pressestimmen - Sorbisches National
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pressestimmen - Sorbisches National
PRESSESTIMMEN Sächsische Zeitung, 2. Januar 2014 7. Januar 2014 | 00.00 Uhr Neukirchen-Vluyn Nationaltheater entzündet ein Feuerwerk Neukirchen-Vluyn: Nationaltheater entzündet ein Feuerwerk Das Sorbische NationalEnsemble bietet in den Sparten Chor, Ballett und Orchester sorbische Bühnenkunst. FOTO: kdi Neukirchen-Vluyn. Sorbisches Nationaltheater nahm das Publikum in Neukirchen-Vluyn schwungvoll mit ins Neue Jahr. Mit beschwingten und in spritziger Champagnerlaune wurde in Neukirchen-Vluyn das neue Jahr jetzt auch musikalisch begrüßt. "Grüß euch Gott alle miteinander" hieß es in der gut besuchten Halle des Sport- und Freizeitparks Klingerhufs, wo das Orchester des Sorbischen National-Ensembles unter Leitung von Kapellmeister Dieter Kempe mit einem Feuerwerk musikalischer Leckerbissen das Publikum begeisterte. "Wir freuen uns, ein so hochkarätiges Orchester nach Neukirchen-Vluyn bekommen zu haben", erklärte Bürgermeister Harald Lenßen in seiner Begrüßungsansprache. Das im Jahr 1952 gegründete Sorbische NationalEnsemble bietet in den Sparten Chor, Ballett und Orchester auf der Grundlage ethnographischer Quellen professionelle sorbische Bühnenkunst. Als kultureller Botschafter der Sorben ist es auch außerhalb der Lausitz unterwegs. Im Klingerhuf bot das "Serbski Ludowy Ansambl" eine unterhaltsame Mischung aus bekannten und beliebten Operettenmelodien und temperamentvollen Balletteinlagen. Moderatorin Kristina Nerad führt gut gelaunt und humorvoll durch den Abend, sorgte mit kleinen Anekdoten und interessanten Geschichten über österreichische Silvestertraditionen, Operettenprofis und Sportreporter für gute Laune auf und vor der Bühne und gab zur Begrüßung auch eine kleine sorbische Kostprobe aus der zweisprachigen Heimat des Ensembles. So heiter und beschwingt wie die Moderation begann auch das Musikprogramm mit dem "Florentiner Marsch" von Julius Fucik. Mit straffem Tempo betonte Dieter Kempe die Marschkunst des Komponisten und gab einen Elan vor, der den ganzen Abend prägen sollte. Auch die temperamentvollen Balletteinlagen bestätigten den künstlerische Anspruch des Ensembles, das sich der Wahrung und Pflege des folkloristischen Bühnentanzes ebenso wie modernen künstlerischen Formen verpflichtet fühlt. Operettenfreunde kamen vor allem bei den Auftritten der Gesangssolisten voll auf ihre Kosten. Sopranistin Elmira Yakhina, die ihre Ausbildung in Kasan und Rostock absolvierte und zahlreiche Auftritte als Solistin in Rostock, Wien und Berlin hatte, und Tenor Hans-Jörg Bock, der an über 30 Opernhäusern ein gefeierter Gast war, knüpften manche zarte Bande, und als sie sich gar mit Richard Heubergers Opernball ins "chambre séparée" zurückzogen, tobte der Saal vor Begeisterung. Das Orchester hielt mit Brahms' Ungarischen Tänzen 5 & 6, Schostakowitschs Jazz-Walzer und Agustin Laras "Granada" dagegen und das Ballett trumpfte nicht zuletzt in einem spritzig-eleganten "Charleston" aus der Feder von Kapellmeister Dieter Kempe auf. "Schlussendlich" verabschiedete Kristina Nerad sich mit einem deutsch-sorbischen "Schluss endlich". Mit dem finalen Can Can war der musikalische Start ins neue Jahr dann perfekt. Quelle: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neukirchen-vluyn/nationaltheater-entzuendet-einfeuerwerk-aid-1.3927681 (08.01.2014; 14:16 Uhr). Westdeutsche Zeitung 8. Januar 2012 - 18:52 Uhr Neujahrskonzert: Musik und Tanz fast wie in Wien Von Guido Beckers Im Forum begeisterten Orchester und Ballett des Sorbischen National-Ensembles. Kurt Lübke Unter Leitung von Dieter Kempe musizierte das Kammerorchester des Sorbischen NationalEnsembles im Forum Corneliusfeld. Tönisvorst. „Bescheiden haben die Neujahrskonzerte des Stadtkulturbundes 1995 angefangen.