Wir sind noch da
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Wir sind noch da
WWCS Whippet und Windspiel Club der Schweiz Liebe Mitglieder und Gäste Wir sind noch da ! Da haben sich die Mayas aber einen Spass erlaubt. Nichts da mit Feuersbrunst durch Sonnensturm, globalem Einschlag durch Killermeteorit oder Weltuntergang durch Polkappenabschmelzwasser. Noch nicht mal einer der sieben versprochenen Reiter der Apokalypse wart gesehen. Somit hat es sich gelohnt, weder den Dispokredit auszureizen noch dem Chef zu sagen, was man ihm schon lange sagen wollte. Ebenso hat es sich gelohnt, dass der Vorstand vom WWCS das Jahr 2013 geplant hat und Ihnen anlässlich der Generalversammlung vom 10. Februar 2013 die Jahresplanung vorstellen kann. Seit einem Jahr arbeiten neun Vorstandsmitglieder an ZZP, den traditionellen Veranstaltungen wie der GV und dem Clubmatch, kreieren den Plauschanlass neu und nehmen vergangene Herausforderungen wie zum Beispiel die Ausrichtung einer IGWRanerkannter Veranstaltung in Angriff. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihren Vierbeinern einen guten Start ins neue kynologische Jahr, welches für Sie auch ohne chinesisches Horoskop sicherlich im Zeichen des Hundes stehen wird. Simon Wullschleger Sektion der SKG Seite 1 Gegründet 1986 In dieser Ausgabe: Seite 1: Nach dem Weltuntergang Seite 2: Inhaltsverzeichnis Windiges… Seite 3: Ich bin kein „Showdog“ ! Seite 4: Gesundheitsecke – Gefährliche Parasiten Seite 8: Coursing-Erfolg – aber wie ? Seite: 9 Trudelbild – was stimmt nicht ? Seite 10: Coursing-Erfolg – Das sagt ein Richter ! Seite 15: WWCS-Zuchtstätten im Interview Seite 16: „Perla Blu“ Seite 21: „Avalon‘s » Seite 27: Erfolgreiche Hund des Jahres 2012 Seite 36: Ihre Mitarbeit Juckt’s ? Seite 37: Rollende Agenda Haben Sie gewusst, dass… Windhundiges: Abteilung - Armer Fisch: Lehrer: "Was ist schneller – der Windhund, der Thunfisch oder die Taube." Schüler: "Nun, wenn alle zu Fuss gehen, selbstverständlich der Windhund !“ Sektion der SKG Seite 2 Gegründet 1986 Ich bin kein „Showdog“ ! von Dr. Heinz Weidmann Ich stamme aus einer berühmten Schönheitszucht, sei ein „Showdog“, sagen die Leute. Es sei deshalb kein Wunder, dass ich an den Schönheitswettbewerben fast immer zuvorderst stehe. Die Leute denken sogar, ich geniesse es, wenn alle ob meiner schönen Erscheinung und meinem stolzen Auftreten entzückt sind und die Preise bewundern. Die Leute täuschen sich. Zwar finde ich es angenehm, wenn alle mich bestaunen, streicheln und umsorgen. Aber anderes freut mich noch viel mehr. Bin eben nicht nur ein zum ruhig Dastehen und schön parallel Traben geborener „Showdog“, sondern bin ein Whippet. Ich kann auch anders. Als Whippet bin ich auch lebhaft und nach allen Seiten umtriebig. Als Whippet spitze ich meine Ohren, wenn es in oder hinter den Sträuchern knistert. Als Whippet springe ich auf, wenn ein schwarzer Vogel hochfliegt. Als Whippet kann ich auch einmal schreien, wenn ich angebunden bin und eine Katze provokativ quer über die Strasse rennt. Und als Whippet bin ich bei der wilden Hetze hinter dem fliehenden Hasen im Renngelände nicht mehr zu halten. Sunny Bild: weidmann/wullschleger Sektion der SKG Seite 3 Gegründet 1986 Lungenparasit bei Hunden nimmt zu (Quelle: NZZ, 01.02.2012) Warum ein für Hunde potenziell tödlicher Parasit in der Schweiz häufiger wird. Infektionen mit dem Herz- und Lungenwurm bei Hunden haben in der Schweiz in den letzten Jahren zugenommen. Laut Tiermedizinern hängt dies mit der Zunahme von Füchsen im Siedlungsgebiet zusammen. Von Fabio Bergamin Der Parasitologe Peter Deplazes vom Institut für Parasitologie der Universität Zürich war verblüfft, als er in den Jahren nach 2000 bei mehreren Hunden Infektionen mit dem Herz- und Lungenwurm ( Angiostrongylus vasorum ) feststellte. Zuvor war die Infektion, die unbehandelt bei Hunden zum Tod führen kann, in der Schweiz äusserst selten. Tierärzten war sie vor allem aus Südwestfrankreich bekannt. Doch von 1999 bis 2004 diagnostizierten Zürcher Parasitologen insgesamt acht Fälle, mehrheitlich bei Hunden aus dem Aargau, der Nordwestschweiz und dem Tessin. Zum Teil waren diese schon schwer erkrankt; vier starben. Die Wissenschafter begannen sich stärker für den Parasiten zu interessieren, mit dem sich Hunde (und Füchse) anstecken, wenn sie mit Wurmlarven befallene Schnecken fressen. Häufung im Raum Zürich In den letzten Jahren hat die Krankheit weiter zugenommen. Am Tierspital Zürich waren es im Jahr 2009 sechs Fälle, 2010 vier und letztes Jahr vierzehn, das Tierspital Bern verzeichnete eine vergleichbare Zunahme, ebenso private Labors, die im Auftrag niedergelassener Tierärzte arbeiten. Die Fälle sind über das ganze Mittelland verteilt, mit einer Häufung in der Region Zürich und der Nordwestschweiz. Dass der Parasit unter anderem deshalb häufiger diagnostiziert wurde, weil Tierärzte heute besser für den Erreger sensibilisiert seien und daher genauer hinschauten, könne man nicht ganz ausschliessen, sagt Deplazes. Dennoch gehe er davon aus, dass Sektion der SKG Seite 4 Gegründet 1986 der Parasit bei Hunden heute tatsächlich häufiger vorkomme. Dafür spreche, dass er auch bei Füchsen häufiger sei. Es sind denn auch die Füchse, die laut Deplazes für die Zunahme der Fälle