Gilles und Pascal Martinez leben ihren Traum. Wo
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Gilles und Pascal Martinez leben ihren Traum. Wo
2 /10 Effizient Kombiniert Vielfältig Benelux hat bei Blechbearbeitung viel zu bieten Für Jörg Oberschmidt sind Stanz-Laser-Maschinen Erfolgsgaranten Filigrane Fassaden oder massive Maschinenteile? So meistert TMS den Spagat Couragiert Gilles und Pascal Martinez leben ihren Traum. Wo andere Urlaub machen, bearbeiten sie Blech Inhalt Titel Express 2 /10 PortrÄt 08 Vom Schuppen zur Fabrik Vor sechs Jahren gegründet und schon etabliert — 08 11 dabei ist die Strategie der Martinez-Brüder ganz einfach: Schritt für Schritt. THEMEN 11 Baumeister Fassaden-Unikate oder Baumaschinen-Teile ? TMS beherrscht die Vielfalt. Lasertechnik macht’s möglich. 14 efficiency + 16 Nur wer alle Ressourcen richtig nutzt, produziert effizient — TRUMPF hilft dabei. 16 „Ich will keine Strohfeuer“ 18 Ein sicherer Stand ist Harald Keller wichtig — für sein Familienunternehmen plant er darum langfristig. 18 Besser kombiniert Für Jörg Oberschmidt ist die Stanz-Laser-Kombitechnik im Dünnblech der Schlüssel zum Erfolg. 22Blech in Benelux 22 26 Die Betriebe im Staatenverbund setzen auf Automatisierung und überzeugen durch effiziente Blechbearbeitung. 26Leuchtendes Beispiel Für edle Leuchtsysteme ohne Kratzer sorgt bei Regiolux eine TruPunch 5000 mit aktiver Matrize. Standards Komplexe Stanzungen, Laschen und Umformungen lassen sich auf der Stanz-Laser-Kombimaschine TruMatic 7000 fertigen — prozesssicher und in einem Arbeitsgang. 2 Express 2/10 04 21 28 Panorama Wissen Charaktere 30 30 32 BLECH-GESCHICHTEN Impressum Schlusspunkt Standpunkt Warum wir schon immer nachhaltig denken Mit efficiency + führen wir in diesem Express ein neues Zeichen für eine schon lange gelebte Tugend ein. Schließlich bestimmen der schonende Umgang mit Ressourcen aller Art, der effiziente Weg von der Idee zum Produkt und die konsequente Vermeidung von Verschwendung in allen Bereichen bereits seit den frühen 1990er-Jahren unser Handeln. Unser Produktionssystem SYNCHRO steht beispielhaft dafür. So mancher Marktteilnehmer versucht heute, mit eigens kreierten „grünen“ Produkten zu punkten. Wir indes betrachten Nachhaltigkeit umfassend — vom Strom über Gase, Hilfs- und Betriebsstoffe, Material und Wasserverbrauch für jede Maschine bis hin zum Flächenbedarf für Material und Anlagen. Wir sind überzeugt davon, dass Ressourceneffizienz in jedem Produkt umgesetzt werden muss. Und zwar nicht als Selbstzweck, sondern so, dass unsere Kunden tatsächlich ökonomischen und ökologischen Nutzen für sich erzielen. Wenn wir Teilekosten senken und die Produktivität steigern, bedingt das auch, dass wir alle Ressourcen sparsam einsetzen. So leisten wir gleichzeitig einen Beitrag zur Schonung der Umwelt. Stellvertretend für viele Maßnahmen entlang der Wertschöpfungskette zeigen wir in diesem Heft auf Seite 14 / 15 beispielhaft auf, woran wir nachhaltig arbeiten und wie wir ganzheitlich denken. So manches gibt es schon lange. Während beispielsweise die Automobilindustrie unter dem Stichwort Rekuperation erst seit Kurzem an die Rückgewinnung von Beschleunigungsenergie denkt, ist dieses Merkmal in unseren Achsantrieben seit einer Dekade Serienstandard. Und während andere spezielle Ökoprodukte anbieten, sparen wir bei allen Laserbearbeitungsmaschinen zwischen 40 und 70 Prozent Schneidgas durch eine hochpräzise Strahlführung mit sehr kleinen Düsendurchmessern. efficiency + soll Ihnen im Web und auf Prospekten die vielen kleinen Bausteine deutlich machen, aus denen sich nachhaltiges und umweltbewusstes Handeln zusammensetzt. efficiency + steht für unser Selbstverständnis: für beste Wirtschaftlichkeit und aktiv gelebte Verantwortung. Dr.-Ing. Mathias Kammüller Vorsitzender des TRUMPF Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen / Elektrowerkzeuge Express 2/10 3 PANORAMA Die werkstoffbasierten Branchen in Deutschland erzielen einen jährlichen Umsatz von nahezu einer Billion Euro. „Werkstoffe und Werkstofftechnologien, sowohl klassische als auch neuartige, sind der Motor für neue Produkte und Produktinnovationen.“ Prof. Eberhard Roos, Materialprüfungsanstalt (MPA) Universität Stuttgart 1 Zahl 70 Prozent der deutschen Exportleistung beruhen auf Innovationen mit neuen Werkstoffen Die Materialkosten im produzierenden Gewerbe machen über 50 Prozent der Produktionskosten aus — Tendenz steigend. Werkstoffentwicklungen zur Steigerung der Ressourceneffizienz sind ein vielversprechender Weg insbesondere für die verarbeitende Industrie. Fliegende Hilfe Ein Helikopter der Ohnhäuser Company Group im Haiti-Einsatz Haiti ist aus den Schlagzeilen, aber Hilfe wird immer noch benötigt. Der Hubschrauber der Ohnhäuser Company Group ist vor Ort. „Als nach dem Erdbeben die ersten Meldungen aus Haiti kamen, war klar, dass zwar viele Menschen bereit waren, zu spenden, dass aber die Hilfsgüter nicht ankommen. Wir haben uns daher entschlossen, direkt vor Ort zu helfen“, berichtet Martin Ostachowski, Marketingleiter der Ohnhäuser Company Group. Seit Januar 2010 ist ein Hubschrauber der Firmengruppe mit vier Mann Besatzung in Haiti stationiert und unterstützt deutsche Hilfsorganisationen bei ihrer Arbeit. Der Haiti-Helikopter fliegt Ambulanzflüge und bringt Medikamente, Nahrungsmittel und Wasseraufbereitungsanlagen in noch immer schwer zugängliche Gebiete. Die Flugfirma Heli Aviation GmbH gehört zum Verbund der Ohnhäuser Company Group mit Sitz in Wallerstein im Ries, die 1955 gegründet wurde. Die Kernkompetenz der Unternehmensgruppe liegt in der CNC-Fertigungstechnik, dem Werkzeug- und Vorrichtungsbau, der Blechbearbeitung sowie der Systementwicklung. Den hohen Qualitätsansprüchen wird die Ohnhäuser Company Group auch mit Maschinen von TRUMPF gerecht. > Weitere Informationen: www.haiti-heli.de 4 Express 2/10 PANORAMA Ausbildung auf hohem Niveau Die Robert-Bosch-Schule in Stuttgart bildet an der TruMatic 3000 aus Im Sommer 2009 hat die Stanz-Laser-Kombitechnik an der Robert-Bosch-Schule in Stuttgart Einzug gehalten. „Wir hatten bisher keine derartige Maschine für die praktische Ausbildung. Mit der TruMatic 3000 haben wir jetzt gleich eine Maschine, die uns die Möglichkeit gibt, unseren Schülern zu zeigen, was heute aktueller Stand der Blechbearbeitung ist“, so Jörg Endreß, technischer Lehrer an der Schule. Derzeit bildet die technische Schule circa 1 300 Schüler aus. „Unser Schwerpunkt liegt in der Blechverarbeitung und hier bisher im handwerklichen Bereich; die sinnvolle Ergänzung durch eine CNC-gesteuerte Maschine fehlte.“ Eher durch Zufall kam es zum Gespräch mit Werner Erlenmaier, verantwortlich für die Entwicklung von Stanz- und Kombimaschinen bei TRUMPF. Er riet zu einer TruMatic 3000, und der Wunsch, eine solche Maschine an der Schule zu haben, war geboren. Nachdem der Gemeinderat der Stadt Stuttgart das Geld für das Vorhaben bewilligt hatte, verzichtete TRUMPF zugunsten einer Spende an die Schule auf einen Teil des Kaufpreises für die gebrauchte Maschine. Nach einer ausführlichen Bediener- und Softwareschulung der Lehrer lieferte das TRUMPF Resale Center die komplett überarbeitete Maschine im Juni 2009 aus. Mittlerweile fertigen die Schüler in nur vier Unterrichtsstunden ein komplettes Teil. Zukunftsweisende Technik, die Schüler begeistert. >Ihre Fragen beantwortet: Eva-Maria Schwab, Telefon: +49 (0) 7156 303-36555, E-Mail: [email protected] > Weitere Informationen: www.rbs.s.bw.schule.de Ralph Wiechers; Robert-Bosch-Schule, Stuttgart; Ohnhäuser Company Group 2 Fragen Mit ihrer neuen TruMatic 3000 lernen die Schüler der Robert-Bosch-Schule schon in der Ausbildung das Potenzial der Kombitechnik kennen. Dr. Ralph Wiechers, Chefvolkswirt — Abteilungsleiter Volkswirtschaft und Statistik beim VDMA > Gibt es derzeit überhaupt verlässliche Konjunkturprognosen für den Maschinenbau ? Das letzte Jahr hat uns eindringlich vor Augen geführt: Konjunkturprognosen sind keine Weissagungen! Eine Weissagung ist im Regelfall schicksalhaft, das heißt unabänderlich, und damit „verlässlich“. Eine Konjunkturprognose ist dagegen immer eine „bedingte“ Vorhersage künftiger Entwicklungen. Das heißt: Sie muss angepasst werden, wenn sich diese Bedingungen nicht erfüllen. Wie schnell das notwendig sein kann, offenbart ein Blick in die Tageszeitung, Stichwort: Schuldenkrise. Deren Folgen lassen sich gegen wärtig seriös nicht abschätzen. Und so kann es auch keine verlässliche Prognose geben. > Welches Szenario halten Sie für am wahrscheinlichsten ? Nach dem drastischen Einbruch wird das Jahr 2010 durch einen starken zyklischen Aufschwung geprägt sein. Auftragseingang und Umsatz ziehen seit geraumer Zeit spürbar an, vornehmlich getrieben durch die Nachfrage aus dem Ausland und vor allem bei den Zulieferern. Zudem bewegen wir uns auf niedrigem Niveau. Unterm Strich sollte die deutsche Maschinen produktion 2010 weitgehend der des Vorjahres entsprechen, mit einer positiven Entwicklung im Jahresverlauf. Wir laufen jedoch Gefahr, dass sich die hohe Staatsverschuldung spätestens im kommenden Jahr 2011 als Hemmnis für ein weiterhin dynamisches Wachstum erweist. > Weitere Informationen: [email protected] Express 2/10 5 PANORAMA Sieben auf einen Streich Koreanischer Laser-Job-Shop platziert Großauftrag Bauen auf eine partnerschaftliche Geschäftsbeziehung: Friedrich Stockinger, Geschäftsführer TRUMPF Korea Co. Ltd., und Kwang Young Choi, Geschäftsführer der Sung Shin Metal Co. Ltd. Keine