“ Daran erinnerte sich Vorsitzender Peter Siegel beim diesjährigen Konzert im Forum. Dem Publikum versprach er diesmal etwas Besonderes – und das gleich doppelt: Erstmals folgte auf die Abendveranstaltung am nächsten Tag eine Matinee. Und neben dem Orchester sowie Gesangssolisten trat diesmal sogar ein Ballett auf – fast so wie in Wien. Luftig-leichtes Programm – nicht nur im Walzertakt Engagiert worden waren das Kammerorchester und Ballett des Sorbischen National-Ensembles aus Bautzen, das sich um die Solisten Peter Diebschlag (Tenor), Elke Kottmair (Sopran) und Alexander Paperny (Balalaika) verstärkt hatte. Das 35-köpfige Orchester unter Dirigent Dieter Kempe setzte mit seinem ersten Stück da an, wo das Neujahrskonzert 2011 aufgehört hatte – im Dreivierteltakt. Allerdings wurde nicht Strauss gespielt, sondern „Hereinspaziert“ von Carl Michael Ziehrer. Luftig-leicht ging es weiter im Programm – nicht nur im Walzertakt. Moderatorin Kristina Nerad wusste interessante Geschichten zu den Werken oder Anekdoten über die Solisten zu erzählen. So verriet sie, dass Tenor Peter Diebschlag zu Neujahr noch wegen einer Erkältung nicht singen konnte – dafür in Tönisvorst umso kraftvoller. Besonders im Duett mit Elke Kottmair, etwa bei „Weißt Du noch“ aus der Csardasfürstin. Beim Publikum ernteten sie dafür Bravo-Rufe. In eine andere Welt entführte Alexander Paperny mit seiner Balalaika und russischen Volksliedern. Zu einer „Spreewaldfahrt“ wurde das Publikum ebenfalls eingeladen. Mit dem Stück von Alfons Janze präsentierte das Orchester aus Bautzen sorbische Musik. Es beschreibt musikalisch die Spree der Niederlausitz, die sich dort in 300 Kanäle aufteilt. Zum Klassiker „An der schönen blauen Donau“ kam ein Balletttänzer als Straßenfeger, seine „Partnerin“ im rosa Kostüm war der Besen. Der verwandelte sich zwischendrin in eine echte Tänzerin – bis der Traum am Ende vorbei war. Ein weiteres Stück, zu dem auch das Ballett auf die Bühne kam, durfte ebenfalls nicht fehlen: Der Kaiserwalzer schloss das Programm offiziell ab – jedoch nicht ohne eine Zugabe. Bürgermeister Thomas Goßen, der die Neujahrsgrüße der Stadt überbrachte, wünschte dem Publikum vor allem, dass man im neuen Jahr Wertschätzung übe. Wertschätzung insbesondere für die schönen Dinge, die es auch bei allen schlechten Vorkommnissen immer wieder zu entdecken gebe. Den Konzertabend im Forum nannte der Bürgermeister als einen dieser schönen Dinge. infowilplus.ch http://www.infowilplus.ch/_iu_write/artikel/2011/KW_52/Wil/Artikel_14994/ Wil: 03.01.2011 Mit einem festlichen und musikalisch hochstehenden Auftritt des sorbischen Nationalensemble erfreute die Tonhalle Wil vor vollem Saal zum Neujahrskonzert. Musikalische Hochstimmung zum Neujahr Das neue Jahr in musikalischer Hochstimmung zu starten, dies nahmen überaus viele Besucher des Neujahrskonzertes in der Wiler Tonhalle zum Anlass. Niklaus Jung Bereits zum zweiten Mal zeigte sich das sorbische National-Ensemble in der Wiler Tonhalle mit einer glänzenden Aufführung zum Neujahr, ganz zur Freude des Publikums im voll besetzten Saal. Freude und Leichtigkeit kamen neben dem Orchester insbesondere von den beiden Solisten, Tenor Peter Diebschlag, Violinenartist Emilio Percan und