Konzerns vor: HOCHTIEF entwickelt und baut
Offshore-Windparks, treibt den Netzausbau
voran, arbeitet Technologielösungen für das
Geschäftsfeld Geothermie aus, errichtet neue
Pumpspeicherkraftwerke weltweit und bietet
umweltschonende Dienstleistungen im Energyund Facility-Management an.
Infos: [email protected]
Neue Funktionen
ONE ROOF – März 2013
Lehrabschlüsse
HOCHTIEF Solutions
John DiCurcio
(57)
Hannes Horvath
(41)
ist neuer Chief Executive Officer ( CEO ) von
Flatiron. Schon seit Ende vergangenen Jahres
war er Chief Operating Officer (COO) der amerikanischen HOCHTIEF-Tochter und bereits seit
2007 Mitglied des Boards von Flatiron. Sein
Vorgänger Tom Rademacher, der seit 1992 bei
Flatiron war und die HOCHTIEF-Tochter in den
vergangenen fünf Jahren als President und CEO
geführt hatte, hat Flatiron verlassen. DiCiurcio
war 1979 bei Turner gestartet und hatte im Laufe
seiner Karriere Führungsaufgaben für das USAund Kanada-Geschäft von Turner übernommen.
Unter anderem war er Vice President und Geschäftsführer der Niederlassung Chicago sowie
Executive Vice President mit Verantwortung für
die Vereinigten Staaten und Kanada. DiCiurcio
studierte „Civil Engineering“ an der Rutgers University (New Jersey) und besuchte die Kellogg
School of Management der Northwestern University.
ist neues Mitglied der Geschäftsführung der
HOCHTIEF Development Austria GmbH in
Wien. Damit ist er nun zusätzlich zur Projektentwicklung Wohnimmobilien auch für Gewerbeimmobilien von HOCHTIEF Solutions innerhalb Österreichs verantwortlich. Horvath hat
nach seiner technischen Ausbildung, Bautechnik und Umwelttechnik, auch Wirtschaftssoziologie studiert. Er begann seine berufliche
Laufbahn als Projektentwickler und war als
solcher für zahlreiche nationale und internationale Projekte ­zustän­­dig. Zuletzt war er bei der
Hypo Investmentbank-Group als Geschäftsführer für Projektentwicklung und diverse Beteiligungen tätig und hatte das Asset-Management der Real Estate Funds inne. Horvath ist
zudem seit 2010 bei der HOCHTIEF -Tochter
Durst-Bau für den Aufbau des Bauträger­
geschäfts zuständig.
Marion Schild
(46)
Erwin Fahrnberger
(39)
ist neue Personalleiterin von Real Estate Solutions. Ihr Vorgänger Karl-Heinz Beckhoff war
nach mehr als 31 Jahren erfolgreicher Tätigkeit
für HOCHTIEF im Dezember in die Passivphase
seiner Altersteilzeit eingetreten. Schild ist seit
vielen Jahren in verschiedenen Funktionen innerhalb der Personalorganisation des Unternehmens tätig. Nach ihrem Studium der Wirtschaftswissenschaften begann sie als Trainee
bei HOCHTIEF Facility Management (HTFM). Im
Anschluss daran war sie als Personalreferentin
für verschiedene HOCHTIEF-Gesellschaften tätig. 2004 wechselte sie in den Bereich Führungssysteme und Development innerhalb der
Konzernzentrale. Drei Jahre später übernahm
sie die Personalleitung von HOCHTIEF Property
Management und war zuletzt in gleicher Funktion für HOCHTIEF Concessions und PPP Solutions verantwortlich. Sie behält die Verantwortung für das Segment PPP Solutions zusätzlich
zu ihrer neuen Aufgabe bei.
ist neuer Sprecher der Geschäftsführung von
HOCHTIEF Construction Austria und zugleich
Sprecher der Geschäftsleitung der Niederlassung Austria von HOCHTIEF Solutions.
Er folgt Michael Salzmann nach, der das
Kompetenzzentrum Erd- und Straßenbau in
Österreich mitaufgebaut und das Unternehmen Ende 2012 auf eigenen Wunsch verlassen hat. Diplom-Ingenieur Fahrnberger war
bereits seit April 2011 gewerberechtlicher Geschäftsführer und davor vier Jahre Projektleiter und Leiter des Technischen Innendienstes
von HOCHTIEF Construction Austria.
