Die neueste NewsGear-Version: Power-Tools im - WAN-IFRA
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Die neueste NewsGear-Version: Power-Tools im - WAN-IFRA
Redaktion Kerry Northrup Dezember 2000 zeitungstechnik Ausrüstungen für den mobilen Journalisten Die neueste NewsGear-Version: Power-Tools im Kleinformat Ein Foto auf der Rückseite des redaktionellen Produktionsleitfadens von Le Progrès in Lyon, F, dokumentiert einen verblüffend frühen Versuch, den perfekt ausgestatteten, rundum mobilen Nachrichtenreporter zu schaffen, der eine komplette Redaktion mit Fotolabor im Kofferraum seines Autos untergebracht hat. rung – in einem normalgroßen Hartschalenkoffer auf Rollen Platz fand. Das Set umfasste einen ultraleichten NotebookComputer, eine digitale Kamera und eine Videokamera, Ausrüstung für die Mobilkommunikation und drahtlose Vernetzung, einen portablen Drucker, verschiedene Handscanner, Spracherkennungssoftware und viele andere Utensilien, die unter dem Aspekt ihres praktischen Nutzens für moderne Nachrichtenunternehmen unter Hunderten von im Handel erhältlichen Hardware- und Softwarekomponenten ausgewählt worden waren. Die erste NewsGear-Kompaktausrüstung für das digitale Nachrichtenhandling bot mit ihren 17 kg eine beachtlich hohe Kapazität für weniger als 10 000 US-$. Wer jedoch meinte, dass die Cross-Media-Basisausstattung für den mobilen Reporter nicht mehr viel kleiner oder leistungsfähiger werden könne, der hatte die Zeichen der Zeit verkannt. Etwa 50 Jahre später, gegen Ende des 20. Jahrhunderts, stellte die Ifra im Rahmen ihres Advanced Journalist Technology (AJT)-Projekts eine eigene tragbare Redaktion auf Rädern vor. NewsGear, so der Name des Produktes, war eine komplette Ausrüstung für die Multiple-Media-Nachrichtengewinnung, die nicht nur in jeden Kofferraum passte, sondern – dank der Fortschritte der Technik und Miniaturisie- Die neueste Version – NewsGear 2001 Special Edition – die erstmals im Oktober dieses Jahres auf der IfraExpo in Amsterdam vorgestellt wurde, ist so kompakt, dass sie in einen Alu-Fotokoffer passt, der weniger als halb so groß ist wie das Bordcase, obgleich sie mehr technische Möglichkeiten für die Video- und Audio-Nachrichtenerzeugung bietet. Und was noch wichtiger ist: Ein speziell ausgewähltes Subset der neuesten NewsGear-Ausrüstungen – bestehend aus einem handgroßen PDA (Portable Digital Assistent) mit zahlreichen Zusatzkomponenten nach dem neuesten Stand der Technik – liefert dem mobilen Journalisten von heute robuste Nachrichten-Tools, die sich unter der Jacke tragen lassen und statt für mehrere tausend schon für einige hundert Dollar zu haben sind. Das AJT-Projekt, das mittlerweile seit drei Jahren existiert, ist eine fortgesetzte Ifra-Initiative, die dazu dient, redaktionelle Arbeitsweisen für die eng vernetzte, hochmobile, vollständig digitale MultipleMedia-Umgebung der Zukunft zu entwickeln und zu erproben sowie Lösungen für Nachrichtenunternehmen und Nachrichtentechnologie-Anbieter weltweit anzubieten. „Palm Newsroom“ – Redaktion im Taschenformat Das Bild, das offenbar um die Mitte des 20. Jahrhunderts aufgenommen wurde, zeigt einen Zigarre rauchenden Journalisten, der – auf einem Campingstuhl sitzend – emsig in die Tasten einer Schreibmaschine haut, die im Kofferraum seines Autos untergebracht ist. Der weit aufgeklappte Kofferraum bietet nicht nur eine tragbare Schreibkonsole, sondern auch jede Menge Stauraum und Regale für Papier, Stifte, mehrere Arten von Photoapparaten, Blitzlichter, Filme sowie alle erforderlichen Chemikalien und Behälter für die Bildentwicklung. 