bei Hunden in der Schweiz zentral sind. Dass sich der Parasit über auf Reisen mitgenommene Hunde von Südwestfrankreich aus über Europa verbreitet hat, hält er für unwahrscheinlich. In Dänemark, wo der Parasit neben England zurzeit in Europa am häufigsten vorkommt, wird A. vasorum als «französischer Herzwurm» bezeichnet. Diesen Namen findet Deplazes unzutreffend. Es gebe keinerlei Hinweise, dass der Parasit von Frankreich nach Dänemark gelangt sei. Vielmehr sei bekannt, dass er seit 50 oder mehr Jahren in praktisch ganz Mitteleuropa sporadisch vorkomme. Viel mehr Stadtfüchse Deplazes vermutet, dass Hunde häufiger betroffen sind, weil die Fuchspopulation stark zugenommen hat. Dies gilt als Folge der erfolgreichen Bekämpfung der Tollwut, die die Fuchspopulationen bis in die 1980er Jahre stark dezimiert hatte. Heute sind Füchse zunehmend in Siedlungsgebieten heimisch. Ihre Dichte ist in Städten wie Zürich, wo sie ein umfangreiches Nahrungsangebot vorfinden und nicht bejagt werden, fünf- bis zehnmal höher als im ländlichen Raum. Je grösser die Fuchspopulation, desto grösser sei die Zahl der Fuchsparasiten, sagt Deplazes. Und je mehr Füchse mit Parasiten im Siedlungsgebiet lebten, desto grösser sei die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hund mit ihnen in Kontakt komme. Obschon mit A. vasorum befallene Füchse und Hunde Larven des Parasi ten mit ihrem Kot ausscheiden, können sie sich nicht am Kot anstecken. Der Herz- und Lungenwurm hat nämlich einen komplexen Lebenszyklus und ist auf Schnecken als Zwischenwirte angewiesen. Sich von Kot ernährende Schnecken nehmen dabei die Wurmlarven auf. Diese entwickeln sich in den Schnecken in ein anderes Larvenstadium. Fressen nun Füchse oder Hunde Schnecken, können diese Larven im Darm in die Blutbahn gelangen. Im Herz und in der Lungenarterie entwickeln sie sich zu erwachsenen Würmern, die sich sexuell vermehren. Die Wurmeier entwickeln sich dort zu neuen Sektion der SKG Seite 5 Gegründet 1986 Larven, die im Lungengewebe in der Regel heftige Abwehrreaktionen auslösen. Eine Lungenentzündung mit zum Teil sehr schwerer Atemnot ist die Folge. Zudem kann es zu Blutgerinnungsstörungen kommen und – falls Larven ins zentrale Nervensystem wandern – auch zu neurologischen Störungen. Menschen sind nach heutigem Kenntnisstand nicht empfänglich für eine Infektion mit dem Herzund Lungenwurm. Forscher der Universität Zürich haben in den letzten Jahren zwei neue Tests zur Diagnose von A. vasorum entwickelt. Dies war ihnen möglich, weil sie Proben aus einem grossen Tierversuch verwenden konnten, der in den letzten drei Jahren am Tierspital lief (siehe Kasten). Die Forscher können nun im Blut von Hunden und Füchsen sowohl Antikörper gegen den Parasiten finden als auch anhand bestimmter Proteine, die die Würmer ins Blut absondern, eine Infektion direkt nachweisen, und dies, bevor die Krankheit ausbricht. Europaweite Studie Mit den neuen Tests untersuchen die Wissenschafter nun das Vorkommen des Parasiten in Blutproben von über 20 000 Hunden in mehreren Ländern Europas. Bereits abgeschlossen sind die Auswertungen aus dem Süden Grossbritanniens. In 1,3 Prozent aller Proben haben sie Hinweise gefunden, dass die Hunde zum Untersuchungszeitpunkt mit dem Herz- und Lungenwurm infiziert waren. Bei Proben aus dem Westen Deutschlands waren es 0,5 Prozent. Eine entsprechende Untersuchung für die Schweiz läuft noch. Der Lebenszyklus des Parasiten werde durch Füchse und Schnecken aufrechterhalten, sagt Deplazes. Grundsätzlich dürfte der Parasit daher überall dort vorkommen, wo beide in genügend grosser Anzahl zu finden seien, erklärt die Parasitologin Manuela Schnyder vom Institut für Parasitologie der Universität Zürich, die sich seit fünf Jahren mit dem Parasiten befasst. Wo es feuchter ist und somit mehr Schnecken leben, dürfte er besonders gute Bedingungen vorfinden. Wie Forscher um Eric Morgan von der Universität Bristol berechnet haben, sind die klimatischen Bedingungen für A. vasorum Sektion der SKG Seite 6 Gegründet 1986 in Grossbritannien, Irland und der Atlantik- und der Nordseeküste entlang von Nordportugal bis Dänemark besonders günstig. Im übrigen Mitteleuropa sind die Bedingungen bis zu einer gewissen Höhe über Meer immer noch günstig. Alle Regionen ausser dem Alpenraum seien hierzulande potenzielle Gebiete für den Herz- und Lungenwurm, sagt Schnyder. Vorbeugung nötig? Entsprechend stellte sich die Frage auch nach neuen Medikamenten. Im Zürcher Tierversuch ging es denn auch hauptsächlich darum, die Wirksamkeit neuer Medikamente gegen den Parasiten zu testen. Eines davon ist aufgrund dieser Untersuchungen heute – als erstes speziell für diesen Zweck zugelassenes Medikament überhaupt – zur Entwurmung und zur Vorbeugung von Infektionen mit dem Herz- und Lungenwurm zugelassen. In Grossbritannien wird es mit grossem Aufwand beworben; Hundehaltern wird empfohlen, ihre Tiere regelmässig zu behandeln. Ist eine prophylaktische Behandlung von Hunden auch in der Schweiz angebracht? Das komme darauf an, welchem Risiko ein Hund ausgesetzt sei, sagt Tony Glaus von der Kleintierklinik am Tierspital Zürich: Besorgten Haltern, die ihre Hunde häufig frei laufen liessen, wobei sie sich oft in Risikogebieten mit vielen Schnecken aufhielten (besonders