Angst vor großen Investitionen und starkes Vertrauen in eine langjährige Geschäftsbeziehung hat die Sung Shin Metal Co. Ltd. bewiesen. Das Unternehmen mit Sitz in Daegu, Korea, bestellte auf der Messe SIMTOS 2010 gleich sieben TRUMPF Maschinen auf einmal. Neben einer TruLaser Tube 7000, einer TruLaser 5030 und TruLaser 5060, jeweils mit LoadMaster, und einer TruMatic 6000 mit SheetMaster ist Sung Shin Metal nun mit drei TruBend 5170 ausgerüstet. Das Unternehmen wurde 1989 gegründet und hat sich auf die Fertigung von Teilen für Solar- und Windkraftsysteme sowie für die Automobilindustrie spezialisiert. Innerhalb weniger Jahre etablierte sich Sung Shin Metal mit rund 200 Mitarbeitern als einer der größten Laser-Job-Shopper Koreas. Aktuellstes Kapitel der Erfolgsgeschichte ist der Neubau einer Fertigungsanlage, die im Herbst 2010 eingeweiht wird. > Weitere Informationen: www.sung-shin.co.kr Spaß für kleine Forscher Das TRUMPF LaserLab ist zu Gast in den USA Über die berühmten Nachrichtenticker am New Yorker Times Square läuft, was in der Welt geschieht. Eine Meldung wert war dem Nachrichtendienst Reuters das TRUMPF LaserLab. Aus Anlass des 50-jährigen Laserjubiläums ist es bis zum 4. September im Connecticut Science Center in Hartford, USA, zu sehen. Die Ausstellung lässt keine Frage zum Laser unbeantwortet: Wie entsteht eigentlich ein Laserstrahl ? Wie lässt er sich steuern ? Und wo begegnet er uns überall ? Das spielerische Ausprobieren steht im Vordergrund der interaktiven Ausstellung. Zu den Highlights zählt ein Fußball-Tischkicker, an dem die Besucher ihr neu erworbenes Laserwissen unter Beweis stellen können: Statt mit einem Ball wird mit einem Laser- 3 Termine 6 Express 2/10 strahl gespielt, und den gilt es mit Umlenkspiegeln ins gegnerische Tor zu steuern. Beim IdeenPark, einer naturwissenschaftlichen Erlebnisausstellung in Stuttgart, hatte das LaserLab 2008 seinen ersten Auftritt. „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, das LaserLab in die Vereinigten Staaten zu holen“, betont Rolf Biekert, Geschäftsführer der amerikanischen Niederlassung TRUMPF Inc. „Die interaktiven Stationen werden das Interesse an der Lasertechnologie wecken — vor allem bei den Kindern.“ Und vielleicht erhält so mancher der kleinen Besucher dadurch ja Anregungen für die spätere Berufswahl. > Weitere Informationen: http://ctsciencecenter.org IMTS 2010 in Chicago (USA) 13.9.2010 — 18.9.2010 Mit rund 1 100 Ausstellern ist die IMTS Top-Treffpunkt der nordamerikanischen Maschinenbaubranche. Auf über 115 000 Quadratmetern Fläche stellen 1 100 internationale Aussteller Anlagen, Maschinen, Steuersysteme, Computer und Softwarekomponenten vor. www.imts.com Internationale Maschinen baumesse MSV 2010 in Brünn (Tschechien) 13.9.2010 — 17.9.2010 Zum 52. Mal lockt die MSV Besucher nach Brünn. Die erfolgreichste Messe dieser Art in Osteuropa bietet unter anderem die Branchenschwerpunkte Komponenten für den Maschinenbau, Automatisierungstechnik und Dienstleistungen. www.bvv.cz/msv-de Die Monitore am Times Square in New York kündigen den spannenden Laser-Sommer an. EuroBLECH in Hannover (Deutschland) 26. — 30. Oktober 2010 Die EuroBlech gilt als weltweite Leitmesse für die Blechbearbeitungsindustrie. Rund 1 400 Aussteller aus 40 Ländern zeigen Lösungen und wegweisende Technologien rund um Themen wie Fertigung, Oberflächenbearbeitung, Werkzeuge und Qualitätssicherung. www.euroblech.com PANORAMA Länder Neues aus der TRUMPF Welt > Auftakt in China Ausprobieren ist die beste Art, zu lernen. Im Rahmen des Projekts „KIEWIS — Kinder entdecken Wirtschaft“ proben Grundschüler den Arbeitsalltag. „Ach, so geht das?!“ In den letzten fünf Jahren ist der Umsatz der 18 TRUMPF Vertriebs- und Service-Niederlassungen in China um durchschnittlich 40 Prozent pro Jahr gewachsen. Dem trug TRUMPF im Mai 2010 mit der Eröffnung des Produktions standorts Taicang, nördlich von Shanghai, Rechnung. Auf rund 10 000 Quadratmetern Fläche werden Lasermaschinen und Operationstische für den chinesischen Markt gefertigt. Kinder erleben Wirtschaft zum Anfassen bei TRUMPF Im Produktionsbetrieb von TRUMPF bietet sich ein ungewohntes Bild: 30 Grundschüler tummeln sich dort und schrauben, bohren und werkeln mit Blech. Sie nehmen am Projekt „KIEWIS — Kinder entdecken Wirtschaft“ teil. Es ist eine von rund 14 Bildungspartnerschaften, die TRUMPF im Rahmen der Unternehmerinitiative „Wissensfabrik“ geschlossen hat. Andreas Schneider, Ausbildungsleiter bei TRUMPF, freut sich über das Interesse der Kinder: „Als wir vor fünf Jahren mit den Bildungspartnerschaften begonnen haben, war uns klar, dass die Schüler Prozesse in der Praxis erleben müssen.“ Daher wurde bei der Entwicklung des Projekts KIEWIS Wert darauf gelegt, den Kindern viel reales Leben, aber auch Fachwissen zu vermitteln. Dazu gehört der richtige Umgang mit Werkzeug, die Ausbildung zu Toleranz und Teamfähigkeit sowie wirtschaftliches Verständnis. Andreas Schneider ist davon überzeugt, dass die Wissensfabrik mit ihren Projekten einen wichtigen Beitrag für die Zukunft Deutschlands leistet. „Wir wecken in den Kindern positive Gefühle für das Arbeitsleben. Vielleicht springt bei dem einen oder anderen sogar der entscheidende Funken für die spätere Berufswahl über.“ >Ihre Fragen beantwortet: Andreas Schneider, Telefon: +49 (0) 7156 303-30977, E-Mail: [email protected] > Weitere Informationen: www.wissensfabrik-deutschland.de Trendwende TRUMPF GmbH + Co. KG INTECH Besucher in Kauflaune Die TRUMPF Hausmesse INTECH lockte vom 27. bis 30. April 2010 rund 2 600 Besucher aus dem In- und Ausland nach Ditzingen und übertraf damit die Erwartungen. „Es spricht viel dafür, dass — so wie die EuroBLECH 2008 den Beginn der Krise markierte — die INTECH 2010 für den Beginn des Aufschwungs steht.“ Dieses Fazit zog Geschäftsführer Dr.-Ing. Mathias Kammüller nach der viertägigen Veranstaltung. Insgesamt wurden mehr als 60 Aufträge erteilt. Eines der zentralen Themen der Messe war: „Welcher Laser ist für welche Anwendung der richtige ? “ TRUMPF informierte mit Vorträgen und zeigte technische Innovationen. Die Kunden ließen sich begeistern: Auch für die Neuheiten TruLaser 5030 fiber und TruMatic 3000 fiber erfolgten Bestellungen. > Wachstum in Schweden Positiv gestimmt feierte die TRUMPF Niederlassung Maskin AB, Schweden, 2010 mitten in den Aufschwung hinein. Anlass war das 25-jährige Jubiläum im Jahr zuvor. Gegründet Ende 1984 mit sechs Mitarbeitern, ist Maskin AB in Norwegen und Schweden heute Marktführer im Vertrieb von Werkzeugmaschinen und Lasertechnik. > Engagement in Russland Auf der wichtigsten Maschinenbaumesse Russlands, der „Metalloobrabotka 2010“, zeigte TRUMPF auch in diesem Jahr Präsenz. Begrüßt wurde dies von zahlreichen Besuchern des Messestands, der mit 460 Quadratmetern der größte der Messe war. Auf der Moskauer Leitmesse mit internationaler Bedeutung werden einmal im Jahr Ausstattungen, Werkzeuge und Technologien im Bereich Metallverarbeitung gezeigt. > Sieg in den Niederlanden Der anlässlich der Techni-Show in Utrecht verliehene Innovations Award 2010 ging an die TruBend Serie 7000 von TRUMPF. Mit ihrem High-Torque-Antrieb setzt sich die schnellste Biegemaschine der Welt im Bereich der Abkanttechnologie an die Spitze. Die Produktivität der hochflexiblen Maschine, ihre einfache Bedienbarkeit, die kompakte Bauweise und der geringe Stromverbrauch überzeugten die Jury. Express 2/10 7 8 Express 2/10 Ralf Kreuels, Jan Meyer In der Provence haben sich Gilles und Pascal Martinez ihren Traum vom eigenen Unternehmen erfüllt. porträt Das Laserschneiden und Biegen gehört zum Leistungsspektrum von Métal Laser. Vom Schuppen zur Fabrik In nicht einmal sechs Jahren konnten die Brüder Martinez ihre Belegschaft verzehnfachen und machten aus einer Garagenfirma in der Provence eine Industrieperle. Wie sie das anstellten ? Schritt für Schritt. Alles fing in einem schlichten Schuppen an. Gilles und Pascal Martinez hatten sich vorgenommen, eines Tages ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Mit ihrer Firma „Métal Laser“ im Industriegebiet des südfranzösischen Städtchens Rousset, wenige Kilometer von Aix-en-Provence entfernt, konnten sie ihren Plan im Jahr 2004 verwirklichen. Damals waren sie zu dritt — die beiden Brüder und ein Mitarbeiter. Der Schuppen war baufällig, schlecht beleuchtet und ungeheizt. Sie mussten zunächst einmal eine Betonplatte gießen lassen, um ihre erste Maschine aufstellen zu können: eine TruLaser 4050 mit 5-Kilo watt-Laser, das Leistungsstärkste, was zu dieser Zeit zu bekommen war. Von Anfang an setzten die jungen Unternehmer auf flexible Maschinen. Sie wollten ein breites Auftragsspek trum abdecken können. Schließlich kannten sie den Markt für Blechbearbeitung. Gilles und Pascal Martinez hatten bereits mehrere Jahre in einem Laser-Job-Shop gearbeitet. Aus dem baufälligen Schuppen ist mittlerweile eine moderne Fabrikhalle mit Bürokomplex auf einer Gesamtfläche von 2 200 Quadratmetern geworden, der Maschinenpark ist stetig gewachsen. In rascher Folge kamen eine TruLaser 3050, eine TruLaser 4050 mit 6-Kilowatt-Laser und Biegemaschinen wie die TruBend 5170 hinzu. „Am schwierigsten war es am Anfang, unsere Mitarbeiter zu halten, so schlecht waren die Arbeitsbedingungen“, erinnert sich Pascal Martinez. „Die Banken und unser Maschinenlieferant haben uns aber stets unterstützt.