PDF - Vorwerk Teppich

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PDF - Vorwerk Teppich
VORWERK TEPPICH
DIALOG #7 People Projects Culture
Januar 2013
DIALOG
über BODENARCHITEKTUR
JEAN NOUVEL
Der Architekt-Designer
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JEAN NOUVEL – ARCHITECT/ DESIGNER
INGENHOVEN
Ein Gespräch über Green-Building-Architektur
INGENHOVEN – AN INTERVIEW ABOUT GREEN BUILDING ARCHITECTURE
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19.12.12 12:05
EDITORIAL
VORWERK TEPPICH
01 PORTRAIT
S. 04 Jean Nouvel –
Der Architekt-Designer
3
»1 Bligh« – Bürogebäude
von Ingenhoven Architekten
in Sydney / »1 Bligh« –
office building by Ingenhoven
Architects in Sydney
P. 04 JEAN NOUVEL – ARCHITECT / DESIGNER
02 NEW COLLECTION
S. 08 Ökologisch, innovativ, made in
Germany: RE/COVER green
P. 08 ECOLOGICAL, INNOVATIVE, MADE IN GERMANY: RE/COVER GREEN
»Das Hochhaus als freundlicher Nachbar«
Christoph Ingenhoven
THE HIGH-RISE AS FRIENDLY NEIGHBOUR – CHRISTOPH INGENHOVEN
03 INTERVIEW
S. 12 Green Building –
Christoph Ingenhoven
P. 12 GREEN BUILDING – CHRISTOPH INGENHOVEN
04 RECENT PROJECTS
S. 16 Strip von
J. Mayer H.
P. 16 “STRIP” BY J. MAYER H.
»100 11th Avenue« – Gebäude in New York von Jean Nouvel / »100 11th Avenue«
– building in New York by Jean Nouvel
Wir starten grandios in das Jahr 2013: denn Vorwerk wird immer grüner. Und
immer vielfältiger.
Als Innovator für Bodenkultur werden bei Vorwerk Ökologie und Nachhaltigkeit – manifestiert in der Programmatik Eco Balance – über die gesamte Wertschöpfungskette in allen Produkten umgesetzt. Mit dieser Ausgabe feiert Vorwerk
die Einführung einer weiteren grünen Innovation: die Kollektion RE / COVER green,
einer revolutionär neuen Generation ökologischer Designbeläge. RE / COVER green
ist auf Basis von ökologischen Elastomeren hergestellt – das Designkonzept
stammt vom renommierten Büro Hadi Teherani. Mit dieser neuen Verbindung aus
Ökologie, Ästhetik und bewährter Vorwerk-Qualität „Made in Germany“ macht
RE / COVER green umfassende Angebote für Architekten und Planer. Vorwerk ist
nun nicht mehr nur professioneller Partner für textile Bodenbeläge in der Objektplanung für Büro-, Hotel- und Gastronomie-Anwendungen, sondern bietet mit
RE / COVER green auch Lösungen für Shop-Design sowie den anspruchsvollen Gesundheitsbereich oder öffentliche Gebäude. Mit RE / COVER green erweitern wir
nicht nur unsere Kompetenzen, sondern beleben die Bodenkultur wieder einmal
zukunftsorientiert neu.
Dass der Anspruch an ökologisch und nachhaltig konsequentes Handeln wächst,
beschäftigt uns in einem weiteren Thema dieser Ausgabe. Wer in einer „grünen“
Umgebung lebt oder arbeitet, kann sich guten Gewissens wohl fühlen und entfalten. Das weiß kaum jemand besser als der Architekt Christoph Ingenhoven, der
Vorreiter im Green Building ist und weltweit anspruchsvolle Projekte umsetzt. Wir
sprechen mit ihm über sein bisher erfolgreichstes Projekt, einen neuen Wolkenkratzer in Sydney, der gerade mit dem Internationalen Hochhauspreis gekürt wurde.
Außerdem entschlüsselt Ingenhoven für uns den ästhetischen Code nachhaltiger
Architektur.
Darüber hinaus freuen wir uns sehr, einen weiteren international führenden
Architekten und Designer in der Dialog 07 vorstellen zu können: Jean Nouvel, den
Pritzker-Preisträger, den Allrounder. Er schafft es immer wieder, erfolgreich die
Brücke von großen internationalen Bauprojekten in Berlin, Paris, London, New York
oder Abu Dhabi zum Interior Design mit herausragenden Möbel- und Produktentwürfen zu schlagen. Auch die Bodengestaltung gehört zu seinem Repertoire: Die
„Nouvel Kollektion“ aus der Vorwerk Art Collection zeigt dies. Viel Vergnügen bei
der Lektüre dieser ersten Dialog-Ausgabe für 2013.
We are starting off in 2013 magnificently: Vorwerk is becoming greener all the time.
And more and more diverse.
As an innovator for flooring culture, ecology and sustainability are enacted at
Vorwerk – and manifested in the “Eco Balance” programme agenda – along the
entire value chain in all products. With this issue Vorwerk is celebrating the launch
of yet another green innovation: The “RE / COVER green” collection, a revolutionary
new generation of ecological design flooring. RE / COVER green is manufactured on
the basis of ecological elastomers – the design concept stems from the renowned
bureau Hadi Teherani. RE / COVER green provides extensive offers for architects and
planners with this new combination comprised of ecology, aesthetics and proven
Vorwerk quality “Made in Germany”. Now Vorwerk is no longer solely a professional
partner for textile floor coverings in terms of business-site planning for office,
hotel and gastronomic applications: With RE / COVER green Vorwerk offers solutions
for shop design, the demanding healthcare sector or buildings with public access
as well. With RE / COVER green we are not only expanding our areas of competence: Once again we are putting new life into flooring culture with an orientation
towards the future.
