Kinderarmut und Bildungschancen - Elisabeth
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Kinderarmut und Bildungschancen - Elisabeth
Liebe Leserinnen und Leser, unerwartet, plötzlich und völlig überraschend steht Weihnachten vor der Tür – die Zeit der vollen Kaufhäuser, der abgehetzten Eltern mit den Tüten voll Geschenken und einer Werbeindustrie mit Slogans wie „Weihnachten wird unterm Baum entschieden“. Auf den Wunschzetteln 2011 stehen in erster Linie nicht Kaufmannsladen oder Bauklötze, sondern eine neue Spielekonsole, dicht gefolgt von weiteren Multimediageräten und Spielen für den PC. Und auch weitere elektronische Geräte wie Laptop, Smartphone, Musikplayer, Digitalkamera, usw. gehören auf die vorderen Plätze. Doch was machen eigentlich die Eltern, die kein Geld für all diesen elektronischen Wahnsinn haben? Inspirierendes Shoppen durch das protzig geschmückte Kaufhaus oder mithilfe der unzähligen, auf Hochglanz gedruckten Werbeprospekte fällig schon einmal weg. Eher wird über Monate gespart, der Friseurbesuch gestrichen, die zu verschenkende Kleidung im Second Hand- Laden erstanden. Zu Weihnachten fällt vielen Menschen auf einmal wieder ein: „Ach ja, da gibt es Menschen, denen es nicht so gut geht wie mir.“ Zu keiner anderen Jahreszeit gibt es so viele Spendengalas im Fernsehen, Aufrufe im Radio, Aktionen für Bedürftige. Doch Weihnachten ist bald um, die Armut aber bleibt! In dieser einmaligen Ausgabe haben sich die Schülerinnen und Schüler der 13c des Beruflichen Gymnasiums (Schwerpunkt Pädagogik/ Psychologie) aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema „Armut“ beschäftigt. Dabei wird eine kontroverse Diskussion deutlich – einerseits die Wut und das Unverständnis über HARTZ IV- Empfänger, die es nicht für nötig halten, den Hintern vom Sofa hochzukriegen, etwas gegen ihr Schicksal zu tun, ihren Kindern eine andere, vermeidlich bessere Perspektive zu bieten. Andererseits aber auch das Entsetzen und die Hilflosigkeit, Familienschicksale zu studieren, die von einem Tag auf den anderen alles verlieren, was sie sich vorher erarbeitet haben; Kinder zu sehen, die im Exportweltmeisterland kein warmes Essen am Tag kriegen; mit Menschen zu reden, die auf einmal keine Zahl mehr sind, sondern mit echten Sorgen, Nöten und Hunger von ihrem Schicksal erzählen. Johanna, Rozelin, Nicole, Mike, Saskia, Sarah, Kimberley, Nadya, Leon, Torben, Moritz, Jonathan, Clarissa, Luisa, Christine und Melek haben nachgefragt, überlegt, diskutiert, recherchiert, bewegt, zugehört, erfunden und noch vieles mehr – nur eines haben sie alle nicht gemacht: weggeschaut! Wir wünschen viel Spaß mit dieser Ausgabe! Inhalt Armut… …in Deutschland …in Kunst, Kultur und für Kinder …in Europa, der Welt und wieder zurück Karikatur Fotostrecke „Mein Block“ Entwicklung der Kinderarmut in Deutschland Wenn die Schultüte platzt! Umfrage: Kinderarmut in Deutschland Einblick in ein anderes Leben Bildung für Alle? Die KreideTafel Hameln Darstellung der Armut in der Kunst Ist „arm“ gleich „dumm“? Die Kamera im Kinderzimmer Für die Kids Der reiche Prinz, der nichts hatte Wie Kinder an das Thema Armut herangeführt werden Helden unserer Zeit Preiswerte Gerichte für Jedermann Filmtipps Armut – was weißt du? Warum Finnen besser lesen können Zahlen und Fakten der Armut weltweit Terre des hommes Robin Hoods der Moderne Wege aus der Kinderarmut Zitate über Zitate Christian Liebig Stiftung Fotostory „Stolz und Vorurteile“ Last but not least: Quellenverzeichnis / Impressum [Anmerkung der Redaktion: Auf Seitenzahlen wurde aufgrund von Burnout-Vorsorge von Seiten der verantwortlichen Lehrkraft verzichtet.] OECD vermutet es schon lange: Bildungsgelder werden verheizt! Entwicklung der Kinderarmut in Deutschland Text: Jonathan Lindsey Kinderarmut ein weltweit auftretendes Problem. Besonders die Industriestaaten versuchen dieses Problem zu beseitigen und wenden finanzielle Mittel auf, um es zu beheben. Dabei gab Deutschland im Schnitt deutlich mehr Geld für seine Kinder aus, als andere Industriestaaten - doch trotzdem erreichen die meisten wesentlich besser ihr Ziel als Deutschland: So ließ sich die Studie von 2009 zusammenfassen, die die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vorgestellt hat. Die OECD ist eine Organisation, die 34 Länder auf der ganzen Welt vereinigt und die sich zum Ziel gemacht hat, verschiedene Wirtschaftswachstums fördernde Aspekte zu unterstützen und für eine Verbesserung der Lebensbedienungen der Menschen zu sorgen. Nach der, von der OECD, vorgestellten Studie gab Deutschland für Kinder 10 bis 20 Prozent mehr für Bildung, Dienstleistungen und direkte Finanztransfers aus, als es in anderen OECD-Ländern der Fall war. Dennoch lebte fast jedes sechste Kind in relativer Armut, also mit weniger als 50 Prozent des Durchschnittseinkommens. Im Vergleich, nach dem OECD-Durchschnitt, ist nur jedes achte Kind betroffen, in Dänemark zum Beispiel, dem Land mit der geringsten Kinderarmut in der Organisation, war sogar nur jedes 37. Kind betroffen. Dabei hatte die Organisation Lebensbedingungen von Kindern bis zum Alter von 15 Jahren in den 34 OECDMitgliedsländern im Hinblick auf Wohlbefinden und Chancengleichheit untersucht. Begutachtet wurden unter anderem die finanzielle Ausstattung der Haushalte, die medizinische Versorgung und die elterliche Zuwendung. In dieser Zeit waren vor allem Kinder, die nur mit einem Elternteil leben, von Armut betroffen. So lag die Armutsrate bei Alleinerziehenden in Deutschland bei 40 Prozent, im OECDSchnitt sind es 30 Prozent. Auch für die Lebensbedingungen der Kinder in Deutschland ergab sich ein gemischtes Bild. Trotz der vergleichsweise hohen relativen Armut berichtete nur einer von 200 Jugendlichen, dass ihm die notwendige Ausstattung für den Schulbesuch fehlt. Das ist der zweitniedrigste Wert in der OECD. Auch beim Gesundheitszustand schnitt Deutschland gut ab. So lag die Sterblichkeit der Kinder deutlich unter dem OECDSchnitt. Rückschritt schritt statt Fort- Auch im Jahr 2010 sah Deutschland im Vergleich der OECD nicht gut aus. Im OECD-Bildungsbericht 2010 war Deutschland weit entfernt zu seinen europäischen Nachbarn. Im Vergleich zu 2009 haben die Bildungsausgaben prozentual zum Bruttoinlandsprodukt drastische Einschnitte bekommen und standen nun an der fünften Stelle von unten. Besonders erschreckend waren die Ergebnisse im Bereich der Hochschulabschlussquote, in der Deutschland den dritten schlechtesten Platz belegte. Denn, Trotz einer Zunahme bei Studienanfängern und Absolventen, so der Bildungsbericht, bliebe Deutschland in der OECD nach der Türkei, Belgien und Mexiko das Land mit der geringsten Studierneigung. Deutschland schien in einer Abwärts-Spirale gefangen zu sein. Auch 2011 sieht es für Deutschland nicht gut aus, die Bildungsausgaben liegen in Deutschland nach internationalen OECD-Angaben immer noch deutlich unter dem Schnitt der anderen Industrienationen. Von 1995 bis 2008 sanken die Ausgaben von 5,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes auf 4,9 Prozent. Der OECDSchnitt lag in diesem Jahr bei 5,9 Prozent. Damit liegt Deutschland auf Platz 30 von 36 Industrienationen. Auch die soziale Gerechtigkeit ist in Deutschland nicht weiter gewachsen. Deutschland konnte sich 2011 auf den 15 Platz knapp an der Grenze des OECDDurchschnitts retten. Auch wenn Deutschland noch am Durchschnitt annehmbar erscheint ist, es im Vergleich zu den restlichen europäischen Staaten im hinteren Bereich. Fazit Trotz vieler Versuche von Politkern in den letzten Jahren der Kinderarmut in Deutschland Herr zu werden, zeigt sich in den Statistiken der OECD, dass Deutschland noch viel Arbeit in sein Bildungssystem stecken muss, um mit den anderen Europäischen Staaten gleich zu ziehen. Die Kinderarmut in Deutschland wird solange noch ein Thema bleiben, solange wir es nicht schaffen Präventionsmaßnahmen für diese Kinder zu ergreifen. Die Bildungspolitik sollte sich verstärkt auf frühkindliche Erziehung konzentrieren, um dem stetigen Wachstum der Kinder und Bildungsarmut entgegenzuwirken. Denn gerade Kinder in Armut benötigen besondere Förderung. ■ Wenn die Schultüte platzt!Text: Rozelin Celik, Melek Süzük Bist DU startklar für Bildung? Um die Prävention von Armut in Kraft setzen zu können, müssen zunächst einmal die Grundsteine gelegt werden, welche eindeutig durch Bildung ermöglicht werden. Jedoch ist die Frage nun, wie eine gute Bildung zu Stande kommt bzw. wie diese unterstützt und gefördert werden kann. „Non scholae, vitae discimus“ Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir! Familie Wichtig ist, dass die Eltern bzw. die Erzieher das Kind in ihrer schulischen Laufbahn unterstützen, ermutigen und ihnen die nötige Bildung überhaupt ermöglichen. Dabei sind grundlegende Maßnahmen wie: gesunde Ernährung, strukturierter Tagesablauf, der Besitz nötiger Schulmaterialien, Zuneigung und Motivation von großer Bedeutung. Schule Die Institution Schule sollte in erster Linie als Chancengeber dienen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen folgende Kriterien erfüllt werden: - Vermittlung der Bedeutung des Lernens - Lernen mit Spaß und Freude verbinden - Einrichtung der Persönlichkeitsbildung und Selbstbestimmung sowie die Förderung der pädagogischen Mündigkeit - Berücksichtigung der individuellen Entwicklung des Kindes → Folgerung: Erarbeitung individueller Lernstrategien - Vermeidung von Etikettierung (Abstempeln) - das System der Ungleichwertigkeit der Fächer ( „Nebenfach“, „Hauptfach“) sollte überdacht werden - Schulinhalte sollten Parallelen zur Alltagspraxis haben Staat Der Staat sollte jedem Kind den Zugang zu einer schulischen Bildung gewährleisten können. Somit fördert und unterstützt der Staat die individuelle Bildung durch: - jährliches Schulgeld in Höhe von 100 € - Finanzierung von Klassenfahrten und anderen schulischen Aktivitäten - Finanzierung des Schulwegs (Busfahrkarte) - BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz ) - Bezahlung der Schulbücher für Familien, die Sozialhilfe in Anspruch nehmen Außerdem ist die individuelle Förderung von Hochbegabten, sowie Lernschwachen besonders relevant. Ebenso wichtig ist die Bereitstellung von fachlich ausgebildeten Lehrkräfte, als auch Pädagogen zur qualitativen Wissensvermittlung. Umfrage Kinderarmut in Deutschland Text: Christine Räcker, Clarissa Lührig Durch eine Umfrage wollten wir herausfinden, inwieweit Armut in unseren Kreisen eine Rolle spielt, wie diese sich äußert und wie sie unterstützt wird. Da wir uns besonders für die junge Generation, also für die sechs bis elf jährigen, interessieren, haben wir die Umfrage an allen Hamelner Grundschulen durchgeführt, die bereit waren, daran teilzunehmen. Die Umfrage wurde von den Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern beantwortet, damit wir über möglichst viele Schüler Informationen erhalten. Von allen befragten Lehrerinnen und Lehrern unterrichten 26 Prozent eine 1. Klasse, 30 Prozent eine 2. Klasse, ebenfalls 26 Prozent die 3. Jahrgangsstufe und 18 Prozent die 4. Klasse. Durchschnittlich wird jede Klasse von 18 Schülerinnen und Schülern besucht. Ein Viertel der Lehrer/innen gibt an, dass in ihrer Klasse bis zu drei Kinder von Armut betroffen sind, 30 Prozent der Lehrer/innen sagen, dass drei bis sechs Kinder aus prekären Lebensla- gen kommen. Laut einem Viertel der Lehrer/innen sind sogar bis zu zehn Schüler/innen aus jeder Klasse betroffen. Besonders erschreckend ist, dass 20 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer angeben, dass mehr als elf Schüler und Schülerinnen ihrer Klasse in Armut leben, was bei einem Durchschnitt von 18 Schülern/innen, mehr als die Hälfte der ganzen Klasse ist. Bei der Frage, wie sich die „ärmeren Verhältnisse“ im Schulalltag äußern, wurde anhand der Umfrage deutlich, dass sich Armut bei Kindern am meisten an der Kleidung und in der (schlechten) Ernährung deutlich macht. Erst danach folgen schulische Leistungen sowie Arbeits- und Sozialverhalten. Zusätzlich haben die Lehrerinnen und Lehrern angegeben, dass besonders die Hygiene vernachlässigt wird, Probleme im Sprachgebrauch aufgewiesen werden, häufig das Schulmaterial fehlt bzw. an Klassenunternehmungen nicht teil genommen werden kann und das übermäßiger Fernsehkonsum eine große Rolle bei Kindern aus prekären Verhältnissen spielt. Die Auswertungen haben ebenfalls ergeben, dass bereits die Kinder mitbekommen, dass sie in ärmeren Verhältnissen als ihre Mitschüler/innen leben. Vor allem wird dies den minderbegüterten Schüler/innen bewusst, wenn andere Kinder nicht mit ihnen spielen wollen und sie, aufgrund von mangelnder Hygiene oder anderen Beweggründen ausgegrenzt werden. Außerdem wird ihnen ihre Armut signalisiert, wenn es zu Besitzvergleichen kommt und ein Austauschen über andere Dinge stattfindet. Des Weiteren können die sozial starken Mitschüler/innen nach den Ferien von ihren Urlaubsausflügen und großen Weihnachtsgeschenken erzählen, was für Kinder in Armut meistens nicht gegeben ist. Da wir in Bezug auf Armut und Bildung gelernt haben, dass besonders Ganztagsschulen ein gut bewährtes Konzept für Kinder aus prekären Lebenslagen sind, haben wir nach den Meinungen der Hamelner Grundschullehrer/innen gefragt und wollten erfahren, was sie von solch einem Schulkonzept halten. 