40 Seit Anfang der 90er Jahre der erste Apple Newton auf den Markt kam, haben technikbegeisterte Journalisten versucht, Palmtop-Computer bei ihrer Arbeit einzusetzen, obgleich viele ihrer Kollegen die elektronischen Organiser als nettes Spielzeug verspotteten. Viele Zweifel am praktischen Nutzen von Standalone-PDAs als Ersatz für normale Computer waren durchaus berechtigt, angesichts ihrer kleinen Displays, schwachen Leistung und umständlichen Texteingabe mittels Spezialstift und Gestenerkennungssoftware. Die NewsGear-Sets der letzten Jahre beinhalteten zwar einen PDA, doch war dieser nur für bestimmte Anwendungsfälle vorgesehen, die eine untergeordnete Rolle spielten. Das hat sich im vergangenen Jahr geändert, be- zeitungstechnik Dezember 2000 dingt durch das Angebot an zahlreichen Zusatzausrüstungen für Palmtop-Computer, wobei die Geräte an sich durch die Erweiterung ihrer Speicherkapazität und schnellere Prozessoren leistungsfähiger geworden sind. Die Evaluierung von Ausrüstungen für das NewsGear 2001-Set ergab, dass es im Rahmen des Advanced Journalist Technology Projekts möglich war, ein praktikables Nachrichtengenerierungs-Tool auf PDA-Basis zusammenzustellen, das einem dezentral arbeitenden Reporter gestattet, Text- und Bildmaterial in üblichen Formaten zu erstellen, und darüber hinaus die Mobilkommunikation ermöglicht und anderen nützlichen digitalen Support bietet. Das Ergebnis ist eine NewsGear-Spezialversion: der „Palm Newsroom“ – eine Redaktion im Taschenformat. Derzeit sind primär drei PDA-Plattformen auf dem Markt: der Palm Connected Organizer von Palm Inc., der PalmAbleger Visor von HandSpring und eine Reihe von Geräten auf der Basis des Pocket PC-Betriebssystems von Microsoft. Für das AJT-Projekt fiel die Wahl auf OriginalPalm-Ausrüstung, nämlich einen Palm Vx der Hochleistungsklasse. Weder das HandSpring-Gerät noch die Microsoft-Alternativen sind so leicht und handlich wie die Palm V-Serie, die nur 114 g wiegt, 11,5 cm x 8 cm x 1 cm misst und 400 US-$ kostet. Außerdem waren mehrere Zusatzausrüstungen, die wir einsetzen wollten, nur für den Palm PDA erhältlich, was die Auswahl erleichterte. Dennoch war die Entscheidung für den Palm in diesem Jahr nicht ganz so einfach. Er könnte bei künftigen Evaluierungen leicht an Pluspunkten verlieren, sollte der Hersteller für die V-Serie keine Wechselspeicher und Erweiterungsoptionen unter Verwendung von Industrie-Standards wie CompactFlash anbieten und kein VSerien-Modell mit Farbdisplay herausbringen, das zumindest mit dem der meisten Taschencomputer vergleichbar ist. Ebenfalls auf der Wunschliste steht ein VideoAusgang, der es ermöglicht, ein Palm PDA bei Bedarf an einen größeren Bildschirm anzuschließen. Dieses Merkmal wird allerdings auch von keinem Konkurrenzprodukt des Palm geboten. Was Palm OS betrifft, so wird dieses Betriebssystem von den meisten der befragen Anwender aus der Zeitungswelt gegen- Kerry Northrup Redaktion NewsGear 2001 – die moderne Reporterausrüstung für unterwegs. Das für 99 US-$ erhältliche, 224 g leichte Palm Portable Keyboard wurde von der Hardware-Firma Think Outside unter dem Produktnamen „Stowaway“ entwickelt. Eine Version dieser faltbaren Tastatur wird auch von Targus vertrieben. In der Praxis bietet das Palm Portable Keyboard ein sehr komfortables QWERTY-Layout mit 19 mm Tastenabstand (wie bei PC-Tastaturen) und 3 mm Tastenweg (den meisten Notebook-Tastaturen vergleichbar oder besser). Der Palm Vx wird einfach auf einen herausziehbaren Ständer aufgesteckt, der das Display in einem guten Neigungswinkel hält. Wird die Tastatur nicht mehr benötigt, lässt sie sich unglaublich klein zusammenklappen und in einem NeoprenEtui verstauen, das mit 9,3 cm x 13 cm x 2 cm kaum größer ist als der PDA selbst. In sämtlichen NewsGear-Evaluierungszyklen seit 1998 haben Reporter, die unterschiedliche Laptops getestet haben, darauf hingewiesen, wie wichtig es für sie ist, für ihre Berichterstattung von unterwegs eine vollwertige Tastatur zur Verfügung zu haben. Schon durch eine geringe Größenreduktion von 5 bis 7 %, wie sie bei vielen kleinen Standard-Notebooks üblich ist, wird die Ergonomie unmittelbar beeinträchtigt. Obgleich sich einige PortableKeyboard-Anwender eine etwas höhere über der komplizierteren Microsoft-Software eindeutig vorgezogen. Palm OS zeichnet sich durch eine leichte Handhabung aus und ist praktisch „narrensicher“, was Abstürze, Datenverluste und die grafische Oberfläche anbelangt. Die IT-Abteilungen von Zeitungsredaktionen haben so gut wie