in der Nähe von Gewässern), empfehle er die medikamentöse Prophylaxe auch in der Schweiz. Bild: www.petspot.de Sektion der SKG Seite 7 Gegründet 1986 Wovon hängt der Erfolg an einem Coursing ab ? von Dr. Heinz Weidmann Die Meinung eines Teilnehmers „Erfolg“ und „Misserfolg“ des Hundes hängen von verschiedenen Faktoren ab. Bestimmend sind zunächst einmal seine Konstitution und seine Kondition, sowie sein Eifer bei der Hetzjagd im Feld. Nicht unwesentlich ist das Jagdverhalten des ihm zugeteilten mitlaufenden Hundes, seines „Partners“. Zeigt dieser besondere Schwächen zum Beispiel hinsichtlich Eifer, Wendigkeit, Kondition, Orientierung, erscheint das Jagdverhalten meines Hundes im besseren Licht. Umgekehrt sieht mein Hund trotz vorzüglichem Jagdverhalten vielleicht „schlechter“ aus als er wirklich ist, wenn sein Partner nach allen Kriterien besonders „bravourös“ läuft. Besonders wichtig ist ein aufmerksam und reaktionsschnell geführter Hasenzug. Dem Hasenzieher werden beim Coursing beinahe hellseherische Fähigkeiten abverlangt. Er sollte jederzeit zum voraus abschätzen können, wohin und wie schnell jeder der beiden Hunde läuft, ob einer plötzlich links oder rechts ausschert, ob und wie einer den Weg zum Hetzobjekt abzukürzen versucht oder spekulierend Ausschau hält, ob er als Hasenzieher demzufolge das Tempo beschleunigen oder verlangsamen soll, damit kein Hund gefährlich auf den Hasen aufläuft oder sich in der Schnur verheddert. Verständlicherweise gelingt es dem Hasenzieher nicht immer, allen Hunden die gleichen Erfolgsmöglichkeiten zu bieten. Entscheidend ist schliesslich und nicht zuletzt die Beobachtungsgabe der Punkterichter, die bei diesem Vielseitigkeitswettbewerb in Minutenschnelle nach den fünf verschiedenen Bewertungskriterien (Ausdauer/Kondition, Geschicklichkeit, Arbeitseifer, Intelligenz, Sektion der SKG Seite 8 Gegründet 1986 Geschwindigkeit/Schnelligkeit) ihre Eindrücke niederschreiben müssen. Auch von den Richtern erwartet man deshalb volle Konzentration, ein scharfes Auge, hohes Einfühlungsvermögen in die Psyche des Hundes sowie gute Kenntnisse des Hetz- und Jagdverhaltens unserer Hunde. Hoppla ! Ein flinker „Flitzer“, gewohnt wild motiviert, spritzig, rasant, hartnäckig und ausdauernd, „spekuliert“, läuft zweimal auf den Hasen auf, wird ins Abseits manövriert, muss sich sofort neu orientieren und neu Anlauf nehmen, löst jedoch diese ungewohnten Situationen hervorragend und eindrücklich. Die Zwischenfälle sind ja nicht sein Fehler. Wie aber punktet der Richter? Trudelbild von Simon Wullschleger Erst auf den zweiten Blick fällt etwas auf… Was stimmt hier nicht ? Sektion der SKG Seite 9 Bild: wullschleger Gegründet 1986 Wie der Hund den Hasen hetzen soll von Dr. Heinz Weidmann Ein Gespräch mit dem bekannten Coursingrichter Kurt Müller (CH) Fragen gestellt von Dr. Heinz Weidmann Sie sind ein anerkannter Coursingrichter und waren als solcher schon oft an in- und ausländischen Coursings im Einsatz. Wie wird man Coursingrichter? Müller: Das Funktionärsreglement der IGWR (Interessengemeinschaft für das Windhundrennwesen) regelt die Ausbildung und Prüfung zum Coursingrichter. Man muss Mitglied in einem Rennverein, einem Schweizer Rasseklub der FCI Gruppe 10 oder einer anderen SKG-Sektion, welche aktiv Coursings durchführt, sein und man muss innerhalb der letzten 24 Monate vor der Ernennung zum Anwärter an mindestens 5 Coursings als Teilnehmer, Feldrichter oder Coursingleiter mitgewirkt haben. Sind diese Bedingungen erfüllt, kann der Vorstand eines Schweizer Rennvereins, eines Schweizer Rasseklubs der FCI-Gruppe 10 oder einer SKG-Lokalsektion, welche aktiv Coursings durchführt, dem Vorstand der IGWR die betreffende Person als Schiedsrichter-Anwärter für Coursings vorschlagen. Die zu Schiedsrichter-Anwärtern vorgeschlagenen Personen erhalten von der IGWR ein Aufgebot zu einer Befähigungsprüfung. Die zu prüfenden Gebiete umfassen: gültige Reglemente für das Renn- und Coursingwesen, Organisation der FCI, SKG und IGWR, allgemeine Rassekunde der Windhunde, vertiefte Rassekunde einer Windhundrasse nach Wahl, Haltung und Pflege eines Hundes. Nach bestandener Befähigungsprüfung muss man sechs Anwartschaften bei nationalen oder internationalen Coursings in der Schweiz oder im Ausland absolvieren. Zum Nachweis der Anwartschaften müssen schriftliche Berichte des jeweiligen Richters bzw. Chefs des Schiedsgerichts dem Präsidenten der IGWR zugestellt werden. Sektion der SKG Seite 10 Gegründet 1986 Nach erfolgreicher Absolvierung der notwendigen Anwartschaften kann man sich frühestens zwei Jahre, spätestens fünf Jahre nach der Ernennung zum Schiedsrichter-Anwärter, einer Schlussprüfung unterziehen. Die Schlussprüfung setzt sich aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammen. Nach bestandener Schlussprüfung entscheidet der Vorstand der IGWR, ob der Anwärter zur Ernennung zum Schiedsrichter für Coursings vorgeschlagen wird. Die Ernennung erfolgt durch die Delegiertenversammlung der IGWR Welche Kenntnisse und Erfahrungen werden vorausgesetzt? Müller: Es werden umfangreiche theoretische und rassespezifische Kenntnisse verlangt. Von Nutzen ist es auf alle Fälle, wenn man - wie ich seit Mitte der achtziger Jahre - die Lizenz als internationaler Schiedsrichter für