80 Prozent aller Lehrer und Lehrerinnen stimmen unserer Behauptung zu, dass sich das Konzept der Ganztagsschule positiv auf die Entwicklung sozial schwacher Kinder auswirkt. Aufgrund dessen, dass nicht alle Hamelner Grundschulen eine Ganztagsbetreuung anbieten, wollten wir gezielte Maßnahmen erfahren, wie die Schülerinnen und Schüler in der Schule Unterstützung erfahren. Hauptsächlich werden an allen Schulen verschiedene Betreuungsmaßnahmen angeboten und auch die materielle Versorgung wird von Seiten der Grundschulen unterstützt. Zusätzlich wird den Familien die Möglichkeit zur Nachhilfe (z.B. durch den Kinderschutzbund) geboten, um die Defizite in den schulischen Leistungen zu beheben. Ansonsten spielt das Angebot einer gesunden Ernährung an bestimmten Projekttagen oder direkt in der schuleigenen Mensa eine Rolle. Betroffene Familien werden an Einrichtungen wie das FIZ (Familie im Zentrum) oder das Kinderspielhaus weitergeleitet oder persönlich stützt. unter- Trotzdem fordern alle Lehrerinnen und Lehrer weitere unterstützende Maßnahmen, um möglichst alle Probleme zu beseitigen. Sie fordern hauptsächlich ein Ganztagsangebot an allen Schulen, noch mehr Nachhilfeangebote, Beratungsmöglichkeiten für die Eltern, kostenlose (Mittags-) Essensangebote, die Hilfe von Schulsozialarbeitern und Psychologen direkt an der Schule und eine bessere Materialausstattung in den Institutionen, um den Familien ein Stück weit die Ausgaben zu vermindern. Ob diese Forderungen an allen Schulen zu befriedigenden Ergebnissen durchgesetzt werden können, steht derzeit wohl noch in den Sternen und ist Aufgabe der Stadt, der Institutionen, des Staates und der Gemeinde. Eine Möglichkeit zur Unterstützung würde der sogenannte Bildungsgutschein liefern. Der Bildungsgutschein ist ein Konzept zur staatlichen Kostenübernahme für Bildung und Betreuung in Einrichtungen. Mehr als 90 Prozent aller befragten Grundschulleh- rerinnen und Grundschullehrer sind über diese Art der Unterstützung informiert, geben jedoch auch an, dass es trotzdem kaum Möglichkeiten gibt, eine solche Form allen Familien zu bieten. Allein der Antrag zu solch einem Gutschein sei mit sehr vielen bürokratischen Formalien gekoppelt, die die meisten Eltern ohne Hilfe nicht selbstständig bewältigen können. Das Konzept des Bildungsgutscheines sollte also nochmals überdacht und grundsätzlich vereinfacht werden, denn was bringt eine Unterstützungsmaßnahme, wenn selbst für diese, zuerst eine Unterstützung, notwendig ist? Fazit: An allen Hamelner Grundschulen ist Armut mittlerweile kein seltenes Thema mehr, daher wären mehr unterstützende und auch vorbeugende Hilfsmaßnahmen wünschenswert, denn die Hilfen, die es momentan gibt, reichen nicht aus, um die Armut zu bekämpfen beziehungsweise um die Chancen auszugleichen. ■ Bildung für Alle? Die Kreide-Tafel Hameln auf dem Weg zur Chancengleichheit Text: Moritz Lindert, Nadya Irtegün Pascal ist 6 Jahre alt. Er mag Fußball und Tischtennis. Zu einer Mitgliedschaft im Sportverein fehlt leider das Geld. Er wohnt mit seiner allein erziehenden Mutter Kerstin und seiner kleinen Schwester Mia in einer Mietwohnung. Diesen Sommer wird Pascal eingeschult. Er freut sich schon riesig auf die Schule, denn er ist neugierig, was ihn wohl alles erwarten und wie viele neue Freunde er finden wird. Außerdem freut er sich auf seinen ersten Schulranzen. Am liebsten möchte er einen mit Autos haben. Gekauft haben sie diesen aber noch nicht. Gestern bekam Kerstin von der Grundschule eine Einkaufsliste mit den anzuschaffenden Schulmaterialien zugeschickt. Wie sie die vielen hochwertigen Utensilien von ihrem knappen Arbeitslosengeld bezahlen soll, weiß sie noch nicht. Kinder haben ein Recht auf Bildung. Dieses Gesetz haben fast alle Staaten der Welt unterschrieben, so auch Deutschland. Deshalb besteht in allen 16 Bundesländern die Schulpflicht. Doch ist Bildung wirklich für alle verfügbar? Schulbücher, Stifte, Hefte, Radiergummis und Taschenrechner müssen bezahlt werden. Bildung kostet Geld und Geld haben nicht alle. 14% der Deutschen Kinder gelten als arm, das sind 2,5 Millionen. Wer sorgt dafür, dass auch diese 2,5 Millionen Kinder unter den gleichen Bedingungen zur Schule gehen, wie alle anderen? Wie schafft man „Bildung für alle“? Diese Frage stellten sich auch Nicola KRAUS vom Kinderschutzbund Hameln und Ulla WALTEMATHE von der Hamelner Tafel. Auch in der niedersächsischen Kleinstadt sind etwa 1500 Schüler in der Situation, sich keine ausreichenden Schulmaterialien kaufen zu können. Besonders die Einkaufslisten für Schulanfänger haben es in sich. Genaueste Angaben der Grundschule, vom teuren Markenfüller bis zum speziell ausgestatteten Tuschkasten, schreiben vor, was am großen Tag der Kleinen im Ranzen zu stecken hat. So ergeben sich Kosten von mindestens 250 €. Der Rucksack selbst, meistens mit entsprechender Federtasche, Turnbeutel und Schultüte, schlägt ebenfalls mit bis zu 200 € zu Buche. Doch damit ist noch lange nicht Schluss. Jedes Jahr müssen aufs Neue Schulbücher und Arbeitshefte, später auch Lektüren und Wörterbücher beschafft werden. Die meisten Schulen bieten eine entgeltliche Ausleihe der Bücher an, die eigenen Kosten pro Schuljahr sind aber trotzdem enorm. Für die Schüler weiterführender Schulen und Oberstufen ist der Kauf eines Taschenrechners, häufig auch eines Zirkels und anderer Utensilien erforderlich. Kinder aus Familien mit knappem Einkommen sind benachteiligt, vor allem da im Hartz IV-Regelsatz nur 100€ Schulgeld jährlich vorgesehen sind. Dieses Geld erhalten auch nur Familien mit niedrigstem Einkommen, andere müssen die Kosten für das Material selbst tragen. Der Unterricht ist dabei völlig auf die Materialien ausgelegt. Wer den besonderen Taschenrechner oder das selbst zu beschaffenden Wörterbuch nicht hat, kann nicht mitarbeiten. Pascals Einkaufsliste Füller (Lami) Bleistift (Faber Castell) Lineal Tintenkiller (Lamy) Buntstifte (Stabilo) Schere Kleber (Pritt) Radiergummi Federtasche (Scout) Tuschkasten (Pelikan) Schulranzen (Scout) Turnbeutel Hefte (Oxfort) Blöcke (Brunnen) Schulbücher (Leihgebühr) INSGESAMT 15 € 1€ 1€ 1€ 7€ 2€ 1€ 0,50 € 20 € 15 € 100 € 15 € 0,60 € 2€ 70€ 251,10 € Pascal hat den ersten Schultag gemeistert. Seine Lehrerin ist nett und mit zwei Jungen hat er auf dem Pausenhof schon Fußball gespielt. Den Ranzen, den er sich gewünscht hat, hat Pascal leider nicht bekommen. Für einen Autoranzen fehlte das Geld. Stattdessen hat er einen gebrauchten von Kerstins Bekannten bekommen. Kerstin hat Angst, dass Pascals Lehrerin verärgert ist, sie konnte nämlich nicht alle Artikel auf der Liste besorgen. Für den Tuschkasten und den teuren Füller fehlte das Geld. Kinder wie Pascal werden in der Schule oft benachteiligt, weil sie nicht dieselben Materialien aufbringen können wie andere. Um diesem Problem entgegen zu wirken, gründeten Nicola KRAUS und Ulla WALTEMATHE als Kooperation zwischen dem Kinderschutzbund Hameln und der Hamelner Tafel 2007 ein ehrenamtliches Projekt, das der Chancengleichheit in der Schule dienen soll. Die Idee war es, so vielen bedürftigen Kindern wie möglich, eine optimale Materialnutzung zu ermöglichen und sie im Beschaffen der Schulutensilien zu unterstützen. Die Hamelner Tafel verteilt täglich Lebensmittelspenden an Bedürftige, ein Projekt nach ähnlichem Prinzip sollte nun jährlich für den Bedarf an Schulmaterial angewandt werden. In Zusammenarbeit mit der Diakonie Hameln-Pyrmont entstand so die Hamelner KreideTafel. Diakonie… … ist eine evangelische Sozialarbeit die sich auf die Unterstützung, Betreuung und Begleitung von Menschen am Rande der Gesellschaft konzentriert. Grundlage und Basis ist ihr Glaube an Jesus. Im vierten Jahr versorgen die ehrenamtlichen Mitarbeiter Kinder und Jugendliche aus gering verdienenden Familien mit Materialien und Gutscheinen für eine vollständige Schulausstattung. Dabei werden alle Aktivitäten der Kreide-Tafel ausschließlich aus Spenden finanziert. Gottesdienstkollekten, Firmenspenden, Sammlungen aus Kindergärten, Schulprojekten, Sommerfesten oder anderen Aktionen sowie private Geldspenden von Hamelner Bürgern kommen dem Projekt zugute. Das ist auch nötig, denn es sind jedes Jahr sind etwa 5000 € an Kosten zu decken. Neue Produkte werden eingekauft und für nicht vorhandene Materialien werden Gutscheine für die örtlichen Schreibwarengeschäfte und Buchhandlungen ausgestellt. Auch Sachspenden werden gerne angenommen und an die Schüler weitergegeben. „Natürlich ist es schwer, nicht allen, die unsere Unterstützung benötigen, helfen zu können.“ Nicola KRAUS Aber es kann längst nicht allen Kindern geholfen werden, betont KRAUS entschieden. Die KreideTafel verteilt Spenden an Erstklässler, Schüler der 5. Klasse, die erstmals eine weiterführende Schule besuchen und Elftklässler, die in die Oberstufe eintreten, da in diesen Klassenstufen die Aufwendungen für eine vollständige Ausstattung am höchsten sind. Aber auch hier können nicht alle unterstützt werden. Für die Inanspruchnahme der Spenden sind Nachweise von Arbeitslosengeld, Wohngeld und anderen Sozialhilfeleistungen erforderlich. Die Zahl der Schüler, die die Hamelner Kreide-Tafel unterstützen kann, beläuft sich auf etwa 150 Personen. Das sind nur etwa 10% der regional als arm geltenden Kinder und Jugendliche. KRAUS fällt es schwer, nicht allen Bedürftigen helfen zu können. Doch eine Kooperation mit der Stadt Hameln oder dem Landkreis liegt nicht vor. Die einzige Unterstützung durch die öffentlichen Stellen ist die Weitergabe der selbst gedruckten Informationsblätter und der offiziellen Ausgabetermine. „Ein wunderbares Dankeschön ist es, in die leuchtenden Augen der Kinder zu schauen.“ Nicola Kraus An drei Tagen zu Beginn des Schuljahres findet im Haus der Diakonie Hameln die Ausgabe der gesammelten und gekauften Material- Spenden statt. Bereits zwei Stunden vor Beginn treffen sich die ehrenamtlichen Helfer, um die Utensilien für die Kinder vorzubereiten. Die Spenden und Gutscheine werden sortiert und aufgebaut. Ab 14 Uhr kom- men dann nach und nach die Familien um sich anhand ihrer Schullisten ausstatten zu lassen. Auch hier muss wieder geprüft werden, wer die Spenden erhalten kann. Für KRAUS ist dieser Moment immer ein ganz besonderer. Sie freut sich, die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Weg durch die Schule unterstützen zu können. Dabei kommt sie auch mit den Eltern ins Gespräch. Viele berichten ihr über ihre schwierige Situation und bedanken sich herzlich für die ihnen entgegengebrachte Hilfe. Der schönste Dank sei für sie aber, „in die leuchtenden Augen der Kinder zu schauen“, denen sie Material mit auf den Weg geben konnten. Die Ehrenamtlichen der Hamelner Kreide-Tafel Die Hamelner KreideTafel ist ein Vorbild für Chancengleichheit in Sachen Bildung. Sie versucht ein Gleichgewicht aller Schüler zu schaffen und Nachteile zu minimieren. Diese Haltung ist aber noch lange nicht in allen bildungspolitischen Bereichen vertreten. In Deutschland ist Lernen immer noch eine Frage des Geldes. Andere Länder machen uns aber vor, dass Bildung und die Beschaffung der dazu nötigen Schulmaterialien kostenlos sein kann. KRAUS hofft, dass Bildung in der Zukunft endlich für alle zugänglich gemacht werden kann, ohne dass es an der Buchausleihe oder der Füllermarke scheitert. Pascals Füller wurde nicht als angemessen betrachtet. Nun steht er im Klassenbuch und Kerstin wird zur Rede gestellt. In Pascals Stadt gibt es keine Kreide-Tafel, die ihn bei der Beschaffung der Materialien unterstützen kann. Er wird auch im nächsten Jahr wieder im Klassenbuch stehen. Und dann wieder. Und dann wieder und wieder. ■ Darstellung der Armut in der Text: Clarissa Lührig, Christine Räcker Das Bild stellt zwei Personen in den Vordergrund, die den Willen haben gegen ihre Armut zu kämpfen, um aus dem Teufelskreis der Armut auszubrechen. Des Weiteren sind Personen zu sehen, die diese beiden „Kämpfer“ für ihre Stärke und ihre Willenskraft bewundern. Sie versuchen es ihnen gleich zu machen, allerdings haben sie noch nicht die richtigen Mittel und Wege dafür gefunden. Außerdem sind Menschen am Boden liegend zu sehen, diese Personen haben den Glauben an ein Leben ohne Armut schon aufgegeben. Einige von ihnen haben vermutlich keine Kraft mehr für einen Ausbruch aus der Armut und Andere versuchen es gar nicht erst. Geld vom Staat. Dadurch wird deutlich, dass sie erkannt haben, dass sie für ihr Leben selbst verantwortlich sind und jeder sein eigenes Schicksal in der selbst Hand hat. Zusätzlich wird auf dem Bild eine Kernaussage „Arbeit statt Almosen!“ dargestellt. Diese Aussage kann den beiden kämpferischen Personen zugeordnet werden, die damit sagen wollen, dass jeder selbst für seine finanzielle Situation verantwortlich ist und daher arbeiten gehen sollte. Sie vertreten die Meinung, dass Geld durch Arbeit mehr Wert hat als das Insgesamt gesehen, erkennen viele Menschen, dass sie sich in einer prekären Lebenslage befinden, haben aber entweder nicht die Kraft oder die Einsicht dagegen anzukämpfen. Die wenigsten Betroffenen schaffen es, ohne unterstützende Maßnahmen, aus dem Teufelskreis der Armut auszubrechen und ein geregeltes Leben in der Gesellschaft zu führen. ■ Ist „arm“ gleich „dumm“? Ein fiktiver Vergleich Text: Mike Fischer Eine große Kluft öffnet sich in diesen Tagen zwischen armen und reichen Bürgern unserer Bundesrepublik. Da ist es doch verwunderlich, dass zeitgleich die Schere zwischen gut und schlecht Gebildeten sich ebenfalls weit öffnet, sogar erschreckend weit. Doch inwieweit kann Armut mit einem Gelingen im Bildungsleben zusammenhängen und muss man zwingend reich sein um eine gute Bildung zu erhalten? Ein fiktiver Vergleich zweier Jugendlicher soll ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Ein schwarzer Mercedes fährt auf den Parkplatz des Otto-HahnGymnasiums. Aus ihm steigen der 15-Jährige Tim und sein kleiner Bruder Max. Die beiden werden jeden Morgen von ihren Eltern zur Schule gebracht, jeden Morgen mit der rituellen Abschiedsumarmung, man sieht sich schließlich erst am Abend wieder. Es ist halb acht und der Unterricht beginnt erst in einer Viertelstunde. Genug Zeit für Tim um zu schauen, was er heute von seiner Mutter als Schulverpflegung bekommen hat. Drei Vollkornstullen mit Salat und Käse. Und dazu eine ein geschälter Apfel. „Bis zum Mittagessen kommt man damit gut klar. Aber wenn Mama mal keine Zeit dafür hat gibt sie uns einen Zehner, damit wir uns was im Schulbistro kaufen können.“ In der Klasse zählt Tim zu den Besten. Seine Leistungen sind kontinuierlich und gut. Die müssen ja auch gut sein, schließlich will er mal Anwalt werden, wie sein Vater. Nach Schulschluss werden Tim und seine Bruder wieder von ihrer Mutter abgeholt. „Dass ich Zeit für meine Kinder habe, ist ein großer Vorteil bei einer eigenen Arztpraxis“, sagt sie. Zuhause angekommen muss ihre Mutter schon wieder weg, denn es warten noch Patienten auf sie. Dann sind Tim und Max allein zuhause, doch das ist nicht weiter schlimm. Das Essen ist meist schon vorgekocht; selten müssen sie sich etwas selber kochen. Anschließend erledigen beide ihre Hausaufgaben eigenständig, sie helfen sich auch schon mal gegenseitig. Bis abends müssen sie auf ihre Eltern warten, doch Langeweile kommt bei den Brüdern selten auf. Viermal die Woche gehen sie zum Sport. Max zum Badminton und Judo, Tim zum Handball und Tischtennis, wo sie beide ähnlich erfolgreich sind wie in der Schule. Selten sitzen sie daheim und spielen Computer oder hängen ab. „Das ist uns zu langweilig. Wenn wir mal kein Sport haben, treffen wir uns mit Freunden, was normale Teenies halt so machen“, erzählt Max. Abends kommen dann beide Eltern nach Hause. Da wird dann beim Abendbrot besprochen, was den Tag über geschehen ist, was einen bewegt oder verärgert hat oder schon mal Pläne für das Wochenende geschmiedet. Vielleicht ist das Wetter ja gut genug für einen Ruderausflug am Sonntag. So oder so ähnlich könnte der Alltag eines Kindes aus der oberen Mittelschicht aussehen. Fürsorge der Eltern spiegelt sich auch im Erfolg der Schule und im Sport wieder. Doch ist diese Familienidylle mehr und mehr Utopie. Die Armut in Deutschland nimmt zu und das mit gravierenden Folgen für die Bildung der Menschen, als auch für den Bestand der deutschen Wirtschaft. Fachkräftemangel ist nur eines von vielen Stichwörtern, die man heutzutage in Medien liest und hört. Nur wie sieht das nun aus der Sicht eines Unterschichtkindes aus? Ist es wirklich alles die Schuld des Staates oder doch nur Selbstverschuldung? Es ist Viertel vor zehn an der HeinrichHellerHauptschule. Die 17jährige Chantal schlurft über den Schulhof, sichtbar ohne jedwede Eile, obwohl sie bereits seit eineinhalb Stunden im Unterricht sitzen sollte. Vor der Eingangstür bleibt sie abrupt stehen, fingert eine Zigarette aus ihrer Handtasche und steckt sich eine Fluppe an. „Die brauch ich, sonst komm ich auf mein Leben nich’ klar“, antwortet sie darauf. Momentan ist ihr Hauptschulabschluss gefährdet. Ihre hohe Fehlquote hat ein tiefes Loch in ihre Noten gerissen. Abgesehen von vereinzelten Vieren besteht ihr Zeugnis nur aus Fünfen. „Is’ mir doch egal. Was soll ich denn zur Schule gehn’? Meine Mutter hat auch kein Abschluss.