keine dringenden Support-Anfragen von Palm-Anwendern zu vermelden. Zwar ist Palm Vx ein leistungsfähiger PDA, doch ist es vor allem seine Kompatibilität mit einer Reihe von wirklich innovativen Zusatzkomponenten, die ihn für Nachrichtenunternehmen zu einem praktischen redaktionellen Arbeitsmittel machen. Ganz oben auf der Liste der Zusatzausrüstungen, die für den NewsGear Palm Vx ausgewählt wurden, stehen das Palm Portable Keyboard (faltbare Tastatur) und die Kodak PalmPix-Kamera mit Adapter. Mit diesem Zubehör lässt sich der PDA in ein effizientes Schreibgerät mit vollwertiger Tastatur und in eine Digitalkamera verwandeln, die ansehnliche Fotos in WebAuflösungsqualität liefert. Man braucht nur ein Modem anzuschließen – NewsGear 2001 beinhaltet sowohl kabellose als auch Kabelmodems – und schon ist die PalmtopRedaktion einsatzbereit, wo auch immer ein Nachrichtenereignis dokumentiert werden soll. 41 Redaktion Kerry Northrup heruntergeladen werden, hängt von der Speicherkapazität des PDA ab. Dies erklärt auch den schon früher geäußerten Wunsch nach einem farbfähigen V-Serien-PDA mit erweiterbarem CompactFlash-Speicher. Als Übergangslösung umfasst der NewsGear 2001 Special Edition Palm Newsroom ein 8-MB-FlashPlug-Speichermodul (120 US-$) von JKS Technologie, Deutschland, das auf die Rückseite des PDA aufgesteckt werden kann, um Fotos oder andere Dateien herunterzuladen oder Backups anzulegen. Da die PalmPix für die etwas voluminöseren Organiser der Palm III-Serie entwickelt wurde, umfasst die NewsGear 2001Ausrüstung auch einen Palm Dock V-Adapter (35 US-$), der die Verwendung von Zubehör der IIIer Serie wie Kamera und FlashPlug in Verbindung mit PDAs der Serie V ermöglicht. Dies ist für das Handling der PalmPix eher von Vorteil, da sie dadurch etwas schwerer in der Hand liegt, wenn die kleine Kamera auf den winzigen Vx aufgesteckt wird. Tastendruckkraft, eine etwas deutlicher wahrnehmbare Rückmeldung der Tastenbetätigung wünschten, fanden alle Testpersonen, dass die Tastatur für die Eingabe umfangreicherer Texte aber durchaus akzeptabel sei. Was die Kodak PalmPix betrifft, so handelt es sich hier nicht um eine digitale Kamera, die mit entsprechenden Kameras von Nikon, Fuji, Olympus oder gar Kodaks eigenen redaktionellen Produkten des unteren Preissegments konkurriert. Wenn man sich heute nach einer 24-Bit-Kamera umsieht, dann sind eine Million Pixel das Mindeste, was an Auflösung geboten wird. Für die Reproduktion in den üblichen Druckformaten und in normaler Zeitungsqualität ist jedoch eine Kamera mit mindestens zwei Millionen Pixel erforderlich. Die PalmPix bietet hingegen eine maximale Auflösung von nur 640 x 480 bzw. über 300 000 Pixel. Andererseits ist die PalmPix, die zu einem Preis von 100 US-$ angeboten wird, mehr als geeignet, adäquate Nachrichtenbilder für die Veröffentlichung im Web zu liefern, da die Auflösung eines normalen Computerbildschirms nur 72 dpi beträgt. In den NewsGear-Szenarien für fortschrittliche Nachrichtenunternehmen ist die Generierung von mehr Multimedia-Inhalten für das „bodenlose Fass“ Internet einer der Hauptgründe, warum auch Nichtfotografen, insbesondere freiberufliche Reporter und an fernen Standorten arbeitende Korrespondenten, mit digitalen Kameras ausgestattet werden. Die PalmPix ist für dieses Szenario bestens geeignet. Die PalmPix hat ein Gewicht von 45 g und Abmessungen von 55,9 mm x 28 mm x 83,8 mm. Genau genommen umfasst sie nur das Objektiv, die Datenverarbeitungseinheit einer digitalen Kamera und den Platz für zwei AAA-Batterien. Die Kamera wird auf die Rückseite des Palm PDA aufgesteckt, sodass das PDA-Display zum Sucher wird. Die Tasten des PDA dienen als Auslöser sowie zur Steuerung des Zooms und der Einstellungen. Die Aufnahmen werden als JPEG (oder BMP)Dateien im PDA gespeichert. Bei den Aufnahmen handelt es sich um 24-Bit-Farbfotos, auch wenn diese auf dem Palm Vx-Display nur als Vier-BitSchwarzweißbilder erscheinen. Wie viele Aufnahmen gemacht werden können, bevor sie übertragen oder auf einen Computer Weitere Komponenten der „Palmtop-Redaktion“ Palm V-Modem: Wie die meisten Zusatzausrüstungen der Palm V-Serie wird das Modem auf die Rückseite des PDA aufgesteckt, wodurch dieses doppelt so hoch und etwa 1 cm länger wird. Das mit zwei internen AAA-Batterien betriebene, nur 80 g schwere Erweiterungsmodul bietet einen RJ-11-Stecker, an den ein normales NewsGear-Originalausrüstung (um 1999). 