In another theme within this issue we concern ourselves with the fact that the
demand for acting in an ecological and sustainably consistent manner is on the
rise. Those who live or work in a ‘green’ environment can feel good and develop
themselves with a clear conscience. Hardly anyone is more aware of this than
architect Christoph Ingenhoven, a pioneer in ‘green building’ who enacts projects
exhibiting high standards worldwide. We talk with him about his most successful
project to date, a new high-rise in Sydney that recently received the International
Highrise Prize. What’s more, Ingenhoven deciphers the aesthetic code in sustainable architecture for us.
Above and beyond this, we are very pleased to be able to present another leading international architect and designer in DIALOG 07: Jean Nouvel, recipient of
the Pritzker Prize, an all-rounder. Time and again he manages to successfully span
a bridge ranging from major international construction projects in Berlin, Paris,
London, New York or Abu Dhabi, all the way to interior design involving outstanding drafts for furniture and products. Floor design is part of his repertoire, too:
The Nouvel collection from the Vorwerk Art Collection shows this. We wish lots of
reading pleasure with this first issue of DIALOG for 2013.
Ihr Johannes Schulte,
Geschäftsführer Vorwerk Teppichwerke
Johannes Schulte,
President & CEO Vorwerk Teppichwerke
PORTRAIT
VORWERK TEPPICH
JEAN NOUVEL
Der ArchitektDesigner
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PORTRAIT
Wer es sich leisten kann, in einem
Luxushotel zu übernachten, der mag
auch gleich in einem Designkaufhaus
exquisite Marken shoppen. Das mag
die Logik für das Mischkonzept des
5-Sterne-Hotels Sofitel Vienna Stephansdom in Wien gewesen sein, das eine
Dependance des Stilwerks in seinen
vier unteren Stockwerken beheimatet.
Lifestyliges Alleinstellungsmerkmal
oder plumpe Aufforderung zum Shoppen? Jedenfalls hat der französische
Stararchitekt Jean Nouvel das Thema
„Designkaufhaus trifft auf Hotel“ in
einer außergewöhnlichen Architektur
elegant zum Ausdruck gebracht: Wie
ein Keil schiebt sich ein gläserner Sockel
lässig in das Hotel-Hochhaus und verschränkt zwei scheinbar unterschiedliche
Gebäude miteinander. Und genau an
der Schnittstelle, zwischen Stilwerk und
Hotelturm, leuchtet grell in einem Wintergarten eine Lichtdecke, auf der die
Künstlerin Pipilotti Rist Aquarium-Bilder inszeniert hat. Ein Hingucker für
die Donaustadt. „Architektur ist die Möglichkeit, in einer von Historie geprägten
Stadt die Spiele fortzusetzen, die andere vor Jahren oder Jahrhunderten
begonnen haben“, erklärt Nouvel seine
Gesamtidee. Beim oberen Teil des Gebäudes, dem Luxushotel, spielt Nouvel
das Spiel der minimalistischeren Form.
Je nach Himmelsrichtung sind die
Gläser der Fassade unterschiedlich
gefärbt: zur Donau hin grau, zum Westen schwarz und zum Osten weiß.
Durch die Farbtöne und die unterschiedlichen Neigungswinkel der Gläser
ändern die Fassaden ihre Erscheinung
und reflektieren die angrenzende Architektur und die Stimmung der Stadt
immer wieder neu.
ARCHITEKTUR ALS DIALOG
In feinen Nuancen zu arbeiten, das ist
eines der Markenzeichen des PritzkerPreisträgers von 2008, der mit der
Architektur des Institut du monde arabe
und dessen raffinierter ornamentaler
Fassade in Paris 1987 seinen internationalen Durchbruch feierte. Seitdem
realisiert Jean Nouvel Projekte rund um
den Globus. „Er ist aktuell der großartigste Architekt der Welt“, sagt Franck
Argentin, Gründer des französischen
Design-Möbelhandels RBC. „Jedes seiner Projekte ist sehr detailliert gearbeitet und daher einzigartig.“ Und das sei
der Grund, weshalb Argentin Nouvel
damit beauftragt hatte, das neue RBC
Design Center zu gestalten, das im Juni
2012 in Montpellier eröffnet wurde.
Von außen sieht das Design Center relativ neutral aus, wie eine simple Box.
Erst durch die plakativen Worte „Create“,
„Imagine“, „Read“, „Cook“, „Illuminate“
und „Live“, die gigantisch dreidimensional in die Fassade integriert sind, ahnt
man, was sich alles in der „Box“ verbirgt. Das RBC Design Center, ein weiteres Mixed-Use-Building, beherbergt
neben den Möbeln und Produkten namhafter internationaler Hersteller, die
thematisch geordnet über die neun Geschosse verteilt sind, einen Designund Architekturbuchladen mit Ausstellungsfläche sowie ein Restaurant.
Das RBC Design Center hat ein offenes
Interior, dessen monochrome graue
Farbe die „bunte“ Welt der Design- und
Möbelstücke bestens in Szene setzt.
Nouvel hat Interviews mit den Mitarbeitern von RBC geführt, um zu verstehen,
wie Bewegungsabläufe funktionieren
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und wie sie arbeiten. Diese Gespräche
haben ihn zu der Idee geführt.
Eine Arbeitsform, typisch für Nouvels
Projekte, ohne sich auf ein bestimmtes
Formenvokabular festzulegen. Er recherchiert viel und reagiert auf den jeweiligen Ort und die Zeit: die Geschichte,
das Klima, Kundenwünsche, die Kultur
und Menschen vor Ort, Referenzen der
Nachbargebäude. All diese Aspekte
bringt er in seiner Architektur zusammen, womit es ihm immer wieder
gelingt, Grenzen auszuloten und innovativ zu bleiben. „Jede neue Situation
verlangt eine neue Architektur“, sagt er.
Deutlich wird dies auch an seinem
Entwurf für den temporären SommerPavillon der legendären Serpentine
Gallery in London. Nouvels „Red Sun
Pavilion“ war eine an den Seiten
offene Konstruktion aus Stahl, Glas,
Kunststoff und Stoff – in knalligem
Rot. Selbst die Bar, die Kühlschränke,
die Stühle, die Tische und sogar Tischtennisplatten und Frisbeescheiben
waren monochrom in Signal-Rot getaucht. Einerseits sollte das Rot die
Farbe der typischen Londoner Doppeldeckerbusse, Telefonzellen und Briefkästen zitieren. Andererseits diente es
als größtmöglicher Kontrast zum satten Grün des Hyde Park, wo der Pavillon stand.