“ Chantals Mutter ist Hartz - IV Empfängerin der 2. Generation. Arbeit hat sie nur sporadisch und nur in Form von Minijobs, nie eine ernsthafte Anstellung. Ihr Vater hat die Familie verlassen als Chantal vier war, Unterhalt erhält sie nicht von ihm, er ist schließlich auch nur Hartz-IV Empfänger. Kurt BANGERT hat zu dieser Problematik den „Teufelskreis der Armut“ entwickelt, den er in sei- nem Buch „Kinderarmut In Deutschland und weltweit“ beschreibt. Für Betroffene ist es schwer aus diesem „Circulus vitiosus“ auszubrechen. Vieles in Chantals Leben spricht dafür, dass auch sie in diesem nicht enden wollenden Kreis gefangen ist. So zum Beispiel das ihre Eltern bereits arm sind, sie schlechte schulische Leistungen erbringt, die zu einem schlechten Schulabschluss führen werden. Vor drei Wochen hat Chantal erfahren, dass sie schwanger ist. Trotzdem ist ihr die Schule egal, die Gesundheit ihres heranwachsenden Kindes ebenso. Sie denkt gar nicht daran mit dem Rauchen aufzuhören und die Nächte mit Alkohol will sie trotzdem durchfeiern. Wenn sie nicht in der Schule ist, verbringt sie den ganzen Tag im Bett, schaut dabei entweder mit Chips und Cola Fernsehen auf ihrem HD Fernseher oder sitzt vor ihrem brandneuen Laptop. Das Geld dafür hat sie sich selbstverständlich nicht erspart oder erarbeitet. „Einfach über Telefon bestellt und so. Zahlen muss ich das noch nicht, werd ich auch gar nicht“, sagt sie dazu. Ihr täglicher Aufenthalt im Bett hat auch körperliche Spuren hinterlassen. Bei einer Größe von 1,70 Meter wiegt sie 100 Kilogramm. Das sind 40 Kilogramm mehr als gesund ist. Aber auch durch ihren starken Zigarettenkonsum hat sie bereits Probleme mit dem Herzen und der Durchblutung. „Ja- ich hab halt mit 12 angefangen. Bin halt in nem Raucherhaushalt aufgewachsen. Da ist das doch normal. Rauchen ist ja auch nicht so schlimm.“ Was sie nach der Schule machen will, weiß sie noch nicht. „Erstmal chilln. Und dann mal was arbeiten gehen, so normal halt.“ Auch die körperliche Gesundheit trägt, laut BANGERT zum Erfolg oder Misserfolg in schulischen Leistungen bei. Aber ein Problem in ihrem möglicherweise fehlenden oder schlechten Abschluss sieht sie nicht. „Heut hat doch keiner ’nen Abschluss, das’ doch normal. Da kriegt man schon was. Wenn nicht, krieg ich doch Geld von Hartz - IV und so. Ich hab doch auch ’n Kind, da müssen die mir doch das geben, da kann ich ja vielleicht gar nicht arbeiten.“ Anscheinend macht sie sich keine Gedanken darüber, was aus ihr und ihrem zukünftigen Kind passiert. Der Staat scheint einen ausreichenden Lebensunterhalt zu bieten. So wird wahrscheinlich auch ihr Kind in BANGERTs Teufelskreis der Armut stecken und so Hartz - IV in die 5. Generation tragen. Zwar ist dieser Fall fiktiv, doch müssen 14 % der deutschen Bevölkerung mit weniger als 750 € pro Monat auskomme. In Zahlen ist das 11,5 Million der Gesamtbevölkerung. Und diese Zahl wird wahrscheinlich noch wachsen. So wuchs sie in den letzten 10 Jahren von 10 auf 14 %. Genauso sind auch 14% aller deutschen Kinder arm, das sind 2,5 Millionen. Anhand dieser Beispiele kann man erkennen, dass ein Elternhaus mit einer guten finanziellen Basis und einem angemessen Bildungsniveau dazu beiträgt, einen guten Bildungsstand zu erreichen. Würde man den Teufelskreis der Armut weiterführen, würde Chantal in ein paar Jahre arbeitslos oder gering verdienend sein. Sie wäre auf staatliche Hilfe angewiesen und würde ohne weiterführende Bildung auch nicht in der Lage sein einen Beruf zu ergreifen, der ihr mehr finanzielle Sicherheit geben würde. Das Risiko für ihr zukünftiges Kind und eventuelle nachfolgende Kinder selber arm zu sein, würde immens sein. Ein Ausbrechen aus dem Teufelskreis der Armut ist meist nicht ohne Hilfe möglich. „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist die beste Möglichkeit um gegen diese Endlosschleife anzugehen. Wie man im vorherigen Text gesehen hat, bedingt sich Armut aus vielen verschieden Kriterien. Diese kann man in zwei Kategorien unterteilen: Die makroökonomischen Ursachen der Arbeitslosigkeit und das sozioökonomische Milieu, die individuell unterschiedlich sind. Zu den makroökonomischen Ursachen gehören verschiede Faktoren, die in Deutschland schon seit Jahren bestehen. Das wäre zum Beispiel die Überproduktivität. „Produktivitätssteigerungen haben es über die Jahrzehnte hinweg ermöglicht, mehr Güter mit immer weniger Personal herzustellen, was fraglos zu mehr Arbeitslosigkeit geführt hat.“ (BANGERT) Rationalisierung: „Computerisierung und Automatisierung haben menschliche Arbeit ersetzt; hinzu kamen Unternehmensverschlankungen, Auslagerung von Teilproduktionen sowie Umorganisation, was zusätzlich zu Entlassungen und zur Arbeitslosigkeit geführt haben.“ (BANGERT) Beispiele für die individuellen, sozioökonomischen Ursachen wäre der Bildungsmangel der eigenen Eltern. „Das Bildungs- und Ausbildungsniveau der Eltern dürfte einer der wichtigen Gründe für die Armut der Kinder sein. Eltern mit guter Bildung legen auch für ihre Kinder großen Wert auf Bildung. Eltern ohne gute Bildung hegen für ihre Kinder keine so hohen Erwartungen. Dass die Einstellung zur Bildung Auswirkungen auf das spätere Einkommen der Kinder hat, ist klar“ (BANGERT), der eigene Bildungsmangel: „Schlechte schulische Leistungen oder eine fehlende Schulbildung können wesentliche Gründer für spätere Armut sein. Wer einen schlechten Schulabschluss hat oder nicht studiert, hat auf dem Arbeitsmarkt geringere Chancen“ (BANGERT) und der übermäßige Medienkonsum: „Fernsehen und Internet können uns wichtige Informationenliefern, die uns auch beruflich weiterbringen; aber einseitiger, übermäßiger und unkontrollierter Medienkonsum stellt eine Gefahr dar, weil er Eigeninitiative hemmt und den Konsumenten vom realen Leben fernhält.“ (BANGERT). In dem Fall von Chantal wird es deutlich, dass sie einen großen Fernseher und einen neuen Laptop besitzt, die sie beide viel und häufig nutzt, sie aber noch nicht einmal bezahlen kann. Die Zukunft der beiden Jugendlichen wird höchstwahrscheinlich so aussehen: Max wird sein gesetztes Ziel erreichen, Anwalt zu werden. Er wird Jura studieren und vielleicht eines Tages sogar seine eigene Kanzlei eröffnen. Er wird ein Teil der Steuerzahler sein, der es Arbeitslosen ermöglicht, auch ohne Einkommen durch eigene Arbeit einen gesicherten Lebensunterhalt zu bieten. So werden Menschen, die nur temporär arbeitslos sind stark unterstützt, doch wird es auch Menschen wie Chantal ermöglicht, sich auf die faule Haut zu legen und nichts zu tun. Immer mehr Jugendliche ohne Perspektiven bemühen sich nicht um einen angemessen Bildungs- und Ausbildungsabschluss. Warum soll man arbeiten, wenn man ohne Arbeit noch mehr Geld kriegen kann? Vor 50 Jahren haben sich deutsche Bürger noch geschämt, wenn sie arbeitslos waren. Soll das heißen, dass dies ein Mentalitätsproblem ist? Es wird wohl eine Mischung aus Gesellschaftsund Bildungsproblemen sein. Auf jeden Fall muss etwas gegen steigende Bildungsdefizite und Armut getan werden. Denn um einen Hartz – IV Empfänger zu finanzieren braucht es zwei Steuerzahler. Sollte die Menge der Sozialhilfeempfänger wachsen werden auch Steuern wachsen, da ansonsten unser soziales Auffangnetz nicht mehr finanzierbar wäre. So ist es im Interesse der gesamten Gemeinschaft, wenn mehr Menschen arbeiten gehen. Selbst ein kleiner Job hilft Steuergelder einzusparen. ■ Die Kamera im Kinderzimmer Text: Moritz Lindert „Assi-TV“ betiteln böse Zungen die neue Form von Unterhaltung, die sich im Nachmittagsprogramm der privaten Fernsehsender breit macht. In manchmal absurden, manchmal erschreckenden Situationen ihres Alltags, werden Familien mit der Kamera begleitet. Doch wie echt sind diese Sendungen? Wie viel haben sie mit den wahren Zuständen in Deutschland gemeinsam? Und warum schalten so viele ein? Ein persönlicher Erklärungsversuch zwischen PISA und Fernbedienung. Eine schimpfende ZAPP. Ein prügelnder ZAPP. Mutter. Teenager. Ein weinendes Kind. ZAPP. Ein schwangeres Mädchen. ZAPP. Ein brüllender Familienvater. ZAPP. Ein übergewichtiger Jugendlicher. ZAPP. Eine schwänzende Schülerin. ZAPP...ZAPP ZAPP. Wer sich zwischen 12 und 18 Uhr durch die Fernsehprogramme schaltet, bekommt ein vermeintlich klares Bild davon, wie es um unsere Gesellschaft bestellt ist. Sendungen wie 'We are Family', 'Familien im Brennpunkt' und 'Frauentausch' propagie- ren ein Bild des ungebildeten Deutschlands. Eigentlich doch eine Enttäuschung. Aber trotzdem gucken alle zu und reden darüber. „Hast du gestern die Frau bei Familie im Brennpunkt gesehen?“, „Kennst du diese eine von We are Family?“. 'In' ist, wer einschaltet. 781.885-mal wurde auf der Videoplattform Youtube der Filmausschnitt einer jungen Mutter angesehen, die bei Frauentausch den zweifelhaften Inhalt ihres Kühlschranks vorstellt und große Schwierigkeiten bei der gesunden Ernährung ihrer Kinder sowie beim Lesen des Wortes „Territorium“ hat. 781.885-mal. Zum Vergleich, ein anderthalb-minütiger Überblick über die Ergebnisse der neuesten PISA-Studie wurde nur 374-mal angesehen. Woher rührt diese große Differenz, warum schauen so viele zu beim „Assi-TV“? Ein Blick in die Kommentare unter dem Video verrät so einiges: „Haha ich gehe lachend zu Boden“, schreibt ein User, der das Video gesehen hat. „Jetzt fühl' ich mich auf einmal voll normal“ kommentiert ein anderer. Schalten wir also nur aus Belustigung ein oder um unser Gewissen zu beruhigen, frei nach dem Motto 'Schlimmer geht immer'? Die Palette der Kommentare reicht von hämisch-schadenfroh bis massiv beleidigend. Zwischen den Beiträgen findet sich auch der einer Userin, die entsetzt fragt: „Ist das wirklich echt?“. Darüber dachte sicher schon so mancher Zuschauer nach, der nachmittags eine der skurrilen Sendungen verfolgte. Die Antwort: ja und nein. „Scripted Reality“ ist das Zauberwort der Fernsehindustrie. Laiendarsteller spielen eine Szene nach ungefährem Drehbuch, improvisieren aber ihre Texte. Der dokumentarische Aspekt der Sendung ist dabei oft nur vorgetäuscht. Bei der Besetzung wird dagegen besonderer Wert auf Authentizität gelegt, der Laiendarsteller soll seiner Rolle bestmöglich entsprechen. Drastisch formuliert: Arbeitsloser spielt Arbeitslosen, Schulabbrecher spielt Schulabbrecher, Teenymutter spielt Teenymutter. Das Prinzip funktioniert. Für den Zuschauer verwischen die Grenzen zwischen der Wirklichkeit und der „Scripted Reality“. Problematisch wird es jedoch, wenn das Publikum im Angesicht der immer überspitzteren Situationen und immer absurderen Konflikte den Wahrheitsgehalt dahinter nichtmehr erkennt. Deutschland verzeichnet nach wie vor große Bildungsdefizite und diese gilt es durch präventive Maßnahmen zu minimieren. Wie soll das aber gelingen, wenn nicht alle mit der Situation vertraut sind? Betrachtet man die, zweifelsohne sehr uneindeutigen, Userzahlen der YoutubeVideos einen Moment lang als repräsentativ, so scheinen mehr Deutsche mit dem Kühlschrankinhalt der jungen Tauschmutter vertraut zu sein, als mit unserem aktuellen PISA-Schnitt. Anstatt sich nur zu amüsieren und von Zeit zu Zeit entrüstet zu fragen „Ist das was wir dort sehen wirklich Deutschland?“, scheint die angebrachtere Frage wohl eher „Was macht das, was wir dort sehen, aus Deutschland?“. Brauchen wir eine Unterhaltungsform, die sich durch überspitzte Inszenierungen ernster Themen vermarktet, ohne deren wahre Hintergründe und Ursachen zu beleuchten? Scheinbar schon, denn in den meisten deutschen Wohnzimmern ist sie nach wie vor sehr willkommen. Nur die Realität, die soll doch bitte draußen bleiben. ■ Was? Text: Johanna Burre ...auch in Deutschland gibt es arme Menschen, die auf ihr Geld achten müssen und oftmals nur das Nötigste zum Überleben kaufen können. Überall auf der Welt gibt es arme und reiche Menschen. In manchen Ländern sind die Menschen so arm, dass sie hungern müssen und keine richtigen Wohnungen haben. Hilfe vom Staat Aber auch hier gibt es große Unterschiede. Manche Leute haben kaum genug Geld für Kleidung und Lebensmittel. Andere können sich immer die neuesten oder teuersten Sachen kaufen. Etwa jeder achte Mensch ist arm. Das sind 13 von 100 Menschen. Verliert man seinen Arbeitsplatz oder verdient man zu wenig, um davon leben zu können, bekommt man Geld vom Staat. Sonst wäre die Zahl der Armen in Deutschland sogar doppelt so hoch. Aah! In einigen Schulen bekommen Kinder kostenloses Essen. Einige Städte haben Suppenküchen eröffnet, in denen Kinder umsonst ein warmes Mittagessen erhalten. Der reiche Prinz, der nichts hatte Text: Rozelin Celik, Melek Süzük E inst vor nicht allzu langer Zeit, in einem nicht weit entfernen Königreich, da lebte ein Königspaar, so reich, dass jedermann sie beneidete. Ihr herrlich weißes Schloss lag in einem blühenden Tal, umgeben von Bergen, deren Spitzen mit Schnee bedeckt waren. Der König und die Königin liebten sich von ganzem Herzen, doch trotz ihrer großen Liebe zueinander und ihren großen Reichtum blieb ihnen ihr größter Wunsch verwehrt. Die junge Königin trauerte jeden Tag, dass sie ihrem Gemahl kein Kind schenken konnte, denn dieser verlangte nach einem Erben für sein Königreich. Eines ganz gewöhnlichen Tages ging die Königin auf einen Spaziergang hinaus in die Stadt und streifte durch die Gassen, als plötzlich das Geschrei eines neugeborenen Kindes sie aus ihren Gedanken riss. Eiligen Schrittes bog sie um die Ecke und entdeckte, wie eine Frau ein Neugeborenes in den Armen hielt, ein zweites jedoch zu Boden legte und im Begriff war es dort allein zurück zu lassen. Die Königin eilte erschrocken zum Kind und rief der Frau hinterher, sie solle es hier nicht alleine zurücklassen. Diese antwortete ihr, sie wäre nur eine Bauersfrau und zu arm, um sich um zwei Kinder zu kümmern, darum solle die Königin den Buben nehmen und ihn großziehen. Die Königin nahm das Kind zu sich auf das Schloss und zog es auf wie ihr eigenes. Er war jetzt ein Prinz und ihm sollte an nichts fehlen. Der junge Prinz lebte in Überfluss und erfuhr niemals Leid oder Kummer. Er war stets umgeben von schönen Dingen und von Menschen, die alles geben würden, um ein Leben wie das seine zu führen. Doch wegen seiner Verpflichtungen als Prinz und angehender Thronfolger hatte er keine Zeit Freunde zu finden oder das Schloss zu verlassen. Seine Eltern der König und die Königin bekam, er nur selten zu Gesicht, denn diese waren stets sehr beschäftigt mit Angelegenheiten des Königreiches. So kam es dazu, dass der junge Prinz in Einsamkeit lebte und sich nach Nähe und Geborgenheit sehnte. Eines Morgens beschloss er, einen Ausritt durch die schönen Wälder des Königreichs zu machen. Er sattelte sein bestes Pferd und ritt los, schnell wie der Wind raste er geschwind durch die Stadt, über Wiesen und Felder und gelang endlich in den königlichen Wald, wo an den Lichtungen weiße Blumen blühten und wilde Apfelbäume wuchsen. Da erblickte er zwischen den dichten, grünen Baumkronen einen Burschen, der im Begriff war Äpfel zu pflücken. Der Prinz rief ihm zu, wie er es wagen könne Äpfel von den Bäumen seines Vaters, dem König, zu stehlen! Der Bursche drehte sich um und sie sahen sich beide in die Augen. Vor Schreck ließ der Bursche die Äpfel fallen! Der eine sah aus wie der andere, und der andere sah aus wie der eine! Der Prinz stieg von seinem Pferd und der Bursche kam den Baum hinunter. Sie starrten einander an und wagten kaum ein Wort zu sprechen. Da fing der Bursche an zu reden: „Ich hätte mir nie träumen lassen, dich jemals zu sehen! Meine Mutter hat mir von dir erzählt, mein Zwillingsbruder!