dem Ballett. Das Neujahrskonzert wurde auch zum Festtag der künsterlischen Leiterin der Tonhalle, Susanna Wipf Fischer, anlässlich ihres 60. Geburtstages. Hansruedi Nick, Präsident der Programmkommission, bedankte sich bei Susanna insbesondere für ihren umsichtigen nun bereits 10-jährigen Einsatz zu Gunsten der Tonhalle. Hochkarätige Besetzung Zahlreiche Besucher des Neujahrskonzertes hatten die Hochstimmung des sorbischen National-Ensemble vom Vorjahr unter der Leitung von Dieter Kempe wohl noch in guter Erinnerung und wollten den frischen Auftritt des Orchesters und den weiteren Akteuren nicht verpassen. Brillanz gab dem Auftritt nicht zuletzt auch die Moderatorin, Sorbin Kristina Nerad, mit ihrer kompetenten Umschreibung der aufgeführten Stücke und den unterhaltsamen Zugaben. Zwei Solisten boten herausragende Auftritte. Gleich mehrfach zeigte sich Peter Diebschlag mit seiner überaus wirksamen Tenorstimme. Sein erster Einsatz galt „On the street where you live“ aus „mymy fair Lady“, wo er sich mit brillanter Stimme zeigte. Mit einer Glanzleistung zeigte sich weiter Emilio Percon auf seiner Violine in mehreren Auftritten. Liebliche Musik, freudvolles Ballett Der Name des ersten Ballettsstückes „Bis früh um Fünfe“, sorgte für erste Hochstimmung und dürfte wohl zahlreiche Gäste an die lange Silvesternacht erinnert haben. Zahlreiche Ohrwürmer folgten aus Operetten wie „Ich bin nur ein armer Wandergesell“ aus „Vetter und Dingsda“ und „Ich knüpfte manche zarte Bande“ aus „Der Bettelstudent“. Im zweiten Teil nach der Pause kam das Publikum auch noch in den Genuss einer Tangoaufführung seitens eines Ballettduos, gefolgt vom Lagunenwalzer von Johann Strauss. Mit einem Opernwalzer verabschiedeten sich Orchester und Ballett beim offiziellen Programm. Gleich drei Zugaben forderte das Publikum ob dem herrlichen Auftritt des Orchesters, den Solisten und dem Ballett heraus. Den lang anhaltenden Applaus konnte das Publikum beim abschliessenden Radetzky-Marsch noch verstärken. Gemischte Freude zum runden Geburtstag Im Anschluss an das Neujahrskonzert feierte Susanna Wipf im kleinen Kreis im Theatercafe ihren runden Geburtstag. In ihrer Begrüssung kam auch etwas Trauerstimmung zum Ausdruck, da ihr Gatte Dominic Fischer, bekannt von seinen Pantominenauftritten in der Tonhalle, schwer erkrankt, nicht am Fest teilnehmen konnte. Dennoch blieb etwas freudvolle Stimmung erhalten, nicht zuletzt ob der feinen Kürbissuppe aus der Küche von Ruedi Wiesli von der Lindenhofmensa. Susanna Wipf feierte auch mit ihrer Mutter Magdalena und den beiden Schwestern Lea und Madeleine. Susanna Wipf ist nicht erst seit 10 Jahren als Leiterin der Tonhalle in Wil aktiv. Bereits in den 70er-Jahren war sie mit ihrer Violine im Wiler Orchester dabei, bevor sie sich beruflich weiter bildete. Ihre Verdienste für die Wiler Tonhalle geniessen breite Akzeptanz, dank ihren guten Kontakten zu Theaterbühnen und Orchestern im In- und Ausland. Der Auftritt des sorbischen National-Ensemble ist nur eines der meisterlichen Auswahlen in ihren Jahren. Einmalig auch die Zuschauerkulisse mit Vollbesetzung auch auf dem Hochparterre und der Estrade. Hansruedi Nick, Präsident der Betriebskommission, gratuliert der künstlerischen Leiterin der Tonhalle, Susanna Wipf, zu ihrem 60. Geburtstag. Umfassend und unterhaltsam moderierte Kristina Nerad den Konzertabend. Vielfachen Applaus erntete Tenor Peter Diebschlag zu seinen gesanglichen Einlagen. Erster humorvoller Auftritt des Balletts wo Opa beim Anblick der jugendlichen Damen plötzlich