HOMMAGE AN DIE SCHÖNHEIT
Dass Jean Nouvel ein Vertreter kontextueller Architektur ist, zeigt auch der
Wohnturm 100 11th Avenue in New York
City. Dessen Fassade – ein Mondrianartiges Fenstermuster aus 1700 unterschiedlich großen Fenstern – vereint
Ingenieurskunst mit technologischem
Fortschritt. Damit will Nouvel eine
öffentliche, poetische Hommage an die
Schönheit der fragmentierten Stadt,
des sich ständig verändernden Lebens
in New York machen. Nord- und Ostseite des Hauses haben eine schwarze
Steinfassade, ein Bezug zur WestChelsea-Industriearchitektur. Dadurch,
dass 100 11th Avenue in einer leichten
Kurve geformt ist, werden fantastische
Lobby des Sofitel Vienna Stephansdom / Lobby at Sofitel Vienna near Stephansdom
»Jede neue Situation verlangt
eine neue Architektur.«
Zimmer im Sofitel Wien / Room at Sofitel Vienna
Ausblicke aus allen Wohnungen auf
die Stadt möglich. Die moderne Eleganz
der äußeren Erscheinung zeigt sich
auch innen: 100 11th Avenue integriert
ein Atrium mit hängenden Gärten,
einen riesigen Pool, ein Fitnesscenter
und ein Restaurant mit Patio. Damit
nicht genug. Nouvels Können zeigt sich
bis hin zum Möbel- und Produktdesign:
denn er hat beispielsweise auch die
Tische für die Lobby und die minimalistischen Armaturen in Bad und Küche
der Wohnungen entworfen – alles ist
aus einem Guss. „Ich bin ArchitektDesigner. Objekte sind die Bewohner
der Architektur“, erklärt das Multitalent.
Auch für das Restaurant des RBC
Design Center designte Jean Nouvel
die Bestuhlung, die von EMU in
Italien produziert wurde. Nouvel macht
keine „Achitektenmöbel“, also limitierte oder einmalige Sonderauflagen
und -Designs für einen bestimmten
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PORTRAIT
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PORTRAIT
Hersteller – er ist einer der wenigen, die
Architektur von Häusern genauso sensibel beherrschen wie das alltagstaugliche Design von Möbeln und Produkten. Kein Wunder also, dass zu seinem
Portfolio legendäre Möbel für international namhafte Hersteller wie Sawaya &
Moroni, Molteni, Matteograssi oder
Ligne Roset gehören. Er hat sogar ein
Besteck für Georg Jansen gestaltet.
Außerdem auch einen Teppich für die
Art Collection von Vorwerk. „Für mich
ist Stil eine Haltung. Es geht nicht darum, ein formales Vokabular zu finden
und es zu wiederholen. Es geht darum,
Probleme zu erkennen und zu lösen“,
sagt Nouvel.
JEAN NOUVEL: ARCHITECT / DESIGNER
Those who can afford spending the
night at a luxury hotel might equally
like shopping for exquisite brands at
a design department store. This may
have been the logic behind the mixed
concept at the 5-star Hotel Sofitel
Vienna Stephansdom in Vienna, which
houses a branch of the “Stilwerk”
design stores on its four lower floors.
Stand-alone lifestyle feature or blatant
invitation to shop? At any rate, French
star architect Jean Nouvel has elegantly
expressed the theme “design department store meets hotel” in an out-ofthe-ordinary work of architecture:
says Franck Argentin, founder of the
French design furniture business RBC.
“Every one of his projects is crafted
with great detail, and thus one-of-akind.” Which is the reason why Argentin
commissioned Nouvel with designing
the new RBC Design Center that was inaugurated in Montpellier in June 2012.
From a distance the building looks relatively neutral, like a simple box. It takes
a closer look at the striking words
Create, Imagine, Read, Cook, Illuminate
and Live, which have been integrated
into the façade in gigantic, three-dimensional form, before one gains a notion
of all that’s concealed within this ‘box’.
Yet another mixed-use building, in
Jean Nouvel – Vorwerk Art Collection
»Architektur ist die
Möglichkeit, in einer
von Historie geprägten
Stadt die Spiele fortzusetzen, die andere
vor Jahren oder Jahrhunderten begonnen
haben.«
VORWERK TEPPICH
Der RBC-Showroom in Montpellier, Frankreich / RBC
showroom in Montpellier, France
»100 11th Avenue« in Chelsea, New York / »100 11th Avenue« in Chelsea, New York
Sommerpavillon für die Serpentine Gallery, London, 2010 / Summer pavilion for Serpentine
Gallery, 2010, London
A glass base casually edges its way
into the hotel high-rise like a wedge and
clasps two seemingly different buildings to one another. And precisely at the
interface between “Stilwerk” and the
hotel tower, an illuminated ceiling on
which artist Pippilotta Rist has staged
scenes from an aquarium beams dazzlingly in the midst of a winter garden.
An eye-catcher for this town by the
Danube. “Architecture is an opportunity,
in a city marked by history, to continue
games begun by others years or centuries ago,” is how Nouvel explains his
overall idea. As for the upper part of the
building, the luxury hotel itself, Nouvel
plays the game called greater minimalistic form. The glass in the façade is
tinted differently depending on the compass direction: grey towards the Danube, black to the west, and white to the
east. The façades alter their appearance
due to the tinted shades and various
angles of inclination in the glass, newly
reflecting the abutting architecture and
cityscape mood over and over again.