“ Vor lauter Schreck blieb dem Prinzen der Mund weit offen stehen und der Bursche erzählte weiter: „Als wir beide zur Welt kommen waren deine leiblichen Eltern arm und hatten kaum Geld, für sich selbst zu sorgen. Unsere Mutter musste sich entscheiden, entweder beide Kinder würden nicht genug zu essen bekommen und irgendwann sterben oder sie musste ein Kind im Stich lassen, damit zumindest eines der Kinder überleben konnte!“ Der Prinz fand seine Sprache wieder und sagte: „Aber ihr müsst irren! Meine Eltern sind der König und die Königin!“ „Nein, ich muss euch enttäuschen“, sprach der Bursche nun wieder. „Die Königin fand euch an jenem Tag, als unsere Mutter euch aussetzen wollte. Sie nahm euch mit sich auf das Schloss und gab euch als ihren eigenen Sohn aus.“ „Nun, Mutter hat mich von dieser Geschichte nie etwas wissen lassen“, gab der Prinz zu. „Vielleicht wollte die Königin auf den richtigen Zeitpunkt warten. Ich bin mir sicher, die Majestät hätte es ihnen verraten, sobald dies möglich wäre.“ Der Prinz überlegte ein Sekunde, doch die Wahrheit sah anders aus. Sein Zwillingsbruder erzählte ihm daraufhin seine Kindheit und das Leben in Armut, jedoch mit Zuneigung und Liebe seiner Eltern. „Aber du, mein Bruder, bei dir fehlte es bestimmt an nichts!“ „Da muss ich dich enttäuschen. Trotz der großzügigen Mahlzeiten und meiner schönen Gemacher, war ich umzingelt von Einsamkeit. Weder Liebe, Zuneigung noch Aufmerksamkeit konnte ich von meinen Liebsten erlangen. Nun frag ich mich, wer von uns beiden arm ist.“ erklärte der Prinz. „Du, der reiche und begehrte Prinz oder ich, der elende, doch stets geliebte Bauernjunge. So wuchsen wir beide doch in Armut auf!“ Wie Kinder an das Thema „Armut“ herangeführt werden Vorstellung eines Bilderbuches für Kinder im Elementarbereich Text: Christine Räcker Wie jede Woche ist mal wieder Spielzeugtag im Bärenkindergarten. Alle Kinder aus der Bärengruppe haben ihre liebsten Spielsachen mitgebracht. Die Bärenkinder erfreuen sich über die vielen tollen Dinge zum Spielen. Aber irgendetwas ist anders als sonst: Das kleine Bärenmädchen Marie sitzt alleine in der Ecke, zieht sich zurück und spielt lieber alleine. Sie hat kein eigenes Spielzeug dabei. Als Tom, eines der anderen Bärenkinder, versucht herauszufinden, was mit Marie los ist, gibt es großen Streit zwischen den Kindern. Am Ende des Tages haben alle Bärenkinder gelernt, was es eigentlich heißt arm zu sein und dass Freundschaften untereinander ganz viel wert sind. „Was ist los mit Marie“; Gemmel, Stefan; Edition Zweihorn, 2.Auflage 2009; ISBN 978-3-935265-17-1; Altersangabe 4-6 Jahre Buchkritik Das Thema Kinderarmut ist dringender geworden als jemals zuvor. Um für diese Problematik zu sensibilisieren hat die CARITAS KÖLN ein ungewöhnliches Buchprojekt ins Leben gerufen: "Was ist los mit Marie" soll Eltern, Kinder und Erzieher/-innen an das Thema heranführen und eine Gesprächsgrundlage bieten. Mit „Was ist los mit Marie?“ hat es STEFAN GEMMEL geschafft, ein wunderbar illustriertes Bilderbuch vor allem für Kinder im Elementarbereich zu entwickeln, was schon der jüngsten Generation spielerisch kreativ vermittelt, was es heißt, arm zu sein. Auf ca. 20 bunt gestalteten Seiten wird anhand einer Bärengeschichte eine durchaus alltägliche Situation der Kinder aufgegriffen, mit welcher das Thema Armut möglichst verständlich aufbereitet wird. Fazit: Schönes Bilderbuch, welches sich wunderbar dazu eignet, bereits den Jüngsten deutlich zu machen, was es bedeutet, in Armut zu leben und dass Armut heutzutage keine Seltenheit mehr ist. ■ Helden unserer Zeit (Satire) Text: Torben Klages [Anmerkung der Redaktion: Der nachfolgende Text ist nicht für jede Leserin oder jeden Leser geeignet. Manch einer könnte den Glauben an die Gesellschaft verlieren oder mithilfe von wilden Beschimpfungen seinem Ärger über die Gedanken des Verfassers Ausdruck verleihen. Solch kritischen Individuen raten wir dringend ab, diesen Text zu lesen. Alle anderen weisen wir gern auf das kleine Wörtchen „Satire“ hin.] Es gibt Berufe, die für unsere Gesellschaft wichtig sind. Man könnte sagen, sie seien wichtiger als andere. Polizisten, Ärzte, Feuerwehrmänner und vor allem Lehrer. Um letztere soll es hier gehen, aber nicht um alle, nein, es soll gerade um diese gehen, die das Bestehen unserer Gesellschaft in besonderem Maße schützen. Diese Koryphäen des Lehrerberufes gibt es sicher in allen Schulzweigen - so viel ist klar. Aber wie sind sie wo zu finden, woran erkennt man sie, wie leisten diese Menschen unserem Land ihren Dienst? Der Grundschullehrer Als Erstes wollen wir uns um die Grundschullehrer kümmern, nicht nur, da sie als erstes mit ihren Schützlingen und damit der Jugend unseres Landes in Kontakt kommen, sondern auch, weil sie sicher noch den größten Einfluss auf den Lebensweg unserer Kinder haben. Schon früh erkennt ein guter Lehrer vor allem eines: Kinder sind unterschiedlich leistungsstark. Aber eine weitere Faustregel gilt: Ausländische Kinder sind meistens, in der Regel, aller Erfahrung nach, überwiegend und eigentlich fast immer (Aber nicht IMMER! Man muss ja politisch korrekt sein.) schwächer als andere, denn diese kommen ja seltener mit unserer Sprache, oder gar unserer Literatur, in Kontakt. Haben Sie je einen 10-jährigen türkischen Jungen gesehen, der aus Faust zitieren konnte? Nein, sicher nicht! BUSHIDO- Texte hingegen können diese Kinder in- und auswendig; so wird Bildung, und da werden mir alle zustimmen, sicher nicht erreicht. Dagegen hilft nur eins: Man muss sich mehr um die deutschen Kinder kümmern! Denn sonst nehmen diese noch das Leistungsniveau ihrer ausländischen Klassenkameraden an - dem muss entgegen gewirkt werden! Dies ist der Zeitpunkt, an dem ein guter Grundschullehrer nur eins tun kann: Am Ende der 4. Klasse wird selektiert! Die leistungsstarken, deutschen Schüler zur Realschule oder zum Gymnasium und die leistungsschwachen, ausländischen Schüler auf die Hauptschule. Denn wie jeder weiß, lernt am besten, der Fink mit dem Finken, die Meise mit der Meise, der Spatz mit dem Spatz, der Tiger mit dem Tiger, der Wolf mit dem Wolfe und der Fuchs mit dem Fuchse. Der Hauptschullehrer Auf der Hauptschule geht es dann für das ausländische Kind möglichst genau so weiter. Wenn es Glück hat und auf einen guten Hauptschullehrer trifft, macht dieser nahtlos da weiter, wo sein Grundschullehrer aufgehört hat. Er erkennt das Problem und stellt eine einfache Gleichung korrekt auf: Ausländer = leistungsschwach, weil schlechte Deutschkenntnisse = zu ver- nachlässigen, da Hopfen und Malz verloren. te, welche schnell den richtigen Bildungsweg all ihrer Schüler erkennen können. Ein guter Lehrer weiß, Ignoranz und Desinteresse der Schüler kommen nicht von ungefähr. Daran ist nur die Erziehung Schuld. Die der unintegrierten Eltern natürlich. Am besten reagiert man darauf mit noch mehr Ignoranz und Desinteresse an den schulischen Leistungen der Schüler von der Seite des Lehrers. Der Realschullehrer / Der Gymnasiallehrer Wie geht es danach weiter? Nach dem (natürlich selbst verschuldeten) Abbruch nach der 8.Klasse (die Schüler sind üblicherweise weit über 20 Jahre alt) stehen die Türen der Bundesagentur für Arbeit weit offen. Dort können sie mit Mühe, Not und immer noch schlechten Deutschkenntnissen einen schlecht bezahlten Job ergattern, oder sie sparen sich den Weg und gehen direkt in die Kriminalität. Seltener schaffen Ausländer die 9. Klasse der Hauptschule und arbeiten darauf hin, Hartz IV beantragen zu können um endlich in ihrer wohlverdienten Armut überzugehen. Wie Sie also sehen, steht unseren ausländischen Mitbewohnern jede Möglichkeit offen. Alles dank der hervorragenden Ausbildung durch unsere hoch qualifizierten Lehrkräf- Sie fragen sich, wie es auf der Realschule oder dem Gymnasium aussieht, wenn die Sache fachmännisch von talentierten Lehrkräften in die Hand genommen wird? Um die Ausbildung unserer einheimischen Schüler optimal zu gestalten, werden, durch unfähige Lehrkräfte, auf die Realschule oder das Gymnasium, fehlgeleitete Schüler möglichste zeitnah ausgesondert, um den deutschen Schülern keine Probleme auf dem Arbeitsmarkt zu machen. So wird die schöne, zweigeteilte Welt nicht gefährdet. Deutsche werden Polizisten, Ärzte, Feuerwehrmänner und vor allem Lehrer. Ausländer Fachverkäufer für Südfrüchte, kriminell oder arbeitslos. Ein klares Bild, das Deutschlands Zukunft garantiert. So wird Deutschland sicher weit über tausend Jahre lang die Spitze der Weltwirtschaft dominieren! Danke an alle Lehrer, die dies ermöglichen, danke, danke, danke. ■ [Anmerkung der Redaktion: Die männliche Schreibweise wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit gewählt. Die Darstellung bezieht sich jedoch stets auf beide Geschlechter.] Preiswerte Gerichte für Jedermann Text: Johanna Burre Günstig kochen und trotzdem lecker? Das geht! Keine Arme-Leute-Küche, sondern Gerichte, die einfach gut schmecken! Für die Kleinen: Würstchenpfanne (für 4 Personen) Zutaten: 6 kleine fettarme Würstchen 2 Zwiebeln 2 Möhren 2 gelbe Paprikaschoten 2 EL Öl 240 Gramm Reis 1100 Milliliter Gemüsebrühe Ketchup Zubereitung: Die Würstchen in mundgerechte Stücke schneiden. Die Zwiebel abziehen und fein würfeln. Die Möhre schälen und in kleine Würfel schneiden. Paprika vierteln, Kerne und Trennwände entfernen und die Paprika abspülen. Das Fruchtfleisch in Streifen schneiden. sen. Die Zwiebel im Bratfett andünsten. Reis, vorbereitetes Gemüse und Gemüsebrühe dazugeben. Alles etwa 20 Minuten kochen lassen, bis der Reis die Flüssigkeit aufgenommen hat und gar ist, dabei eventuell noch etwas mehr Brühe dazugeben. Öl in einer Pfanne erhitzen, die Würstchen darin rundherum hellbraun braten, herausnehmen und auf Küchenkrepp abtropfen las- Die Würstchen in der Pfanne erwärmen. Würstchenpfanne mit Ketchup servieren. Kosten pro Person: 0,94 € Hoppel Poppel (für 4 Personen) Zutaten: 1000 Gramm gekochte Kartoffeln 150 Gramm Speck (Bacon) 2 Zwiebeln 4 Eier 8 EL Schlagsahne Salz/Pfeffer Zubereitung: Von den Kartoffeln die Schale abziehen. Kartoffeln in Scheiben schneiden. Speck in Streifen schneiden und in einer Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze langsam ausbraten. Speck aus der Pfanne nehmen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Zwiebel abziehen, fein würfeln und im Bratfett glasig dünsten. Kartoffelscheiben dazugeben und bei mittlerer Hitze langsam kross braten. Eier und Sahne verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Eiersahne zu den krossen Kartoffeln geben und kurz fest werden lassen. Speck ebenfalls in die Pfanne geben, kurz erwärmen und dann servieren. Kosten pro Person: 0,92 € Chili con Chicken (für 4 Personen) Zutaten: 2 rote Chilischoten 2 gelbe Paprikaschoten 2 Bund Lauchzwiebeln 2 Knoblauchzehen 500 Gramm Hähnchenbrustfilet 2 EL Öl 2 EL Tomatenmark 2 EL Erdnuss Creme 600 Milliliter Hühnerbrühe 1 Fladenbrot Salz/Pfeffer Zubereitung: Chilischote und Paprika halbieren oder vierteln, die weißen Kerne und Trennwände entfernen. Chili und Paprika abspülen, Chilischote fein hacken, die Paprika in Würfel schneiden. Lauchzwiebeln putzen, abspülen und in Ringe schneiden. Knoblauch abziehen. Das Hähnchenfleisch abspülen, trocken tupfen und in Streifen schneiden. Das Öl in einer Wokpfanne erhitzen und die Zwiebelringe darin kurz anbraten. Hähnchenfleisch, gehackten Chili und Paprikawürfel dazugeben und etwa 3 Minuten unter Rühren braten. Den Knoblauch dazu pressen und kurz weiter braten. Tomatenmark, Erdnusscreme und Hühnerbrühe verrühren und in die Pfanne gießen. Leicht kochen lassen, bis die Mischung etwas dicklich wird. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zusammen mit dem Fladenbrot servieren. Kosten pro Person: 2,45 € Haferküchlein mit Obstsalat Zutaten: 2 Eier 2 EL Zucker 100 ml Wasser 150 gr. fettarmer Joghurt 100 gr. Mehl 60 gr. Haferflocken 2 Birnen 2 Orangen 300 gr. Weintrauben 1 Zitrone 4 EL Honig 4 EL Öl/Butter Zimt Zubereitung: Das Ei trennen. Eigelb und Zucker mit dem Handrührer cremig schlagen. Mineralwasser und Joghurt unterrühren, dann Mehl und Haferflocken unterheben und den Teig etwa 15 Minuten quellen lassen. Birne schälen, vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Das Fruchtfleisch in Stücke schneiden. Orange schälen, in Segmente teilen und diese ebenfalls in Stücke schneiden. Weintrauben abspülen und eventuell halbieren. Zitrone auspressen. Zitronensaft, Honig und Zimt verrühren und mit dem Obst mischen. Das Eiweiß steif schlagen und vorsichtig unter den Teig heben. Öl oder Butter in einer Pfanne erhitzen und kleine Teigportionen hinein geben, so dass etwa handtellergroße Küchlein entstehen. Die Küchlein von beiden Seiten goldbraun backen und zusammen mit dem Obstsalat servieren. Kosten pro Person: 0,54 € FILMTIPPS Text: Rozelin Celik Slumdog Millionär (2008) Resümee 20 Millionen Rupien (ca. 300.000 Euro) warten auf den 18-jährigen Jamal Malik (Dev Patel). Der Vollwaise ist in den Slums der indischen Mega-Metropole Mumbai aufgewachsen und ist lediglich eine Frage von dem sensationellen Gewinn entfernt. Er hat in der TV-Show „Wer wird Millionär?