42 Dezember 2000 zeitungstechnik Telefonkabel oder Mobiltelefon-Verbindungskabel angeschlossen werden kann. Die neueste Version dieses Modems unterstützt Datenübertragungsraten von bis zu 33,6 kBit/s. (160 US-$) MultiMail Pro von Actual Software: Das in den Palm Vx integrierte Mail-Programm gestattet lediglich, E-Mails mit einem auf dem PC befindlichen E-MailProgramm zu synchronisieren. Man kann damit nicht direkt über ein Modem E-Mails abrufen oder senden. Dieses Manko hat Palm praktisch selbst zugegeben, indem das Unternehmen vor kurzem die Firma Actual Software übernahm, von der das vollwertige E-Mail-Programm MultiMail Pro stammt. MultiMail ermöglicht das Hochladen von Attachments wie beispielsweise mit der PalmPix aufgenommenen Fotos. Darüber hinaus beinhaltet das Programm Dokumenten-Viewer, die es dem Reporter ermöglichen, Word-Dateien und andere Dateianhänge, die seine Redaktion ihm über das Internet auf den Palm sendet, zu lesen. (60 US-$) Minstral V von Novatel: Eine kabellose Option für die „Palmtop-Redaktion“ ist eine Verbindung vom Handy des Reporters zum Palm V-Modem. Diese kann jedoch recht umständlich sein und das Handy für die Dauer der Übertragung blockieren. Eine elegantere Lösung ist ein kabelloses Modem, das den Palm Vx bei Bedarf mit einem eigenen Zugang zu E-Mail, Internet und Online-Ressourcen versieht. Das 128 g schwere Minstral V von Novatel wird wie ein reguläres Modem auf die Rückseite des Vx aufgesteckt und ist bei zahlreichen Mobilkommunikationstechnologie-Anbietern direkt erhältlich. Es werden Versionen für unterschiedliche Netzwerke und ähnliche Produkte in verschiedenen Ländern angeboten. (150 US-$) SmartPad von Seiko Instruments: Eines der innovativsten und überraschend nützlichen Zubehörteile für den Palm Vx bietet die Möglichkeit, mit einem speziell entwickelten Stift (SmartPen) auf einem herkömmlichen Papierblock zu schreiben und Notizen bzw. Zeichnungen sofort in digitaler Form auf dem PDA abzulegen. Das SmartPad ist in einer Ledermappe mit Reißverschluss untergebracht, die im geschlossenen Zustand 19 cm x 27 cm x 4,5 cm misst, und es lässt sich wie ein Buch aufklappen. Auf der rechten Seite ist ein auswechselbarer, 50 Seiten starker Notiz- zeitungstechnik Dezember 2000 block von der Größe eines normalen Stenoblocks untergebracht, der an einer speziellen Rückwand befestigt ist, die von zwei AAA-Batterien mit Strom versorgt wird. Auf der linken Seite befindet sich eine Halterung für den Palm-PDA, der über eine Infrarot-Schnittstelle mit der Datenrückwand verbunden ist. Der SmartPen beinhaltet einen elektromagnetischen Transmitter, der von einer AAA-Batterie gespeist wird. Während der Stift über das Papier geführt wird, werden seine Bewegungen von dem in der Rückwand untergebrachten Receiver erfasst und über die Infrarot-Schnittstelle in den PDA übertragen. Die digitalen Notizdateien können begutachtet, vergrößert, gespeichert, als E-Mail verschickt oder auf einen PC heruntergeladen werden – im proprietären EDF- oder Standard-GIF-Format. Eine Konvertierung der handgeschriebenen Notizen in editierbaren Text ist nicht möglich, allerdings auch nicht erforderlich, da zu diesem Zweck der Palm Vx selbst eingesetzt werden würde. Das SmartPad ist dafür gedacht, auf Papier geschriebene Notizen bei Bedarf rasch elektronisch festzuhalten, und soll die Möglichkeit bieten, Notizen durch Zeichnungen zu ergänzen. Die NewsGear-Szenarien beinhalten beispielsweise die Situation, dass ein Reporter eine Skizze an die Grafiker sendet, die als Grundlage für eine Illustration zu einem Artikel dienen soll, und dass digitale Kopien der Papiernotizen bei der Bearbeitung des Artikels als Referenz herangezogen