ARCHITECTURE AS DIALOGUE
To work using fine nuances is one of the
veritable trademarks from this Pritzker
Prize recipient in 2008 who celebrated
his international breakthrough in Paris
with the architecture for the “Institut
du Monde d’Arabe” and its intricately
ornamental façade back in 1987. Since
then Jean Nouvel has been realising
projects all over the globe. “He is currently the world’s greatest architect,”
addition to the furniture and products
from renowned international manufacturers which have been distributed
according to theme across the nine
storeys, the RBC Design Center also
accommodates a bookshop for design
and architecture, including exhibition
space, and a restaurant. The RBC Design
Center has an open interior whose monochrome grey superbly sets the scene
for the ‘colourful’ world of design and
furniture pieces. Nouvel conducted
interviews with the staff at RBC in order
to understand how the flows of movement function and how the people work.
These talks led him to the idea.
A way to work that is typical of Nouvel’s projects, yet without nailing him
down to a particular vocabulary for
shapes. He does a great deal of research
and reacts to the respective site and
time: the history, the climate, clients’
wishes, the local culture and people,
references found in the neighbouring
buildings. He merges all of these aspects in his architecture, and as a result
always manages to plumb the limits
while remaining innovative. As he says:
“Each new situation calls for a new
architecture.”
This becomes equally clear in his draft
for the temporary summer pavilion
at the legendary Serpentine Gallery in
London. Nouvel’s “Red Sun Pavilion”
was a construction design composed of
steel, glass, plastic and fabric, open
on all sides – set in striking red. The bar,
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the refrigerators, the chairs, the tables
and even the ping-pong tables and frisbees were all dipped in a monochrome
bright red. On the one hand the colour
was intended to cite the red typically
seen on London’s double-decker buses,
call and letter boxes. On the other
the red served as the greatest possible
contrast to the lush green of Hyde Park,
where the pavilion stood.
STATEMENT TO BEAUTY
That Jean Nouvel is a representative of
contextual architecture is also shown
by 100 11th Avenue, a residential tower
in Manhattan. Its façade – a window
pattern made up of 1700 different-sized
windows reminiscent of Mondrian –
combines the art of engineering with
advances in technology. Through it
Nouvel wants to make a public, poetic
statement addressing the beauty of
this fragmented city, to the constantly
changing life in New York. The north
and east sides of the high-rise have a
black stone façade, a reference to the
industrial architecture in West Chelsea.
The fact that 100 11th Avenue is shaped
to form a slight curve enables all the
apartments to have fantastic views of
the city. The modern elegance displayed
by the exterior appearance is exhibited
indoors, too: 100 11th Avenue integrates
an atrium with hanging gardens, a huge
swimming pool, a fitness centre, and a
restaurant with patio. As if that weren’t
enough, Nouvel’s abilities are presented here straight through to furniture
and product design: for example, he
designed the tables for the lobby and
the minimalistic fixtures in the apartment bathrooms and kitchens as well –
everything a uniform, integrated whole.
“I am an architect /designer. Objects
are the inhabitants of architecture,” the
multi-talent notes. Jean Nouvel also
designed the seating for the restaurant
at the RBC Design Center, which was
produced by EMU in Italy. Nouvel does
not make ‘architect furniture’, in other
words, limited or one-off special editions and designs for a certain manufacturer. He is one of the few who master the architecture of houses just as
sensitively as the design for furniture
and products worthy of everyday use.
So it’s not surprising that his portfolio
includes legendary furniture conceived
for internationally renowned manufacturers such as Sawaya & Moroni,
Molteni, Matteograssi and Ligne Roset.
He has even designed flatware for
Georg Jansen. And a carpet for the Vorwerk Art Collection. “For me, the style
is an attitude. It is not about choosing a
formal vocabulary and repeating it. It
is a way to study problems and resolve
them,” says Nouvel.
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NEW COLLECTION
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NEW COLLECTION
Ricinus communis – die Pflanze, die auch als
Wunderbaum bezeichnet wird und aus deren
Samen das wertvolle Rizinusöl gepresst wird. /
Ricinus communis – Castor oil is a plant oil
which is extracted from the seeds of the tropical
castor oil plant.
9
NEW COLLECTION
VORWERK TEPPICH
10
VORWERK TEPPICH
NEW COLLECTION
So einzigartig wie das Material ist auch
das Gestaltungs- und Anwendungsspektrum von „RE / COVER green“. In
Zusammenarbeit mit dem Büro Hadi
Teherani entstand eine Kollektion, die
zum einen auf die besonderen Bedürfnisse im Objektbereich eingeht, zum
anderen Architekten und Designern
einen möglichst großen Spielraum bei
der Gestaltung des Bodens eröffnet.
COLLECTION OVERVIEW: UNI & PRINT
sparkling grey 1
sparkling grey 2
endless wood 1
raw diamonds 1
RE/COVER green –
die wichtigsten Materialvorteile
sparkling color 1
· aus nahezu 90 % nachwachsenden Rohstoffen und
natürlichen Füllstoffen
· gänzlicher Verzicht auf Chlor, Weichmacher und Lösungsmittel
· Rizinus- und Rapsöl statt petrochemischer Rohstoffe
· geruchsneutral, recyclebar und nahezu emissionsfrei
sparkling black
sparkling grey 4
sparkling white
volcanic dash 1
sparkling grey 3
volcanic dash 2
endless wood 2
raw diamonds 2
sparkling color 2
volcanic dash 3
endless wood 3
raw diamonds 3
sparkling color 3
sparkling color 5
volcanic dash 4
endless wood 4
raw diamonds 4
sparkling color 4
sparkling color 6
RE/COVER green –
the key material advantages:
· nearly 90 % is made of regenerative raw materials and
natural fillers
· refrains completely from the use of chlorine, plasticisers and
solvents
· castor or rapeseed oil instead of petrochemical raw materials
· odour-free, recyclable and nearly free of emissions
minimal grid 1
digital code 1
minimal grid 2
minimal grid 3
11
minimal grid 4
digital code 2
Mehr Informationen zu „RE / COVER green“ finden Sie online und in der gleichnamigen Broschüre, die Sie unter www.vorwerk-teppich.de anfordern können. /
You can find more information about “RE / COVER green” online and in the brochure
bearing the same name, which you can request at www.vorwerk-carpet.com.