“ Heute beschäftigt Métal Laser 35 Mitarbeiter und die Firmenleitung wurde um einen technischen Manager erweitert. „Wir schafften es nicht mehr, gleichzeitig das Unternehmen zu leiten und die Kunden so zu betreuen, wie wir es uns vorstellten. Also mussten wir lernen, besser zu delegieren“, erläutert Gilles Martinez, der jüngere der beiden Brüder. Sympathisches Erfolgsrezept Hier klingt auch die Erklärung für ihren Erfolg an. Denn niemand verzehnfacht bei starker Konkurrenz einfach mal so sein Personal in weniger als sechs Jahren, ohne ein besonderes Rezept zu haben. Und das in einer Region wie der Provence, die nicht gerade für eine florierende Industrie bekannt ist. Das Erfolgsrezept der Brüder Martinez könnte man in einem Satz zusammenfassen: „Wir lehnen nie einen Auftrag ab.“ Beim genauen Hinsehen hängt der Erfolg von Métal Laser damit zusammen, dass das Brüderpaar alle sich bietenden Gelegenheiten konsequent nutzte. Denn abgesehen von wenigen kleinen Industrieansiedlungen rund um Aixen-Provence hat die Region „Provence-Alpes-Côte d’Azur“ kein großes Industriegebiet mit starken Wachstumsraten. → Express 2/10 9 porträt Bei anspruchsvollen Aufgaben kümmern sich die Brüder Martinez auch selbst um die passende Lösung. Sie beantworten jede Anfrage — für Zuschnitte jeglicher Art. Den boomenden Wohnungsbau hat sich Métal Laser zunutze gemacht. Stattdessen bestimmen Nahrungsmittelverarbeitung, Dienst- indem man das Profil mit drei Einschnitten versieht und anleistungen, Tourismus und das Bauwesen die wirtschaftliche schließend einfach von Hand zurechtbiegt, bevor die VerEntwicklung in der malerischen Landschaft. Nicht von unge- bindungsstellen verschweißt werden. Vorbei die Zeiten des fähr ist es der Traum vieler, in der Provence zu wohnen. konventionellen 45-Grad-Schnitts, der bei einem Großauftrag Den Zuwanderungszahlen entsprechend boomen Woh- eine Vollzeitkraft beschäftigte. nungsbau und Stadtentwicklung. Dies hat sich Métal Laser zunutze gemacht. „Es gibt ein dichtes Netz von Metall verar- Der gute Ruf als Werbestrategie beitenden Handwerksbetrieben, die meist gut ausgelastet in Eine derartige Leistungs- und Innovationsbereitschaft blieb der Baubranche tätig sind“, fasst Gilles Martinez zusammen. in der Region und auch darüber hinaus nicht unbemerkt. Die Die immer knapperen Fristen im Baugewerbe zwingen die Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert perfekt. Beinahe Metallbetriebe oft, einen Teil ihrer Arbeiten an Subunterneh- verlegen gestehen die Martinez-Brüder, dass darin „die einzige mer zu vergeben. Werbestrategie des Unternehmens“ bestehe. So ist eine neue „Wir haben uns entschieden, alle Anfragen zu beantworten“, Webseite zwar im Gespräch. Doch in dem bodenständigen Beerläutert Gilles Martinez. Auch für die kleinste zu biegende trieb geht das Alltagsgeschäft vor, die Kunden stehen immer und zu bohrende Stahlgrundplatte wird dem Kunden ein Kos- an erster Stelle. Das Internet wird wohl warten müssen. tenvoranschlag geschickt und ein Liefertermin so schnell wie möglich angeboten. Wie sich diese kurze Reaktionszeit, die von Handwerkern und Mittelständlern sehr geschätzt wird, erreichen lässt, ist kein Geheimnis: Métal Laser arbeitet in drei > Ihre Fragen beantwortet: 8-Stunden-Schichten, um Lieferfristen möglichst kurz zu halten. Ulrich Haas, Telefon: +33 (1) 48 17 80 63, „Zudem ist es von Vorteil, wenn ein Unternehmen zwei Chefs E-Mail: [email protected] hat — einer ist immer vor Ort, wenn der andere sich ein paar Tage Urlaub leistet“, erklärt Pascal Martinez schmunzelnd. Start-up-Unternehmen mit starkem Netzwerk Immer offen für Neues Ein weiterer Erfolgsfaktor ist der Innovationsgeist der Martinez-Brüder. Als sie ihre Kunden im Juni 2009 zur Einweihung des neuen Standorts einluden, hatten sie eine Überraschung parat: eine TruLaser Tube 7000, mit der sich Rund- und Vierkantrohre schnell schneiden und bohren lassen. „Den meisten Gästen war sofort klar, welche Produktivität in dieser Maschine steckt“, erinnert sich Gilles Martinez. Mit einer TruLaser Tube lässt sich beispielsweise ein Profilrahmen herstellen, 10 Express 2/10 Wer: Métal Laser, Rousset bei Aix-en-Provence. Gegründet 2004 von Gilles und Pascal Martinez, 35 Mitarbeiter, 5 Millionen Euro Umsatz Was: Schneiden, Biegen und Bohren von Rohren und Blechen für Möbelhersteller, Zimmereien und Metallbauer, die hauptsächlich im Bauwesen tätig sind Womit: 2 x TruLaser 4050, TruLaser 5030, TruLaser Tube 7000, TruBend 5170 und TruBend 5085 Strategie Matthias Weyer hat den richtigen Riecher für die optimale Stratgie: Flexibilität ist für ihn das A und O. Baumeister Fassaden für ein Bürogebäude ? Oder doch eine Tür für den Radlader ? Warum nicht beides, sagt Matthias Weyer — für TMS kein Problem. Ein Blick in die Halle von TMS zeigt, wie vielfältig hier gearbeitet wird: Eine TruLaser 5030 schneidet gerade „Steps“ (Treppenstufen) für Baumaschinen aus, daneben trennt eine TruLaser 5030 Halterungen für den Fassadenbau aus einem Blech. Gleichzeitig fertigt die Kombimaschine TruMatic 6000 „Slip-Protections“ — Antirutschgitter, wie sie bei Baumaschinen oder Außentreppen zum Einsatz kommen. Alles läuft vollautomatisch ab. Dafür sorgen die Anbindung an ein automatisches Hochregallager sowie LiftMaster, LiftMaster Sort und SheetMaster. Auf der anderen Seite des Lagers geht die Bearbeitung weiter: Dort warten Abkantpressen, Schweißroboter und CNC-Bearbeitungszentren. Genau diese Vielfalt an Fertigungsverfahren Express 2/10 11 Strategie Blechteile für Baumaschinen sind das zweite Standbein von TMS. Rustikaler Wetterschutz: Das neue Gebäude der Hafen- und Logistik gesellschaft Luxport hat TMS mit Corten-Platten verkleidet. Die gewollt korrodierte Oberfläche passt ins Hafenmilieu und gewann 2007 den luxemburgischen Stahlinnovationspreis. und hergestellten Produkten ist das Kennzei- Architekten und Bauherren entwickelt: Die chen der Firma TMS: „Unsere Kernkompe- TMS-Techniker kalkulieren das für die getenz ist Flexibilität“, betont Matthias Weyer, planten Projekte notwendige Budget und erGeschäftsführer des mittelständischen Unter arbeiten Alternativen, falls dabei technisch nehmens. Und so lautet auch das Motto des Un- problematische oder übermäßig kostspielige ternehmens: „Metall ist unser Beruf.“ Details erkannt werden. Ein eigener Bautrupp sorgt für die fachgerechte Montage der FassaWurzeln in der Architektur den und Stahlbauten. Neben konventionellen Angefangen hat alles mit dem Wunsch von Mat- Fenster- und Türanlagen oder Alu-Blechkassetthias Weyer, sich selbstständig zu machen. Da- tenfassaden bietet TMS individuelle architekmals war er Leiter der Materialwirtschaft bei tonische Gestaltungsmöglichkeiten. Matthias einem großen Baumaschinenhersteller. 1991 Weyer: „Unser Zielmarkt ist der Objektbau. Hier übernahm er eine Firma in Trier, die im Fens- ist jede Fassade ein Unikat, das nur einmal geter-, Stahl- und Hallenbau tätig war. 1997 zog baut wird.“ Standardprodukte findet man bei das Unternehmen in das luxemburgische Gre- TMS daher nicht, sondern individuelle Lösunvenmacher um, gleich hinter der deutschen gen, die auf die Wünsche der Bauherren und Grenze und nahe bei Trier. Der alte Standort Architekten zugeschnitten sind. Für die notwenwar den Anforderungen des expandierenden dige Flexibilität sorgen die Laserschneidanlagen, Betriebes nicht mehr gewachsen. Und „die Rah- von denen die Firma 1998 die erste kaufte. menbedingungen in Luxemburg gestalteten sich einfach freundlicher als in Deutschland“, wie Ausgezeichnete Gebäude Matthias Weyer diplomatisch bemerkt. Sicherlich ein Highlight der mit der LaserSchon bald hatte sich das Unternehmen in schneidtechnik realisierten Fassaden ist die neue Luxemburg zu einem gefragten Partner von Verwaltung der Hafen- und Logistikgesellschaft 12 Express 2/10 Claus Langer, TMS Jede Fassade ist ein Unikat. Standardpanele findet man bei TMS daher nicht. Strategie Luxport: Das wie ein Turm aufragende, in zwei Ebenen geneigte Treppenhaus des Gebäudes ist komplett mit Corten-Platten verkleidet. Die gewollt korrodierte Oberfläche dieses Baustahls bietet nicht nur einen rustikalen Wetterschutz, sondern auch eine besondere, in das Hafenmilieu passende Optik. „Jedes Blech ist anders und wurde von uns in 3-D konstruiert und mit dem Laser zugeschnitten“, so Weyer. Die aufwendige, aber in ihrer Wirkung beeindruckende Konstruktion zahlte sich aus — 2007 wurde das Gebäude mit dem Stahlbaupreis „Concours Construction Acier“ ausgezeichnet. Die erste Laserschneidanlage legte nicht nur den Grundstein für kreative Architekturprojekte, sondern war auch Basis für die Entwicklung eines zweiten Geschäftsbereichs — der Fertigung von Bauteilen für den industriellen Sektor: „Wir hatten Ende der 1990er-Jahre den Nachteil, dass es entsprechend der Baukonjunktur im Winter nur wenig zu tun gab. Also haben wir geschaut, was wir noch machen könnten.