werden. (225 US-$) Magellan GPS Companion: Dieses 111 g schwere Zusatzmodul wird wie ein Modem auf die Rückseite des Palm Vx aufgesteckt, doch ragt eine breite Stummelantenne aus dem kompakten Gerät heraus. Es handelt sich um einen speziellen Empfänger für Signale von Global Positioning System (GPS)-Satelliten, die die Erde auf einer festen Umlaufbahn umkreisen. Der von zwei AAA-Batterien gespeiste Empfänger wird vom GPS geortet, woraufhin seine Position mittels der integrierten Kartografie-Software auf dem Palm-Display angezeigt wird. Die Positionsdaten sind eine wertvolle Hilfe, wenn es darum geht, die genaue Lage oder den Weg zum Ort des Nachrichtengeschehens zu bestimmen. (150 US-$) BattPac Travel Kit von LandWare: Ermöglicht das Wiederaufladen der Palm Vx-internen Lithium-Ion-Batterie von Kerry Northrup Redaktion sem Jahr innovativen Tools für die Aufzeichnung von Audio- und Video-Nachrichteninhalten. Insbesondere Zeitungen haben in der Regel wenig bis gar keine Erfahrung in der Arbeit mit diesen Medien. Daher sind viele von ihnen aktiv auf der Suche nach Informationen und Orientierungshilfen zu den besten Methoden und Technologien, die ihnen den Durchbruch bei der Multimedia-Nachrichtenerzeugung ermöglichen, vor allem, um die Nachrichtenpräsentation auf ihren Websites zu verbessern. Nach der Entwicklung verschiedener Nachrichtensituationen, die die Aufzeichnung von Audio-Sequenzen für die Verwendung im Internet umfassen, wurde im Rahmen des AJT-Projekts der Sony ICDMS1 IC-Recorder für die Aufnahme in die NewsGear 2001 Special Edition ausgewählt. Hierbei handelt es sich um ein extrem kleines digitales Diktiergerät, das mit Memory Stick, einer von Sony entwickelten Speicherkarte im Miniaturformat, arbeitet. Ein 16-MB-Memory Stick bietet eine Aufnahmekapazität von mehr als einer Stunde in höchster Qualität, wobei Memory Sticks mit weit höherer Speicherkapazität erhältlich sind. Die mit dem 300 US-$ teuren ICRecorder erzeugten Sprachdateien lassen sich leicht und schnell mit einem PC-Karten-Adapter (70 US-$), der das Auslesen von Memory Sticks ermöglicht, auf einen PC übertragen. Von dort können die Dateien über ein Netzwerk oder per E-Mail weitergeleitet, für Streaming Audio im Internet aufbereitet, als Nachrichtenmaterial in einem Archiv gespeichert oder auch mit der angebotenen NaturallySpeakingSpracherkennungssoftware von Dragon in einen editierbaren schriftlichen Text umgewandelt werden. Der größte Nachteil dieses Diktiergerätes dürfte sein winziges Format sein. Es hat eine Größe von nur 44,2 mm x 108,9 mm x 17,5 mm und wiegt lediglich 88 g, inklusive Memory Stick und zwei AAA-Batterien. Für normalgroße Hände ist es daher anfangs keine leichte Fingerübung, die diversen Tasten und Schalter akkurat zu bedienen. Die Wiedergabequalität der Aufnahmen ist jedoch kristallklar, dank digitaler Datenverarbeitung und Rauschunterdrückung. Die integrierte Sprachdateiverwaltung bietet dem Reporter die Möglichkeit, Aufnahmen zu gruppieren und zu kategori- Eines der innovativsten Zubehörteile für den Palm Vx ist das SmartPad von Seiko Instruments. Es bietet die Möglichkeit, mit einem speziell entwickelten Stift auf einem herkömmlichen Papierblock zu schreiben und Notizen bzw. Zeichnungen sofort in digitaler Form auf dem PDA abzulegen. unterwegs, ohne dass der PDA an ein am Stromnetz hängendes Ladegerät angeschlossen werden muss. (49 US-$) In naher Zukunft wird ein Palmbasiertes Ausrüstungsset dieser Art durch spezielle Anwendungsprogramme erweitert werden, die derzeit bei verschiedenen Publishing-System-Anbietern in der Entwicklung sind. Zwar ist keines dieser Softwarepakete rechtzeitig zur Evaluierungsrunde für die NewsGear 2001-Ausrüstung fertig geworden, doch wollen die Entwickler dem Reporter schon bald ermöglichen, Artikel und Fotos direkt von seinem PDA in der redaktionellen Datenbank abzuspeichern, Nachrichtenaufträge aus der Redaktion zu empfangen und zu beantworten sowie auf ein breites Spektrum von redaktionellen Online-Ressourcen einschließlich Agenturnachrichten und