“ bereits 14 Fragen korrekt beantwortet, ohne je eine Schule betreten zu haben. Seine Bildung gewann er durch eindrucksvolle Lebenserfahrungen, die dem Zuschauer im Film nah gebracht werden. Bewertung Trailer http://www.filmstarts.de/kritiken/99802-SlumdogMillion%E4r.html Same Same But Different (2009) Resümee Nach seinem Abschluss unternimmt Ben, ein junger deutscher Student, eine Sommerreise nach Phnom Penh, Kambodscha, bei der er auf das 21-jährige Barmädchen Sreykeo trifft. Zwischen den beiden entwickelt sich eine unerwartete Liebe. Als Ben nach Deutschland zurückkehrt, findet er heraus, dass Sreykeo krank ist. Daraufhin beschließt er, sich um seine Liebe zu kümmern und lernt dabei eine Welt kennen, die weniger mit Spaß, sondern mit Hunger, Leiden, Existenzkampf, Krankheiten, Gefahren und Tod verbunden ist. Bewertung Trailer http://www.youtube.com/watch?v=WLvvDJrP8Tk We Feed The World (2005) Resümee „Jeden Tag wird in Wien genau so viel Brot auf den Müll geschmissen wie die Stadt Graz insgesamt verbraucht.“ Wenn man dann noch bedenkt wie viele Menschen Hunger leiden müssen, stellt dieser Umstand eindrucksvoll unter Beweis, dass in unserer Welt irgendetwas schief läuft. In seiner Dokumentation „We Feed the World – Essen Global“ liefert Regisseur Erwin Wagenhofer viele solcher Fakten, die den Zuschauer gleichzeitig staunen und aufstöhnen lassen. Bewertung Trailer http://www.youtube.com/watch?v=z1QqMFnMCUU Im Teufelskreis der Armut (1988) Resümee Seit sie Job und Wohnung verloren hat, lebt Theresa (Mare Winningham, "Scott & Huutsch") mit ihrer Tochter auf der Straße. Nach einer erniedrigenden Irrfahrt durch zahlreiche Obdachlosenheime, erkennt Theresa, was das Beste für ihr Kind ist, und zwar Bildung! Das kraftvoll gespielte Sozialdrama, das die Folgen der Obdachlosigkeit auf aufrüttelnde und schockierende Weise deutlich macht, bringt einem vor Augen, welch ein schönes Leben wir führen dürfen. Bewertung Trailer http://www.videodetective.com/movies/trailers/godbless-the-child-trailer/4367 Was weißt DU? Text: Mike Fischer, Torben Klages, Jonathan Lindsey Im nachfolgenden Test können Sie ihr Wissen über das Thema Armut unter Beweis stellen. Sind Sie über das Thema informiert? Haben Sie verstanden, wie wichtig es ist, welche Bedeutung es für die Betroffenen hat und mit welchen Entbehrungen es einhergeht? Zeigen Sie, was Sie wissen und überlegen Sie, ob es nicht doch einmal von Vorteil wäre sich mehr über dieses brisante Thema zu informieren. Frage 1 Frage 4 Welches ist das Bundesland mit dem größten Anteil an Menschen, die in Armut leben? Welches ist das Bundesland mit dem geringsten Anteil an Menschen die in Armut leben? a) Mecklenburg-Vorpommern b) Schleswig-Holstein c) Berlin d) Niedersachsen a) Nordrhein-Westfalen b) Saarland c) Baden-Württemberg d) Bayern Frage 2 Ab wann gilt man in Deutschland als arm? Frage 5 a) Wenn man weniger als 60% des Durchschnitts verdient Sie kaufen in der Stadt einen Hamburger für 1€ Wie lange müsste ein Mensch in Somalia von dem Geld leben? b) Wenn man weniger als 50% des Durchschnitts verdient a) 1 Tag c) Wenn man weniger als 40% des Durchschnitts verdient d)Wenn man weniger als 30% des Durchschnitts verdient b) 1,5 Tage c) 2 Tage d) 2,5 Tage Frage 6 Frage 3 Ab wann gilt man in der EU als arm? a) Wenn man weniger als 70% des Durchschnitts verdient b) Wenn man weniger als 60% des Durchschnitts verdient c) Wenn man weniger als 50% des Durchschnitts verdient d) Wenn man weniger als 40% des Durchschnitts verdient Wie viele Kinder in Deutschland leben in Armut? a) 0,5 Mio. b) 3,5Mio: c) 4,5 Mio. d) 2,5 Mio. Frage 7 Frage 9 Bei wie vielen Menschen die in Deutschland in Armut leben, reicht das Geld nicht um wenigstens jeden 2. Tag eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen? Welches EU-Land hat die meisten armen Bürger? a) ca. 10% b) Italien b) ca. 5% c) Spanien c) ca. 15% d) Griechenland d) ca. 30% Frage 10 a) Bulgarien Wie viele Menschen hungern weltweit? Frage 8 Wie hoch ist der Prozentsatz an Menschen, die in Deutschland unterhalb der Armutsgrenze leben? a) 925.000 b) 9.250.000 c) 92.500.000 a) 25% d) 925.000.000 b) 18% c) 13% d) 33% Auswertung Und - wie war es? Konnten Sie die Fragen beantwortet? Sicher, das waren jetzt viele Zahlen, aber wir können uns sicher sein, dass eine erschreckender war als die andere. Wieso nimmt das Thema also in der öffentlichen Debatte so wenig Raum ein? Unser Appell an alle: Informieren und engagieren Sie sich! Lösung: 1c, 2b, 3b, 4d, 5a, 6d, 7d, 8c, 9a, 10d 0-3 Sie sollten sich wirklich mehr mit dem Thema Armut beschäftigen, es kann auch Sie treffen! 4-6 Mittelfeld. Ein wenig mehr Informationen könnten sicher nicht schaden. 7-8 Sie haben sich schon sehr mit dem Thema beschäftigt. Das ist sehr löblich. 9-10 Sie sind ja ein richtiger Experte! Aber legen Sie sich nicht auf die faule Haut, nutzen Sie Ihr Wissen und engagieren Sie sich, wenn Sie es nicht schon längst tun. Warum Finnen besser lesen können Text: Saskia Fitze, Leon Kaminski Nein, skandinavische Kinder haben keine größeren Köpfe als deutsche Kinder. Auch sind es nicht das Klima oder allabendliche Gute-Nacht Geschichten, deren Autor beispielsweise den wohlklingenden Namen „Tomas Tanströmer“ besitzt, die die deutschen Kinder gegenüber ihren skandinavischen Altersgenossen in Sachen Bildung alt aussehen lassen. Vielmehr ist das System so interessant, durch das dieser Teil der Welt seinen Nachkommen Bildung vermittelt. Lernen – das funktioniert in Skandinavien ganz anders als in Deutschland und das ganz ohne die Kinder unnötigem Stress ausgesetzt werden. Laut PISA-Studie erreichte Finnland im Jahre 2009 einen durchschnittlichen Punktestand von 536 Punkten und liegt dabei weit über dem OECDMittelwert von 494 Punkten. Damit liegt es neben China (556) und Korea (539) an der Spitze. Deutschland hingegen landet mit durchschnittlich erreichten 510 Punkten eher im Mittelfeld. In der Lesekompetenz reicht Deutschland nur für einen Platz 20, während Finnland auf Platz drei liegt. Doch was ist anders, was macht den Unterschied zwischen zwei Ländern die gerade mal 1100 Kilometer auseinander liegen? „Mobilität“, „Sicherheit“ und „Kommunikation“. Schauen wir uns Finnlands Bildungsziele doch einmal genauer an. Auch der Aufbau und Ablauf des Schulsystems ist vollkommen differenziert. „Bildung für Alle“ ist, was Finnlands Regierung erreichen möchte. Und die Ideen zur Umsetzung sind simpel: In Deutschland findet nach der Grundschule eine traditionelle Selektion statt, die die Kinder je nach schulischer Leistung auf Haupt- oder Realschule, sowie das Gymnasium aufteilt. Je nach Schulform dauern die verschiedenen Bildungswege dann neun bis zwölf Jahre an, verpflichtend sind aber nur neun Jahre Vollschulzeit (je nach Bundesland), die für alle Schüler kostenlos ist. Diese Vollschulzeit beginnt meist mit dem sechsten Lebensjahr, also nach Abschluss des Kindergartens, der in der Regel Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren betreut. Zu einem Besuch des Kindergartens ist allerdings niemand verpflichtet. Betreuungsplätze für die unter drei Jährigen sind zwar vorhanden, allerdings reicht es nicht für alle Kinder und vor allem in kleineren Städten und Dörfern ist ein Besuch der Krippe fast unmöglich. Auch ist der Versorgungsgrad von Kindergarten- und Krippenplätzen von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Der Unterricht an finnischen Schulen ist kostenlos. Soziale Leistungen werden übernommen. Schulessen, sowie eine warme Mahlzeit, wird vom Bildungsträger bezahlt. Es herrscht Lernmittelfreiheit ab der Vorschule. Unterrichtsmaterialien, wie Papier und Stifte, werden bereitgestellt. Der Bildungsträger gewährleistet den Schülertransport. Finnlands Bildungsschwerpunkte liegen laut dem offiziellen Internetauftritt des Bildungsministeriums in den Bereichen der Informationsgesellschaft, der Mathematik und Naturwissenschaft, sowie Sprachunterricht und Internationalisierung. Das deutsche Ministerium für Bildung und Forschung nennt derweil ganz andere Bereiche. Hier zulande setzt man mehr auf „Klima/Energie“, „Gesundheit/Ernährung“, Anders in Finnland. Hier beginnt die Vollschulzeit erst mit dem siebten Lebensjahr und endet mit dem 17. Lebensjahr. Das bedeutet, dass Finnland zehn verpflichtende Jahre Vollschulzeit vorschreibt. Während in Deutschland die Grundschule (auf Finnisch „Peruskoulu“) mit der vierten Klasse beendet ist, dauert sie in Finnland neun Jahre an. Kinder, die auf Betreuungsplätze angewiesen sind, können von ihrer Geburt an in Familien oder in Kindertagesstätten, und später (sechstes Lebensjahr) auch durch die Vorschule betreut werden. Der Vorschulunterricht ist kostenlos und bringt dadurch auch eine hohe Anzahl von Sympathisanten mit sich. Im Jahr 2002 nahmen 98% der sechs Jährigen am Vorschulunterricht teil. In Finnland wird nach einem einheitlichen Bildungsplan unterrichtet, der sich in den Gesamtschulen wiederfindet. Die Klassenstufen eins bis sechs kennzeichnen den Primarbereich, die Stufen sieben bis neun die Sekundarstufe I. Der Übergang zwischen den beiden Stufen verläuft ohne Prüfung, allerdings wird die Grundschule nach der neunten Klasse durch eine Prüfung abgeschlossen. Ein Besuch der zehnten Klasse ist möglich, aber oftmals nicht von Nöten. Nach der Sekundarstufe I werden die Jugendlichen in die Sekundarstufe II übergeleitet. Hier können sie zwischen einem Beruflichen- und einem allgemeinen Zweig wählen um dann später eine Ausbildung abzuschließen und/ oder zu Studieren. Dieses Schulsystem zahlt sich aus: 76% der Schüler erreichen die Hochschulreife. In Deutschland sind es nur 69% der Schüler. 14 % der deutschen Kinder sind arm. Das Armut einen entscheidenden Einfluss auf die Bildung und die Bildung die Armut beeinflusst, liegt auf der Hand. Warum ist das so? Leider ist das deutsche Schulsystem noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Noch immer regiert das drei Schichtensystem. Alle, die sich aus der Unterschicht - das entspricht der Hauptschule - befreien können, sowie alle Kinder deren Eltern sich einkommensabhängig im Mittelfeld bewegen, gehen standesgemäß auf die Realschule. Und jeder der sich Bildung leisten kann besucht das Gymnasium. So wird in Deutschland Schule gemacht. Und so wird in Deutschland Unterschicht gemacht. „Bildung ist der umfassende Prozess der Entwicklung und Entfaltung derjenigen Fähigkeiten, die Menschen in die Lage versetzen, zu lernen, Leistungspotentiale zu entwickeln, Probleme zu lösen, zu handeln und Beziehungen zu gestalten.“ (BUNDESJUGENDKURATORIUM 2002) Können Kinder der Unterschicht diese Fähigkeiten entwickeln und entfalten, in einem Umfeld, das selbst nicht in der Lage ist längerfristige Beziehungen zu führen oder das Wechselgeld beim Einkaufen auszurechnen? Wo die Eltern versagen, muss die Schule ran. Das ist oft nicht möglich, da durch Etikettierung der Kinder und einem zu hohen Zeitdruck durch das, vom Kultusministerium herausgegebene Curriculum auf Seiten der Lehrer unnötig Stress ausgelöst wird und nicht genug Zeit bleibt, sich mit jedem Kind und seinen Bedürfnissen intensiv zu beschäftigen. Seinen späteren Platz in der Gesellschaft bekommt ein Kind schon mit zehn Jahren zugeteilt. Hier kommt es meistens aus der Grundschule und wird auf eine weiterführende Schule geschickt. Das Menschen sich in der Pubertät aber kognitiv extrem entwickeln und verändern, wird vollkommen außer Acht gelassen. Deutsche Kinder haben zu wenig Zeit, sich geistig und emotional zu entwickeln und entfalten, wodurch es oft zu Fehlentscheidungen und zu hohem Druck in den weiterführenden Schulen kommt. Diese Kinder geben oft auf und erzielen dementsprechend keinen, oder einen schlechten Schulabschluss und verfallen so oftmals der geistigen und materiellen Armut. Finnische Kinder gehen bis zu der neunten Klassenstufe in die Grundschule und haben so genügend Zeit, sich kognitiv zu entwickeln und ihre Interessen herauszustellen, was die sieben Prozent höhere Abiturabschlussquote im Vergleich zu Deutschland erklären könnte. Um dieses Problem konkret anzugehen, sollte man auch die deutsche Politik einbeziehen. Oftmals können arme Kinder eine gesundheitliche Prävention nicht genießen. Die Kinder sind wiederholt übergewichtig, zeigen einen Bewegungsmangel und ihre Ernährung ist oft nicht angemessen. Fehlentwicklungen können durch nicht wahrgenommene Vorsorgeuntersuchungen nicht erkannt werden. Eine ausgeprägte Entwicklung der geistigen und körperlichen Fähigkeiten, wie zum Beispiel das Sprechen oder das Benutzen von Schere oder Stiften, sowie die Koordination der Gliedmaßen, sind die Grundlage für eine erfolgreiche Schulbildung. Wird die Fehlentwicklung in diesen Bereichen nicht frühzeitig erkannt, kann diese nicht ausreichend beglichen und das Individuum des Kindes eingegangen werden. Hilfreich sind hierbei die Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U9, die kostenlos und unverbindlich vom Kinderarzt durchgeführt werden. Allerdings ist niemand zu einer solchen Untersuchung verpflichtet, was bedeutet, dass deutsche Politiker viel mehr für eine solche Vorsorge werben müssen. In den skandinavischen Ländern haben Schwangere und Kinder sogar ein Recht auf eine solche Vorsorgeuntersuchung. Auch gibt es dort eine sogenannte „Kinderschwester“, die den jungen Menschen seine ganze Kindheit über begleitet, die Entwicklung kontrolliert und den Eltern beratend zur Seite steht. Auch prekäre Wohnverhältnisse sorgen für ein schlechtes und lernfeindliches Familienklima. In Deutschland sind die Wohnverhältnisse in Armenvierteln (zum Beispiel in Mehrkamp in Essen) häufig sehr beengt. Deswegen kommt es in Familien oft zu Streitereien, Alkohol- und Drogenmissbrauch, sowie zu Gewalt und Missbrauch. Kinder müssen sich oft mit ihren Geschwistern ein kleines Zimmer teilen. Das führt zu wenig Privatsphäre und Intimität der Kinder. Auslöser dafür ist das mangelnde Einkommen. Die Eltern können sich keine größere Wohnung leisten. Auch der Bau von Sozialwohnungen geht immer weiter zurück. Anders in Skandinavien. Hier gibt es ausreichend Wohnungen für alle, die großzügig an die bedürftigen Sozialhilfeempfänger vermittelt werden. Auch bei privaten Wohnungsvermittlern gibt es keine oder kaum Wartezeiten. FAZIT: In Deutschland muss sich in Bezug auf die Wohnungs- und Gesundheitspolitik noch viel verändern. Als Orientierungspartner dienen hierbei Länder, wie Dänemark, Finnland oder Schweden. Also: Bitte, Frau Schavan: kein wildes Rumreformieren mehr, suchen Sie sich die richtig Partner, denn immerhin lernt man am Modell! ■ Zahlen & Fakten der Armut weltweit Fällt das Wort Armut, denkt man meist sofort an Entwicklungsländer. Doch breitet sich Armut zusehends auch in den Entwicklungsländern aus, in der globalisierten Welt vergrößert sich die Kluft zwischen Arm und Reich zusehends. Auf dieser Seite erhalten Sie einige interessante und erschreckende Informationen über die Armut in der ganzen Welt. Text: Kimberley Horlacher In einer jüngst vorgelegten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) heißt es, dass 14% der Bevölkerung armutsgefährdet seien. Das ist ein Drittel mehr als noch vor zehn Jahren. Die ärmsten Teile der russischen Gesellschaft finden sich unter Rentnern und Jugendlichen. Im Gegensatz zu westlichen Ländern, wo sich die Armut oft in den großen Städten konzentriert, ist diese in Russland auf dem Dorf und in der Kleinstadt am häufigsten. In Fach-, Fachhochund Hochschulen gelangen nur 15 Prozent der Kinder von Armen und fast 80 Prozent der Kinder von Reicheren. Nach Angaben der OECD haben die USA die höchste Armutsquote der industrialisierten Länder. Besonders stark verbreitet ist Armut unter afroamerikanischen US-Bürgern (27,4 %) und in der hispanisch- stämmigen Bevölkerung (26,6 %). Auch unter Kindern ist Armut in den USA kein Randphänomen mehr: etwa jedes fünfte Kind lebt dort mittlerweile in Armut. Das Gefälle zwischen extremer Armut und Reichtum ist in Südamerika sehr groß. In Venezuela, Paraguay, Bolivien und Brasilien besitzen die wohlhabenden 20% der Bevölkerung über 60% des Geldvermögens. In Brasilien gehören 80% des Bodens den reichsten 10% der Gesellschaft. Der Anteil der Menschen in Nigeria, die in Armut leben, liegt bei 63%. Ohne sauberes Trinkwasser müssen 52% der Bevölkerung auskommen. 