“ Als hilfreich erwiesen sich dabei Weyers Kontakte zu seinem alten Arbeitgeber, dem Baumaschinenhersteller. Der suchte einen neuen Lieferanten für Blechteile, für deren Produktion TMS mit der Laserschneidanlage bestens gerüstet war. Diesen ersten Aufträgen folgten bald weitere. Auch im industriellen Sektor profilierte sich das Unternehmen durch umfassende Beratungsleistungen: Die TMS-Techniker passen nicht nur die Konstruktionsdaten der Kunden an die einzelnen Fertigungsschritte an, sondern planen, falls gewünscht, auch die Bauteile nach individuellen Erfordernissen. Konstruktionstipps gehören genauso zum Service wie Informationen über zu verwendende Materialien und Verarbeitungstechniken. Heute kann TMS Konstruktionen mit bis zu zehn Tonnen Eigengewicht herstellen, aus bis zu 20 Millimeter dicken Stahlblechen, aus Edelstahl oder auch aus Aluminium. Entsprechend breit ist das bei TMS gefertigte Produktspektrum: Es reicht vom Motorlager über endmontierte Werkzeugboxen für Radbagger bis hin zu Sonderschaltschränken für die Automobil industrie. Selbst mit dem CO₂-Laser schwierig zu bearbeitende Bleche aus Messing, Kupfer oder Titan schneidet TMS mit den TRUMPF Anlagen. Dafür haben die „Metall-Berufenen“ eine eigene Lösung entwickelt — über die sie jedoch Stillschweigen bewahren … „Slip-Protections“ — Antirutschgitter für Baumaschinen und Außentreppen fertigt TMS vollautomatisch. > Ihre Fragen beantwortet: Javier Sastre Ramos, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 3 08 33, E-Mail: [email protected] Kernkompetenz Flexibilität Wer: TMS S.A., Grevenmacher, Luxemburg. Gegründet 1991, circa 100 Mitarbeiter. www.tms-sa.com Was: Blechkonstruktionen und Sonderteile aus Baustahl, Edelstahl, Aluminium für die unterschiedlichsten Industrieanwendungen sowie Glas- und Blechfassaden, Fenster, Türen in Stahl und Aluminium, konstruktiver Stahlbau Womit: 2 x TruLaser 5030 mit LiftMaster und LiftMaster Sort, TruMatic 6000 mit SheetMaster Express 2/10 13 Special : EFFICIENCY + Wirtschaftlich arbeiten und Verantwortung zeigen — das ist uns als Familienunternehmen wichtig. Deshalb setzen wir Ressourcen sinnvoll ein und senken so Teilekosten, steigern die Produktivität und handeln nachhaltig. Und das nicht nur beim Faktor Energie. Wir verstehen efficiency + ganzheitlich: als Plus für unsere Kunden. Gase Eine hochpräzise Strahlführung spart bei Laser-Flachbettmaschinen bis zu 40 Prozent Schneidgas. Bei der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung im Dünnblech halbiert die TruLaser Cell 7040 den Schneidgasverbrauch gegenüber dem Vorgängermodell. Fläche Durch den Wechsel von Bodenlagerung auf ein TruStore 3030 lassen sich bis zu 85 Prozent Produktionsfläche gewinnen. Und eine quer statt längs aufgestellte TruLaser 3030 spart bis zu einem Drittel an Platz. 14 Express 2/10 Special : EFFICIENCY + Material Die Zusatzachsen der TruMatic 7000 verkleinern bei Kombimaschinen den Pratzentotbereich und verbessern so die Materialausbeute. Sowohl bei Stanz- als auch bei Lasermaschinen kann durch gemeinsame Trennschnitte Material noch effizienter genutzt und Verschnitt verringert werden. Wasser Eine Universalschnittstelle zur zentralen Kühlanlage spart bei Lasermaschinen bis zu 51 000 Kilowattstunden pro Jahr. Bei Lasermaschinen ohne Anschluss an zentrale Kühlsysteme verdoppeln neue Additive die Standzeit des Kühlwassers und halbieren so den jährlichen Bedarf von teurem demineralisiertem Kühlwasser. Hilfs- und Betriebsstoffe Ressourceneffizienz zählt auch im Detail. So ist das magnetgelagerte Turboradialgebläse der aktuellen CO 2 -Laser praktisch ölfrei. Der neue Spiegelschneidkopf wiederum kommt ohne Linsen aus. Und ein neues Hydrauliköl für Biegemaschinen verlängert Ölwechselintervalle. Strom Durch den optimierten Stand-by des Lasers kann bei Lasermaschinen in Nebenzeiten der Stromverbrauch um bis 40 Prozent reduziert werden. Eine Abschaltautomatik ist bei Werkzeugmaschinen schon lange Standard. Und die Rückgewinnung von Bewegungsenergie ist seit 1987 Serienmerkmal. www.trumpf.com / efficiencyplus Fotostudio Loster Express 2/10 15 Interview Für seine Ziele stellt Harald Keller schon mal ein Traditionsunternehmen auf den Kopf. „Ich will keine Strohfeuer“ Nur wer sicher steht, kann erfolgreich wachsen, sagt Harald Keller und erläutert, wie er sein Unternehmen auf feste Beine stellt. Ich will mit meinen Kunden langfristig zusammenarbeiten — nicht nur einen Auftrag an Land ziehen, sondern beraten und passende Lösungen bieten. Die Kunden sollen Vertrauen zu uns haben und wissen, dass wir sie nicht über den Tisch ziehen. Und ich will unsere Maschinen optimal auslasten. Das heißt dann eben nicht, dass wir jeden Auftrag annehmen, sondern dass wir nur das fertigen, was in unsere Produktionsstruktur passt. Wie passt Ihr neuer Schwerpunkt, die Baugruppenfertigung, in dieses Konzept ? Damit möchte ich etwas Ruhe in die Produktion bringen — Kontinuität Was macht das Familienunternehmen Keller aus ? und eine gewisse Grundauslastung. Das funktioniert mit den BaugrupWir sind jetzt in der vierten Generation und wollen uns langfristig aus- pen. Hier arbeiten wir mit Rahmenaufträgen, die sind planbar und lasrichten. Strohfeuer sind nicht unsere Sache. Wir haben mehrere Ziele: sen sich gut einteilen. Künftig möchte ich auch eigene Produkte anbieten. 16 Express 2/10 KD Busch, Europa-Park Rust Sie haben ein Traditionsunternehmen übernommen und erst einmal komplett auf den Kopf gestellt — warum das ? Es war wichtig, aus dem Gewohnten auszubrechen und neue Strukturen zu schaffen, die so nicht vorhanden waren. Wir haben damit angefangen, das Büro auszubauen und das gesamte Unternehmen mit moderner IT zu vernetzen. Heute arbeiten wir mit einem Warenwirtschaftssystem und es gibt Kompetenz-Teams für Laserschneiden, Laserschweißen, für Stanzen und Biegen. Das war nicht immer einfach. Da muss man schon mal hartnäckig bleiben. Einen großen Teil der Umstrukturierung haben wir geschafft, aber durch sind wir noch nicht. Interview Für ausgefallene Produkte ist Keller immer zu haben. Den gelben Leuchtturm fertigte das Familienunternehmen für den Europa-Park in Rust bei Freiburg. Es darf auch etwas kleiner sein — diffizile Bauteile produziert Keller ebenfalls zuverlässig und hochwertig (unten). Traditionsunternehmen mit frischen Ideen Wer: Keller Metallbau GmbH, Endingen. Gegründet 1901, 30 Mitarbeiter. www.keller-metallbau.de Was: Unter anderem Blechteile und ganze Baugruppen für den Maschinen- und Nutzfahrzeugbau, die Medizin-, Agrar- und Solartechnik Womit: TruLaser 3030 mit Zusatzeinrichtung RotoLas, TrumaBend V 2300, TruBend 5085, TruPunch 1000 Ihre neue TruLaser 3030 ist mit LiftMaster Compact ausgestattet — auch kleine Jobs lassen sich also mit Gewinn automatisieren ? Auf jeden Fall. Wir müssen effektiver und rentabler produzieren. Das gelingt, wenn wir in der Fertigung schlank werden. Das war der Grund für die Automatisierung der neuen TruLaser 3030. Wir wollen momentan nicht größer werden — wir wollen schöner und besser werden. Darum müssen wir versuchen, eine zweite und eine dritte Schicht zu fahren — über eine Automatisierung, die ich mir leisten kann. Wie schneidet die neue TruLaser 3030 im direkten Vergleich zur Vorgängermaschine ab ? Das Grundkonzept mit der fliegenden Optik ist dasselbe, aber ansonsten hat sich die Maschine grundlegend verändert. Steuerung und Bedienerfreundlichkeit sind deutlich besser geworden. Ein Vorteil ist der Nachproduktionsstarter, auch Wiedereinstiege sind komfortabler. Außerdem ist die neue TruLaser 3030 sehr wartungsfreundlich. Das hilft uns, produktiver zu arbeiten. Wir bekommen die Teile schneller von der Maschine — da müssen wir aufpassen, dass wir die auch weiterverarbeiten können. Früher stellte das Laserschneiden den Engpass dar, das hat sich nun auf das Biegen verlagert. Durch die Ein-Schneidkopf-Strategie und den Düsenwechsler sparen wir am Tag gut eineinhalb Stunden — ohne Automatisierung. Mit den richtigen Aufträgen können wir mit der Maschine und der Automatisierung locker das Doppelte produzieren, weil wir die Option auf eine zusätzliche Schicht haben. Was bringt Ihnen die neu entwickelte Zusatzeinrichtung RotoLas ? Welche Produkte fertigen Sie damit ? Vor allem Exoten — Rohre mit größeren Durchmessern und Profile in kleiner Stückzahl. Zum Beispiel Einzelprofile für Maschinengestelle. So müssen wir nichts sägen oder fräsen, das spart Produktionsschritte. Und die hohe Fertigungsgenauigkeit sorgt für zufriedene Kunden. Im Vergleich zur Vorgängerversion hat sich die Bedienerfreundlichkeit von RotoLas deutlich verbessert. Ein großer Vorteil sind außerdem die Auflager und die zusätzliche Achse mit NC-Verschiebung. Auch das Umrüsten geht jetzt viel schneller. Die Rüstzeiten wurden um rund 20 Prozent verkürzt. Zudem sorgt das breite Förderband für eine sehr gute Zugänglichkeit in der Maschine. Eine halbmanuelle Anwendung wie RotoLas und eine automatisierte Laseranlage — wie passt das zusammen ? Wir müssen als kleiner Betrieb flexibel sein und Dinge miteinander kombinieren. Für uns passt die Kombination gut ins Konzept: Tagsüber produzieren wir auf der TruLaser 3030 kleinere Serien und Einzelteile mit RotoLas, in der zweiten und dritten Schicht kann künftig die automatisierte Produktion laufen. In Sachen Rohrbearbeitung unternehmen wir gerade erste Gehversuche — und bevor man rennen kann, muss man laufen lernen … > Ihre Fragen beantwortet: Tobias Reuther, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 3 66 58, E-Mail: [email protected] Express 2/10 17 Mit der Stanzkombi spart Jörg Oberschmidt einen kompletten Arbeitsgang — auch bei komplexen Gehäuseteilen. Bleche werden immer dünner, Besser kombiniert Konstruktionen immer komplexer. Für Jörg Oberschmidt ist die Stanz-Laser-Kombitechnik darum Claus Langer der Schlüssel zum Erfolg. 