Rennen hat und dementsprechend oft eingesetzt wurde. Was reizte Sie besonders an dieser Aufgabe? Müller: Besonders reizte mich die Möglichkeit, zu einem fairen Verlauf von Coursing-Veranstaltungen beizutragen und meine Kenntnisse über alle Windhund- und Mediterranen-Rassen zu erweitern und zu vertiefen. Welches sind Ihre wichtigsten Erfahrungen und Erkenntnisse bei Ihrer Tätigkeit als Coursingrichter? Müller: Man muss seine Tätigkeit als Coursingrichter viel konzentrierter als bei Rennen ausüben. Die Verantwortung für ein faires Urteil ist riesengross. Oft ist man als Schiedsrichter allein auf weiter Flur. Ich befürworte Coursings, an denen mindestens zwei Richter tätig sind. Auch Richter sind nur Menschen und können nicht alles auf dem Parcours sehen. Da ist es schon hilfreich, wenn man zu zweit bzw. zu dritt ist. Übrigens hat sich bei Coursings mit mehreren Richtern gezeigt, dass die Tendenz der Wertungen fast immer übereinstimmt, obwohl keine Absprachen stattfinden. Sektion der SKG Seite 11 Gegründet 1986 Nach den Ausführungsbestimmungen zum nationalen Coursingreglement sind für die Bewertung beider gleichzeitig laufenden Hunde fünf Eigenschaften oder Qualitäten zu beachten und mit Punkten zu bewerten: 1. Ausdauer/Kondition, 2. Geschicklichkeit, 3. Arbeitseifer, 4. Intelligenz, 5. Geschwindigkeit/Schnelligkeit. Wie schwierig ist diese Beurteilung, wenn die zwei Hunde für die Bewältigung des Parcours kaum eine Minute benötigen und für die Punktevergabe nur etwa zwei bis drei Minuten zur Verfügung stehen? Müller: Nach jedem Lauf beurteile ich die beiden Hunde im Gesamten und berücksichtige gewisse Schwächen in den einzelnen Bewertungspunkten durch Abzug. Die Zeitvorgaben zur Bewertung sind meines Erachtens ausreichend. Wichtig ist, dass gravierende Vorkommnisse sofort bei den einzelnen Bewertungspunkten berücksichtigt werden. Welche sonstigen Probleme oder Schwierigkeiten zeigen sich bei der Punktevergabe? Müller: Probleme ergeben sich, wenn z.B. der Parcours zu wenig selektiv ist oder ein Lauf - aus welchen Gründen auch immer unterbrochen und frisch angesetzt werden muss. Die Punktvergabe auf gleichem Niveau bei jedem Durchgang einer Rasse vom ersten bis zum letzten Lauf muss gewährleistet sein. Man hört immer wieder, ein Jagdcoursing entspreche dem natürlichen Jagdverhalten des Windhundes besser als ein Bahnrennen. Anderseits heisst es, der Windhund hetze seiner Bestimmung folgend einfach jeder fliehenden Beute bzw. dem Lockmittel hinterher, und es spiele ihm keine Rolle, ob der künstliche Hase geradeaus, im Bogen oder im Zickzackkurs renne. Was ist Ihre Meinung? Müller: Das Jagdverhalten des Windhundes wird vom Verhalten der fliehenden Beute bestimmt. Sicher entspricht das Jagdcoursing eher dem natürlichen Jagdverhalten des Windhundes als ein Bahnrennen. Eine fliehende Beute versucht sich nicht durch einen geraden Lauf in Sicherheit zu bringen, es sei denn sie wäre schneller wie der Sektion der SKG Seite 12 Gegründet 1986 Windhund. Ich halte ein Bahnrennen in gewissem Mass als Dressur, die hauptsächlich auf Geschwindigkeit und Kondition basiert. Das zeigt sich z.B. dann, wenn wir die Afghanen, die absolute Einzeljäger sind, in ein 6er-Feld versuchen zu integrieren. Ich bin sogar der Meinung, dass „problematische“ Rennhunde sich beim Coursing eher bewähren, weil sie sich im Lauf wesentlich mehr auf den Hasen und das Gelände konzentrieren müssen, als sich mit der Gegnerschaft zu beschäftigen. Wie flieht der Hase in freier Wildbahn, d.h. welches ist das natürliche Fluchtverhalten eines von einem Hund gehetzten Hasen? Entsprechen die Anlage und der Hasenzug bei unseren Jagdcoursings diesen Vorgaben? Müller: Ich habe das Fluchtverhalten zweimal in Natura beobachten können. Aus Filmen über den Waterloo-Cup (Jagd mit Greyhounds auf lebende Hasen) oder über die Copa del Rey (Jagd mit Galgos auf lebende Hasen) habe ich folgende Kenntnis erworben: Der Hase flieht in freier Wildbahn relativ geradeaus, rückt der Hund ihm zu nah auf, versucht er durch Schlagen eines Haken den Verfolger ins Leere laufen zu lassen. Die Endlosanlage sowie der Hasenzug über Rollen haben ihre Vor- und Nachteile. Ich bin der Meinung, bei Hasenzug über Bodenrollen kann man das Hakenschlagen besser simulieren. Die Endlosanlage ist bei uns vor allen Dingen sehr verbreitet, weil wir ansonsten Coursings mit diesen aktuell hohen Beteiligungen gar nicht durchführen könnten. Ihr Kurzkommentar zur vorstehenden „Meinung eines Teilnehmers“? Müller: Es zeigt sich dabei, dass man seinen Hund sicher gut vorbereiten muss, es aber auch einer Portion Glück bedarf, z.B. welchen Partner man zugelost bekommt oder dass die Organisation (Hasenzug etc) zum Zeitpunkt des Laufes optimal ist. Ich versuche, solche Einflüsse, die von aussen bzw. vom mitlaufenden Partner ausgehen, zu ignorieren. Immer gelingt mir das sicher nicht. Ich erhebe keinen Anspruch auf absolute Vollkommenheit. Vielleicht macht sich der eine oder andere Teilnehmer einmal die Mühe, bei Sektion der SKG Seite 13 Gegründet 1986 einer Rasse einen gesamten Durchgang selbst zu bewerten (Bewertungsbogen könnte ich organisieren). Man wird dann unter Umständen den Lauf des eigenen Hundes in einem anderen Licht sehen. In diesem Sinne bedanke ich mich, dass