Krampfadern - Hufeland Klinikum
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Krampfadern - Hufeland Klinikum
Sind Krampfadern wirklich nur ein kosmetisches Problem? Krampfadern sind ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem. Mehr als 60 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden unter Venenerkrankungen mit unterschiedlichem Schweregrad. Betroffen sind vor allem Frauen, da ihr Bindegewebe dehnbarer und somit häufiger die Ursache für Krampfadern ist. So leidet etwa jede zweite Frau und jeder vierte Mann unter Krampfadern. Bereits seit 2003 ist unser Klinikum als anerkanntes Gefäßzentrum zertifiziert. Hier arbeiten niedergelassene Ärzte und ambulant tätige Spezialisten eng mit den Experten unseres Klinikums zusammen. Für Patienten mit Gefäßerkrankungen aller Art sind wir der richtige Ansprechpartner. Krampfadern: geschwollene und geschlängelte Venen, die meist an den Beinen auftreten Krampfadern Was sind Krampfadern? Eine Fachinformation Ihrer Klinik für Chirurgie Abteilung für Allgemein- , Visceralchirurgie und Proktologie Rudolph-Weiss-Straße 1 – 5, 99947 Bad Langensalza Telefon: 03603 855-673 und 855-689 Fax: 03603 855-390 E-Mail: [email protected] Standort Mühlhausen: Abteilung für Gefäßchirurgie und endovasculäre Chirurgie Langensalzaer Landstraße 1, 99974 Mühlhausen Telefon: 03601 41-1255 und 41-1305 Fax: 03601 41-2100 E-Mail: [email protected] www.hufeland.de Stand: 08/2012 Nr. e011 Krampfadern, Varizen oder als Krankheitsbild Varikosis genannt, sind sichtbare geschwollene, geschlängelte Venen, die meist an den Beinen auftreten. Sie sind weit verbreitet. In den Venen fließt das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen. Damit das Blut von den Beinen zum Herzen aufsteigen kann, reicht der Herzschlag allein nicht aus. Beim Zusammenziehen der Waden- und Oberschenkelmuskulatur werden die Venen zusammengepresst und das Blut wird nach oben gedrückt (Muskelpumpe). Venenklappen, die wie Ventile arbeiten, verhindern, dass das Blut zurückfließt. Sie lassen das Blut nur in Richtung Herz fließen. Bei Krampfadern sind die Bindegewebsfasern der Venenwände schwach und überdehnt. Die Venenklappen können daher nicht mehr richtig schließen und es kommt zu einem Rückstrom von Blut. Das Blut versackt und dehnt die ohnehin schon ausgeleierten Gefäßwände noch weiter aus. Ursache von Krampfadern Gefahren durch Krampfadern Neben einer ererbten Bindegewebsschwäche gibt es noch weitere Ursachen für Krampfadern. Krampfadern können entstehen durch wenig körperliche Bewegung, Übergewicht, überwiegend stehende oder sitzende Arbeit und die Einnahme der „Pille“. Krampfadern sind nicht nur ein kosmetisches Problem. Neben den sichtbaren Krampfadern hat der Betroffene zunächst nur schwere, müde Beine und geschwollene Füße. Die Krampfadern können sich leicht entzünden und es können sich Blutgerinnsel (Thromben) bilden. Außerdem kann es durch Krampfadern zu erheblichen Wassereinlagerungen kommen. Je nach Ursache unterscheidet man zwischen primären und sekundären Krampfadern. Bei den primären ist der Blutfluss nur im sichtbaren, oberflächlichen Venensystem gestört. Diese Form der Krampfadern ist die häufigste und harmlosere. Man spricht von sekundären Krampfadern, wenn das Blut durch die tiefer liegende Vene nicht mehr ungehindert fließen kann. Ursachen: Blutgerinnsel und/oder Ablagerungen in der Gefäßwand. In diesem Fall sucht sich das Blut einen anderen Weg und fließt durch die Oberflächenvenen. Zu sekundären Krampfadern kommt es, wenn diese Venen der zusätzlichen Belastung durch die größere Blutmenge nicht mehr standhalten. Vorbeugen von Krampfadern 1. Tragen Sie keine Schuhe mit hohen Absätzen, wenn Sie viel stehen müssen. 2. Die Muskelpumpe in den Beinen kann durch wiederholtes Wippen von der Fußspitze zur Ferse und zurück aktiviert werden. 3. Die Beine sollten möglichst häufig hochgelagert werden. 4. Tägliches Ausstreichen der Beine in Richtung Herz fördert den Rückstrom des Blutes. 5. Tragen Sie individuell angepasste Stützstrümpfe. 6. Regelmäßige Gymnastik, Wandern, Walking und Radfahren sowie Schwimmen schaffen Linderung. 7. Reduzieren Sie Ihr Gewicht bei Übergewicht. 8. Durch Kaltwasseranwendungen verengen sich die Gefäße und es kann weniger Blut in den Venen versacken. Folgende Sportarten sind bei Krampfadern nicht zu empfehlen: • • • Verschiedene Formen von Krampfadern Squash Handball Fußball Allgemein sollten Sportarten, bei denen die Beinmuskulatur Höchstleistungen vollbringen muss, vermieden werden. Sie haben Verkrampfungen und Blutstau zur Folge. Behandlung von primären Krampfadern Im Gefäßzentrum unseres Klinikums ist die Therapie der Krampfadern ein häufig durchgeführter Eingriff. Durch die Zusammenarbeit der Gefäßchirurgen mit Angiologen und Radiologen ist es möglich, eine optimale Behandlung unserer Patienten zu erreichen. 1. Verödung von Krampfadern Bei der Verödung von Krampfadern wird ein Mittel in die Vene gespritzt, das die Gefäßwand verklebt und so die Vene verschließt. Das Blut sucht sich dann einen anderen Weg zum Herzen. Die Krampfadernverödung (Sklerosierung) erfolgt ambulant ohne Narkose und ist weitgehend schmerzfrei. Krampfadern werden vor allem dann verödet, wenn die kleinen Hautvenen oder neben den Hauptvenen auch die Seitenäste erweitert sind. 2. Operative Entfernung der Krampfadern Bei der operativen Entfernung der Krampfadern (Strippen) werden die kranken Gefäße entfernt. Unter Betäubung werden kleine Einschnitte am Fußknöchel, in der Kniekehle und in der Leistenbeuge vorgenommen. Dann werden die Venen herausgezogen. Diese Operation ist ebenfalls ambulant möglich. 3. Venenmittel Venenmittel zum Einreiben bessern die Krampfadern nicht! Sie können aber die Schmerzen lindern. Diese Präparate sollten kurmäßig über mindestens zwei bis drei Monate angewendet werden und nicht nur gelegentlich. Wenn Sie sich für eine Therapie in unserem Klinikum entschieden haben, beraten wir Sie gern persönlich und ausführlich zu diesem Thema.