18 Express 2/10 Automatisierung D ie Kombination von Stanzen und Laserbearbeitung hat Zukunft — davon ist Jörg Oberschmidt, Inhaber der gleichnamigen Firma im westfälischen Westerkappeln, überzeugt. Er beobachtet seit einigen Jahren, dass Blechteile immer dünnwandiger werden. Logische Folge daraus: Konstruktionen werden zwangsläufig komplexer. Um die Steifigkeit des Bleches trotz geringerer Dicke zu gewährleisten, müssen beispielsweise Sicken in das Blech eingebracht werden. Gleichzeitig dürfen aber die Teilekosten nicht steigen. Oberschmidt schlussfolgert: „Also ist ganz klar, dass die Stanz-Laser-Kombitechnik in Zukunft gefragt sein wird, um diese Art von Blechteilen effektiv zu fertigen. Komplexe Blechteile im Dünnblech können nicht einfach lasergeschnitten werden, weil sie mit Umformungen, Gewinden und anderen besonderen Herausforderungen gespickt sind.“ „Die Stanz-LaserMaschine lebt mehr denn je.“ angesagt war. Diese strategische Entscheidung hat sich inzwischen ausgezahlt. Denn die Kunden von Oberschmidt schätzen die Qualität von Stanz- und Kombiteilen. Auch Michael Schönbeck, Director Mechanics Technology bei der Wincor Nixdorf International GmbH in Paderborn, weiß genau, warum er mit Oberschmidt zusammenarbeitet — und das seit mehr als zwölf Jahren. „Wir erwarten pfiffige Lösungen und effiziente Produktionsmethoden. Oberschmidt ist für uns ein Produktionspartner, der genau das in exzellenter Weise immer wieder unter Beweis stellt.“ Michael Schönbeck kann beurteilen, wie gut seine Partner wirklich sind — schließlich steht auch in seiner Produktion eine komplett automatisierte TruMatic 7000: „Gerade die Automatisierung spielt eine große Rolle, um die Qualität gleichbleibend hoch zu halten. Die Teile müssen immer perfekt sein, auch dann, wenn über einen längeren Zeitraum in unterschiedlichen Chargen geliefert wird. Und darauf können wir uns bei Oberschmidt verlassen. In Zukunft wird die Flexibilität unserer Partner noch mehr steigen müssen, weil die Losgrößen kleiner werden. Und dann sind es vor allem die effizienten Produktionsmethoden, die Teilekosten reduzieren.“ Jörg Oberschmidt Automatisierung spart Kosten Dazu braucht man Know-how. Wissen, das sich Oberschmidt mit seinem Team in den vergangenen Jahren aufgebaut hat. In Zeiten, in denen die Stanz- und Kombitechnik nicht ganz so Konsequent wurde der Maschinenpark im westfälischen Westerkappeln deshalb in den letzten zwei Jahren erweitert — mit voll automatisierten Stanz- sowie Stanz-Laser-Kombimaschinen. Bei Oberschmidt sind alle Maschinen, die „Wir erwarten pfiffige Lösungen und effiziente Produktions methoden.“ Michael Schönbeck, Wincor Nixdorf automatisierbar sind, auch automatisiert. Das ist konsequent. Für Oberschmidt ist klar: „Um die Produktionskosten so niedrig wie möglich zu halten, setzen wir auf Automatisierung und Ressourceneffizienz. Dadurch können wir hochwertige Qualität liefern und gleichzeitig kostengünstig produzieren.“ Die neue TruMatic 7000 ist seit Mitte Oktober 2009 voll in die Produktion integriert und dreischichtig fast 52 Wochen im Jahr ausgelastet. Installation und Inbetriebnahme haben perfekt geklappt. Das lag an TRUMPF, aber auch an der Vorbereitung bei Oberschmidt selbst. „Bei uns geht keine Maschine in Betrieb, für die nicht die Programme fix und fertig vorbereitet sind“, begründet Betriebsleiter Michael Grave den kurzen Weg zur Produktivität. Dabei hat TRUMPF die Inbetriebnahme vor Ort durch einen kompetenten Vorführtechniker begleitet. Grave ist begeistert: „Da kommt jemand, der wirklich was Durch konsequente Auto matisierung produziert Jörg Oberschmidt kosten günstig. Individuelle Stanzungen sind immer möglich: In der Werkzeugausgabe findet sich für jede Form die passende Matrize. Express 2/10 19 Automatisierung von der Maschine versteht und selbst uns ‚alten der fertigen Teile. Ein Beispiel: Um die ProzessHasen‘ noch etwas beibringen kann. Die Investi- sicherheit in der „Geisterschicht“ zu gewährleistion in die Schulung vor Ort hat sich für uns ein- ten und Stillstandszeiten vorzubeugen, werden deutig gelohnt.“ Er ergänzt: „Die TruMatic 7000 wichtige Werkzeuge doppelt im externen Werkist ein Ferrari — und den muss man fahren kön- zeugspeicher gerüstet. nen.“ Das gilt natürlich ganz besonders für die Den Beitrag der Maschinen zur RessourProgrammierung. Bei Oberschmidt ist man censchonung bringt Jörg Oberschmidt auf den überzeugt, dass hier die Basis für die effekti- Punkt: „Stand-by-Betrieb des Lasers, mehrstuve Produktion gelegt wird — und zwar von der figes Kühlaggregat, Einsparung nachfolgender technologisch anspruchsvollen Teileprogram- Arbeitsgänge wie Entgraten, Laschenbiegen, Gemierung über die Blechtafelbelegung bis zur windeformen sind typisch TRUMPF. Die inteAnsteuerung der Automatisierungskomponen- grierte intelligente Technik sorgt für einen geten. Nur so läuft in der Produktion alles rund. ringen Energieverbrauch pro fertiges Blechteil.“ „Wir sind nur dann gut, wenn unsere Zulieferer gut sind.“ Michael Schönbeck, Wincor Nixdorf Betriebsleiter Michael Grave prüft die gefertigten Teile — denn Maßarbeit geht bei Oberschmidt jeden an. Alles muss passen, auch beim vollautomatischen Biegen mit dem BendMaster (oben). Jörg Oberschmidt treibt in diesem Zusammen- Auch die Vermeidung von Stillstandszeiten hang ein weiterer Aspekt um: „Unsere Ressour- schont Ressourcen. Grave: „Wir lassen es erst cen sind endlich, vor allem Energie, Material gar nicht dazu kommen und agieren prozessund qualifiziertes Personal. Deshalb steigen orientiert und vorausschauend.“ Deshalb nutzt die Anforderungen an die Zulieferbetriebe. Oberschmidt das umfangreiche DienstleisGeschickte Konstruktionen und die Steigerung tungsangebot von TRUMPF. Vorbeugende Warder Prozessstabilität sind der Schlüsselfaktor für tung und Instandhaltung und die optimale die Schonung der Ressourcen.“ Gelingt es zum Schulung der Mitarbeiter sind für Oberschmidt Beispiel durch Null-Ausschuss-Produktion, die und Grave selbstverständlich. Herstellung fehlerhafter Teile zu vermeiden, „Wachstum geht nur durch Innovation“, ist kann ein bedeutender Beitrag zur Ressour- Jörg Oberschmidt überzeugt. Und dazu braucht censchonung geleistet werden. Grave präzisiert: es hoch qualifiziertes Personal. Oberschmidt „Voraussetzung dafür ist Prozesssicherheit, und engagiert sich stark in der Ausbildung: „Unzwar im doppelten Sinn: Der genutzte Maschi- sere Hightechmaschinen müssen von gut ausnenpark muss integrierte Sicherheitsmechanis- gebildeten Menschen bedient werden. Es geht men aufweisen und die Organisation rund um nicht an, dass das Personal die Maschinen ausbremst.“ die Maschinen muss stimmen.“ Damit die Produktion sauber läuft, stehen bei Oberschmidt kontinuierliche Verbesserungsprozesse auf der Tagesordnung. Arbeitsvorgänge > Ihre Fragen beantwortet: und Abläufe werden ständig analysiert — von der Wolfgang Römer, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 30 991, E-Mail: [email protected] Rohmaterialbeschaffung bis zur Auslieferung Erfolg mit dünnen Blechen Wer: Jörg Oberschmidt GmbH + Co. KG, Westerkappeln. Gegründet 1966, 40 Mitarbeiter. www.oberschmidt.com Was: Konzentration auf qualitativ hochwertige Komponenten im Dünnblech, Spezialist für Stanz-Laser-Kombibearbeitung für alle Branchen Womit: TruMatic 7000, 3 x TruMatic 6000, TruLaser 4030, TruLaser 3030, 2 x TruPunch 5000; 6 x TrumaBend, davon eine mit BendMaster, TruBend 5085, TruBend 7036 20 Express 2/10 Wissen 1 | AdjustLine AdjustLine hilft dem Bediener, bei qualitativ schlechten Materialien schnell geeignete Schneidparameter zu finden. Dies reduziert Ausschussteile erheblich und spart so Zeit, Kosten und Material. 5 | DetectLine Das Kamerasystem vermisst eingelegte Bleche sehr genau und bestimmt ihre Lage präzise. Mit diesen Daten kann die Maschine auch bereits geschnittene Teile erkennen und hochgenau nachbearbeiten. Zusätzlich misst DetectLine die Fokuslage automatisch und korrigiert sie. 6 | FastLine Mit FastLine werden alle Parameter vorjustiert und beim Übergang vom Einstechen ins Schneiden unverändert beibehalten. Das steigert die Produktivität je nach Material und Konturenzahl um bis zu 100 Prozent. Das Verfahren sticht automatisch mit geringerer Laserleistung ein und fährt diese dann kontinuierlich bis auf die Schneidleistung hoch. 10 | NitroLine Das Verfahren setzt Stickstoff bei sehr hohem Gasdruck ein, um saubere, oxidfreie Schnittkanten zu erzielen. Zusätzlich ermöglicht es die Bearbeitung von noch dickeren Blechen und besonders hohe Schneidgeschwindigkeiten bei rostfreiem Stahl und Aluminium. 2 | BrightLine Dieses spezielle Schneidverfahren mit Sonderschneiddüsen ermöglicht Schnitte höchster Qualität in dickem Edelstahl. Die Oberflächenrauheit und Rechtwinkligkeit der Schnittkanten ist im Vergleich zum Standardschnitt deutlich besser. Nacharbeiten ist nicht mehr notwendig. 3 | ContourLine ContourLine ermöglicht es, konturtreue Löcher zu schneiden, deren Durchmesser deutlich geringer ist als die Materialdicke: Mit einem gepulsten Strahl kontrolliert das Verfahren den Wärmeeintrag ins Material. 12 x 4 | ControlLine Über Sensoren hält die Steuerung den Abstand zwischen Schneiddüse und Blech konstant — auch bei unebenen Blechen. Das garantiert gute Schneidqualität. Außerdem bestimmt ControlLine über Sensoren auch die Lage des Blechs und passt das Schneidprogramm an. So entfallen manuelle Lagekorrekturen an den Blechtafeln. Produktiv, hochwertig, prozesssicher — mit diesen nützlichen Helfern arbeitet es sich einfach besser. besser Laserschneiden 7 | FlyLine Der Bearbeitungskopf fährt in hohem Tempo zeilenweise die ganze Blech tafel ab. Die Steuerung schaltet den Strahl an und aus und schneidet so alle Konturabschnitte in der jeweiligen Bahn. Diese Bearbeitungsstrategie spart besonders bei Lochgittern Verfahr- und Positionierzeiten. 