Sie mir die Gelegenheit gegeben haben, Ihre Fragen zu beantworten, und wünsche uns allen eine erfolgreiche und vor allen Dingen verletzungsfreie CoursingSaison 2013. Herr Müller, vielen Dank für das Gespräch. Bild: www.galgo-whippet.ch Bild: Picasa Marliese Müller Sektion der SKG Seite 14 Gegründet 1986 Züchterinterviews von Isabel Bänziger und Simon Wullschleger (Fotos: Züchter) In dieser neuen Rubrik stellen wir in jedem Bulletin zwei Zuchtstätten unserer Mitglieder vor. Dabei beantworten die Züchterinnen und Züchter unsere Fragen und stellen uns einige Bilder aus ihrer Zucht zur Verfügung. An den Vorstandssitzungen werden jeweils per Losentschied je eine Whippet und ein Windspiel Zuchtstätte ausgesucht und angeschrieben. Dieses Mal hat es erwischt: Windspiel-Zuchtstätte „Perla Blu“ von Florian Kamber und Whippet-Zuchtstätte „Avalon’s“ von Brigitte Suligoi Die Aussagen der Züchterinnen und Züchter müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Sektion der SKG Seite 15 Gegründet 1986 Italienische Windspiele Florian Kamber Wie lautet Ihr Zwingername? Perla Blu Wann bekamen Sie Ihr erstes Windspiel und wie kamen Sie auf diese Rasse? Vor ca. 20 Jahren kam unser erster Hund ins Haus. Es war eine Whippet-Hündin. Später kamen noch zwei Whippets dazu. Der 3er Pack machte uns grosse Freude, waren wir doch mit ihnen viel am Renngeschehen beteiligt. Durch meine enormen Rückenprobleme mussten wir uns für die Zukunft mit Windhunden Gedanken machen und so lag es nahe, ein lange gehegter Wunsch in die Tat umzusetzen, ein Windspiel anzuschaffen. Leidenschaft pur, es kamen noch zwei Windspiele dazu. Wann begannen Sie Windspiele zu züchten und was war der Grund dafür? Wir sind sogenannte Neuzüchter. Unser erster Wurf fiel letztes Jahr. Die Gründe liegen auf der einen Seite, dass es in der Schweiz sehr wenig Züchter von italienischen Windspielen gibt was zur Folge hat, dass es fast unmöglich ist, aus inländischer Zucht ein Windspiel zu bekommen. Ausschlaggebend war dann noch die Tatsache, dass unsere Freundin Claire Reininger, von der wir den Zuchtnahmen Perla Blu übernehmen durften, aufgehört hat zu züchten. Ihre über 30 jährige Erfahrung hilft uns beim Aufbau der eigenen Zucht. Wie beschreiben Sie Ihr Zuchtziel? Wir möchten gesunde, wesensstarke, substanzvolle, möglichst dem Rassestandard entsprechende Windspiele züchten, die sowohl in Schönheit als auch in Leistung eingesetzt werden können. Sektion der SKG Seite 16 Gegründet 1986 Worauf achten Sie bei der Auswahl der Elterntiere? Die Elterntiere sind der Grundstein für eine erfolgreiche Nachzucht. Deshalb bin ich stets bemüht, mich national und international zu informieren und mich mit anderen Züchtern auszutauschen. Meine Vorbereitungszeit für den ersten Wurf betrug fast 2 Jahre. Ich schaute bei den Elterntieren auf Gesundheit, Wesen und dass Sie dem Rassestandard entsprechen. Ob ich mit meinem ersten Wurf auf dem richtigen Weg bin, wird sich erst zeigen. Welche Anregungen haben Sie für angehende Züchter? Italienische Windspiele sind eine Jahrtausend alte Rasse. Das verpflichtet uns, Wesen und Standard zu bewahren. Es darf nicht sein, dass zwei Klassen von Windspielen gezüchtet werden, sogenannte Rennlinien, die nicht mehr dem Standard entsprechen. Das Ziel eines jeden Windspielzüchters sollte die Erhaltung des Rassestandard sein. Welche Hunde leben mit Ihnen? Halten Sie noch andere Rassen? In unserem Haushalt leben die beiden Whippetdamen Zindayn (13) und Chayenne (10) del Abhokhan sowie die Windspiele Avalanche (5) und Dakini (4) aus dem Kennel Dark Legends. Aus unserem ersten Wurf behielten wir Farfallina und Furbino Perla Blu. Sektion der SKG Seite 17 Gegründet 1986 Was mögen Sie am meisten am Windspiel? Was ist für Sie der typische Charakter? Das Windspiel ist vom Charakter her ein richtiger Windhund, einfach nur eine kleine Ausgabe davon. Temperamentvoll, sanft und total verschmust. Welches Windspiel der Vergangenheit beeindruckten Sie am meisten? Die Springinsfeld Windspiele waren erfolgreich in den Ausstellungen aber auch im Renngeschehen .Im letzten Jahrhundert. Unser Deckrüde stammt aus dieser Linie. Welche Windspiele haben Sie gezüchtet? Unser erster Wurf fiel 2012, zwei Rüden und eine Hündin. Was waren Ihre größten Momente im Ausstellungsring? Mit unserer Zuchthündin, Multichampion Dark Legends Avalanche hatten wir viele grosse Momente im Ring. Einige Male durfte sie schon den Titel schönste Windspielhündin beim Clubmatch in Anspruch nehmen. Was waren Ihre größten Momente im Renn-/Coursingsport? Das sind wir dran! Avalanche hat die Renn- und Coursinglizenz, Dakini die Coursinglizenz. Beim Coursing sind beide mit Herzblut dabei. Die Rennbahn ist nicht so ihr Ding, doch wir arbeiten daran. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Windspiele die Abwechslung beim Coursing bevorzugen. Auf der Rennbahn kann es immer wieder mal vorkommen, dass Windspiele stehen bleiben. Es gibt nur ganz wenige konstante Läufer auf der Bahn. Was macht nach Ihrer Meinung ein „perfektes“ Windspiel aus und wie sollte es sich verhalten? Es sollte von selbst stubenrein werden. Es erzieht und beschäftigt sich selber. Sektion der SKG Seite 18 Gegründet 1986 Jagt eine Katze nur mit dem Einverständnis des Herrchens und sammelt seine Kacke selbst auf und schmeisst sie in den nächsten Robidog ;-) Spass abseits, ein perfektes Windspiel macht Frauchen und Herrchen nur Freude und entspricht dem Rassestandard Was denken Sie, sind die derzeit vorhandenen Qualitäten und Probleme der Rasse Windspiel? Eines der vorhandenen Qualitäten sehe ich, dass wir viele substanzvolle Windspiele antreffen, was aber zur Folge hat, dass mittlerweile ein Grössenproblem entstanden ist. Gemäss Standard dürfen italienische Windspiele (Rüden und Hündinnen) eine Grösse zwischen 32 und 38 cm aufweisen. Und wir bewegen uns schon immer öfter im Maximalbereich. Was möchten Sie einem Windspielinteressenten mit auf den Weg geben? Sich frühzeitig beim Züchter melden und Geduld haben, denn wie schon gesagt die Wurfstärke ist sehr klein. Italienische Windspiele sind ansonsten pflegeleicht und sind angenehme Begleiter die auf Schritt und Tritt bei ihrem Besitzer sein wollen. Der möglichst auf Dauer bestehende, enge Kontakt zwischen Hund und Besitzer sollte unbedingt bei der Entscheidung, ein Windspiel anzuschaffen, bedacht werden. Ein sich zurückgesetzt fühlendes Windspiel wird mit Nachdruck quittieren, was es von dieser Art der Behandlung hält: zum Beispiel Unsauberkeit. Windspiele sind einzigartige Hunde, die für ihren Besitzer nur dann eine Freude sein können, wenn der Interessent weiss, worauf er sich einlässt. Die enge Verbindung zwischen dem italienischen Windspiel und dem Besitzer ist durch die geringe Grösse und das Gewicht des Hundes gut möglich. Sektion der SKG Seite 19 Gegründet 1986 Und das möchten Sie unbedingt noch loswerden… Vielleicht noch etwas zu Vorurteilen von It. Windspielen bezüglich Stubenreinheit und das Zusammenleben mit Whippet’s. It. Windspiele sind etwas schwerer stubenrein zu bekommen als andere Hunde, bzw. es dauert teilweise etwas länger, weil die lieben Kleinen die Bequemlichkeit mögen. Das bedeutet, bei schlechtem Wetter haben sie keine Lust spazieren zu gehen und eben auch keine Lust ihr Geschäft zu machen, viel lieber verweilen sie in der warmen Stube. Auch haben Windspiele (wie alle kleinen Rassen) gegenüber grösseren Hunden einen schnelleren Stoffwechsel und halten deswegen nicht ganz so lange durch. Vielleicht gewöhnen sie sich ein Kommando an, das sie immer beim Geschäft sagen (und dann den Erfolg belohnen) z.B. "Pippi machen" oder so. Vor allem sollte man sehr konsequent sein, auch wenn einem selber kalt ist und es regnet. Es kann also durchaus bis zu 6 Monate dauern bis das kleine Windspiel sattelfest ist. Das Zusammenleben mit Whippet’s harmoniert sehr gut. Whippet’s lieben das Spiel, mit den Windspielen und umgekehrt. Im Welpenalter muss man allerdings achten, dass der Whippet nicht allzu stürmisch mit den Welpen umgeht, da sie halt doch sehr klein und ein wenig zerbrechlich sind. Später, beim freien Spaziergang ist beim Sprinten Vorsicht geboten, da die Windspiele überrannt werden könnten! Ansonsten herrscht bei unserem Rudel Einklang pur! Sektion der SKG Seite 20 Gegründet 1986 Whippet Brigitte Suligoi Wie lautet Ihr Zwingername? Avalon Wann bekamen Sie Ihren ersten Hund und welche Rasse war es? Den ersten Hund (Mischling AfghanexGreyhound) kaufte ich 1976. 1978 erwarb ich meinen ersten „richtigen“ Windhund, einen Barsoi. Als Spielgefährtin für ihn kam dann Weihnachten 1979 die Whippethündin Atjeka’s Lady Angele zu uns. Die Züchterin meines Barsois züchtete auch Whippets. Wann begannen Sie Whippets zu züchten und was war der Grund dafür? Im Mai 1982 fiel mein erster Whippetwurf mit einer Verpaarung, die ich heute nicht mehr machen würde. Meine Freundin hatte einen Rüden der war sooo lieb und auch meine Hündin war soooo lieb….. Wie beschreiben Sie Ihr Zuchtziel? Mein Zuchtziel war und ist ganz klar Schönheit UND Leistung. Dies habe ich in den letzten 30 Jahren auch konsequent durchgezogen und konnte mit meinen Würfen aus denen unzählige Schönheits- und Leistungssieger stammten, beweisen, dass dies auch möglich ist. Worauf achten Sie bei der Auswahl der Elterntiere? Das Wesen ist für mich eines der wichtigsten Kriterien, da unsere Hunde ja alle in der Familie leben. Daneben züchte ich nur mit Tophunden, welche dem Standard entsprechen und auch Leistungen erbringen können. Welche Anregungen haben Sie für angehende Züchter? Bitte züchten Sie nur mit absolut korrekten Hunden, welche gesund sind und ein super Wesen haben. Alles andere ist in meinen Augen nur Vermehren und nicht züchten. Scheuen Sie sich nicht, bei versierten Züchtern um Unterstützung zu bitten. Sektion der SKG Seite 21 Gegründet 1986 Welche Hunde leben mit Ihnen? Halten Sie noch andere Rassen? Im Moment leben bei mir „Avalon’s Love Me Tender“ sie ist Schweizer, Österreichischer und Deutscher Schönheits-Champion, hat 2007 den Entenweidpokal gewonnen, ist Schweizer Champion für Schönheit und Leistung und konnte an der Coursin-EM in Lotzwil den hervorragenden 4. Platz erringen. Ihre Halbschwester „Avalon’s Nothing Compares 2 U“ ist ebenfalls Schweizer, Österreichischer und Deutscher Schönheits-Champion, Schweizer Champion für Schönheit und Leistung sowie Int. CoursingChampion. Die Jüngste ist „Avalon’s Purple Rain“ sie ist Schweizer SchönheitsChampion, Schweizer Meisterin im Coursing und mehrfache Gewinnerin des Eurocups. Nicht