Turnfestzeit ist auch Zelt-Zeit
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Turnfestzeit ist auch Zelt-Zeit
| Spezial Fotos: Loïc Privet 30 | GYMlive 3/15 Die Freuden des Campings: Sein Zelt in der freien Natur aufzustellen, ist eine spannende Sache, … Campieren, Zelten: Turner/-innen lieben die Natur Turnfestzeit ist auch Zelt-Zeit Letztes Jahr zählte die Schweiz 2 672 542 Übernachtungen auf 412 über die Schweiz verteilten Campingplätzen. In der 2014er-Statistik des Bundesamtes sind die an Turnfesten oder anderen Turnanlässen campierenden Turnenden nicht berücksichtigt. Wer sich mit Camping auseinandersetzt, beginnt voraussichtlich mit dem Thema Zelt. Was gilt es in diesem Bereich zu berücksichtigen? Zelten ist schön und cool. In der freien Natur Cervelats oder sonst eine Fleischscheibe auf der heissen Glut grillieren, diese, am Boden oder bequem im faltbaren STV-Stuhl mit dem praktischen Becherhalter sitzend, mit Gleichgesinnten geniessen. Das tönt gut. Solche Gedanken gehen einem beim Stichwort «Zelt» durch den Kopf. Sie funktionieren nur, wenn die Zelt-In- frastruktur bereits steht. Campieren verlangt aber Vorbereitung. Die passende Ausrüstung trägt, unter anderem, zu gediegenen Nächten bei. Was nicht unterschätzt werden darf, besonders, wenn am Folgetag, am Wettkampftag, eine hohe Punktzahl oder eine gute Zeit erreicht werden soll. Einfach aufblasen Jetzt gibt es aufblasbare Zelte auch für privat. Die an Anlässen (Ausstellungen, Werbeständen, Bars usw.) verbreiteten, aufblasbaren Zelte gibt es auch für den Privatgebrauch. Wie ihre «kommerziellen» Vorgänger bestehen sie aus robusten Luftrohren, die beim Aufblasen die Zeltform annehmen. Ansonsten weisen sie die gleichen Merkmale auf wie die klassischen Modelle. Um die Widerstandsfähigkeit bei Extrembedingungen zu testen, hat ein Fabrikant eines seiner Modelle in die Atmosphäre geschickt. Das Experiment wurde gefilmt und ist einsehbar (www.youtube.com/embed/MLxaee3hUu4). Der Markt bietet diverse aufblasbare Zelttypen an. Vom Zwei-Personen-Modell bis zur grossen Gruppenversion, in der man stehen kann. Der Aufbau ist einfach und schnell: ab drei Minuten (kleine Typen) bis zu zehn Minuten für grössere Modelle. gab Quellen: Internet-Webseiten der Marken Quechua, Bewak, Karsten, Trigano, RCY Welche Bedürfnisse? Das wichtigste Kriterium beim Zeltkauf ist die Art des Ausflug-Vorhabens, evtl. der Ferien sowie die gewünschte «Bettenzahl». In Bezug auf die Wasserdichte erreichen alle im Handel vorhandenen Modelle über zweimal den Wert eines Regenschirms. Solange sich die innere und äussere Zeltwand nicht berühren und das Gepäck nicht gegen die Wand drückt. Wie bei wasserdichten Jacken ist das Risiko bei den Nähten am höchsten, weshalb Letztere geschweisst sind. Um Kondensation (Temperaturunterschied aussen/innen, Körperfeuchtigkeit) zu vermeiden, genügt regelmässiges Lüften – das Öffnen von «Fenstern und Türen». Die Produktepreise hängen von mehreren Faktoren ab. Die Spannweite ist etwa gleich gross wie das Angebot. STV-Partner Ochsner Sport bietet Gruppen Mengenrabatte an. Gute Verankerung Von den grossen Modellen (festzeltähnlich), die gemietet werden können, aber auch einen ge- wissen Aufwand verlangen (Transport, Aufbau/ Abbau), bis zum «Familienzelt» aus dem Handel findet man alles: für jeden Geschmack und jedes Portemonnaie. Vom «Pop-up»-Modell – Typ «Quechua» (1–3 Personen, 3 kg, 40 Franken), das sich nach einem «Wurf» selber aufstellt, über das Zwei-(oder mehr)Zimmer-Zelt bis zu «Kanadier-», «Iglu-» oder «Tipi-artigen» Typen (zum Beispiel Robens Klondike, 