57,1% der Männer und 84,9% der Frauen sind Analphabeten. Von 1000 geborenen Kindern sterben etwa 112. 4,1 Mio. der 19 Mio. Australier sind von Armut betroffen. 100.000 Menschen in Australien sind obdachlos. 22% der Obdachlosen sind Ehepaare oder Familien. 700.000 Kinder leben in Haushalten, in denen kein Erwachsener Arbeit hat. China hatte laut dem Staatlichen Statistikamt Ende des Jahres 2010 eine Bevölkerung von 1,341 Mrd. Menschen. Fast 27 Mio. Menschen davon leben noch immer unterhalb der Armutsgrenze. Text: Sarah Grube Was ist terre des hommes? Terre des hommes Deutschland e.V. ist eine Organisation, die eine »Erde der Menschlichkeit« zum Ziel hat. Sie hilft Straßenkindern, verlassenen und arbeitenden Kindern, kümmert sich um die Opfer von Krieg und Gewalt und sorgt für die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Sie unterstützt Jungen und Mädchen, deren Familien an Aids gestorben sind, setzt sich für die Bewahrung der biologischen und kulturellen Vielfalt und für den Schutz diskriminierter Bevölkerungsgruppen ein. terre des hommes wurde 1967 gegründet, um schwer verletzten Kindern aus dem Vietnamkrieg zu helfen. Der Verein ist unabhängig von Regierungen, Wirtschaft, Religionsgemeinschaften und Parteien. Er fördert in 31 Projektländern über 400 Projekte für notleidende Kinder. Terre des hommes unterscheidet sich von anderen Organisationen und Vereinen, denn dieser Verein schickt keine Entwicklungshelfer in z.B. Länder der Dritten Welt, sondern unterstützt einheimische Initiativen. Die Projektpartner von terre des hommes befinden sich vor Ort und bauen dort Schulen, Kinderschutzzentren und betreuen die Kinder. Dabei richtet terre des hommes die Arbeit konsequent an den Kinderrechten aus. In Deutschland engagieren sich viele Menschen in 146 Orten ehrenamtlich für Kinder. Aufgrund von Verfolgung, Krieg, Kinderhandel oder Perspektivlosigkeit verlassen viele Mädchen und Jungen ihre Heimat in Richtung Deutschland. In Deutschland leben Flüchtlings- und Migrantenkinder jedoch oft unter erschwerten Bedingungen, da sie in vielen Lebensbereichen benachteiligt werden. Zumeist erhalten viele dieser Kinder nur eine Duldung und sind damit den verschärften Einschränkungen durch das Ausländerrecht ausgesetzt. Sie haben einen erschwerten Zugang zu Bildungs-, Ausbildungsoder Arbeitsangeboten und müssen jederzeit mit einer Abschiebung rechnen. Obwohl viele Kinder aufgrund ihrer Erlebnisse in ihrer Heimat und auf der Flucht schwer traumatisiert sind, werden die Bedürfnisse dieser minderjährigen Flüchtlinge nicht ausreichend berücksichtigt. Die Arbeit von terre des hommes in Deutschland hat das Ziel, solchen Flüchtlings- und Migrantenkindern bei der Durchsetzung ihrer Rechte zu helfen. Dabei liegt der Schwerpunkt der Projekte in der Förderung von Bildung, Ausbildung und Integration der Migrantenkinder, aber auch ihrer Familien. Ehrenamtlich für Flüchtlinge Familie, Freunde und eine vertraute Umgebung sind die Dinge, die unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in jungen Jahren - zumeist unfreiwillig – zurück lassen müssen, obwohl sie diese für ein erfülltes Kinderleben unbedingt bräuchten. In Deutschland angekommen, sind diese Kinder mit vielen neuen Eindrücken konfrontiert und zumeist überfordert. Für eben solche Flüchtlingskinder gibt es in Berlin eine psychotherapeutische Beratungsstelle namens XENION, die sich um diese Kinder und Jugendlichen kümmert. XENION wird von terre des hommes seit langem u.a. durch Spenden unter- stützt. Seit mehr als zehn Jahren bringt XENION ehrenamtliche Vormünder und vertrauen können und wem nicht. Das Jugendamt veranlasst Mentoren mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und Kindern in Flüchtlingsfamilien zusammen. In einer völlig neuen Umgebung müssen sich junge Flüchtlinge mit ihnen unbekannten Regeln zurechtfinden, eine neue Sprache lernen, Freunde finden und herausfinden, wem sie die Unterbringung in einer Jugendhilfeeinrichtung und eingeschult werden sie nur, wenn sie das sechszehnte Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Gleichzeitig werden sie schon nach kurzer Aufenthaltsdauer in Deutschland mit einem komplizierten Asyl- oder ausländerrechtlichen Verfahren konfrontiert, welches sie nicht verstehen können. Als gesetzliche Vertreter des Minderjährigen übernehmen die, durch XENION vermittelten Vormünder, in allen Angelegenheiten die Interessen dieses Kindes. Um die Integration zu erleichtern kümmern sie sich, neben den rechtlichen Belangen, auch um einen persönlichen Kontaktaufbau zu dem jungen Menschen und werden so oft zu einem Freund und Berater des Kindes oder Jugendlichen. Wer sich als ehrenamtlicher Mentor engagiert, hilft den Flüchtlingskindern und ihren Familien je nach Bedarf, beispielsweise bei den Hausaufgaben oder Behördengängen. Die Ehrenamtlichen werden von XENION beraten und qualifiziert, damit sie ihre Aufgaben qualitativ besser bewältigen können. XENION hat schon für viele hundert Flüchtlinge ehrenamtliche Unterstützer vermittelt - nicht selten sind daraus langjährige Freundschaften entstanden. Nachhilfe und Betreuung Weiden ist eine oberpfälzische Stadt und ein traditioneller Standort der Porzellanindustrie. In den letzten Jahren haben jedoch mehrere Unternehmen ihre Produktion einstellen müssen, wodurch die Arbeitslosigkeit in der Region stark zugenommen hat. Besonders betroffen von der Situation sind Migranten, die unter anderem aufgrund sprachlicher Barrieren und häufig geringerer Qualifizierung schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Am meisten leiden die Kinder unter den Folgen dieser Arbeitslosigkeit und den daraus häufig resultierenden Geldproblemen. Gezwungenermaßen verbringen diese Kinder ihre Kindheit oftmals in den prekären Verhältnissen von Sozialwohnungssiedlungen und Plattenbauten, welche alles andere als Kindgerecht gestaltet sind. Hier ist in der Regel kein Platz für eine kindgerechte Entwicklung und nur wenige bringen alleine die notwendige Kraft auf, welche sie brauchen um den Ausweg aus ihrem sozialen Milieu finden können. Meist sind die Kinder zu jung um diesen Weg aus den prekären Verhältnissen zu meistern. Um diese Kinder kümmert sich der Arbeitskreis Asyl (AK). Jährlich unterstützt AK Asyl mehr als 180 Mädchen und Jungen mit Angeboten von Nachhilfe bis Elternberatung. Hier wird Kindern dabei geholfen im deutschen Bildungssystem zu bestehen und bessere Chancen für ihre Zukunft zu schaf fen. Darunter sind nicht nur Migranten, sondern auch deutsche Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen. Der Verein erhebt einen Monatsbeitrag von 70€. In diesem Beitrag sind Betreuung, Essen, Freizeitaktivitäten und Schulsachen enthalten. Doch die Situation ist schwieriger geworden und wird zunehmend schwieriger. »Inzwischen können immer mehr Migrantenfamilien, die unsere Angebote in Anspruch nehmen, den Monatsbeitrag nicht mehr aufbringen«, erklärt Jost Hess, Sprecher des AK Asyl. »Dazu kommt, dass sich viele Spender und lokale Unternehmen unter großem Bedauern zurückziehen und auf ihre sich verschlechternde wirtschaftliche Lage hinweisen.« Dies konnte der AK bislang durch Spenden auffangen. Für unter vierzehnjährige Kinder übernimmt inzwischen das Jugendamt den Monatsbeitrag. »Doch für ältere Kinder«, so Jost Hess, »ist der Verein mehr denn je auf die Unterstützung durch Spenden angewiesen.« Auch hier setzt terre des hommes seine Unterstützung an, um die wichtigen Unterstützungsmaßnahmen der oberpfälzischen AK Asyl am Leben zu erhalten. Kunsttherapie für Flüchtlingskinder Wie schon erklärt haben Flüchtlingskinder in Deutschland mit vielen Problemen zu kämpfen. Sie müssen mit der Belastung durch traumatische Erfahrungen in ihrer Heimat und ihre schwierige Lebenssituation in Deutschland leben. Da- zu kommen schulische Probleme! Aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse fällt es vielen schwer, dem deutschen Schulunterricht zu folgen, welcher nicht selten der erste Schulunterricht ihres Lebens ist. Derart überfordert reagieren diese Kinder oft entweder durch Rückzug oder durch Aggressivität, was die häufig thematisierte Gewaltbereitschaft der Migranten in Deutschland zum Teil erklärt. Statt immer mehr Beschwerden über die Gewaltbereitschaft der heutigen Jugend sollte es mehr Zufluchtsorte für Flüchtlingskinder aber auch deutsche Kinder geben! Die Organisation Refugio München hilft in einem Beratungsund Behandlungszentrum vielen Flüchtlingen und Folteropfern. Jedes Jahr werden hier mehr als 1.600 Menschen aus etwa 30 Nationen behandelt. Besonders setzt sich Refugio für Minderjährige ein, denn meist sind es die Kinder, welche am stärksten unter den Folgen von Krieg, Verfolgung, Flucht und Folter leiden. Um mit solchen Erlebnisse richtig umgehen zu können und sie nahezu vollständig verarbeiten zu können müssen diese Kinder kontinuierlich und konstruktiv unterstützt werden. Inwieweit es Kindern gelingt, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten, hängt schließlich im Wesentlichen von der Zuwendung und dem Schutz ab, welchen sie nach der Flucht dringend benötigen. Mit Hilfe der Kunsttherapie kann das Selbstvertrauen gefördert werden, dass entscheidend für den so genannten Durchbruch in ein erfolgreiches glückliches Leben ist. Psychotherapeuten leiten die von terre des hommes geförderte Refugio Kunstwerkstatt, in welcher rund 40 Flüchtlingskinder malen, kneten, fotografieren und/oder mit Holz arbeiten und so ihre Erlebnisse verarbeiten können. Dadurch gewinnen die Kinder neues Selbstvertrauen, erfahren Gemeinschaft und Unterstützung. Stille Kinder beginnen nach und nach sich zu öffnen, während aggressive Kinder mehr und mehr lernen, ihre Wut zu kontrollieren. Hier entstehen Freundschaften und durch die Zusammenarbeit in kleinen Gruppen schwindet die Distanz zwischen den Kindern aus den verschiedenen Kulturen. Auch in der Schule haben die meisten der, am Projekt teilnehmenden Kinder, mit Hilfe der positiven Erfahrungen aus der Kunstwerkstatt ihre Probleme in der Schule mindern können, was ihre Chance auf eine gute Schul- und später Berufsausbildung ungemein steigert. Interkulturelles Lernen und Spielen Seit 1973 existiert eine interkulturelle terre des hommes Kindertagesstätte in Wiesbaden. Sie ist durch die Initiative von Mitgliedern der Wiesbadener Arbeitsgruppe von terre des hommes im Bergkirchenviertel der Stadt entstanden. In diesem Stadtteil leben ca. 45% Migranten und Flüchtlingsfamilien. Die terre des hommes KiTa ist eine ganztagsbetreuende Einrichtung für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Sie besteht aus einem multikulturellen Team, welches ca. 52 Kinder aus 14 verschiedenen Herkunftsländern betreut. Die Kinder singen türkisch, tanzen griechisch, essen portugiesisch und hören Geschichten aus der ganzen Welt. Die 52 Mädchen und Jungen aus der terre des hommesKindertagesstätte Wiesbaden sind zwar erst zwischen drei und sechs Jahre alt, aber ihr kultureller Horizont ist sehr viel weiter und bunter als der vieler Erwachsener. Aus 14 verschiedenen Nationen kommen die Familien dieser Kinder. Nur ein Drittel der Kinder hat deutsche Eltern, und das ist so gewollt. In andern Kindertagesstätten wird ein hoher Ausländeranteil sehr oft als problematisch angesehen. In der terre des hommes Kita ist das anders. Die kulturelle Vielfalt wird gefördert, zum Voneinanderlernen genutzt und als Bereicherung empfunden. ,,Wir verstehen viele Sprachen" ist das Motto, welches auch die Wand im Eingangsbereich der terre des hommes-Kita schmückt. Im Programm dieser Kindertagesstätte heißt es, dass nicht die Anpassung an deutsche Normen, Sitten und Werte im Vordergrund ihrer Arbeit steht, sondern das Bemühen, andere Kulturen mit ihren Werten zu verstehen und zu begreifen, von ihnen zu lernen und sie in ihre Arbeit einfließen zu lassen ist das Ziel. Montags, mittwochs und donnerstags von 7.00 bis 17 Uhr, dienstags und freitags von 7.00 bis 16 Uhr bietet die Wiesbadener terre des homme-Kita gezielte Förderungs- und Bildungsangebote für Kinder in kleinen Gruppen. Auch eine systematische Förderung der Sprachkompetenz von mehrsprachigen Kindern in der deutschen Sprache sowie in den Familiensprachen steht im Konzept dieser Kita. Dieses Konzept setzt sich bewusst mit der Lebenssituation von Kindern und Familien in einer Einwanderungsgesellschaft aus- einander und bietet so eine Chancen für vielfältige kulturelle Erfahrungen. Großgeschrieben wird auch die Elternarbeit in dieser Einrichtung, denn die Familie ist das prägende Milieu der Kinder, was auch die familiäre Unterstützung wichtigmacht. Aus diesem Grund engagiert sich das KiTaTeam der terre des hommes-Kita auch in der Stadtteilarbeit. Denn nicht nur die Kinder, sondern auch die Familien dieser Kinder sollen sich im Wiesbadener Bergkirchenviertel heimisch fühlen können. Das Team steht den Eltern bei Problemen mit Rat und Tat jeder Zeit zur Seite und gewährleistet ihren Kindern einen sicheren, chancenreichen Start in das Schulleben. Im Idealfall prägt die Kita die Kinder zu emotional kompetenten, sozial intelligenten und empathischen Menschen. Bildung Lesen und Schreiben sind die grundsätzlichen Dinge, welche in der Schule gelernt werden. Es