Seitenlayouts zuzugreifen. Bei der Präsentation der NewsGear 2001 Special Edition im Rahmen der IfraExpo wurden die oben beschriebenen Palm-Tools, die der Präsentator in speziellen Gurttaschen unter seinem Jackett trug, einzeln vorgestellt. Dieses Zubehör, an dem die verschiedenen Komponenten befestigt waren, stammt übrigens von der Firma eHolster (www.eholster.com), die spezielle Tragegurte und Gürteltaschen für PDAs und Handys herstellt. Multimedia-Nachrichtenerzeugung Neben der Fokussierung auf PalmtopTools für die Nachrichtengewinnung galt die besondere Aufmerksamkeit des Advanced Journalist Technology Project in die43 Redaktion Kerry Northrup Ereignisse einfach mit einer Videokamera dokumentiert und dann der Redaktion das perfekte Standbild liefert, das als Foto für die Printausgabe verwendet werden kann. Leider ist die digitale Videotechnik noch nicht in der Lage, diesen NachrichtenWorkflow zu unterstützen. Die Elura2 liegt im oberen Bereich dessen, was die meisten digitalen Videokameras heute an Auflösungsfeinheit zu bieten haben: rund 680 000 Pixel. Ähnlich den Fernsehaufnahmen, bei denen durch die rasche Folge von Einzelbildern der Eindruck von Bewegung entsteht, hat jedes Video-Einzelbild eine Auflösung von rund 360 000 Pixel, wobei digitale Standbilder mit der maximalen Pixelanzahl aufgenommen werden können. Im vorliegenden Bericht wurde bereits darauf hingewiesen, dass mindestens zwei Millionen Pixel erforderlich sind, wenn eine Digitalkamera Bilder mit einer hinreichend hohen, dem Film vergleichbaren Auflösung liefern soll, die sich zur Reproduktion in Zeitungen eignen. Die Elura2 ist – ebenso wie jede andere digitale Videokamera, die heute auf dem Markt ist – von dieser gewünschten Auflösungsstufe allerdings noch weit entfernt. Vielleicht ist es ja nächstes Jahr soweit. Für die Highend-Produktion von digitalen Standbildern umfasst das NewsGear 2001-Set eine andere Kamera, die allerdings eine absolute Besonderheit aufweist: Die Sony Mavica MVC-CD 1000 ist in vielerlei Hinsicht eine typische 2-Megapixel-Kamera. Sie verfügt über ein 10-fachZoom und ein Objektiv, das mit dem 39/390-mm-Objektiv einer guten Filmkamera vergleichbar ist. Des Weiteren ist sie mit einem eingebauten Blitzgerät, einem 2,5-Zoll-LCD-Monitor für die Bildausschnittbestimmung sowie vielfältigen Einund Ausgängen ausgestattet. Allerdings ist die zu einem Preis von 1300 US-$ erhältliche Mavica MVC-CD 1000 etwas größer als die meisten Digitalkameras, mit denen sie in Konkurrenz steht: Sie misst 13,7 cm x 13,1 cm x 2,12 cm und wiegt 990 g, inklusive der nicht austauschbaren, wiederaufladbaren Lithium-Ion-Batterie. Der Grund für die „Übergröße“ liegt darin, dass die MVC-CD 1000 als erste digitale Kamera über ein integriertes CD-RLaufwerk (R = Recordable) verfügt, mit dem es möglich ist, Bilder direkt bei der sieren, sodass sich die gewünschte Aufzeichnung leicht wieder auffinden lässt. Im Unterschied zu analogen Cassettenrecordern, die heute von der überwiegenden Zahl der Reporter eingesetzt werden, ermöglicht dieser digitale Recorder einen schnellen Vor- und Rücklauf an die einzelnen Passagen, die beim Schreiben des Artikels abgehört werden sollen. Die meisten an der Evaluierung beteiligten Probanden gaben an, bei ihren Interview-Aufzeichnungen nur ungern zu Kassettenbändern zurückzukehren, obgleich ihre Aufnahmen nicht für das Web-Streaming vorgesehen sind. Für Video-Nachrichtenaufzeichnungen von Allround-Reportern – im Unterschied zu spezialisierten Video-Journalisten – umfasst das diesjährige NewsGear-Set die Canon Elura2 MC. Hierbei handelt es sich um eine digitale Videokamera des „Prosumer“-Typs, also eine Kamera, die sich sowohl durch Profi-Leistungsmerkmale und -Ergebnisse auszeichnet als auch Automatikfunktionen und eine einfache Benutzeroberfläche für Videografen bietet, die nicht über eine entsprechende Spezialausbildung verfügen. Die in TV-Qualität aufgenommenen Videobilder mit 16-Bitoder 12-Bit-Audio werden auf StandardMini-DV-Cassetten aufgezeichnet, die eine Aufnahmekapazität von bis zu 80 