Deutschland und die Welt
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Deutschland und die Welt
FRANKFU RT ER A L LG EM E I NE Z E I TU NG Deutschland und die Welt N R. 1 6 4 · S E I T E 9 M O N TAG , 1 9 . JU L I 2 0 1 0 Champagner aus der Ostsee nach 230 Jahren noch frisch Staatsanwalt bleibt im Fall Brunner bei dem Mordvorwurf HELSINKI, 18. Juli (AFP/dpa/apn). Im Wrack eines Segelschiffs in der Ostsee haben Taucher den wohl ältesten Champagner der Welt entdeckt. Den genauen Fundort wollte der für die Expedition verantwortliche Tauchlehrer Christian Ekström am Wochenende nicht mitteilen: Denn von den 30 dort gefundenen Flaschen, die vom Ende des 18. Jahrhunderts stammen sollen und jeweils rund 50 000 Euro wert sein könnten, wurde erst eine gehoben und getrunken. Es wurde nur bekannt, dass das Wrack vor der Insel Åland zwischen Finnland und Schweden liegt. Die 30 gut erhaltenen Flaschen, auf denen allerdings kein Etikett ist, könnten nach Angaben der Önologin Ella Grüssner Cromwell-Morgan aus einer der ersten Lieferungen der Sorte Veuve Clicquot stammen, die der Hersteller Moët & Chandon in den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts getätigt hat. Auf dem Korken sei ein Anker, und dieses Symbol habe in der Champagne nur dieser Hersteller verwendet. Ekström sagte, die Produktion von Veuve Clicquot habe 1772 begonnen, die erste Flasche sei aber erst 1782 ausgeliefert worden. „Also kann es nicht vor 1782 sein und auch nicht nach 1789, weil die Französische Revolution die Produktion stillgelegt hat.“ Laut Ella Grüssner Cromwell-Morgan handelt es sich vermutlich um eine Lieferung des französischen Königs Ludwig XVI. an den russischen Zaren, die jedoch nie ihr Ziel erreichte. Zur Klärung der Echtheit und des Alters wurde eine Probe an ein französisches Speziallabor gesendet. Ekström verriet nach einer Kostprobe, die er gleich nach dem Fund am 6. Juli nahm, dass der Champagner „absolut phantastisch“ schmecke. Ella Grüssner Cromwell-Morgan sagte, der Wein sei „absolut wunderbar“. Sollte sich das Alter bestätigen, wäre der Weltrekord des ältesten trinkbaren Champagners gebrochen, den bislang eine Flasche „Perrier Jouët“ aus dem Jahr 1825 hält. Da der Champagner im Wasser gekühlt wurde, ist er trotz seines hohen Alters genießbar. ktr. MÜNCHEN, 18. Juli. Nach Berichten über einen Herztod Dominik Brunners bleibt die Staatsanwaltschaft bei ihrer Auffassung, der Fünfzigjährige sei an den Folgen der Schläge durch die nun vor Gericht stehenden Markus S. und Sebastian L. gestorben. Der „Spiegel“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, der 50 Jahre alte Geschäftsmann, der einen vergrößerten Herzmuskel gehabt habe, sei an jenem 12. September 2009 an Herzversagen gestorben – und nicht an den Folgen der Tritte und Fausthiebe am Münchner S-Bahnhof Solln. Oberstaatsanwältin Barbara Stockinger blieb aber am Samstag bei ihrer Einschätzung, dass das Herz „infolge der Tritte und Schläge durch die Angeklagten“ stehengeblieben sei. Die Kausalität sei klar gegeben. Brunner würde ohne die massiven Schläge und Tritte noch leben. Die Rechtsanwälte Roland Autenrieth und Jochen Ringler, die Sebastian L. vertreten, teilten hingegen am Sonntag mit, Brunner seien „durch Faustschläge oder Fußtritte während der Auseinandersetzung keine Verletzungen zugefügt worden, die zu seinem Tode geführt hätten“. Zu Tode sei er vielmehr aufgrund seiner Vorerkrankung gekommen: „Er litt unter einer erheblichen krankhaften Herzvergrößerung, die bei psychischer oder auch körperlicher Belastung zu einem Kammerflimmern führen kann.