Anlagenmechaniker Sanitär, Heizung, Kältetechnik
Facility Services / NL Industriewartung:..Inge Henk Glen
Bauzeichner / -in
Consult IKS Energy:....................................Martin Löhr
Beton- / Stahlbetonbauer
Roh- und Industriebau:
Frankfurt...............................................Markus Herbert
Hannover...............................................Andre Wandelt
NRW........................................................Marc Philipps
Elektroniker f. Gebäude- und Infrastruktursysteme
Service Solutions, FM, Region Südost,
NL Berlin-Brandenburg: ........Enrico Ehrhardt, Eike Otto
Service Solutions, FM, Key Account Siemens,
NL Nord Berlin: ..........................................Nico Schulz
Immobilienkauffrau /-mann
formart Rhein-Main:.................................Nadine Polzin
HTPM Region Nord:................................Hannah Strufe
Region Süd, München:...................................Lisa Leitl
Region Südwest:..............................Dominique Rösler,
........................................................Oliver Schürmann
Industriekauffrau /-mann
Building Berlin:......................................Bodo Schröder
Civil Engineering and Energy:.................Sinan Dökmeci
Civil Engineering and Marine Offshore:
.........................................................Justus Heutmann
Civil Engineering and Traffic
Infrastructure:...........................................Isabelle Jung
Rohbau Hannover:...................................Gabriel Giske
PPP Solutions:.........................................Marc Eickholt
Service Level:........................Tobias Randos Friederich
Kauffrau für Bürokommunikation
formart:......................................Lena-Marie Jendrysik
Real Estate Services:.......................Ann-Kathrin Frank,
........................................................Jennifer Scholten
Mechatroniker
Streif Baulogistik, NL West:...................Patrik Musielak
Note „sehr gut“
Sonja Baumgartl, Bauzeichnerin
Consult Real Estate Service
41
Jubilare – 25 Jahre
Classic Solutions
Infrastructure Solutions
Hanna Finken
Stefan Rudloff
Matthias Kaiser
Udo Tietz
Gerhard Herzig
Oberbauleiterin
Roh-/Industriebau Hannover
01.01.2013
techn. Fachbereichsleiter, Segmentleitung Building
01.01.2013
Zimmererpolier
Building NRW
08.03.2013
Zimmerervorarbeiter, Roh-/Industriebau Hannover
15.03.2013
Zimmerer
NL CTI
12.01.2013
Service Solutions
FM Key Account Siemens
Birgit Trefzer
Cornelia Stempfhuber
Horst Auer
Branko Striga
Teamassistentin
01.01.2013
Projektkauffrau
15.01.2013
Elektrotechniker
22.02.2013
Mitarbeiter
Tech. Dienst ( ATZ )
NL Franken
01.03.2013
Christian Sellheim
Karl Söhner
Harald Weiss
Projektleiter
NL Nord, Berlin
01.01.2013
Haus- und
Servicetechniker
01.02.2013
Haus- und
Servicetechniker
01.02.2013
Service Solutions
Service Solutions
Service Solutions
FM Region Südost
FM Region Nordwest
Energy Management
Johann Unger
Sylvia Mensch
Jörg Hamer
Haus- und
Servicetechniker
01.03.2013
Teamassistentin
NL Nord-Main
15.02.2013
Techniker Gebäudeleittechnik, BS Lokstedt
01.03.2013
Service Solutions
Real Estate Solutions
Real Estate Solutions
Facility Services
formart
HTPM
Michael Wanderer
Christian Hofmann
Elektroingenieur
NL Mitteldeutschland
01.01.2013
Objektleiter
Region Südost
01.02.2013
Ralf Hampe
Petra Cors
Hausmeister
NL Flächenprojekte
01.01.2013
Betriebs- u. Neben­
kostenabrechnerin
Zentrale Essen
01.03.2013
Remy Landmann
Maurerpolier
techn. Projektmanagement
11.01.2013
42
Jubilare – 40 Jahre
Frank Hauser
Gerhard Henning
Ernst Hollerer
Servicetechniker, Service
Solutions, FM , Region Nordwest
NL Hamburg Flughafen
01.02.2013
Haus- und Servicetechniker
Service Solutions, FM
Region Nordwest, NL Süd-Main
01.11.2012
Haus- und Servicetechniker
Service Solutions, FM, Region Südost
NL Berlin-Brandenburg, 07.03.2013
Am Anfang der beruflichen Laufbahn von Frank
Hauser stand eine Ausbildung zum Betriebsschlosser bei der Lufthansa in Hamburg. Anschließend war
er für die Wartung und Instandhaltung der gesamten
Gebäudemechanik auf der dortigen Lufthansa-Basis
zuständig. Im Laufe seiner erfolgreichen Tätigkeit als
Betriebsmechaniker und der Teilnahme an diversen
Weiterbildungsseminaren erwarb er die Befähigung
zum Sachkundigen für kraftbetriebene Türen und
Tore sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen. Unter dem Dach von HOCHTIEF ist er bis heute als Servicetechniker tätig.
Nach seiner Ausbildung zum Elektroinstallateur begann Gerhard Henning 1972 als Betriebselektriker
bei der Lufthansa. Dort war er unter anderem für die
Störfallinstandsetzung der TGA-Anlagen, die Wartungsarbeiten und das Bearbeiten von Zusatzaufträgen im Elektrobereich tätig. Unter dem Dach von
HOCHTIEF war er zunächst in der NL Flughafen eingesetzt und wechselte 2007 zur NL Süd-Main, in der
er bis heute als Haus- und Servicetechniker im Objekt Campus Carré in Frankfurt-Niederrad tätig ist.
Thomas Kock
Günter Hübner
Elektroniker, Service Solutions
FM, Region Nordwest
NL Hamburg Flughafen
01.02.2013
Nach seiner Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker bei der Lufthansa wurde er als Betriebselektriker auf der Lufthansa Werft in Hamburg eingesetzt.