wird jedoch noch wesentlich mehr als das Schreiben von Zahlen und Worten oder das rechnen mit kleinen und großen Zahlen vermittelt bzw. gelernt! Kinder bekommen in der Schule die Chance die Welt zu begreifen und sich in ihr zurechtzufinden. Sie lernen, ihre Interessen mit Argumenten durchzuset- zen, aber auch Rücksicht zu nehmen, zu vertrauen oder zu misstrauen. Ein Weg aus der Armut ist das Lernen für das Leben, was am besten in institutionellen Einrichtungen wie Schulen möglich ist. Weltweit bleibt aber etwa 67 Millionen Kindern der Zugang zu diesem Wissen verwehrt. Sie können nicht zur Schule gehen, da sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen müssen, die nächste Schule zu weit entfernt ist oder sie hommes geförderten Projekte Bildungsangebote enthält. Terre des hommes engagiert sich besonders für Mädchen und Jungen, die einen erschwerten Zugang zu Bildung haben, gerade für diese Kinder muss Bildung noch mehr leisten! Bildung muss das Vertrauen dieser Kinder in die Menschen wiederherstellen und ihnen helfen, ihren Platz in der Welt zu finden. Denn so können auch die Kinder der ärmsten Länder eine Chance auf ein Leben ohne Armut bekommen. Die Unterstützung zählt! auf der Flucht sind. Die Zukunft eines Kindes ist jedoch eng mit seinen Bildungschancen verbunden. Durch Bildung und Ausbildung bekommen Kinder und Jugendliche eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt und damit die Möglichkeit, auf eigenen Füßen zu stehen - Selbstständigkeit zu entwickeln. Daher hilft terre des hommes e.V. Nicht nur in Deutschland, sondern in insgesamt 31 Projektländern, wobei ein großer Teil der von terre des Jeder kann bei der Hilfe für notleidende Kinder selbst aktiv werden. In den mehr als 100 lokalen terre des hommesGruppen finden sich zahlreiche Gleichgesinnte! Die Mitglieder in den Gruppen sind lokale Botschafter, organisieren Flohmärkte, Fahrradbörsen, Konzerte, Kinderfeste und Vorträge. Auch Kinder und Jugendliche können sich in den terre des hommesKinderrechts Teams und Jugend-AGs für die Durchsetzung von Kinderrechten einsetzen. Die aktive Bekämpfung von Kinderarbeit erfolgt schon durch den Kauf fair gehandelter Produkte. Siegel wie TransFair stellen diese sicher. Durch Spenden wird dabei geholfen Projekte für Kinder in Not zu fördern und langfristig abzusichern. Dies sind nur einige der vielen Möglichkeiten durch die sich jeder für notleidende Kinder einsetzen kann. ■ ROBIN HOODs der Moderne Text: Luisa Pflughaupt Robin Hood nahm den Reichen und gab den Armen. Lassen Sie sich inspirieren - von unseren HELDEN VON HEUTE. Orlando Bloom Selena Gomez Name: Orlando Jonathan Blanchard Bloom Name: Selena Marie Gomez Geboren: 13. Januar 1977 in Canterbury Geboren: 22. Juli 1992 in Grand Prairie, Texas Beruf: Schauspieler Beruf: Schauspielerin und Sängerin Werdegang: erste Kinofilm Rolle 1997 Verheiratet mit Victoria-SecretModel Miranda Kerr Sohn: Flynn (*07. Januar 2011) seit 2009 Botschafter der UNICEF Werdegang: Durch die DisneyChannelFernsehserie „Die Zauberer vom Waverly Place“ bekannt geworden 2009 zur jüngste UNICEFBotschafterin ernannt Shakira Isabel Mebarak Ripoll Name: Christian Wilhelm Walter Wulff Name: Geboren: 19. Juni 1959 in Osnabrück Geboren: 2. Februar 1977 in Barranquilla, Kolumbien Beruf: Sängerin und Songwriterin Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland Beruf: Werdegang: 2003 - 2010 Ministerpräsident Niedersachsen 1994 - 2008 Vorsitzender niedersächsischen CDU Schirmherr: der Deutschen Welthungerhilfe der Stiftung „Eine Chance für Kinder“, niedersächsischen Tafeln Werdegang: Als 13-Jährige in Kolumbien entdeckt Gründete 1997 die Fundación Pies Descalzos (Stiftung Barfuß) für Straßenkinder in Kolumbien Baute damit 5 Schulen für 2600 Kinder Spendete für den Wiederaufbau von Städten nach Naturkatastrophen in Peru und Nicaragua seit 2003 UnicefBotschafterin Christian Wulff Shakira Samy Deluxe Eva Padberg Name: Samy Sorge Name: Geboren: 19.Dezember 1977 in Hamburg Geboren: Beruf: Sänger Beruf: Werdegang: 27. Januar 1980 in Bad Frankenhausen, Kreis Artern, DDR Fotomodell, Sängerin und Songschreiberin, Schauspielerin Durchbruch 2001 mit dem Album „Samy Deluxe“ Über eine Millionen verkaufte Tonträger gründete 2007 den Verein „Crossover e.V.“ (Gegen wachsende Grenzen zwischen Kindern verschiedener Herkunft, Stadtteile und sozialer Schichten) Eva Padberg Werdegang: Bewarb sich 1995 für die Bravo-Boy und –Girl-Wahl Arbeitet jetzt für Ralph Lauren, Calvin Klein und ist Werbegesicht für viele Marken Seit 2006 UnicefBotschafterin Bildung ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben ohne Armut und Krankheit. Wenn wir den Kindern in Afrika wirklich helfen wollen, müssen wir ihnen die Chance geben, lesen und schreiben zu lernen. (Eva Padberg über ihr Projekt „Schulen für Afrika“) Name: Joachim Fuchsberger Name: Audrey Kathleen Hepburn-Ruston Geboren: 11. März 1927 in Stuttgart Geboren: 4. Mai 1929 in Belgien; † 20. Januar 1993 in der Schweiz Beruf: Schauspieler und Entertainer Beruf: Schauspielerin Werdegang: Durchbruch in den 60er-Jahren als Inspektor in EdgarWallace-Filmen Schrieb Liedertexte für Howard Carpendale und Udo Jürgens seit 1984 Botschafter und seit 2003 Ehrenbotschafter von Unicef Joachim Fuchsberger Werdegang: 1951 in Frankreich entdeckt Wurde zur Modeikone Berühmtester Film „Frühstück bei Tiffanys“ (1961) seit 1988 UNICEFSonderBotschafterin Audrey Hepburn Wege aus der Kinderarmut Text: Kimberley Horlacher, Melek Süzük Für die meisten Deutschen verbindet sich der Armutsbegriff mit Schreckensbildern aus den Entwicklungsländern, der so genannten Dritten Welt, jedoch wird dieses Phänomen zusehends auch in den Industrieländern, zum Beispiel in Deutschland, zum Problem. Die Armutsgrenze verschiebt sich immer weiter, und mehr und mehr Kinder werden arm. Bei von Armut betroffenen Kindern kann es zur Einschränkung von Entwicklungsund Bildungschancen kommen. Ob und welche Konsequenzen Kinderarmut hat, hängt immer noch von einer Reihe weiterer Faktoren ab. Inzwischen weiß man weitgehend, von welchen Faktoren diese Konsequenzen abhängen und wie stark sie die Zukunft der betroffenen Kinder beeinflussen. Darauf aufbauend werden bereits seit einiger Zeit eine Reihe von Gegenmaßnahmen gegen Kinderarmut und ihren Auswirkungen diskutiert. Einige davon erwiesen sich nach ihrer Erprobung als erfolgreich, andere nicht. Die Bekämpfung von Kinderarmut ist von großer Wichtigkeit für die Zukunftsfähigkeit der Ge- sellschaft und darüber hinaus soll Kindern ein Aufwachsen in Not und Elend erspart bleiben. Im Folgenden werden einige dieser Maßnahmen gegen die Kinderarmut etwas genauer in den Blick genommen und erklärt. Wie können Kinder, die in Armut sind oder in Armut geraten, vor den Folgen dieser Lebenslage geschützt bzw. gestärkt werden? Als erster Schritt muss jedes Kind als eigenverantwortliches, selbstbestimmtes Wesen gesehen werden, das innerhalb eines strukturierten Tagesablaufs in seiner freien Entwicklung unterstützt werden muss. Man muss einsehen, dass der Grundstein für eine gute Bildung und Entwicklung zunächst beim Kind selbst liegt. Diese Erkenntnis ist eine Voraussetzung für ein gutes späteres Leben ohne Armut. Die Anlage und Fähigkeit eines jeden Kindes zur Entwicklung von Leistungspotenzialen kann und muss selbstverständlich auch im Rahmen verschiedener Institutionen wie Familie und später im Kindergarten und in der Schule gefördert und unterstützt werden. Um die eigene Wichtigkeit und Selbstwirksamkeit sowie die eigenen Fähigkeiten kennen und schätzen zu können, muss ein Kind sich emotional entwickeln können. Es muss lernen, mit den eigenen Gefühlen und denen anderer Personen umgehen zu können, besonders auch mit negativen Gefühlen und Stresssituationen. Auch sollte das Kind Spaß und Freude am Lernen empfinden. Schon früh kann und sollte ihm vermittelt werden, von welch großem Vorteil das Lernen in Bezug auf eine gute Bildung bzw. Ausbildung ist. In Hinblick darauf sollte dem Kind der Freiraum gelassen werden, selbst entscheiden zu können, welchen Wünschen und Neigungen es am liebsten nachgehen wollen würde. Auch grundlegende Erfahrungen und Kenntnisse darüber, wie man sich richtig ernährt, wie man sich (an)kleidet, sich gesund und fit hält, Hygiene betreibt oder einkaufen geht, sich also selbstständig versorgt, sollte das Kind erwerben. Des Weiteren muss das Kind lernen, mit seinen Mitmenschen umgehen zu können. Es muss sich sozial verhalten und kommunizieren können. Kommunikation ist hier so zu verstehen, dass das Kind sich selbst Gehör verschaffen sollte und auch anderen zuhören kann. Das Kind sollte, orientiert an der Gesellschaft, aber auch verbunden mit der eigenen Meinung, ein eigenes Werte- und Normensystem entwickeln um sich in verschiedensten Situationen angemessen verhalten zu können. Lebt ein Kind bereits in Armutsverhältnissen, sollten all diese genannten Punkte erst recht stark in den Blick genommen werden. Denn um dem Teufelskreis der Armut entkommen zu können, muss zunächst einmal die Erkenntnis des Kindes selbst vorhanden sein, dass es trotz seiner prekären Lebenslage eine gute Bildung erlangen kann, da all diese Fähigkeiten helfen, um besser durchs Leben zu kommen. Von zentraler Bedeutung: Die Familie im Erziehungsprozess von Kleinkindern Insbesondere die Eltern eines Kindes sollten sich fragen, worauf ihre Erziehung eigentlich genau abzielt. Sie sollten sich bewusst machen, was im vorigen Abschnitt bereits erläutert wurde und sich darüber klar werden, dass ihre Erziehung in erster Linie die Selbstbestimmung des Kindes unterstützen und leiten sollte, indem die sie selbst ihr Kind als eigenständige und vollwertige Person ansehen. Kommt das Kind in eine Kindertageseinrichtung, sollte es auf andere Kinder, aber auch auf die Erzieher zugehen können und den Grundstein zu einem gesunden Selbstvertrauen in der Familie gelegt bekommen haben. Die Familie ist das erste und grundlegende Umfeld, in dem ein Kind aufwächst, hier werden die Weichen für sein späteres Leben gestellt. Gerade deshalb ist die Erziehung von äußerster Wichtigkeit. Die Aufgaben der Eltern sind unter anderem, ihrem Kind immer zuzuhören, sei es bei der Äußerung seiner Gedanken und Wünsche oder bei der Teilnahme an Entscheidungen, die die Familie oder das Kind selbst betreffen, es sollte mitsprechen und mitbestimmen dürfen. In der Gruppe müssen Kinder auch mit den Gefühlen von anderen Kindern umgehen können. Sie müssen diese erkennen und wissen, wie man diesen Gefühlen am besten begegnet. Um diese Fähigkeit zu erwerben, sollten Eltern ihren Kindern öfters Geschichten vorlesen oder erzählen. In Märchen beispielsweise lernen die Kinder nicht nur eine Moral, sondern auch die verschiedensten Gefühle kennen. Damit verknüpft sollten Eltern die Sprache und somit die Kommunikationsfähigkeit des Kindes fördern. Die gute Beherrschung der eigenen Muttersprache fördert auch die Fähigkeit, andere Sprachen besser erlernen zu können. Außerdem sollten die Eltern möglichst viel und oft mit dem Kind im Gespräch sein. Dadurch wird das Kind sicher im Sprechen und traut sich voraussichtlich so auch in Zukunft vor anderen Menschen seine Meinung zu äußern und Fragen zu stellen. Außerdem sollten Eltern viel mit ihren Kindern spielen. Es fördert zum einen die emotionale Verbindung zwischen Eltern und Kind, zum anderen wird durch das Spielen, ob allein oder mit Gleichaltrigen, Kreativität entwickelt und die kognitiven Fähigkeiten, also das Denken, gestärkt. Auch die Vermittlung von Wert- und Normvorstellungen sind äußerst wichtig für das weitere Leben und die Entwicklung des Kindes. Es muss wissen wie man sich in der Gesellschaft verhalten sollte und verstehen, warum das so ist. Durch dieses Ken- nenlernen kann es auch selbst entscheiden, welche dieser Denkens- und Verhaltensweisen es für besonders wichtig erachtet und sein Handeln danach ausrichten. Kinder gucken sich viele Verhaltensweisen von ihren Eltern ab, daher ist es wichtig, dass Eltern in diesem Punkt mit einem guten Beispiel voran gehen, indem sie versuchen, sich in bestimmten Situationen angemessen zu verhalten. Die Vermittlung von Grenzen und das Loben beim Aufzeigen eines positiven Verhaltens sind außerdem von Bedeutung. Wenn sich bei Kindern vor allem ein unangepasstes und negativ auffallendes Verhalten beobachten lässt, liegt dies oft daran, dass viele junge Eltern, insbesondere Alleinerziehende, unzureichend auf die Elternrolle vorbereitet und oft überfordert sind. Armutsbedingungen verschärfen diese allgemeine Problematik wesentlich. Deshalb sollte vor allem in Wohngebieten mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil armer Familien eine aufsuchende Elternberatung der Familienund Gesundheitshilfe angeboten werden. Die Familienbildungsarbeit muss also so konzipiert werden, dass ihre Hilfen auch bildungsfernere Schichten und arme Eltern und Kinder erreichen können. Dadurch könnte eine stär- kere Einhaltung der genannten Punkte zur Aufgabe der Familie gewährleistet werden. Es darf einfach nicht mehr Regel sein, dass, wenn eine Familie ihrem Einkommen nach arm ist, das Risiko, dass die Kinder materiell, kulturell, gesundheitlich und sozial unterversorgt sind, so dermaßen hoch ist. Der Staat muss handeln! Bestimmte Angebote zur Förderung von Gesundheit, Bildung und Entwicklung sind für von Armut betroffene Kinder meist schwer zu erreichen. Außerdem sind die Zustände in vielen betroffenen Familien oftmals insofern unzureichend und können nicht mehr als angemessen bezeichnet werden, als dass die Bedürfnisse des Kindes und die Grundlagen für eine gute Erziehung, Bildung und die damit verbundene Entwicklung nicht gegeben sind. in besonderer Weise prägend für die Entwicklung eines Kindes sind, müssen die Betreuungskapazitäten im Bereich der frühkindlichen Bildung wesentlich erweitert werden. Besonders benachteiligte Kinder sollten eine geeignete Frühforderung erhalten. Damit sind zum Beispiel behinderte oder fremdsprachige Kinder gemeint. Diese Förderung würde die Chancengleichheit der Kinder zu Beginn der Schulbildung erheblich erhöhen. Die Gewährleistung von Freiheit, Gleichheit und Sicherheit muss vom Staat erfüllt werden. Dazu gehört auch die sorgfältige Beachtung der Rechte des Kindes. Jedes Kind hat ein Recht und den Anspruch auf Hilfe und Förderung, um eine angemessene Entwicklung haben zu können. Die Aufgabe der Gesellschaft bei der Bekämpfung von Kinderarmut ist also zum einen die finanzielle Absicherung und Sicherstellung von ausreichender Ernährung und Wohnung als auch der Zugang zu Bildung, Beratungsangeboten und Entfaltungsmöglichkeiten in der Freizeit. Grundlegende Kinderrechte, die im Vordergrund stehen sollten, sind die Nichtdiskriminierung, der Vorrang des Kindeswohls, die Entwicklung sowie