“ Ein Rechtsmediziner wird übernächste Woche vor dem Landgericht aussagen. Die vorbestraften Markus S. und Sebastian L. haben die Tat gestanden, bestreiten aber, dass sie Brunner töten wollten. Gut gekühlt: Für den Champagner war die Ostsee eine ideale Umgebung. Foto Scanpix Wesley Snipes muss wirklich ins Gefängnis ceh. LOS ANGELES, 18. Juli. Wesley Snipes wird die nächsten drei Jahre im Gefängnis verbringen. Ein amerikanisches Berufungsgericht hat den Antrag des Schauspielers abgelehnt, das Verfahren gegen ihn wegen Steuerhinterziehung neu aufzurollen. Der Schauspieler hatte bis Freitag gehofft, die vor zwei Jahren verhängte Haftstrafe nicht antreten zu müssen und mit Bewährungsauflagen davonzukommen. Wie ein Sprecher des zuständigen Berufungsgerichts sagte, seien 36 Monate im Gefängnis für Snipes’ Vergehen durchaus angemessen. Der 47 Jahre alte Action-Held soll insgesamt etwa 15 Millionen Dollar ins Ausland geschafft haben, um sie nicht in den Vereinigten Staaten versteuern zu müssen. Auch eine Überweisung in Höhe von fünf Millionen Dollar an die Finanzbehörden und Beteuerungen, sich nichts mehr zuschulden kommen zu lassen, konnten die Richter vor der Verurteilung 2008 nicht milde stimmen. In der Karibik Angst vor Dengue-Epidemie ceh. LOS ANGELES, 18. Juli. Nach der rasanten Ausbreitung des tödlichen Dengue-Fiebers in der Karibik haben die Gesundheitsbehörden jetzt vor einer Epidemie gewarnt. In den vergangenen Wochen sind bereits mehrere Dutzend Menschen in der Dominikanischen Republik, dem amerikanischen Freistaat Puerto Rico und anderen Gebieten durch die von Mücken übertragene Virusinfektion umgekommen. Für die verstärkte Ausbreitung des Dengue-Fiebers machten Wissenschaftler die hohen Temperaturen und das frühe Einsetzen der Regenzeit verantwortlich. Um die Zahl weiterer Infektionen einzudämmen, gingen Vertreter der Gesundheitsbehörden in der Dominikanischen Republik am Wochenende von Haus zu Haus und zerstörten die Brutgebiete von Mücken. In dem Inselstaat sollen schon etwa 30 Menschen durch die von Dengue verursachten inneren Blutungen gestorben sein. Auf Puerto Rico mussten nach CNNBerichten seit Juli schon mehr als 6300 Patienten wegen Infektionen in den Krankenhäusern des Inselstaates behandelt werden. Auf Trinidad haben die Gesundheitsbehörden eine Dengue-Klinik eingerichtet, die auf die Nachsorge ehemaliger Krankenhauspatienten spezialisiert ist. Die Behörden hoffen, Infizierte auf diese Weise schneller zu entlassen, um die Betten wieder belegen zu können. Zupackend: Gisele Bündchen bereitet sich im Februar 2000 in New York auf die Schau der Boss-Linie Hugo vor. Foto Helmut Fricke Das Übermodel aus Rio Grande do Sul RIO DE JANEIRO, 18. Juli. Gisele Bündchen nennt es „15 Jahre Karriere“. Ein deutscher Modelagent nennt es „15 Jahre brasilianischer Terror“. Der „Brazilian moment“ der Modelgeschichte scheint also angesichts all der Russinnen, Norwegerinnen und neuerdings auch Deutschen langsam vorüber zu sein. Aber Gisele Bündchen, die am Dienstag ihren 30. Geburtstag feiert, hat mit ihrem Selbstlob recht. Sie leuchtet trotz all der Siebzehnjährigen als heller Stern des Südens über der Szene – und führt die Liste „Top Icons“ der maßgeblichen Website models.com vor Kate Moss, Natalia Vodianova, Claudia Schiffer und Carolyn Murphy an. Zum fünfzehnjährigen Berufsjubiläum und zum 30. Geburtstag lohnt sich also ein Rückblick auf die Anfänge des Übermodels mit den höchsten Gagen, der Königin des Laufstegs, des Engels aus Brasilien. Im