Unterschiedliche Anlagen, zum Beispiel die Hoch­
regal- oder Dockanlagen, waren elektrotechnisch zu
betreuen. Schnell schaffte der Jubilar den Sprung
zur ersten Fachkraft. Heute ist er für HOCHTIEF
Solutions im Bereich Elektrotechnik tätig.
Haustechniker im Betriebsteam
(Elektro), Service Solutions
Facility Sevices, Geschäftsbereich
Flächenprojekte, 01.02.2013
Thomas Kock begann 1973 eine Ausbildung zum
Energiegeräteelektroniker bei der Lufthansa in Hamburg. Mitte 1976 wurde er in ein festes Anstellungsverhältnis als Mess- und Regeltechniker übernommen. Sein neuer Dienstsitz war ab diesem Zeitpunkt
allerdings Frankfurt am Main, wo er noch heute – mit
HOCHTIEF als Arbeitgeber – tätig ist.
CAFM-Koordinator, Service
Projekteinkäufer
Infrastructure Solutions
NL MIP, 01.01.2013
Nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann bei
der Neon-Lichttechnik Karcher und anschließender
Bundeswehrzeit startete Wolfgang Leithe bei der
Mannesmann Rohrbau in Düsseldorf als Einkäufer.
Seiner Passion als Einkäufer blieb er treu und begann 1973 bei HOCHTIEF in Essen im Einkauf der
Niederlassung Ruhr. 1976 wechselte der Jubilar in
die Auslandsabteilung, in der er für den Einkauf
sämtlicher Baumaterialien der Auslandsbaustellen
verantwortlich war. Bis zu seinem Eintritt in die Passivphase der Altersteilzeit im Mai 2010 war er im Einkauf der NL MIP für die Auslandsprojekte tätig.
Haustechniker, Service Solutions
FM, Key Account Siemens
NL Nord, Berlin, Geschäftsstelle
Bremen Universitätsallee
01.02.2013
Bernd Kassel absolvierte eine Ausbildung zum
Starkstromelektriker bei Siemens in Hamburg. Nach
seiner Bundeswehrzeit war er bei Siemens zunächst
im Schiffbau im Bereich Elektroarbeiten tätig, später
dann als Bauleiter zum Beispiel bei Projekten wie
Panasonic, Postgiroamt und Fern-Vermittlungsstelle.
1990 übernahm der Jubilar in Hamburg ein Servicemobil. Fortan bediente er den Kundenstamm mit
kleineren Montagen sowie Wartungsarbeiten an Mittel- und Niederspannungsanlagen. 2001 übernahm
Bernd Kassel die Objektbetreuung mehrerer Häuser
in Hamburg. Unter dem Dach von HOCHTIEF erfolgte eine Versetzung nach Bremen, wo er in den Liegenschaften der British American Tobacco und bei
Mdexx tätig wurde. Später kamen Fiege und PSA
Neuenkirchen Vörden dazu. Seit März 2012 ist der
Jubilar im Objekt Siemens NL Bremen eingesetzt.
Kurt-Erich Kurz
Jürgen Poeppel
Wolfgang Leithe
Bernd Kassel
Solutions, FM, Region Nordwest
Abteilung SQR/technische
Dienste, 01.02.2013
Im Anschluss an seine Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker wurde Jürgen Poeppel als Betriebs­
elektriker tätig. 1985 wechselte er in den Bereich
Lüftung/Heizung und versorgungstechnische Anlagen und hat sich dort zum Mess- und Regeltechniker (MSR) weitergebildet. Zehn Jahre später wurde
er zur ersten Fachkraft MSR und 2001 zum Servicetechniker MSR ernannt. 2002 wechselte der Jubilar
im Lufthansa-Konzern in den Personaldienst als
Sachbearbeiter Zeitwirtschaft. Nach dem Betriebsübergang zu HOCHTIEF hat er in der NL Hamburg
Flughafen die elektronische Zeiterfassung eingeführt.
Seit April 2012 arbeitet Jürgen Poeppel in der Abteilung SQR der Region Nordwest.
43
Betriebsmanager, Service
Solutions, FM, Key Account
Siemens, Erlangen
15.03.2013
Nach dem Maschinenbaustudium begann der Jubilar 1973 in der Laboreinrichtungsplanung am Standort Forschungszentrum Erlangen von Siemens. Im
Zuge der Zusammenlegung der Labordienste mit
dem Betriebsbüro im Jahr 1992 wurde ihm die Leitung für die Gruppen Laboreinrichtungsplanung,
Zentrale Wasseraufbereitung sowie Sondermüllentsorgung an dem Standort übertragen. Mit dem Betriebsübergang auf Siemens Gebäudemanagement
und Services 1998 wurde Kurt-Erich Kurz Leiter des
infrastrukturellen Gebäudemanagements am Standort Erlangen. Nach einer grundlegenden Neuorganisation übernahm er die Funktion des Betriebsmanagers, die er auch nach dem Übergang auf HOCHTIEF
bis zum heutigen Tag ausübt.
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