11 | PierceLine Mit PierceLine wird der Einstechvorgang nicht nur überwacht, sondern auch geregelt. Das schont Material und Maschine und verkürzt die Einstechzeit um bis zu 80 Prozent. 8 | FocusLine Über einen adaptiven Spiegel in der Strahlführung wird die Fokuslage automatisch an Materialart und Materialdicke angepasst. Ergebnis: maximale Bearbeitungsgeschwindigkeit und Kantenqualität über die ganze Bearbeitungsfläche und das ganze Materialspektrum — ohne manuelle Einstellungen. 12 9 | LensLine LensLine schaltet bei kritischen Verunreinigungen der Fokussierlinse den Strahl sofort ab. Dies verhindert deren thermische Zersetzung und damit verbundene giftige Dämpfe oder Verschmutzungen der Strahlführung. Die Zustandsprüfung ermittelt bei montiertem Schneidkopf den Linsen zustand. So kann die Linse bedarfsgerecht statt regelmäßig präventiv gereinigt werden. | PlasmaLine Wenn beim Schneiden dicker Bleche Plasma entsteht, reduziert die Steuerung die Vorschubgeschwindigkeit oder stoppt die Achsbewegung, bis das Plasma verschwindet. Es verhindert so, dass der Strahl „abreißt“, und sorgt für prozesssicheres Schneiden mit hoher Teilequalität. | Qualität | Prozesssicherheit | Produktivität > Informationen: Tobias Reuther, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 3 66 58, E-Mail: [email protected] www.de.trumpf.com/produkte/werkzeugmaschinen/produkte/laserbearbeitung/innovative-technologien.html Express 2/10 21 Länderreport Der Sammelbegriff „Benelux“ steht für Belgien, die Niederlande und Luxemburg. Von 1815 bis 1839 bildeten sie das Blech in Benelux Vereinigte Königreich der Niederlande — dann löste sich Belgien. Seit 1890 ist Luxemburg unabhängig. 1944 gründeten die drei Staaten eine Zollunion. Der Benelux-Vertrag sichert seit 1960 den freien Austausch von Gütern, Arbeitskräften und Dienstleistungen. Mit dem EU-Beitritt der BeneluxStaaten verlor der Vertrag seine wirtschaftliche Bedeutung, für die politische Zusammenarbeit Die Niederlande überzeugen durch moderne Anlagen und eine der Länder ist er noch wichtig. hoch automatisierte Produktion. Und auch Belgien und Luxemburg Größe ist nicht alles. Der beste Beweis dafür: die BeneluxLänder. Im Verbund kommen sie auf eine Gesamtfläche von 74 587 Quadratkilometern — das sind 20,9 Prozent von Deutschland. Dennoch zählen Belgien, die Niederlande und Luxemburg zu den wichtigsten Industrie- und Handelsnationen Europas. Wettbewerbsvorteil: Automatisierung Die rund 16,4 Millionen Einwohner der Niederlande erwirtschafteten 2009 ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 35 000 Euro pro Kopf — mehr als Deutschland mit 29 322 Euro. 2009 kauften die niederländischen Unternehmen neue Maschinen für insgesamt 221 Millionen Euro und belegten damit im internationalen Vergleich Rang 22 im Werkzeugmaschinenverbrauch. Für die effiziente Blechbearbeitung hat das kleine Land moderne Anlagen und eine automatisierte Produktion zu bieten. Die Zahlen sind beeindruckend: Die in den vergangenen zwei Jahren in die Niederlande gelieferten TRUMPF Werkzeugmaschinen waren durchschnittlich zu 78 Prozent automatisiert, vor allem die Stanz- und Kombimaschinen. Und während der Gesamtverbrauch an Werkzeugmaschinen 2009 in den elf stärksten Märkten weltweit um bis zu 33 Prozent einbrach, erreichten die Niederlande plus 38 Prozent — als einziges Land. Hinter dem Erfolgsmodell Niederlande stecken Unternehmer wie Antal Driessen. Ein Blick in die Werkshallen der von ihm im niederländischen Weert gegründeten Metaalcenter Driessen BV zeigt: Es wird viel produziert, mit wenig Personal. Ein LiftMaster entlädt die TruLaser 5040. Über einen LiftMaster Store ist die TruLaser 3030 an ein TRUMPF 22 Express 2/10 Kompaktlager TKL angeschlossen und um das Sortieren der fertigen Teile kümmert sich ein SortMaster. „Kleine Serien fertigen wir tagsüber, alle großen Serien laufen nachts und am Wochenende — komplett ohne Bediener“, sagt Driessen. Für ihn ein klarer Wettbewerbsvorteil. Mit derzeit 15 Mitarbeitern produziert er Halbzeuge für die Unterhaltungs- und Baubranche, Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie und den Maschinenbau. Mehr als neun von zehn Teilen finden in den Niederlanden Abnehmer, der Rest geht nach Belgien. Darunter auch eigene Produkte: „Für Gewächshäuser stellen wir Konstruktionen zum Putzen der Scheiben her“, erläutert Driessen. „Ein Prozent mehr Licht bedeutet schneller wachsende Pflanzen und damit ein Prozent mehr Umsatz.“ Außerdem versorgt er Schwimmbäder mit Aluminiumkonstruktionen oder bestückt Boote mit Metallteilen. Das Laserschneiden ist für Driessen eine Kernkompetenz. Hierfür kommen ausschließlich Maschinen von TRUMPF zum Einsatz: „Die Anlagen lassen sich gut automatisieren, sie sind schnell, zuverlässig und sehr kompakt gebaut“, sagt er. Eine moderne Ausstattung ist ihm wichtig. Darum hat er investiert — trotz Krise und Umsatzeinbrüchen von 40 Prozent. Seit Mitte April gehört die TruMatic 7000 zum Maschinenpark — die erste in den Niederlanden. Mit SheetMaster und Anbindung an das Kompaktlager TruStore ist sie ebenfalls voll automatisiert. Für das Jahr 2010 hofft Driessen auf eine stabilere Wirtschaftslage: „Ich erwarte aber keine Wunder“, fügt er hinzu. Trotzdem ist er optimistisch: „Ich möchte in diesem Jahr 20 Prozent mehr Umsatz erwirtschaften als 2009.“ Mit neuen Kunden und neuen Produkten soll es gelingen — und natürlich durch Automatisierung. Claus Langer, David Liuzzo haben in Sachen Blech einiges zu bieten. BElgien Niederlande „Große Serien laufen nachts und am Wochenende — komplett ohne Bediener.“ Durchgehend automatisiert Wer: Metaalcenter Driessen BV, Weert, Niederlande. Gegründet 1994, 15 Mitarbeiter. www.mcdriessen.nl Antal Driessen, Metaalcenter Driessen BV Was: Halbzeuge für Unterhaltungs- und Baubranche, Maschinenbau, Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie. Außerdem eigene Produkte, wie Reinigungskonstruktionen für Gewächshäuser Womit: TruLaser 4050 mit LiftMaster, TruLaser 3030 mit LiftMaster Store plus SortMaster und TRUMPF Kompaktlager TKL, TruLaser Tube 7000, TruMatic 7000 mit SortMaster und TruStore Antal Driessen produziert viel mit wenig Personal. 200 Kilometer nördlich, in Almelo, ist die Krise auch an Metaalbedrijf Baas BV nicht spurlos vorbeigegangen: „Wir hatten 2009 Umsatzeinbrüche von bis zu 30 Prozent“, berichtet Firmengründer und Geschäftsführer Harrie Baas. Trotzdem konnte er neue Mitarbeiter einstellen und auf 20 Angestellte aufstocken: „Möglich war das durch Automatisierung und weil wir unsere Kosten gut im Griff haben“, sagt Baas. Die Automatisierung will er künftig noch ein Stückchen weiter treiben — über ein Onlineportal können seine Kunden bald nachverfolgen, an welcher Stelle in der Produktion sich ihr Auftrag gerade befindet und wann er zur Auslieferung bereit ist. Die Auftraggeber kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen: aus der Chemie-, Bau- und Agrarwirtschaft ebenso wie aus der Transport- und Lebensmittelindustrie oder dem Maschinen- und Karosseriebau. Neben reinen Blechbearbeitungsaufträgen fertigt Baas auch komplette Rahmenkonstruktionen. Spezialisiert hat sich der Betrieb auf Aluminium und Edelstahl — für Stahl hat Baas ebenfalls passende Lösungen. Unter den gefertigten Produkten findet sich auch Ungewöhnliches: Für Unternehmen aus dem Pferdesport produziert Baas „Pferdesolarien“, wie der Express 2/10 23 Länderreport: BENELUX 78% Automatisierungsquote* 52% Automatisierungsquote** Automatisierungsquote* Niederlande 41.473 Quadratkilometer +++ 16,4 Millionen Einwohner +++ BIP 2009: 570 Milliarden Euro +++ Verbrauch Werkzeug maschinen 2009: 221 Millionen Euro Geschäftsführer schmunzelnd erläutert. Das Unternehmen stellt die Metallkonstruktion her, die Wärmelampen kommen von einem weiteren Dienstleister. „Neue Kunden können wir nur durch Qualität und kurze Lieferzeiten gewinnen“, sagt Baas. Beides sichern ihm eine TruLaser 5030 und eine TruLaser 3030 mit LiftMaster und Anbindung an ein Stopa-Lager. Auch Baas setzt auf das Laserschneiden: „Die Anlagen sind gut und zuverlässig“, betont er. „Außerdem ist TRUMPF mit einer Tochtergesellschaft vor Ort. Dadurch haben wir kurze Wege, guten Service und kompetente Beratung.“ Die Spezialisten von TRUMPF haben ihn auch bei einem ungewöhnlichen Projekt unterstützt: Grundwasser klimatisiert bei Baas Maschinen und Gebäude. Aus einem 28 Meter tiefen Brunnen pumpt er das Wasser nach oben. „Damit kühlen wir die Maschinen. Im Winter heizen wir mit dem erwärmten Wasser die Büros, im Sommer kühlen wir sie“, fasst Baas das Konzept zusammen. Hierfür ermittelte TRUMPF den Kühlbedarf der Maschinen, die sonst durch ein geschlossenes System versorgt werden. „Wir konnten so unseren Stromverbrauch um 40 bis 50 Prozent senken“, berichtet Baas. Zusätzlich reduziert die alternative Kühlung Lärm und Staub: Denn Tanks für das Kühlwasser der Maschinen werden nicht gebraucht und damit fallen auch die Ventilatoren weg. Zuverlässiger Partner in Europa Mit wirtschaftlich schwierigen Zeiten sehen sich die Betriebe im Nachbarland Belgien hingegen weiterhin konfrontiert. Das Königreich führt den größten Teil seiner industriellen 24 Express 2/10 Luxemburg 2.586 Quadratkilometer +++ 493.500 Einwohner +++ BIP 2009: 38 Milliarden Euro +++ Verbrauch Werkzeugmaschinen nicht erfasst Harrie Baas konnte trotz Krise neue Mitarbeiter einstellen. Pferdesolarien aus Almelo Wer: Metaalbedrijf Baas BV, Almelo, Niederlande. Gegründet 1987, 20 Mitarbeiter. www.baas-metaal.nl Was: Klassischer Zuliefererbetrieb für den Maschinen- und Karosseriebau sowie den Pferdesport — zu den gefertigten Produkten gehören unter anderem Pferdesolarien Womit: TruLaser 5030, TruLaser 3030 mit LiftMaster und Stopa-Lager Claus Langer, Ssolbergj Belgien 30.528 Quadratkilometer +++ 10,8 Millionen Einwohner +++ BIP 2009: 340 Milliarden Euro +++ Verbrauch Werkzeugmaschinen 2009: 226 Millionen Euro 10% Länderreport Luxemburg *TRUMPF Maschinen in den vergangenen zwei Jahren **TRUMPF Maschinen Erzeugnisse aus — das macht es vom weltweiten Wirtschaftsklima extrem abhängig. Die Umsätze der Metall verarbeitenden Unternehmen sind 2009 um bis zu 50 Prozent eingebrochen. Bis heute planen die Betriebe vorsichtig. Beim „Umweltschutz ist uns wichtig: Die alternative Kühlung spart 50 Prozent Strom.