„RE / COVER green“ umfasst insgesamt
30 Ausführungen. Darunter bei den Unis
die Serie „Sparkling Greys“ mit einem
warmen Weiß sowie fein nuancierten
Grautönen, die sich unkompliziert und
dezent in verschiedenste Objektgestaltungen integrieren lassen. Diese Unis
sind jedoch nicht einfach einfarbig:
Durch eine raffinierte unregelmäßige
Dot-Struktur auf der Oberfläche tragen sie ein dezentes „Sparkling“, einen
Schimmer-Effekt, inspiriert von einer
bewegten Wasseroberfläche. So wirken
sie besonders lebendig und fügen sich
durch leichtes Reflektieren der Umgebung sanft in den jeweiligen Raum ein.
Bei den 18 „RE / COVER green“ Prints
sorgen moderne Interpretationen von
Holz-, Stein-, Metall- und Used-Optiken
in warmen Kolorits für edle und extravagante Momente, etwa in eleganten
Shops, Hotels, Restaurants und Bars.
Ein besonderes Merkmal aller Qualitäten wird beim Verlegen deutlich: Fugenlose Optiken, die bis jetzt nur als Fließestrich, Gussboden oder U-Beschichtung
zu hohen Preisen realisierbar waren,
gibt es mit „RE/COVER green“ ästhetisch
anspruchsvoll und objektgeeignet als
Bahnenware.
The design and application spectrum
for RE / COVER green is just as unique
as the material itself. Working together
with the bureau Hadi Teherani, a collection came about that on the one hand
addresses the special needs posed
by the business-site sector, and on the
other opens as much leeway as possible for architects and interior designers
when designing floors.
RE/COVER green encompasses a total of
30 styles. Among the plain-hued versions, they include the series “Sparkling
Greys” with a warm-coloured white
and finely nuanced shades of grey that
can be integrated uncomplicatedly
and discreetly into the widest variety
of business-site contract designs. The
“Sparkling Colors” series adds accents
to plain hues: Due to a refined irregular
dot structure on the surface, the flooring exhibits a discreet sparkling effect
inspired by a water surface in motion,
which gives it a particularly lively appearance: By slightly reflecting the surroundings the series fits in gently with
the respective space. In the case of the
18 printed styles for RE / COVER green,
modern interpretations of looks reminiscent of wood, stone, metal and ‘used’
in warm colours provide for sophisticated and extravagant moments, for instance at elegant shops, hotels, restaurants and bars.
All of the styles display a special feature
that becomes clear when they are laid:
With RE/COVER green, the seamless
looks that had been producible until now
only at high prices in the form of flow
screed, self-levelling floors or a PU coating now exist as merchandise from the
roll, optically appealing and suitable for
use at business contract sites.
INTERVIEW
VORWERK TEPPICH
12
INTERVIEW
VORWERK TEPPICH
13
CHRISTOPH INGENHOVEN, IHR ARCHITEKTURBÜRO STEHT WIE KAUM EIN
ANDERES FÜR ÖKOLOGISCHES UND
NACHHALTIGES BAUEN. Das RWEHochhaus in Essen, das 1996 fertig gestellt wurde, gilt als eines der ersten
ökologischen Gebäude weltweit. Was
war damals Ihre Motivation, mit Green
Architecture zu starten?
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C.I.: Es lag damals in der Luft. Es gab
eine politische Motivation. Meine Generation ist mit der Gründung der Ökobewegung sozialisiert. Irgendwann ging
es nicht mehr nur um Energiegewinnung durch Nuklearkraftwerke, sondern
auch um Energieeffizienz, gesundes
Leben, verantwortungsbewusstes Verhalten. So war es fast selbstverständlich, dass wir bei der Frage landeten, wie
man „grün“ baut. Und die erste Gelegenheit, die sich uns bot, viele unserer
Gedanken und Hoffnungen in die Tat umzusetzen und einige Aspekte des Hochhausbaus neu zu formulieren, war das
RWE-Hochhaus. Wir haben uns mit der
biologischen Qualität von Baustoffen
und Einrichtungen auseinandergesetzt.
Wir haben versucht, zu vermeiden, dass
in irgendeiner Form emittierende Materialien in das Haus kommen. Es ging
uns um die Biologie des Einzelnen und
seine gesundheitliche Unversehrtheit,
genauso wie um die Frage, wie man das
Verbrennen von fossilen Brennstoffen
so weit wie möglich verhindern kann.
Ihr Büroturm „1 Bligh“ in Sydney wurde
gerade mit zahlreichen international
renommierten Architekturpreisen gekrönt. Was macht „1 Bligh“ zu einem
solchen weltweit herausragenden GreenBuilding-Projekt?
C.I.: Es ist ein besonderes Projekt,
außerdem auch noch ein besonderes
Green-Buiding Projekt. Natürlich hat
„1 Bligh“ eine gewisse Effizienz, energetische Performance durch technische
Features und nachhaltige Materialien.
Wir haben einen Beton verwendet, der
zertifiziert ist, zu mehr als 70 % aus
recyclebarem Material besteht und später auch wiederum recyclebar ist. Wir
haben beispielsweise auch Umkleideräume und Duschen im Untergeschoss
integriert, um die Nutzung des Fahrrads zu steigern. Für mich zählen diese
Dinge und Ideen jedoch zu den Standardanforderungen an Green Buildings.
Was an „1 Bligh“ nicht selbstverständlich ist, findet auf einer kulturellen, städteplanerischen Ebene statt: Wir haben
den gesamten Autismus eines typischen
Hochhauses bezogen auf sein Sozialverhalten – Sicherheitszone, Drehtrommeltür, Security – komplett auf links
gedreht. Wir haben das Haus 20 Meter
hoch aufgeständert und als Zugang
eine riesige Treppe geschaffen, die öffentlicher Raum ist. So kann man dort
im Sommer im Schatten, im Winter in
der Sonne sitzen. Es gibt einen Kindergarten, ein Restaurant, einen CoffeePoint gegenüber. Das größte Kompliment ist, dass sich die Menschen dort
wirklich überall aufhalten. „1 Bligh“ ermutigt einen, die Abkürzung durch
das Haus zu nehmen, um zur anderen
Straße zu gelangen. So führen wir
fast 100 % der Fläche der Öffentlichkeit
zurück. „1 Bligh“ hat die Qualität für
die Community verbessert. Das macht
mich stolz.