zu vergessen ist in meinem Haushalt auch die kleine Mischlingshündin „Paula Power“, welche sich europaweit in die Herzen der Windhundleute eingeschmeichelt hat. Was mögen Sie am meisten am Windspiel/Whippet? Was ist für Sie der typische Charakter? Das überschäumende Temperament und die pure Lebensfreude, wenn man draussen ist und die Anschmiegsamkeit auf der Couch oder im Bett. Das absolute Vertrauen, welches sie uns geben, die angenehme Grösse, ihre Intelligenz und und und Sektion der SKG Seite 22 Gegründet 1986 Welche/s Windspiel/Whippets der Vergangenheit beeindruckten Sie am meisten? Da ich ja zu den älteren Whippetfreaks zähle, kenne ich natürlich noch die Alten wie: Akeferry Jimmy, Baydale Cinnamon, Black Night Of Carmodian, Laguna Ligonier, Nevedith Paper Weight und die unvergessliche Nutshell of Nevedith – alles wunderschöne Whippets ohne jegliche Übertreibungen. Welche Windspiele/Whippets haben Sie gezüchtet? Die meisten meiner Whippets fanden einen wunderschönen Lebensplatz bei Familien und waren nicht aktiv in der Windhundszene (was in einigen Fällen nur schwersten Herzens akzeptiert wurde, doch ein guter Platz ist wichtiger als gute Resultate). Speziell erwähnen möchte ich, da in der Windhundszene bekannt: Aus dem F-Wurf: Multi Ch. Avalon’s Fascinatingly Pretty, der erste Avalon-Champion Aus dem G-Wurf: Avalon’s Grand Slam Weltsieger und Rennbahnrambo Aus dem J-Wurf: Avalon’s Jumpin‘ Jack Flash, Jolene und Jambalaya Multi Ch. Avalon’s Let’s Twist Again Aus dem N-Wurf: Avalon’s Nutbush City Limits, Avalon’s Never Say Never Again, der lauteste der Avalonier Aus dem O-Wurf: Avalon’s One Love One Heart Multi Ch. Avalon’s Power Of Love, Peace Of A Dream (sie ist die Renn”sau” der Avalonier und gewinnt regelmässig Ausstellungen) Aus dem Q-Wurf: Avalon’s Que Sera Mi Vida, der dieses Jahr Schweizer Meister im Coursing (Grössenklasse) wurde. Die kleine Avalon’s Quizas, Quizas, Quizas, die schon einige CAC’s erringen konnte. Die Hunde aus dem R-Wurf werden erst ab 2013 die Windhundszene bereichern. Sektion der SKG Seite 23 Gegründet 1986 Was waren Ihre größten Momente im Ausstellungsring? Viele viele Jahre ist es her, als die UICL-Ausstellung in Séléstat statt fand. Ich hatte 2 Hündinnen gemeldet, Rivarco Kontiki und ihre Tochter Avalon’s Eyleen Eden. Bei 56 gemeldeten Hündinnen in der OK bekamen sie ein V2 und ein V5 (es wurden die ersten 6 platziert) An der Weltausstellung in Kopenhagen bekam der Rüde Avalon’s Grand Slam von Bo Bengtson ein VV1/JüBOB, dabei konnte ich diesen tollen Rüden kaum verkaufen, weil er so viel Weiss hatte. Als Sharon Sakson in Soiano/Gardasee richtete, konnte ich mit allen Hunden aus meiner Zucht ein V1 erringen und das bei grosser und vor allem bekannter Konkurrenz Immer wieder freue ich mich, wenn meine Hunde an Ausstellungen vorne mitmischen, obwohl sie nicht den übertriebenen Showdog verkörpern. Was waren Ihre größten Momente im Renn-/Coursingsport? Ganz klar der 4. Platz an der Coursing-EM in Lotzwil von Avalon’s Love Me Tender. War sie doch schon 5,5jährig, hatte ein halbes Jahr zuvor Welpen und einen Kapselriss im Zeh. Da habe ich wirklich Rotz und Wasser geheult. Avalon’s Jolene erreichte an einem Coursing in Italien den 1. Platz von 45 Hündinnen, wobei sie im 2. Lauf gegen die Europameisterin laufen musste. Dann an der Schweizer Meisterschaft 2011, als Avalon’s Purple Rain Schweizer Meisterin in der Grössenklasse wurde, Avalon’s Nutbush City Limits 2. und Avalon’s Peace Of A Dream 3. in der grossen normalen Klasse. Und nicht zu vergessen, die Eurocup-Siege von Avalon’s Nothing Compares 2 U, Avalon’s Power Of Love und Avalon’s Purple Rain. Als der Rhynpokal noch mit Séléstat durchgeführt wurde, konnte Avalon’s Let’s Twist Again diesen mehrere Male gewinnen. Sektion der SKG Seite 24 Gegründet 1986 Was macht nach Ihrer Meinung einen „perfekten“ Whippet aus und wie sollte er sich verhalten? Ein perfekter Whippet ist ein angenehmer Mitbewohner, eine super Bettflasche und Kumpel in allen Lebenslagen. Der Whippet ist ein sportlich-eleganter Hund, dem man ansieht, dass er Leistung erbringen kann. Ich mag keinerlei Übertreibungen, sondern suche einen harmonischen, eleganten Hund mit einem raumgreifenden und ausdauerndem Gangwerk. Den perfekten Whippet kann ich nur am Computer zeichnen, in Natura habe ich ihn noch nie gesehen, obwohl ich diese Rasse schon in ganz Europa gerichtet habe. Der korrekte Whippet hat ein aufgeschlossenes Wesen ohne Aggression, ist allem Neuen gegenüber offen, Zuhause anschmiegsam und Draussen freiheitsliebend, ohne seinen Besitzer aus den Augen zu lassen. Was denken Sie, sind die derzeit vorhandenen Qualitäten und Probleme der Rasse Whippet? Der Whippet ist – zum Glück – eine gesunde unkomplizierte Rasse. Da ich sehr aktiv im Ausstellungswesen tätig bin, sei es als Aussteller, wie auch als Richterin, konnte ich in den letzten Jahren schon einige Veränderungen feststellen: Die Lende wird immer kürzer, so dass die Rückenlinie nicht mehr stimmt und der Bewegungsablauf negativ beeinflusst wird. Auch habe ich einige Whippets mit schwachen Unterkiefern und breiten Oberköpfen und kurzen steilen Oberarmen sehen können. Was ich sehr schlimm finde, ist dass immer mehr Whippets, das herrliche einmalige Wesen verloren