- Der Kunstkreis der Steinweg

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- Der Kunstkreis der Steinweg
Wenn Gelb Rot küsst
Premiere des Arlecchino Theaters
Blau ja blau sind alle meine Kleider. Äußerlichkeiten werden zum Trennungsund Konkurrenzmerkmal.
Foto: Rolf Niebel
Was ist nur geschehen, wenn
die Farbe Zitronengelb orange Flecken bekommt? In diesem
Fall hat Zitronengelb mit Zinnoberrot geknutscht. Und das darf
nicht sein, in der Theaterwelt der
Farben, welche das Arlecchino
Theater an der Steinweg-Schule auf die Bühne bringt. Im Rahmen des Gesamtprojektes „Kunst
macht sichtbar. Die Zeichensprache von Paul Klee“ feierte das
gleichnamige Theaterstück am 1.
Oktober seine Premiere im Bürgersaal des Kleinmachnower Rathauses.
Schwarz und Weiß beherrschen
diese Theaterwelt. Die Grundfarben Rot, Blau und Gelb fristen geknechtet und zum ständigen Widerstreit gezwungen,
ihr Dasein. Und das ungeliebte Kind von Schwarz und Weiß,
die „Unfarbe“ Grau ist zutiefst
deprimiert. Doch dann tauchen
die personifizierten Kunstwerke Paul Klees, „Das Kinderspiel“
und „Der Schauspieler“ auf, stellen fast anarchisch die Hierarchie
der Farben in dieser Theaterwelt
in Frage und machen mit Witz
und Charme auf den Facettenreichtum des Farbspektrums aufmerksam. Die Farben entdecken
ihre Vielfalt und die Verbindungen untereinander, und am Ende
machen sich alle auf eine Reise in die faszinierend bunte Welt
der Kunst.
Paul Klees Spiel mit den Farben
war gekennzeichnet von Intuition und Gefühl. Er malte seine
Traumvorstellungen. Wie eine
Traumwelt mutet denn auch
die beinahe pompöse Inszenierung der Arlecchino-Truppe an.
Sowohl an technischer Ausstattung, als auch an Requisite wurde nicht gespart und nach dem
bombastischen Intro, komponiert von Tim Gössler, wird das
Publikum in eine bunte Welt aus
Schein und Sein gesogen.
Bereits im Januar hatte man begonnen, zu proben, Texte gelesen, auswendig gelernt, wieder und wieder umgestellt. Man
kommt nicht umhin, dem zur
Premiere präsentierten Ergebnis eine ausgeprochene Bühnenreife zu bescheinigen. Besonders
überzeugten Charlotte Krause in
der Rolle des „Kinderspiels“ und
Tim Wogan als „Schauspieler“,
die ihre Rollen kess und mit Verve ausfüllen.
Am 3. Oktober war das Stück
noch ein zweites Mal im Bürgersaal zu sehen. Die im Rahmen
des Gesamtprojektes „Kunst
macht sichtbar. Die Zeichensprache von Paul Klee“ entstandenen
Bilder können im Übrigen am
12. November ab 17.00 Uhr im
nH Hotel Kleinmachnow ersteigert werden.
Rolf Niebel