Gibt es einen ästhetischen Code in der
Architektur, der Nachhaltigkeit kommuniziert?
»1 Bligh« in Sydney
C.I.: Vielleicht kommen Stahl und
Glas dafür in Frage. Das darf allerdings
nicht der Leitfaden sein. Es ist eine
Frage der Angemessenheit, der Wichtigkeit in der Situation. Wenn es einen
Code gibt, oder eine Ikonographie
des ökologischen Bauens, dann hat
sie mit einer gewissen Bescheidenheit, Zurückhaltung, konstruktiver Eleganz und Transparenz zu tun.
Wir versuchen, keine unangemessenen Materialien zu verwenden, und
wählen auch nicht die exaltierteste
Form, weil sie nie die ökologischste
Form sein kann. Weil sie für ihre ausladenden Konstruktionen im Materialverbrauch so hoch ist und so viel
Energie verbraucht, dass sie schon
nicht mehr ökologisch werden kann.
Selbst wenn man noch so tolle Features einsetzt.
Sicherlich muss man sich im nachhaltigen Bauen mit sehr vielen technischen Fragen auseinandersetzen,
wie etwa doppelten Fassaden, Bauteilaktivierung, Blockheizkraftwerken.
Aber das steht für mich nicht an
erster Stelle, sondern das nachhaltig
nutzbare, seinen Besitzern langfristig
Freude machende Objekt.
Man braucht eine gewisse einfache
Form von Flexibilität. Nicht die
Baukastenflexibilität; eine universale
Sprache, die nicht jeden Montagmorgen unmodern wirkt, die eine gewisse Lässigkeit und Großzügigkeit
hat und dafür sorgt, dass man ein
Haus auch 100 oder 200 Jahre benutzen kann. Dann stehen Themen wie
Recyclingfähigkeit nicht so dringend
im Vordergrund.
ner, wenn sie angefasst werden, wenn
sie altern.
Wie schaffen Sie es, durch die Auswahl
an Materialien eine Verbindung zwischen Architektur und Interior herzustellen?
Worin liegt heute der Wettbewerbsvorteil einer „grünen“ Immobilie
bzw. was ist die Motivation eines
Bauherren oder Developers, auf
nachhaltige Architektur zu setzen?
C.I.: Architektur und Interior sind für
uns ein Vorgehen, ein Spirit. Grundsätzlich gilt: keine emittierenden
Materialien. Wir beobachten zunächst,
was Menschen in Häusern machen,
wie sie sich fühlen und wie man ihnen
helfen kann, dass alles einfacher, gesünder, unfallfreier abläuft. Das klingt
fast profan. Aber die oberste Qualität von Architektur ist schließlich die
Erhaltung der Körperwärme. Es geht
darum, Menschen vor Sturm, vor
Regen, vor Wetter zu bewahren. Man
kann diesen Anspruch verfeinern
und fragen: Wie schafft man eine entspannte Atmosphäre? Wie können
Menschen gesund schlafen? Das sind
Aspekte, die uns beispielsweise bei
der Gestaltung des Hotels und Gesundheitszentrums Lanserhof am Tegernsee interessieren.
Mit zunehmender Nähe zum Menschen
müssen Dinge eine andere Wärme
haben. Man muss sie haptisch interessanter, verantwortungsvoller gestalten.
Man sollte dem Menschen also nicht
mit kalten, schweren Materialien wie
Stahl zu nahe rücken, sondern eher
mit Holz, Leder, Textilien. Ich glaube an
die Patinafähigkeit von guten Materialien. Holz oder Beton werden schö-
C.I.: Natürlich ist die „grüne“ Immobilie erst einmal teurer und schließt
bestimmte Materialien oder Herstellungsweisen aus. Grünes Bauen
ist aufwändiger. Der Developer weiß
mittlerweile aber, dass es in 10 – 20
Jahren, wenn er verkaufen will, womöglich überhaupt keinen Markt mehr
gibt für Häuser, die nicht grün sind.
Sie sind Vorreiter im Green Building.
Wie sieht Ihre Vision für die Zukunft
aus?
C.I.: Ich bedaure das sagen zu müssen, weil ich gern auf dem Land lebe,
aber: Unsere Zukunft wird städtisch
sein. Wir werden Verdichtung erleben
und bewältigen müssen. Der Bevölkerungsdruck wächst enorm. Wenn wir
das nicht in endlose Vororte entweichen lassen wollen – was landschaftsverbrauchstechnisch, aber auch aus
vielen ökologischen und energiepolitischen Gründen keinen Sinn ergibt –
dann bedeutet das dichtere Wohn- und
Arbeitsformen. Das Bauen von neuen
Mixed-Use-Hochhäusern ist dabei eine
Schlüsseltechnologie. Das bedeutet
auch einen kulturellen Wandel hin zu
INTERVIEW
VORWERK TEPPICH
14
INTERVIEW
but a universal language that doesn’t
seem outdated every time Monday
morning comes around, that has a certain casualness and generosity, and
one that ensures that a house can be
used for even 100 or 200 years. Then
topics like recycling capability don’t
have such a prominent urgency.
»Supergreen heißt auch: Was kann ich
dafür tun, dass Menschen sich in Räumen
wohl und sicher fühlen?«
How do you manage to create a correlation between architecture and
interior through the choice of materials?