die Berücksichtigung der Meinung des Kindes. Der Staat muss dafür sorgen, dass kein Kind jegliche Form von Diskriminierung erfährt und dass bei jeglichen politischen oder sonstigen Entscheidungen das Wohlergehen des Kindes im Vordergrund steht. Da die ersten Lebensjahre Außerdem müssen Kinder die Möglichkeit haben, dass ihre Meinung zu sämtlichen Themen, die sie unmittelbar betreffen, zumindest erhört wird. Auch die Gewalt und der Missbrauch von Kindern muss verhindert werden. Kinderrechte müssen mehr in die Öffentlichkeit gerückt werden. Die Politik kann dafür die Rahmenbedingungen schaffen. Durch die Änderung der Reformen des Lastenbzw. Leistungsausgleiches kann dazu für einen sozialen Ausgleich gesorgt werden. Schule ein wichtiger Meilenstein im Leben des Kindes Der gesellschaftliche Auftrag der Schule, welcher in Deutschland meist im Schulgesetz eines Bundeslandes festgehalten wird, ist die Entwicklung der Schüler zur eigenständigen und verantwortungsvollen Persönlichkeit. Sie soll Bildung im Sinne von Wissen, Fähigkeiten und Werte im Unterricht gezielt vermitteln. Die gesellschaftlichen Grundwerte sind durch das Grundgesetz vorgegeben. Die schulische Persönlichkeitsbildung befreit die Eltern jedoch nicht von ihrem Erziehungsauftrag, sondern ergänzt diese. Die Eltern sollen bei innerschulischen Konflikten auf ihre Kinder einwirken. Bei Wertkonflikten zwischen Eltern und Gesellschaft (z. B. in Fragen der Sexualität, Schwimmunterricht für muslimische Mädchen, Hausunterricht) sucht die Schule eine Lösung im Sinne des Kindes, muss aber - wenn nötig - auch gegen den Willen der Eltern die schulische Bildung durchführen. Qualifikation und Sozialisation vermitteln dem Kind zusätzlich zum elterlichen Beitrag die Kultur einer Gesellschaft von den Grundfähigkeiten wie Schreiben und Lesen bis zum richtigen Auftreten. Die Schule sollte als Chancengeber dienen und nicht ein Ort des Versagens sein. Kein Schüler sollte aufgrund von Hautfarbe, Rasse, Geschlecht, Religion etc. benachteiligt bzw. diskriminiert werden (vgl. Kinderrechtskonvention der Vereinten Nation). Um dem vorzubeugen, müssen Lehrkräfte bestimmte Aspekte beachten: Lehrer sind zunächst weitere Bezugspersonen für das Kind. Sie sind Wissensvermittler und haben die Aufgabe, Kinder darüber aufzuklären, warum und wozu Lernen wichtig ist. Laut Lernpsychologie und Hirnforschung lernen Kinder besser, wenn eine angenehme Atmosphäre mit positiven Emotionen geboten wird. Das Lernen muss mit Spaß und Motivation verknüpft sein. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Individualität des Kindes und die damit unterschiedlichen Entwicklung, die es macht. Die Lernpsychologie weist auch darauf hin, dass Menschen je nach Typ und Alter auf verschiedene Weise lernen. Die Pädagogik muss darauf Rücksicht nehmen und somit unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten und individuelle Lernstrategien erstellen und fördern. Die Schule ist auch nicht nur eine Institution in dem Wissen vermittelt wird, sondern auch ein Ort der Persönlichkeitsbildung und Selbstbestimmung mit dem Endziel, Mündigkeit zu erlangen. Die Schule erfüllt neben der Förderung auch die Funktion der Selektion, das heißt die Heranwachsenden nach ihrer Leistungsfähigkeit einzuschätzen und ihnen am Ende der Schulzeit durch Vergabe von Schulabschlüssen für weitere Ausbildungsgänge eine vorläufige soziale Position zuzuweisen. Die schulische Funktion einer Berechtigungsvergabe ist im deutschen Schulwesen traditionell stärker ausgeprägt als etwa in den USA, wo andere Selektionsmechanismen greifen. So richtet sich auch die Gehaltsstruktur des öffentlichen Dienstes in Deutschland (vom einfachen bis zum höheren Dienst) nach dem erreichten Schulabschluss. Auf dem Wege dahin sind Schullaufbahnentscheidungen zu treffen. In der demokratischen Gesellschaft soll jedem Schüler eine gerechte Chance gegeben werden. Die Erziehung von Chancengleichheit gehört zu den zentralen Streitpunkten der Bildungspolitik. Auch der angemessene Zeitpunkt der Selektion ist umstritten. Die Persönlichkeit der Schüler wird vorwiegend geprägt, sich gegenüber gestellten Leistungsanforderungen und ihrer Bewältigung positiv einzustellen. Kritiker der Selektionsfunktion wenden ein, dass die Schule faktisch weitgehend die soziale Schichtlage, in die jemand hineingeboren wird, reproduziert und insofern eine demokratische Chancengleichheit nur auf dem Papier existiert. Kinderarmut darf uns nicht gleichgültig sein Als letztendliche Schlussfolgerung ist zu sagen, dass Armut nicht monokausal zu bekämpfen ist, sondern mehrdimensionale Maßnahmen zur Bekämpfung bzw. Prävention erforderlich sind. Die Bereiche, insbesondere die politischen Aspekte wie zum Beispiel Bildungs-, Familien-, Raum- und Arbeitspolitik, werden in der APuZ- Broschüre von BUTTERWEGGE umfassend thematisiert. Sobald also das Kind, seine Eltern, die Schulen und die Gesellschaft bzw. die Politik ihre Aufgaben auf der Grundlage der genannten Punkte gewissenhaft und optimistisch erfüllen, ist der Schritt zu Bildung und einem guten Leben gar nicht mehr so groß, wie er vielleicht zu Anfang erscheinen mochte. Wir alle müssen einfach dazu bereit sein, uns diesem Problem zu stellen, damit es nicht immer größere Ausmaße annehmen kann. ■ Zitate über Zitate Text: Johanna Burre, Leon Kaminski, Saskia Fitze Die Geburt eines Kindes darf nicht die Ursache dafür sein, dass Menschen plötzlich auf Sozialleistungen und Arbeitslosengeld 2 angewiesen sind. Armut bedeutet nicht, wenig zu haben, sondern vieles nicht zu haben. Angela Merkel, Bundeskanzlerin Man kann den Armen nicht helfen, indem man die Reichen vernichtet. Fällt ein Reicher so heißt es: Ein Unfall. Fällt ein Armer so heißt es: Er ist betrunken. Nicht die materielle Armut, sondern die Bildungsarmut ist die schlimmste Form der Kinderarmut. Kristina Schröder, Sozialministerin Albert Einstein, Physiker Bloß eine Klasse der Gesellschaft denkt mehr über das Geld nach als der Reiche, und das ist der Arme. Wir leben auf Kosten der dritten Welt und wundern uns, wenn das Elend anklopft. Oscar Wilde, Schriftsteller Christian Liebig Stiftung E.V. seit 2003 Chancen durch Bildung Text: Melek Süzük Die Christian-Liebig-Stiftung e.V. möchte der Vision des FOCUS- Journalisten von einer Hilfe zur Selbsthilfe in Afrika Gestalt verleihen. Christian Liebig konnte seinen Traum nicht mehr verwirklichen, Menschen in Entwicklungsländern zu helfen, vor allem Kindern in Afrika. Wer war Christian Liebig? Christian Liebig wurde am 31. März 1968 in Offenbach am Main geboren. Er studierte vier Semester Betriebswirtschaft an der Uni Bayreuth brach dann sein Studium ab und studierte in Essen Magisterstudium Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft und Politik weiter. Seine ersten Berufsschritte machte er in der Essener Lokalredaktion der „Neuen Ruhr-Zeitung“. Als der Krieg in Ex-Jugoslawien tobte, entschied sich Christian Liebig auf eigene Faust vor Ort zu recherchieren und zu schreiben. Er wechselte zum FOCUS, um bewusster und spezifischer über seine Themen und Ereignisse während seines Auslandsaufenthalts zu schreiben. Er interessierte sich sehr für militärische Themen und die Folgen des Krieges. Am 7. April 2003 starb er bei einem Raketenangriff vor Bagdad (Irak). Ziele der Stiftung Bau sowie Beratung und finanzielle Unterstützung beim Bau von Häusern für hilfsbedürftige Kinder, deren Eltern nicht mehr leben oder nicht in der Lage sind, ihren Kindern eine schulische Erziehung zu gewährleisten. Aufbau, Förderung und/oder Beteiligung am Aufbau von Schulen, Beschaffung oder Ergänzung von Schulmaterial, Unterstützung von Lehrern solcher erbauten oder geförderten Schulen. Förderung von begabten Kindern oder Heranwachsenden. Übernahme oder Vermittlung von Patenschaften für Kinder, denen dadurch insbesondere der Besuch von Schulen ermöglicht werden soll. „Hilfe für Menschen in Entwicklungsländern, insbesondere für Kinder in Afrika“ Die Analphabeten- Rate liegt in diesen beiden Regionen bei 40 % zählen zu den ärmsten Ländern der Welt Alphabetisierungsrate in Malawi: 72,8 % und in Mosambik 54 % Bau von Grundschulen und Sekundarschulen Förderung der Ausbildung junger Afrikaner „Stolz und Vorurteil“ (Fotostory) Text und Bild: Nicole Dorndorf, Sarah Grube, Clarissa Lührig, Christine Räcker Jeanny besucht nach den Ferien eine neue Schule und stößt bei ihrer neuen Klasse auf Ablehnung, weil sie aus prekären Verhältnissen stammt. Doch am Ende kommt alles anders als erwartet... Die Klasse Jeanny Elena Sophie Hi, ich bin Jeanny. Was ist das denn für eine? Jeanny klopft an der Tür ihrer neuen Klasse. Schaut mal, ihre Jacke. Sie stellt sich vor und die Klasse beginnt zu tuscheln. Wer möchte schon neben so einer sitzen? Niemand möchte neben ihr sitzen. Ich bin froh, dass du mit mir sprichst. In der Pause ist Jeanny alleine. Was soll das denn? Alles klar bei dir? Nach der Pause geht Sophie auf Jeanny zu. Sie trinken zusammen einen Kaffee. Dein Zimmer ist wirklich schön. Sophie und Jeanny werden Freunde... Jeanny wird akzeptiert, nur Elena spricht nicht mit ihr. Ich will nicht alleine sein. … und Elena ist alleine. Es tut mir Leid! Elena und Jeanny sprechen sich aus. Freunde… ob arm oder reich, das spielt keine Rolle! Linkverzeichnis URL/Link Datum Fachtext 14.11.11 00:00 Mein Block www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SIDE2D355410F50C2A8/bst/xcms_bst_dms_33015_33016_2.jpg 18.11.11 Ist arm gleich dumm? www.bmbf.de/ 23.10.11 Warum Finnen besser lesen können B www.berlin-finder.de/fotos/original/218-PlattenbauBerlin.jpg www.bpb.de/publikationen/A0TJTI,0,Wege_aus_der_Kin 22.10.11 derarmut.html Wege aus der Kinderarmut www.brigitte.de/rezepte/rezepte-fuer-kinder/guenstigkochen-565863/ 22.10.11 Preiswerte Gerichte für Jedermann 26.11.11 Wege aus der Kinderarmut 24.11.11 Robin Hoods der Moderne 22.11.11 Robin Hoods der Moderne de.wikipedia.org/wiki/Christian_Wulff 22.11.11 Robin Hoods der Moderne de.wikipedia.org/wiki/Eva_Padberg 22.11.11 Robin Hoods der Moderne de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Fuchsberger 22.11.11 Robin Hoods der Moderne C cms.awo-sh.de/cms/fileadmin/awosh/Presse_Aktuell/PDFs/aufruf_kinderarmut_2006.pdf www.crossover-ev.de/ueber-crossover.php D de.wikipedia.org/wiki/Audrey_Hepburn de.wikipedia.org/wiki/Kinderarmut_in_den_Industriel% 28.11.11 C3%A4ndern Zahlen und Fakten der Armut weltweit de.wikipedia.org/wiki/Orlando_Bloom 22.11.11 Robin Hoods der Moderne de.wikipedia.org/wiki/Samy_Deluxe 23.11.11 Robin Hoods der Moderne de.wikipedia.org/wiki/Selena_Gomez 23.11.11 Robin Hoods der Moderne de.wikipedia.org/wiki/Shakira 23.11.11 Robin Hoods der Moderne www.die-kunterbuntekinderzeitung.de/downloads/kinderzeitung_arm.pdf 22.10.11 Für die Kids E http://www.editionzweihorn.de/epages/62645052.sf/de 25.10.11 _DE/?ObjectPath=/Shops/62645052/Products/978-3935265-17-1 www.eol26.11.11 reisen.de/images/18_koenigsberg_plattenbau1_kern_l.j pg Wie Kinder an das Thema „Armut“ herangeführt werden Mein Block farm3.static.flickr.com/2366/2291587451_099ae7154e_o 23.10.11 Mein Block F .jpg www.filmstarts.de/kritiken/99802-SlumdogMillion%E4r.html 23.10.11 Film-Tipps www.fotos.sc/img2/u/mrminister/h/Berlin_Wedding_Pla 28.11.11 ttenbau_Pftze_Strae_Schlerin.jpg Mein Block G www.gutzitiert.de/zitat_thema_armut.html 29.10.11 Zitate über Zitate H www.homberger-hingucker.de/?p=3193 21.10.11 Warum Finnen besser lesen können J http://jetzt.sueddeutsche.de/upl/images/user/pe/peter- 27.11.11 Die Kamera im Kinderzimmer (AssiTV) wagner/text/regular/610396.jpg K www.kinder-armut.de/ 29.11.11 Wege aus der Kinderarmut www.kita-terredeshommes.de/ueberuns.html 30.10.11 Terre des Hommes M www.moviemaze.de/filme/3292/same-same-but- 28.11.11 Film-Tipps 23.10.11 Warum Finnen besser lesen können 25.11.11 Warum Finnen besser lesen können different.html N www.nyidanmark.dk/NR/rdonlyres/07BFCB0B-40DA4DF4-94EB-E805CAE1AEE9/0/Medborgertysk.pdf www.n-tv.de/politik/Merkels-UN-Missionarticle1523681.html O www.oecd.org/document/49/0,3746,en_2649_37419_47 18.11.11 Ist arm gleich dumm? 654961_1_1_1_37419,00.html P www.paritaet- 20.11.11 Wege aus der Kinderarmut bremen.de/_data/Wege_aus_der_Kinderarmut.pdf S http://static.panoramio.com/photos/original/8815468.jp 24.11.11 Mein Block g www.stephangeue.de/pics/2008/20080711/h1200/08071 24.11.11 102KaliningradPlattenbau.jpg T www.tdh.de/machen-sie-mit/was-sie-tun-koennen.html 24.10.11 Mein Block Terre des Hommes www.tdh.de/was-wir-tun.html 24.10.11 Terre des Hommes www.tvspielfilm.de/suche/Teufelskreis-der-Armut.html 28.11.11 Film-Tipps http://de.toonpool.com/user/64/files/armut_in_deutsch 12.12.11 land_127275.jpg Ist „arm“ gleicht „dumm“? U www.unicef.de/presse/pm/2006/eva-padberg-fuer- 23.11.11 Robin Hoods der Moderne 24.11.11 Mein Block 12.10.11 Mein Block unicef/ V http://view.stern.de/de/original/1442004/treppeTreppenhaus-Plattenbau-Halle-%28Saale%29halle-neustadt-Stairway.jpg W www.weblexikon.de/Graffiti_berlin.jpg www.welthungerhilfe.de/?wc=XXGOFM3000&gclid=CKb 25.11.11 Eu7Tg4KwCFUe_zAodJ0HRoQ Entwicklung der Kinderarmut in Deutschland www.wiesbaden.de/datenbanken/kindertagesstaetten/s 13.11.11 p_auto_21520.php Terre des Hommes Y www.younicef.de/fileadmin/Medien/PDF/Downloads_el 26.11.11 tern_lehrer/Armut/Was_ist_los_mit_maire.pdf Z www.zeit.de/studium/2011-09/bildungsbericht-oecd- Wie Kinder an das Thema „Armut“ herangeführt werden 12.10.11 Entwicklung der Kinderarmut in Deutschland www.zitate.de/kategorie/Armut/ 13.11.11 Zitate über Zitate www.zitate-aphorismen.de/zitate/thema/Armut/32 13.11.11 Zitate über Zitate fachkraefte Literaturverzeichnis Name Vorname Titel Verlag Erscheinungsort Fachtext und -jahr Bangert Kurt Kinderarmut SCM Hänssler Holzgerlingen 2010 Wege aus der Kinderarmut Bangert Kurt Kinderarmut SCM Hänssler Holzgerlingen 2010 Entwicklung der Kinderarmut in Deutschland Butterwegge Christoph Wege aus der Kinderarmut Bundeszentrale für politische Bildung 2006 Wege aus der Kinderarmut Hobmair Hermann Pädagogik Bildungsverlag EINS Troisdorf 2008 Grundlage Hobmair Hermann Psychologie Bildungsverlag EINS Troisdorf 2008 Grundlage SITZ DER REDAKTION Elisabeth – Selbert – Schule Berufliches Gymnasium für Gesundheit und Soziales (Schwerpunkt Pädagogik / Psychologie) Münsterkirchhof 6 31785 Hameln MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Johanna Burre Rozelin Celik Nicole Dorndorf Mike Fischer Saskia Fitze Sarah Grube Kimberley Horlacher Nadya Irtegün Leon Kaminski Torben Klages Moritz Lindert Jonathan Lindsey Clarissa Lührig Luisa Pflughaupt Christine Räcker Melek Süzük VERANTWORTLICH FÜR DAS LAYOUT Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Désirée Lenz Dieses Heft ist im Rahmen des Praxisunterrichtes erstellt worden und dient rein schulischen Zwecken.