haben und sich kaum mehr anfassen lassen und ausserhalb des Rings zähnefletschend agieren. Was möchten Sie einem Whippetinteressenten mit auf den Weg geben? Sie müssen sich bewusst sein, dass Sie den tollsten Hund den es gibt, erwerben. Er wird Ihnen den Platz auf dem Sofa und im Bett streitig machen, er wird mit Ihnen durch dick und dünn gehen, Sie immer Sektion der SKG Seite 25 Gegründet 1986 wieder um den Finger wickeln und Sie einige Male herausfordern. Und vergessen Sie nicht, ein Whippetkauf ist eine Entscheidung für 15 Jahre! Und das möchten Sie unbedingt noch loswerden… Liebe Whippetbesitzer: es ist ganz klar: SIE haben den besten und schönsten Hund – so soll es ja auch sein. Wenn der Richter anderer Meinung ist, dann hat das nichts mit Ihnen oder Ihrem Liebling zu tun – er hat eine langjährige Ausbildung und schon tausende Whippets beurteilt. Vielleicht hat er einen Fehler entdeckt, von dem Sie nichts wussten :-) Auch wenn er am Coursing nicht auf das Podest kommt: er hat sein Bestes gegeben, es hat einfach an dem Tag nicht gereicht. Zuhause wird er bestimmt immer auf dem 1. Platz stehen. Den Züchtern lege ich ans Herz, unbedingt auf die Veränderungen der Rasse zu achten und versuchen, die herrlichen Whippets so zu erhalten, wie es im Standard steht und nicht auf Modewellen mitzuschwimmen. Sektion der SKG Seite 26 Gegründet 1986 Unsere Gewinner des Clubjahres 2013 Bilder: http://piece-of-heaven.com (wenn nicht angegeben) Hier sehen Sie die Hunde, welche im Jahr 2012 eine der begehrten Jahreswertungen, WWCS-Champions oder Spezialpreise gewonnen haben. Ihr Hund ist nicht dabei, dann aber nicht wie los im 2013… Entenweid - Wanderpreis - Gewinner gemäss Reglement GV 2007 Titbit of Goldenblue Sieger Jahreswertung für Ausstellungshunde gemäss Reglement GV 2010 Italienische Windspiele Rüden: Anam Cara’s Artamir Foto: http://windspielnews.blogspot.ch Sektion der SKG Seite 27 Gegründet 1986 Italienische Windspiele Rüden Veteranen: Mozart Bild: http://piece-of-heaven.com Italienische Windspiele Hündinnen Veteranen: Piccolo’s Enola Foto: www.ac-windspiele.ch Whippet Rüden: Bon d’Or semper-crescendo Whippet Hündinnen: For Pleasure Coco Chanel Sektion der SKG Seite 28 Gegründet 1986 Sieger des Veteranencup „Paris Panther Trophy“ gemäss Reglement GV 2007 Jubilante June of Gentle Mind Sieger des Whippet - Cup Coursing gemäss Reglement GV 2007 Whippet Hündinnen: Sektion der SKG 1. Starlight of Goldenblue 2. Voice of Goldenblue 3. Titbit of Goldenblue Seite 29 Gegründet 1986 Whippet Rüden: 1. Whippet Hündinnen Senioren: Sektion der SKG Avalon's Power of Love 2. Velvet Feet of Goldenblue 3. Druantia's Forbes my fire of love 1. Silverhawk's Olala Seite 30 Gegründet 1986 2. On Chadasch of Wuthering Heights 3. Avalon's Nothbush City Limits Whippet Rüden Senioren: 1. Royal Spirit of Goldenblue Whippet Rüden nat. GK: 1. Muddy Waters of Resin Farm Bild folgt Bild: chilikiss.de Whippet Sen. nat. GK Rüden: Sektion der SKG 1. Avalon's Never Say Never Again Seite 31 Gegründet 1986 Sieger des Whippet - Cup Rennen gemäss Reglement GV 2007 Whippet Hündinnen: 1. Ashira du Lac des Cygnes 2. Alhambra du Lac des Cygnes 3. Running Spirit Caylinn Bild folgt Sektion der SKG Seite 32 Gegründet 1986 Whippet Rüden: 1. Running Spirit Cayenn Bild: www.runningspirit.ch Whippet nat. GK Rüden: Sektion der SKG 2. Harvey Oochigea's 3. Klapton of the Moon 1. Running Spirit Alladin Seite 33 Gegründet 1986 Whippet Hündinnen Senioren: 1. Running Spirit Xelia Whippet Rüden Senioren: 1. Homely Luck’s Sunnyboy Sieger Wanderpreis Coursing gestiftet von Frau Léa E. Gut Wir gratulieren Starlight of Goldenblue ganz herzlich zu ihrem grossartigen Erfolg. Sektion der SKG Seite 34 Gegründet 1986 Auszeichnung WWCS Champion für Schönheit und Leistung (Rennen &Coursing) Nr. 35 (Coursing) Silverhawk’s save our souls Teddy Angst Nr. 36 (Rennen) Isabel Bänziger Sektion der SKG Titbit of Goldenblue Seite 35 Gegründet 1986 Ihre Mitarbeit Sie finden dieses Bulletin langweilig, einseitig, falsch konzipiert oder sind ganz einfach unzufrieden damit. Dann teilen Sie es uns mit ? Gerne können Sie uns Anliegen, Verbesserungsvorschläge, Beiträge, etc. schicken. Unsere Postadresse: WWCS S. Wullschleger Alte Fahrstrasse 9 5105 Auenstein mail: [email protected] Juckt es noch oder kratzt du schon ? Bild: http://gumminase.psg2000.de/ Sektion der SKG Seite 36 Gegründet 1986 Rollende Agenda bis zum nächsten Bulletin 16.02.2013 17.02.2013 04.05.2013 05.05.2013 09.05.2013 18.05.2013 16.06.2013 29.06.2013 27.07.2013 24.08.2013 29.08.2013 Fribourg Fribourg St.Gallen St.Gallen WWCS Versoix Rifferswil Aarau Schaffhausen Lotzwil Genf 31.08.2013 Genf 21.09.2013 16.11.2013 17.11.2013 Lostallo Genf Genf CACIB CACIB CACIB CACIB CAC CAC CAC CAC CAC CAC CACIB European Dog Show European Dog Show CAC CACIB CACIB Haben Sie gewusst,dass… … „google.ch“ innert 0.16 Sekunden 8‘030‘000 Einträge für „Whippet“ und innert 0.41 Sekunden 81‘100 Einträge zu „italienisches Windspiel“ findet ? Als Vergleich dazu „Schäferhund“ bringt 5'710'000 Ergebnisse innert 0.30 Sekunden. … der FCI-Standard des Whippet Nr. 162 von unserem Ehrenmitglied Dr. Heinz Weidmann ins Deutsche übersetzt wurde ? (vgl. www.fci.be/nomenclature.aspx) Sektion der SKG Seite 37 Gegründet 1986