Entwurf für das Hotel und Gesundheitszentrum Lanserhof am Tegernsee / Design draft for Lanserhof Tegernsee Hotel and Health Resort
einem Verhalten, das es uns erlaubt,
in dieser Dichte zu leben. Asien ist da
ein Vorbild, weil dort eine ganz andere Form des „Sich-gegenseitig-in-RuheLassens“ eine große Rolle spielt. Es
wird eine große Herausforderung sein,
diese Städte wirklich lebenswert
zu machen: gut durchlüftet, gut durchgrünt, gut erschlossen, vernetzt von
Stadt zu Stadt, eine intensive Mischung
aus Wohnen und Arbeiten, um dem
Quartiersgedanken Platz zu geben.
What was your motivation to start
working with ‘green architecture’ back
then?
C.I.: It was ‘in the air’ at the time. There
was a political motivation. My generation became socialised with the founding of the eco movement. At some
point it wasn’t solely about obtaining
Sie haben den Begriff „Supergreen“
geprägt und sogar schützen lassen.
Was bedeutet er für Sie?
C.I.: Wir haben uns gefragt, ob Green
Building, Ökolabels wie DGNB Gold
oder ähnliches nicht irgendwann inflationär werden. Unter „Supergreen“ verstehe ich Projekte, bei denen das höchste Rating bezogen auf Ökologie und
Nachhaltigkeit eine gewisse Selbstverständlichkeit ist, wo aber jedes Projekt
einen Beitrag dazu leisten sollte, andere
Dinge zu fördern, die indirekt als „grün“
erkennbar sind.
Supergreen heißt eben: Was ist mit der
Raumpsychologie? Wie fühlen Menschen
sich in Räumen? Was kann ich dafür tun,
dass sie sich wohl fühlen, sich sicher
fühlen, nicht krank werden? Oder kann
ich Menschen sogar heilen mit Architektur? Was muss ich dafür tun, damit
Musik und Klang eine Rolle spielen?
Was muss ich dafür tun, damit weniger
störende Geräusche in Häusern sind?
Es gibt so viele Aspekte beim Bauen, die
durch Routine und eine nachlässige Ingenieurshaltung einfach hingenommen
wurden. Dagegen muss man etwas tun.
Das ist „Supergreen“. Gegen die Routine.
CHRISTOPH INGENHOVEN, YOUR
BUREAU FOR ARCHITECTURE STANDS
FOR ECOLOGICAL AND SUSTAINABLE BUILDING ON A SCALE LIKE
HARDLY ANY OTHER. The RWE highrise in Essen, Germany that was completed in 1996 is regarded as one of
the world’s first ecological buildings.
energy via nuclear power plants anymore: The topics were energy efficiency, healthy living and conduct with
an awareness of responsibility, too.
So it was almost natural that we landed
on the issue of how to build ‘green’.
And the first opportunity that presented
itself to us to put a lot of our thoughts
and hopes into action, and to formulate
several aspects of high-rise construction
in a new way, was the RWE high-rise.
We took a critical look at the biological
quality of building materials and facilities. We tried to avoid having emitting
materials come into the house in any
way, shape or form. For us, it was about
the biology of the individual, keeping
the individual’s health intact, and just
as much about the question of how one
can prevent the combustion of fossil
fuels to the greatest possible extent.
Your office tower “1 Bligh” in Sydney
has recently been crowned with numerous internationally renowned prizes
for architecture. What makes “1 Bligh”
such an outstanding ‘green building’
project worldwide?
C.I.: It’s a special project, and it’s a
special ‘green building’ project as well.
Naturally “1 Bligh” has a certain efficiency, an energy-related performance
due to technical features and sustainable materials. We used a concrete that
is certified, more than 70 % of it is comprised of recyclable material, and,
in turn, the concrete is recyclable later
on. As another example, we also integrated changing rooms and showers
into the subterranean storey to increase
bicycle usage. Although, for me things
and ideas like these number among the
standard requirements posed on ‘green
buildings’.
What’s not a matter of course with
“1 Bligh” takes place on a cultural,
urban development level: We turned
the entire autism of a typical highrise in relation to its social behaviour –
safety zone, bi-parting drum slider
door, security – completely inside-out.
We racked the house 20 meters high
and created a huge stairway that’s a
public-access space. This way you can
sit in the shade in the summertime,
in the sunshine in winter. A kindergarten,
a restaurant and a coffee point are
across from it. The biggest compliment
is that people actually do linger everywhere around there. “1 Bligh” encourages a person to take the shortcut
through the building to get to another
street. So we return nearly 100 % of the
area to the public. “1 Bligh” has improved the quality for the community.
I take pride in that.
Does an aesthetic code exist in architecture that communicates sustainability?
C.I.: Steel and glass might come into
question for that. But they can’t be the
guiding line, either. It’s a question of
appropriateness, of the importance in
the situation. If a code or an iconography of ecological building does exist,
then it has to do with a certain modesty,
reservedness, constructive elegance
and transparency.
We try not to use any inappropriate
materials and don’t choose the most
exalted shape, either, because that
shape can never be the most ecological. A shape like that consumes so
much material and uses up so much
energy for its sweeping construction
designs that, by then, it’s not able
to be ecological anymore. No matter
how amazing the added features are.
Of course one has to confront oneself
with a great many technical issues in
sustainable construction, for example
double façades, building element
activation, combined heat and power
plants. But to me they’re not first
and foremost: what comes first is the
sustainably usable object that brings
long-term joy to its owners.
You need a certain simple form of
flexibility. Not building-block flexibility
C.I.: For us, architecture and interior
are an approach, a spirit. What fundamentally applies: no emitting materials.
At first we observe what people do
in houses, how they feel and how they
can be helped so that everything
runs easier, healthier and with fewer
accidents. That sounds almost profane.
But, when all is said and done, the
foremost quality of architecture is to
preserve bodily heat. It’s about protecting people against storms, rain and
bad weather. You can refine that
standard and ask: How do you create
a relaxed atmosphere? How can people
sleep in a healthy way? These are
aspects that interest us, for instance in
designing the Lanserhof Tegernsee
Hotel and Health Resort.
