Das Trecker Treck Team Sonsbeck setzt für den außergewöhnlichen

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Das Trecker Treck Team Sonsbeck setzt für den außergewöhnlichen
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TRAKTORAMA
TRAKTOR-PULLING
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SIEGESZUG
Sonsbeck, 6. September 2014:
Der Massey Ferguson 2775 von Josef Siebers
setzt an zum „Full Pull“ – also zum Zug
des Bremswagens über die gesamte Strecke
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Fotos: Marion Schmitz, Johannes Meuleners (MrJo.de)
V
erchromte Auspuffendrohre,
Flugzeugsternmotoren, winzige Vorderräder, RennwagenSpoiler und Sponsoren-Logos
auf fast jedem freien Fleck – das
ist nichts für Josef Siebers, dem amtierenden Deutschen Traktor-Pulling-Meister in
der 6,5-Tonnen-Sportklasse. „Für mich
müssen Traktoren auch beim Traktor-Pulling noch wie Traktoren aussehen“ sagt der
63-jährige Niederrheiner, dessen „Old Jim“
getaufter MF 2775 noch gut als solcher zu
erkennen ist.
Siebers gehörte nach seinem Bruder
Alois und seinem Neffen Hubert zu den
ersten Mitgliedern des 2004 aus einer
Bierlaune herausgegründeten Trecker
Treck Teams Sonsbeck. Seither dreht
sich in der Freizeit der Niederrheiner
fast alles um das Thema Traktor Pulling – zwar immer noch mit großer
Begeisterung, aber auch mit viel nüchternem Sachverstand.
500
PFERDCHEN
AUF
ZWEI
RÄDERN
Direkt vom Acker auf die Piste
Für das Debüt in der Pulling-Welt wurden
in nur drei Wochen Vorbereitungszeit die
beiden besten Schlepper von Landwirt Alois, ein MB-trac 1000 (95 PS)
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Mit Gefühl und Kraft bezwingen Josef Siebers und sein „Old Jim“ den Bremswagen
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TRAKTORAMA
TRAKTOR-PULLING
HÖLLENRITT
AUF ACHT
FEUERTÖPFEN
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und ein Massey Ferguson 3080 E (100 PS)
quasi direkt vom Acker auf die Pulling-Piste des Anholter Trecker Trecks gefahren.
Mit Erfolg: Zwei Platzierungen unter den
Top 3 brachten die Sonsbecker in der „Bauernklasse“ mit ihrem MF mit nach Hause.
„Das machte Appetit auf mehr. Und Massey
Ferguson wurde seitdem unsere Hausmarke“, erinnert sich Josef Siebers.
Ein Hauch von Tuning
Für die nächste Saison kauften die Sonsbecker daher einen älteren Massey Ferguson
178 und rüsteten ihn im Laufe des Winters
für die Standardklasse um. In dieser Kategorie sind wie auch in der „Bauernklasse“
nur Serientraktoren zugelassen. In der
Standardklasse werden die Traktoren aber
durch geringfügige Modifikationen speziell
für den Pulling-Sport ausgerüstet. Dazu gehören die so genannten „Steigbegrenzer“.
Das sind zumeist an den arretierten Unterlenkern des Heckhubwerks angebrachte
Metallplatten, die verhindern, das sich der
Traktor beim Pulling überschlägt. In Richtung „Tuning“ darf in dieser Klasse lediglich die originale Einspritzpumpe auf maximale Fördermenge eingestellt und der
Luftfilter entfernt werden.
Jetzt auch zu Haus
Auch mit einem (ab Werk) rund 220 PS starken MF 2805 ging es in dem allmählich
über die Familie Siebers hinaus wachsenden Team zunächst in der Standardklasse weiter – inzwischen auch
AUF KRAWALL GEBÜRSTET
Auch der MF 1155 „Mister Fergie“
macht aus Diesel viel Krach und Rauch –
und natürlich jede Menge Zugkraft
Ein Name in der Pulling-Szene
TEAM SONSBECK
Mehr Infos:
Nicht nur die Traktoren und ihre Fahrer,
sondern auch rund 30 weitere Mitglieder,
ihre Familien, ehrenamtliche Helfer und
der Fan-Club machen den Erfolg des
niederrheinischen Pulling-Teams aus.
Weitere Informationen über das Trecker
Treck Team Sonsbeck gibt es unter
www.trecker-treck-team-sonsbeck.de.
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TRAKTORAMA
PULLING
mit einer zunehmend beliebten PullingVeranstaltung auf eigenem Boden. Dabei
half der Umstand, dass die Sonsbecker
inzwischen an Veranstaltungen in ganz
Deutschland sowie in den Niederlanden
und in der Schweiz teilnahmen und somit
über mehr und mehr Kontakte zu anderen
Teams und Veranstaltern verfügten.
„Inzwischen ist bei uns die deutsche Pulling-Elite am Start – von Bayern im Süden
bis Holstein im Norden“, freut sich Josef
Siebers.
Dreierpack aus den USA
Als besonderer Glücksgriff für das Trecker
Treck Team Sonsbeck erwies sich dann ein
Dreierpack von MF-Traktoren, die Josef und
sein Sohn Michael Siebers 2007 in den USA
kauften. Dabei handelte sich um Exemplare aus den Baureihen 2775, 1150 und 1155,
die alle über V-8-Motoren von Perkins mit
8,3 bis 10,5 Liter Hubraum verfügen. Mit
diesen Traktoren wollten die Sonsbecker
erstmals auch in der „Sportklasse“ fahren.