Minuten in höchster Qualitätsstufe bieten. Die Elura2 MC bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Standbilder auf Multimedia Cards aufzuzeichnen – daher auch das „MC“ im Produktnamen. Video- und Bilddateien können über Player oder Adapter für DV- und MC-Speichermedien auf einen PC übertragen werden, oder auch direkt von der Kamera, nämlich über die zunehmend populären und gängigen FireWire-Hochgeschwindigkeitsverbindungen (IEEE 1394). Die für 1370 US-$ erhältliche Kamera mit einem Gewicht von 390 g und den Abmessungen 48 mm x 106 mm x 86 mm lässt sich sehr gut handhaben. Wieder aufladbare, auswechselbare Lithium-Ion-Batterien unterschiedlicher Kapazität und Lebensdauer sorgen für die nötige Energiezufuhr. Die Canon Elura2 MC bietet ein optisches 10-fach- und digitales 40-fachZoom. Es gibt Nachrichtensituationen, in denen sich Zeitungsredakteure wünschen, jemanden an den Ort des Nachrichtengeschehens entsenden zu können, der die 44 Dezember 2000 zeitungstechnik Aufnahme auf CD zu schreiben. Das Laufwerk befindet sich an der Kamerarückwand und ist für Standard-CD-Rs (8 cm) konzipiert. Die Kamera verfügt über eine Serienbildfunktion und kann mehrere Bildserien auf derselben CD-R speichern. Durch diese Kamera ergeben sich neue Workflow-Möglichkeiten, über die es nachzudenken lohnt. Diskussionen darüber, welche Fotos archiviert werden sollen, dürften sich erübrigen, da alle Aufnahmen schon zur Indexierung vorliegen und auf einem Server mit angeschlossener CDJukebox vorgehalten werden können. Die Übertragung der Bilder von der Kamera auf den PC erfordert lediglich das Einlegen einer CD und ist damit praktisch „narrensicher“. Der ideale Laptop Kernstück der NewsGear-Ausrüstung ist in jedem Jahr ein nach dem neuesten Stand der Technik ausgestatteter tragbarer Computer, der dem Reporter vor Ort die technischen Möglichkeiten bietet, die er braucht, um seine vielfältigen ReportageAufgaben zu bewältigen und alle im Nachrichtenbereich heute üblichen Medienformen abzudecken, ohne in die Redaktion zurückkehren zu müssen. Ideal ist ein unauffälliger, ultraleichter Laptop – nicht mehr als 1,8 kg schwer und einen Zoll (zirka 2,5 cm) hoch – mit einer normal großen und äußerst komfortablen Tastatur, einem großzügigen Bildschirm und einer ausreichenden Grafikleistung für die Darstellung von 24-Bit-Farben bei hoher Auflösung, einem leistungsfähigen Prozessor für anspruchsvolle Bearbeitungsaufgaben in multiplen Medien, Unterstützung von Highend-Video- und Audio-Verarbeitung, zwei PC-Card-Steckplätzen, einem ganzen Satz weiterer Ports, insbesondere einem USB-Anschluss und einer Schnittstelle (Fast Infrared) für die einfache Anbindung von Peripheriegeräten, mit eingebauten Modem und integrierter Netzwerkkarte sowie einer stabilen Konstruktion auch für schwierige Einsatzbedingungen vor Ort. Als ob es mit diesen Anforderungen nicht getan sei, wurde in diesem Jahr als wesentliches Auswahlkriterium die Forderung hinzugefügt, dass der ausgewählte Laptop mit einem internen CD/DVD-Laufwerk ausgestattet sein muss, da die Multimedia-Fähigkeit eine große Rolle spielt und Redaktion Kerry Northrup Pluspunkten des T20 zählt die UltraBay 2000 auf der rechten Geräteseite, die es ermöglicht, das interne DVD-Laufwerk bei Bedarf gegen ein Diskettenlaufwerk oder ein Zip-Laufwerk auszutauschen. Ähnlich ist der UltraPort-Anschluss an der Bildschirmoberseite konzipiert, der normalerweise zum Aufstecken einer kleinen Videokamera für die Bilderfassung und für Videokonferenzen gedacht ist, aber später auch einen BlueTooth-Transceiver aufnehmen kann. Einige andere Notebooks lagen nur knapp hinter dem T20 und könnten durchaus auch den ersten Platz einnehmen – vielleicht im nächsten Jahr: Das neueste Apple PowerBook mit dem PowerPC G3-Prozessor ist nur geringfügig schwerer als das ThinkPad, und die Notebooks von Apple sind führend, was das Handling von Multimedia-Inhalten betrifft. Das Fujitsu LifeBook S-Series 4542 verfügt wohl über die beste Kombination an Leistungsmerkmalen bei gleichzeitig niedrigstem Gewicht, wobei