Things must have a different warmth
when the proximity to human beings
increases. You have to make them feel
more interesting, design them more
responsibly. In other words, you shouldn’t
edge too close to human beings with
cold, heavy materials like steel but
with wood, leather and textiles instead.
I believe in the patina capability of
good materials. Wood or concrete get
prettier when they are touched, when
they age.
VORWERK TEPPICH
You’re a pioneer in ‘green building’. What
does your vision for the future look like?
C.I.: I regret having to say it because I
love living out in the country, but: our
future is going to be urban. We’re going
to experience compression and have
to cope with it. The population pressure
is growing enormously. If we don’t
want to let the pressure be released into
endless suburbs – which makes no
sense due to reasons dealing with landscape consumption, but also due to
many reasons that have to do with ecology and energy policy – then it means
denser forms of working and living.
Building new mixed-use high-rises is a
key technology thereby. What this
also means is a cultural transformation
in the direction of a behaviour that
permits us to live within this kind of
density. Asia is a role model here
because a very different form of “leaving each other in peace” plays a major
role there. It’s going to be a major
challenge to actually make these cities
worth living in: thoroughly aired out,
Where does the competitive advantage
of a green piece of real estate lie these
days, or what is the builder’s or the
developer’s motivation to bank on sustainable architecture?
C.I.: First of all, a green piece of real
estate is naturally more expensive and
rules out certain materials and production methods. Green building is more
intricate. In the meantime, though, the
developer knows that in 10 to 20 years,
when they’re ready to sell, there might
possibly no longer be any market at all
for houses that aren’t green.
Oben: Innenhalle des Bürokomplexes HDI
Gerling. Rechts: Ansicht der aufwändig
gestalteten Außenanlage / Above: Interior hall
of HDI Gerling office complex. Right:
View of elaborately designed outdoor complex
Links: Entwurf für das Hotel und Gesundheitszentrum Lanserhof am Tegernsee / Left:
Design draft for Lanserhof Tegernsee Hotel
and Health Resort
thoroughly greened, well developed,
cross-linked from city to city, an intensive blend of living and working to
provide space for the ‘urban quarter’
mindset.
You coined the term ‘supergreen’ and
even had it copyrighted. What does it
mean to you?
C.I.: We asked ourselves whether
designations like ‘green building’ and
eco-labels like DGNB Gold or similar
ones aren’t going to become inflationary someday. I view ‘supergreen’
as projects where to a certain point it
goes without saying that they have
the highest rating in terms of ecology
and sustainability. Where, on the other
hand, every project ought to contribute towards promoting other things
which are indirectly identifiable as
being ‘green’.
‘Supergreen’ simply means: What’s
going on with the spatial psychology?
How do people feel in spaces? What
can I do so that they feel good, feel safe
15
and don’t get sick? Or can I even use
architecure to heal people? What do
I have to do so that music and sound
play a role? What do I have to do so
that there are fewer disruptive noises
in houses? In the course of building
there are so many aspects that have
simply been ‘put up with’ due to
routine and a negligent attitude on the
part of engineers. Something has to
be done about that. That’s ‘supergreen’.
Against becoming routine.
Das vollständige Interview als Video auf /
The complete interview as video at
www.vorwerk-teppich.de
VORWERK TEPPICH
RECENT PROJECTS
16
STRIP
Für die Schau „Interni Legacy“ während
des Salone del Mobile 2012 schuf
J. MAYER H. in Kooperation mit Vorwerk
Teppich die begehbare Installation
„STRIP“. Der 50 Meter lange, etwa 4 Meter
breite Teppich wurde mit übergroßen
schwarz-grauen Datensicherungsmustern
bedruckt. Er lud die Besucher des ehemaligen „Ospedale Maggiore“ in Mailand
zum Flanieren durch den berühmten
Bogengang „Loggiato“ ein.
In co-operation with Vorwerk Carpets,
J. MAYER H. created the walkable installation “STRIP” for the “Interni Legacy”
show during the Salone di Mobile 2012
exposition. 50 metres long and around
4 metres wide, the carpet was printed
with oversized black & grey data backup
patterns. It invited visitors to stroll
through the famous Loggiato arcade at
the former Ospedale Maggiore hospital
in Milan.
IMPRESSUM
Die nächste Ausgabe der DIALOG
erscheint im Sommer 2013 und
berichtet u. a. über aktuelle Referenzprojekte mit dem Schwerpunkt im
Gesundheitsbereich.
Vorwerk & Co.
Teppichwerke GmbH & Co. KG
Kuhlmannstrasse 11
D – 31785 Hameln
Telefon +49 5151 103-0
Telefax +49 5151 103-377
www.vorwerk-teppich.de
The next issue of DIALOG will come
out in the summer of 2013. Among
other topics, it is going to report on
current reference projects with an
emphasis on the healthcare sector.
VOR_DE_GB_dialog_07_121212_47L.indd 16
Vorwerk & Co. Teppichwerke
GmbH & Co. KG
c/o Thomas Aichholzer
Zyklamengasse 32
A – 1140 Wien
Telefon +43 5574 82598
Telefax +43 5574 82599
Vorwerk & Co. Teppichwerke
GmbH & Co. KG
c/o Walter Auer
Römerwiese 11
CH – 8645 Jona
Telefon +41 55 2118278
Telefax +41 55 2118279
Fotografie:
(Cover-Auschnitt, Seite 2, Seite 4 – 6)
Roland Halbe
Konzept und Art Direction:
Meiré und Meiré, Köln
www.meireundmeire.de
Fotografie:
(Seite 7)
Philippe Ruault
Fotografie Portrait:
(Cover, Seite 6)
James Bort
Fotografie:
(Seite 16)
Saverio Lombardi Vallauri
Fotografie:
(Cover, Seite 3, Seite 12 –15)
HG Esch, Hennef
Produktion: Produktionsbüro
Romey von Malottky GmbH
Fotografie:
(Seite 6, Showroom linke Seite)
Erick Saillet
VKF-Nr. 900181 01/13
PREVIEW
DIALOG #8
19.12.12 12:16