Dadurch ging es auch ernsthaft an das
Thema Tuning, das in dieser Klasse erlaubt
ist, aber durch einen vom Motorsport bekannten Luftmengenbegrenzer und Maximaldrehzahl von 2.700 Umdrehungen eingeschränkt ist. Bei den nötigen Umbauten
FÜNF RAUCHENDE COLTS
Die bis auf die zu diesem Zeitpunkt noch
fehlende „Miss Fergie“ vollständige MF-Flotte
des Trecker Treck Teams Sonsbeck
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Michael Siebers’ „Miss Fergie“, ein Massey Ferguson 7495 mit 600 PS.
2012 unter anderem deutscher Meister in der 5,5-Tonnen-Sportklasse
Seit Michael auf „Miss Fergie“ umgestiegen ist, wird ihr älterer Bruder
„Mister Fergie“ meist vom Team-Kollegen Sascha Niewerth gelenkt
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WILDER STIER
Josef Siebers und sein
„Old Jim“ in niederrheinischer Feldlandschaft
Oft habe ich Pulls
mit nur wenigen Zenti metern Vorsprung
gewonnen – das
macht diesen Sport
besonders spannend !“
Josef Siebers,
Pulling-Pionier aus Sonsbeck
erwies es sich wie schon in der Anfangsphase als besonders günstig, dass Josef Siebers und zwei weitere Teammitglieder viel
Know-how als Mitarbeiter im technischen
Bereich der Firma Lemken einbringen
konnten. Nicht zuletzt dadurch wurde Michael Siebers 2009 und 2010 auf seinem
MF 1155 namens „Mister Fergie“ Deutscher
Meister in der 4,5- bzw. 5,5-Tonnen-Sportklasse. Und mit seinem 2775 „Old Jim“ erreichte auch Josef Siebers mehrere Meisterund Vizemeister-Titel, zuletzt 2014 in der
6,5-Tonnen-Sportklasse.
Ziel: Full Pull
Die Gewichtsklassen beziehen sich auf das
Maximalgewicht des Traktors inklusive
Fahrer und voller Betankung. Um den
stärksten Traktor beziehungsweise den geschicktesten Fahrer zu ermitteln, muss
jeder teilnehmende Schlepper auf einer
100 Meter langen und rund 10 Meter breiTRAKTORXL 01/2015
ten Piste (in der Regel eingeebneter Ackerboden) einen so genannten Bremswagen
möglichst weit ziehen. Dieser Bremswagen
hat nur hinten Räder, während vorne Kufen in den Boden drücken. Ein bewegliches
Gewicht, das sich auf dem Bremswagen
während des „Pulls“ immer weiter nach
vorne verlagert, sorgt dafür, dass es für den
Traktor im Laufe der 100 Meter immer
schwieriger wird und so manches Gefährt
schon vor der Ziellinie, die den „Full Pull“
markiert, stecken bleibt.
Schaffen mehrere Fahrer einen Full Pull,
wird der Bremswagen durch weitere Gewichtsverlagerung „schwerer“ gemacht
und ein Stechen ausgefahren, bis schließlich ein Sieger feststeht.
Aber bitte mit Gefühl ...
Doch selbst wenn die getunten Traktoren
in der Sportklasse 500 Pferdestärken und
mehr unter ihrer Original-Motorhaube haben, spielt das Feingefühl der Fahrer eine
große Rolle: „Auf der Achse muss immer
genug Zug sein, sonst kommst man nicht
vorwärts. Gleichzeitig darf man auch nicht
zu viel Zug auf die Achse geben, die Vorderräder sollten nur leicht hochgehen.
Wenn die Räder zu hoch steigen, berühren die Steigbegrenzer den Boden und ver-
hindern ein Weiterkommen“, berichtet Josef Siebers aus seinem Erfahrungsschatz
als Meister-Fahrer. „Oft habe ich Pulls mit
nur wenigen Zentimetern Vorsprung gewonnen – das macht diesen Sport besonders spannend.“
Fast genauso spannend wie das Fahren
ist für die Sonsbecker das Tuning der
Maschinen, das ebenso ins Geld geht wie
die Anschaffung der Schlepper und zudem
jede Menge Zeit frisst.
Es gibt immer etwas zu tun
Gerade in den Monaten zwischen jeder
Meisterschaftssaison arbeiten die TeamMitglieder von 17 Uhr bis spät am Abend
gemeinsam in der Werkhalle auf dem Hof
von Alois Siebers. Denn zu tun gibt es fast
immer etwas an den inzwischen acht Traktoren des Teams, zu denen sich auch zwei
Fendt-Schlepper gesellt haben: „Man kann
nicht alles auf einmal tunen – das ist einfach zu teuer und zeitaufwendig. Man
fängt beim Motor an. Bald erweist sich
dann die Kupplung als zu schwach oder
das Getriebe als zu klein bzw. zu langsam.
Das verändert man nach und nach. Und
dann fängt man wieder von vorne an“, sagt
Josef Siebers. Und gibt wieder Gas.
Sascha Jussen
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