der relativ kleine Bildschirm und der hohe Preis als Einschränkungen zu nennen sind. Das Panasonic ToughBook CF-37 ist interessant für den Einsatz bei Zeitungen, da dieser Laptop so gebaut ist, dass er auch Stürze und andere äußere Einflüsse übersteht, doch die Tastatur könnte besser funktionieren und der Bildschirm sollte vergrößert werden. eine Integration mit der oben beschriebenen Digitalkamera Sony Mavica MVCCD1000 gewünscht war, die ihre Bilder auf CD aufzeichnet. Diese Forderung nach einem CDLaufwerk erwies sich fast als unrealisierbar. Es zeigte sich, dass eingebaute CD-Laufwerke das Gewicht und die Dicke der Notebooks so stark erhöhen, dass diese dann nicht mehr zur Kategorie der ultraleichten, ultradünnen Geräte zählen. Das letztlich für die NewsGear-Ausgabe 2001 ausgewählte IBM ThinkPad T20 wiegt zugegebenermaßen 2,3 kg und ist 3,3 cm dick. Zwar ist dies damit nicht unbedingt der perfekte Laptop für den mobilen Journalisten, doch entsprach das für 3200 US-$ angebotene Gerät unter den auf dem Markt erhältlichen Produkten am ehesten den gestellten Anforderungen. IBM-Laptops sind bekannt für die Qualität ihrer Tastaturen und Video-Subsysteme. Der Pentium III-Prozessor mit SpeedStepEnergiemanagement (automatische Leistungsanpassung an Stromversorgung per Akku oder Steckdose) verleiht dem Laptop eine hohe Leistung für das MultimediaHandling sowie eine beachtlich lange Batterie-Betriebsdauer. Das Fehlen eines FireWire-Ports für den Anschluss der Canon Elura2 MC wurde durch einen PC-CardAdapter wettgemacht. Es wurde auch entschieden, den NewsGear-Laptop unter Windows 98 statt unter dem problematischen Windows 2000 zu betreiben. Zu den > Wir wünschen den Leserinnen und Lesern von zeitungstechnik alles Gute zum Jahreswechsel und ein erfolgreiches Jahr 2001. Ifra verzichtet auf das Versenden von Karten zugunsten einer Spende für ein Ausbildungsprojekt in Afrika. 46 Dezember 2000 zeitungstechnik Ein weiteres Gerät von Panasonic, der L1XR, könnte sich als attraktive Lösung erweisen, doch er konnte nicht für die Bewertung herangezogen werden, da er derzeit nur in Japan erhältlich ist. Ebenfalls erwähnenswert ist die Tatsache, dass der AJT-Favorit im Rahmen von NewsGear 2000, der Toshiba Portégé der Reihe 7200, nach wie vor ein führender Anwärter auf die Auszeichnung als ultraleichter Laptop für den mobilen Journalisten ist und nur deswegen nicht zum dritten Mal in Folge in das NewsGear-Paket aufgenommen wurde, weil er kein internes CDLaufwerk aufweisen kann. Die anhaltende Miniaturisierung und die kontinuierliche technische Weiterentwicklung, die sich auf dem Gebiet der Ausrüstungen für den mobilen Reporter vollziehen, könnten aber durchaus dazu führen, dass der Portégé im nächsten Jahr bei der Bewertungsrunde für NewsGear 2002 dann wieder mit im Rennen ist. < NewsGear® und das NewsGear-Logo sind eingetragene Marken der Ifra und des Ifra Centre for Advanced News Operations. Alle anderen Warenzeichen und Produktnamen, die im vorliegenden Artikel genannt wurden, sind Eigentum des jeweiligen Unternehmens. Eine vollständige Produktübersicht über die mit dem NewsGear 2001-Qualitätssiegel ausgezeichneten Komponenten ist auf der Ifra-Website unter www.ifra.com abrufbar oder von Kerry J. Northrup (EMail: [email protected]) erhältlich. Das Ifra Centre for Advanced News Operations befasst sich mit Innovationen auf dem Gebiet der redaktionellen Organisation und der Nachrichtentechnologie. Kommentare (in englischer Sprache) zu diesem Artikel oder zu verwandten Themen können per E-Mail direkt an Kerry Northrup ([email protected]) gerichtet werden. Wenn Sie am kostenlosen wöchentlichen „Ifra Trend Report“ über die Zukunft der Medien, der Zeitung und der Zeitungsredaktion interessiert sind, senden Sie eine E-Mail an [email protected]. „Tomorrow’s News“, das englischsprachige Ifra-Video über die redaktionelle Arbeit von morgen, das in Fachkreisen großen Anklang fand, ist auf CD erhältlich und kann per E-Mail bei der Ifra Marketing-Direktorin Jamie Davies (Jamie@ifra. com) bestellt werden.