Jahr 1994 war die damals 14 Jahre alte Gisele mit zwei ihrer fünf Schwestern und ein paar Freundinnen für eine Exkursion im Rahmen eines Modelkurses in São Paulo unterwegs. Dort hatten sich schon die Scouts eingefunden, unter ihnen John Casablancas, damals Chef der Agentur Elite, der Erste, der in Brasilien systematisch nach Models fürs internationale Geschäft suchte. Er sah Gisele in einer Shopping Mall. „Brasilien ist eine Goldgrube für Modelscouts“, sagt Casablancas, der mit einer Brasilianerin verheiratet ist und einen großen Teil des Jahres in seinem Haus in Rio de Janeiro verbringt. Zwar seien brasilianische Frauen von ihren physischen Merkmalen her keine typischen Models. „Sie haben aber eine Persönlichkeit und eine Einstellung, die extrem anziehend auf Menschen aus der ganzen Welt wirken“, sagt der mittlerweile 67 Jahre alte Modelfinder. „In den späten achtziger Jahren bemerkte ich, dass es einige dieser jungen Frauen gab, die meisten von ihnen mit deutschen, Schweizer oder italienischen Wurzeln, die nicht nur brasilianische Attribute mitbrachten, sondern auch das Gewicht, die Größe und die Maße eines Models.“ Gisele Bündchen, einst ein Landei, ist das am besten bezahlte Model der Welt. Vor ihrem 30. Geburtstag am Dienstag erinnern sich frühe Weggefährten. Von Solveig Flörke So auch Gisele Caroline Bündchen, deren Vorfahren aus Deutschland nach Brasilien ausgewandert waren. Das 1,80 Meter große Mädchen mit mittelblonden Haaren hatte den Modelkurs vor allem auf Wunsch ihrer Mutter besucht, die sich davon angeblich eine bessere Körperhaltung für ihre Töchter versprach. Gisele war eine begeisterte Volleyball-Spielerin, ihr großes Ziel war die brasilianische Nationalmannschaft, ihr Vorbild eine der besten Volleyballerinnen Brasiliens, Ana Mozer. Bündchen spielte genau wie sie auf der Angriffsposition. Ihre Freunde nannten sie Olivia, nach der hochgewachsenen dünnen Freundin von Popeye. Die Vierzehnjährige aus Horizontina im Bundesstaat Rio Grande do Sul fand vor allem ihre Nase zu groß. Doch Bündchens Traummaße von 86–61–86 schienen der Jury zu gefallen. Sie war eines von fünf Mädchen, die sich in Porto Alegre für das nationale Finale in São Paulo qualifizierten. Noch hatte sie jedoch den Traum vom Volleyball im Blick und blieb nicht einmal für die After-Show-Party, weil sie am nächsten Tag ein Turnier mit der Schulmannschaft hatte. Hier kannte sie sich aus und fühlte sich wohl, in der Welt der Mode kam ihr hingegen noch so manches kompliziert vor – zum Beispiel wurde nur Englisch gesprochen. Nachdem sie sich für das internationale Finale auf Ibiza qualifiziert hatte, erreichte sie dort eine Plazierung un- ter den besten zehn und damit genug Sicherheit, um es als Model zu versuchen. Schweren Herzens verließ sie ihre große Familie, um allein nach São Paulo zu ziehen. Die Tochter des Universitätsprofessors Valdir Bündchen und seiner Frau Vânia Nonnenmacher hatte ihre Kindheit mit den fünf Schwestern Raquel, Graziela, Gabriela, Rafaela und Patrícia auf dem Lande verbracht: Ihre Geburtsstadt Três de Maio zählt rund 20 000 Einwohner. Besonders die Trennung von ihrer Zwillingsschwester Patrícia, die am 20. Juli 1980 fünf Minuten vor ihr per Kaiserschnitt auf die Welt geholt wurde und ihr kaum ähnlich sieht, fiel ihr nicht leicht. Patrícia Bündchen ist seit 2007 die Managerin ihrer prominenten Schwester und betreibt die „Celebrity Agency“. Als Sprecherin flüchtet sie sich in Interviews nun am liebsten in Allgemeinplätze: „Das ModelgGeschäft ist genauso wie jedes andere, allerdings muss man zum Beispiel mit dem Ego der Leute klarkommen.