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Über Billig lieger und billig liegen
KEYFACTS
- Zusätzlicher Komfort kostet extra
- Ryanair als Vorbild für große Fluglinien
- Begriff Billigflieger wird verschwinden
Ende vergangener Woche kündigte Ryanair an, die Kosten für zusätzlichen Service und
Gepäck zu senken. Ein Knaller. Für mich ein weiteres Zeichen, dass der Unterschied zwischen
Billiganbietern und großen Fluglinien verblasst.
Jeder, der bereits mit Ryanair geflogen ist, weiß: Mit dem so genannten Billigflieger billig zu
fliegen bedeutet, von der Fluglinie nur die reine Transportleistung zu kaufen. Wer zusätzlichen
Komfort, Service und Essen im Flugzeug möchte, muss extra bezahlen.
Das Konzept ist nicht dumm: Immerhin war der Billigflieger eine der erfolgreichsten Fluglinien
der vergangenen Jahre. Andere haben sich ihre Ideen bei Ryanair abgeguckt. Sie verlangen
inzwischen ebenfalls Gebühren für Extraleistungen, um aufgrund ihrer hohen Fixkosten pro
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Flug zumindest kein Geld zu verlieren. Das kann ich ihnen nicht verdenken.
Die Kostenunterschiede haben sich über die vergangenen Jahre angeglichen.
Das haben auch die Rechnungen in einer von uns erstellten Studie bestätigt. Schon damals
war meine Meinung, dass sich die Geschäftsmodelle der Billigfluglinien und der großen
Anbieter mit Vollservice auf den europäischen Kurz- und Mittelstrecken noch stärker angleichen
werden.
Mit der Ankündigung von Ryanair, für das zusätzliche Angebot weniger Gebühren zu
verlangen, ihre Kosten also zu erhöhen, geht die Fluglinie nun einen weiteren Schritt in
Richtung der angestammten Anbieter. Diese haben sich wiederum stark in die Richtung der
günstigen Airlines bewegt.
25 %
nach oben schraubt Ryanair sein Gewinnziel für
2016.
Meiner Meinung nach wird der Begriff Billigflieger bald aus dem Wortschatz
verschwinden.
Der reine Transport von A nach B bringt Ryanair nicht mehr den Gewinn und das Wachstum
wie bisher. Sicher: Ryanair hat noch Kostenvorteile durch ihre homogene Flotte, geringere
Gebühren an Regionalflughäfen und geringere Lohnkosten. Doch die Passagiere erwarten
besseren aber vor allem individuell buchbaren Service auf ihren Flügen.
Was das für Sie als Passagier bedeutet?
Eigentlich nur das, was Sie aus dem Restaurant, von Zugfahrten oder Hotels kennen: Wenn Sie
zusätzliche Dienstleistungen verlangen, müssen Sie diese auch bezahlen.
Und was erwartet die Fluglinien? Sie haben die Chance, sich über Service und Individualität
von ihren Konkurrenten abzugrenzen – und damit sogar Geld zu verdienen.
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Steffen Wagner
Partner, Head of Transport & Leisure
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ZUSAMMENGEFASST
»Andere haben sich ihre Ideen bei Ryanair abgeguckt. Sie verlangen
inzwischen ebenfalls Gebühren für Extraleistungen, um aufgrund
ihrer hohen Fixkosten pro Flug zumindest kein Geld zu verlieren. Das
kann ich ihnen nicht verdenken.«
Mit dem so genannten Billigflieger billig zu fliegen bedeutet, von der Fluglinie nur die reine
Transportleistung zu kaufen. Wer zusätzlichen Komfort, Service und Essen im Flugzeug möchte, muss
extra bezahlen. Mit der Ankündigung von Ryanair, für das zusätzliche Angebot weniger Gebühren zu
verlangen, ihre Kosten also zu erhöhen, geht die Fluglinie nun einen weiteren Schritt in Richtung der
angestammten Anbieter. Diese haben sich wiederum stark in die Richtung der günstigen Airlines bewegt.
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