“ Harrie Baas, Metaalbedrijf Baas BV Kauf neuer Werkzeugmaschinen lagen die belgischen Unternehmen 2009 mit einem Investitionsvolumen von 226 Millionen Euro weltweit dennoch vor den Niederlanden auf Platz 20. Importe stammten vor allem aus Japan, Deutschland und den USA. Viele Blech bearbeitende Betriebe sind in Westflandern, Lüttich und Charleroi angesiedelt. Die Branche besteht hauptsächlich aus kleinen und mittleren Unternehmen. Sie produzieren vor allem Maschinenkomponenten und Bauteile wie Küchen- oder Wandelemente für die Innenraumausstattung. Hauptabnehmer sind der Maschinenbau und die Bauwirtschaft. Nur ein kleiner Teil der Produkte geht in die Automobilindustrie. Frankreich, die Niederlande und Deutschland sind die wichtigsten Märkte für den Export der Blechprodukte. In der belgischen Blechbearbeitung hat die Automatisierung einen geringeren Stellenwert als in den Niederlanden. Die Automatisierungsquote von TRUMPF Stanz- und Kombimaschinen lag in den vergangenen zwei Jahren bei rund 20 Prozent. Der Grund: Die meistverkaufte Stanzmaschine geht vor allem in Unternehmen, die Kleinserien flexibel produzieren können. Hier spielt die mannlose Produktion eine untergeordnete Rolle. Bei den Lasermaschinen rangiert Belgien mit einer Automatisierungsquote von rund 50 Prozent aber unter den Top-20-Ländern. Die Palette reicht dabei vom automatischen Be- und Entladen über das computergesteuerte Sortieren bis zur Anbindung an Logistikzentren. Blechlösungen für die Baubranche Gerade einmal 2 586 Quadratkilometer misst Luxemburg mit seinen 493 500 Einwohnern als drittes Land im Bunde. 2009 erreichte das BIP noch 38 Milliarden Euro, ein Minus von real vier Prozent. Der Einbruch des dominierenden Finanzsektors traf vor allem kleine, lokale Betriebe. Verlässliche Zahlen über die Blechverarbeitung zu bekommen, ist schwierig. Die Branche zählt gerade einmal 100 Firmen, die durchschnittlich zehn bis zwölf Mitarbeiter beschäftigen. Die gefertigten Blechteile finden hauptsächlich in der Baubranche Verwendung. 20 Prozent werden exportiert — vor allem nach Deutschland, Frankreich, Belgien und in die Niederlande. > Ihre Fragen beantwortet: Niederlande: Menko Eisma, Telefon: + 31 (0) 74 2498420, E-Mail: [email protected] Belgien und Luxemburg: Karel Vincke, V.A.C. Machines, Telefon: + 32 (0) 498 634446, E-Mail: [email protected] Express 2/10 25 PROZESSOPTIMIERUNG Leuchtendes Beispiel Wer rund um die Uhr im Drei-Schicht-Betrieb arbeitet, braucht prozesssichere Maschinen mit hohem Automatisierungsgrad. Regiolux setzt auf die TruPunch 5000 mit aktiver Matrize. Leuchtsysteme aus dem bayerischen Königsberg schaffen bril- Coil-Fertigung ist näher lante Lichtwelten — in Unterrichts- und Konferenzräumen gerückt. Außerdem ist es genauso wie in Büros oder Sporthallen. Für beste Qualität heute problemlos möglich, der Gehäuse setzte Leuchtenhersteller Regiolux schon immer neue Produkte mit kurzer auf die eigene Blechfertigung. Bis 2008 mit zwei betagten Vorlaufzeit in die Produktion Stanzmaschinen direkt vom Coil. Als sich ein großer Auftrag einzuführen.“ anbahnte, war eine Kapazitätserweiterung nötig. „Aus dem Die aktive Matrize ist für Anspruch heraus, dreischichtig und auch am Wochenende zu viele Bauteile unverzichtbar: arbeiten und zudem für die Zukunft gerüstet zu sein, muss- „Beim Stanzen können durch te ein hochproduktives, automatisiertes System angeschafft die Matrize Kratzer verursacht werden. Alles Anforderungen, die eine TruPunch 5000 werden. Ursachen hierfür sind mit SheetMaster und der Zusatzoption aktive Matrize die Stanzbutzenabsaugung oder erfüllt“, berichtet Michael Kohlmann, Produktionsleiter bei eine Aufbauschneide auf der Regiolux. Gut ein Jahr nach Inbetriebnahme der neuen An- Matrize. Insbesondere bei vorlalage im April 2009 ziehen die Verantwortlichen bei Regiolux ckierten Teilen oder Teilen aus Alueine positive Bilanz. minium und aus spiegelpoliertem Material führte das zu hohen Ausschussraten“, erzählt Michael KohlKratzerfrei und produktiv Als Ersatz für eine von zwei TRUMATIC 200 R überzeugte mann. „Bei den Lichtbandreflektoren die TruPunch 5000 gleich mehrfach und setzt neue Maß- aus Aluminium beispielsweise muss stäbe in der Blechbearbeitung. Friedrich Brotzeller, Meis- die Oberfläche perfekt sein — das ist ter in der Blechfertigung: „Sie zeichnet sich durch enorme eine Qualitätsvorgabe für unsere EndProduktivität und einen hohen Automatisierungsgrad aus.“ produkte.“ Meister Friedrich Brotzeller Herausragendes Extra ist laut Brotzeller die aktive Matrize. erklärt: „Eine Seite hat eine Schutzfolie, Diese neue Maschinenoption ermöglicht eine kratzerfreie die nach der Produktion als Schutz für den Bearbeitung und eröffnet neue Möglichkeiten für die Stanz- Transport zum Kunden dient. Die Unterseiund Umformbearbeitung. Nach zwölfmonatigem Einsatz te liegt während der Fertigung auf der Mader Stanzmaschine lautet die Zwischenbilanz von Betriebs- schine und wird nicht foliert.“ Da die aktive planer Markus Mauer: „Durch die Automatisierung sind Matrize bei jeder Positionierung oder Bewewir nun sehr viel produktiver als mit unseren beiden alten gung des Materials abgesenkt wird, bleibt die Maschinen. Der ‚Switch-Punkt‘ von Einzelblechfertigung zu Unterseite dennoch kratzerfrei. 26 Express 2/10 Bei den Reflektoren aus Aluminium muss die Oberfläche perfekt sein. Mit der TruPunch 5000 mit aktiver Matrize ist das kein Problem — davon haben sich Michael Kohlmann, Markus Mauer und Friedrich Brotzeller (von links) überzeugt. PROZESSOPTIMIERUNG Rubrik Die aktive Matrize ermöglicht Umformungen mit einem aktiven Hub von unten nach oben. Durch die Verwendung und Innenausschnitten. Was früher bei Regiolux regelmäder aktiven Matrize ver- ßig zu Stillständen führte, ist heute kein Thema mehr. Das ringerte Regiolux bei Programmieren ist nun ebenfalls leichter: Die Matrize ist der Herstellung von keine Störkontur mehr, für die Freifahrwege berücksichtigt Lichtbandreflektoren den werden müssen. „Programmierzeiten für Teile, die UmforAusschuss um gut 20 Pro- mungen nach unten aufweisen, fallen heute um rund 20 zent. Weil das Blech bei Prozent kürzer aus“, so Markus Mauer. der TruPunch 5000 nicht Für Umformungen ist die aktive Matrize bei Regiolux mehr durch das Werkzeug bislang nur gelegentlich im Einsatz — ihr Potenzial wurangehoben werden muss, de aber erkannt: Umformungen können mit einem aktiven sondern eben aufliegt, ar- Umformhub von unten nach oben durchgeführt werden. beiten die Werkzeuge außer- Für den Leuchtenhersteller ergeben sich daraus völlig neue dem näher an den Pratzen. So Anwendungsmöglichkeiten, beispielsweise bei Erdungslaentstehen weniger Reste — das schen. Bereits jetzt sind Michael Kohlmann, Markus Mauer spart Materialkosten. Aufgrund und Friedrich Brotzeller überzeugt, mit der TruPunch 5000 der insgesamt kürzeren Bearbei- alles richtig gemacht zu haben. Michael Kohlmann: „Regitungszeit der Aufträge konnte das olux strebt bei Maschineninvestitionen grundsätzlich eine Unternehmen zusätzlich Kos- Amortisation in zwei bis drei Jahren an. Qualität und Quanten einsparen. Bei der Produkti- tität der Teile aus der TruPunch 5000 sprechen durchaus daon der Lichtbandreflektoren ergab für, dass dies ein erreichbares Ziel ist.“ sich so insgesamt eine Reduzierung der Teilekosten um 30 Prozent. Aufgrund der Beweglichkeit der > Ihre Fragen beantwortet: aktiven Matrize besteht auch keine Marco Niebling, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 31057, E-Mail: [email protected] Verhakungsgefahr bei Umformungen Regiolux Lichtwelten aus Königsberg Wer: Regiolux GmbH, Königsberg (Bayern). Gegründet 1952. www.regiolux.de Was: Technische Leuchten für die unterschiedlichsten Lichtwelten in Büros, Fabrikhallen, Ausstellungsräumen und Sportstätten Womit: TruMatic 200 R, TruPunch 5000 mit SheetMaster und aktiver Matrize Express 2/10 27 Charaktere : Menschen und blech „Bildung ist ein Exportgut.“ Prof. Dr. Ashraf Mansour 28 Express 2/10 Visionär mit starkem Willen Prof. Dr. Ashraf Mansour erfüllt sich seinen Lebenstraum: eine German University of Cairo Universität in Ägypten, die genauso arbeitet wie eine deutsche. Als der Ägypter Ashraf Mansour nach zur Promotion. Schon seit der Gründung ist seiner Habilitation 1997 von Deutsch- Deutsch studienbegleitendes Pflichtfach. Unland nach Kairo zurückkehrte, nahm er terrichtssprache ist Englisch. Die Lehrkräfnicht nur Know-how und Erfahrung mit te kommen etwa zur Hälfte aus Deutschland in die Heimat. Begeistert von der engen oder sind deutschstämmig. Die Studieninhalte Verzahnung von Theorie und Praxis hat- werden an den deutschen Partnerhochschute er die Idee, in Ägypten eine Universität len entwickelt. Denn, so Mansour: „Bildung nach deutschem Vorbild zu gründen. Diese ist ein Exportgut.