“ Kaum war Gisele Mitte der Neunziger erfolgreich, wechselte sie zur New Yorker Agentur IMG. Casablancas hat ihr das bis heute nicht verziehen: „Einerseits ist die Atmosphäre in der brasilianischen Modewelt einfach toll für Anfänger: großartige Fotografen, Stylisten, Designer, Magazine, Kampagnen. Auf der anderen Seite ist es ein Mikrokosmos, in dem manche Leute sich einfach viel zu wichtig nehmen und in dem sich manche Models schlechte Eigenschaften angewöhnen.“ Auch Gustavo Malheiros kennt die brasilianischen Supermodels von Anfang an. Der Fotograf aus Rio de Janeiro war einer der Ersten, die Gisele Bündchen, Adriana Lima und Alessandra Ambrosio fotografierten. „Alle waren sehr schön, aber Gisele stach heraus“, sagt Malheiros. „Sie hatte einen fest entschlossenen Blick und mehr Attitüde als die anderen.“ Damals war Gisele 15 Jahre alt und ihre Nase ein klein wenig größer als heute. „Außerdem waren die Mädchen noch unschuldiger. Sie haben sich noch gefreut, wenn man sie fotografiert hat.“ Vor 15 Jahren erschien Bündchens allererstes Coverfoto: Sie zierte den Juli-Titel der Zeitschrift „Capricho“. Seitdem war sie auf mehr als 7000 Titeln und so oft wie keine andere auf der amerikanischen „Vogue“. Ihre Anfangsjahre im Modelgeschäft nennt sie aber schwierig. Sie habe viel Durchhaltevermögen beweisen müssen und wurde oft auch abgelehnt. Im Jahr 1997 zog Gisele endgültig nach New York. Auf den Laufstegen war sie eine auffällige Erscheinung, und auch für Werbeaufnahmen wie für Calvin Klein oder L’Oréal wurde sie gebucht. Schon 1999 wurde sie zum „Model des Jahres“ gewählt. 2000 schloss sie einen Fünfjahresvertrag mit Victoria’s Secret – der erst 2007 endete, da sie zu hohe Gagen (8,7 Millionen statt wie bisher fünf Millionen Dollar pro Jahr) verlangt habe. Ihre Geschäftstüchtigkeit beweist auch ein Blick auf die aktuelle Forbes-Liste, die Bündchen wieder als Bestverdienerin unter den Supermodels anführt. Seit Juni 2009 erwirtschaftete die Brasilianerin, der die Modehäuser ihre Werbung für Kosmetik nicht übelzunehmen scheinen, rund 25 Millionen Dollar. Ein Zubrot verdient sie mit ihrer Sandalenkollektion Ipanema, die ihr allein 2008 rund sechs Millionen Dollar einbrachte. Gisele, die Initialzündung des „Brazilian moment“, hat die brasilianische Epoche auf den Laufstegen in die Länge gezogen. „Viele sind immer noch da, Isabelle, Alessandra, Ana Beatriz“, meint Casablancas. „Aber Gisele hält sich am längsten.“ Im Privatleben hat Gisele Bündchen den konventionellen Weg gewählt. Sie war schon mit ihrem Modelkollegen Scott Barnhill, dem Billionär João-Paulo Diniz, dem Schauspieler Josh Hartnett und dem Star Leonardo DiCaprio liiert. Seit Ende 2006 ist sie mit dem Footballspieler Tom Brady zusammen. Am 26. Februar 2009 heiratete sie den Quarterback der New England Patriots, am 8. Dezember 2009 kam ihr gemeinsamer Sohn Benjamin zur Welt. Ihre vielen Rollen als Ehefrau, Mutter und Model scheinen sie nicht zu schrecken: Schon im Februar lag sie für Bikinifotos vor der Kamera. Die Kappe hält dicht cherheitsventil (Blowout Preventer) am oberen Ende des Bohrlochs war das für die Katastrophe verantwortlich. In dem Drucktest an der neuen Haube sehen zahlreiche Beobachter ein unnötiges Risiko. Doch nur indem man die an der Haube angebrachten Hydraulikventile für mehrere Stunden geschlossen hielt, konnte man den Druckanstieg im Bohrloch messen – und beobachten, auf welchem Niveau der Druck nicht weiter anstieg. Nach jüngsten Verlautbarungen