selber wieder jugendlich tanzend daher kam. Herrliche Auftritte bot die Ballet-Gruppe. http://www.mywil.ch/detail.php?id=9556 Süss wie Sorbet: Das sorbische NationalEnsemble begeistert am Wiler Neujahrskonzert Über zwei Stunden Walzer, bekannte Melodien aus Operetten und Schlagern und unvergessliche Instrumentalwerke – das alles bot das Neujahrskonzert vom Sonntagabend in der Wiler Tonhalle zuhauf. CHRISTOF LAMPART Die Wilerinnen und Wiler wissen, was sie an ihrem Neujahrskonzert haben. Wer kommt, kommt gerne – nicht, weil es in etwa der „gute Ton“ gebietet. Nein, ein anderer „guter Ton“ – nämlich der, welcher von der Bühne in den schmucken Zuschauerraum hinab strömt und sich seinen Weg in die Ohren und von dort aus zu den Herzen des Publikums bahnt, ist es, welcher den Anlass Jahr für Jahr zum Erfolg werden lässt. Schon Tage vor dem Konzert war dieses im Grunde genommen ausverkauft – doch die Nachfrage nach weiteren Eintrittskarten war nach wie vor vorhanden. Charme und Glamour Die Tonhalle war also wieder einmal voll. Und das völlig zurecht. Denn das Sorbische Nationalensembles aus Bautzen (Orchester und Ballett) unter der musikalischen Leitung von Dieter Kempe brannte ein wahres Feuerwerk an Melodien, an Tänzen und anderen witzigen Einlagen ab. Kleine einleitende Sketche bereicherten die Auftritte ebenso wie eine glänzend aufgelegte Kristina Nerad, die nicht nur mit viel Charme, sondern auch mit einem Hauch Glamour durch das mehr als zwei Stunden reine Spielzeit aufweisende Konzert führte. Hohe musikalische Qualität Das Orchester versprühte viel gute Laune und Lust am Spiel, so dass sich das Publikum im Nu im Banne des Dargebotenen befand. Und das, obwohl viele Lieder erklangen, die manchem Helvetier ein bisschen fremd vorgekommen sein durften. Okay: „On the street where you live“ (aus dem Musical „My fair Lady“) oder der berühmte Csardas von Vittorio Monti dürfte jeder im Publikum gekannt haben. Aber dass dieses auch beim alten Berliner Schlager „Bis früh um Fünfe“, dem Walzer des sorbischen Komponisten Pilk „Smjertnica“ oder bei Kocors hierzulande wohl gänzlich unbekanntem „Erinnerung an Weihnachten“ begeistert klatschte, war der hohen musikalischen Qualität geschuldet, welche neben dem deutschen Tenor Peter Diebschlag und dem mazedonischen Violinisten Emilio Percan auch das Orchester auf- und fortlaufend bewies. . Und das aus je drei Tänzerinnen und Tänzer bestehende Mini-Ballett machte aus dem nicht gerade üppig vorhandenen Platz nicht nur das Beste, sondern sie wussten stets zu gefallen. Ganz egal, ob nun als adrettes sorbisches Paar oder als verrucht-erotisches Tango-Paar über die Bühne tanzten. Peter Diebschlag präsentierte sich als lyrischer Tenor mit viel Schmelz und einer schönen, harmonischen Mittellage und nach Emilio Percans „Csardas“-Interpretation, welche wild und doch sehr differenziert war, brandete der heftigste Applaus ades ganzen Abend auf. Es war ein Abend, der durch seine lockere Beschwingtheit zu gefallen wusste. Einer Beschwingtheit, die jedoch nur zustande kam, weil echte Profis alles daran setzten, um dem Publikum zu gefallen. Besten Dank, liebes Sorbisches National-Ensemble! Blumen für „Frau Tonhalle“ Nach den ersten beiden Stücken wurde das Konzert ausserplanmässig unterbrochen und Hansruedi Nick betrat mit einem Blumenstrauss die Bühne, welchen er der Leiterin der Tonhalle, Susanna Wipf, überreichte. Zum einen, weil sie vor kurzem ihren 60. Geburtstag feiern konnte. Zum anderen, weil sie sich in den letzten über zehn Jahren aufopferungsvoll