6 Personen, 13,8 kg, 670 Franken, Holzofenmöglichkeit im Innern). Um zu vermeiden, dass ein Zelt beim ersten Windstoss davonfliegt, wird empfohlen, dass zum Boden passende Zeltnägel (steinig, sandig, usw.) tief und fest, bei 45 Grad Neigung, in Zeltrichtung eingeschlagen werden. Bei aufkommendem Wind sind die Öffnungen zu schliessen, um zu vermeiden, dass dieser angreifen kann und das Zelt vom Boden reisst – mit eventuellen Kollateralschäden. Die Platzwahl UV-Strahlen der Sonne (auch Mond) beschädigen eine Mehrheit der Bestandteile und Stoffe, besonders Nylon. Mit der Folge, dass neben dem Verlust der Farb- sich auch die Stoffqualität vermindert. Zelte aus Baumwolle (SPATZ Patrouille Maxi Plus, 10 Personen, 19 kg, 2790 Franken) oder Polycoton sind UV-beständiger und schützen besser vor Wärme als synthetische Stoffe (weniger Saunaeffekt). Das Zelt an einer schattigen Stelle aufzustellen trägt viel dazu bei, dass man weniger schwitzt. Um (nassen) Überraschungen nach einem plötzlichen Gewitter bei Rückkehr vom Wettkampf, vom Konzert und so weiter vorzubeugen, ist es sinnvoll, das … verlangt aber eine gewisse Vorbereitung und natürlich die richtige Ausrüstung. GYMlive 3/15 | 31 Handhabung, Pflege, Lagerung Ein Zelt, zu dem man Sorge trägt und das man optimal lagert, begleitet einen ein Leben lang. Zu beachten ist: • Hitze: Keine Heizungs-, Kochgeräte oder Lampen zu nahe an die Zeltwand stellen/hängen • Lagerung: Zelte an einem trockenen und gut gelüfteten Ort lagern • Reinigung: Gewisse Zelt-Typen kann man in der Waschmaschine waschen (gleichzeitig mit geeigneten Produkten imprägnieren), andere nicht (Schwamm, Seifenwasser), die Produktehinweise sind zu beachten • Sonne: Zeltstoff gelegentlich gegen UV-Strahlen imprägnieren • Struktur: Aluminium-Stangen mit einem Schmiermittel (Silikonbasis) gegen Korrosion behandeln • Trocknen: Zelthüllen nur trocken einpacken (Schimmel), sollte die Hülle beim Verpacken nass sein, zu Hause sofort auspacken, trocknen und wieder verpacken • Wasserdicht: Nähte regelmässig prüfen und imprägnieren • Falten: Das Zelt nicht immer gleich zusammenfalten, so wird vermieden, dass sich der Stoff an den immer gleichen Faltstellen abnutzt. gab Zelt auf einer leichten Erhöhung aufzustellen. Aber erst, nachdem der Platz gereinigt (Steine, Äste usw.) worden ist und eine Unterlage unter dem Zeltboden liegt. Diese isoliert und schont das Material. Gut versichert An Turnfesten, Meisterschaften und anderen Anlässen mit Turncharakter sind die Turnenden beziehungsweise Vereine, die campieren, für das Material verantwortlich. Die als turnende STVMitglieder deklarierten Teilnehmer/-innen sind gemäss Reglement bei der Sportversicherungskasse (SVK) des STV gegen Haftpflicht, Brillenschäden und Unfall (in Ergänzung) versichert. Elementarschäden und Diebstahl sind bei der Haftpflichtversicherung der SVK nicht versichert. Dafür ist eine Sachversicherung zu- ständig. Ebenfalls sind Schäden an Zelten, die zum Eigentum der Vereine gehören, von der Deckung ausgeschlossen. Bei allen anderen Schadenfällen empfiehlt es sich, die SVK zu kontaktieren, damit – unter Berücksichtigung aller Umstände – die Deckungs- und Haftungsfrage geklärt und somit auch eine allfällige Kostenübernahme durch die SVK geprüft werden kann. Bei Mietmaterial ist die Versicherungsfrage vorgängig mit dem Vermieter zu klären. Es ist empfehlenswert, dass die Teilnehmenden eine Privathaftplicht- und Sachversicherung abgeschlossen haben. Corinne Gabioud Quellen/Infos: Internet, Ochsner Sport, Athleticum Foto (Hintergrundbild): Peter Friedli Spezial |