von BP liegt dieser Wert bei rund 470 bar, etwas niedriger, als man vermutet hatte. Das kann daran liegen, dass die Ölquelle, aus der in den zurückliegenden Wochen Millionen Tonnen Öl weitgehend unkontrolliert entwichen sind, an Kraft verloren hat. Oder ein Teil des Öls hat einen Weg durch Casing und Bohrlochzementierung gefunden und entweicht in Klüfte im Gestein. Mit Sonartechnik und Temperaturmessungen wird man daher in den kommenden Tagen und Wochen den Meeresboden im Bereich des Bohrlochs genau beobachten, um frühzeitig mögliche Veränderungen feststellen zu können. Bleiben die Verhältnisse stabil, wird man die Jörg Kachelmann hat die Aktionäre seiner Firma „Produktions AG“ zur Generalversammlung am Dienstag ins Mannheimer Gefängnis eingeladen, wo der Wettermoderator wegen des Verdachts der Vergewaltigung einsitzt. Das berichtet „Focus“. Frank-B. Werner, Mitglied des Verwaltungsrats der Produktions AG, sagte, der ungewöhnliche Versammlungsort sei „den derzeit schwierigen Umständen“ geschuldet. Die Versammlung soll unter anderem beschließen, was mit dem Bilanzgewinn 2009 in Höhe von 4,85 Millionen Schweizer Franken geschieht. Außerdem ist die Wahl des Verwaltungsrates geplant, dem Kachelmann vorsteht. (apn) Paris Hilton hat nun auch Bekanntschaft mit der korsischen Polizei gemacht. Nach Berichten von „Corse Matin“ fanden Drogensuchhunde im Gepäck der amerikanischen Hotelerbin eine kleine Menge Marihuana, deren Herkunft Hilton den Beamten im Verhör erklären musste. Nach einer halben Stunde wurde das umtriebige Starlet wieder auf freien Fuß gesetzt und durfte die Insel im Privatjet verlassen. „Ich bin nicht verhaftet worden“, ließ die Neunundzwanzigjährige ihre Fans via Twitter wissen. Erst vor wenigen Wochen wurde sie während der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika festgenommen, als sie in Port Elizabeth auf dem Weg ins Stadion angeblich Marihuana rauchte. Das Schnellgericht des Weltfußballverbandes Fifa ließ Hilton damals aber nach einer Anhörung wieder laufen. (ceh.) Roman Polanski will sich nicht länger verstecken. Nach seiner Freilassung aus dem Hausarrest in Gstaad besuchte der Regisseur am Samstag in Begleitung eines Leibwächters das Montreux Jazz Festival, bei dem seine Frau Emmanuelle Seigner auftrat – und ließ sich mit ihr auch fotografieren. Zu Ehren ihres Mannes sang die Französin die Titelmelodie des Thrillers „Rose- Foto AFP Das Bohrloch im Golf von Mexiko soll geschlossen bleiben, die Belastungstests gehen weiter / Von Georg Küffner FRANKFURT, 18. Juli. Die rund 80 Tonnen schwere Kappe auf dem Bohrloch in etwas mehr als 1500 Meter Tiefe im Golf von Mexiko hält allem Anschein nach dicht. Das ist gleich aus zwei Gründen ein gutes Zeichen. Erstens tritt kein weiteres Öl aus, und das Ende der verheerenden Umweltkatastrophe kommt in Sicht. Zweitens ist somit klar, dass die Abdichtung des Bohrlochs auch gegen das seitlich anstehende Gestein hält. Das Bohrloch, das vom Meeresboden bis kurz unter die öl- und gasführende Lagerstätte und damit bis auf rund 5800 Meter herabreicht, ist gegen Fels und Gestein durch Stahlrohre (Casings) gesichert, die sich nach unten verjüngen. Sie sind mit Zement zwischen Casing und Bohrlochwand hinterfüllt. Damit sich das unter hohem Druck stehende Öl und Gas nicht zwischen Casing und Bohrlochwand seinen Weg nach oben sucht, muss diese Zementauskleidung absolut dicht sein. Zumindest im untersten Abschnitt ist sie das nicht. Öl und Gas konnte durch die löchrige Zementierung nach oben aufsteigen und sich einen Weg in das