“ Vision bestimmt seither sein Leben. Mit einem Stipendium des Deutschen Aka- Alle profitieren demischen Austauschdienstes (DAAD) promo- Wichtig war Ashraf Mansour die enge Koopevierte Mansour 1992 an der Universität Ulm als ration mit der deutschen Industrie. Der hochPolymerphysiker. „Neben der Grundlagenfor- moderne Industriepark auf dem Universitäts schung beschäftigten wir uns mit Forschungs- gelände ist nicht nur in Ägypten, sondern projekten für die Industrie. Dieser gesamte weltweit einzigartig. Mansour ist es gelungen, Prozess, von der theoretischen Idee über das sowohl für die Universität als auch für die InErstellen von Machbarkeitsstudien bis hin zur dustriepartner profitable Rahmenbedingungen konkreten Anwendung, war spannend und neu zu schaffen. „Firmen wie Festo, die Felder Grupfür mich. Ich wollte dieses Konzept in den ara- pe und TRUMPF haben uns von Anfang an bischen Raum exportieren, denn die universi- unterstützt. Sie stellen neueste Maschinen zur täre Ausbildung in Ägypten ist sehr gut, aber Verfügung, an denen die Studenten praktische weniger praxisorientiert“, erzählt der 47-Jähri- Erfahrungen sammeln können. Forschungsproge. Sein unbändiger Enthusiasmus, eine gehöri- jekte lassen sich bis zum fertigen Produkt reage Portion Überzeugungskraft und Fleiß halfen lisieren. Und für unsere Partnerfirmen ist der Mansour bei der Umsetzung des ehrgeizigen Industriepark ein ideales ‚Schaufenster‘ für den Projekts. Er erreichte Kooperationen mit den arabischen Markt“, erklärt Mansour. Universitäten Ulm, Stuttgart und Mannheim „Insgesamt ist alles viel besser gelaufen, als und gewann ägyptische Investoren. Mit dem ich es mir erträumt habe“, resümiert Ashraf Erwerb von 600 000 Quadratmetern Wüste Mansour. In den letzten zwei Jahren haben am Rande von Kairo brachte er auch die letz- rund 400 Studenten an der GUC ein Stuten Zweifler zum Schweigen. Im Oktober 2003 dium abgeschlossen und machen nun wurde die German University of Cairo (GUC) alle in Deutschland ihren Master oder eröffnet und zählt heute zu den besten privaten promovieren. Der „Macher“ ist aber Universitäten der Welt. noch nicht zufrieden. „Wir sind zwar Rund 7 500 Studenten aus Ägypten und dem derzeit in Ägypten die Nummer arabischen Raum studieren an der GUC . Sie eins, aber ich möchte die Brücke, können technisch-naturwissenschaftliche Stu- die wir zwischen unseren Ländern diengänge wie Kommunikationstechnik, Mate- schon gebaut haben, weiter verstärrialforschung, Pharmazie und Biotechnologie ken.“ Mit deutscher Gründlichkeit sowie Mechatronik belegen. Die Abschlüsse und ägyptischem Optimismus wird reichen vom Bachelor über den Master bis hin ihm das sicher gelingen. Sagen Sie mal, Herr Mansour … … was halten Sie für Ihre größte Stärke ? Was für Ihre größte Schwäche? Meine größte Stärke ist manchmal auch eine Schwäche: Ich liebe die Menschen und bin extrem begeisterungsfähig. Wenn jemand eine Idee vorträgt, reagiere ich sofort. Manchmal erweist sich das als Sackgasse — ich sehe es als Training für die Fantasie. … wie würden Sie sich in wenigen Worten charakterisieren? Ich bin ein Teamplayer. Außerdem ein Perfektionist, aber ich versuche, tolerant zu sein. Das Entwickeln von Ideen ist mir wichtiger als das Erreichen von Zielen. … woraus beziehen Sie Ihre Energie? Aus meinen Erfolgen und aus Gesprächen mit meinen Studenten. … was würden Sie mit auf die sprichwörtliche einsame Insel nehmen? Ein Buch, einen Stapel Papier und einen Stift. … welchen Traum möchten Sie sich in Ihrem Leben auf jeden Fall noch erfüllen? In einhundert Jahren soll die German University of Cairo (GUC) so fest verankert sein, dass sie Deutschland und die arabischen Länder immer noch verbindet. An der GUC studiert die Bildungselite. Von 6 000 Bewerbern werden jedes Jahr nur 1 600 angenommen. Etwa 42 Prozent davon sind Frauen. Express 2/10 29 Blech : Starke Geschichte Impressum Drahtiges Multitalent TRUMPF Express 2 /10 Magazin zur Blechbearbeitung Herausgeber TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG Johann-Maus-Straße 2, 71254 Ditzingen www.trumpf.com Sie ist auf jedem Schreibtisch zu finden und ist abgesehen von ihrem eigentlichen Zweck erstaunlich vielseitig: die Büroklammer. Verantwortlich für den Inhalt Dr.-Ing. Mathias Kammüller 30 Express 2/10 Chefredaktion Ingo Schnaitmann +49 (0) 7156 303 – 3 09 92 [email protected] Redaktion pr+co GmbH, Stuttgart Norbert Hiller TRUMPF GmbH & Co. KG, Ute Treinzen Gestaltung und Produktion pr+co GmbH, Stuttgart Gernot Walter Markus Weißenhorn Reproduktion Reprotechnik Herzog GmbH, Stuttgart Herstellung frechdruck GmbH, Stuttgart Autoren Olaf Meier Jan Meyer Martin Reinhardt Julia Schmidt Monika Unkelbach Fotografie KD Busch Ralf Kreuels Claus Langer Fotostudio Loster Gernot Walter, Shebeko/Shutterstock Ob wohl Johan Vaaler die Haarig wurde es für die Klammer, als sich in Tragweite seiner kleinen Er- der Moderne zunehmend die papierlose findung bereits abschätzen Kommunikation etablierte. Allerdings konnte ? Der norwegische stellte sich schnell heraus, dass das Physiker und Mathematiker erhielt am 12. No- der Büroklammer nichts anhaben vember 1899 das kaiserlich-deutsche Patent für konnte. Sie erhielt sogar als „Karl „eine Papierklammer, die das Papier nicht ver- Klammer“, dem alles (besser) letzt“. Ein deutsches Patent deshalb, weil es da- wissenden Microsoft Officemals in Norwegen noch kein Patentgesetz gab. Assistenten in Word, ein Nachdem die Büroklammer bereits im Jahr ih- virtuelles Pendant. Das rer Erfindung maschinell hergestellt werden war allerdings deutkonnte, war ihr Siegeszug auf die Schreibtische lich unbeliebter als der Welt nicht aufzuhalten. Dort erwies sie sich sein drahtiges Geals erstaunlich vielseitig. Neben dem druckstel- genstück und wusellenarmen Zusammenhalten loser Papierseiten te deshalb nur bis zur eignet sie sich ebenso gut als Fingernagelreini- Version 2007 über die Bildschirme. ger, Pfeifenputzer und Türschlossöffner. Die praktische KlamSymbol des Widerstandes mer geht eben stets mit Verstopfte Klebstofftuben können mit ihr auf- der Zeit. Vorerst letzter gestochert oder Gegenstände aus engen Lücken Beweis: Das 0,3 Gramm herausgefischt werden. Während langweiliger schwere Fliegengewicht Bürotage entstehen kleine Kunstwerke aus den hat abgespeckt. Ganz im verzinkten, vermessingten, verkupferten oder Zeichen von Sparsamkunststoffummantelten biegbaren Metalldraht- keit und Materialeffizienz klammern und selbst als Sicherheitsnadel sind konnte durch die Verwensie im Notfall zu gebrauchen. Auch außerhalb dung reißfesterer Drähte der Büros hat es die Büroklammer zu eini- der Drahtumfang von 0,85 Politisches Symbol, ger Berühmtheit gebracht. So wurde sie 1940 auf 0,7 Millimeter verringert Firmenlogo oder in ihrer norwegischen „Heimat“ als Symbol werden. Dafür gab es den Zeitvertreib: des politischen Widerstands gegen die deut- Materialeffizienzpreis 2008. Büroklammern sche Besatzungsmacht am Hemdkragen getra- Eine wahrlich große Sache für helfen in jeder gen. Zum Gedenken daran widmeten ihr die so ein kleines Ding. Ausge- Lebenslage. Norweger 1999 eine Briefmarke. Und auch als zeichnet wurde übrigens auch Romanfigur taugt das Utensil. In „One Red Pa- ein 180 Kilogramm schwerer perclip“, erschienen im Verlag Random House, Gullideckel, der dank duktilem beschreibt der Kanadier Kyle MacDonald, wie Guss und höherem Betonanteil er 2005 eine rote Büroklammer zum Tausch an- mit deutlich weniger Metall herbot und so 14 Tauschgeschäfte und zwölf Mo- stellbar ist. Aber das ist eine annate später Besitzer eines Hauses wurde. dere Blechgeschichte. Gesellschaftliche Verantwortung prägt die Kultur des Familienunternehmens TRUMPF — seit 1975 Mitglied im Stifterverband für die deutsche Wissenschaft. Als Impulsgeber setzt sich der Stifterverband unter anderem für eine Qualitätssteigerung der akademischen Bildung ein. Mitglied im Stifterverband zu sein, bedeutet für TRUMPF, in einem kompetenten Netzwerk Verantwortung für einen attraktiven und wettbewerbsfähigen Wissenschaftsstandort Deutschland zu übernehmen. Stellen Sie sich vor, Sie hätten fördern können. D er Stifterverband hat es getan. Für die Nobelpreisträger von morgen machen sich im Stifterverband 3.000 Unternehmen und Privatpersonen stark. Der Stifterverband engagiert sich für die Erneuerung des Wissen- schaftssystems und stärkt den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Fördern Sie mit Ihrer Spende die weltbewegenden Ideen der Heisenbergs von morgen. Mehr unter www.stifterverband.de strandperle, BaP Stainless Solutions GmbH Das Auge grillt mit … … höchste Zeit also, den Kugelgrill gegen ein edleres Ob- Mario Babock die „Edelstars“ und jekt zu tauschen. Das dachte sich auch Mario Babock, kom- probiert gerne einmal Neues. Wenn binierte Blechbearbeitung mit Design und fertigt heute es um den Maschinenpark geht, lässt schicke Feuermöbel für Haus, Hof und Garten. Mit den er sich aber auf keine Experimente ein: Gartengrills der BaP Stainless Solutions Gmbh schmecken Die Laser- und Biegemaschinen kommen nicht nur Fisch und Fleisch besser — an kalten Tagen sor- von TRUMPF. Auf der TruLaser 3030 und der gen die Feuermöbel aus Edelstahl auch für eine gemütli- TruBend 3120 fertigt er seine Designerstücke sicher und che Wärme. Gemeinsam mit namhaften Designern entwirft präzise — für gehobene Ansprüche. www.bap-edelstahl.de