für das Gedeihen der Wiler Tonhalle eingesetzt hatte. Nick übernahm kurz den Dirigentenstab und dirigierte ein „Happy Birthday“, wobei er das Publikum bat, mitzusingen. Eine Aufforderung, dem dieses nur allzu gerne nach kam. (art.) Tagblatt Online, 04. Januar 2011 01:02:00 Mit Ballett ins neue Jahr Das Sorbische Nationalensemble tanzte zu Walzer- und Operettenklängen in der Tonhalle Wil. (Bild: Bild: can) WIL. Das Sorbische Nationalensemble gestaltete das Neujahrskonzert in der Wiler Tonhalle in diesem Jahr wieder mit Ballett und Solisten. Auf dem Programm standen Walzer- und Operettenmelodien. carola nadler Sorben, nicht Serben: Dieses Volk mit der überaus reichen Kultur ist in der Lausitz angesiedelt, in den deutschen Bundesländern Sachsen und Brandenburg. Die Volkskultur ist von zahlreichen Traditionen geprägt wie das Ostereiermalen oder die Vogelhochzeit: Das Volk der Sorben pflegt seine Kultur, so wurde 1912 die Domorwina gegründet, der Dachverband aller sorbischen Vereine. Dieser Domorwina ist es zu verdanken, dass 1952 das Sorbische Nationalensemble gegründet wurde, das letzten Sonntagnachmittag bereits zum zweiten Mal in der Wiler Tonhalle zum Neujahrskonzert geladen hatte. Feuerwerk am Schluss Auf dem Programm standen dieses Jahr allerdings weniger die spritzigen Ohrwürmer, wie man sie an einem Neujahrskonzert erwarten mag: Johann Strauss beispielsweise war «nur» mit seinem Lagunenwalzer und Sandor Barinkays Eröffnungslied aus dem «Zigeunerbaron» zu hören. Bei den Zugaben jedoch erfüllte das Orchester den insgeheimen Wunsch des bis dahin eher verhalten applaudierenden Publikums und spielte unter anderem die Tritsch-Tratsch-Polka, und - ein grosses Aufatmen ging durch den vollbesetzten Raum - den Radetzkimarsch. Bei letzterem verstand es Dirigent Dieter Kempe auf liebevolle Art, die Wiler in ihrem Enthusiasmus zu bremsen und gab für das rhythmische Mitklatschen exakte Einsätze. Ein strahlender Dirigent Überhaupt vervollständigte Kempe den visuellen Eindruck eines operettenseligen Neujahrskonzertes vorzüglich: Mit weisser Mähne, Kugelbauch und einem fröhlichen Strahlen im Schnauzbartgesicht schien er seine Musikerinnen und Musiker stets mit seiner Heiterkeit anzustecken, verlor aber nie die Übersicht über die Interpretationen, welche gerade bei Operettenmusik oft von starken, individuellen Temposchwankungen geprägt sind. Auch das Ballett mit seinen schillernden Kostümen sorgte für einen Augenschmaus und der blonde Tenor Peter Diebschlag tat das Übrige dazu. Fehlte lediglich noch der weibliche Stern am Operettenhimmel, der sich in der Person von Ex-Balletttänzerin Kristina Nerad als Moderatorin in ihren beiden Abendroben fand. Soloviolinist Emilio Percan dagegen gab den introvertierten Künstler, wodurch ganz seine überaus grosse Virtuosität im Zentrum stand. Sorbische Musik Nebst den bereits erwähnten Strauss-Melodien standen Walzer und Lieder von Paul Linke und Carl Millöcker auf den Programm, «My Fair Lady» und «Der Vetter und Dingsda» reihten sich daran, sowie ein Block mit sorbischer Musik, teils Volksmelodien, teils aber auch eine herrlich humorvolle «Erinnerung an Weihnachten» von Karl August Kocor. Zu Beginn des Programms ergriff Hansruedi Nick, Vizepräsident der Ortsgemeinde Wil, den Dirigentenstab und liess Orchester und Publikum das «Happy Birthday» anstimmen: Damit gratulierte er der künstlerischen Leiterin der Tonhalle, Susanna Wipf, und dankte ihr für ihre zündenden Ideen, blumige Phantasie und ihr künstlerisches Wirken. Sächsische Zeitung, 3. Januar 2011