Bohrloch bahnen. In Verbindung mit dem nicht funktionierenden Si- Kurze Meldungen Ventile am Bohrlochhut erst einmal geschlossen halten. Man ist aber auch darauf vorbereitet, zur Druckentlastung einen Teil des Öls über Steigleitungen zu Tankern zu führen, die oberhalb des Bohrlochs warten. Entscheidend für das dauerhafte Abdichten des Bohrlochs sind jedoch die Arbeiten an den beiden Entlastungsbohrungen. Mit ihnen will man das havarierte Bohrloch in einer Tiefe von rund 5500 Meter anbohren, um dann große Mengen Bohrschlamm, den man mit Zusätzen aus Eisenoxid und Schwerspat besonders schwer gemacht hat, in das Bohrloch zu pumpen. Dieser Schwerschlamm wird mit dem aufsteigenden Öl mitgerissen, so lange, bis der sich im Bohrloch bildenden Schlammpfropfen eine größere Kraft entwickelt als das aufsteigende ÖlGas-Gemisch. Mit dieser Methode („bottom kill“) will man das Bohrloch dauerhaft verschließen. Fachleute bezweifeln nicht, dass das klappen wird. Denn dazu liegen einige Erfahrungen vor. Das Gegenstück zu dieser Technik hingegen („top kill“), mit dem man Schlamm und schwere Brocken, etwa zerkleinerte Autoreifen, von oben in das Bohrloch zu stopfen versucht, hatte man in so großer Wassertiefe noch nie eingesetzt. Dieser Versuch im Golf von Mexiko scheiterte denn auch Ende Mai. Der Konzern BP hatte die auf 48 Stunden angelegten Tests an der neuen Abdichtkappe am Samstag um weitere 24 Stunden verlängert. Am Sonntag gab BP dann bekannt, dass das Leck in 1500 Meter Tiefe bis auf weiteres geschlossen bleibe. „Im Augenblick gibt es kein Datum, wann das Bohrloch wieder geöffnet werden soll“, sagte BP-Manager Doug Suttles. Die Tests im kilometerlangen Steigrohr lieferten ermutigende Signale und gingen auf unbestimmte Zeit weiter. Falls es aber Probleme geben und die Steigleitung dem Druck nicht standhalten sollte, müsse man das Leck wieder öffnen. Das müsse von Tag zu Tag entschieden werden. Unterdessen erlitten die Säuberungsarbeiten im Golf von Mexiko einen Rückschlag. Der taiwanische Supertanker „A Whale“, der täglich mehrere Millionen Liter ölverschmutztes Wasser aufsaugen und reinigen sollte, erwies sich laut dem mit den Arbeiten betrauten Admiral Paul Zukunft als „nicht geeignet“. „A Whale“ werde daher bei den Säuberungsarbeiten nicht weiter eingesetzt. maries Baby“, der zu Polanskis Meisterwerken zählt. „Ich werde der Schweiz weiterhin in Freundschaft verbunden bleiben“, meinte Polanski, bevor er sich bei seinen Nachbarn in Gstaad für Aufmerksamkeiten wie Blumen und Wein während seines neunmonatigen Zwangsaufenthalts bedankte. Anfang vergangener Woche hatte das Justizministerium in Bern das Auslieferungsersuchen der kalifornischen Staatsanwaltschaft abgelehnt. Polanski sagte, sein Sohn Elvis habe ihn von der elektronischen Fußfessel befreit. (ceh.) Sido hat am Samstag in Berlin ein eigenes Tattoo-Studio eröffnet. „Autogramme kriegst du jetzt nur noch in Tattoo-Form von mir“, sagte der 29 Jahre alte Musiker, dessen Körper mehr als 30 Tattoos zieren. Nach ersten Versuchen im Tätowieren in seinem Studio „ICH! Und meine Katze“ gestand er ein, dass er das Handwerk noch perfektionieren müsse. (dpa) Zsa Zsa Gabor hat sich die Hüfte gebrochen. Die 93 Jahre alte Schauspielerin schaute am Samstagabend ihre Lieblingssendung „Jeopardy“ im Fernsehen, als das Telefon klingelte, teilte ihr Pressesprecher mit. Beim Versuch, den Hörer abzunehmen, sei sie aus dem Bett gefallen und habe sich mehrere Knochen gebrochen. Sie wurde in die Ronald-Reagan-Universitätsklinik in Los Angeles gebracht. (dpa)